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Zeitarbeiter - Winterzeit

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Mission - Die Zeit läuft... nicht
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Freitagnacht in Soragakure. Vielleicht könnte man so eine gute Geschichte beginnen? Es wäre doch durchaus romantisch anzunehmen, dass sich nun für einen kurzen Augenblick Stille über den leeren Straßen ausbreitete. Dass die kühle, klare Luft den Dunst von den Dächern vertrieb und den Blick auf einen endlosen Sternenhimmel preisgäbe. In solch milden Dezembernächten erwartete man den ersten, in kleinen Flocken fallenden Schnee, der sich im warmen, gelblichen Schein der Gaslaternen sammelte. Vielleicht sollte eine graue Katze (denn nachts sind alle Katzen grau) auf den Dächern balancieren und genau vor der Kulisse des milchig-weißen Vollmonds innehalten und der leisen, heimlichen Ruhe dieser Szene lauschen. Doch bedauerlicherweise hatte das Leben wenig mit dem Verlauf einer solchen Geschichte gemein. Eine Stadt wie Soragakure schläft nicht. Ihre Straßen und Gassen und kleinen Wege waren rund um die Uhr Schauplatz geschäftigen Treibens. Am Tag waren es Händler, Reisende und auf einigen der unteren Plattformen auch Bettler, die ihrem gewohnten Tagwerk nachgingen. Die Nacht wiederum gehörte den Gauklern, Dieben (die sich auf fast allen Ebenen fanden) und auch einigen Schichtarbeitern, allesamt auf dem Weg zur Arbeit. Oh und natürlich Saizo, der durch den dicht fallenden Schnee stapfte, den Kragen seiner Jacke nach oben geschlagen und die Arme eng um den Körper geschlungen. Viele der Straßenlaternen flackerten in diesem Schneetreiben und unter den vielen hastigen Schritten verwandelte sich die dünne weiße Schicht am Boden bald in unansehnlichen, braunen Matsch. Der Himmel, sofern man irgendeinen Teil davon erkennen konnte, war von dunklen Wolken verhangen und der Mond konnte nicht einmal einen Bruchteil seiner ganzen Fülle vorweisen. Eine Katze gab es tatsächlich, doch sie lag nur zusammengerollt auf dem Fensterbrett, neben einer alten Frau, die den vorbeieilenden Genin kritisch musterte. Er hatte sich an diese Umgebung noch immer nicht ganz gewöhnt, was scheinbar auf Gegenseitigkeit beruhte. Wenngleich niemand wusste, dass er aus den fernen Regionen der Unterstadt hierher ‚aufgestiegen‘ war, hatte die feinere Gesellschaft in dieser Gegend doch eigene Antennen dafür entwickelt. Sie brauchten es nicht einmal zu wissen. Je weiter man auf den Plattformen nach oben wanderte, desto größer wurde scheinbar auch das Ego der dort lebenden Menschen. Mit einem von ihnen, der in dieser Umgebung aufgewachsen sein musste, wollte sich der Tsuchinoko nun treffen. Sofern er den wertvollen Gegenstand, den er unter seiner Jacke mit sich trug, nicht vorher durch einen dummen Zwischenfall verlor.

Im Lichtkegel einer der flackernden Gaslaternen, vor dem Ausstieg der dritten Plattform zu den darunterliegenden Ebenen, wartete Sai auf Hebi. Er trat von einem Bein aufs andere, rieb sich die Hände und zog die Jacke dichter zusammen. Dummerweise war der Reißverschluss kaputt. Wenn sich der Sakkaku noch mehr Zeit ließ, dann würde er seinen Kollegen bald nicht mehr zwischen all den anderen weißen Schneewehen ausmachen können. Die Uhr tickte, wie man so schön sagt. Mehr als nur in einem Sinn traf dies auf diese Mission zu, die die beiden Genin auf einen kleinen Ausflug runter aufs ‚Festland‘ führte. Vielleicht hielt man es ja auch an höherer Stelle für Ironie, gerade sie zwei mit dieser Aufgabe zu betrauen. Eine Uhr wieder zum Laufen zu bringen, wo sie doch selbst nicht richtig tickten! Ach herrje, selbst sein Humor schien bei der Kälte eingefroren zu sein. Wo blieb denn bloß dieser Hebi?
 

Sakkaku Hebi

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Joa, dieser Hebi packte noch seine Sachen zusammen, während Saizo schon durch die Straßen hüpfte und sich den Arsch abfror. Wieso machte der überhaupt so einen Stress, wenn es eh nur die beiden waren, die die Mission zu bestreiten hätten? Der Sakkaku brauchte nicht mehr lange, also hätte der werte Herr Mitbewohner auch noch zehn Minuten warten können, ehe auch der Dunkelhaarige fertig war. Vielleicht wollte er ja unbedingt raus, weil es dunkel war und konnte die Spannung einfach nicht mehr ertragen? Naja, Hebi war's egal – wenn er meinte, er müsse raus in die Kälte, bevor alles bereit zum Gehen ist, war das sein Problem und nicht das des 16jährigen. Jedoch musste er Saizo zugute halten, dass er nicht früh aufstehen musste und sich sogar noch bei Nacht erst aufmachen konnte. So war er hellwach und topfit, bereit, die Reise anzutreten.
Da sie gerade die wunderbare Jahreszeit des Winters hatten, musste man sich dementsprechend warm kleiden. Mit dünnen Hemden und einer einfachen Strickjacke plus offenen Sandalen käme man also nicht weit, wenn man seine Zehen noch behalten wollen würde. Außerdem konnte sich jeder vorstellen, dass es in keinster Weise gesund wäre, so lapidar mit solchen Temperaturen umzugehen, gerade weil es mitten in der Nacht war und besagte Temperaturen somit ihren Tiefpunkt erreichten. Hebi mochte Winter nicht. Da war es immer so unheimlich kalt und man hatte kaum Möglichkeit, sich mal irgendwo aufzuwärmen, wenn man sich auf Mission befand. Dazu kam noch Schnee, welcher Rutschgefahr bot und beim Tauen alles anderes als ein besonders hübsches Bild hinterließ. Zum Glück ist sein heutiges Schuhwerk – schwarze, kniehohe Stiefel - so wasserdicht und gefüttert, dass er zumindest in den nächsten Stunden Fußmarsch nicht frieren müsste. Auch seinen Oberkörper hatte er wieder in einem Winterblazer eingepackt, der aus Mantelstoff bestand, diesmal nur in schwarz. Um den Hals trug er einen roten Schal, welcher so weit hoch gezogen wurde, dass er Mund und zum Teil auch die Ohren bedeckte. Mützen und Ohrenwärmer empfand er als hässlich, sowas kam ihm sicher nicht auf den Kopf, selbst wenn er der Meinung ist, er könne durch nichts entstellt werden. Zur Abwechslung trug er sogar mal wieder eine schwarze Hose, da auch ihm nicht entgangen ist, das dunkle Farben Wärme anzogen. Zu schade, dass im Winter keine Wärme zum Anziehen da war, womit es mehr oder weniger eigentlich nur ein verzweifelter Versuch nach höheren Temperaturen ist – aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Hebi packte seine Tasche mit der rechten Hand und öffnete mit der Linken die Haustür. Danach trat er einen Schritt nach draußen und... wäre am liebsten wieder rein gegangen. Da war es so herrlich warm. Doch es half nichts und er warf die Tür genervt zu, schloss ab und machte sich auf den Weg. Dabei bewegte sich der Sakkaku nicht gerade langsam. Er rannte zwar auch nicht, aber man konnte schon erkennen, dass er schneller ging, um seinen Kreislauf und die Blutzirkulation anzuregen, damit ihm wärmer wurde. Es half nur mäßig, weswegen er kurz vor Saizo stehen blieb, als er bei ihm ankam, und ebenfalls vom einen Bein aufs andere trat. „Verf*ckte Scheiße, ist das kalt! Lass direkt losgehen!“ Außenstehende würden womöglich denken, dass die Beiden hier gerade ein Tänzchen aufführten, aber sollten die denken, was sie wollten: Es kümmerte ohnehin keinen. Dennoch... Konnten sie dann jetzt los, verdammt!?
 
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„Na endlich, da bist du ja. Gehen wir, bevor man hier noch festfriert“ Er hätte nicht gedacht, dass das Auftauchen Hebis ihn mal so froh machen würde. Aber immerhin kam er dadurch für kurze Zeit aus der Kälte raus, wenn auch nur für die Dauer des Abstiegs zum Boden. Die Lifte hatten glücklicherweise rundum geschlossene Kabinen. Wenn auch auf die obligatorische Fahrstuhlmusik verzichtet worden war (noch ein Grund zur Freude) hatte man es doch nicht unterlassen, sie passend zur Jahreszeit mit Heizlüftern zu versehen. Ein Umstand der mehreren Fahrgästen beim Betreten der Kabine sofort auffiel. Einen der begehrten Plätze direkt neben dem Gerät zu ergattern wäre nicht leicht gewesen, hätten die beiden Ninja nicht ein gutes Maß an Rücksichtslosigkeit und Dreistigkeit besessen, sich einfach bis ganz nach vorn zu drängeln. Während sich die Türen schlossen und der Lift sich ratternden in Gang setzte, versuchte Saizo nicht nur seine tauben Gliedmaßen wieder einigermaßen aufzutauen, sondern auch dem Sakkaku die wichtigsten Punkte ihres Auftrags noch einmal näherzubringen. „Was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht? Ich hoffe du weißt noch, um was es hierbei ging?“ Eine kurze Pause, in der er sich versicherte, dass sich das Zahnrad noch in seinem Besitz befand. Gut, alles noch da. „Das kleine Kaff, in das wir unsere Ware liefern müssen, ist eigentlich garnicht so weit entfernt. Laut des Berichts der Dorfregierung sollten wir aber auf Hinterhalte achten. Offenbar ist dieses kleine Rädchen sehr wertvoll und darf nicht in Falsche Hände geraten… nochmal.“ Mit schiefem Grinsen machte er klar, dass die Entscheidung, es diesen beiden Genin anzuvertrauen sich nicht unbedingt als sichere Investition herausstellen musste. Nur so lange, wie sie nicht näheres über den genauen Wert herausgefunden hatten. „Gewöhnliche Dieben und Straßenräubern traue ich allerdings nicht wirklich zu, uns Schwierigkeiten bereiten zu können. Also wird das Ganze am Ende wohl eher so etwas wie ein kleiner Winterurlaub. Obwohl ich dafür mir bessere Möglichkeiten vorstellen kann.“ Insbesondere die Varianten, in denen warme Heizkörper, interessante Bücher und die Aussicht auf ein Schneegestöber vor dem Fenster vorkamen. Stattdessen müsste er sich mit seinem nervigen Mitbewohner wegen eines winzigen Bauteils (wieso hatte man nicht gleich alle notwendigen Bestandteile an Ort und Stelle hergestellt? Welches Genie hatte dieses Projekt denn bitteschön geplant?) durch das frostige Winterwetter bemühen und Gefahr laufen, von irgendwelchen dahergelaufenen Kleinkriminellen belästigt zu werden. „Kein Grund also, in aller Herrgottsfrühe aufzubrechen und in aller Dienstbeflissenheit die Vorzeigekuriere zu spielen. Deren Glockenturm wird vor unserer Ankunft sowieso keinen Schlag tun, also haben wir alle Zeit der Welt.“ Die Großversammlung hoher Würdenträger einmal ausgenommen. Hohe Tiere waren meistens etwas verstimmt, wenn sie zu lange auf etwas warten mussten. Und dann noch bei diesem Wetter… „Wie sagt man doch? Die fangen die Party sicher nicht ohne uns an!“ Ein Blick durch die angelaufenen Fahrstuhlfenster sagte ihm, dass sie sich langsam aber sicher der untersten Plattform näherten, von wo aus es non-stop zur Erdoberfläche weitergehen würde. Sie mussten also schon bald wieder raus in die Kälte treten. Schöne Schererei.
 

Sakkaku Hebi

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Boahr. Wäre Hebi jetzt nicht so scheiße kalt, würde er die Hände aus seinen Taschen nehmen und Saizo voll eine reinhauen - so richtig schön ins Gesicht. Was bildete er sich ein? Und wie redete er überhaupt mit ihm? Na, endlich ist er ja da? Spinnt der? „Du bist doch selber Schuld, wenn du hundert Jahre vor mir aus der Bude stürmst.“ Ist ja nicht so, als hätte der Dunkelhaarige ihm vorher gesagt, dass er noch etwas braucht. Was stimmte nur nicht mit seinem Mitbewohner? Scheinbar lag dem irgendwie ein Furz quer oder gar eine ganze Wurst. Ekelhafter Gedanke, also zurück zum eigentlichen Geschehen: Der Lift. Menschen. So viele Menschen. Um diese Uhrzeit. Wieso? Wieso gingen die nicht pennen, wie man es um diese Uhrzeit eigentlich annehmen sollte? Nicht nur, dass sie unnötig viel Platz mit ihren hässlichen Leibern einnahmen, nein, Hebi musste sie auch noch während der Fahrt berühren, weil dieser verdammte Lift zum Scheißen voll war! Und dann laberte Saizo ihn auch schon wieder zu. Als wäre es nicht schon schlimm genug, gegen die Übelkeit anzukämpfen. Wenigstens wurde ihm so langsam wieder warm, auch wenn es ihn innerlich schon wieder 'ängstigte', gleich wieder da raus zu müssen – raus in die Kälte. Die Kälte, die ein dummes Arschloch war. Konnte man Winter nicht einfach abschaffen? Und das ganze Jahr über nur noch Herbst haben? So mit 30C° im Schatten? Warmer Regen war mehr als nur awesome und selbst ein Hebi würde da nicht zu frieren beginnen. Eigentlich war er auch gar nicht so eine Mimose, aber was zu viel ist, ist eben zu viel. Genau wie das beständige Gelabere über die Mission von Saizo. Natürlich hatte er mitbekommen, was ihr Auftrag war. Und natürlich hatte er sich das auch gemerkt. „Du musst mir das nicht erzählen, man. Ich kenn' die Details bereits seit zwei Jahren.“ Verwunderlich, dass sich bisher noch niemand um das Anliegen des Auftraggebers kümmerte. „Ich hab die Mission bereits zu dem Zeitpunkt angetreten. Mit Hisake – meinem Bruder – und einem Freund als Leiter.“ Ob er Ingvi kannte? Vermutlich nicht. Das war jedoch nicht die große Frage, die laut Hebis Meinung hier im.. Lift stand. Wieso sprach Saizo eigentlich so offen darüber, wenn die Sache doch eigentlich top secret bleiben sollte? Ach, egal. Wenn er meinte, es wäre richtig... Hebi würde seinen Kopf nicht aus der Scheiße ziehen. Nicht wegen sowas jedenfalls. „Wir haben damals abgebrochen, weil's irgendeinem von uns scheiße ging. In der Zwischenzeit muss ja 'ne Menge mit dem Ding passiert sein. Wenn ich mich recht entsinne, sind wir damals sogar mit 'nem Schiff gefahren.“
Und da waren sie schon: Unten. In der Kälte. Na prima.
Bloß keine Zeit verlieren, in der es wieder unnötig kalt werden würde. „Manchmal wünsch' ich mir echt, Madara hätte dieses Traumjutsu damals voll durchgezogen. Dann würden wir jetzt nicht in dieser scheiß Kälte sitzen. Zumindest nicht bewusst.“ Da war ihm ja echt alles lieber.
 
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Hebi hatte diesen Auftrag schon bearbeitet? Vor zwei Jahren? Gütiger Himmel, inzwischen sollte man doch wohl meinen, dass dieses Örtchen sich das verdammte Zahnrad mit der Post hätte schicken lassen. Aber das war wieder einmal ein typischer Fall von Bürokratie. Man hatte sich darum gekümmert, irgendwas ist hängen geblieben oder schief gelaufen und schlussendlich verlief alles irgendwie im Sande. „Dann bist du wohl der Experte hier. Und du darfst dich natürlich auch dieses Mal wieder auf eine Schifffahrt freuen, allerdings wird sie nur sehr kurz werden. Es geht rüber zu den Nebeln.“ Womit das Reich des Wassers gemeint war, speziell die Region um das alte, einstmals so populäre Kirigakure. Doch jetzt hieß es hinaus in den Schnee und die Kälte zu treten. Der Lift setzte sanft auf Bodenniveau auf und öffnete zischend seine Pforten, durch die sofort nebelige, kalte Luft hereinströmte. In einer Welle aus Menschen wurden die beiden Genin hinausgespült und fanden sich schließlich erneut in der abendlichen Kälte wieder. Hier untern war die Sache nicht ganz so schlimm wie im Himmel über ihnen, aber immerhin. „Die Anlegestelle liegt in der Richtung. Wir sollten in einer guten Stunde dort sein, vielleicht auch ein wenig eher.“ Denn die Temperaturen machten es derzeit ratsam, einen Schritt schneller zu gehen. Also verloren die zwei nicht viel Zeit und machten sich in Richtung Fähre auf.


tbc Getsurin
 
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