Wie so oft räkelte sich ein kleines Mädchen in ihrem Bett. Es war noch sehr früh am Morgen und wie es den Anschein hatte, war die Kleine hier nicht wirklich führ ins Bett gekommen. Auf dem Schreibtisch des ausladenden Zimmers lagen noch eine ganze Menge Bücher verteilt herum. Yuri hatte bis vor ein paar wenigen Stunden gelernt. Nicht das sie es musste, nein, sie selbst hatte sich dafür entschieden. Sie wollte stärker werden, ihr Wissenshunger war ungestillt wie nie. Nachdem sie eine ihrer besten Freundinnen verloren hatte, beschloss sie, alles über Medizin zu erfahren, was es zu wissen gab. Und genau aus diesem Grund, war sie vor ein paar Tagen erst spät Heim gekommen.
Es war der Tag gewesen, an dem Yuri gesagt bekommen hatte, das Noriko, ihre einstige Teamkameradin, verstorben war. Wie und warum, das hatte sie erst einen Tag später erfahren, als sie den Besitzer des Waffenladens erneut aufgesucht hatte. Aber wichtiger als die Umstände an der ihre Freundin verstorben war, waren dem Mädchen die Bücher die sie seit dem Morgen dieses Tages hin und her schleppte. Es war ein mühsamer Gang, jedes Mal in die Bücherei, die am einen Ende der Stadt lag, zurück zum Anwesen ihrer Eltern, das genau am anderen Ende lag. Man hätte meinen können, das Mädchen hätte die ganze Bücherei lehr geliehen, so oft war sie mit Tüten voller Bücher gelaufen. Als sie aber endlich all das zusammen getragen hatte was sie brauchte, setzte sie sich an ihren Schreibtisch und begann zu lesen. Den ganzen Tag. Wahrscheinlich hätte sie sogar vergessen etwas zu essen, wenn nicht immer wieder mal ihre Mutter in das Zimmer geschneit wäre um ihre Tochter daran zu erinnern, dass das Essen auf dem Tisch stand. Im Freien konnte man Yuri die letzen Tage nicht sehen, gut nicht ist ein wenig übertrieben. Denn sie verließ das Haus nur, um gelesene Bücher zurück zu bringen und sich neue Auszuleihen, über Themen die nur angeschnitten wurden, oder über etwas, was sie nicht ganz verstand.
Und heute, ja heute ist scheint wieder ein solcher Tag zu werden. Wobei, man konnte unter den ganzen Büchern den Zipfel eines Zettels erkennen. Und wenn man ganz genau hinsah, konnte man vielleicht noch erahnen, dass darauf das Zeichen des Mizukage abgebildet war. Gestern, gegen Mittag war ein Bote vorbei gekommen und hatte einen Brief für Yuri abgegeben. Es waren ein paar Anweisungen, die Besagten, dass sie sich heute mit ihrem neuen Team treffen würde. Wer das sein würde, das hatte Yuri entweder vor lauter Übereifer überlesen, oder es stand nicht darin. Einzige Zeit nach Sonnenaufgang klopfte es zaghaft an der Tür, zum Schlafzimmer des Mädchen. Es war Yuris Mutter, die wie immer gekommen war, um ihre kleine Prinzessin zu wecken. „Yuri-Schatz. Es wird Zeit zum Aufstehen. Du weißt doch, das du dich heute mit deinem neuen Team triffst.“ Vorsichtig öffnete die Geweckte ihre Augen und blinzelte um ihre Augen an das helle Morgenlicht zu gewöhnen. Ist es wirklich schon Zeit zum Aufstehen? Spukte es ihn ihren Kopf herum. Ich bin doch gerade eben erst ins Bett. Verschlafen rieb sie sich die Augen und setzte sich auf. Dann setzte sie langsam einen Fuß nach dem anderen auf den Boden und um ein Haar hätte sie diese wieder zurück unter die warme Decke gezogen. Noch fast Schlafend, wankte sie ins Bad und duschte erst einmal. Nur mit einem Handtuch bekleidet, schlenderte sie zurück und die Türen ihres alten Schrankes knarrten beim öffnen. Heute würde der neue Sensei wohl nicht sehr viel mit ihnen machen. In der Annahme griff Yuri nach ihrem braunen knöchellangen Rock und einer beigenen Bluse. Ja, Yuri liebte erdfarbene Sachen. Nachdem sie nun auch noch ihr Haar getrocknet hatte, band sie sich ihren Protektor um und hopste schon beinahe fröhlich die Treppen hinunter zu ihren Eltern. Dort war das Frühstück bereits auf dem Tisch und es war wohl mal wieder so, das Yuri die Letzte bei Tisch war. Entschuldigend deutete sie eine Verbeugung an und setzte sich auf ihren Stuhl. Doch plötzlich war das Mädchen verschwunden. „Yuri, ist alles in Ordnung?“ Ihr Vater wollte sich gerade erheben, als es vom Boden aus schon wieder hier hieß. „Hai. Mit ist nicht passiert, To-san.“ Und schon saß Yuri tatsächlich auf ihrem Stuhl und das Frühstück konnte beginnen. Wie so oft, war die Kleine mit ihren Gedanken wohl schon wieder ganz wo anders gewesen und sie hatte sich etwas neben den Stuhl gesetzt. Und ein weiteres Ritual wiederholte sich. Beide Elternteile standen an der Tür des elterlichen Hauses und winkten ihrer Tochter zum Abschied. Fröhlich und neugierig auf ihr neues Team schlenderte sie zum Treffpunkt. Eine Hand dabei um den Riemen ihrer Tasche geklammert die quer über ihren Oberkörper hing.