Rutako Ingvi
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Charakterdatenblatt
Persönliche Daten
Name: Rutako
Vorname: Ingvi
Spitzname: -
Geburtstag: 5. August
Größe: 172 cm
Gewicht: 69,3 kg
Alter: 14 Jahre
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: schwarzgrau
Aussehen: Seine Haare trägt Ingvi schulterlang. Seinen Körper hält er bedeckt, bis auf das Gesicht und die Arme. Seine Haut ist relativ bleich. Er hat schöne Gesichtszüge, lächelt aber fast nie und wendet sein Gesicht meist von anderen ab. Er sieht keiner Person seiner Familie auch nur im Geringsten ähnlich. In seinem Gesicht zeichnen sich nur selten Gefühle ab, und wenn, dann sind es meistens nur Ignoranz oder Belustigung. Wenn man ein Stück von ihm entfernt steht, hält man ihn für kleiner, als er wirklich ist, weil er oft leicht gebeugt steht. Manchmal sieht er ein wenig naiv aus, vor allem, wenn er allein irgendwo in der Gegend steht.
Besondere Merkmale: Ingvi sticht schon deshalb aus der puren Masse heraus, weil er sich immer ein Stück davon entfernt hält. Wenn er mit einer Menschenmasse zusammen ist, steht er immer daneben und nie mit ihnen zusammen. Er hält sich auch bei einem normalen Gespräch immer ein wenig weiter entfernt, als es üblich ist. Dadurch steht er manchmal etwas seltsam in der Landschaft und ist schwer zu übersehen.
Das wirklich besondere Merkmal von ihm sieht man eigentlich nie. Wenn man ihm direkt in die Augen sieht, während die Sonne darauf scheint, erscheinen sie leicht violett. Das gibt ihm keine besonderen Fähigkeiten oder sonst etwas, aber es ist ein Merkmal, das die Leute auf ihn aufmerksam macht. Es ist außerdem der Grund dafür, dass er sein Gesicht meist abwendet, wenn es hell ist. Ingvi selbst denkt, dass es eine einmalige Sache ist, aber es scheint irgendwie in seinen Genen zu liegen, da seine Schwester dasselbe Merkmal hat.
Kleidung: Sein Leben lang bevorzugte Ingvi schwarze Kleidung. Hat er nichts schwarzes, nimmt er das Dunkelste, das er findet. Außerdem trägt er seine schwarze Jacke fast immer. Nur selten zieht er sie aus, wenn sie gewaschen werden muss oder zerfetzt ist. Darunter sieht man sein einziges helles Kleidungsstück, ein weißes Hemd. Er mag es auch, Handschuhe zu tragen, tut dies allerdings fast nie. Mit seinem Kleidungsstil versucht er, andere auf Abstand zu halten oder sich zumindest unbemerkbar zu machen, erreicht aber meist das Gegenteil, da Leute, die seine eher seltsame Klamottenzusammenstellung sehen, interessiert sind, wie die Person denn darauf gekommen ist, so etwas zu tragen.
Herkunft und Familie
Herkunft: Soragakure
Wohnort: Soragakure
Verwandte:
Vater: Rutako Saiko (Verstorben mit 41 Jahren)
Saiko war sein Leben lang ein ziemlich harter Mensch und hatte sich schon früh auf sein Training fokussiert und begonnen, alles andere zu ignorieren. Einen Beruf hatte er nicht, als er älter war, aber er brauchte auch keinen, da er eine hohe Erbschaft bekam und so geizig war, dass davon bis zu seinem Tod noch etwa die Hälfte übrig war. Seinen Kindern hatte er nie irgendetwas gutes getan, sondern sie schon in jungem Alter dazu gezwungen, so viel zu trainieren, bis sie so erschöpft waren, dass sie zusammenbrachen. Und dann bezeichnete er sie als schwach und sagte, dass keiner von ihnen es wert war, überhaupt zu existieren.
Mutter: Rakisa Tara (ungefähr 40 Jahre)
Ingvis Mutter war stumm. Außerdem kannte niemand ihre Familie. Saiko hatte nie ein Familienmitglied von ihr kennengelernt, und natürlich hatte sie nichts von ihrer Familie erzählt. Scheinbar stammt sie aber aus einer sehr reichen Familie, da sie immer mehr Geld besitzt, als sie zugibt. Auch sie arbeitet nicht wirklich, sie macht aber gerne kleine Arbeiten und vertritt Leute, da ihr häufig langweilig ist. Tara ist immer nett zu allen und ist die Person, der sich Ingvi am nächsten fühlt. Im Gegensatz zu ihrem Mann war sie sehr zufrieden damit, eine Tochter zu haben.
Großeltern: Rutako Damo (Verstorben mit 69 Jahren) & Hiragii Makisa (Verstorben mit 74 Jahren)
Damo und Makisa kannten sich schon als Kinder und waren immer gerne zusammen gewesen. Damo war immer eine nette Person gewesen, die sich nur ungern mit Problemen auseinander setzte. Er war traurig gewesen, als sein einziges Kind sich nur ungern mit ihm abgab und lieber tagein, tagaus trainierte, aber er wollte nichts dagegen unternehmen. Das würde nämlich bedeuten, dass er zugab, dass er ein Problem hatte, und dazu war er nicht fähig.
Makisa dagegen war immer etwas strenger gewesen, schon als Kind wollte sie immer ihren Willen durchsetzen. Sie war es auch immer gewesen, die Damo zur Vernunft gemahnt hatte, wenn er dumm oder überstürzt handelte, oder wenn er gar nicht handelte, wo er es tun sollte. Später hatte sie sich auch immer darum gekümmert, ihrem Sohn etwas Verstand einzuprügeln, wenn er sich zu lange nicht zu Hause blicken ließ, da selbst sie es aufgeben musste, ihn dazu zu bringen, nicht pausenlos zu trainieren, sondern sich auch einmal der Familie zuzuwenden. Sie war stets wütend darauf, dass er sie und Damo so missachtete, konnte aber nichts dagegen machen.
Damo starb wenige Wochen vor Kairis Geburt, Makisa sieben Jahre später. Nach Damos Tod hatte sie keinen Kontakt mehr zu Saiko.
Schwester: Rutako Kairi (ungefähr 21 Jahre)
Von ihrer Geburt an musste Kairi damit Leben, dass ihr Vater sie verachtete. Er hatte immer einen Jungen gewollt und war mehr als enttäuscht von ihr. Außerdem hatte sie nie Großeltern und ihre Mutter war stumm. Ihr war immer sehr wichtig, die Achtung ihres Vaters zu erhalten, deshalb begann sie schon sehr früh damit zu trainieren, lange bevor ihre Freunde es taten oder jeder andere Ninja vorher. Ihr Vater bemerkte es überhaupt nicht, und sie begann, immer mehr Zeit mit ihren Freunden und beim Training zu verbringen und immer weniger mit ihrer Familie. Sie selbst merkte es kaum, aber sie nabelte sich von ihrer lieblosen Familie ab und suchte Flucht in einer Realität, von der sie selbst wusste, dass es sie nicht gab, und dieses Wissen ertränkte sie in Beschäftigung mit Freunden und in ihrem Training. Als Kairi alt genug war, verließ sie Soragakure in der Hoffnung, Saiko nicht mehr sehen zu müssen.
Persönlichkeit
Interessen: Ingvis Interessen halten sich in Grenzen, da er nie viel Zeit für Dinge hatte, die er nicht machen musste. Wenn er mal Zeit hatte, verzog er sich gerne in einen alten Schuppen, der schon lange nicht mehr genutzt wurde, und schnitzte. Manche von seinen Schnitzereien verkaufte er, die besonders guten und die, für die sich irgendwelche Sammler interessierten, aber sonst hat er sie behalten oder irgendwo versteckt. Vor dem Schuppen brachte er ein Schloss an, damit niemand hereinkommt. Seine liebste Schnitzerei ist eine aus einem Holzblock, der ungefähr so groß wie ein Fass war, geschnitzte Schlange, die sich in geradezu königlicher Weise gen Himmel reckt.
Eine Zeit lang hatte Ingvi auch verschiedene Edelsteine gesammelt, die er als Belohnung für kleinere Hilfen bekommen hatte. Eigentlich waren es keine wirklichen Edelsteine gewesen, sondern nur kleine, eher wertlose Imitationen, aber das machte ihm nichts aus. Irgendwann bastelte er mit einigen der Steine eine Halskette, die er nur ein paar Tage lang trug, bevor er sie für immer in der Tasche seiner schwarzen Jacke verschwinden ließ, wo sie sich noch heute befindet. Er hatte nicht gewusst, wohin er die anderen Steine hätte bringen können. Irgendwann entschloß er sich, sie endgültig loszuwerden, und legte sie in einem Beutel irgendwo in der Stadt ab. Wenige Tage später waren sie verschwunden und Ingvi sah sie nie wieder. Einen hatte er allerdings behalten, den einzigen echten Edelstein aus seiner Samlung: Ein Stein aus einer Höhle, auf dem sich ein Amethyst befindet.
Abneigungen: Eigentlich ist Ingvi gegen so ziemlich alles, was er mit anderen zusammen machen muss, aber das unterdrückt er meistens, da er sonst fast gar nichts mehr machen könnte. Es gibt nur eine einzige Sache, die er wirklich hasst und nicht unterdrücken kann: Wenn Leute übermäßig nett sind. Die höchste Nettigkeitsstufe, die er kennt, ist die Stufe eines halbwegs guten Freundes. Alles darüber verärgert ihn und lässt ihn Abstand von einer Person nehmen, weil er so etwas nicht gewohnt ist und als Betrug oder Lockmittel ansieht.
Außerdem isst Ingvi nicht gerne mit den Händen, da er es nicht ausstehen kann, wenn seine Hände fettig oder klebrig sind. Überhaupt mag er keine fettigen Sachen, egal, ob er sie mit den Händen essen muss oder einfach so. Gemüse kann er auch nicht ausstehen, dafür schaufelt er ständig irgendwelche Früchte in sich rein.
Mag: Stille Leute, Süßes, gute Gegner, glänzende Dinge, Kälte
Hasst: Alles Laute, übermäßige Nettigkeit, Niederlagen, unnötige, zeitraubende Dinge
Auftreten: Er tritt immer sehr abweisend auf, auch wenn er jemanden mag. Wenn er auftaucht, versucht er meistens, unbemerkt zu bleiben. Wenn ihn jemand bemerkt, wendet er meist sein Gesicht ab und sagt nichts, bis er etwas gefragt wird. Insgeheim steht er auf den großen, schillernden Auftritt, bei dem jeder ihn bemerken und bewundern muss, aber er ist viel zu stolz, um das zuzugeben. Wenn er jemanden nicht mag, wird sein Auftritt noch abweisender ihm gegenüber. Er liebt es, sein geheimnisvolles Image aufrecht zu erhalten. Er versucht, seine Auftritte so hinzubiegen, dass die Leute sofort auf Abstand gehen, wenn er auftaucht. Knalleffekte oder erschreckende Methoden benutzt er dafür nicht, da er dabei automatisch bemerkt werden würde.
Verhalten: Er tut immer so, als würden ihn die anderen nicht besonders interessieren, und er ist allen anderen gegenüber vor allem zu Anfang ziemlich abweisend. Im Grunde ist er aber sehr freundlich und respektvoll anderen gegenüber. Seine Entscheidungen scheinen unüberlegt und impulsiv zu sein, aber in Wahrheit denkt er vorher gut darüber nach, auch wenn er es möglichst schnell tut. Er ist immer in Eile und beendet seine Aufgaben nur, um eine neue zu erhalten. Wenn er jemand neues kennen lernt, testet er unbemerkt dessen Wesen. Je nach Stimmung macht er das auf abweisende, nette oder weniger nette Art. Wenn er sich entscheidet, dass er jemanden absolut nicht mag, kann es in seltenen Fällen auch passieren, dass er ihn einfach ignoriert. Wenn er allein ist, trainiert er meistens, da ihm meist nichts einfällt, was er tun könnte. Sein Training dehnt er auch gerne aus, da die Leute wissen, dass man einen trainierenden Ninja nicht stört.
Wesen: Vom Wesen her ist Ingvi nicht ganz so abweisend, wie er immer tut. Eigentlich ist er gerne in der Nähe Anderer, allerdings glaubt er, dass er, wenn er jemandem zu nahe steht, irgendwann auf jeden Fall verraten wird, daher lässt er niemanden an sich ran. Er hat eine eilige Persönlichkeit, ruht sich nur ungern aus und ist immer auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. Es ist leicht, ihn zu provozieren, er schreit aber nicht und schlägt auch so gut wie nie zu, nur weil er wütend ist. Allerdings kann sich der Ärger über eine andere Person anstauen, bis er ausbricht und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Das ist bisher nur ein einziges Mal passiert, aber es ist wirklich nichts, was man miterleben möchte. Solange er sich unter Kontrolle hat, ist er aber eigentlich immer sehr ruhig und gefasst. Niemand hat je gesehen, wie er aus Wut angriffslustig oder gar gewalttätig wurde. Wenn er wütend gewesen ist, macht er sich manchmal einen Spaß daraus, kleinere Leute zu erschrecken, auch wenn er es ansonsten nicht leiden kann, wenn jemand so etwas tut.
Stärken und Schwächen
Stärken: Ingvis größte Stärke ist wohl seine Fähigkeit, selbst unter größten Schmerzen und trotz aller Erschöpfung weiter zu machen. Sein Motto besagt, dass man an seinem Limit beginnen und sich dann noch steigern muss. Außerdem pflegt er zu sagen: „Alles eine Frage der Einstellung!“ Eine weitere seiner Stärken ist die Kraft, die er durch das viele Training, das er wegen seinem Vater durchmachen musste, erlangt hat. Er nutzt diese Stärke jedoch nicht aus, wenn er gereizt ist, da es ihn an seinen Vater erinnert, was Hass in ihm weckt.
Wenn man so will, kann man es auch als Stärke bezeichnen, dass er sich nicht zu sehr für andere interessiert, da er sich so besser konzentrieren kann und sich nicht zu viele Sorgen macht, was ihm besseres logisches Denken ermöglicht, wenn einer seiner Teamkameraden oder er selbst in Gefahr ist.
Schwächen: Eine große Schwäche von Ingvi ist seine Selbstüberschätzung. Er glaubt, dass niemand ihn besiegen oder ihm das Wasser reichen könnte und wird deshalb oft überheblich und unvorsichtig. Er lässt sich auch leicht provozieren. Eine wichtige Schwäche ist auch sein Unwille zur Teamarbeit, die er zwar unterdrückt, die ihm aber innerlich zusetzt. Überhaupt ist seine gesamte innerliche Situation als Schwäche zu behandeln. Er hat Probleme, mit sich selbst fertig zu werden, weil er sein gesamtes Wesen unterdrückt und selbst glaubt, keine andere Wahl zu haben. Nach Außen hin bemerkt man davon aber nichts.
Eine wirklich offensichtliche Schwäche ist die Unfähigkeit, sich Fehler einzugestehen oder sich mit Leuten zusammen zu tun, die er nicht mag, wobei er auch das unterdrücken kann, wenn es sein muss. Wenn er einen Fehler macht, schiebt er es in Gedanken meistens auf die Personen, mit denen er unfreiwillig zusammen ist. Das führt manchmal zu Problemen, wenn auch eher selten, da er es meist für sich behält.
Geschichte
Ingvi musste schon sehr früh mit dem Training anfangen. Sein Vater zwang ihn bereits mit sechs Jahren, mit trainieren zu beginnen. Ingvi hatte sich seinem Vater nie so nah gefühlt wie seine Schwester es einst getan hatte, obwohl Saiko zu ihm viel netter gewesen war. Ingvi konnte sich einem Menschen nicht nahe fühlen, das war schon ewig so gewesen und änderte sich nicht dadurch, dass sein Vater ihn lieber mochte als das Kind vor ihm. Er wusste ja nicht einmal, dass er überhaupt eine Schwester hatte. Und so nett war Saiko dann auch wieder nicht. Bei jedem kleinen Fehler wurde er wütend, er schlug Ingvi und zwang ihn manchmal, vor dem Haus in der Gasse zu übernachten. Trotz seines vielen Geldes schenkte er seinem Sohn nichts und ließ die Mahlzeiten so spärlich wie möglich ausfallen. Die Klamotten, die Ingvi trug, waren irgendwelche Lumpen, die er mit seiner Mutter zusammen selbst zusammengenäht hatte. Aber sein Leben wurde noch schlimmer, als das Training begann. Während er stärker wurde, wurden die Strafen härter. Während er jagen lernte, bekam er noch etwas weniger Essen. Und während er beginnen konnte, Geld zu verdienen, ließ Saiko ihn seine Klamotten selbst und größtenteils von seinem eigenen Geld kaufen. Er ließ auch nicht zu, dass Tara etwas dagegen tat, so sehr sie es auch versuchte. So hatte er neben dem Training wegen dem Jagen und dem Geldverdienen, das er nicht mehr vermeiden konnte, obwohl er noch nicht einmal ganz sieben Jahre alt war, überhaupt keine Zeit mehr, irgendetwas Schönes oder Spaßiges zu unternehmen oder sich mit Freunden zu beschäftigen. Die einzige Zeit, die er mit Freunden verbringen konnte, war die in der Akademie, und da musste er sich konzentrieren. Das brachte ihn seinem Vater natürlich nicht näher. Saiko wusste das, aber er sagte Tara, die nie damit einverstanden gewesen war, immer, dass Ingvi es ihm irgendwann danken würde. Ingvi hat es ihm nie gedankt, er hat begonnen, Saiko zu hassen und nicht mehr mit ihm zu reden. Die beiden spalteten sich immer weiter voneinander ab, zwischen ihnen bildete sich eine Mauer aus Saikos Unwillen, die Wut seines Sohnes zu bemerken, und dem Hass, der von Ingvi ausging.
Dass Ingvi sich seine Kleidung nun selbst verdienen musste, hatte zumindest einen Vorteil: Er konnte nun richtige Klamotten tragen und selbst aussuchen, was er sich kaufte. Sein Vater hatte ihm immer irgendwelche Stofffetzen auf einem billigen Flohmarkt gekauft, die farblich überhaupt nicht zueinander passten. Und dunkel waren sie auch nicht, obwohl Ingvi genau das bevorzugte. Er hatte sich von seinem Vater inzwischen vollkommen abgeschieden, und wenn er außerhalb des Trainings Zeit mit seiner Familie verbrachte, redete er nicht mit seinem Vater und hielt sich möglichst auf Abstand ihm gegenüber. Die meiste Zeit verbrachte er eh außer Haus, um seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Den Trainingsplatz mied er ebenfalls, da er dort sowieso hinmusste, wenn Saiko ihn fand, und es war auch der Ort, an dem das am ehesten passieren würde. Solange er Saiko nicht begegnete, war er eigentlich zufrieden. Er spielte auch mit dem Gedanken, sein Heim zu verlassen, um seinem Vater überhaupt nicht mehr zu begegnen. Das konnte er allerdings noch nicht, das war ihm völlig klar, aber irgendwann würde er es tun, da konnte ihn nichts aufhalten. In der Zwischenzeit musste er eben das Beste daraus machen.
Es dauerte weniger als zwei Jahre, bis sich diese Einstellung änderte. Er lebte sowieso von sich selbst, da machte das Dach über seinem Kopf auch keinen Unterschied mehr. Natürlich konnte er nicht einfach ausziehen, deshalb stellte er sich geschickter an: Er kam immer seltener nach Hause und verbrachte auch einige Nächte außer Haus. Sein Vater schien seine Abwesenheit nicht zu bemerken, solange er noch jeden Tag zum Training kam. Ingvi war immer schon klar gewesen, dass er seinem Vater ziemlich egal war, aber jetzt merkte er, dass Saiko ihn überhaupt kaum bemerkte. Deshalb hörte er auf damit, überhaupt noch Zeit Zuhause zu verbringen. Die einzigen Häuser, die er noch betrat, waren die seiner Freunde und das Akademiegebäude. Seine Freunde sagten ihm, dass er so nicht leben konnte und dass ein Vater eine Person ist, die man lieben muss, aber Ingvi konnte sie nicht verstehen. So, wie sie nie einen Vater erlebt hatten, der so grausam war wie seiner, so hatte er noch nie einen normalen Vater gekannt, der ihn geliebt hatte und nett zu ihm gewesen war. So jemanden konnte er sich auch nicht vorstellen. Nie war eine Person so nett zu ihm gewesen wie seine Freunde eine Vaterfigur beschrieben. Es war unglaubwürdig, was sie da sagten, und er glaubte, dass es nicht wahr war, aber er sagte nichts dazu. Er machte einen Bogen um sein ehemaliges Haus, um seinen Vater zu umgehen, auch wenn er ihn beim Training eh sah. Das Training konnte Ingvi nicht vermeiden, sonst würde ihn sein Vater suchen und überhaupt nicht mehr schonen. Wenn Saiko bösartig war und seinen Sohn quälte, dann hielt er sich sehr stark zurück. Er war innerlich hart wie Stein und hatte keinerlei Skrupel, und sich ihm zu widersetzen war so ziemlich das Dümmste was man tun konnte, wenn er höher gestellt war als man selbst. Als sein Sohn konnte sich Ingvi das absolut nicht leisten. Wenn er sich gegen seinen Vater aufgelehnt hätte, würde er wahrscheinlich schon lange nicht mehr die Akademie besuchen. Oder irgendetwas anderes.
Das Training blieb also bestehen. Ingvi musste sich weiterhin jeden Tag abrackern, bis er zusammenbrach. Dadurch hielt er auch jeden Tag weniger lange durch, da er sich an einem halben Tag nicht voll regenerieren konnte und so immer weniger Energie hatte als beim vorigen Training. Dennoch trainierte er weiter, einfach weil er keine Wahl hatte. Außerdem dachte er während des Trainings immer an etwas, was ihn glücklich machte und ihm Hoffnung gab: Die ganze Schreierei und das Herumrennen und Nörgeln seines Vaters konnte keinesfalls gut für seine Gesundheit sein; Saiko würde irgendwann sterben, an einem Herzinfarkt oder Stress oder so etwas. Und ein paar Jahre später sollte sich diese Vermutung als wahr herausstellen. Was genau es gewesen ist wusste Ingvi nicht, es hat ihn nie interessiert und er hat niemanden danach gefragt. Fakt war bloß, dass sein Vater weg war, was bedeutete, dass er endlich die Chance auf ein glücklicheres und besseres Leben hatte.
Ein halbes Jahr danach war Saiko bereits vergessen. In der Zeit sprachen alle Ingvi ihr Beileid aus und versuchten, ihn zu trösten. Nicht, dass er ihnen signalisiert hätte, dass er traurig gewesen wäre. Er war genauso kalt wie vorher, vielleicht sogar etwas glücklicher und freundlicher, aber alle glaubten, der Tod seines Vaters wäre schwer für ihn gewesen. Wieder etwas, das er nicht verstand. Er hatte doch immer gesagt, dass er Saiko nicht mochte, aber die anderen schienen zu glauben, dass es ihm schwerfiel, dass das letzte, was er über seinen Vater gesagt hatte, bevor er starb, voller Hass gewesen war. Die Gefühle und die unlogische Denkweise dieser Leute war außerhalb Ingvis Verständnis und Vorstellungskraft. Aber mit der Zeit ebbte das Mitleid in seiner Umgebung ab und sie hörten auf, Ingvi mit Trauerbekenntnissen zu nerven. Andere Probleme kamen auf und kaum jemand dachte noch an Saikos Tod. Die Zeit in der Akademie wurde besser und Ingvi fing langsam wieder damit an, ab und an in seinem früheren Heim zu schlafen. Die meisten Nächte verbrachte er noch immer draußen, aber es war immerhin eine Besserung. Er aß nun auch wieder mit seiner Mutter zusammen. Seine Ergebnisse wurden etwas besser und sein Training setzte er fort, nicht ganz so hart und lange wie vorher, aber noch immer überdurchschnittlich. Inzwischen war es für ihn nicht allzu schwierig, da er viel härteres trainieren gewohnt war. Sein Leben besserte sich, während sich das Ende der Akademie langsam näherte…
Charakterbild
Schreibprobe
Ingvi saß mit dem Rücken zur Wand in der Gasse, den Kopf auf die Brust gesenkt. Jeder, der ihn gesehen hätte, hätte geglaubt, dass er schlief. Aber er war hellwach. Seine Augen waren geschlossen, aber er achtete auf jedes Geräusch. Es war tiefe Nacht, daher hätte es ihm auch nicht geholfen, wenn er die Augen geöffnet hätte. Es war einfach zu dunkel, um etwas zu erkennen. Ingvis Gehör war davon aber natürlich nicht beeinflusst. Er hatte einmal gehört, dass alle Leute durch das Geräusch und den Takt ihrer Schritte zu unterscheiden waren. Er hatte ein paar Schrittweisen erkannt und konnte ein paar Leute so erkennen, aber im Großen und Ganzen klang für ihn jeder gleich. Doch die Schrittfolge, die jetzt auf ihn zukam, hatte er noch nie gehört, nicht einmal eine ähnliche. Er öffnete sein linkes Auge und sah, was da auf ihn zukam. Irgendein Mädchen, das er noch nie gesehen hatte und das ziemlich ungepflegt aussah, lief an ihm vorbei. Sie war definitiv nicht aus Soragakure, und wie eine Verbündete sah sie auch nicht aus. Ingvi entschied sich, ihr zu folgen. „Hey, du!“, rief er ihr zu. Sie drehte sich um. „Wer bist du denn?“, rief sie zurück. „Dasselbe könnte ich dich auch fragen! Was willst du hier?“ Sie sah ihn wütend an, auch wenn er das nur schwer erkennen konnte. Nach ein paar Sekunden antwortete sie. „Ich suche nach einem gewissen Saiko Rutako!“ Ingvi musste grinsen. „Saiko ist tot. Seit einem halben Jahr!“ Das Mädchen schien erstaunt zu sein, dann ballte sie die Faust und sagte leise: „Verdammt!“ „Scheint ja wichtig zu sein“, sagte Ingvi. Sie nickte nur und drehte sich weg. Dann schien ihr etwas einzufallen, und sie wendete sich wieder Ingvi zu. „Weißt du, wo ich seinen Sohn finde?“ Ingvi überlegte einen Moment, ob er ihr sagen sollte, dass er das war. Sie war eine absolute Fremde, und Fremden traute er nie. Bekannten auch nicht, aber das war etwas anderes. Er entschied sich dafür, es erst noch für sich zu behalten. „Wieso suchst du ihn?“ „Das ist eine Privatangelegenheit!“ „Dann weiß ich nicht, wo du ihn finden kannst.“ Das Mädchen ballte eine Faust und an ihrer Schläfe begann eine Ader zu pulsieren. Sie machte einen Schritt auf Ingvi zu. „Du willst es mir nicht verraten? Wer bist du überhaupt?“ Ingvis Grinsen wurde noch breiter und er konnte ein wenig Gelächter nicht mehr zurückhalten. Er drehte sich um und ging, immer noch lachend, ein paar Schritte davon. Dann blieb er stehen und verstummte für ein paar Sekunden, bevor er antwortete: „Vielleicht wirst du meinen Namen irgendwann herausfinden… und dann beantworte ich alle deiner Fragen.“ Dann verschwand er aus dem Stand in die Seitengasse neben ihm. Das Mädchen lief hinterher, aber als sie in die Gasse einbog, war Ingvi bereits verschwunden in den Straßen, die er so gut kannte. Inzwischen saß er ein paar Straßen weiter in einem Café in der Ecke und achtete darauf, nicht bemerkt zu werden. Noch hatte er keine Ahnung, wen er in dieser Nacht kennengelernt hatte.
Persönliche Daten
Name: Rutako
Vorname: Ingvi
Spitzname: -
Geburtstag: 5. August
Größe: 172 cm
Gewicht: 69,3 kg
Alter: 14 Jahre
Augenfarbe: blau
Haarfarbe: schwarzgrau
Aussehen: Seine Haare trägt Ingvi schulterlang. Seinen Körper hält er bedeckt, bis auf das Gesicht und die Arme. Seine Haut ist relativ bleich. Er hat schöne Gesichtszüge, lächelt aber fast nie und wendet sein Gesicht meist von anderen ab. Er sieht keiner Person seiner Familie auch nur im Geringsten ähnlich. In seinem Gesicht zeichnen sich nur selten Gefühle ab, und wenn, dann sind es meistens nur Ignoranz oder Belustigung. Wenn man ein Stück von ihm entfernt steht, hält man ihn für kleiner, als er wirklich ist, weil er oft leicht gebeugt steht. Manchmal sieht er ein wenig naiv aus, vor allem, wenn er allein irgendwo in der Gegend steht.
Besondere Merkmale: Ingvi sticht schon deshalb aus der puren Masse heraus, weil er sich immer ein Stück davon entfernt hält. Wenn er mit einer Menschenmasse zusammen ist, steht er immer daneben und nie mit ihnen zusammen. Er hält sich auch bei einem normalen Gespräch immer ein wenig weiter entfernt, als es üblich ist. Dadurch steht er manchmal etwas seltsam in der Landschaft und ist schwer zu übersehen.
Das wirklich besondere Merkmal von ihm sieht man eigentlich nie. Wenn man ihm direkt in die Augen sieht, während die Sonne darauf scheint, erscheinen sie leicht violett. Das gibt ihm keine besonderen Fähigkeiten oder sonst etwas, aber es ist ein Merkmal, das die Leute auf ihn aufmerksam macht. Es ist außerdem der Grund dafür, dass er sein Gesicht meist abwendet, wenn es hell ist. Ingvi selbst denkt, dass es eine einmalige Sache ist, aber es scheint irgendwie in seinen Genen zu liegen, da seine Schwester dasselbe Merkmal hat.
Kleidung: Sein Leben lang bevorzugte Ingvi schwarze Kleidung. Hat er nichts schwarzes, nimmt er das Dunkelste, das er findet. Außerdem trägt er seine schwarze Jacke fast immer. Nur selten zieht er sie aus, wenn sie gewaschen werden muss oder zerfetzt ist. Darunter sieht man sein einziges helles Kleidungsstück, ein weißes Hemd. Er mag es auch, Handschuhe zu tragen, tut dies allerdings fast nie. Mit seinem Kleidungsstil versucht er, andere auf Abstand zu halten oder sich zumindest unbemerkbar zu machen, erreicht aber meist das Gegenteil, da Leute, die seine eher seltsame Klamottenzusammenstellung sehen, interessiert sind, wie die Person denn darauf gekommen ist, so etwas zu tragen.
Herkunft und Familie
Herkunft: Soragakure
Wohnort: Soragakure
Verwandte:
Vater: Rutako Saiko (Verstorben mit 41 Jahren)
Saiko war sein Leben lang ein ziemlich harter Mensch und hatte sich schon früh auf sein Training fokussiert und begonnen, alles andere zu ignorieren. Einen Beruf hatte er nicht, als er älter war, aber er brauchte auch keinen, da er eine hohe Erbschaft bekam und so geizig war, dass davon bis zu seinem Tod noch etwa die Hälfte übrig war. Seinen Kindern hatte er nie irgendetwas gutes getan, sondern sie schon in jungem Alter dazu gezwungen, so viel zu trainieren, bis sie so erschöpft waren, dass sie zusammenbrachen. Und dann bezeichnete er sie als schwach und sagte, dass keiner von ihnen es wert war, überhaupt zu existieren.
Mutter: Rakisa Tara (ungefähr 40 Jahre)
Ingvis Mutter war stumm. Außerdem kannte niemand ihre Familie. Saiko hatte nie ein Familienmitglied von ihr kennengelernt, und natürlich hatte sie nichts von ihrer Familie erzählt. Scheinbar stammt sie aber aus einer sehr reichen Familie, da sie immer mehr Geld besitzt, als sie zugibt. Auch sie arbeitet nicht wirklich, sie macht aber gerne kleine Arbeiten und vertritt Leute, da ihr häufig langweilig ist. Tara ist immer nett zu allen und ist die Person, der sich Ingvi am nächsten fühlt. Im Gegensatz zu ihrem Mann war sie sehr zufrieden damit, eine Tochter zu haben.
Großeltern: Rutako Damo (Verstorben mit 69 Jahren) & Hiragii Makisa (Verstorben mit 74 Jahren)
Damo und Makisa kannten sich schon als Kinder und waren immer gerne zusammen gewesen. Damo war immer eine nette Person gewesen, die sich nur ungern mit Problemen auseinander setzte. Er war traurig gewesen, als sein einziges Kind sich nur ungern mit ihm abgab und lieber tagein, tagaus trainierte, aber er wollte nichts dagegen unternehmen. Das würde nämlich bedeuten, dass er zugab, dass er ein Problem hatte, und dazu war er nicht fähig.
Makisa dagegen war immer etwas strenger gewesen, schon als Kind wollte sie immer ihren Willen durchsetzen. Sie war es auch immer gewesen, die Damo zur Vernunft gemahnt hatte, wenn er dumm oder überstürzt handelte, oder wenn er gar nicht handelte, wo er es tun sollte. Später hatte sie sich auch immer darum gekümmert, ihrem Sohn etwas Verstand einzuprügeln, wenn er sich zu lange nicht zu Hause blicken ließ, da selbst sie es aufgeben musste, ihn dazu zu bringen, nicht pausenlos zu trainieren, sondern sich auch einmal der Familie zuzuwenden. Sie war stets wütend darauf, dass er sie und Damo so missachtete, konnte aber nichts dagegen machen.
Damo starb wenige Wochen vor Kairis Geburt, Makisa sieben Jahre später. Nach Damos Tod hatte sie keinen Kontakt mehr zu Saiko.
Schwester: Rutako Kairi (ungefähr 21 Jahre)
Von ihrer Geburt an musste Kairi damit Leben, dass ihr Vater sie verachtete. Er hatte immer einen Jungen gewollt und war mehr als enttäuscht von ihr. Außerdem hatte sie nie Großeltern und ihre Mutter war stumm. Ihr war immer sehr wichtig, die Achtung ihres Vaters zu erhalten, deshalb begann sie schon sehr früh damit zu trainieren, lange bevor ihre Freunde es taten oder jeder andere Ninja vorher. Ihr Vater bemerkte es überhaupt nicht, und sie begann, immer mehr Zeit mit ihren Freunden und beim Training zu verbringen und immer weniger mit ihrer Familie. Sie selbst merkte es kaum, aber sie nabelte sich von ihrer lieblosen Familie ab und suchte Flucht in einer Realität, von der sie selbst wusste, dass es sie nicht gab, und dieses Wissen ertränkte sie in Beschäftigung mit Freunden und in ihrem Training. Als Kairi alt genug war, verließ sie Soragakure in der Hoffnung, Saiko nicht mehr sehen zu müssen.
Persönlichkeit
Interessen: Ingvis Interessen halten sich in Grenzen, da er nie viel Zeit für Dinge hatte, die er nicht machen musste. Wenn er mal Zeit hatte, verzog er sich gerne in einen alten Schuppen, der schon lange nicht mehr genutzt wurde, und schnitzte. Manche von seinen Schnitzereien verkaufte er, die besonders guten und die, für die sich irgendwelche Sammler interessierten, aber sonst hat er sie behalten oder irgendwo versteckt. Vor dem Schuppen brachte er ein Schloss an, damit niemand hereinkommt. Seine liebste Schnitzerei ist eine aus einem Holzblock, der ungefähr so groß wie ein Fass war, geschnitzte Schlange, die sich in geradezu königlicher Weise gen Himmel reckt.
Eine Zeit lang hatte Ingvi auch verschiedene Edelsteine gesammelt, die er als Belohnung für kleinere Hilfen bekommen hatte. Eigentlich waren es keine wirklichen Edelsteine gewesen, sondern nur kleine, eher wertlose Imitationen, aber das machte ihm nichts aus. Irgendwann bastelte er mit einigen der Steine eine Halskette, die er nur ein paar Tage lang trug, bevor er sie für immer in der Tasche seiner schwarzen Jacke verschwinden ließ, wo sie sich noch heute befindet. Er hatte nicht gewusst, wohin er die anderen Steine hätte bringen können. Irgendwann entschloß er sich, sie endgültig loszuwerden, und legte sie in einem Beutel irgendwo in der Stadt ab. Wenige Tage später waren sie verschwunden und Ingvi sah sie nie wieder. Einen hatte er allerdings behalten, den einzigen echten Edelstein aus seiner Samlung: Ein Stein aus einer Höhle, auf dem sich ein Amethyst befindet.
Abneigungen: Eigentlich ist Ingvi gegen so ziemlich alles, was er mit anderen zusammen machen muss, aber das unterdrückt er meistens, da er sonst fast gar nichts mehr machen könnte. Es gibt nur eine einzige Sache, die er wirklich hasst und nicht unterdrücken kann: Wenn Leute übermäßig nett sind. Die höchste Nettigkeitsstufe, die er kennt, ist die Stufe eines halbwegs guten Freundes. Alles darüber verärgert ihn und lässt ihn Abstand von einer Person nehmen, weil er so etwas nicht gewohnt ist und als Betrug oder Lockmittel ansieht.
Außerdem isst Ingvi nicht gerne mit den Händen, da er es nicht ausstehen kann, wenn seine Hände fettig oder klebrig sind. Überhaupt mag er keine fettigen Sachen, egal, ob er sie mit den Händen essen muss oder einfach so. Gemüse kann er auch nicht ausstehen, dafür schaufelt er ständig irgendwelche Früchte in sich rein.
Mag: Stille Leute, Süßes, gute Gegner, glänzende Dinge, Kälte
Hasst: Alles Laute, übermäßige Nettigkeit, Niederlagen, unnötige, zeitraubende Dinge
Auftreten: Er tritt immer sehr abweisend auf, auch wenn er jemanden mag. Wenn er auftaucht, versucht er meistens, unbemerkt zu bleiben. Wenn ihn jemand bemerkt, wendet er meist sein Gesicht ab und sagt nichts, bis er etwas gefragt wird. Insgeheim steht er auf den großen, schillernden Auftritt, bei dem jeder ihn bemerken und bewundern muss, aber er ist viel zu stolz, um das zuzugeben. Wenn er jemanden nicht mag, wird sein Auftritt noch abweisender ihm gegenüber. Er liebt es, sein geheimnisvolles Image aufrecht zu erhalten. Er versucht, seine Auftritte so hinzubiegen, dass die Leute sofort auf Abstand gehen, wenn er auftaucht. Knalleffekte oder erschreckende Methoden benutzt er dafür nicht, da er dabei automatisch bemerkt werden würde.
Verhalten: Er tut immer so, als würden ihn die anderen nicht besonders interessieren, und er ist allen anderen gegenüber vor allem zu Anfang ziemlich abweisend. Im Grunde ist er aber sehr freundlich und respektvoll anderen gegenüber. Seine Entscheidungen scheinen unüberlegt und impulsiv zu sein, aber in Wahrheit denkt er vorher gut darüber nach, auch wenn er es möglichst schnell tut. Er ist immer in Eile und beendet seine Aufgaben nur, um eine neue zu erhalten. Wenn er jemand neues kennen lernt, testet er unbemerkt dessen Wesen. Je nach Stimmung macht er das auf abweisende, nette oder weniger nette Art. Wenn er sich entscheidet, dass er jemanden absolut nicht mag, kann es in seltenen Fällen auch passieren, dass er ihn einfach ignoriert. Wenn er allein ist, trainiert er meistens, da ihm meist nichts einfällt, was er tun könnte. Sein Training dehnt er auch gerne aus, da die Leute wissen, dass man einen trainierenden Ninja nicht stört.
Wesen: Vom Wesen her ist Ingvi nicht ganz so abweisend, wie er immer tut. Eigentlich ist er gerne in der Nähe Anderer, allerdings glaubt er, dass er, wenn er jemandem zu nahe steht, irgendwann auf jeden Fall verraten wird, daher lässt er niemanden an sich ran. Er hat eine eilige Persönlichkeit, ruht sich nur ungern aus und ist immer auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. Es ist leicht, ihn zu provozieren, er schreit aber nicht und schlägt auch so gut wie nie zu, nur weil er wütend ist. Allerdings kann sich der Ärger über eine andere Person anstauen, bis er ausbricht und sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Das ist bisher nur ein einziges Mal passiert, aber es ist wirklich nichts, was man miterleben möchte. Solange er sich unter Kontrolle hat, ist er aber eigentlich immer sehr ruhig und gefasst. Niemand hat je gesehen, wie er aus Wut angriffslustig oder gar gewalttätig wurde. Wenn er wütend gewesen ist, macht er sich manchmal einen Spaß daraus, kleinere Leute zu erschrecken, auch wenn er es ansonsten nicht leiden kann, wenn jemand so etwas tut.
Stärken und Schwächen
Stärken: Ingvis größte Stärke ist wohl seine Fähigkeit, selbst unter größten Schmerzen und trotz aller Erschöpfung weiter zu machen. Sein Motto besagt, dass man an seinem Limit beginnen und sich dann noch steigern muss. Außerdem pflegt er zu sagen: „Alles eine Frage der Einstellung!“ Eine weitere seiner Stärken ist die Kraft, die er durch das viele Training, das er wegen seinem Vater durchmachen musste, erlangt hat. Er nutzt diese Stärke jedoch nicht aus, wenn er gereizt ist, da es ihn an seinen Vater erinnert, was Hass in ihm weckt.
Wenn man so will, kann man es auch als Stärke bezeichnen, dass er sich nicht zu sehr für andere interessiert, da er sich so besser konzentrieren kann und sich nicht zu viele Sorgen macht, was ihm besseres logisches Denken ermöglicht, wenn einer seiner Teamkameraden oder er selbst in Gefahr ist.
Schwächen: Eine große Schwäche von Ingvi ist seine Selbstüberschätzung. Er glaubt, dass niemand ihn besiegen oder ihm das Wasser reichen könnte und wird deshalb oft überheblich und unvorsichtig. Er lässt sich auch leicht provozieren. Eine wichtige Schwäche ist auch sein Unwille zur Teamarbeit, die er zwar unterdrückt, die ihm aber innerlich zusetzt. Überhaupt ist seine gesamte innerliche Situation als Schwäche zu behandeln. Er hat Probleme, mit sich selbst fertig zu werden, weil er sein gesamtes Wesen unterdrückt und selbst glaubt, keine andere Wahl zu haben. Nach Außen hin bemerkt man davon aber nichts.
Eine wirklich offensichtliche Schwäche ist die Unfähigkeit, sich Fehler einzugestehen oder sich mit Leuten zusammen zu tun, die er nicht mag, wobei er auch das unterdrücken kann, wenn es sein muss. Wenn er einen Fehler macht, schiebt er es in Gedanken meistens auf die Personen, mit denen er unfreiwillig zusammen ist. Das führt manchmal zu Problemen, wenn auch eher selten, da er es meist für sich behält.
Geschichte
Ingvi musste schon sehr früh mit dem Training anfangen. Sein Vater zwang ihn bereits mit sechs Jahren, mit trainieren zu beginnen. Ingvi hatte sich seinem Vater nie so nah gefühlt wie seine Schwester es einst getan hatte, obwohl Saiko zu ihm viel netter gewesen war. Ingvi konnte sich einem Menschen nicht nahe fühlen, das war schon ewig so gewesen und änderte sich nicht dadurch, dass sein Vater ihn lieber mochte als das Kind vor ihm. Er wusste ja nicht einmal, dass er überhaupt eine Schwester hatte. Und so nett war Saiko dann auch wieder nicht. Bei jedem kleinen Fehler wurde er wütend, er schlug Ingvi und zwang ihn manchmal, vor dem Haus in der Gasse zu übernachten. Trotz seines vielen Geldes schenkte er seinem Sohn nichts und ließ die Mahlzeiten so spärlich wie möglich ausfallen. Die Klamotten, die Ingvi trug, waren irgendwelche Lumpen, die er mit seiner Mutter zusammen selbst zusammengenäht hatte. Aber sein Leben wurde noch schlimmer, als das Training begann. Während er stärker wurde, wurden die Strafen härter. Während er jagen lernte, bekam er noch etwas weniger Essen. Und während er beginnen konnte, Geld zu verdienen, ließ Saiko ihn seine Klamotten selbst und größtenteils von seinem eigenen Geld kaufen. Er ließ auch nicht zu, dass Tara etwas dagegen tat, so sehr sie es auch versuchte. So hatte er neben dem Training wegen dem Jagen und dem Geldverdienen, das er nicht mehr vermeiden konnte, obwohl er noch nicht einmal ganz sieben Jahre alt war, überhaupt keine Zeit mehr, irgendetwas Schönes oder Spaßiges zu unternehmen oder sich mit Freunden zu beschäftigen. Die einzige Zeit, die er mit Freunden verbringen konnte, war die in der Akademie, und da musste er sich konzentrieren. Das brachte ihn seinem Vater natürlich nicht näher. Saiko wusste das, aber er sagte Tara, die nie damit einverstanden gewesen war, immer, dass Ingvi es ihm irgendwann danken würde. Ingvi hat es ihm nie gedankt, er hat begonnen, Saiko zu hassen und nicht mehr mit ihm zu reden. Die beiden spalteten sich immer weiter voneinander ab, zwischen ihnen bildete sich eine Mauer aus Saikos Unwillen, die Wut seines Sohnes zu bemerken, und dem Hass, der von Ingvi ausging.
Dass Ingvi sich seine Kleidung nun selbst verdienen musste, hatte zumindest einen Vorteil: Er konnte nun richtige Klamotten tragen und selbst aussuchen, was er sich kaufte. Sein Vater hatte ihm immer irgendwelche Stofffetzen auf einem billigen Flohmarkt gekauft, die farblich überhaupt nicht zueinander passten. Und dunkel waren sie auch nicht, obwohl Ingvi genau das bevorzugte. Er hatte sich von seinem Vater inzwischen vollkommen abgeschieden, und wenn er außerhalb des Trainings Zeit mit seiner Familie verbrachte, redete er nicht mit seinem Vater und hielt sich möglichst auf Abstand ihm gegenüber. Die meiste Zeit verbrachte er eh außer Haus, um seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Den Trainingsplatz mied er ebenfalls, da er dort sowieso hinmusste, wenn Saiko ihn fand, und es war auch der Ort, an dem das am ehesten passieren würde. Solange er Saiko nicht begegnete, war er eigentlich zufrieden. Er spielte auch mit dem Gedanken, sein Heim zu verlassen, um seinem Vater überhaupt nicht mehr zu begegnen. Das konnte er allerdings noch nicht, das war ihm völlig klar, aber irgendwann würde er es tun, da konnte ihn nichts aufhalten. In der Zwischenzeit musste er eben das Beste daraus machen.
Es dauerte weniger als zwei Jahre, bis sich diese Einstellung änderte. Er lebte sowieso von sich selbst, da machte das Dach über seinem Kopf auch keinen Unterschied mehr. Natürlich konnte er nicht einfach ausziehen, deshalb stellte er sich geschickter an: Er kam immer seltener nach Hause und verbrachte auch einige Nächte außer Haus. Sein Vater schien seine Abwesenheit nicht zu bemerken, solange er noch jeden Tag zum Training kam. Ingvi war immer schon klar gewesen, dass er seinem Vater ziemlich egal war, aber jetzt merkte er, dass Saiko ihn überhaupt kaum bemerkte. Deshalb hörte er auf damit, überhaupt noch Zeit Zuhause zu verbringen. Die einzigen Häuser, die er noch betrat, waren die seiner Freunde und das Akademiegebäude. Seine Freunde sagten ihm, dass er so nicht leben konnte und dass ein Vater eine Person ist, die man lieben muss, aber Ingvi konnte sie nicht verstehen. So, wie sie nie einen Vater erlebt hatten, der so grausam war wie seiner, so hatte er noch nie einen normalen Vater gekannt, der ihn geliebt hatte und nett zu ihm gewesen war. So jemanden konnte er sich auch nicht vorstellen. Nie war eine Person so nett zu ihm gewesen wie seine Freunde eine Vaterfigur beschrieben. Es war unglaubwürdig, was sie da sagten, und er glaubte, dass es nicht wahr war, aber er sagte nichts dazu. Er machte einen Bogen um sein ehemaliges Haus, um seinen Vater zu umgehen, auch wenn er ihn beim Training eh sah. Das Training konnte Ingvi nicht vermeiden, sonst würde ihn sein Vater suchen und überhaupt nicht mehr schonen. Wenn Saiko bösartig war und seinen Sohn quälte, dann hielt er sich sehr stark zurück. Er war innerlich hart wie Stein und hatte keinerlei Skrupel, und sich ihm zu widersetzen war so ziemlich das Dümmste was man tun konnte, wenn er höher gestellt war als man selbst. Als sein Sohn konnte sich Ingvi das absolut nicht leisten. Wenn er sich gegen seinen Vater aufgelehnt hätte, würde er wahrscheinlich schon lange nicht mehr die Akademie besuchen. Oder irgendetwas anderes.
Das Training blieb also bestehen. Ingvi musste sich weiterhin jeden Tag abrackern, bis er zusammenbrach. Dadurch hielt er auch jeden Tag weniger lange durch, da er sich an einem halben Tag nicht voll regenerieren konnte und so immer weniger Energie hatte als beim vorigen Training. Dennoch trainierte er weiter, einfach weil er keine Wahl hatte. Außerdem dachte er während des Trainings immer an etwas, was ihn glücklich machte und ihm Hoffnung gab: Die ganze Schreierei und das Herumrennen und Nörgeln seines Vaters konnte keinesfalls gut für seine Gesundheit sein; Saiko würde irgendwann sterben, an einem Herzinfarkt oder Stress oder so etwas. Und ein paar Jahre später sollte sich diese Vermutung als wahr herausstellen. Was genau es gewesen ist wusste Ingvi nicht, es hat ihn nie interessiert und er hat niemanden danach gefragt. Fakt war bloß, dass sein Vater weg war, was bedeutete, dass er endlich die Chance auf ein glücklicheres und besseres Leben hatte.
Ein halbes Jahr danach war Saiko bereits vergessen. In der Zeit sprachen alle Ingvi ihr Beileid aus und versuchten, ihn zu trösten. Nicht, dass er ihnen signalisiert hätte, dass er traurig gewesen wäre. Er war genauso kalt wie vorher, vielleicht sogar etwas glücklicher und freundlicher, aber alle glaubten, der Tod seines Vaters wäre schwer für ihn gewesen. Wieder etwas, das er nicht verstand. Er hatte doch immer gesagt, dass er Saiko nicht mochte, aber die anderen schienen zu glauben, dass es ihm schwerfiel, dass das letzte, was er über seinen Vater gesagt hatte, bevor er starb, voller Hass gewesen war. Die Gefühle und die unlogische Denkweise dieser Leute war außerhalb Ingvis Verständnis und Vorstellungskraft. Aber mit der Zeit ebbte das Mitleid in seiner Umgebung ab und sie hörten auf, Ingvi mit Trauerbekenntnissen zu nerven. Andere Probleme kamen auf und kaum jemand dachte noch an Saikos Tod. Die Zeit in der Akademie wurde besser und Ingvi fing langsam wieder damit an, ab und an in seinem früheren Heim zu schlafen. Die meisten Nächte verbrachte er noch immer draußen, aber es war immerhin eine Besserung. Er aß nun auch wieder mit seiner Mutter zusammen. Seine Ergebnisse wurden etwas besser und sein Training setzte er fort, nicht ganz so hart und lange wie vorher, aber noch immer überdurchschnittlich. Inzwischen war es für ihn nicht allzu schwierig, da er viel härteres trainieren gewohnt war. Sein Leben besserte sich, während sich das Ende der Akademie langsam näherte…
Charakterbild

Schreibprobe
Ingvi saß mit dem Rücken zur Wand in der Gasse, den Kopf auf die Brust gesenkt. Jeder, der ihn gesehen hätte, hätte geglaubt, dass er schlief. Aber er war hellwach. Seine Augen waren geschlossen, aber er achtete auf jedes Geräusch. Es war tiefe Nacht, daher hätte es ihm auch nicht geholfen, wenn er die Augen geöffnet hätte. Es war einfach zu dunkel, um etwas zu erkennen. Ingvis Gehör war davon aber natürlich nicht beeinflusst. Er hatte einmal gehört, dass alle Leute durch das Geräusch und den Takt ihrer Schritte zu unterscheiden waren. Er hatte ein paar Schrittweisen erkannt und konnte ein paar Leute so erkennen, aber im Großen und Ganzen klang für ihn jeder gleich. Doch die Schrittfolge, die jetzt auf ihn zukam, hatte er noch nie gehört, nicht einmal eine ähnliche. Er öffnete sein linkes Auge und sah, was da auf ihn zukam. Irgendein Mädchen, das er noch nie gesehen hatte und das ziemlich ungepflegt aussah, lief an ihm vorbei. Sie war definitiv nicht aus Soragakure, und wie eine Verbündete sah sie auch nicht aus. Ingvi entschied sich, ihr zu folgen. „Hey, du!“, rief er ihr zu. Sie drehte sich um. „Wer bist du denn?“, rief sie zurück. „Dasselbe könnte ich dich auch fragen! Was willst du hier?“ Sie sah ihn wütend an, auch wenn er das nur schwer erkennen konnte. Nach ein paar Sekunden antwortete sie. „Ich suche nach einem gewissen Saiko Rutako!“ Ingvi musste grinsen. „Saiko ist tot. Seit einem halben Jahr!“ Das Mädchen schien erstaunt zu sein, dann ballte sie die Faust und sagte leise: „Verdammt!“ „Scheint ja wichtig zu sein“, sagte Ingvi. Sie nickte nur und drehte sich weg. Dann schien ihr etwas einzufallen, und sie wendete sich wieder Ingvi zu. „Weißt du, wo ich seinen Sohn finde?“ Ingvi überlegte einen Moment, ob er ihr sagen sollte, dass er das war. Sie war eine absolute Fremde, und Fremden traute er nie. Bekannten auch nicht, aber das war etwas anderes. Er entschied sich dafür, es erst noch für sich zu behalten. „Wieso suchst du ihn?“ „Das ist eine Privatangelegenheit!“ „Dann weiß ich nicht, wo du ihn finden kannst.“ Das Mädchen ballte eine Faust und an ihrer Schläfe begann eine Ader zu pulsieren. Sie machte einen Schritt auf Ingvi zu. „Du willst es mir nicht verraten? Wer bist du überhaupt?“ Ingvis Grinsen wurde noch breiter und er konnte ein wenig Gelächter nicht mehr zurückhalten. Er drehte sich um und ging, immer noch lachend, ein paar Schritte davon. Dann blieb er stehen und verstummte für ein paar Sekunden, bevor er antwortete: „Vielleicht wirst du meinen Namen irgendwann herausfinden… und dann beantworte ich alle deiner Fragen.“ Dann verschwand er aus dem Stand in die Seitengasse neben ihm. Das Mädchen lief hinterher, aber als sie in die Gasse einbog, war Ingvi bereits verschwunden in den Straßen, die er so gut kannte. Inzwischen saß er ein paar Straßen weiter in einem Café in der Ecke und achtete darauf, nicht bemerkt zu werden. Noch hatte er keine Ahnung, wen er in dieser Nacht kennengelernt hatte.
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