[tbc: Kommend vom See im Park]
Die Tage waren ins Land gezogen, seit Team Saya unter der Leitung ihres Ersatz-Senseis Yuudari Mizu, ihre Mission beendete hatte. Die Mission war zwar nicht die Schwierigste, die sie bisher gemeistert hatten, doch war es auf eine Weise witzig gewesen Katzen durch Konohagakure zu jagen. Nachdem sich das Team getrennt hatte, war Iwari wieder nach Hause zurückgekehrt und berichtete seiner Mutter, dass Shai zurückgekehrt war. Sie freute sich für ihren Sohn, da sie wusste wie sehr er unter seiner Machtlosigkeit gelitten hatte, nachdem sie entführt wurde. In der Zeit, in der der Alltag langsam wieder über ihren Köpfen herein brach, sprachen Mutter und Sohn nicht viel miteinander. Seit Iwari erfahren hatte, dass er nicht der leibliche Sohn von seinen Eltern war, ist die familiäre Situation mehr als angespannt. Mutter und Sohn tauschen nur noch beklemmende Phrasen miteinander aus, mal hier ein gute Morgen und da ein Hallo, aber zu mehr reicht es dann doch nicht. Selbst sein Patenonkel Mozuku kommt nicht wirklich an ihn heran. Auch das Training bei dem Iwari zwar erscheint, ist nicht mehr dasselbe, vor wenigen Monaten lachten sie noch miteinander und hatten ihren Spaß. Doch nun war alles anders, keine Miene wurde verzogen und die Freude, der Spaß war aus dem Gesicht des jungen Iwaris verflogen. Mutter und Patenonkel machten sich große Sorgen, doch wussten sie nicht, was sie tun sollten?
Es klopfte und langsam glitt die Tür des Zimmers auf, „Darf ich reinkommen Iwari?“ Mozuku steckte seinen Kopf durch den Türspalt, als er seine Frage, mit seiner gewohnt tiefen Stimme stellte. Die Augen des Mannes wanderten durch das Zimmer seines Paten, seine ersten Gedanken waren, dass ein aufgeräumtes Zimmer anders aussehen würde. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, da er sofort nach seinem Gedankengang, an sein eigenes Zimmer denken musste, als er im Alter von Iwari war. Klamotten quer im Zimmer verteilt, verwelkte Blumen die immer noch ihren Platz auf dem Tisch hatten und andere Sachen, die sich im Zimmer zu einem Berg häuften. Grinsend betrat er das Zimmer Iwaris, dieser hatte auf seine Frage nicht geantwortet, woraus Mozuku schloss, dass sein Patenkind mal wieder in seinen Gedanken vertieft war. Als Mozuku Iwari am Fenster stehen sah, bestätigte sich damit seine Vermutung, ihm wurde schwer um Herz, als er ihn dort so stehen sah, aber was sollte er tun? Kurzerhand, schmiss der ehemalige Spezial-Jounin die Zimmertür zu, was zu einem lauter Knall führte, der wohl selbst Tote aus ihren Gräbern geholt hätte. „Wie lange soll das eigentlich noch so weiter gehen Iwari?“, richtete er seine Worte, mit ernster Stimme an seinen Schützling.
Geistesabwesend, blickte Iwari auf das Dorf, seine vermeintliche Heimat, doch das war sie nicht. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, mit einem kurzen Ruck, hämmerte er mit ihnen auf das Fensterbrett, „Verdammt, wer bin ich?“ Die Vorstellung jemand anders zu sein, quälte den Jungen, doch konnte er an dieser Tatsache nichts ändern, was ihm in Grunde seines Herzen auch bewusst war. „Was soll ich nur machen? Ich habe zwar mit Yuto darüber gesprochen, es war auf eine gewisse Weise erleichternd, aber dennoch weiß ich nicht wer ich bin, wer meine wirklichen Eltern sind und woher ich überhaupt komme? Alles ist so verwirrend, ich fühle mich auf einmal so einsam und von allen verlassen, es ist wie damals als er gestorben ist?“ In seinen Gedanken gefangen, hatte Iwari das Klopfen an der Tür nicht war genommen. Erst der laute Knall, der zugeschmissenen Tür, rüttelte ihn teilweise wach, doch spätestens als er die Worte seines Sensei hörte, wurde er endgültig aus seiner Trance gerissen. Langsam bewegte er seinen Oberkörper herum, gefolgt von seinen Beinen und seinem Kopf, als er nun vor Mozuku stand und ihn ansah, schaute er als ob sein Sensei ein Fremder für ihn war. „Was meinst du damit?“ Iwari verstummte kurz, ehe er mit aggressiver Stimme seine nächsten Worte an Mozuku richtete, „Ihr seit es doch gewesen, die mich jahrelang belogen haben oder täusche ich mich? Was erwartet ihr eigentlich von mir, dass ich alles einfach so hinnehme und wir in den Alltag zurückkehren, als ob nichts gewesen ist?“ Während er einen Teil seiner Wut an Mozuku ausließ, traten Adern an seiner Stirn hervor und sein Gesicht nahm eine leicht rötliche Färbung an.
Mozuku sah wie sich sein Patenkind zu ihm drehte, endlich hatte er ihn wahrgenommen, doch die Antwort, die er auf seine Frage erhielt, passte genau in das Schema, wie sich Iwari zurzeit verhielt. Aggressivität, Abneigung und Wut hallten in seiner Stimme, auch in seiner folgenden Wutrede, waren diese Eigenschaften wieder zu erkennen. Während sich Mozuku die Worte seines Schülers anhörte, stieg Wut in ihm hinauf und seine Hände ballten sich langsam zu Fäusten. Als die Worte Iwaris langsam zu stillstand kamen, holte Mozuku aus und trieb seine Faust in das Gesicht seines Patenkindes, worauf dieser an die Wand unterhalb des Fenster knallte. „Was bildest du dir eigentlich ein Iwari? Deine Eltern waren doch immer für dich da oder etwa nicht? Masuke hat dich, bis zu seinem Tod, über alles geliebt, er hat dich aufgenommen und zusammen mit deiner Mutter groß gezogen. Und deine Mutter sie leidet unter deinem Verhalten, sie weint und weiß nicht mehr was sie machen soll, hat dein Vater dir nicht mal gesagt, dass man nie aufgeben soll egal in welcher Situation man sich befindet? Deine Mutter liebt dich und auch ich werde immer für dich da sein, überleg dir einfach mal was du mit deinem Verhalten anderen, lieben Menschen in deinem Leben antust!“ Die Tür des Zimmers ging auf und Shizo, die Mutter von Iwari stand im Türrahmen, sie blickte auf Mozuku der Wutschnaubend vor ihrem Sohn stand. Ihr nächster Blick fiel auf Iwari, der am Boden saß und sich mit seiner Hand über die Wange fuhr, „Was ist passiert? Seit ihr Beiden jetzt total übergeschnappt?“ Iwaris Mutter blickte ihren Sohn, als auch Mozuku wütend an, eigentlich wollte sie nicht wissen was passiert war, doch zuzulassen, dass sich die Beiden prügeln konnte sie auch nicht.
Iwaris Worte waren verhallt, er stand wutschnaubend vor seinem Mentor, als er von diesem mit seiner blanken Faust zu Boden geschlagen wurde und der Junge mit seinem Rücken gegen die Wand krachte. Der Genin schüttelte seinen Kopf, alles drehte sich und war doppelt zu sehen, mit einem solch kräftigen Schlag hatte er nicht gerechnet, besonders nicht von seinem Patenonkel. Einige Augenblicke zogen ins Land, bevor Iwari wieder einen klaren Kopf hatte und dann voller Zorn zu seinem Sensei sah. Doch wurde der Junge vor den Kopf gestoßen, als Mozuku ihn an den Pranger stellte und wohl das erste Mal seit langem Klartext mit ihm redete. Alle möglichen Vorwürfe durfte sich der junge Iwari anhören, bis die Zimmertür aufsprang und seine Mutter im Türrahmen stand. Iwari fuhr sich in diesem Moment gerade über die Wange, als die Mutter beide mit wütenden Blicken belegte und ihren Unmut kundtat.
Iwari wollte sich nicht länger den wütenden Augen seiner Mutter aussetzen und auch wollte er sich von Mozuku nicht weiter Belangen lassen. „Ich verschwinde!“, kam es aus seinem Mund, während er aufsprang und durch das Fenster nach draußen verschwand. Seine Mutter wollte ihn aufhalten, doch wurde sie von Mozuku zurückgehalten, der ihr im Nachhinein erklärte was passiert war.
[tbc: Irgendwo im Dorf]