Längst war der hochgewachsene junge Mann wach, als die ersten Sonnenstrahlen durch sein Fenster schienen und seine Haut berührten. Ein angenehmes Gefühl, trotz der Tatsache das der Genin bereits seit gut einer Stunde wach lag und über die bevorstehende Mission nachdachte. „Wer wohl dieses Mal alles mit dabei sein wird? Wieder diese Aburame, vielleicht ja sogar Sako oder Ono…aber eigentlich ist das auch vollkommen egal, ich komme hier endlich mal wieder raus.“ Schon an seinen Gedanken konnte man erahnen, dass ihm diese Mission ganz recht kam. Aber warum eigentlich, dem Genin ging es gut, er hatte alles was man sich nur vorstellen konnte und auch sonst, konnte er sich nicht beschweren. Also warum um alles in der Welt wollte er unbedingt raus, weg von zu Haus und sich lieber einer mehr oder minder schweren Mission stellen? Einfach erklärt. Ishimaru Naoko, seine Mutter war der Grund warum er hier raus wollte, sie und ihr ständiger Wahn nach Ordnung. Ja man konnte es denke ich wirklich als Wahn bezeichnen, wen man nicht einmal ein Staubkorn auf seinen Möbeln ertragen konnten. Die Frau war wirklich ansträngend und Junichiro, so der Name des Genins konnte durch aus verstehen, warum sich sein Vater und Bruder ständig zurück zogen. Dabei konnte man die gute Frau gar nicht verstehen, so schlimm das Shiros Zimmer doch nicht aus. Mein Gut es könnte schon mal wieder aufgeräumt werden, bei den ganzen Klamotten die auf dem Boden verstreut lagen oder der Mülleimer, der unter den Bergen von Papier kaum noch zu erkennen war. All das störte den Genin aber nicht im geringsten, es war ihm relativ egal wie sein Zimmer aussah, schließlich war es ja nicht so, dass hier ständig Mädchen ein uns aus gingen, dann wäre es vielleicht etwas anderes gewesen aber so. Wie dem auch sei, jeder Junge dieses Alter hatte wohl mal eine Phase in der er sich gegen seine Eltern, wobei es sich in diesem Fall nur um den weiblichen Part handelte, auflehnen musste. Normalerweise dauerte dieser Prozess nicht lange, doch auch hier sah diese Sache anders aus. Shiro lehnte sich jetzt schon seit geschlagenen drei Jahren gegen diesen Ordnungsfimmel seiner Mutter auf. Meist war diese Auflehnung zwar in einer herben Niederlage gemünzt, doch dieses Mal würde der Genin seine Mutter einfach austricksen und einfach vor ihrem Erwachen aus dem elterlichen Haus verschwinden. Gedacht getan laute dann wohl die Devise. Die Sonne hatte den Horizont schon fast erklommen, als sich der Ishimaru die Bettdecke vom Körper streifte und sich langsam hoch kämpfte. Es war wirklich noch früh. Ein Blick mit seinen pechschwarzen Augen auf die Uhr, verriet ihm wie früh es dann doch erst war. „…zehn vor Sechs!“ Das konnte doch wirklich nicht sein oder? Es war noch nicht einmal sechs Uhr und der Genin kämpfte sich hier bereits aus dem Bett, nur damit er seiner Mutter entgehen konnte. Wen es nicht so traurig gewesen wäre, hätte einem der Ishimaru schon fast leidtun können. Naja, leidtun ist vielleicht auch nicht das richtige Wort, aber es war wie gesagt traurig, da der junge Mann noch so viel Zeit hatte ehe sich der Trupp für die Mission treffen würde. Aber sei´s drum, es war wie es war und nun war es eh schon zu spät um wieder ins Bett zu gehen, schließlich hatte sich der Genin bereits aufgerafft und war zum Fenster hinüber gegangen. Seine Hände ruhten auf der Fensterbank, während sein Blick über den familieneigenen Garten hinüber zum Eingangstor von Shirogakure wanderte. Es war lange her, dass Shiro das Dorf verlassen musste und für ihn war es immer wieder ein Abenteuer, seine Heimat zu verlassen und in das ungewisse der Welt aufzubrechen. Aber es war nicht nur das, was Missionen für ihn ausmachten, es waren auch die neuen Menschen die man kennenlernen oder besser kennenlernen konnte. Noch für einen Moment blickten seine dunklen Augen über sein Heimatdorf, ehe ein zwitschernder Kleinvogel ihn aus seinen Gedanken riss und ihn daran erinnerte, dass er sich auf den Weg machen sollte. Zum Glück hatte der Genin sich bereits am Vorabend alles zu Recht gelegt und musste nur noch eines tun, im Bad verschwinden, duschen und sich dann anziehen um aufzubrechen. Das Problem hieran war nur, dass er wirklich leise machen musste, um niemanden zu wecken. So leise wie es nur ging, öffnete er die Tür seines Zimmers nur mit einem Handtuch und neuer Wäsche gewappnet und schlich auf Zehenspitzen zum Bad. Leise fiel die Badezimmertür ins Schloss.
Wir überspringen mal das ganze Prozedere Bad und kommen wieder zum Genin selbst, der nun mit frischgeduscht in seinem Zimmer stand und mit seinem Handtuch seine grünschwarzen Haare trocknete. Wie schon gesagt er musste so leise wie möglich sein, sonst hätte er einen Fön benutzt wie jeder andere Mensch es auch tat. In diesem Fall, war dies allerdings nicht angebracht und so musste der Ishimaru halt mit der Variante trockenrubbeln leben. Natürlich war dies nicht in fünf Minuten erledigt, sondern erst nach guten zwanzig, aber dafür waren seine langen Haare trocken und der Genin hatte keinen Lärm verursacht. Gut, das Thema wäre durch und das Thema anziehen war binnen weniger Minuten erledigt, fällt eigentlich nur noch eins sein Haarband, mit dem er sich seine langen grünschwarzen Haare zu einem Zopf zusammen binden konnte. Hier sah die Sache schon schwerer aus und es dauerte seine fünf Minuten, ehe der Genin eines gefunden hatte und diesen Bergen von Papier und herumliegenden Kleidungsstücken. Aber wie dem auch sei, Junichiro war bereit aufzubrechen, war nur noch die Frage welchen Ausgang er benutzen sollte. „…Fenster und kein Risiko eingehen oder doch lieber volles Risiko und durch die Haustür verschwinden? Risiko, ich war so leise keiner dürfte mich gehört haben.“ Damit war diese Sache auch entschieden und er marschierte direkt durch seine Tür, war schon halb die Treppe herunter gekommen, als sich eine Stimme, so scharf wie Rasierklingen, hinter ihm erhob. „Wo willst du hin? Ich dachte ihr trefft euch erst gegen Mittag. Das sind noch gute fünf Stunden Shiro also wo willst du hin?“ Innerlich hätte sich der Genin gerade ohrfeigen können, dafür das er nicht einfach den Weg durch den Garten und somit durch sein Fenster genommen hatte. Jetzt hatte er den Salat und musste sich seiner Mutter stellen, die nicht danach aussah als würde sie eine Lüge nicht sofort durchschauen. Und als ob es der Ishimaru geahnt hatte, stellte sie bereits erste Vermutungen auf und ließ ihn gar nicht erst antworten. „Oder wollten wir uns etwas aus dem Haus schleichen, damit du einen Pflichten entrinnen kannst? Oder sollte am Ende eine Freundin der Grund für dein frühes Aufbrechen der Grund sein?“ Natürlich spielte seine Mutter nur mit ihm, dessen war sich Junichiro vollends bewusst und auf Spielereien hatte er nun wirklich keine Lust. „Schon gut, mach bitte keinen Aufstand. Ich wollte mich drücken, hast mich erwischt und ja ich bin schon unterwegs.“ Zwar wusste der Sohn nicht was seine Mutter gerade sagen wollte, doch erwürgte sie an und stiefelte zurück in sein Zimmer nur um sich daran zu machen, es endlich einmal aufzuräumen. Nach guten dreieinhalb Stunden, in denen er wirklich alles getan hatte, um das Zimmer auf Vordermann zu bringen und etlichen Sticheleien seines Bruders und Vaters, hatte er es geschafft und konnte beruhig los ziehen. Das zu mindestens dachte der Ishimaru. Wenn da nicht seine pingelige Mutter gewesen wäre, hätte das sogar gestimmt. Doch Shiros Mutter wäre nicht seine Mutter, wenn sie nicht noch einmal eine geschlagene halbe Stunde damit verbracht hätte, sein Zimmer auf Sauberkeit zu kontrollieren. Eine unnötige Aktion, doch für Naoko war es wichtig und für ihren Sohn einfach nur nerv tötend. Aber gut, diese ganze Aktion hatte dann doch ihre Vorteile zum Beispiel das Frühstück und den kleinen Mittagssnack, den seine Mutter nach getaner Arbeit und bevor er aufbrach, für ihn gemacht hatte. Wie dem auch sei, letztendlich war es kurz vor Zwölf als er das Haus verließ und sich zum Hauptplatz von Jôsei aufmachte.
Wie üblich zur Mittagszeit waren die Straßen überfüllt mit Menschen und an jeder Ecke waren Händler zu sehen, die ihre Waren anpriesen. Ein herrlicher Anblick und einen den der Genin in nächster Zeit vermissen würde. Langsam trugen ihn seine Beine durch die Menschenmengen, immer darauf achtend niemanden anzurempeln. Überwiegend begegneten die Dorfbewohner ihm mit Freundlichkeit und die anderen, tja waren sehr beschäftigt damit ihre vielen Einkäufe sicher nach Hause zu bringen. Mittlerweile war es kurz nach zwölf und die Sonne brannte bereits auf der Haut. Einige fanden dieses Gefühl sicherlich unangenehm, doch für den jungen Mann gab es nichts Schöneres als die Sonnenstrahlen auf seiner Haut zu fühlen und es zu genießen, wie sie ihn erwärmten. Aber gut, wir wollen ja hier nicht über die Sonne und den Sommer philosophieren sondern uns dem eigentlich Geschehen widmen. Noch immer waren es gute fünf Minuten bis zum Hauptplatz und langsam lichteten sich die Reihen der Dorfbewohner, es wurde ruhiger. Letztendlich, als Shiro vor den großen Toren am Hauptplatz stand, hatten sich die Reihen der Einwohner deutlich minimiert und nur noch vereinzelnd waren Leute zu sehen. Doch eine dieser Personen viel dem jungen Ishimaru deutlich ins Auge, nicht nur weil die Stadtwache regelrecht hinter ihr her geiferte. Die Person, eine Frau höchstens Mitte zwanzig schwebte über den Platz, anders konnte es der Genin einfach nicht beschreiben. Sie war wirklich eine Schönheit, aber hinterher starren gehörte sich nun einmal nicht und wen Shiro an der Stelle der Wache gewesen wäre, hätte er sich lieber auf seine Aufgabe konzentrieren sollen. Trotz dieser Tatsache, dass sich ein solches Benehmen nicht gehörte, blieben auch die seine dunklen Augen an der Schönheit kleben. Wahrscheinlich war das auch das normalste der Welt schließlich gehörte auch der Genin zum männlichen Geschlecht und somit zu jenen, die keiner schönen Frau wieder stehen konnten. Doch in dem Moment, als die Fremde das Tor passierte, änderte sich seine Gedanken, wenn der Genin in den letzten Sekunden überhaupt welche gehabt hatte, schlagartig. „Moment, junge Frau knapp über zwanzig, hübsch und sie stolziert aus den Toren hinaus…“ Von seiner Mutter hätte Shiro in diesem Moment wieder etwas zu hören gekriegt wie, „Du sollst dich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und dich nicht von Banalitäten wie einer schönen Frau ablenken lassen, sie könnte dein Feind sein…“ So etwas in dieser Art, hätte sich der Genin jetzt anhören können und seine Mutter hätte auch noch recht gehabt. Aber wie dem auch sei. Es war sehr wahrscheinlich das die junge Frau, die Jounin war, der er während der Mission unterstellt war und somit sprach nichts dagegen, sich ihr zu nähren und anzusprechen. „Entschuldigt, seit ihr Ito Suzuka? Ich bin Ishimaru Junichiro und einer der Genin, die euch wahrscheinlich unterstellt sind.“ Schritt eins war getan, jetzt hieß es hoffen, dass diese Frau wirklich besagte Jounin war und das bald der Rest des Teams eintreffen würde.