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Die Straßen von Sunagakure

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Also eines musste Chinatsu ganz klar sagen: Der gestrige Tag hatte tausend Mal besser geendet, als er angefangen hatte. Die Einladung, an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilzunehmen, hatte die Weißhaarige nur zu gerne angenommen. Warum? Na, das All-You-Can-Eat-Buffet von den besten Sterneköchen Sunagakures war durchaus ein schlagkräftiges Argument gewesen, dem sich das Mädchen nicht hatte verweigern können. Und Alkohol! Alle Sorten, alles was das Herz begehrte - noch so ein Knaller! Die Hasekura war also der Partygast gewesen, der stets mit drei vollen Tellern zwischen Buffet und Esstisch hin und hergelaufen war und den Kellnern ein Sektglas nach dem Anderen vom Tablett geklaut hatte. Und die Kirsche auf dem Sahnehäubchen: Alles war kostenlos! Also für Chinatsu jedenfalls. Es war ein feuchtfröhlicher Abend gewesen, zumindest bis zu der Stelle, an die die Weißhaarige sich erinnern konnte.

„Hmhmhmmmm“ Ein unzufriedenes Grummeln drang aus den zusammengepressten Lippen der Kunoichi, als sie das Klopfen an ihrer Zimmertür vernahm. Schwerfällig hoben sich die Lider von Chinatsu an, als sie sich in dem weichen Bett auf den Rücken drehte. Trotz ihres Zustandes erkannte die Hasekura sofort die Stimme ihres Teamkollegen und stöhnte. Es war viel zu früh – immerhin war sie gestern Nacht erst spät zum Schlafen gekommen. Hm, jetzt wo sie so darüber nachdachte: Wie war sie eigentlich hierhergekommen? Sie erinnerte sich noch an die Party, an diverse Leute, mit denen sie dort gesprochen hatte, an das leckere Essen, an den Sekt… aber an einer bestimmten Stelle verloren sich die Erinnerungen. Als ein zweites Mal die Stimme von Raku ertönte, stemmte sich das Mädchen schwerfällig nach oben, rieb sich den Kopf und sah auf ihren nur in Unterwäsche bekleideten Körper herab. Dann hievte sich Chinatsu aus dem Bett, kramte ihr Oberteil, die Hose und die Schuhe zusammen, die quer im Raum verteilt lagen und tapste zu der Tür ihres Zimmers. Doch noch ehe sie dort ankam, wurde die Türklinke bereits nach unten gedrückt und Raku öffnete die Tür. Chinatsu blinzelte kurz, dann legte sich ein Grinsen auf ihre Lippen. Die erste Erkenntnis: Sie hatte gestern offensichtlich vergessen, die Tür abzuschließen. Die zweite Erkenntnis: Raku war ziemlich unhöflich, einfach so eine fremde Zimmertür zu öffnen! Jetzt stand Chinatsu hier, nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet, den Rest ihrer Kleidung im Arm haltend. „Rakuuuu, du Lüstling! Einfach so die Zimmertür einer Dame öffnen, bevor sie die Erlaubnis erteilt hat. Wolltest mich nackt im Bett erwischen oder was?“, fragte das Mädchen ganz offenherzig nach, rieb sich mit einer Hand die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Von Scham konnte man ihr jedenfalls nichts anmerken. Chinatsu war eben doch durchaus stolz auf ihren Körper. Sie lachte. „Wie du sehen kannst, bin ich noch nicht soweit. Der Abend gestern war immerhin ein bisschen länger.“ Sie zwinkerte. „Ich geh jetzt erstmal duschen, das brauch ich jetzt. Mein Schädel brummt.“ Noch so ein offenes Geständnis, dann deutete sie auf einen Sessel, der ebenfalls im Zimmer zu finden war. „Kannst gern hier warten, jetzt wo du schon da bist.“ Ob der Manako jetzt schnell los wollte oder nicht, interessierte Chinatsu herzlich wenig. Sie wandte sich von dem Teamkollegen ab und ging mit stolzem Hüftschwung in Richtung Badezimmer. Die Tür zum Bad schloss sich hinter dem Mädchen. „Ach und du musst mir gleich noch erzählen, was du gestern auf der Party so getrieben hast. Hab dich irgendwann aus den Augen verloren. Bist du etwa mit einem Mädchen abgehauen?" Die Hasekura lachte amüsiert auf. "Die Familien von Naoko und Goro müssen da echt nen Vermögen reingesteckt haben! Ich fands ziemlich gut.“ Direkt nach diesen Worten hörte man das prasselnde Wasser der Dusche.
 

Manako Raku

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Dass Raku vielleicht ein wenig zu optimistisch in seinem Handeln gewesen war, hätte ihm auch so klar sein können - aber sein grenzenloser Optimismus machte ihm da doch immer ein Strich durch die Rechnung! Rakus unerschütterlichler Glaube an die Integretität und Professionalität seiner Teamkollegen war nämlich noch nie erschüttert worden und... ach, was sollte das. Der junge Mann wunderte sich überhaupt kein Stück dass die Tür aufging und auch der Anblick, der sich ihm bot - und den er eigentlich hatte haben wollen - irritierte ihn in dem Sinne nicht. Es war eher so, dass er über sich selbst etwas überrascht war. Sonst war es eigentlich nicht seine Art, einfach so in so einen Raum reinzuplatzen aber... vielleicht war es einfach auch nur das Misstrauen ob Chinatsus Aufwach-Fähigkeiten gewesen. Klar, gewusst hatte er nichts, aber der Gedanke lag zumindest nahe dass sie eine Langschläferin war. Der mit der Augenklappe ausgestattete Jäger stand eine Sekunde lang in der Tür, stakste dann in den Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Chinatsus Wörter bewirkten nur, dass er noch steifer wurde - also, sein Körper wurde gerader und unflexibler. Was denn sonst? Kein schmutziger Gedanke auf dieser Seite... der Jäger verschränkte seine Arme hinter dem Rücken und starrte ungeniert auf Chinatsu, allerdings bewegte sich sein Kopf kein Stück und sein starrer Blick war auf ihren Kopf gerichtet. Was, da waren Brüste (und alles andere natürlich auch) in nahezu freier Sichtbahn? Pah, was wäre Raku für ein erbärmlicher Mensch gewesen, würde er nun starren, oder? Naja, außerdem... sein eines Auge war mittlerweile ganz gut trainiert. Er nahm auch so alles wahr was er wollte (oder nicht wollte... verdammt). "Ich war ziemlich sicher, dass du noch im Bett sein würdest, Hasekura-san", antwortete er unverbindlich und natürlich war das auch interpretierbar. Sein Gesichtsausdruck sah aber eher so aus als hätte man ihm gesagt, dass der Weihnachtsmann nicht existierte. "Wir sollten...", fing er an, wurde aber mal wieder von der Weißhaarigen unterbrochen und spitzte die Lippen leicht zu. Dieses Mädchen! Was fiel ihr ein! "Na, vielen Dank", moserte er leise vor sich hin als Chinatsu schon lange weg war und die Tür hinter sich zugemacht hatte. Raku war gerade eh etwas beschäftigt damit, zu überlegen, ob er jetzt eigentlich fliehen sollte oder das Programm weiter abspielen sollte. Eigentlich war es wirklich unhöflich, was er getan hatte - aber andererseits hatte Chinatsu nicht so gewirkt als würde es sie im geringsten jucken. Insofern hatte er auch keinen Anlass für eine Entschuldigung, oder? Andererseits... aaaah! Die sozialen Herausforderungen!

Ach, und er würde Chinatsu sicherlich nicht erzählen, was er gestern gemacht hatte. Eigentlich wollte er überhaupt gar nichts erzählen - egal wie lange die Kumo-nin brauchen würde, wenn sie wieder aus dem Bad kommen würde - Raku stand immer noch am selben Fleck, unbewegt, sein eines grünes Auge relativ starr auf die Wand gerichtet. Als das Mädchen wieder kam, blinzelte Raku und sah zu ihr. "Wir sollen los", wiederholte er das, was er schon gesagt hatte, nachdem er geklopft hatte. "Und nein, ich bin mit keinem Mädchen abgehauen", verteidigte sich der Hellhaarige und ärgerte sich sofort darüber, dass er das überhaupt gesagt hatte. Warum fühlte er sich so schrecklich unwohl in solchen Situationen? Vollkommen egal, es ging hier ja sowieso nicht um ihn. "Ähm...", machte er eloquent und schien kurzzeitig ein wenig in Starre zu verfallen. Das passierte manchmal: Er wusste gerade nicht, ob es ihm überhaupt gefiel, dass er den gestrigen Abend 'zugelassen' hatte (auch wenn nichts passiert war), dann wusste er nicht, was er in dieser Situation sagen sollte und ob es überhaupt gut war, dass er hier noch war. Und außerdem blitzte dann einen Moment noch das Bild der halbnackten Chinatsu durch seinen Kopf und das gab dem jungen Mann dann für einige Sekunden den Rest. Nach zehn, zwanzig Sekunden aber schien ihm einzufallen, was man vielleicht in so einer Situation fragen konnte, und er löste seine verkrampfte Haltung ein wenig, rührte sich aber immer noch nicht vom Fleck. "Was hast du denn so... getrieben?" Na, so oder so - Raku würde versuchen, Chinatsu in den nächsten Minuten aus dem Hotel zu treiben und in Richtung der Suna-Verwaltung, über die dieser Auftrag ja an Shiro herangetragen wurde. Die wollten bei der Dringlichkeit natürlich auch noch einmal eine Nachricht bekommen.
 
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Das warme Wasser tat Chinatsu tatsächlich gut. Es verdrängte das unangenehme Ziehen in ihrem Kopf natürlich nicht gänzlich, doch es lenkte das Mädchen davon ab. Hatte sie es vielleicht mal wieder ein bisschen übertrieben in der letzten Nacht?... Ach wo! Der Auftrag war immerhin erfolgreich beendet worden, da hatte man so eine Einladung doch auch annehmen können. Die Hasekura hatte kein schlechtes Gewissen, als sie aus der Dusche trat, sich das nächstbeste Handtuch griff und Körper sowie Haare trocken rubbelte. Es hatte Spaß gemacht, das war das Wichtigste. Und… es war nicht der erste Kater, den Chinatsu je gehabt hatte. Was? Was war aus dem unschuldigen Wesen von einst geworden? Tja… das fragte sich Kenshin allzu oft, wenn die 16-Jährige erst spät in der Nacht oder sogar am nächsten Morgen nach Hause kam.

Es hatte noch eine ganze Weile gedauert, bis die Weißhaarige zurück in den Wohnraum getreten war. Klar, bis ein Mädchen zufrieden mit Make-Up, Frisur und dem Sitz der Kleidung war, konnten einige Minuten verstreichen. Sie trug die gleiche Kleidung wie gestern – Bauchfrei! – und auch ihre Haare waren wieder zu einem großen Dutt auf ihrem Kopf geformt worden. Bei der Hitze, die hier in der Wüste herrschte, war das auch die einzige Möglichkeit, es irgendwie ansatzweise erträglich zu gestalten. Die gelben Äuglein musterten Raku verwundert, der nicht wie angeboten auf dem Sessel Platz genommen hatte, sondern tatsächlich noch haargenau dort stand, wo die Kunoichi ihn zuletzt gesehen hatte. „Mach dich mal locker, wir habens doch nicht eilig!“ Die Hasekura winkte mit der rechten Hand ab, ging dann hinüber zum Kleiderschrank des Zimmers und holte ihre Taschen und den Sonnenschirm heraus. Sie kontrollierte den Inhalt und hing dann Hüft- und Beintaschen dorthin, wo sie hingehörten. „Mit keinem Mädchen abgehauen? Mensch, Raku! So eine Chance wie gestern musst du doch nutzen. Da waren ein paar gute Kandidatinnen dabei gewesen.“ Sie sah über die Schulter zurück zu dem Teamkollegen, packte dann den Sonnenschirm und legte sich diesen über die Schulter. „Was ich getrieben habe?“ Chinatsu lachte, trat dann näher an den Manako heran, bis sie direkt vor ihm zum Stehen kam und ihn von unten herauf angrinste. „Ja, das wüsstest du gerne, was?“ Sie wartete einen Augenblick ab und zwinkerte ihm dann verschmitzt zu. „Ich hab gegessen, getrunken und ein paar nette Hochzeitsgäste von Naoko und Goro kennengelernt. Was denn sonst?“ Den Rest überließ die Kunoichi mit Freude der Fantasie von Raku – abgesehen davon, dass sich ihre eigene Erinnerung an einem bestimmten Punkt dieses Abends verloren hatte. Aber das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden. Nachdem die Weißhaarige ihre Worte ausgesprochen und sich zumindest ein Stück weit wieder von Raku entfernt hatte, merkte sie, wie dieser sie ungeduldig in Richtung Ausgang des Zimmers drängte. Mensch! Der machte auch echt unnötig Stress! „Jaja, ist ja gut“, ergab sich die 16-Jährige, doch im Türrahmen blieb sie noch einmal stehen, drehte sich auf dem Absatz um und deutete mit der Spitze ihres geschlossenen Sonnenschirms auf den Manako. „Aber beim Frühstücksbuffet will ich trotzdem nochmal vorbeischauen, verstanden?! Wenn uns dieses hammermäßige Hotel schon bezahlt wird, dann lass ich mir das Frühstück mit Sicherheit nicht durch die Lappen gehen.“ Keine Widerworte, ganz klar.
 

Manako Raku

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Der Manako wurde einfach nicht schlau aus Chinatsu - aber wahrscheinlich lag das einfach daran, dass sie mit sich, mit anderen und vor allen Dingen mit ihrer ja nun noch nicht voll entwickelten Weiblichkeit so weit kokettierte, dass es zum Teil wahrscheinlich selbst normalen Kerlen zu viel wurde. Obwohl... das war natürlich etwas, was Raku nicht einschätzen konnte, denn zumindest in dieser Hinsicht war er nun wirklich ein wenig verklemmt. Tolle Erziehung sei dank. Dass er das für sich schon ein wenig eingesehen hatte, machte es leider überhaupt nicht besser. Raku antwortete gar nicht sondern erwiderte den Blick von der Weißhaarigen nur mit leicht gerunzelter Stirn und wartete, bis sie sich ausgelassen hatte - aber das war (zum Glück) gar nicht so schlimm, wie er erwartet hatte. Gar nicht so anders als er, außer dass ihr Abend vermutlich um einiges sozialer abgelaufen war. Ob die anderen Hochzeitsgäste auch dieser Meinung waren? Die Hasekura versuchte sich immer wieder ein wenig aus dem 'wir-gehen-jetzt' herauswinden zu wollen, aber Raku setzte sich schließlich durch. Naja... bis zur Zimmertür zumindest. Dann stellte die Kumo-nin klar, dass sie trotzdem frühstücken wollte. Raku fand das zwar ein wenig zu dekadent, aber letztlich konnte er sie auch schlecht zwingen. "Gut. Kurz", antwortete er ebenso kurz angebunden wie er eigentlich Zeit in dem Essensraum verbringen wollte - nun, auch das war ziemlich klar, dass das nie nach seinem Willen enden würde, oder?

Später, eine ganze Ecke oder sogar: Viel später hatten sich die beiden aus Shiro geschickten Shinobi dann doch schließlich aufgemacht um noch einmal bei der Dorfverwaltung vorbeizuschauen, den Auftrag als erledigt aufzugeben und dann die Rückkehr nach Shiro anzukündigen. Wie lange war es her, dass sie aus Chinatsus Zimmer rausgegangen waren? Der Jäger schätzte, dass es mindestens eine Stunde war, aber wenn man Chinatsu dabei zusah, wie sie Essen für drei Menschen vernichtete, verging die Zeit wie im Fluge. Das gewaltige Kage-Gebäude sah von Nahem noch viel größer aus als von Weitem und glänzte vor allen Dingen mit einem Umfang, der ganz und gar gewaltig war. Raku sah sich um und tatsächlich war hier schon einiges los. Der 'Standard-Stützpunkt' der Shinobi hier war allerdings nicht so gut besucht wie er gedacht hatte - ob das nun an der Tageszeit lag oder nicht, viele Ninja waren nicht in diesem Teil des Gebäudes. Wirkte zumindest nicht so. Das gemeinsame Verwaltungsbüro von Shiro und Suna war etwas abgetrennt von den üblichen Räumen des Kazekage und dessen übrig gebliebenen Beratern. Dann gab es wohl auch noch Archive und so etwas in diesem Gebäude, aber Raku war sich darüber jetzt auch nicht hundertprozentig sicher. Wie schon in den letzten Minuten (und Tagen, tatsächlich) ignorierte er Chinatsus Gemoser über das Wetter, darüber dass er langweilig war oder sonst etwas... moment, er hatte ihr tatsächlich gar nicht zugehört. So was. Das würde ihm sicher nicht nochmal passieren. Rakus Gesichtsausdruck lockerte sich ein wenig, als er beim Mitarbeiter der Verwaltung vorstellig wurde. "Manako Raku und Hasekura Chinatsu. Wir haben den Auftrag der Maki- und Okumura-Familie abgeschlossen. Die Hochzeit fand gestern statt." Er hoffte inständig, dass Chinatsu nicht damit prahlen würde, dass sie sich gestern bei den Gastgebern durchgefuttert hatte. Das wäre doch schon nah an die Korruption gekommen. "Eine schriftliche Bestätigung der Familie sollte noch heute...", fing er an - und stockte kurz, als sich die Tür der Verwaltung in diesem Moment öffnete. Hinein kam der Kopf der Okumura-Familie, der Vater von Naoko - und sah etwas perplex aus, dass Raku und Chinatsu da waren. "Oh, Manako-san, Hasekura-san. Vielen Dank für die getane Arbeit", ließ er hören und Raku äffte ihn in Gedanken ein wenig nach. Nur weil das zufällig ein gutes Ende genommen hatte, fand er die Methoden der Familie immer noch bescheuert. Der Mann überreichte der Mitarbeiterin des Büros zwei Schriftrollen und sah dann mit gerunzelter Stirn zu Raku und Chinatsu, dann zu der Mitarbeiterin. "Das sind der Bericht für die Arbeit von Hasekura-san und Manako-san und ein neuer Auftrag... wir benötigen erneut Hilfe von Ninja. Es ist genauso dringend wie zuvor - einige erfahrene Kräfte wären gut. Und zwar sofort!" Der dunkelhäutige Mann sah zu der Mitarbeiterin, die nicht ganz sicher zu sein schien, was sie antworten sollte. Sie räusperte sich, kramte dann in ein paar Unterlagen. "Worum geht es denn? Leider sind im Moment kaum Kräfte auf Abruf, und so kurzfristig...", fing sie an - aber Okumura unterbrach sie. "Es geht um das Wohl des Dorfes!" Er neigte ja zu Übertreibungen. "Heute ist eine Handeskarawane überfallen worden - schon wieder! Es gab Tote und Verletzte - und sogar Vermisste! Wir können nicht länger hinnehmen, dass diese Räuber, woher sie auch kommen, unsere Waren stehlen und unser Personal umbringen!" Er stampfte auf den Boden und offenbar hatten alle vergessen, dass Raku da stand und eigentlich vor ihm dran war. Drängler. Raku räusperte sich auffällig, denn - das war doch ein Fall für den pflichtbewussten jungen Mann hier, oder!? "Wir können uns des Auftrags annehmen", bot er an. "Wir haben noch keine neue Order. Und wir sind direkt verfügbar." Was Chinatsu wohl davon hielt? Etwas überrascht sah ihn die Kollegin des Büros an, weil es etwas ungewöhnlich war, zwei Missionen direkt hintereinander weg zu vergeben. Sie knabberte kurz an ihren Fingernägeln - offenbar war hier sonst nicht so viel los. Dann nahm sie sich die Schriftrolle, die der Okumura gebracht hatte, und sah hinein. "Manako-san, das ist wirklich edel! Ich bin begeistert!" Der alte und vielleicht neue Auftraggeber nickte schon zufrieden und klatschte in die Hände, bevor überhaupt eine Entscheidung getroffen worden war. Naja, für ihn war die Entscheidung schon gekommen, aber der Auftrag, den er beschrieb - fand zumindest die Bürokraft - war eigentlich schon ein wenig höher anzusiedeln als der Auftrag vorher. "Nun, das wäre... ein Auftrag der Klasse C - und damit auch teurer als der vorige", fing sie an und nahm die beiden Ninja vor sich einmal kritisch unter die Lupe. "Natürlich kommen wir gerne für Spesen und Unkosten auf! Hauptsache dieses Problem wird gelöst!"
 
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Chinatsu konnte beim besten Willen nicht verstehen, wie Raku dieses tolle Frühstück nicht ebenso wie sie hatte genießen können. Während das Mädchen einen Brötchenteller nach dem Anderen vernichtete, hatte der Manako die meiste Zeit daneben gesessen und nur ungeduldig auf die Wanduhr gestarrt. Die Weißhaarige war überzeugt, dass Raku das Leben echt viel mehr genießen könnte, wenn er sich nicht ständig selbst so unter Druck setzen würde! Naja – vielleicht schaffe sie es ja noch, ihn in eine richtige Richtung zu lenken. Irgendwann hatten die beiden Genin es dann aber doch geschafft, den Weg in Richtung Kagegebäude anzutreten und die Kunoichi erfreute sich sofort des deutlich kühleren Klimas, das sich im Inneren des Gebäudes bemerkbar machte. Chinatsu trottete Raku hinterher, der genauer zu wissen schien, wo sie überhaupt hinmussten: Er führte sie direkt zum Verwaltungsbüro, in dem der Abschlussbericht abgeliefert werden musste. „Wow, Respekt. Das hast du echt gut gefunden“, murmelte die Weißhaarige noch anerkennend, bevor die Genin zusammen das Büro betraten und das Gespräch mit der Verwaltungsmitarbeiterin begann. Chinatsu überließ hierbei Raku die Gesprächsführung, denn er schien daran deutlich mehr Interesse zu haben als sie selbst. Stattdessen begutachtete die Kunoichi viel lieber die Inneneinrichtung, war sogar kurz davor, sich aus der Mitte des Raums zu entfernen, um ein paar Objekte anzufassen – doch das plötzliche Auftauchen von Naokos Vater machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht ganz gut so?

„Ähm, was?“ Es verstrichen mehrere Sekunden, bevor die 16-Jährige der Situation fertig gefolgt war und verstand, was soeben passiert war. Die gelben Äuglein blinzelten verwundert, blickten in das zufriedene Gesicht des Auftraggebers, in das unsichere Gesicht der Verwaltungsmitarbeiterin und schließlich in das… nunja, in das Gesicht von Raku eben. „Echt jetzt?!“, stolperte dann schlagartig die nächste Frage aus dem Mund der überraschten Kunoichi. Sie hatte einen Kater, verdammt! Das war nicht Teil des Plans gewesen! Wo war ihre wohlverdienter Feierabend hin?! Wieder blickte Chinatsu zu dem Auftraggeber und ihr wurde bewusst, dass es gerade kaum eine Möglichkeit gab, sich geschickt aus dieser Situation zu winden. Der Manako hatte sie hier reinkatapultiert und das ohne vorher mit ihr gesprochen zu haben! Das war sowas von unfair! Chinatsu zückte ihren Sonnenschirm, stapfte damit auf den Boden und hob ihr Kinn an. „Klar können wir das machen. Gar kein Problem“, stimmte sie schließlich zu und versuchte ihre Überraschung von zuvor zu überspielen – doch ganz so leicht wollte sie Raku dann doch nicht davonkommen lassen. „Aber der da übernimmt die Verantwortung.“ Sie zeigte auf den Manako, hob ihre Mundwinkel weit an, sodass die weißen Zähne hervorblitzten. „Dann kann Raku mal zeigen, was er so draufhat als Missionsleitung. Ich mein, irgendwann muss er damit ja auch mal anfangen.“ Normalerweise liebte es Chinatsu, das Sagen zu haben und andere herumkommandieren zu können, aber gerade jetzt, nach der letzten Nacht, hatte sie herzlich wenig Lust, mehr als nötig zu arbeiten. Ihr brummender Kopf war dafür viel zu präsent – also hatte sie sich geschickt aus der Verantwortung herausgewunden. Genial, oder? Die Verwaltungsmitarbeiterin wirkte noch verwunderter über diesen neuen Gesprächsverlauf – immerhin konnte sie schnell in den Akten erlesen, wer von beiden Ninja schon länger im Geschäft war – doch ehe sie etwas sagen konnte, kam der neue Auftraggeber dazwischen. „Mir ganz egal, Hauptsache das Problem wird gelöst!“ Er stapfte auf den Manako zu, drückte ihm einen Zettel in die Hand. „Das ist die Adresse des Krankenhauses in Sunagakure. Auf dem Zettel steht die Zimmernummer sowie zwei Namen des Personals, die beim heutigen Angriff auf die Karawane dabei waren. Geht zu ihnen, fragt sie aus und dann löst das Problem, bevor noch eine Karawane überfallen wird!“ Die Verwaltungsmitarbeiterin knabberte an ihrer Unterlippe… und dann nickte sie. „Ihr habt den Auftrag.“ Na, eine andere Antwort hatte sie jetzt auch nicht mehr geben können.

tbc: Allgemeines Krankenhaus Sunagakure
 
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Hanabira Airika

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--- J o b : S o m m e r , S o n n e , S o n n e n s c h e i n ! ! ---
Wie aufregend! Airika hielt voller Vorfreude den Brief der Verwaltung in den Händen. Den Brief hatte sie entdeckt, als sie gerade vom Einkaufen nach Hause kam. Da guckte er aus ihrem Briefkasten heraus und wartete nur darauf, von ihr geöffnet zu werden. Eigentlich hatte sie sich für das Wochenende vorgenommen sich ein wenig zu entspannen. Sie hatte in letzter Zeit viel trainiert und wollte mal die Füße hochlegen. Tja, das konnte sie sich jetzt wohl abschminken. Aufmerksam las die Rothaarige die Zeilen durch. Ihre Augen wurden vor Freude größer, gleichzeitig aber zog sich ihr Magen zusammen. Einerseits freute sie sich, dass sie mit so einer Aufgabe betraut wurde und auch fand sie es klasse, dass sie mal wieder ins Schwimmbad konnte – sie war schon seit Jahren nicht mehr baden -, andererseits hatte sie Bange. Dieses Wochenende würde es ein regelrechter Ansturm auf das Schwimmbad geben. So, so viele Menschen würden da sein und es würde alles total überfüllt sein! Ihr graute es, sich vorzustellen, was wäre, wenn Airiese auftauchen würde. Und was, wenn sie alte Klassenkameraden sah? Das Mädchen biss sich auf die Lippen. Irgendwie überwog die Angst die Vorfreude und sie hatte fast den Gedanken gefasst, blau zu machen. Airika hatte zwei Tage Zeit, darüber nachzudenken. Sie las den Brief mehrmals durch und bemerkte plötzlich, dass dort noch ein zweiter Zettel war.

Teilnehmer.

Die Hanabira schluckte. Wer war denn in ihrem Team? Yamanaka Arata… Sie hatte noch nie in ihrem Leben von diesen Namen gehört. Tsukigata Yamato. Ein Lächeln breitete sie sich in ihrem Gesicht aus. Hey, ein bekanntes Gesicht! Mit ihm hatte Airika vor einiger Zeit trainiert. Das war ein wirklich toller Tag gewesen und sie hatte gehofft, ihn ein weiteres Mal sehen zu können. Inu… Einen eigenblick mal… INUZUKA ASAMI!? Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde noch ein Stück breiter. Okay, sie würde definitiv nicht blaumachen! Zwei bekannte Gesichter und dann noch welche, die sie gern mochte! Und Arata war bestimmt auch ein cooler Typ. Und wenn nicht, dann würde es ihre Laune nicht verderben, weil Asami und Yamato auch noch da waren! „Geilooo!“, rief sie. Zwar kam sie sich für einen kleinen Moment etwas bescheuert vor, weil sie kurz einen Freudentanz veranstaltete und dabei den Verwaltungsbrief durch die Luft schwenkte, aber egal – die Freude war größer als der Scham. Außerdem konnte sie ja eh keiner sehen.

Also machte sich die Kenjutsuanwenderin gleich auf dem Weg zurück in die Stadt und kaufte sich einen Badeanzug. Kein Bikini. Da war sie einfach viel zu beschämt für, so viel nackte Haut zu zeigen. Sie legte Wert darauf, sportlich auszusehen, also kaufte sie sich einen in moosgrün und an der Seite verlief eine dunkelrote Linie entlang. Das betonte ihre schlanke Figur und verliehen ihr einen strengen, bestimmenden Eindruck… Naja, eigentlich passte das nicht zu ihr, weil sie das genaue Gegenteil davon war, aber sie wollte zumindest versuchen, diese Unsicherheit wettzumachen.

Airika ist ein Tag vor Jobbeginn nach Sunagakure gereist, hat sich ein Zimmer in einem günstigen Hotel gebucht und dort übernachtet. Immerhin wollte sie ausgeschlafen und kein müdes Wrack sein. Doch sie konnte kein Auge zu machen, so aufgeregt war sie – das führte natürlich dazu, dass es ihr sehr, seeehr schwerfiel, aufzustehen und sich frisch zu machen. Augenringe verliehen ihren Augen einen trüben Glanz. Um sieben Uhr morgens sollte sich das Team treffen. Vor dem Haupteingang des Schwimmbads. Obwohl die Sonne schon längst aufgegangen war, es bereits fünfundzwanzig Grad und der strahlendblaue Himmel wolkenlos war, schien in der Stadt noch nicht viel los zu sein. Sunagakure war einfach ganz anders als Shiro und das Klima war für sie mehr als ungewohnt. Sie hatte sich vorher eine Karte gekauft, damit sie sich hier überhaupt zurechtfinden konnte. Zwar waren noch nicht viele Menschen zu sehen, weil viele vermutlich grad aufgestanden und am Frühstücken waren, aber wenn sie welche sah, konnte sie ihnen nur fasziniert hinterherschauen. Sie alle hatten so eine schöne, gebräunte Haut und sahen so anders aus! Klar, auf der Akademie gab es vereinzelnd Leute aus Suna, aber jetzt, wo sie die Autochthone Bevölkerung sah, wie leibte und lebte, war das etwas ganz Anderes.

Mittlerweile war Airika angekommen. Der Haupteingang war noch geschlossen – kein Wunder, es waren noch zehn Minuten Zeit bis zum abgemachten Zeitpunkt. Die Uhr zeigte 6:50 Uhr an und sie fühlte sich ein wenig unbehaglich so allein in einer fremden Stadt auf ihre Kameraden zu warten. Sie suchte fieberhaft nach einer Bank, auf der sie sich setzen konnte, aber leider fand sie keine. Also entschied sie sich, sich an die Hauswand zu lehnen, die Hände zu falten und der Natur zu lauschen. Kein Vogelzwitschern, kein Grillenzirpen… Die Wüste war ein stiller Ort. Und auch wenn sie ab und zu Stimmen der Dorfbewohner hörte, konnte sie nicht leugnen, dass ihr die natürliche Stille etwas unheimlich war. Trotz des schönen Wetters.

Die Hanabira suchte die Umgebung nach einem bekannten Gesicht ab und hoffte, dass endlich bald jemand käme. Und just in diesen Moment wurden ihre Augen größer. Nicht vor Schreck, nein! Sondern vor Freude. „Oh mein Gott, Asami!! Hallo, hier bin ich! Huhu~!“ Sie vergaß für einen kurzen Moment, dass sie ganz schön laut gerufen hat und lief kurz darauf knallrot an. Ob es hier überhaupt erlaubt war, so laut zu sein? Galt das hier als Lärmbelästigung? Sie wusste ja gar nicht, wie die Sunas tickten! Asami hatte auch ihren Hund Okami mitgebracht. Wie schön! Ob er in den letzten Wochen und Monaten vielleicht etwas weniger brummelig geworden ist? Sie hatte das feurige Inuzuka-Mädel schon so lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war im frühen Winter. Da hatte sie das erste Mal mit ihr zusammen einen getrunken! Ach, sie schweifte ab. Freudenstrahlend empfing sie ihre Freundin.

@Inuzuka Asami @Tsukigata Yamato @Yamanaka Arata
 
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"Ich hasse dich." Wow. Was für eine tolle Art, in den Tag zu starten. Die Inuzuka hatte sich gerade eben erst ächzend und träge aus dem fremden Motelbett erhoben, und schon flogen ihr solche Sätze um die Ohren. Na danke! "Ja ja Okami. Glaubst du etwa, ich finde es hier toll?" krächzte sie. Auch ihr schmerzte der Rücken von der alten, abgelegenen Matratze und dieser muffige Geruch, den man sonst nur aus Kellern kannte, nervte sie ebenfalls. Und diese gottverdammte Hitze! Alles um sie herum fühlte sich an, als würde es kleben. Aber ändern konnte sie nichts daran. Wer hätte vorher geahnt, dass es sich hierbei um solch eine schäbige Absteige handelte?
Aus diesem Grund war sie ziemlich froh, als der Wecker sie endlich aus dem unruhigen Schlaf riss. Es hieß, dass sie endlich von hier abhauen konnten, um sich dem deutlich spaßigeren Teil ihres Ausfluges widmen konnten: dem Job! Einen Tag lang durfte sie Angestellter im bekanntesten Schwimmbad der Fraktion spielen! Außerdem war eine ihrer Kollegen Hanabira Airika. Eine gute Freundin. Zusätzlich kamen noch zwei Kerle mit, die Asami jedoch nicht kannte. Ob sie wohl süß waren? Naja, süß hin oder her, sie würde heute eine Menge Freude haben, da war sie sich sicher. Das war bereits ihr zweiter Job, der verlangte, dass sie in Bikini auftauchte. Ob das wohl Zufall war? Sicherlich nicht. Es war inzwischen einfach bekannt, was für einen tollen Körper sie besaß und das würde sie auch heute wieder gnadenlos zur Schau stellen. Deswegen hatte sie auch wieder ihren Lieblingsbikini dabei: simpel, schwarz, fast ein wenig zu knapp, aber absolut süß! Voller Vorfreude schlüpfte sie in das Teil und checkte sich dann im Spiegel. Jup, sah gut aus! So konnte sie definitiv weggehen. Darüber zog sie noch ein loses, weißes Shirt, welches sie vorne zusammenknotete, und ein paar Jeansshorts. Schließlich wollte sie nicht in Badeklamotten durch die halbe Stadt marschieren. Bevor sie schließlich das Zimmer verließ, checkte sie noch einmal ihren Rucksack. Sonnencreme, Proviant, eine Menge Wasser, die Jobbeschreibung, Ersatzklamotten und Hundefutter. Es war alles da. Dann konnte es ja nun losgehen!
Obwohl es erst so früh war, war die Wärme bereits kaum erträglich. Gnadenlos knallten die ersten paar Sonnenstrahlen des Tages auf sie herab. "Uggghhh..." Wie hielten es die Einheimischen hier bloß aus? Auch Okami litt sichtlich unter der Hitze, seine Zunge hing beinahe bis auf den Boden und er kam kaum mit dem Hecheln hinterher. "Scheiffdreck!" knurrte er "Nie wieder geh iff hierher." Dem konnte der Wildfang nur zustimmen. Nie. Wieder. Sunagakure.
Zum Glück war der Treffpunkt doch nicht ganz so weit entfernt, wie zuerst befürchtet. Tatsächlich hatte sie es innerhalb von zehn Minuten geschafft, dort anzukommen. Eigentlich hatte sie mit mindestens 15 gerechnet. Sie war also noch zu früh dran. Zu ihrer Überraschung sah sie jedoch schon jemanden neben dem Tor stehen. Groß, schulterlange, rot gelockte Haare ... das konnte ja nur einer sein. Bevor sie selbst etwas sagen konnte, hörte sie auch schon ihren Namen. Wie süß, Airi echt glücklich, ihre Freundin wiederzusehen! "Hey!" plärrte das Hundemädel mindestens genauso laut zurück und beschleunigte ihren Schritt. Der Ninken hingegen trottete nur sichtlich genervt hinterher, ohne sein Tempo anzupassen. Wenn sie rennen wollte, nur zu. Er würde es nicht tun. "Lange nicht mehr gesehen!" Mit einem breiten Strahlen auf den Lippen zog sie ihre schüchterne Freundin in eine Umarmung. Da es jedoch bereits so verdammt warm war, löste sie diese auch nach einigen Sekunden schon wieder. "Wie geht's?" Langsam begann sie, sich zu wünschen, dass direkt zur Eröffnung schon jemand versuchte, zu ertrinken, damit sie direkt einen Grund hatte, sich ins kühle Nass zu stürzen. Mit der Hand fächerte sie sich Luft zu.
Inzwischen hatte auch Okami die zwei Rotschopfe erreicht, tappte aber schnurstracks an ihnen vorbei, um sich in den schmalen Schatten zu quetschen, den die Mauer warf. "Morchen..." grummelte er kaum hörbar und würdigte der großgewachsenen Kunoichi nicht eines Blickes. Er wollte sofort wieder nach Hause, raus aus dieser Hölle. Falls er sich heute noch verflüssigen würde, wäre das alles Frauchens Schuld. Hoffentlich wusste sie das. Mal sehen, wie sie das Kuma erklären würde.
Mit einem mitleidigen Kopfschütteln beobachtete die Inuzuka ihren Ninken, bevor sie sich wieder der Hanabira zuwendete. "Man, ich bin sowas von aufgeregt! Heute werden garantiert so viele süße Besucher da sein und alle in knapper Badebegleitung ... hehehe" Ein unanständiges Grinsen huschte über ihr Gesicht. Aber selbstverständlich würde sie niiiemals ihren Job vernachlässigen, nur um den schönen Ausblick zu genießen! "Boah, weißt du was? Lass uns 'ne Wette machen. Wer als Erstes jemanden klar macht, muss dem Anderen eine Runde Eis ausgeben. Was sagst du?!" Bevor der Lockenkopf jedoch etwas antworten konnte, ertönte ein Knurren aus dem Schatten: "Vergiss es." Warum hatte sie bloß so eine Spaßbremse als Ninken? Sie seufzte. "Na gut ... Hey, wo bleibt eigentlich der Rest? Da sind doch noch zwei Andere oder?"

@Yamanaka Arata @Tsukigata Yamato @Hanabira Airika
 

Yamanaka Arata

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Arata hatte erst einmal geblinzelt, als er den Auftrag zu diesem Job in seinem Briefkasten gefunden und durchgelesen hatte. Nach Sunagakure? Das hatte er für einen Job ja noch nie gehabt! Ob die Aufgaben dort normalerweise durch die vor Ort stationierten Ninja erledigt wurden? Aber er kam nicht groß zum Spekulieren, während er sich durch die folgenden Zeilen las und prompt sorgenvoll die Brauen zusammenzog. Ohje. Badeaufsicht? Hoffentlich waren die anderen stark genug, um bei Bedarf jemanden aus dem Wasser ziehen zu können ... ja, er hatte sich vorgenommen ein bisschen mehr ins Training zu kommen und vielleicht mehr zu schwimmen, aber - eben nur vorgenommen. Er wusste gar nicht mehr, wann er zuletzt richtig geschwommen war. Auf Einsätzen war es bisher nicht nötig gewesen, und hier im Dorf hatte er seine Freizeit bisher auch anders verbracht. Oh Wunder, hm? Er würde sich wohl wirklich treten lassen müssen, wenn das mit dem gezielten Training in diesem Leben noch einmal etwas werden sollte ... seufzend ging er mit dem Papier wieder in die Wohnung und legte es auf den Küchentisch ab, ehe er seinen Tee zuende kochte. Irgendwie kam es ihm hier in den letzten Wochen trist vor, musste er zugeben, auch wenn er seine kleine Wohnung zuvor immer hübsch gefunden hatte. Es war auch nicht so, dass er sie nicht mehr mochte ... es war nur ein bisschen leer. Oder vielmehr fehlte jemand ganz bestimmtes, damit er sich ganz wohl fühlte. Als er sich mit heißem Tee an den Tisch setzte und den Brief wieder aufnahm, war er gedanklich schon wieder bei der Aufgabe des Jobs angelangt. Zumindest als Medic würde er wohl dienen können, wenn die anderen Teilnehmer die körperlich anstrengende Aufgaben übernehmen könnten ... malte er sich schon wieder den Katastrophenfall aus? Naja, schon ein wenig ... wer kam den überhaupt noch mit? Als da neben zwei noch unbekannten Kolleginnen ausgerechnet der Name auftauchte, an den er ohnehin schon ständig denken musste, lachte er leise - er hatte schon Glück, oder? Wenn Yamato dabei war, würde mit Sicherheit niemand im Planschbecken versinken. Und sein eigener Blick auf die Mission war damit auch um ein vielfaches rosiger. Er trank den Tee noch aus, dann fing er an zu packen und stellte erst währenddessen fest, dass er überhaupt keine Schwimmsachen mehr im Haus hatte. Aus den letzten war er wohl rausgewachsen ... also vorher noch einkaufen. Während er die anderen nötigen Sachen zusammensuchte, wurde er zunehmend aufgeregter - die Vorfreude darauf, mit seinem Freund unterwegs zu sein, hatte die eben noch reichlich vorhandenen Sorgen mühelos verdrängt. Und er ertappte sich beim Versuch, sich Yamato in Badehosen auszumalen - immerhin hatte er so viel Anstand, dabei kurz rot zu werden ...

Er hatte dann drei, vielleicht vier Stunden gebraucht, um alles zusammenzutragen, dann war er mit gepackten Taschen an der Villa Tsukigata aufgetaucht - und hatte erstmal ziemlich schüchtern geguckt, als Yamatos Mutter öffnete. Mithilfe des Jobauftrags hatte er es aber unbeschadet durch die kurze Interaktion geschafft - und jetzt, nur eine Übernachtung später, waren sie schon auf dem Weg zum Schwimmbad! Überflüssig zu sagen dass er sich wenig an die Anreise erinnerte, weil er seine Augen woanders gehabt hatte. "Ich hoffe ja, ich hab mich nicht zu ungeschickt angestellt ..." murmelte Arata, als er an die Begegnung zurückdachte, und lächelte Yamato warm zu. Dass die beiden zusammengehörten, war schwer zu übersehen - der blonde Yamanaka hatte sich bei seinem Freund untergehakt und strahlte trotz der frühen Morgenstunde fast schon zu viel gute Laune aus, während seine langen blonden Haare im morgendlichen Wüstenwind flatterten. Er hatte sich nur ein schlichtes weißes T-Shirt übergeworfen und trug dem warmen Wetter angemessen kurze Hosen über der Badehose, dazu ein paar gut sitzende Sandalen, in denen er notfalls zum nächsten Becken würde sprinten können (so ganz hatten ihn die Katastrophenszenarien nicht verlassen) und über der Schulter eine grüne Erste-Hilfe-Tasche, die er hoffentlich nicht brauchen würde. "Kennst du von den anderen schon jemanden?" Fragte er, während sein Blick auf zwei junge Frauen fiel, die offensichtlich miteinander bekannt waren und hier ein bisschen aus der Reihe fielen - vielleicht waren das die anderen?

@Tsukigata Yamato @Hanabira Airika @Inuzuka Asami
 
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Wenn irgendetwas in der letzten Zeit keinen Raum in Yamatos Gedankenstübchen eingenommen hatte, so war es ein Spaß- und Abenteuerbad. Dem Universum musste dieser akute Mangel aufgefallen sein, denn es hatte umgehend für Abhilfe gesorgt. Ungläubig starrte der Tsukigata auf das Schreiben der Dorfverwaltung. Nicht ihr Ernst, oder? Ja, doch. So sehr Yamato den Brief drehte und wendete (vermutlich hätte er ihn auch noch gegen eine offene Flamme gehalten, wenn das nicht gar zu bescheuert gewesen wäre) – es schien alles zu stimmen und kein schlechter Scherz zu sein. Irgendwer war also der Meinung, dass er geeignet wäre, den Betrieb eines Schwimmbads in Sunagakure zu unterstützen. Blieb zu hoffen, dass dieser Jemand nicht eine bittere Enttäuschung erfahren würde. Yamato jedenfalls nahm sich vor, sein Bestes zu geben. Wie immer. Und es gab noch zwei, vielleicht sogar drei Gründe mehr, warum er das tat. Zwei gut bekannte Namen standen in der Liste der für den Job zugeteilten Personen (okay, drei – denn seinen eigenen Namen kannte der Tsukigata glücklicherweise auch noch). Mit Arata und Airika standen die Chancen jedenfalls gut, dass die Unternehmung nicht komplett den Bach (oder in diesem Fall wohl eher eine halsbrecherische Wasserrutsche) runterging. Und Asami ...? Die Inuzuka hatte er natürlich noch nicht kennengelernt, aber schon rein aus Prinzip unterstellte Yamato ihr wesentlich mehr Kompetenz als sich selbst. ’Jetzt hör schon auf damit.‘, musste er sich selbst wie so oft zur Räson rufen. ’Du solltest dich lieber freuen ...‘. Immerhin wäre er ein paar Tage mit Arata unterwegs und das auch noch bei herrlichstem Klima. Ein weiterer großer Pluspunkt war Airika, mit der er sich ebenfalls hervorragend verstand. So viel konnte da eigentlich gar nicht mehr schiefgehen, oder? Blöde Frage. Natürlich konnte einiges schiefgehen, aber Yamato schaffte es, sein Katastrophenbewusstsein abzuwürgen, bevor es richtig in Fahrt kommen konnte. Besser, er machte sich an die Arbeit!

„Hast du nicht. Sie ist hin und weg von dir.“, versicherte Yamato seinem Freund, als sie am frühen Morgen die Hauptstraße Sunagakures hinunter schlenderten. Vermutlich sahen sie dabei aus wie das peinlichste klischeehafteste Liebespaar unter der heißen Wüstensonne. Aber der Gedanke hätte dem Tsukigata gerade nicht ferner sein können. „O-kaa-san ist nicht so überschwänglich, aber sie erkundigt sich ständig nach dir.“. Und das keineswegs nur wegen der makellosen Höflichkeit, die die Herrin des Hauses Tsukigata an den Tag legte. Selbst sein Vater begann dezente, aber sehr gezielte Fragen zu stellen. Obwohl es keinen nennenswerten Abstand mehr zwischen ihnen gab, drückte Yamato Arata kurz etwas enger an sich und lächelte ihm ermutigend zu. Auch wenn das vermutlich gar nicht mehr so notwendig war. Der blonde Yamanaka wirkte gelöst und glücklich, was sich ebenso auf Yamato übertragen hatte. Liebevoll schaute er auf Arata (der wieder mal unverschämt hübsch aussah) und alles war gut.

Natürlich war bei aller Glückseligkeit nicht vergessen, dass sie nicht zum Urlaub hier waren (auch wenn die geistige Notiz, das baldigst nachzuholen, längst gesetzt war). Gut, möööglicherweise hatte Yamato eine etwas bessere Unterkunft für sie beide gebucht, damit sie abseits der Arbeit noch ein wenig Komfort hatten. Aber das sollte ihrer Pflichterfüllung nicht im Wege stehen – und ausgeruht arbeitete es sich doch am Besten, nicht? So war es natürlich auch nicht Aratas oder Yamatos Schuld, dass sie nicht wie sonst viel zu zeitig am Einsatzort herumgammelten, sondern selbstverständlich die des ausladenden Frühstücksbuffets. „Ha, da sind sie ja schon!“ Als die beiden mit dem 7-Uhr-Glockenschlag am Haupttor der Badeanstalt eintrafen und Yamato Airikas roten Schopf in Begleitung eines weiteren rothaarigen Mädchens erkannte, schossen ihm zeitgleich zwei Dinge durch den Kopf: Wow, sahen die beide gut aus! Die eine wie die andere. Airika kannte er zwar bereits, aber die dem Winterwetter angemessene Kleidung hatte ihre Konturen damals eher verborgen. Es blieb jedoch bei einem ersten, unaufdringlichen Blick, selbst wenn Yamato nicht in festen wie liebevollen Händen gewesen wäre. Ohnehin drängte sich der zweite Gedanke mit aller Macht auf - ’Ach du Sch... die hatten aber ne üble Nacht.‘ – und weckte das Bedürfnis, den beiden Mädels einen sehr, sehr starken Kaffee zu besorgen. Aber eines nach dem anderen. „Airika, die größere von beiden, kenne ich - du wirst sie mögen, da bin ich sicher.“. Als sie sich näherten, hob er die Hand zum Gruß. „Morgen, ihr beiden!“, rief er den beiden Rotschöpfen zu. Den Hund im Schatten nahm er dabei zunächst gar nicht wahr. „Schön, dich wiederzusehen, Airika! Und du bist Asami-san?“, fuhr er an die Inuzuka gewandt fort - sicherheitshalber mit Höflichkeitssuffix. Asami wirkte zwar auf den ersten Blick nicht wie der Typ, der auf so etwas pochte, aber Irren war menschlich und was das anging, war Yamato sehr menschlich. „Ich bin Yamato und das hier ist Arata.“. Mit der freien Hand wies er auf seinen Freund, den er nun (wenngleich widerstrebend) losließ. Auch wenn sie schon gut eingespielt waren, ließ sich die Arbeit als miteinander verschmolzenes Zwillingspärchen nicht ganz so praktisch verrichten. „Hattet ihr eine gute Anreise?“. Obwohl er die Antwort ahnte, wollte Yamato nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.

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Hanabira Airika

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„Ach joa, soweit ganz gut. Hatte in letzter Zeit recht viel zu tun.“ Airika kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte, die Umarmung erwidernd. Allerdings etwas zurückhaltender, denn so eine Situation hat sie außerhalb ihrer Familie nicht häufig erlebt. Bisher war Asami die Einzige außerhalb ihrer Familie, die sie je umarmt hat. „Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wie ist es bei dir? Wir haben uns ja seit dem letzten Mal gar nicht gesehen!“ Spielerisch setzte die Rothaarige einen Schmollmund auf und musste dann wieder grinsen. Ach wie schön, dass ihre Freundin auch mit beim Job war! Das machte das Ganze noch viel besser. Das Mädchen machte große Augen, als sie mit ihr wetteifern wollte, wer als erstes jemanden klarmachte. Aber der Rotschopf war sich ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie sich das überhaupt trauen würde. „I-ich weiß nicht so recht…“ Sie schaute zu Asamis Ninken herunter, der auch nicht gerade begeistert war. Warte, seit wann konnte er sprechen?! Der hat sich in der letzten Zeit ja echt weiterentwickelt. „Schau, Okami ist auch nicht so angetan von dieser Idee“, sie hob die Hände. „Also lassen wir das lieber…“ Ihr Gesicht ist schon ganz rot geworden. Außerdem wollte sie gern Akiyoshi-sama klarmachen und nicht irgendeinen fremden Typen. Bei dem Gedanken spürte sie wieder, wie ihr Herz anfing, schneller zu schlagen.

„Na gut ... Hey, wo bleibt eigentlich der Rest? Da sind doch noch zwei Andere oder?“, fragte der zweite Rotschopf der kleinen Zweiergruppe – Pardon, Dreiergruppe. Airika zuckte mit den Schultern. Ob sie vielleicht verschlafen haben? Hätte sie definitiv verstanden, immerhin war offensichtlich sowohl Asamis als auch ihre Nacht nicht gerade die tollste im Leben gewesen. „Keine Ahnung, ich kann mir vorstellen, dass-“, weiter kam sie nicht. „Morgen, ihr beiden!“ Die Stimme kannte der Rotschopf. Yamato! Sie hatten sich vor einer Weile getroffen und zusammen trainiert. Das hat wirklich Spaß gemacht und sie freute sich, ihn wiederzusehen. Ganz dicht bei ihm war ein… Junge? Im ersten Augenblick konnte das Mädchen nicht ganz deuten, ob der Unbekannte ein Mädchen oder ein Junge war. Er hatte langes, blondes Haar und sah ziemlich feminin aus. Dennoch hatte seine Statur trotzdem etwas, das ihn doch irgendwie als Junge kennzeichnete. Er sah irgendwie schüchtern aus. Na endlich mal jemand, der sie vielleicht richtig verstehen konnte. Doch mit Asami und Yamato an der Seite fühlte sich das Mädchen gar nicht mehr so schüchtern. Ein strahlendes Lächeln umspielte ihre Lippen. War das der Freund, von dem Yamato ihr damals erzählt hat? Ob er ihm bereits dieses tolle Schmuckstück gegeben hat? Das würde sie ihn wahrscheinlich ein anderes Mal fragen. „Hi Yamato, schön dich wiederzusehen! Geht’s dir gut?“ Sie richtete sich an dem Unbekannten. Das war bestimmt Arata. „Hey, ich bin Airika. Schön dich kennenzulernen.“ Sie verbeugte sich kurz und knetete mit ihren Händen. Hoffentlich verstanden sich alle miteinander gut. Asami hatte echt Feuer unterm Arsch – das durfte sie schon erleben, als sie sich kennengelernt hatten und ein Hundehasser ihren armen Okami verscheuchen wollte. Die hätte den Kerl fast verprügelt! Gut, dass Airika dazwischen gegangen ist. Sie schluckte nervös bei dieser Vorstellung. Da ist sie echt ein bisschen über sich hinausgewachsen. Ob sie wieder so mutig sein konnte?

„Also, ähm…“, begann die Hanabira zurückhaltend, als der Tsukigata nach der Anreise fragte. „Der Hinweg war ziemlich ruhig. Aber je näher man hierherkommt, desto heißer ist es. Die Hitze bin ich ehrlich gesagt nicht sonderlich gewohnt.“ Sie kicherte und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der sich im Laufe der Zeit, wie sie in der Sonne stand, gebildet hatte. Die Tropfen rannen die Stirn herunter. Flimmernde Hitze umgab die Truppe. Airika hatte das Gefühl, dass es heute noch sehr, sehr warm wurde. Doch bis dahin waren sie im Schwimmbad und konnten helfen! Sie strich sich eine Locke weg, die sich in ihrem Gesicht verirrt hat und schaute zu Asami. Sie hatte wirklich tolle Kleidung an und die stand ihr wirklich total gut! Der Rotschopf hingegen hatte lediglich ein hellblaues, schlichtes Top und eine weiße ¾-Baumwollhose an, inklusive Sandalen. Arata und Yamato waren auch entsprechend gekleidet. Plötzlich ging hinter ihnen die Tür auf.
„Guten Morgen zusammen.“ Ein junger Mann, etwa Mitte zwanzig, trat aus der Tür und schaute die vier Ninja gut gelaunt an. „Ihr seid die Ninja aus Shirogakure, schön, dass ihr da seid. Mein Name ist Abarai Madara. Ihr könnt mich aber auch einfach Dara nennen.“ Sein lockiges Haar war schwarz wie Ebenholz und die Augen leuchteten mit dem Himmel um die Wette. Er hatte am Kinn einen kurzen Bart und war relativ kräftig gebaut und ein Stück kleiner als Airika. Der Rotschopf hob eine Augenbraue. Madara? Der Name kam ihr irgendwie bekannt vor – na ja, wahrscheinlich gab es auf dieser Welt unzählige Menschen, die Madara hießen. Sie hatte persönlich noch keinen getroffen, aber dennoch… Da war doch mal was, das sie im Geschichtsunterricht durchgenommen haben. Mist, sie kam nicht drauf. Madara… Madara... Ach egal, es gab jetzt wichtigere Sachen zu tun, als sich über einen Namen Gedanken zu machen!
„Kommt erst mal rein, den Rest klären wir, wenn wir drin sind und ihr euch umgezogen habt.“ Er drehte sich um und hielt die Tür für die Ninja offen. Als sie drin waren, empfing sie eine angenehm kühle Luft. Das Mädchen atmete erleichtert auf. Oh wie schön frisch das war! Die hatten bestimmt richtig gute Klimaanlagen hier...

 
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Wie schön es doch war, alte Freunde wiederzusehen! Die Inuzuka konnte kaum aufhören, zu grinsen. "Bei mir sieht's ganz ähnlich aus. Echt toll, dass wir wieder zusammen einen Job übernehmen dürfen!" Man könnte fast meinen, sie versuchte, mit der Sonne um die Wette zu strahlen. Mit ihren Hunden war sie im Alltag zwar nie einsam, aber sie war trotzdem immer wieder froh, sich auch einmal mit bekannten Menschen unterhalten zu können. Auch, wenn Airika ihre Interessen nicht ganz teilte. Irgendwie mochte sie sie genau aus diesem Grund umso mehr! Es war wirklich niedlich, wie ihre Wangen beinahe die Farbe ihrer Haarpracht annahmen, als der Wildfang vorschlug, ein paar Badegäste aufzureißen. "Schon gut." kicherte sie "Ich weiß ja, du hast dein Herz schon vergeben. Obwohl das sicher eine gute Übung gewesen wäre. Aber für dieses Mal lasse ich dich entkommen." Herzhaft klopfte sie dem eher schüchternen Mädel auf den Rücken. Dann würde sie heute wohl alleine auf Beutejagd gehen.
Der Rest der Truppe trudelte gemeinsam ein. Zuerst hatte sie gedacht, dass es sich bei dem Händchen-haltenden Pärchen um einen Kerl und ein Mädel handelte. Doch als sie die Person, die sich als Arata entpuppte, genauer betrachtete fiel ihr auf, dass es sich da definitiv nicht um ein Mädel handelte. Aber Geschlecht hin oder her, eins stand fest: "Boah, Arata, du hast sowas von schöne Haare. Du musst mir später unbedingt verraten, was du für Shampoo benutzt!" Sie war definitiv neidisch auf die hübschen, sanften Wellen des bisher eher schweigsamen Yamanaka. Als sie diesen Kommentar losgeworden war, wendete sie sich dem Schwarzhaarigen zu. Er hatte sich als Yamato vorgestellt. "Ja, ich bin Asami. Freut mich! Lass das -san ruhig sein." Sie schenkte ihm ein breites Grinsen, gepaart mit einem Daumen nach oben. "Der, der da hinten im Schatten gerade schmilzt ist mein Partner, Okami." Jener hob bloß kurz den Kopf, um den beiden Neuen einen Blick zuzuwerfen, dann fiel er zurück in seine ursprüngliche Position und schnaufte weiter. "Lasst uns lieber nicht von der Anreise reden..." Zwar wusste die Inuzuka die höfliche Nachfrage ihres Gegenübers zu schätzen, sie wollte jedoch auf keinen Fall an die qualvolle Nacht, die hinter ihr lag, zurückdenken. Zum Glück nahte direkt schon die Rettung in Form des Schwimmbaddirektors. "Moin, freut mich ebenfalls. Asami und Okami." Nun hatte der Akita Inu keine andere Wahl mehr, als sich schwerfällig zu erheben und sich neben sein Frauchen zu gesellen. Für einen Moment hob der Mann eine Braue, doch bevor er irgendetwas sagen konnte, fügte der Rotschopf hinzu: "Inuzuka. Der kann besser ertrinkende Leute aus dem Wasser ziehen als wir alle zusammen." Inzwischen wusste sie, dass sie Diskussionen um den Hund direkt im Keim ersticken musste. Mit einem zögerlichen Nicken nahm er diese Aussage hin und winkte die Ninja endlich hinein.
Kaum hatte sie den Türrahmen durchschritten, wurde sie von einer Wand aus angenehm kühler Luft empfangen. Es fühlte sich so an, als hätte sie soeben die Tore zum Himmel durchschritten! Überglücklich sog sie die kalte Luft tief ein und genoss für einen Augenblick das angenehme Gefühl der Frische. Daran konnte sie sich definitiv gewöhnen. Der Leiter führte sie einen Gang entlang, bog dann einmal um die Ecke und blieb schließlich stehen. "Hier sind die Mitarbeiterkabinen. Links Männer, rechts Frauen. Wenn ihr fertig seid, geht ihr zu der Tür auf der anderen Seite eurer Kabinen hinaus. Dort werdet ihr vom Rest des Teams empfangen und euch wird alles weitere erklärt." Er blickte der Reihe nach alle Anwesenden kurz an, dann nickte er und lächelte zufrieden. "Vielen Dank für eure Mithilfe. Essen und Getränke gibt es für alle unsere Mitarbeiter kostenlos. Scheut euch also nicht, euch zu bedienen! Ich möchte nicht, dass einer von euch umkippt." Mit diesen Worten marschierte er davon. Die Kunoichi brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten. Noch nie hatte sie so einen netten Auftraggeber getroffen. Bisher waren sie alle schlecht gelaunt, unhöflich oder ähnliches gewesen. War das hier ein Traum oder Realität? Sie blinzelte. "Na gut, dann sehen wir uns gleich wieder. Bis denne, Yamato und Arata!" Zeit zum Umziehen! Sie packte Airi am Handgelenk und zog sie hinter sich her in die Kabine. Der Ninken hinterher. Er war zwar keine Frau, aber er hatte keine Lust, zwei fremde Typen in die Umkleide zu begleiten.
Kaum war die Türe hinter den Mädels zugefallen und Asami hatte ihren Rucksack in einen der Spinds geflackt, fing sie auch schon an, zu quasseln: "Du kennst Yamato, was? Ist der mit Arata zusammen oder so?" Da die zwei händchenhaltend angekommen waren, lag das irgendwie nahe, oder? Sie war definitiv neugierig. Die Jungs schienen auf jeden Fall nett zu sein, wenn auch eher zurückhaltend. "Damit wären sie auf jeden Fall schon mal raus aus meinem Beuteschema. Aber es gibt sicher noch genug andere.... Freust du dich schon?" Sie kramte noch fix ein Handtuch und Sonnencreme aus ihrem Rucksack, dann zog sie sich ihr Shirt über den Kopf und entledigte sich ihrer Hose, den Socken und Schuhen. Alles wurde lieblos neben die Tasche geworfen. Sorglos kleisterte sie zum Abschluss noch ein wenig Sonnencreme auf ihre Schultern und streckte die Tube dann ihrer Freundin entgegen. "Brauchst du auch?" Einen kleinen Tupfer des Sonnenschutzes hatte sie sich aufgehoben und schmierte ihn -überraschend zart- auf das sensible Näschen ihres Ninken, welcher sich unzufrieden dagegen sträubte. "Ich werde den ganzen Tag nichts mehr anderes riechen!" Sie zuckte mit den Schultern. "Besser als Sonnenbrand." Er schnaubte. Nun war es eh zu spät. "So, bist du bereit?" Ihr Blick wanderte zu der 17-Jährigen und musterte sie für einen Augenblick. Sie hatte einen dunkelgrünen Badeanzug gewählt, der rote Streifen an der Seite verlieh dem Ganzen ein wenig Pepp. Es passte zu ihr, sie sah gut darin aus. Aber ein wenig prüde war es schon, oder? Wirklich das exakte Gegenteil von der Inuzuka. "Hübsch!" Während sie selbst gerne das zeigte, was sie hatte, schien Airi eher zurückhaltend in ihrer Selbstpräsentation zu sein, das war ihr schon beim allerersten Treffen aufgefallen. Das war nicht weiter schlimm, aber irgendein Gefühl tief in ihr drin sagte ihr, dass dieses Mädel unbedingt mal etwas mehr Selbstbewusstsein gebrauchen könnte! "Na gut, Zeit der Welt zu zeigen, was für heiße Feger wir sind, los los!" Mit einem breiten Grinsen trat sie den Ausgang auf und schubste ihre Kollegin gnadenlos voraus.

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Yamanaka Arata

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Arata schaute prompt auf, als sein Freund ihn auf die angekündigten Mitstreiter - heute zwei rothaarige Kunoichi - hinwies. Er hatte recht, sie sahen beide nicht allzu frisch ausgeruht aus, und prompt fühlte er sich ein wenig schuldig dafür, dass er so eine schöne Übernachtung gehabt hatte (auch wenn er immerhin wusste, dass vollkommen unlogisch war). Yamato kannte die größere der beiden schon, und Arata hob in einer etwas zurückhaltenden Geste die Hand zum Gruß und lächelte freundlich, während Yamato einen guten Morgen wünschte - und ihn auch gleich noch vorstellte, womit er um einen Teil des anstrengenden Rituals herumkam. Hatte er erwähnt, dass er in diesen Mann verliebt war ...? "Konnichiwa." Reihte der Yamanaka sich in die Begrüßungen ein, und neigte leicht den Kopf - sie waren unter Heranwachsenden und vermutlich war selbst diese Andeutung von Formalität zu verklemmt, aber man hatte halt so seine Gewohnheiten ...oh, nein. Airika schien das ganz ähnlich zu halten, wenn nicht sogar noch ein wenig strenger. Er lächelte vorsichtig ein bisschen wärmer - und lachte kurz, als Asami ihn so abrupt auf seine Haare ansprach. "Gerne, sobald wir ein bisschen Zeit haben ..." Er hatte in der Vergangenheit zwar ein paar anstrengende Erfahrungen mit so energiegeladenen jungen Kunoichi gemacht, aber Asami wirkte soweit recht angenehm - auch wenn ihr tierischer Begleiter irgendwie einen recht genervten Eindruck machte. Gleich darauf fanden sie auch ihren scheinbaren Ansprechpartner (er hatte jetzt nicht gesagt, was seine genaue Rolle war ...) und wurden erstmal zum Umziehen geschickt - das ergab Sinn, also verabschiedeten sich die beiden Zweiergruppen erstmal wieder voneinander.
"Sie wirken nett ... ich weiß nur nicht ob der Ninken wirklich Lust hat, hier zu sein." Meinte Arata nachdenklich, nachdem sie in der Herrenumkleide verschwunden waren, und zog sich kurz nach diesen Worten das weiße T-Shirt über den Kopf und schob es in das kleine Schließfach der Umkleide, dicht gefolgt von der kurzen Hose - die "Badesachen" in Form einer normalen, hellblauen Badehose ohne irgendwelche weiteren Besonderheiten. Wie er bei der Vorbereitung schon festgestellt hatte, war er ewig nicht mehr in irgendeiner Art von öffentlichem Bad gewesen - der Gedanke, gleich praktisch in Unterwäsche herumzulaufen, war ein wenig fremd, aber er setzte darauf, dass er schon nicht großartig darüber nachdenken würde, sobald er einmal angekommen war - jedenfalls nicht, solange Yamato dabei war. "Kann ich dir mit der Sonnencreme helfen?" Fragte er, nachdem sein Freund das wichtige Utensil bereits ausgepackt hatte, und lief nur ein kleeeines bisschen rosafarben an, während er ihm den Rücken eincremte. "Ich hoffe, es passiert nicht wirklich was ... ein bisschen nervös bin ich ja schon." Er lächelte schief. "Wenn es hart auf hart kommt mache ich mit dem Wasser aus dem Becken einfach die größte Suitonjutsu die ich hinbekomme. Dann kann wenigstens keiner mehr ertrinken ..." Er hatte sich nach ihrer letzten Erfahrung in der Wüste darum bemüht, ein paar Fähigkeiten mit Wasser zu entwickeln. Eventuell wurde es heute nützlich! Aber hoffentlich nicht.

Wie solide dieser Plan auch sein mochte, sie trafen sich ein wenig später auf der anderen Seite des Eingangsbereichs wieder, und auch "Dara", wie er genannt werden wollte, war anwesend. "Oookay-dokay!" Rief er, und unterstrich den zupackenden Charakter dieser Aussage, indem er die Hände gegeneinander rieb. "Also, Jungs und Mädels, hier ist die Lage. Wir haben uns mit dem Sommerfest wohl ein bisschen verhoben, denn der Andrang ist massig! An sich ist das super, aber ich muss so viel von meinem Personal als Aufpasser einsetzen, dass kaum genug Leute bleiben um die Verkaufsstände zu füllen! Und das geht natürlich nicht, wir wollen uns ja weiter das Wasser leisten können!" Konnte in Sunagakure nicht ganz billig sein, oder? "Man hat mir versichert dass ihr alle keine grünen Anfänger mehr seid und ein Sanitäter unter euch ist. Also ist mein Plan, euch für die Überwachung der Becken und Notfälle einzusetzen, dann kriegt ihr diese Schwimmaufseher-Armbänder hier. Das stellt meine Mitarbeiter frei, sich mehr um Dinge wie Verkauf und Hilfestellung zu kümmern. Passt das bei euch? Ach, und wer von euch ist der medizinische Experte? Der nimmt sich bitte das mit dem grünen Kreuz ..."

@Tsukigata Yamato @Hanabira Airika @Inuzuka Asami
 
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Noch bevor nach der allerersten Begrüßung irgendein weiteres Wort gesprochen wurde, bekam Arata erst einmal ein verdientes Kompliment. Auf die darauf folgende Bestätigung, dass Asami Asami war, nickte Yamato freundlich und schnitt dann auch endlich mal mit, dass noch ein fünftes Teammitglied anwesend war. „Oh, na dich hab ich ja gar nicht gesehen.“, murmelte er in Richtung des Hundes, der sich im Schatten eingerichtet hatte und nur einmal kurz den Kopf hob, bevor er wieder vor der Hitze kapitulierte. Yamato wollte sich gar nicht vorstellen, wie es war, bei diesen Temperaturen ein dichtes Fell zu haben. Und waren Hunde im Schwimmbad überhaupt erlaubt? ’Naja, jetzt ja.‘, dachte er mit einem inneren Schulterzucken. Vielleicht fand der arme Kerl da ja auch ein bisschen Abkühlung.

„Mir geht’s prima.“, gab Yamato ungelogen auf Airikas Frage zurück. Nicht, dass er dabei oft lügen würde, allerdings wurden Negativaussagen meist ein wenig beschönigt. Schließlich wollte man anderen nicht zur Last fallen. Aber jetzt gerade war alles so sehr in Ordnung, dass der Tsukigata beinahe schon wieder misstrauisch geworden wäre. Hätte er denn Zeit für solche Gedanken gehabt. Wie schon vermutet, hatten die beiden Mädchen keine gute Ankunft in Sunagakure gehabt, und Yamato fühlte sich direkt ein bisschen schlecht für seine gute Laune. „Da drin gibt’s ja hoffentlich nen anständigen Eiskaffee.“. Koffein und Abkühlung, wie genial. Ihrem Auftraggeber würde er das auch noch irgendwie schmackhaft machen, denn der war sicher an wachen und erfrischten Arbeitskräften interessiert. Und genau dieser Auftraggeber tauchte gleich darauf in Gestalt Abarai Madaras auf. Die Vorstellung des Teams gestaltete sich erfreulich kurz und auch Okami wurde ohne Widerspruch eingelassen (nicht, dass Asami welchen zugelassen hätte, da war Yamato sich jetzt schon ziemlich sicher). Angenehme Kühle umfing sie im Eingangsbereich und verschaffte ihnen eine kleine Verschnaufpause von der Sonne, die gerade erst richtig Anlauf nahm, Land und Leute anständig zu verbrutzeln. Na, seine Knochen würde das ganze Vitamin D heute jedenfalls sehr freuen. Auch der zweite Sorgenpunkt des Tsukigata – die Versorgung des Teams – löste sich in Wohlgefallen auf, als Dara ihnen freie Kost und Getränke zusicherte, und dann trennte man sich vorerst anstandshalber. „Bis gleich, ihr beiden ... drei!“. Der Hund ging natürlich mit seinem Frauchen (sagte man das bei Inuzuka so?) mit.

„Ja, der arme Kerl... Hoffentlich gibt’s da draußen eine ruhige Ecke für ihn.“, kommentierte Yamato, während er ein paar dunkelblaue Badeshorts, ein zitronengelbes Handtuch und ein paar nichtssagend weiße Badeschlappen aus seiner Tasche fischte. Alles sah neu aus und war heute vermutlich zum ersten Mal im Einsatz. Und auch die Flasche mit der Sonnencreme war noch randvoll. „Uh, war clever, die direkt drunter zu ziehen.“. Er nickte Arata zu, der sich nur ums Aus- statt ums Umziehen kümmern musste. Aber es gab nichts, was sein Freund nicht bereits gesehen hätte und das viele Training war seinem Körper inzwischen auch anzusehen, also machte Yamato sich ohne Scheu an den Klamottenwechsel. Auch das Angebot mit der Sonnencreme nahm dankend an - selbstverständlich nicht, ohne es zu erwidern. „Ich rechne mit einigen kleineren Katastrophen.“, überlegte er, während er behutsam dafür sorgte, dass auch sein Freund vor zu viel Sonne geschützt war. „Naja, und vielleicht auch mit ein paar Größeren. Aber ich glaub, wir haben alle schon Schlimmeres mitgemacht ...“. Ungewohnter Optimismus aus seinem Mund, dem er direkt gegensteuern musste. „Ich weiß nur nicht, warum sie ausgerechnet mich mitgeschickt haben. Ich geh unter wie ein verdammter Stein.“. Zumindest, wenn er nicht höllisch aufpasste. Er grinste. „Deine Suitonjutsu könnte nützlich werden. Aber geh mal eher davon aus, dass du jede Menge Wehwehchen versorgen darfst.“.

Auf der anderen Seite der Umkleiden trafen sie schließlich wieder auf Airika, Asami und Okami sowie Dara, der direkt zur Tat schritt und die Aufgaben zuteilte. Zu Yamatos großem Glück, denn so kam er gar nicht erst in die Verlegenheit, irgendjemanden anzuglotzen. Jetzt war Konzentration gefordert. „Verstanden, Dara-san.“, bestätigte der Tsukigata und nahm eines der Armbänder an sich. Das mit dem grünen Kreuz gehörte selbstverständlich an Aratas Arm. „Gibt es kritische Stellen, auf die wir besonders aufpassen sollten?“. Der Bademeister musste nicht lange überlegen. „Die Sprungtürme und Wasserrutschen. Da sollte jeweils am Becken und am Aufstieg jemand sein. Und passt auf, dass niemand auf die Todesspirale da hinten geht.“. Er wies auf ein besonders halsbrecherisches Konstrukt, das hinter der Glasfassade des Eingangsbereichs in einem entfernteren Teil des Spaßbades sichtbar war. „Die ist noch gesperrt, weil da ein paar Sicherheitslücken sind. Aber gibt ja immer Schlaumeier, die’s besser wissen...“. Dara lachte kurz und zuckte mit den Schultern. „Wenn was ist, ich bin im Auge des Sturms.“. Mit dem Daumen wies er auf eine Tür am Ende des Korridors. „Mein Büro. Essen und Trinken gibt’s hier in der Teeküche, aber mit den Bändern kriegt ihr auch an jedem Verkaufsstand was.“. Als alle weiteren Fragen geklärt waren, verdrückte sich Dara, um irgendwie dafür zu sorgen, dass der Tag organisatorisch nicht aus den Fugen geriet. Yamato beneidete ihn nicht. „So. Ihr beiden.“, sprach er an Asami und Airika gerichtet. „Ihr braucht Koffein. Oder irgendwas anderes, das euch auf die Beine bringt.“. Damit war das erste Ziel die Teeküche, die erfreulicherweise gut ausgestattet war und nicht nur über einen bemerkenswert modernen Automaten für allerlei Tee und Kaffee verfügte, sondern auch einen Teil des Warensortiments beherbergte. „Wir sollten auch jeder ein, zwei Flaschen Wasser mitnehmen.“. Das gab es draußen zwar in Hülle und Fülle, aber aus den Pools wollte sicher keiner saufen. Während die Mädchen und Arata sich eindeckten, kippte Yamato einen seiner Calciumshakes runter und stöberte auch noch zwei Erdnussriegel auf. Die Zeit bis zum Mittagessen war damit gesichert. „Tja ... packen wir’s an?“, fragte er anschließend in die Runde und blickte aus dem Fenster der Teeküche nach draußen. Dort füllte sich das Spaßbad zusehends mit Besuchern und der Geräuschpegel, der durch die geschlossenen Scheiben drang, ließ ahnen, dass da noch einige mehr auf Einlass warteten. Nichts wie an die Arbeit also! Als das Team den klimatisierten Mitarbeitertrakt verließ, lief es gesammelt in eine solide Wand aus Hitze. „Kami-sama ...“, ächzte Yamato. Es mochte am Kontrast liegen, aber das war selbst ihm gerade etwas zu viel. „Das is noch nich mal Vormittag...“. Da wünschte man sich ja fast, jemanden aus dem kühlen Wasser retten zu können ...

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Hanabira Airika

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Airika grinste. Die Inuzuka hatte so verdammt viel Feuer unter dem Hintern, dass sie das Gefühl hatte, neben ihr wie ein Eiszapfen zu sein. Sie sprühte nur so von Selbstbewusstsein, schien sehr selbstzufrieden und hatte irgendwie alles im Griff. Nachdem sie die Siebzehnjährige zu den Umkleidekabinen gezogen hatte, Airika war über die Geste, ihr ans Handgelenk zu fassen und sie hinter herzuziehen, etwas überrascht, zogen sich die beiden Mädels um. Dankend nahm sie die Sonnencreme ihrer Freundin an. Damit massierte sie sich das ganze Gesicht, die Arme und die Beine ein, denn sie bekam so schnell starken Sonnenbrand. Einmal war er so heftig, dass ihre Haut abpellte! Das war total eklig und angewidert hatte das Mädchen die tote Hautschicht abgezogen. Sie schüttelte sich leicht über den Gedanken, dass das noch mal passieren würde.

„Ich glaub schon, so richtig ausgesprochen wurde es nicht. Hab Yamato auch nie danach gefragt, weil es mich im Endeffekt auch nichts angeht. Wir haben uns vor einiger Zeit zufällig getroffen. Bin voll gegen ihn geknallt und dann führte eins zum anderen und wir haben zusammen etwas gegessen“, erzählte die Kenjutsuka, während sie ihre Haare mit einem Zopfgummi zuband, sodass sie am Hinterkopf einen lockigen Bommel hatte. „Und da hatte er mich um seine Meinung gebeten über ein Schmuckstück, dass er seinem Freund – also maskulin – schenken wollte. Ich glaube nicht, dass man einem Kumpel einfach so ein hübsches Schmuckstück schenkt“, lachte sie. „Jedenfalls hat er da schon angedeutet, dass er in einer Beziehung ist. Tjoa, und als sie eben auf uns zukamen, hat sich mein Verdacht bestätigt.“ Sie zuckte mit den Schultern und stand auf. „Aber zu Arata würde so ein feminines Schmuckstück passen. Die beiden sind ein nettes Paar.“ Airika konnte für sich selbst nicht vorstellen, mit einer Frau zusammen zu sein. Aber wenn es andere glücklich machte, dann wollte sie sich natürlich nicht in den Weg stellen.

Nachdem Asami und Airika die Umkleidekabine verlassen haben und sich dann am Eingang des Freibads getroffen hatten, waren auch bereits die beiden Jungs da und warteten auf sie. Die Armbänder wurden verteilt, Arata bekam das Sanitäter-Band, die Lage wurde erklärt und die Fragen beantwortet. Die Hanabira nickte verstehend. „Madara, äh, ich meine Dara“, Airika ergriff zögerlich das Wort. Sie mochte es nicht, aber eine Sache musste dringend geklärt werden. „Wenn Arata beispielsweise am Sprungbrett ist und jemand anderes aus unserem Team nicht in unmittelbarer Nähe und jemand zum Beispiel einen Kollaps kriegt oder so was Ähnliches…“ Sie schaute kurz zu dem blonden Chuunin. „Was muss man da als Erstes tun? Wenn da plötzlich jemand umkippt oder so.“ Dara verstand, worauf die Hanabira hinauswollte. „Ach, du meinst die erste-Hilfe-Maßnahmen, richtig?“ Sie nickte. Er schaute in die Runde und schaute insbesondere Asami, Airika und Yamato an, weil sie die Rolle des Sanitäters nicht einnahmen. Dara erklärte ihnen, wie man sich in so einer Situation verhielt, zeigte ihnen im Schnelldurchlauf die stabile Seitenlage und wie man den Puls maß, was man bei einer Reanimation beachten musste und so weiter. Die Hanabira zweifelte, dass sie sich das alles merken konnte und beschloss, den Yamanaka im Auge zu behalten, damit sie, falls so eine Situation auftrat, sofort reagieren konnte.

Bevor der Ansturm kam, konnte sich die Truppe noch ein wenig vorbereiten und sich stärken. Yamato bot den beiden Rotschöpfen an, ein koffeinhaltiges Getränk zu holen und für die Größere kam Kaffee natürlich nicht infrage. Airika verstand gar nicht, was man an diesem Gebräu so toll fand. Den Duft von Kaffeebohnen fand sie zwar sehr reizend, aber wenn sie diese Suppe sah… Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Normalerweise trank sie morgens immer ihren Tee, doch heute, bei den Temperaturen, wollte sie sich lieber etwas Frisches gönnen. „Ich glaube, 'ne Cola wäre jetzt gut. Am besten eine aus dem Kühlschrank. Mir ist echt warm… Und wenn da nachher irgendjemand auf diese unfertige Rutsche klettert, dann will ich doch einen kühlen Kopf bewahren.“ Noch nie hatte sie irgendjemanden gerettet, geschweige denn hatte sie einmal Rettungsschwimmer gespielt. Das würde sich wohl heute ändern. Der Gedanke, fremde Leute aus dem Wasser zu fischen, machte sie etwas nervös. Das Quartett aus Ninja ging ins Teehaus, trank ihre Getränke und aßen eine Kleinigkeit, ehe sich draußen der Wartebereich langsam füllte und die vielen Stimmen von Männern, Frauen und Kindern durch die Scheiben drangen. Unruhig rutschte die Hanabira auf ihrem Stuhl hin und her und schaute sich zweifelnd die Menschenmassen an. „Ohweia, ich glaub, das wird heute die Hölle…“, befürchtete sie. Und wenn das nicht schon genug war, empfing sie eine übermäßige Hitze, als sie aus dem Häuschen kamen und sich bereitmachten. Wenn sie weiter in die Ferne blickte, konnte sie das Flimmern erkennen. Den Vorschlag von Yamato hatte sie nickend zugestimmt: Wasser war jetzt extrem wichtig. Sie hatte keine Lust, nachher einen Sonnenstich oder gar einen Hitzeschlag zu erleiden! Okami tat ihr auch total leid. Ob sie den armen Kerl nicht lieber irgendwo im Schatten liegen lassen sollte mit viel Wasser und etwas Futter? Das waren doch jetzt bestimmt über dreißig Grad und es war noch später Morgen.

In wenigen Minuten würden die Türen und Tore zum Schwimmbad geöffnet werden und so mussten sie sich so langsam aufstellen. „Also wenn es euch nicht ausmacht, würde ich gern zum Sprungturm gehen. Hat jemand Lust mit mir mitzukommen? Ich meine, ihr müsst natürlich nicht“, sie hob die Hände. Am liebsten hatte sie ja Asami bei sich, aber sie wollte auch nicht aufdringlich sein oder sonst irgendjemanden eine Last sein. Sie war immerhin schon ein paar Monate dabei und hatte einige Erfahrungen gesammelt. Sie würde das auch schon irgendwie allein hinkriegen, hoffte sie.

 
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Blablabla, erste Hilfemaßnahmen hier, stabile Seitenlage da. Was auch immer. Wenn jemand von ihr erwartete, irgendeinem Fremden Mund zu Mund Beatmung zu geben, konnte er es direkt wieder vergessen. Sicher nicht. Außer oder sie war süß ... dann vielleicht. Aber sonst auf keinen Fall! Als die Anweisungen endlich zuende waren, rieb sich die Inuzuka die Schläfen. "Kaffee klingt gut..." stimmte sie, gefolgt von einem leisen Grummeln, zu. Für gewöhnlich mochte sie den bitteren Geschmack des Getränks nur gemischt mit sehr viel Milch, aber heute würde sie ihn ohne zu zögern pechschwarz herunter kippen. Langsam schlich sie dem Rest der Truppe hinterher und erwachte erst dann langsam wieder zum Leben, als sie die Kaffeemaschine fast zum Absturz gebracht hatte, indem sie so lange auf irgendwelchen Tasten herumgehämmert hatte, bis irgendwas unten raus kam. Kaum war der Becher voll, legte sie den Kopf in den Nacken und trank ihn in wenigen Schlücken wieder aus. Danach wanderte sie weiter zum Kühlschrank, zog einige Cola- und Wasserflaschen hinaus und stopfte sie in den Rucksack, den sie mit sich herumschleppte. Ein halbherziges Knurren kam von Hund und Halter, als Yamato fragte, ob sie loslegen wollten. War es egoistisch, zu wünschen, dass direkt jetzt schon jemand versuchte, zu ertrinken? Asami wollte unbedingt einen Grund, sich ins Wasser zu schmeißen und abzukühlen. Genug Potential gab es ja, wenn man sich die Warteschlange vor den Türen ansah. Da war garantiert der ein oder andere dabei, der glaubte, er wäre Profischwimmer obwohl er nicht mal das Seepferdchen geschafft hatte.
Draußen erwartete sie erneut die gnadenlose Hitze der Wüstensonne. "Ich werde sterben!" rief sie theatralisch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihr träger, gequälter Blick wanderte zu Airika. "Ich komme gerne mit." Wenn sie ehrlich war, hätte sie am liebsten ein paar Dummköpfe mit Gewalt von der Todesrutsche fortgezerrt, doch da waren die Chancen noch geringer, endlich Abkühlung zu bekommen. Außerdem wollte sie nicht die sein, die letztendlich daran Schuld war, dass Yamato und Arata auseinander gerissen wurden. Die Beiden klebten ja trotz der höllischen Temperatur aneinander wie Kletten. "Zweierteams sind wohl das Schlaueste. Wenn irgendwo ein 200 Kilo Kerl absäuft kriege ich den nicht alleine raus... Ich bezweifle, dass das irgendwer von uns könnte." Kurz musterte sie die Körper ihrer Kollegen. Keiner von ihnen wirkte schwach, aber auch nicht übermäßig muskulös. "Wir können ja mal durchwechseln. Und wenn irgendwas ist dann...." Nachdenklich legte sie den Kopf schief. Es würde hier sicherlich sehr bald sehr laut werden, weshalb sie sich nicht darauf verlassen konnten, im Ernstfall um Unterstützung rufen zu können. Glücklicherweise waren die Wasserrutschen und Sprungtürme nicht sehr weit auseinander. Sie konnten sich also irgendwelche Sichtzeichen ausdenken. Sie hob die Hände und schlug sie über dem Kopf zusammen. "Das heißt: Hier is jemand am abkratzen. Wir brauchen erste Hilfe." Dann wedelte sie in großen Kreisen mit den Armen an ihren Seiten herum "Das heißt: Ich kipp' gleich um und brauch 'ne Pause." Gab es sonst noch irgendwas, das man seinen Kollegen mitteilen musste? Naja. Wenn es ihr jetzt nicht einfiel, dann konnte es nicht so wichtig sein. Würde schon schief gehen. Sie zuckte mit den Achseln. "Ansonsten schreien wir uns halt doch die Seele aus dem Leib." Ihr Blick ruhte noch kurz auf den zwei jungen Männern, bevor sie ihn noch einmal über das Freibad schweifen ließ. Das Gelände war wirklich groß und einige der Mitarbeiter hatten sich schon an die Imbissbuden verzogen oder überwachten die ersten, vereinzelten Gäste, welche es bereits hinein geschafft hatten. Allesamt hatten sie sich an den niedrigeren Pools platziert und wohl bewusst den Ninjas die gefährlicheren Bereiche überlassen. Das war ihr nur recht. Wenn sie schon hier versauern mussten, dann wenigstens mit etwas Spannung und Herausforderung! "Na dann wollen wir doch mal Stellung beziehen, bevor das Chaos ausbricht, was?" Ihre Mundwinkel zogen sich zu einem frechen Grinsen nach oben. Die Party konnte beginnen!
So marschierten die Mädels zu den Sprungtürmen, während der Rest sich um die Rutschen kümmerte. Dort angekommen warf der Wildfang einen verstohlenen Blick in jede Himmelsrichtung. Noch war nicht viel los. Ein, zwei Gäste standen am Beckenrand und schienen zu überlegen, von welchem Brett sie sich einen Sprung trauen würden, aber das war auch schon alles. Somit warf sie der Hanabira einen vielsagenden Blick zu und nickte inrichtung Becken. "Kurze Abkühlung?" Auf eine Antwort wartete sie wie immer nicht, sondern packte ihre Partnerin einfach an der Hand und zerrte sie zum Rand. "Rein da!" Platsch! Da hatte sie auch schon einen kräftigen Stoß in den Rücken bekommen. Ohne zu zögern sprang der Wildfang hinterher und auch der Vierbeiner folgte.
Okami war kein großer Schwimmer oder Wasserfan, ganz im Gegensatz zu Kuma. Doch dies hier war eindeutig eine Ausnahmesituation. Er musste sich abkühlen und zwar dringend. Seine Tatzen paddelten gezielt im Wasser umher und er streckte sowohl Rute als auch Nase hoch in die Luft, damit zumindest diese noch ein wenig trocken blieben. Lang machte er dies jedoch nicht mit, weshalb er stattdessen zu den Treppenstufen paddelte, die aus dem Becken führten. Die Letzten waren gerade einmal so tief, dass er sich problemlos hinlegen konnte, den Kopf jedoch am Poolrand ablegen konnte. Kleine Wellen von den Bewegungen der Menschen spülten immer wieder Wasser in seine Nasenlöcher, doch dies war deutlich unangenehmer als die quälende Hitze, die außerhalb des Wassers lauerte.

@Yamanaka Arata @Tsukigata Yamato @Hanabira Airika
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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Es fühlte sich ein bisschen komisch an, hier nur in einer schmalen Badehose stehend als medizinisches Fachpersonal betitelt zu werden - Arata hatte sich Ärzte immer etwas, ähm, angezogener vorgestellt - aber er nahm das grüne Armband entgegen und band es sich um, auch wenn sein Lächeln dabei doch eher schüchtern ausfiel. "Hoffen wir mal, dass nichts Ernstes passiert ..." Ach, es würde garantiert jemand ausrutschen und sich dabei den Knöchel verstauchen, das Knie anstoßen, oder eine fiese Schürfwunde holen, aber das war es nicht einmal, was ihm Sorgen machte ... auch wenn er mit der Behandlung von Knieverletzungen bisher zugegeben kein besonderes Glück gehabt hatte. Aber immerhin wäre das keine lebensbedrohliche Situation ... er verkniff es sich, auf seiner Lippe herumzukauen, während er den anderen in die Teeküche folgte. Immerhin wollte er keinen zu labilen Eindruck machen, wenn das Team sich auch auf seine Kompetenz verließ. In der Teeküche angekommen, nahm er sich auch gleich eine der glücklicherweise bereit stehenden Kühltaschen und bepackte sie mit kaltem Wasser - ja, lauwarme waren hypothetisch besser, aber verflixt, er wollte sich bei der Hitze auch gefühlt abkühlen können! - ehe er einen großen Tee nahm. Es war noch nicht soo schlimm, dass er sich auf einen Kaffee einlassen wollte. Vielleicht änderte sich das aber noch, wenn es noch heißer wurde.
Und heiß war es bereits ganz gewaltig. Arata war es eigentlich gewohnt, Wärme in seiner Umgebung zu verbreiten - er nutzte oft genug sein Katon für diesen Zweck - aber als er endgültig nach Draußen ging, wurde ihm nochmal klar, dass es hier um eine völlig andere Art von Hitze ging. Das war doch um ein Vielfaches wärmer, als er es normalerweise beim Wirken einer Technik selbst mit bekam, und noch dazu ein Dauerzustand. Fast war es, als würde man in eine Wand aus Wärme laufen ... fühlte sich auch fast so behindernd an als wäre man in eine Wand getreten. Und das würde noch mehr werden? Man mochte ja kaum weiter denken ... er warf Yamato einen mitfühlenden (und im wörtlichen Sinne mit leidenden) Blick zu. Umso eindrucksvoller, dass Asami Zeit fand, sich Handzeichen auszudenken, und Arata bemühte sich, sie zu verfolgen. "Ich kann da ein bisschen helfen ..." bemerkte er noch, bevor sie sich erstmal aus den Augen verloren, und machte sein Clanfingerzeichen - sicherheitshalber in Richtung Asami, die kam ihm recht aufgeschlossen vor und war hoffentlich auch nicht schreckhaft (Shinkon Shohen no Jutsu). "Ich kann eine Gedankenverbindung zu dir herstellen. So können unsere Teams immer kommunizieren, wenn etwas sein sollte - denk einfach laut in meine Richtung, dann höre ich dich auf jeden Fall, auch wenn es laut ist." Und wenn wir Hilfe brauchen, lasse ich es dich auch wissen. So wie jetzt gerade.

So viel immerhin konnte Arata beitragen - ansonsten hoffte er, dass seine Fähigkeiten nicht so wirklich nötig sein würden. Und dann - dann ging es los. Der Yamanaka gab sich alle Mühe, das Durcheinander im Blick zu behalten, als mehr und mehr Gäste ins Spaßbad strömten. "Es sind auf einmal so viele ..." murmelte er, und schaute lächelnd zu Yamato. "Aber man kann sie verstehen, mh?" Der Yamanaka jedenfalls schaute den ersten Badegästen, die ins Becken hüpften, mehr als ein bisschen neidisch hinterher, aber - sie waren zum Arbeiten hier. Und er sollte wohl aufmerksam bleiben! Abgesehen davon, dass es schnell unangenehm heiß wurde (und Arata ein wenig später mitbekam, dass Asami es mit dem Baden nicht so eng sah und prompt auch auf sie neidisch war) war trotz des vielen Andrangs zum Glück erstmal nicht zu viel zu tun ... nach ein paar Minuten hatte es zwar der erste geschafft, sich an der Schulter des Vordermanns den Kopf zu stoßen, aber es war nichts, was wirklich ernste Schwierigkeiten bedeutet hätte. "Wie kommt man auf die Idee, auf dem Bauch und mit den Armen nach vorne zu rutschen ..." Fragte der Yamanaka seinen Freund, nachdem der unglückliche Rutscher versorgt war (im Grunde hatte einmal Untersuchen und Trösten gereicht) und schüttelte lächelnd den Kopf.

Dann knackste es ein Stück hinter ihm plötzlich sehr laut, und Arata drehte sich besorgt herum - nur um zu sehen, wie die große, vielfach gedrehte Rutsche weiter hinten bedenklich wackelte. Die Rutsche, um die extra Absperrband gezogen war. "Da ist jemand auf der Todesspirale!" Rief er - gleich darauf auch nochmal über die Gedankenverbindung zu Asami. Wir brauchen euch hier!
 
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Dann war es also abgemacht – die beiden Kunoichi und der Hund übernahmen den Sprungturm. Damit blieb die ominöse Todesspirale in Aratas und Yamatos Obhut. Der Tsukigata versuchte sichtlich angestrengt, Asamis Handzeichen zu memorieren, und war schlussendlich sehr froh, dass es doch nur zwei waren. Und sein Freund gerade noch Option Nr. 2 vorstellte. Yamato hörte zwar nicht, was gesagt wurde und konnte nur ahnen, wer gerade angesprochen wurde, aber dieses Handzeichen kannte er gut genug. Gleich darauf waren sie wieder allein. Nun, so allein man inmitten bald Hunderter abkühlungsbedürftiger Badegäste eben sein konnte, aber die Menge verschwamm (ha!) zu einem diffusen, wenngleich lautstarken Hintergrundrauschen. Gerade noch rief Yamato sich ins Gedächtnis, das ihnen genau das nicht passieren durfte! Sie mussten wachsam bleiben und genau diejenigen ausmachen, die Hilfe brauchten, bevor es zu spät war! Wie auch immer sie das bewältigen sollten, wenn im Oberstübchen gerade die Kernschmelze drohte. „Ja ... echt viele.“, erwiderte er ziemlich überwältigt und sah etwas ratlos zu Arata. Der lächelte, was die ganze Sache wieder ein kleines bisschen besser machte und auch Yamato sein Lächeln wiederfinden ließ. „Wenn wir das hier überleben, dümpeln wir im Hotelpool, bis wir schrumpelig sind.“.

Aber natürlich, oku-sama. Dafür sind wir doch da.“, verabschiedete er gerade eine noch flattrige, aber endlos erleichterte Mutter, die ihren verlustig gegangenen Sohnemann soeben wieder in die Arme hatte schließen können. Gerade noch rechtzeitig hatte Yamato gesehen, dass der vielleicht vierjährige Knirps beharrlich versucht hatte, sich im Abenteuersprudelbecken zu ersäufen (und dabei einen Heidenspaß gehabt hatte). Nachdem Mutter und Sohn in einen ruhigeren Teil des Schwimmbades abgezogen waren, sah der Tsukigata sich nach seinem Freund um. Der hatte gerade einen milde verunfallten Badegast fertig verarztet und konnte ebenfalls ein wenig durchatmen. „Auf dem Bauch? So wie die Pinguine?“. Yamato zog die Stirn kraus und genehmigte sich einen Schluck Wasser. Ihm fielen tatsächlich einige Gründe ein, warum sich jemand Wanst voran auf eine Wasserrutsche schmiss, aber keiner davon hatte mit Vorsicht und Unfallvermeidung zu tun.

Das hässliche Knacken nahm der Tsukigata zunächst gar nicht wahr, war er von seinem eigenen Skelett doch ganz ähnliche Geräusche gewohnt. Erst Aratas Reaktion und mehr noch sein Warnruf rissen Yamato aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zu der gefährlich wankenden Rutsche, auf der er undeutlich mehrere Gestalten ausmachen konnte. Scheiße, wann waren die da hochgeklettert?! Viel deutlicher aber sah er, dass ein Teil des stählernen Gerüsts, das die Plastikrutsche hielt, nachzugeben drohte. „Oh nein...“. Wenn die Streben brachen, stürzte die gesamte Rutsche ein. Yamato hastete los, so schnell er konnte. Er dachte nicht einmal darüber nach, so klar lag vor ihm, was er zu tun hatte, und er erreichte die Todesspirale gerade in jenem Moment, da der heillos überlastete Stahl kreischend in die Brüche ging. Wie in Zeitlupe neigte sich die Rutsche dem Schwimmbecken voller Menschen entgegen. Mit einem Stoßgebet an wen auch immer riss Yamato die Arme empor und empfing das Gerüst mit bloßen Händen. Fest umklammerte er die Streben und verriegelte seine Gelenke, indem er schlichtweg die Knochen zusammenwachsen ließ. Nur da, wo Bewegung notwendig war, ließ er sie bestehen, sonst war der Tsukigata gänzlich zu einem menschlichen Stützpfeiler erstarrt. Er schien Erfolg zu haben, denn der Fall der Rutsche war damit gestoppt. Vorerst. „Ara... holt ... die Leute da runter und-“. Er ächzte unter dem schneidenden Schmerz, als das weiche Gewebe seiner Hände unter ungeheurem Gewicht zerquetscht wurde. Rote Rinnsale liefen seine Arme hinab. „... evakuiert das Becken.“. Das hatte zwar schon begonnen, sich selbst zu evakuieren, aber derart schrill und panisch, dass dabei am Ende nur noch weiterer Schaden entstand. Hoffentlich ging das alles gut, dachte Yamato, der erst einmal auf unbestimmte Zeit unter einer tonnenschweren Konstruktion aus Stahl und Plastik klemmte. Das konnte er zwar auch nicht ewig, aber dafür hatte er einen Plan. Erstmal mussten die ganzen Leute in Sicherheit gebracht werden ...

@Hanabira Airika @Inuzuka Asami @Yamanaka Arata
 

Hanabira Airika

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„Kurze Abkühlung?“„Öhm, ich weiß nicht. Eigent-, warte, nein, nein, nein… eeek!!“, quiekte Airika, als Asami sie ins kühle Nass zog. Vollkommen überrumpelt, die Augen weit geöffnet, erreichte das Mädel wieder die Wasseroberfläche und rieb sich über die Arme. „Asami!!“, rief sie empört und musste dann breit grinsen. „Warum machst du das?“ Sie war nicht wirklich sauer auf sie… Aber sie hätte die Hanabira fragen sollen und vor allen hätte sie auf ihre Antwort warten sollen, bevor sie sie mitriss! Doch das Wasser fühlte sich wenige Sekunden so schön an, dass sie vergnügt kicherte, während die Sonne auf ihren Kopf knallte. Hoffentlich bekam sie keinen Sonnenstich. Als kleines Mädchen hatte sie das mal… Kopfschmerzen hatten sie geplagt und dann musste sie sich später übergeben. Das war mehr als unangenehm… „Hey, aber sollten wir nicht lieber draußen bleiben? Da haben wir einen besseren Überblick auf das Wasser“, schlug die Kenjutsuka vor, während sie sich etwas verstohlen umsah. Alle schienen Spaß zu haben und die Lautstärke, die diesen Ort erfüllte, würde sie wohl noch in Form seltsamen Rauschens nach dem Job verfolgen. Ehe sich Airika versah, passierte bereits die erste Herausforderung des Tages. „Asami, schau mal!“ Eine Gruppe Jugendlicher schienen in einem heftigen Streit verwickelt zu sein. „Sollen wir mal da gucken? Ich habe das Gefühl, dass das gleich eskaliert…“ Hochrote Gesichter starrten sich gegenseitig an, die Münder weit geöffnet, der eine nahm dem anderen etwas weg und klatschte es auf den Boden. Die Hanabira verstand nicht, was sie sagten, aber die lauten Stimmen drangen ihr bis ans Ohr. „Komm schnell, sonst passiert gleich noch… oh scheiße!“, rief sie. Hastig schwamm das Mädchen an den Beckenrand. Der eine hatte den anderen ins Gesicht geschlagen und der Geschlagene wehrte sich natürlich. Ein Gerangel fing an. Die Kunoichi stieg aus dem Wasser und rannte auf die Gruppe zu, die sich jeden Moment ernsthaft verletzen konnten. Ihr Herz klopfte bis in den Hals und die Hände zitterten vor Aufregung. „Hey, was ist mit euch denn los?“, wollte sie wissen.
„Geht dich n Scheißdreck an. Verpiss dich!“ Wie bitte? Wie konnte er so mit ihr reden? Das ging gar nicht! Aber Airika wäre nicht Airika gewesen, wenn sie ihre Wut heruntergeschluckt hätte. „Klärt das doch vernünftig und schlagt euch nicht die Köpfe ein. Ihr seid doch hergekommen, um Spaß zu haben.“, meinte sie und stemmte die Fäuste in die Hüfte.
„Ich sagte, verpiss dich!“, rief der Junge und schubste Airika so überraschend und heftig, dass sie beinahe das Gleichgewicht verlor. Aber nur beinahe. Sie war ja kein blutiger Anfänger mehr! Sie biss sich auf die Unterlippe und stellte sich wieder gerade hin. „Hey, wenn du dich nicht benehmen kannst, dann musst du das Schwimmbad verlassen!“ Die anderen Jungs, die im Streit verwickelt waren, hatten jetzt wohl eine andere Idee bekommen. Offenbar waren sie auf Krawall gebürstet. „Prügel, prügel, prügel!“, brüllten sie. „Was?! Nein!“, rief der Rotschopf völlig verdattert. Nicht, dass sie es nicht konnte, aber prügeln wollte sie sich jetzt garantiert nicht! „Ich prügel mich nicht!“„Ach nein, traust du dich nicht? Erst große Fresse haben und dann machst 'n Rückzieher?“
„Hä, was laberst du? Hört auf euch zu streiten, benehmt euch, versaut den anderen nicht den Spaß und gut ist. Mehr will ich doch gar nicht.“ Airi trat alles andere, als eine Autoritätsperson auf. Mist, sie ist es völlig falsch angegangen.
„Asami, ich brauch mal deine Hi-“, weiter kam sie nicht, denn er schubste sie noch einmal. Wieder erfolglos. „So, jetzt reicht’s“, fauchte sie. Blitzschnell packte sie seinen Arm, verdrehte ihn, sodass er überrascht und schmerzerfüllt gezwungen war, sich hinzuknien und ihr den Rücken zuzudrehen und fixierte den Krawallmacher. Hilfesuchend blickte sie sich um und sah, wie einer der festen Angestellten bereits auf die Truppe zulief. „Hey, können Sie die Jungs hier rausschaffen? Die können sich nicht benehmen…“„Ja, tut mir leid, dass ich erst jetzt eintreffe. Da drüben brauchte jemand Hilfe. Ich bring sie weg.“ Airika atmete auf und als sie weg waren, fiel ihr wieder auf, wie die Hände zitterten und das Herz raste. Solche Aktionen war sie schlichtweg nicht gewohnt. Dennoch war sie stolz, dass sie sich überhaupt getraut hat. Wenn sie an den ersten Auftrag dachte… oh Mann, es hatte sich schon etwas getan. Sie hat sich weiterentwickelt.

„Asami… Boah, das hättest du sehen müssen! Mann, wir sind nicht mal zwanzig Minuten hier und mein Akku ist jetzt schon fast leer… Aber sag mal, was ist denn mit Arata?“ Er starrte zu den beiden Mädchen hinüber und als Airika sah, was Yamato da gerade fabrizierte, öffnete sich ihre Kinnlade. „Ach du heilige Scheiße!“ Sie hielt sich eigentlich zurück, was solche Ausdrücke anbelangte, aber das war wirklich spektakulär, gruselig, eklig, heldenhaft und genial zugleich! „Yamato!“, rief sie und rannte auch gleich schon los. Sie brauchten Hilfe auf der verbotenen Rutsche. Oben waren Leute raufgeklettert und das Gerüst wackelte gefährlich… Was konnten die beiden tun? „Was machen wir denn jetzt?!“, rief sie zu ihrer Freundin und warf ihr verzweifelte Blicke zu. Airika fühlte sich auch verzweifelt, denn sie wusste beim besten Willen nicht, was sie für die beiden Jungs tun konnte…

 
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Waaaas? Was zur Hölle tat Arata da gerade in ihrem Kopf? Die Verwirrung und Überraschung war dem Rotschopf deutlich anzusehen. Zumindest bis ihr einfiel, dass es sich bei dem Rothaarigen um einen Yamanaka handelte. Der Clan war doch bekannt für irgendwelches Gedankenübertragungszeug, oder? Man, das war echt verrückt! Aber Hundekommunikation war definitiv cooler. Daran gab es gar keine Zweifel. 'Echt cool!' dachte sie zurück. Hoffentlich las er nicht auch all ihre anderen Gedanken, die nicht an ihn gerichtet waren ... das könnte womöglich peinlich werden.
Nach einer kurzen (wohlverdienten) Abkühlung rief schließlich die Arbeit. Die Tore zum Schwimmbad waren noch nicht lange geöffnet, da wurde ihre Hilfe schon gebraucht. Einige Jugendliche (nicht viel älter als sie selbst) schienen gerade eine Rangelei beginnen zu wollen. Na toll! Konnten die sich nicht einen anderen Ort suchen, um sich gegenseitig die Gesichter blau und grün zu schlagen? "Ja, du hast recht." seufzte sie und bedeutete mit einem kleinen Wink, dass der Ninken ihnen folgen sollte. Wenn sie in ihrer Zeit als Hundeführer eins gelernt hatte, dann war es, dass Leute ganz schnell die Klappe hielten, sobald ein großes Raubtier wie Okami die Zähne zeigte. Während sie sich noch aus dem Becken hiefte war ihre Kollegin bereits vorgeeilt. Mahn, da kam man ja gar nicht hinterher! Die würden sich doch nicht gleich umbringen ... oder vielleicht doch. Und sie zogen die Hanabira direkt mit ins Geschehen. Soweit Asami jedoch sehen konnte schien sie sich gut zu schlagen. Mit einigen geschickten Handgriffen hatte sie den Angreifer in die Knie gezwungen. Gut, dann würde sie einfach hier am Pool weiter aufpassen!
Dort passierte eigentlich nicht viel. Ab und zu musste sie einige übermütige Teenies darauf hinweisen, sich gegenseitig nicht zu lange unter Wasser zu drücken, aber das war es auch schon. Die Inuzuka setzte gerade an, um sich mit ihrer Freundin über die Geschehnisse auszutauschen, da erklang eine fremde Stimme in ihrem Kopf. "Eh?" Sie brauchte einen Moment um zu verstehen, was geschah. Sie hatte einfach noch nicht genug Zeit gehabt, sich mit dem Konzept der Gedankenübertragung auseinanderzusetzen. Doch als Airi verzweifelt aufschrie, fiel schnell alles an seinen Platz. Das war Ara gewesen! "Shit, F'ck!" Im Bruchteil einer Sekunde befand sich der Wildfang, der bis jetzt entspannt am Beckenrand gesessen hatte, auf den Füßen. Gerade wollte sie lossprinten, ihre Kollegen irgendwie unterstützen, da hielt sie Airikas verzweifelte Frage auf. Der Stress stand dieser regelrecht ins Gesicht geschrieben. Doch das war noch nicht alles. Ihre Haut schien regelrecht zu glühen. "Du, irgendwie ... fühle ich mich gar nicht gut. Irgendwas stimmt nicht!" Man, das war gerade echt nicht der richtige Zeitpunkt! Die junge Frau schwankte, schien sich im Sekundentakt schlechter auf den Füßen halten zu können. Wieso ausgerechnet jetzt? "Okami, bring sie in den Mitarbeiterbereich. Sie soll sich ausruhen und raus aus der Sonne! Dann kommst du zurück. Ich brauche dich, ja?"
Der Rüde blickte seinem Frauchen in die Augen und nickte schließlich. Begeisterung sah jedoch anders aus. Jetzt ging es endlich los, er bekam etwas zu tun und was war es? Eine Kollegin, die offensichtlich nicht mit der Hitze klarkam, beiseiteschaffen. Toll! Echt super! Mit einem mürrischen Knurren stellte sich der Akita Inu an die Seite der Hanabira und bot seine Schulter an, um sie zu stützen. Dann mal ab mit ihr ins Haus!
In der Zwischenzeit hatte das Hundemädel die kurze Distanz hinüber zu ihren Kollegen bereits überbrückt. "Ara, wie zur Hölle konnte das passieren?!" warf sie dem Lockenkopf entgegen, doch eigentlich war für Vorwürfe gar keine Zeit. "Ich geh da rauf und hol' die Idioten runter, du kümmerst dich um die Leute, ja?? Kannst du dich nicht in die Köpfe der Leute schmuggeln und sie anleiten oder so?" Sie hatte ja keine Ahnung! Sie wusste nur, dass sie selbst schnell und wendig war und somit perfekt die Voraussetzungen erfüllte, um die einstürzende Rutsche zu erklimmen. "... hoffentlich hält Yamato das so lange durch..." Sie warf dem Dunkelhaarigen einen kurzen, besorgten Blick zu. Was auch immer er da tat, es sah alles andere als gesund aus. Aber jetzt war keine Zeit zum lange Gedanken machen. Sie musste handeln!
Bereits als sie den ersten Fuß auf die schmale Treppe, die hinauf zum Anfang der rutsche führte, setzte, knarzte und ächzte das Metallgerüst besorgniserregend. Wie konnte man bloß so verdammt dumm sein und glauben, dass dieses Teil bereits nutzbar war? Frustriert schüttelte sie den Kopf, ehe sie in großen Sätzen immer wieder sämtliche Stufen übersprang. Die Vollpfosten, die gemeint hatten, hinaufzusteigen kamen ihr bereits entgegen, doch ihre Schritte waren langsam und unsicher. Kein Wunder, denn das Gestell schwankte wie ein Kuhschwanz. Als die drei jungen Erwachsenen endlich in Reichweite waren, packte sie den ersten am Handgelenk und befahl dem Rest, das Selbe zu tun. "Einfach weiterlaufen! Dann passiert euch nichts!" Eigentlich leere Worte, denn sie hatte keine Ahnung, ob es so einfach werden würde. Doch was sollte sie sagen? Die Idioten zusammenschei'en, weil niemand so dumm sein konnte, dickes, knallrotes Absperrband zu übersehen? Das stand zwar definitiv auf ihrer To-Do-Liste, aber jetzt war dafür nicht der passende Zeitpunkt.
Glücklicherweise gelang ihnen der Abstieg ohne Verletzungen, zumindest der körperlichen Variante. Psychisch sah es da etwas anders aus. Der Schock und Horror der Teens war kaum zu übersehen. Kaum hatten die Vier endlich wieder stabilen Boden unter den Füßen kehrte auch der Ninken zurück. "Erledigt." verkündete er und der Ausdruck des Terrors auf den Gesichtern der 0815 Menschen wurde noch einmal größer. Wäre die Situation nicht so ernst, hätte die Inuzuka vermutlich gelacht, sie wusste genau, was die Kerle gerade dachten. Sie hinterfragten ihre Vernunft, wunderten sich, ob der Hund gerade wirklich gesprochen hatte. Aber für Späße und eine Runde Aufklärung war später noch Zeit. "Verschwindet von hier. Lauft den anderen Leuten nach, ja? Haltet euch an den rothaarigen Typen der aussieht, wie n Mädel!" Einem nach dem Anderen schubste der Wildfang mit einem kräftigen Stoß in den Rücken in die richtige Richtung. Langsam und dann zunehmend schneller kamen sie dem Befehl nach und waren auch schon schnell in den Mengen verschwunden. Gut. Das war schon mal erledigt. Aber was jetzt?

@Tsukigata Yamato @Yamanaka Arata
 

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Ach du ...! Arata wusste ehrlich gesagt nicht, ob dieser Gedanke jetzt nur in seinem Kopf, in seinem und Asamis Kopf, oder sogar in seinem Mund gelandet war - er war schlichtweg zu baff vom Ausmaß des Unglücks, das sich da vor ihnen entfaltete. Wie hypnotisiert starrte er ein paar lange Augenblicke reglos auf die langsam abstürzenden Plastikröhren ... und stolperte mit einem heftigen Schrecken wieder in die Gegenwart, als er registrierte, dass Yamato auf das Unheil zurannte. "Wa-" ... aber der Ausruf starb auf seinen Lippen, als ihm aufging, dass sein Freund nicht Warten konnte - eine andere Möglichkeit, diese Rutsche noch zu halten, hatten sie schlicht nicht, auch wenn ihm für einen Moment fast alle Farbe aus dem Gesicht fiel, als er zuschauen musste, wie Yamato sich da gegen aberhunderte Kilo von Gewicht stemmte, sich nur auf die Härte seiner Knochen verlassend. Es schien für den Moment zu halten, irgendwie, aber der taktische Kopf, auf den er sich sonst so gut verlassen hatte, wollte dennoch nicht mitspielen - erst als Yamato ihm direkt sagte, was er tun sollte, erwachte er so richtig, klappte einen Moment den Mund auf - und ließ ihn wieder zufallen, um einfach nur heftig zu nicken. Sein Blick war vielleicht auch schon sorgenschwer genug, und vor allem fiel ihn an Worten gerade schlicht nichts ein, was dieses Chaos richtig umfassen konnte.

Evakuieren. Diese unaufschiebbare Aufgabe war gerade sehr willkommen, auch wenn der Yamanaka keine Ahnung hatte, wie er das genau gemacht hätte, wenn Asami nicht jetzt schon dazu gekommen wäre. "... ich hab keine Ahnung!" Rief er ihr entgegen, und wenn er jemals vorher soetwas seltsames wie Contenance besessen hatte, jetzt war es definitiv weg. Allerdings warf sie ihm gleich ein paar Ansätze hinterher, und auch wenn das so nicht funktionieren würde, kam sein eigenes Gehirn jetzt endlich einmal in Bewegung. Warum hatte er so viele nutzlose Fähigkeiten, wo jetzt wirklich einfache Techniken gereicht hätten, sofern sie nur Personen oder Rutschen bewegen könnten?! "Nicht zig Leute auf einmal! Aber ...!" Natürlich ... das könnte er machen, jedenfalls wäre es besser als nichts. Aber - zuerst die einfachen Sachen.

Er hastete an der Beckenkante entlang, redete laut und mit nur wenig wankender Stimme auf die Leute im Becken ein, und versuchte jeweils denjenigen, die alleine nicht guten, beim Aussteigen zu helfen - auch wenn Aratas schmale Arme sich bestenfalls als Haltegriffe eigneten, es war besser als nichts. Nur bleiben konnte er nicht, wedelte hektisch mit den Armen, um die Leute vom Becken wegzudirigieren, ehe er weiter hastete, und dachte erst beim dritten Stopp daran, einen der Badegäste aufzutragen, jeweils die anderen weiterzuschicken, damit der Stau in Bewegung kam. Es dauerte ihm alles viel zu lange, und vor allem ging seine spärliche Kraft auch irgendwann zur Neige, aber es wurde doch mehr und mehr wurde Platz in dem Becken - aber nicht alle konnten aus eigener Kraft rausschwimmen oder klettern. An dem Punkt kam jetzt sein anderer Einfall ins Spiel ... die Technik war zwar dafür nicht gedacht, aber nachdem er mit einem lauten "ACHTUNG! Holt Luft!" vorgewarnt hatte, ließ der Yamanaka das Wasser um die letzten erschöpften Badenden plötzlich zu einer abwehrenden Wand hochschnellen - die in diesem Fall nichts abwehrte, sondern nur den Schwimmern einen Schub nach oben mitgab (Suiton: Suijinheki). Es war ein kurzer und recht abrupter Stoß, der die Leute eher an Land spülte wie Treibgut statt sie irgendwie richtig zu retten, aber ... sie waren draußen. "Helft mir sie hier rauszubringen!" Rief er ein paar Leuten zu, die immer noch verdattert neben dem Becken rumstanden, und schien allmählich durchzudringen. Das Becken war frei, und die Badegäste entfernten sich zusehens davon. Und das hieß ... was war mit Yamato?! Die Panik kam mit Wucht zurück, und Ara stolperte fast über seine eigenen Füße, als er wieder zu seinem Freund aufschloss. Die Rutsche hielt, aber so konnte Yamato nicht stehen bleiben! "Das Becken ist frei!" Versicherte er, und bemühte sich auf Yamatos Gesicht zu schauen, nicht auf seine blutverschmierten Hände. "Kannst du ... die Rutsche kippen? Du musst darunter wieder raus ... " Und wenn nicht? Was dann? Vielleicht könnte man versuchen das Teil kontrolliert zu zerstören, damit es in Einzelteilen stürzte ...?


@Inuzuka Asami @Tsukigata Yamato
 
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