Am Tor des Dorfes verabschiedete sich Saya von ihren Schülern. „Jungs, ich denke das wir die Mission erstmal verschieben werden. Wenn sich hier alles geklärt hat, werden wir dann entweder diese Mission zu Ende bringen, oder eine neue anfangen.“ Ich muss es erstmal schonend den Eltern des Jungen und dann dem Raikage beibringen. Ah, ich hab keine Lust zu ihm zu gehen. So setzte Saya ihren Weg fort, ohne daran zu denken, was die Leute aus dem Dorf sagten und dachten. Es war nicht üblich, das jemand mit einem Wolf, vor allem nicht von der Größe, durch die Straßen von Kumogakure spazierte. Suzu saß wie so oft auf der Schulter der jungen Frau. Es war wirklich ein etwas merkwürdiger Anblick. Die, um diese Zeit sonst so beschäftigten Straßen wurden auf einmal leer und nur noch der Wind heulte um die Ecken. Irgendwann bemerkte es Saya und blieb stehen. „Hm? Was ist denn hier los. Es ist ja fast so, als wäre das hier eine Geisterstadt.“ Sie wandte sich zu Kirian um. Dieser sah seine Freundin nur mit einem Blick an, der heißen sollte, man du bist aber verpeilt. „Saya?“ Was das einige was ihm aber einfiel. Klar, man bin ich doof. Ich spazier hier mit einem Wolf durch die Gegend, der mit bis zur Schulter reicht. Lächelnd setzte sie ihren Weg zum Haus der Kuranokos fort. Als sie in die richtige Straße einbog, blieb sie noch einmal kurz stehen. „Erzeuger.“, murmelte sie leise. Kirian, der nun neben ihr stehen geblieben war, wandte seinen Kopf. „Hast du etwas gesagt?“ Doch Saya schüttelte nur langsam mit dem Kopf. Ihre linke Hand erhob sich und vergrub sich im dichten Nackenfell des Wolfes. „Ach nichts, Kirian. Es war nur etwas, an das ich mich eben erinnert hatte.“ Gleich darauf setzte sich die Jonin wieder in Bewegung. Etwas stutzig folgte Kirian jedoch.
Es nieselte immer noch. Seit der letzten Nacht hatte es unaufhörlich genieselt. Kein Regen wie sonst üblich, nein nur leichter nieseln Regen, fein wie Nebel. Ihr Weg führte sie entlang einer hohen Steinmauer und letzten Endes blieb das Gespann vor einem schweren Eisentor stehen. Langsam stemmte die Kunoichi das Tor auf und betrat den Innenhof. Die Angeln quietschten heftig und ihr schauriger Klang hallte durch die leeren Straßen. Genauso langsam schritt sie nun auch weiter auf das hohe Gebäude zu. Kurz bevor die jedoch den Eingang errichte, sah sie, wie sich die Tür öffnete und ihr jemand entgegen kam. Es waren zwei Personen, eine Frau und ein Mann. Das müssen die Eltern von Kyori sein. So blieb sie stehen und erwartete die beiden. Saya hatte richtig vermutet. „Los verschwinden sie von unserem Grundstück.“, fauchte der Mann sie scharf an. Kirian zog die Lefzen hoch und knurrte. Erschrocken wichen die beiden wieder zurück. Genau wie vorher legte Saya wieder ihre Hand in Kirians Nacken. „Ist schon gut.“, sagte sie zu ihm, wendete sich jedoch nicht von dem Paar ab. „Es tut mir leid, dass ich sie stören muss, aber es gibt da etwas was ich ihnen sagen muss. Als erstes, mein Name ist Himura Saya, ich war die Sensei, ihres Sohnes.“ Nun zum schweren Teil. „Meine Aufgabe ist es nun, ihnen mitzuteilen, dass er auf einer Mission verunglückt ist. Mein Beileid.“ Schloss sie und wartete erstmal die Reaktion ab. Aber es kam nichts, wie sie es erwartet hatte. Damals hatte sie die Unterlagen durchgelesen, und bemerkt, das Kyori kein sonderlich gutes Verhältnis zu seinen Eltern zu haben schien. Erzeuger, wieder dieses Wort. Endlich verstand sie es. „Was er ist tot?“ Zeigten sie doch noch Reue? Nein, es war eher Erleichterung. Gerade wollte die schwarzhaarige Frau den Eltern, oder Erzeugern, ihren Sohn übergeben. Doch nicht einmal das war dem Jungen gestattet. „Machen sie was sie wollen mit ihm. Ich bin froh, das ich sein Gesicht nie wieder hier sehen muss.“ Das war zu viel, Saya platzte der Kragen. „Wie könnt ihr nur so von eurem eigen Fleisch und Blut reden. Es war euer Sohn. Egal wie er aussah. Ich verstehe nun seine Haltung, sein Lächeln bevor er starb. Er war einfach nur froh, von solchen Menschen. Nein, Mensch ist das falsche Wort für Ungeheuer wie euch, los zu kommen. Das einzige was mir Leid tut, ist das er nicht mehr erfahren konnte, das nicht alle so sind wie ihr beiden.“ Sayas Griff in Kirians Pelz wurde immer stärker. Mit einem Ruck löste sich jedoch die Verkrampfung und Saya sprang auf Kirians Schulter. Genau vor den Leichnam des Jungen. Nun setzte der richtige Regen der sich schon so lange angekündigt hatte. Schon fast mit einer Bewegung holte Saya ihren Regenschirm raus und öffnete ihn. „Los Kirian, wir werden uns um ihn kümmern.“ Suzu flog bei dem Sprung auf und drehte nun krächzend ihre Runden über dem Schauplatz.
Nun waren sie wieder auf der Straße und Kirian trottete langsam vor sich hin. „Suzu!“, Saya rief es in den Himmel und sofort war die Krähe auch zur Stelle. Frech setzte sie sich auf den Kopf von Kirian. Doch dem Wolf gefiel das weniger und knurrte. „Suzu, ich hab eine Aufgabe für dich. Flieg schon mal zum Raikage und kündige uns an. Beeil dich.“ Mit der Aufgabe entließ sie ihren Vogel, der sich auch gleich an die Erfüllung machte. „Wenn dieser verdammte Vogel mich noch einmal als Landeplatz verwendet, dann fress ich ihn.“ Kurz Lachte die Jonin. „Ach Kirian, seh es nicht so ernst. Sie mag dich halt.“ Aber nun muss ich hoch zum Raikage und ihm alles erklären. Maan, wie viel Lust ich dazu habe. Irgendwie ist der unheimlich.
Tbc: Anwesen des Raikage