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Pathologie des Krankenhauses

Beiträge
41
Alter
15 Jahre
Größe
171 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
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Es war ein Montagmorgen und Seiichi war nicht nur ausgesprochen gut gelaunt, er war zudem auch sehr motiviert und engagiert, heute mit der Arbeit zu beginnen. Wer den Aburame nun schon ein bisschen kannte, der musste hier automatisch ins Stutzen kommen, immerhin zeigte sich der Genin nur selten von Arbeit wirklich angetan, und gleichzeitig den Schluss ziehen, dass es sich bei der bevorstehenden Aufgabe unmöglich um eine Tätigkeit als Shinobi handeln konnte. Alle Aufgaben, die irgendwie seine Teilnahme oder seine Fähigkeiten als Ninja erforderten, stießen bei dem dunkelhaarigen Jungen in der Regel auf eine gewaltige Portion Widerwillen und lediglich der Durchsetzungskraft und dem eisernen Willen seines Vaters war es zu verdanken, dass er überhaupt den Weg des Ninjas eingeschlagen und nicht ganz einfach Arzt geworden war, wie es seit frühster Kindheit sein innigster Traum von ihm verlangt hatte. Seiichi wollte Menschen helfen, nicht Schaden zufügen und sie verletzen, daher verbrachte er auch den Großteil seiner Zeit damit, sich in den Künsten der Medizin fortzubilden und seine Lehre als Medicnin trotz der Proteste seines Vaters fortzuführen. So auch heute, denn seine Mutter, Aburame Yuna, war ebenfalls eine bekannte und renommierte Ärztin und hatte für den heutigen Tag eine Fortbildung angesagt. Seiichi war in Ekstase gewesen, als er diese Neuigkeiten erfahren hatte und die angespannte Vorfreude, welche ihn seitdem nicht mehr loslassen wollte, war auch jetzt noch prominent, wo er sich bereits auf den Weg zum Krankenhaus befand, in der Aussicht an einem spannenden und aufregenden Leergang teilnehmen zu können.
Beim Betreten des Krankenhauses wurde der Genin von der Frau an der Rezeption erkannt und sie schenkte ihm ein Lächeln, ehe sie ihn direkt in Richtung Keller des Hauses schickte. „Deine Mutter wartet unten, Seiichi-kun. Du könntest ihr bei den Vorbereitungen helfen, ehe die anderen Schüler eintreffen. Das sollte in einer guten halben Stunde der Fall sein“, informierte sie ihn und der Aburame bedankte sich artig, ehe er ihren Anweisungen folgte und mit dem Fahrstuhl in Richtung Keller fuhr. Es war nicht selten, dass Leergänge für Medics in der Pathologie stattfanden und man sich mit den gespendeten Körpern der Menschen beschäftigte, welche ihr Ende in den Krankenhausbetten einige Etagen weiter oben gefunden hatte. Entsprechend kannte der Genin auch den Weg in die Katakomben des Hauses und es dauerte nicht lange, bis er eine der Eisentüren beiseiteschob und sich in einem größeren Raum wiederfand. „Guten Morgen Oka-san, ich habe dir dein Frühstück mitgebracht…“, meinte der Junge fröhlich, ehe er den braunen Leinenbeutel auf dem Schreibtisch nahe der Tür fallen ließ und die wenigen Schritte zu seiner Mutter überquerte, welche momentan konzentriert über einer Leiche gebeugt stand und ihrem Sohn bei seinem Eintritt lediglich ein kurzes Lächeln geschenkt hatte. „Hast du gut geschlafen?“, fragte sie fröhlich, ehe sie das Augenlied ihres Patienten wieder sinken ließ und nach der schwarzen Plane griff, um den toten Körper erneut zu verdecken. „Ich bin überrascht, dass dein Vater dich wirklich hat gehen lassen. Er schien gestern Abend nur wenig erfreut, als ich ihm erzählte, dass deine nächste Mission für diese Stunde ausfallen würde.“ In ihrer Stimme konnte man eine Spur Belustigung erkennen und trotzdem auch eine Sanftheit, welche ausschließlich ihrer Familie vorbehalten war und lediglich bei ihrer Nennung in ihrem Ton mitschwang. „Ich habe ihm versprochen, nächste Woche direkt an einer Mission teilzunehmen, dass scheint sein Gemüt etwas besänftigt zu haben“, meinte Seiichi nach einer kurzen Pause des Nachdenkens leicht amüsiert und gleichzeitig fast seufzend, ehe er erneut in Richtung Schreibtisch ging und nach dem Klemmbrett griff, welches dort ordentlich platziert worden war. „Ist das die Teilnehmerliste?“ Yuna, die sich bereits auf dem Weg zu ihrer nächsten Untersuchung befand, nickte geistesabwesend und Seiichi verstand dies als Einladung, die weiteren Teilnehmer genauer zu studieren. Seine Augen blieben an einem Namen hängen, der ihn beinahe aus dem Stand ins Stolpern brachte und gleichzeitig ein Lächeln auf seine Lippen zauberte. Kajiya Kimiko stand dort in der ordentlichen Handschrift seiner Mutter und beschwor damit ein Gefühl des Wohlwollens, welches der Aburame weder zuordnen, noch anderweitig näher zu bestimmen vermochte.
Seine grauen Augen wanderten zu der Uhr, welche über der Eingangstür hing und ihm verriet, dass die anderen vermutlich in etwa fünfzehn Minuten eintreffen würden, dann musterte er noch einmal kurz den Raum, die vier Leichentische genauer beobachtend, an welchen sie die nächsten sechs bis zehn Stunden arbeiten würden. Alles war ordnungsgemäß herrgerichtet worden, folgte dem gegebenen Krankenhausprotokoll und auch kein Gegenstand schien sich außerhalb seines angestammten Platzes zu befinden. Demnach konnte man sich also in Ruhe hinsetzen und die Ankunft der anderen Schüler abwarten, unter welchen sich höchstwahrscheinlich auch Kimiko befinden würde. Yuna, welche ihre Beobachtungen offensichtlich zu ihrer vollsten Zufriedenheit abgeschlossen hatte, bewegte sich in Richtung Metalltür und schob diese mit einem leisen Rauschen auf, nur um dahinter den ersten Besucher des Kellerraumes zu enthüllen. Ein schmächtiger Junge stand da, von sehr hagerer Gestalt und mit einer dicken Hornbrille auf der Nase, welche er bei direkter Konfrontation mit Aburame Yuna direkt einmal mit zittrigen Finger den Nasenrücken hochschob und anschließend fast über seine eigenen Worte gestolpert wäre. „I-i-ich bin für den m-m-medizin Leerg-g-gang hier…“, stotterte er und wurde daraufhin direkt rot im Gesicht, ehe er beschämt zu Boden blinzelte. Seiichis Mutter schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und trat zur Seite, um ihn hereinzubitten. „Du bist pünktlich, das gefällt mir. Wie ist dein Name?“ Der arme Kerl, welcher bei ihrem unerwarteten Kompliment noch roter geworden war, musste erst einmal tief Luft holen, ehe er eine vernünftige Antwort herausbrachte. „Sakanzo T-t-teno“, stotterte er schließlich und Seiichi musste für einen Augenblick die Augen schließen, um diese nicht in Belustigung zu verdrehen. Der arme Kerl war offensichtlich mehr als nervös, im Angesicht einer solch renommierten Medicnin und wusste nun nicht, wie genau er sich zu verhalten hatte. Nun, Seiichi selbst war kein böser Mensch, daher beschloss er, dem armen Kerl auszuhelfen und trat einen Schritt zur Seite, um neben seiner Mutter aufzutauchen, welche sich daraufhin umdrehte, um den Jungen von der Liste zu streichen. „Ich bin Seiichi, du bist bisher der erste, noch warten wir darauf, dass die anderen dazu kommen.“ Vielleicht würde es ja helfen, wenn er mit dem armen Kerl ein Gespräch begann?
 
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