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Job: Die Liebeskunst

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Mushiro verirrte sich gelegentlich herab nach Jôsei, selbst wenn er nicht für eine Mission das Dorf verlassen musste. Es gab nicht viele Gründe, aber durchaus ein paar, zum Beispiel eine weibliche Bekanntschaft in den Park zu begleiten, oder eine weibliche Bekanntschaft zum Shoppen zu begleiten. Heute war die Zeit gekommen, eine weibliche Bekanntschaft zu begleiten auf einem Job. Was genau sie tun würden, hatte ihn gar nicht so sehr interessiert, kaum dass er den zweiten Namen auf dem Brief gelesen hatte: Nara Shika! Jawohl, er würde wieder mal seinen süßen, schwarzhaarigen Engel begleiten, dieses schüchterne Mädchen mit den versteckten Kräften, das immer so süß aussah. Und das allein war für ihn so eine glückselige Nachricht, dass er die Umstände nur zu gern vergessen würde!
Natürlich ließ sein Gedächtnis nicht zu, dass etwas daraus gelöscht wurde, auf das er auch nur einen Blick geworfen hatte. In diesem Fall die Informationen zu dieser Aufgabe, die tatsächlich von jemandem aufgegeben worden war, den er kannte; ein gewisser Haruko Taikin, an sich keine herausragende Persönlichkeit, aber der Sohn von jemandem, der eine rege Geschäftsbeziehung mit dem Vater des Tochiba führte. Gesehen hatten die beiden Nachkommen sich seit Jahren nicht, aber das war nichts, was der Rotschopf groß bereute. Während Haruko keinerlei tatsächliche Fertigkeiten besaß, die ihn im Leben weit hätten bringen können, war der Erfolg seines Vaters offenbar Anlass genug für ihn, sich als den König der Welt zu sehen und das jeden wissen zu lassen. Er war bei jedem Treffen unheimlich überheblich gewesen, obwohl das Vermögen der Tochiba größer war als das seine, und das hatte möglicherweise damit zu tun, dass er einige Jahre älter als Mushiro war. Nicht, dass das den Rotschopf abgehalten hätte. Hätte er nicht für seinen Vater die Höflichkeit aufrecht erhalten müssen, er hätte diesen arroganten Idioten nur zu gerne in die Schranken gewiesen. Auch, wenn das vermutlich nicht so ganz funktioniert hätte, denn im Gegensatz zu Mushiro damals hatte die Welt Haruko mit durchschnittlichem Wachstum gesegnet... eine sehr unangenehme Situation für jemanden, der es nicht leiden konnte, wenn andere auf ihn hinabsahen. Und jetzt würde er antanzen und für den Taikin die Arbeit erledigen... das war wirklich unangenehm. Vor allem, da es sich hier um eine Liebesangelegenheit handelte. Das bedeutete, Haruko war ihm tatsächlich voraus in dem Bereich, der im Leben am Wichtigsten war! Natürlich hatte Mushiro hunderte von Mädchen, die ihm gegenüber tiefe Liebe empfanden – davon war er überzeugt –, aber bisher hatte noch keine von ihnen es gewagt, ihn auf ihre Gefühle anzusprechen, und dementsprechend war er bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nie kein Single gewesen... und Haruko hatte das Mädchen seiner Träume nicht nur getroffen, er stand sogar kurz davor, sie für sich zu gewinnen! Natürlich war er auch schon ein ganzes Stück älter, aber das änderte gar nichts an der Situation! Dass dieser Kerl dabei war, Mushiro bei etwas zu überflügeln, missfiel dem Rotschopf sehr, dass er ihm dabei helfen musste noch mehr, und dass es sich dabei um den Mittelpunkt von Mushiros Lebens handelte, machte es wirklich nicht besser. Das einzig Gute daran war, dass er Shika wieder treffen würde. Apropos Shika... das hier war der Treffpunkt, richtig? Warum war noch niemand hier...?
Ein kurzer Blick auf die Uhr erklärte so einiges: Die Aussicht auf ein wenig Zeit mit diesem Engel hatte die Füße des Tochiba wohl etwas zu sehr beflügelt, sodass er einige Minuten zu früh angekommen war. Aber das war in Ordnung. Hier standen Bänke, also konnte er sich darauf konzentrieren, auf einer davon zu sitzen und cool auszusehen. Seine Angebetete bereits auf den ersten Blick zu begeistern mit seiner Coolness. Und bei der Gelegenheit konnte dann auch Haruko sehen, wie gelassen, groß und gutaussehend er geworden war...
Ja, das hier würde sicher ein guter Tag werden.
 
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Nara Shika

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Seufzend starrte Shika mit beiden Armen an der Hüfte auf das Bett in ihrem Zimmer. Vor ihr ausgebreitet lagen mehrere Outfits, die sie sich schon im Vorfeld zusammengestellt hatte. Jetzt, da sie gerade frisch aus der Dusche gekommen war, musste sie sich leider für eins entscheiden, obgleich ihr die Wahl ziemlich schwer fiel. Gefühlt war es nämlich eine kleine Ewigkeit her seitdem sie mit Shiro-kun gemeinsam auf einer Mission oder einem Job war und während dieser ganzen Zeitspanne hatte sie sich deutlich weiterentwickelt. Damit war nicht nur ihr Können als Kunoichi oder ihre Persönlichkeit gemeint, nein, in diesem speziellen Fall war sie durchaus stolz auf ihre neugewonnen körperlichen Attribute. Anders gesagt, sie war froh nicht mehr platt wie ein Brett zu sein, sondern endlich mehr wie eine eine Frau auszusehen. Die Pubertät hatte ihren lang gehegten Wunsch nämlich endlich erfüllt. Heimlich hatte sich die Nara immerhin schon gefragt, ob etwas mit ihr nicht stimmte. Mit dieser neuerlichen Entwicklung war dieser Gedanke aber wie vom Tisch gefegt. Es war schon irgendwie ein komisches Gefühl jetzt Büstenhalter tragen zu müssen, wenn man lange Zeit auch ohne diese auskam. Zum Glück hatte sie aber eine ganz liebe Mutter, die ihr solche Dinge immer recht genau erklärte.
Zurück aber zum eigentlichen Problem: der Kleidung. Warum war sie überhaupt so eine große Sache? Schließlich hatte Shika doch zuvor nie große Probleme in der Auswahl dieser gehabt. Nun, das hatte zum Teil mit ihren körperlichen Veränderungen zu tun. Aus irgendeinem Grund hatte sie seit jeher das unterbewusste Verlangen gehabt Mushiro ihre neue Oberweite unter die Nase halten zu müssen, natürlich nur bildlich gesprochen. Warum das überhaupt so war, das wusste sie selbst aber nicht genau. Möglicherweise wollte sie sich aber auch nur selbst etwas beweisen. Sie war schließlich immer neidisch auf die anderen Mädchen deswegen gewesen. Letztendlich entschied sich die Schwarzhaarige also für ein weißes Shirt mit etwas größerem Ausschnitt, welches einen kleinen Pinguin auf Brusthöhe hatte als Verzierung. Dazu gab es noch einen schwarzen Minirock mit den passenden, langen, schwarzen Strümpfen und ihren Ausgehschuhen.

So gekleidet machte sich Shika dann auf zum Treffpunkt dieses Jobs. Glücklicherweise hatte sie sich noch schnell mit sich selbst einigen können, sodass sie nicht in Gefahr lief zu spät zu kommen. Dennoch sah sie schon Mushiro in einiger Entfernung, als sie sich dem Areal näherte. Er saß auf einer der Bänke, die hier überall verteilt waren, wartete wohl schon auf ihre Ankunft. Na, dann wollte sie ihn mal nicht enttäuschen. Fröhlich winkend, mit einem Lächeln auf den Lippen, ging sie auf ihn zu. "Ohayo, Shiro-kun! Wir beide haben wohl wieder einen gemeinsamen Job." Ob ihm wohl der Auftritt der neuen Shika gefallen hatte? Und was würde er wohl dazu sagen?
 
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Zu lange wartete der Rotschopf nicht, bis er jemanden erspähte, der in seine Richtung lief. Erst nur aus den Augenwinkeln, erkannte er recht bald das Mädchen, das da zu ihm kam: Es war die eine, die einzigartige Nara Shika! Er spürte, wie sein Herz einen Satz machte, als er sie nach einer ganzen Weile endlich wieder zu sehen bekam, und ihm fiel schnell auf, dass sie sich verändert hatte. So, wie sein Körper gewachsen war, hatte es auch der ihre getan – nur etwas stärker auf eine Stelle fixiert. Das war das Erste, was ihm in die Augen fiel. Als nächstes nahm sein Blick ihre Kleidung auf. Innerlich musste er grinsen – sie schien ihre neuen Vorzüge gern zu präsentieren, jedenfalls sollte man das annehmen, wenn man ihren Ausschnitt sah; der Tochiba war sich sicher, dass sie so etwas noch nie getragen hatte, und der kleine Pinguin an ihrer Brust lud einen geradezu ein, hinzusehen. Aber auch der Minirock mit den langen Strümpfen deutete darauf hin, dass sie gefallen daran gefunden hatte, ihren Körper zu präsentieren in all seiner Schönheit. Oder konnte es sein, dass sie das extra für Mushiro tat...? Bei diesem Gedanken merkte er schon wieder, wie sein Herzschlag schneller wurde. Wenn sie sich wirklich für ihn so herausgeputzt hatte, dann funktionierte ihr Plan hervorragend...
Während das Mädchen ihn begrüßte, fiel dem Rotschopf auf, dass ihre Brüste, solange er saß, ungefähr auf Augenhöhe mit ihm waren, was ihm erst einen Moment lang sehr gefiel, ehe er leicht errötete. Er konnte doch nicht einfach so dahin gucken! Das war unhöflich und wäre ihr bestimmt unangenehm... „Oh, Augenblick mal!“, rief er sich selbst gedanklich zur Ordnung. „Ich... ich bin ein cooler Bad Boy, richtig? Und Bad Boys haben kein Problem damit, Mädchen auf die Brust zu gucken... genau, das ist ein Zeichen für Selbstsicherheit, und darauf stehen Mädchen total!“ Gut, dass ihm das noch eingefallen war. Der Ansatz von Rot verschwand von seinem Gesicht, und stattdessen setzte er ein cooles Lächeln auf und blickte ein, zwei Sekunden lang direkt auf die erfreulichen Neuerungen an seiner süßen Göttin, ehe er sich von der Bank abstieß und schwungvoll auf die Beine kam. „Sieht wohl so aus, Shika-chan“, antwortete er ihr, in diesem Moment ganz besonders froh, mit ihr auf einem Job unterwegs zu sein. Jetzt wandte er seinen Blick auch wieder auf ihr Gesicht, auf die großen, violetten Augen, die er so liebte, ihr süßes Stupsnäschen und das warme Lächeln, mit dem sie schon immer sein Herz zu wärmen wusste. Er spürte seinen eigenen Herzschlag, merkte, wie sehr es ihn freute, sie wiederzusehen. Gleichzeitig fiel ihm aber auch auf, dass sie sich irgendwie verändert hatte, auch, wenn man von ihrem Aussehen absah... was konnte das sein? Die Art, auf die sie mit ihm geredet und ihn angesehen hatte, gefiel ihm sehr, aber es kam ihm doch... anders vor. Spontan unfähig, dieses Gefühl an irgendetwas festzumachen, entschied er sich dafür, nicht weiter darüber nachzudenken und sich stattdessen daran zu machen, seine coole, lässige Art hervorzuheben – und bei der Gelegenheit gleich noch einmal die Augenweide zu betrachten, die das Mädchen ihm förmlich auf dem Präsentierteller darbot. „Du siehst irgendwie anders aus als sonst... neuer Look?“, fragte er mit einem leichten Grinsen und ließ seinen Blick schamlos ihren Körper hinunter und wieder herauf gleiten. Dann sah er ihr tief in die wunderschönen Augen. „Ich muss sagen... du gefällst mir umso mehr, Shika-chan.“
 
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Nara Shika

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Es war doch die richtige Entscheidung gewesen, oder? Langsam schienen sich doch wieder die Zweifel in Shikas Kopf einzuschleichen, aber es war zu spat. Sie hatte sich entschieden in diesem Outfit hier aufzutauchen, also musste sie auch nun mit den Konsequenzen leben. Das bedeutete sich mit den Reaktionen ihres alten Freundes abfinden zu müssen. Solange sie sich aber zurückerinnerte, hatte dieser noch nie eine schlechte Bemerkung über oder zu ihr gemacht. Er war meist eher warm und zuvorkommend gewesen, wollte ihr den Tag versüßen. Wieso war sie also immer noch so unsicher? Es gab doch absolut kein Risiko, nicht? Nach einmal kurz Luftholen, setzte sie also ein kleines Lacheln auf und näherte sich weiterhin dem Toshiba, bis sie direkt vor ihm stand. Doch anstatt direkt einen 'coolen' Spruch loszulassen, schien dieser von ihrer Erscheinung erstmal überrascht zu sein. Kein Wunder, in solch einem Aufzug hätte sich die Nara früher nie aus der Wohnung getraut. Mit dem Älterwerden musste man einige Dinge aber aus einer neuen Perspektive betrachten und so war es auch in diesem Fall. Apropo Betrachten, dies tat der rothaarige Junge vor ihr gerade ausgiebig mit dem oberen Teil ihres Körpers. Trotz der Anspannung hielt Shika sich aber noch beisammen. Früher wäre sie sicherlich jetzt schon rot angelaufen und hätte sich weggedreht. Dank ihrer neu gewonnen Mut, konnte sie nach einer peinlichen Stille allerdings auch eine neue Reaktion bei ihrem Gegenüber entdecken, die sie im Zusammenhang mit sich selbst noch gar nicht kannte. Er lief rot an. Mushiro lief tatsächlich rot an. Dabei hatte er immer alles getan, um sich auf eine höhere Ebene zu stellen. Dieses mal konnte der junge Mann seine Gefühle aber nicht mehr hinter seinem coolen Äußeren verstecken. Das war irgendwie süß.

Was Shika jedoch nicht wissen konnte war, dass dies nur einen kurzen Moment andauerte. Das Rot von seinen Wangen verschwand mit der Zeit und er intensivierte ganz eindeutig seinen Blick auf ihre Oberweite. Das war jetzt nicht mehr ganz so süß. Vielmehr erzeugte dies wieder eine gewisse Unsicherheit in der Kunoichi. "Ehh.. mh.. j-ja. Hehe.." Was schließlich dazu führte, dass nun sie es war, die eine leichte Röte im Gesicht aufweisen konnte. "Oh.. das.. das ist dir aufgefallen?" Sie wickelte beschämt eine Haarlocke um den Zeigefinger der rechten Hand. "Ich.. eh.. dachte, dass ich mal etwas neues ausprobieren sollte. Das hat überhaupt nichts mir dir zu tun!" Die zweite Aussage schien etwas fehl am Platze zu sein. Nur wenn man Shikas Innenleben kannte, machte sie durchaus Sinn. "Eh.. ich meine mit der Mission!" Ihren Wangen verfärbten sich mit dem andauernden Blick auf ihrem Körper immer dunkler. "D-Danke aber, dass sie dir gefällt. Ich habe mir extra viel Zeit gelassen beim Aussuchen." Ein scheues Lächeln huschte über ihre Lippen. Da ihr die ganze Diskussion um ihr Aussehen mittlerweile aber deutlich zu viel wurde, versuchte sie das Gesprächsthema in eine andere Richtung zu lenken. "Sollten wir uns nicht aber langsam aufmachen? Wir haben doch noch einen Job zu erledigen!" Die Nara zog ihn sacht an der Hand nach oben, ließ diese dann aber überhastet wieder los, als er auf seinen eigenen Beinen stand. Immerhin sollte niemand denken, dass die beiden nun Händchen hielten. Zumindest jetzt noch nicht. "Haruko Taikin braucht doch unsere Hilfe."
 
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Mushiros Grinsen fand weitere Rechtfertigung in den kleinen Bewegungen der Nara, darin, wie ihr zarter Finger ihr weiches Haar um sich kreisen ließ, ebenso wie in ihren Worten, ihrem unweigerlichen Instinkt, ihn als Grund für ihr Outfit zu negieren, obwohl niemand das auch nur angedeutet hatte. Er war ohnehin längst davon überzeugt, dass sie in ihn verschossen, ihm komplett verfallen war, da unterstützte so ein Verhalten seine überstürzten Annahmen nur. Er ließ sich auch gern gefallen, dass sie seine Hand nahm, auch wenn sie für seinen Geschmack nicht so schnell hätte loslassen müssen, aber gut, sie waren nicht hier, um zu turteln. Sie hatte Recht: Die beiden sollten sich auf ihren Job konzentrieren. Mushiro wusste das. Dennoch... als sie es aussprach, missfiel ihm der Gedanke. Er würde lieber den ganzen Tag mit ihr allein verbringen...
„Hrm... Haruko hat es bestimmt nicht so eilig. Wir müssen nicht gleich alles überstürzen“, meinte der Rotschopf also, hielt seine Säuerlichkeit beim Gedanken an seinen alten Bekannten aus seinem Ton heraus, zeigte mit seinen verschränkten Armen aber doch, dass er nicht sehr erpicht auf das Treffen war. Dann blickte er Shika direkt an und entspannte sich etwas. „Es ist auf jeden Fall nicht so wichtig, dass ich mir davon ein Treffen mit dir ruinieren lassen würde. Wir können ja zu ihm spazieren...“ Seite an Seite mit diesem Mädchen, auf das er schon so lange stand, einen kleinen Ausflug zu machen klang gar nicht so schlecht. Mit den Händen in die Taschen seiner Hose geschoben, einem Lächeln voller Selbstsicherheit und einem Rücken, der gerade gerade genug war, um keine Rückenschmerzen zu riskieren, ging er neben der Nara her und strahlte eine Ruhe und Beherrschtheit aus, die er lange, und zwar wirklich lange, hatte üben müssen. Gelegentlich huschten seine Augen noch zurück zu der schwarzhaarigen Schönheit und er erwischte sich ein paar Mal dabei, wie er ihre Brust oder, noch öfter, ihr Gesicht, das er so lange vermisst hatte, anstarrte. In der Hoffnung, dass sie davon nichts merkte, richtete er seinen Blick wieder und wieder nach vorne, sobald er merkte, dass er auf seine Begleiterin gerichtet war, nur damit er wenig später wieder abschweifen konnte. Erst, als das Heim des Taikin in Sichtweite war, brach er seine ruhige Coolness, um ein paar Worte zu verlieren, und diesmal konnte er nicht ganz aus dem Klang seiner Stimme heraushalten, dass er sich nicht auf die Person freute, die sie gleich treffen würden...
„Shika-chan... wenn wir mit Haruko reden, solltest du aufpassen. Er ist ein Narzisst und ich bin sicher, dass er nicht weiß, wie man sich bei einem Mädchen zu verhalten hat!“ Schon jetzt leicht wütend, zog Mushiro die Augenbrauen zusammen. Dass die Nara wohl nicht wusste, dass er mit diesem Jungen bereits eine Vergangenheit hatte, war ihm bisher nicht in den Sinn gekommen. Er dachte aber durchaus daran, dass der Taikin Sachen sagen konnte, die die Kunoichi besser nicht wusste... also musste er da etwas Prävention betreiben. „Am besten hörst du überhaupt nicht auf das, was er sagt! Ich passe auf dich auf, okay? Dann musst du dich nicht selbst mit ihm auseinandersetzen!“ Mit Nachdruck stellte er diese Aussagen in den Raum und machte sich dann daran, näher an das Haus zu kommen, wo er bald klingelte. Die Residenz war tatsächlich recht groß, aber abgesehen davon unauffällig, fast schon langweilig. „Genau wie Haruko“, lautete ein Gedanke, den Mushiro nicht aufhalten konnte. Es dauerte ein wenig, nachdem die Klingel betätigt worden war, und der Tochiba wollte sich schon ein zweites Mal bemerkbar machen, als sich die Tür öffnete.
Nun... der junge Mann, der vor ihnen stand, war definitiv Haruko. Er war gerade so volljährig und zeigte das gleiche braune Haar und die leicht gebräunte Haut, die Mushiro schon immer von ihm gewohnt war. Davon abgesehen allerdings zeigten sich einige Unterschiede: Das sonst so perfekt gestylte Haar wirkte leicht zerzaust, es lag kein überteuertes Parfüm in der Luft, sogar die Klamotten des Taikin wirkten wie etwas, das ein normaler Mensch tragen konnte. Er wirkte nicht wie ein übermäßig reicher Angeber, sondern eher wie ein alltäglicher, junger Mann, der, wenn seine müden Augen und die Ringe unter ihnen als Indikator galten, wohl ein paar schlaflose Nächte gehabt hatte. Er musterte die beiden Personen vor seiner Tür kurz und konzentrierte sich dann auf den Rotschopf, brauchte ein paar Sekunden, ehe seine Augen aufleuchteten. „Mushiro-kun! Bist du das? Du hast dich kaum verändert!“ Und schon spürte der Tochiba eine Spitze. War das eine Anspielung? Ignorierte der Kerl etwa völlig Mushiros neue Größe, seine Stärke, seine coole und absolut nicht kindische Art? Vielleicht seinen großartigen Körper? Mit einem falschen Lächeln auf den Lippen erwiderte der Junge die Begrüßung, was Haruko zufrieden zu stellen schien. Es war nicht ganz leicht zu glauben, dass der angeberische kleine Junge von damals sich so höflich verhielt, aber solang er dabei blieb, war wohl alles okay...
Dann allerdings entdeckte der Taikin Shika erneut und lächelte ihr freundlich entgegen. Nett, höflich, ohne jede Andeutung versteckter Motive verneigte er sich leicht und fragte: „Du bist auch hier, um mir zu helfen? Darf ich deinen Namen erfahren?“ Das war ein Schritt zu viel. Mushiro konnte damit leben, wenn man sich über ihn lustig machte – oder ihn freudig begrüßte –, aber wenn sich jemand an Shika annähern wollte, ging das nur über seine Leiche! Er schob sich also zwischen die beiden und ließ das Lächeln von seinem Gesicht verschwinden. „Das ist Shika“, meinte er sachlich, und dann mit etwas Nachdruck: „Sie hat kein Interesse an irgendwelchen Kindern. Sie gehört zu mir!“ Er musste seine Shika verteidigen! Auch, wenn er dabei außer Acht ließ, dass sie nicht unbedingt seine Shika war. Und, dass sein Gegenüber ein ganzes Stück älter und auch etwas größer war als er. Und natürlich die Tatsache, dass Haruko bereits einer Frau in seinem Alter hinterherschmachtete...
Andererseits sah Shika sicher ohnehin besser aus als sie...
 
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