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Mission: Jäger des verlorenen Schatzes [Part 3] - Wüste hinter der Oase

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Na, das war ja mal eine sehr ertragreiche Antwort auf seinen Bericht gewesen. Nicht, dass Hei selbst vermutete, dass viel mehr dahinter steckte, aber sollte ein Leiter sich nicht ein wenig mehr mit den Problemen beschäftigen - beziehungsweise: Es mit allen Beteiligten auch teilen? Vermutlich ging in Maris Kopf jede Menge vor, allerdings konnte er immer noch keine Gedanken lesen und vermutete auch, dass das leider, leider, nie der Fall sein würde. In den Kopf des Hyuuga-Mädchens zu sehen wäre vermutlich ein wirklich interessanter Anblick, sozusagen - schon der kurze Blick auf die wütende Mari war ja schon erschreckend genug gewesen. Trotzdem nickte er folgsam, stand seufzend mit auf und merkte schon jetzt, dass das hier sicherlich nicht sein Tag werden würde. Vielleicht würde ihm die Hitze und die Sonne draußen ja ein wenig seiner Energie zurückgeben, aber trotz seiner Liebe für seine Heimat hatte diese Luft und die Sonne sicherlich nicht die Fähigkeit, Energie zu spenden. Im Gegenteil, die Sonne hier war ein Feind, kein Freund. Immerhin war es noch dunkel, als sie vor die Tür traten. Es war kalt. Wirklich kalt: Jedenfalls noch. Allerdings würden sie sich alle diese Kälte wieder herbeiwünschen, wenn die Sonne sich zeigte und ihre gleißenden, heißen Strahlen auf den Wüstensand warf und dabei den Sand sowie die gesamte Luft aufheizte wie in einem Backofen. Als sie sich dann in Bewegung setzten, schielte Hei noch einmal zu Shika - die brav ihren Sonnenhut aufhatte, sehr lobsam, wie er fand - und dann zu Mari, welche ihre Kapuze noch nicht über den Kopf gezogen hatte, aber er vertraute darauf, dass sie das noch tat. Er selbst hielt es erst einmal für in Ordnung ohne Kopfbedeckung umherzulaufen - die größte Hitze würde sie ja, wenn sie Glück hatten, ein wenig in dem Dorf überbrücken, denn wie auch immer es dort aussah, einen Überstand, ergo Schatten, würde es dort sicher geben. Bei der Frage der Hyuuga wurde Hei zugegebenermaßen ein wenig kalt erwischt: Er hatte in der Dunkelheit wenig sehen können, und leider hatte er auch gestern nichts gesehen, was auffällig gewesen wäre. Leider. Also schüttelte er den Kopf, was die Mädchen aber vermutlich nicht sahen, weil er wie immer einen bis zwei Schritte hinter den Kunoichi ging, um sich deren Tempo besser anpassen zu können. Lange Beine konnten eben immer noch schneller gehen - auch, wenn die Hyuuga ihn beim Rennen natürlich leicht abhängen hätte können. "Ich habe nichts bemerkt, und ich bin mir eigentlich auch relativ sicher, dass uns gestern niemand gefolgt ist...", meinte er nachdenklich. Irgendwie hatte sich das Gefühl, verfolgt zu werden, bei ihm bisher wirklich immer dann eingestellt, wenn er auch verfolgt wurde. Und gestern war das nicht so gewesen. "Und nein, ich nehme nicht an, dass sie Ninja waren. Ich könnte es nicht beschwören, sie trugen weder Abzeichen noch haben sie irgendetwas getan, was darauf hinweisen würde, dass sie eventuell Shinobi wären, aber... sie schienen auch nicht die Hellsten zu sein.", beurteilte er die beiden seltsamen Gestalten, beschrieb mit seinem Finger einen Kreisel neben seinem Kopf. "Sie haben nicht einmal darüber nachgedacht, dass ihr vielleicht im nächsten Zimmer schlafen könntet. Haben sich blind auf den Eintrag im Gästebuch verlassen. Soweit ich gesehen habe, hatten sie keine Waffen dabei, aber das hat nichts zu sagen. Dolche und selbst kleine Schwerter wären in der Finsternis kaum zu sehen gewesen, mal abgesehen davon, dass ich an der Decke hing wie eine Spinne, um nicht gesehen zu werden." Kurz schwieg er, nickte dann. "Wir sollten unsere Deckung nicht vernachlässigen. Shinobi hin, Shinobi her, auch wir bluten."

Kurze Zeit später standen sie sozusagen auf der Schwelle der Wüste, hinter ihnen die Oase, vor ihnen die unendlich wirkende Wüste. Die Sonne sollte jeden Moment aufgehen, und Hei wusste gut, wie schnell es hier ging, also sollten sie keine Zeit verlieren - denn wenn die Hitzewelle einmal über sie hinweggerollt war, war da nichts mehr mit 'entspannt' oder 'angenehm' zu dem gewünschten Ort zu kommen. Es würde im Grunde einfach nur harte Arbeit werden. Mari zog ihre Kapuze auf, und sie gingen los - und dann fragte sie ihn tatsächlich etwas. Was, sie gab sich eine so offensichtliche Blöße? Hei schmunzelte leicht, wiegte den Kopf. "Ich wäre nicht so zuversichtlich. Nein, nicht immer, aber meistens - ja, soweit stimmt es. Aber Sandstürme müssen nicht unbedingt auftauchen, wenn der Wind besonders stark weht. Das sind andere Kräfte. Wenn das Wetter so bleibt wie gestern, bei diesem Wind, dann wird nichts passieren. Wenn die Luft sich allerdings zu sehr aufheizt, nun, dann könnten wir Probleme bekommen. Aber darüber musst du dir erst einmal keine Sorgen machen. Es ist zu schwer vorauszusagen. Falls es aber dazu kommt, müssen wir schnell sein.", beendete er, zwar immer noch ein wenig länger als die Erklärungen von anderen, aber viel, viel kürzer als seine Ausschweifungen am ersten Tag in der Wüste. Die Nacht setzte ihm eben immer noch zu. Jetzt kamen sie langsam in die Gebiete, in der die Chakrakontrolle wieder sinnvoll wurde - oder in Heis Fall, einfach nicht wirklich etwas dafür zu tun, dass der Sand sich unter seinen Füßen wie fester Boden verhielt. Und trotzdem spürte Hei, dass sie dieses Mal nicht so alleine waren, wie vorher. Während die Gruppe eine Düne hinauflief, sich an der anderen Seite wieder herunterbewegte und sich dann an den Anstieg der nächsten machte - dieser Zirkel würde noch etliche Male wiederholt werden - kam es Hei vor, als würde irgendwie... jemand sie verfolgen. Ein Gefühl nur. Eine Ahnung. Für ihn aber genug, noch achtsamer zu sein, als vorher, alles andere wäre allerdings zu anstrengend gewesen... vor allen Dingen, weil sich gerade in diesem Moment der heiße Feuerball, der die Sonne jawohl war, über den Horizont schob und eine gnadenlose Hitzewelle der allerersten Klasse vor sich herschob, gepaart mit dem goldig hellen Licht, welches jetzt anfing, die ganze Wüste zu erleuchten. Da konnte man die beiden, in sandige Farben gekleideten Räuber wohl nicht bemerken, die sich hinter der nächsten Düne versteckten und sich sogar leicht in den Sand eingegraben hatten, um möglichst unsichtbar zu sein.
 

Nara Shika

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Mit dem peinlichen, aber auch unerwarteten, Geschenk in den Taschen, konnte der nächste Aufbruch in diese Hölle aus Sand und brennender Hitze doch noch ohne weitere Komplikationen beginnen. Glücklicherweise sparten sich ihre beiden Teamkameraden nämlich irgendwelche Fragen oder Anmerkungen in Bezug zu dem Taschentuch. Es gab ja eh wichtigeres. Zudem war Hei wahrscheinlich auch noch zu eingeschüchtert von Mari, um nun einen dümmlichen Kommentar abzusondern. Glück im Unglück sozusagen. Je weniger darüber gesprochen werden würde, desto schneller würde sie diese Erfahrung immerhin auch wieder vergessen. In die darauffolgende Unterhaltung über die zwei Angreifer in der Nacht und über mögliche andere Verfolger schaltete sich Shika jedoch nicht ein. Sie nickte nur in Zustimmung mit der ein oder anderen Aussage der beiden anderen Genin und hielt sich ansonsten vornehmlich zurück. Es war ohnehin nicht nötig noch eine persönliche Meinung mit einzubringen, denn eigentlich war schon alles gesagt worden. Sie waren ihren möglichen Verfolgern zwar haushoch überlegen, da diese anscheinend keine Shinobi waren, aber durch einen plötzlichen Hinterhalt würden selbst drei Genin in Bedrängnis geraten. Hei merkte nämlich völlig zurecht an, dass sie so gesehen auch nur Menschen waren. Und Menschen konnten verletzt werden, egal wie stark sie sein sollten. Nichtsdestotrotz stellte sich der Nara aber immer noch die Frage, wie so ein Hinterhalt in der offenen Wüste überhaupt möglich wäre. Es gab keinerlei Deckung, außer die Dünen und den Sand selber. Wie sollte man sich so also verstecken können? Im Sand eingraben? Möglich. Das Problem daran war nur, dass man andere Personen so schwerlich verfolgen konnte ohne aufzufallen. Außerdem hatten sie mit Mari und dem Byakugan noch immer einen Trumpf im Ärmel, falls es ums Entdecken von ungesehenen Dingen und Personen ging. Demzufolge war es wohl auch recht verständlich, dass sich Shika in dieser sandigen Einöde eigentlich sicher fühlte. Das Chakra wurde von der Gruppe - Hei mal ausgenommen - ja zudem für andere, dringendere Dinge benötigt, da käme ein Kampf mit den unbekannten Verfolgern recht ungelegen.

In einiger Entfernung im Sand...

"Kannst du sie sehen?" Etwas Sand rieselte von der goldgelben Plane unter der die beiden Männer lagen. "Ja, sie sind direkt vor uns, sind gerade hinter der Düne verschwunden." Vorsichtig drückten die beiden Banditen die Plane mit dem darüber liegenden Sand nach oben hinweg, um sich schließlich aufzurichten. Leider war ihr Plan den Kindern schon in der Nacht die Karte abzunehmen gescheitert, obwohl sie ungestört das ganze Zimmer durchsuchen konnten. Wahrscheinlich hatten diese Rotzlöffel sie irgendwo außerhalb des Raumes versteckt. Wirklich schlau. Da ihr Auftraggeber diese Karte aber unter allen Umständen haben wollte, mussten sie es nun auf die harte Tour versuchen. Glücklicherweise hatten sie schon einige Erfahrung mit solchen Überfällen in der Wüste sammeln können. Zudem kannten sie sich gut mit Waffen aus und der Überraschungseffekt war auch auf ihrer Seite. Es sah also alles sehr gut aus. Sogar die aufgehende Sonne, die sich langsam über den Horizont schob, schien ein Vorteil für die zwei Männer zu werden. Diese lag nämlich in ihrem Rücken und würde die drei Genin blenden, wenn sie versuchen würden hinter sich zu schauen. "Es ist Zeit." Der kräftiger gebaute Bandit schaute zu seinem Freund hinüber und nickte kurz. Sie konnten nicht länger warten. Entweder sie würden jetzt angreifen oder ihre Chance würde einfach davonziehen. Mit einigen Shaken(*) in den Händen, welche entfernt an eine kleine Sonne erinnerten, schlichen sie also vorsichtig zum Rand der Düne, um nochmal die Lage zu überblicken. Dann ging alles ganz schnell. Die beiden Männer schleuderten ihre Wurfsterne in den Rücken der Genin und stürmten daraufhin mit gezogenen Kukri auf die Gruppe zu.

*Unterform des Shuriken
 

Hyuuga Mari

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Die Gruppe schien ganz besonders beliebt zu sein, was? So beliebt sogar, dass es sich zwei Banditen einfach nicht nehmen konnten, ihnen gleich auf Schritt und Tritt zu folgen. Fraglich nur, ob sie einen netten Plausch wünschten oder viel eher – auch wahrscheinlicher – sie einfach bestehlen, am besten noch besiegen und in der Wüste ihrem Schicksal überlassen wollten. Angeschlagen durch so einen Sandkasten zu marschieren war nämlich immer so eine Sache, falls man ernsthafte Verletzungen mit sich trug, machten diese das Ganze gleich zunehmend komplizierter. Aber ernsthaft, sowohl Mann wie Frau hatten damit rechnen können, dass ihre Schatzsuche ab diesem Punkt nicht mehr auf einfache Graberei beschränkt war und sie im Laufe der Reise Zuwachs bekommen würden, den es abzuwehren galt. Welche stolzen Diebe, die in der Nacht nicht an die gewünschte Ware gekommen waren, hätten sich auch so einfach geschlagen gegeben? Keine Guten, genau das war der Punkt. Aber bevor wir uns daran aufhängen, lieber noch einmal auf Hei eingehen. Was nicht gut war, dass er nicht viel von den Einbrechern hatte erkennen können. Die Hyuuga vergaß eben zu gern, dass nicht jeder in der Dunkelheit den Luxus eines Byakugans besaß. Was allerdings gut war – die Sache mit dem Sandsturm. Klar, die Gefahr war nicht vollkommen vom Tisch gefegt worden, aber doch gemindert, zumindest da die Braunhaarige sich nun keine Gedanken mehr über diesen Wind machen musste. War schon nervig, so wenig über das Land zu wissen – praktisch betrachtet – in dem man sich befand. Aber wie sie sich die letzten Tage ständig vorgehalten hatte: Da musste Mari nun durch. Bisher klappte es ja auch – irgendwie. Das Chakra sammelte sich in ihren Füßen, wurde konzentriert und vor allen Dingen konstant freigegeben und ermöglichte dadurch ein bequemes Erklimmen jeder einzelnen Düne. Wieder eine Sache weniger, über die sie sich Gedanken machen musste. Letzter Punkt: Deckung nicht vernachlässigen, wir sind auch nur Menschen. Damit wäre so ziemlich alles zusammen, was? Gut, mit dem Byakugan sollte das keine großen Probleme geben, die 15-Jährige musste es eben nur bewusst und nicht allzu lange anwenden. Auf der Spitze einer Düne angekommen sah Mari nach vorne, danach bildeten sich die altbekannten Adern um die weißen Augen. Was man annehmen konnte, dass sie nach der Siedlung suchte, schließlich konnte diese nicht mehr weit entfernt sein. „Da sind zwei Chakraquellen hinter uns“, gab sie stattdessen bekannt, wollte gerade mehr dazu sagen, da erhob sich die pralle Sonne am Horizont und zusammen mit der Hitzewelle unterband diese auch, dass die Hyuuga weiter hinter sich spähen konnte, stattdessen schloss sie schlagartig die Augen, die Adern verschwanden. So ein Rundblick war zwar schön und gut, aber gegen das Blenden dieses Himmelskörpers war man dadurch nicht immun, eher anfälliger.
Gewarnt war die Gruppe, geblendet die Teamleiterin, die sich allzu gerne auf ihre Doujutsu verließ. Es glich sich also aus, könnte man sagen. Die Lider hoben sich mehrfach an, während das Mädchen angestrengt versuchte, diese schwarzen Punkte von ihrem Blick zu entfernen – jeder, der schon einmal in die Sonne gesehen hatte, kannte diese – da bahnte sich ein altbekanntes Surren an. Nicht umsonst hatte man bereits in der Akademie oft genug mit diesen Waffen zu tun gehabt, denn sie besaßen den Vorteil, mehr Schaden als Wurfmesser oder Senbon anrichten zu können, im Gegensatz zu diesen aber nicht vollkommen still durch die Luft zu fliegen. „Achtung!“ Plötzlich zog die Ge'nin ein Kunai aus ihrer Waffentasche, legte den linken Arm über die noch immer angestrengten Seelenspiegel und drehte sich um. Wieder ein Moment, in welchem sich ihre Geschwindigkeit bezahlt machte, die Hand mit dem Kunai flog schneller zu jeder möglichen Seite, als es das bloße Auge hätte erkennen können und wehrte dadurch die Wurfgeschosse ab, die der Gruppe entgegengeschleudert worden waren. Jetzt machten diese Verfolger also ernst, ja? Sie waren wirklich nicht schlecht, zwar war sich die Teamleiterin aufgrund der Chakramenge, die sie in ihnen hatte erkennen können, sicher, dass sie es mit keinen Shinobi zu tun hatten, aber die Shuriken waren – wenn auch nicht perfekt – recht zielsicher geworfen worden und als würde das nicht reichen, wussten sie, wie sie sich ihre Umgebung zu Hilfe nehmen konnten. Das Byakugan war hier leider eher Hindernis als Unterstützung – dann tauchte bereits der erste Dieb vor der Braunhaarigen auf, holte mit seiner Waffe aus, die das Mädchen gerade noch mit ihrem Kunai hatte abwehren können. Leider war das nicht gut genug, denn da hatte sie gerade mit einem Gegner und eingeschränktem Sichtfeld zu tun, da kam der zweite Feind von der Seite angelaufen, um die Hyuuga als Erstes auszuschalten, sich danach um die beiden anderen Jugendlichen kümmern zu können. Man konnte bereits ahnen, was sie vorhatten. Sobald eine Person des Ninjateams ausgeschaltet war, stand es zwei gegen zwei, dann konnte sie sich auch getrost im Kampf aufteilen – daher musste Mari eben als erstes Opfer herhalten. Oder viel eher sollte als erstes Opfer herhalten, denn so leicht würden es die Ge'nin ihnen doch nicht machen, oder?
 

Tatsumaki Hei

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Der junge Mann wollte sich eigentlich überhaupt nicht beschweren. Nein, eigentlich mochte er seine Gruppe ja. Im Grunde war es auch immer recht angenehm gewesen, dass die beiden Mädchen nicht besonders viel redeten, sondern eher ein wenig schweigsam waren... aber mal ganz ernsthaft, Mari und Shika schienen sich für den Moment vorgenommen zu haben, einfach überhaupt nichts zu sagen. War das eine Art Strafe? Oder wollten sie sich einfach ihre Kräfte aufsparen? Beides möglich, jedenfalls bei der Hyuuga und der Nara, aber Hei zuckte nur innerlich mit den Schultern - wenn es etwas gab, bei dem sie seine Hilfe benötigten, würden sie es vermutlich sagen... dafür war es dann ja doch immer noch ein wenig einfacher, den Tatsumaki anzusprechen, was? Allerdings fiel dem jungen Mann auf, dass ihm die Luft eindeutig nicht gefiel an dem heutigen Tag... es roch seltsam, es roch warm, anders als an den vorigen Tagen. Eigentlich war es noch nicht einmal heiß - das kam ja erst, wenn die Sonne aufging - aber normalerweise roch es in der Nacht auch anders als am Tag, heute war dies nicht der Fall. Kein wirklich gutes Zeichen... Hei seufzte leise, strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht - und runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass Mari ihr Byakugan aktiviert hatte. Was... echt? Der Wüstensohn schnalzte mit der Zunge, nickte dann, genoss trotz der Situation immer noch die Hitze, die sich jetzt langsam ausbreitete. Ah, was für ein Gefühl. So gehörte sich das doch. Die Sonne sandte ihre Strahlen aus und blendeten alle für einen kleinen, winzigen Augenblick - jedenfalls ihn nur für eine kurze Zeit, dass Mari so empfindlich dagegen war, hatte Hei ja überhaupt nicht gewusst. Nachdenklich verschränkte der Tatsumaki seine Hände hinter dem Kopf - beziehungsweise hatte er das gerade vorgehabt, da stieß Mari einen Warnruf aus, zog ein Kunai aus ihrer Tasche, drehte sich um und wehrte mit fliegenden Bewegungen ein paar Wurfgeschosse ab, die Hei erst einmal überhaupt garnicht bemerkt hatte. Aua... das hätte wohl ins Auge gehen können. Und Hei predigte Vorsicht? Das war ja lächerlich... jetzt allerdings war auch der Tatsumaki bereit für einen Kampf, den er jawohl geben würde.

Schon rannte einer der Diebe - jedenfalls vermutete er, dass es einer der beiden war - auf die Gruppe zu, holte mit seinem Schwert aus und schlug auf Mari ein, welche den Hieb allerdings gekonnt abhalten konnte. Positiv war daran, dass sie eben keine Verletzung davongetragen hatte, negtiv, dass sie entsprechend ziemlich beschäftigt damit war, die Kraft des Angriffes aufzufangen. Das Mädchen war vielleicht schnell und relativ geschickt, aber mit einer so kleinen Klinge wie der eines Kunais war es immer schwer, ein größeres Schwert - geführt von einem erwachsenem und entsprechend kräftigem Mann - derart aufzuhalten. Anders gesagt: Mari war trotz der Tatsache, dass sie ein Shinobi war, rein stärketechnisch noch auf einem Level mit Hei, ergo... schwach. Relativ. Noch einmal holte der Bandit aus und schlug zu, zwang Mari damit einen Schritt zurück, während der zweite der Kerle dachte, sich von der Seite an die Braunhaarige heranmachen zu können. Hei knurrte leise - natürlich, die Anführerin war in diesem Falle sehr viel eher befähigt, etwas zu tun, als er oder Shika, die mit Nahkampf ja nun wirklich nicht viel am Hut hatten. Aber Hei hatte zwei Vorteile: Erstens waren ihm die Gegebenheiten kein Feind, eher Freund - und zweitens war das hier sein Gebiet. Sozusagen ein Kampffeld, was wirklich genau auf ihn zugeschnitten war, weshalb er einen Schritt zurücksprang, um Mari Platz zu lassen, den sie vielleicht brauchen würde, wenn sie die Kerle vermöbeln wollen würde. Oder wie auch immer; Aber wichtig in diesem Zusammenhang war jetzt erst einmal, den Zweiten davon abzuhalten, Mari in Bedrägnis zu bringen. Mit dem Einem wurde sie wohl fertig - der allerdings immer wieder auf die Kunoichi einschlug. Hei hob eine Hand, ließ sein Chakra ein wenig fließen und ließ den Fuß des anstürmenden zweiten Banditen mit einem Mal im Boden versinken. Der Kerl stolperte und schluckte Sand, viel Sand, als er mit dem Gesicht voll durch den Sand pflügte - und Hei nutzte die Gelegenheit, um hochzuspringen und elegant auf dem Kopf des Diebes zu landen und rammte dessen Schädel so noch weiter in den Sand. Jetzt musste Shika sich nur noch darum kümmern, Maris Räuber außer Gefecht zu setzen... oder sie wartete einfach, bis die Hyuuga das selbst gemacht hatte. Das sollte ja wirklich kein Problem für die Prinzessin sein, oder?
 
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Nara Shika

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Seufzend zog Shika ihren Sonnenhut etwas fester auf den Kopf. Zwar erwartete sie nicht, dass eine Windböe diesen wegwehen würde, aber allein schon die ersten Sonnenstrahlen, die sich über den Horizont wagten, nötigten ihr diese Kurzschlussreaktion ab. Sie mochte halt diesen Ort, dieses Land, einfach nicht. Das beruhte wahrscheinlich aber auch auf Gegenseitigkeit. Sie fühlte sich wie ein unerwünschter Besucher, den man dringend loswerden wollte. Apropo Besucher. Der Lauf der Dinge nahm eine recht ungewöhnliche Richtung, die die Nara so nie erwartet hätte, nicht hier in der Wüste, im offenen Gelände. Als Mari erstmals verkündete, dass zwei Chakraquellen sich in ihrer Nähe befinden würde, hielt sie das fast schon für einen Scherz. Wer wäre auch schon so blöd gewesen eine Gruppe von drei Genin in dieser Einöde anzugreifen, außer vielleicht eine Gruppe anderer Shinobi? Wohl niemand, der es nicht musste. Ergo mussten diese Chakraquellen wohl etwas mit dem nächtlichen Besuch im Hotel zu tun gehabt haben. Das war zumindest die Vermutung der Kunoichi. Allzuviele Verfolger, die anscheinend an der Karte interessiert waren, hatte die Gruppe ja nicht gehabt. Während Shika jedoch noch in ihren Gedanken umherwanderte, lief schon der Angriff der beiden Räuber. Erst das Klirren von Metall auf Metall, genauer gesagt Shaken auf Kunai, ließ die Schwarzhaarige wieder ins Diesseits zurückkehren. Irgendwie sollte sie sich diese Tagträumerei abgewöhnen. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie etwas wichtiges verpasst hatte. Zum Glück hatten sie aber Mari als Anfüherin dabei gehabt. Ihre Reaktionsschnelligkeit zusammen mit dem Byakugan hatte die erste Angriffswelle der beiden Räuber besser entschärft als es sie und Hei zusammen je hätten machen können. Die Attacke war aber natürlich noch nicht zu Ende. Die zwei unbekannten Männer liefen nun mit gezückten Kukri direkt auf die Gruppe zu, konzentrierten ihre Aufmerksamkeit völlig auf die Hyuuga. Wahrscheinlich wollten sie einen ihrer Gegner schnell aus dem Weg räumen, damit sie zahlenmäßig nicht mehr in der Unterzahl waren. Leider ging ihr Plan nicht auf. Während nämlich Mari auf Augenhöhe mit ihrem erwachsenen Gegenüber kämpfte, was übrigens durchaus erstaunlich war, konnte Hei den zweiten Banditen, der ihr in die Flanke fallen wollte, auf eine recht elegante Art und Weise überwältigen. Mit überraschender Leichtigkeit hatte es der Junge geschafft seinem Kontrahenten ein Bein zu stellen - es war fast so als ob die Wüste plötzlich Hunger bekommen und auf einmal nach den Beinen des Mannes geschnappt hätte - sodass dieser unsanft auf dem Sandboden aufschlug. Danach sprang er lediglich mit beiden Füßen auf den Kopf des Mannes und drückte diesen so weiter in den Sand hinein. Ein Bandit war also schon ausgeschaltet, ganz ohne ihr Zutun. Fast fühlte sich die Kunoichi schon überflüssig. Ein nicht ganz unberechtigtes Empfinden. War es doch irgendwie ein Fakt, dass Mari mit dem letzten Banditen auch noch alleine fertig werden würde. Statt dem Kampf jedoch nur zuzuschauen, entschied sich die Kunoichi für ein aktives Teilnehmen an diesem. Sie wollte immerhin auch beweisen, dass sie kein Klotz am Bein ist.

Bevor sie sich allerdings entschied loszuschlagen, verfolgten die purpurfarbenen Augen noch den Bewegungsablauf der beiden Kämpfer, um ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt zu bekommen. Shika wollte halt ziemlich ungern ihre Teamkameradin treffen. An Stelle des nun gewöhnlich folgenden Kagemane no Jutsu hatte sie sich nämlich entschieden auf eine ihrer neueren Techniken zurückzugreifen, obwohl sie eigentlich auf Gewalt verzichtete. Da diese Männer sie aber offen angegriffen hatten, besser gesagt nur Mari, durften sie ruhig ein paar Schmerzen verspüren. So zimperlich war sie nun auch nicht. Schließlich ging es in einem Kampf immer auch um das eigene Leben, was man beschützen musste, auch wenn die beiden Banditen in diesem Fall hinter etwas anderem her waren. Den benötigten Mut noch kurz sammelnd, atmete Shika dann letztendlich tief ein, manipulierte die Luft in ihrer Lunge mit Hilfe ihrer Chakrakontrolle und spuckte dann einen Ball komprimierten Fuutonchakras auf ihr ausgewähltes Ziel. Das Geschoss holte den Mann mit der Wucht eines - sehr, sehr stark geworfenen - Medizinballes von seinen Füßen und schleuderte diesen einen Meter weiter in den Sand. Für einen Moment rührte er sich nicht mehr, dann keuchte er schmerzvoll auf und versuchte sich krampfhaft aufzurichten. Das musste wirklich weh getan haben. Mehr oder minder war ihre Aufgabe aber jetzt erledigt. Die Angreifer waren am Boden und höchstwahrscheinlich nicht in der Lage weiter zu kämpfen. Doch was nun? Fragenden Blickes sah die Schwarzhaarige abwechselnd zu ihren beiden Teamkameraden. Sie konnten die beiden ja nicht einfach so zurücklassen, oder?
 

Hyuuga Mari

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Wieder sauste das größere Schwert auf das Kunai Maris, prallte daran ab, zwang das jüngere Mädchen jedoch dazu, einen Schritt nach hinten zu vollführen, nur um gleich den nächsten Angriff parieren zu können. Ihre Sicht veränderte sich zu ihrem Glück zwar gerade wieder ins Normale, doch sie suchte noch nach dem passenden Moment, um sich aus dieser ewigen Schlagabfolge des Räubers zu befreien. Sie nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie der nächste Angreifer sich zu ihrer Seite näherte, riss sich dann aber am Riemen – und vertraute darauf, dass Hei und Shika nicht untätig herumstehen würden. Konzentration demnach wieder nach vorne, gut, dass dieses Vertrauen nicht missbraucht wurde, sondern der Suna-Nin durch seine Sandkontrolle dafür sorgte, dass eine Gefahr schneller ausgeschaltet wurde, als sie zu einer Wirklichen hatte werden können. Das wusste die Hyuuga zwar in dieser Art nicht, aber war auch egal, denn sie hatte sich sowieso auf den Dieb vor sich fokussiert. Sie analysierte – genauso wie die Nara in diesem Moment – die Bewegungen des Gegenübers, glaubte gerade, eine Möglichkeit gefunden zu haben, sich elegant aus der misslichen Lage zu befreien, da wurde der Räuber vor ihren Augen zur Seite geschossen und blieb zuerst reglos, dann schwer keuchend im Sand liegen. Eine Sekunde später hatte die Kunoichi Shika als die Verursacherin identifiziert, löste den festen Griff um ihr Kunai, sah zu dem zweiten Gauner, der mit dem Kopf im Sand lag. Ein kurzes Lächeln in Richtung ihrer beiden Teamkameraden, keine Verletzungen, keine wahrlichen Probleme – so hatte das laufen müssen. Was nun? Die Hyuuga fing den Blick ihrer weiblichen Kollegin noch auf, dachte kurz nach und schritt dann zu dem hustenden Fremden. Dieser sah auf, versuchte sich vermutlich zur Flucht wieder aufzurichten – eher schlecht als recht – was daher auch mit einem Tritt auf dessen Rücken durch die Teamleiterin unterbunden wurde. „Du solltest lieber keinen weiteren Schaden provozieren, denn das war erst ein Vorgeschmack.“ Mit einem ausdruckslosen Gesicht zog die Ge'nin eine Rolle dünnes Drahtseil aus ihrer Hüfttasche, machte sich dann daran, die Hände des Räubers auf dessen Rücken zu verknoten. Sie hatte damit nie kämpfen können, doch für solche Zwecke war es dann wieder praktisch, die Grundausstattung eines Ninja mit sich zu führen. Als sich das Mädchen wieder erhoben hatte, begann der Räuber an den Fesseln zu zerren, gab dann einen undefinierbaren Laut von sich. „Wenn du versuchst, dich zu befreien, wird es sich nur in deine Haut schneiden. Also bleib lieber ruhig.“ Der freundliche Ton hatte sich wieder in ihre Aussagen eingeschlichen, sie hievte ihren Gegenüber auf die Beine, transportierte ihn zu dem Tatsumaki und lies ihn gleich dort wieder in den Sand fallen, um sich mittels der gleichen Methode um den anderen Mann zu kümmern, den der Suna-Nin außer Gefecht gesetzt hatte. Schlussendlich saßen beide nebeneinander gefesselt, die Braunhaarige begab sich mit ihnen auf Augenhöhe, lächelte sanft, während sie mit den weiß-pupillenlosen Augen in die dunkelbraunen der Männer sah, wartete einen Moment und riss ihnen danach die Tücher vom Kopf. „Waren das die Beiden von gestern?“ Die Braunhaarige drehte ihr Gesicht zu dem Suna-Nin, holte sich dort die gewünschte Bestätigung, widmete sich dann wieder den Männern. „Gut.“ Sie hob die Mundwinkel an, legte den Kopf ein wenig schief. „Woher wisst ihr von der Karte?“ War doch klar gewesen, dass die Gauner sich nicht so leicht zu einer Antwort hinreißen ließen, oder? Sie behielten die Münder geschlossen, wandten den Blick ab. Warum mussten die Leute immer erst die harte Tour haben wollen, es war doch klar, wer am Ende gewann. Dann musste sie eben anders an die gewünschte Information kommen. Die Hand schoss nach vorne, packte dem einen Dieb an die Haare und riss seinen Kopf zurück. Sofort legte Mari das Kunai, welches sie zuvor dafür benutzt hatte, das Schwert des Mannes abzuwehren, an dessen Hals. „Nachdem ihr uns angegriffen habt, haben wir das Recht, euch zu töten. Zum Beispiel mit diesem Kunai..“ Sie gab einen leichten Druck auf die Haut frei „.. oder wäre es besser, euch hier in der Wüste verdursten zu lassen? Es ist schließlich zu unserer eigenen Sicherheit, kein Hahn würde danach krähen.“ Waren sich die Herren etwa immer noch nicht sicher? Die Entscheidung war nun nicht so schwer, sie sahen schließlich auch nicht danach aus, als besäßen sie eine besondere Loyalität ihrem Auftraggeber gegenüber – einfache Diebe eben, die bezahlt worden sind. Vielleicht sogar erst bezahlt wurden, wenn sie mit der Karte oder dem Schatz zurückkamen – daraus würde ja nun bereits nichts mehr werden. Wieder sahen die weißen Augen in jene des Räubers, der von ihr in die Mangel genommen wurde, erkannte sie dort Hapern? Überlegen? Abwägen, was besser oder schlechter sei? „Hm. Wie wäre es damit, sagt uns, wer euch geschickt hat und wir werden euch nicht töten oder sterben lassen.“ Dieses unschuldige Lächeln auf den Lippen lies das alles unglaublich bizarr erscheinen, doch war dies eben eine Eigenart der Hyuuga. Es sagte so wenig aus, dass man nicht einschätzen konnte, was für Hintergedanken sie bei ihren Aussagen hegte, was auch besser war, denn Nein, die Ge'nin hatte noch nie Informationen aus irgendwelchen Leuten herausbekommen müssen und versuchte es gerade auf gut Glück. „Nakazato Mamoru“ Das Kunai blieb weiterhin an den Hals des Fremden gelegt, doch mit einem Seitenblick sah Mari zu dem Kollegen, der angefangen hatte zu sprechen. War da jemand etwa fähig einzuschätzen, wie er mit dem wenigsten Schaden aus dieser Situation herauskommen konnte? „Nakazato Mamoru?“, wiederholte die 15-Jährige, erntete ein kaum anzusehendes Nicken. „Er hat dem Shinsou die Karte verkauft.“ Also war der Alte hereingelegt worden, meinte er nicht, dass er sie von einem alten Freund oder etwas in der Art erhalten hatte? Na, auf die war auch kein Verlass mehr. „Nur ihr beide?“ Wieder ein Nicken. Der Teamleiterin blieb nicht viel mehr übrig, als dieser Antwort zu glauben, weshalb sie das Kunai wie versprochen zurückzog, die Haare ihres Opfers losließ und sich wieder aufrichtete. Sie sah sich um, hob dann die Tücher aus dem Sand auf, die sie den Männern zuvor von den Gesichtern gerissen hatte, positionierte sich hinter ihnen und verband ihnen dann jeweils die Augen. „Ich will nicht, dass ihr uns in irgendeiner Art und Weise weitere Probleme macht.“ Sie wurden beide auf die Beine gebracht, danach sah die Ge'nin zu ihren Kollegen. „Wir nehmen sie mit und liefern sie bei unserer Rückkehr in der Oasenstadt ab.“

Ein Schubs in den Rücken, dann hatten die beiden Gauner sich vorwärts bewegt, gleich dahinter die Teamleiterin, welche jedoch schon bald an den Tatsumaki und die Nara abgab, um sich selbst darum kümmern zu können, die gesuchte Siedlung ausfindig zu machen. Es war gut, dass sie bei der kurzen Konfrontation keine Jutsu hatte einsetzen müssen, denn somit war ihr Chakra aufgespart worden, sodass sie ungehindert das Byakugan zur Suche verwenden konnte. Auf einer weiteren Sanddüne angekommen blieb sie stehen, konzentrierte sich und aktivierte danach ihr Doujutsu. In kaum vorstellbarer Geschwindigkeit sah sie in die Ferne, Kilometer für Kilometer, untersuchte nicht nur die Oberfläche, sondern sah auch unterhalb des Sandes – und fand tatsächlich etwas. Um sicherzugehen, dass es nicht vielleicht auch die falsche Ortschaft sein konnte, sah die Hyuuga noch ein Stückchen weiter, sowohl nach Osten, als auch Westen und Norden, allerdings gab es dort nichts als die typische Einöde der Wüste. „Gefunden. Noch fünf Kilometer würde ich schätzen. Die Häuser sind noch nicht komplett vergraben, die Dächer ragen teilweise noch aus dem Sand heraus. Wartet.“ Nun ging es näher ins Detail, denn auch Mari wollte wissen, ob die gesuchte Kette überhaupt dort zu finden war oder nicht – denn andernfalls machte es keinen Sinn, sich noch weiter als sowieso schon in diese unwirtliche Wüstenlandschaft zu begeben. Viel war von den ursprünglichen Inneneinrichtungen der Siedlung natürlich nicht mehr übrig, das meiste hatte sich bereits in seine Einzelteile aufgelöst. „Die Kette ist da.“, und zwar wirklich vergraben, hatte sie noch anhängen wollen, aber das konnte man sich bereits denken. Das Mädchen löste ihr Doujutsu, musste ein wenig durchatmen, denn die Hitze gestaltete es für sie noch anstrengender, ihre Techniken anzuwenden. Danach fischte sie die Karte hervor, kontrollierte noch einmal, dass sie auch richtig gehen würden, und setzte sich in Bewegung. „Wir sind gleich da.“ Wenn man wusste, dass das Ziel nicht mehr weit war, machte dies die Schritte doch gleich federnder.
 

Tatsumaki Hei

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Oh! Shika hatte einen neuen Trick gelernt! Na, wenn das mal nichts war, richtig? Hei schmunzelte leise, stieg von dem Kopf seines Opfers herunter, welcher sich erst einmal auf den Rücken drehte und einen gefühlten Kubikmeter Sand ausspuckte, um dann röchelnd Luft zu holen. Ups, da hätte Hei anscheinend beinahe einen Tod zu verantworten gehabt, aber so etwas ging ja auch nicht, man konnte doch nicht einfach jemanden angreifen und damit rechnen, simpel und ungestraft davon zu kommen. Nein, damit konnten nicht einmal diese Räuber rechnen, und Hei schielte zu Mari hinüber, die den ersten Dieb/Räuber/Überfaller - wie sollte man es nennen, sie wussten ja nicht einmal, was die Kerle wollten - erst einmal kaltstellte und ihm mit ausdruckslosem Gesicht bedeutete, gefälligst still zu sein. Mit dem Gesichtsausdruck, den sie vor sich hertrug, entschied sogar Hei, einfach erst einmal still zu sein und die Szene zu beobachten. Wieder dieser freundliche Ton... war es seltsam, dass sie mit diesem Ton auch gerne mal Verbündete ansprach, wenn es gerade in irgendeiner Form nicht ganz passend war? Unheimlich. Aber egal: Offensichtlich hatte das Mädchen vor, ein kleines Verhör aufzuziehen, etwas, was Hei eigentlich nie wirklich verabscheut hatte, aber es war immer unangenehm, die Kerle erst dazu zu bringen, zu sprechen. Der junge Mann hatte Respekt vor dem Leben, aber mit Toten konnte man ja auch nicht sprechen; Also jedenfalls in der Theorie war Hei informationssammeltechnisch nicht schlecht. Wenn er ehrlich zu sich selbst war: Er hätte vermutlich auch einen Versuch gestartet, die beiden ein wenig auszupressen, aber zum Glück übernahm Mari das als Teamleiterin. Hei nickte also nur, als das Mädchen ihn fragte, ob die beiden die 'Beiden von Gestern' waren - ja, anscheinend schon. Zwar hatte er sie nicht sicher identifizieren können, aber er war sich ziemlich sicher, dass die beiden es waren. Wieso hätten sie sonst angreifen sollen? Gestern waren sie vermummt gewesen; Aber der Wüstensohn verstand sich darauf, vermummte Menschen außeinander halten zu können - immerhin war das hier im Windreich an der Tagesordnung. Nachdenklich beobachtete der Tatsumaki die Methoden von Mari... mh, eigentlich wand sie sogar noch die humanste Methode an, nicht wahr? Drohung. Das war noch die einfachste Methode, um solche Kerle zum Reden zu bringen; Da gab es natürlich noch viel mehr, was ein Shinobi kennen musste und auch - im Notfall - anzuwenden hatte, aber solange sie redeten... war ja alles gut. Ein leises Seufzen entfloh dem jungen Mann, als er sich am Hinterkopf kratzte und sich leicht streckte; die Teamleiterin machte ihren Job wirklich ausgezeichnet, aber was er nicht erwartet hatte war, dass der Geschäftspartner von Shinsou ihn betrogen hatte. Ein verwundertes Stirnrunzeln später überlegte sich Hei die Konsequenzen für diese Tatsache: Das würde Probleme mit sich bringen. Nicht nur für die drei Shinobi, sondern auch für deren Auftraggeber, der seinen Partnern offensichtlich nicht trauen konnte. Wer wusste schon, ob diese paar Handlanger hier nicht noch eine größere Gruppe hinter sich herziehen würden? Wovon sie selbst nicht einmal wusste? Solche Menschen handelten skrupellos; Da gab es kein Entkommen. Einmal auf diese Seite gewechselt, konnte man sich auf keine Rückendeckung verlassen, denn dort saß einfach immer ein Dolch, der einen zu Fall bringen konnte. Zu jeder Zeit. "Was?", fragte Hei verwundert. Sie sollten diese Kerle... mitnehmen? Das war doch.. unnötig! So ein... der Wüstensohn biss sich auf die Lippen, um nicht eine Erwiderung in die Raum zu werfen. Sie konnten sich in der Wüste nicht so einen Ballast leisten. Die Kerle würden nicht einfach nur aufgeben und nichts mehr tun, dafür waren sie nachher zu alleine und zu verlieren hatten sie auch nicht mehr wirklich etwas. Der Tatsumaki atmete durch, akzeptierte die Entscheidung für sich selbst als einen Befehl - das war für ihn leichter aufzunehmen. Wenn das Mädchen entschieden hatte, sollte es auch so sein. Trotzdem wäre Hei der letzte, der sich wirklich um diese beiden Handlanger kümmern würde, wenn es doch noch einmal brenzlig würde. Ob es nun einfach die Natur war, die dazwischenfunkte, oder andere Dinge.

Einen Moment und ein paar Schritte später stand die Gruppe auf der nächsten Düne, und Mari überließ ihre Gefangenen jetzt sogar Hei und Shika, und der Tatsumaki hatte es vorgezogen, gleich die Karten auf den Tisch zu legen. Er zog den Dieb zu sich, packte dessen kleinen Finger und drückte ihn so weit auf die falsche Seite, bis der Dieb vor Schmerz ächzte. "Aah! Was soll das, ich mach' doch nix!" Hei grinste leicht, nickte und zuckte mit den Schultern. "Und das wirst auch weiterhin still bleiben, in Ordnung? Nur, damit wir uns verstehen, der Schmerz eben ist nur eine schwache Vorahnung. Wisst ihr, ich bin nicht so nett wie unsere Teamleiterin. Ich würde euch nicht einfach nur Töten oder in der Wüste zurücklassen, wo man mit ein wenig Wissen überleben kann. Nein... da gibt es doch viel angenehmere Wege." Der Tatsumaki grinste jetzt ein wenig breiter und leckte sich leicht über die Lippen. Oh, so ein wenig Schauspielern war doch immer mal wieder gut - die Frage war, ob er überhaupt schauspielerte. Seufzend konzentrierte sich der Wüstensohn wieder auf die Hyuuga, nickte dann. Das Auge war wirklich eine verdammt nützliche Technik in solchen Situationen. Interessant war allerdings gewesen, dass das Mädchen offensichtlich lichtempfindlicher gewesen war. Interessant, allerdings war das eine Information, die Hei selbst vermutlich nie selbst benutzen würde konnten. Trotzdem: Abgespeichert und abgelegt. Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung und machte sich auf in Richtung des Zielortes, den Mari entdecken hatte können; Die Dächer ragten noch heraus? Das war ein Vorteil; Dann war das Innere der Häuser vermutlich sogar noch größtenteils leer von Sand, wenn sie, wie üblich, ohne Fenster gebaut hatten. Wenn doch, würden diese Häuser mit Staub und Dreck gefüllt sein. Schweigend folgte der Genin der Braunhaarigen, behielt die Energie bei sich, gönnte sich sogar ein paar Schlucke Wasser, was langsam wieder nötig wurde. Er befeuchtete sich sogar die Hand und strich sich über Wangen und Hals, um die Regionen ein wenig auszukühlen - es war wichtig, nicht komplett zu überhitzen; Denn sonst kam ein Hitzeschlag meist schneller, als erwartet, und dem wollte Hei vorsorgen; Hier, weiter draußen, gab es nämlich wirklich nichts mehr, was die Temperaturen irgendwie senkte. Das gefährlichste aber - und das, womit man am wenigsten rechnete - war der Wind, der sich zwar auch nicht besonders angenehm anfühlte, aber das Schlimmste war, dass der'Föhn' einen hier komplett austrocknete. Er zog einem das Wasser förmlich schneller aus dem Körper als man es zu sich nehmen konnte, jedenfalls, wenn man nicht darauf achtete. Noch einen Schluck; Dann verstaute Hei seine Wasserflasche wieder und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf, zog langsam Luft durch seine Nase und ließ sie aus dem Mund wieder ausströmen. Ja... ja, sogar für Hei war es hier im Moment heiß. Die Sonne brannte wie ein Ofen und dass der Sand, der ja nicht wirklich dunkel war, das Licht noch reflektierte, machte es nicht besser.

Tatsächlich kamen sie einige Zeit später - fünf Kilometer und sicherlich eine Stunde später erst - bei dem verschütteten Dorf an. Was war gut daran? Sie waren am Zielort angekommen und deshalb wohl kurz darauf, diese Mission endlich halbwegs zu vollenden. Was war schlecht daran? Sie verloren massiv Zeit wegen den Anhängseln. Und die sahen auch nicht besonders gut aus - allerdings war der Wasservorrat der kleinen Gruppe eher kritisch. Sie mussten verhindern, dass auch die Diebe nicht abkratzten - sonst hätten sie sie ja auch gleich umbringen können. Also mussten Hei, Shika und ab und zu auch Mari dafür sorgen, dass die Männer nicht vor Hitze explodierten, sozusagen. Das Dorf selbst war kaum mehr zu sehen - hier und da ragten die Lehmdächer aus dem Sande heraus, oft eingerissen und kaputt, fast immer abgeschmirgelt von Sand und Wind. Hier konnte man sehen, was die Wüste anrichten konnte... wenn man sich Zeit ließ, das Bild auf sich wirken zu lassen. Wenige Monate - manchmal Wochen - reichten, um etwas, was der Mensch Jahr um Jahr aufgebaut hatte, dem Erdboden gleich zu machen. Hei lächelte leicht in sich hinein, seufzte dann. "Wir sind da.", stellte er fest unnötigerweise fest, sogar seine Stimme kratzte leicht. "Wir sollten den Ballast irgendwo absetzen und dann sehen, wo genau wir hin müssen."
 
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Nara Shika

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Mari war wirklich erschreckend, wenn sie ihre vermeintlich böse Seite auspackte. Man konnte wirklich kaum differenzieren, ob sie nun ihre Worte ernst meinte oder nicht. Es war schlicht nicht möglich. Wie auch? Sie zeigte kaum eine Gefühlsregung. Nur die wage Gewissheit, dass sie, trotz einiger Ausraster schon auf dieser Mission, nicht so einfach jemanden töten würde, beruhigte Shika etwas. Sie war die Teamleiterin. Das bedeutete zwar nicht, dass man dieser Person unbedingt blind folgen sollte, aber in diesem Fall vertraute sie einfach auf ihre Erfahrung. Moment.. hatte sie überhaupt mehr Erfahrung? Die Schwarzhaarige streckte eine Hand in die Tasche, holte unbewusst das ominöse Tuch mit dem aufgestickten Herzen raus und wischte sich damit den Schweiss von der Stirn. Als sie ihren Fehler bemerkte, vergrub sie es schnell wieder in eine der Seitentaschen. Sie wollte es doch eigentlich nicht mehr anfassen. Nunja, solang es niemand bemerkt hatte, ging es noch. Während Shika also mehr oder minder mit sich selbst beschäftigt war, presste die Hyuuga immer weiter die beiden Banditen aus. Ihre Taktik der Einschüchterung hatte wohl funktioniert. Letztendlich entschied sie sich dann sogar noch dafür die beiden Männer mit zu den Ruinen des Dorfes mitzunehmen. War das so eine schlaue Idee? Shika wiegte unschlüssig den Kopf hin und her. Eigentlich war es doch das, was die Banditen die ganze Zeit wollten, den Weg zur Kette. Obwohl sie gefesselt und in der Unterzahl waren, konnten sie möglicherweise immer noch eine Bedrohung darstellen. Andererseits war sie aber auch froh, dass sie die Beiden nicht einfach gefesselt in der Wüste zurücklassen würden. Schließlich war das eine erschreckend einfache Lösung für ihr Problem gewesen, die jedoch fatale Folgen hätte haben können, den Tod dieser Männer. So machte es ihr auch recht wenig aus später die klammen Reserven mit ihnen teilen zu müssen. Es war immer besser ein Leben zu retten als eins zu nehmen, selbst wenn es Verbrecher waren, die einem noch vor Minuten an den Hals springen wollten.

Mit ihren neuen Gefährten auf einer neuen Düne angekommen, überließ Mari ihr und Hei die Wacht über die beiden Männer. Ihr alter Akademiefreund schien darüber jedoch nicht gerade glücklich zu sein, denn wie ihre Teamleiterin vorher, suchte auch er den Weg der Einschüchterung. Es gab nur einen kleinen Unterschied. Er benutzte sogar physische Gewalt und verbog dem Mann neben ihm schmerzhaft den Finger. Aua. Solch eine Seite kannte sie an dem Jungen noch gar nicht oder schauspielerte er auch nur? Seufzend rückte die Schwarzhaarige ihren Hut zurecht. Irgendwie konnte sie selbst ihr bekannte Personen immer noch nicht wirklich einschätzen. Daran musste sie dringend arbeiten. Anstatt sich jetzt aber in den Chor der Einschüchterungen einzureihen, blieb sie einfach passiv. Hin und wieder gab Shika einem der Männer etwas Proviant oder Wasser, mehr Interaktion brauchte es nicht. Wahrscheinlich waren sie eh schon zu sehr eingeschüchtert, um momentan irgendetwas dummes auszuprobieren. Sollte sie jedoch Unrecht haben, konnte sie sie immer noch mit dem Kagemane no Jutsu wieder einfangen. Wieso also unnötige Gewalt ausüben? Es war schlicht nicht nötig. Nach einer kleinen Ewigkeit, zumindest hatte es sich so für das Mädchen angefühlt, erreichten sie auch endlich ihren Zielort. Das verlassene Dorf oder besser gesagt das, was davon übrig geblieben war. Nur einzelne Dächer lugten noch unter den ganzen Sandmassen hervor. Nichts anderes war zu erkennen. Hätten sie keine Hyuuga als Teamleiterin gehabt, wären sie wahrscheinlich hier vorbeimaschiert und hätten das nicht mal bemerkt. So aber kannten sie genau den Ort, wo die Kette lag. Jetzt mussten sie nur noch den ganzen Sand zur Seite schaffen. Einfacher gesagt, als getan. Da dieses Problem aber schon vorher offensichtlich war, hatte sich Shika auf dem Weg hierhin schon einige Ideen ausgedacht. Eine davon beinhaltete die beiden Banditen mittels Kagemane no Jutsu zu steuern und dabei zuzuschauen, wie sie die ganze Drecksarbeit machten. Diese Variante verbrauchte aber wahrscheinlich zu viel Chakra und hatte zudem noch das Risiko, dass sie die Männer entfesseln mussten. Aus diesen Gründen entschied sich die Nara auch für eine andere Idee von ihr. "Hyuuga-san?" Sie war etwas unsicher, wie genau sie Mari anreden sollte. Aus Gründen der Sicherheit entschied sie sich also einfach dafür möglichst förmlich zu bleiben. "Könntest du mir genau den Standort der Kette verraten? Ich möchte etwas versuchen." Nachdem Shika den Ort mitgeteilt bekam, stellte sie sich 5 Meter davon entfernt hin, konzentrierte ihr Chakra und lies dann auf dem Sand, genau über der Kette, einen kleinen Wirbelwind entstehen. Es dauerte zwar etwas, mit der Zeit sog das Windgebilde jedoch immer mehr Sand in sich auf und verteilte ihn um sich herum. Nach einigen Minuten hatte sich sogar schon eine Mulde gebildet, was das Erreichen des begehrten Schatzes vielfach erleichterte. Aus Angst darüber, dass vielleicht auch die Kette aufgesogen und weggeschleudert werden würde, beendete Shika ihr Jutsu allerdings lieber früher als später.
 

Hyuuga Mari

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Die Diebe noch weiter einschüchtern, als sie sowieso schon waren – nette Taktik, die der Suna-Nin da anwendete. Es war nun nicht so, dass diese zwei einfachen Räuber mit gefesselten Händen und verbundenen Augen, unbewaffnet, noch viel machen konnten, als auf das zu hören, was die Ge'nin ihnen sagten, denn nicht nur waren sie auf ihre Hilfe angewiesen, um wieder aus diesem riesigen Sandkasten herauszukommen – lebend – sondern auch ihre Fluchtmöglichkeiten konnten kaum schlechter sein. Versuchten sie sich zu befreien, verletzten sie sich nur weiter und blind wie sie waren querfeldein zu laufen, auf diese Idee würde ihr gesunder Menschenverstand sicherlich auch nicht kommen. Es war eine leise ausgesprochene Drohung, die Hei dort von sich gab, während die Teamleiterin sich entfernt hatte, daher bekam nur Shika sie mit, denn Mari musste sich darauf konzentrieren, mit ihrem Byakugan in einige Kilometer Entfernung zu spähen und sobald sie die Siedlung gefunden hatte, nach dem Schatz zu suchen, den es zu bergen galt. Diese Sonne, die Hitze, die trockene Luft – sie machten ihr wirklich zu schaffen. Zusammen mit diesem kontinuierlichen Chakraverbrauch, um sich weiterhin gut über den weichen Boden bewegen zu können. Sollte es irgendwann darum gehen, einen Urlaubsort zu bestimmen – auch Ninja konnten sich freinehmen – so würde das Windreich sicherlich ganz unten in der Auswahlliste landen. Während des restlichen Weges beteiligte sich selbstverständlich auch die Hyuuga daran, die Diebe am Leben zu behalten, holte immer wieder eine neue Schriftrolle hervor, um eine darin versiegelte Wasserflasche an die Tagesoberfläche zu befördern, trank selbst etwas, gab es aber auch ab. Es machte es schwerer, aber wenn Mari ein Versprechen gab – als solches hatten ihre Worte gewertet werden können – dann hielt sie sich auch daran. In der Oasenstadt würden die Diebe ihre gerechte Strafe erhalten, nicht vorher. Gut, vielleicht mussten sie ein wenig brutzeln, warten und mit den Schmerzen leben, die der Tatsumaki ihnen zugefügt hatte, aber nichts, das sie ihr Leben kosten würde. Hätte Hei sich anders an ihnen vergriffen, wäre die Situation zwischen der Teamleiterin und ihm auch mit Sicherheit eskaliert.

Beim Dorf angekommen präsentierte sich der Braunhaarigen kein anderes Bild als jenes, das sie bereits zuvor mithilfe ihres Bluterbes hatte bestaunen dürfen. So ziemlich die gesamte Siedlung lag unter dem heißen Sand der Wüste begraben, einzelne Dächer waren die einzigen Anzeichen, dass die ewige Einöde mehr verbarg, als es der erste Blick zu erkennen gab. Mitgenommen von den Verhältnissen des Windreiches hatte aber auch diese Siedlung neben der Tatsache, dass sie begraben lag, einiges mitmachen müssen, was Spuren hinterlassen hatte. Die offenbarten Dächer waren somit eingerissen, kaputt, teilweise ein Wunder, dass sie überhaupt noch in dieser Art standen. Sie nickte stumm auf den Vorschlag ihres Teamkollegen, die Reise machte ihr ziemlich zu schaffen und Mari hatte fast das Gefühl, als würde ihr Byakugan dadurch noch mehr Chakra als sowieso schon fressen. „Sie werden sicherlich nicht abhauen, wenn sie nicht sterben wollen.“ Und wenn sie wirklich so dämlich waren, dann hatte das auch nichts mehr mit dem Versprechen zu tun, das die Hyuuga ihnen gegeben hatte. Sie kümmerte sich darum, dass die Banditen – ebenfalls verdammt fertig, wenn man es genauer betrachtete – abseits zum Stehen kamen, gab erneut die Anordnung, sich nicht zu bewegen, da es andernfalls nur zu ihrem Nachteil passieren würde, denn eine Gefahr ging von ihnen wirklich nicht mehr aus. Hoffentlich überhitzten sie in der Abwesenheit der Jugendlichen nicht völlig. Danach bekam die Teamleiterin die Frage Shikas mit, bemerkte bei der höflichen Anrede plötzlich, dass sie noch nie in dieser Art von der Nara angesprochen worden war. Gut, es gab günstigere Zeitpunkte, um sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Ein angedeutetes, aber angestrengtes, Lächeln schob sich über das Gesicht. Was versuchen also, ja? Die Braunhaarige musste ohnehin nach dem Schmuckstück suchen, daher nickte sie leicht „Natürlich, warte.“ Wie aus dem Effeff aktivierte sie das Byakugan, brauchte dafür bereits keine Fingerzeichen oder Sekunden der Sammlung mehr. Da sie bereits zuvor den groben Ort ausgemacht hatte, ging die Suche der Ge'nin nun um einiges schneller vonstatten, auch war es viel einfacher, wenn man so nahe am Fundort der Kette stand. Zwei Häuser wurden durchsucht, in der Ecke, in welcher Mari das gesuchte Stück zuvor gesehen hatte, dann fand sie es, deutete mit noch immer hervortretenden Adern zu besagter Stelle. Auch dort war das Dach weit eingerissen, dadurch hatte sich im Inneren einiges des Sandes angesammelt, was zuerst zur Seite befördert werden musste, bevor man darauf hoffen konnte, Hiroshis Schatz zu finden. Nun war aber auch die Hyuuga gespannt, ihr Byakugan zog sich zurück und sie sah der Nara zu, die ihrerseits eine Jutsu formte, die die 15-Jährige bis dato noch nicht gekannt hatte. Fuuton, wirklich ein praktisches Element, auch wenn die Teamleiterin sich selbst kaum auf Ninjutsu spezialisierte, so hatte sie die Techniken dieser Art doch stets ein Stückchen bewundert. Der Sand wurde aufgesogen und verteilt, wodurch das Haus immer mehr ausgegraben wurde, ohne bisher auch nur eine Schaufel in die Hand genommen zu haben. Hatte die Dorfleitung sich vielleicht doch mehr dabei gedacht, das Team in dieser Konstellation zur Mission aufbrechen zu lassen? Hei mit dem Wissen, Mari mit ihrem Byakugan zur Suche, Shika mit dieser unglaublich hilfreichen Technik, um die Grabungsarbeiten zu vereinfachen. Zusammen damit, dass sie eine angehende Iryonin war, die in einem guten Team niemals fehlen sollte, selbstverständlich.

„Das ist eine wirklich praktische Technik, Nara-san. Es hat uns einiges vereinfacht.“ Früh genug abgebrochen, um die Kette nicht mit aufzusaugen? Stimmt. Der Rucksack wurde auf dem Boden abgelegt, erneut aktivierte das Weißauge ihr Kekkei Genkai, nickte dann. „Es ist noch ein Stückchen tiefer, dort ist ein Untergeschoss.“ Lange Rede, kurzer Sinn, das Team musste noch ein wenig Selbst schaufeln. Die Teamleiterin hatte sich dafür eine zuvor versiegelte Schaufel in die Hände genommen, denn sie besaß leider weder eine Technik wie Shika, noch eine große oder kreative Auswahl an Hilfsmitteln. Außen war das Haus bereits fast völlig freigelegt worden – ja, eine ziemliche Kuhle – doch im Inneren war noch ein wenig des Sandes übrig geblieben. Der ehemalige Eingang war freigelegt, doch da die Nara ihre Technik recht früh abgebrochen hatte, war noch circa auf Höhe der Hälfte von diesem der Sand zu erkennen, der sich hinausdrängte. Zusammen mit dem restlichen Team machte sich die Braunhaarige also daran, auch noch diesen Rest zu entfernen, merkte jedoch, dass der Sand keinen geringen Teil zu der Stabilität des Mauerwerks beigetragen hatte. Kein Wunder, innen Sand, außen Sand, da konnte nicht viel einstürzen. Mussten sie also besonders vorsichtig sein, was? Irgendwann erreichten sie zumindest an einer Stelle des Gebäudes den Boden, in welcher eine Tür eingebaut worden war. Der Durchgang zu besagtem Untergeschoss. „Es ist hier drunter.“ Sie hob den schweren Deckel an, bemerkte, dass er sich nicht so leicht öffnen lies, ruckelte einige Male daran, bis dieser endlich den Kampf aufgab. Der Sand rieselte eine Treppe hinab, die in die pure Dunkelheit führte, denn nur der Anfang der Stufenleiter wurde durch die Außenwelt beleuchtet. Die Teamleiterin ging als Erste, trat eher skeptisch auf die erste Treppenstufe, wagte sich dann weiter vor. Als es jedoch zu dunkel wurde, hielt sie inne. Wieder ein großer Vorteil, die eingebaute Taschenlampe mit der Geburt in die Wiege gelegt bekommen zu haben. Erneut bildeten sich die Adern um die weißen Seelenspiegel, während sie durch die Tiefen des Kellers sah – dann durchfuhr sie ein Schock, das Byakugan inaktivierte sich und Mari kam ins Schwanken, sah kurz danach aus, als würde sie gleich die restliche Treppe hinunterfallen, stemmte sich dann jedoch an die Wand zu ihrer Seite, hielt sich die Stirn und atmete ein paar Mal durch. Da hatte das Mädchen ihren Chakravorrat wohl zu sehr beansprucht, sodass ihr Doujutsu nicht mehr mitmachen wollte. Das war es mit der einfachen Suche nach dem Schmuckstück gewesen, denn die 15-Jährige musste die letzten Reste, die sie noch besaß, aufheben, wenn sie nicht gleich ohnmächtig umkippen wollte. „Mein Chakra.. ist fast aufgebraucht.“ Ihre Teammitglieder durften ja nicht völlig ahnungslos darüber bleiben, was mit der Leiterin passiert war. Angestrengt stemmte sie sich von der Wand ab, an der sie Halt gesucht hatte, drehte sich dann zu den anderen beiden. „Das Byakugan ist damit ausgeschaltet.“ Den Rest konnte man sich denken, echt.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Nein, natürlich würden sie nicht abhauen. Sie würden einfach hierbleiben und halbwegs überleben, bis sie die Kette gefunden hatten; Aber sehr viel mehr war da auch nicht zu holen für die Diebe. Söldner wäre vielleicht die passendere Bezeichnung für die Männer, die natürlich nicht besonders glücklich aussahen mit der ganzen Situation - aber was sollten sie schon machen? Zu Fuß, gefesselt, versuchen, zur Oasenstadt zurückzukehren, ohne Wasser oder Nahrung, und dann auch noch mit sicherlich nicht hundertprozentiger Sicherheit, wo es langging. Der seichte, warme Wind, der immer noch über den Sand fegte - und Hei paranoid werden ließ, es war kein guter Wind - verschleierte die Spuren und würden innerhalb weniger Minuten alles wieder dem Erdboden gleich machen, was nur ein einfacher Fußabdrück wäre... zusammengefasst: Die beiden würden sicherlich hierbleiben. Seufzend packte der Tatsumaki die beiden Gefangenen der Shinobi an ihren Fesseln und stieß sie in den kleinen Schatten eines der verfallenen Dächer. Extrem kleiner Schatten, aber gerade so genug, als dass die beiden keinen Hitzeschlag bekommen würde. Mord war immer noch keine Alternative... und das wäre es gewesen, wenn er die Söldner in der Wüste einfach hätte stehen lassen. Als er wieder zurück zu Shika und Mari kam, runzelte er leicht die Stirn - was war denn nun los? Und... 'Hyuuga-san'? Interessant, aber wenn er jetzt versuchte, sich zu erinnern... nein, seines Erachtens nach hatte Shika Mari noch nie persönlich angesprochen - du, ja, aber nicht mit Namen. Allerdings noch ein wenig interessanter war, dass die Nara eine Art Initative ergriff, als sie darum bat, ihr die Stelle zu zeigen, wo die Kette vergraben war. Mari, die offensichtlich nicht wirklich etwas dagegen hatte, dass Shika etwas ausprobierte, was vielleicht ein wenig Erleichterung für die Gruppenleiterin - die langsam recht erschöpft wirkte, nicht nur ein bisschen erschöpft, sondern... eben mehr, als es hätte sein dürfen. Sie waren mit einer erschöpften Mari jedenfalls schlechter dran als mit einer Ausgeruhten. Der Wüstensohn bemerkte, dass seine Gedanken schon wieder abschweiften - wichtig war doch jetzt, was Shika tat. Und das war... nun, durchaus beeindruckend. Sie benutzte Fuuton-Techniken? Das hatte der junge Mann nicht gewusst, es war allerdings eine Information, die Hei genauso akribisch abspeicherte wie sonst auch alles, was er sah - hoffentlich war es wichtig genug für sein Gehirn, um es auch später noch zu erinnern. Obwohl... Moment. Doch, natürlich wusste er es - im Kampf hatte die Nara doch auch so eine Technik benutzt. Richtig. Das Mädchen bließ den Sand also förmlich weg, ohne, dass sie etwas großes tun musste - Chakraverschwendung? Vielleicht ein bisschen, wenn man allerdings die Arbeit nahm, die man sonst für dieses Loch hätte anwenden müssen, war es vermutlich ein verdammt gutes Geschäft, was die Nara da einging. Auch, wenn sie vermutlich einiges mehr an Erschöpfung in Kauf nahm, war es doch besser, als Stunde um Stunde in dieser Hitze - ja, langsam wurde es sogar für Hei heiß - herumzubuddeln.

Nach einigen Minuten, in dem die Nara immer mehr Sand weggesogen hatte - der kleine Wirbelwind war dafür wirklich wie gemacht - beendete sie das Jutsu, und auch der Tatsumaki nickte seiner Teamkollegin anerkennend zu, sparte sich allerdings den Atem, den die Hyuuga verbrauchte, und seufzte leise. Byakugan hin, Byakugan her, verbrauchte das Ding nicht Chakra? Jedes Mal, wenn das Mädchen die Technik einsetzte, sah sie um einiges erschöpfter aus - so konnte das nicht weitergehen. Wenn Mari das Bluterbe weiter einsetzte, würde sie sich immer schön weiter in Richtung totalen Zusammenbruch drücken und wer würde dann die Arbeit machen müssen - richtig, der gute Herr Tatsumaki. Jetzt ging es allerdings erst einmal voran; Ein Stückchen tiefer in dem freigelegten Haus sollte die Kette sein, und die Ruinen sahen nicht besonders vertrauenserweckend aus - ergo: Schnell, aber vorsichtig vorgehen, genau so, wie ein Shinobi es können sollte, oder? Klar, jedenfalls, wenn da nicht noch einige Kubikmeter Sand zwischen ihnen und dem begehrten Stück liegen würden... kurz wog Hei ab, ob er nicht einfach seine Kräfte anwenden sollte, um den Sand aus dem inneren der Ruine nach draußen zu transportieren. Aber was hatte er als braver Schüler gelernt? Durch Jutsus konnte man sich nichts wirklich 'einfacher' machen, alles verbrauchte die gleiche Kraft, nur wurden andere Reserven angegriffen als wenn man sich körperlich betätigte. Und... außerdem wollte er immer noch nicht, dass die Hyuuga wusste, dass die Wüste durch seine Adern floss; Irgendwie widerstrebte es ihm, es einfach so herauszuposaunen. Musste ja nicht sein... da schaufelte er lieber ein wenig. Es lief auf das Gleiche hinaus. Einige angestrenge Schaufelminuten später fand sich das Trio in einem wirklich instabilen Raum wieder - der aber noch hielt. Noch; Aber ein gutes hatte es. Es war verdammt kühl im Gegensatz zu draußen hier unten; hier unter dem Wüstensand war es eben noch einmal etwas ganz anderes. Der einzige Grund, warum die Pflanzen, sobald es regnete, sprießen konnten. Immer noch schweigend - irgendwie sagte der Tatsumaki in letzter Zeit ziemlich wenig, oder? - folgte Hei Mari zu der Falltür, runzelte nachdenklich die Stirn. Was würde ihn hier, so tief unter dem Wüstensand, erwarten? Die Teamleiterin ruckelte an dem Deckel, zog mit aller Kraft - jedenfalls schien es so - daran, bis unter einigem Knarren das Holz nachgab und sich öffnen ließ.

Und gerade, als die Grabesluft aus dem Inneren nach oben stieg - gütiger Geist der Wüste, wie lange stand die Luft dort drinnen schon? - schwankte die junge Frau, die in die Schwärze sah, Hei runzelte die Stirn. Er war ihr nach unten gefolgt - so weit, wie es eben ging, aber jetzt schien sie irgendwie nicht ganz bei sich zu sein. Oh nein... das hatte er beinahe schon befürchtet - aber der junge Mann hatte gehofft, dass Mari ihre Grenzen kannte. Offensichtlich hatte er damit auf das falsche Pferd gesetzt. Und... er mochte das überhaupt nicht. Hatte er nicht betont, dass man der Wüste nicht kraftlos gegenübertreten sollte? Ein wenig genervt knirschte er mit den Zähnen - wahrscheinlich war es natürlich nicht unnütz gewesen, was sie getan hatte, aber das war acuh kein Zustand. "Na wunderbar.", brummte er, seufzte und sah Mari nachdenklich an. Nicht vorwurfsvoll, nicht irgendwie wertend - aber nachdenklich. "Stütz' dich nicht an der Wand ab.", meinte er und wedelte mit einer Hand. "Sonst fällt uns noch die Decke auf den Kopf. Und ruh' dich ein wenig aus - oder willst du da draußen gleich ganz umkippen? Lass mich vorgehen." So würde sie nicht einmal mehr den 'Sandlauf' schaffen... seufzend formte Hei ein Fingerzeichen und ließ dann eine Flamme auf seiner Handfläche entstehen. Einfachste Katon-Technik, kaum chakraintensiv, aber in diesem Falle vielleicht hilfreich genug, um Dunkelheit zu vertreiben, nicht? Nachdenklich sah sich der Genin um, während er vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte - beinahe wie ein Horrorszenario hier. Jetzt fehlte nur noch, dass ein paar untote alte Ladys hier waren und sich verteidigten... oder das sich herausstellte, dass sie mal der VDJ angehörten. Das wäre ein ganz neues Level von Fans - Untote, nicht wahr? Mit einem ziemlich sarkastischem Lächeln auf den Lippen überwand Hei die letzten Stufen - und musste sich dann einem recht markabren Anblick stellen. Ein Kellerraum, der verdammt gut erhalten war dafür, dass er schon einige Zeit hier so war, mitten in der Wüste. Aber die trockene Luft konservierte alles, und da sich hier nichts bewegte, konnte auch nichts kaputt gehen. Holzregale an der Wand, voll mit Büchern, Schriften und anderen Dingen; der viereckige, nicht besonders große Raum war wohl mal als Vorratskammer oder etwas in der Art benutzt worden. Und... war nun ein Grab für drei Leichen, deren Fleisch anscheinend schon lange vergangen war - Aasfresser hatten das restliche erledigt. Die Viecher kamen überall hinein und hinaus, selbst, wenn der Ort einige Meter unter dem Sand lag. Drei trockene Skelette lagen auf dem Boden, aber die Klamotten deuteten nicht darauf hin, dass es die Besitzerin des Kleinods war... welches sich hier irgendwo befinden müsste. Nachdenklich sah sich der Tatsumaki nach der Kette um, allerdings sah er sie nicht offensichtlich herumliegen, weshalb er mit einem etwas angewidertem Gesichtsausdruck die menschlichen Überreste - Grabräuber? Offensichtlich keine guten - auf den Rücken drehte. Eine erloschene Fackel fiel dem einen Toten aus der Hand - ideal, Hei schnappte sich das hölzernde Hilfsmittel und setzte es mit seiner Flamme in Brand, hielt es nach oben und sah sich, jetzt konzentrierter um... wo war es?
 
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Nara Shika

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"D-Danke Hyuuga-san. Das war nur durch deine Hilfe möglich." Die purpurnen Augen schauten verlegen in Richtung Mari, ehe sie mit einer kurzen Bewegung zu der Kuhle im Sandboden schwenkten. Es waren schon einige Mauerüberreste freigelegt worden, allerdings sah man immer noch nicht den Boden des Hauses. Eine vertrackte Situation. Natürlich hätte Shika ihr Jutsu länger aufrechterhalten können, aber es gab leider keine Garantie, dass die Kette später dann immer noch dort liegen würde. Der Sog des Wirbelsturms war nicht zu unterschätzen. Außerdem konnte sie ja nicht durch den Sand gucken wie eine bestimmte Hyuuga in ihrem Team, um den perfekten Zeitpunkt für den Abbruch des Jutsus zu erkennen. Es blieb also nichts anderes übrig als selbst Hand an eine Schaufel anzulegen. Für den Fall der Fälle hatte die Schwarzhaarige ja extra eine mitgebracht. Sie holte also die Schriftrolle aus ihrer Tasche hervor, öffnete sie und ließ weniger später das Werkzeug zwischen ihren Fingern erscheinen. Nun ging es daran den Innenraum freizulegen. Keine einfach Sache in dieser brütenden Hitze. Glücklicherweise war durch die Hilfe ihrer beiden Teammitglieder diese Arbeit jedoch schneller als gedacht erledigt. Zur Belohnung bekam die kleine Gruppe etwas Schatten vom doch recht instabilem Mauerwerk um sie herum spendiert. Eine wahre Wohltat mal nicht die Sonne auf der - ihrerseits roten - Haut spüren zu müssen. Jetzt waren es wohl nur noch wenige Augenblicke, bis die Kette gefunden wurde - hoffentlich. Shika bereute jede weitere Minute, die sie in diesem riesigen Sandkasten verbringen musste. Nachdem Mari jedoch die eingelassene Falltür im Boden mit einem kräftigen Ruck öffnete, schlug den drei Genin erstmal eine Welle Jahrzehnte alten Gestankes entgegen. Puh.. Wieso musste in unterirdischen und abgeschlossenen Räumen immer so ein Mief herrschen? Es gab wirklich schönere Gerüche auf dieser Welt. Statt der erhofften Kette, starrte das Trio zudem nur in eine tiefe Dunkelheit. Der Schatz musste also irgendwo versteckt dahinterliegen, was aber kein Problem darstellte. Es brauchte nämlich nur etwas Hilfe eines bekannten Doujutsus, um diesem Zustand entgegenzuwirken. Wie erwartet schritt Mari nur wenig später auch schon die Treppen hinab und aktivierte das Byakugan. Plötzlich geschah aber etwas völlig unerwartetes. Anstatt den genauen Standort der gesuchten Kette mitgeteilt zu bekommen, musste ihre Teamleiterin wegen eines kleinen Schwächeanfalles das Jutsu abbrechen. Sie konnten ab jetzt also nicht mehr auf die Allmacht der Hyuuga zurückgreifen. Um ehrlich zu sein, interessierte das die Nara jedoch nur peripher. Vielmehr machte sie sich Sorgen über den Zustand von Mari. Falls sie jetzt schon den Großteil ihrer Kraft anscheinend aufgebraucht hatte, wie konnte sie da den Rückweg bewältigen? Leider konnte die Schwarzhaarige durch ihre noch geringen Heilkünste ja unmöglich Chakra entstehen lassen, wobei sich ihr eh die Frage stellte, ob das überhaupt technisch möglich wäre. Möglicherweise lohnte sich dennoch mal ein Blick auf den Zustand von Mari. Sie konnte sich ja vielleicht etwas getan haben.

Gleich nach Hei, der sinnigerweise sein Element nutzte um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, sputete also auch Shika die Treppen hinab. Bedingt durch das Alter dieses verlassenen Ortes und ihrer überhasteten Reaktion, wurde aus dem Gehen aber bald schon ein Fallen. Ein falscher Schritt des Mädchens löste nämlich eine ungewollte Kettenreaktion aus. So rutschte sie am oberen Ende der Treppe durch eine Unebenheit im Stein aus, was zur Folge hatte, dass sie das Gleichgewicht verlor und die restlichen Stufen hinabstürzte. Das war aber nicht alles. Zusätzlich musste Shika, nach den erfolglosen Versuchen ihren Halt wiederzufinden, auch noch genau auf die Person fallen, der sie eigentlich helfen wollte. Irgendwie ironisch. Nachdem sich der ganze Lärm und die Staubwolke, die durch den Aufprall entstanden war, endlich wieder gelegt hatten, schob die Schwarzhaarige also ihren Kopf nach Vorne, um ihre Situation zu begutachten. Das einzige was sie jedoch erkannte, war Maris Gesicht, das nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Als hätte dieser ganze Unfall nicht peinlicher hätte sein können. Sie war wirklich der Länge nach auf ihre Teamkollegin gefallen und hatte sie mit zu Boden gerissen. Kein Wunder, dass sich die Landung so ungewohnt weich anfühlte. Jetzt musste sie sich aber erstmal schnellstmöglich entschuldigen. Sie wollte nicht noch eines dieser seltsamen Erlebnisse ihre mögliche Freundschaft mit Mari behindern lassen. "I-I-Ich.. ähm.." Je länger Shika den Atem ihrer Partnerin auf ihrer Haut fühlte, desto nervöser wurde sie. Außerdem nahmen ihre Wangen eine immer rötere Färbung an. Die Situation war wirklich unangenehm für sie. So nah an der Person zu sein, zu der sie sich seltsamerweise hingezogen fühlte. Was war nur los mit ihr? Noch nie hatte sie soetwas in Gegenwart eines anderen Mädchens gefühlt. Mari war aber irgendwie besonders. "T-Tschuldigung.." Fast schon flüsternd, erwachte die Kunoichi mit einem Mal wieder zum Leben. Sie nahm die Hände von der Kleidung ihrer Teamleiterin, stütze sich mit diesen an beiden Seiten ab und richtete sich blitzartig wieder auf. Hoffentlich hatte sie ihre geschwächte Kollegin durch ihre Dummheit nicht auch noch verletzt. Eigentlich wäre es normal gewesen, sich deswegen nach ihrem Zustand zu erkundigen. Shika konnte sich dazu aber einfach nicht überwinden. Es war fast so, als ob irgendeine Kraft sie davon abhalten wollte. Statt also das einzig Richtige zu tun, floh die völlig verwirrte Nara mit einem hochrotem Kopf in die Richtung des hell leuchtenden Fackelscheins, ging an Hei vorbei und gab vor nach der Kette zu suchen. Sie registrierte nichtmal richtig die Skelette einer vorherigen Abenteuergruppe, die mitten in ihrem Weg lagen. Das Mädchen war momentan viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um so ein Detail zu erkennen. Normalerweise wären die weißen Gesellen nämlich mindestens ein Grund gewesen kurzzeitig zusammenzuzucken. In diesem Fall passierte aber wirklich gar nichts.
 
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Hyuuga Mari

Chuunin
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Es war doch immer wieder schön, an seine Grenzen zu stoßen. Dadurch wurden sie einem erst bewusster, man konnte in Zukunft dagegen ansteuern und wusste, an welchen Ecken und Kanten noch gearbeitet werden musste. Nicht umsonst trainierte man meist unaufhörlich, bis vor Erschöpfung nur noch ein schwer atmender und am Boden liegender Körper zurückblieb. Schade nur, dass sich Mari gerade nicht bei ihrer täglichen Trainingseinheit oder gar einer solch besonderen mit ihrem Vater befand, sondern auf einer Mission. Mitten in der Wüste. Einige Kilometer von dem nächsten zivilisierten Ort entfernt. Ihre Situation konnte durchaus als suboptimal bezeichnet werden, zwar war ihr Chakra noch nicht vollends aufgebraucht, doch der Rest musste aufgehoben werden, wenn sie sich weiter auf den Beinen halten wollte. Kein Byakugan mehr, nicht einmal der durchgehende Sandlauf war so noch möglich. Dafür war die Distanz, die zurückgelegt werden musste, einfach zu groß. Super, Mari! Deine Fähigkeiten waren wirklich grandios! Hei gab ihr einen Rat – oder eher einen Befehl? - und übernahm mit einer Flamme in der Hand die Führung, schritt bestimmt an der Braunhaarigen vorbei, um zum unteren Ende der Treppe und damit dem gesuchten Kellergebilde zu gelangen. Ausruhen sollte sie sich also, ja? Ja?! … Wie bitter es sich anfühlte, sich tief im Inneren eingestehen zu müssen, dass der Tatsumaki eventuell auch nur ein kleines Stückchen recht hatte. Innerlich seufzend überbrückte die geschwächte Kunoichi ebenfalls die letzten Treppenstufen – was wohlgemerkt nicht mehr viele waren – vernahm bei der letzten angekommen ein merkwürdiges Geräusch und drehte sich um. Willkommen geheißen wurde Mari von einer herunter purzelnden Shika, die wie auch immer ausgerutscht sein musste. Klar, da die Hyuuga zusammen mit dem Überraschungseffekt im Moment auch nicht mehr einen solch sicheren Stand auf ihren Füßen wie sonst hatte, wurde sie von der umfallenden Nara mitgerissen und unsanft auf den Boden befördert. Der Mund öffnete sich für einen stummen Aufruf, die weißen Seelenspiegel waren aus Reflex geschlossen worden. Was erkannte die 15-Jährige, als sich die Lider wieder hoben? Eine aus dem Konzept gebrachte Teamkollegin, die noch ein Weilchen länger auf der Teamleiterin saß und ihr ins Gesicht starrte, als wäre dort ein fetter Pickel, den es zu mustern galt. Erde an Shika, jemand Zuhause? Eine stammelnder Beginn, dann unterbrach sich die rot werdende 13-Jährige, weshalb die erschöpfte Hyuuga ihrerseits ein paar Worte zum Besten geben wollte – eigentlich nur, um bald wieder freier Atmen und vor allem Stehen zu können. „Nara-san, du so-..“ Aber nein, just in diesem Augenblick fasste sich die Jüngere wieder, raffte sich mit einer leisen Entschuldigung auf und flitzte weiter in den Raum, um zu Hei aufzuschließen. Was war denn das gewesen? Die Überrumpelte war zuerst liegen geblieben, richtete sich dann aber nach kurzer Sammlung ebenfalls wieder auf und sah aus der Dunkelheit den anderen beiden bei ihrer Suche zu. Ausruhen schön und gut, aber als Teamleiterin war es doch nicht angemessen, sich einfach auf die nächstbeste Treppenstufe zu setzen und dem Rest die Arbeit zu überlassen. Manchmal musste man die Zähne zusammenbeißen und weitermachen, so kraftaufwendig war die Suche nach dem Schatz nun auch wieder nicht. Ebenfalls ein unterstützender Faktor war, dass Mari durch ihr Byakugan den groben Standort der Kette kannte, sie hatte sie schließlich zuvor bereits zweimal ausgemacht. Soviel zu dem Befehl des schwarzhaarigen Suna-Nin, die Kunoichi setzte sich nicht irgendwo hin, sondern folgte dem Team weiter hinein, lies die weißen Seelenspiegel zu beiden Seiten wandern. Holzregale, Bücher, Schriftrollen... alles noch gut erhalten. Ob da interessante Sachen drin standen? Egal, sie waren wegen einer Mission hier, nicht um nach persönlichen Souvenirs zu suchen. Während Hei mit der gerade gefundenen Fackel den Raum weitere erhellte, inspizierten die weißen Äuglein die ebenso weißen Skelette. Drei Personen. Grabräuber? Ebenfalls Schatzsucher? Hatten sie vielleicht auch eine Karte besessen? Es war das erste Mal, dass Mari drei waschechte Leichen vorgelegt bekam – oder die Überbleibsel, die noch übrig geblieben waren – doch auch hier erinnerte sie sich an Lektionen, die Shirou ihr beigebracht hatte. Für diese drei Gesellen gab es keine Hilfe mehr, demnach als unwichtig einstufen und dem Auftrag weiter nachgehen. Zielsicher ging das Mädchen auf die Skelette zu, beachtete weder den Tatsumaki noch die Nara, sondern schob entschieden eine Hand zwischen zwei der Leichen hindurch, ertastete etwas in ihrem Rücken, verzog die Mundwinkel und holte dann eine Schachtel hervor. Dabei stieß sie einen der Gesellen ungünstig an, wodurch dieser noch ein Stückchen zur Seite rutschte, zuerst so aussah, als würde er auf den Boden fallen – sich jedoch kurz vorher und ohne etwas zu verlieren wieder fing. Gut so.. das alles war so schon absurd genug. Zumindest den Erfahrungen Maris entsprechend. Die Schachtel besaß kein besonderes Schloss, man musste nur an zwei kleinen Stellen drücken, dann konnte der Deckel gehoben werden. Nur um eine Bestätigung zu holen, warf die 15-Jährige einen Blick ins Innere – ob Hei und Shika auch zusahen? - und erkannte dort eine goldene Kette mit einer Kartusche, zusammen mit einem darauf befindlichen grünen Edelstein. Smaragd, konnte man logisch schätzen. Das musste einfach der gesuchte Schatz des Shinsous sein. Aber was hatte das zu bedeuten? Hatten die Grabräuber sie schon gefunden gehabt? Fraglich, warum sie dann nicht einfach von hier verschwunden waren. Vielleicht nicht genügend Proviant für die weite Reise oder unglückliche Zwischenfälle hatten sie hier länger als vorgesehen festgehalten. Was es auch war – Hauptsache die Ge'nin waren nun im Besitz des Schmuckstücks und konnte zusammen mit diesem zurück zu Hiroshi gehen. Aber davor hieß es, die Oasenstadt ansteuern. „Okay, das ist sie. Zumindest passt es auf die Beschreibung unseres Auftraggebers, werden sicherlich nicht noch mehr solche Schätze hier herumliegen“ Sie schloss die Schachtel wieder, hob den Blick und zuckte, als sich schon wieder eine Welle der Erschöpfung breitmachen wollte. Nicht jetzt, verdammt! Anstatt den Rest lang auszuschreiben, eine kurze Zusammenfassung: Die Shinobi begaben sich wieder zurück auf die erste Etage, hinterließen drei beraubte Skelette von Grabräubern – irgendwie lustig – und draußen angekommen bemerkte die Hyuuga neben der nun noch mehr anstrengenden Hitze, dass ihre Füße keinen sicheren Stand im Sand mehr hatten. Um einiges weniger elegant als zuvor versuchte sie sich aus der Kuhle herauszubewegen, um die beiden Räuber abzuholen und mit dem Team zur Oasenstadt aufzubrechen. Nur das alles wollte nicht so, wie Mari es wollte und ihr letztes Chakra aufbrauchen, um zeitweise besser über den Sand zu gehen, konnte sie nicht. War es so schwer, nach Hilfe zu fragen? Sich einzugestehen, dass man erschöpft war? Ja, für die 15-Jährige war es das, weshalb sie wohl darauf angewiesen war, dass ihre Teamkollegen weniger Stolz, sondern mehr Verstand besaßen.
 

Tatsumaki Hei

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Hei war ein pflichtbewusster junger Mann. Er konzentrierte sich auf die Schatzsuche und ließ sich nicht von den Toten beirren oder etwas anderes in dieser Art - und ganz besonders nicht von dem Getöse, welches die Treppe hinauf anscheinend vor sich ging. Was zur Hölle tat Shika da? Mari hatte sichlich keine Kraft mehr, um so einen Lärm zu verursachen, also konnte es im Grunde nur die Nara sein, die das Krachen zu verursachen hatte. Aber... der Suna-nin kümmerte sich, wie bereits erwähnt, nur zweitrangig darum - die Mädchen waren Kunoichi genug, um sich auch ein wenig um sich selbst kümmern zu können. Das Problem? Hei wusste leider immer noch nicht, wo diese verdammte Kette war, und einen Moment überlegte er sich, ob er nicht die Hyuuga fragen sollte - aber sie sollte sich ausruhen, und nicht hier noch herumtanzen. Es ärgerte ihn sowieso ein wenig, dass sie seine Warnungen allesamt in den Wind zu schlagen schien... war das gute Teamarbeit? Nun, bisher war die gut gewesen, aber eigentlich wäre es vernünftig gewesen, auf den Tatsumaki zu hören.. jedenfalls in dieser Situation, richtig? Die erste Überraschung kam allerdings gleich durch den Eingang gestürmt - Shika. Total aufgelöst und ganz offensichtlich nicht bei der Sache. Hielt sie den Wüstensohn für derart unachtsam? Was war denn da bitte eben passiert? Hei entschied sich, nicht nachzufragen, aber alleine die Tatsache, dass die Nara selbst die Toten komplett zu ignorieren schien, ließ ihn ein wenig die Stirn runzeln. Hatte das Mädchen jetzt doch noch einen Sonnenstich bekommen? Wenn er genau nachdachte, verhielt sich Shika schon seit Suna seltsam... alleine die Aktion, bei der sie sich das Glas Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, war ja schon seltsam gewesen. Und jetzt das hier? Kopfschüttelnd öffnete Hei eine kleine Schatulle, in der sich allerdings nichts von Wert befand - und dann kam die zweite 'Überraschung' durch den Eingang gewankt. Mari, die sich offensichtlich nicht ein bisschen um die Ansicht des jungen Mannes in ihrem Team kümmerte, jedenfalls nicht, solange es nicht tatsächlich um Leben und Tod ging. Hei zog eine Augenbraue hoch, nicht nur skeptisch, jetzt sogar sichtbar ein wenig ärgerlich. Das konnte... ernsthaft, er war nicht mehr fröhlich darüber. Hyuuga hin, Hyuuga her... wenn Mari so weitermachte, würde er sich mal mit ihr aussprechen müssen. Das war nicht mehr vertretbar - sie brachte nicht nur sich selbst, sondern auch das ganze Team in Gefahr mit ihrem Verhalten. Jedenfalls empfand Hei das so - allerdings musste er zugeben, dass es doch um einiges einfacher war, an die Kette zu kommen, wenn man wusste, wo sie war. Leise seufzend beobachtete er Mari, wie sie förmlich durch die Räuber - oder was auch immer sie waren - hindurchfasste und schließlich eine Schachtel hervorkramte. Mit einigen geschickten Griffen öffnete das geschwächte Mädchen das Behältnis und darin blitzte tatsächlich das begehrte Kleinod ein. Sehr schön. Der Wüstensohn nickte zufrieden, war ein wenig besänftigt - immerhin hatten sie so einige Zeit gespart. Wieder zog Hei eine Augenbraue hoch, als Mari leicht zuckte. Trotz der Tatsache, dass sie versuchte, es zu verstecken... ihr war anzusehen, dass sie so nicht mehr lange durchhalten würde.

Seufzend war Hei Mari nach oben gefolgt, hatte sehr aufmerksam darauf geachtet, wie sich die Hyuuga verhielt, und je länger er das tat, desto ärgerlicher wurde er wieder. Als sie sich wieder in die Hitze nach draußen begaben, krabbelte das Mädchen geschwächt die Wände der Kuhle hoch, schien sich aber damit ziemlich schwer zu tun - die Wände rutschten immer wieder mit ihr herunter, boten nicht genug Halt - es fehlte der Sandlauf, der einem Stabilität auf dem Sand bot. So würde sie innerhalb weniger Minuten komplett erschöpft sein und dann... nun, dann würde sie jemand tragen müssen. Es lief wirklich darauf hinaus: Hei würde das Mädchen vermutlich eine Weile durch die Gegend schleppen. Warum? Er hatte am meisten Kraft - sogar körperlich, vermutete er, aber vor allen Dingen gespart: Das Laufen hatte ihn keine Kraft gekostet, Jutsus hatte er auch noch keine angewendet - im Gegensatz zu seinen beiden Kolleginnen. Das nächste Mal, als die Braunhaarige nach hinten ruschte, stellte er ihr von hinten ein Bein, was dazu führte, dass sie hintenüber - und direkt in seine Arme - fiel. Einen kleinen Ruck später trug Hei das Mädchen so, wie er es schon einmal während der Aufführung getan hatte, dieses Mal allerdings nicht, weil es ihm Spaß machte oder weil er es für stilistisch anspruchsvoll oder angemessen hielt, sondern weil sie offensichtlich selbst nicht mehr konnte. Nicht, dass ein falscher Eindruck entstand - Hei ärgerte sich nicht darüber, ihr helfen zu müssen. Er wollte es sogar. Das Einzige, was ihm ein wenig sauer aufstieß, war, dass die Hyuuga einen so eigenen Kopf hatte, dass sie andere Gedanken offensichtlich schwer hineinließ. Kommentarlos trug er die Hyuuga aus der Kuhle, wie eine Prinzessin eben, und machte auch oben keine Anstalten, sie wieder abzusetzen. "Versuch' nicht einmal erst, zu diskutieren.", meinte er geflissen, als er den Blick des Mädchens auffing und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein - man sah, dass er in diesem Fall wirklich kein 'Aber' akzeptieren würde. "Ich lasse dich kurz vor der Oasenstadt hinunter. Vorher nicht. Ich habe gesagt, dass die Wüste dich verschlingt, wenn du nicht aufpasst. Und wenn du in dem Zustand durch die Dünen läufst, bist du in... fünf, zehn, oder fünfzehn Minuten komplett am Ende und brichst zusammen. Und dann muss ich dich sowieso tragen. Also, Hime, werde ich dir nun unter die Arme greifen, ob es dir nun passt oder nicht. Und wenn du zappelst, werfe ich dich über die Schulter. Du hast die Wahl.", beendete er seine Ansprache und nickte nachdrücklich, rückte sie auf seinen Armen ein wenig zurecht, um es bequemer zu haben. Kurze Zeit später kam Shika aus dem Loch heraus - und Hei sah nachdenklich zu ihr. "Shika, übernimmst du bitte die Gefangenen? Ich habe beide Hände voll.", bat er die Nara, die offensichtlich nichts dagegen hatte - und schon eine kurze Zeit später waren sie wieder bei den Männern und hatten die weite, weite Wüste vor sich...
 
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Nara Shika

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Ganz still und leise durchsuchte Shika den Staub und Sand vergangener Tage vor sich. Ihr ging es dabei nicht unbedingt um das Finden der Halskette, dem Gegenstand, dem sie schon die ganze Zeit nachgejagd hatten, sondern einfach um etwas Ablenkung von ihrem neuerlichen Unfall mit ihrer Teamkollegin. Wieso musste gerade ihr sowas immer passieren? Und wieso fühlte sie sich so.. so seltsam? Seit dem Sturz von der Treppe hatte sich ein flaues Gefühl in ihrem Bauch ausgebreitet. Es war nicht unbedingt etwas schlechtes. Es war nur irgendwie ungewohnt. Lag es vielleicht daran, weil es Mari war, mit der sie zusammengestoßen war? Möglich. Warum vernahm sie dieses Gefühl aber nur bei ihrer Teamleiterin? Das war sehr verwirrend. Außerdem war es irgendwie nicht ihre Art gewesen vor einem Problem davonzurennen. In diesem Fall konnte sie jedoch nicht anders. Ihr Instinkt hatte einfach die Kontrolle über ihre Handlungen übernommen. Seufzend starrte das Mädchen auf ein halb verrottetes Buch, das in einem Regal vor ihr lag. Ich muss mich konzentrieren.. Es war weder der Ort noch die Zeit dazu da, um Ewigkeiten über dieses komische Gefühl zu sinnieren. Sie waren doch eigentlich hier, damit der alte, grummelige Kerl, der ihr Auftraggeber war, endlich seine ersehnte Kette bekam. Zurück in der Oasenstadt würde sie sicherlich noch genug Zeit haben, in ihren Gedanken zu schwelgen und sich vielleicht nochmal ausführlich bei ihrer Teamkameradin zu entschuldigen. Möglicherweise konnte sie ihr ja sogar etwas Gutes tun. Immerhin war sie ziemlich geschwächt. Das würde sich aber erstmal herausstellen müssen.

Mit der neu gefassten Entschlossenheit im Rücken, wollte Shika sich nun wirklich auf die Suche nach der verschwundenen Kette begeben. Ironischerweise war das aber nicht mehr erforderlich. Gerade die Person, die sie in dieses Gefühlschaos gestürzt hatte, hatte ein kleines Kästchen mit dem gesuchten Objekt darin gefunden. Man konnte das schon fast als Wink des Schicksals betrachten. Letztendlich war der Fund der Kette aber natürlich nichts Schlechtes. Auch wenn sich die Nara dadurch nur noch nutzloser fühlte, konnten sie doch endlich diesen Ort wieder verlassen und sich bald wieder in einer angenehmeren Gegend aufhalten. Das hatte sie auch dringend nötig. Abseits dem Durcheinander in ihrer Gefühlswelt, hatte mittlerweile auch ihr Äußeres einiges abbekommen. Die sengenden Strahlen der Sonne hatten ihre Haut nämlich knusprig durchgebraten. So fühlte sie sich zumindest an. Leider ließ sich dagegen im Moment ja nicht viel machen. Immerhin mussten sie noch einmal durch diese verdammte Wüste wandern. In der Oasenstadt konnte sie sich dann aber sicherlich innerlich, wie auch äußerlich erfrischen. Ohne irgendwelche Worte zu verlieren, folgte Shika ihren beiden Teamkameraden also auf dem Weg nach draußen, stoppte allerdings in ihren Bewegungen, als sie etwas Weißes am Boden aus dem Blickwinkel erkannte. S-Skelette? Die purpurnen Augen weiteten sich und starrten entsetzt auf den Knochenhaufen vor ihr. Nicht nur eins. Da waren mehr, eine kleine Gruppe. Waren sie vielleicht auch auf der Suche nach der Kette gewesen? Moment! War sie gerade eben über diese toten Körper gestiegen ohne es zu bemerken? Hoffentlich war sie nicht unbedingt auf sie getrampelt. Nach dem überwandenen ersten Schockmoment, wich Shika bedächtig den menschlichen Überresten aus und stieg die Treppen nach oben. Zurück im Sonnenlicht, stellte sich ihr allerdings die nächste kuriose Situation. Hei, der anscheinend nicht mehr die schwächelnde Mari mitansehen konnte, hatte sie kurzerhand auf seine Arme genommen und sie aus der Kuhle getragen. Der Junge erntete zwar ein paar vielsagende Blicke der Hyuuga, aber sie sträubte sich nicht wirklich dagegen. Wahrscheinlich war sie einfach nur zu Stolz gewesen, um selbst Hilfe von ihren beiden Teammitgliedern zu erfragen. Gerne hätte Shika auch selbst Hand an Mari angelegt, es war aber offensichtlich, dass ihr dazu die Kraft fehlte. Mit der Hyuuga auf den Armen wäre sie wohl keine zehn Schritte weit gekommen, weswegen sie sich stillschweigend auf die Kraft und Ausdauer Heis verlassen musste. Nichtsdestotrotz blieb es ein seltsamer Anblick hier draußen. Es erinnerte schon fast an einen Bräutigam, der seine frisch vermählte Frau über die Türschwelle tragen wollte. Möglicherweise war ihre Fantasie aber einfach zu ausgeprägt.
"O-Okay.." Da Hei wohl wirklich mehr als genug beschäftigt war, blieb ihr wirklich nichts anderes übrig als sich um die beiden Räuber zu kümmern. Schließlich mussten sie noch an die Behörden übergeben werden. Shika trennte sich also kurzfristig von der Gruppe, um die beiden Männer einzusammeln. Anscheinend hatten sie sich keinen Meter von ihrem schattigen Standort wegbewegt. Verständlich. Nachdem das Mädchen ihnen nochmal etwas Wasser gegeben hatte, stieß sie mit den Räubern im Schlepptau wieder zu ihren Teammitgliedern. Nun galt es also schon wieder diesen langen, beschwerlichen Marsch durch die Wüste durchzustehen. Hoffentlich hatte sie nicht zuviel Chakra durch ihr Fuuton-Jutsu verschwendet. Sie wollte nicht auch noch einen Schwächeanfall erleiden. Die Schwarzhaarige bezweiflete nämlich, dass Hei gleich zwei Mädchen auf einmal tragen konnte. Abgesehen davon machte der Junge dennoch eine gute Figur beim Tragen seiner Teamkollegin. Trotz des doppelten Gewichtes auf seinen Füßen, sank er nämlich nicht weiter im Sand ein. Es schien fast so, als ob ihm die Umstände gar nicht kümmerten. Das war fast schon beneidenswert. Solange Shika aber nicht ins Windreich umziehen wollte, genügte der improvisierte 'Sandlauf' völlig, um sich schnell fortzubewegen. Der nachfolgende Marsch durch die Sanddünen verlief zudem recht ereignislos. Dann und wann, schaute die Nara nach ihren beiden Gefangenen, gab ihnen Proviant und etwas Wasser, damit sie genug Kraft für den Weg hatten. Ansonsten blickte sie - etwas verlegen - einige Male zu Mari und Hei, fand aber nicht den Mut etwas zu sagen. Sie war schon damit zufrieden, wenn sie es lebend aus dieser Hölle schaffen würden. Und tatsächlich! Nahe der Erschöpfung mit einer teilweise glühend roten Haut, erspähte Shika am Horizont die Oasenstadt.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Ach, es war doch zum Haareraufen. Das Byakugan war eine wirklich praktische Fähigkeit, mit der nur wenige Menschen durch die Geburt gesegnet wurden. Es zog Bewunderung und Neid an, es hatte dafür gesorgt, dass der Name 'Hyuuga' noch über die Grenzen des Feuerreichs hinaus ein bekannter Name war. Unter anderem deshalb, weil die 15-Jährige die Besitzerin dieses Doujutsus war, war sie überhaupt erst für diese Mission ausgewählt worden. Denn es war – sah man von kämpferischen Dingen ab – für eine Suche nach bestimmten Objekten natürlich optimal. Ohne das Byakugan hätte das Team noch stundenlang im Sand buddeln müssen, um überhaupt eventuell das richtige Haus zu finden. So war es alles einfacher und schneller gegangen. Gut. Leider aber auch sehr viel anstrengender für Mari, womit wir zu dem negativen Teil dieses Bluterbes kamen, dem Chakraverbrauch. Und da die Braunhaarige ohnehin nicht den größten Pool ihr eigen nennen konnte, konnte sie nun kaum noch gerade aus dieser dämlichen Sandkuhle herausgehen. Wie gern sie den Sandlauf eingesetzt hätte, einfach um ein gewisses Bild vor ihren Teamkollegen aufrechtzuerhalten, doch sie wusste, dass sie dann in spätestens zwanzig Minuten, wenn nicht früher, komplett zusammengeklappt wäre. Ohnmächtige Teamleiterin? Nicht unbedingt erste Wahl. Wie dem auch sei, ein weiteres Mal versuchte Mari sich aus der Kuhle zu bewegen, rutschte ein Stück zurück und bemerkte, dass irgendetwas – oder jemand – ihr ein Bein stellte, weshalb sie vollkommen den Halt verlor und nach hinten kippte. Noch während des Falles formte sich in ihrem Kopf eine gehörige Standpauke, doch wider Erwarten fiel sie nicht in den Sand, sondern in die Arme des schwarzhaarigen Suna-Nin, der die verwunderte Teamleiterin hochhob und.. einfach nichts sagte. Hallo?! Die weißen Seelenspiegel funkelten schon fast etwas zornig (oder eher trotzig) den Tatsumaki an, während dieser sie aus der Kuhle transportierte. Wenn der nicht gleich etwas sagte, würde die Kunoichi beginnen, was so viel mit sich bringen würde, dass sie wieder herunter wollte. Wie sah das denn bitte aus? Eine Hyuuga, die sich durch die Wüste tragen lassen musste – nein, das lies ihre Familie sicherlich nicht in einem guten Licht dastehen. Oben angekommen öffneten sich die Lippen bereits einen Spalt, die weißen Äuglein hatten sich noch immer nicht abgewandt, doch dann gab sich Hei doch tatsächlich die Ehre, Mari seine Stimme hören zu lassen. Nicht diskutieren, ja? Wer war denn hier bitte die Teamleiterin... gut, gerade machte sie ja nun wirklich nicht den Eindruck einer solchen. Schweigend verfolgte sie die weiteren Ausführungen des Schwarzhaarigen, hob eine Augenbraue an, als er die Sache mit dem Wurf über die Schulter erwähnte. Ehrlich, würde er das versuchen, hätten die beiden ein mächtiges Problem. Dumm, dass die Ge'nin Hei auch noch glaubte, dass er dies notfalls durchziehen würde. Er hatte ja schon recht, auch Mari wusste, dass sie erschöpft war und eine Pause brauchte, doch Hilfe anzunehmen war noch immer eine Überwindung. In diesem Maße sowieso. Sie stieß am Ende ihrer Überlegungen ein wenig Luft aus der Nase aus, löste den Blick endlich vom Gesicht des Jungen und sah zu Shika, die davon geeilt war, um die Räuber aufzusammeln. „Meinetwegen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, schloss einen Moment die Augen und rang mit sich – gut von außen erkennbar. Kam da noch etwas? Ja, ein ganz leises, vermutlich für Hei nicht einmal verständlich in den imaginären Bart gemurmeltes „Danke.“ bevor sie in ein vorerst für sie so typisches Schweigen verfiel und versuchte, einem weiteren Blick in die Augen des Suna-Nin zu entgehen.

Der weitere Weg verlief reibungslos. Die Räuber machten keine Anstalten (mehr), sie mussten hier und dort weiterhin versorgt werden, doch gut, dass mithilfe der Versiegelung die Ninja leicht mehr Proviant hatten mitnehmen können, als es minimal nötig gewesen wäre. Zumindest hatte die Hyuuga so mehr Dinge mitgenommen, ohne weiteres Gewicht mit sich schleppen zu müssen. Während des Weges zurück zu der Oasenstadt legte Mari bereits gedanklich den restlichen Verlauf der Mission fest, viel folgte ja nicht mehr. Der Tag war fortgeschritten, die Kraftreserven – zumindest der Mädchen – ein gutes Stück aufgebraucht worden. Das hieß, dass sie die nächste Nacht erneut in der Oasenstadt verbringen, von dort am nächsten Tag nach Suna aufbrechen würden, dann nur noch die Kette abzugeben hatten, bevor es – endlich – zurück nach Jôsei gehen konnte. Einiges war auf diesem Auftrag passiert, daher war die Kunoichi sehr froh darüber, wenn ihr Team und sie nun nicht mehr viel zu tun hatten, außer dieser Wüste zu entkommen. Ich meine, viel konnte ja nicht mehr passieren, oder? Es fühlte sich verdammt komisch an, diese Überlegungen auf den Armen Heis zu vollziehen, denn auch wenn er sie ruhig hielt, so war es nicht normal, sich dem Gang einer anderen Person anpassen zu müssen. Überhaupt war es für die stolze Kunoichi das erste Mal, dass sie durch die Gegend getragen werden musste und das auch noch ausgerechnet von einem Shinobi, mit dem sie wirklich viel zu tun hatte – und wahrscheinlich noch zu tun haben würde. Kurz sah die Teamleiterin zu der Nara, die den ganzen Marsch über kein Wort gesagt hatte... ach, Moment. Sie durfte sich gar kein Urteil erlauben, von Gedanken überflutet hatte sie ja ebenfalls fast nichts gesagt. Gelegentlich, wenn den beiden Banditen etwas von ihrem Proviant gegeben werden sollte, aber das war es auch gewesen. Glücklicherweise erschien schon bald die Oasenstadt am Horizont, was nicht nur die Nara glücklicher stimmte, sondern auch die erschöpfte Teamleitern – die in den vergangenen Stunden, wenn auch in gleißender Hitze, zumindest etwas Erholung bekommen hatte. Ein leichtes Lächeln auf die Lippen bekommend sah die Hyuuga der Ortschaft entgegen, seufzte innerlich zufrieden. Fast geschafft. Nur noch dieses kleine Stückchen. Wie abgemacht sah Mari zu dem jungen Mann hinauf, der sie noch immer einer Prinzessin gleich auf den Armen trug, denn sie waren nur noch wenige Meter von den ersten Häusern der Oasenstadt entfernt. „Wir sind da“, bemerkte sie also, hob die Mundwinkel etwas an. Bedankt hatte sie sich bereits, ob er es verstanden hatte oder nicht, daher brauchte sie es jetzt nicht mehr wiederholen. Ende gut, alles...

… hättest du wohl gern. „Hiiiiilfe!“ Die Teamleiterin hatte sich gerade von Hei auf dem Boden absetzen lassen wollen, da drang der grelle Schrei einer panischen Frau an ihre Ohren, es war so hoch, dass es fast einen Stich im Hirn hinterließ. „Tatsumaki-san!“ Mari lies sich nicht viel Zeit, um den Schock auf sich wirken zu lassen, sondern befreite sich fast ruppig aus den Armen des Jungen, landete auf dem Sand – konnte darin jedoch immer noch nicht fest stehen. Daher biss sie die Zähne zusammen und konzentrierte erneut ihr Chakra, so viel Vorrat hatte sie über den Weg wieder ansammeln können, ohne beim ersten Gebrauch aus den Latschen zu kippen.. konnte man zumindest hoffen. Es sollten nicht viele Worte nötig sein, damit die Kollegen verstanden, dass dem Ursprung des Schreis auf den Grund gegangen werden musste. Die Räuber wurden dabei einfach blind und gefesselt wie sie waren stehen gelassen – man musste Prioritäten setzen. Zwischen den Häusern hindurch rannte die braunhaarige Kunoichi an der Spitze also weiter ins Zentrum der Stadt. Dort angekommen bemerkte sie auf ihren erschöpften Körper sogleich den Schatten der vielen Palmen und zusammen mit diesem den Blick eines großen und vermummten Kerls, der eine Klinge vor einer verängstigten Frau hin und her schwenkte. Die Verursacherin des Ausrufs? Sehr gut möglich. „Ah. Das wurde aber auch Zeit.“ Der große Kerl stieß die hilflose Frau zur Seite, als wäre sie unbrauchbarer Müll geworden, wandte sich dann vollends den drei Jugendlichen zu und hob den Blick – als hätte er nicht so schon auf sie hinab blicken können. „Shinobi. Die sieht man hier nicht oft.“ Die Augen verengten sich und selbst durch den verdeckten Mund konnte man das hämische Grinsen deuten. „Außer natürlich, sie haben einen Auftrag zu erledigen. Beispielsweise ein wertvolles Kleinod für den alten Shinsou einsammeln. Na? Hab ich recht?“ Wäre zu einfach gewesen, wenn die Hyuuga sich so einfach hätte anmerken lassen, dass dieser Fremde mit seiner Vermutung goldrichtig lag, daher behielt sie ein Pokerface bei, doch ihr Hirn ratterte. Woher wusste der Kerl von der Kette? Das... hatten die beiden Räuber aus der Wüste sie etwa angelogen?! Möglich, genauer überprüfen hatte Mari dies ja nicht gekonnt, mal ganz davon abgesehen, dass sie wirklich nie irgendetwas in den Techniken des Verhörs gelernt hatte. Verdammt. Na schön, der eine Kerl sollte aber doch kein Problem darstellen, oder? Die Ge'nin ging bereits in Kampfstellung, bemerkte dann eine weitere Erschöpfungswelle und überlegte, diese Konfrontation lieber Shika und Hei zu überlassen. Tja, leider war das dann aber auch nicht mehr so einfach. „L-lass mich!“, ertönte just in diesem Moment der nächste Schrei, allerdings lag der Ursprung in einer anderen Ecke der Oasenstadt, außerhalb des Sichtfelds der ihrem Byakugan beraubten Hyuuga. Als wäre das nicht genug gewesen, kam aus der entgegengesetzten Richtung ein weiterer Hilferuf. Fast so, als wäre die ganze Stadt auf den Kopf gestellt worden. „Ihr habt so lange gebraucht, da habe ich meinen Jungs erlaubt, sich ein wenig zu amüsieren. Sie scheinen wirklich ihre Freude zu haben, ich meine, hier laufen so viele reiche Säcke herum, die können uns doch ruhig ein bisschen etwas abgeben, findet ihr nicht?“ Doch dann verschwand das Grinsen und wich einem ausdruckslosen Gesicht, während der Mann seine Klinge den Jugendlichen entgegenhielt. „Also. Wer von euch hat die Kette?“ Wie sah also die Situation aus? Hier liefen ein Haufen Diebe herum, die es alle nur auf eins abgesehen hatten: den Schatz, den die Ninja aus der Wüste aufgesammelt hatten. Somit hatte jeder dieser Räuber als Ziel die Shinobi ausgemacht und – auch wenn sie das zum Glück nicht wussten – Mari, die die Kette schließlich bei sich trug. Es ging nicht anders, das Team musste sich aufteilen. Schleunigst. „Tatsumaki-san, kümmer dich um die rechte Seite der Stadt, Nara-san, zur Linken. Ich kümmer mich um das Zentrum.“ Ein Glück, dass dieser Ort nicht so groß war wie Jôsei. Hätte die Braunhaarige ihr Byakugan noch zur Verfügung, hätte sie genauere Auskünfte über die Anzahl der Feinde geben können, doch das fiel jetzt leider flach. „Keine Sorge, mir geht’s gut“, ergänzte sie so leise, dass der Kerl es nicht mitbekommen konnte, direkt danach erspähte sie im Rücken des großen Mannes einen weiteren, etwas dünneren Kerl, der ebenfalls vermummt war, jedoch keine große Klinge besaß, sondern 'nur' einen kleinen Dolch. Mit diesem lief er hinter einem alten, fetten Kauz her, der versuchte, seine müden Knochen für eine Flucht in Bewegung zu bringen. Die Befehle waren gegeben worden, nun verschwand die erschöpfte Hyuuga von ihrem Platz und tauchte zwischen alten Mann und Dieb auf. Mit Schweiß auf der Stirn schlug die dem Kerl die Waffe aus der Hand, danach die Faust in die Magengegend und als er sich ein Stück nach vorne beugte den Ellbogen auf den Rücken, bis er mit dem Gesicht im Sand landete. Maris Gedanken in diesem Moment? Kein weiteres Chakra verschwenden und Gott, bitte den Sandlauf noch lange genug anhalten lassen. Anstatt Zeit mit irgendwelchen Danksagungen zu verschwenden, stürmte die Ge'nin auf den groß gewachsenen Vermummten zu, den sie zuerst angetroffen hatten, musste jedoch sogleich seiner Klinge ausweichen. Gut, Aufmerksamkeit auf die Braunhaarige gerichtet, dann konnten die Kollegen ja nun ihren Angelegenheiten nachgehen, nicht?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Die bösen Blicke der Hyuuga kümmerten den Wüstensohn im Moment wirklich überhaupt nicht. Mal abgesehen davon, dass sie nur Trotz wiederspiegelten, gab es einfach keine andere Möglichkeit im Moment, wenn Mari nicht innerhalb der nächsten Minuten ohnmächtig auf seinem Rücken hängen wollte, und dann würde sie die Arme auch noch um seinen Hals schlingen müssen, um nicht herunterzufallen - war es das, was sie wollte? Vermutlich nicht. Aber sie schien trotzdem mit sich zu kämpfen, und dieser kleine innere Kampf des Mädchens... ließ Hei wieder um einiges milder gestimmt werden. Er schmunzelte sogar leicht, aber nur so leicht, dass es eigentlich eher als ein Gefühl als eine wirkliche Regung in seinem Gesicht darstellte - die große Hyuuga Mari willigte ein? Na, wenn das mal nichts war! Und... kam da etwa noch was? Fragend legte Hei den Kopf schief, und musste sich dann zurückhalten, nicht zu lachen, als die Hyuuga diesen Kraftakt endlich hinter sich hatte - gute Güte, das musste sie vielleicht eine Kraft gekostet haben. Kaum zu glauben, was für ein Ausmaß es gewesen war, dieses kleine Wort 'Danke', nicht wahr? Und dass sie dann - leicht bockig, so kam es Hei vor - wegsah und seinem Blick partou nicht mehr begegnen wollte machte das Ganze irgendwie noch ein wenig köstlicher: Er wusste ja, dass es ihr schwer fiel, Hilfe anzunehmen. Und irgendwie schätzte er das 'Danke' auch und freute sich, dass sie offensichtlich ein wenig zur Vernunft gekommen war, aber... bitte. Irgendwo verhielt sich das sonst ziemlich erwachsen wirkende Mädchen in dieser Hinsicht wie ein Kind. Alles selbst machen, niemals Hilfe annehmen, und wenn, dann nur, wenn es wirklich garnicht mehr anders ging. "Kein Problem~", summte Hei leise als Antwort und war offensichtlich zufrieden, bemerkte, dass Shika schließlich wiederkam, mit den Räubern im Schlepptau - und dann begann der nächste Marsch durch die Wüste. Der wurde ein wenig anstrengender - allerdings hatte der Wüstensohn ja immer noch den ziemlich gigantischen Vorteil, dass er kein Chakra verwenden musste, um auf dem lockeren Sand zu laufen, sondern einfach und federnd darauf laufen konnte, als wäre es leicht weicher Waldboden. Ideal, sozusagen. Trotzdem war das Zusatzgewicht auf seinen Armen nicht unerheblich... allerdings war die Hyuuga trotz allem ja nur ein Mädchen. Gut, vielleicht in einiger Zeit als 'junge Frau' zu bezeichnen, aber viel wog sie ja zum Glück immer noch nicht, weshalb es Hei zwar ein wenig mehr Anstrengung kostete, einzelne, größere Dünen hinaufzustapfen, aber im Großen und Ganzen konnte Mari behaupten, eines der wirklich bequemsten Verkehrsmittel der Wüste benutzen zu dürfen: Hei. Ab und zu schaute er auf das Gesicht der Hyuuga hinab und musste immer wieder schmunzeln, wenn sie seinem Blick auswich, und ab und zu schien sie generell recht abwesend zu sein - Hallo? Sie sollte gefälligt genießen, was hier vor sich ging, passierte immerhin nicht jeden Tag! Ein ganz seichtes Grinsen auf den Lippen habend, sah er nach oben zur Sonne, die ihren Zenit schon überschritten hatte und wieder in Richtung Horizont sank. Weit in der Ferne konnte man schon die grünen Palmen aufblitzen sehen, die die Oasenstadt schon von weitem sichtbar machten, und der Tatsumaki schien zufrieden - niemand hatte gesprochen, die Diebe, die sie gefangen hatten, waren brav, Shika schien mit der Hitze zu kämpfen und Mari mit ihrer Unfähigkeit, Hilfe wirklich anzunehmen, und Hei selbst sah keinen Grund, das aufzulockern. Er befand diese Konstellation als Recht vorteilhaft - reden würde nur noch mehr Kraft kosten. Gut nur, dass er noch genug Chakra übrig hatte... mehr als genug. Es war nun einmal seine Umgebung hier; Alleine wegen den Umständen würde es wohl wenige Menschen geben, die es hier mit ihm ohne Probleme aufnehmen können würden. Und da jetzt auch die Oasenstadt immer näher kam, würde doch auch sicherlich... jep, da war es. "Das sehe ich.", meinte Hei mit stoischem Gesichtsausdruck, musste aber wieder ein wirklich breites Grinsen unterdrücken, welches sich jetzt fast an die Oberfläche kämpfte - noch aber hatte Hei seine Fassung nicht ganz verloren. Gerade wollte er das Mädchen, welches er bis jetzt sozusagen auf Händen getragen hatte, wieder auf den Boden lassen, da...

... ertönte ein lauter Schrei. Ziemlich laut, und durchdringend. Unangenehm. Hei, der die Beine der Hyuuga schon in Richtung Boden befördert hatte, schaute überrascht auf und wurde dann von noch etwas anderem überrascht - einer zappelnden Mari, die er schnell losließ, damit sie ihm nicht noch eine reinhaute. Oh, jetzt kam ein wenig Bewegung in die Sache. Aber was war wohl los? Etwas nachdenklich, aber immer noch schweigsam folgte Hei Mari, die sich offensichtlich ein wenig erholen hatte können - sie war schon wieder recht spritzig. Recht, was noch lange nicht 'auf der Höhe ihrer Kraft' hieß, aber gut.. Hei akzeptierte es. So schneller er konnte folgte er - und da wurden sie gleich mit dem ersten Problem konfrontiert. Oder... das Problem. Hei beobachtete nur, hielt sich bedeckt, wie Mari ja eigentlich auch - aber offensichtlich lief es hier auf eine Konfrontation heraus. Lange Rede, kurzer Sinn: Mari befahl, sich aufzuteilen. Nachdenklich sah der Wüstensohn noch einmal zu dem Mädchen, nickte ihr dann zu, sah zu Shika und nickte auch in der Richtung. "Verstanden. Viel Glück. Übernehmt euch nicht.", murmelte er - es behagte ihm nicht wirklich, sich aufzuteilen. Das hatte ihn die erste Mission gelehrt. Aber das hier war wieder etwas anderes - keine Shinobi, nur Diebe. Und wenn er alleine war... konnte er auch seine Sand-Jutsus einsetzen. Sehr schön. Mit einigen schnellen Sprüngen flitzte Hei in die Richtung, aus der die Hilferufe gekommen waren, die auf seiner Seite lagen. Die ersten Meter passierte nichts, aber hinter der nächsten Ecke war bereits das erste Problem da: Drei Räuber, die sich an einer Gruppe junger Frauen vergreifen wollte... natürlich nur an deren Geldbeutel, da war sich Hei sicher. Trotzdem sah es nicht bequem aus, was sie dort taten - grabbelten, grinsten und lachten hässlich dabei. Zähneknirschend sah sich Hei einen Moment um - gut, niemand da - und schlug dann die Händflächen aneinander. "Sandgeschoss!", knurrte er, und aus dem WÜstenboden erhoben sich drei fußballgroße Bälle, die sich binnen eines Augenaufschlags verhärteten. Mit einem Mal bemerkten auch die Diebe, dass dort ein junger Mann stand, der ihnen offensichtlich Probleme bereiten wollte - und stürmten auf ihn zu. Der Wüstensohn machte eine schnelle Bewegung mit der Hand nach vorne, und ein Ball schoss nach vorne, traf den Mann, der ganz vorne lief, an der Brust, und schleuderte ihn etliche Meter weit weg... wenn er viel Glück gehabt hatte, nur mit einigen gebrochenen Rippen. Hei spürte, wie das heiße Wüstenchakra durch seine Adern pulsierte, als er auch den anderen Beiden jeweils eine der Kugeln vor den Latz ballerte. Die waren bedient.. einer rührte sich nicht mehr, die anderen beiden wälzten sich meterweit entfernt stöhnend im Sand. Abschaum. Hei seufzte, schloss einen winzigen Moment die Augen, um sich zu konzentrieren, und hastete dann zu der Gruppe von jungen Frauen, die offensichtlich doch noch eher Mädchen waren. Ohne sich um die Dankesbekundungen zu kümmern, fragte er die knapp bekleideten Damen, wo und wie viele Banditen sich hier noch herumtreiben würden. Information empfangen, verarbeitet, weiter. Hei ließ sich nicht beirren und fing an, seine Seite nach weiteren Männern zu durchkämmen. Die, die er fand, wurden mit einem der steinharten Geschosse außer Gefecht gesetzt.
 

Nara Shika

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Endlich! Endlich waren sie an der Oasenstadt angekommen. Es brauchte nur noch wenige Schritte bis Shika sich von den ganzen Strapazen der Reise erholen konnte. Ehrlich gesagt hatte sie das auch bitter nötig. Sie war eigentlich schon längst an die Grenzen ihrer Kräfte angelangt. Die Haut brannte wie Feuer, sie war in Schweiß gebadet und Mund und Lippen waren, trotz genug Wassers, wieder einmal trocken wie Staub. Für heute sollte es also wirklich genug sein. Denkste! Anstatt entspannt die Füße hochlegen oder im Bad sitzen zu können, erwartete das Mädchen, wie auch den Rest der Gruppe, eine mehr als böse Überraschung. Aufgeschreckt durch einen recht lauten, zugleich aber auch schrillen Hilfeschrei einer Frau, rannte zuerst Mari, gefolgt von Hei und Shika, in dessen Richtung. Es war überraschend zu sehen, wieviel Kraft ihre Teamleiterin doch wieder hatte. Noch vor wenigen Stunden hatte sie einen Schwächeanfall, weil sie zuviel Chakra verbraucht hatte. Und nun war sie schon wieder so spritzig als wäre nichts gewesen. Hoffentlich würde sie sich aber nicht schon wieder übernehmen. Nicht, dass der Tatsumaki sie noch einmal herumtragen musste und wenn es nur aufs Zimmer wäre. Schließlich hatte er keinen unendlichen Kräftevorrat. Es war eh schon ein kleines Wunder, dass er nicht im Geringsten erschöpft aussah, obwohl er sie die ganze Rückreise über auf den Armen hatte. Da musste doch irgendein Trick hinter stecken. Oder hatte sie den Jungen die ganze Zeit nur unterschätzt? Egal. Momentan gab es viel wichtigere Dinge. Hinter der nächsten Straßenbiegung konnten die Genin nämlich im Zentrum der Oasenstadt den Ursprung des Hilfeschreis ausmachen. Ein großer, vermummter Kerl, anscheinend wie ihre beiden andere Freunde ein Bandit, bedrohte eine Frau, stieß sie aber sogleich von sich weg, als er die drei Jugendlichen entdeckte. Offensichtlich war sie nur Mittel zum Zweck gewesen, um sie hierher zu locken. Nach seiner kleinen Rede zu urteilen, schien der Mann zudem gut informiert zu sein. Ob ihre beiden Gefangenen doch nicht allein arbeiteten? Mh.. nein. Trotz des gleichen Gewerbes, unterschied sich die Herangehensweise dieser zwei Gruppen doch sehr von einander. Während die einen sich nur auf ihr Ziel konzentrierten, war es den anderen egal, ob Dritte in den Konflikt mit einbezogen wurden. Es schien ihnen ja sogar noch Spaß zu machen. Was für Idioten.. Die Mundwinkel von Shika wanderten merklich nach unten. Sie hasste solche Menschen schlichtweg. Wie konnte das Leid anderer Leute nur unterhaltsam sein? Es war Zeit, dass sie ihre eigene Medizin zu schmecken bekamen. Mari schien ähnliche Gedanken zu haben. Zwar mussten sie sich aufteilen, um die ganze Stadt gleichzeitig zu säubern, allerdings blieb ihnen kaum eine andere Wahl. "Ü-Übernimm dich nicht!" Nach einem sorgenden Blick in die weißen Seelenspiegel Maris, machte sich die Schwarzhaarige in die linke Seite der Stadt auf.

Es dauerte nicht lange bis Shika den Ursprung weiterer Schreie in ihrer Hälfte der Oasenstadt ausgemacht hatte. Von einem Häuserdach spähend, sah sie auf drei vermummte Männer mit Dolchen hinunter, die die Hotelbesitzerin und ihren hinterlistigen Sohn bedrohten. Anscheinend versprachen sie sich leichte Beute von solch einer wohlhabenden Frau. Tja, Pech für sie, dass heut nicht ihr Glückstag war. Sie würden nichts anderes als eine Tracht Prügel und eine Freifahrt ins Gefängnis gewinnen. Anstatt die drei Angreifer jedoch direkt zu konfrontieren, entschied sich die Nara für einen kleinen Trick. Weiterhin auf dem Dach verharrend, formte sie entschlossen das Fingerzeichen Ratte, woraufhin ihr Schatten nach unten schnellte und sich mit dem Schatten des nächsten Banditen verband. Das Kagemane no Jutsu hatte angefangen zu wirken. Völlig perplex über die verlorene Kontrolle über seinen Körper, blickte der Mann panisch mit seinen Augen umher. "W-Was zum..?" Zu spät. Ohne ihrem Opfer Zeit zu lassen seine Kumpel zu warnen, sprintete er, geleitet von den Bewegungen von Shika, auf seine Freunde zu, erhob seine Faust und schlug diese einem der Männer mit voller Wucht ins Gesicht. "Argh!" Einer war schonmal ausgeschaltet. Der nächste sollte sogleich folgen. Ehe dieser auf die verwirrende Situation des Betrugs nämlich reagieren konnte, flog die Faust des kontrollierten Banditen auch in sein Gesicht und schickte ihn ebenso zu Boden. Jetzt war also nur noch einer übrig. Statt diesen sich aber selbst verprügeln zu lassen, erlöste die Schwarzhaarige den Mann kurz von seinen Leiden, nur um ihn dann mit einem Renkugan an die nächste Häuserwand zu schleudern. Es war fast schon zu leicht gewesen die Banditen auszuschalten. Natürlich war ihre Arbeit aber noch nicht erledigt gewesen. Hinter jeder Häuserecke konnten mehr dieser zwielichtigen Gestalten warten. So holte sich Shika kurz die Danksagungen ab und huschte dann weiter.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Erneut schwang der vermummte Mann seine Klinge, doch für die geschulte Kunoichi war es kein weiteres Problem, unter dem Schlag hinwegzutauchen. Zwei Faktoren spielten eine Rolle, dass die Hyuuga ihren Gegner nicht einfach sofort ausgeschaltet hatte. Numero eins, ihre eigene Verfassung, die natürlich – trotz ihrer Worte – bei Weitem nicht das war, was man als 'auf der Höhe' hätte bezeichnen können. Außerdem, und damit kamen wir zum zweiten Faktor, wusste dieser Fremde um einiges besser mit seiner Waffe umzugehen als beispielsweise die beiden Gauner, die bereits in der Wüste von der Gruppe niedergestreckt worden waren. Somit hieß es für die Leitern, die sofort ihre Gedanken bezüglich der beiden Teamkollegen ausgeschaltet hatte, besser aufpassen und hoffen, dass der Sandlauf nicht frühzeitig den Geist aufgab. Denn in diesem Moment könnte die Klinge des Fremden schnell irgendwo landen, wo sie eindeutig nicht hingehörte – fragte man Mari zumindest nach ihrer bescheidenen Meinung. Lange Rede, kurzer Sinn, die Kunoichi wich einem Hieb nach dem anderen aus, tänzelte dabei Schritt für Schritt nach hinten, bis sie eine wirklich offensichtliche Lücke in der Verteidigung ausmachte. Sie wollte gerade zum Gegenangriff ausholen, bemerkte jedoch plötzlich den Schatten einer neuen Person auf sich fallen. Noch einer dieser Diebe? Schnell ging die Ge'nin in die Hocke und wich damit gerade noch dem Stich des neuen Mannes mit seinem Dolch in ihren Rücken aus, der diesen daraufhin direkt in die Brust seines 'Anführers' – wenn er das denn war – stach. Teamwork war eindeutig etwas anderes. Während beide zuerst vom Schock gelähmt waren, begann sich das Oberteil bereits in roter Farbe zu tunken, was sich nicht verbesserte, als der Kumpane so klug war, den Dolch aus dem Brustkorb zu ziehen. Der große Kerl schwankte, gab ein paar röchelnde Geräusche von sich und kippte daraufhin um, und bevor sich die neu hinzugekommene Person von seiner Tat erholen konnte, löste sich auch Mari aus ihrer Hocke, schlug ihm zuerst die Waffe aus der Hand (die ein paar Meter flog), packte seine Schultern und rammte ihm ihr Knie in die Magengrube, wollte zum nächsten Schlag ausholen, doch plötzlich verlor auch sie den Halt und rutschte im Sand aus. Glück im Unglück, dass der eine Tritt schon genügte, um den Dieb in die Knie zu zwingen, weshalb die plötzlich schwer atmende Kunoichi nur noch mit einem letzten Tritt auf den Hinterkopf sein Gesicht im Sand vergrub. Das war wirklich verdammt knapp gewesen. Zuerst suchten die weißen Augen die Umgebung nach weiteren Gaunern ab, danach fixierte sie sich auf den reglosen und blutenden Körper des Mannes, der die Gruppe bei der Ankunft in diesem Urlaubsparadies angesprochen hatte. Wenn Mari auch ohne Byakugan nicht vollkommen falsch lag, könnte seine Lunge wirklich präzise getroffen worden sein – kein wunder, dass er sich nicht mehr rührte. Wieder durchfuhr ein Schock ihren Körper, sie schwankte und fiel mit dem eigenen Hintern in den heißen Sand, hielt sich die Stirn, weigerte sich aber für den Fall, dass noch weitere Diebe auftauchten, die Augen zu schließen.

Zum Schluss nahm doch noch alles ein gutes Ende. Während die Hyuuga gleich neben der Leiche des Gauners eine Verschnaufpause einlegen musste, verstummten schon bald die Schreie der Bewohner und Urlauber, wurden stattdessen ausgetauscht mit den Hilferufen vieler Männer, die Mari einfach mal als Mitglieder der Diebesbande ausmachte, denen von ihren Teamkollegen ordentlich eingeheizt wurde. Hei tauchte von der rechten Seite wieder auf, gefolgt von Zivilisten, die die gefesselten und teilweise eher humpelnden als gehenden Diebe vor sich hertrieben. Was er mit denen wohl so angestellt hatte? Auch Shika kam, ein ähnliches Bild abgebend, zurück zum Zentrum, woraufhin sich die erschöpfte Hyuuga eher schlecht als recht wieder auf die Füße hievte, ihr Gleichgewicht finden musste, dann jedoch ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen zwang. Sie gab kein gutes Bild ab, aber wenn sie sich nicht zusammenriss, hätte es noch um einiges schlechter ausgesehen. Dass sie nicht mehr im Sand gehen konnte, fiel den Kollegen bereits bei den ersten Schritten auf, die sie tätigte. Man könnte jetzt noch Seiten füllen mit den Erzählungen, was in der Zwischenzeit noch so alles passierte, doch da dies keine relevanten Informationen für den weiteren Verlauf der Mission waren, eher eine zusammengefasste Version. Die Diebesgruppe wurde ihrem Anführer beraubt der entsprechenden polizeilichen Abteilung in der Oasenstadt übergeben, zusammen mit den zwischenzeitlich einfach links liegen gelassenen beiden namenlosen Räubern aus der Wüste. Sie hatten nicht gewusst, was um sie herum passierte, doch da sie blind und gefesselt waren, hatten sie das einzig richtige getan – stehen bleiben und warten, ob sie gleich erschlagen oder gerettet werden würden. Da sie sicherlich noch ihre Strafe bekommen würden, waren sie wohl weder das eine noch das andere, höchstens darüber, dass sie lebend aus diesem Überfall in der Einöde herausgekommen waren, konnten sie glücklich sein. Wie sie bereits wussten, hätte es niemanden weiter interessiert, wenn die Ge'nin gleich vor Ort kurzen Prozess mit ihnen gemacht hätten. Als Dank für die Rettung wurden Shika, Hei und Mari eine kostenlose weitere Nacht im Hotel spendiert, mit Essen und allem Luxus, den es zu bieten gab. Sogar Shintaro verhielt sich ruhig, wahrscheinlich war diese Bedrohung ein einschneidendes Erlebnis für ihn gewesen, was ihn dazu veranlasste, zumindest seine Retter diese Nacht in Ruhe den Abschluss ihrer Mission genießen zu lassen. Demzufolge gab es keine Überraschungen im Bad, im Zimmer oder bei der gemeinsamen Mahlzeit. Die fiel aber sowieso flach, denn zumindest die Teamleiterin hatte nur ein paar Worte mit den Kollegen ausgetauscht und war danach auf ihr Zimmer verschwunden, sichtlich erschöpft und trotz des sanften Lächelns konnte auch sie die Schweißperlen und die schwere Atmung nicht verbergen. Somit gönnte sich die Hyuuga keine ausgelassene Mahlzeit, sondern einfach nur Ruhe und eine ordentliche Portion Schlaf. Dieses Mal war die Hotelbesitzerin sogar noch einmal so großzügig gewesen, jedem einzelnen Ninja ein eigenes Zimmer zur Verfügung zu stellen.

Am nächsten Morgen wirkte Mari wieder wie sie selbst, nach einem morgendlichen Bad war sie gerade gehend und mit festem Schritt wie immer im Essensraum aufgetaucht – es war besonders früh aufgetischt worden – bevor sich die Gruppe zurück auf den Weg nach Sunagakure gemacht hatte. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen war dies eine wahre Leichtigkeit, denn es gab keine Feinde außer die Sonne, so wie jeden Tag. Was die zweite Begegnung mit Hiroshi anging, so war schwer zu erkennen, ob er nun zufrieden oder unzufrieden mit der Arbeit seiner eingestellten Arbeitskräfte war. Einerseits hatte er der Teamleiterin schneller die Schachtel mit der Kette aus den Händen gerissen, als diese hatte gucken können. Andererseits folgte sogleich eine Standpauke, dass reifere Ninja diese Aufgabe in der Hälfte der Zeit hätten schaffen können. Die Information, dass sein 'vertrauter' Kollege, von dem er die Schatzkarte erhalten hatte, ihn betrogen hatte, stimmte seine Laune dann endgültig schlecht, und da gerade niemand anderes sonst anwesend war, lies er seine Empörung an den Ge'nin aus. Gut, ein Auftraggeber unter vielen, die Shika, Hei und Mari in ihrer Laufbahn als Ninja noch haben würden, daher musste gelernt werden, damit einfach umzugehen und es an sich abprallen zu lassen. Als sie das große Gebäude wieder verließen, trafen sie noch ein letztes Mal auf die zur Schönheit erblühten Ran, die der Gruppe stumm mit einem Wink der Hand andeutete, dass ihr Großvater schon über die Ereignisse hinwegkommen würde und sie sich nichts daraus machen sollten. Und was war das? Warf sie dem Tatsumaki da noch einmal ein extra Lächeln zu? Hm, egal. Während des weiteren Weges durch das Dorf liefen die Ge'nin an einer Menge Stände vorbei und erblickten an fast jedem Haus Verzierungen, die alle als Vorbereitungen für das Fest zur Regenzeit dienen sollten. Morgen wollten sie anfangen zu feiern, wenn die Hyuuga ihren Ohren trauen konnte. Doch jetzt hieß es erst einmal den Auftrag für beendet erklären und den Weg nach Hause ansteuern, diese sengende Hitze hinter sich lassen und wieder zurück in die Zivilisation namens Jôsei kommen. Wo Menschen, Temperaturen, sowie Flora und Fauna einfach viel mehr dem Geschmack der Braunhaarigen entsprachen. Lies sie diesen Auftrag noch einmal Revue passieren, so war einiges nicht so gelaufen, wie sie es gerne gehabt hätte. Und auch was ihre Aufgabe als Teamleiterin anging, hatte sie gelernt, dass ihr noch eine Vielzahl an Erfahrung fehlte. Dennoch, ihr erster geleitete Auftrag war erfolgreich beendet worden, nicht zuletzt durch die Hilfe ihrer Kollegen, die sich im Laufe der Mission nicht nur als solche, sondern auch als wahre Mitstreiter entpuppt hatten. Wann sie in dieser Konstellation wohl wieder zu einem Auftrag aufbrechen würden? Eins war klar – zu diesem Zeitpunkt würden alle drei um eine Vielzahl an differenzierten Erfahrungen reicher sein.


[Mission Ende]
 
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