"Die zweite... hmm nein sogar dritte Mission die mich vor die Tore von Konoha führt, dieses mal nur in ein Grenzgebiet und nicht nach Kirigakure, aber wird sie deswegen ungefährlicher?"
Die Mission hatte also begonnen, Konoha lag schon lange hinter ihnen zurück und das Wetter schien herrlich zu sein und dies auch zu bleiben. Eigentlich sollte sich der junge Genin freuen, dass er wieder mit seiner Sensei vereint war und ein neues, scheinbar gutes Team zu haben. Doch leider war es nicht so, denn Yutos Mimik blieb zwar freundlich aber mit der Zeit schien dies schon leicht verkrampft anstatt wirklich locker und freundlich zu wirken. Es war nicht die Informationen über den Tod seiner Schwester und Himawari, es war die für Yuto schon fast erdrückende Spannung, denn er konnte sich nicht einfach auf den Weg konzentrieren, denn immer wieder schaute er zur Seite oder nach hinten. Es war nicht so, als wolle er umbedingt heraufbeschwören, dass im nächsten Moment jemand das Team angriff, es war einfach das einzige das ihn beruhigte, das ihm Halt gab und seinen Geist rasten lies. Er selbst war sich nicht sicher woher dieses leicht paranoide Verhalten kam, jedoch wollte er sich lieber das ein oder andere mal umschauen, als das er im nächsten Moment schon einen Fehler macht, nur weil er ein mal weniger auf die Seite geschaut hat. Ansonsten verlief die Reise, entgegengesetzt Yutos Gedanken vollkommen ruhig und niemand grief sie an oder sonstige ungewöhnliche Geschehnisse ereigneten sich.
Während sie rasteten hielten Saya und Yuto Nachtwache, wobei man das auch mehr als eine dringende Unterhaltung ansehen konnte. Es war eine Erleichterung für ihn, der einzigen Person, die er noch Familie nennen konnte, die gesamte Geschichte zu erzählen, samt der Informationen, die er vor der Abreise von der Hokage erhalten hatte. Komischerweise fiel es ihm gegenüber Saya leicht, dies alles zu erzählen und schaffte es sogar ein echtes Grinsen aufzusetzen, aus reiner Freude, da er sie endlich wiedersah und sie nicht auch zu denen gehörte, die er verloren hatte, wahrscheinlich lag es daran, dass ihr mehr oder weniger das gleiche passiert ist, nur aus einem anderen Blickwinkel. Als dann schließlich alles geklärt war und die Nacht sowieso bald vorüber sein würde, schickte Saya ihn noch eine Weile schlafen, denn schließlich war er immer noch ein junger Genin, der zwar schon einiges mitgemacht hatte, aber an seinem Alter würde dies nichts ändern.
Seinen Rucksack an einen Baum gelehnt, ihn somit als Kissen missbrauchte und seinen Mantel als Decke lag er nun unter freiem Himmel und blickte hinauf zu den Sternen. Irgendwo da oben, bei den hell leuchtenden Sternen im dunkelblauen Himmel würden sie nun wohl sein, seine Schwester und Himwari. Er hatte sich bereits geschworen, keine Tränen mehr für ihren Tod zu vergießen, denn es war bereits geschehen und auch seine salzigen Tränen würden das nicht rückgängig machen, also klammerte er sich an seine Gedanken, in schönen Momenten mit den beiden.
~ Shai Flashback
"Yuto du kannst mich gerne wieder loslassen, das ist ja peinlich...", Shais leise Stimme wurde von den von den Bäumen herabfallenden Blättern beinahe übertönt und kam Yuto, obwohl er direkt an ihr war, nur wie ein leichtes Flüstern vor. Die Zeit schien für einen Augenblick stehengeblieben zu sein, seine verschollene Schwester war tatsächlich wieder da, sie war es tatsächlich...
[/Flashback]
~ Flashback Himawari
Lächelnd zog sie den noch zusammengefalteten Zylinder daraus hervor, brachte ihn mit einem gezielten Schlag ins Innere in seine normale Form und türmte ihn ganz oben auf den Kleiderberg, der dadurch größer war als sie selbst in sitzender Haltung. Zufrieden mit ihrer Arbeit wandte sie sich wieder Yuto zu, als ihre Äuglein plötzlich die veränderte Gesichtsfarbe des Jungen bemerkten und ihre Hand zu dessen Stirn wanderte, wo sie schließlich zu stehen kam. Schnell hatte sie den mehrere Zentimeter größeren Kerl umgeschubst, was in Anbetracht der geringen Körpergröße und der ebenso wenig vorhandenen Kraft einiges an Aufwand brauchte, ihn auf das andere Futon geschmissen und so gut es ging mit den wenigen, vorhandenen Decken zugedeckt. "Du hast Fieber." sagte sie nur tadelnd, erhob sich und suchte das Zimmer nach irgendetwas ab, mit dem man die Stirn des Jungen würde kühlen können.
Ich habe was... Fieber?
Etwas entgeistert starrte Yuto das "kleine" blau haarige Mädchen vor sich an. Sein Blick wurde nachdenklich als er zwar verstand was sie mit Fieber meinte und er sich beherrschen musste nicht noch einmal rot zu werden.
[/Flashback]
Es waren seine Erinnerungen, die ihm niemand nehmen konnte, nicht ein mal durch seinen Tod, denn sie würden auf ewig bei ihm bleiben. Er vermisste die beiden, jedoch wusste er, dass sie nicht wollten, dass er sich selbst aufgab, er sollte für sie und für sich selbst seinen Weg des Ninja gehen und erhobenen Hauptes den langen und steinigen Weg entlangschreiten. Seine Lieder wurden schwer, ebenso seine Glieder und langsam drückte die schwere aber doch auch sanfte Last der Erinnerungen ihn in einen tiefen und erholsamen Schlaf...
Die Tage und Nächte vergingen, bis sie kurz vor ihrem Ziel standen.
Während Saya sie instruierte musste Yuto schwer schlucken, sie wollte, dass sich die Gruppe trennt und Yuto den Teil, bei dem sie nicht dabei war, führt. Was ihn dabei beunruhigte, war nicht der Fakt, dass er zwei Genin führen sollte, die er nicht wirklich kannte, sondern das er sich von Saya trennen musste. Es beunruhigte ihn, aber er wagte es nicht zu widersprechen, denn Saya hatte dies schließlich alles gut durchdacht und sie sollten die Lage ja nur mehr oder weniger auskundschaften.
"Gut, mein Plan ist eigentlich einfach und simpel... wir gehen soweit um das Dorf herum, bis wir uns sicher sind, dass weder Wachen noch sonst wer sieht, wie wir über die Mauer klettern und uns so Zugang zum Dorf beschaffen. Bevor wir das jedoch tun, wäre es vielleicht sinnvoll wenn ich kurz in Erfahrung bringen dürfte, was eure Eigenschaften sind, wie ihr vielleicht bereits wisst, besitze ich das Element Suiton und führe ein Kodachi! Wenn alles geklärt ist können wir los..."
Nachdem alles besprochen war, drangen sie also über den besagten Weg in das Dorf ein und landeten nicht wie erwartet einfach irgendwo, sondern in einem Armenviertel. Das gute daran war, dass die meisten Leute so viele eigene Probleme mit sich selbst hatten oder mit ihrer Umgebung, das sie die drei "Eindringle" gar nicht bemerkten. Das schlechte jedoch war, dass die Leute nicht nur an ihrer Armut oder an Krankheiten litten, sondern auch durch ihrer Mitmenschen aus höheren Schichten.
Für Yuto unerwartet kam plötzlich die Reaktion von Masao, der sich ehe man sich versah durch eine Beleidigung schon fast in eine Schlägerei verwickeln lies. Ohne zu zögern oder irgendeine folgende Reaktion abzuwarten, drängte er sich zwischen den jungen Genin und den wütenden Mann. "Tut uns furchtbar leid, wird nicht wieder vorkommen, gut möglich, dass sie uns auch nie wieder sehen werden... ehm ja wir müssen nun auch weiter!, seine Worte waren gewählt und seine Stimmlage eindringlich und während er noch seinen Satz beendete schob er Masao schon ein Stückchen auf die Seite, damit sie sich für kurze Zeit ein Versteck suchen konnten, um ein Henge dort auszuführen und schließlich den Marktplatz aufsuchen konnten. Als sie weitergingen, konnten sie noch den Mann von weitem, einige Brocken Fluchen hören, "Immer das selbe mit dieser Jugend... alle ein und das selbe Pack ... denken wohl sie könnten machen was sie wollen ... die nächsten werde ich nicht so einfach entwischen lassen ...", bis sie ihn schließlich nicht mehr hören konnten.
Das Glück schien jedoch nur kurz zu währen, denn bereits im nächsten Moment standen sie ein paar Wachen gegenüber, die scheinbar einen Kontrollrundgang oder ähnliches machten. Den drei Genin blieb keine Zeit mehr, sich zu verstecken oder umzudrehen, denn jetzt eine Flucht würde lediglich Aufsehen erregen und das sollten sie wenn möglich vermeiden. Es blieb ihnen also nichts anderes möglich, als stehen zu bleiben und sich den Fragen, die die Wachen hatten, nachdem sie die drei Genin entdeckt hatten, zu stellen. "Wer seid denn ihr drei? Ich habe euch noch nie hier im Dorf gesehen, wie seid ihr hier reingekommen, am Tor stehen doch Wachen!? Ich schätze jede weitere Frage sollten wir auf der Wache klären, nachdem wir euch festgesetzt haben!"
So kam es schließlich dazu, dass die drei fürs erste Hinter Gittern festsaßen und dort vorerst auch nicht wieder rauskamen.
Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck lehnte Yuto an einer Wand, innerhalb einer Zelle der Wache, mit ihm in dieser Zelle waren Takeo und Masao, dies machte die Situation aber auch nicht besser. Er verdrehte die Augen und fluchte innerlich auf.
"Mein Name ist Iwamoto Yuto, 14 Jahre alt, und sitze während meiner zweiten C-Rang Mission in einer Zelle, in einem Gefängnis, eines Dorfes das sich direkt auf der Grenzlinie von Konoha befindet. Kann das Leben nicht schön sein? Welche herrlichen Überraschungen wird das Leben wohl noch für uns in Erwägung ziehen?", beinahe aber auch nur beinahe musste er wegen seinem Sarkasmus grinsen. Er unterlies dies jedoch, da er im nächsten Moment eine zuversichtliche Miene aufsetzte und den beiden mitteilte, dass sie sich keien Sorgen machen mussten, sie würden hier schnell wieder rauskommen und zu den anderen am Marktplatz stoßen.