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Auf wichtiger Mission - Westtor

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Mameha Junko

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Ein Unglück kommt selten allein, nicht wahr? So war es auch an diesem verregnetem Tag im Frühjahr, doch Frühlingsgefühle wollten beim besten Willen nicht aufkommen. Eine weißliche, irgendwie ungesund aussehende Sonne versteckte sich hinter grauen Wolkentürmen, des Morgens bildete sich dichter Nebel auf den Feldern und wenn nicht gerade alles durchdringenden Nieselregen vom Himmel fiel, so war es Tröpfelregen. Falles es gerade eine Regenpause gab - und das war ein äußerst seltenes Ereignis in diesen Tagen - wurde die Welt durch das himmlische Versprechen von Regen in Form von dunklen Wolken noch ein kleines bisschen grauer.
Kurzum: Bei diesem Wetter mochte man keinen Hund vor die Tür jagen. Doch in diese im Allgemeinen etwas träge Stimmung machte sich noch ein Gefühl breit: Apathie. Eigentlich mochte man doch nichts anderes machen, als faul auf dem Bett liegen und sich im seligen Nichtstun suhlen, nicht wahr? Für etwas anderes war diese Zeit auch nicht zu gebrauchen, wenn man ehrlich sein sollte. Die Missionen stagnierten, die Fernseher gingen reihenweise kaputt und nur die wirklich durchgeknallten Hardliner gingen tatsächlich noch in den Außenanlagen trainieren - oder die armen Schweine, die demnächst an einem Chuuninexamen teilnehmen mussten, je nachdem.

Es war in genau jener tristen Stimmung, an einem ganz normalen Donnerstag Nachmittag um 15 Uhr, als sowohl Waguchi Sho als auch Kawa Hayato aufgesucht wurden. Bei Sho war es ein niedliches, achtjähriges blondes Mädchen mit Zöpfchen, bei Hayato ein zehnjähriger, ziemlich angenervter Junge, die beide abgehetzt und aus ihren nachmittäglichen Akademietätigkeiten gerissen worden waren, um sie, genau sie, genau diese beiden Genin aufzusuchen - und zwar pronto, wie man ihnen unmissverständlich klargemacht hatte.

Der Zettel, der diesen beiden Genin überreicht (oder eher in die Hand gedrückt) wurde, war simpel wie auch direkt. Mission, Sachen packen, in einer halben Stunde am Westtor. Drei Tage Rationen und Ausrüstung einpacken, keine Verspätung.

Wer auch immer ihr Teamleiter war, er verstand anscheinend keinen Spaß, noch war er besonders redselig oder gar freundlich gestimmt. Überhaupt schien Smalltalk auch nicht seine Stärke zu sein, und ob die beiden Glücklichen, die für diese Mission ausgesucht waren, sich nach einem so brüsken und knappen Schriftsatz auch wirklich berufen fühlten, diesen knappen Zeitrahmen einzuhalten, der ja eigentlich ziemlich unheilig und fast schon unmachbar wirkte, stand vollkommen in den Sternen. Genau genommen war es vollkommen ihre Entscheidung, wie sie darauf reagierten, oder ob sie die beiden armen abgehetzten Akademisten für ihr Elend verantwortlich machten oder gar einfach ignorierten. Die Wahl gehörte ihnen, ihnen allein.

Wie auch immer sie sich entschieden, exakt zehn Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt lehnte sich Junko gelassen an das Tor und ließ den Blick schweifen. Der Regen prasselte an ihrer Jacke ab, aber dennoch war ihr kalt und ungemütlich. Nach außen hin wirkte sie wie eine schlanke, junge Frau mit desinteressiertem, arrogantem Gesichtsausdruck, während ein weißer Zopf aus ihrer Kapuze heraushing. Mit verschränkten Armen stand sie da und tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger auf ihrem Ärmel herum. Das Konoha-Stirnband trug sie diesmal als Gürtel, versteckt unter ihrer Kleidung, so mochte man lediglich an ihrer ernsten Businesshaltung und an ihrem Rucksack erkennen, dass es sich bei ihr nicht um einen Zivilisten, sondern um einen Shinobi handelte.
Zumindest war dies der äußere Eindruck, in dem sie sich kaum von einem Zivilisten unterschied, aber die Ausstrahlung sagte etwas ganz anderes. Sie strahlte nicht nur Ernsthaftigkeit, sondern selbst in dieser latent gelangweilten Haltung eine Art von Intensität aus, die auf Erfahrung, Kompetenz und vor allem eine No-Nonsense-Einstellung hinwiesen, wie man sie bei erfahrenen Shinobi sah, die sich als höllische Teamleiter herausstellten.
Ob diese Art von kühle Contenance allerdings war ein krasser Gegensatz zu den beiden Wachen, die unter einem Regenschirm dicht beieinander saßen (ihr Dach undicht und es tropfte durch) und sich in einem äußerst spannenden Dialog befanden.

"Ist bald Feierabend"? Der junge Mann mit dem Kumo-Stirnband unternahm dabei das Experiment, mit beiden Augen seine Nasenspitze zu erfassen.
"Bald.", meinte der ältere Herr, trotz des Alters Weisheit noch Genin zu seinem Kollegen, während er mit einem Bleistift in seiner Nase bohrte.
 

Waguchi Sho

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Es war ein trüber Tag. Die Sonne hinter den Wolken versteckt, dazu häufig Regen, Tröpfelregen, Nieselregen, nasser Regen. Ein Wetter das sich schnell negativ auf das Gemüt schlägt, wenigstens gab es Konstanz darin. Eigentlich sollte Frühling sein, Frühling, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwachte. Bei dem Wetter wollte selbst die Natur bestimmt nur ungern erwachen. Bei all dem Regen.
Sho anfällig für schlechte Stimmung und Stimmungsschwankungen bekam allerdings heute keine schlechte Laune. Schlechtes Wetter eignete sich nicht zum trainieren seiner Fähigkeiten, aber zum Lesen. Was las der junge Waguchi so? Natürlich Sachbücher, Chroniken und alle Texte die mit der Vergangenheit zu tun hatten. Aber nicht nur, auch Romane vermochten Unterhaltung zu bieten, natürlich historisch angehauchte. Zur Zeit waren Schriften über das Feuerreich dran. Sie boten nichts wirklich spektakuläres, nur eben Fakten aus der Vergangenheit. Diese wurde groß angepriesen und garantiert auch verschönert. Der Verfasser, stammte aus dem Feuerreich und versuchte es so gut wie möglich aussehen zu lassen. Viele Geschichtsschreiber taten dies, wenn sie über ihre Heimat schrieben. So verbrachte Sho den ganzen Vormittag und frühen Nachmittag, immer auch mit etwas Einsamkeit, da seine Eltern außer Haus waren. Chinatsu, Mutter, auf einer Mission und Kanaye, Vater, in der Bibliothek von Jôsei, mit lesen.
Bis dann um circa 15 Uhr ein blondes, junges Mädchen unterbrach. Er bekam einen Zettel in die Hand. Es stand nicht viel drauf, doch diese Worte waren für ihn unmissverständlich. Er hatte eine Mission, zumindest stand es auf diesem Zettel. In einer halben Stunde am Westtor, mit Ausrüstung und Proviant für drei Tage. Das klang doch recht gut, so bekam der frische Genin endlich eine Mission, was sollte er an Ausrüstung einpacken? Viel Zeit hatte er ja nicht. Keine Verspätung und dreißig Minuten um am Westtor zu sein. Wasser, Brot und weitere Nahrung, alles was man leicht transportieren konnte. An Ausrüstung nahm er das übliche mit, Shuriken und Kunai. Zehn Shuriken und zwei Kunai sollten seiner Meinung nach genügen. Zusätzlich nahm er noch eine Schriftrolle mit, diese hatte seine Mutter für ihn bereits beschrieben, um das Dao zu versiegeln. Beim nächsten Mal, konnte er es dann hoffentlich selber machen, also das beschriften. Versiegeln war nicht das Problem, war Tobidôgu doch eine Grundtechnik von der Akademie gewesen. Nur bei der Beschriftung haperte es etwas, immerhin lernt man dieses Jutsu nicht gerade an Schwertern. Bei seiner Kleidung hatte er sich entschieden die Weste anzuziehen, ähnliche wurden vor allem von Chunin und Jonin getragen, doch viel ein Unterschied sofort auf, die Taschen auf Brusthöhe fehlten. Das Stirnband um seine Stirn gebunden zog er einen Mantel mit Kapuze über um nicht zu Nass zu werden. Es hatte alles doch länger gedauert als geplant, deshalb entschied sich Sho schnelleren Schrittes zum Westtor zu gelangen. Pünktlichkeit schien ja diesem Leiter sehr wichtig zu sein.


Am Ende musste Sho doch rennen um die vorgegeben Zeit einzuhalten. Wenn auch denkbar knapp, sollte der junge Waguchi es rechtzeitig zum Westtor geschafft haben. Dementsprechend abgehetzt wirkte er jetzt auch, dazu war er auch noch außer Atem. Beides halfen nicht gerade die doch recht gute Laune von früher aufrecht zu erhalten, was er sich aber nicht anmerken lassen wollte. Immerhin war er wegen einer Mission hier und würde neue Ninjas kennenlernen. Nachdem er sich kurz beruhigt hatte, schaute er sich um. Er konnte zwei Wachen sehen, die eindeutig ihrem bestimmt wohlverdienten Feierabend entgegen fieberten. Außerdem stand eine junge Frau im Regen, mit verschränkten Armen. Sie wirkte nicht begeistert darüber hier zu sein. Zumindest für Sho. Auf den ersten Blick konnte er sie kaum als eine Kunoichi erkennen. Wenngleich sie einen doch recht typischen Rucksack besaß. Beim zweiten Blick war es klar und ein dritter Blick lies in ihm eine wohl vergebliche Hoffnung aufflammen, dass sie doch nicht zu seinem Team gehörte. Sie hatte doch den Anschein von Arroganz, mit ihrem Gesichtsausdruck. Arroganz war etwas was beim junge Waguchi alles andere als positiv ankam. Er hatte eine Abneigung gegen Arroganz und arrogante Personen, die er mit seiner Mutter gemein hatte. Seine Laune sank, es half aber nichts. Es war eine Mission und somit musste er sich mit dieser Person wohl arrangieren. Sho ging auf Mameha Junko zu, ohne ihren Namen zu kennen. Standen Namen auf dem Zettel? Seine Laune störten seine Erinnerung an die Worte auf dem Wisch. Jetzt konnte er auch gerade diese Laune nicht mehr verbergen. M;an konnte ihm ansehen, dass er nicht hier sein wollte und genervt war. So bekam er auch nicht sehr viele Worte heraus. „Hallo, ich bin Waguchi Sho.“ Das war schon alles zur Begrüßung. So sehr er sich auch immer Mühe gab seine Gemütsstimmung zu verbergen, es gelang ihm nicht immer, anders seinem Vater. Wäre er doch mehr wie Kanaye, dann könnte er auch jetzt ein freundliches Lächeln aufgesetzt haben und deutlich höflicher wirken. Hoffentlich wurde er nicht gleich durch den Fleischwolf gedreht.
 

Kawa Hayato

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Die Sonne wollte heute wohl nicht hervortreten, sondern verbarg sich hinter den leicht gräulichen Wolken. Welche zwischenzeitlich eine recht beachtliche Menge an Wassertropfen auf den Trainingsplatz hinab lies, auf welchem sich gerade Hayato austobte. Regen! Einfach schön! Andere scheuen lieber die Regentropfen, nicht jedoch Hayato. Er war schon fertig mit seinen Akademietätigkeiten, also wollte er die Zeit vernünftig nutzen. So konnte er sich vielleicht einen Vorteil verschaffen, indem er zusätzlich an Tagen trainiert, an denen andere Shinobis nicht trainierten. Er machte kurz eine Pause, um, mit den Füßen auf einer Bank und auf der Lehne sitzend, den Schauer zu genießen. Die individuellen Formen der Regentropfen hatten es ihm heute ganz besonders angetan. Dabei dachte er an seine Geninprüfung und den weiteren Verlauf als Shinobi. Es war nun schon ein paar Tage vergangen, als er sein Stirnband bekommen hatte, aber die erste Mission lies noch auf sich warten. Er wollte auch endlich seinen Teil für die Familie und das Dorf leisten und konnte es deshalb kaum noch abwarten.
Kurz darauf wurde seine innere Ruhe von einem heraneilenden und völlig außer Atem keuchenden Shinobi gestört. Hayato regte sich nach links und nach rechts, um hinter diesen schauen zu können, da er Hunde oder Ähnliches hinter dem Kumo-Nin erwartete. Was mag ihn wohl veranlassen, so zu hetzen? Jetzt kam es dem jungen Kawa, dass sollte wohl eine Art Training sein?! Doch schlussendlich presste dieser ihm einen Zettel in die Hand, um danach händeringend nach Luft zu schnappen. Hayato schaute nur verdutzt und machte den Zettel auf.


"Mission, Sachen packen, in einer halben Stunde am Westtor. Drei Tage Rationen und Ausrüstung einpacken, keine Verspätung."


Er war begeistert, nicht nur weil er endlich seine erste Mission haben würde, sondern weil es schlicht, einfach und knappgehalten war. Alle Informationen standen darauf und das so kurz wie möglich. Doch hatte er wenig Zeit sich zu freuen, denn schließlich musste er pünktlich sein und musste noch packen. Also nichts wie los zum Klananwesen und seinen Kram zusammensuchen. Seine Ausrüstung hatte er schon an dem Tag bereitgelegt, als er sein Stirnband bekam, um schnellstmöglich reagieren zu können im Fall der Fälle. Ein paar Shuriken und zwei Kunais, sowie die ein oder andere Rauchbombe. Seine Oma machte ihm die Dreitagesration fertig, welche aus Wasser und ein paar Broten bestand und schon bewegte er sich in seinem Kapuzenmantel zum Westtor.
Man konnte kaum seine Augen erkennen, aufgrund seiner langen, schwarzen Haaren, wären die Iriden nicht rot. Bisher wurde er immer komisch wegen seiner Augenanomalie angeschaut. Gut, gestört fühlte er sich dadurch aber nicht. Herrlich, endlich eine Mission und noch Regen, es konnte gar kein besseres Omen dafür geben. Doch als er so durch die engen Gassen stürmte, wurde ihm klar, dass er seinen Senpai gar nicht kannte. Wie würde er sie oder ihn denn dann höflich begrüßen können?!
Hayato machte sich in diesem Moment wohl um eher unwichtiger Dinge Gedanken, schließlich sollte er sich eher fragen, warum er so verdammt eilig zum Westtor rannte? Es konnte ja eigentlich nur ein sehr, sehr dringender Auftrag sein und somit sicher auch sehr gefährlich werden. Ach halt, dann müsste er sich ja auch die Frage stellen, was Gefahr eigentlich bedeutet. Nun ja, es war nicht mehr weit und er selbst war gut in der Zeit oder sagen wir besser er würde pünktlich ankommen. Pünktlichkeit war eine der wichtigsten Regeln seines Klans, schließlich sollte man sich immer auf einen Kawa verlassen können.


Dort angekommen sah Hayato einen Shinobi angelehnt am Tor, zwei Wachmänner und einen kleinen Jungen. Die zwei Wachmänner konnten nicht zu seinem Team gehören, also mussten die anderen beiden sein.
Eigenartig war allerdings, was der eine Wachmann tat. Wieso zum Teufel spielte er sich mit einem Bleistift in der Nase herum? Nun, er musste wohl ziemlich gelangweilt sein und seinem wohlverdienten Feierabend entgegen sehen. Bei Hayato blieb jedoch nur das Unverständnis hängen, warum sich jemand mit einem spitzen Gegenstand in der Nase herummachen sollte. Auch die unübersehbare Lustlosigkeit des kleinen Jungens konnte er nicht wahrnehmen. Jedoch, wenn er so darüber nachdachte, dann hatte der Blick dieses Jungen viel Ähnlichkeit mit dem Blick, wenn seine Cousine etwas sehr ungern tut. Konnte er da etwa Parallelen herleiten? Ungern! Er war doch so schlecht darin, Gefühlsregungen zu interpretieren. Was dann aber kam, war für ihn sehr überraschend. Mameha Junko!! Sie war es, welche ihn bei seinem praktischen Teil der Geninprüfung examinierte.Viel wusste er nicht über Junko nicht, aber das sollte sich wohl nun etwas ändern. Er begrüßte sie höflich mit einer tiefen Verbeugung. Hallo, Junko-sama! Er war sich nur nicht sicher, ob es nun besser war „Senpai“ oder „-sama“ zu benutzen, schließlich wollte er ihr seinen größten Respekt zollen. Natürlich verbeugte er sich auch vor dem kleinen Jungen und stellte sich vor, auch wenn er gegenüber Personen, welche er nicht kannte, sehr zurückhaltend ist. Hallo, Hayato! Also sagte er eben, dass was nötig war und "verschluckte" bei diesem Satz das "ich bin". Nun, vermutlich würden seine Teamkameraden bald feststellen, dass Hayato nicht gerade der redseligste war. Schon gar nicht, wenn er von Personen umgeben war, welche er kaum kannte.
 
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Mameha Junko

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In all dieser Betrüblichkeit des Wetters war es leicht, auch das Gemüt in Schwermut sinken zu lassen. Aber es gab immer irgendwelche Querschläger, die trotz allem bei dieser Witterung ihren Körper in Eifer und vor allem in Vorbereitung auf die nächste (oder in diesem Falle, erste) Mission stählten. Manchmal glaubte Junko, dass diese Leute damit auch ihren Willen stählten; genau vermochte sie es nicht zu sagen. Sie selbst war keine so hingebungsvolle Taijutsuka, nein, ihr Stärken lagen in einem ganz anderen Gebiet.
Ihr Atem zog weiße Streifen in der Luft, trotz oder gerade wegen Nieselregen und diesigem Wetter, als sie ungeduldig auf die Uhr schaute. Noch zwei Minuten ... und da hörte sie auch schon, wie jemanden schnellen Laufschritts näherte. Waguchi Sho, wenn sie es richtig einschätzte, und die Wahrscheinlichkeit dahingehend war sehr groß. Immerhin erfüllte er die physischen Charakteristika, die sie in seiner Akte gesehen hatte und blieb daher recht ungerührt und auch unüberrascht, als sich der Genin bei ihr vorstellte.
Da kam auch schon das zweite Mitglied der Partie angeflitzt. Meine Güte, wo hatte sie den noch gesehen? Ach ja, eine Geninprüfung ... die häuften sich in diesen Tagen, aber dennoch verursachte gerade dieser Knabe ein Deja-vu ... und eine gelupfte Augenbraue, als sie seine Begrüßung hörte.
In der Selbstverständlichkeit einer Person, die es gewohnt war, sich in einer Führungsposition zu befinden, stieß sie sich von der Wand ab und nahm die beiden Genin noch einmal genau in Augenschein - falls diese sich von ihrem bohrenden, abschätzenden Blick unangenehm berührt fühlten, hatten sie gar nicht so Unrecht. Beide wurden von oben bis unten gemustert, bevor die Konoha-Kunoichi zur Ansprache anhob.
"Er kann seinen eigenen Namen sagen. Ich bin beeindruckt." Dieser sarkastische Kommentar wurde in einer latent desinteressierten Manier mit scharfem Unterton versehen, eine merkwürdige, aber potente Mischung, die hin und wieder einschüchternd wirkte.
"Waguchi Sho, Kawa Hayato, wie ich annehme. Mein Name ist Mameha Junko und ich bin für diese Mission eure Leiterin. Wie ich aus den Akten entnehme, habt ihr beide entweder wenig oder gar keine Missionserfahrung." Hier driftete ihre Stimme ins Souveräne, sogar leicht Gelangweilte ab, als würde sie diese gesamte Angelegenheit nur peripher tangieren - nicht an ihr knapp vorbeigehen, peripher tangieren. Wie ein normaler Mensch zu reden hätte diese Chuunin vermutlich menschlich erscheinen lassen, und das konnte sie anscheinend nicht dulden.
"Vor fünfunddreißig Minuten hat der Kage unserer illustren Dorf- und Verbundgemeinschaft einen Brief an seinen guten Freund, den Raikage verfasst. Das zu transportierende Objekt befindet sich hier." Mit diesen Worten förderte sie ein in Klarsichtfolie eingeschweißtes Kuvert zutage, welches sie, als sei es ein Asservat in einer Strafverhandlung den beiden Genin präsentierte.
"Diese Nachricht enthält empfindliche und vor allem streng geheime Informationen, sodass eine Nachrichtenüberbringung per Nachrichtentaube oder Kuchiyose nicht in Betracht gezogen werden kann. Gleichwohl seid ihr beide in diesem Moment und in dieser Kurzfristigkeit einzigen verfügbaren Genin, die es an Missionen heranzuführen gilt. Dies ist für die nächste Zeit meine Aufgabe. Eure ist der Transport und die Sicherstellung des Objektes." Sie schaute kurz zwischen den beiden Kandidaten hin und her, maß die beiden im Geiste ab und kam recht rasch zu einem Schluss, der sich darin äußerte, dass sie Sho die Klarsichtfolie reichte.
"Auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, so hat die Überbringung der Nachricht an den Raikage und nur an den Raikage Priorität. Für den Fall, dass wir getrennt werden, wird Sho-kun die Führung übernehmen. Die Zeit ist außerordentlich knapp und ich werde das Tempo entsprechend halten." Wenn man die Chuunin nicht kannte, so hätte man schwören können, dass jedes ihrer kalt kalkulierenden Worte wie direkt aus dem Lehrbuch entnommen klang. Vielleicht waren sie das auch, auf jeden Fall zeigte sie keinerlei größere Gefühlsregung, lediglich Professionalität und eine gewisse intensive Ernsthaftigkeit, die tief in ihr verwurzelt erschien, ebenso die Härte, die einem professionellen Shinobi zueigen sein sollte - wenn er ideal war. Aber niemand war ideal.
"Gibt es noch irgendwelche Fragen? Jetzt ist die letzte Gelegenheit. Auch wenn ich eure Akten kenne, so habt ihr genau jetzt die Möglichkeit, euch gegenseitig über eure Fähigkeiten zu informieren und diese aufeinander abzustimmen."
Und falls es keine gab, würde sie die beiden hier in einem mörderischen Tempo in Richtung Kumogakure treiben, soviel war sicher.
 

Waguchi Sho

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Es hatte sich also eine weitere Person an diesem so wunderbaren Tag dazu gesellt. Dieser Junge schien ungefähr in Shos Alter zu sein. Was ihm sofort auffiel waren die roten Augen, das gab es ja nicht häufig zu sehen. Gut er stellte sich vor, Hayato hieß er. Anscheinend der Vorname, eigentlich sollte er sich ja mit vollem Namen vorstellen, befand Sho, außerdem ging er so doch einen recht vertrauten weg. Der Junge sah aber nicht danach aus, als würde er so schnell eine Bindung aufbauen. Normalerweise wurden Vornamen ja nur von Freunden und der Familie benutzt. Was dem jungen Waguchi sofort auffiel war auch der Größenunterschied. Hayato war doch ein sattes Stück größer als er, obwohl Sho ungefähr gleiches Alter schätzte. Er war sogar höher als Mameha Junko, jene Chunin, die auf der kommende Mission die Leitung übernahm. Insgesamt weckte der fremde junge das Interesse von Sho, vielleicht hatte er ja eine besondere Fähigkeit? Gehörte er sogar einem Clan an? Der junge Waguchi war sich nicht sicher, aber diese an sich schwarzen Augen mit diesen fasst schon glühend roten Iriden ließen die Vermutung zu. Es wirkte jedenfalls unnatürlich, leider konnte Sho kein Clan Shirogakures einfallen, der solche Augen hatte. Der junge kam zu keinem Ergebnis, aber vielleicht stellte sich das gleich raus.
Bevor Sho sich dem Jungen mit den roten Iriden vorstellte, sollte sich auch die Leiterin zu Wort melden. Den sarkastischen Ausdruck wollte der Waguchi aber nicht so recht zu ordnen. Immerhin stellte man sich doch nun mal vor. Okay, beide hatten Mameha-san bisher ohne Höflichkeitsform angesprochen. Vermutlich mochte sie das nicht, gehörte sich ja auch nicht. 'Gut, nächstes Mal nicht vergessen', merkte sich Sho in Gedanken, auch wenn er nicht drauf kam wen dieser Spruch nun galt. Jetzt merkte Sho auch, dass er gerade seine Laune herausstellte. Das war verdammt noch mal nicht gut, er hatte die Kontrolle verloren. Na wenigstens konnte er während des Missionsbriefings der Kunoichi seine schlechte Laune hinten anstellen und sich jetzt interessiert zeigen. Vielleicht konnte man es so auf das Wetter schieben, nicht dass sie noch negatives in ihren Bericht deswegen schrieb, auch wenn es wohl noch zu früh war sich darüber Gedanken zu machen.
Was machte Junko da? Irgendwie verhielt sie sich nach Shos Meinung schon etwas seltsam. Ihre Wortwahl war alles andere als gewöhnlich und wie sie den Brief, eingeschweißt in Folie, handhabte. Das wirkte irgendwie, naja, der Waguchi wusste nicht was er davon halten sollte. Irgendwie bekamen ihm gerade Zweifel an der Mission. War es überhaupt eine? Vielleicht sollten sie auch auf den Arm genommen werden, oder wurden gar getestet. Sho blickte sich verwundert um, versuchte es unauffällig, versuchte es wenigstens. Niemand zusehen, natürlich nicht. Wenn er und dieser Hayato hier geprüft werden sollte, dann durfte es ja nicht sofort auffallen. Vermutlich wäre es dann auch ein erfahrener Ninja oder ein Lehrer, jemand der sich sehr gut verstecken und tarnen konnte.
Noch weniger wollte Sho innerlich dies alles ernst nehmen, als er hörte es handele sich um streng geheime Informationen, zu wichtig für andere Transportmittel. In diesem Fall würde man doch nicht irgendwelche Genins mit kaum bis gar keine Erfahrung dafür entsenden. Er nahm den Brief entgegen, den Widerwillen versteckte er so gut es ging. Es war auf jeden Fall nichts auffällig an dieser Klarsichtfolie mit einem Brief drinnen. Welchen Rang hatte diese Mission, wenn es denn eine war? Denn entweder, man wollte hier Sho und dem anderen Jungen die ganze Zeit einen Bären aufbinden, oder Mameha-san überzog bei ihrer Erklärung maßlos, was dann ja auch wieder dazu passte, die jungen Shinobi übers Ohr ziehen zu wollen. Was Sho dabei überlief, war die Tatsache, dass die Kunoichi ihn gerade quasi zu ihrer Stellvertretung ernannt hatte. Die Frage, ob es wirklich eine Mission war, bohrte zu sehr. Die Aufforderung zu fragen kam dann wie gerufen. Die Frage nach Rang war ja nicht so weit hergeholt. Immerhin gab es ja die Ränge, gerade damit man Ninja mit entsprechender Erfahrung und Fähigkeiten ausgewählt werden konnten. Die Aufträge sollten ja erfolgreich beendet werden. „Ich habe eine Frage, welchen Rang hat diese Mission?“ Sho fragte also einfach nach, sobald Mameha-san fertig mit Reden war. Nachdem er noch mal nachgedacht hatte, verwarf er die Zweifel, ob es eine Mission war zu größten Teil. Nur zweifelte er daran, ob die Nachricht wirklich so streng geheim und wichtig war. Wenn überhaupt, dann waren es sicherlich nur Private Dinge, ansonsten würden höhere Ninjas beauftragt, wie Chunins oder sogar Jonins. „Außerdem würde ich gerne wissen, wie knapp die Zeit ist? Wie lange haben wir um nach Kumogakure zu gelangen und diesen Brief Meister Raikage zu überbringen, Mameha-sama?“ In Sachen Höflichkeit war Sho relativ sicher. Immerhin war -sama so ziemlich das höchste, was hier zutraf. Die Akademiezeit war herum, also kein -senpai. Mameha Junko war auch nicht seine Lehrerin.
Dann wandte sich Sho an den anderen Jungen. „Mein Name ist Waguchi Sho, ich hoffe auf gute Zusammenarbeit.“, stellte er sich noch mal vor, auch wenn es unnötig sein mochte. „Ich weiß nicht, ob ich wirklich in einem Bereich für einen Ge-Nin besonders gut bin. Ich kann etwas Taijutsu, beherrsche wenig Raiton-Ninjutsu. Ganz wichtig ist vielleicht, dass ich gegen Genjutsu völlig unbrauchbar bin.“ Auch wenn es sich am Ende doch um eine Fake Mission handeln sollte, für gute Teamarbeit war es wichtig die Fähigkeiten von den anderen zu wissen und so hoffte Sho, dass auch Hayato über seine Fähigkeiten ehrlich war. Vielleicht verriet ja auch Mameha-sama etwas über ihre Fähigkeiten, auch wenn es sehr unwahrscheinlich war.
 

Kawa Hayato

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Nach seinen Begrüßungen stieß sich Junko vom Tor ab und regte eine Augenbraue nach oben, gefolgt von einer sarkastischen Bemerkung. An dieser Stelle würde wohl jeder seinen Unmut unterdrücken oder gar emotionalere Shinobis diesen zum Ausdruck bringen. Nicht jedoch Hayato, der nicht mal verstand was Junko da sagte. Er war nicht zu blöd dazu, nein! Hayato verstand nur keine Ironie oder Sarkasmus, daher störte er sich nicht weiter an dieser Äußerung. Da Sho keine veränderte Mimik zeigte, nicht lachte oder der Gleichen, konnte es Hayato auch gar nicht auffallen. Für gewöhnlich war es ihm genau dann möglich zu spüren, ob ihn jemand auf den Arm nahm. Nun, das konnte er beim besten Willen nicht leiden.
Nun konnte Hayato den Jungen auch besser erkennen. Wie bereits aus der Ferne zu erwarten, war dieser um einiges kleiner als er selbst. Dabei stach dessen blonde Haare besonders aus dem Kapuzenmantel hervor. Man könnte sich gerne die Frage gefallen lassen, was dieser kleine Junge gegen andere Genins oder höherklassige Shinobis ausrichten mag. Hayato hat aber in den unzähligen Trainingseinheiten mit seiner Cousine Sayuri feststellen müssen, dass die Größe eines Shinobis gar nichts mit dessen Fähigkeiten zu tun haben muss. Daher war er in der Hinsicht sicher nicht voreingenommen. Allgemein war er schon sehr gespannt, was dieser „Wicht“ imstande war zu tun. Ebenso war das der Fall bei Junko, welche als Chunnin schon sehr viel fortgeschrittener sein musste als die beiden Genins. Auf ihre Jutsus war der junge Kawa schon sehr gespannt!
Dann begann Junko die Mission zu erklären und auf irgendeine Art und Weise blieb bei Hayato ein ungutes Gefühl haften. Er klären konnte er es aber nicht. Was ihn aber viel mehr zu denken gab, war die Tatsache, dass nicht Junko den Brief behielt, sondern zwischen den beiden Genin wählte. Für Hayato war es in Ordnung, so würde nicht er das Hauptziel der Angriffe sein, falls es bei der Mission dazu kommen sollte. Warum aber zwischen zwei unerfahrenen Genins wählen? Wo doch Junko selbst von allen drei die Stärkste sein musste. Was verbarg sich hinter dieser für ihn irrationalen Entscheidung?
Dass nun auch Sho als Stellvertretung von Junko auserkoren wurde, war dann schon wieder nur logisch, schließlich trug dieser auch die Verantwortung den Brief mit sich zu führen. Daher machte sich Hayato auch keine Gedanken, ob dies aufgrund von Fähigkeiten entschieden wurde. Zu diesem Zeitpunkt kannte er diese noch gar nicht und daher gab es keinen Groll dagegen zu hegen. Außerdem war es die Maßnahme eines Chunnin und daher gab es daran nichts zu rütteln!
Bevor nun Hayato seine Frage stellen konnte, war Sho an der Reihe. Dieser nutzte auch die Endung „sama“ und daher fühlte sich der junge Kawa bestätigt. Der Rang der Mission war Hayato völlig egal, aber die Frage danach empfand er selbst auch als sehr wichtig. Denn wenn unter Zeitdruck, dann wollte man gerne wissen, wie viel Zeit man hatte. Als nun Sho sich zu Hayato wandte, wanderten dessen Augen kurz von der Mitte in Richtung des kleinen Jungen, sonst regte sich gar nichts. Dieser erzählte ihm seine Stärken und Schwächen. Hayato selbst gefiel es nicht bzw. er erzählt nicht gerne von seinen positiven und negativen Attributen als Shinobi, aber es war wohl an dieser Stelle angebracht. Es war in einer Mission für alle beteiligten besser, wenn man sich diese erzählte. So konnte man sich entsprechend auf jeden Einzelnen einstellen. Bevor er seine Sho´s ähnlichen Fähigkeiten erzählte, wanderte sein Blick wieder zu Junko. Welchen Grund gibt es, den sehr wichtigen Brief einem unerfahrenen Genin, wie uns, zu geben? Wäre dieser nicht besser bei ihnen aufgehoben, Junko-sama? Es ist wohl eine Frage, welche man nicht stellen sollte. Es könnte wohl so interpretiert werden, als würde er die Wahl anzweifeln, dass allerdings war nicht seine Absicht. Hier kollidierten einerseits seine Gehorsamkeit gegenüber Ranghöheren und seine geringe Redseligkeit mit seiner Gewissenlosigkeit. Es drängte sich in ihm auf, also musste es raus. Vielleicht hatte er einen gedanklichen Fehler gemacht, aber irgendwie kam ihm das nicht logisch vor. Dann, ohne jemand bestimmt anzuschauen, erklärte sich Hayato. Ich bin Raitonnutzer, besitze lediglich Grundkenntnisse in Nin- und Taijutsu. Meine Schwäche ist Genjutsu. Damit hatte er sich so kurz gehalten wie möglich und dennoch konnte man seine derzeitigen Eigenschaften einschätzen. Sollte dennoch Redebedarf bestehen, dann konnte man ihn ja fragen.Viel mehr war er nun gespannt auf die Antworten von Junko und ob auch sie etwas von sich preisgäbe. Diese Unnahbarkeit machte sie für Hayato interessant, da es ihm sehr vertraut vorkam. Jedoch machte er da wohl einen Fehler, da er es mit Gleichgültigkeit verwechselte.
 
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Mameha Junko

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Genin, die Fragen stellten. Genin, die Missionen anzweifelten. Genin, die tatsächlich hin und wieder mal ihren Hirnschmalz benutzten. Wie entzückend! Beinahe hätte die Chuunin gelächelt, konnte sich aber im allerletzten Moment beherrschen. Es galt nun, die Fragen dieser beiden Mäuse zur Genüge zu beantworten - sonst kamen sie am Ende noch auf die Idee, Stunden um Stunden mit Grübelei statt mit Rennen zu verbringen, und das wäre ja mal richtig suboptimal für den Missionsverlauf oder gar den Missionserfolg. Also räusperte sie sich kurz, um den Anflug des zufriedenen Lächelns zu überspielen und ging die Prioritäten durch.
"Diese Mission ist noch nicht klassifiziert, da ich nicht sagen kann, was für Hindernisse euch auf eurem Weg begegnen werden. Diese werde ich im Nachhinein evaluieren."
Ja, so konnte es gehen. Von D bis A war alles drin. Immer mehr drängte sich die Frage auf, warum sie, genau sie und niemand anderes als sie diese Mission aufgedrückt bekommen hatten. Kein Problem, eine Erklärung wurde rasch gegeben, auch wenn sich in diesem Augenblick eine Spur, ein ganz geringer Hauch von Wärme in den Worten der Kunoichi finden ließ ... man konnte es schnell verpassen und es war sehr leicht, diese subtile Veränderung im scharfen Ton einfach nicht zu bemerken. Wie empathisch die beiden Jungen darauf reagierten, war komplett ihnen überlassen.
"Ihr seid hier, weil ihr am schnellsten verfügbar gewesen seid. Ihr seid außerdem hier, weil Genin Missionen und Missionserfahrung, welcher Art auch immer, unter ihrem Gürtel brauchen. Sich der Rettung von Nachbars Katze auf dem Baum zu widmen ist hierbei nicht immer von Vorteil. Außerdem sind uns so langsam die Katzen ausgegangen." Mörderische Genin. Mörderische Bäume.
"Ich bin hier, um euch zu unterstützen, anzuleiten und dafür zu sorgen, dass ihr nicht scheitert. Ich werde außerdem dafür sorgen, die Missionsklassifizierung in eurem Bereich so niedrig wie möglich zu halten." Kurzum: Sie sollte die beiden armen, kleinen Genin in Watte packen und einfach mal schauen, wie sie mit der Situation umgingen. Fühlten sich Sho und Hayato bereits veräppelt? Es kam noch besser, viel viel besser.
"Bis wann diese Mission erledigt sein soll? Am besten vorgestern. Habt ihr noch weitere Fragen? Wisst ihr, ich komme recht schnell voran, aber ich bin mir bei euch nicht so sicher. Als Zeitlimit wurden drei Tage angegeben."
Drei Tage? Falls einer von ihnen auch nur ansatzweise mit der Lage von Kumogakure vertraut war, wusste er: Das war mörderisch. Das bedeutete, dass sie jeden Tag mindestens zwölf Stunden lang so schnell wie möglich vorankommen mussten, koste es was es wolle. Man nannte so etwas auch einen Gewaltmarsch, in anderen Teilen der Welt Folter ... und die Chuunin wusste es. Sie selbst gestattete sich sogar einen Anflug von Amüsement in ihrer Stimme, als sei das Leid der Genin, welchem sie bald ausgesetzt waren, ein wahres Glück für sie. Sodann reichte sie den beiden noch eine Landkarte, nur für den Fall, dass sie den Weg zu einem der größten Dörfer in der Allianz vergessen hatte. Fühlten sich die beiden Genin immer noch nicht veräppelt? Tja, dann durften sie sich über den nächsten Teil der Planung freuen.
"Um das Maximum eurer Belastungsfähigkeit konsequent auszutesten werde ich vorangehen und spähen, sowie zu gegebener Zeit wieder zu euch aufschließen. Ihr findet eine markierte Route, bitte weicht nicht von dieser ab, falls ihr keine andere Wahl habt. Sonst noch Fragen?" Es war nicht so, dass sie jetzt noch glaubte, dass es da irgend etwas zu besprechen gäbe. Um ehrlich zu sein wartete sie noch nicht einmal eine Antwort der beiden ab, sondern formte ein einziges Fingerzeichen, nur um sodann in einer Staubwolke zu verschwinden. Poserin oder Kompetenz auf Füßen? Ja, das durfte sich dieses ungleiche Paar nun selbst an seinen acht Fingern abzählen. Bis dahin waren sie mit einer Mission geschlagen, einer Mission, deren Erfolg sich darin bemaß, dass sie niemand ernstnahm und dass sie eine unrealistisch weite Strecke in recht kurzer Zeit bewältigten. Hände hoch, wer hat noch Lust?
 

Waguchi Sho

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Es galt sich zu fragen, was diese Kunoichi eigentlich erreichen wollte? Die Antworten und Erklärungen der Chunin halfen alles andere als Shos Zweifel zu beseitigen, im Gegenteil. Trotzdem war es unangepasst jetzt einen Rückzieher zu machen. Auch dies war wohl eine Mission, so unglaublich alles auch schien. Vermutlich sollten sie einfach getestet werden, oder es stimmte und sie waren am schnellsten zu erreichen. Nun gut, spielte der junge Genin erst mal mit. Gab es noch irgendetwas, was er unbedingt wissen wollte? Den Missionsrang konnte, oder besser wollte sie nicht verraten. Vermutlich hätte Sho und dieser Kawa Hayato auf der Stelle kehrt gemacht, wenn sie den Rang kannten. Eine Schwachstelle in dem ganzen extrem wichtiger Brief Gerede. Das Zeitlimit war extrem, drei Tage bis nach Kumogakure waren fast unmöglich, auf jeden Fall unmenschlich, andererseits waren sie ja auch Ninjas. Doch das verstärkte Shos Zweifel weiter, war es so dringlich, gab es schnellere Wege und auch sichere, ganz bestimmt. Entweder war es nur ein leeres Blatt und die beiden Genin wurden hier getestet, vorgeführt, oder es war irgendetwas recht belangloses und diese Kunoichi wollte sie reinlegen. Jedenfalls konnte es nicht zu wichtig sein. Andererseits hatten sie ein Zeitlimit von drei Tage, war das nun das offizielle oder von Mameha-sama vorgegebene Zeitlimit? Nachfragen konnte Sho aber nicht mehr, kaum war die weißhaarige Kunoichi fertig, war sie auch schon fort. Ein Shunshin no Jutsu mit ein bisschen Staub und sie war außer Sicht. Dieses ganze vorgehen und spähen, nahm Sho ihr jetzt nicht mehr ab, in Wirklichkeit beobachtete sie die beiden Genin von irgendwo. Also gut, eine schlechte Bewertung im Abschlussbericht wollte der Waguchi nicht haben, also musste es losgehen in hohem Tempo.
Ein vorgegebener Weg bestimmt so gewählt, dass Mameha Junko gute Beobachtungspunkte hatte. Darüber durfte sich Sho aber keine Gedanken mehr machen. Als Stellvertreter musste er das Tempo vorgeben und alles Planen, da sie ja keine Vorgaben hatten, als den drei Tage Zeitraum um Kumogakure zu erreichen. Er selbst kannte den Weg nicht, bisher war er noch nie in Kumo, auch wenn seine Mutter von dort stammte. Alles was er nun konnte, war den Kawa Jungen zu instruieren und loszulegen. Er kannte wenigstens die Entfernung und wie lange seine Mutter ungefähr brauchte, wenn sie sich nicht beeilte. Mehr als zehn Stunden mussten sie rennen um möglichst in dem Zeitlimit zu bleiben. Er wusste nicht, ob es sein Partner durchhalten konnte, er selber wohl kaum ohne eine Pause. Also mussten sie eine kurze Erholungspause einlegen, um Energie zu tanken und dann natürlich brauchten sie auch Zeit zum Schlafen. Waguchi Shos Ziel war es den Tag so effizient wie möglich zu nutzen. Hoffentlich besserte sich das Wetter, dann konnten sie leichter vorankommen.
„Okay, wir haben nicht viel Zeit. Am besten laufen wir gleich los. Wir haben nur noch ein Paar Stunden bevor es dunkel wird.“, meinte Sho. Er wusste noch nicht, wo sie unterwegs Unterschlupf fanden, aber garantiert mussten sie im freien Übernachten. Dafür war hoffentlich Hayato vorbereitet, der Waguchi nämlich nur bedingt. „Hoffentlich bist du gut ausgeruht, wir müssen gleich so schnell rennen wie möglich, damit wir so gut wie möglich in dem Zeitrahmen bleiben können.“ Nach seinen Fähigkeiten, waren sie beide wohl ungefähr auf einer Ebene. Wenn Shos Einschätzung nicht völlig daneben lagen, konnte der andere Junge das gleiche Tempo mithalten. Allerdings hatte er nur das Wort eben jenem Kawa Sprössling. Das Wetter half nicht, eine optimistische Stimmung in Sho aufzubauen, trotzdem musste er sich so geben, als glaubte er daran in der Zeit zu bleiben. Nicht, dass sein Partner für diese Mission noch aufgab, bevor sie überhaupt losging. Irgendwie konnte er diese Mameha Junko im Augenblick überhaupt nicht leiden und hoffte hiernach nicht so schnell wieder mit ihr auf eine Mission geschickt zu werden.

„Lass uns starten“, mit diesen Worten rannte Sho los. Nicht mit höchster Geschwindigkeit, aber mit einer recht hohen. Der Junge versuchte sich seine Kräfte so einzuteilen, dass er bis 21 Uhr durchhielt, auch wenn er nicht vor hatte so lange zu rennen. Bis 19 Uhr würden sie auf jeden Fall unterwegs sein, dann in aller frühe mit Sonnenaufgang wieder loslegen. Doch wie lange sie heute noch rannten, lag daran wie die Lichtverhältnisse später waren und wie weit sie insgesamt kamen. Dabei hoffte der Waguchi, dass der Kawa Junge auch mit rannte, ansonsten lief er jetzt alleine. Gerade lag sein Augenmerk darauf möglichst gut voran zu kommen, deswegen achtete er gerade nicht auf Hayato und ob er mitlief, noch irgendwelche Fragen hatte, was sagen wollte, einfach los. Es gab auch keine großen Alternativen. Reden konnten sie ja später noch zur genüge, hoffte Sho. Das hing davon ab, ob Kawa Hayato mitlief oder nicht.
 

Kawa Hayato

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Eine direkte Antwort bekam er auf seine Frage nicht, aber da Junko nur unterstützend wirken sollte war Hayato klar, warum der Brief nun in die Hände eines Genin gelegt wurde. Wenn er das also richtig verstanden hatte, dann war es eine Mission, welche man nicht einschätzen konnte, wie schwierig sie werden würde. Es kam ihm so vor als wurde hier mehr oder weniger nach dem Try and Error Prinzip gehandelt, nur dass Junko im Falle des Errors die Absicherung war. Sie wurden ganz klar ins kalte Wasser geschmissen. Hayato kannte nicht die Anzahl der Missionen von Sho, aber für ihn war es ja die Erste. Nun ja, aber nur so lernt man das Schwimmen, oder?!
Kumogakure... das roch nach Heimat! Es war schon etwas Zeit vergangen, seit er das letzte Mal die Berge von Kumo gesehen hatte. Dort hielt er sich früher oft auf, um nachzudenken. Die Luft war klar und der Wind erfrischend. Er mochte die Berge von Kumo und freute sich sie bald wieder zu sehen.
Aber genau aus diesem Grund wusste Hayato was es bedeutet einer Mission von Shiro zu seiner Heimat teil zu werden, welche eine Dauer von drei Tagen haben sollte. Daher galt es für ihn keine weiteren Fragen zu stellen, sondern so schnell wie möglich zu starten. Auch wenn er körperlich durch das harte Training seines Opas extrem fit war, war Hayato bewusst, dass es alles andere als einfach werden würde das Zeitlimit einzuhalten. Viele Steine durften ihnen nicht in den Weg gelegt werden. Andererseits mussten sie ja „nur“ einer vorgegebenen Route folgen. Daher mussten sie sich wohl kaum große Gedanken machen und die Landkarte nur in Notfällen benutzen. Routen könnten ja manipuliert werden oder die hoffentlich unwahrscheinlichere Möglichkeit, dass sie vom Weg abkamen. Was eigentlich nicht passieren sollte, da Hayato selbst aus Kumo ist. Selbstverständlich gab es mehrere Wege nach Kumogakure und auch nicht alle waren ihm bekannt, aber die Kenntnis der geografischen Lage des Ziels und durch sein Jutsu sollte es möglich machen sich nicht zu verirren.
Die Fragestellung von Junko, ob es noch Fragen gäbe, um danach sofort zu verschwinden, erachtete Hayato als unnötig verbrauchte Luft, als verschwendete Wörter. Kurz, man hätte es sich sparen können, wenn auch die Ansage ankam und eindeutig war. Rennt! Doch eine letzte Sache verstand Hayato nicht. Warum eigentlich den Brief mit sich führen, wenn es doch das Tobidôgu gibt? Dieses Jutsu konnte Dinge versiegeln und diese zu einem entsprechenden Zeitpunkt wieder herbeirufen. Es war ihm nicht ganz klar, ob dieses Jutsu nur auf Metall angewandt werden konnte und man es deshalb nur für Waffen benutzte. Nach Meinung von Hayato würde dieses Jutsu die Gefahr etwas verringern, da der Brief nie bei ihnen sein würde und sollte die Mission von anderen Shinobis sabotiert werden, würde die Information nicht in falsche Hände geraten. Bevor er sich jedoch überwinden konnte seine Stimme zu erheben, um nachzufragen, war auch schon Sho gestartet. Also stand er da, allein, im Regen und konnte es nicht mehr loswerden, wo er doch so selten mit unbekannten sprach. Da aber nun Sho stellvertretend für Junko diese Mission leitete, konnte er nicht lange zögern. So begann auch Hayato zu rennen und konnte auch recht gut aufschließen, noch war das Tempo auch nicht zu hoch, was auch sehr sinnvoll war, da sie ihre Kräfte einteilen mussten.
Es war jetzt kurz nach 15.30 Uhr, je nachdem wie die Lichtverhältnisse waren, konnten sie sicher noch einige Stunden rennen und wenn der Mond in der heutigen Nacht gar sehr hell sein würde noch etwas länger. Aber sicher mussten sie auch ruhen, um für den nächsten Tag fit zu sein und auch an diesem eine große Strecke hinter sich lassen konnten. Er wusste nicht, inwiefern er Sho, seiner Führungsqualitäten und dessen Urteil trauen konnte, aber er musste es. Sein Kodex verbat ihm widersprechen, was nicht heißen mag, dass er nicht hinterfragen konnte. So gliederte er sich hinter Sho ein und folgte ihm.
 
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Mameha Junko

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Da standen sie nun, die beiden Genin mit ihrer kleinen, unwichtigen und doch so wichtigen Mission. Das Ganze hier war so offensichtlich nicht das, was es zu sein schien, es war schon fast langweilig, darüber nachzudenken.
Die beiden Genin liefen also in einem Affenzahn los, ließen das heimatliche Dorf hinter sich und machten sich an die hochheilige Pflicht. Es gab nur ein kleines Problem: Die hochheilige Pflicht war nicht so einfach zu erfüllen, wie es zunächst den Anschein hatte.
Wer schon einmal einen Langstreckenlauf hinter sich hatte, wusste, dass jeder Schritt (oder jeder Sprung von Baum zu Baum) nicht nur nach einer gewissen Zeit eine schwere Müdigkeit in den Knochen hinterließ, nein, dieser Jemand wusste auch ziemlich genau, dass mit der Zeit das Denken immer schwerer fiel und man anfing, nur noch in Gefühlen, Bedürfnissen und Grunzlauten zu denken.
Stunden über Stunden krochen dahin, und wenn schon Minuten sich zäh langzogen wie Kaugummi, was tat man dann mit mehreren Stunden Lauf? Es war ja nicht so, als wenn es etwas zu sehen gäbe außer die atemberaubende Landschaft des Feuerreichs.
Aber, selbst atemberaubende Landschaften wurden nach einer Weile besonders eines: Langweilig.

Ernsthaft, nicht Müdigkeit und Erschöpfung, sondern Langeweile war der größte Feind der beiden Genin. Und ihre werte Teamleiterin kehrte auch nicht zurück. Der Abend dämmerte schon, und noch immer war kein Zeichen von ihr zu sehen, nicht einmal irgendwelche eingeritzten Schriftzeichen an Bäumen, Briefe an Meilensteinen oder sonst etwas. Nichts, sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Soviel zur Chuunin-Kompetenz, was? So viel Angeberei, so viel Pomp und Ernsthaftigkeit, und nichts dahinter. Sie blieb verschwunden und hatte sich entweder verlaufen oder sie hatte sich entschlossen, ihre Spitzelei aus weiter Ferne in noch weitere Ferne zu verschieben. Aber die beiden Jungen hier alleine zu lassen war in jedem Falle nicht die feine, englische Art.

Und wisst ihr was, ihr beiden? Just in dem Moment, als sie sich entschlossen, das Nachtlager aufzuschlagen, um die müden Glieder zur Ruhe zu legen, hörten sie in der Ferne Schreie, Jammern und Wehklagen. Wenn sie näher hinschauten, indem sie auf einen Baum kletterten oder etwas dergleichen taten, so würde ihnen auffallen, dass sich einige Hundert Meter entfernt der Widerschein eines großen Feuers über den Baumwipfeln leuchtete.

Na prima, da hatte wohl irgend jemand einen Großbrand veranstaltet. Sie könnten helfen - aber das würde sie Zeit kosten, viel Zeit. Stunden, um genau zu sein. Wollten sie das wirklich? Oder war die Mission ihnen nicht am Ende doch viel wichtiger?
Ach du je, das hörte sich ja nach Kindergeheul an. Es war doch ihre Pflicht, die Bewohner dieses Reiches zu schützen, nicht wahr? Zwiespältig, zwiespältig.

Sie hatten allerdings wirklich keine Zeit.


A/N Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa
 

Waguchi Sho

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Nach etlichen Stunden Laufens fiel es Sho immer schwerer weiter zu machen. Er wusste nicht recht, was ihn mehr fertig machte, die Müdigkeit oder das Monotone des Auftrages. Dazu war auch von dieser Kunoichi, Mameha Junko nichts zu sehen. Seit sie aufgebrochen waren, blieb die Chunin einfach verschwunden. So sehr sich der Waguchi auch bemühte, er fand keine Hinweise auf ihr verbleib. Scheinbar sah sie es nicht für nötig sich zu zeigen, auch nicht wenn es an der Zeit war ein Nachtlager aufzuschlagen. Was sollte er davon halten? In seiner Laune vermutete er, dass sie sich für besser hielt und vermutlich sogar irgendein Zimmer für die Nacht genommen. Er mochte sie im Moment nicht, seiner Meinung taugte sie einfach nicht zum Chunin, von der Position der Teamleiterin brauchte man gar nicht erst reden. Aber genug mit dem Jammern, wenigstens konnte sich Sho bald ausruhen, dann konnte er vielleicht auch ein paar Worte mit Kawa Hayato wechseln, seinem Partner bei dieser Mission.
„Wir sollten langsam unser Nachtlager aufschlagen“, schlug Sho vor. Alle Gedanken an Mameha Junko musste er jetzt erst mal zur Seite schieben. Solange sie es nicht für nötig sah sich zu zeigen, war ja der junge Waguchi der Leiter. Dies bedeutete auch, dass er die Entscheidungen treffen musste. Sho verlangsamte seine Schritte, seiner Meinung nach waren sie sehr gut vorangekommen und konnten es sich leisten jetzt ein Nachtlager aufzuschlagen. „Wir brauchen einen geeigneten Ort für das Lager“, sagte er zu seinem Begleiter. „Für heute haben wir jedenfalls genug geschafft.“ Hoffentlich war Kawa Hayato auch seiner Meinung, aber warum sollte er auch anderer sein? Das könnte daran liegen, dass er die ganze Zeit vielleicht anders wahrnahm und zu einem anderen Ergebnis kam. Trotzdem war sich Sho sicher, für heute hatten sie eine ordentliche Strecke zurückgelegt.
Dann passierte es, Sho sah sich gerade um. Schreie erreichten seine Ohren, weit weg aber deutlich zu hören. Sho sah sich um, erklomm eine erhöhte Position, ein Baum musste herhalten. Mit müden Gliedern war das nicht gerade ein Spaß. Da war es, der Ursprung für Schreie und Wehklagen, ein Feuer. Zweifel, wieso ein Feuer ausbrechen konnte, obwohl es in letzter Zeit so häufig geregnet hatte und alles mehr oder weniger Nass war. Vielleicht war es ja nur ein Test von ihrer Teamleiterin, passte doch zu ihr, dachte sich zumindest Sho. Was war zu tun? Wenn Mameha Junko dahinter steckte, dann wollte sie sicher nur die beiden Genin von ihrer Mission ablenken. Bei einem echten Brand und danach hörte es sich zumindest an, mussten sie vielleicht helfen. Waguchi Sho war sich im klaren, dass sie wohl viel Zeit verloren, andererseits konnten sie doch nicht Menschen in Not im Stich lassen. Dann mischten sich auch noch Kinderstimmen in die Schreie. „Verdammt, warum gerade jetzt?“, fluchte Sho. Er stieg vom Baum herunter. Als stellvertretender Teamleiter musste er nun die Entscheidung treffen. Wobei es doch am Ende keine Wahl gab. Den Menschen zu helfen, war das nicht auch ihre Aufgabe? Egal, erst einmal mussten sie sicher gehen, was genau passierte. Eigentlich hatten sie sich doch eine Pause und Nachtruhe schon verdient. „Wir sollten helfen.“, meinte Sho. „Lass uns näher ran gehen und nachschauen, was genau los ist.“ Sho war sich nicht sicher, ob es das Richtige war. „Bist du einverstanden?“, fragte er den deutlich höher gewachsenen Kawa Jungen.
 

Kawa Hayato

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Einige Stunden rannten sie nun schon umher, immer wieder der abgesteckten Route nach. Nichts passierte, vielleicht etwas langweilig? Würden andere Genin bei ihrer ersten Mission denken und sich wohl den schlimmsten Fall herbeiwünschen, um unbedingt ihre neuen Jutsus austesten zu können. Hayato kam es ganz recht, er konnte auf Zwischenfälle verzichten. Denn er war sich bewusst, dass er erst am Anfang seiner Shinobi Karriere stand und es weitaus stärkere gab als ihn. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eben auf einen solchen oder gar mehrere treffen würden, war also sehr hoch. Noch dazu war Sho zwar erfahrener als der junge Kawa, aber eben auch nur ein wenig mehr. Daher den Auftrag einfach und solide erfüllen. Die Mission war das Ziel und nur darum ging es Hayato. Diesen verdammten Brief von A nach B zu bringen und das so schnell wie möglich.
Wir sollten langsam unser Nachtlager aufschlagen. Für heute haben wir jedenfalls genug geschafft. Hayato hätte gut und gerne noch die ein oder andere Stunde dran gehängt, aber zum Einen war Sho der Teamleiter, also musste Hayato gehorchen und zum Anderen war es dann wohl doch die bessere Entscheidung, sodass sie sehr früh am Morgen wieder weiter rennen konnten. Also stoppten sie und Hayato wollte gerade sein Schlafplatz aufbauen, als er und sichtlich auch Sho Schreie war nahmen. Natürlich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Sho machte sich schnell auf, um die Spitze eines Baumes zu erreichen, so hatte er einen guten Blick auf das Geschehen. Hayato interessierte sich gar nicht erst dafür, also machte er sich auch nicht die Mühe auf einen Baum zu klettern. Was sollte er da auch? Es hatte nichts mit dieser Mission zu tun, also warum sich dafür verausgaben? Die Kraft konnte er für den morgigen Tag gebrauchen.
Verdammt, warum gerade jetzt? Wir sollten helfen. Hayato schaute etwas verdutzt. Meint er das etwa ernst? Obwohl man die Schreie sehr wohl wahrnehmen konnte, wollte sich der Kawa gerade unter seine Decke legen, doch dann kam eine Frage, die zum einen sehr unerwartet für Hayato kam und zum anderen auch nur bedingt nachzuvollziehen war. Lass uns näher ran gehen und nachschauen, was genau los ist. Bist du einverstanden? Ob er einverstanden war? Die Forderung von Junko war, verlässt die Route nur dann, wenn ihr keine Wahl habt und genau die hatten sie, sie hatten die Wahl sich hier auszuruhen und morgen weiter zu rennen. Der Kawa stellte sich die Frage, was denn nun das oberste Ziel eines Shinobis war und was es bedeutete eine Mission anzunehmen. Eine Mission war eine eingegangene Pflicht, man verpflichtet sich etwas zu erfüllen in allen Rahmenbedingungen, egal was es kostet. So übertrieben es klingen mag, aber ein Shinobi ist eine Waffe und hat seine Befehle auszuführen. Leben zu retten war nur dann eine Option, wenn es einer Mission diente und augenscheinlich tat es das in diesem Fall eben nicht. Das Einzige, was ihn nun davon abhielt die Augen zu schließen und zu schlafen, war diese ihm gestellt Frage und die Möglichkeit, dass Sho darauf bestünde dort hinzugehen. Dann wiederum müsste er sich seinem Kodex unterwerfen, den er von seinem Opa beigebracht bekommen hatte. Gehorsam seinen Vorgesetzten gegenüber zu sein! Noch dazu hatte ja nicht er den Brief, sondern Sho.
Nun, die Antwort für Hayato war klar, da er von Sho nicht die Pistole auf die Brust gesetzt bekam. Hayatos Blick wanderte nach unten zu dem Waguchi. Es zählt nur der Auftrag, alles Andere als zu schlafen oder zu rennen wäre nur kontraproduktiv für den Erfolg dieser Mission. Daher bin ich dagegen.Natürlich hätte er warten können, bis der Waguchi darauf reagierte, aber die Frage war ja nun beantwortet und daher befand sich Hayato auch schon unter der Decke und hatte vor zu schlafen.
 

Waguchi Sho

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Nichtsdestotrotz gingen die Schreie unverändert weiter. Genauso ebbte das Feuer nicht ab. Von einer ruhigen Nacht konnte man jedenfalls nicht wirklich sprechen. Immerhin waren die Stimmen doch recht deutlich zu hören. Konnte man unter dieser Tatsache tatsächlich schlafen? Es gab ja einige die unter diesem Krach ungestört einschlafen vermochten und auch durchschlafen war für diese Personen kein Problem. Aber noch lange nicht alle, Sho jedenfalls würde unter diesen Schreien nicht schlafen können, zumindest ohne zu wissen, was dort geschehen war. Könnte es Kawa Hayato? Ruhigem Gewissens schlafen während vielleicht Menschen starben? Der Waguchi musste wohl davon ausgehen, dass er es konnte. Er selber wollte unbedingt nachsehen, da allerdings sein Teampartner lieber schlafen wollte und die Leiterin Mameha Junko sich nicht blicken lassen wollte, ging es nur alleine. „Okay, dann ruhe dich aus, ich geh nachsehen“, meinte Sho nur und machte sich auf den Weg zum Ort des Geschehens. Auch er sehnte sich nach Schlaf, deswegen beeilte sich der junge Waguchi. Den hochgewachsenen Kawa Jungen lies er zurück. Im Moment konnte er dem Schwarzhaarigen nicht viel abgewinnen. Natürlich war die Mission wichtig, doch zählte es für Sho auch zur Pflicht zu helfen. Seine Eltern hatten ihn zumindest so erzogen. Für den Anderen schien die Mission wohl an erster Stelle zu stehen. So was gab es eben auch, nur konnte sich Sho im Moment damit nicht anfreunden. Kurz gesagt, für ihn gab es eben auch noch wichtigeres als die Mission, Teamwork und das alles. Allerdings war jetzt doch sehr müde, dies machte es um so schwerer zu rennen. Außerdem waren sie schon den ganzen Tag gelaufen, der blond haarige Genin war erschöpft, müde und erschöpft. Aus dem Rennen wurde ein schnelles Gehen und dann ein Gehen. Trotzdem hatte er sich schon ein gutes Stück zurückgelegt und war von Kawa Hayatos Schlafplatz aus nicht mehr zu erkennen. Shos Laune sackte rapide ab. „Verdammt ich will auch schlafen.“ Wenn er im Moment nicht alleine wäre, dann könnte man schön erkennen wie er drauf war. Sein Gesicht spiegelte Müdigkeit, genervt sein und Lustlosigkeit wieder. Es gelang dem Jungen nicht mehr ein freundliches oder zumindest neutrales Gesicht aufzulegen. In seiner miesen Laune, hörte er auch nur noch halbherzig hin und konzentrierte sich so gut es ging darauf endlich am Ort des Brandes anzukommen.
In der Zwischenzeit gingen die Schreie unverfroren weiter. Wer auch immer dahinter steckte dachte nicht im Traum daran jemanden schlafen zu lassen. Vom Nachtlager aus waren sie immer noch recht laut und wurden auch immer lauter, oder wirkte dies nur durch die Ruhe der Nacht so? Jedenfalls dürfte es immer noch recht schwer sein einzuschlafen. Was war das? Die Schreie hörten sich doch Teilweise wie Freudenschreie an, da hatte doch jemand richtig Spaß an einem kleinen Großbrand. Vielleicht nahm ja Hayato dies war, Sho konnte, oder wollte dies in seiner schlechten Laune jedenfalls bemerken. Auch wenn ihm blieb nichts übrig als nachzusehen, denn bei diesem Lärm konnte er wohl kaum einschlafen und er hatte auch immer noch den Brief bei sich.
 
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Mameha Junko

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Die beiden Genin reagierten also nicht? Das Freudenfeuer wurde also ohne sie weitergeführt, während eine der wildesten Feiern des Jahrhunderts exakt dort exakt zu dem Zeitpunkt, zu welchem die beiden Herren sich schlafen legen wollten vonstatten ging.
Denn genau das, lieber Sho, war es auch, was dieses Freudenfeuer zu bedeuten hatte. Insgesamt fünf Personen veranstalteten ein Heidenspektakel, während sie eine brüchige Scheune angezündet hatten und dieses noch mit der Gesellschaft eines kleinen Lagerfeuers beglückten. Falls Sho sich an die Herren und Damen wenden wollte: ein älteres Ehepaar, bestehend aus einem Großväterchen und einem Großmütterchen, wie sie in Märchenbüchern vorkamen, eine Frau mittleren Alters mit braunen Haaren, die darauf bestand, den Tanz der Geburt mit wirren Bewegungen zu vollführen (sie nannte es zumindest so) und zwei sehr temperamentvolle Herren die (sehr schlecht) um die Wette sangen. Ja, als Sho ankam, wagten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes an die "Ode an die Freude".
Wie auch immer Sho entschied, mit der Situation umzugehen: In der Tat würde noch bis tief in die Nacht gefeiert, am Ende wurde auch noch irgendwelche leckeren Fleischspieße über offenem Feuer geröstet, die Marinade rausgeholt und der Regentanz aufgeführt.
War es nicht zum verrückt werden? Die ganze Zeit war die Bande dort am johlen, aber keiner der feiernden Gäste hatte den Anstand, auf ein paar schlafende Genin in geheimer Mission achtzugeben oder auf diese Rücksicht zu nehmen.

Noch nicht einmal Hayato war Ruhe vergönnt. Mit einem vernehmlichen Klacken schlug direkt neben ihm ein Steinchen ein, als hätte jemand mit einer Schleuder einen Kiesel in seine Richtung geschleudert. Nur wenige Augenblicke später kam auch schon der zweite Kiesel angesegelt.
Keine Frage: Irgend jemand wollte ihn ärgern. Doch in einer liegenden Position war Hayato nicht nur bedingt elegant, er war auch schwerlich in der Lage, den Steinchenwerfer in der Dunkelheit zu identifizieren, geschweige denn ihn von seinem Handeln abzuhalten.

Doch zurück zum tapferen Sho, der sich tatsächlich aufgemacht hatte, um Hilfe zu leisten, wo es gar keiner Hilfe bedurfte. Wenn er das schon für eine Dreckssituation hielt, dann brauchte er nur den Blick zu heben. In diesem Falle durfte er sich der Tatsache gewahr werden, dass seine Teamleiterin es sich auf einem der Äste in diesem Wirrwarr an Bäumen bequem gemacht hatte. Auch sie wirkte nicht unbedingt ausgeschlafen, aber definitiv körperlich weniger angeschlagen als die beiden Genin, die sie so unzeremoniell auf den Weg ins Ungewisse geschickt hatte.
"Du kannst auch nicht schlafen, hm?" Rein rhetorische Frage, bei dem Krach konnte man entweder Wachs in die Ohren stopfen oder den Schlaf schlichtweg als unmöglich abgehakt betrachten. Aber warum war Junko hier, und nicht ganz woanders und warum hatte sie nicht zu ihren beiden Schützlingen aufgeschlossen? Antworten gab es wenige, Fragen dafür um so mehr.
"Was glaubst du, was geht hier vor?" Nur so als kleiner Test. Wie Sho bei diesem abschnitt, blieb abzuwarten. Bis dahin klang die Kunoichi, wenngleich normalerweise jedes Wort mit einer dünnen Eisschicht versehen war, sogar ein wenig provokativ, während sie auf ihrem Ast - in luftigen Höhen anscheinend zu Hause - die Beine überschlug.
 

Waguchi Sho

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Waguchi Sho war schon ziemlich stark darauf fixiert, dass jemand seine Hilfe benötigte. Wie sollte es auch anders sein, wenn es brennt? Hier handelte es sich ja auch nicht mehr um ein Lagerfeuer, sondern um ein Feuer. Etwas brannte, was normalerweise nicht in Flammen stand. Es fehlte ihm aber an Motivation, eigentlich wollte er schlafen. Ein langer zweitage Marsch stand ja noch vor ihm und seinem Kollegen, Kawa Hayato, doch bei dem Krach und mit dem hintergedanken an das Feuer, könnte er doch nie mals schlafen. Dazu noch die fehlende Mameha Junko. Alles Dinge, über die er in gedanken schimpfte, wohlgemerkt nur in Gedanken. Natürlich würde er gerne laut fluchen, doch seine schlechte Laune zu zeigen war einfach nicht drin. Allerdings entfiel dem Jungen jedoch auf seine Körpersprache zu achten. Seine Schultern hingen schlaf, die Arme baumelten nur noch beim gehen, wenn man es noch so nennen wollte. Die Mundwinkel waren tief. Trotzdem kam er vorwärts und damit auch näher an der Quelle für diese Störung. Auf einmal hörte es sich ganz anders an, plötzlich wirkten die Schreie fröhlicher. Wollten seine Ohren ihm einen Streich spielen? Seine schlechte Laune noch mehr drücken, das fehlte noch. Zu allem Überfluss bemerkte er auch noch etwas auf einem Baum. Nicht doch, die verlorengegangene Teamleiterin war im Geäst. Das sie sich noch her traute.

Sho fand die Frage, ob er schlafen konnte ganz leicht provozierend, nur ganz leicht. Rhetorisches nahm er gerade nicht wahr. Doch sollte es langsam angemessen sein, dass sich der Waguchi wieder fangte und vielleicht auch einige Erklärung genannte Teamleiterin Mameha Junko fällig. Doch pustekuchen, erst stellte sie noch eine Frage. Was er von dieser Situtaion hielt? Das war mal eine Frage. Aber sie machte ihn doch etwas nachdenklich und lies ihn aus seiner negativ Sicht ausbrechen. Kurz, er bekam sich wieder im Griff und sein sonst ruhiger Kopf kam zurück, wobei durch Müdigkeit garantiert nicht zur Höchstleistung fähig. Doch, es hielt sich um Freudenschreie, außerdem konnte man ja nun auch das Geschehen sehen und was taten sie da? Scheinbar grillten sie auch noch. Hilfe brauchten sie jedenfalls nicht. „Die feiern hier doch nicht etwa?“, sprach Sho seine Gedanken aus. Na toll und Sho wollte sich beeilen um zu helfen, wer keine Hilfe benötigte. Richtig Lust hatte er jetzt nicht mit ihnen zu reden, allerhöchtens anschreien, doch dies konnte er noch gerade so verkneifen. Es gab nämlich im Moment wichtigeres. „Wo waren sie, Mameha-sama?“, fragte er einfach drauf los. „Ist dies denn überhaupt eine richtige Mission, oder nur irgendein blöder Test?“ Ohje, seine Zweifel hatte er doch jetzt tatsächlich ausgesprochen. Hoffentlich gab das jetzt kein Rückfeuer. „Verstehen sie mich nicht falsch, im Grunde ist es ja egal. Aber das alles klang nicht sehr glaubwürdig und sie waren einfach verschwunden. Das machte mich irgendwie stutzig. Könnten sie mir dies bitte erklären?“ Mit Glück wurde Sho nicht sofort einen Kopf kürzer gemacht.
 

Kawa Hayato

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Ob die Entscheidung gut war Sho alleine ziehen zu lassen? Wo er doch den wichtigen Teil der Mission besaß. Er stand schon etwas im Zwiespalt, jedoch hatte dieses Geschreie nichts mit ihrer Mission zu tun, also warum helfen? Es war doch wichtig, dass sie morgen fit waren. Nun war es aber nicht mehr zu ändern, also versuchte Hayato zu schlafen. Es stellte sich als schwieriger heraus, als er dachte. Die lautstarken Schreie waren nach einer gewissen Zeit zu ertragen, jedoch aber nicht was dann folgen sollte. Es war ihm gerade gelungen die Augen zu schließen, als ein Stein direkt neben ihm einschlug. Hätte ja ein physikalischer Zufall sein können, der Einschlag des zweiten Steines revidierte diesen letzten Gedanken von alleine. Hayato versuchte erst im Liegen den oder die Täter ausfindig zu machen, als das nicht funktionierte, stellte er sich auf. Verdammte kacke, jetzt kann ich nicht mal gemütlich schlafen. Welcher Penner schmeißt hier mit Steinen auf mich? Doch die Dunkelheit machte es ihm schwer etwas zu erkennen, also versuchte er durch den Abdruck der Steine auf dem Boden die Richtung, aus der sie kamen, zu erahnen. Was natürlich nur wage Wissenschaft war.
Hayato war recht müde, was seine Wut auf die Person oder Personen, welche verhinderten, dass er schlafen konnte, nur noch größer werden lies. Er brauchte seinen Schlaf und er konnte es in diesem Zustand sicher nicht leiden, wenn man ihn davon abhält. Na der kann was erleben, wenn ich den in die Finger bekomme. So ein verdammter Misst, woher kommt das nur?
Als er noch am Rätseln war, kam auch schon der nächste Stein geflogen. Dieses Mal war es ihm endlich möglich zu erkennen, aus welcher Richtung der Stein kam. Auch wenn der Körper nicht mehr wollte, da er viel zu müde war, musste er dem ein Ende bereiten.
Hayato war bewusst, dass es wohl nur ein Streich sein musste, denn wäre ihm jemand über den Weg gelaufen, welcher ihm nicht wohlgesonnen war, hätte dieser ihn schon längst beseitigt. Denn im Schlaf wäre er ungeschützt gewesen bzw. hätte sich schwieriger verteidigen können. Natürlich könnte es auch sein, dass diese Person nicht mit einem Wehrlosen kämpfen wollte. Dann aber würde er nicht aus der Ferne mit Steinen schmeißen, sondern sich persönlich zeigen. Aus diesem Grund stellte sich Hayato in Kampfposition und zückte sein Kunai. So wollte er dem oder den Steineschmeißer etwas Angst einjagen, sodass sie damit aufhörten oder sich von alleine stellten. Komm raus und zeig dich! Ich habe nicht die ganze Nacht dafür Zeit. Wenn du das also klären willst, dann komm!
Es war ein weiterer Versuch entweder einzuschüchtern oder die Person oder Personen aus der Deckung zu locken. Hayato war es eigentlich egal, ob er nun kämpfen musste oder nicht, er wollte das nur schnell beenden, sodass er endlich zu seinem Schlaf kam.
Das blöde an dieser Situation war, selbst auf das Gehör konnte er sich wenig verlassen, da in der ferne diese lauten Schreie waren. Es war ihm also fast unmöglich Geräusche wahrzunehmen, um so den oder die Verdächtigen bei einem Fehltritt zu hören.
Auf seine Forderung passierte gar nichts, nicht mal ein weiterer Stein flog. Konnte er nun wieder schlafen gehen? War es ihm wirklich möglich? Er starte weiter in die Dunkelheit und als eine Zeit lang nichts passierte, entschloss er sich wieder hinzulegen. War es nun wirklich vorbei? Mit diesem Gedanken lag er nun da, die Schreie im Hintergrund, jetzt hatten man es geschafft. Vermutlich würde er nicht mehr einschlafen.
 

Sakaida Mai

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Beginn der B-Rang Mission: Das Räuberlager
@Akinawa Izuya @Sakaida Mai

Ein drittes Mal drehte Mai ihr Haarband, um es etwas enger um ihren üblichen Zopf zu schnüren. Dann zog sie den langen, blauen Haarschweif noch zurecht und ließ ihn schließlich über ihren Rücken fallen. Der Pony und die vorderen Strähnen hatten sich wie immer aus dem Zopf befreit und umrahmten ihr Gesicht, welches ihr gerade ungewohnt ausdruckslos entgegenblickte. Die junge Chuunin stand vor dem Spiegel und war nun bereit zum Aufbruch. Erneut wurde ihr die Leitung einer Mission zugeteilt, welche den B-Rang zugesprochen bekam. Mittlerweile gehörten diese Auftrage nicht mehr zu jenen, welche sie Tage zuvor nicht mehr schlafen ließen. Mai hatte in den letzten Monaten viele Aufträge gehabt, welche nicht spurlos an ihr vorbeigegangen waren. Zuletzt musste sie sich ihren Ängsten in Yu no Kuni stellen und wurde dort Zeugin einer grausamen Serie von Entführungen. Manchmal fühlte es sich so an, als könnten die schönen Dinge in der Heimat Shirogakure all das Schreckliche außerhalb der Mauern nicht mehr ausreichend gut machen. Blickte sich die Blauhaarige deswegen so ausdruckslos an? Woher kam diese plötzliche Wesensveränderung? Es hatte einen Grund. Die berüchtigten Räuber, die ihre Gesichter mit den schwarzen Tüchern vermummten. Mai erinnerte sich an diese Gruppierung, welche vor fünf Jahren schon einmal wütete. Tatsächlich war seither kaum ein Tag vergangen, an welchem sie nicht an diese Verbrecher dachte. Die Kunoichi aus Kumogakure hatte nie Rachgelüste empfunden. Sie war so viele Jahre schwach gewesen, machtlos gegen Verbrecher, welche wie vom Erdboden verschluckt waren. Doch die Karten wurden neu gemischt. Nicht nur, dass Mai mittlerweile wusste, wie man einen Kampf führte. Das Schicksal hatte ihr diese Mission zugeteilt. Sie könnte endlich abrechnen.

In Gedanken versunken marschierte Mai durch das Dorf. Es war noch dunkel, denn um diese Jahreszeit dauerte es, bis die Morgensonne die Straßen in Licht hüllte. Es war gerade einmal kurz vor sechs Uhr, als der kühle Wind die warme Haut der Kunoichi streifte. Sie würde gleich auf ihren Teamkollegen treffen, mit welchem sie Seite an Seite diesen enorm wichtigen Auftrag durchführen würde. Mai war gut darin, eine Rolle zu spielen. Abgesehen davon war sie überaus beherrscht und diszipliniert, was bei dieser Mission ausschlaggebend für den Erfolg sein würde. Dennoch hatte sie Angst, dass sie sich bei dieser Sache selbst im Weg stehen würde, da sie emotional zu sehr in diese Geschichte verstrickt war. Doch sie hatte nichts gesagt, aus Angst, man würde ihr den Auftrag wieder entziehen. Mai wollte ihn aber um jeden Preis durchführen. Sie musste!

Doch sie durfte nicht vergessen, dass es bei dieser Mission nicht um ihre persönlichen Belange ging. Es mussten zwei Dinge im Vordergrund stehen: Der Erfolg des Auftrags und das Wohlergehen des Teams. Und das Wohl des einzigen Teammitglieds neben Mai war der Blauhaarigen sehr wichtig. Akinawa Izuya wurde ebenfalls beauftragt, das Räuberlager zu finden und auszuspionieren. Mai hatte bereits drei Jobs erfolgreich mit ihm erledigt und sie erinnerte sich an jeden einzelnen wirklich gerne. Sie verstand sich gut mit Izuya und mochte ihn sehr. Was seine Fähigkeiten betraf, so wusste sie nur, dass er ein Vollblut-Taijutsuka war und in diesem Gebiet brillierte. Neulich hatte sie sogar ein Gerücht aufgeschnappt, dass er der körperlich stärkste Shinobi des Dorfes sein soll. Würden die beiden Shinobi auch in ernsthaft gefährlichen Situationen harmonieren können? Mai war durchaus optimistisch, aber nicht minder besorgt. Hoffentlich würde er unbeschadet aus der Sache herauskommen!

Die Erinnerungen an das Cheerleadern und die leckere Nudelsuppe im Laden seiner Eltern ließen Mai das erste Mal lächeln. Sie sollte sich nicht in negativen Gefühlen verstricken, sondern so vorgehen, wie sie es immer tat: besonnen und vorsichtig. Es stand mehr auf dem Spiel, als nur das Scheitern eines Auftrages. Und an den eigentlichen Auftrag musste Mai sich immer wieder erinnern: Es ist eine reine Aufklärungsmission.

Am Westtor angekommen nahm Mai auf einer Bank Platz und senkte den Kopf. Sie betrachtete ihre filigranen Stiefel, ohne diese bewusst wahrzunehmen. In Gedanken war sie bereits im Reich der Flüsse, um dann weiter nach Kaze no Kuni zu reisen. Von dort aus ins Reich der Steine.. Oh! Da war Mai ja noch nie gewesen! Überrascht blickte die Blauhaarige auf. Plötzlich zierte ein breites, amüsiertes Lächeln ihr Gesicht, welches der einsamen Dunkelheit galt. Ein weiteres Reich in ihrer Sammlung also! Das hatte sie ja ganz vergessen.. Sie wollte in so viele Länder wie möglich reisen. Wie konnte sie dieses Ziel aus Kindheitstagen nur vergessen? Das war ihr doch so wichtig gewesen und das Reisen machte ihr so viel Freude. Diese unbeschwerte Seite an sich mochte Mai lieber, das war sicher! Und sie sollte darauf achten, sich nicht selbst zu verlieren. Nicht sich selbst, nicht Izuya und nicht das Vertrauen des Kagen. Nicht, weil sie sich von dem Wunsch nach Rache hat verführen lassen.
 
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Akinawa Izuya

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An diesem Morgen war Izuya mit sehr gemischten Gefühlen aufgestanden, denn es ging heute wieder auf eine Mission des B-Ranges, die ihn einige Tage von der Heimat fernhalten sollte. Der Taijutsuka hatte schon einmal eine B-Rang Mission durchgeführt und diese sogar zu großen Teilen geleitet, da der eigentliche Teamleiter im Grunde nur ohnmächtig war. Die Mission ging auch glimpflich aus, denn er hatte zusammen mit Kenta kurzerhand das Räuberlager hochgenommen, aber seither befanden sich Erinnerungen in seinem Kopf, die ihm zusetzten. Er hatte die armen Kerle zwar nicht direkt getötet, sie aber im Grunde wie ein Zulieferer in die Fängen des Kinzoku getrieben, der sie alle ziemlich erbarmungslos abgeschlachtet hatte. Egal wie man das Papier also nun hinlegte, er hatte Blut an den Händen und schlief seither auch nicht mehr ganz so gut. Jüngst war er zum Chuunin aufgestiegen und bekam eine ganze Palette an neuen Pflichten und Verantwortungen auferlegt, zuzüglich zur stylischen Chuunin-Weste des Dorfes, die er vermutlich nur selten tragen würde. Und nun durfte er die Früchte seines Erfolges direkt ernten und erneut auf eine B-Rang Mission ausrücken, bei der er sich dieses Mal allerdings verdammt noch mal zurückhalten musste. Es handelte sich um eine Aufklärungsmission, also war Feindkontakt im Grunde zu vermeiden. Nicht unbedingt die beste Mission für ihn, aber er würde sein Bestes geben den Auftrag zu erfüllen.

Der Blauschopf trat aus der Dusche heraus, schnappte sich sein Handtuch und führte dieses über den Körper, der lauter Narben harter Trainings aufwies. Izuya war kein talentierter Shinobi, aber er machte jedes fehlende Talent mit übermäßig harter Arbeit wieder wett, denn ein Loser übertraf die Genies stets auf diese Art. Kurz wuschelte er das Handtuch durch die Haare und richtete sich dann wieder auf, als er seine eigenen Iriden im Spiegel betrachtete. Die eisblauen Augen des jungen Mannes wanderten über seine markanten Gesichtszüge, fuhren seinen Körper entlang und er seufzte. Mittlerweile war der Akinawa in ganz Shirogakure für seine zerstörerische Körperkraft bekannt und darin stand ihm keiner in etwas nach, aber ihm reichte es noch nicht. Izuya brauchte noch viel mehr Kraft, einfach viel mehr Kraft. Wieder schaute er sich in die Augen. „Du musst härter an dir arbeiten. Tag und Nacht“, befahl er sich eher selbst und schmierte sich dann das Gesicht mit Rasierschaum ein, schnappte sich den Guirettoru Rasierer und entfernte sich kurzerhand die Stoppeln, die ihm allmählich wuchsen. Nachdem er die Körperpflege fertig hatte, begab er sich zurück in sein Zimmer und kramte die Missionsklamotten hervor, die er sich für den Einsatz im Steinreich zu Recht gelegt hatte. Er verzichtete dieses Mal auf seinen funktionalen Kampfanzug und würde auch seine Trainingsgewichte nicht mitnehmen, allerdings hatte er sich ja immer Gewichte in die Kleidung eingenäht, um dennoch Gewicht mit sich zu führen. Da es sich um eine Aufklärung handelte, wäre es sehr dämlich, wenn man als Shinobi des Shirogakure Verbundes erkannt werden würde, daher verzichtete er auf die Mitführung seines Stirnbandes und der Chuunin Weste. Stattdessen zog er sich eine einfache, dunkelbraune Hose an und dazu Sandaletten, während er Teile seiner Unterschenkel einbandagierte. Oben zog er sich ein langärmliges, weißes Kimonojäckchen an, welches er auf Bauchhöhe mit einem blauen Obi zuband und rundete sein Outfit mit einem braunen Umhang und einem dunkelroten Schal ab, um sich die Hitze vom Leib zu halten. Die Hände und Unterarme hatte er ebenfalls einbandagiert, zog sich jedoch dunkelbraune, fingerfreie Handschuhe darüber.

Auf dem Weg nach unten, bog er in die Küche ab und warf sich schnell zwei Toasts in den Toaster, während seine jüngere Schwester gerade seinen Rucksack packte. Darin befanden sich natürlich ein paar Kunai und Shuriken, aber auch anderes nützliches Material und eben Proviant. „Das ist wirklich lieb von dir, Schwester“, meinte Izuya nur und wirkte dabei aber etwas gedanklich abwesend, was seiner Schwester natürlich auffiel. Sie war eine begabte Kunoichi und hatte das Glück, dass ihr immer alles irgendwie in den Schoß fiel. Aber sie war eben auch noch eine Genin, obwohl sie ihm weit voraus war. Izuya krallte sich die beiden Toast, warf sich den Rucksack über und drückte seine Schwester noch, die ihn wortlos ziehen ließ. Sie kannte ihren Bruder bestens, daher wusste sie, dass sie ihm nicht positiv zureden sollte. Izuya war ein Mann, der alles mit sich selbst ausmachte und so war es schon immer gewesen. Tief in Gedanken versunken, spazierte der Taijutsuka durch die Straßen von Shirogakure, um das Westtor zu erreichen. Dort war der Start der Mission angegeben, schließlich mussten sie in das Reich der Steine reisen. Auf dem Weg dorthin ließ er seinen Blick über die vielen Gebäude der Stadt wandern, betrachtete dabei auch das Verwaltungsgebäude und all die schönen Attraktionen, die Shirogakure zu bieten hatte. Und auch Jôsei war schön anzusehen. Ein Lächeln zog in die Gesichtszüge des Kampfsportlers ein, der unterwegs natürlich von einigen Jungs und Mädchen als Basketball-Profi identifiziert wurde. Unterwegs zwiebelte er sich dann noch fix die zwei Toastscheiben rein, um gesättigt auf die Reise zu gehen. Zu viel essen war auch nicht gut, denn die Reisegeschwindigkeiten konnten viel abverlangen, aber auf leeren Magen ging es auch nicht.

Dann erreichte der frische Chuunin auch schon den Bereich beim Westtor und sah sich aufmerksam um, schließlich hatte er eine Missionspartnerin. Sakaida Mai war eine langjährige, erfahrene Chuunin und eine äußerst attraktive Kunoichi, wie Izuya bereits auf mehreren Jobs feststellen durfte. Sie war eine positive Persönlichkeit, sehr harmonisch und friedliebend und wirkte immer gut gelaunt. Das hatte die Sakaida vom ersten Job an bereits total sympathisch gemacht. Sie teilten bereits einige, lustige Erinnerungen und das schweißte sie eben auch ein Stück weit zusammen. Bisher hatte Izuya nie eine Kameradin mit ins Restaurant seiner Familie genommen, aber bei Mai hatte er eine Ausnahme gemacht. Aus der Ferne konnte der Blauschopf die Chuunin auf einer Bank sitzen sehen und hielt einen Augenblick inne, um sie zu mustern. Sie wirkte ein wenig besorgt und angespannt, was vermutlich mit der Mission zu tun hatte. Izuya hatte bisher keinen solchen Auftrag mit ihr durchgeführt und wusste daher nicht, inwieweit die Missions-Mai drauf war. Musste er sich Sorgen machen? Nein, musste er nicht. Kurz schmunzelte Izuya, denn er steckte all sein Vertrauen in die blauhaarige Sakaida und koste es was es wollte, er würde sie auf jeden Fall beschützen, denn dafür waren Partner einfach da. Der Blauschopf lief wieder los und gesellte sich dann zur Chuunin, setzte sich aber nicht hin. Er hob leicht die Hand zum Gruße und schenkte seiner Teamleiterin ein ehrliches Lächeln. „Guten Morgen, Mai“, begrüßte er sie und ging etwas in die Hocke, damit sie nicht so empor schauen musste. Seine eisblauen Iriden trafen dabei auf die Seelenspiegel der Sakaida, während er ihr einen Daumen zeigte. „Ich bin ausgeruht, topfit und bereit für die Mission.“

@Sakaida Mai
 

Sakaida Mai

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Als Mai bewusst wurde, wie fest ihre Hände sich an dem Holzbrett der Bank verkrampft hatten, löste sie den Griff vorsichtig und legte sich die Hände stattdessen in den Schoß. Die Anspannung war ihr vermutlich anzusehen, doch war es dafür eigentlich noch zu früh. Die Reise nach Kaze no Kuni würde ein paar Tage in Anspruch nehmen. Sicherlich würde der Weg dorthin bereits für ein wenig mehr innere Ruhe sorgen. Es war doch oft so, dass man sich vor anstehenden Situationen fürchtete, bis man sich in sie begibt. Mai durfte nicht vergessen, was sie schon alles geschafft hatte, was sie überstanden hatte und welche Schicksalsschläge sie in ihrem jungen Leben bereits ertragen hatte. Sie war wohl stärker, als sie im Moment dachte. Und von all den Erfahrungen und den Lehren, welche sie daraus gezogen hatte, würde sie auch bei diesem Auftrag profitieren! Sie durfte nur nicht den Mut verlieren und musste ihre persönliche Angelegenheit aus dem Spiel lassen, so schwer es ihr auch fallen wird.

Die Blauhaarige Kunoichi aus Kumogakure war so in Gedanken versunken, dass sie Izuya erst bemerkt hatte, als dieser sich ihr näherte. Sie wandte das Gesicht in seine Richtung und musste unweigerlich lächeln, als sie ihn sah. „Guten Morgen!“, begrüßte sie auch ihn freundlich, woraufhin ihre Augen seinen Bewegungen folgten. Da er in die Hocke ging, sprang Mai nicht sofort von ihrem Sitzplatz auf und lächelte ihn stattdessen erwartungsvoll an. Wann hatte sie ihn eigentlich zuletzt gesehen? So lange konnte das ja eigentlich nicht her sein, aber dennoch wirkte er plötzlich erwachsener. Lag es vielleicht an den Umständen einer gemeinsamen, hochrangigen Mission? War es der dunkle Morgen? Die Worte Izuyas entlockten Mai ein kurzes Auflachen. „Die perfekten Voraussetzungen! Das ist gut“, quittierte sie das grinsend und erhob sich schließlich von ihrer Bank. Das bewegte auch Izuya dazu, sich wieder aufzurichten, weswegen Mai dann doch den Kopf leicht in den Nacken legen musste. Ohne Zweifel, Izuya hatte sein hartes Training fortgesetzt. Vielleicht handelte es sich bei dem, was Mai über ihn aufgeschnappt hatte, doch nicht um ein Gerücht. „Und nicht nur das, du scheinst dein Training über alle Maßen ernst zu nehmen!“, tat sie ihre Bewunderung mit der üblichen Offenheit kund, woraufhin sie ihn noch einmal musterte, um Izuya dann anerkennend zuzunicken. Doch dann kam sie um ein verschmitztes Grinsen nicht herum: „Angeblich bist du ja der kräftigste Shinobi in Shirogakure“, verriet sie ihm süffisant das Gerücht, welches er vielleicht auch schon gehört hatte. Wobei - allen Anschein nach war das ja kein Gerücht. Und Izuya sah wirklich enorm gut aus, kein Wunder also, dass die jungen Damen die Köpfe zusammengesteckt hatten, um über ihn zu reden..

Wollen wir gleich aufbrechen?“, schlug Mai rein rhetorisch vor, denn eine andere Möglichkeit hatten die beiden ja nicht. Und so ließen die beiden blauhaarigen Shinobi die sicheren Mauern Shirogakures hinter sich und begaben sich auf das erste richtige, gemeinsame Abenteuer. „Es ist zwar umständlich, aber wir werden über das Reich der Flüsse nach Kaze no Kuni reisen müssen“, erklärte sie Izuya die Route. Durch ein unabhängiges Reich zu reisen wäre einfacher, als über ein Land des Sora-Verbundes. Es gab noch einiges zu besprechen, doch dafür hatten die beiden Shinobi ja nun genug Zeit. Doch bevor Mai zum Auftrag kam, fiel es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen! Nun wusste sie, was sich an Izuya verändert hatte! Abrupt blieb sie stehen und teilte ihre Entdeckung enthusiastisch mit: „Das sehe ich ja erst jetzt! Du wurdest zum Chuunin befördert! Das ist ja toll, ich gratuliere dir, Izuya!“ Begeistert ballte sie ihre Hände zu Fäusten und strahle ihn an. „Kein Wunder, dass du für diese Mission ausgewählt wurdest“ Er wäre doch hoffentlich nicht enttäuscht darüber, dass nicht ihm die Leitung zugeteilt wurde?

Doch das Stichwort „diese Mission“ war bereits gefallen, weswegen Mai nach einem kurzen Austausch und der Wiederaufnahme des Weges überlegte, wie sie am besten anfangen sollte. Sicherlich hatte Mai mehr Informationen bekommen, als Izuya, doch wollte sie erst einmal wissen, ob er überhaupt schon einmal von der Räuberbande gehört hatte, welche ihre Gesichter mit schwarzen Tüchern vermummte. Die Ereignisse vor fünf Jahren hatten große Wellen geschlagen, allerdings waren sowohl Izuya, als auch Mai damals noch jünger und sogar nur in der Akademie. „An unserem Auftrag sind vor einigen Jahren viele Kollegen gescheitert. Es ging darum, das geheime Lager der berüchtigten Räuberbande zu finden. Wer weiß, wie lange man noch gesucht hätte, wären diese Verbrecher nicht plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Hast du je von den Ereignissen damals gehört?

@Akinawa Izuya

-> Ländereien im Reich des Flusses
 
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