Hyuuga Mari
Chuunin
Job: Comeback der Golfbälle
Ein sonniger und warmer Tag kündigte sich an, als Mari - noch in der legeren Morgenbekleidung - in den Garten des Anwesens ihrer Familie trat um Wetter und Temperatur zu überprüfen. Die 17-Jährige streckte und dehnte sich, um die letzte Müdigkeit aus ihren Knochen verschwinden zu lassen. Danach strich sie sich durch die offenen Haare, atmete tief durch und genoss für einen Augenblick die Ruhe und den Frieden dieses Sommertages. „Onee-san! Hast du Zeit?“ Wie schade, dass diese Entspannung nicht lange anhielt, denn die jüngere Schwester der Hyuuga betrat ebenfalls den Garten. Wieder einmal fiel Mari auf, wie sehr Aiko in den letzten Monaten gewachsen war. Trotz des Altersunterschiedes hatte ihre jüngere Schwester beinahe die gleiche Größe erreicht wie sie und auch weibliche Rundungen machten sich an Aiko immer mehr bemerkbar. Nach und nach wurde Maris jüngere Schwester älter und erwachsen - daran musste sich die 17-Jährige immer noch gewöhnen. „Du hast mir doch versprochen, mal wieder mehr Zeit mit mir zu verbringen, oder? Ich möchte neue Klamotten kaufen, aber habe keine Lust, alleine zu gehen. Kommst du mit?“ Auch die Ausdrucksweise und die Interessen von Aiko hatten sich zunehmend geändert. Zwar sah sie eine Person immer noch mit ihren Kulleraugen an und konnte sich wie ein echtes Kind über Dinge freuen, aber die 13-jährige Schwester interessierte sich plötzlich viel mehr für ihr Äußeres. Pubertät? Vermutlich. „Ich habe heute keine Zeit.“ Mari sah die Jüngere nur mit einem Seitenblick an, als sie ihr einen offensichtlichen Korb gab. Aiko wollte sich damit noch nicht abspeisen lassen, weshalb sie die Hand in die Hüfte stemmte und die Augenbraue anhob. „Komm schon! Du hast es mir versprochen!“ Doch die Kunoichi schüttelte ihren Kopf, als sie sich auf dem Absatz umdrehte, um vom Garten aus zurück in das Innere des Anwesens zu gehen. „Ich muss heute arbeiten. Ein andermal.“ Sie wusste, dass Aiko nun eingeschnappt sein würde, aber sie wusste auch, dass ihre jüngere Schwester sich bald wieder beruhigt hätte. Außerdem war das keine Ausrede - denn tatsächlich hatte Mari heute einen Job zu erledigen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück hatte sich die Hyuuga fertiggemacht. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, der ihr über die Schulter fiel und das Konoha-Abzeichen hatte Mari um ihre Hüfte gebunden. Ihr Oberteil bestand aus einem weißen Top ohne besonderes Muster, an den Beinen trug die 17-Jährige eine türkisfarbene Hot-Pants - mehr als angemessen bei den warmen Temperaturen. In den letzten Tagen hatte sich die Hautfarbe der Hyuuga durch die starke Sonneneinstrahlung bereits wieder deutlich gebräunt, was in der kurzen Kleidung besonders auffiel. Nun musste sie sich allerdings auf den Weg machen, nicht, dass sie doch noch zu spät kam. Der heutige Auftrag sollte auf einem Golfplatz stattfinden, denn dort mussten die verloren gegangenen Golfbälle aus den Teichen gefischt werden. Hörte sich nicht allzu kompliziert an und bisher glaubte Mari auch, dass der Job schnell erledigt sein würde. Als sie gelesen hatte, mit wem sie losgeschickt wurde, hatte sich die Hyuuga gefreut - Nara Shika. Schon lange hatte sie ihre Kollegin aus Konoha nicht mehr getroffen und sich gefragt, was aus ihr geworden war. Jahre waren vergangen, seit sich die Kunoichis das letzte Mal getroffen hatten und dennoch war die Nara Mari immer im Gedächtnis geblieben. Vieles hatte sich verändert - ob Shika immer noch so war, wie die Braunhaarige sie in Erinnerung hatte? Auch Mari hatte sich verändert, nicht nur war sie älter geworden, auch ihre Charakterzüge waren nicht mehr ganz so distanziert und unnahbar, wie es einst gewesen war. Die Hyuuga war wirklich äußerst gespannt auf das Zusammentreffen. An den Toren Jôseis angekommen blieb Mari stehen und sah sich um, konnte ihre Kollegin für den heutigen Tag allerdings nicht ausmachen. Also positionierte sich die 17-Jährige - ganz nach alter Gewohnheit - direkt neben dem Tor, schnappte sich eines ihrer Sudokus (dazu war sie schon lange nicht mehr gekommen!) und wartete, bis die Nara auftauchen würde. Die Golfanlage befand sich zwar nicht weit entfernt, aber außerhalb der Stadt, weshalb die Kunoichis ein kleines Stück laufen mussten, bevor sie ankamen.