Ryoichi geriet gehörig ins Straucheln als der vermeintliche Shinaji sich in Luft auflöste und einfach in einer Rauchwolke verpuffte. Ohne ausreichenden Widerstand für seinen Schwung fing er an zu stolpern und rollte kurz darauf wieder einmal fluchend über den Boden. Obwohl er sich für seine Dummheit diesen offensichtlichen Doppelgänger nicht zu erkennen innerlich ohrfeigte rettete ihn diese Unachtsamkeit dennoch vor den heranfliegenden Explosionskunais.
Diese rissen weitere Krater in die trockene Erde der Lichtung und ließen überall Erdbrocken niederregnen. Durch die Druckwelle dieser Explosion wurde Ryoichi nach vorne geschleudert und war somit aus der Gefahrenzone der meisten der auf das Zentrum der Falle ausgerichteten Kunais und Senbons. Doch das bedeutete nicht dass die verbliebenen Wurfgeschosse für ihn ein kinderspiel wären. Ganz ihm Gegenteil, einzig und allein seine lange trainierten Reflexe ermöglichten ihm die Flucht. Fast ohne nachzudenken formte er die nötigen Fingerzeichen und rief ein
„Kawamiri no Jutsu“
Mit einem erstickten Platschen bohrten sich ein paar der Kunais und Senbons in einen Klumpen Dreck der dort erschienen war wo vor wenigen Momenten noch Ryoichi gelegen hatte. Dieser war schwer atmend und mit zerschürftem Gesicht etwas weiter weg im hohen Gras, das die Lichtung umgab, wieder aufgetaucht.
„Du keuchst schon aus dem letzten Loch während er noch nicht einmal einen Treffer abbekommen hat. Reiß dich gefälligst zusammen Mann!“
So brachte er sich selber auf den Boden der Tatsachen zurück und zwang sich die Dinge etwas klarer zu betrachten. Er wollte sich ein wenig bewegen, musste aber nach einem schmerzvollem Zucken in seinem Körper feststellen dass er mit Schnitten übersät war und sogar einige Senbons in ihm steckten. Mit zusammengebissenen Zähnen zog er die Nadeln aus sich heraus und versuchte alle laute auf ein leises Wimmer zu beschränken. Nachdem die letzte der blutverschmierten Nadeln aus seinem Körper gezogen war lies er langsam und möglichst leise die Luft aus seinen Lungen entweichen und versuchte seine Muskeln wieder zu entspannen. Vorsichtig und darauf aufpassend dass er das gras um sich herum nicht all zu sehr in Bewegung zu setzten legte er sich flach auf den Boden und zermaterte sich erst ein Mal das Hirn.
„Dass ich das da vorne mit quasi heiler Haut überstanden hab, hab ich nur meinem Glück zu verdanken. Ich muss endlich den Kopf freikommen. Wenn ich meinen Ärger meine Sinnen ausschalten lasse Ende ich bald im Dreck. Also ruhig bleiben und erst mal rausfinden wo sich der Fallensteller aufhält.“
Er wartete noch einige Sekunden ab ob sich ein Geräusch aus der verräterischen Stille abzeichnen würde aber es blieb alles ruhig. Shinaji wartete wohl ebenso darauf dass Ryoichi den nächsten Zug machte. Das nervte ihm zwar aber er hätte es an Shinajis Stelle ebenso gemacht, sein Gegner besaß momentan klar die überhand während Ryoichi erst mal an ihn rankommen musste.
Fest an den Boden gepresst und quälend langsam schob sich Ryoichi durch das hohe Gras an den Rand der Lichtung. Er vermied Geräusche so gut es ging und hielt sogar die meiste zeit die Luft an um sich nicht zu verraten. Als er schließlich durch das hohe Gras spähen konnte suchte er den schon ziemlich kampfgebeutelten platz nach Auffälligkeiten ab.
„Irgendwo hier in der Nähe muss er sein, schließlich lösen sich die fallen nicht von selbst aus. Außerdem glaube ich nicht dass er den Doppelgänger allzu weit von sich fortlaufen lassen kann“
Seine Gedanken schnellten hin und her und er knetete sich mit den Zähnen auf der Unterlippe herum während er nachdachte. Doch plötzlich hielt er in seinem Gedankengang inne, einen Baum im Zentrum der Lichtung hüllte eine Aschewolke ein die es unmöglich machte zu sehen was dort vor sich ging.
„Das war aber ganz schön leichtsinnig von dir deine Position so einfach preiszugeben. Was hast du nur in der Asche vorbereitet. Mehr Explosionsmarken? Scheinen ja deine Lieblingsspielzeuge zu sein.“
Er zog sich wieder tiefer in das hohe gras zurück und robbte möglichst unauffällig in die Nähe das Baumes. Als er an diesem Grasrand angekommen war hatte er schon so etwas wie einen Plan gebildet. Mit konzentriertem Gesichtsausdruck formte er ein paar Fingerzeichen und rang ein leises
„Bunshin no Jutsu!“
aus seiner Kehle. Ein Doppelgänger erschien neben ihm im Gras, ebenfalls liegend. Die Beiden schauten sich nur wortlos aber bestimmt an bevor sich die Fälschung bereit machte und mit Gebrüll auf den Baum zurannte und einen der äste dort sprang. Dort erblickte der Doppelgänger Shinaji und deutete mit einem gezogenen Kunai auf diesen.
„Jetzt hab ich dich, bereite dich auf Schmerzen vor!“
Während dieser kleinen Ablenkung rannte Ryoichi einen Halbkreis durch das hohe Gras um es genau gegenüber seiner vorherigen Position zu verlassen und auf den Baum zuzusprinten.
Wie zu erwarten standen sich Shinaji und seine Fälschung noch gegenüber. Der junge wirkte selbstsicher, er hatte wohl noch etwas in petto.
„Tja, aber das wird dir nun auch nichts mehr nützen!“
Mit einem kräftigen Stoß verließ er den Boden und katapultierte sich hinter Shinaji
„Überraschung.“
Flüsterte er hämisch während seine Arme schon heranschossen um seinen Gegner in einen Klammergriff zu nehmen.