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In der Hitze des Gefechts II - Vier Friedenstauben auf Mission!

Ookami Yumi

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Cf: In der Hitze des Gefechts I - Fahrt in Frieden


Yumi sprang mehr auf, als dass sie aufstand, denn so sehr sie das Fliegen mochte, irgendwie war sie durchaus froh, wieder auf festem Boden zu wandeln. Sie war keiner dieser privilegierten Ninja, die fliegen konnten, also war es einfach sicherer, sich wieder auf die eigenen Beine verlassen zu können. Außerdem musste man sagen, dass es ihr lieber war, wenn sie wenigstens die Möglichkeit hatte, die Situation selbst in die Hand zu nehmen. Wäre das Luftschiff abgestürzt, hätte sie nichts für ihre Mitfahrenden tun können, weil sie wahrscheinlich nicht einmal sich selbst hätte retten können. Hier jedoch hatte sie eine reelle Chance, würde sie behaupten. Die vier Ninja wurden von dem begrüßt, was der Umgebung von Amegakure ihren Namen gegeben hatte: Regen. In Strömen siffte es vom Himmel herunter, was aller Wahrscheinlichkeit auch der Grund gewesen war, dass das Luftschiff in Turbulenzen geraten war. Da sie sich allerdings noch nicht an ihrem Zielort befanden, würden sie den Regen wohl noch hinter sich lassen, denn obgleich eine permanente Regenwolke über diesem Land zu hängen schien, war das in den Ausläufern etwas anderes. Es gab da immerhin eine Dürre, die der Auslöser für viele Streitigkeiten gewesen war, die sie nun beheben sollten... ob wohl einer der drei anderen Regen machen konnten? Sie jedenfalls nicht, immerhin war sie nicht einmal des Elements Suiton mächtig. Ein bisschen Regen würde aber wohl auch wenig bringen, wenn man nicht gerade eine Sintflut entfesseln konnte. Sie mussten den Streit an der Wurzel packen und einmal heftig daran ruckeln!
Yumi öffnete ihren Rucksack und zog einen durchsichtigen Regenponcho daraus hervor, den sie sich überstreifte, ehe sie in den Regen hinaus trat und sich zu ihrem Team umwandte. "Willkommen in Amegakure. Es regnet hier eigentlich immer und wenn es das nicht tun, scheint es gleich Krieg zu geben." Sie lächelte und deutete nach rechts. "Wenn ich mich nicht vollkommen irre, dann müssen wir in diese Richtung. Sollte vielleicht eine habe Stunde dauern, aber immerhin wird es dort nicht regnen." Ironischerweise wäre alles in Ordnung, wenn es regnen würde... Sie vergewisserte sich, dass auch alle sicher auf den Beinen standen und niemand unter Landkrankheit litt, ehe sie sich in Bewegung setzte. Kleine Wanderungen taten so gut, wenn man gerade lange gesessen hatte! Sie musste von außen ziemlich seltsam aussehen, fiel ihr irgendwann ein, immerhin war ein Regenponcho nicht dazu designt, auch Schwerter zu beherbergen, weswegen er einen seltsamen Buckel auf ihrem Rücken bildete. Die Transparenz machte den Grund aber immerhin sehr deutlich, sodass man sie wohl kaum für eine alte Frau halten würde! "Ach so, ehe ich es vergesse: Wir sind jetzt in der Nähe von Sunagakure, also passt bitte auf! Solltet ihr das Gefühl haben, dass wir verfolgt werden oder ähnliches, sagt sofort Bescheid, ein Hinterhalt von Sunanin ist zwar unwahrscheinlich, aber muss nicht sein..." Dann müssten sie nämlich kämpfen und auf einer Friedensmission wollte sie darauf verzichten.
 

Sakkaku Asahina

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Willkommen in Amegakure - oder auch: Willkommen zu Hause! Asahina stammte als ein Mitglied des Sakkaku Clans natürlich aus dem wunderschönen Dorf Ame, welches man auf Grund des permanenten Regenschleiers unter dem es lag oft nur gräulich und trostlos erkennen konnte und fühlte sich daher direkt wohl, als sie die feuchte Luft der Umgebung durch die Nase einatmen konnte und daran denken musste, wie gering genau die Chancen waren, sich hier ausversehen die Haut durch zu starke Sonneinstrahlung zu verbrennen. Das Mädchen hob prüfend einen Arm in die Luft und lächelte dann, als sie die feuchten Regentropfen auf ihrer nackten Haut spürte und diese angenehm kühlten. „Ist Amegakure nicht wunderbar?“, fragte sie freudig und strich sich beinahe geistesabwesend mit den Fingerspitzen über das kühle Metall, welches ihr Stirnband um ihren Oberarm schmückte und von den vier senkrechten Linien durchzogen war, welche sie als eine Kunoichi aus Amegakure auszeichnete. Vielleicht denkbar ungeeignet, wenn man bedachte, auf was für einer Mission sie sich momentan befanden und dennoch verbot es ihr der Stolz, ihr Erkennnunsgzeichen als ein Shinobi zu verdecken oder gar abzulegen. Immerhin war sie hier auf einer Friedensmission unterwegs, da war es doch vielleicht gar keine allzu schlechte Idee, wenn man sie direkt als ein Ninja aus einem der Dörfer wiedererkannte.
Asahinas Aufmerksamkeit wandte sich wieder Yumi zu, ehe ihre roten Augen einmal kritisch über die Erscheinung des Mädchens wanderten. Eine interessante Methode sich vor dem Wetter zu schützen und dennoch zauberte sie der Dunkelhaarigen ein beinahe bitteres Lächeln auf die Lippen. Natürlich hatte sie selbst auch daran gedacht, sich etwas für schlechtes Wetter einzupacken und dennoch würde sie ihre eigene Kleidung vermutlich nicht halb so gut schützen, wie es die Plastikplane der Rosahaarigen tat. Dennoch zögerte die Sakkaku nicht länger und zog sich kurzerhand einen dunklen Kaputzenpulli aus dem Rucksack, welcher anschließend angezogen und der Reißverschluss hochgezogen wurde. Denn stülpte sie sich die Kaputze über den Kopf, so das auch ihr Haar ein wenig vor den nassen Tropfen geschützt war. Asahina mochte Regen noch so gern haben, auch sie war nicht vollkommen resistent gegen Erkältungen und andere Übeltäter und wollte es erst recht nicht riskieren, sich auf dieser Mission etwas einzufangen. Nicht, dass Saki noch auf die irrwitzige Idee kommen und sie heilen würde....allein bei dem Gedanken verzog sich alles in ihrem inneren und sie musste eilig blinzeln, um das Bild vor ihrem inneren Auge wieder loszuwerden. Stattdessen trottete sie nun Yumi hinterher, welche offensichtlich einen genauen Plan zu haben schien, wo sie die kleine Gruppe hinführen musste und was sie an ihrem Ziel erwarten würde. Natürlich reichte das für Asahina nicht, um ihre Qualitäten als eine gute Gruppenanführerin ausreichend unter Beweis zu stellen und dennoch war es erst einmal genug, um die Aussicht ihr zu folgen sinnvoll erscheinen zu lassen. Daher hatte die Braunhaarige auch recht bald zu ihr aufgeschlossen und trottete schließlich neben der Ookami her, begleitet von der insgeheimen Überlegung, was genau sie auf dieser Quest wohl alles erwarten würde und in wie weit die Rosahaarige wohl einen Plan hatte. Auch wenn sie bisher einen recht sicheren Eindruck gemacht hatte, war die Sakkaku sich nicht sicher, ob sie sich bei den Friedensvermittlungen gut schlagen würde. Asahina wusste, wie solche politischen Verhandlungen aussehen konnten und allein der Gedanke zauberte ein diabolisches Grinsen auf ihre Lippen. Sie kam aus einem Clan, in der die politische Lage momentan ausgesprochen angespannt war und wusste daher ganz genau, wie grausam und berechnend solche Unternehmungen werden konnten. Sie hatte gesehen, wie ihr Vater einen Gegner seiner Vorschläge mit nur wenigen Worten vollkommen nieder gemacht hatte und das ohne tatsächlich den Anschein einer Diskussion oder einem Disput zu erwecken. Er war ein rhetorisches Genie und Hina jemand, der gelernt hatte solche Fähigkeiten zu fürchten. Ob Yumi wohl ein ähnliches Talent mit Worten besaß? Bisher hatte sie jedenfalls nicht wirklich den Anschein gemacht, in diesem Bereich besonders talentiert oder begabt zu sein, was einem doch ein wenig zu denken gab. „Sag mal Yumi-chan, hast du dir schon überlegt, wie genau wir vorgehen wollen?“ Fragen konnte immerhin, vielleicht war sie ja bereit ein wenig Information zu teilen.
 

Sumiya Saki

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Bereits der erste Schritt außerhalb des Luftschiffes senkte Sakis Laune deutlich. Sicher, sie hatte gewusst,. Dass es in das Reich des Regens ging und man konnte bei dem Namen auch regen erwarten, aber plötzlich völlig durchnässt zu werden, war auch wenn man es wusste nicht sonderlich erhebend. Der Regen hatte sie in nur wenigen schritten bis auf die Haut durchnässt und ließ das Mädchen ein wenig frösteln. Gut, dass sie in Richtung der Wüste ihre Aufgabe verrichten würden, dann wäre es nicht mehr so nass. Während die Tropfen aus Sakis blauen Haaren auf ihr Gesicht fielen und von dort weiter hinunter rannen, beobachtete das Mädchen, wie sich die beiden Kunoichis einpackten. Ein Regenponcho oder wenigstens einen dicken Pullover, das konnte auch Saki gebrauchen, aber da gab es hier ein kleines Problem. Sie konnte sich solche Dinge nicht leisten. Sicher, ein Regenponcho war wichtig und sie besaß auch einen, aber hilfreich war er bei weitem nicht. Der Kunststoff war löchrig und konnte höchstens noch dazu benutzt werden ihren Beutelinhalt vor dem Wasser zu schützen. Daher machte sich das arme Mädchen gar nicht erst die Mühe das kaputte Regencape aus ihrem beute zu holen, die Kräuter und Schriftrollen waren wichtiger, als ihre Haut. Mit einer Hand kontrollierte sie noch, ob ihr Beutel sicher war, bevor sie hinter Yumi her marschierte. Auch Asahina war bereits auf dem weg und schien sich über das miese Wetter zu freuen. „Wunderbar? Nicht ganz das Wort, das ich benutzt hätte.“ Es war Saki wirklich unbegreiflich, wie Leute freiwillig in dieser feuchten Hölle leben konnten. Da waren die Slums ja angenehmer und deutlich trockener. Hier mussten doch ständig Seuchen umgehen und die Ratten dreimal so groß sein, wie die, die Saki von Zuhause kannte. Mit einer Hand wischte Saki vor sich durch die Luft und versuchte ein paar der Mosquitos aus dem weg zu scheuchen. Dieses Problem hatten sie in Soragakure auch nicht. Fliegen, ja, aber keine Blutsauger, bis auf ein paar vereinzelte Hinketsu natürlich. Es war wirklich so, daheim war es immer am Schönsten, selbst wenn man zwischen Bergen von Müll hauste.

Das kleine Mädchen ließ sich ein wenig nach hinten fallen und betrachtete die grauen Wolken, die scheinbar nirgendwo aufreißen wollten. Eine triste Stimmung, wie Saki fand, verbreitete sich in diesem Zwielicht und auch wenn die hohen Gebäude, futuristischen türmen ähnlich, wie man sie selbst in Soragakure kaum sah, nach einer großen Gesellschaft aussahen, wirkte es irgendwie einsam. Der Regen isolierte die wenigen, die sich auf den Straßen befanden von der großen Masse, die sich im trockenen aufhielt. Immer wieder versuchte das blauhaarige Mädchen den Pfützen durch einen kleinen Sprung auszuweichen, wodurch sie nur in der nächsten Pfütze landete. Nachdem s8ie sich etwa fünfmal pitschnass gemacht hatte, ließ es Saki lieber bleiben. Das Gehüpfe kostete nur noch mehr Energie und wer konnte schon ahnen, was noch vor ihnen lag. Daher ignorierte das Mädchen die Pfützen und musste wohl oder übel mit dem Matsch in den Sandalen leben, sie würden ja hoffentlich bald aus dem Regen kommen und zur Wüste gelangen.

[OOC: Sorry, dass ich solange gebraucht habe, habe mich zu sehr auf das Examen konzentriert]
 
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Kiyoshis Freude über Amegakure hielt sich in Grenzen. Sicher, ihre Mission fand hier statt und es gab einige hochinteressante Schreine, die er zu besuchen gedachte, aber das Wetter... Mit einem Seufzen zog der junge Mönch seinen aus gewachstem Papier gemachten Regenschirm hervor und spannte ihn auf, das Muster aus Pflaumenzweigen und stilisierten Vögeln bildete ein kleines Dach für ihn. Dankenswerter weise hatte er bereits aus Kirigakure Erfahrung mit schlechtem Wetter, sodass er es im Gegensatz zu Saki-san fertig brachte, seine Kleidung sauber und trocken zu halten, was in Anbetracht der schlammigen Umgebung wie ein mittleres Wunder wirkte. Dabei war es gar nicht so schwer. Man musste einfach nur auf seine Umgebung achten und nicht wie ein Wilder losstürmen und herumhüpfen. Natürlich erwähnte er kein Wort darüber zu Saki-san, er hatte sie schon genug gegen sich aufgebracht.

"Ja, das wäre gut zu wissen", fügte Kiyoshi auf Asahina-sans Frage hinzu. "Unsere Mission ist zu wichtig, um sie einfach dem Zufall zu überlassen." Erwartungsvoll blickte er Yumi an, wobei ein neuerlicher Schauer Regen auf sie herunterfuhr. Kiyoshi hüstelte leicht. Irgendwie kam er sich sehr fehl am Platze vor, als einziger mit einem Regenschirm. "Ähem, sollte jemand Platz suchen, dieser Regenschirm ist eigentlich für.. größere Individuen ausgelegt als mich. Ich wäre also bereit, den Platz darunter zu teilen." Innerlich machte Kiyoshi sich auf einige ziemlich böse Blicke gefasst, insbesondere von Saki-san. Um zu vermeiden, jetzt nach ihr zu blicken und den ohnehin schon schlechten Eindruck noch zu verstärken, zählte er innerlich die Schreine auf, die er zum Abschluss der Mission zu besuchen gedachte. "Ryuugaime-dono. Zetsumeshi. Takanegahara. Yomi no Mikoto..."
 

Ookami Yumi

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Generell hatten die Fragenden selbstverständlich mehr als Recht: Man sollte stets vorbereitet in eine Mission stolpern, professionell alle Probleme überwinden und am besten ohne blauen Fleck wieder hinausgehen. Yumi war auch vorbereitet, das konnte man nicht verleugnen, denn sonst hätte sie sich bestimmt schon in eine Ecke gesetzt und geweint. Das, was die Ookami allerdings unter Vorbereitung verstand, wich stark von dem ab, was andere Menschen erwarten würden und so kam es, dass sie noch gar nicht genau wusste, wie sie wohl vorgehen würden. Das Problem war, dass es einfach einen großen Mangel an Informationen gab, was ihre Aufgabe anging. Man hatte ihr gesagt, dass es Probleme gab, ja, aber mehr in die Tiefe war man nicht gegangen. Da die Zentrale, die die Missionen vergab, selten Informationen zurückhielt, weil das immerhin den Erfolg einer Mission schmälern konnte, nahm Yumi an, dass man einfach noch nicht mehr wusste. Das bedeutete, dass die Ninja zuallererst Aufklärungsarbeit leisten mussten, ehe sie sich an die eigentliche Aufgabe machen konnten. Vielleicht würde es ja auch zu gar keinen großen Kämpfen kommen, das hoffte sie inständig - zumal ihr Team sowieso nicht gerade kräftig wirkte. Vielleicht hatte man sie vier zusammengewürfelt, weil sie genau die richtigen diplomatischen Fähigkeiten mitbrachten!... nur was machte Saki dann hier. Doch wer war die Ookami, eine Entscheidung Soragakures zu hinterfragen, sie war nur dafür angestellt, den Befehlen Folge zu leisten und solange diese nichts Unmoralisches von ihr verlangten würde sie das auch tun. Insofern hatte sie vielleicht doch so etwas wie einen Plan, wenn man es wohlwollend interpretierte!

"Unsere Informationslage ist sehr schlecht. Man könnte fast sagen, sie ist nicht existent - deswegen werden wir wohl zuerst herausfinden müssen, was dort schief läuft und was man dagegen unternehmen könnte." Yumi hatte sich umgedreht, während sie gesprochen hatte und stolperte beim Rückwärtsgehen fast über einen glitschigen Stein, was sie dazu veranlasste, diese Position schnell wieder aufzugeben. Sie gehörte leider nicht zu den geschicktesten Menschen, das wusste sie, aber manchmal konnte sie nicht anders, als es zu verdrängen. Sie hatte sich schon so viel gebessert, dass sie doch vielleicht inzwischen gut genug war, um solche Spielereien treiben zu können... aber offenbar hatte sie sich in der Hinsicht überschätzt. "Alt eingesessene Feindschaften sitzen meist sehr tief.", erklärte sie, dieses Mal den Blick auf ihre eigenen Füße gerichtet, um ja nicht noch einmal den Halt zu verlieren, "Aber oft haben die Hassenden den Grund ihres Hasses schon längst vergessen, sodass er irgendwann zum Selbstzweck wird." Sie lächelte, auch wenn das niemand würde sehen können. Falls sie es mit so einem Fall zu tun bekommen würden, würden sie ein echtes Problem haben, denn wie überzeugte man solche Menschen, miteinander in Frieden zu leben? Es würde immer die geben, die den Hass nicht vergessen konnten - und die ältere Generation einfach umzubringen war ja wohl auch keine Alternative. Vielleicht musste man ihnen dann klar machen, dass sie zwei Seiten derselben Medaille waren und somit zusammen gehörten, ob sie es nun wollten oder nicht. "Ich würde vorschlagen, dass wir, sobald wir angekommen sind, in Zweiergruppen ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und uns danach zur Besprechung zusammensetzen. Lasst euch nicht auf Kämpfe ein, wir dürfen uns dort erst einmal keine Feinde machen." Obgleich bestand die Möglichkeit nach wie vor, die Leute durch Simulation eines äußeren Feindes zusammenzuschweißen - nur sollte es besser nicht Soragakure sein.

Während die Gruppe durch den Schlamm gestapft war, waren die Silhouetten von Häusern am Horizont aufgetaucht, von Hütten und einer Art Turm mit einem scheinbar aus Stroh bestehenden Dach. Brandgefahr existierte in diesem Land wahrscheinlich eher nicht, denn die Flammen, die bei dieser Nässe entstehen konnten, wollte Yumi erst einmal sehen. Obwohl, wenn sie es sich Recht überlegte, eigentlich nicht. Die Ookami war ein weitaus größerer Fan von Wasser als von Feuer, was damit zusammenhing, dass Feuer das zerstörte, was Wasser wachsen ließ. "Habt ihr schon Erfahrung mit diplomatischen Missionen?", fragte sie, in der Hoffnung, dass es sich hierbei um eine solche handeln könnte.
 

Sakkaku Asahina

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Entgegen der Erwartung vieler Menschen war Asahina nicht unbedingt auf den Kopf gefallen. Natürlich, sie war unbestreitbar schwierig, oft nicht länger als ein paar Stunden zu ertragen und insgesamt nicht der einfachste Zeitgenosse, aber dumm, dass war sie nicht. Manch einer mochte sie einfach gestrickt nennen, weil sie sich leicht provozieren und noch leichter manipulieren ließ, aber das hieß noch lange nicht, dass sie zurückgeblieben oder langsam war. Tatsächlich konnte man ohne zu lügen behaupten, dass die Sakkaku zu den Menschen gehörten, die im Grunde mit so ziemlich allen Wassern gewaschen waren und vielleicht erkannte sie auch deshalb die Gefahr, die von Yumi als Gruppenleiterin ausging. Das Mädchen war einfach entsetzlich ehrlich und das war eine Eigenschaft, die man auf der einen Seite als ihre Teamkameradin zu schätzen wusste, sie auf der anderen Seite aber sicherlich auch öfter in Schwierigkeiten brachte, was nicht unbedingt die idealen Voraussetzungen für eine diplomatische Mission waren. Dennoch machte sie ihre Aufgabe bisher gut und tatsächlich war sie ihr momentan die liebste von den drei Teamkameraden, die Asahina auf dieser Mission begleitete. Außerdem schien sie sich wirklich Gedanken gemacht zu haben und die Sakkaku fand, dass ihre Ansätze gar nicht einmal so schlecht waren. Es war recht offensichtlich, dass sie als Shinobi Erfahrung hatte und das sorgte dafür, dass die Genjutsuka sich wenigstens ansatzweise sicher unter ihrer Aufsicht fühlte. Denn auch wenn Hina ab und an einmal an reiner Selbstüberschätzung litt, so wusste sie dennoch ziemlich genau, dass sie im Kampf noch recht nutzlos war und im Notfall durchaus Unterstützung und Schutz brauchen konnte.
Asahina fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, um den feuchten Wasserfilm loszuwerden, der sich durch den Regen bereits auf ihrer Haut abgesetzt hatte und tippte sich anschließend nachdenklich an ihr Kinn. „Das klingt alles sehr vernünftig, finde ich“, meinte sie schließlich zufrieden und nickte, als wollte sie ihre Worte noch einmal sich selbst bestätigen. Der Gedanke mit Kiyoshi, der sie so unwillkürlich und ohne wirklich etwas dafür zu können provozierte, in einem Team zu sein hatte zwar keinen sonderlich angenehmen Charakter, aber sie würde sich im Notfall damit abfinden müssen und vielleicht hatte sie ja auch Glück und würde wohl möglich mit Yumi in einem Team landen. Wobei Saki auch nicht unbedingt die schlechteste Wahl wäre, wenn man von ihren Fähigkeiten als medizinischer Ninja absah. Asahinas rote Augen musterten die Dächer in der Ferne und erst Yumis plötzliche Frage ließ sie abrupt aus ihren Gedanken aufschrecken. Was war das gewesen, Erfahrungen in diplomatischen Missionen? „Nun ja, nicht unbedingt in Missionen, aber ich komme aus einem streng gegliederten Clan und kenne mich mit solchen Dingen daher in den Grundzügen aus.“ Das war eine gewaltige Untertreibung, Sakkaku Subaru hatte immerhin dafür gesorgt, dass wenigstens seine eine brauchbare Tochter in der Lage sein würde, seine politischen Überzeugungen bezüglich des Sakkaku Clans durchzusetzen, wenn er einmal nicht mehr war. Und dennoch war Asahina nicht bereit dieses Geheimnis zu teilen, denn die Sakkaku waren für ihre Verschwiegenheit nicht nur in Bezug auf ihr Kekkei Genkai, sondern auch auf ihren eigenen Clan und dessen interne Strukturen bekannt. Das waren Geheimnisse, die man nicht einfach so verriet, auch nicht zum Zwecke einer recht wichtigen Mission. Außerdem war das auch nichts, was sie nicht unbewusst im Falle eines Falles anwenden könnte, ohne die anderen vorher mit Wissen zu versorgen, also gab es im Grunde keinerlei Grund, jetzt aus dem Nähkästchen zu plaudern und wohl möglich unnötig Informationen zu verraten. „Wie sieht es mit dir aus, du scheinst was Missionen angeht schon recht erfahren zu sein. Jemals ein diplomatischer oder wenigstens politischer Auftrag dabei gewesen?“ Wobei im Grunde ja fast alle Aufträge der Shinobi in irgendeiner Art und Weise politischer Natur wahren, weshalb diese Frage eventuell ein wenig zu unpräzise formuliert war. Nun ja, Yumi würde schon wissen was gemeint war und wenn nicht, dann war das auch nicht weiter schlimm. Stattdessen war Asahina noch ein wenig mehr auf Sakis und Kiyoshis Antwort bezüglich der Frage der Rosahaarigen gespannt, denn diese würde sie am besten abschätzen lassen können, wie wertvoll sie auf dieser Mission tatsächlich mit ihrem Wissen sein würde. Und welcher Shinobi war schon nicht schlau genug, seinen eigenen Wert genau zu kennen?
 

Sumiya Saki

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Der Regen schien nicht aufzuhören, kein Wunder, dass dieser Ort das Reich des Regens genannt wurde. Schrecklich. Mit ein bisschen Wasser konnte Saki noch klarkommen, aber der Geduldsfaden der kleinen Sumiya war bereist gerissen. Jeder Tropfen zerrte am Nervenkostüm der Kunoichi und sorgte dafür, dass ihre Laune den absoluten Tiefpunkt erreichte. Tropf, tropf, tropf, das ging einem doch auf den Keks. Seit das Wasser die wenige Kleidung der Sumiya völlig durchnässt hatte, brannte jeder Tropfen, wie Feuer. Ihr T-Shirt scheuerte und es sah nicht danach aus, als würde es je aufhören zu regnen. Missmutig stapfte Saki hinter den anderen her, als Yumi erwähnte, dass sie wohl erst mal Informationen zusammentragen mussten. Für Aufklärungsmissionen war Saki wie geschaffen. Sie musste nicht kämpfen und konnte alles aus der Ferne mittels ihrer Zeichnungen erledigen. Keine Gefahr verletzt zu werden und was wichtiger war, keine Gefahr andere verletzen zu müssen. Ein Puff und schon würden die Zeichnungen zu Tintenklecksen werden, nichts, was jemandem die Hand abhacken könnte. Das hob die Stimmung des Mädchens wieder ein wenig. Wenn sie nicht in Kämpfe verwickelt wurden, wäre das mehr als gut. „Informationen beschaffen? Das klingt nach einer perfekten Aufgabe für mich.“ Solange sie irgendwo ihre Zeichnungen trocken zu ende bringen konnte, würde sie ihre Tierchen benutzen können Informationen zu sammeln. Zwar war die Tinte recht wasserfest, aber solange die Zeichnung noch nicht vollendet war, konnte sie verlaufen und würde ihre Anstrengungen zunichte machen.

Gerade wollte Saki fragen, welche Art Informationen wohl am besten geeignet wären, um sie zu unterstützen, als Gebäude vor der Gruppe auftauchten. Sie lagen noch relativ weit entfernt, dennoch konnte man sie schon relativ gut erkennen. Simple Strohdächer bedeckten die Gebäude und schützen wohl die Bewohner vor dem Regen. … Aprospos, wie konnte Saki so weit sehen, wenn der regen bisher alles in einen grauen Schleier gehüllt hatte, der die Sicht stark beschränkte. Das musste doch bedeuten, dass zwischen diesem Ort und der Stelle, an der das Dorf stand, kein Regen mehr fiel. 'Trockenheit, ich komme.' Und schon stieg Sakis Laune wieder an. Der Gedanke die nassen Kleider trocknen zu können war geradezu verlockend. Saki hatte genug vom Regen, der alles verdunkelte. Scheinbar wollte Yumi wissen, inwiefern die Mitglieder ihrer Gruppe Erfahrungen mit diplomatischen Missionen hatten. Darauf hatte Saki, ehrlich gesagt, keine wirkliche Antwort. Sie hatte absolut keine Erfahrung damit, dabei war Diplomatie oft ungefährlicher, als eine Mission mit Kampfeinsatz, gleichzeitig war die Diplomatie mindestens ebenso hart umkämpft. „Um ehrlich zu sein, mit solchen Missionen habe ich noch nie etwas am Hut gehabt. Ich wurde bisher nicht für so etwas ausgewählt. Wahrscheinlich, weil ich als Iryounin bei Kampfeinsätzen besser geeignet zu sein schien. Aber ich verfüge eigentlich auch über gute Spähfähigkeiten, so könnte ich uns schon mal einen Überblick über die Lage verschaffen. Damit würden wir wenigstens ein wenig über die Örtlichkeiten Bescheid wissen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zückte Saki Pinsel und Schriftrolle und kritzelte drei kleine Vögel auf das Papier. Da die Motive nicht sonderlich groß oder kompliziert waren, bracht es die Sumiya zustande die Tiere in wenigen Augenblicken zu Papier zu bringen und schon kurz darauf mittels ihres Chakras zum Leben zu erwecken. Als wären sie lebendig, flatterten sie unruhig umher und stiegen weiter auf, bevor sie in Richtung des Dorfes flogen. „Sie sind sicherlich schneller im Ort, als wir, solange wir kein Gas geben, aber unnötig beeilen müssen wir uns ja eigentlich nicht.“ Eigentlich hätte Saki jetzt auch noch erklären müssen, wie ihre Fähigkeit funktionierte, niemand konnte sie anhand der Vögel zusammenreimen, dass die Sumiya nun auch sehen konnte, was sie sahen, aber Saki behielt dieses Detail für sich, vielleicht erriet jemand etwas in der Art oder sie mussten Saki mal vertrauen, denn sie würde vor den anderen Einblick in den Ort vor ihnen bekommen.
 
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Kiyoshi hörte sich die Erklärungen von Yumi-san sehr genau an und merkte sie sich, so gut er konnte. Das war wenigstens leicht, denn ihre Informationslage war, gelinde gesagt, ausgesprochen desolat. Um nicht zu sagen sie hatten überhaupt nichts womit sie arbeiten konnten. Nur Yumi-Sans Wissen über die permanenten Feindschaften, denen sie sich entgegenstellen mussten. "Zu loben sind nur tausend Menschen bereit, zum schmähen aber zehntausend", rezitierte Kiyoshi eines der Sprichwörter, die der Abt seines Heimattempels immer von sich gegeben hatte, wie immer natürlich ohne jegliche Betonung oder Emotion. Es klang als würde der junge Mönch eine Gebrauchsanleitung vorlesen. Aber es brachte wohl ziemlich gut auf den Punkt, was hier vor sich ging und mit was die Shinobi konfrontiert waren. Schmäh- und üblen Nachreden aber nur wenig Lob oder auch nur unverschleierter Wahrheit. Der Hass war ein starkes Gift, gegen das selbst die Religion meist machtlos war. Manchmal begünstigte sie ihn sogar, eine unauslöschliche Schande für jeden Geistlichen, der das jemals zugelassen hatte. Natürlich sagte Kiyoshi von diesen düsteren Gedanken nichts sondern rückte lediglich seine Brille zurecht. Seine Gedanken sprach er nur äußerst selten aus, schon das geäußerte Sprichwort war ungewöhnlich gesprächig für seine Verhältnisse.

Den Erklärungen der anderen Mitglieder der Gruppe lauschte er mindestens ebenso aufmerksam, immerhin ging es hier um potenzielle Ressourcen. Asahina-san kam also aus einem Clan, der sehr organisiert und strukturiert war, auf jeden Fall ein Pluspunkt bei diplomatischen Bemühungen. Sumiya-san hingegen war offensichtlich diplomatisch weniger versiert, doch brachte sie dafür andere Talente mit, die dieses Manko vermutlich auszugleichen vermochten. Und tatsächlich demonstrierte sie diese Talente auch sofort. Mit schnellen Bewegungen zog sie Pinsel und Papier hervor und schien irgendetwas darauf zu malen. Genau erkennen konnte Kiyoshi es nicht. Was er als nächstes sah jedoch erklärte zumindest ein wenig - drei kleine Vögel zogen zwitschernd ihre Bahnen und flogen in Richtung des Dorfes. Eine Art Siegeljutsu, vermutete Kiyoshi. Definitiv sehr nützlich, das würde er sich merken müssen.
Über diese kleine Beobachtung vergaß er jedoch keinesfalls, dass es jetzt an ihm war, etwas zu sagen. Peinlich betreten räusperte er sich, denn die Tatsache, dass er bisher noch keine Missionserfahrung hatte, war ihm gelinde gesagt ein wenig peinlich. Trotzdem, die Wahrheit zu verbiegen oder auch nur zu schönen kam für ihn nicht in Frage! Lügen waren die Wurzel vieler schlechter Taten. "Ich muss ehrlich sagen, meine Missionsstatistik ist bisher genau gleich null. Allerdings habe ich in meinem Leben im Tempel genügend Streit und Zwietracht sehen und beheben dürfen, um mich in diesem Belang als durchaus qualifiziert zu betrachten." Und das war, nunja, die Wahrheit. Nicht sehr schön, aber immerhin ohne viel Brimborium oder Beschönigungen. Kiyoshi hatte tatsächlich oft genug gesehen, wie sein Ziehvater Streitigkeiten gelöst hatte und sogar selbst die ein oder andere Zwistigkeit beseitigen können. Das konnte man durchaus als Erfahrungen auf diesem Gebiet werten, fand er.

Den Rest des Weges setzte zumindest Kiyoshi in Schweigen fort, den Regenschirm immer noch auf seine Schulter gestützt, um ihn leichter tragen zu können. Bis auf Yumi-san schienen ihm seine Reisegefährten nicht unbedingt gewogen zu sein, wovon auch das Schriftzeichen auf seiner Stirn kündete, welches er immer noch nicht abgewaschen hatte. Nicht einmal der Regen hatte diese unliebsame Aufgabe übernehmen können, schirmte er sich doch so kategorisch davor ab, ironischerweise weil er sich sauber halten wollte. Seine Neugierde jedoch ließ den jungen Genjutsuka immer wieder zu Sumiya-san hinüberblicken, denn was auch immer es mit diesen seltsam anmutenden Vögeln auf sich gehabt hatte, er wollte unbedingt mehr darüber in Erfahrung bringen. Nur die Tatsache, dass ihre letzte Interaktion alles andere als glücklich abgelaufen war, hielt ihn davon ab sie einfach zu fragen. Die Götter wussten, wie das ausgehen würde.
 

Ookami Yumi

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Yumi bedauerte es zutiefst, aber auch sie hatte noch keine Erfahrung mit diplomatischen Missionen. Irgendein böser Strippenzieher des Schicksals hatte sie bisher vor allem auf Missionen gelassen, die mehr ihre Muskeln, als ihr Gehirn beanspruchten und ihr nur selten die Möglichkeit ließen, wirklich Gutes zu tun. Sie hatten einmal viele Menschen in Iwagakure vor einem Erdrutsch gerettet und das hatte ihr sehr gefallen, also hatte sie sich wirklich auf diese Mission gefreut. Sie persönlich war außerdem der festen Überzeugung, dass es einfacher für sie sein würde, etwas mit Worten, statt mit den Fäusten zu lösen, denn dabei kam sie sich ohnehin immer falsch vor. Sie ging die ganze Sache also ein wenig wie Kiyoshi an, auch wenn ihre Schlichtungsversuche selten von Erfolg gekrönt gewesen waren. Zugegebenerweise war das allerdings auch schwerer, wenn man diejenige war, die gemobbt wurde. Nur, weil sie bisher noch wenig diplomatisch unterwegs gewesen war, bedeutete das aber nicht, dass sie ansonsten wenig Erfahrung hatte... denn auch wenn es viele noch nicht einsahen, hatte sie bereits eine ziemlich eklatante persönliche Steigerung in ihrem Leben durchgemacht. Auf ihrer ersten Mission hätte man mit ihr den Boden wischen können und es hatte den ein oder anderen gegeben, der das gerne getan hätte, da sie so viele Tränen vergossen hatte. Wenn sie sich ihre Anfänge überlegte, so machten sich Kiyoshi und Asahina wirklich fantastisch und auch Saki war sicherlich bei ihrem ersten Abenteuer mutiger als sie gewesen... Yumi blickte Sakis Vögeln mit funkelnden Augen hinterher. Nach wie vor faszinierten diese Jutsus sie, obgleich sie ihre Lieblingstechniken nicht ganz einzuholen vermochten: Ihr großes Vorbild, Sayuri-sama, hatte das Holzelement beherrscht und konnte damit Pflanzen ihrem Willen zu Diensten machen. Man stelle sich nur vor, wie ihr Garten aussehen würde, wenn die Blumen auf ihr Kommando ihre Blüten aufschlugen, um in einem Meer von Farben und Gerüchen zu tanzen! "Uuh, die sind so toll, Saki-chan!", freute sie sich, die Hände zusammengelegt, als müsse sie sich zusammenreißen, um nicht los zu klatschen.

Danach räusperte sie sich und blickte Asahina an, die ihr ja eine Frage gestellt hatte. Wie unhöflich, dass sie diese erst jetzt beantwortete... "Na ja... ich habe tatsächlich schon einige Missionen hinter mir, aber leider waren das vor allem solche der Art, bei denen man mit Waffen argumentiert. Aber ich... ich finde es ganz toll, dass wir das dieses Mal gar nicht sollen!" Man konnte ihre Zufriedenheit über die Friedlichkeit ihrer Mission am Gesichtsausdruck ablesen. "Mit etwas Glück bedeutet das auch, dass deine Fähigkeiten als Iryonin nicht gebraucht werden, Saki-chan, aber falls doch, ist es gut, dich dabei zu haben!" Würde das Wetter auf ihre Laune reagieren, hätte es sofort in einem Regenbogen aufgehört, aus Eimern zu Schiffen. Das würde alles gut werden: Sie hatten einen Heiler, sie hatten eine Clansdiplomatin und einen kleinen Mönch, der sicherlich super Kommunikation betreiben konnte - solange man nicht seinen Lieblingscomic durch den Dreck zog. "Für deine erste Mission bist du echt ziemlich ruhig, Kiyoshi-kun.", merkte sie lächelnd an, "Das ist super."

Auch wenn das Licht der Sonne nur ab und an durch die dicken Wolken spähte, hätte das strahlende Lächeln der Ookami das Team sicher durch die morastige Landschaft geführt. Der Grund unter ihren Füßen wurde mit zunehmendem Weg fester, der Regen nahm ab, bis es kaum mehr nieselte und schließlich ganz trocken wurde. Yumi nahm die Kapuze ab und blickte gen Himmel, von wo aus sie die Sonne geradezu blendete. Ihres Wissens nach regnete es in Amegakure praktisch ständig, weswegen es sie etwas irritierte, doch noch sagte sie nichts. Aus Matsch wurde feste Erde und auch diese begann langsam Risse zu bekommen und zu stauben. "Wie ihr merkt, nähern wir uns dem Reich des Windes!", erklärte sie und deutete um sich herum, "Aber das hier ist tatsächlich noch das Reich des Regens..." Sonst hätte man sie sicherlich schon längst abgefangen, immerhin waren Sora und Shiro Feinde. Die Dächer am Horizont waren inzwischen zu Hütten und Häusern herangewachsen. Ein kleiner Tempel war erkennbar, ebenso etwas, das nach einem Aussichtsturm aussah. Kurz, bevor sie das Dorf betreten konnten, ertönte das Schlagen einer Glocke von weit oben, wahrscheinlich aus dem Aussichtsturm. Alarmiert blickte sich Yumi um und griff nach ihrem Stirnband, bevor tatsächlich einige Bewaffnete aus den Gassen stürzten und sich ihnen in den Weg stellten.

"Wer seid ihr?!" Die Frage wirkte so aggressiv und ernst, dass sie Yumi kurz zurückschrecken ließ. "Wi-Wir..." Sie riss sich zusammen und wurde gleich gefühlt einen Kopf größer, "Wir sind die Shinobi aus Soragakure, die wegen des Grenzstreites angefordert wurden! Und jetzt nehmen sie mir das Ding aus dem Gesicht!" Damit deutete sie auf den Speer, den der Mann ihr entgegen reckte. Wie albern, sie könnte ihm dieses Ding um den Hals winden, wenn er Blödsinn damit anstellte... Sie deutete auf ihren Protektor und hoffte, dass die anderen ihren auch sichtbar trugen. Das Misstrauen verließ den Blick ihres Gegenübers nicht ganz, aber schließlich lehnte er sich auf seinen Speer und schnaufte: "Ganz schön kleine Shinobi." Das war aber nicht nett...

Ooc: Sorry für die lange Wartezeit, schubst mich mal früher. Verdrängt. Setzt euch mit den Wachen auseinander, wenn es zu eurem Charakter passt und lasst die Gruppe danach ins Innere des Dorfes gehen und sich dort sammeln. Die Beschreibung des Dorfes überlasse ich euch!
 

Sakkaku Asahina

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In Asahina kämpften derweil sehr wiedersprüchige Gefühle, denn wo sie Saki gegenüber auf der einen Seite auf Grund ihrer Profession als Iryounin einiges an Vorbehalte hatte, konnte sie auf der andere Seite jedoch auch nicht ihr Interesse leugnen, als diese zu zeichnen begann. Im Grunde gab es nämlich nur eine einzige gute Sache, die Asahina ihrer sonst so verabscheuten Schwester abgewinnen konnte und das war deren Talent für Kunst. Die junge Genin liebte es, die Werke ihres Zwillings zu betrachten, hatte sie doch ohnehin eine außerordentliche Leidenschaft gegenüber allen Arten von Kunst und gerade dieses Interesse spiegelte sich auch jetzt wieder, als sie sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck bemühte, während sie fast schon fasziniert die kleinen Tintenvögelchen betrachtete, die sich fast schon wie durch Zauberhand in die Luft erhoben hatten. Was für ein außergewöhnliches Talent, fast schon war die Dunkelhaarige versucht, sich noch etwas näher nach dem Zweck der kleinen Tiere zu erkundigen. Doch Asahina hielt sich zurück, behielt ihre distanzierte und uninteressierte Mimik bei und schaffte es durch diese Taktik sogar, sich eine gehässige Erwiederung in Richtung Kiyoshi zu verkneifen, als dieser mit Weisheiten um sich schmiss, die Hina sonst in Vergleichbarkeit nur von ihren Großeltern kannte. Dann war der komische Tempeltyp halt intelligent und ja, vielleicht fühlte sich die Sakkaku durch diesen Umstand ein wenig herausgefordert und zugleich eingeschüchtert, aber deshalb musste sie ja nicht all seine Gesten und Worte mit Gehässigkeit strafen. Immerhin gehörte sie einem Clan an, der eines der mächtigsten Doujutsus in seiner Blutlinie trug, weshalb also sollte sie sich auf das Niveau eines einfachen Gläubigen herablassen? Grundsätzlich glaubte Asahina ohnehin nur an eines und das war ihr Ziel, dass sie unter allen Umständen erreichen wollte. Lediglich Taten zählten, was kümmerte sie da die Vorstellung eines gottähnlichen Bildes, fehlte ihr doch ohnehin die Zeit und Geduld, sich näher mit ähnlichen Konzepten auseinanderzusetzen?
Und nicht nur diese Erkenntnis bot einen kleinen Lichtblick, sondern auch der Umstand, dass ihr Wert innerhalb des Teams offensichtlich schlagartig zugenommen hatte, was durchaus erfreulich war. Wenn sie nämlich die Einzige war, die regelmäßig mit politischer Konfrontation zutun hatte, so war ihre Hauptaufgabe bei dieser Mission doch praktisch schon gefunden. Blieb nur noch übrig herauszufinden, in wie weit Kiyoshis diplomatische Fähigkeiten ihre eigenen überboten und was das Leben in seinem Tempel ihm an politischem Verständnis geschenkt hatte. Ja, wenn es nach ihr ginge, dann war der Grauhaarige praktisch längst ihr Rivale in allen Bereichen, auch wenn der arme Junge davon selbst vermutlich nicht auch nur im Geringsten etwas ahnte...
Als sie sich dann endlich dem Dorf näherten, konnte Asahina eine gewisse Zufriedenheit nicht länger verstecken, bedeutete dies doch automatisch, dass sie sich endlich dem Hauptauftragsort ihrer Mission näherten und das ganze Geschehen ein wenig spannender werden würde. Wer genoss es schon nicht, in politische Konflikte gezogen zu werden und nebenbei um sein eigenes Leben fürchten zu müssen? Wobei Asahina vermutlich eher die claninterne Anerkennung und Zufriedenheit ersehnte, die sie nach erfolgreichen Abschließen dieses Auftrages erwarten würde. Leider wurde Hina jedoch bereits wenige Sekunden später noch einmal genau daran erinnert, wie gefährlich dieser Auftrag tatsächlich werden würde, als sie sich mit einem mal mit der silber glänzenden Spitze eines Speeres konfrontiert sah und an sich halten musste, vor lauter Schreck nicht einige Schritte nach hinten zu stolpern. Was fiel diesen blöden Grenzwachen eigentlich ein, die ankommende Hilfe derart zu behandeln? Immerhin waren sie auf Gewisse Art und Weise auf das Mitwirken der Shinobi angewiesen, also hatten sie sich auch verdammt noch mal genau so zu verhalten. Und natürlich, wie konnte es auch anders sein, konnte Asahina diese Gedanken nicht wirklich geschickt für sich behalten oder die folgenden Worte mit einer gewissen Subtilität verpacken. "Habe ich das richtig verstanden? Kleine Shinobi...wirklich?" Auf den Lippen der Sakkaku breitete sich ein belustigtes, fast schon sarkastisches Lächeln aus, während sie fast schon trotzig die Arme vor der Brust verschränkte. "Ich bin mir nicht sicher, ob diese Bezeichnung uns gegenüber angemessen ist, im Angesicht der Tatsache, dass ihr euch hier wie die Bauern mit Speeren verteidigt..." Von Diplomatie auf Seiten der Kunoichi konnte nun nicht wirklich die Rede sein und auch die Grenzwache schien das ähnlich zu sehen, denn Asahina durfte feststellen, wie sie mit einem Mal in nicht nur ungemütliche, sondern irgendwie auch zornige und ungehaltene Gesichter blickte...wie seltsam, dabei hatte die Unterhaltung doch so vielversprechend begonnen...
 

Sumiya Saki

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Während Saki bei der Gruppe zurück blieb schwangen sich die schwarzen Vögel immer weiter in die Lüfte hinauf und glitten nur so auf den sanften und warmen Winden, die aus der nahen Wüste herüber wehten. Da in der Tinte nicht ein hauch Lebens zu finden war konnten die Tiere die warme Luft und die jetzt fast überall vorhandenen Sonnenstrahlen natürlich nicht genießen, aber dafür waren sie ja auch nicht geschaffen worden. Sie waren Späher, die ganz nach Sakis Willen handeln sollten, ihre Aufgabe war es nur Informationen über das Dorf vor den Shinobi zu sammeln, bevor diese es erreichten. Daher legten die künstlichen Tiere ihre schwarzen Flügel an den Körper und schossen, schwarzen Pfeilen gleich, hinab auf die Häuser zu. In rasantem Tempo fielen die Tiere dem Boden entgegen und hätte das Chakra der Sumiya nicht dafür gesorgt, dass die Gebilde ihre Form behielten, wären anstelle von Vögeln nur noch Klumpen aus flüssiger Tinte zu Boden gestürzt. Zum Glück blühte den Tieren dieses Schicksal nicht, gelenkt von der Künstlerin entfalteten die Tiere ihre Flügel wieder und fingen den ihnen entgegen strömenden Wind darin auf. Abrupt bremste er die Tiere und zwang sie dazu ihren Kurs immer wieder zu korrigieren. Für die Bewohner des Dorfes unter den Vögeln musste es so aussehen, als würden nur einige Raben oder Krähen, die schwarze Farbe sorgte schon für diesen Eindruck, in der Luft herum balgten. Nicht, dass die Bewohner des Ortes den Vögeln sonderlich viel Aufmerksamkeit widmeten, viel eher befassten sich die Leute mit ihrem alltäglichen leben. Drei kleine Kinder spielten unter einer gespannten Stoffplane, die etwas Schatten spendete und lachten immer mal wieder ohne erkenntlichen Grund. In der Nähe gackerten einige Hühner in einem abgesperrten Bereich hinter dem Haus. Aus einer der anderen Hütten, die scheinbar aus Lehm und Gras errichtet worden sind, ungewöhnlich für ein feuchtes Land, wie das Reich des Regens, aber die Nähe zur Wüste schien dem ganzen die Gefahr zu nehmen, kam eine Frau mit einem Tonkrug. Sie trug das Gefäß zu einem der Brunnen, die überall im Dorf standen und hievte einen hölzernen Eimer empor. In dem hölzernen Gefäß befand sich nicht mehr als eine kleine Lache brackig, braunen Wassers. Keinesfalls geeignet um zu kochen, zu waschen oder es gar zu trinken. Die braune Suppe wurde von der Frau beäugt, bevor sie entschied, den Eimer wieder hinab zu lassen. Als die Frau sich wieder auf den Weg in ihr Haus machte, entschieden auch die Vögel, dass es an der Zeit wäre aufzubrechen. Langsam glitten die Tiere im Wind an den Ostrand des Dorfes, wo eine ungewöhnliche Furche im Boden zu sehen war. Es sah aus, als sei hier mal ein Fluss geflossen, doch jetzt war dort nicht mehr als ein dünner Rinnsal zu erkennen, der in der Mitte des Flussbetts sein Dasein fristete. Einige notdürftige Dämme aus erde und Holz sollten wohl das Wasser sammeln, doch mehr als einzelne Pfützen konnten sie nicht halten und das wenige Wasser floss einfach um die Auffangbecken herum. Saki entschied, dass sie es sich deutlicher ansehen sollte, daher ließ sie die Vögel landen, aber kaum hatten sich die Tiere niedergelassen, zerplatze der erste Vogel, eine Echse hatte nach ihm geschnappt. Sekunden später zerrissen auch die beiden anderen Bänder, die Saki mit den Tieren verband.

Zur gleichen Zeit marschierte Saki mit den anderen immer weiter auf das Dorf zu. Den Smalltalk reduzierte das Mädchen auf ein Minimum, konzentrierte sie sich doch auf das, was ihre Vögel sahen, daher quittierte sie die Anerkennung Yumis eher mit einem Nicken, denn einer ausschweifenden Antwort. Das musste erst mal reichen. Schon bald hatten die Shinobi das Dorf erreicht und auch die Verbindung zu ihren Vögeln war gerade erst abgerissen. Jetzt würde Saki endlich wieder ihre volle Aufmerksamkeit auf ihre Mitreisenden lenken können, aber das ging gerade eher weniger. Eine Wache hatte sich vor den Genin aufgebaut und versperrte ihnen den Weg ins Innere des Dorfes – nicht, dass Saki, dank ihrer Vögel, die Gruppe an mindestens drei Stellen in der Nähe durch den, nennen wir es einfach mal Wall, hätte führen können, ohne dass sie entdeckt worden wären. Das hätte aber sicherlich nicht besonders gut ausgesehen bei der Natur ihrer Mission, es hätte weniger nach Diplomatie sondern mehr nach Meuchelmord ausgesehen. So aber mussten sie sich jetzt von der Wache als klein bezeichnen lassen. Noch bevor Saki etwas sagen konnte, was die Situation sicherlich verschlimmert hätte, ergriff Asahina das Wort. Die Aussage der Sakkaku ließ Saki etwas schmunzeln, die Kunoichi hatte Schneid, das musste man zugeben und irgendwie entwickelte Saki einen gewissen Respekt für das Mädchen. Sie waren sich wenigstens ein wenig ähnlich. Leider hatte die Aussage der Sakkaku einen klitzekleinen Nebeneffekt, die Wächter sahen nicht erfreut aus. Um zu schlichten, schob sich Saki zwischen Asahina und die Wächter, wobei es wahrscheinlich keine gute Idee war, dass Saki diejenige war, die versuchte zu schlichten. „Was meine Kollegin hier meinte war, dass ihr vielleicht dankbar sein solltet, dass überhaupt irgendwer geschickt wurde und auf die Größe kommt es im Übrigen auch gar nicht an. Wir können auch wieder verschwinden und euch eurem Schicksal überlassen.“ Wie gesagt, es war wahrscheinlich keine so gute Idee Saki schlichten zu lassen, aber irgendwo in der Aussage lag Schlichtung, man musste sie nur finden. Die Wächter schienen sie auf jeden Fall ncith zu fidnen, denn sie kamen bedrohlich näher.
 
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Die Neugier darüber, was genau es mit Saki-sans Vögeln jetzt auf sich haben mochte, wurde bei Kiyoshi sehr bald durch ein anderes Gefühl ersetzt. Beziehungsweise durch mehrere und das in ziemlich schneller Abfolge, die für diesen sonst so beherrschten und in Sachen Gefühlen eher reservierten jungen Mann höchst untypisch war: Leichte Verwirrung, Unsicherheit, eine dezente Irritation und schließlich blankes Entsetzen.
Zuerst einmal war da natürlich der mehr als nur unhöfliche Empfang, der ihnen bereitet wurde. Yumi-san bemühte sich zwar, die Wogen in dieser Beziehung zu glätten, doch auch wenn sie ihre Nervosität schließlich herunter schluckte, brachte das anfangs nicht viel. Auch dass sie ihre Protektoren deutlich sichtbar trugen, die sie immerhin als Shinobi und Kunoichi auswiesen, schien nicht viel zu bringen und gerade wollte Kiyoshi das Wort ergreifen, als ihm Asahina-san zuvor kam. Und da kam schließlich das blanke Entsetzen zum Vorschein, welches durch Saki-sans Einsatz nur noch verstärkt wurde!

Der Empfang, der den jungen Shinobi geboten wurde, war zwar alles andere als freundlich gewesen, doch irgendwo, fand Kiyoshi war er auch verständlich. Wenn man permanent in Angst und Unsicherheit lebte begann man irgendwann, die Dinge selber in die Hand zu nehmen und jedem Außenseiter potenziell zu misstrauen, das war ganz natürlich. Sicher, Kiyoshi hätte es besser gefunden wenn diese Leute Zuflucht im Glauben oder in der Gemeinde gesucht hätten, doch er konnte ihnen ihre Wahl kaum verübeln, war er doch selber manchmal versucht gewesen, so hartherzig zu sein. Und selbst wenn er ihre Entscheidung nicht hätte verstehen können, so hätte er immer noch nicht den Ton angeschlagen, den Asahina-san und Saki-san für angemessen zu halten schienen. Die Augen der Wachposten weiteten sich und in mehr als ein Gesicht sah Kiyoshi die blanke Wut gezeichnet.. Grund genug für ihn, schlichtend ein zu greifen.

"Ich muss mich wohl in aller Form für meine beiden Begleiterinnen entschuldigen", ergriff der junge Shintopriester daher das Wort, noch bevor eine weitere unbedachte Äußerung die ohnehin schon angespannte Situation weiter verschärfen konnte. Die wütenden Wachposten jedenfalls schienen ob der gewählten, wenn auch altmodischen Wortwahl des jungen Shintopriesters* für einen Moment so baff zu sein, dass sie ganz vergaßen, wütend zu sein. Ein Moment des Zögerns, den Kiyoshi sofort für sich aus nutzte. "Sie haben eine äußerst lange und anstrengende Reise hinter sich und auch wenn es nicht so wirken mag, so ist es doch eher Sorge um das Wohlbefinden dieses Ortes und seiner Bewohner als böser Wille, der sie zu solchen Worten greifen lässt. Ich bin sicher, Sie können diese Denkweise verstehen." Kiyoshi verbeugte sich leicht und als nach etwa zwei Sekunden immer noch keine Antwort kam, fuhr er sehr langsam fort. "Ich kann ebenso verstehen, dass Sie so jungen Shinobi wie uns misstrauen und vielleicht befürchten, wir würden Ihrer Sicherheit mehr schaden als nutzen. Doch auch wenn wir noch jung sind, kann ich Ihnen garantieren, dass wir alle ein unerbittliches Training hinter uns haben, an dem viele deutlich ältere Menschen zerbrochen sind. Wir haben die notwendige Erfahrung, um mit nahezu jeder Situation fertig zu werden die sich uns hier präsentieren könnte und ebenso nicht den falschen Stolz, alles alleine anpacken zu wollen. Sollten wir entgegen der Wahrscheinlichkeit überfordert sein, werden wir sofort Verstärkung anfordern.. doch eben erst dann, wenn wir wissen, dass es notwendig sein wird. Udn dafür müssen wir uns ein Bild von der Lage machen können." Er sah die lanzenbewehrten Männer freundlich, aber doch mit einer gewissen Bestimmtheit an, wobei er die Hände ordentlich vor seinem Bauch faltete. Zum einen, weil dies eine sakrale Geste war, die seinen Status als Mönch unterstrich, zum anderen aber, um im Notfall schnell in seine Kampfposition wechseln zu können. So wartete er ab...

(*Es sei hier noch einmal erwähnt, dass Kiyoshi ein Ich-Pronomen benutzt, welches sonst eher alte Menschen gebrauchen und dass der Sprachgebrauch im Japanischen wesentlich differenzierter ist, was den Generationenunterschied anbelangt, weshalb dieser Effekt im Japanischen noch stärker herüberkommen dürfte.)
 

Ookami Yumi

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Yumi musste sich ein Lächeln verkneifen als Kiyoshi auszuholen begann. Ja, Asahinas Reaktion war problematisch, aber nicht unverständlich gewesen und auch Sakis Kommentar dazu war vollkommen nachvollziehbar. Dass der kleine Mönch damit dennoch nicht klarkommen würde, überraschte die Ookami eher weniger, weil sie ja wusste, wie unheimlich gewählt und manchmal gar altmodisch er sich ausdrückte. Die Bauern hätten so oder so schlucken müssen, was sie ihnen auftischten (nicht zuletzt, weil Yumi sie wahrscheinlich ganz alleine hätte besiegen können), doch er hatte natürlich in der Hinsicht Recht, dass man sich auf einer diplomatischen Mission eher Freunde als Feinde machen sollte. Yumi beschloss, die ärgerlichen Gesichter der Menschen, die sich während Kiyoshis Rede immerhin etwas erweicht hatten, einfach zu übergehen und so zu tun, als sei alles in bester Ordnung. Oft fühlte man sich gleich besser, wenn man sich einredete, dass es einem auch besser ging - und wenn sie die Chance hatte, einen Konflikt einfach wegzulächeln, würde sie sich große Mühe geben, dies auch zu tun. Das war so viel schöner, als ihn mit Waffengewalt zu lösen - und für große Reden war sie wahrscheinlich nicht geschickt genug mit Worten. "Wir kriegen das schon hin, keine Sorge." Wäre es irgendwie möglich, hätte ihr Gesicht in diesem Augenblick geglitzert, obwohl ihre Hand sich sehr bestimmt um den Speer schloss und ihn wegdrückte. Ob es diese Geste oder doch eher Kiyoshis sehr professioneller Schlichtungsversuch war, würden sie wohl niemals erfahren, doch jedenfalls zogen die Männer ihre Waffen zurück, die einen oder anderen mit einem leichten Schnauben.

Nachdem die Wachen wieder an ihre Plätze zurückgekehrt waren, wandte sich Yumi wieder an die Gruppe. Wenn sie herausfinden wollten, wo der Schuh drückte und dabei Leute vernehmen sollten, dann war es bei diesen ihren Job sehr ernst nehmenden Einwohnern wohl die beste Idee, sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Eigentlich hätte sie jeden alleine gehen lassen, aber nach dieser Episode war sie nicht mehr sicher, ob das die cleverste Variante war. Das letzte, was sie wollte, war ein mit ihnen verfeindetes Dorf, nur, weil jemand mit seinen Umgangsformen nicht auskam. "Ehm... ich würde sagen, dass wir erst einmal die Stimmung der Dorfbewohner testen sollten. Natürlich ist eine Dürre ein Grund für territorialen Streit, aber so wie das beschrieben wurde, gibt es da sicher noch andere Motive..." Sie räusperte sich und rückte ihren Zweihänder durch ein Schulterzucken zurecht. "Kiyoshi-kun und Saki-chan, ihr geht bitte zusammen - Asahina-chan kommt mit mir." Das war ihrer beschränkten Ansicht nach die beste Gruppenaufteilung, denn so hatten sie den überkorrekten Mönch mit der patzigen Künstlerin zusammen und die unerfahrene Sakkaku mit dem Sonnenscheinchen. Auch von ihrer geschätzten Kampfstärke war das deutlich besser, als wenn sie etwa Asahina und Kiyoshi zusammenlegte. "Wir treffen uns in einer Stunde wieder am Eingang des Dorfes."

Yumi konnte sich vorstellen, dass die Straßen dieses Dorfes normalerweise eher schlammigen Trampelpfaden ähnelten als tatsächlichen befestigten Wegen. Nun aber konnte man darauf laufen, ohne sich die Sandalen allzu dreckig zu machen, was allerdings nur für die Fußbekleidung selbst von Vorteil schien. Yumi kam nicht aus Amegakure, daher wusste sie nicht einzuschätzen, inwiefern der ständige Regen in der Kultur des Landes verankert war, aber sie konnte sich vorstellen, dass auch gerade die Landwirtschaft stark darauf ausgerichtet war. Wenn diese Dürre so weiter ging, könnte es sicherlich zu wirtschaftlichen Schäden oder gar Hungersnöten kommen... "Wo sollten wir deiner Meinung nach beginnen, Asahina-chan?"

Ooc: Schreibt mir per PN, wie ihr vorgehen werdet, um an Informationen zu kommen, dann versorge ich euch mit Infos!
 

Sakkaku Asahina

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Saki hatte sich durch ihren Einsatz direkt einmal einige Pluspunkte auf das Konto der Sakkaku Asahina verdient und auch sonst hatte die Dunkelhaarige das plötzliche Verlangen, die kleine Medicnin ein wenig besser kennen zu lernen und so gleichzeitig zu erfahren, was sonst noch hinter ihrer recht unscheinbaren Erscheinung steckte. Eigentlich hielt Asahina sich bevorzugt von Ninjutsuka aus dem medzinischen Feld fern, doch gerade durch Sakis vorlautes Mundwerk und ihre künstlerischen Fähigkeiten hatte sie das Interesse ihrer Teamkameradin geweckt, welche im Gegenzug natürlich auch entsprechend verstimmt auf Kiyoshis folgenden Wortschwall reagierte. Natürlich musste Mister Oberkorrekt nun seinen unerwünschten Senf zu der Situation abgeben und auch wenn er die Anspannung ein wenig entschärfte, so konnte Hina nicht anders, als ihm einen tötlichen Blick aus ihren dunkelroten Augen zuzuwerfen und diese dann in einer genervten Bewegung zu verdrehen. Meine Güte, man könnte meinen der Kerl wäre gute sechzig Jahre älter als sie selbst und würde sich nicht etwa in der selben Altersklasse bewegen. Nun, Yumi schien die Situation in jedem Fall recht gut im Griff zu haben und schaffte es, durch ihre sanfte aber bestimmende Art einen nahenden Disput zu vermeiden und einen erneuten Lichtblick in die Laune der Sakkaku zu bringen. Das Team in zwei Gruppen einzuteilen klang nicht nur nach einer guten, sondern einer ganz ausgezeichneten Idee und allein der Umstand, dass Asahina in diesem Fall den absolut besten Partner zugeteilt bekommen hatte, erfüllte sie schon mit tiefster Zufriedenheit und ließ ein Lächeln an ihren Mundwinkeln zupfen. "Nah, wenn das nicht nach einer ausgezeichneten Aufteilung klingt.", flötete sie da auch schon liebenswert und hüpfte in wenigen Schritten an die Seite der Rosahaarigen, ehe sie sich umdrehte und dem Rest des Teams ein fast schon liebenswertes Lächeln schenkte. "Ich wünsche euch ganz viel Erfolg bei eurer Suche." Fast schon lieblich anzusehen, wie unüberzeugend und falsch Asahinas heuchlerische Worte klangen und wie glücklich sie die veränderten Umstände der Mission doch machten. Die Genjutsuka war sich fast schon sicher, dass Yumis alleinige Gesellschaft zu einer absoluten Erholung im Vergleich zu dem bisherigen Missionsverlauf werden würden.

Yumi war nicht nur liebenswert, sie war auch noch absolut reizend und das lag nicht nur an ihren niedlichen rosa Haaren und dem Umstand, dass sie Asahina auf ihrer letzten Mission beschenkt hatte, sondern auch ander Tatsache, dass sie sich nach der Meinung der Sakkaku erkundigte und auf diese auch tatsächlich Wert zu legen schien. Dieser Fakt allein war nicht unbedingt ungewohnt für die junge Genin und dennoch immer wieder eine willkommene Eigenschaft, die sie in der Wahl ihrer Gefährten und Begleiter durchaus begrüßte. "Spontan würde ich vorschlagen, dass wir zunächst bei den lokalen Händlern nachfragen, schließlich müssten diese als eine der größten Gruppierungen von der Dürre betroffen sein. Wir sollten uns erkundigen, wie sie mit der Situation umgehen und was sie von dem ganzen halten, oder meinst du nicht?" Immerhin war es letztendlich Yumi, welche die Kontrolle über das Team trug und auch wenn Asahina so ihre Probleme mit Autorität hatte, wollte sie sich mit ihrer Begleitung dennoch möglichst gut stellen und versuchen einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen. Immerhin waren Beziehungen wichtig, wie ihr Vater ihr immer einpräge und gerade wenn man Hinas sonstige Verhaltensmuster beobachtete, lag die Vermutung nicht nahe, dass sie nur selten Menschen fand, die bereit waren sich länger mit ihr auseinanderzusetzen. Nun, Yumi war eine gute Seele durch und durch und genau das würde sie sich nun zu nutzen machen. "Erinnerst du dich noch an die Rose, welche du mir auf unserer letzten Mission geschenkt hast? Ich habe sie aufgehoben, sie liegt nun auf meinem Schrank. Du hast wirklich ein Händchen für handwerkliche Kunstfertigkeiten." Das war nun nicht unbedingt die dezenteste Art des Schmeichelns und dennoch entsprachen die Worte an sich der Wahrheit, immerhin wusste Asahina künstlerisches Talent selbst bei ihrer eigenen, verhassten Zwillingsschwester durchaus zu schätzen.
Asahina stoppte schließlich vor einer Tür über dessen Eingang ein kleines Schild mit einem Handelszeichen genagelt war, ehe sie das Holz mit einem Klingeln aufstieß und vor ihrer rosahaarigen Begleitung den Laden betrat. Bei ihrem Eintreten richtete sich der ältere Herr hinter dem Schalter auf und musterte die beiden eintretenden Genin mit einem scharfen Blick, die Brille mit der linken Hand zurecht rückend. "Wie kann ich den Damen helfen?" Man überlasse es Asahina hier mit ihrer liebreizenden Art zu punkten. In einer ausholenden Geste räusperte sie sich, warf mit einer Hand ihr Haar zurück und wandte sich dann mit einem liebreizenden Augenaufschlag an ihren Gegenüber. "Sie haben vermutlich schon von uns gehört, wir sind die georderten Genin, die wegen den Spannungen mit dem Nachbardorf gerufen wurden. Können sie uns wohl etwas zu der aktuellen Situation sagen?" Oh ja, manchmal konnte Hina so unglaublich liebreizend und freundlich sein. "Spannungen?! Kindchen, nun hör mir mal zu...!", an dieser Stelle beugte sich der Alte ein bisschen weiter über seinen Tisch und fixierte die Sakkaku aus seinen scharfen Adleraugen genau, ehe er sein Blick zu Yumi weiterwanderte. "Das sind keine Spannungen, mit verlogenen Dieben haben wir es da zu tun! Feige sind sie und verlogen, Menschen die alles für den richtigen Preis tun. Glaube mir Kind, von denen hält man sich lieber fern und ihr tut gut daran, euch nicht näher mit ihnen zu beschäftigen. Verkauftes Vertrauen und Ehrelosigkeit, eine Schande ist das, ja!" Nun, in einem hatte der ältere Herr recht, von einfachen Spannungen konnte hier nun nicht mehr die Rede sein...und etwas melodramatisch war der Gute auch, wenn man nun Asahina fragte.
 
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Sumiya Saki

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Ohne darauf zu achten, was ihre Mitstreiter zu ihrer Reaktion sagen würden, stöhnte das blauhaarige Mädchen laut auf. Weswegen hatte Yumi sie mit diesem oberkorrekten Mönch in ein Team gesteckt? Es war einfach unfair. Wahrscheinlich würde er seine besserwisserische Seite heraushängen lassen und den alten Mann mimen, den er schon die ganze zeit darstellte. Er würde sie an öden, er würde kleine Vorträge halten oder mit antiquierten Worten um sich werfen, die man vor mehreren Jahrhunderten schon als altmodisch bezeichnet hätte. Langweilig! Am liebsten hätte Saki mit Asahina getauscht, zwar war sie mit der Kunoichi scheinbar auf einer Wellenlänge, aber der Seitenhieb, den Saki natürlich mitbekam, wollte sie vergelten. 'Gute Aufteilung? Nie und nimmer, mit dem Kerl schaff ich nichts.' Dennoch musste Saki sich damit abfinden den Mönch bei sich zu haben, ob sie wollte oder nicht. Und sie wollte auf jeden Fall nicht.
Als sich Yumi und Asahina entfernten, griff Saki missmutig nach dem Kragen des Mönches, der sich Shinobi schimpfte und zog ihn zu sich heran, sodass ihre Geischter nicht weit voneinander entfernt waren. „Hör mal zu, mag sein, dass wir den Schwachsinn hier zusammen durchziehen sollen, aber wenn du mir auf die Nerven gehst, lass ich dich einfach stehen, Jiji-kun*.“ nachdem sie dies gesagt hatte, stieß sie den Jungen unsanft von sich und entfernte sich in Richtung Dorfmitte, um irgendwie nach Hinweisen zu suchen, wie auch immer das geschehen sollte. Wenn sich die anderen beiden um die Läden kümmern wollten, was blieb dann Saki und Kiyoshi? Die Soldaten? 'Sicher, die beiden am Ortseingang sind sicher froh sich mit mir zu unterhalten und Kiyoshi würde mir dann nur auf den Keks gehen.' Doch wen gab es noch, mit dem Saki sprechen konnte?
Enttäuscht setzte sich das Mädchen auf den Rand eines Brunnens und beobachte, wie ein kleiner Stein vom Rand hinein fiel. Anstelle eines Platschen vernahm die blauhaarige Iryounin nur, wie der Stein dumpf auf trockenem Boden aufschlug und dort scheinbar im Staub liegen blieb. Sehen konnte sie dies nicht, denn kein Strahl der überaus starken Sonne reichte bis hinab in den Brunnen. Noch während das Mädchen das recht langweilige Spektakel beobachtete und darüber nachdachte, was sie denn tun wollte, traf sie etwas hinten am Kopf, das sie beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Ein unförmiger, lederner Ball fiel neben Saki zu Boden und rollte an ihrem Fuß vorbei davon. Ein Junge, etwas jünger als Saki, aber etwas größer, rannte auf das Mädchen und den Mönch zu, dabei mit den Armen wedelnd. „'Tschuldige, Onee-chan. Kannst du mir den Ball zuwerfen?“ Wütend funkelte sie das Kind an, als sie den Ball aufhob. Ihr erster Gedanke war es einfach ein Kunai in das unförmige Spielobjekt zu schieben und es so zu zerstören, doch bevor sie nach ihrer Tasche greifen konnte, kam ihr ein Gedanke. „Pass doch besser auf! Wenn du das Ding zurück willst, solltest du uns ein paar Dinge erklären. Weswegen hegt ihr so einen Groll gegen eure Nachbarn? Wir sind jetzt noch nicht lange hier, aber es wird schnell deutlich. Und wenn du mich noch einmal Onee-chan nennst, lernst du mich erst richtig kennen.“
Unschlüssig was er tun sollte, blickte der Junge die beiden Gestalten am Brunnen an, näherte sich dann aber dennoch. Zum Einen, weil er seinen Ball zurück wollte, aber auch weil die Blauhaarige nicht so war, wie die Mädchen hier im Dorf. „Groll? Meinst du, warum mein Großvater die Leute aus dem anderen Dorf als feige Drecksäcke bezeichnet und ich nicht im anderen Dorf oder in der Nähe spielen soll? Keine Ahnung, laut Opa ist das schon immer so gewesen und ich darf gar nicht erst deswegen nachfragen. Er wird dann immer ganz wütend und meint, es sei deren Schuld und wir sollten uns nicht mit denen einlassen. Warum, weiß ich nicht, aber weil ich Opa nicht verärgern möchte, lasse ich es bleiben.“
Eine unzureichende Antwort, wie Saki fand, aber sie konnte dem Jungen ja schlecht etwas fragen, was er nicht wusste. Also musste sie dem Kind seinen Ball zurückgeben und hoffen, dass sie irgendwie anders an Informationen kommen konnten. Mit einer Hand warf das Mädchen den Ball direkt auf den Jungen,d er das Spielzeug ungeschickt auffing und dann ins nächste Haus lief. Wenigstens hatte diese Begegnung eine Idee in Saki aufkeimen lassen, wenn sie die Kinder fragen würden, konnten sie sicherlich an einige Informationen kommen. Generell würden die kleinen offener sein, als ihre Eltern. „Das war doch schon mal etwas, gucken wir doch einfach, ob wir noch weitere Kinder finden, mit denen wir sprechen können.“ Damit erhob sich das Mädchen zum Gehen, aber dieses Mal würde sie Kiyoshi führen lassen, vielleicht konnte er mit Kindern besser umgehen, Saki hatte dafür eine zu kurze Lunte.
Auf jeden Fall brachen die beiden nun auf und unbemerkt wurden sie von einem Schatten verfolgt. Dem Jungen von eben ...


*Jiji – Umgangsprachliche Bezeichnung für einen Großvater (die Endung -kun ist dabei nicht gebräuchlich und soll ausdrücken, dass Saki absolut keinen Respekt Kiyoshi gegenüber hat)
 
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Darüber, dass er mit Saki-san in einem Team war, hätte Kiyoshi sicherlich glücklicher sein können, aber ihre Reaktion war dann doch nicht ganz das, was er erwartet hatte. Um nicht zu sagen es war unhöflich, unreif und zeugte von mangelnder Integrität. Bevor er seiner Partnerin jedoch auch nur einen einzigen dieser Bedenken mitteilen konnte, hatte sie ihn bereits am Kragen gepackt und einige ausgesprochen klare Worte an ihn gerichtet. Zum Glück hatte Kiyoshi so seine Erfahrungen mit Leuten, die versuchten ihn ein zu schüchtern und so tat er das einzig Richtige: Nicken, nichts sagen und warten, bis Saki-san sich abreagiert hatte. Was zum Glück recht schnell geschah. Als sie ihn dann wieder los ließ und ihrer Wege ging, richtete Kiyoshi in aller Ruhe den Kragen seines Mönchsgewandes zurecht und folgte ihr dann, wohlweislich mit genügend Abstand dass sie ihn bei einem weiteren Anfall nicht einfach so packen konnte.

Als sie gerade an dem ausgetrockneten Dorfbrunnen saßen (Kiyoshi registrierte beiläufig, dass ein Schrein an die Kami des Wassers fehlte und fragte sich, ob das hier jemand wusste), bekam Saki mit einem Mal einen Lederball gegen den Kopf. Noch bevor Kiyoshi allerdings reagieren und sie abfangen konnte hatte sie das bereits selbst erledigt, was vielleicht ganz gut so war. Wenn er sich nicht sehr irrte war Kiyoshi gut damit beraten, jeden körperlichen Kontakt mit der Kunoichi zu vermeriden, so gut es eben ging. Ihr Gespräch mit dem Jungen unterdessen brachte einige interessante Dinge zum Vorschein.. auch wenn sich die blauhaarige Iryonin mehrfach im Ton vergriff. Erpressung und Bedrohung, also wirklich.
"Mir scheint, wir haben es hier mit sehr altem, tief sitzenden Hass zu tun", kommentierte Kiyoshi tonlos, als der Junge sich mit seinem Ball davon gemacht hatte. "Solche Dinge sind schwer zu überwinden, insbesondere wenn der eigentliche Grund vergessen ist. Schnell nimmt man an, das sei der natürliche Lauf der Dinge und so..." Ein Blick von Saki-san und er verstummte. Irgendetwas sagte ihm, dass sie auf seine Lebensweisheiten und Sentenzen nicht besonders gut zu sprechen war und dass er gut daran täte, diese Geduld nicht über zu strapazieren. Im Interesse seines körperlichen Wohlergehens und einer funktionierenden Zusammenarbeit.

Nachdem sie sich wieder aufgemacht hatte, begann Kiyoshi sehr schnell damit, nach weiteren Menschen Ausschau zu halten, die er zu diesem Thema befragen konnte. Vorzugsweise natürlich, wie Saki-san bereits gesagt hatte, jüngere Leute, denn diese waren mit diesen Vorurteilen noch nicht so lange konfrontiert. Es war einfacher, ihren Gedanken zu folgen und vermutlich waren ihre Ansichten zu dem ominösen Nachbardorf noch nicht so gefestigt, was ein Gespräch vermutlich einfacher machen würde. Und tatsächlich wurde Kiyoshi nach kurzer Zeit fündig. Zwei junge Mädchen, augenscheinlich Zwillinge, spielten auf der vernachlässigten, schlammigen Straße, ihre Kleider waren zerrissen und auch wenn sie fröhlich aussahen, ging doch etwas nahezu fühlbar Schlechtes von ihnen aus. Es war keine schöne Kindheit, die sie hier lebten, das sah man ihnen an. "Möchtest du mit ihnen reden, Saki-san? Immerhin sind sie..." Der Blick, den seine Missionspartnerin ihm zuwarf, erstickte jedoch jede weitere Frage Kiyoshis im Keim. Das war jetzt seine Aufgabe, so viel teilte ihm dieser Blick mit. Und noch einige andere Dinge, die er lieber nicht so genau wissen wollte. Unwissenheit war manchmal ein Segen.
"Konban-wa die jungen Damen. Ich hoffe, ich störe nicht..." Falls Saki-san ernsthaft gehofft hatte, dass Kiyoshi im Umgang mit Kindern besser war als sie, wurde sie bitter enttäuscht. Man konnte regelrecht sehen dass die beiden Mädchen am liebsten laut gegähnt hätten, kaum dass der Mönch sie ansprach. "Ich bin auf der Suche nach Informationen und wollte nur... Moment... Ist das etwa... Ausgabe 17?" Kiyoshis Blick war auf ein Comicheft gefallen, das eines der Mädchen in der Hand hielt, ein ziemlich vernachlässigtes, zerfleddertes Exemplar, das sichtlich schon einige tausend Mal gelesen worden war. Aber Kiyoshi hätte dieses Titelbild überall erkannt. Es war ein Strongman-Comicheft.

Das Benehmen von Kiyoshi veränderte sich jedes Mal, wenn es um Comics ging. War er normalerweise ruhig, zurückhaltend und distanziert, so war er wenn es um die Abenteuer von Strongman ging wie ein kleines Kind in seinem Alter. Aufgedreht, hyperaktiv und begeistert. Und so dauerte es nicht lange, bis er mit den beiden sichtbar begeisterten Zwillingen Strongman-Trivia austauschte und die beeindruckendsten Dialoge aus Ausgabe 17 ("Damit kommst du nicht davon, Schurke!") nachspielte. Erst nach einer Weile fand er wieder zu sich zurück. "Ähem... Jedenfalls... Da ihr ja anscheinend nur diesen Band habt... hier." Mit einer fast schon verhaltenen Geste überreichte Kiyoshi ihnen den neusten Band, den er zufällig bei sich trug. Es gab doch nichts schöneres, als Gutes zu tun. "Und.. was könnt ihr mir über das Nachbardorf sagen?" "DIe sind doof", sagte die eine Zwillingsschwester die, wie Kiyoshi dank ihres Gesprächs über Strongman wusste, Aki hieß. "Total doof", ergänzte die andere Zwilingsschwester, die Maki hieß. "Sagen jedenfalls unsere Eltern. Aber ganz im Ernst wir.. wir haben Freunde, die von da kommen. Und die sind eigentlich total nett. Aber bitte sagt das unseren Eltern nicht, ja?" "Keine Sorge. Strongman-Heldenversprechen! Und danke." Damit schlenderte Kiyoshi zu Saki-san zurück, sein peinliches Hüsteln verriet, dass er es lieber nicht sähe, wie sie Strongman noch einmal erwähnte. "Nun, das war leider nicht sehr ergiebig..."
 
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