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Hyuuga Mari

Chuunin
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Missmutig blickte die Hyuuga auf den silbernen Kasten, den die Dame von der Verwaltung ihr vor wenigen Sekunden freudig in die Hand gedrückt hatte. Mari wunderte sich immer wieder darüber, welch merkwürdige Ideen sich die Verwaltung einfallen ließ, um sich in das Leben der Ninja einzumischen - noch mehr verwunderte es die Hyuuga allerdings, wie überzeugt die Damen und Herren von der Verwaltung immer von ihren eigenen ach so grandiosen Ideen waren. Vor drei Tagen hatte die 18-Jährige einen Brief der ganz besonderen Art erhalten. Sie war auserkoren worden, als Testerin an einem neuen Programm teilzunehmen, um die neueren Ninja an die älteren Ninja heranzuführen. Damit man voneinander lernen konnte und so. Das hörte sich soweit ja an sich alles ganz schön an, wäre da nicht die Tatsache, dass dieses Kennenlernen Mari spontan an ein organisiertes Blind Date erinnerte. Was wusste sie über die Person, die sie gleich treffen würde? Nichts, außer, dass sie männlich war, die Akademie relativ frisch abgeschlossen hatte und sie sich in einem der Klassenzimmer der Akademie treffen sollten. Und vorher hatte die Braunhaarige persönlich den Auftrag erhalten, bei der Verwaltung vorbeizuschauen, um einen Stapel Papier, Stifte und dieses silberne Kästchen in ihren Händen abzuholen. Wie die Frau der Verwaltung ihr freudestrahlend erklärt hatte, hatten sie sich ein Konzept ausgedacht, um das Kennenlernen aufzulockern und eine Art Spiel daraus zu machen. Yeah. Mari hatte ihre eigene Freude kaum zurückhalten können, als sie das gehört hatte. Echt. Zusammengefasst: In dem Kasten gab es wohl einige Kärtchen, auf denen Fragen standen. Die sollten sie mischen, abwechselnd eine Karte ziehen und die darauf stehende Frage dem Gegenüber stellen. Der musste diese dann beantworten. Und sobald man auf den Geschmack gekommen war, konnte man auch zwei Karten gleichzeitig ziehen! Gerne wäre die Hyuuga vor dieser Sache geflohen, allerdings hatte die Verwaltungsdame dezent angemerkt, dass die Fragen der Kärtchen zusammen mit den Antworten des Gegenüber auf dem Zettel zu notieren und anschließend bei der Verwaltung abzugeben waren. Natürlich sollte verhindert werden, dass sich irgendeine Testerin oder irgendein Tester diesen unheimlichen Spaß einfach so entgehen ließ. Deshalb diese Sicherheitsmaßnahme.

Etwas vor der vereinbarten Zeit betrat die 18-Jährige das leere Klassenzimmer der Akademie. Ihre braunen Haare trug sie heute offen, das Outfit bestand aus einem weißen Pullover (passend zur Jahreszeit) und einer schwarzen Hose, neben dem Konoha-Abzeichen, das um ihre Hüfte gebunden war. Zuerst stellte Mari das Kästchen zusammen mit dem Papier und den Stiften auf einem der Tische am Fenster ab, setzte sich dann auf den nächstbesten Stuhl und stützte das Kinn schlussendlich auf der Hand ab. Kurz blickten die weißen Augen in Richtung Wanduhr, das sekündliche Ticken hallte in ihren Ohren. Ein stummer Seufzer entfloh den Lippen der Kunoichi - warum fühlte sie sich gerade um Jahre zurückversetzt?
 

Takegatama Yuichiro

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Gemütlich schlenderte Yuichiro die Gänge der Akademie entlang. Schon komisch nach so kurzer Zeit wieder dort zu sein. Dabei hatte er eigentlich gedacht, dass er die Innenräume des Gebäudes erstmal nicht mehr sehen müsse. Die ganzen, zähen Stunden die er hier verbringen musste. Es kam einem irgendwie merkwürdig vor, wenn man so zurückdachte. Wie viel Zeit man in der Akademie verbringen musste und wie viel Zeit man danach hatte. Natürlich waren Missionen auch keine allzugroße Seltenheit aber im Vergleich zur Akademiezeit merkte man den Unterschied deutlich. Wie lange war es her, dass Yui seine Geninprüfung abgelegt hatte? 1-2 Monate? Kam ihm irgendwie wie eine Woche vor aber so schnell verging die Zeit eben. Aber so sehr der Junge auch in Erinnerungen schwelkte, warum war er überhaupt hier? Achso ja, die Verwaltung meinte, eine grandiose Aktion starten zu müssen. Wozu war das nochmal? Um die älteren und neueren Ninja aneinanderzuführen...oder so ähnlich. Wie auch immer. Yui war ja offensichtlich einer der neueren also wurde er auserwählt...odergezwungen...je nachdem wie man mag. Klar war es interessant neue Leute kennenzulernen. Viele unterschiedliche Personen zu kennen kann ja ganz nützlich sein und sich mit jemandem gut stellen konnte nie schaden. Und da es wohl ältere Ninja sein würden, auf die der Schwarzhaarige trifft konnte man bestimmt noch etwas von ihnen lernen. Wer wusste das schon? Er würde wohl einfach gucken, was ihn so erwartet. Heute trug der Genin aber nicht seine übliche, blaue Kleidung. Dazu war es derzeit etwas zu kalt draußen. Stattdessen bestand die heutige Kleidung aus einem dicken schwarzen Pullover und einer ganz normalen Jeans. Zwar etwas ungewohnt aber Kälte war quasi sein Todfeind.

Etwa zur vereinbarten Zeit stand der junge Takegatama vor dem Klassenraum, der angegeben wurde. Sobald die Tür sich öffnete, kam ihm schon dieser typische Geruch eines Klassenraums entgegen. Dieses stickige Gefühl, welches meist von ihm mit Langeweile verbunden wurde. Seufzend bewegte sich der Shinobi nun in den Raum und sah sich um. „So, wie ich ihn in Erinnerungen habe. Naja, was soll sich auch in zwei Monaten großartig verändern?“ diese Worte gingen an ihn selbst. Mit einem weiteren Blick, welcher durch das Zimmer schweifte, entdeckte Yui nun eine andere Person. Um genau zu sein ein Mädchen. „Oder was meinst du? Die Räume hier werden sich wohl nie verändern.“ ein Lächeln zierte nun sein Gesicht. „Aber ich denke es gibt wohl interessante Themen als das“ Er schritt auf sie zu, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben sie. „Takegatama Yuichiro mein Name. Und wer bist du?“
 

Hyuuga Mari

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Gelangweilt blickte Mari aus dem Fenster, sah hinunter auf den Hinterhof der Akademie. Wie viel Zeit sie früher dort verbracht hatte… ob nun freiwillig oder nicht. Ein dezentes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie einen Mülleimer erblickte, in den sie damals kurzerhand einen Klassenkameraden gesteckt hatte, der einen unpassenden Kommentar über den Hyuuga-Clan abgegeben hatte. Hach ja, das waren noch Zeiten gewesen - schöne Erinnerungen. Heute durfte sie das nicht mehr, als 18-jährige Kunoichi hatte sie als Vorbild zu fungieren. Zwar fand Mari das nicht unbedingt lustiger, aber man durfte sich auch nicht auf ewig wie ein Kind verhalten, da sah sie ein. Als die Tür des Klassenzimmers sich erneut öffnete, drehte die Braunhaarige ihren Kopf in entsprechende Richtung.

Es erschien ein größerer Kerl mit schwarzen Haaren, eingepackt in einen dunklen Pullover. Während der Fremde zuerst in eine Art Selbstgespräch vertieft schien, überlegte die Hyuuga, ob es sich bei diesem jungen Mann um die Person handelte, die sie laut Verwaltung treffen sollte. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass es so sein musste - warum sonst sollte er hier so plötzlich auftauchen? Dieser Gedanke festigte sich, als der Schwarzhaarige sie unvermittelt ansprach, mit einem Lächeln im Gesicht näher trat und sich mit einem Stuhl neben sie setzte. Yuichiro also? Schüchtern war der nicht, so viel stand fest. „Schön dich kennenzulernen, Takegatama-san“, erwiderte Mari auf seine Worte hin, hob die Mundwinkel leicht an, löste allerdings vorerst nicht das Kinn von der Handfläche. Die Stimme der 18-Jährigen klang ruhig und klar - so wie immer, wenn sie eine Person frisch kennenlernte. „Ich heiße Mari. Den Nachnamen musst du erraten.“ Sie sah ihn mit den weißen Seelenspiegeln direkt - fast schon provozierend - an, wartete kurz ab und grinste dann leicht. Schließlich entfernte die Kunoichi doch das Kinn von ihrer Hand und setzte sich gerade hin. „Ich gehe davon aus, dass du der neue Ninja bist, den ich hier treffen soll? Einer der auserkorenen Tester dieses tollen, neuen Programms? Die Verwaltung hat da ja nicht besonders viele Informationen herausgegeben.“ Noch bevor Yuichiro auf diese Frage antworten konnte, kam die junge Frau noch kurz auf das Thema zu sprechen, dass der Schwarzhaarige begonnen hatte. Mit den Räumen und so. „Und nein, die Räume hier werden sich nie ändern. Sie sehen noch genauso aus wie zu den Zeiten, als ich an der Akademie war. Und das ist mittlerweile schon ein paar Jahre her…“ Hm. Irgendwie hörte sich die Hyuuga gerade viel älter an, als sie eigentlich war. Aber gelogen war das trotzdem nicht. „Und du bist seit zwei Monaten fertig, ja?“ Die weißen Augen musterten den Takegatama, bevor sie ergänzte. „Und? Bisher zufrieden?“ Eine berechtigte Frage, immerhin gab es viele Leute, die sich in den ersten Monaten doch noch zu einem Berufswechsel entschieden. Gleich nachdem sie ihre erste Mission beendet hatten und ihnen klar wurde, dass dieses Ninja-Dasein doch nichts für sie war.
 

Takegatama Yuichiro

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„Yui. Nenn mich einfach nur Yui“ gab er ihr mit einem Lächeln zu verstehen. Yui war nicht so der Freund davon, mit seinem Nachnamen angesprochen zu werden. Da war der Vorname für ihn deutlich entspannter. Ob sein Gegenüber das machen würde war natürlich immernoch ihre Sache. Wenn nicht, dann eben nicht. Damit müsse er sich dann abfinden aber ein großes Problem war es ja jetzt auch nicht unbedingt. Davon ging ja die Welt nicht unter. Das Mädchen verriet ihm dann auch ihren Namen. Jedoch nur den Vornamen. Den Rest solle er also erraten? Klang doch ganz witzig. „Ich soll ihn erraten? Lässt sich einrichten!“ Das würde die Zeit ja schon mal etwas totschlagen und damit konnte er ja auch gleichzeitig etwas über sie erfahren. Also warum nicht?

Jetzt kam die braunhaarige auf das Thema mit der Verwaltung, welche meinte, Ninja aneinanderführen zu MÜSSEN. Aber konnte man daran was ändern? Nein, natürlich nicht. Aber naja, war ja auch egal. „Ja, genau so wie du. So vor Motivation strotzt du nicht, als dass du dich freiwillig gemeldet hättest. Also sitzen wir wohl im selben Boot, Mari-chan“ Ja, beide waren wohl nicht erpicht darauf gewesen, von diesem Programm ausgewählt worden zu sein. „Mehr als den Ort und die Zeit haben sie ja nicht herausgegeben...“ Das war schon etwas wenig an Informationen. Da hätte sicher noch mehr kommen können. Aber dies sollte wohl den Überraschungsmoment vergrößern, wenn man die andere Person dann zum ersten Mal trifft...oder so ähnlich. Wer wusste schon, was sich die Verwaltung hat einfallen lassen?

Mit einem schweifenden Blick schaute Yui sich in dem Raum noch einmal um. Man könnte meinen, er wäre zwei Monate in die Vergangenheit versetzt worden. Wobei...für Mari musste es ja noch länger gewesen sein. Aber wie lange bloß? „Wie lange ist das denn her? Du scheinst ja schon einige Zeit als Kunoichi unterwegs zu sein.“ Der Blick des Schwarzhaarigen war dabei wieder auf das Mädchen gerichtet, während er sich im Stuhl etwas zurücklehnte.

Jetzt kam die Frage auf, ob Yui denn mit seinem Dasein als Ninja bisher zufrieden war. Da musste er selbst kurz überlegen. War er wirklich zufrieden? War es so wie erwartet? Gab es in diesem zwei Monaten schon Enttäuschungen? Beim überlegen kicherte er ein wenig. Ach selbst wenn es irgendwas in dieser Richtung gab. Selbst wenn es noch keine erfreulichen, blöden oder niederschmetternden Momente gäbe, was hatte man in zwei Monaten denn bitteschön schon alles gesehen? Nicht viel. Da würde noch einiges auf ihn zukommen und der junge Takegatama hatte nicht vor, dass einfach so an sich vorbeiziehen zu lassen. Also blickte er Mari mit einem breiten Grinsen an. „Es sind erst zwei Monate vergangen. Ich habe noch eine Menge zu sehen und zu erleben. Wenn es soweit ist, kannst du mich das gerne nochmal fragen.“ war seine Antwort auf die Frage, „Und du? Warst du anfangs zufrieden oder bereust du es manchmal, Ninja geworden zu sein?“
 

Hyuuga Mari

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Verdutzt blinzelte Mari… Sekunden verstrichen. Meinte er das ernst? Erneut musterte die Hyuuga den Schwarzhaarigen, doch so naiv, wie Yuichiro darauf reagierte, dass er den Nachnamen der 18-Jährigen erraten sollte, konnte es sich kaum um ein Schauspiel handeln - oder er war ein echter Profi. Nein, er musste das einfach ernst meinen. Aber war das überhaupt möglich? Von welch weit entferntem Stern musste dieser junge Kerl stammen? So etwas hatte die Kunoichi in ihrem gesamten Leben noch nicht erlebt - bisher war ihr der Ruf ihres Clans immer voraus geeilt. Noch eine Sekunde länger beäugte Mari dem Genin misstrauisch, räusperte sich dann und hob am Ende eine Augenbraue an. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf ihre weißen Augen. „Dir sagt das echt Nichts? Ernsthaft?“ Das war kaum zu glauben - witzigerweise war Yuichiro gerade dadurch in diesem Moment interessant geworden. Mari musste unbedingt herausfinden, woher dieser Typ stammte. Sie musste wissen, an welchem Ort auf dieser Welt die Hyuuga noch nicht berühmt und berüchtigt waren. Abgelenkt von dieser Überraschung nahm es die junge Frau auch nicht richtig wahr, dass sie der jüngere und neuere Ninja doch tatsächlich mit dem Anhängsel "-chan" angesprochen hatte.

Für den Moment versuchte die Braunhaarige sich wieder zu sammeln und zumindest auf die restlichen Äußerungen des Takegatama zu reagieren. „Yui-san, in Ordnung.“ So ganz ohne Anhängsel ging für die Hyuuga nicht, jedoch war es bereits ein großer Fortschritt, dass sie die Menschen überhaupt mit dem Vornamen, sogar mit einem Spitznamen ansprechen konnte. Früher war das noch anders gewesen. „Und wie lange es her ist, dass ich in der Akademie war? Hm… bald sind es fünf Jahre.“ Tatsächlich hatte die Kunoichi kurz nachrechnen müssen, bevor sie die Antwort hatte geben können. Wenn sie sich so zurückerinnerte, fühlte es sich so unglaublich weit entfernt an, fast so, als wäre es ein anderes Leben gewesen. Nunja, wenn man bedachte, was sich seitdem alles verändert hatte, traf das sogar irgendwie zu. „Na, dass du auch nach zwei Monaten keine Motivation verloren hast, ist doch ein gutes Zeichen. Ich werde vielleicht noch einmal darauf zurückkommen, wenn wir uns erneut treffen sollten“, kommentierte sie noch auf seine letzte Aussage hin, legte dann den Kopf leicht schief, sodass einige ihrer braunen Haarsträhnen nach vorne fielen. „Nun, in meiner Familie besteht die Pflicht, dem Ninjadasein nachzukommen. Entsprechend habe ich mir vor allem zu Beginn meiner Karriere keine wirklichen Gedanken darüber gemacht, ob ich nun zufrieden war oder nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern, lächelte dann leicht. „Aber wenn ich im Nachhinein so darüber nachdenke, war ich am Ende meiner aller ersten Mission nicht unbedingt zufrieden. Es hat meine Vorstellungen vom Ninjadasein… ein wenig durcheinander geworfen.“ Kurz schwelgte die junge Frau in der Erinnerung, bevor sie wieder direkt zu Yuichiro blickte. „Aber ich bereue es nicht, Kunoichi geworden zu sein. Es hat mein Leben sehr bereichert.“ Da dachte sie vor allem an eine ganz bestimmte Person, die sie ohne diesen Beruf wohl niemals kennengelernt hätte. „Weißt du, was wir heute vorhaben oder muss ich es dir erklären?“, fragte Mari dann nach und deutete auf das silberne Kästchen auf dem Tisch, sowie auf die Papiere und Stifte. „Mir wurde es vorhin von einer äußerst netten Verwaltungsdame erklärt.“
 

Takegatama Yuichiro

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Nun ja, abgesehen davon, dass Yui eigentlich ein ganz guter Schauspieler war...war das keineswegs gelogen. Ihm sagten diese weißen Augen einfach nichts. So sehr er auch versuchte nachzudenken, es kam ihm einfach nichts in den Sinn. Trotz einigen Sekunden des Betrachtens war es de Jungen nicht möglich herauszufinden, was denn nun Maris Nachname war. Mit Clans hatte er sich nie so wirklich beschäftigt. Klar wäre es möglich gewesen, mal ab und zu von welchen gehört zu haben aber selbst wenn hatte der Junge es schon längst wieder vergessen. Es war durch ihre verwunderte Reaktion ja irgendwie klar, dass sie nicht damit gerechnet hatte und dementsprechend einem wohl recht berühmten Clan angehörte. Aber dieses Thema war für Yui so oder so ein Buch mit sieben Siegeln. „Also ist deine Familie wohl irgendwie berühmt, nehme ich mal an?“ daraufhin zuckte er nur leicht mit den Schultern und schaute Mari danach wieder an. „Ein Nachname ist sowieso nur ein Nachname. Für mich hat der eh keine große Bedeutung. Aber wenn du willst, kannst du mich ja trotzdem aufklären.“ Die Idee mit dem erraten war ja hinfällig weil er den Namen sowieso nicht wusste.


„Fünf Jahre schon? Wie alt bist du denn eigentlich? Du siehst nicht so viel älter aus als ich“ Dabei musterte er Mari nochmal etwas genauer. Nein, also sie konnte nicht älter als 20 sein, soviel stand fest. Aber ganz genau einschätzen war auch nicht drin. „Ich denke, was meine Motivation angeht, wird sie nicht so schnell abnehmen. Aber naja, wer weiß“ Mit Sicherheit konnte man ja nicht sagen ob ihn nicht irgendwas mal so niederschmettert, dass der Schwarzhaarige darüber nachdenkt, seine Ninja Karriere an den Nagel zu hängen. Wer ihn jedoch kennt, der weiß, dass er eigentlich nicht dafür bekannt ist, schnell aufzugeben. Im Gegenteil, ein Niederschlag treibt ihn nur noch mehr an.


Sie war also von Anfang an dafür bestimmt, ein Ninja zu sein? Es gab wohl noch mehr, bei denen das so war. Zu seiner Akademiezeit, also in nicht allzu ferner Vergangenheit, gab es auch den ein oder anderen, der schon fast gezwungen wurde. In Yuis Fall jedoch kann man nicht mal im entferntesten von sowas sprechen. „Wenn es nach meine Vater gegangen wäre, dann hätte ich bis in alle Ewigkeit in seiner kleinen Handelsgesellschaft gearbeitet. Aber Mutter konnte ihn wenigstens etwas milder stimmen. Nicht, dass ich wirklich Lust darauf gehabt hätte. Jetzt bin ich hier und ich habe erstmal nicht vor, das zu ändern.“ Als Mari jedoch darauf zu sprechen kam, was sie heute machten, war der Schwarzhaarige überfragt. „Nope, dir wurde wahrscheinlich mehr gesagt als mir“ Er nahm nun wieder eine etwas neutralere Sitzposition ein und schaute zu dem Mädchen. „Und da ich es nicht weiß, musst du es mir wohl erklären.“
 

Hyuuga Mari

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Ob ihre Familie irgendwie berühmt war? Ach, Yuichiro war ja schon fast wieder süß. An sich mochte sie die Einstellung, dass für den Takegatama ein Nachname nur ein Nachname sein sollte - es eröffnete irgendwie neue Möglichkeiten, sich gegenseitig kennenzulernen. Normalerweise brauchte die Hyuuga beispielsweise gar nicht über ihre Fähigkeiten reden, denn über die wusste sowieso schon jeder Bescheid, bevor sie auch nur den Mund geöffnet hatte. Na schön, dann konnte Mari heute mal herausfinden, wie es so war, sich als ganz normale Person vorstellen zu müssen. Die junge Frau schmunzelte, als der Gegenüber verwundert noch einmal nachfragte, wie alt sie denn wäre. Konnte man doch durchaus als Kompliment aufnehmen, oder? „Dein Vater ist also Händler, ja? Interessant, dass du dich dann bewusst für das Ninjadasein entschieden hast. Laut meiner Erfahrung werden die Kinder aus Händlerfamilien in der Regel ebenfalls Händler.“ Sie dachte zurück an ein paar Bekanntschaften aus der Vergangenheit, bei denen dies zutraf.

Bevor sich die beiden Genin allerdings bereits im Vorfeld über alle Dinge austauschten, kam Mari lieber auf das Spiel zu sprechen, weshalb sie heute hier saßen. Die 18-Jährige glaubte zwar nicht unbedingt, dass dieses Spiel wirklich witzig war, aber hey, sie nutzte einfach die Formulierung, die auch die Verwaltungsdame gewählt hatte. Ein Spiel also. „Dann komme ich auf deine Fragen an mich zurück, sobald ich dir erklärt habe, was wir machen sollen. Das ist ein ganz guter Übergang“, sprach sie an den Schwarzhaarigen gewandt mit ihrer ruhigen Stimme aus, schob ihm dann einige Zettel und einen Stift herüber und legte die gleichen Gegenstände auch vor sich selbst auf dem Tisch zurecht. Danach zog die Kunoichi das silberne Kästchen heran, öffnete es und hob einen Stapel Karten heraus, die sie daraufhin kurz mischte. Währenddessen sahen die weißen Augen noch einmal zu Yuichiro, dem das alles wohl ein Rätsel sein dürfte. „Also: Auf diesen Karten stehen Fragen. Keine Ahnung, was genau… aber die Dame aus der Verwaltung meinte, sie hätten sich ganz tolle und äußerst interessante Fragen ausgedacht, um sich besser kennenzulernen. Sie schien sehr überzeugt davon zu sein.“ Nach diesen Worten legte die Hyuuga den gemischten Kartenstapel in die Mitte zwischen sich selbst und den Takegatama. „Wir sollen abwechselnd eine Karte ziehen und dem Gegenüber die darauf stehende Frage stellen. Auf dem Papier notieren wir dann neben der Frage auch die gegebene Antwort, bis wir die Zettel vollgeschrieben haben. Falls wir schneller durch sein möchten, können wir auch zwei Karten gleichzeitig ziehen… aber vielleicht sollten wir uns zuerst langsam herantasten.“ Die Mundwinkel hoben sich kurz ein wenig an, dann packte sich die 18-Jährige einen Stift und begutachtete ihre eigenen Zettel genauer. „Also - Name, Alter, Herkunft. Das müssen wir wohl eintragen, bevor wir anfangen können.“ Ein Seitenblick fiel auf Yuichiro, dann trug sie den Namen von ihm ein - den kannte sie immerhin. „Dein Alter und deine Herkunft fehlen mir allerdings noch.“ Da ihm die weißen Augen der Hyuuga Nichts sagten, ging die junge Frau davon aus, dass der Takegatama von einem weit entfernten Dörfchen fernab der Zivilisation stammen musste. Anders konnte sie es sich einfach nicht erklären. „Zu mir selbst: Hyuuga Mari. Damit wäre auch das Rätsel um den Nachnamen gelüftet.“ Sie wartete ab, vielleicht in der Hoffnung, dass der ausgesprochene Nachname doch irgendeine Erinnerung in Yuichiro weckte. „Ich bin achtzehn Jahre alt und stamme aus Konoha.“
 

Takegatama Yuichiro

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Naja, ein Nachname war eben ein Nachname. In der Gesellschaft hatte sowas wie Abstammung natürlich eine gewisse Bedeutung und so einfach würde sich das nicht ändern lassen aber wie man damit umging war ja eine komplett andere Sache. Jedenfalls sah Yui das so. Er selber war ja mehr oder weniger aus einer Mittelschichtsfamilie entsprungen. Er lebte nicht in den Slums aber das große Geld hatten sie auch nie zur Verfügung gehabt. So erfolgreich war sein Vater nun auch wieder nicht. Jedenfalls wäre es für ihn blöd, andere Herkunftsbedingt anders zu behandeln. Schmunzeln musste der Schwarzhaarige als Mari meinte, dass er normalerweise ja Händler geworden wäre. „Ja, wie gesagt. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre ich jetzt vermutlich nicht hier. Das ich mich entschieden habe Ninja zu werden hat jedoch nicht nur was mit ihm zu tun. Meine Mutter ist Jonin. Ich hab zwar nie verstanden, was sie an meinem alten Herren so toll findet aber ist auch egal. Ihr hab ich es mehr oder weniger zu verdanken.“
Dann kam Mari auf dieses Spiel zu sprechen, welches sich die Verwaltung ausgedacht hatte...warum auch immer. Aber naja, Augen zu und durch. „Die sind wohl von so einigen Dingen sehr überzeugt...“ gab Yuichiro nur murmelnd von sich und lauschte ihr dann. Der Erklärung folgte er recht aufmerksam und so kompliziert war es ja nun auch wieder nicht. Also war das Spiel dazu gedacht um sich kennenzulernen.Was auch sonst bei so einer Aktion? „Alter und Herkunft? Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Sunagakure.“ Jetzt erfuhr der Junge auch endlich den Nachnamen seines Gegenübers. Hyuuga...aus Konoha? Irgendwo, in den tiefsten Tiefen seines Erinnerungsvermögens, klingelte irgendwas. Hatte er tatsächlich schon mal davon gehört? „Hyuuga...Hyuuga...Konoha...“ Er murmelte leiser weiter, bevor sich sein Blick gen Mari richtete. „Es könnte sein, dass ich irgendwo schon mal was gehört habe. Aber selbst wenn, habe ich es wohl vergessen, weil es für mich nicht wichtig war“ Ein Seufzen entwich ihm und er fuhr fort, nachdem die Informationen über sie eingetragen waren. „Dann leg los mit der ersten Frage.“
 

Hyuuga Mari

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So wie Yuichiro von seinem Vater sprach, schienen die beiden nicht unbedingt das beste Verhältnis zueinander zu haben. Zumindest käme es der Hyuuga nie in den Sinn, in gleicher Art und Weise über ihren eigenen Vater zu sprechen, ganz gleich, dass ihr Verhältnis auch eher durch Respekt als durch ein fröhliches Miteinander geprägt war. Nun, aber an dieser Stelle wollte die Hyuuga nicht weiter nachbohren, immerhin war es eine private Angelegenheit des Takegatama. Und wer wusste schon, ob diese Sache im Verlauf des grandiosen Spieles der Verwaltung nicht doch auf die eine oder andere Art und Weise erneut angesprochen werden würde.

16 Jahre alt war Yuichiro also? Ja, das kam ungefähr mit dem hin, was die Kunoichi im Fall der Fälle geschätzt hätte. Dass er trotz dessen, dass er zwei Jahre jünger war, deutlich größer als Mari war, war nicht verwunderlich - Geschlechter machten sich da eben durchaus bemerkbar. Interessant war allerdings die Herkunft, die sich als Sunagakure herausstellte. Also doch kein kleines Dörfchen fernab der Zivilisation? Die Hyuuga erinnerte sich an ihre Trainingsreise vor bald zwei Jahren, die sie über einen längeren Zeitraum in das Windreich und speziell nach Sunagakure gebracht hatte. Auch dort hatte man sie sofort von allen Seiten als Angehörige der Hyuuga und somit als Fremde aus dem Feuerreich erkannt. Nun, wie sich jetzt herausstellte, kannte man den Weißauge-Clan wohl doch nicht im ganzen Wüstendorf. Anders als bisher angenommen. Die junge Frau musste grinsen, als Yuichiro nach ausgiebiger Musterung noch einmal in den tiefsten Tiefen seines Gehirns nach einer Erinnerung kramte und tatsächlich äußerte, dass er eventuell den Namen Hyuuga einmal gehört hatte. „Nun, dann wird dir der Name zumindest ab heute etwas sagen. Und wenn es nur im Zusammenhang mit mir ist. Und bei Gelegenheit zeige ich dir auch gerne, warum der Name Hyuuga den meisten Menschen geläufig ist, auch ohne einen Angehörigen persönlich zu kennen. Mit dem Namen ist durchaus etwas mehr verbunden als die reine Herkunft.“ Ein bisschen eingebildet? Eher selbstbewusst, aber das konnte Mari aufgrund ihrer Fähigkeiten auch sein - das war für die Braunhaarige klar. „Also nur, falls es dich interessiert.“ Sie lächelte, sah dem 16-Jährigen kurz in die blaugrauen Augen und legte den Kopf dann ein wenig schief. „Ich hätte ja gedacht, dass du mutig voranschreitest und die Initiative ergreifst. Aber okay, dann ziehe ich eben die erste Karte.“ Die junge Frau griff nach dem Stapel in der Mitte zwischen den Ninja und zog die oberste Karte herunter. Die weißen Augen blickten hinunter auf die Frage… dann erfolgt ein „Ernsthaft?“ Die 18-Jährige sah auf und hob die Mundwinkel an. „Ich befürchte, die Fragen gehen ein wenig über das übliche ‘Was ist deine Lieblingsfarbe‘ hinaus.“ Sie zuckte mit den Schultern, versuchte sich damit abzufinden, bevor sie nun laut aussprach, was auf der Karte geschrieben stand. „Was möchtest du in deinem Leben noch erreichen?“
 

Takegatama Yuichiro

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Yui und sein Vater hatten nie wirklich ein gutes Verhältnis zueinander gehabt. Wieso? Es ist nicht gerade nett seinem Sohn mehrmals ins Gesicht zu sagen, dass er nur ein Unfall war und ihn diese Mmissgunst auch noch mit harter, körperlicher Arbeit spüren zu lassen. Abgesehen davon gefiel dem Jungen einfach die allgemeine Art seines Vaters nicht. Mit so einer Respektslosigkeit konnte er einfach nichts anfangen, weswegen die beiden meh als nur einmal aneinandergerieten...pro Tag wohlgemerkt. Es war ja schon fast ein Wunder, dass der Junge nicht schon viel früher gegangen war. Aber naja, viel hatte er dazu auch eigentlich nicht mehr dazu zu sagen und konzentrierte sich jetzt wieder auf seinen Gegenüber.

Das nicht jeder in Sunagakure die Hyuugas kannte war vielleicht etwas verwunderlich aber wie schon erwähnt war der Schwarzhaarige nicht an diesen ganzen Clangeschichten interessiert und schaltete mehr oder weniger auf Durchzug, wenn jemand mal wieder davon anfing. Jedoch, jemanden aus einem berühmten Clan zu treffen konnte durchaus spannend werden. Abgesehen davon hatte Mari in gewisser Weise sein Interesse geweckt. Und dass so ein Clan nicht nur wegen der Abstammung berühmt ist war irgendwo logisch. „Ich würde mich freuen, wenn du es mir zeigen könntest. Es wäre bestimmt interessant zu sehen, was deinen Clan wohl so ausmacht.“ Jetzt war es jedoch an der Zeit für die erste Frage, die die braunhaarige offenbar überraschte. Also waren es mehr als die 08/15 Standardfragen? Heißt es konnte wirklich mal interessant werden. „Was...ich erreichen möchte?“ ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Takegatamas und er fuhr fort. „Irgendwann, in ferner Zukunft. Dieses Ziel liegt irgendwo dort. Aber je mehr ich daran arbeite, desto näher komme ich ihm. Es ist ganz einfach zu erklären“ und sein Blick fixierte Mari. „Ich werde irgendwann der stärkste aller Ninja werden. Stärker als du, stärker als jeder Kage.“ Diese Worte meinte der Junge aber auch wirklich ernst, Er sagt nicht „Ich will der stärkste werden“ sondern „Ich werde der stärkste“. Sein Blick strotzte nur so vor Selbstbewusstsein während er Mari weiterhin ansah. Kurz darauf jedoch lockerte sich seine Miene wieder und er verfiel wieder in sein übliches Grinsen. „Naja, wie gesagt, ich habe noch nen weiten Weg vor mir. Aber belassen wir es erstmal dabei. Ich bin dran“ und er zog eine Karte. Eine Augenbraue wurde hochgezogen bevor die Frage ausgesprochen wurde. „Ok, nenne die schlimmste Tat, die du jemals gemacht hast“
 

Hyuuga Mari

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Fast ein wenig verwundert wiederholte Yuichiro die Frage, die die Hyuuga ihm gestellt hatte. Mari konnte es ihm kaum verübeln, immerhin hatte sie selbst auch nicht damit gerechnet, dass sie sich gleich zum Kennenlernen solch mehr oder minder intimen Fragen stellen sollten. Das war ja schon eine sehr persönliche Sache, wenn man genauer darüber nachdachte. Aber bei genauerem Nachdenken passte solch unangemessenes Verhalten zur Verwaltung. Dass denen die Privatsphäre der Ninja relativ egal war, hatte die 18-Jährige seit ihrer Ernennung zum Genin bereits mehrfach festgestellt. Nach kurzer Einleitung überwand sich der Takegatama allerdings und ließ sich auf das Spiel ein. Er fixierte die weißen Seelenspiegel der Hyuuga und verkündete, irgendwann der stärkste Ninja werden zu wollen. Stärker als sie, stärker als jeder Kage. Mari konnte nicht anders als unweigerlich zu lächeln, während sie den Stift zückte und natürlich brav die Antwort auf ihrem Zettel mitschrieb. Das war keineswegs herabwürdigend gemeint, eher Überraschung und zugleich Anerkennung aufgrund dieser Ehrlichkeit. Die Braunhaarige erinnerte sich daran, dass ihr zu Beginn ihrer Karriere genau die gleiche Frage von einem älteren Ninja gestellt wurde und ihre Antwort war vielleicht nicht die selbe wie die von Yuichiro gewesen, doch eine gewisse Ähnlichkeit war schon vorhanden. In der Zwischenzeit hatten sich die Ziele ein wenig verschoben, es waren mehr Dinge hinzugekommen… aber Mari war sich sicher, dass das bei dem Schwarzhaarigen mit der Zeit auch noch der Fall sein würde. Zu Beginn der Ninjakarriere war das auf jeden Fall ein guter Start.

Als Mari mit ihren Notizen fertig war, legte sie den Stift zur Seite und sah auf - nun war sie also an der Reihe. Der Suna-Nin griff sich die nächste Karte vom Stapel und las die dortige Frage vor. Die schlimmste Tat, die sie jemals begangen hatte? Es waren ein paar wenige Sekunden, in denen Mari ihre Vergangenheit Revue passieren ließ, den Blick kurz abwandte. Jedoch war sie sich recht schnell sicher, was sie darauf zu sagen hatte. Die weißen Augen blickten wieder zurück zu Yuichiro und mit diesmal sehr nüchternem Gesichtsausdruck sprach die Hyuuga mit ruhiger Stimme weiter. „Ich habe dafür gesorgt, dass ein Waisenheim schließen musste und dutzende Kinder auf der Straße gelandet sind. Und das im Auftrag eines geizigen, reichen Mannes.“ Zu gut erinnerte sich die 18-Jährige an dieses Ereignis, das zwar schon einige Jahre zurücklag, sie jedoch nachhaltig verändert hatte. Schließlich verschwand der nüchterne Gesichtsausdruck und ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen der Kunoichi. „Als Ninja ist man nicht immer der Gute.“ Sie wartete einen Moment ab, zum Einen aus Interesse an der Reaktion des Takegatama, zum Anderen aber auch, damit dieser Zeit hatte, um die Antwort niederzuschreiben. Als er fertig war, griff Mari nach der nächsten Karte. „Was ist die schönste, was die schlimmste Erinnerung aus deiner Kindheit?“
 

Takegatama Yuichiro

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Ja, diese Fragen waren nicht das, was man unbedingt als eine dieser Standardfragen, die man bei solchen Kennenlerntreffen hatte, bezeichnete. Sie gingen schon etwas mehr in die Tiefe. Es waren sicher auch welche dabei, die man sowieso niemandem wirklich stellen würde, wenn man die Frage selber bestimmen könnte. Wer würde denn jemanden einfach so, frei heraus, fragen, was das schlimmste war, was die Person je gemacht hat? Nicht viele, aber bestimmt gab es welche. Naja, eigentlich war das ja auch nicht weiter schlimm, denn langweilig wurde es dadurch eigentlich noch nicht. Na gut, sie haben eben gerade erst begonnen aber normalerweise wäre man gefühlt nach der zweiten Frage schon angeödet. Yui zumindest. Aber zum Glück war dem nicht so und so konnte man eigentlich nur vermuten, was wohl noch so für Fragen in dem Stapel lauerten. Der nüchterne Ausdruck in dem Gesicht der Hyuuga ließen zumindest vermuten, dass es etwas in ihrer Vergangenheit gab. Mit einem neutralen Blick erwiderte der Takegatama ihren Blick, bevor er nun ihren Worten lauschte. Bei ihren Worten ließ sich ein kleines Schmunzeln nicht vermeiden, bevor sich sein Blick kurz abwendete. „Ja, scheint wohl so. Wir Ninjas sind wohl nicht immer die Helden in unserer Geschichte. Und das, obwohl wir sie selber schreiben.“

Mit einem Schulterzucken beendete er nun seine weiteren Gedanken und schrieb Maris Antwort selenruhig auf. Den Stift an die Seite legend wandte sich sein Blick wieder gen der Anderen. Nun war wieder seine Runde gekommen. Was seine schönste und schlimmste Erinnerung aus der Kindheit war? Einen Moment lang ging der Schwarzhaarige in sich und überlegte. Nach ein paar kurzen Augenblicken fixierte er jedoch wieder das Mädchen, holte etwas Luft und fing an, zu reden. „Meine schlimmste Erinnerung...? Na ja, es gab viele schlechte Tage. Aber der schlimmste Tag war wohl der erste Tag, an dem ich in der Handelsgesellschaft meines Vaters arbeiten musste. Da dürfte ich...so ungefähr fünf gewesen sein. Ich wusste nicht was mich erwartet und habe also dementsprechend nichts schlimmes gehofft. Aber ich glaube nicht, dass es unbedingt einfach für ein Kind ist, den ganzen Tag lang schwere Dinge schleppen zu müssen. Aber meinem alten Herren war das egal. An dem Tag wurde ich so oft geschlagen, wie danach lange nicht mehr, weil ich nichts tragen konnte und er gerne mein Versagen bestrafte.“ während dieser Erzählung behielt Yui die ganze Zeit über ein leichtes, nostalgisches Lächeln auf dem Gesicht. „Es war etwas schlimmes, aber in gewisser Weise hat es mich geprägt. Womit wir nun zur schönsten Erinnerung kommen. Der Moment an dem ich beschloss, Ninja zu werden. Es ist kein besonderes Ereignis gewesen, aber an irgendeinem Punkt habe ich mir gesagt, dass ich so nicht länger leben will. Ich hoffe, diese Antwort hat dir genügt.“ Er hielt kurz inne, damit Mari sich die Antwort notieren konnte, nahm sich eine Karte und las die Frage vor. „Gibt es in deinem Leben etwas, was du bereust und vielleicht sogar rückgängig machen würdest?“
 

Hyuuga Mari

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Und wieder bestätigte Yuichiro die Vermutung Maris, dass er nicht sonderlich gut auf seinen Vater zu sprechen war. Während die junge Frau den Worten des Schwarzhaarigen lauschte, ertappte sie sich selbst dabei, über das Verhalten des unbekannten Vaters nachzudenken. Er bestrafte gerne das Versagen des Takegatama? Der Hyuuga war das zu simpel, sie war sich ziemlich sicher, dass da mehr dahinter stecken musste. Vielleicht schlechte Erfahrungen in der eigenen Kindheit? Unterdrückte Minderwertigkeitskomplexe? Angst, vom eigenen Sohn überholt zu werden und dadurch scheinbar an Wert zu verlieren? Die Hyuuga war über sich selbst erstaunt, immerhin hatte sie sich in der Vergangenheit nie Gedanken über Beweggründe irgendwelcher Unbekannter gemacht. Doch jetzt glaubte sie, dass der Mensch durchaus vielschichtiger war, als es im ersten Moment vielleicht erscheinen mochte. Tzz… das musste sie sich unbewusst von Hei abgeguckt haben. Er hatte wirklich mehr Einfluss auf die Hyuuga, als sie geglaubt hatte.

Die 18-Jährige nickte, notierte die Antwort von Yuichiro. „Ich denke, dass hinter dem Verhalten deines Vaters mehr steckt als reiner Spaß an deiner Bestrafung. Es ist durchaus verständlich, wenn du dich zurzeit mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen möchtest, aber falls sich irgendwann einmal die Gelegenheit ergibt, solltest du dich mehr über seine Vergangenheit informieren. Nicht, um dich besser mit ihm zu verstehen, sondern damit du seine Verhaltensweisen nicht irgendwann unbewusst übernimmst. Ich habe leider bereits am eigenen Leibe erfahren, dass man schnell unliebsame Eigenschaften der Eltern annimmt und sie dann nur schwer wieder los wird.“ Zumindest ein kleiner Gedankenaustausch, immerhin wollte die Hyuuga nicht, dass sich das heutige Zusammentreffen wie ein Verhör anfühlte. Situationen, die einem Verhör glichen, gab es in der Zeit als Ninja genügend. Aber hey, sie musste natürlich trotzdem auf die Frage antworten, die der Suna-Nin ihr gestellt hatte. Kurz dachte die Braunhaarige nach. „Bereuen ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, immerhin ging es so schnell, dass ich kaum eine Chance hatte, zu reagieren. Dennoch würde ich gerne den Tod des Hoshikagen rückgängig machen.“ Sie war sich nicht sicher, ob Yuichiro der Begriff etwas sagte, immerhin war es kein offizieller Titel. „Der Hoshikage ist das Oberhaupt von Hoshigakure, das im Reich der Bären liegt. Ich war vor einigen Jahren auf einer Mission dort und hautnah bei einem Attentat auf den Kagen dabei. Hoshigakure ist seitdem nicht mehr gut auf Shirogakure zu sprechen.“ Mari erinnerte sich zurück. Sie wusste, dass der Mord am Hoshikagen nur ein Teil des ganzen Schauspiels gewesen war, aber eben der Teil, bei dem sie dabei gewesen war. Damals war wirklich alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte - und das, obwohl neben Shirogakure auch Soragakure involviert gewesen war. Oder gerade deshalb? Nun, wie dem auch sei… Mari zog eine neue Karte. „Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?“ Die Hyuuga lächelte. „Okay, sicherlich der stärkste Ninja sein. Das hatten wir ja schon. Aber dann sind immer noch zwei Wünsche übrig.“ Die weißen Augen sahen neugierig zu Yuichiro.
 

Takegatama Yuichiro

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Sein Vater. Dieses Thema war wirklich eines der Dinge, über die Yui wirklich nicht gerne sprechen will. Meistens, wenn es um sowas wie Familie geht, schweift er gerne davon ab. Wieso er dann Mari so viel erzählt hat? Es war im Sinne des Spiels, dass man ehrlich antwortete und das respektierte der Ninja. Aber trotzdem ist Familie bei ihm so ein verbotenes Thema. Nicht wegen seiner gesamten Familie, es lag wirklich nur an dem männlichen Teil, Jedoch kam man meistens bei diesem Thema sofort auf Vater und Mutter zu sprechen. Das konnte einfach nicht verhindert werden. Warum sein alter Herr so war wie er eben war, darüber hatte Yui bis dato nie wirklich nachgedacht. Ehrlich gesagt war es ihm egal. Für ihn zählte nur, dass er es tat.

Mari meinte nun, dass er sich vielleicht mal mit der Vergangenheit seines Vaters auseinandersetzen sollte. Aber wollte der Schwarzhaarige das? Wollte er sich wirklich mit dem Thema beschäftigen, was er all die Jahre lang versucht hat, zu ignorieren? Jetzt bestimmt noch nicht. Vielleicht auch nicht in 5 Jahren. Aber wer weiß, wann die Zeit dafür gekommen war oder ob sie überhaupt kommen würde. Ein leises seufzen entwich dem Jungen als sein Blick sich von Mari entfernte. „Ich denke...ich kann Mutter ja mal fragen...irgendwann...“ Man merkte, dass nicht gerade Begeisterung in diesen Worten steckte. „Was die beiden wohl gerade machen...?“ War das gerade ernsthaft passiert? Hatte Yui sich gerade Gedanken darüber gemacht, was BEIDE Elternteile gerade so treiben? Nicht nur seine Mutter? Diesen Fehler bemerkte er selbst schnell und schüttelte nur den Kopf. „Ach, der Beutet doch eh nur seine Arbeiter aus.“

Jetzt war es Maris Zug. Zugegeben, von Hoshigakure und dem Hoshikagen hatte er tatsächlich noch nicht gehört. Aber hey, damit hatte er was neues gelernt. „Huh, du warst also hautnah bei einem Attentat dabei und konntest es nicht verhindern...“ Seine Gedanken flossen weiter. Ob ihm auch mal so eine Situation widerfahren wird? Ob er dann vielleicht etwas tun kann? Wer weiß, wer weiß. Die Frage, die ihm dann gestellt wurde, riss den Shinobi wieder aus seinen Gedanken. „Na, da liegst du falsch. Ich will es mir erarbeiten, der stärkste zu sein, selbst wenn ich diese Wünsche hätte. Ansonsten käme ich mir so vor, als hätte ich betrogen. Meine drei Wünsche wären also...das sich die Leute alle etwas respektvoller gegenüber anderen Verhalten, Trainingspartner für mich, die jederzeit erreichbar sind und...“ den letzten Wunsch sprach er etwas leiser, jedoch immernoch so, dass Mari ihn hören konnte. „...etwas mehr Zeit mit meiner Mutter verbringen zu können“ Seine Mutter war nicht sehr oft Zuhause gewesen und dementsprechend konnte der kleine Yui damals nicht so viel mit ihr unternehmen, wie man es wohl mit normalen Eltern tat. Etwas peinlich war ihm dieser Wunsch schon, besonders da Mari ihn ja nun wusste, aber er versuchte es so gekonnt wie möglich zu überspielen. „Ich bin dran“ Jetzt war jedoch auch seine Neugier geweckt. Auf der Karte stand zwar etwas anderes, jedoch plagte ihn eine Frage. „Wie stehst du zu deiner Familie? Gab es Momente in denen du sie nur verfluchen wolltest?“
 

Hyuuga Mari

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Ja, Mari war hautnah bei einem Attentat auf das Oberhaupt eines ganzen Dorfes dabei gewesen - allerdings war das nicht unbedingt eine Sache, auf die sie stolz war. Denn gleichzeitig musste sie zugeben, den Kagen nicht geschützt zu haben. Die Hyuuga wusste, dass seit diesem Vorfall einige Jahre ins Land gezogen waren, sie war stärker und auch in gewisser Hinsicht reifer geworden. Allerdings befürchtete sie, dass sie den Attentäter auch heute noch nicht aufhalten könnte. Er war… zu gut gewesen. Dennoch war die Braunhaarige gewillt, den Fehler von damals wieder gutzumachen. Sie wusste nicht warum, aber sie glaubte daran, den Attentäter von damals irgendwann noch einmal zu treffen. Und ganz egal, wie weit sie bis dahin mit ihrem Training kam, dann musste und wollte sie bereit sein. Diese eher düsteren Gedanken wurden von der Antwort Yuichiros unterbrochen, die so aufrichtig klang, dass es Mari ein leichtes Lächeln auf die Lippen hauchte. Er würde sich also fühlen, als hätte er betrogen? Der Takegatama musste ein unheimlich ehrlicher Kerl sein - eine Eigenschaft, die Mari schätzte. Dieser Gedanke bestätigte sich nur, als der Suna-Nin aufzählte, was er sich stattdessen wünschen würde: Respektvolleres Verhalten zwischen den Menschen, Trainingspartner und mehr Zeit mit seiner Mutter.

Natürlich merkte Mari, dass Yuichiro vor allem den letzte Wunsch nur schwer über die Lippen hatte bringen können. Es war ein sehr privater Wunsch und er äußerte ihn gegenüber der Hyuuga, die trotz allem noch immer eher eine Fremde als eine Freundin war. Aus Respekt gegenüber der Ehrlichkeit und dem Vertrauen, das der Takegatama ihr damit entgegen brachte, lies Mari die Antwort vollkommen unkommentiert, notierte schweigend und nickte. Immerhin brauchte sich Yuichiro keine Sorgen darüber machen, ob irgendjemand in der Verwaltung diese intimen Gedanken nachlesen würde - Mari war überzeugt, dass diese Zettel im nächstbesten Archiv landen und in fünf oder zehn Jahren ungelesen verbrannt werden würden. Die nächste Frage, die der Schwarzhaarige ihr stellte, verwunderte Mari aufgrund der eher flapsigen Ausdrucksweise. „Meine Familie? Verfluchen?“ Auch wenn die Kunoichi nicht lachte, so konnte man ihr das Amüsement deutlich ansehen. „Eine heikle Frage für eine Hyuuga.“ Sie wiegte den Kopf kurz zur Seite, dachte darüber nach. Der Blick wandte sich von dem Takegatama ab. „Wenn ich meinen Clan als meine Familie betrachte, dann fühle ich mich dieser verpflichtet, mehr nicht. Wenn ich Familie auf meine Eltern und meine Schwester beschränke, sind da natürlich mehr Gefühle vorhanden. Meinem Vater zolle ich Respekt, er hat mich jahrelang trainiert, er war mein Mentor und einst mein Vorbild. Auch wenn sich unser Verhältnis zueinander mit dem Älterwerden gewandelt hat und wir… teilweise unterschiedlicher Meinung sind, ist der Respekt noch immer vorhanden. Ganz anders verhält es sich mit meiner Mutter. Während wir früher kaum miteinander gesprochen haben, haben wir uns mit dem Älterwerden ein wenig angenähert. Meistens geht sie mir eher auf die Nerven, aber es gibt Situationen, in denen ich für ihren Rat sehr dankbar bin. Und meiner Schwester gegenüber empfinde ich wohl eine Art Beschützerinstinkt - aber das ist wohl das Los, das man als große Schwester zu tragen hat.“ Kurz schwieg Mari, dann sah sie wieder zu Yuichiro. „Ja, es gab einige Momente, in denen ich sie verfluchen wollte. Meine Schwester, meine Mutter, meinen Vater und vor allen Dingen die anderen Clanmitglieder. Das ist normal. Aktuell liege ich sogar mit einigen Clanmitgliedern - auch mit meinem Vater - wegen einer bestimmten Sache im clinch. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird.“ Sie zuckte mit den Schultern. Einerseits war es für Mari kaum vorstellbar, ohne ihre Familie zu sein, andererseits wusste sie, dass sie notfalls ihren eigenen Weg gehen würde. „Jetzt habe ich dich ja vollkommen zugeredet, wahrscheinlich hast du kaum noch Platz auf deinem Papier. Jeder noch eine Frage, dann reicht das auch erst einmal. Damit muss die Verwaltung sich dann zufriedengeben.“ Sie zog wie angekündigt die nächste Karte vom Haufen. „Wenn du ein Tier wärest, welches wärest du und warum?“, las Mari vor und blickte dann mit den weißen Augen hinüber zu dem Schwarzhaarigen.
 

Takegatama Yuichiro

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Ehrlich – ja, dass war er auf jeden Fall. Vielleicht nicht immer aber wer sagte schon jedes Mal die Wahrheit? Aber im Grunde war Yui wirklich ein ehrlicher Mensch. Dass er sich dabei wie ein Betrüger vorkommen würde hatte sowohl damit als auch mit seinem Ehrgeiz zu tun. Warum sollte man sich alles ohne jede Anstrengung holen, wenn man es auch von Hand machen konnte? Wieso sollte man seine Erfolge in die Hände eines Wunsches legen, wenn man es auch in die eigene Hand nehmen konnte? Wieso sollte man die ganzen Erfahrungen, die man auf dem Weg bis dahin machte einfach so wegwerfen? Mari hatte sicher ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht, wie das mit dem Kagen. Aber diese Erfahrung hatte sie sicher geprägt. Ohne Erfahrung war man einfach nicht man selbst. Also wieso alles von jemand anderem entscheiden lassen? Wenn es selbst gemacht wird, dann wird einen das Ergebnis auch später deutlich mehr zufriedenstellen.

Es war logisch, dass ihm diese Worte schwerer von den Lippen gingen als andere. Sowas hatte er eigentlich noch nie jemandem erzählt. Aber warum auch? Solche Gesprächsthemen waren nichts für Yui und sowas jemandem einfach völlig ohne Kontext vorzulabern war ebenfalls nicht sein Stil. Trotzdem tat es doch irgendwo erstaunlich gut, sowas mal erzählen zu dürfen. Ja, vielleicht war Mari eine Fremde und keine gute Freundin, der man sowas wohl eher erzählen würde. Die beiden kannten sich zwar erst seit kurzer Zeit, aber in seinen Augen war sie eine recht sympathische Fremde. Die anschließende Frage, die der Schwarzhaarige ihr stellte war nichts, was auf der Karte stand, die gezogen wurde. Nein, es war eine Frage, die ihn persönlich interessierte. Mari gehörte einem Clan an und wie es dort zuging, das wusste Yui nicht. Wie waren die Gefühle eines Clanmitglieds gegenüber den anderen Mitgliedern? Gab es überhaupt Unterschiede? Nun ja, laut ihren Erzählungen war es eigentlich das, was man so von einer Familie erwarten würde. Es lief so und auch manchmal so. Es freute ihn jedoch, dass sich sowas nicht Unterschied. „Ach, mach dir keine Sorgen. Ich habe es so gut es geht zusammengefasst.“ Wenn man so auf das Blatt sah, dann war die Schrift wirklich etwas gequetscht, jedoch so, dass man es noch lesen konnte. Klar hatte die Braunhaarige gerade viel geredet, aber damit hatte der Takegatama kein Problem. Nun war es wieder an der Zeit, dass er die Frage gestellt bekam. Jedoch war die Frage nicht schwer zu beantworten, denn da musste er gar nicht lange nachdenken. „Etwas, dass vielleicht nicht das allerschnellste ist, jedoch dafür umso stärker zuschlagen kann. Ein Bär soll ich sein. Mein Zug“, antwortete er und zog die Karte vom Stapel. „Ehrlichkeit oder Loyalität? Was bevorzugst du?“ war die Frage. Jedoch…“ Zusatzfrage: Du bist ja schon einige Jahre Kunoichi und dementsprechend auch kampferfahren, oder? Willst du mir vielleicht etwas davon zeigen, was du gelernt hast?“
 

Hyuuga Mari

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Mari musste lächeln. Er hatte es also so gut es ging zusammengefasst? Wie nett von ihm. Nur flüchtig blickten die weißen Augen hinab auf den Zettel des Schwarzhaarigen, bevor sie wieder aufblickte, um ihm in die Augen zu sehen. Offensichtlich brauchte der 16-Jährige über die Frage, die sie ihm gestellt hatte, gar nicht lange nachdenken. Es war vielleicht eine Sekunde, die verstrichen war, bevor sich der Mund des Takegatama öffnete und er verkündete, Ähnlichkeit mit einem Bär zu haben. Ein… Bär. Die Hyuuga ertappte sich dabei, wie sie daran zweifelte, dass Yuichiro so kräftig war, wie er sich selbst darstellte. Aber naja, vielleicht verschätzte sie sich da auch. Ob er Taijutsuka war? Hm. Sie dachte noch einen Moment darüber nach, legte ihre eigene Karte zur Seite und notierte die Antwort, die der Suna-Nin gegeben hatte.

„Ach was, ein Kärtchen mit Zusatzfrage also?“, fragte sie amüsiert nach. „Das ist mit Sicherheit der Joker im Spiel.“ Noch einen Moment erhielt die junge Frau das Amüsement aufrecht, bevor sie auf die erste Frage antwortete. „Ich denke, dass beide Eigenschaften oftmals miteinander verbunden sind. Grundsätzlich bevorzuge ich allerdings die Ehrlichkeit - insbesondere, wenn man als Team auf einer Mission funktionieren möchte.“ Nur zu gut erinnerte sich Mari daran, dass es in der Vergangenheit immer wieder Diskussionen und Ärger gegeben hatte, weil ein Teammitglied geglaubt hatte, Geheimnisse behalten oder gar Lügen erzählen zu müssen. Gift für jede Teamarbeit, wenn man die Hyuuga nach ihrer Meinung fragte. Aber auch die Erfahrung innerhalb des Hyuuga-Clans hatte die Ansicht der Kunoichi geprägt. Loyalität war nicht immer alles. „Ach und deine Zusatzfrage, fast vergessen… ja, meinetwegen.“ Mari stand von ihrem Platz auf und sammelte sowohl die Kärtchen als auch die ausgefüllten Papiere ein. „Das lässt sich sicherlich gut damit kombinieren, dir zu zeigen, warum der Name Hyuuga so bekannt ist.“ Ein Schmunzeln huschte über die Lippen der 18-Jährigen. „Allerdings nicht heute, denn ich habe noch etwas anderes geplant. Morgen Mittag? Wir können uns ja auf dem Trainingsgelände hinter der Akademie treffen.“ Sie nahm auch die Papiere von Yuichiro und packte sich schlussendlich alles unter die Arme. „Ich bringe das noch bei der Verwaltung vorbei, damit die Damen und Herren dort zufrieden sind. Reicht ja, wenn einer von uns beiden einen Abstecher dorthin machen muss.“
 

Takegatama Yuichiro

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Also…vielleicht war Yui noch nicht der allerstärkste. Ja, das war ihm auch selber klar. In dieser Welt gab es (noch) viele, die ihn übertrumpften, egal, in welchen Gebieten. Sei es nun in Sachen Kraft oder Schnelligkeit. Mari selbst war ja schon seit einigen Jahren Ninja und dementsprechend ging er auch davon aus, dass sie ihm deutlich überlegen war. Das hieß jedoch in keinem Fall, dass er sein Ziel nicht weiterverfolgen wollen würde. Irgendwann wollte er der Beste sein. Der Allerstärkste. Wie Yui vorhin schon sagte, „stärker als jeder Kage“. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg. Trotzdem dachte er, dass ein Bär ganz gut irgendwann zu ihm passen könnte. Warum? Keine Ahnung, es war einfach sein Gefühl. Mehr brauchte er für diese Überlegung nicht.

„Der Joker? Ja, kann man so nennen“ Er lächelte sie an und lauschte ihrer Erklärung. Wenn man ihm selbst diese Frage stellen würde, dann wüsste er erstmal nicht was seine Antwort wäre. Beides ist wichtig und beides ist essentiell in einem Team und beides ist sehr eng miteinander verbunden. Aber es wäre wahrscheinlich die Ehrlichkeit, einfach weil Yui es nicht mochte, angelogen zu werden. Zum Glück war er derjenige, der diese Frage stelle und nicht bekam. Die Zusatzfrage bejahte sie ebenfalls. Es konnte niemals schaden jemandem zuzuschauen, der schon etwas länger im Geschäft war. „Klingt super. Vielleicht kannst du mir dann noch zusätzlich ein wenig über den Hyuuga Clan erzählen“ und mit diesen Worten erhob er sich ebenfalls und beobachtete sie dabei, wie sie seine Papiere nahm. „Morgen Mittag auf dem Trainingsgelände? Kein Problem“ Yui machte sich dann auf in Richtung Tür, sah aber noch kurz zu ihr. „Wir sehen uns dann morgen“ damit verließ er den Raum und machte sich auf den Weg nach Hause. Morgen würde also vielleicht ein interessanter Tag werden.

(Ende)
 
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