[Am Westtor]
Sie saß immer noch neben ihrem Rucksack, in den Himmel blickend und einen verträumten Gesichtsausdruck machend, als Takeo endlich auftauchte. Sofort blickte die Kunoichi auf, ein freudiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, ihre Augen sprühten förmlich vor Glück. Er war gerade dabei, eine Nudelsuppe zu schlürfen, begrüßte sie aber dennoch freundlich. Dann legte er sich auf den Boden, begann zu träumen. Sein Blick war gen Himmel gerichtet, auf die beiden Raben, die dort weiterhin ihre Kreise zogen. Kyo beobachtete ihn still, leise lächelnd und mit klopfendem Herzen. Sie wusste nicht, warum, aber es war ihr schlicht weg egal. Doch als der Junge zu ihr blickte, wandte sie ihren Kopf schnell wieder in den Himmel, mit einem etwas rötlichen Gesicht. Aus den Augenwinkeln her sah sie, dass er sie beobachtete, dann aber sich schnell wieder dem Himmel widmete, seine Augen schlossen sich und er begann zu träumen. Ein erneutes Lächeln stahl sich über das Gesicht der Chumani, doch trotzdem blickte sie weiter in den Himmel. Itoes Aktion mit dem Stein und der Fensterscheibe bekam sie nur am Rande mit, kümmerte sich nicht weiter darum, es war ja Itoes Sache.
Nun stieß Gaishi endlich zu ihnen. „Guten Morgen alle miteinander ich hoffe ich bin nicht zu spät?“ Gerade, als Kyo ihm antworten wollte, kam ihr die Hyuuga zuvor, also beließ sie es bei einem freundlichen, begrüßenden Lächeln.
Als die vier Genin nun alle eingetroffen waren, dachte Kyo, dass irgendjemand ihre Sensei wecken würde, doch niemand traute sich, auch nur ganz nah an sie heran zu gehen. Aber Gott sei Dank mussten sie es auch nicht, da Saya von ganz alleine aufstand, jedoch durch ein Päckchen geweckt. Ein wenig verwirrt sah die junge Chumani auf den Werfer, ein Mann, ungefähr in dem Alter, in dem auch ihre Sensei war, er lächelte und kam nun auf die Gruppe zu. Anscheinend war es ein Verwandter von Saya, denn er ging mit ihr so um, als wären sich die beiden sehr vertraut. Er neckte sie ein wenig, dann wandte er seinen Kopf zu den beiden Mädchen, ein breites Grinsen lag auf seinen Lippen und die Jungen beachtete er gar nicht. Kyo errötete ein wenig, doch ihr Blick war ernst und als Saya Yasaku einen Tisch hinterher warf, grinste das Mädchen; eine gute Sache hatte es, dass ihre Sensei so temperamentvoll und aufbrausend war.
Als der Mann endgültig gegangen war, begann Saya etwas zu der Mission zu erzählen. „Also, wir haben etwa einen Tagesmarsch vor uns. Ich rechne einfach mal damit, dass wir und nicht abhetzen müssen, um gegen Mittag etwas über die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen zu haben. Dann werden wir ersteinmal in einem Restaurant zu Mittag essen. Keine Sorge, heute zahle ich. Danach werden wir uns den Rest vor nehmen und ich hoffe pünktlich zum Abendessen auf der Farm angekommen sein. Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt, so können wir diese auch auf dem Weg besprechen. Ah und noch was, bis heute Mittag werden wir wohl noch auf dem Weg bleiben, danach werden wir einem quer durch den Wald laufen. Ich hoffe keiner von euch hat Angst vor Spinnen?“ Alle nickten, hatten es verstanden. >Angst vor Spinnen? Keineswegs! Ich hoffe nur, dass der Wald nicht zu dunkel ist… Ein Ninja sollte zwar vor Nichts Angst haben, aber trotzdem…<,ihr Blick wanderte verstohlen zu Takeo, >Wird Takeo-kun… Ach nein! Vergiss es, Kyo!< Sie schulterte ihren Rucksack, sah einmal kurz jedem ins Gesicht und dann ging die kleine Truppe los, in Richtung der Schaffarm, in Richtung der ersten und wahrscheinlich auch langweiligsten Mission in Kyos Leben.
[Auf dem Weg]
Sie waren nicht sehr weit gegangen, als Itoe nach Gaishi rief, zu ihm hinrannte und etwas in seine Finger gab, was Kyo nicht sofort erkennen konnte, doch als Gaishi das Etwas auseinander faltete, erkannte sie, dass es sich um Geld handeln musste. Ein wenig suspekt sah die Chumani erst zu Gaishi, dann zu Itoe. >Was ist denn in die gefahren? Warum ist sie heute auf einmal so nett im Gegensatz zu gestern? Sie schenkt Gaishi-kun auf einmal Geld, lächelt die ganze Zeit und ist zu jedem nett. Hat sie irgendetwas genommen und warum ist sie so ausgewechselt? Vielleicht hat sie ja auch einfach nur gute Laune, man weiß ja nie. Ob Gaishi-kun nun auch erwartet, dass Takeo-kun und ich ihm das Geld auch zurückzahlen? Ich hoffe mal nicht, denn so viel hab ich nicht dabei, wenn ich’s mir recht überlege, bin ich fast pleite. Wird Takeo-kun ihm auch etwas geben?< Gar nicht auf das Gespräch zwischen Itoe und Gaishi achtend blickte sie verstohlen zu Takeo, der die Szene auch beobachtete, jedoch sonst weiter nichts tat. Sie betrachtete ihn genauer: das helle Blau seiner Augen gab Kyo das Gefühl, dass sie etwas Magisches, Anziehendes hatten, durch seine ebenso blauen Haare wollte sie am liebsten durchwuscheln, er stand verträumt und lässig da, sofort hätte sie ihn umarmen können. >Moment mal, Kyo, woran denkst du da eigentlich gerade? Bist du denn total bescheuert? Du willst ihn umarmen?< Sie schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben, um das Bild aus ihrem Kopf zu verbannen, welches sich dort eingenistet hatte und nicht wieder weg wollte.
Als sie sich wieder aus ihren Gedanken befreit hatte, bemerkte sie, dass ihr Team schon weiter gegangen war und sie sich beeilen musste, um sie einzuholen.
Nach einiger Zeit hatten sie die Hauptstraße verlassen und waren auf einen anderen Weg eingebogen, in dem es einfach wunderschön war; fand Kyo. Überall blühten Blumen in den verschiedensten Farben, Vögel zwitscherten fröhlich, Tiere schweiften umher und das Sonnenlicht ließ alles nur noch viel schöner und magischer erscheinen. „Es ist wirklich wunderschön hier, findet ihr nicht? Die ganzen Vögel und Tiere... habt ihr gesehen? Dort hinten? Der Fuchs dort... Oh... ähm, naja, hat ja noch genug Vögelchen.“, kam es dann von Itoe, die anscheinend die Meinung der jungen Chumani teilte, was diese sehr erfreute. Es war wirklich ein wunderschöner Ort, genau passend, um so ihren Weg fortzusetzen. Plötzlich war Itoe mit einem kurzen „Wartet nicht auf mich…“ an ihnen vorbei geraucht, direkt auf einen alten, großen Baum zu, der in den Himmel ragte, sie alle überblickte und vermutlich einen grandiosen Ausblick bot. Ein wenig neidisch folgte Kyo der Hyuuga mit ihren Augen, versuchte sich auszumalen, wie der Ausblick auf dem Baum sein musste. Die anderen gingen schon mal ein kleines Stück vor – Itoe konnte ja nachkommen -, doch Kyo blieb da und wartete auf das Mädchen. Sie schloss die Augen und fühlte den seichten Wind, der aufkam, ihr Gesicht umspielte und die Blätter zum Tanzen brachte. Sie dachte darüber nach, warum sie in Takeos Gegenwart solche seltsamen Dinge verspürte, solche merkwürdigen Sachen dachte und auch sonst vollkommen ausgewechselt und glücklich war, wenn er neben ihr stand oder nur in der Nähe war. >Kann es sein, dass…?< Sie schüttelte den Kopf, bemerkte plötzlich, dass Itoe nicht mehr auf dem Baum, sondern wieder bei den anderen war, so dass sie sich beeilen musste, um diese einzuholen. „Dort oben, ihr... ihr habt wirklich was verpasst. Aber lasst uns weiter gehen, die Schafe warten schließlich.“ >Also war der Ausblick wirklich so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte… Beneidenswert… Ich hätte es auch gern gesehen… Na ja, vielleicht kommen wir hier ja noch auf dem Rückweg entlang, dann werde ich auch auf den Baum klettern.< Sie lächelte entschlossen, dann gingen die fünf weiter.
Die Umgebung war einfach überwältigend schön, Kyo konnte kaum die Augen von all den Blumen, von all den anderen wunderschönen Dingen lassen, die ihren Weg säumten. Die Sonne schien auf sie herab, tauchte alles in ein warmes Licht, brachte kleine Wassertropfen, die noch auf einzelnen Blumen verweilten, zum Funkeln, die Vögel sangen ihre einzigartigen Melodien und Team Saya war mittendrin, um dieses Schauspiel genau zu beobachten. Es war der perfekte Ort, um nachzudenken, was die junge Chumani auch tat. >Kann es sein, dass … ich mich in Takeo-kun verliebt habe…? Aber … das ist doch eigentlich unmöglich! Ich kenne ihn doch gar nicht richtig! Aber es sieht verdammt danach aus… Warum habe ich sonst immer so viel Herzklopfen, werde immer rot, bin so nett zu ihm, etc.? Es gibt keine andere Erklärung dafür! Aber … soll ich es ihm sagen? Was würde er darauf antworten? Tja, Pech gehabt, ich dich nicht? Nein, so ist er nicht, nicht Takeo-kun… Hoff ich… Aber werde ich es ihm sagen? Ich würde ja gerne, aber ich habe Angst vor seiner Reaktion… Ach, scheiße! Was mach ich denn jetzt?< Sie starrte verzweifelt in den Himmel, hoffte auf ein Zeichen, was ihr ihre Entscheidung erleichtern sollte.
Plötzlich hörte sie ein leises Rascheln im Gebüsch, direkt neben ihr. Sie blieb stehen, achtete nicht auf ihr Team, sonder näherte sich dem Busch, aus dem sie das Rascheln vernommen hatte. Sie wollte wissen, was das gewesen war, was dieses Rascheln verursacht hatte. In solchen Dingen war sie ungemein neugierig, konnte keiner Versuchung widerstehen. Vorsichtig lugte sie zwischen den Zweigen hindurch und blickte direkt in zwei große, schwarze Augen, umrandet von rotbraunem Fell; es war ein kleines, winziges Eichhörnchen, mit einem flauschigen Fell, zwei Pinselchen an den Ohren und einem buschigen Schwanz. Es schaute das Mädchen neugierig an, dieses lächelte entzückt. >Oh, wie süß!< Sie näherte sich mit ihrem Gesicht dem kleinen Tier, doch dieses schreckte zurück und sah sie verängstigt an. „Oh, tut mir leid, das wollte ich nicht.“ Die Chumani entfernte sich ein kleines Stückchen. „Ist es so besser? Wo kommst du überhaupt her? Warum bist du nicht bei deiner Mu-“, mitten im Satz stockte sie, schaute auf etwas Rotes, Lebloses auf dem Boden; Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ist das … deine Mutter…? Oh, wie grausam!“ Sie wollte das kleine Eichhörnchen streicheln, doch dieses kratzte sie einmal kurz, verschwand dann auf einem Baum. Ein wenig Blut sickerte aus der kleinen Wunde, welches Kyo allerdings schnell weg wischen konnte. >Blödes Mistvieh! Aber… Nein, es hat nur Angst… Kann ich verstehen…< Sie sah das kleine Ding an, dann kletterte sie den Baum hoch. Sie konnte es nicht einfach alleine zurücklassen, ohne jeglichen Schutz, anderen Tieren völlig ausgeliefert.
Als sie auf dem Ast angekommen war, auf dem das Eichhörnchen saß, lächelte sie. Es musste sehr merkwürdig aussehen, wie sie da oben hockte und langsam auf das Babyeichhörnchen zu krabbelte, aber das war ihr im Moment egal, es war ihr auch gerade egal, was Takeo von dieser ganzen Aktion hielt, es zählte nur das kleine Ding, was ohne Mutter weiter leben musste. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich tu dir nichts. Komm her.“ Sie rutschte noch ein wenig vorwärts, zwischen ihren Fingerkuppen hielt sie eine kleine Nuss, um das Baby anzulocken. Dieses sah sie erst mit großen Augen an, dann witterte es den Geruch der Nuss, doch bevor es ihm folgen konnte, ertönte auf einmal ein lautes Knacken und der Ast brach ab. Kyo und das Eichhörnchen fielen zu Boden, doch noch im letzten Moment fing das Mädchen das kleine Tier auf und landete ein wenig ungeschickt, aber doch sicher auf dem Boden. >Puh, das war knapp!< Schwer atmete sie aus und schaute auf das rote Tier in ihren Händen hinab, welchem noch der Schrecken in allen Knochen saß. Doch das war schnell vergessen, als es die Nuss, die in Kyos Haaren steckte, entdeckte; sofort stürzte es sich darauf und mümmelte daran. „Wie ich sehe, geht’s dir gut. Ich werde dich pflegen, bis du auf eigenen Beinen stehen kannst. Jetzt bist du noch völlig ausgeliefert, wenn andere Tiere dich wittern. Vielleicht kann dich ja Saya-senseis Bekannter ein bisschen aufpäppeln, wenn wir da sind. Wie wär’s?“ Freudig lächelte sie das Eichhörnchen an, welches sich wieder auf ihrer Hand eingefunden hatte, doch anstatt, dass es irgendetwas Nettes machte, biss sie Kyo in die Daumenspitze. „Au!“ Doch als das Tier sich dann wieder seiner Nuss zuwandte, musste sie grinsen und mit diesem Grinsen auf den Lippen ging sie zurück zu ihrem Team, das kleine Eichhörnchen herumzeigend. „Ich werde es vorerst mitnehmen, bis wir zu Ihrem Bekannten kommen, Saya-sensei. Könnte er es an sich nehmen und pflegen, bis es alleine zu Recht kommt? Das wäre nett. Ich möchte das kleine Ding ungern hier alleine zurücklassen. Und tut mir leid, dass ich unsere Reise so aufgehalten habe. Jetzt können wir weiter.“ Gesagt, getan. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Kyo bemerkte, wie Itoe vollkommen entzückt von dem niedlichen, kleinen Ding auf Kyos Schulter war, welches sich jedoch noch nicht streicheln ließ; es hockte einfach nur da und war froh, getragen zu werden. „Ich werde dich Keks nennen, ist das in Ordnung? Ich weiß auch nicht, wie ich auf den Namen komme, aber ich finde, es passt zu dir.“ Mit einem Lächeln gesellte sie sich neben Takeo, der Keks auch mit einem Lächeln begutachtete, doch dann das Lächeln auf Kyo richtete. Deren Herz schlug wieder schneller und sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Verlegen schaute sie wieder in den Himmel. Sie hatte sich echt verliebt… Nie hätte sie auch nur daran gedacht, dass ihr so etwas passieren könnte, doch nun war es geschehen und sie war froh darüber. Sie fand dieses Gefühl unheimlich schön und hoffte, dass es ein gutes Ende haben würde. Keks schaute sie mit seinen tiefen, schwarzen Augen an, konnte nicht wissen, was in dem Mädchen vorging, aber dennoch spürte er es. Er sprang der Chumani vor die Füße und brachte sie so ins Stolpen, sodass sie gegen Takeo stieß, der sie auffing. Sie sah ihm in die Augen, ihr Herz schlug wild, dann wandte sie sich schnell und mit einem genuschelten „Danke.“ wieder von ihm weg, richtete den Blick auf ihren Weg und versuchte, ihr Herzklopfen zu beruhigen.
[out: so, bin endlich fertig^^ es is seeeeehr viel kitsch drin, ich weiß^^ sry schon ma dafür xP
ich hoffe, es is so in ordnung^^]