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Hajime - Anwesen

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Suzuki Aoshi

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Dieses herrschaftliche Anwesen ist nur unweit des Dorfes Konoha entfernt. Es gleicht schon bald nicht mehr einem einfachen Haus, oder reichem Anwesen. Nein, in den Schatten des Haupthauses ducken sich viele kleinere Häuser. Es hat den Anschein, dass es die Behausungen der Bediensteten und Bauern sind, die die Felder in der Gegend bewirrten.
Das Haupthaus an sich, ist umgeben von einem herrlichen Garten, der mit einer kleinen Baumgruppe, einem großen Teich und sehr viel Rasenfläche glänzt. Es scheint, dass man sich hier in einer anderen Welt befindet, sobald man das große, reich verzierte Eisentor passiert hat. Das hohe Haus ist reich an Zimmern, von denen die meisten einfach nur leer stehen, da es außer der Familie niemand zusteht, im Haupthaus zu wohnen. Trotz allem wuseln die Angestellten hinter den Mauern so schnell, wie kleine Ameisen in ihrem Haufen.
Auch wenn es so scheint, so ist der Besitzer dieses Hauses, ein eher einfacher Mann, den man nur selten zu Gesicht bekommt.
 
S

Suzuki Aoshi

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Nach einer langen Weile des Marsches der wahrscheinlich hätte nicht schweigsamer sein können, erreichte die kleine Gruppe das Anwesen des Auftraggebers. Schon von weitem erkannte man, das es sich hierbei um ein ziemlich altes Gebäude handeln musste, denn überall waren die ausgebesserten Stellen deutlich zu sehen. Dennoch machte das Haus einen sehr gepflegten Eindruck. Vor dem schwarzen Metalltor, das sich zwischen den Mauern hielt blieb der Eigentümer kurz stehen. Etwas aufrechter als noch am Tor von Konoha sah er freundlich in die Runde und mit einer Geste zeigte er, dass er seinen Besuchern gerne Einlass gebot. Vom gekiesten Weg aus, konnte man schon einen kleinen Teil des Gartens erkennen. Er schien genauso alt, aber auch liebevoll gepflegt zu sein, wie auch das Haus an sich. Schweigend und mit gekreuzten Armen schritt Aoshi hinter dem kleineren Mann her.

Ohne Zeit für eine Führung zu verschwenden fanden sich alle Beteiligten im Wohnzimmer ein. Es war ein großer Saal der durch einen einladenden Kamin geheizt wurde. „Vorweg möchte ich sagen, dass ihr Kinder mich nicht so förmlich ansprechen müsst. Shobu reicht vollkommen. Denn ihr seit alle ungefähr in dem selben Alter wie meine kleine Tochter.“ Der Blick des Mannes wurde wehmütig. Mit einem gequälten Grinsen versuchte er das ganze zu überspielen. Nun war es für den Jonin an der Zeit seinem Team zu sagen, was wo wer zu machen hatte. Er stellte sich neben seinen Auftraggeber, was diesen auch wieder etwas kleiner wirken ließ. Im Gesicht des Mannes spiegelte sich keine Emotion, doch wirkte es nicht schroff. „Gut, da ich eure Fähigkeiten nur anhand eurer Akten kenne, werde ich euch einfach mal rein nach Gefühl einteilen. So werden ihre beiden Mädchen die Angestellten befragen. Jion Yashamaru, du wirst mich begleiten. Wir werden das Zimmer des Mädchens etwas genauer unter die Lupe nehmen.“ Er legte eine kleine Pause ein, um die Reaktion seiner Genin zu hören. Er hielt sich noch einmal die Akte vor sein geistiges Auge um nicht eine Einzelheit zu vergessen. So wunderte es ihn am meisten, dass es bisher noch keinen Erpresserbrief gegeben hatte. Noch einmal erhob er die Stimme bevor er in sein routiniertes Schweigen wieder verfiel. „Hajime-san. Bitte rufen sie alle Angestellten zusammen und zeigen sie uns dann, wo das Zimmer ihrer Tochter ist.“ Nickend klatschte er hastig in die Hans worauf hin auch gleich einer der Hausdiener kam. Es war ein älterer Mann, der vielleicht noch von den vorherigen Hausherren übrig geblieben war. Diesem teile Shobu mit, das er den Rest der Angestellten hier versammeln sollte. Weiter in seiner etwas hastigen Art ging er zur Tür des Zimmers und deutete wieder an, dass die zwei männlichen Mitglieder des Teams ihm folgen sollten.
 
K

Kogo Kami

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Es war ein langer Marsch, den das neue Team zurücklegte. Man könnte meinen, dass die Euphorie des Bestreitens der ersten Mission die jungen Genin zum Plaudern ermutigen würde, doch genau das Gegenteil war der Fall: Kami blickte die gesamte Strecke starr vor sich hin, in Gedanken versunken. Ihre zwei Kameraden, so kam es ihr vor, schienen nicht erpicht auf ihre Gesellschaft zu sein und hielten Abstand. Ihr Sensei allerdings schien einen Gefallen an seiner Führerrolle gefunden zu haben, denn er schritt mit sicherem Fuße neben den kleinen Auftraggeber in Richtung des Anwesens der Hajime.

Schon von weitem konnte man die riesigen Umrisse des Gebäudes erkennen, das hoch in den Himmel ragte. Es machte einen altertümlichen Eindruck und wirkte ungepflegt. Als Team Aoshi jedoch näher kam, so wurde man eindeutig vom Gegenteil überzeugt: Fehlende Ziegelsteine in der Mauer wurden säuberlich ersetzt, hoben sich allerdings durch ihre helle Farbe von den bereits gealterten, anderen Steinen ab. Interessiert hob Kami ihren kleinen Kopf und betrachtete den Garten; der Rasen war peinlich genau auf gleiche Höhe gebracht und roch angenehm. Als das Mädchen nach ihrem Sensei die Villa betrat, blieb sie abrupt stehen: Überall hingen Gemälde mit schwachem Farbton. Die Kunoichi schnalzte missbilligend mit der Zunge und schauderte. Was für eine… Verschwendung.

Nach einem kleinen Irrgang fand sich das Team schließlich im Wohnzimmer ein, welches, wie alles hier, ebenfalls alt, aber sehr sauber wirkte. Kami stand etwas abseits der Gruppe und lauschte dem alten Mann. Shobu. wiederholte sie in Gedanken; sie wollte nicht unnötigerweise noch einmal nach seinen Namen fragen. Als sich plötzlich seine Gesichtszüge erweichten und seine Augen feucht wurden, verspürte sie einen Stich im Herzen. Sie griff sich an die Brust. Huh? Ich habe meinen Körper in letzter Zeit wohl strapaziert. Die Genin schüttelte ihren Kopf und bekam eine Gänsehaut. Sie musterte ihren Sensei und sog jedes seiner Worte auf. Mit einem kurzen Nicken gab sie ein Zeichnen des Verstehens und blickte das andere Mädchen mit ihren ausdruckslosen Augen an. "Denkst du, dass die Angestellten mit dem Verschwinden seiner Tochter verbunden sind?" fragte sie leise, aber sicher. Aus ihren Augenwinkeln sah sie, wie sich Personen in verschiedener Kleidung, vom Gärtner bis zum Koch, langsam in den Raum begaben. Das Mädchen fuhr sich über den Mund und überlegte. "Möchtest du die Befragung übernehmen?" meinte sie und starrte auf eine Uhr, die über dem Kamin hing. Sie wollte ihrer Kollegin nicht die ganze Arbeit aufhalsen, doch sie war von der schweigsamen Sorte und hielt nicht viel vom Reden.
 
H

Hyuuga Kasumi

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Man ist die desinteressiert. Nutzlos hätte mich ja nicht sonderlich überrascht. Aber nutzlos und desinteressiert ist dann doch schon etwas heftig. Einfach nur traurig, aber was will man von solchen Leuten erwarten? Aber die Befragung werd ich übernehmen, denn das würde die ja eh nicht auf die Reihe bekommen.

Nachdem sie mit ihrem Gedankengang soweit fertig war, zwang sie sich zu einem angedeuteten Lächeln zu ihrer Team-Schlaftablette und nickte zum Zeichen, dass sie die Befragung übernehmen würde. Kasumi sah zu den sich langsam versammelnden Angestellten rüber und dachte sich, dass bei ihr zuhause eine größere Disziplin herrschen würde. Aber bei ihr zuhause lief ja auch keiner weg. Soviel dazu..

Mit ihren weißen Hyuugaaugen musterte sie die Anwesenden für einen Augenblick und versuchte sich ein Bild von ihnen zu machen. Einer davon schien der Hausmeister zu sein, einer der Gärtner. Auch eine Köchin konnte sie ausmachen und mehrere Putzen. Insgesamt waren es 8 Angestellte, was für dieses Haus in etwa angemessen erschien. Während sie die Leute ihren Berufen zuordnete überlegte sie, wie sie die Befragung ausführen konnte und kam zum Schluss, dass es am besten wäre, jeden einzeln zu befragen. Sie baute sich vor den Angestellten auf, setzte einen Blick auf, der deutlich zeigte, dass sie es nicht dulden würde, wenn diejenigen vor ihr etwas machten, dass ihr nicht gefiel und deutete auf den Hausmeister.

"Mit dir fange ich an. Komm mit ins Nebenzimmer für die Befragung!"

Sie drehte sich zu Kami um und wartete, bis sie ihren Blick eingefangen hatte.

"Du passt solange auf, dass sie keine Dummheiten machen!"

Ohne eine Antwort abzuwarten und darauf hoffend, dass Kami bei ihrer Aufgabe nicht einschlafen würde, ging sie gefolgt von dem Hausmeister, der wohl etwas nervös zu sein schien in das Nebenzimmer, das als Arbeitszimmer normalerweise diente und setzte sich hinter den Schreibtisch. Die junge Hyuuga wartete, bis sich der Hausmeister gesetzt hatte, fixierte ihn mit ihrem Blick und fing mit der Befragung an.

"Wie ich sehe, bist du hier der Hausmeister. Ist das richtig?"

Nervös sah sie der Hausmeister an und nickte zaghaft.

"Gut. Als Hausmeister hast du oft Kontakt mit der Tochter des Hausherren gehabt und hast sicher deine eigene Theorie, warum sie nicht mehr hier ist."


"Ähm.. ja.. wissen Sie, Hyuuga-sama, ich ähm.. nun.. ich denke nicht, dass sie.. nun ja dass sie nicht entführt wurde..."

"Demnach vermutest du also, dass sie weggelaufen ist?"

Der Hausmeister nickte, bevor er sich deutlich nervös umschaute und dann fortfuhr.

"Ja, das halte ich für wahrscheinlicher... Ja.. Sie hat sich hier immer.. wie soll ich.. äh wie in einem Käfig gefühlt.."

Kasumi rätselte, was er damit meinen Könnte. Wie konnte man sich bei einem solchen Anwesen wie in einem Käfig fühlen? Hier war doch alles da, was man brauchte, um glücklich zu sein...

Aber Moment. Wenn das Haus in Ordnung ist, dann muss sie was anderes gestört haben.. Was gibt es denn hier noch.. Die Angestellten? Hm nein. Die kann man auswechseln... Dann bleibt nur noch..

"Erzähl mir mehr über das Verhältnis des Hausherren zu seiner Tochter!"
 
J

Jion Yashamaru

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Mit mehr oder minder emotionslosem Blick folgte der maskierte Genin der Führung des Auftraggebers und fand sich nach einem längeren Marsch durch das Anwesen im Wohnzimmer wieder, wo Aoshi nach einem freundlichem Empfang auch gleich die weitere Vorgehensweise einleitete. Unberührt blickte er sich weiterhin um - wie die ganze Zeit schon seitdem das Gebäude in sichtweite gekommen war - und versuchte sich bereits aus dem was er hier vorfand ein Bild von dem Mädchen zu machen und gegebenenfalls Rückschlüsse auf ihr Verschwinden herzustellen. Mittlerweile deutete einiges darauf hin, dass es sich hier Tatsächlich um eine Entführung mit erpresserischer Intention Handeln könnte, doch es war noch zu früh um das einschätzen zu können. Einige Fragen brannten dem Genin bereits auf der Zunge, z.B. wie lange das Mädchen schon verschwunden ist und ob es irgendwelche Anzeichen einer Entführung gab - gar einen Erpresserbrief. Doch Yashamaru war nicht der Typ, der solche Fragen direkt stellte, sondern vielmehr versuchte sie selbst zu beantworten, bevor er andere damit behelligte, die ohnehin schon genug Sorgen hatten.

In diesem Sinne war er ganz froh darüber, dass die Mädchen die Befragung der Bediensteten übernehmen sollten und er eine eher Praxisbezogene Aufgabe bekam, die er im Allgeimenen überhaupt bevorzugte. Nun, das täuschte allerdings nicht darüber hinweg, dass Yashamaru - der für sein Alter beinahe ZU viel Wert auf Diskretion legte - im Begriff war das Zimmer eines Fremden zu durchsuchen... noch dazu eines fremden Mädchens! Was sollte sein Großvater bloß denken, wenn er das mitbekommen würde? Nun, solange es zugunsten der schnellen Erfüllung der Mission geschah, konnte der Junge es noch mit sich vereinbaren, auch wenn er sich innerlich sträubte die Geheimnisse eines Mädchenzimmers lüften zu müssen. Wer konnte es ihm verübeln? Jemand, der ohne Mutter oder Schwestern, unter der Aufsicht eines ehrbaren, aber doch recht voreingenommenen Mannes aufgewachsen war, viel es nunmal schwer sich dem anderen Geschlecht aufgeschlossen zu nähern. Ein Umstand, der sich hoffentlich bald ändern würde, jetzt wo Yashamaru in einem Team mit zwei Individuen dieser ihm noch recht unbekannten Spezies gesteckt wurde.

Doch im Moment war nicht die Zeit sich um derlei Nichtigkeiten Gedanken zu machen. Es galt eine Mission zu erfüllen und diese hatte jetzt die oberste Priorität.
Yashamaru lies sich nicht zwei mal bitten, als er vom Auftraggeber aufgefordert wurde ihn auf das Zimmer der verschwundenen Person zu folgen und legte den Streifzug, den er die ganze Zeit mit den Augen über die Räumlichkeiten veranstaltet hatte sofort nieder. Nur ein kurzer Blick zu seinem Sensei sollte ihn vergewissern, dass dieser im Moment nichts weiter zu sagen hatte und sie gleich mit der Durchsuchung hätten beginnen können.
 
S

Suzuki Aoshi

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Der Hausherr war vorangegangen und Aoshi setzte gemütlich einen Fuß vor den anderen. Es war kein sehr hohes Tempo, das der kleinere Mann vor ihn an den Tag legte. Es ging beinahe den ganzen Weg zurück, bis die drei Männer in der Lobby angekommen waren und der Treppenaufgang gut zu sehen war. Leise traten Aoshi auf die Stufen, das einzige was man hören konnte, war das Karren des alten Holzes unter der Last jedes einzelnen Schrittes. Vielleicht hätte ein normaler Mensch gedacht, dass dieses Haus eine gründliche Grundsanierung vertragen könnte, doch nicht so der Mann. Er dachte mal wieder gar nichts, wobei, gar nichts nicht so recht stimmen wollte. Denn er machte sich jetzt bereits die ersten Gedanken darüber, was ihn wohl in dem Zimmer des Mädchens erwarten würde. Und vor allem, was die beiden Mädchen beim Verhör der Angestellten zu Tage befördern würden. Im ersten Stock angekommen, führt ein weiterer Korridor von der Treppe weg, hin zu verschiedenen Zimmern. Keine einzige der Tür war auch nur einen Hauch breit geöffnet, was den Fensterlosen Raum an sich noch düsterer wirken ließ, als er ohnehin schon war.

Endlich, vor einem der letzen Zimmer blieb Shobu stehen und drehte sich nun zu den beiden anderen um. „Das ist das Zimmer meiner Tochter.“ Meinte er mit trockener, schon fast heißerer Stimme. Aoshi, mal wieder ohne ersichtliche Emotion in seinen Gesichtszügen, nickte einmal kurz und öffnete die Türe zu dem Zimmer. Schon allein an der etwas schlechten Luft die in dem Zimmer herrschte, konnte man erkennen, das hier eine ganze Zeit nicht gelüftet wurde. Auch schien es, das weder aufgeräumt noch staubgewischt wurde. „Und es hat wirklich niemand seit dem verschwinden ihrer Tochter das Zimmer hier betreten?“ Der Mann in seinem schwarzen Mantel wollte sich noch einmal vergewissern und bekam seine Antwort in vor eines leichten Kopfschüttelns. „Nein, ich hätte es auch nicht ertragen, wenn jemand das Zimmer betreten hätte.“ Es war ein flüstern, von Tränen unterdrückt. Wieder nickte der Jounin und betrat wohl als erster seit Tagen dieses Zimmer. Im Gegensatz zu den anderen Zellen ihr im Haus, schien dieses Zimmer ganz anders zu sein. Es hatte weder schwere Vorhänge noch war es von dunklen Möbeln voll gestopft. Jemand hatte hier tatsächlich versucht, Licht ins Dunkle zu bringen. Nun stand er mitten im Raum, ließ seinen Blick von einem Ende zum anderen schweifen. Doch er konnte nichts erkennen, was auf den Verbleib des Mädchens hätte hindeuten können. Dieser Fall würde wohl eine ganze Menge Laufarbeit bedeuten. Es lagen einige Sachen quer im Raum verteilt, Schreibblätter, die ein oder andere Puppe, ja sogar eine Lampe war umgeschmissen und der gläserne Lampenschirm lag als Scherben verteilt um einen kleinen Nachttisch. „Hm.“ Brummte er, es schien, als hätte sich jemand wirklich viel mühe gegeben, alles so aussehen zu lassen, als hätte hier ein Kampf statt gefunden. Doch für ein erfahrenes Auge, oder für jemanden der einfach nur Aufmerksam war, wurde es mit nur einem Blick sichtbar, dass alle Gegenstände hier, fein säuberlich hingelegt worden waren. Denn selbst in dem Chaos, das es zu sein schien, gab es eine gewisse Ordnung. Für Aoshi war es schon fast klar, das das Mädchen auf keinen Fall entführt worden war, sondern weg gelaufen. Wissend sah er sich zu seinem Genin um, denn vielleicht hatte dieser Junge etwas mehr Glück gehabt, und eine winzige Spur gefunden, die dem Team bei der Suche behilflich sein konnte.
 
J

Jion Yashamaru

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Nach dem Jounin betrat auch Yashamaru das nicht gerade kleine Zimmer, der die Änderung in dem Ambiente beim eintreten mit einem suchenden Blick registrierte. Sich an an den Gegenständen, die dort auf dem Boden lagen vorbeischlängelnd ging der Genin an eine Komode und lies beim vorbeilaufen seinen behandschuhten Finger darüber gleiten. Yashamaru erkannte einen hauchdünnen Staubfilm, der sich gebildet hatte und die Aussage Shobus, dass niemand diesen Raum betreten hatte bestätigte.

Der Mann wurde aus heiterem Himmel angefunkelt, als der Junge bemerkte wie niedergeschlagen der Hausherr auf die Frage seines Senseis reagierte. Yashamaru musste sich seinen Kommentar verkneifen, zeigte aber durch ein missbilligendes verdrehen seiner Augen, dass er mit dem Verhalten des Erwachsenen alles andere als erfreut war. Wie konnte man nur so egoistisch sein und in Selbstmitleid verfallen wenn die eigene Tochter spurlos verschwunden war? Wenn es etwas gab was Yashamaru nicht leiden konnte, dann waren es Menschen, die schnell in Trauer verfallen anstatt sich zusammenzuraffen und versuchen etwas an ihrer Situation zu ändern. Solche Menschen hatten keinen funken Rückrat und waren es nicht wert, dass man ihnen hilft. Gut, Shobu-san hatte dieses Team beauftragt die Sache aufzulösen und das war auch der einzige Grund warum Yashamaru ihn nicht am Kragen packte und ihm ein wenig Verstand in den vor Trauer verblendeten Schädel hämmerte.

Es dauerte nicht lange bis der Genin wieder die Suche aufnahm und seinen Gedanken verdrängt hatte. Selbstbeherrschung war schon immer seine Stärke gewesen und auch jetzt hatte er keine große Mühe damit seine eigenen Emotionen zurückzuschrauben.
"Hat ihre Tochter ein Tagebuch geführt?" fragte er beiläufig, mit einem etwas abweisendem Ton, als er vorsichtig die Schubladen der Komode öffnete. Die Scham, die der Junge dabei verspürte das Zimmer einer Fremden zu durchsuchen war einigermaßen unter der stillen Wut auf den Hausherren untergegangen, sodass es ihm mittlerweile kaum Überwindung kostete. "...Oder sonst etwas? Schriftverkehr mit einem bekannten?" fuhr Yashamaru fort, als er ein paar Schreibutensilien aus der Schublade hervorkramte. Leider war darunter kein einziges beschriebenes Blatt zu finden, dass unter Umständen aufschluss bringen könnte, doch er hatte gerade erst mit der Suche angefangen und es gab noch eine Menge anderer 'Verstecke'.

Behutsam und geordnet legte Yashamaru alles was er so dreist entwendete auf die Komode um es später wieder genauso wie er es vorgefunden hatte zurückzulegen. Irgendwie war es ihm immernoch geläufig, dass er hier etwas ganz und gar unrechtmäßiges tat und wollte zumindest versuchen kein Chaos - was hier ohnehin mehr oder weniger herrschte - zu hinterlassen. "Wissen sie von irgendetwas was ihr besonders Wichtig war? Vielleicht ein Erbstück, oder ein Geschenk das ihr viel bedeutet?" Fragte er schließlich und wendete sich mit einem kühlen Blick dem Mann zu. Die Sache war einfach: Wenn es so einen Gegenstand oder sogar ein Tagebuch gab, und sie es hier nicht vorfinden konnten, dann war eine gewaltsame Entführung mit hoher Sicherheit auszuschließen. Das Mädchen hätte in diesem Fall keine Zeit gehabt es mitzunehmen. Falls jedoch etwas fehlen sollte, musste sie mehr oder weniger freiwillig gegangen sein. Zumindest musste sie davon wissen, dass sie nicht hier bleiben konnte.
 
K

Kogo Kami

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Wie ein unbeachteter Pflanzenstock stand Kami da, ihre Hände nach unten baumelnd und ihr eiskalter Blick starr auf die Bediensteten gerichtet. Blankes Entsetzen spiegelte sich in den Gesichtern der Angestellten wider und einige bekamen eine feuchte Stirn. Offensichtlich fühlten sie sich in ihrer Haut unwohl; niemand wollte für das Verschwinden des Mädchens in die Presche springen. Die Kunoichi blickte auf die Fingernägel der Personen: Sie waren abgewetzt, gesplittert und farblos. Das Personal wirkte unterernährt und kränklich. Kami vermutete, dass die Leute zum Großteil aus ärmlichen Verhältnissen stammten und sich mit ihrem Beruf in diesem Anwesen über Wasser hielten. Es war nur natürlich für sie, nicht aufzufallen… eine Art Schutzverhalten. Die Genin teilte die Gefühle der Menschen, auch sie würde nicht auffallen wollen. Trotzdem war dies ihre Mission und sie musste ihren Teil beitragen, schließlich ist jeder Auftrag eine kleine Brücke zu ihrem großen Ziel.

Plötzlich erhob sich eine tiefe, männliche Stimme. "DU!" schrie der Koch und hob seinen massigen Arm, der wie ein behaarter Schinken aussah. "Du hast vor einiger Zeit doch noch gesagt, du wärst froh, wenn dieses Mädchen weg wäre!" Seine kleinen, scharfen Augen richteten sich auf eine hakennasige Frau, die Gärtnerin. Diese hob ihren Kopf und ihre Gesichtszüge entglitten aller Weiblichkeit: Sie wirkte wie ein angriffslustiger Adler. "WIE KANNST DU ES WAGEN?" empörte sie sich und stellte sich mutig vor den Koch, der vier Köpfe größer war als sie. Kami beäugte sie misstrauisch und schnalzte mit der Zunge. "GAR NICHTS HABE ICH, WIE KANNST DU ES WAGEN?" Die Genin ging langsam auf sie zu. "Genug." zischte sie bedrohlich, doch die Frau schien Kami nicht zu hören. "Was willst du mir anhängen, du…" Doch was der Koch war, entfuhr man nie, denn in diesem Augenblick zückte dieser einen längliche Löffel aus seinem Gürtel und ging brüllend auf sie los. Ein leichter Wind zog durch das Zimmer und ein hämmerndes Geräusch ertönte. Mit dem nächsten Herzschlag hingen die Streitenden durch zahlreiche Papierblätter an der Wand genagelt und die restlichen Personen liefen panisch auseinander.

Die Schläfe der Kunoichi pochte alarmierend und der Lärm war zu viel für sie. Kreischend und prustend stob das Personal in alle Richtungen, zerbrach dabei Vasen und andere Kostbarkeiten. "RUHE!" donnerte Kami mit einer für sie ungewöhnlich lauten Stimme. Alle Köpfe des Raums wandten sich ihr zu und plötzlich wurde ihr heiß; sie mochte es nicht, im Mittelpunkt zu stehen. "Nehmt wieder euere Reihen ein." befahl sie gebieterisch. Sie blickte auf den Koch und die Gärtnerin, formte ein Handzeichen und das Papier segelte langsam zu Boden. Mit einem dumpfen Aufschlag knallten sie unten auf. "Ich werde euch von hier verabschieden, falls es noch einmal laut wird." meinte sie emotionslos und ihre Augen bohrten sich in die zwei Leiber. "Nun erzählst du langsam, was du weißt..." forderte sie den am Boden liegenden Mann auf.
 
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Hyuuga Kasumi

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Der Hausmeister schluckte und Kasumi fixierte ihn kalt mit einem festen Blick, so dass er bleich wurde. Offensichtlich mochte der Hausmeister nicht über seinen Herren reden, was in diesem Fall auf ein ungutes Verhältnis zwischen den beiden hindeutete. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“ bemerkte Kasumi. „Also rede endlich, oder muss ich deinem Herren mitteilen, dass du die Ermittlungen blockierst?“

Sofort wurde der Mann vor der jungen Hyuuga grau im Gesicht und stotterte: „Nein.. bloß das nicht…" Kasumi sah ihn gelangweilt an und fragte sich, wann es nun endlich losgehen würde. Immerhin hatte sie was Besseres zu tun, als dummen kleinen Mädchen, die verschwinden, hinterherzulaufen. Sie wollte noch zum Friseur und in das Dorf etwas einkaufen. Außerdem waren die neuen Genin sicherlich einen Blick wert. Nein. Beim näheren Betrachten waren das sicher genauso Stümper, wie alle anderen. Aber sie hatte ja noch die beiden anderen Sachen zu tun. „Also was ist nun? Fang endlich an!“

Der Hausmeister nickte schnell und fuhr sich mit dem Finger am Kragen entlang, der ihm offensichtlich etwas eng nun vorkam. Dann öffnete er erneut seinen Mund und brachte es diesmal fertig, die elfjährige Hyuuga nicht all zu sehr zu langweilen. „Also wie fange ich am Besten an? Ähm ja.. genau… Der Hausherr ist ein sehr egozentrischer Mensch, ja…“ Er strich sich nebenbei mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Er ist selten nett zu uns Angestellten, scheucht alle herum und verbietet seiner Tochter sehr viele Sachen.“ Hier stellte Kasumi ihre erste Zwischenfrage. „Was für Sachen verbietet der Hausherr seiner Tochter genau?“

Hier ging das Fenster auf und ein starker Windstoß brachte einen Schwung Blätter herein, die sich im Raum verteilten. Der Hausmeister nutzte die Gelegenheit, um einmal aufzustehen und ging rüber zu dem Fenster, um es wieder zu schließen. Dabei spielte er sich auf, als müsste man zum Fensterschließen studiert haben und brauchte endlose und komplizierte Handgriffe, bis er es endlich zu hatte. Kasumi hatte in der Zwischenzeit den Schreibtisch durchsucht, aber nichts interessantes gefunden, außer ein paar leeren Schriftrollen und Schreibutensilien. Der Hausmeister kam zurück und fuhr fort. „Die Tochter durfte das Grundstück nicht verlassen und selbst der Unterricht fand in diesem Haus statt. Auch hatte das arme Mädchen deshalb keine Freunde…“

Kasumi zog eine Augenbraue hoch und fragte sich, was der Hausherr damit bezwecken wollte, kam aber nicht darauf. Sie fing an, einige Fragen zu stellen. „War die Tochter dann schon einmal außerhalb des Anwesens bevor sie nun verschwand?“ Der Hausmeister schüttelte den Kopf „Nein, sie war nur mal im Garten unter Aufsicht.“ Kasumi nickte und fuhr fort. „Wie hat sie darauf reagiert, welche Verhaltensweisen hat sie an den Tag gelegt und was für Bücher hat sie gelesen?“ Der Hausmeister schaute sie an und zuckte dann mit den Schultern. „Ich weiß nur, dass sie gerne mal außerhalb des Anwesens gewesen wäre und dass sie öfters sehnsüchtig aus ihrem Fenster gestarrt hat. Aber was die Bücher angeht, so kann ich nicht helfen, Hyuuga-sama, da ich sie nicht gelesen oder auch nur gesehen hab. Am Besten geht Ihr dazu in das Zimmer des Mädchens.“

Kasumi nickte und erhob sich. „Gut. Das wär alles. Ich werde dem Zimmer des Mädchens nun einen Besuch abstatten und deinem Herren sagen, dass du gut kooperiert hast.“ Sie entließ den nun glücklichen Hausmeister mit einer Handbewegung und machte sich nun auf, um ihr neues Ziel zu erreichen. Mit einem kurzen Rundumblick ihres Byakugans, hatte sie das Zimmer des Mädchens lokalisiert und verlies den Besprechungsraum. In der Halle, wo Kami mit den anderen Angestellten irgendwas machte, was Kasumi allerdings nicht weiter interessierte, sah sie zu ihrer Teamkollegin rüber. „Ich muss in das Zimmer der Tochter. Mach du hier weiter.“ Dann schritt sie durch die nächste Tür und war auch alsbald in dem Zimmer ihrer Wahl angelangt, in dem sie sich nach einem Begrüßungsnicken an die Anwesenden vor das Bücherregal stellte und die Bücher betrachtete.
 
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Jion Yashamaru

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Shobu Hajime legte den Kopf leicht schief, als der junge Genin ihm ein paar Fragen über seine Tochter gestellt hatte. Der Blick der ihm zugeworfen wurde verunsicherte ihn sichtlich, war er es doch nicht gewöhnt - wenn auch nur Stumm - kritisiert zu werden, schon gar nicht von jemandem, der so jung wie Yashamaru war. Anscheinend konnte er ebenso wenig mit den Fragen des Genin anfangen, denn nur zögerlich antwortete er: "Umm... über den Schriftverkehr meiner Tochter kann ich nicht viel sagen, aber ich glaube sie hatte ein Tagebuch geführt. Allerdings weiß ich nicht wo sie es hingelegt haben könnte." Einen kurzen Moment später füllten sich Shobus verwunderte Augen mit einer unangenehmen Vorahnung. "Ich bin ja gerne behilflich, aber inwiefern soll das bei der Suche nach meiner Tochter helfen können?" Fragte er zurückhaltend und fing an sich vor Anspannung über seine Hände zu reiben.

Yashamaru blickte hingegen erwartungsvoll seinen Sensei an, der ihm nur mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck entgegenblickte. Bisher hatte diesser sich zwar überhaupt sehr wenig mitgeteilt, doch Yashamaru verstand diese Geste als ein Zeichen für ihn, dass er mit seiner eigenen Ermittlungsart fortfahren konnte. "Hajime... ich meine... Shobu-san." Begann Yashamaru und wollte dem Hausherren gerade ein paar Instruktionen erteilen, als er vom Knarren der alten Tür abgelenkt wurde. Hyuuga Kasumi war eingetreten. Anscheinend war sie schon mit der Befragung fertig. Nun, es traf sich gut. Wenn sie schonmal hier war, konnte sie auch beim Suchen helfen. Nach einem Nicken zur Begrüßung der Hyuuga fuhr Yashamaru mit seinem angefangenem Satz fort, richtete die Worte dabei zwar an Shobu, aber den Blick auf Kasumis Rücken um es auch ihr mitzuteilen.
"Wir wissen also, dass Fräulein Hajime ein Tagebuch geführt hat." Wiederholte er nochmal um Kasumi auf dem Laufenden zu bringen. "Das könnte ein unbezahlbarer Hinweis sein. Ich suche in den Schränken danach, Shobu-san, sie suchen bitte im und unter dem Bett. Kasumi-san...?" fragte Yashamaru und wartete bis sich die Hyuuga ihrem Teamkameraden zuwandt. Mit einer unmissverständlichen Kopfbewegung gab er ihr höflich zu verstehen, dass sie in den Bücherregalen suchen sollte und machte sich daraufhin selbst auf die Suche.

"Ach übrigens..." sagte Yashamaru unvermittelt, als er sich zur untersten Schublade hinunterbeugte. "Hatte Fräulein Hajime sich hauptsächlich nur hier aufgehalten, oder gibt es einen anderen Ort wo sie wichtige Dinge aufbewahren könnte?"
 
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Hyuuga Kasumi

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Sie hatte begonnen, das Bücherregal systematisch abzusuchen und fand viele Bücher, die ihre Vermutung bestätigten. Außer den Büchern die man zum Lernen brauchte, waren die meisten Schriftstücke über nahe und ferne Länder und Abenteuergeschichten. Alles in allem war das ein Bücherregal, das man erwarten würde, von einem Mädchen, das ihr Haus nicht verlassen durfte. Kasumi hoffte, dass der Mann für diese Mission wenigstens ordentlich zahlen würde, denn es war ja alles seine Schuld…

Eigentlich war ihre Untersuchung abgeschlossen und sie war gespannt auf die Ergebnisse der anderen Teammitglieder. Sie drehte sich gerade um, als der - wie hieß er noch? – Yoshi? – Yashimora? – ach egal.. Jedenfalls sprach der Kerl nun. Sie blickte dann rüber zu dem Hausherren und bemerkte, dass dieser sich wohl äußerst unwohl fühlte. Außerdem war seine Anwesenheit nicht gerade förderlich für die Untersuchung. Sie trat auf ihn zu und sagte: „Um sicherzustellen, dass wir bei unserer Untersuchung das Maximale herausholen, müssten wir hier alleine im Zimmer arbeiten, was bedeutet, dass Sie sich bitte zurückziehen.“ Dabei fixierte sie den Mann mit einem befehlenden Blick, der den bereits sehr aufgebrachten Mann zurückschrecken lies. Galant wies die junge Hyuuga mit einem ausdruckslosen Blick zur Tür und wartete, bis sich der Hausherr verzogen und die Tür verschlossen hatte.

Ein leises „Tssk“ entfuhr ihren Lippen, bevor sie sich wieder zusammenriss und zu den beiden anderen Anwesenden blickte.“Zu deiner Frage: Nein, das Mädchen durfte kaum woanders hin und schon gar nicht das Anwesen verlassen. Wenn sie was hier gelassen hat, wird es in diesem Raum sein. Einen Augenblick. – Byakugan!“ Die Adern an ihren Augen traten nun hervor, als ihr Doujutsu sich aktivierte. Schnell und systematisch durchsuchte sie den kleinen Raum auf Hinweise und geheime V Verstecke. Bald hatte sie den Raum komplett durchleuchtet und unter den Dielenbrettern, die sich unter dem Bett befanden, einen kleinen Hohlraum mit einigen Sachen drinnen entdeckt. Unter anderem befanden sich dort auch 3 kleine Bücher drinnen.
 
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