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Das Haus der Familie Suzuya

Yagami Tamaki

Chuunin
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Am Ende einer ruhigen Straße, gleich neben einem Park, liegt das Haus der Suzuyas. Die kleine Familie bewohnt das zweistöckige Häuschen bereits in dritter Generation – zählt man Tamaki mit, sogar in vierter. Vater Masato hat das Haus vor der Geburt seines Sohnes aufwändig renovieren lassen, so dass es auch heute noch einen recht hübschen und sauberen Eindruck macht. Nach außen ist dies vor allem den weißgetünchten Wänden und dem gepflegten Vorgarten zu verdanken. Das viele Grün verhindert zudem einen allzu genauen Einblick in das Privatleben der Familie. Nahezu ganz verborgen ist der kleine Ziergarten mit Fischteich, der hinter dem Haus gelegen ist.

Ebenso nett und unaufgeregt zeigt sich das Innere. Viel helles Holz, schlichtes, aber gutes Mobiliar und nur hier und da ein bisschen Tand, der dem Besucher signalisiert, dass hier tatsächlich gelebt wird. Im Erdgeschoss befinden sich das Wohnzimmer, eine große Küche und zwei Geschäftsräume (ein Arbeitszimmer sowie ein kleines Lager), in denen Masato sich um seinen Delikatessenhandel kümmert, wenn er nicht im Kontor unterwegs ist. Zwei Räume im hinteren Teil des Hauses, die zum Garten hinaus führen, plus ein kleines altersgerechtes Bad sind das Reich von Oma Umeko. Streng genommen zählt auch die Küche hinzu, in der die begnadete Köchin meist zu finden ist.

Der erste Stock steht unter der Alleinherrschaft von Suzuya Miho, ihres Zeichens Frau von Masato, flüchtige Yagami und Tamakis Mutter. Ihrem Mann und ihrem Sohn hat sie gnädigerweise Wohnrecht zugestanden. Der größte Raum ist wohl das elterliche Schlafzimmer, der zweitgrößte Tamakis Zimmer. Beide Zimmer verfügen über einen recht geräumigen Balkon, der zum benachbarten Park hin ausgerichtet ist, jedoch von dichtem Laubwerk abgeschirmt wird. Sonst befinden sich hier oben noch ein größeres Bad, eine Abstellkammer und ein Zimmer, das Miho als Arbeitszimmer besetzt hat.

Ein kleiner, niedriger Dachboden, der zu nicht viel mehr taugt, als zu Tamakis Lieblingsversteck, und ein Keller, der hauptsächlich als Vorratskammer dient, zählen ebenfalls zum Haus.


“Bist du dir sicher, dass du das willst?“, fragte Tamaki zum vermutlich schon hundertfünften Mal an diesem Morgen. Der kleine Genin hatte den Arm gegen den Türrahmen gestützt und schaute in die geräumige Küche, in der Suzuya Umeko am Werkeln war. Die alte Dame sah allerliebst aus. Über dem dunkelblauen Tweedkostüm trug sie eine blütenreine Schürze, was bedeutete, dass sie heute noch nicht viel gemacht hatte (das war gestern, vorgestern und am Tag davor bereits geschehen). Aber auch das Kostüm war ungewöhnlich. Das trug Tamakis Oma nämlich nur, wenn sie ausging. Und genau das stand heute auf dem Plan. Tamaki bezweifelte, ob ein Tweedkostüm die richtige Kleidung für einen Besuch in den Slums war, aber davon würde er seine Oma genau so wenig abbringen können wie von ihrem Vorhaben. Suzuya Umeko plante ein Festessen für die Ärmsten der Armen. Nur waren die nicht ganz so begeistert von der Sache. Zumindest eine Gruppe, die sich „Die Anwoner“ nannte und der Familie einen Drohbrief hatte zukommen lassen. Nun ja ... „Brief“. Tamaki drehte das abgerissene Stück Pappe in der freien Hand. In kruder Schrift und fragwürdiger Orthografie war dort eine halb verwischte Warnung zu lesen. Die Familie Suzuya möge sich von den Slums fernhalten, sonst ... ! „Mach dir nicht so viele Sorgen, Tama-chan.“. Umeko war zu ihrem Enkel getreten und wuschelte ihm liebevoll das Haar. Tamaki duckte sich halb unter der Hand weg, was der alten Dame ein Lächeln entlockte. „Das ist doch nur ein Dummejungenstreich. Außerdem beschützen du und deine reizenden Freunde mich doch. Was soll da schiefgehen?“. Tamaki fielen eine ganze Menge Sachen ein. Zum Glück war seine Mutter gerade außer Haus. Die hätte nämlich noch eine Wagenladung an Gründen, warum das eine waghalsige und viel zu gefährliche Idee war, beigesteuert. „Aber apropos Freunde ... ich habe gestern noch eine kleine Überraschung für die beiden vorbereitet. Ich freue mich ja so, dass du endlich so netten Anschluss gefunden hast. Dieser Kinzoku war mir doch etwas suspekt ...“. Tamaki lächelte leicht gequält und ließ seine Oma reden. Er hatte sie wirklich, wirklich gern und es stand außer Frage, dass er sie gegen jegliche Eskapaden irgendwelcher übergeschnappter „Anwoner“ beschützen würde. Egal wie peinlich die Angelegenheit für ihn werden würde (spätestens dann, wenn Oma die Kleinkind- und Windelgeschichten auspackte und Kaya und Ray in jedes Detail von Tamakis früher Kindheit einweihen würde – ob sie nun wollten oder nicht). Seine Oma war ein durch und durch guter Mensch, der sein Herz auf einer etwas locker sitzenden Zunge trug. Er kannte sie nicht anders und viele verstohlene Blicke auf ihre Aura hatten es ihm bestätigt. Sie wollte den benachteiligten Menschen in den Slums wirklich helfen und hatte dafür alle möglichen Beziehungen mobilisiert und Hebel in Gang gesetzt, von denen Tamaki gar nicht gewusst hatte, dass es sie gab. Zahlreiche Lieferungen frischer und hochwertiger Lebensmittel waren bereits seit den frühen Morgenstunden auf dem Weg zu den namenlosen Plattformen. Selbstverständlich bewacht, so dass nichts abhandenkommen konnte. Nun mussten nur noch die Köchin selbst und ein paar weitere Kleinigkeiten sicher an den Ort des Geschehens eskortiert werden. Und dafür war er per offiziellem Auftrag der Dorfverwaltung verantwortlich. Nun ja, er hätte es wohl ähnlich gemacht, hätte er über die Missionszuteilung entscheiden müssen. Und er würde Kaya und Ray wiedersehen! Der kleine Suzuya warf einen Blick auf die große runde Küchenuhr. Es war noch ein wenig Zeit, bis die beiden Hayabusa hier aufschlagen würden. “Baa-chan?“, fragte er die alte Dame, die schon wieder in irgendwelchen Küchenschränken herumsuchte. “Was hast du denn noch alles zu tun? Kann ich dir was helfen?“. Und ob er konnte. Im Nu war Tamaki Teil der Geschäftigkeit geworden und wuselte nach den Anweisungen seiner Oma mit in der Küche herum. Und vielleicht war es gut so, denn die Ablenkung verhinderte, dass er sich zu viele Gedanken machte.

@Hayabusa Kaya @Hayabusa Ray
 
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Hayabusa Kaya

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Trying to trace my steps back here again - so many times
I'm just a speck inside your head - you came and made me who I am
I remember where it all began - so clearly...

Die Slums waren kein Ort für eine liebenswürdige Oma. Auch wenn Kaya sich um das Problem mit den rebellischen Patrioten gekümmert hatte, hatte ihre Mühe scheinbar nur kurzfristig für Besserung gesorgt. Zu ihrer großen Verwunderung - und Sorge - hatte die süße Oma von Tamaki einen Drohbrief erhalten. Anhand dessen Inhalts (und nicht zuletzt dank der grauenhafte Schreibweise...) lag es nah, dass es erneut Unruhestifter gab, die den gut gemeinten und ehrenamtlichen Einsatz der Omi nicht würdigten - noch mehr als das: sie wollten ihn sogar verhindern! Wie beschränkt kann man eigentlich sein... schnaubte die junge Hayabusa und vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Jacke, während sie ihren Mund und Nase wie gewohnt unter ihrem Shinobi Halstuch mit dem Zeichen Soragakures vergrub. Sie hatte wirklich geglaubt diese Sache ein für alle mal geklärt zu haben... nun ja... damit war sie eines besseren belehrt worden.

Obwohl sie selbst auf Plattform 3 zuhause war, war ihr das Haus der Suzuyas noch nie bewusst aufgefallen. Naja - das stimmte auch nicht so ganz. Sie hatte es schon bemerkt und die Nase darüber gerümpft, wie gut es doch manchen Leuten ging. Diesbezüglich hatte sie nun ein schlechtes Gewissen. War Tamaki doch zu ihrem Freund geworden und sie hatte ihn wirklich gern. Sie wollte ihn beschützen und erst recht seine Oma, die so wahnwitzig war dieses Festessen zu veranstalten. Als sie davon das erste Mal gehört hatte - tatsächlich von den Leuten der Suppenküche - hatte sie es für einen dummen Scherz gehalten und ein paar Kopfnüsse verteilt. Doch es entsprach der Wahrheit und das schien ihr nach wie vor soweit hergeholt, dass sie stark daran zweifelte. Das es wirklich solch herzensgute Menschen auf der Welt gab... nachdenklich ruhte Kayas Blick auf dem Familienhaus. Sie stand noch draußen vor dem Tor - denn sie war eigentlich zu früh dran. Saku saß wie immer auf ihrer Schulter, betrachtete aber mindestens genau so gespannt das befremdliche Häuschen. Es wirkte so...friedlich. Die junge Hayabusa erwischte sich dabei, wie sie sich die Frage stellte, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wäre sie in einer solchen Familie aufgewachsen... was für eine Art Mensch wäre sie dann heute wohl? Hätte sie sich anders entwickelt - hätte ihr Leben eine andere Wendung genommen, wenn ihr Weg vielleicht schon eher den von Tamaki gekreuzt hätte? Hätte sie hier... eine Zuflucht finden können? Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, während sich in ihrem Inneren Gedanken und Gefühle überschlugen. Dieses Haus - dieses Leben - wirkte wie aus einer völlig anderen Welt. Ihr war es, als würde sie eine andere Dimension betreten, sobald sie das Tor passieren würde.

Zögernd streckte sie den Finger zur Klingel aus - und verharrte dann doch. Ließ ihre Hand unverrichteter Dinge wieder sinken. Sie hatte ... Angst. Angst, einfach nicht hier her zu passen, Angst, dass Tamaki das merken und sich von ihr distanzieren würde. Angst, dass sie sich verraten würde - Angst, dass die Bekanntschaft mit der lieben Oma alte Wunden wieder aufrieß. Es sprach doch viel dafür, dass sie Kayas Oma vom Wesen her ähnelte... schlagartig wurde ihr der Mund trocken und sie versuchte schwer zu schlucken, was ihr nicht so recht gelingen wollte. Sie hatte Angst vor den Gefühlen, die all das hier in ihr wecken würden. Ihre Hand ballte sich zur Faust, sie atmete tief ein und aus und versuchte sich für einen Moment auf ihren Atem zu konzentrieren. Alles wird gut. versuchte sie sich selbst Mut zuzusprechen. Doch das hatte eher den gegenteiligen Effekt: nun wurde sie noch nervöser und hatte das Gefühl, dass der Druck auf sie nur noch mehr stieg, eben weil sie sich nicht entspannen konnte. Der Drohbrief an die Familie ihres Freundes machten ihr nicht halb so viele Sorgen wie ihr eigenes Herz: als ihr plötzlich war, als würde ein Flügel flüchtig ihre Wange streicheln. Sie erschauderte, schreckte hoch und sah zu ihrer Seite - Saku sah sie intensiv an. Seine pechschwarzen Augen spiegelten sich in den ihren und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Genau...sie war nicht allein. Saku war bei ihr und würde an ihrer Seite bleiben. "Danke, alter Freund." sprach sie ehrlich gemeint, mit einer sanften, warmen Stimme. Als sie nun wieder neuen Mut gefasst hatte und den Finger hob um endlich zu klingeln, fuhr plötzlich Sakus Kopf herum und er schien zu krächzen. Erneut zog die Hayabusa ihren Finger zurück und fuhr herum: sah zum Ursprung von Sakus Aufregung. "Ah! Hallo Ray ~" grüßte sie ihren Clanbruder mit einem freundlichen Lächeln und hob die Hand, mit der sie nun eigentlich endlich hatte klingeln wollen, um Ray zu winken. "Schön dich zu sehen~" meinte sie vollkommen ehrlich und auch Saku, der aufgeregt auf ihrer Schulter hin und her wippte, freute sich offensichtlich über den weiteren Hayabusa.


@Yagami Tamaki @Hayabusa Ray
 

Hayabusa Ray

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Im Gegensatz zu Kaya war Ray mittlerweile nicht mehr verwundert über die Reaktion einiger Anwoner über die Oma, die in die Slums kam, um ihnen zu helfen. Auf den ersten und auch auf den zweiten Blick war das doch eine super Sache bei der alle gewannen, wieso also sollte irgendwer diese gutgemeinten und ehrenamtlichen Einsatz behindern oder gar torpedieren. Die Slumbewohner waren schon seltsam. Auch dieser Anschlag auf den Fleischlieferanten, unverständlich.

Ray hatte nur den Kopf geschüttelt, als er von der Mission gelesen hatte und war mit nachdenklichem Blick ins Wohnzimmer gegangen. Dort saß sein Vater in einem großen Sessel und las, wie immer mit einer Tasse Kaffee und seiner Morgenzeitung. Zwar besaß er nicht die scharfen Hayabusaaugen, aber dafür sahen seine Augen andere Dinge. Wie kein zweiter schien er mit seinen Augen die Emotionen, Gedanken und innere Welt seines Sohnes lesen zu können. "Was ist los mein Sohn?" fragte er daher, als er von seiner Zeitung aufblickte, ehe er sie zur Seite legte. Das Verhältnis zwischen Ray und seinem Vater war seit jeher ausgesprochen gut, weswegen der Rotschopf der Frage auch nicht auswich. Stattdessen antwortete er. "Ich habe dir doch von diesem Job neulich erzählt, dem in den Slums." "Da wo der Fleischlieferant beinahe in die Luft gesprengt worden wäre?" "Ja genau der." meinte Ray und grinste. Es tat gut, dass sein Vater ebenfalls Chuunin war und das Ninjadasein verstand. Da konnte man ohne Probleme über Explosionen reden, als ob es sich lediglich um das Wetter handelte. Ihm hatte er auch nichts von dem doch sehr heftigen Trainingskampf mit einem gewissen goldenen Drachen verschweigen müssen. "Jetzt sollen Kaya, Tamaki und ich die Oma von Tamaki bei einem Einsatz in die Slums begleiten, weil gewisse Anwoner ihr drohen. Ich frage mich nur warum?" Und wie immer bei solchen Fragen, lächelte Jun Hayabusa lediglich wissend und gab seinem Sohn mit einem Handzeichen zu verstehen weiterzureden. Natürlich würde er es ihm nicht so ohne weiteres sagen, sondern ihn dazu auffordern nachzudenken, um die Beweggründe, Emotionen und Motive der anderen zu verstehen. In letzter Zeit legte sein Vater noch mehr Wert darauf als ohnehin schon.

Noch immer ging dem Falkenjungen dieses Gespräch durch den Kopf, weswegen er ausnahmsweise auch mal weder schnell noch über die Dächer unterwegs war, sondern mit gesenktem Kopf und nachdenklichem Blick durch die Straßen ging, auf dem Weg zum Haus der Suzuyas. Tamaki hatte sie zu sich bestellt und so schlenderte er durch die Gassen und bemerkte überhaupt nichts von der friedlichen und ruhigen Atmossphäre um ihn herum. Sein Kopf war bei den Menschen in den Slums, er versuchte sie zu verstehen. Wie war es wohl dort aufzuwachsen, in Dunkelheit, in Dreck, gefangen und ohne Hoffnung, während nur wenig entfernt sich einige Reiche gigantische Villen leisten konnten. Was löste das wohl für Gefühle in diesen Menschen aus? Genau das war die Frage gewesen, die sein Vater ihm gestellt hatte und die Antwort darauf zu finden war für jemanden wie Ray gar nicht so leicht. Schlussendlich war er aber zu einigen schlüssigen Ergebnissen gekommen, besonders in Bezug auf die Menschen, die wahrscheinlich diesen Brief geschrieben hatten. Sofern ihre miese Rechtschreibung keine Absicht war, handelte es sich wahrscheinlich um Slumbewohner, die keinerlei Bildung genossen hatten und tagtäglich um das Überleben kämpfen mussten. Warum also freuten sie sich nicht über so ein Festessen? Tatsächlich gab es da mehrere Möglichkeiten, wie er zusammen mit seinem Vater bemerkt hatte. Verletzter Stolz, unvergebener Hass, Eifersucht auf die Bessergestellten, Wut auf das Schicksal, Wut auf die Bürger, Angst enttäuscht oder ausgenutzt zu werden alles sehr dunkle, sehr negative Emotionen, die zusammen einen absolut toxischen Cocktail ergaben. Ray konnte diese Emotionen zwar nicht eins zu eins nachempfinden, aber zumindest ansatzweise verstehen. Er hatte so ein Gefühl, dass diese Mission ihn auf eine ganz andere Art und Weise fordern würde. Sehr wahrscheinlich gab es in den Slums keinen Gegner, mit dem er nicht fertig werden würde, sollte es zum Kampf kommen, doch warum sollten sie gegen die eigenen Bewohner von Soragakure kämpfen.

Ray war so in Gedanken, dass er tatsächlich beinahe am Haus von Tamaki vorbeigelaufen wäre und auch das Rabenmädchen zunächst gar nicht bemerkt hatte. Erst ihre Begrüßung rieß ihn aus den Gedanken und nachdem er einige Moment gebraucht hatte, um sich zu orientieren, erblickte er Kaya, wie sie vor der Haustür stand und ihn mit einem Lächeln begrüßte. Ein warmes Gefühl machte sich in der Magengegend breit, als er Kayas Lächeln erwiderte, die Kaya, mit der er schon so manches Abenteuer durchgestanden hatte. Die Kaya, die von Bodo wusste, die mit ihm die Tyrannei einer gewissen Band zusammen durchgestanden hatte und ebenfalls einen Tiergeist ihren Freund nannte. Ohne weiter auf das Gefühl der Freundschaft zu achten, welches er garantiert nicht hätte benennen können, sprang er über das Gartentor und schlenderte zur Haustür. "Hallo ihr beiden." grüßte er mit einem raytypischen Grinsen zurück und nickte auch Saku zu. "Da wäre ich fast vorbeigelaufen." ergänzte er und auf den fragenden Blick von Kaya erwiderte er lediglich. "Ach, ich hab lediglich über die Mission nachgedacht, über die Leute da unten. Aber lasse uns klingeln." Der Rotschopf hatte keine Lust weiter ins Detail zu gehen, wenngleich Kaya wohl eine der ganz wenigen Personen war, deren Fragen er auf Dauer nicht ausweichen würde. Stattdessen aber übernahm er das Klingeln und zusammen warteten sie darauf, dass Tamaki ihnen die Tür aufmachte.
 

Yagami Tamaki

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Tamaki war außer Puste, noch ehe die Mission überhaupt begonnen hatte. Auf den letzten Drücker fielen seiner herzallerliebsten Großmutter nämlich noch ziemlich genau fünfhundert Dinge ein, die er noch erledigen könnte. Ob er mal nachsehen konnte, ob sie den gemahlenen Kreuzkümmel aus dem Reich der Flüsse schon eingepackt hatte? Und wenn er schon dabei war, gleich mal noch den guten roten Pfeffer aus der Oase Chiri im Norden des Windreiches heraussuchen! Den brauchte sie ja noch ganz dringend! Und so ging es munter weiter. Tamaki hatte bereits Mühe, sich den ganzen Kram zu merken (und musste Oma Umeko umgekehrt aber auch Respekt zollen, dass sie das in ihrem Alter noch so messerscharf konnte). Den Anweisungen dann auch noch körperlich zu folgen – und das in der Geschwindigkeit! –, war ihm beinahe nicht mehr möglich. So war der eher schmächtige Genin schon vor Beginn der eigentlichen Mission ziemlich aus der Puste. Der Plan, über das Herumgerenne nicht zu sehr ins Grübeln zu geraten, ging dabei jedoch nahezu perfekt auf. Fort waren die Gedanken an seine ersten Schritte auf dem träumerischen wie trügerischen Pfad ins Nachtreich. Fort war die Postkarte, die Kenta samt einer ominösen Einladung in seiner Tasche hinterlassen hatte. Fort waren die widerstreitenden Gefühle, die der Fund ausgelöst hatte. Ja, selbst der große Zwiespalt, der so sehr Teil von Tamaki war, dass er nicht gewusst hätte, ob er ohne ihn überhaupt noch er selbst wäre – all das ruhte. Wenigstens für eine kleine Weile.

Es klingelte und schlagartig war Tamaki wieder im Hier und Jetzt. Er keuchte leise, nicht nur, weil er seit wer weiß wie lange von A nach B und weiter gelaufen war (und dabei vermutlich das gesamte Alphabet abgeklappert hatte). Die Ankunft der beiden Hayabusa – seiner Freunde! – verlieh auch dem Zwiespalt wieder schmerzlich Präsenz. Der Suzuya schüttelte den Kopf kurz und heftig. Nein, er hatte sich doch entschieden. Für Ray und Kaya. Für das A-Team. Für Freundschaft und Nähe. “Ich geh zur Tür!“, rief er seiner Oma zu und ließ seinen Worten Taten folgen.

Nur einen Moment später öffnete sich die Tür vor Kaya und Ray (und Saku) und im Spalt erschien Tamakis blasses Gesicht. Der Suzuya wirkte abgekämpft. Seine Wangen waren gerötet und die hellbraunen Haare standen ihm vom Kopf ab wie ein Mopp. “Hey!“, grüßte er leicht flattrig und trat einen Schritt zur Seite. Es dauerte einen weiteren Moment, bis die Freude, die beiden wiederzusehen, die Oberhand gewann und ein warmherziges Lächeln in Tamakis Gesicht trug. “Freu mich total, euch zu sehen. Kommt doch kurz noch rein.“.

Das Heim der Suzuyas begrüßte die beiden Neuankömmlinge mit einer ruhigen, wohnlichen Atmosphäre. Ein paar Streifen Sonnenlicht fielen durch die Fenster und verliehen der hellen Einrichtung einen warmen Schein. Es hätte nur noch die Katze gefehlt, die sich auf den Sonnenflecken sonnte – aber die war bislang nicht eingezogen. Zu sehen war außer dem jüngsten Familienmitglied niemand, aber vom hinteren Ende des Korridors waren geschäftige Geräusche zu hören. Sie klangen verdächtig nach einer Oma. Und die steckte just den wohlfrisierten grauen Schopf zur Küchentür hinaus, als das versammelte A-Team den Flur hinunter lief. „Ach, meine Lieben ... wie schön, dass ihr da seid!“, freute sich Oma Suzuya und winkte die beiden Hayabusa mit verschwörerischer Miene tiefer in ihr Küchenreich. „Schaut mal, bevor wir aufbrechen.“. Umeko griff zwei mit einem stilisierten Federmuster bedruckte Furoshiki eingeschlagene Kästchen vom Küchentisch und hielt je eines davon Kaya und Ray hin. „Das ist für euch. Weil ihr doch immer so gut zu Tama-chan seid.“. Ob die beiden ihre Päckchen gleich öffneten oder bis später warteten – sie würden daran eine kleine Auswahl liebevoll handgefertigter Wagashi finden. In Rays Kästchen bildete ein aus Zucker- und süßer Bohnenpaste geformter kleiner Falke (mit ungewöhnlich rotem Gefieder auf dem Kopf) das Zentrum, bei Kaya war es ein kleiner Rabe – mit behutsamer Hand hatte Umeko sogar ein Miniaturkatana an seiner Seite geformt. Beide Zuckervögel saßen in einem Nest aus zerbrochenen Karamellgittern, die Stroh und Zweige imitieren sollten. Umgeben waren sie von weiterem fein geformtem und bemaltem Zuckerwerk, das vor allem Blätter und Blüten darstellte. Tamaki hatte seiner Oma zugesehen, wie sie die Figuren gefertigt hatte und war immer wieder fasziniert, wie ihre alten Hände aus einer unförmigen Masse so kleine Kunstwerke zaubern konnte. Seine Mutter meinte öfters, dass Umeko ihre Süßigkeiten doch verkaufen sollte. Aber die alte Frau hatte stets lächelnd abgewunken. „Dann macht es ja keinen Spaß mehr.“, hatte sie geantwortet und zufrieden weitergerührt, – geknetet und -gemalt.

„Meine drei Beschützer.“, stellte Umeko zufrieden fest, stemmte die Hände in die Hüften und nickte. „Dann lasst uns gehen, ja? Ein bisschen was hab ich auch noch zu tragen...“. Das „bisschen was“ waren drei gestandene Picknickkörbe und ein Bündel Rüben, das nicht mehr in die Körbe gepasst hatte. „Ich bin ja so froh, dass hier heute mit dabei seid.“, erzählte die Oma munter weiter, als das A-Team gut bepackt das Haus verließ (auch wenn Tamaki sein Bestes tat, damit Kaya mit ihrem angeschlagenen Bein nicht zu schwer tragen musste). „Bei diesem Kinzoku hätte ich mir doch Sorgen gemacht...“. Tamaki lächelte gequält. War ja klar, dass noch ein Kommentar zu „diesem Kinzoku“ kommen musste ... “Wie geht’s euch beiden denn?“, fragte er nur halb zur Ablenkung. Ihn interessierte tatsächlich, wie es seinen Freunden ergangen war. Ein bisschen Zeit war seit ihrem letzten Treffen ja doch ins Land gezogen.

@Hayabusa Kaya @Hayabusa Ray
 

Hayabusa Ray

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Als Tamakis brauner Wuschelschopf im Türspalt erschien, wurde er von dem fröhlichen Grinsen der beiden Hayabusa begrüßt. Ray's spitze Eckzähne zeigten sich zwar dabei, aber es wirkte weder bedrohlich noch aggressiv, zumindest wenn man den Rotschopf kannte. Heute hatte dieser nämlich ausgesprochen gute Laune und war im Gegensatz zu dem Tamaki taufrisch und zu allen Schandtaten bereit. "Hey!" grüßte er freundlich zurück und kam dann der Einladung seines Freundes nach, um den geräumigen Flur zu betreten. "Wow, ihr habt es hier echt gemütlich." gab der Falkenjunge einen Kommentar zu dem ab, was er an Einrichtung sah. Helles Holz, gemütliches Mobiliar, alles gepflegt und sauber, allerdings weder steril noch so perfekt angeordnet, dass man sich ganz sicher war, dass hier doch niemand wirklich leben konnte. Die scharfen Augen erkannten beim näheren Hinsehen sofort einige kleine Kratzer im Holz an der ein oder andere Stelle. Jemand anderer hätte vielleicht darauf aufbauend so seine Spekulationen gezogen, aber für Ray zeigten auch diese Kratzer lediglich, dass hier gewohnt wurde.

In diesem Moment tauchte Oma Umekos Kopf aus der Küchentür auf und winkte das A-Team in die Küche. Neugierig folgte der Rotschopf dieser Aufforderung und staunte erstmal nicht schlecht über die Einrichtung, den Geruch und das Aussehen der Küche. Es war nicht genau auf den Punkt zu bringen, aber irgendwie war es offensichtlich, dass diese Küche das Reich von Oma Umeko war, nein, das war noch zu wenig. Diese Küche war ein Teil von Oma Umeko und so seltsam sich dieser Gedanke anfühlte, so fühlte er sich doch trotz allem auch richtig an. Wie das Katana eines Meistersamurai ein Teil dessen Körper war und Akayas, Kranichprinzessin und meisterhafte Bogenschützin der Hayabusa, Bogen wie von selbst das Ziel zu finden schien, so war diese Küche Teil von Oma Umeko. Doch ehe er diese Meisterin in ihrer natürlichen Umgebung in Aktion sehen konnte, streckte sie ihm und Kaya ein kleines Kästchen entgegen und obwohl es vielleicht unhöflich war, siegte die Neugierde des jungen Rotschopfes und vorsichtig öffnete er das Kästchen voller Köstlichkeiten. Normalerweise hätte er sie möglichst schnell aufgemacht, aber die Box war so liebevoll gestaltet, dass er es nicht übers Herz brach sie so rabiat zu behandeln. Als sein Blick schließlich in das Innere fiel, ertönte ein echtes, fröhliches und schallendes Lachen, dass wohl am allermeisten den Hayabusa selbst überraschte. Zwar war er nun wirklich kein Trauerkloß, aber solch ein natürliches und echtes Lachen war auch von ihm selten zu vernehmen. "Wie cool. Echt der Wahnsinn." meinte er nur und betrachtete den rotgefiederten Falken in seinem Kästchen. So etwas hatte er echt noch nie gesehen. Die filigranen Karamellgitter erinnerten ihn an den feinen Schmuck, den seine Mutter in ihrem Laden verkaufte. Wie dieser schien es in dem Kästchen zu funkeln und zu glitzern. "Das will man fast gar nicht essen, so schön ist das." meinte er lachend zu Kaya, doch ehe diese etwas sagen konnte, unterbrach ihn Oma Umeko mit gespielt strenger Stimme: "Aber natürlich werdet ihr die aufessen. Sonst hätte ich mir die Mühe ja völlig umsonst gemacht." Und dabei stemmte sie die Fäuste in die Hände und fixierte die schwarzen Augen von Ray mit solch einem festen Blick, dass dieser kapitulierte und sofort beteuert. "Dem Befehl werde ich mich natürlich nicht widersetzen." Und als er das Zwinkern von Oma Suzuya und ihr warmherziges Lächeln sah, fragte er sich einmal erneut, wieso irgendwer dieser Küchenheldin etwas antun würde.

Kurz darauf war jeder vom A-Team mit einem großen Picknickkorb bepackt und Ray fragte sich so langsam, was Oma Umeko alles mit in die Suppenküche schleppte. Soweit er wusste, wurden die Zutaten direkt geliefert, wozu brauchte sie dann drei weitere Picknickkörbe. Andererseits hatte er selbst auch nicht wirklich Ahnung vom Kochen und ebenso wenig, wie er einem anderen Bogen vertrauen würde, so vertraute die Oma von Tamaki vielleicht auch nicht auf die Küchenausstattung der Suppenküche. "Wie gehts euch beiden denn?" unterbrach Tamaki nun seine Oma, die etwas von einem ganz bestimmten Kinzoku erzählen wollte und es brauchte wahrlich nicht viel, um eins und eins zusammenzuzählen und darauf zu kommen, dass mit diesem Kinzoku ein anderer wohlbekannter Rotschopf aus Soragakure gemeint war. "Mir gehts richtig gut." erwiderte Ray fröhlich plaudernd und dachte an die letzten Abenteuer zurück. Seit ihrem letzten Treffen hatte er es sich mit Sensorik beschäftigt, dort einige richtig gute Fortschritte gemacht, war im Reich des Bären auf einem Maskenball gewesen und hatte die Entdeckung gemacht, dass es sich bei seiner inneren Stimme, auch Bodo genannt, um einen Falkengeist handelte, der seit dieser Begegnung jedoch auffällig still war.

Noch war sich Ray nicht klar, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war und noch hatte sich auch der Clan nicht bei ihm gemeldet, um weitere Informationen über die Schatzkarte zu verraten. Noch immer war sich Ray nicht ganz sicher, was er von dem alten Riro halten sollte. Der mysteriöse Eremit, der in eine moosüberwachsenen Hütte in einem der wilderen Teile auf Plattform 4 lebte, war einfach nicht einzuschätzen. Naja, aber wer von den Hayabusa war das schon wirklich. Immerhin waren Menschen an sich schon manchmal schwierig einzuschätzen und bei so einem enigmatischen Clan wie den Hayabusa war es doch eigentlich klar, dass jeder irgendwelche persönlichen Geheimnisse hatte.
Aber von all dem erzählte Ray in diesem Moment nichts, sondern erzählte stattdessen von seinem letzten wirklich heftigen Kampf. "Kennst du Jirokou Shunsui?" fragte er Tamaki und wartete die Antwort gar nicht ab. "Das ist ein Blondschopf, Taijutsuka und Chuunin von Soragakure. Kaya und ich haben in einem Showkampf gegen ihn und Kushou Joudan gekämpft. Wobei eher Kaya als ich." Er grinste zu Kaya rüber, die sich still verhielt. Was er mit diesen Worten möglicherweise in ihr auslöste wusste er nicht, denn was zwischen ihr und genau diesem Blondschopf alles vorgefallen war, war ihm nicht bekannt. "Auf jeden Fall sind wir uns im Trainingsgelände 21 begegnet und hatte einen ausgesprochen heftigen Kampf." letzteres war fast noch untertrieben, denn es hätte nicht viel gefehlt und der Kampf wäre möglicherweise sogar tödlich ausgegangen. "Dieser Shunsui scheint auch das ein oder andere Geheimnis zu haben. Zumindest steckt jede Menge Wut und Zorn in ihm drin. Ich weiß nicht, wieso und woher diese kommt, aber..." in diesem Moment unterbrach er sich und bewegte sich mit einer unglaublich Geschwindigkeit erst nach vorne und dann mit einem gewaltigen Kopf nach oben, um ein paar Schindeln mitten im Flug zu fangen. Diese hatten sich genau in diesem Moment vom Dach gelöst und hätten unter Umständen wohl genau Oma Umeko getroffen. Kurz zischte sein Blick nach oben, allerdings war dort nichts zu sehen und als er mit einem weiteren Sprung (Fuuton:Takatobi) auf das Dach sprang, war dort niemand zu sehen, was seltsam war, denn Ray hätte schwören können, dass er einen Schatten gesehen hatte. Misstrauisch blickte er hin und her, ehe er wieder vom Dach auf die Straße zurücksprang. "Niemand dort." meldete er den anderen beiden und wurde sofort von einer schelmisch grinsenden Oma unterbrochen. "Natürlich nicht, die Dächer in diesem Viertel sind an mancher Stelle doch so marode, dass der leiseste Windstoß reicht, um die Schindeln runterzupusten." war sie überzeugt und ehe es weitere Besprechungen geben konnte, marschierte sie mit ihren Körben weiter. "Kommt schon, wir wollen nicht zu spät kommen." spornte sie das A-Team an. "Vielleicht hat sie da Recht, vielleicht aber auch nicht." murmelte Ray und fügte an Tamaki gewand hinzu. "Seltsam nur, dass es heute absolut windstill ist, oder?" Und die Blicke, die die beiden jungen Shinobi in diesem Moment austauschten sprachen für sich. Es war wichtig aufmerksam zu bleiben.
 
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