Der Eiswagen
Der Krankenwagen fuhr schnell über den Waldboden, scheinbar schien ihm jeder Baum bewusst auszuweichen. Dann sprang der Krankenwagen und der hintere Teil… knickte sich ein und teilte sich, die Räder klappten um, die Motorhaube vorne ging auf und es schossen Metalldinger heraus… das war kein Krankenwagen, es war ein Transformer!
So lief das Riesentechnikteil weiter und grölte: „Perso-Senin, wir sind bald da, wir werden sie endlich vernichten können!“
Der Perso-Senin (der der Erdrückung entkommen ist, indem er einfach den Notausstieg genommen hat) stand auf der Schulter des Riesenteils, irgendwie war es nun achtmal höher als vorher, und sah es an: „Nein, mein Freund. Ich werde dich nämlich vernichten.“
Der Krankenwagentransformer schaute bedröppelt drein, unfähig es in Worte zu packen, deswegen ein einfaches: „Warum?!“ So viel Verzweiflung in der Stimme… so viel Schmerz. so viel Unverständnis.
Der Eremit atmete tief ein, Tränen liefen seine Wangen herunter und er wandte sich seinem alten Kampfgefährten ab: „Sie haben mich mit Keksen gekauft. Nach dem Zweiten war ich schon schwach, doch dann haben sie noch mal verdoppelt, ich… ich konnte nicht anders!“ Damit holte der Perso-Senin aus und pfefferte dem Transformer die Faust ins Gesicht, sodass dieser in Einzelteile zerfiel, während der Eremit… Nun… herunterfiel und mit dem Gesicht zuerst aufkam. Nach drei Momenten stemmte sich der Rothaarige hoch und weinte Tränen der Trauer. „Wie konnte es nur geschehen…?“ Es war vorbei. Vorbei. Selbst die Luft schmeckte sauer, es war vorbei. Der Kampf… verloren! „Ich… werde dich nie vergessen, auch wenn ich deinen Namen schon nicht mehr weiß!“
Damit zuckte der Eremit die Schulter, pfiff vergnüglich durch die Zähne und holte einen Keks heraus. Er biss hinein und: „Pfui! Die schmecken nach… Keksen! Das hat sich ja gar nicht gelohnt!“ Schließlich wurden die Wunden vom Gesicht abgeklatscht und es wurde Zeit, sich all diesen Charakterupdates zuzuwenden.
Es war schwer, sich durch die Menschenmassen zu wühlen, auch wenn der Perso-Senin sich den Weg mit seinem Naginata frei schnitt und die Massen vor ihm wegliefen, anstatt ihm im Weg zu stehen. „Lauft nicht weg, ich will euch doch nur schaden!“ Diese Worte schienen nicht dieses unglaubliche Missverständnis aufklären zu können.
Dann aber sah er jemanden den er kannte: „Ryo-san! Versuchst du dich an Mōshon o Kakeru no Jutsu (Kunst des Anbaggerns)? Lass mich mal!“ Damit stellte er sich vor der schwarzhaarigen Schönheit, dessen Vorbau den jungen Ryo-san wohl faszinierte: „Hallo meine Schöne, ich bin der Eremit des Berges hier. Hat dich eigentlich jemand schon aufgrund deiner wundervollen Brüste angesprochen? Sie sehen echt toll aus. Lass mich deinen Namen erraten… dein Familienname leitet sich aus deiner Körbchengröße ab und dein Vorname…“ Natürlich konnte man mit ein wenig Eremitenzauber dazu benutzen… „…Mia! So, Mia-chan, das hier ist Ryo-san, ein aufrechter, ehrlicher und vor allem nutzlo… ich meine, Nichtsnutz! Doch kommen wir zu dir und mir, ich habe in meiner Freizeit ein Gedicht über dich geschrieben, hier ist es.“ Mit einer galanten Bewegung holte sich der Eremit eine Schriftrolle aus dem Ärmel und las deren Inhalt vor:
Schönheit von der Götter Segen
weckst bei Anblick mancher Lüste,
jeder Mann ist dir erlegen
schönen, schönen Nuancen sehn
viele haben drum gestritten
im Geiste wollten sie nur gehn,
zu dir, deiner prallen …
Witze, sie hauen jeden um,
Lachen wird sie dann belohnen
doch lachten sie sich schnell sehr dumm,
Zähne, strahlend weiß das Lächeln,
geküsst von tausenden von Musen
sich gierig wegen dir herzlich hecheln
sie wollen nur an deinen …
Leben teilhaben, ja das wollen sie
würden jeden Tag drum beten
für dich, auf ihren harten Knie
von hinten deinen Vorbau kneten!
„So Mia-chan, leider liebe ich aber eine andere. Deswegen musst du mich vergessen, sei nicht traurig, ich denke an dich, doch ich kann dich nicht weiter belügen!“ Der Eremit wandte sich ab und knuffte Ryo-san mit dem Ellenbogen an die Seite und raunte ihm ins Ohr: „So Kleiner, habe gute Vorarbeit geleistet, sie wird Trost brauchen. Lerne von mir, ich werde mich später der Ergebnisse erkundigen.“ Damit wandte sich der Perso-Senin ab, um sich um die anstehenden Updates zu kümmern.
„Wieso hat jeder vergessen, was er hier will?“ Jeder, den der Eremit gefragt hatte, hatte scheinbar gerade in jenem Augenblick vergessen, warum er ein Charakterupdate wollte, keiner wollte seine Attribute steigern, keiner eine Jutsu lernen, beziehungsweise sie haben es ja vergessen.
Doch endlich eine bekannte Person, sie stand beim Blumenbeet, welches der Eremit eigentlich für ein Date mit Shiori bereitgemacht hatte, doch leider… war das Date in gewisser Weise gescheitert, immerhin ist Shiori nicht zum Treffpunkt gekommen. Bei genauerer Betrachtung recht logisch, wenn der Perso-Senin es nicht geschafft hatte, sie zu fragen, ob sie mit ihm dieses Date haben möchte und sie somit nicht einmal wusste, dass besagtes Date denn anstand.
Moment mal! Das Blumenbeet hatte er doch vor lauter Frustration doch gegessen! Deswegen verpasste er der bekannten Person eine rechte Gerade ins Gesicht und ließ seine Eremitensinne kreisen… Es konnte nur eine Person sein… Da!
Somit drehte sich der Herr des Berges um seine eigene Achse, immer und immer wieder, er bohrte sich in den Boden und verschwand… und tauchte in der Nähe der Stelle auf, wo er hinwollte, es wäre sehr unhöflich, direkt unter einem Ehrengast zu erscheinen, nicht dass sie wie ein Anfänger durch die Luft geschleudert werden würde, aber es war nicht der richtige Ton.
Somit bohrte sich der Perso-Senin, Kopf voran, nach oben, nahm eine Siegerpose ein und rief: „So lange, so lange, ich habe dich erwartet, tausende von Regentropfen sind gefallen, tausende Blüten mussten Opfer erleiden, doch du bist beeindruckend wie immer!“ Dies sollte Akemi imponieren!
Leider gab es eine gewisse Schwäche: Der Eremit stand nur mit Lendenschurz da! „Ups, schon wieder!“ Schnell suchte er im Krater nach seiner Kleidung und begann sich anzuziehen: „Moment, Moment, da hast du mich tatsächlich fast nackt erwischt, Akemi!“ Peinlich, peinlich.