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Waffenschmied

Hotaki Yoshitoki

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In den Ausläufern des Dorfes gab es eine Straße welche bekannt war für seine Handwerker, welcher dort ihre Werkstätten und Läden hatten. Einer dieser Läden war eine oft von Ninjas frequentierte Waffenschmiede, bekannt für die zuverlässige und gute Qualität der Produkte sowie der hübschen neuen Verkäuferin... welche heute nicht da war, es war ihr freier Tag. Die angebotenen Produkte waren keine Meisterwerke aber von guter Handwerkskunst und somit von vielen Ninjas wie auch Reisenden, Söldnern und Samurai nicht beliebt, aber zumindest respektiert.
Der mächtig gebaute Mann hinter der Ladentheke, er schien mehr an einen Bären zu erinnern denn an einen Menschen mit seinem wilden Bart und gewaltiger Figur, zog irritiert beide Augenbrauen nach oben. Er hatte schon viele leicht verrückte Ninjas gesehen, das scheint zur Jobbeschreibung zu gehören, aber das hier war tatsächlich etwas neues. Direkt vor ihm in seinem sauber aufgeräumten und gut sortiertem Laden, gefüllt mit Regalen um Regalen von guten Waffen und den Geräuschen der angeschlossenen Werkstatt, stand ein grünhaariger, breit grinsender Junge der unbekümmert vor sich hin brabbelte, die Verwirrung auf dem Gesicht des Schmiedes scheinbar gar nicht bemerkend sondern fröhlich und unbekümmert gestikulierend und herum hampelnd.
„... und weil Katanas cool sind aber jeder das findet, weil sie halt wirklich jeder total cool findet, brauch ich etwas cooleres. Also Schmied-Sama, kriegst du ein Katana-Abschussgerät hin? Praktisch wie eine Armbrust, eine seeeeeeehr große Armbrust, aber mit Katanas als Geschosse weil die absolut cool sind wenn man damit Leute ersticht und noch cooler wenn man das aus einer Entfernung macht. Ne?“
Für einige weitere Sekunden behielt der Schmied seine buschigen Augenbrauen wo sie waren, ehe er bloß den Kopf schüttelte.
„Oh, schade. Wirklich nicht?“
Ein weiteres Kopfschütteln.
„Und ein abschussgerät für explodierende Kuchen?“
Ein kurzes Zögern, in welcher er darüber nachdachte ob dies ernst gemeint war oder nicht, ehe er erneut den Kopf schüttelte.
„Okay. Dann nehm ich ein Set Wurfmesser. Hast du auch welche in Pink?“
 
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Natoyama Kyouya

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Kyouya hatte sich, nachdem er sich zu sehr zu Hause bei Hotaru gelangweilt hatte, auf den Weg auf die Straße gemacht. Nicht irgendeine Straße. Wie er wusste, gab es hier seine Lieblingsgeschäfte und er kam auch nicht darum herum, sich einen Blick beim Schmied zu verschaffen, was für Waffen es denn zurzeit gerade so gab. Nicht, dass er schon in der Lage war, mit allen umzugehen, er hatte immerhin bis jetzt eher theoretisches Wissen als praktisches erlernen können. Er war schon oft an diesem Waffenschmied anvorbeigegangen, doch erst jetzt fiel ihm dieser besonders auf. Es lag nicht daran, dass er groß von anderen Geschäften zu unterscheiden war. Eigentlich fiel er von der Aufmachung her gar nicht wirklich auf. Nein, es lag wohl mehr an der Person, die die so seltsame Fragen stellte. Und wenn sich der junge Shinobi recht erinnerte, war er ihm hier und da schon einmal über dem Weg gelaufen, bis sich eines Blickes würdig zu sein, hatte er sonst nichts mit ihm am Hut gehabt. Er wusste ja noch nicht einmal dessen Namen, was ihn aber im Moment auch nicht wirklich interessierte. Das, was ihn zum Schmied lockte, war wohl doch eher der Charakter an sich. Natürlich würde Kyouya niemals öffentlich zugeben, dass er den Jungen mit ebenfalls hellem Haar, recht interessant fand.
Ein wenig Fehl am Platz kam sich der junge Weißschopf auf der offenen Straße vor und dort stehen bleiben, hatte er auch nicht vor. Er ging näher an den Waffenschmied heran und warf erst einmal ein Auge auf die Dinge, die er mit seinen Augen flüchtig erhaschen konnte. Dann fiel sein Blick auf den großen, wirklich recht kräftig gebauten Mann, der dazu noch einen passenden Bart und die ebenso passende Frisur trug.
Kyouya schob seine Hände in die Hosentaschen und stellte sich eher an den Rand, um einen guten Blick auf Auswahlsortiment und interessantem – wenn nicht sogar lächerlich wirkendem – Gespräch werfen zu können. Ja, wenn er den Worten des anderen Jungen wohl wirklich Glauben schenken würde, wäre er schon recht naiv. Zumindest konnte er dem Jungen nicht abkaufen, dass er ernsthaft nach pinken Wurfmessern fragte. Und wenn er ehrlich war, dann fragte er sich zugleich, was ein Junge in diesem Alter mit pinken Wurfmessern wollte? Ein Schüler der Akademie konnte er durchaus sein, aber er war ein Junge … und obwohl es mehr ein Klischee war, gehörte pink nicht eher zu den Mädchen? Er machte sich schon wieder einmal zu viele Gedanken um Nichts. Und wenn er es sich recht überlegte, dann schien das Gespräch doch nicht so interessant, wie er es sich erwartet hatte. Und fremden Gesprächen Gehör zu schenken, war schließlich noch nie seine Art gewesen. Was wollte er eigentlich noch hier?
Ich wollte mir einen Blick über die Angebote verschaffen., erinnerte er sich und warf wieder einen Blick durch die Werkstatt. War er hier nicht schon einmal gewesen? Aber müsste dann nicht eigentlich eine Dame hinter der Theke stehen, die eigentlich auch noch recht neu gewesen sein musste. Ein wenig trüb sah er durch die Gegend und überlegte sich, was er später einmal für Waffen mit sich führen könnte, schließlich hatte er vor, ein ausreichendes Waffensortiment mit sich zu führen und die wichtigsten Dinge durften schließlich nicht fehlen. Ein schönes Katana vielleicht?
 

Hotaki Yoshitoki

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Yoshi bemerkte natürlich den Neuankömmling, was aber weder an irgendwelchen Super-Sinnen noch an Chakra-Gespür noch irgend etwas anderem Ninjamäßigem lag sondern einfach nur an der Türglocke. Er widerstand allerdings der Versuchung sich um zu drehen um zu schauen wer es war, vielleicht jemand den er kennt, auch wenn er neugierig war. Yoshi war meistens neugierig, nichts neues an der Front.
„Warum willst du pinke Kunais?“, fragte der Schmied brummend, sichtlich irritiert.
Der gefragte Junge schenkte ihm einen Blick welcher klar machte, dass dies eine total dämliche Frage war und die Antwort offensichtlich. „Weil Himmelblau scheiße aussieht“, antwortete der Akademieschüler mit dem passendem Ton. „Und Wurfmesser, nicht Kunais. Normale Wurfmesser... in Pink.“
Erneut folgte eine kurze Pause, ehe der schwarzhaarige Mann hinter der Theke seufzte. „Nein, so etwas führen wir nicht.“
„Ja warum das denn?!“, schrie Yoshi entsetzt. Wie konnten sie nur?
„Weil niemand rosa...“
„Pink“, unterbrach der Grünhaarige sofort.
„... pinke“, fuhr der Schmied fort als wäre nichts gewesen. „Wurfmesser kaufen will.“
„Also hat Niemand sie schon alle gekauft?“
Scheinbar war der Schmied kurz davor entweder a.) zu weinen oder b.) vor Frust in die Theke zu beißen oder c.) seine Produkte selber an dem kleinen Spinner aus zu probieren, seine linke Augenbraue zuckte warnend und als er wieder sprach war seine Stimme sichtlich angestrengt. „Junge, was willst du?!“
„Wurfmesser, fünf Stück.“
„Gut, ich hol sie gleich...“, knurrte der Mann und nickte, ehe er sich zu Kyouya wand. „Sag mir bitte, dass du nicht zu ihm gehörst.“ Während er das Ihm sagte deutete er zu Yoshi, welcher inzwischen angefangen hatte eine Speerspitze als Spiegel zu verwenden um sich zu kämmen.
 
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Natoyama Kyouya

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Zu ihm gehören?, fragte sich der angehende Shinobi und warf einen flüchtigen Blick dem anderen zu, der noch immer eigenartig auf den jungen Weißschopf wirkte. Wenn er ihn recht betrachtete, passte nichts zusammen und doch harmonierte wiederum alles prächtig miteinander. Er konnte es nicht genau beschreiben, da es ohnehin schon ein Widerspruch an sich war. Stimmig und doch ungleich. Seltsames Balg. Dann sah er wieder den Schmied an, der noch immer ein wenig genervt eine Antwort erwartete. Kyouya schüttelte langsam mit dem Kopf. Sehe ich so verrückt aus, mich mit einem abzugeben, der pinke Wurfmesser möchte?, fragte er den Schmied in Gedanken und wandte sich dann wieder ab, während dieser sich nicht weiter an ihn wendete.
Der junge Weißschopf blickte sich wieder in der Werkstatt um und wartete, bis dieser seltsame Kauz endlich fertig war. Er hatte vor, nach den neusten Angeboten zu fragen, wenn er schon nicht wirklich genug davon sehen konnte. Außerdem hatte er vor, sich ein bisschen darüber zu informieren, ohne, dass er sich Bücher kaufen musste. Er besaß im Moment nicht genug Geld, um sich ein weiteres Buch in seinem Bücherregal, was ohnehin schon viel zu voll war, zu leisten. Außerdem war in seinem Zimmer allgemein kein Platz mehr frei, schließlich besaß er das kleinste Zimmer und kam vollkommen damit zurecht. Er war schließlich auch der kleinste und gleich fiel ihm auf, dass dieser Paradiesvogel wohl ein Stückchen größer sein musste. Eigentlich hatte Kyouya keine Probleme damit, wenn er kleiner war als andere, außer diese provozierten es und spielten es an ihm aus. Doch dass er sich selbst gerade mit diesem Vogel verglich, konnte er sich selbst nicht einmal mehr verzeihen. Welch normaler Mensch in dieser Welt wollte schon mit solch einem Typen verglichen werden, der pink schöner fand als himmelblau. Selbst Kyouya konnte sagen, dass er letzteres um Weiten schöner fand, zumal es das Klischee um die Farbe der Jungen nochmals unterstrich. Warum auch immer, doch Klischees hatten immer etwas wahres an sich.
Der junge Kyouya schwieg weiterhin und schenkte weder dem Schmied, noch dem anderen seine weitere Beachtung, schenkte sie vollauf einem Katana, das in der linken Ecke der Werkstatt an der Wand lehnte. Er bewegte sich langsamen Schrittes an die fast schon majestätische Waffe heran und nahm sie erst einmal aus der Ferne heraus in Augenschein. Er wollte schließlich keine Probleme bekommen, wenn er es sich einfach in die Hand legte und ein bisschen probierte, wie es sich so halten ließ. Außerdem glaubte er nicht, dass es überhaupt ein echtes war. Was wäre das für ein Schmied, der eine so gute Waffe einfach in seinem Laden stehen ließ, während er selber gerade einmal keine Aufmerksamkeit übrig hatte. Das Bild, wie sich der andere Bursche die Haare kämmte, wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Wie eingebildet musste man sein, um seine Waffen als Spiegel zu missbrauchen? Er verstand nicht mehr recht, in was für einer Welt er leben musste, wenn er immer wieder solchen Vögel begegnen musste. War das Leben da noch auszuhalten? Am Anfang fand er das hier noch interessant, weil die Fragen des größeren zugegebenermaßen so dämlich klangen, dass sie schon wieder amüsant waren und jetzt, wo er in Gesellschaft mit diesem war, wollte er lieber wieder gehen. Aber was wäre das denn schon wieder für eine Art? Er betrat den Laden eines Schmieds, nahm alles in Augenschein und ging wieder … da würde manch einer auf dumme Gedanken kommen.
 

Hotaki Yoshitoki

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Nachdem er seine Wurfmesser, sehr schöne Stücke mit glänzenden Klingen und Leder umwickelten Griffen, bekommen und bezahlt hatte, drehte sich Yoshi zu dem einzigen anderen Kunden in dem Laden um, dabei aber einmal um die eigene Achse wirbelnd und dann wieder zurück, seine Arme wild herum schlackernd. Scheinbar war dieser Junge ebenfalls ein Akademieschüler, auf jeden Fall würde das Altersmäßig passen und außerdem schien er an dem großen Katana interessiert. Aha, vielleicht ein Möchtegern-Kenjutsu-Nutzer? Möglich wäre es.
Kurz entschlossen taumelte Yoshi in seine Richtung, und taumeln war das richtige Wort, und tanzte dann neben ihm hin, wo er stehen blieb. „Konnichiwa, Weißhaar-san.“ Kurz hatte er darüber nachgedacht ihn mit der Endung „-kun“ anzusprechen, aber es gab keinen Grund ihn zu reizen. Noch nicht.
So, er hatte ihn angesprochen. Weiter hatte Yoshi nicht gedacht gehabt, sein Plan war bisher zwar gut verlaufen aber in diesem Moment auch zu Ende. Hoffentlich würde Weißhaar-san von alleine drauf anspringen. Ansonsten würde Yoshi ihm auf die Nerven gehen müssen. Nicht, dass er das nicht tun würde, aber es konnte manchmal echt anstrengend sein verrückt zu sein, vor allem wenn man es nicht war. Yoshi war es zwar, aber das ist nebensächlich.
Während er sprach spielte der Grünhaarige mit einem der neuen Wurfmesser, balancierte es auf einer Hand und wirbelte es beiläufig mit einer Bewegung des Handgelenks herum, scheinbar die Waffe nicht einmal aktiv beachtend.
 
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Natoyama Kyouya

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Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete Kyouya seinen Gegenüber, der sich zu ihn gesellt hatte. Das hatte ihm auch noch gefehlt. Ein Paradiesvogel, dessen Aufmerksamkeit er auf sich gezogen hatte. Wie schwierig es doch war, wenn man sich im Hintergrund bewegen wollte und niemand anderes, außer ihm in der Nähe war, den man ansprechen konnte. Was sich der Kauz dachte, wollte er ehrlich gesagt gar nicht wissen und trotzdem entgegnete er ihm knapp und vor allem direkt. Er hielt schließlich nichts vom Ausschmücken – zumindest nicht, wenn es nicht zwingend notwendig war. »Nani?«, fragte er mit seiner rauen Stimme. Er selber wunderte sich immer wieder darüber, wie rau sie manchmal klang. Fast schon so, als wäre er heiser oder hätte ein paar Haare in seiner Luftröhre, die kratzig waren und eher die eines Straßenköters ähnelten. Er dachte schon wieder viel zu abwegig. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, was dieser Typ für einen Plan hatte, wenn er denn überhaupt einen hatte. Denn das konnte er sich sogar noch besser vorstellen, als dass er jetzt begann, ernsthaft ein Gespräch mit ihm aufzubauen. Aber im Prinzip war so etwas ja auch gar nicht mit Kyouya möglich. Man führte im Endeffekt doch wieder nur einen Monolog, der hin und wieder durch ein paar knappe und direkt antwortenden Worte unterbrochen und wieder weiter in die Richtung eines Dialogs gerichtet wurde.
Jetzt spricht der Vogel mich auch noch an ..., dachte er sich und hätte am liebsten die Augen verdreht, wenn es nicht zu seiner Art gehört hätte, herzlich wenige Emotionen über die Miene zu bringen, wenn er es mit wildfremden zu tun hatte. Er konnte noch nie etwas mit solchen bunten Vögeln anfangen, die viel redeten und doch nur eingebildet daher sahen, sich in ihren Waffen spiegelten, nur um einen weiteren selbst verliebten Blick aufs Aussehen werfen zu können. Er erwischte sich doch tatsächlich wieder dabei, wie er wieder negativer dachte, als er eigentlich beabsichtigt hatte.
Kyouya wendete seinen Blick wieder ganz von dem Katana ab und sah den schrillen Kerl an. Mehr als seine Aufmerksamkeit konnte er ihm nun nicht schenkten, immerhin war es das einzige, was immer an Ort und Stelle für andere Leute zur Verfügung stand. Selbst wenn es nach Außen hin immer eine andere Perspektive auf den jungen Weißschopf scheinen ließ. Großer Fehle, Kyou, ganz großer Fehler.
Wäre er niemals in diese Werkstatt gegangen, wäre ihm niemals dieser Vogel über den Weg gelaufen, wäre er niemals auf die Straße gegangen, wäre er niemals auf die Idee gekommen, sich beim Schmied umzusehen und wäre er nicht auf die Idee gekommen, sich auf den Weg nach draußen zu machen … im Endeffekt lag die Schuld doch ohnehin entweder wieder bei ihm selbst oder bei Hotaru. Er schüttelte seine Gedanken von sich, ohne seinen Schopf dabei auch nur in Bewegung setzen zu müssen. Es war passiert und er musste sich damit abfinden. Jetzt hatte er eben eine Herausforderung und schwieriger konnte er auch nicht mehr werden, nach dem, was Kyouya durch den Kopf ging.
 

Hotaki Yoshitoki

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Die Augenbrauen des Grünhaarigen Jungen vollführten einen Tanz, völlig unabhängig vom Rest seines Gesichts und gar seines Körpers, es war als würden diese einfach zu einer Melodie tanzten welche nur sie hörten. Nur die Augenbrauen wohlgemerkt, alles andere an ihm wirkte sogar sehr ernst in diesem Moment, so gut sie das eben konnten.
>>Oh, er spricht. Hmmmm, scheinbar jemand der sich zu ernst nimmt und eindeutig zu wenig Sonne abbekommen hat. Hmmmm<<, dachte Yoshi als er die Antwort seines Gegenübers hörte. Und tatsächlich wirkte dieser auf ein frohes Gemüt wie den kleinen Zirkusjungen wirklich sehr kalt, wenn nicht gar depressiv. Wie schade, dabei ist die Welt doch auch so schon deprimierend genug, das braucht man nicht noch verstärken indem man es sich selbst schlecht macht.
„Hmmmm...“, brummte er dann auf einmal nachdenklich und rieb sich das Kinn als würde er über eine philosophisch wertvolle These grübeln, all dies während seine Augenbrauen angefangen hatten den Macarena zu tanzen, so gut sie eben konnten. Und das ist eindrucksvoll, bedenkt man, dass sie an seinem Gesicht fest gewachsen waren. „Deine Aura ist sehr grau.“ Natürlich konnte er überhaupt keine Auren wahrnehmen geschweige denn ihre Farbe erkennen, aber das tut nichts zu Sache. Direkt nachdem er dies gesagt hatte wurde sein Mund zu einem breiten, fast schon zu breiten, Grinsen. „Und das ist nicht gesund für jemanden der ein Leben voller Tod, Schmerz und Verlust vor sich hat.“
Nun machte er einen mutigen Schritt und innerlich betete Yoshi, dass er nicht daneben gelegen hatte. Denn er ging nun einfach davon aus, dass der Weißhaarige auch wirklich ein Akademiestudent war und nicht, sagen wir mal, einfach nur der Sohn eines Obsthändlers der aufgrund von einem Kindheitstrauma einen kranken Fetisch für Waffen entwickelt hatte und nun auf dem besten Weg war ein Psychokiller zu werden, hunderte von Leuten zu töten ehe er schließlich von dem letzten Überlebenden einer Gruppe Jugendlicher sowie dessen Freundin selber getötet wird... Oh, das führt jetzt zu weit.
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Spiel oder eher den Tanz, den die Augenbrauen seines Gegenüber begannen, waren sowohl faszinierend als auch erschreckend. Einerseits konnte man davon sprechen, dass dieser schräge Vogel ein Talent dafür hatte, Eindruck zu hinterlassen und vor allem Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken. Aber von der anderen Seite aus betrachtet, war es doch schon fast wieder armselig, wenn man bedachte, dass er wildfremde Menschen ansprach und einfach etwas daherfaselte, von dem Kyouya stark ausging, dass er es sich selbst zusammengereimt hatte, bis es 'richtig' klang. Der junge Weißschopf verschränkte die Arme vor der Brust und musterte das Gesicht des anderen noch einmal genauer, während sein Blick immer wieder hoch zu den tanzenden Augenbrauen fuhr. Schließlich verharrten sie doch wieder bei den Augen, deren Blick von Kyouyas trübem Antlitz erwidert wurden. Entweder hatte der Typ wirklich Ahnung davon, dass der kleinere auf die Akademie ging oder er hatte einfach nur vermutet und erwartete, dass er richtig lag. Immerhin hatte er sich keine Blamage geliefert und lag goldrichtig.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]»Deine Aura scheint mir Augenkrebs zu bereiten.«, meinte er matt und seine Augen sahen ihn trüb an, während seine Mundwinkel noch immer auf gleicher Höhe blieben, seinen neutralen Gesichtsausdruck noch einmal unterstrichen. Er traute ihm wirklich zu, dass er Auren sehen konnte und Kyouya selbst wusste, dass seine irgendeine farblose sein musste und wenn sie das nicht war, dann musste sie entweder weiß sein oder grün. Denn wenn man in seine Augen blickte, sah man einen strahlenden Smaragd, der im Widerspruch mit seiner restlichen Art stand, die alles andere als strahlte. »Ich fragte, was du von mir willst.«, sagte er. Eine Antwort hatte er schließlich nicht bekommen und sich mit solchen Sachen zufrieden zu geben, wäre nicht gerecht gewesen. Jedenfalls nicht für Kyouyas Seite, der sich dieser Unterhaltung gerne abwenden würde.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der bärtige Schmied beobachtete die beiden schon eine Weile dabei, wie sie aneinander geraten waren. Er musste sich wohl prächtig amüsieren, denn die Augen des Schmieds lachten Kyouya aus. Er war immerhin zufrieden, schließlich hatte er den Paradiesvogel vom Hals und Kyouya hatte ihn an der Backe, musste sich mit ihm ein Gespräch liefern und wusste nicht einmal, wie er der Unterhaltung jetzt aus dem Weg gehen sollte, ohne dabei noch unfreundlicher zu werden. Immerhin kannten sie nicht mal einander ihre Namen, was schon Unfreundlichkeit genug sein sollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich hoffe, der hat keine Geschwister … und hoffentlich gibt es nicht noch mehr- … ich bin ohnehin ein Pechvogel, was mach ich mir da noch Hoffnung, dass ich früher oder später nicht an einen ähnlichen oder genau an diesen Vogel wieder gerate?, fragte er sich und machte sich wieder so seine Gedanken über das Antlitz des Jungen. Er wirkte feminin, aber Kyouya konnte nicht abstreiten, dass seine Züge nicht auch recht mädchenhaft waren. Aber wo dachte er da eigentlich hin? Er war dreizehn und der Kauz vor ihm höchsten vierzehn Jahre alt.[/FONT]
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Hotaki Yoshitoki

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„Ich weiß es nicht“, antwortete Yoshi direkt und ziemlich ehrlich, gleichzeitig einmal um seinen Gesprächspartner herum tanzend. „Du wirktest einfach nur interessant, so wie ein trauriges, weißhaariges Walross auf einem Felsen vor einer Insel welches andauernd am singen ist, so ganz traurige, melanchonische Lieder. So wie Blume von Kumo, allerdings hat das auch wieder einen sehr lustigen Unterton, zumindest wenn man Rachefeldzüge einer Hure lustig findet, was nur funktioniert wenn man sich vorstellt, dass sie anstelle eines Kodachis eine Gummihuhn verwendet. Oder einen Kuchen. Das wäre cool. Ein Kuchen mit dem sie die Mörder ihrer Familie einen nach dem anderen totschlägt... Muss ein sehr harter Kuchen sein.“ Er machte eine kurze Pause und schien wieder zu denken, ehe er fragte: „Meinst du das geht? Jemanden mit Kuchen erschlagen?“
So bescheuert diese ganze Tirade auch klang, sie war zumindest halbwegs ein psychologisches Manöver, auch wenn Yoshi das selber niemals so ausgedrückt hatte. Wie er gesagt hatte, er fand diesen Jungen interessant und deswegen versuchte er heraus zu finden wie er reagiert, ob er irgend eine andere Reaktion aus ihm heraus holen könne als nur Genervtheit. Natürlich konnte sich Yoshis Interesse jederzeit etwas anderem zu wenden, wie zum Beispiel den ordentlich angebrachten Shuriken welche nach Material, Größe und Qualität sortiert waren, oder der langen Wand gefüllt mit den exotischen Waffen wie Kusari-Gama, Drei-Teil-Stock und so weiter. Oder auch...
„Oooouuuuhhhh... Wow, das nenn ich mal eine Schönheit.“ Mit diesen Worten sprang er praktisch an Kyouya vorbei zu der Auslage an Messern und betrachtete ein simples, dunkel graues Kukri, welches völlig unauffällig zwischen den anderen Waffen lag, viele von diesen wesentlich auffälliger oder schöner. Aber in seinen Augen waren diese Dinger zwar ganz nett, aber auch nicht mehr. Nein, diese Waffe war, wenn für seinen Geschmack auch eigentlich viel zu schlicht, wesentlich näher an Perfektion als alle drum herum. „Minimalistisch wie ein Bild von Kuryouma, schlicht wie ein Werkzeug, bescheiden wie ein Arbeitstier, doch auch gleichzeitig elegant wie eine Geisha und tödlich wie ein Panther. Das ist Schönheit. Schönheit auf Shinobi-Art. Kartoffel.“
Die Kartoffel hatte natürlich absolut nichts damit zu tun, er nannte sie nur um irgend etwas verrücktes zu sagen.
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Traurig? Das einzig traurige an dieser Geschichte hier, war doch viel mehr die Tatsache, dass dieser kleine Kerl ihn von der Seite angequatscht hatte und sich vermutlich auch noch erhoffte, dass er genug Aufmerksamkeit mit seinem Verhalten bekam. Kyouya musste ein wenig irritiert wirken, als er den schrägen Vogel ansah, nachdachte, ob er etwas passendes erwidern konnte. Aber wenn er ehrlich war, dann fiel ihm dazu nichts passendes ein, also schwieg er, bis ihm doch noch etwas einfiel. Eine Augenbraue zog sich wieder nach oben, mit Skepsis betrachtete er den Paradiesvogel und ließ seine Arme wieder locker dem Körper hängen. Dann bin ich also ein trauriges Walross? Und man bringt mich also in Verbindung mit Blume von Kumo und lässt es dann auch noch lustig klingen? Das klingt eher wie ein Vergleich von einem tödlichen Messer, das man mit Rüschen und rosanen Punkten ausgestattet hat., dachte sich der junge Weißschopf und schüttelte den Kopf. Jetzt kam der Kerl auch noch zum Kuchen. [FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Lächerlich.«,[/FONT][/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]kam es aus seinem Mund hervor. Seine Augen sahen leer aus, als er direkt in die des schrägen Typs sah und noch etwas hinzufügte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Kuchen muss nicht einmal hart sein, um jemanden damit erschlagen zu können.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], murmelte der angehende Shinobi eher, als dass er es laut genug aussprach. Vielleicht hatte der andere es auch gar nicht gehört und das Thema war damit beendet.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Er warf einen kurzen Blick über die Schulter hinter sich, ehe er sich in diese Richtung umdrehte und den Jungen dabei beobachtete, wie er weiter vor sich hin prabbelte. Seltsamerweise waren diese Worte eher eine Ausnahme aus dessen Mund, wenn man Kyouya fragte. Nur die Kartoffel war Fehl am Platz und zerstörte wieder das fast schon gewöhnliche an diesen Worten. Was hätte er auch anderes erwarten sollen? Worte, die normal klangen, aus dem Mund eines Vogels, der pinke Wurfmesser verlangt hatte? Das wäre ja noch lächerlicher, als die Tatsache, dass er überhaupt pinke Wurfmesser haben wollte. Und wieder fragte sich der junge Weißschopf, warum er sich nicht einfach von ihm entfernte und den Waffenschmied ansprach, dann musste er ihm seine Aufmerksamkeit zumindest körperlich nicht mehr schenken und konnte etwas darüber erfahren, was er auch hatte erfahren wollen. Und so tat er es auch. Er drehte sich um und ließ den begeisterten Jungen an Ort und Stelle stehen, ohne auch nur ein weiteres Wort an ihn zu richten. Er schritt zum Tresen, sah dabei ab und zu zur Seite und nahm die weiteren Waffen genauer in Augenschein – wiederum nicht genau genug, um alles darüber sagen zu können – und blieb schließlich vor dem großen Tresen stehen. Der bärtige, um einiges größere Schmied sah ihn fragend an und würde der dicke Bart nicht sein, konnte sich Kyouya gut vorstellen, dass er ein Grinsen auf den Lippen trug, was deutlich zeigte, wie amüsant er es doch fand, selber kein Opfer des Vogels zu sein. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Vogel hin oder her … der kommt ohnehin wieder und nervt mich. Und warum soll ich eigentlich interessant sein? Ich hab mein bestes gegeben, nicht interessant zu wirken … ich bin doch sogar langweilig, wenn nicht schon fast gar nicht anwesend.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], dachte er sich und richtete das Wort an den bärtigen.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Ich hätte gerne gewusst, wie es heute mit den Angeboten steht.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er im höflichen Ton, wartete, bis er eine Antwort bekam und nickte kurz darauf, als ihm berichtet wurde, dass es derzeit nichts besonderes auf dem Markt gab, was Kyouya nicht schon kannte. Er bedankte sich höflicher Weise und drehte sich dann wieder um, verlor seinen Blick einen Moment lang wieder bei einer anderen Waffe – eine Keule. Er hatte nichts gegen Keulen und trotzdem mochte er sie auch nicht so besonders, dass er unbedingt eine haben musste. Aber diese sah recht groß und schwer aus, dass er sich vorstellte, wie viel Kraft er dafür aufbringen müsse.[/FONT][/FONT]
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif].[/FONT][/FONT]
 

Hotaki Yoshitoki

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Scheinbar hatte dieser Junge wirklich keinen Sinn für Humor. Keine gesunde Einstellung in den Augen von Yoshi, der es als die Pflicht eines jeden Shinobi, auch eines angehenden, ansah, eine gewissen Gesundheitsgrad selbstständig zu erhalten. Und wenn man alles zu ernst nimmt, dann würde das definitiv nicht gut sein für die Psyche, so zumindest sah er die Dinge. Nein, Ninjas sollten zumindest einen gewissen Grad an geistiger Flexibilität an den Tag legen können, auch was die eigene Einstellung angeht, ansonsten würden sie ganz schnell vor die Hunde gehen. Aber allem Anschein nach hatte dieser Kerl das noch nicht verstanden. Der Grünhaarige hoffte für ihn, dass er es lernen würde ehe Tragik ihn brechen würde... oder eher wird, denn es ist die Natur der Welt der Ninja, seine Einwohner entweder in den Wahnsinn oder den geistigen Ruin zu treiben. Traurig aber wahr.
Aus dem Augenwinkel beobachtete Yoshi den anderen Kunden, während dieser den Waffenschmied nach den Angeboten fragte. Pha, Angebote... wie langweilig ist das denn? Aber scheinbar wollte er wirklich langweilig sein, was für eine Verschwendung. Seufzend ließ der grünhaarige Akademiestudent von der Auslage der Messer ab, wirbelte schwunghaft herum und tänzelte aus dem Laden, auf den Zehenspitzen balancierend wie eine Ballerina und eine fröhliche Melodie summend. Für diesen Moment hatte er genug von Langweilern, höchste Zeit sich interessanteren Dingen zuzuwenden wie zum Beispiel Kuchen. >>Oh ja, Kuchen!!<<
Die Arme ausbreitend als würde er Flugzeug spielen sprang er aus der Tür und landete halb gehockt, dann rannte er los, laut „ZZZZZZZZOOOOOOOOOOOMMMMMM!!“ rufend, durch die Leute auf der Straße flitzend. Ja, er war nicht ganz dicht, aber mal im ernst, welcher Shinobi war das schon? Er hat nur schon früher damit angefangen.
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Typ war noch schräger, als Kyouya anfangs noch geglaubt hatte. Die Art, wie er die Werkstatt verließ, war noch seltsamer, wie der junge Weißschopf sich gedacht hätte. Wenigstens das hätte er sich normal bei ihm vorstellen können. Zumindest ein bisschen tänzelnd, aber nicht gleich wie ein jener, der sich zum Fliegen bereit machte. Aber ganz ehrlich, was hätte er von einem schrägen Paradiesvogel schon anders erwarten können? Kyouya schüttelte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen den Kopf. Wäre der Humor nicht so grausam gewesen, hätte er den Typen vielleicht sogar interessant gefunden und hätte vermutlich ein paar mehr Worte mit ihm gewechselt, doch Kyouya verstand eben ein wenig andere Ding[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]e unter gutem Humor. Jedem das Seine. Er sah dem Jungen noch eine Weile hinterher, ehe e[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]r selber den Schmied schweigend und trottend verließ. Im Gegensatz zu dem Vogel musste er wirklich langweilig wirken, aber das konnte auch gut sein. Er fiel weder auf, noch wurde er großartig von anderen angesprochen, das reichte ihm schon. Er musste sich nicht anstrengen, bei anderen gut anzukommen und hatte auch keinen wirklichen Druck, denn wenn er sich nicht auf andere einließ, musste er auch niemandem etwas bieten können. Hotaru war wohl die Ausnahme, aber sie kannten sich beide schon viel zu gut, als dass sie sich gegenseitig die Herzen aus den Leibern reißen würden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bin ich froh kein Paradiesvogel zu sein … ist doch vorteilhafter, wenn man eine graue Maus ist.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif],dachte er sich und schob seine Hände wieder in die Hosentaschen, um mit trübem Blick auf die Straßen zu treten und sich wieder auf den Weg zurück zu seiner Ziehmutter zu machen. Wenn er sich recht erinnerte, sollte es heute Ramen mit Currysauce geben. Eigentlich war Kyouya scharfes Essen gewohnt, doch mochte er es einfach nicht so gerne wie Hotaru es tat. Viel zu scharf, um den wirklichen Geschmack herausschmecken zu können.[/FONT]
 

Chikamatsu Nanashi

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Noch zwei ... Das große runde Dach mit den roten Ziegeln und dem weißen Schornstein war bereits zu erkennen. Eins ... Ein kleiner Hüpfer über den Spalt zwischen dem Dach der Bäckerei und einem Wohnhaus und schon lag das angestrebte Gebäude vor ihr. Suzu-san sagte drei Tage nach der Bestellung, aber der Auftrag sollte auch innerhalb von einer Stunde ausgeführt werden können ... Wenn man weitere Bestellungen, die vor meiner eingegangen sind berücksichtigt dürften drei Tage Bearbeitungszeit zwar realistisch sein aber ... Mit einem weiteren kleinen Hüpfer sprang Nanashi auf das Dach des Schmieds, bei dem sie bereits seit einigen Jahren eine gern gesehene Stammkundin ist. Zwar war dieser Schmied nicht der Beste und seine Waren waren eher von durchschnittlichem Niveau, jedoch war er der Einzige, der den Extrawünschen des Mädchens entgegenkam. Geschickt hangelte sich Nanashi an dem kleinen Vorbau über der Eingangstüre herunter und schwang sich gekonnt mitten durch die offene Eingangstüre herein. ... Zwei, ja zwei Tage sollten vollkommen ausreichend gewesen sein.

„Konnichi waaa!“ Mit ihrem Blick auf die leere Theke vor ihr verschränkte Nanashi die Arme hinter ihrem Rücken und wartete kurz vor dieser auf ein Zeichen von Leben in dem Raum. Die Zeit um die Waren des Schmieds zu durchstöbern nahm sie sich nicht, schließlich kannte sie alles in diesem Raum in und auswendig und neue Waren dürften sie auch noch keine haben, denn sonst hätte der Schmied ihr sicherlich einen neuen Werbezettel in ihren Briefkasten gelegt, so wie er es immer tat. Ungeduldig schwenkte Nashi sich auf ihren Zehnspitzen nach vorne und zurück und linste ein paar Mal durch den Türspalt hinter dem Tresen. „Suzu-san? Teji-san?“ Mehr zu sich selbst flüsternd versuchte sie, den Besitzer und seine Verkaufshilfe ausfindig zu machen. Und auch bereits ein paar Sekunden später konnte sie endlich die schnellen Schritte der jungen Frau hören, die mit einem strahlenden Lächeln durch die Türe hinter dem Tresen spazierte.
„Nanashi-chan! Schön das du uns wieder beehrst, Teji-san ist gerade mit deinem Kunai fertig geworden! Was für ein Gespür du doch dafür hast!“ Mit einer kurzen Geste bat sie Nanashi noch einmal kurz zu warten und verschwand erneut in dem hinteren Raum des Geschäfts. Man hörte sie nach ihrem Arbeitgeber rufen und kam dann kurz darauf mit einem gut gebauten Mann mittleren Alters zurück. „Ah Nashi, den Griff deines Kunai konnte ich wie auf deiner Zeichnung formen. War ein ziemliches Stück Arbeit! In letzter Zeit kamen hier viele Leute mit Sonderwünschen an, Kunais in Pink.. ich sag dir, das war was!“ Kopfschüttelnd reichte Teji-san Nanashi ein Tuch mit einem Kunai darauf, in dessen Griff eine große Kerbe eingearbeitet war. „Sag mal, du hast doch Niemandem erzählt, dass ich für dich solche Basteleien anfertige? Ich bin nicht mehr der Jüngste, weiste ja, mehrere Kunden wie dich könnte ich gar nicht unterbringen in meinem kleinen ..., doch Nanashi hörte ihm schon gar nicht mehr zu.
Sie hatte sofort nach dem Kunai gegriffen und tastete die bearbeiteten Stellen ab. Sie musterte den Griff genau und hielt ihn in verschiedenen Winkeln vor sich hin. Genau so ... ja so sollte es klappen! Schnell holte sie ein paar Geldscheine unter ihrem schwarzen Hütchen hervor und streckte sie der jungen Dame entgegen. „Vielen Dank Teji-san! Suzu-san, reicht das?“ Bereits gewöhnt an die Eigenarten ihrer Kundin lächelte die Verkäuferin sie an und nahm das Geld entgegen. „Ja das reicht vollkommen, du bekommst sogar etwas wieder Nanashi-chan, diesmal war es ja keine kostenspielige Angelegenheit.“ Doch als sie sich umdrehte und das Geld zu der Kasse bringen wollte, hatte Nanashi sich bereits mit den Worten: „Behalten sie den Rest, Teji-san und erzählen Sie mir bei meinem nächsten Besuch bitte von den pinken Kunais!“ verabschiedet und das Geschäft verlassen. Direkt kletterte sie wieder auf das Dach des Gebäudes und setze sich dort hin, um ihre neue Erfindung auszuprobieren.

Endlich! Also hier wird der Kunai eingesetzt ... Super! Die Einkerbung ist perfekt! Sie spannte das steinschleuderähnliche Gebilde mit dem Kunai darin und zielte damit auf den Schornstein des Nachbarhauses. Mit dieser Spannkraft müsste der Kunai genau dreimal so stark auf die Mauer treffen als mit einem guten Wurf ... Winkel 56° ... Den Wind brauche ich im Moment nicht zu berechnen ... Drei ... Zwei ... Und kaum hatte sie die kleine Metallform am Ende des Spannseils losgelassen sauste der Kunai auch schon mit einer unheimlichen Wucht los. Jedoch traf er nicht auf den Schornstein, der als Ziel gedient hatte, sondern flog direkt an ihm vorbei mitten ins Nirgendwo. „Waaaas?! Aber! Nein!... Noch mal!“ Noch im gleichen Moment sprang Nashi auf und steckte ihre Erfindung zurück in ihre Hüfttasche, während sie bereits in Richtung des Kunais sprintete. Das bald die Schulstunden in der Akademie begannen wusste sie zwar, jedoch konnte sie nicht noch einmal zwei ganze Tage auf einen neuen Versuchskunai warten ...
 
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