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[Job] Ein Tier kommt selten allein

Tanigawa Hideaki

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Prüfungsjob: Ein Tier kommt selten allein

Der kleine Streichelzoo 'Über den Wolken' besteht aus drei eingezäunten Wiesen, zusammen mit Ställen, in die sich die Tiere zurückziehen können. Einige Bäume spenden den Tieren dringend benötigten Schatten an sonnigen Tagen und die Mitarbeiter sorgen stets dafür, dass die Wassertröge gefüllt sind. Die Ställe selbst sind mit allen wichtigen Geräten ausgestattet, die für die Tierpflege benötigt werden. Es ist auch nicht ungewöhnlich das die Pfleger einige Besucher beim Füttern mit einbeziehen, damit die Tiere nicht überfüttert werden. Jede der drei Wiesen ist einer Tierart zugewiesen, um Konflikte zwischen diesen zu vermeiden. Der Zoo beherbergt nur eine sehr kleine Varietät, da der Platz auf der fliegenden Plattform begrenzt ist und oft wird dieser daher zurecht als langweilig bezeichnet. Für kleine Kinder sind die Zwergziegen, Schafe und besonders die kleinen Ponys die seit kurzem Teil des Zoos sind durchaus interessant, aber jeder der Soragakure schon mal verlassen hat, belächelt diese Auswahl eher. Aus diesem Grund entschied sich der Besitzer dazu den Bestand mit etwas, aus seiner Sicht, spannenderem zu erweitern. So kam die Stadt zu ihrem ersten Reptilienhaus. Nicht nur treibt diese plötzliche Entscheidung die Pfleger in den Wahnsinn, da sich niemand wirklich mit diesen Tieren auskennt, sondern das große Gebäude bietet auch einen starken Kontrast zu dem sonst eher idyllisch wirkendem Platz.
Zusammen mit dem unerwarteten Ausfall eines Großteils der Belegschaft ist das Chaos natürlich vorprogrammiert.

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Als Hideaki am frühen Morgen endlich den lange erwarteten Brief in seinen Händen hielt, war es schwer für ihn seine Vorfreude zu bremsen. Dieser würde ihn endlich über den Ort, an dem die Prüfung stattfinden würde, in Kenntnis setzten. Momente später waren nur noch Fetzen von dem Umschlag übrig und er überflog die weniger wichtigen Informationen, um schnell an die wichtigen Details zu kommen. Das Lächeln verschwand jedoch aus seinem Gesicht, als er sah, worum es in der Aufgabe ging. Erneut las er sich den gesamten Inhalt des Briefes durch, da es für ihn doch relativ unglaubwürdig wirkte. Tatsächlich ging es jedoch einfach nur darum, im lokalen Zoo auszuhelfen, da einige Tierpfleger erkrankt waren. Nur um sicherzugehen, dass es sich dabei nicht um einen schlechten Scherz handelte, verglich er die Unterschriften, mit denen auf anderen Dokumenten. Dies bestätigte aber nur, dass der Brief echt war. Bereits etwas entmutigt über die scheinbar viel zu einfache Aufgabe, fiel ihm im letzten Moment der Termin auf, welcher auf den heutigen Tag datiert war. Er war es gewohnt, dass die Post hier langsam ausgeliefert wurde, aber das war nun echt etwas lächerlich! Schnell schnappte Hideaki sich alle wichtigen Dinge, die er finden konnte, und machte sich dann schleunigst auf den Weg, damit er nicht zu spät sein würde. Den Brief lies er dabei natürlich auf dem Tisch liegen, wodurch er auch noch gezwungen war, sich nach dem Weg zu erkundigen. Komplett außer Atem, aber gerade noch rechtzeitig, erreichte er schließlich das Gelände, auf dem der Hof lag. Ohne den Brief wusste er allerdings nicht wo genau, oder wen er überhaupt treffen sollte. Da ihm keine bessere Option zu Verfügung stand, ging Hideaki dazu über, nach der Person die in dem Brief erwähnt wurde, zu suchen. Immerhin war es so gut wie unmöglich, dass der bevorstehende Job chaotischer abläuft, als der Morgen, den er nun hinter sich hatte.
 

Yagami Tamaki

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Von allen Seiten hatte Tamaki den Brief begutachtet, Schrift und Siegel mehrfach überprüft, aber das Ergebnis war immer das Gleiche: er musste echt sein. Oder anders gesagt: es gab keine Anhaltspunkte für eine Fälschung. Zumindest keine, die der Suzuya anhand seines Wissens hätte erkennen können. Schließlich war er sogar mit dem Schriftstück zu seinem Vater ins Kontor gelaufen und hatte ihn um seine Meinung gefragt. Als weitgereister Händler kannte er sich ja hoffentlich mit gefälschten Dokumenten hinreichend aus… Suzuya Masato hatte den Brief ebenfalls eingehend studiert, doch schließlich hatte er herzlich aufgelacht, seinem Sohn auf die Schulter geklopft und ihm zu seinem ersten Kommando gratuliert. „Aber dass du mir ja gut auf dich aufpasst!“, hatte er Tamaki noch mitgegeben, bevor der peinlich berührt zurück auf sein Zimmer geflohen war. Ja, natürlich würde er aufpassen. Der Gedanke trug einen schmerzlichen Zug in sich, den Tamaki nur dumpf irgendwo in seinem Inneren spürte. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt nicht aufgepasst hätte. Und sein Vater behandelte ihn noch immer wie ein vielleicht etwas zurückgezogenes, im Kern aber unbeschwertes Kind. Vielleicht, weil er sich insgeheim wünschte, es wäre noch so…

Wie so oft eine winzigkleine Kleinigkeit zu spät, traf Tamaki auf der vierten Plattform ein und schlug den Weg zum Zoo ein. Schon früher war er einige Male hier gewesen und hatte sich solange die Tiere angeschaut, bis seine Eltern oder Oma Momoko ihn mit sanfter Gewalt zum Aufbruch gedrängt hatten. Bis auf jenen denkwürdigen Tag, an dem die Zwergziegen ihm derart auf die Pelle gerückt waren, dass er von selbst die Flucht ergriffen hatte. Seither waren einige Jahre ins Land gezogen und der Suzuya traute sich zu, mit einer derartigen Konfrontation inzwischen fertig zu werden. Sollte er vielleicht auch, so als frischgebackener Genin.

Als er das Eingangstor des Zoos erreicht hatte, zupfte Tamaki sich die Ohrstöpsel heraus und fädelte die Kabel seines mp3-Players unter seinem neuen Stirnprotektor hervor, den er um den Hals trug. Musste ja nicht sein, dass er damit noch irgendwo hängenblieb. Suchend ließ er seinen wie immer wachen Blick über den Eingangsbereich streifen und entdeckte auch beinahe sofort jemanden, der selbst so aussah als warte er auf jemanden. Da es einem Missionsleiter (oder wie immer sich seine Funktion hier nannte) sicher nicht gut zu Gesicht stand, sich zu verkrümeln und die Situation aus sicherer Entfernung weiter zu beobachten, beschloss Tamaki, Nägel mit Köpfen zu machen. Er gab sich einen Ruck und hielt auf den braunhaarigen Jungen zu. „Bist du Tanigawa Hideaki-kun?“, fragte er und musste dabei ein wenig zu dem Fremdem aufschauen. Erst als er die Bestätigung erhalten hatte, fuhr er fort. „Suzuya Tamaki. Ich begleite heute deine Prüfung.“. So unglaublich das auch klingen mochte. „Der Brief sagt, wir sollen die Tierpfleger unterstützen. Bist du bereit?“. Für sich selbst konnte Tamaki die Frage mit einem inneren Schulterzucken beantworten. Er hatte einen Tag in der Psychiatrie hinter sich. Viel schlimmer konnte das hier auch nicht werden.
 

Tanigawa Hideaki

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Einige Minuten waren nun bereits vergangen, seitdem er den Zoo erreicht hatte und es gab noch immer keine Spur von dieser anderen Person, die im Brief erwähnt wurde. Während sein Blick ständig zu der nahen Uhr schweifte, deren Sekundenzeiger leicht hinterher hing, begann Hideaki etwas nervös zu werden. Hatte er sich doch in der Zeit vertan und war nun zu spät? Oder vielleicht sogar am falschen Ort? So etwas musste ihm ausgerechnet bei einem solch wichtigen Ereignis passieren! Nicht mal ein einziger Mitarbeiter lies sich sehen und so war seine beste Chance, am Eingangsbereich zu warten, damit er alle Besucher des Ortes sehen konnte. Entsprechend war er äußerst erleichtert, als er endlich angesprochen wurde, auch wenn er jemand älteren als Leiter der Prüfung erwartet hätte ... oder zumindest jemand größeren.

"Ja, bin ich! Und wie war dein Name noch mal? Ich muss zugeben, dass ich den Brief mit den Instruktionen zuhause vergessen habe, wodurch mein Morgen weitaus stressiger als nötig war." Die Art in der Tamaki sich vorstellte, erschien Hideaki etwas zu seriös für den Job, den die beiden vor sich hatten, aber was wusste er schon von angemessenen Verhalten? "So bereit, wie es nur geht! Aber nur um sicherzugehen, dass hier ist kein Scherz, richtig? Ich meine, eine Prüfung in einem Streichelzoo klingt etwas unglaubwürdig." Es stand außer Frage, dass der Zoo momentan unterbesetzt war, schließlich war selbst im Hauptgebäude auf den ersten Blick niemand zu sehen. Aber das Ganze hatte doch etwas Ungewöhnliches an sich, oder zumindest entsprach es nicht seinem Bild einer Prüfung. "Drinnen scheint momentan keiner zu sein, zumindest war ich nicht in der Lage jemanden durch diese dreckigen Fenster zu erkennen. Der Eingang zu den Wiesen ist jedoch gleich dort drüben, vielleicht sollten wir es lieber da probieren?" Ohne lange auf eine Antwort zu warten, machte Hideaki sich auf den Weg. Der relativ niedrige Zaun, der die Wiesen abgrenzte, hatte definitiv bessere Tage gesehen und wies bereits einige morsche Stellen auf. Ähnlich wie am Hauptgebäude, wurde nicht viel mühe in die Pflege der notwendigen Bauwerke gesteckt, was allerdings zum Charme des Ortes beitrug. Zumindest hätte man sich das einreden können, wenn es nicht das neumodische Reptilienhaus im Hintergrund gäbe. Ein Trampelpfad, der eindeutig im Nachhinein angelegt wurde, führte an den Wiesen vorbei zu dem neuen Gebäude. Die Tiere schien dies jedoch wenig zu kümmern, und da auch noch keine Gäste präsent waren, entspannten die meisten Tiere sich im Schatten, den die Bäume spendeten. Links von den beiden Jungen war ein Pfleger damit beschäftigt einer Ziege hinterher zulaufen, die sichtlich Spaß dabei hatte, diesem immer im letzten Moment zu entkommen. Auch wenn Hideaki sich das Schauspiel stundenlang ansehen könnte, war er sich doch sicher das es sich nicht positiv auf seine Prüfung auswirken würde. Deshalb öffnete er vorsichtig das hölzerne Tor, das die Straße von dem Trampelpfad trennte, und riss es beinahe aus der morschen Halterung. "Zum Glück sind wir hier, um mit den Tieren zu helfen, nicht um den Hof zu renovieren." Er konnte nur darüber spaßen und hoffen das es sonst niemand gesehen hat, da er wirklich wenig Interesse daran hatte für Reparaturen zuständig zu sein. Während Hideaki noch mit dem alten Zaun beschäftigt war, konnte Tamaki ein paar Meter weiter weg eine kleine Schildkröte ausmachen, die langsam aber stetig in Richtung Ausgang lief. In der ferne hörte man relativ zeitgleich eine verzweifelte Stimme rufen. "Wo ist diese verdammte Schildkröte schon wieder hin?!" Immerhin bestand wirklich kein Zweifel darin, dass die wenigen verbleibenden Pfleger überfordert mit der Situation waren.
 

Yagami Tamaki

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Ein kleines Lächeln legte sich auf Tamakis Gesicht. „Ja, es ist wirklich kein Scherz.“, versicherte er dem größeren Jungen. Ob Hideaki älter war als er? An der Akademie hatte er ihn zwar das eine oder andere Mal gesehen und er erinnerte sich auch daran, verschiedene Lehreinheiten mit ihm absolviert zu haben, aber irgendetwas Nennenswertes konnte er über seinen ehemaligen Mitschüler nicht sagen. Nun, zumindest das würde sich in den kommenden Stunden ändern. „Es klingt vielleicht ein bisschen platt, aber das sind die Prüfungsmissionen meistens. Ich hab‘ für mein Stirnband zum Beispiel in der Psychiatrie aushelfen müssen.“. Essen austeilen, Betten machen, Schmutzwäsche wegbringen und am Ende eine Schlägerei anschauen waren nun nicht unbedingt Aushängeschilder des Shinobidaseins. „Es geht vor allem darum zu zeigen, dass man seinen Auftrag gewissenhaft erfüllt und sich auch in unvorhergesehenen Situationen gut schlägt.“. Und diese Situationen konnten erfahrungsgemäß schneller eintreten als einem lieb war. Aber selbst wenn Personalknappheit meist mit einer gewissen Hektik assoziiert war, ging Tamaki nicht davon aus, dass es ausgerechnet in einem Streichelzoo schlimmer sein würde als auf der geschlossenen Station. Es hieß, dass Tiere eben doch die vernünftigeren Menschen waren, und sie würden bald herausfinden, ob das auch für die hiesigen galt.

Ja, schauen wir bei den Wiesen nach.“, stimmte der Suzuya mit einem kleinen Nicken zu und lächelte Hideaki aufmunternd an. Es war vollkommen ungewohnt, für jemand anderen als sich selbst Verantwortung zu tragen, aber irgendwann war immer das erste Mal und wie sollte er es anders lernen? „Irgendjemand wird uns schon sagen, was gemacht werden muss.“. Nachdem Hideaki schon von sich aus den Weg eingeschlagen hatte, blieb Tamaki erst einmal nicht viel anderes zu tun als ihm zu folgen. Aber er wäre nicht er selbst gewesen, hätte er dabei nicht auffällig und neugierig in der Gegend umhergeschaut. Der Ort hatte sich seit seinem letzten Besuch nicht wirklich verändert, sah man einmal davon ab, dass der Zahn der Zeit unaufhaltsam an den Gebäuden und Einzäunungen genagt hatte. Nun, und vielleicht auch der Zahn des einen oder anderen Tieres. Tamaki registrierte das kürzlich eröffnete Reptilienhaus erst richtig, nachdem sie dem Weg schon eine kleine Strecke gegangen waren. Viel zu interessant waren die Tiere, die die Aufmerksamkeit des Suzuya auf sich zogen, obwohl sie gerade nichts anderes taten als faul herumzuliegen. Nicht nur einmal musste er sich einen innerlichen Ruck geben und sich daran erinnern, dass er hier und heute eine verantwortungsvolle Aufgabe hatte. Die vorwitzige Ziege, die ihrem Pfleger wieder und wieder entwischte, machte es gleichzeitig schwer und leicht. Schwer, weil er dem kuriosen Fangspiel gern noch etwas zugesehen hätte. Leicht, weil der Pfleger die erste Person war, die sie hier ansprechen konnten. Hideakis Bemerkung, während er das marode Tor öffnete, entlockte dem kleineren Jungen tatsächlich ein halbes Lachen. „Das wäre eine ziemlich lange Prüfung.“. Er nickte in Richtung des verzweifelten Pflegers, der die Ziege noch immer nicht eingefangen hatte. Der sah auf jeden Fall schon einmal aus als würde er Hilfe benötigen. „Aber fragen wir den doch mal, ob-“. Eine Bewegung im Augenwinkel hatte Tamaki den Satz unterbrechen lassen. Das war doch nicht etwa… „Schau mal da!“. Er deutete auf die kleine Schildkröte, die sich langsam aber zielstrebig näherte, und lief zu ihr. Vorsichtig nahm er sie auf und betrachtete sie versonnen. Der Panzer fühlte sich rau unter seinen Händen an und noch ulkiger waren die kurzen, schuppigen Beinchen des Tiers, die sich noch träge bewegten als hätten sie nicht bemerkt, dass sie sich nicht mehr auf dem Boden befanden. „Wolltest wohl nur die Welt erkunden…“, murmelte der Suzuya und wer ihn gut kannte, konnte einen kleinen Schatten auf seinem Gesicht sehen. Der plötzliche Ruf aus Richtung des Reptilienhauses löste diesen Anflug von Betrübnis aber schnell auf. „Hier!“, rief Tamaki zurück und hielt die Kröte gut sichtbar in die Höhe (auch wenn er sich damit wie ein mieser Schildkrötenverräter fühlte). In normaler Lautstärke fuhr er an Hideaki gewandt fort. „Das heißt wohl, dass es jetzt losgeht. Kennst du dich eigentlich mit Tieren aus, Hideaki-kun?“.

Den Göttern sei Dank, ihr habt Shirahime gefunden!“. Der Tierpfleger, der gelinde gesagt, mehr als durch den Wind aussah, hatte die beiden Nachwuchsshinobi inzwischen erreicht und pflückte die holde Shirahime aus Tamakis Händen. Das Tier hatte sind mittlerweile in seinen Panzer zurückgezogen und ignorierte alles außerhalb geflissentlich. „Ähm, wir sind übrigens die Aushilfen für heute.“, ließ Tamaki vermelden. Wenn sie schon jemanden an der Angel hatten, konnte er ihnen auch gleich Auskunft geben. „Ich bin Suzuya Tamaki und das ist Tanigawa Hideaki.“. Der Mann stutzte ein wenig und wirkte für einen Moment als wisse er nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann nickte er. Ein wenig zu eifrig. „Ah! Jaja. Wunderbar! Dann… kommt schnell mit. Die Terrarien müssen ausgemistet werden!“.
 

Tanigawa Hideaki

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Etwas abgelenkt von dem durchaus amüsanten Anblick, den der Pfleger und das aufgeweckte Tier boten, verpasste Hideaki beinahe das Ende des spektakulären Ausbruchs, dass sich direkt vor ihm abspielte. Problemlos schaute er über Tamakis Schulter, nachdem dieser die winzige Schildkröte hochhob. Es war schon überraschend, dass solch ein kleines Tier den Pflegern Probleme machte, besonders da es nun echt nicht schnell unterwegs war! Da es anscheinend auch noch ein Wiederholungstäter auf diesem Gebiet war, nahm er sich vor ein Auge auf die kleine Kreatur zu halten, zumindest solange es möglich war. Bestimmt wäre ein verschwundenes Tier nicht sehr gut für die Bewertung. Der laute Ruf des Pflegers riss ihn aus seinen Gedanken und erschreckte scheinbar auch die Schildkröte, da diese sich mittlerweile in ihren Panzer zurückgezogen hatte. Fast gleichzeitig schaffte der andere Pfleger es endlich die Ziege zu fassen und Hideaki ärgerte sich etwas darüber, dass er das große Finale verpasst hatte. Während dieser das Tier in den nicht weit entfernten Stall brachte, war es damit beschäftigt, am Shirt des Mannes zu knabbern. "Heute bleibst du gefälligst im Stall, du verschreckst die ganzen Kinder sonst wieder!" War das einzige was man in der Distanz hören konnte, bevor die beiden verschwanden.

"Nein, also ja ... nicht so wirklich, zumindest nicht mit diesen Tieren." In diesem Moment konnte der junge Tanigawa nur hoffen, dass seine mangelnde Aufmerksamkeit nicht zu sehr auffiel, wobei das doch eher unwahrscheinlich war. Dieser Ort war einfach zu interessant, um sich auf eine Aufgabe zu fokussieren, die er nicht mal kannte. "In dem Dorf, aus dem ich stamme, gab es natürlich ein paar Tiere. Aber das waren generell nur Nutztiere und entsprechend kann man es eher schlecht mit diesen hier vergleichen. Oft folgt mir auch dieser Rabe, wobei ich von dem heute noch nichts gesehen habe." Nachdem er das erwähnte, schaute er sich für einen kurzen Augenblick um, nur um dann mit den Schultern zu zucken. "Wahrscheinlich, weil ich das Futter zuhause gelassen habe. Würde mich nicht mal wundern, wenn er vor dem geschlossenen Fenster wartet." Endlich erreichte der ältere Pfleger die beiden und neben erleichtert, sah er vor allem müde aus. Ob es nun an dem Job selbst, oder an der Uhrzeit lag, war schwer einzuschätzen. Die Olivfarbene Uniform war bereits leicht verdreckt, vermutlich durch die Aufgabe, die er soeben erfolgreich auf die beiden Jungen abgewälzt hatte. Das einzig andere, was an ihm hervor stach, war der Anstecker an der Uniform, der einen lächelnden Leopardgecko präsentierte. Hideaki war sich allerdings relativ sicher, dass es diese spezifische Art hier nicht gab, also konnte es nur die Idee des Besitzers gewesen sein, diese Anstecker zu fertigen. Die Aufgabe selbst, die der Pfleger in Aussicht stellte, gehörte jedoch wirklich nicht zu dem, was er sich vorgestellt hatte. Obwohl er probierte begeistert zu klingen, konnte er den leicht sarkastischen Unterton nicht wirklich verbergen. "Das hört sich klasse an! Ich kann es kaum erwarten." Der Mann schien jedoch zu sehr mit der Schildkröte beschäftigt zu sein und registrierte lediglich das der Junge der Aufgabe zustimmte. "Dann lasst uns Shirahime mal zurück in ihr Terrarium bringen! Ich wette ihre Freunde, haben sie schon vermisst!" Das Reptilienhaus war vom Nahem noch größer als erwartet und außerdem überraschend modern aufgebaut. Die Tür öffnete sich von selbst, als die kleine Gruppe sich näherte und sie wurden sofort von einem feuchtwarmen Luftzug begrüßt, als sie das Gebäude betraten. Direkt am Eingang lag auch schon das Terrarium der kleinen Shirahime und sie wurde vorsichtig darin abgesetzt. Fast sofort schaute der Kopf wieder aus dem Panzer heraus, und sobald sie die Umgebung wiedererkannte, machte sie sich auf den Weg zur nächstbesten Wasserquelle. Der Pfleger schaute der Schildkröte noch etwas hinterher, bevor er sich den freiwilligen Aushilfen widmete. Bevor auch nur ein einziges Wort gesprochen wurde, hatten die beiden schon Handschuhe und Besen in den Händen. "Fangt am besten hinten bei den Geckos an, die Jungtiere sorgen immer für solch eine Unordnung! Seid dabei aber vorsichtig das keine aus dem Terrarium, entwischen, die Biester sind ganz schön flink. Wenn ihr fertig mit dem Ausmisten des seid, kontrolliert bitte alle Tasche an eurer Kleidung bevor ihr das Terrarium verlasst. Wäre nicht das erste Mal, das eines der Tiere auf magische Art und Weise einen Weg dort rein findet." Er pausierte kurz um Fragen zu ermöglichen, ging jedoch wieder zum reden über, bevor diese gestellt werden konnten. "Wenn ihr euch unsicher seid, wie ihr mit den Tieren umgehen sollt, fokussiert einfach die Aufgabe und lasst die Echsen in Ruhe. Die meisten sind sowieso etwas scheu und sollten euch nicht dabei stören." Nach dieser sehr groben Erklärung, die doch sehr zu wünschen übrig ließ und eigentlich nicht im geringsten bei der Aufgabe half, nickte der Pfleger ihnen zu und lächelte einfach nur. Er klopfte seinen Aushilfen kurz auf die Schulter und bewegte sich hastig auf den Ausgang zu. "Schafft ihr schon!"

Ein weiterer flüchtiger Blick zu dem Genin neben ihm und ein paar tiefe Atemzüge später brach Hideaki die Stille mit einem leicht frustrierten Kommentar. "Die Prüfungsaufgaben laufen also immer so ab?" Es erschien ihm schon etwas komisch, dass der Pfleger in einem Moment so fürsorglich um die Tiere kümmerte, jedoch sie im nächsten mit fremden Leuten alleine lies, nur weil es sich um eine unangenehme Aufgabe handelte. Nicht das Hideaki groß anders handeln würde, wenn er die Option dazu hätte, diese lästige Aufgabe zu umgehen. Das erwähnte Terrarium lag auf der anderen Seite des Gebäudes und deckte einen größeren Bereich ab um die vielen Tiere sicher unterbringen zu können. Die größeren und älteren Tiere saßen meist faul, unter den wärme spendenden Lampen, während die Jungtiere aufgeregt über das Terrain sausten. Unterschiedliche Färbungen sorgten dafür, dass die Tiere nur noch faszinierender für Besucher aussahen. Beim genauen hinschauen konnte man sogar einige Exemplare zwischen den Blättern der exotischen Pflanzen erkennen, die teilweise sehr gut getarnt waren. Auf einem kleinen Schild, dass an der Glasscheibe befestigt wurde, standen ein paar Informationen zu den Echsen, die der Art des Kronengeckos angehörten. "Sollen wir nun wirklich einfach ins Terrarium klettern?" Fragte Hideaki etwas verwirrt, während er einen leicht rot schimmernden Gecko beobachte, der von dem seichten Wasserbecken trank.
 

Yagami Tamaki

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Hideaki stammte also aus einem Dorf (und es klang zumindest so als sei das nicht Soragakure gewesen) und hatte einen Raben, der ihn besuchte? Es gab so vieles mehr, das Tamaki darüber wissen wollte und es war gar nicht einfach, die vielen Fragen, die gerade nach Antwort verlangten, hintenanzustellen. Doch der Pfleger, dem die Schildkröte abspenstig geworden war, hatte zu ihnen aufgeschlossen und ihr Auftrag nahm allmählich Fahrt auf. Hideakis Kommentar beantwortete der Suzuya mit einem vielsagenden Blick, der ahnen ließ, dass er das gleiche dachte. Auch er war nicht gerade endlos davon begeistert, dass sie sich erst einmal mit der Beseitigung tierischer Verdauungsrückstände beschäftigen durften, aber andererseits… was hatten sie erwartet? Brummte man Aushilfen und Praktikanten nicht immer irgendwelche Drecksarbeit auf? Wahrscheinlich hatte er mit seinem Prüfungsjob einfach Glück gehabt. Die meisten Menschen benutzten für ihre Notdurft ja doch Toiletten und an diesem Tag hatte wohl keiner der Insassen das Bedürfnis gehabt, sein Zimmer oder sich selbst mit Exkrementen vollzuschmieren. Manchmal arbeitete das Schicksal eben doch für einen…

Das Reptilienhaus war eine Attraktion sondergleichen. So vieles gab es hier zu entdecken und Tamaki hätte sich allein hier mehrere Stunden wunderbar beschäftigen können, wäre er nicht dienstlich hier gewesen. Nun, er würde hierher zurückkehren und zwar sehr bald schon. ‚Wie ist sie denn hier rausgekommen?‘, dachte Tamaki, nachdem er die automatische Tür durchschritten hatte, und wandte sich verwundert noch einmal zum Eingang um. Ob der Sensor so empfindlich war, dass er auch auf eine kleine Schildkröte reagierte? Aus eigener Erfahrung wusste der Suzuya, der nicht mit ausreichender Körpergröße gesegnet war, dass ihn solche Türen mitunter ignorierten, wenn er nicht wirklich nahe heranging und dazu noch mit den Händen wedelte. Leider musste auch Shirahimes Ausbruchsweg vorläufig ein Mysterium bleiben. Vielleicht hatten sie später noch etwas Zeit nachzuforschen, fürs Erste aber gab es handfeste Arbeit zu tun. Als die Schildkröte wieder in ihrem Gehege war, haderte der Tierpfleger nicht lang und versorgte seine Helfer mit den notwendigen Mitteln und einer rudimentären Erklärung, um ihrer ersten Aufgabe nachzukommen. Und dann… war er schneller verschwunden als Tamaki gucken konnte. Und damit hatte er einige Erfahrung. „Machen wir…“, murmelte er dem Mann hinterher und blickte zweifelnd zu Hideaki. „Naja, meistens schon, glaub ich.“, erwiderte er auf die Frage. „Auch wenn ich bei meiner ein bisschen mehr Anleitung hatte. Aber machen wir das Beste draus. Wenn er uns nicht viel dazu sagt, ist es vielleicht wirklich nicht so schwierig.“. Letztlich mussten sie ja nur Dreck wegmachen und aufpassen, dass die Tiere nicht entwischten.

Sie machten sich also auf zu den Geckos und die einzige Schikane auf dem Weg war eine Sandviper aus Kaze no Kuni, von der Tamaki sich nur schwer losreißen konnte. Die Tierwelt aus dem Reich des Windes kannte er vergleichsweise gut. Allerdings nur aus Büchern und Erzählungen und es war faszinierend, eines der Tiere einmal wirklich zu sehen. Aber von seiner Faszination wurden die Terrarien immer noch nicht sauber und so standen die beiden Jungen alsbald vor der Behausung der Geckos. „Huh… wäre gut zu wissen, wie viele das sind, damit wir wissen, wenn einer weg ist…“, kommentierte Tamaki, nachdem er die Infotafel gelesen hatte. Dann sah er zu Hideaki, der sich so seine eigenen Gedanken gemacht hatte. „Ja…, wir müssen wohl oder übel da rein.“. Die gläserne Tür lag etwas versteckt an der Seite, so dass die Besucher sie nicht gleich sehen konnten. Üblicherweise war sie wohl auch verschlossen, aber nachdem heute die Großreinigung anstand, musste Tamaki nur die Klinke herunterdrücken und hatte freie Bahn. Nachdem auch Hideaki ins Terrarium gefolgt war, schloss er die Tür rasch wieder und versicherte sich dreimal, dass da draußen kein Gecko Morgenluft witterte. „Hm… Schätze, wir kehren den Sand einfach auf und bringen ihn dann weg. Du die eine Seite, ich die andere?“. Mit diesen Worten machte Tamaki sich ans Werk und begann vorsichtig den feinen Sand zusammenzukehren. Natürlich so, dass er die Geckos nicht gleich mit auskehrte. Aber die meisten saßen ohnehin auf ihren Ästen und guckten dem Geschehen skeptisch zu. „Woher kommst du eigentlich?“, fragte der Suzuya, nachdem sie über die rein manuelle Arbeit ein wenig Zeit zum Reden hatten. „Du hast vorhin von einem Dorf gesprochen…“.
 

Tanigawa Hideaki

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Mittlerweile war es unmöglich Tamakis Vorliebe für die schuppigen Tiere zu übersehen und Hideaki musste jedes Mal schmunzeln, wenn dieser kurzzeitig innehielt, um sich etwas anzusehen. Als er die Sandviper erblickte, die den anderen Jungen so fesselte, musste er allerdings selbst anhalten. Waren diese Tiere nicht giftig? Natürlich war er kein Experte, aber es schien ihm nicht unmöglich in diesem Streichelzoo. Eine Schildkröte oder einen Gecko konnte man problemlos einem Kind in die Hand setzen, aber wenn die Viper wirklich giftig war… Naja, das Gehege sah auf den ersten Blick relativ sauber aus, also musste er sich zumindest nicht damit befassen.

Der Gedanke die Tiere zu zählen kam Hideaki zuerst nicht und aus seiner Sicht war dies auch nichts außer verschwendeter Zeit. Auch wenn es wahrscheinlich praktisch wäre, diese Information zu haben. Jeder Versuch endete jedoch auf dieselbe Art und Weise. "Eins, zwei… da sind noch drei weitere… sechs, sieben… Moment, habe ich den da schon gezählt? Und könntet ihr bitte mal aufhören, übereinander her zu wuseln?" Die Jungtiere stellten ganz klar das Problem beim Zählen da und selbst nach mehreren Anläufen klappte es einfach nicht. Immerhin hatte er so seine Einsatzbereitschaft gezeigt! Oder so was in der Art. Schnell huschte er nach Tamaki ins Gehege, damit keine der kleinen Echsen entkommen konnte. Wahrscheinlich etwas übervorsichtig, stellte auch er noch einmal sicher das sich nichts außerhalb befand. Die Arbeit war glücklicherweise nicht sonderlich anstrengend und bis auf das eine oder andere Jungtier, das neugierig näher kam, verhielten die Tiere sich relativ ruhig. Ein grüner Gecko probierte gelegentlich auf den 'Wellen' zu reiten, die durch das Kehren des Sandes entstanden, aber ohne großen Erfolg. Würde es sich nicht so von der Umgebung absetzen, wäre es wahrscheinlich in einem der Eimer gelandet. Aus dem Augenwinkel beobachtete Hideaki ein grau gefärbtes Exemplar, dass langsam das rechte Hosenbein seines Missionspartners erklomm, mit Neugier. Natürlich hätte er Tamaki bescheid geben können, aber das wäre doch langweilig! Schließlich war es die einzige Ablenkung abseits der monotonen Arbeit. "Hm? Oh, dass. Ich glaube nicht, dass du es kennst. Es ist nur ein kleines Fischerdorf ohne große Bedeutung." Er fischte schnell den kleinen Gecko, der kopfüber im Sand steckte heraus und lies ihn wieder los. "Da gibt es wirklich nichts groß zu erzählen, außer du möchtest wissen, wie oft es dort regnet. Fischen ist auch nicht wirklich spannend, also bleibt nicht mehr viel übrig, dass ich erwähnen könnte." Langsam verfrachtete er sämtliche unerwünschten Überbleibsel in einen Eimer und stellte dabei sicher das keine der kleinen Echsen sich dazwischen befand. Nach einer kurzen Pause wand er sich wieder an Tamaki. "Woher stammst du genau? Direkt aus Sora oder auch von weiter weg? Eigentlich weiß ich nichts über dich, außer vielleicht das du Reptilien zu mögen, scheinst!"
 

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Na bitte, so schwer war das alles doch gar nicht. Abgesehen davon, dass es schier unmöglich war, einen Überblick über die Geckos zu bekommen, die teils im Knäuel durch das Gehege wuselten, war die Arbeit recht simpel. Alles, was nach schmutzigem Sand aussah, auskehren. Alles, was nach Gecko aussah, drinlassen. Tamaki wäre nicht Tamaki gewesen, hätte er nicht dann und wann innegehalten und den vergnügt spielenden Tieren nachgesehen. Wenigstens aber vergaß er darüber nicht die eigentliche Arbeit und kehrte immer irgendwann weiter. „Ein Fischerdorf…“, wiederholte der Suzuya leise, als Hideaki ein wenig mehr über seine Herkunft offenbart hatte. „Und wo war das? Also, in welchem Land.“. Das Wetter ließ einige Vermutungen zu und schloss andere wiederum aus. Und vom Fischen hatte Tamaki auch so gut wie keine Ahnung. Nun, er würde nicht in Verlegenheit geraten, das Gespräch am Laufen zu halten. Jetzt, wo er mal eines führen musste. Als er sich dann aber mit der recht vorhersehbaren Frage nach seiner eigenen Herkunft konfrontiert sah, hatte der Junge fast sofort die mahnende Stimme seiner Mutter im Ohr. ‚Lass die anderen nicht so viel über dich wissen, Tama-chan.‘. Die so oft gehörten Worte. Aber heute, so hoffte er, war ein bisschen Wahrheit unverfänglich. „Da gibt’s gar nicht viel zu erzählen.“, erwiderte er also und zuckte leicht mit den Schultern. „Ich bin in Sora geboren und noch nie außerhalb gewesen. Ganz selten mal in Getsurin.“. Aber das zählte ja im weitesten Sinne mit dazu, selbst wenn die Durchquerung des Verbindungsturms Tamaki jedes Mal wie ein riesiges Abenteuer vorgekommen war. „Deswegen interessieren mich die Tiere hier so. Viele davon hab‘ ich noch nie gesehen. Höchstens in Büchern, wenn du verstehst…“. Tamaki hatte ohnehin schon nicht sonderlich laut gesprochen, doch während der letzten Worte war er noch leiser geworden. Dann aber lächelte er spontan. „Sie jetzt hier in echt zu sehen ist toll.“. Dass er dabei genau das Tier nicht bemerkte, das gerade ohne Eile, aber mit umso mehr Neugier sein Hosenbein erklomm, war pure Ironie. „Wie war das mit deinem Raben? Ist ja nicht so häufig, dass die einen besuchen kommen.“. Anfüttern war natürlich eine plausible Möglichkeit, vielleicht aber steckte doch eine kleinere Geschichte dahinter, die Tamaki gern hören würde.

So verging die Zeit und gerade als der graue Gecko in den Kragen des Suzuya klettern wollte, wurde er dann auch endlich entdeckt. Tamaki zuckte zusammen und fischte das vorwitzige Tier mit einem kleinen Lachen von seinem Hemd. Behutsam setzte er den Gecko auf einem Ast ab und machte sich dann daran, die letzten Handgriffe zu erledigen. „Gut, ich glaube, wir sind hier fertig.“, sagte er schließlich und vergewisserte sich, dass auch der Tanigawa soweit war. „Bringen wir den Sand noch weg und nehmen uns das nächste Gehege vor.“ Tamaki hatte die Tür nach der obligatorischen Taschenkontrolle gerade hinter sich und Hideaki geschlossen, als er eines der Jungtiere erblickte, das sich rasch von seinen Füßen entfernte und Fersengeld gab. „Oh nein… Hideaki, da flitzt einer!“, alarmierte er seinen Begleiter und setzte nach. Der Gecko aber war nicht faul, glitt in die nächste Ritze und war dem Blick seiner Verfolger entschwunden.
 

Tanigawa Hideaki

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Wäre Hideaki sich nicht so sicher gewesen, dass es sich hier nur um ein Gespräch handelte, das die Zeit vertreiben sollte, wäre er wahrscheinlich überrascht darüber, dass Tamaki anscheinend solch ein Interesse an den erwähnten Dingen hatte. Da er aber weder etwas zu verstecken hatte, noch eine bessere Idee, wenn es ums Thema ging, entschied er sich dazu die Fragen zu beantworten. "An der Südküste des Wasser Reiches. Aber wie gesagt, dort gibt es nichts. Wasser zur einen Seite und ein großer Wald, der das Dorf von anderen trennte. Nicht das dieser sonderlich gefährlich gewesen wäre, aber die Distanz zu den anderen Dörfern hat Reisen zu einer Seltenheit gemacht. Ich kann mir also problemlos vorstellen das, dass Leben in der Stadt um einiges Interessanter war!" Die kleinen Echsen hatten sich bereits an die unangekündigten Besucher gewöhnt und kamen dem Aufräumen entsprechend öfter in die Quere. "Wirklich?" Fragte Hideaki überrascht, nachdem er die Antwort auf seine Frage bekam. "Irgendwie hätte ich erwartet das man einige Orte besucht, wenn man in solch einer wichtigen Stadt wohnt. Aber dann wiederum ist der Ort auch etwas entfernt von allem anderen…" Als einer der Geckos über seinen Schuh rannte, lehnte er sich vor an packte das kleine Reptil, dass aufgeregt herumzappelte. "Naja, dann ist dieser Job doch ideal! Glaube kaum das man näher an die Tiere rankommen könnte, auch wenn die Aufgabe nicht zu meinen Favoriten zählt." Für einen Moment beobachtete er das Tier in seiner Hand, bevor er es wieder zu Boden lies. "Hier gibt es so viele von den kleinen, da würde bestimmt niemand mitkriegen, wenn du einen mit nach Hause nimmst!" Er lachte etwas, besonders da das graue Jungtier noch immer seinen Weg fortsetzte. Hideaki durfte nur nicht vergessen es zu erwähnen, bevor sie das Gehege verlassen in dem Fall das es unbemerkt blieb. "Ach, der Rabe? Das ist leider genauso unspektakulär wie die Geschichte meiner Herkunft." Er seufzte, da es wirklich nichts tolles dazu zu erzählen gab. "Im Frühling war ich einfach im nahen Wald und habe mich irgendwie beschäftigt, als ich das Nest bemerkte. Und irgendwie kam es dann dazu das einer der jüngeren Raben das alte Brot, das ich ihm gab, akzeptiert hat. Von da an hielt er mich wohl für eine gute Futterquelle und fing an mir hinterher zu fliegen." Vielleicht hätte er sich eine spannendere Geschichte einfallen lassen sollen, aber es war nicht so einfach sich auf die Tiere und die Geschichte zu konzentrieren. Umso schwerer wäre es gewesen, spontan mit einer neuen Geschichte daherzukommen. Die Arbeit selbst war weniger anstrengend als jedes einzelne Tier zu bemerken und nach einer knappen Stunde näherte sich diese auch ihrem Ende zu.

Erneut musste Hideaki lachen, als die neugierige Echse endlich entdeckt wurde, dann nickte er dem anderen Jungen zu. "Ja, alles erledigt und Gecko frei. Immerhin hat der Pfleger uns darüber in Kenntnis gesetzt, ansonsten hätte es echt…" Genau in diesem Moment erblickte auch er das fliehende Jungtier, aber es war bereits zu spät um es einzuholen, bevor es in der Ritze verschwand. "Dabei war es doch nur ein Scherz, als ich sagte, dass du einen mitnehmen kannst!" Fragend stand er nun vor dem kleinen Loch, dass hoffentlich das einzige seiner Art war und nicht ein Teil eines noch unbekannten Gecko Untergrundnetzwerkes. Außerdem war es verwunderlich, dass solch ein Riss überhaupt in einem neuen Gebäude existierte. "Okay, du bleibst hier und behältst den Riss im Auge, ich schau nach anderen, die mit diesem hier verbunden sein könnten." Schnell machte er sich auf und untersuchte die Wand und den Boden in der näheren Umgebung. Kurz bevor er wieder umdrehen wollte, erblickte er einen kleinen Kopf, der aus der Wand rausguckte. Sofort stoppte er sämtliche Bewegungen, in der Hoffnung das, das Tier sein Versteck verlassen würde. Und tatsächlich kletterte es langsam heraus, auch wenn Hideaki das Gefühl hatte, von dem Gecko beobachtet zu werden. Damit war die Jagd eröffnet! Er sprang vorwärts und… verfehlte es. Das flinke Tier sauste den Gang hinunter und der junge Tanigawa rannte natürlich hinterher. Die beiden passierten Tamaki einige Momente später, der sicherlich nicht erwartet hatte solch ein Bild zu Gesicht zu kriegen. "Versuch ihr den Weg abzuschneiden, oder sorg zumindest dafür, dass der Riss bewacht ist!" Rief er im Vorbeilaufen. Es war echt nicht einfach die Echse zu fangen, da jeder Schritt überlegt gemacht werden musste. Er wollte das Tier, schließlich nicht verletzten! Das es weitaus schneller war als gedacht, half in dieser Situation allerdings auch nicht wirklich.
 

Yagami Tamaki

Chuunin
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So unspektakulär wie Hideaki seine Geschichten, ob nun die seiner Herkunft oder die über den Raben, fand, nahm Tamaki sie gar nicht wahr. Im Gegenteil. Es mochten nur kleine Details und Begebenheiten sein, aber der Suzuya hörte sie gern. Und irgendwie tat es auch gut, mit jemandem über unkomplizierte Dinge zu reden, so belanglos sie auch sein mochten. All das war aber vergessen, als das Gecko-Dilemma über die beiden Nachwuchsshinobi hereinbrach. „War keine Absicht!“, keuchte Tamaki, der von dem schnelleren Akademieschüler schnell eingeholt worden war, und starrte entsetzt auf die Ritze, in der der Gecko verschwunden war. Doch Hideaki schaltete schnell und hatte eine Idee, die vielleicht weiterhelfen würde. „Verstanden!“, ließ Tamaki hören und bezog vor dem Spalt Position. Es störte ihn gar nicht, dass der Tanigawa gerade den Ton angab. Es war sogar gut, war es doch ein Faktor, der durchaus über eine Beförderung zum Genin entscheiden konnte.

Einige Sekunden vergingen in angespannter Beobachtung, dann ging plötzlich alles ganz schnell. Von Hideaki verfolgt, huschte der Gecko an Tamaki vorbei den Korridor hinunter. Um ihm den Weg abzuschneiden, war es zu spät, also blieb der Suzuya erst einmal auf seinem Posten und überlegte fieberhaft, was sie tun sollten. Der Gecko schien sich einen Spaß daraus zu machen, seine Verfolger an der Nase herumzuführen. Oder es war schlichte Angst, die seine Entscheidungen hektisch und erratisch wirken ließ. Tamaki konnte es gerade gut nachfühlen… Ob das nächste Ziel des Geckos ein gutes war? Die Richtung ließ Böses ahnen. „Oh Mann… oh nein!“, rief Tamaki und gab seine Position auf, um letztlich doch hinterher zu laufen. Das Tier zischte nämlich geradewegs zu einer geräumigen Nische, die aussah wie in den Fels gehauen und zur Besucherseite hin abgesperrt war. Aus gutem Grund. Hinter der Absperrung befand sich ein Teich in dem zwischen Wasserpflanzen einige kleinere Krokodile auszumachen waren. Irgendwelche Kaimane, deren genauen Artnamen Tamaki auf die Schnelle nicht erfasste. Viel deutlicher war das Schild, das jeden Betrachter ermahnte: ‚Nicht in das Gehege fassen oder klettern! Eltern haften für ihre Kinder!‘. Flugs hatte sich der Gecko unter dem Zaun hindurchgedrückt und wuselte weiter über einige nasse Felsen. Entsetzt sah Tamaki zu Hideaki. „Wenn die den jetzt fressen…!“. Ob es an der Zeit war, um Hilfe zu rufen? Oder konnten sie das noch irgendwie in den Griff kriegen? „Warte, ich hab‘ eine Idee.“, beschied der Suzuya, auch wenn ihm alles andere als wohl dabei war. „Behalt‘ die Krokos im Auge und warn mich, wenn eins zu nahe kommt! Vielleicht erwische ich ihn oder treibe ihn wenigstens hier raus.“. Mit diesen Worten kletterte Tamaki auf die Absperrung und balancierte in Richtung Wand. Ein bisschen Gecko konnte er schließlich auch, Kinobori nämlich, und so lief er langsam über die senkrechte Felswand auf den Gecko zu, der auf einem nahegelegenen Stein saß und scheinbar gerade registriert hatte, dass er in einer Sackgasse war. Aber auch in einer mit vielen Ecken und Winkeln, in die man kriechen konnte. Schritt für Schritt arbeitete Tamaki sich in Richtung der einzigen Echse vor, die er hier anfassen wollte. Vorsichtig streckte er den Arm nach dem kleinen Tier aus…
 
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Tanigawa Hideaki

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Natürlich musste das Ganze noch schlimmer werden, ansonsten wäre es auch viel zu einfach gewesen! Zwischenzeitlich stellte sich Hideaki die Frage, ob er der Natur nicht einfach ihren Lauf lassen sollte, besonders als der Gecko sich in die nächste Spalte verzog. Da er dem Tier nicht auf diesem Wege folgen konnte, bewegte er sich schnell zur vorderen Seite des Geheges. Schließlich war er nicht wagemutig, oder dumm genug, um dem Tier einfach zu folgen. Ein flüchtiger Blick auf die Informationstafel offenbarte alles Nötige. In dem Gehege waren also Kalmare untergebracht! Moment… was machten denn… "Oh, Kaimane…" Flüsterte der Tanigawa zu sich selbst, nachdem er sich das Schild noch mal durchgelesen hatte. Nun zweifelte er wirklich an der Kinderfreundlichkeit dieses Streichelzoos. Erst bringt man den Kindern bei, dass die Tiere süß und nett sind, dann setzt man Kaimane in das Gehege und erwartet das alles problemlos abläuft. Als Tamaki dann plötzlich in das Gehege stürmte, erinnerte er sich auch wieder daran, weshalb er überhaupt vor diesem Gehege stand.

"Sei vorsichtig! Ich bin mir sicher, dass ein Biss ziemlich weh tut!" Rückblickend war dies vielleicht nicht das Beste, dass er hätte sagen können, aber dafür war es nun zu spät. Alles andere, dass ihm einfiel, behielt er lieber für sich um Tamaki nicht weiter zu verunsichern. Die Kaimane beobachteten die Aktion genauso interessiert wie Hideaki, der sich kaum auf seine Aufgabe konzentrierte im Anbetracht dessen, was sich vor ihm abspielte. Diese Technik hatte er noch nicht außerhalb eines Buches gesehen, was es nur noch interessanter machte! Soweit er es beurteilen konnte, war es zwar noch nicht ganz perfekt, aber wenn man die Umstände bedachte und die drohende Gefahr… Oh. Heute ließ er sich vielleicht etwas zu einfach ablenken. Schnell richtete er seinen Blick wieder auf die gierig dreinschauenden Tiere. Das Reptil, das sich langsam näherte, schien besonders hungrig zu sein und wartete nur auf einen Fehltritt, um zu zuschnappen. Eigentlich hätte Hideaki den anderen Jungen warnen müssen, aber vermutlich brauchte diese Technik einiges an Konzentration, also entschied er sich stattdessen dazu, die Tiere abzulenken. Er hielt sich an der Absperrung fest und lehnte sich vorwärts, nur um für einen kurzen Moment das Wasser mit seinen Fingern zu berühren. Die Kaimane reagierten jedoch schneller als erwartet und erschreckten Hideaki durch die plötzliche Bewegung ein wenig. Zwar hatte er keine Probleme unversehrt wegzukommen, allerdings hatte er in seiner Spontanität vergessen, dass auch Tamaki eine ähnliche Reaktion zu der unerwarteten Bewegung haben könnte. Soviel zu dem Gedanken ihm auszuhelfen, ohne seine Konzentration zu stören. An diesem Punkt sprang das verängstigte Tier, ohne zu zögern auf die Hand des Suzuyas und flüchtete in die vermeintliche Sicherheit des Schatten spendenden Ärmels. Hideaki hingegen konnte nichts tun, außer hoffen, dass seine recht unüberlegte Aktion keine großartigen Konsequenzen haben würde. Und vielleicht an einer Ausrede arbeiten, nur um sicherzugehen.
 

Yagami Tamaki

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Mh-mmmh!“, machte Tamaki nur auf den Hinweis bezüglich schmerzhafter Kaiman-Bisse. So wie die Viecher aussahen, glaubte er das dem Tanigawa aufs Wort. Angespannt klebte er an der Wand nahe des Geckos und spürte, wie allmählich die Muskeln in seinen Beinen rebellierten. Nur weil man gelernt hatte, auf einer lotrechten Fläche zu laufen, hieß es nicht, dass auch der eigene Körper daran gewöhnt war. Dass derweil schon eines der Reptile ein Auge auf den Gecko geworfen hatte und sich langsam näherte, bemerkte der Suzuya indes nicht. Fast hatte seine ausgestreckte Hand das flüchtige Tier erreicht, als die ganze Angelegenheit mit einem Mal Wellen schlug. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Was Hideaki in der Nähe des Gatters getrieben hatte, war an Tamaki vorbeigezogen, die Reaktion der Kaimane hingegen war kaum zu übersehen. Blitzschnell, erstaunlicherweise aber ohne einen einzigen Spritzer glitten zwei der Winzkrokodile ins Wasser und hielten auf den Tanigaka zu. An der Geckofront war dies freilich nicht unbemerkt geblieben. Tamaki zuckte zurück, als er die Bewegung der Kaimane registrierte. Und gleich darauf ein zweites Mal. Plötzlich einen Gecko im Ärmel zu haben, war eine gänzlich neue Erfahrung für den Suzuya. Instinktiv packte er die freie Hand auf die wandernde Stoffbeule und schaffte es so, den Gecko einigermaßen festzuhalten. „Hideaki!!! Hideaki, ich hab‘ ihn!“, rief er atemlos, während er mehr über die Wand stolperte als lief. Mit mehr Glück als Verstand erreichte Tamaki den sicheren Boden außerhalb des Kaimangeheges. Unter seiner Hand spürte er, wie sich der gefangene Gecko wehrte. „Schnell!“, keuchte der Junge und eilte im Laufschritt zum Terrarium der Geckos. „Machst du die Tür einen Spalt auf?“. Vor der Glastür kniete Tamaki sich hin, um seinem blinden Passagier, aber auch den anderen Tieren den Fluchtweg zu versperren. Lediglich seine Hand hielt er ins Innere des Terrariums und gab den Gecko wieder frei, während er seinen Ärmel nach oben hin abdichtete. Die flinke Echse ließ sich nicht zweimal bitten und schoss wie der Blitz aus der Ärmelöffnung. Sofort zog Tamaki den Arm zurück, damit Hideaki die Tür schließen konnte.

Und dann war es getan. Die wilde Hatz war beendet, alle Tiere wieder dort, wo sie hingehörten. Tamaki seufzte tief und ließ sich mit dem Rücken gegen das Glas sinken. Er war noch immer außer Atem. Ganz im Gegensatz zum Gecko, der die beiden Jungen inzwischen giftig von einem Ast aus beobachtete. „Gute Arbeit.“, schnaufte der Suzuya und stemmte sich nach der kleinen Ruhepause wieder auf die Beine. „Machen wir noch den Rest sauber? Oder erst den Sand weg?“. Wie auch immer die Entscheidung ausfallen sollte – der Rest des Tages verlief deutlich ruhiger. Nachdem sie die Gehege gesäubert und die stinkenden Hinterlassenschaften ihrer Bewohner entsorgt hatten, halfen sie noch bei der Fütterung, putzten Fenster und Gänge… und waren ziemlich durch, als der Tierpfleger sie gegen Abend aus ihren Pflichten entließ. „Jungs, das war große Klasse.“, lobte der ältere Mann die beiden. „Danke für die Hilfe – wenn wieder so viele Leute ausfallen wie dieses Mal, weiß ich gleich, wen ich frage.“. Er zwinkerte den beiden zu und verabschiedete sich anschließend, um das Reptilienhaus für heute zu schließen. „Bloß nicht…“, murmelte Tamaki als er mit Hideaki allein war und den Rückweg über die Wiesen antrat. Ihm tat alles weh und die Beine schienen ihm so schwer als hätte er dicke Bleiklötze an den Füßen. „Aber hast du gut gemacht, Hideaki-kun. Ich schreibe heute Abend noch den Bericht und reiche ihn gleich morgen früh ein. Dann solltest du bald aus dem Kagehaus Nachricht bekommen.“. Ein Lächeln begleitete die letzten Worte des Suzuya. Denn daran, dass der Prüfling hier und heute bestanden hatte, hegte er nicht den leisesten Zweifel.

* Ende des Jobs *
 
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