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Job: Ein Foto kommt selten allein.

Isuzu Himeko

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Nach gefühlt ewigen Zeiten hatte Himeko wieder Post bekommen. Man hatte eine neue Aufgabe für sie gefunden! Das Herz der Brünetten hatte beinahe einen freudigen Satz gemacht, als die Nachricht bei ihr angekommen war, bedeutete sie schließlich, dass sie doch irgendwie gut genug für diese Aufgabe sein musste … oder so… Es war keine besonders große oder schwere Aufgabe, aber sie reichte, um Himeko dazu zu bringen, ihre Schwester Miyu innig zu umarmen – solange das Abendessen dadurch nicht gefährdet wurde. Sie sollte als Bodyguard fungieren. Zum Glück ging es nicht um fiese Gestalten, die irgendwelchen brutalen Sachen planten, sondern nur um lästige Fotografen, die ihr Klient, die Künstlerin, Tetsu Kamiku, während ihrer bestimmt total romantischen und süßen Verabredung außer Sichtweite wüsste. Selbstverständlich wäre sie mit so einer Aufgabe bereits völlig überfordert, sodass die Dorfleitung so freundlich war, ihr einen Partner zur Seite zu stellen, der ihr bestimmt viele Dinge zeigen konnte. Dass ausgerechnet er einer der drei Prüfer war, die ihren Eintritt in das Ninjaleben geebnet hatten, hatte Himeko nicht auf dem Schirm. Zwar hatte er sich damals vernünftig vorgestellt, aber als eingeschüchtertes, kleines Häufchen Angst und Elend war das irgendwie an ihr vorbeigegangen. Selbstverständlich konnte Himeko nicht völlig unvorbereitet zu ihrer Aufgabe aufkreuzen, sodass sie sich noch am Vorabend daran begab, herzförmige Butterplätzchen mit Erdbeermarmelade zu backen, um die kulinarische Versorgung ihres Partners und ihr selber sicherzustellen. Den dazugehörigen Tee zum herunterspülen kochte Himeko-chan erst am nächsten Mittag, damit dieser trotz Thermobehältern nicht zu viel seiner Wärme einbüßte.
Der Vormittag im Hause Isuzu verlief idyllisch, wie man es in dieser Familie nicht anders kannte: Miyu war laut, Shingo war leise und Minko zwischen den Beiden hin- und hergerissen, bis alles so weit erledigt war, wie es ihr veränderter Zeitplan zuließ. Das Mittagessen, Zanderfilet in Senfsoße und mit einfachem Reis, bereitete Hime so weit vor, dass nur noch der Zander gebraten werden musste und der Reis ein Fall für die Mikrowelle war. Sie kochte den besagten Tee liebevoll und packte ihre Standardausrüstung mitsamt dem Getränk und den Plätzchen zusammen, ehe sie sich auf den Weg machte … zur Plattform der Reichen.
Die meisten Künstler verdienten eigentlich zu Lebzeiten nicht genug, um sich ein bürgerliches Haus leisten zu können, aber hier lag die Sache ganz eindeutig anders, als Himeko durch die Reihen der furchtbar wichtig aussehenden Anwesen schritt und sich dabei mit jedem Gartentor, das sie passierte, ein wenig unwichtiger und kleiner fühlte. Aus ihrem Kleiderschrank hatte sie heute das verhältnismäßig Unscheinbarste gefischt, das sie zusammengekratzt bekam – Himeko hegte Hoffnungen, dass ihre Aufgabe bis zum Einbruch der Dunkelheit andauerte: Zusammen mit ihren Arbeitshalbschuhen mit ihren offenen Zehen trug sie an diesem Mittag ein paar lange, schwarze Strümpfe, die eine Handbreit unterhalb des karmesinroten Faltenrocks endeten. Dieser bedeckte lediglich die Hälfte ihres Oberschenkels und endete exakt auf der Gürtellinie des braun gebrannten Mädchens, um nach einem ebenfalls handbreiten freien Bauch in einer ebenfalls schwarzen, tief ausgeschnittenen und überaus dicht anliegenden Bluse zu münden. Komplementär hatte sich Himeko für ebenfalls rote Schleifen entschieden, die ihr langes Haar heute bändigen sollten. Selbstverständlich war es ihr nicht angenehm, so durch die Gegend zu laufen, aber hatte sie denn eine Wahl? Natürlich nicht, sie hatte schließlich eine argusäugige Miyu, die darauf achtete, dass ihre unsichere Schwester auch ja immer möglichst wenig Stoff am Leibe trug.
Jedenfalls erreichte Himeko ihren Zielort, an dem sie die besagte Malerin aufzugabeln hatten, und postierte sich gegenüber dem Hauseingang, um auf ihren Partner zu warten – er müsste wohl auch bald kommen. Ihre Gedankengänge schweiften in alle möglichen Richtungen ab, um immer wieder zu ihrer bevorstehenden Aufgabe zurückzukehren und sich gleichzeitig mit der Frage zu befassen, was ihr Partner bei der heutigen Aufgabe wohl für ein Mensch sein mochte und ob ihre Klientin vielleicht total nett sein würde. Oder wie ihre Familie wohl den von ihr liebevoll vorbereiteten Fisch fände oder an die Vorfreude, dass sie vielleicht doch eines schönen Tages mit Yumi-chan schwimmen gehen könnte – was Himeko-chan im Übrigen auf offener Straße ein wohlwollendes Lächeln ins Gesicht zauberte – während in der Ferne langsam aber sicher eine Gestalt sichtbar wurde…
 

Fukazawa Akio

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Manch einer mochte die Pubertät als Zeit der glorreichen Veränderungen in Erinnerung behalten, aber die meisten würden sich vor allem mit Grauen an die vielen Pickel und den albernen Stimmbruch zurückerinnern. Fukazawa Akio wiederum hatte vollkommen andere Probleme, die wahrscheinlich konträr zu denen der Allgemeinheit waren: Er ärgerte sich ein wenig darüber, dass er der Natur folgend langsam als männliches Wesen erkennbar wurde. Andere Teenager warteten gespannt auf ihre ersten Barthaare, der Blonde bekam eine riesen Sause, wenn er nur darüber nachdachte, wie unangenehm es sein würde, wenn er sich diese wieder entfernen müsste. Es war ihm vollkommen egal, ob er wie ein Mädchen aussah, denn dieser Körper war bisher ein Grundstein für Personifikationen des anderen Geschlechts gewesen - mit der Zeit war es aber immer schwerer geworden, diese Maskerade mit möglichst wenig Hilfe aufzuziehen. Inzwischen dauerte es in der Regel nicht mehr allzu lang, bis man ihn als Jungen identifiziert hatte... und so hatte sich der Puppenspieler mit der Liebe zum Theater ein wenig an die Situation anpassen müssen. Wenn man die Leute nicht mehr mit dem Satz "Ich bin ein Kerl." schocken konnte, so musste man es eben auf offensichtlichere Weise tun. Früher hatte er in einem Kleid außer Haus gehen können und manche hatten ihm sein Geschlecht erst dann geglaubt, wenn er es bewiesen hatte. Meist hatte er das allerdings nicht getan, weil die Unsicherheit der Leute oftmals überhaupt erst der Grund für dieses Spiel gewesen war. Jetzt war das nicht mehr möglich. Zwar war er immer noch reichlich feminin, aber bei genauem Hinsehen konnte man ihn zweifelsfrei identifizieren, sodass die neue Strategie darin bestand, den Leuten die Überschreitung von Geschlechtergrenzen ins Gesicht zu reiben.
Die Werkzeuge der Wahl hatten neun Zentimeter Absatz und waren wahrscheinlich ebenso tödlich für die Zehen anderer, wie für ihre Augen, denn kaum jemand war darauf gefasst, dass ein ohnehin schon hoch gewachsener junger Mann mit ihnen herumlaufen würde. Richtig: Akio hatte am Morgen frohen Muts beschlossen, dass heute ein guter Tag war, um mit hochhackigen Stiefeln rauszugehen. Es war wohl nur seinem außergewöhnlich hohen Geschick zu verdanken, dass er mit den Dingern nicht umknickte - tatsächlich konnte er auf ihnen sogar joggen. Wie unverantwortlich für einen Shinobi, seine eigene Mobilität zu beschränken... noch dazu für einen Chuunin. Doch er selbst würde es wohl kaum sein, der kämpfte, falls es zu so etwas kommen würde, also war der Delikt nicht ganz so krass. Eine graue Hose und ein Tunikaähnliches, türkises Oberteil komplettierten das Outfit des Iwanins. Auf seinem Rücken befanden sich drei Schriftrollen, die seine eigentlichen Waffen beherbergten und auf seiner Schulter saß Sennyo, die scheinbar fröhlich mit den Beinen baumelte. Wäre dies nicht auch eine Marionette mit starrem Gesichtsausdruck gewesen, wäre die ganze Situation vielleicht weniger eigentümlich gewesen. So jedoch arbeitete jedes Detail für Akio, wenn auch nicht auf eine Weise, die den meisten anderen gefallen hätte. Seine Großmutter war ganz einfach auf der Stelle umgedreht, als sie ihn so gesehen hatte und hatte sich jeden Kommentars enthalten, sehr zu seinem Amüsement. Seine Schwester dagegen hatte es sehr lustig gefunden, dass ihr Bruder mit diesen Schuhen noch ein ganzes Stück größer war also sowieso schon. Das hatte ihm vollkommen als Berechtigung gereicht, jetzt musste nur noch seine Partnerin damit zurecht kommen.
Im Gegensatz zu Himeko, die ihn wahrscheinlich aufgrund ihrer Aufregung schon wieder verdrängt hatte, konnte er sich sehr gut daran erinnern, dass er in ihrer Prüfung dabei gewesen war. Er war noch nicht so lange Chuunin, dass er das für besonders viele Prüflinge getan hätte, also wusste er noch genau, wer sie war. Der Gedanke zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht, weil besagtes Mädchen zwar rein körperlich sicherlich nicht mehr in die Kategorie fiel, gegenüber der er eindeutige Komplexe hatte, aber sie war damals so nervös gewesen, dass er gespannt war, wie sie sich wohl entwickelt hatte. „Himeko-chan, wenn ich mich nicht irre?“, fragte er schließlich, als er bei ihr angekommen war, während Sennyo auf seiner Schulter aufsprang und das kleine Händchen in Richtung des Mädchen streckte, wie um die ihre zu schütteln. Für solche Spielereien waren zum Glück nur wenige Finger ausreichend, denn ansonsten hätte die Aktion wohl ihre Wirkung verfehlt. „Wie geht es dir an diesem wunderschönen Morgen?“ Wunderschön war auch die Aussicht, die er gerade hatte. Ob das Mädchen sich wohl bewusst war, dass sie wirklich sehr wenig am Leib trug?
 

Isuzu Himeko

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Himeko rechnet ja wirklich mit vielem, mit gruselig dreinblickenden, Klopapiermumien oder so was, aber nicht mit einem Kerl … Kerl? Vielleicht Kerl, der irgendwie männlich aussah, sich aber weiblich kleidete, oder einem Mädel, das irgendwie ein bisschen oder aber auch gar nicht männlich-weibliche Züge hatte. Ungläubig klimperte sie ihr Gegenüber mit den Augen an, ohne zunächst zu antworten. Nicht zuletzt kam er… (sie?) ihr irgendwoher ganz furchtbar bekannt vor. Das warum entfloh ihr für den Augenblick, obgleich Himeko fieberhaft nachdachte … so einen Paradiesvogel vergaß man eigentlich nicht so einfach. Noch immer sichtlich völlig überfordert gab sie der kleinen Puppe den Zeigefinger, um den Gruß zu erwidern – sie verspürte dabei übrigens den starken Drang, vor Peinlichkeit ganz schnell zu verschwinden, schaffte es aber wie durch ein Wunder ohne größere Schwierigkeiten, die Herausforderung, nicht im Erdboden zu versinken, zu meistern. Irgendwas an dieser Puppe war eigenartig – bekannt und ja, sie war sicher, dies kleine Ding hatte sie schon mal aus nächster Nähe gesehen. Himeko-chan nickte auf die Grußfrage hin abwesend und fieberhaft mit nachdenken beschäftigt und antwortete unverhohlen geistig anderweitig beschäftigt, leise und unstet: »Ha-hai… I-isuzu Himeko…« und verbeugte sich höflich. Dass sie seine Aussichten dabei noch ungleich weiter verbesserte – ja, das ging – daran dachte sie nicht, tatsächlich hielt sie in Idealposition sogar inne, denn genau jetzt fiel ihr ein, woher sie diesen Kerl kannte!
DAS DA war eben jene Puppe, die damals das gewaltige Glas mit den Nummernlosen durch die Gegend gestemmt hatte, aus dem sie die Nummern gezogen hatte, die sie bei ihrer praktischen Prüfung im Wald hatte finden müssen! Das hieß zwangsläufig, dass ER … Sie? Der Prüferin war, das die beiden, so fies angeguckt hatte, die sich genau dasselbe gefragt hatten, wie sie es jetzt auch tat. Einen kurzen Augenblick war das Grauen jenes Tages wieder lebendig, verzog sich aber zum Glück rasch wieder, ehe Himeko Akios Morgensonnen wieder aus seinem Blickfeld hob und mit deutlichem Verzug ein höfliches Lächeln aufsetzte. »Ganz … gut … glaube ich …« Sie wandte den Blick ab und haderte mit sich, sollte sie ihren Partnerin wirklich fragen, ob- nein! So was gehörte sich nicht! Nachher dachte er noch, sie wäre so jemand mit total vielen schmutzigen Gedanken oder so was und das wollte Hime ganz gewiss nicht! Mit etwas Glück ergab sich die Antwort nach der Identität ihres Partners von alleine – insgeheim spekulierte die Brünette ja darauf, dass ihr Klient das in ihrer Anwesenheit irgendwie klarstellte. So suchte sie jetzt nach einer Möglichkeit, sich irgendwie von diesen schmerzhaften Absätzen abzulenken. »F-fukazawa-san, ich habe …« ein kurzer Blick zu den Tretern ihres Partners »nicht gewusst, wie lange unsere Aufgabe etwa dauert, deshalb …« ein weiterer Blick »Ha-habe ich mir erlaubt, Plätzchen zu backen und Tee mitzubringen, damit wir … versorgt sind … I-ich hoffe wirklich, dass sie Ihnen schmecken werden.« mit aller Kraft hielt sie sich von einem dritten Blick auf diese Mördertreter ab und drehte sich prophylaktisch in Richtung des Hauses, in dem ihr Kunde laut Aufgabenbeschreibung wohnen sollte.
»T-tetsu-san erwartet uns sicher schon.« beschied das unsichere Ding, mit eisern auf die Haustür gerichtetem Blick – waren ihre Bemühungen nicht hinzusehen nicht schön dezent und unauffällig? Himeko war für so was wie Heimlichkeit wirklich nicht gemacht, aber auf der anderen Seite traute sie sich niemals, derartige Dinge aus eigenem Antrieb heraus, anzusprechen. Zu groß war das Risiko ihr gegenüber zu verärgern und dann würde er (sie?) sie bis an ihr Lebensende hassen und verabscheuen und dann bekäme sie nichts mehr zu tun und müsste in Zukunft unter der Brück- NEIN! Sie atmete tief durch, lächelte nochmals freundlich und wartete die hoffentlich noch immer freundliche Antwort ihres Gegenübers ab.
 

Fukazawa Akio

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Himeko war ja wirklich zuckersüß und dennoch konnte sich Akio ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen. Er trug diese Schuhe immerhin nicht, weil er etwas kompensieren musste, sondern um die Reaktionen seiner Umgebung ein wenig anzustoßen. Die heutige Zeit bot vielen so wenig Abwechslung, dass man in dem grauen Brei des Alltags ertrank, wenn man nicht aufpasste, also brauchte es ab und zu extreme Taten, um die Menschen aufzurütteln. Die Stiefel schienen die junge Dame aus dem Gleichgewicht zu bringen, das bei ihr offenbar sowieso fragil war, aber Akio bewertete dies als durchaus positiv. Biologisch betrachtet, bedeutete in sich zu ruhen und mit sich im Gleichgewicht zu sein, dass man eigentlich schon tot war. Kreativität und vor allem Spontanität waren keine Gaben, die man am Leben halten konnte, wenn man in seiner Komfortzone blieb und den ganzen Tag darin vor sich hin dümpelte. Ab und zu war eine Enttäuschung der Erwartungen oder ein kleiner Schock gar nicht mal schlecht, um einen aus dem Alltag herauszureißen. Auch kleine Gesten konnten Wirkung zeigen, daher die Stiefel.
Es war vielleicht keiner Erwähnung wert, aber Akio blickte nicht noch einmal in die absolut richtige Richtung, als Himeko es für angebracht hielt, sich zu verbeugen. Das lag wohl daran, dass der leicht meschugge Chuunin wenigstens so etwas wie Anstand besaß und weit davon entfernt war, so etwas zwanghaft zu tun. Es war mehr die Tatsache, dass er sich denken konnte, wie das auf andere wirken mochte, die ihn interessiert hatte, nicht die Sache selbst... immerhin war ja bekannt, dass Akio für sein Alter an verdammt wenigen Menschen etwas fand. Er schloss sich viel lieber in seiner Werkstatt ein und bastelte an neuen Puppen, als dass er die körperlichen Schönheiten um sich herum in Augenschein nahm - jedem das seine. Für das Mädchen mochte seine Einstellung sehr vorteilhaft sein, denn so würde sie vollkommen ungestört bleiben; Belästigung gab es von dem Blonden nämlich garantiert nicht. Er hörte seiner Partnerin zu und runzelte überrascht die Stirn, als sie verkündete, sie habe für die Verpflegung während ihres Jobs Plätzchen gebacken. Das war... gelinde gesagt ungewöhnlich, wenn auch selbstverständlich nicht im Mindesten schlecht. Er hatte garantiert nichts dagegen, wenn man ihm etwas Süßes anbot, aber es geschah selten, dass jemand an so etwas dachte. Das und die Tatsache, dass sie ganz und gar knuffig versuchte, nicht auf seine Füße zu starren, machte sie ihm eigentlich bereits sympathisch. Vielleicht würde er in Zukunft etwas mehr darauf achten, sie nicht durcheinander zu bringen, immerhin schien die Gute wirklich ziemlich durch den Wind zu sein. Allerdings musste er noch eine kleine Sache klarstellen, ehe sie begannen: "Du kannst mich aber wirklich duzen, Himeko-chan, sooo alt bin ich dann doch noch nicht. Akio ist wirklich vollkommen okay und mir auch lieber. Tolle Sache mit den Keksen, übrigens." Sennyo hüpfte von seiner Schulter und blieb neben seinen Füßen stehen, wobei sie nicht einmal sein Knie erreichte. Vielleicht sollte er die Puppe langsam wieder versiegeln, denn hilfreich war es sicherlich nicht, eine nicht kampftaugliche Puppe neben sich herlaufen zu haben... obgleich es wohl wirklich nicht zu kämpfen kommen würde, wenn alles funktionierte.
Sie bewegten sich in Richtung Haustür ihrer Schutzbeauftragten, wobei Akios Absätze auf der Straße klackerten und ihn zum Schmunzeln brachten. Ein kurzer Blick wurde zu Himeko geworfen, dann meinte er, in einem Ton, in dem man sich sonst über das Wetter unterhalten würde: "Neun Zentimeter, wenn es dich interessiert. Und nein, ich bin nicht schwul. Hast du sonst noch Fragen?" Er zwinkerte seiner Partnerin zu und klingelte danach an dem reich verzierten Schild. Da hatte aber jemand einen wirklich ausgefallenen Geschmack... aber immerhin handelte es sich hier ja auch um einen Künstler, nicht wahr? Denen sah man abgefahrene Aktionen gerne mal nach, wie zum Beispiel vollständig unangebracht gekleidet zu einem Job zu erscheinen.
 

Isuzu Himeko

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Eines stand fest: Bisher war der (die?) Andere deutlich netter, als noch bei ihrer fiesen, grausamen Prüfung, in der sie (er?) sämtliche Prüflinge schamlos dazu gebracht hatte, um einen Haufen nummerierter Kugeln zu konkurrieren – fies zwar, aber am Ende irgendwie doch notwendig. Ihr war sogar sofort das Du angeboten worden. ‘Oh, das heißt bestimmt, dass mein erster Eindruck nicht zu schlecht ausgefallen ist. Hoffentlich.’ Aber am meisten freute sich Himeko darüber, dass ihre kulinarische Vorbereitung nicht gleich abgelehnt wurde – das hätte gleich eine kleine Katastrophe bedeutet, schließlich waren die Kekse mit ganz viel Liebe gebacken und das wäre völlig umsonst gewesen, wenn sie sie am Ende alleine essen musste! Die Brünette schmunzelte unsicher, aber dankbar vor sich hin und rang mit sich, ob sie nicht vielleicht schon mal zum Haus ihres Klienten gehen sollte. Hime schluckte schwer und setzte gerade den ersten Fuß auf die Straße, die sie zu überqueren hatten, als ihr Partner eine Längenangabe und noch ein paar andere Informationen in den offenen Raum warf. 'Neun… Zentimeter?' Sprunghaft, wie Himeko-chan war, verkannte sie völlig den Kontext und glupschte peinlich berührt auf den Boden vor sich. Wie sollte sie ihm das denn jetzt beibringen? Gerade hatte sie die ersten Sympathiepunkte sammeln können und schon lief sie wieder Gefahr, sie zu verspielen. Himekos Unterlippe vollführte einige abenteuerliche Bewegungen, als sie die verschiedenen Möglichkeiten durchspielte, hier irgendwie unbeschadet herauszukommen, ohne zu einer Unwahrheit greifen zu müssen.
»Ähm«, begann sie leise. Die Längenangabe in Kombination mit dem Hinweis auf seine Präferenzen konnte einfach nichts anderes bedeuten: »W-weißt du, ich … ähm, also d-die Sache ist die.« Nein, sie konnte ihn jetzt nicht ansehen, das wäre viel zu peinlich: »D-das ist wirklich nett von dir, aber weißt du, ich – ähm, i-ich bin dafür noch nicht bereit … u-und außerdem; Ich glaube, ich finde nichts an Jung-« ‘ER MEINT NUR DIE SCHUHE!’ Sofort hielt Himeko-chan inne. Den gefährlichsten und aller aller privatesten Teil hatte sie längst ausgesprochen und damit eine hochnotpeinliche Situation heraufbeschworen. ‘Ohneinohneinohneinohneinohneinohnein!’ Das Mädchen schlug erschrocken die zarten, warmen Hände vors Gesicht: Jetzt hatte sie jeglichen Sympathiebonus ganz bestimmt verloren, weil sie die Situation falsch eingeschätzt hatte! Die unvermeidliche, peinlich berührte Gesichtsröte, die sich gerade Himekos Gesichts bemächtigte, war trotz ihres gesunden Teints mehr als unübersehbar. Ihr Gesicht hatte innerhalb kürzester Zeit eine Farbe angenommen, die der einer Tomate beinahe zum Verwechseln glich. Unfähig, ihren Partner anzusehen, murmelte sie ein kleines, quietschiges: »T-tut mir Leid, ich habe… i-ich habe die Situation falsch eingeschätzt.«
Himeko versuchte wirklich, Akio entschuldigend anzulächeln, aber das ging einfach nicht – so sehr sie sich auch anstrengte, schaffte sie es nicht, auch nur seine, wie sie inzwischen erfahren hatte, neun Zentimeter langen Absätze, einen winzigen Sekundenbruchteil lang anzusehen. Das Mädchen musste sich schließlich seiner völligen Unfähigkeit, den Kopf zu drehen, geschlagen geben und hielt wortlos und vor allen Dingen fluchtartig auf das Haus zu, in dem Tetsu Kamiku, ihre Klientin, wohnte und die beiden vermutlich längst sehnsüchtig erwartete. Irgendwie wurde Hime-chan das Gefühl nicht los, dass dieser Tag gerade um einige Wochen verlängert worden war, als sie schweigend an der Eingangstür Stellung bezog und ganz, ganz leise an die Tür klopfte.
 

Fukazawa Akio

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Akio musste sich hart am Riemen reißen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Himekos Reaktion ließ auf mehrere Dinge schließen, aber das, was für ihn Priorität hatte, war ihre Annahme, dass das wohl sowas wie ein schlechter Anmachversuch hätte sein können. Nun, vielleicht wäre das bei jemand anderes auch einer gewesen, aber garantiert nicht, wenn die Worte aus Akios Mund gekommen waren. Das Mädchen war unbestreitbar attraktiv, aber dennoch kümmerte das den Puppenspieler nicht oder zumindest sehr viel weniger als ihre Vermutung. Diese amüsierte ihn so sehr, dass er die zweite Offenbarung erst ein wenig später begriff und daraufhin nur noch ein wenig breiter grinste. Auch dieses Mal fand er allerdings Himekos Reaktion weitaus spektakulärer, als die Behauptung, sie fände nichts an Jungen. Hätte sie das ganze absolut cool übergangen, hätte er wahrscheinlich auf eine ähnliche Haltung spekuliert, wie er sie hatte, aber die abrupte Veränderung ihres Teints wies auf einen anderen Grund hin. Dabei interessierte es Akio wirklich überhaupt nicht, ob Himeko nun lesbisch war oder auch nicht, denn das war vollkommen ihre Sache und sollte das auch bleiben. Er lachte und klopfte seiner Partnerin auf die Schulter, ehe er ihr zur Haustür ihrer Auftraggeberin folgte. „Keine Sorge, das geht mich gar nichts an.“ Ganz davon abgesehen schien es sie mehr durcheinander zu bringen, als selbst er geplant hatte und das war vielleicht doch ein wenig zu viel. Sie sollten hier immerhin noch einen Job durchziehen und das war nichts, was man mit jemandem anstellen konnte, der vor lauter Nervosität nichts auf die Reihe bekam.
Himeko klopfte an der Tür und kurz darauf wurde sie von einer Frau geöffnet, die ebenso hübsch, wie ebenso eindeutig nicht ihre Klientin war. Ihre Kleidung wirkte zu stereotyp wie diejenige einer Dienstbotin als dass er sie für die Frau gehalten hätte, der so ein Gebäude gehörte. Dieses Viertel war nicht für jedermann geeignet und diese Frau hatte bestimmt nicht den nötigen Kontostand. Dafür hatte sie allerdings ein Paar wunderschöner, smaragdener Augen, die von schwarzen, dichten Wimpern umrandet einen sehr vorteilhaften Kontrast zu ihrer dunklen Haut bildeten. Akio fragte sich (übrigens nicht zum ersten Mal), ob es eines besonders großen und unangreifbaren Egos bedarf, sich jemanden einzustellen, der so gut aussah. Gerade Frauen hatten es doch sicher lieber, wenn ihre Dienstboten ein wenig schlechter als sie selbst aussahen... dachte er zumindest. Natürlich konnte er das als männliches Wesen nicht wissen, oder? Andererseits... "Sie wünschen?", fragte die junge Frau mit leicht fremdländisch wirkendem Akzent und musterte die beiden. Unnötig zu erwähnen, dass sie dabei kurz bei Akios Schuhen hängen blieb. "Wir wurden von Tetsu-san engagiert. Beziehungsweise hat sich Tetsu-san an die Dorfverwaltung gewandt und wir wurden geschickt." Eigentlich hatte er erwähnen wollen, worin ihre Aufgabe im Speziellen bestand, aber bei näherem Überlegen war das vielleicht nicht das richtige Thema, um es auf der Straße zu besprechen. So ein Date war immerhin etwas Persönliches, gerade, wenn man davon ausgehen musste, dass sich in der Nähe Paparazzi verstecken könnten. Eigentlich war es ironisch, dass eine Frau, die mit Bildern ihr Geld verdiente, keine Bilder von sich haben wollte. Natürlich ging es wohl eher um die Begleitung zu Berichten in der Regenbogenpresse, aber es würde sicherlich auch solche geben, die das als Kunst bezeichneten. "Ah, ich verstehe. Bitte treten Sie doch ein.", antwortete die Frau und trat einen Schritt zur Seite, sodass hinter ihr ein langer Flur auftauchte, der von einem langen, neongrünen Läufer optisch aufgehellt wurde.
Was sagte eigentlich Himeko zu ihrer reizenden Begrüßung?
 

Isuzu Himeko

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Es war fast schon ein wunder, das mit beinahe absoluter Sicherheit erwartete Hohngelächter blieb aus und wurde durch ein beinahe freundschaftliches Schulterklopfen ersetzt. Nicht, dass Himeko sich danach eher getraut hätte, wieder Blickkontakt herzustellen, beruhigte sie immerhin der Gedanke, dass Akio ihr die Fehleinschätzung nicht … oder zumindest nicht sehr verübelte. In der Rübe Isuzu-chans wütete die Frage vor sich hin, wie sie ihren Fehler noch ein bisschen besser würde ausbügeln können, als die Tür aufflog und eine wirklich hübsche Dame ihren Kopf hinausstreckte, deren Teint ihr irgendwie bekannt vorkam. Gerade wollte sie mit einem überraschten »Ähm« eine rhetorisch meisterhafte Begrüßung formulieren, als der Andere ihr diese Bürde gekonnt abnahm. Die Angestellte, die die Beiden in empfang nahm, war unbestreitbar gut aussehend, sodass Himeko sich unter anderem zwangsläufig fragte, ob ihre Klientin nicht vielleicht eine wandelnde Göttin sein musste, um sich jemanden mit derartiger ästhetischer Qualität einzustellen. Außerdem nahm sich das Mädchen fest vor, seine Mutter demnächst einmal zu fragen, ob diese nicht irgendeine entfernte Verwandte hatte, die in den Annalen der Familiengeschichte bisher keine Erwähnung gefunden hatte. 'Vielleicht könnte ich diese hier ja auch fragen? Ah, nein, das gehört sich nicht, ich werde nachfragen, wenn ich wieder zuhause bin.' Die Zeit, eine Frage zu formulieren, hätte Hime eh nicht mehr gehabt, denn die hübsche angestellte verschwand gleich nach innen und bat auch die beiden Ninjas hinein – hier waren sie ganz offenbar richtig.
Der Blick ins Innere, den die Angestellte den Beiden freigab, ließ einen hochinteressanten Geschmack für schrille Einrichtungsgegenstände erkennen. Diesen teilte Himeko zwar nicht, aber dennoch würde sie nicht abstreiten, dass ihr Klient einen Hang zur Extravaganz haben musste. Der neongrüne Läufer wurde von Statuetten im Stile moderner Kunst in den verschiedensten Formen eingerahmt, deren Farben nicht weniger auffällig waren. Die Wände waren im Vergleich dazu schlicht weiß gestrichen und mit Bildern behangen, die Himeko sogar ein bisschen gefielen. Staunend folgte sie der hübschen jungen Dame, sie die Beiden ins Innere des wirklich großen Hauses führte und betrachtete die Bilder an der Wand, die mehr oder weniger alle das gleiche Motiv zeigten: Verschiedene Personen, deren Körper bis Büstenhöhe ins Bild ragten und die zumindest so aussahen, als wären sie nackt, während sie selbstbewusst auf den Betrachter blickten. Die Leute waren allesamt schwarz-weiß eingefärbt, während der Inhalt eines Eimers mit kräftiger Farbe gerade seinen Weg zu ihnen fand. Diese Farbe war das Einzige auf diesen Bildern, das nicht in Graustufen gehalten war, sodass sich etwaige Blicke zwangsläufig auf diese konzentrierten. Himeko, die von Kunst nicht all zu viel Ahnung hatte, fragte sich neugierig ein weiteres Mal, wie Tetsu-san wohl sein möge. Kaum, dass diese imaginäre Frage gedanklich formuliert war, hielt ihre Führerin an einer Tür an und klopfte leise in gleichbleibenden Abständen dreimal an: »Madame Tetsu? Ihre angeheuerte Begleitung ist eingetroffen. « Es vergingen einige Sekunden, ehe eine gedämpfte Antwort erscholl. »Wunderbar, sie sollen eintreten«, die Stimme hatte etwas Kraftvolles, aber sanftes an sich, das ihre Klientin in Himekos Augen sympathisch machte, noch bevor sie sie überhaupt zu Gesicht bekam. Ihre Führerin öffnete die Tür und trat einen Schritt zurück, um den Beiden den Weg freizumachen. »Ihr seid pünktlich«, stellte ihre Klientin, Tetsu-san treffend fest, noch bevor einer der Beiden sich vorstellen konnte: »Sehr schön. Ihr wisst es sicher schon, aber: Ich bin Tetsu Kamiku, eure Auftraggeberin, und ihr werdet mir dabei zur Hand gehen, mir den heute ein paar aufdringliche Anfänger vom Leibe zu halten, die sich Fotografen nennen.« Selbstbewusstsein hatte Tetsu-san auf jeden Fall genug, das stellte Himeko fest, die immer noch damit beschäftigt war, ihre Klientin zu mustern. »Ihr könnt euch dort hinten hinsetzen. Ich werde schnell in die Kleider schlüpfen, die ich über den Tag tragen werde und euch denn über den Tagesablauf aufklären.« Den letzten Satz warf sie ein, als ob er völlig unwichtig wäre, bevor sie hinter einem riesengroßen Umkleideschirm verschwand, hinter den ihre Führerin eilig folgte.
 

Fukazawa Akio

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Der große Nachteil daran, noch Zuhause zu wohnen, war die eingeschränkte Möglichkeit zur kreativen Gestaltung seiner Umgebung. Solange man unter dem Dach seiner Eltern lebte, konnte man vielleicht sein eigenes Zimmer und seine Werkstatt so einrichten, wie man es gerne hätte, aber mehr auch nicht. Würde Akio alleine wohnen, könnte es angehen, dass er in einer Art Baumhaus wohnen würde, vielleicht auch einem filigranen Metallgerüst, das wirkte, als müsse es eigentlich jeden Moment zusammen krachen. Ein unterirdisches Tunnelsystem wäre auch eine interessante Sache, würde das in Soragakure nicht vollständig unmöglich sein. Außerdem müsste man sich Gedanken machen, wie man eine vernünftige Luftzirkulation und genügend Licht in die ganze Sache bringen sollte. Verdeutlichen sollte dieser Exkurs allerdings nur, dass sich Akio mehr mit der Inneneinrichtung des Hauses als mit der reizenden Begrüßung beschäftigte. Schöne Frauen gab es deutlich öfter als eine interessante Gestaltung des persönlichen Wohnraumes. Außerdem konnte man daraus bereits Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ihrer Auftraggeberin ziehen, was es unter Umständen vereinfachen würde, sie vor den Paparazzi zu beschützen. An sich wusste der Puppenspieler aber schon, wie er das bewerkstelligen würde, denn gerade sein Hiden eignete sich dafür ja wohl sehr gut.
Nach kurzer Zeit kamen die drei an einem Raum an, in dem sie ihrer Auftraggeberin das erste Mal gegenüberstanden. Akio brauchte vielleicht eine halbe Sekunde, ehe er sich sicher war, wieso diese Frau es sich leisten konnte, eine so wunderschöne Haushälterin zu beschäftigen, denn dafür reichte schon ein einziger Blick. Es wäre falsch zu sagen, dass Tetsu Kamikus Äußeres perfekt war, denn auch wenn sie wohl relativ hübsch war, so gab es zu viele Ungereimtheiten in ihrem Aussehen, um ihr dieses Prädikat zuzusprechen. Dafür besaß sie allerdings etwas, das viel mehr Eindurck machte, als eine schöne Fassade - eine Ausstrahlung, die einem beinahe den Atem verschlagen konnte. Sie wirkte so selbstbewusst, verströmte so eine Präsenz, dass sie es einem beinahe unmöglich machte, sie nicht zu beachten. Alles an ihr schrie, dass sie wusste, was sie tat, dass sie mit voller Energie dahinter stand und dass sie für die Dinge, an die sie glaubte, auch kämpfen würde. Akio hatte noch nie Kunst von ihr gesehen, aber wahrscheinlich würde man ihr auch Strichmännchen voller Begeisterung abkaufen, weil diese Frau schon selbst ein Kunstwerk war. Dagegen wirkte die Schönheit ihres Dienstmädchens geradezu schlicht und oberflächlich. Nachdem sie hinter dem künstlerisch recht ansprechenden Umkleideschirm verschwunden war, blickte Akio kurz zu seiner Begleitung ehe er zu den aufgemalten Pfauen gewandt fragte: "Ist es Ihnen eher wichtig, dass Sie nichts von den Paparazzi bemerken oder dass Sie sicher sein können, dass diese keine Chance auf ein Foto haben? Und wie stehen Sie zu unserer Präsenz?" Vielleicht ging es dieser Frau ja auch eher darum, dass sie einen sorgenfreien Abend verleben konnte, denn das würde seine und Himekos Aufgabe deutlich erschweren. Paparazzi von ihr fern zu halten, war nicht weiter schwer, aber dabei selbst nicht aufzufallen war dagegen eine Herausforderung. Die Antwort folgte nach einem leisen Lachen. "Solange ihr nicht neben mir und meiner Verabredung sitzt und unsere Gespräche belauscht, soll mir alles recht sein. Ich möchte nur nicht am folgenden Tag über meine Affären oder auch Nichtaffären in einem dieser vulgären Klatschblätter lesen müssen. Die interpretieren schon ein Lächeln, wenn sie dringend Füllmaterial brauchen." Das konnte Akio bezeugen, denn obwohl er solche Zeitungen eher selten las, fiel einem sehr schnell auf, worauf man achten musste. "Ich hab dich das noch gar nicht gefragt, Himeko-chan, aber mit was für Fähigkeiten kann ich bei dir eigentlich rechnen?", fragte der Puppenspieler leise zu seiner Begleitung, immerhin war es ökonomischer, sich zu zweit einen Plan zurechtzulegen.
 

Isuzu Himeko

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Wie eingeladen, stakste Hime auf das angebotene Sofa zu, um sich darauf zu pflanzen. Das Sofa war im Gegensatz zu allem Anderen in diesem Raum überraschend schlicht und darüber hinaus noch unglaublich weich, sodass sich die Brünette reflexartig an der Lehne festkrallte, um nicht gänzlich in dem Stoff zu versinken. Akio stellte unterdessen die Frage in den Raum, wie ihre Aufgabe denn jetzt aussehen würde. Tatsächlich war das eine gute und wichtige Frage: Einerseits hätten sie die Paparazzi verschwinden lassen können und auf der anderen Seite hätten sie sie insgesamt vom Fotografieren abhalten können. Welches Detail ihrem Klienten in der Ausführung vorschwebte, war eine wichtige Sache, die über Erfolg oder Misserfolg ihrer Herangehensweise entscheiden würde. Himeko war gespannt darüber, wie sich Tetsu-san ihre Aufgabe vorgestellt hatte. Und lauschte interessiert, als diese ausbreitete, dass es ihr vornehmlich darum ging, keine Fotos von ihrem Date veröffentlicht zu sehen. Die Brünette nickte stumm. Irgendwie hatte sie sich gedacht, dass die meisten solche ständigen Tratschereien nicht gerade positiv aufnahmen, obwohl sie davon selber ja nicht viel Ahnung hatte, 'Also müssen wir nur verhindern, dass sie Fotos machen?' Dass sie nicht immer in nächster Nähe zu den Beiden herumgammelten, war hingegen völlig selbstverständlich. Es ging um gemeinsame Stunden zwischen den Beiden – da würden argusäugige Ninjas als Aufpasser sicher mehr als nur stören. Hime überlegte einen Moment, wie sie das eventuell bewerkstelligen konnten. Ihre eigenen Fähigkeiten waren nicht so sehr darauf ausgelegt, Leute unauffällig ihrer Sicht zu berauben. Genau genommen war gar nichts an ihren Fähigkeiten darauf ausgelegt, überhaupt irgendwas richtig gut zu können – außer Leute möglichst nicht zu verletzen.

Genau deshalb sank Himekos Blick auch auf die Knie, als Akio sie prompt danach fragte. Angestrengt dachte sie über alle Dinge nach, die sich eventuell nutzen ließen, und antwortete schließlich: »Na ja, ich frage mich eigentlich selber, was von meinen Jutsu sich dafür eignet, A-akio-san.« Sie musste ja mit offenen Karten spielen, alles andere würde nur dafür sorgen, dass diese Aufgabe noch schwieriger wurde und am Ende vielleicht sogar scheiterte: »Meine Fähigkeiten sind eigentlich ziemlich … z-ziemlich ausgeglichen. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich nur drei Jutsu, die sich dafür eignen würden. D-da wäre zuerst das Hinokumo no Jutsu, mit dem ich Rauchwolken machen kann, um die Sicht zu versperren. Und dann habe ich noch Haisekishō, mit dem ich kleine Gebiete mit heißer Asche bedecken kann. D-das ist aber ziemlich unangenehm für die Leute und das würde ich nur ungern benutzen. Mein Ninjutsu-Element ist Katon, deshalb habe ich leider nicht viele Möglichkeiten … a-außer einem Genjutsu, Sora-to Riku, mit dem ich für die Opfer die Welt auf den Kopf stellen kann und die sich meistens krampfhaft mit allen Vieren am Boden festhalten.« Das war wirklich nicht viel, zumindest glaubte Hime das. Tetsu san schien das anders zu sehen, denn: »Das hört sich nach einem vernünftigen Sortiment an. Das wird sicher ausreichen, hm?« Dabei zwinkerte sie Akio noch zu und setzte sich auf einen freien Sessel. Tetsu-san war in ein Azurblaues, einteiliges Kleid geschlüpft, dessen Tulpenform ihre Vorzüge dezent betonten und der Künstlerin einige beeindruckte Blicke der Brünetten eintrug. »Also Folgendes: Meine Verabredung und ich planten, den Vormittag miteinander in der Parkanlage auf Plattform 4 zu verbringen. Genauer gesagt auf einem für heute von uns reservierten Teil davon. Zwar sollten dort keine anderen Leute sein, aber Klatschpresse-Fotografen werden sicher ihren Weg finden. Diese Pest davon abzuhalten, uns zu fotografieren, ist eure Aufgabe. Ideal wäre es natürlich, wenn ihr es darüber hinaus noch schafft, diese Leute aus unserer Sichtweite herauszuhalten.« Eine wichtige und sicher auch schwierige Aufgabe! Aber was war denn für den Nachmittag und Abend geplant?
 

Fukazawa Akio

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Es hätte schlimmer kommen können, was Himekos Fähigkeiten anging, fand Akio. Natürlich kannte er als Katonninjutsuka die Gefahren dieses Elements besser als manch anderer, aber wenn alles glatt ging, musste das Mädchen ja nicht mit glühender Asche herumpusten. Ihr Genjutsu dagegen hörte sich recht vielversprechend an, denn es war etwas, das neugierige Fotografen dazu bringen konnte, ihre Ausstattung fallen zu lassen, ohne dass die Menschen selbst verletzt wurden. Akio war ungerne Schuld daran, dass sich Leute weh taten, weil es von wenig Kunstfertigkeit zeugte, sich auf so etwas verlassen zu müssen. Viel artistischer war es doch, das ganze weniger lethal zu halten und ihnen Angst zu machen und sie zu verscheuchen. Er selbst konnte beides an sich kombinieren, da seine Marionetten eher nicht in ein Kinderzimmer passen würden und mehr konnten, als nur Leuten einen Schrecken einzujagen. Zur Not machte man sich eben unsichtbar und trat Leuten die Füße weg, auch das konnte man verkraften. Er lächelte ihrer Auftraggeberin daher höflich zu, als sie neu eingekleidet hinter dem Sichtschutz hervorkam und sich in einen freien Sessel setzte, die Beine überschlagen. Der Fairness halber hätte Akio das ein wenig anders formuliert, dass es nämlich eher ein Anfang war, aber er wollte der Dame nun wirklich nicht ins Wort fallen. Das wäre immerhin unhöflich und der Chuunin hatte sicherlich später noch Zeit, sie anzuweisen, besser keine heße Asche auszuatmen, weil diese sehr schnell verwehen konnte und damit sicherlich nicht das perfekte Date kreieren würde.
Der Puppenspieler hörte sich die Pläne der Künstlerin für den Vormittag an und seufzte innerlich erleichtert auf. Diese Aufgabe sollte sich als relativ einfach herausstellen, denn solange keiner der Reporter mit einem Fallschirm das Gebiet zu betreten wünschte, konnten sie einfach alle Seiten abdecken und somit den Eintritt unterbinden. Das ging sogar mit zwei Personen, wenn eine von beiden drei Puppen mit in die Rechnung einbinden durfte. Aus der Sichtreichweite ließen sich diese Leute ein wenig schwieriger heraushalten, je nachdem, wie groß dieses Areal war, doch das würden sie ja sehen, wenn es erst einmal so weit war. "Am Abend werden wir uns eine Vorstellung von 'Blatt und Segen' ansehen, ein Theaterstück, welches im Tennogeki uraufgeführt wird und danach im Restaurant Ren zu Abend essen. Das wird wohl der schwierigere Teil des Abends für euch, denn in keinem von beiden war es mir möglich, andere Besucher fernzuhalten." Akio drehte eine Haarsträhne um seinen Zeigefinger, während seine roten Augen auf den wunderschönen Wandschirm gerichtet waren, aber recht offensichtlich ins Leere starrten. Ihre weiteren Pläne hörten sich tatsächlich nicht gerade narrensicher an, aber immerhin hatten sie den Vorteil, dass das "Theater des Himmels", wie man es frei übersetzen konnte, praktisch seine zweite Heimat war. Es war nicht das erste Theater, in dem er mitgewirkt hatte, aber das eindeutig beste, sodass er inzwischen einiges an Energie in seine Aufführungen dort steckte. An 'Blatt und Segen' war er zwar nicht beteiligt, aber er hatte die talentierte Truppe einmal proben sehen und erwartete großes von ihnen. Man hatte als hauptberuflicher Schauspieler eben auch ein bisschen mehr Zeit zum Proben, als jemand, der dauernd auf Missionen oder Jobs dieser Art geschickt wurde.
"Wenn ihr keine weiteren Fragen habt, würde ich gerne aufbrechen." Mit diesen Worten stand ihre Auftraggeberin auf und ließ sich von ihrer Bediensteten in eine dezent mit Fell besetzte Jacke helfen, ehe sie das Haus verließ. Akio folgte ihr, wandte sich aber noch im Gehen zu Himeko und erklärte: "Bitte keine heißen Aschewolken, am Ende verletzen wir sie noch. Das wollen wir ja nicht, oder?" Er lächelte und hielt seiner Teampartnerin die Tür auf.
 

Isuzu Himeko

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Also, den ganzen Tag nur mit Haisekishō um sich zu werfen, plante die Brünette selbstverständlich nicht! Das wäre schließlich viel zu gefährlich und grausam und das alles! So betrachtet war auch ihr tolles Genjutsu ein bisschen grausam – schließlich standen die in diesem Fall höchstwahrscheinlich unkundigen Opfer ihres Sora to Riku sprichwörtlich Todesängste darüber aus, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fiele. Als praktikabelste Lösung hatte Himeko eigentlich Hinokumo no Jutsu betrachtet; dieses bestand aus einer einfachen Rauchwolke. Sie war nicht heiß oder sonst irgendwie übermäßig unangenehm, sondern halt einfach … schwarz. Gut, man konnte jetzt argumentieren, dass diese schwarze Rauchwolke ihre Klienten eventuell bei ihrem entspannten Date störte, wenn sie diese Wölkchen gleich im Dutzend um die beiden Turteltäubchen herum erschuf, aber es dürfte besser sein, als Angst- oder wahlweise auch Schmerzensschreie, die mit den beiden anderen Jutsu vermutlich einhergingen. Vielleicht sollte sie das ganze bei Gelegenheit nochmal mit dem Blondschopf klären, wenn sie einen freien Augenblick hatten. Jetzt aber erklärte Tetsu-san, selbstverständlich auf eine unwiderstehliche Art und Weise, wie der Abend aussehen würde! Sie würden gemeinsam eine Theatervorstellung besuchen! War das nicht einfach atemberaubend? Bestimmt war es ein spannungsgeladenes, episches Liebesepos, bei dem es um tragische, verschmähte Seelenverwandschaft ging, die gerade zu einem Happy End finden will und im aller aller allerletzten Augenblick von der bösen Stiefmutter oder sowas zu einem tragischen Ende verdammt wird. Beinahe seufzte die Brünette verträumt auf und hätte fast verpasst, dass es danach noch in ein Restaurant gehen sollte. Dem Vorschlag zum Aufbruch stimmte sie mit einem Lächeln, stand auf und wunderte sich postwendend nicht schlecht, dass Akio ihr sogar die Tür aufhielt. Er musste wirklich ganz viel netter sein, als sie bei der Prüfung geglaubt hatte.

Gut, während ihrer Abschlussprüfung hatten in ihrer Fantasie sogar die Wände Hörner und äußerst sinistere Absichten entwickelt, daher war dieser Trugschluss eigentlich keine große Kunst. Mit einem überraschten »V-vielen dank, Akio-san«, lächelte sie ihrem Partner zu und wartete, bis er ebenfalls wieder aufgeschlossen hatte. »Ä-ähm, ich … a-also ich hatte eigentlich nicht vor, H-haisekishō zu benutzen. A-aber eigentlich wollte ich Sora to Riku auch nicht nehmen, weil den Leuten das nur Angst macht. Ich hatte gehofft, das meiste mit Rauchwolken zu schaffen.« Ihr Standpunkt war also klar, sofern Akio nicht irgendwie anderer Meinung war, würde sie sich auf Hinokumo no Jutsu beschränken. »Du bist wirklich Rücksichtsvoll, hm?« Scheinbar plante Tetsu-san den Weg zu ihrem ersten Zielort zu Fuß zurückzulegen? Himeko kam nicht auf den Gedanken, dass das in dieser Gegend eventuell unpassend sein könnte. Zeitgleich, mit dem genierten Lächeln der Brünetten, kam ihr der Gedanke, dass sie im Idealfall schon hier anfingen, nach Paparazzi in der Gegend auszukundschaften – spätestens, wenn sie das Reichenviertel verließen, würden sie sicher auf welche treffen. »N-na ja, ich … i-ich versuche es.« Weil Himeko sich während ihrer Bemühungen, zu Antworten wieder einmal brennend für den Boden vor sich interessierte, bekam sie dieses amüsierte Schmunzeln ihrer Klientin nicht mit, das mitnichten irgendeine Spur von Bösartigkeit enthielt. »Ähm… d-du, Akio-san?« fragte das unsichere Mädchen schließlich unendlich leise: »Wäre es… w-wäre es eigentlich Klug, hier schon die Umgebung zu untersuchen, ob wir nicht schon jemanden finden, der Fotos machen will?« Die Drei standen noch an der Grundstücksgrenze, inmitten des Reichenviertels und Himeko war irgendwie auf die Schnapsidee gekommen, dass sie den Park zu Fuß ansteuern würden, als sich aus der Ferne das Transportmittel näherte, das zumindest ihre Klientin aufgabeln sollte.
 

Fukazawa Akio

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Fortbewegung in Soragakure war so ein Thema. Als komplett künstlich aufgebaute Stadt war auch jegliche Tierpopulation angesiedelt und so etwas wie Pferdezucht lohnte sich einfach nicht auf einer schwebenden Insel über dem Meer. Diese Tiere brauchten weiten Auslauf und obgleich sich Akio sicher war, dass es irgendwelche Spinner geben würde, die dennoch nicht von ihren liebsten Gäulen lassen konnten, war der Konsens dennoch klar: Die Mehrzahl der Bewohner hatte kein solches Tier als Zugmittel zur Verfügung. Zwar konnte man hier mithilfe höchst futuristischer Maschinen ganze Städte schweben lassen, aber so ein vernünftiges Fortbewegungsmittel war eine echt komplizierte Sache. Gerade für ein wenig exzentrische und entsprechend begüterte Einwohner bot sich daher ein uraltes, aber dennoch offenbar noch lange nicht ausgedientes Konzept an, welches statt Pferden einfach das nutzte, was es in Soragakure zu Hauf gab: Menschen. Natürlich war die Rede von einer reich verzierten Sänfte, die von vier bärbeißig aussehenden Männern getragen wurde und keinesfalls von irgendwelchen dystopischen Konzepten, in denen Tote zu grünem Essen verarbeitet wurden. Akios Augen verhakten sich deutlich länger als nur einen Augenblick an den Verzierungen der Sänfte, was weniger damit zu tun hatte, dass er sie so wunderschön fand, sondern eher mit der Tatsache, dass er schon seit Monaten versuchte, eine solche für seine Theatergruppe zu organisieren. Es scheiterte am Ende aber immer daran, dass sie keine Leute hatten, die sie tragen könnten und die anderen nicht damit einverstanden waren, einfach Marionetten zu nehmen, da sie diese als irgendwie gruselig empfanden. Der Puppenspieler hatte dem nicht widersprochen, weil es immerhin die Wahrheit war, dass er seine Kreationen unter genau diesem Punkt baute. Erst nachdem er seinen Gedanken nachgehangen hatte, blickte er Himeko an und antwortete auf ihre Bedenken, dass auch Sora to Riku unter Umständen kein angemessenes Mittel sein könnte. Natürlich war das, so lieb und nett und süß Himeko auch sein mochte, vollkommener Unsinn, wenn man einmal bedachte, dass die meisten ihrer Künste eigentlich dafür ausgelegt waren, Menschenleben zu beenden. Ein gehöriger Schreck hatte noch niemandem geschadet, fand der Blonde, also würden die meisten es wohl auch überleben, sich geistig ein wenig in die Hose zu schiffen. Nur wie sollte man das einem so unschuldigen Ding beibringen, ohne es vollkommen zu verstören… „Du musst das so sehen, Himeko-chan…“, begann er und zog eine der großen Schriftrollen von seinem Rücken, ehe er diese mit einem Fingerzeichen entsiegelte und mit einem Mal eine große, ganz eindeutig widernatürliche Gestalt hinter ihm stand, die drei eindeutig scharfe Klingen vor seinem Körper hielt, „Es ist glimpflicher für diese Paparazzi, sich nur vor den Dingern zu fürchten, als sie wirklich zu spüren zu bekommen, findest du nicht auch?“ Er zwinkerte und ließ einig weitere Zeichen folgen, die Abazure in ein großes, knapp bekleidetes Mädchen verwandelten, das ihm von hinten die Arme um den Körper schlang. Wenn das nicht offensichtlich gewesen war, konnte er sich auch keine noch deutlichere Version aus den Rippen schneiden. Ihre Klientin nahm den Anblick der Marionette sehr gefasst auf, was man ihr sehr positiv anrechnen musste. Nur ihre Augenbrauen hoben sich abrupt, doch mehr verkniff sie sich scheinbar ohne große Mühen. Hätte Akio nicht schon zuvor ähnliches gewusst, wäre ihm spätestens jetzt der Gedanke gekommen, dass sie sich mit öffentlichen Auftritten und dem Wahren ihres Gesichts auskannte, wie keine zweite.
Kaum war die Sänfte angekommen, sprang ein athletisch wirkender Mann gelenk aus ihr heraus, ergriff Tetsu-sans Hand und verneigte sich tief vor ihr, ehe er einen Kuss auf den hellen Handrücken andeutete. Es war nicht schwer zu erraten, dass das hier ihr Date sein würde und nach dem Austausch weniger Worte, bestiegen beide ihr Transportmittel in Richtung Park, während Himeko, Akio und Abazure zurück blieben. „Du hast allerdings gut mitgedacht, wir sollten das Parkgelände vorher einmal durchsuchen. Ich erwarte nicht, dass einer der Reporter ernsthaft versucht, ihnen auf dem Weg aufzulauern, da man nicht in die Sänfte hereingucken kann, also sollten wir uns beeilen und schon einmal vorgehen. Auf geht’s!“ Mit diesen Worten trabte er los, Abazure und hoffentlich auch Himeko im Schlepptau.
 

Isuzu Himeko

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Akio-sans Demonstration kam bei Himeko wohl durchmischt an. Einerseits verstand sie wohl, dass er versuchte, ihr die martialische Natur seiner Puppe vorzuführen, so wie er sie zuerst rief. Auf der anderen Seite war da die wirklich herzerwärmende Verwandlung seines Kampfinstruments, bei dessen Anblick ihr unweigerlich und ohne einen weiteren Gedanken ein leises »Wie süß!« entfleuchte. Jedoch begegnete sie der Grundaussage mit einem Nicken. Natürlich war es besser, ein bisschen Angst zu haben, vielleicht auch etwas mehr, als wirklich körperliche Schäden davonzutragen, aber es gab da diese Schwelle, an der es vielleicht sogar wünschenswert war, lieber Verletzt zu werden – ohne dabei an bestimmte Leute zu denken, die es mit dem Auslösen von Angst gerne übertrieben. Auf jeden Fall freute sich Hime nicht wenig darüber, dass Akio ihrem Vorschlag mit Zustimmung begegnete – denn er hätte ihr schließlich auch böse sein können, weil sie die Unverfrorenheit besessen hatte, selber zu denken. Auch dazu fiel ihr mindestens eine Person ein, die ihr jetzt vermutlich wieder den Daumen auf das kleine, verletzbare Selbstwertgefühl drücken würde, aber zum Glück musste sie sich mit dieser Person hier nicht auseinandersetzen. Die Zeit dazu, ihm freudestrahlend zuzunicken, hatte sie gerade noch, ehe er losraste und sie abzuhängen drohte. Einige Sekunden verbrachte Himeko damit, ihm einfach stumm hinterher zu glotzen, bevor sie auch nur auf die Idee kam, ihm hinterherzulaufen. Inzwischen War Himeko nicht mehr allgemein als langsam einzuschätzen, aber dennoch hatte sie ihre Mühe, zu Fukazawa-san aufzuholen, der zusammen mit seiner Puppe ein ziemliches Tempo vorgab. Entsprechend dauerte es aber auch nicht lange, bis sie den Aufzug erreichten, der sie auf Plattform Nummer vier bringen sollte. Akio-san war wirklich schnell unterwegs mit seinen Absätzen – das musste man ihm lassen.

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