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Job: Ein Foto kommt selten allein - der Park

Isuzu Himeko

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Cf: Plattformen der Reichen

Natürlich dauerte die Fahrt mit dem Aufzug eine Weile. Die beiden Ninjas hatten auf dem Hinweg das Glück gehabt, dass ihnen dort noch niemand mit der Absicht, irgendwelche Fotos zu schießen, über den Weg gestolpert war. Anders würde es vermutlich aussehen, sobald sie die Parkanlage erreichten, denn dass hier ein Teil abgesperrt worden war, dürfte in Journalistenkreisen so was wie ein offenes Geheimnis darstellen. Entsprechend eilten sie sich, um vor den beiden Turteltäubchen nicht nur an der Parkanlage anzukommen, sondern sie auch einer hoffentlich gründlichen Untersuchung zu unterziehen, bevor ihre Klientin mit ihrem Lover hier eintraf. Um die Suche nach eventuellen Zuhörern effektiver zu gestalten, wäre es bestimmt effektiv, sich aufzuteilen, oder? Himeko war genau dieser Meinung und wandte sich nochmals an ihren Partner, als er endlich mit Hime und seiner ziemlich niedlichen Puppe im Schlepptau anhielt und die Brünette nach einigen langen Sekunden wieder etwas Atem hatte schöpfen können. »Ähm«, begann sie, musste aber erstmal Luft holen, da ihr Körper von der Anstrengung noch immer recht mitgenommen war: »Ähm, F-Fukazawa-san. Vielleicht… V-vielleicht sollten wir uns aufteilen, um das Gebiet schneller zu u-untersuchen?« Hoffentlich war das ein brauchbarer Vorschlag, den sie da gemacht hatte – Himeko hoffte wirklich, dass es sich hier nützlich machen konnte, obwohl diese niedliche Puppe sie dabei gelegentlich ablenkte; sie war einfach zu süß! Der Weg, den sie vom Reichenviertel bis hier her hinter sich gelassen hatten, war in der Tat nicht ganz spurlos an dem Mädchen vorbeigegangen. Ihre Frage hatte sie nur unter Schwierigkeiten halbwegs zusammenhängend äußern können, da es ihre Lungen nach frischer, klarer Atemluft verlangte. Entsprechend stützten sich Himekos wohlgebräunte Arme auf ihren ebenfalls ansprechend pigmentierten, baren Oberschenkeln ab und bot Akio somit mit unwissendem, fragendem Gesichtsausdruck eine weitere, ganz astreine Gelegenheit, einen Sonnenaufgang zu beobachten, von dem Hime natürlich rein gar nichts mitbekam.
 

Fukazawa Akio

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In der Tat war es wahrscheinlich, dass Himeko sich ausziehen konnte und es würde Akio nicht wirklich interessieren. Er hätte sie dann nur aufgefordert, sich wieder anzukleiden, weil es Aufmerksamkeit erregte und sie sich nebenbei wahrscheinlich erkälten würde. Der zweite Punkt zog bei ihrem Outfit allerdings eher wenig, immerhin war es wohl schon Glück, dass sie sich damit keine Nierenentzündung holte. Auch der Chuunin war nicht das Ausdauermonster vom Dienst, aber da er weit unter seiner Höchstgeschwindigkeitsgrenze gejoggt war, ging es ihm noch verhältnismäßig gut. Er wartete, bis seine Partnerin wieder ein wenig zu Atem gekommen war und antwortete danach, während er die zwei übrigen Schriftrollen von seinem Rücken zog: „Gut mitgedacht, in der Tat hatte ich das vor.“ Er entsiegelte Seiyo und Kyokucho und ließ die beiden Marionetten unverwandelt Abazure hinter seinem Rücken verstärken, sodass er nun drei mehr oder minder menschlich wirkende Gestalten hinter sich stehen hatte. Die mit den gewaltigen Händen ausgestattete Seiyo hatte, kaum, dass sie aus der Schriftrolle befreit war, ungewöhnlich zackig salutiert, während Kyokucho ihre Haare in den Nacken warf und die zierlichen Hände in die Hüfte stemmte. Keine der drei Puppen konnte sehen und ihm daher effektiv beim Suchen helfen, aber es würde ihn wundern, wenn ein Fotograf weiterhin auf der Lauer liegen würde, wenn so etwas wie die mit gigantischen Armen ausstaffierte Seiyo an ihm vorbei gleiten würde. Man musste kein Shinobi sein, um sich vorstellen zu können, dass ein Schlag von ihr nicht gerade angenehm war, selbst wenn die Puppe eigentlich auf Defensive ausgelegt war. Ein Fingerzeichen folgte und Abazure verlor ihre freundliche Form, wechselte wieder in ihre eigentliche Gestalt. Verwandelt nützte sie zur Abschreckung praktisch überhaupt nicht, immerhin war sie so eher noch anziehend.
Der Blonde blickte sich auf dem abgesperrten Gelände um. Es war annähernd quadratisch, umfasste aber einiges an Bäumen und Büschen, sowie einen Rundpfad, auf dem die beiden Turteltäubchen sicherlich Hand in Hand spazieren gehen würden. Das bedeutete, dass sie vor allem die Waldgebiete absuchen mussten, denn dort gab es die meisten möglichen Verstecke, in denen sich Paparazzi aufhalten konnten. Rein vom Platz überwogen allerdings die Areale, in denen es vor allem niedrige Begrünung oder Büsche gab, sodass es eine relativ sinnvolle Aufteilung gab: Akio hatte drei blinde Puppen, die allerdings schreckhafte Menschen aufscheuchen konnten, Himeko hatte nur sich selbst. Es wäre also wohl am cleversten, wenn Akio die weiten, aber recht einfachen Areale absuchte und Himeko sich auf die kleineren, aber unter Umständen kniffligeren Bereiche konzentrierte. Sobald er fertig war, konnte er die Puppen an den Grenzen postieren und sie unterstützen. Andererseits trug Himeko keine Kleidung, mit der er sie in den Wald schicken würde, wieso kam sie auch nur auf solche Ideen? „Schaffst du es, in dieser Kleidung die Waldzonen abzusuchen, während ich den Rest erledige?“, fragte er deswegen mit leicht skeptischem Unterton und verkniff sich, sie dabei ein wenig abschätzig zu mustern. Klar, dieses Outfit stand ihr ohne Frage und auch wenn er mit seinen Absätzen sicherlich nicht die Person war, die den Mund aufreißen sollte, so war es doch nur mäßig geeignet. Er selbst knickte eben selbst auf diesen High Heels nicht um, dafür hatte er aber auch sehr lange üben müssen.
 

Isuzu Himeko

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Uh, heute war ihr absoluter Glückstag! Sie hatte tatsächlich gleich zwei Sachen während einer Aufgabe richtig gemacht! Himeko antwortete der Zustimmung Akios mit einem verschämten Schmunzeln und einem mehr als nur flüchtigen Nicken, das bald zu ungläubigem Staunen wurde, als der Andere wie aus dem Nichts noch zwei Puppen herbeirief, die allerdings bei Weitem nicht so süß waren, wie die Erste. Hime hielt das für eine ganz ausgezeichnete Idee; also, die drei Puppen in die Suche mit einzubeziehen, nachdem sie absolut nicht auf dem Schirm hatte, dass deren Augen selbstverständlich nicht funktionieren konnten: 'Natürlich, zehn Augen sehen ja viel mehr, als vier! Akio-san ist wirklich klug!' Inzwischen war die Brünette sogar relativ sicher, dass er eventuellen Fotografen keine unaussprechbar fiesen Sachen antun würde, sondern sie nur erschreckte, wie es die Situation erforderte. Gruselig genug dafür sahen diese Puppen allemal aus … na ja, Kyokucho vielleicht nicht, aber Akio hatte sie sicher nicht umsonst herbeigerufen, wenn sie bei der Abschreckungsaufgabe nicht auf irgendeine Art und Weise nützlich wäre, oder? Was dieses süße kleine Ding mit der blonden Riesenmähne so alles draufhaben könnte, ahnte Hime nicht im Entferntesten – und hätte sie eine Vorstellung davon, hätte sie es sicher liebend gerne wieder vergessen … man hörte so einige Gerüchte über Puppenspieler und ihre Spielzeuge. Dass davon mit etwas Glück nur die Hälfte stimmte, machte die Sache vielleicht ein bisschen Besser, aber egal welche Hälfte es denn war, die an den Gerüchten wegfiel – der Rest war noch immer schlimm genug.
Himeko war eine ganze Weile damit beschäftigt, die Puppen – und insbesondere ihren persönlichen Favoriten, Kyokucho, ins visier zu nehmen, sodass sie die visuellen Zweifel Akios an ihrer Eignung zum Einsatz in Waldgelände nicht mitbekam, ehe er sie nach einiger Zeit endlich aussprach. Warum er ihre Klamotten aber unpassend fand, um damit im Wald herumzustrolchen, erschloss sich dem Mädchen allerdings nicht. Sie war der Ansicht, dass die damit gerade in waldigem Gelände große Vorteile hatte. Mit dem wenigen Stoff, den sie am Leibe trug, war das Risiko, dass sich ihre Kleider irgendwo verfingen, denkbar klein – wenigstens einen Vorteil hatte sie durch diese winzigen Fetzen, die sie bei so ziemlich jedweder Aufgabe bei ihren Partnern in Verlegenheit brachten. Und unhandliches Schuhwerk trug Himeko schließlich auch nicht; denn an den Füßen bevorzugte die Brünette stets die standardisierten, an den Zehen offenen Halbschuhe, die für ihren Berufsstand beinahe so was wie ein Markenzeichen darstellten. Folglich nickte Hime-chan freundlich auf Akios Frage hin und gab ihm folgende Antwort: »H-hai! Ich glaube, ich kann… I-ich glaube, ich kann es schaffen!« Hime versuchte dabei möglichst selbstsicher auszusehen – und für ihre eigenen Verhältnisse gelang ihr das ausnahmsweise auch mal. Von einem neutralen Standpunkt aus gesehen wirkte sie natürlich noch immer wie ein verunsichertes Häuflein Elend, aber der Versuch, Selbstsicherheit auszustrahlen, dürfte dennoch spürbar gewesen sein. Entweder, um ihre Absicht zu unterstreichen, oder sich selber dazu zu bringen, ihre eigenen Worte auch wirklich zu glauben, presste sie dabei sogar ihre wohlgebräunte, warme, sanfte Hand an die Brust – sie meinte es wirklich! Ganz richtig, echt!
Obwohl es so gar nicht Himeko entsprach, versuchte sie ihrem Ansinnen sogar noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen – sie schien heute ungemein experimentierfreudig – indem sie sich noch ein weiteres Mal tief verbeugte, sich schlicht umwandte, ihrem Partner noch einmal unschuldig zulächelte und letztendlich ihren Rundgang in dem Wald in Angriff nahm, der ihr erstes Auftragsgebiet umspannte. Dies war das allererste Mal in ihrer Karriere, dass Himeko etwas tat, das ihr nicht direkt befohlen worden war und das wurde dem Mädchen bewusst, gerade, als es die Waldgrenze erreichte. Was wäre eigentlich, wenn sie hier versagte, nachdem sie eben noch für ihre Verhältnisse beinahe großspurig erklärt hatte, dass sie dieser Aufgabe gewachsen wäre? Ihr Partner würde sicher ganz furchtbar sauer auf sie sein, sie unglaublich verabscheuen und nie, nie wieder auch nur ein Wort mit ihr sprechen! Hime gefiel die Vorstellung nicht, hier zu versagen und sah ihren fixen Ausbruch bereits jetzt als einen Fehler an, den sie hoffentlich nicht bereuen musste. 'Oh. Warum habe ich denn nur so was Dummes gesagt? Das ist doch bestimmt viel zu schwierig für mich. Am Ende übersehe ich bestimmt einen Reporter und dann können wir unseren Auftrag nicht erfüllen und dann wird Tetsu-san böse auf uns sein. Und Akio-san wird dann böse auf mich sein, weil Tetsu-san unverschuldet auch böse auf ihn ist. Und dann werde ich keine Aufträge mehr kriegen und wir müssen Zuhause hungern und – ich hätte vielleicht einfach den Mund halten sollen.' Einen Moment lang dachte Himeko darüber nach, zurückzugehen, Akio vielleicht doch zu sagen, dass sie überfordert war und seine Hilfe brauchte, als sie sich ihren Weg durch den unerwartet dichten Wald bahnte. Beinahe hätte sie diesem Gedanken nachgegeben, wollte bereits anhalten, als sie in der Ferne eines kurzen Aufblitzens gewahr wurde; möglicherweise eine Reflektion? Von einem Kameraobjektiv vielleicht? Himes Zweifel waren schlagartig verschwunden: Sie musste jetzt der Quelle dieser Störung offenlegen! Für die Liebe!
 

Fukazawa Akio

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Himekos Kleidung war für einen Wald aus mehreren Gründen nicht gerade geeignet, wie Akio fand. Sicherlich konnte man auch argumentieren, dass es wenig Stoff gab, der sich verfangen konnte, aber wenig Stoff war auch gleich bedeutend, dass man wenig Schutzfunktion hatte. Büsche und Bäume mit kleinen, fiesen Ästen neigten eher dazu, Kratzer und ähnliches auf barer Haut zu hinterlassen und davon hatte Hime eben eine ganze Menge. Akio ging es daher bei seinem Hinweis nicht darum, dass ihr Outfit seine Partnerin behindern würde, sondern eher darum, dass sie sich unter Umständen wund kratzen würde, was auch nicht besonders schön war. Zwar sollte sie Verletzungen auch gefährlicherer Natur gewöhnt sein, aber davon ausgehen wollte er bei einem so sensiblen Mädchen eher nicht. In diese Vermutung mochten auch ein paar Vorurteile gemischt sein, aber er hielt es wirklich nicht für wahrscheinlich, dass sie schon besonders viele Jobs und Missionen hinter sich hatte. Zu seiner Freude schien sie aber entschlossen, ihre Aufgabe gewissenhaft zu erfüllen, denn das war schon einmal die halbe Miete. Die Einstellung einer Person zu einer bestimmten Aufgabe konnte vieles bewirken, wie er erst vor kurzem auf einer Mission gemerkt hatte: Wenn man sich für alles zu fein war, dann verlor man ab und an gerne ein paar Hände an Dinosaurier – und dabei handelte es sich nicht um eine Metapher oder ähnliches. Zum Glück gab es hier keine Filmkulissen, die man auf Hime hetzen konnte, obwohl er das bei ihr wahrscheinlich sowieso nicht getan hätte. Das Mädchen schien eher Aufmunterung und sanfte Schubser zu benötige, keine dermaßen krasse Mutprobe.
Der Chuunin nickte, lächelte und spreizte danach seine Finger, was die Marionetten dazu veranlasste, sich von ihm zu entfernen. Er musste im folgenden Verlauf vor allem auf drei Dinge achten: Erstens darauf, ob sich irgendwo Lichtreflexe bildeten, denn das konnte auf Kameraobjektive hinweisen. Natürlich konnten es auch Scherben, alte Flaschen oder weggeworfene Spiegel sein, aber so könnte er immerhin seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und sie aufheben. Man mochte sich zwar streiten, inwiefern das etwas brachte, wo sie sich in einer vollständig künstlich angelegten Stadt befanden, aber der Wille zählte. Zweitens würde er aufpassen, ob in der Nähe seiner Marionetten Geräusche auftraten, schnelle Bewegungen oder gar jemand aufsprang, denn dies waren Zeichen, dass sich jemand über sie erschrak, der hier nicht hingehörte. Drittens sollte er darauf achten, dass er hier nicht umknickte – der Boden war nachgiebig und seine Schuhe alles andere als stabil, gerade auf solchem Grund nicht. Alle drei Aufgaben erforderten seine volle Aufmerksamkeit, was zusammen mit dem Steuern gleich dreier Marionetten wirklich nicht einfach war, selbst für ihn nicht. Er ließ seine drei Damen davonlaufen, Abazure eher stampfend, während Kyokucho mehr schlich oder gar schwebte, die zierlichen Füßchen kaum aufsetzend. Seiyo stellte trotz ihres recht klobigen Körpers ein Mittelmaß dar, das aber davon relativiert wurde, dass sie gegen alles an Büschen oder ähnlichen Verstecken schlug, um mögliche Fotografen aufzuscheuchen – eine Art Fotoscheuche sozusagen. Akio selbst hielt sich weitestgehend auf den Wegen, weil es deutlich angenehmer war, sich nicht durch pure Muskelanspannung am Umknicken zu hindern und behielt seine drei Puppen im Blick. Ohne dass diese mit Sensoren ausgestattet waren, handelte es sich dabei um eine durchaus fordernde Aufgabe, aber in dieser Richtung hatte er sich noch nicht mit der Technik vertraut gemacht. Seine Großmutter selbst besaß dort ebenso nur rudimentäre Fähigkeiten, weil sie ihre Kreationen meist nur zum Kampf eingesetzt hatte, also würde er sich Wissen darüber größtenteils anlesen müssen. Das dauerte immer ein wenig länger, zumal Akio sich fragte, wozu er das brauchte, wenn er sich auch einfach selbst unsichtbar machen und spionieren konnte.
 

Isuzu Himeko

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Es war absolut unbestreitbar, dass es relativ unangenehm war, wenn so mancher kleine Zweig statt an ihren Kleidern gleich an ihrer freiliegenden Haut riss, aber damit hatte Himeko gerechnet. Wenn man es ganz genau nahm war es ihr so sogar ein Bisschen lieber und zu guter Letzt fielen diese kleinen Mikrokratzer in die Kategorie „Gewohnheit“ und wurde selbst von diesem unsicheren Ding nicht weiter beachtet. Die hellblauen Augen des Mädchens fixierten die stelle, an der sie in der Ferne ein seltsames Glänzen hatte ausmachen können. Himeko blieb stehen und versuchte, zunächst aus der Ferne genaueres auszumachen und sich hoffentlich über den Ursprung des Lichtreflexes zu täuschen – aber durch das Dickicht hindurch erwies sich das als viel zu schwierig. Ein bisschen enttäuscht senkte die Brünette ihren Blick einen kurzen Augenblick auf den moosigen Waldboden vor sich, bevor sie ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste und sich notgedrungen im Laufschritt näher an besagte Stelle heran schob. Hime traf bald auf eine dicht überwachsene Stelle, die selbst aus unmittelbarer Nähe keine Blicke hindurchließ, sodass sie gezwungen war, das Hindernis gleich ganz hinter sich zu lassen und es sich aus einer Entfernung anzusehen, die sie im Ernstfall höchst verwundbar hinterlassen hätte. Himekos Atem ging unruhiger, je näher sie dem Ursprung des Lichtreflexes kam. Mit einer Vorsicht, die ob des Umstands, dass sie es hier mit ein paar Fotografen zu tun hätte – wenn überhaupt – viel zu übertrieben war, schob Isuzu langsam die letzten Äste beiseite und sah völlig verdutzt …

… eine Straße, die völlig menschenleer war und von der ihr direkt gegenüber eine Straße abzweigte. Offenbar markierte das lange Dickicht die Grenze des Parkgebietes. An der Straßenecke, die der Brünetten zugewandt war, befand sich der Eingang eines kleinen Geschenkeladens, der sich in knuffigem Dorfkitsch „Umes Geschenkestübchen“ nannte und an dessen Eingangstür ein Mobile hing, das aller Wahrscheinlichkeit nach geräuschvoll jeden Gast anzukündigen suchte. Das Mobile, bestand aus einem Haufen Fäden an denen einige konkave, gut polierte Metalltellerchen hingen, die sich mit jeder noch so kleinen Brise bewegten und um die eigene Achse drehten – wobei sie das Mädchen jedes Mal einen kurzen Augenblick blendeten. Als Himeko die Situation begriff und sich den Grund für den Lichtblitz aus der Ferne zusammengepuzzelt hatte, seufzte sie erleichtert und konnte nicht ganz verhindern, das sich ein erleichtertes Lächeln auf ihren Zügen breitmachte. 'Ein Glück!' Es hätte die Brünette einiges an Überwindung gekostet, einen etwaigen Reporter zu verängstigen. Aus genau diesem Grund lief es Hime auch plötzlich eiskalt den Rücken hinunter, als sich Schritte ihrer Position näherten. Mit einer Geschwindigkeit, die sich das Mädchen selber nicht zugetraut hätte, verschwand es wieder in dem Dickicht, von dem aus es das Waldgebiet verlassen hatte – vermutlich gerade noch rechtzeitig, denn gerade, als Himeko sich halbwegs in Sicherheit wähnte, hielten die Schritte genau dort, wo sie eben noch gestanden hatte. »… und wir haben immer noch keine Info, wer das Gebiet hat absperren lassen.« Die Stimmte dürfte einem jungen Mann gehören, nach Stimmlage und Tonfall zu urteilen, vermutlich mitte zwanzig Jahre alt. »Das nicht, aber das hier riecht doch förmlich nach einer super Story! Wer auch immer das ist, er muss einen ganzen Haufen Knete haben, dass er sich das einfach so leisten kann, oder?« »Richtig, richtig … Um wenn es hier geht, sehen wir ja nachher – warte, ich nehm das Stativ, geh du vor.« Himeko straffte sich und war zunächst unsicher, wie sie reagieren sollte. Eher aus der Not heraus, als mit einem wohldurchdachten Plan, setzte die Brünette am Ende ihr freundlichstes, zuckersüßestes Lächeln auf, als sich das Dickicht wieder teilte.
Genau so verdutzt, wie Himeko es vormals getan hatte, starrte jetzt ein bleiches, von schlicht zu einem unwirschen Zopf gebundenem, braunem Haar umrahmtes Frauengesicht auf Himekos Nasenspitze, die im Übrigen weniger als zwanzig Zentimeter von der des Neuankömmlings entfernt war. Das freundliche, schüchterne Lächeln Himekos verbreiterte sich geniert. »O-ohaiyo! E-es tut mir ganz furchtbar Leid, aber ich bef … I-ich befürchte, ich kann Sie hier nicht in Ruhe arbeiten lassen. E-es ist nicht so, als wollte ich Ihnen was Schlimmes antun, a-aber ich kann Sie nicht weiter lassen. B-bitte verzeihen sie mir.« Mit diesen Worten legte die Brünette ihre Hände zusammen und konzentrierte sich einen Augenblick auf das Verdutzte Gesicht, das sich langsam aus seiner Starre löste. »Jun! Lauf! Hier Patrouillieren Ni-« weiter kam sie nicht, denn mitten im Satz entfaltete das Sora to Riku seine Wirkung. Ungeachtet der Äste und auch des gesamten Restes ihrer Umgebung klammerte sich die junge Journalistin mit angstgeweiteten Augen an den Waldboden. Dass sie dabei ihre Kamera fallen ließ, die beim Aufprall ungesund schepperte, schnürte Himeko die Brust einen Moment lang zu – sie hatte indirekt fremdes Eigentum kaputtgemacht! Fix legte die Brünette ein kleines Beutelchen mit der bescheidenen Geldsumme, die sie heute mit sich führte, neben die schockierte Frau, die wimmernd hoffte, nicht in den Himmel zu fallen und sah mit einigermaßener Zufriedenheit, dass ihr agiler Begleiter die Beine von sich aus in die Hand genommen hatte und sich unterwegs seiner Ausrüstung entledigte, um schneller davonkommen zu können. Es war nicht die Tatsache, dass sie ihn verängstigt hatte, die Himeko freute, sondern eben jene, dass sie nicht noch ein Genjutsu benutzen musste und diese Situation völlig Gewaltfrei aufgelöst werden konnte. Mit einem letzten mitleidenden Blick auf das Opfer ihrer Illusion verschwand Hime-chan wieder im Dickicht und führte ihre Suche fort. Würden die beiden auch die anderen vier Fotografenteams finden, die auf eine gute Aufnahme hofften und langsam aber sicher am Ort des Geschehens eintrudelten?
 

Fukazawa Akio

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Akios gewählte Taktik hatte ihre Vor- und Nachteile. Ein Vorteil war ohne Frage, dass sie unkompliziert und schnell war, ein Nachteil dagegen, dass sie auf das leichte Erschrecken seiner Ziele setzte und gegen bärbeißige Menschen sicherlich weniger effektiv war. Da seine Puppen keine Sehsensoren besaßen und er sich wahrscheinlich eh nicht auf alle gleichzeitig konzentrieren könnte, würde es schwer werden, jemanden zu erwischen, der einfach still in seinem Versteck liegen blieb, wenn natürlich auch nicht unmöglich. Er selbst hatte immerhin scharfe Augen und es wäre doch gelacht, wenn sich jemand auf freiem Felde so gut tarnen könnte, dass er ihn nicht entdeckte! Da das abgesperrte Areal des Parks Wege besaß, ließ es sich der Blonde nicht nehmen, ungeniert über diese dahin zu spazieren, sodass sich das Risiko, in seinen Schuhen umzuknicken, minimierte, während er seine Arme zu den Seiten abgespreizt hielt, die Finger in undurchsichtigen Mustern zuckend. Jemand mit richtig guter Beobachtungsgabe und einer wahrscheinlich überdurchschnittlich hohen Intelligenz könnte wahrscheinlich allein an seinen Händen ablesen, was seine Puppen gerade taten, aber er bezweifelte, dass ein Paparazzo in diese Kategorie fiel. Ganz davon abgesehen wurde das schwerer, je mehr Marionetten man mit sich führte und ab dreien war es sicherlich schon recht kritisch. Zumindest er konnte selbst mit Fachwissen den Fingern seiner Großmutter überhaupt nicht mehr folgen, wenn diese mit ihren fünf Tierpuppen abging. Momentan streiften die drei Damen allerdings nur mehr oder minder ziellos herum, obgleich sich Akio Mühe gab, sie zu den Stellen zu lotsen, an denen er gute Verstecke erwartete. Es gab immerhin zum Beispiel kleinere Büsche neben Parkbanken oder die Grenze zum Waldgebiet, in das Himeko verschwunden war, die man absuchen könnte. Rechts von ihm raschelte etwas und sein Kopf drehte sich zur Quelle des Geräusches um. Auf dieser Seite stapfte Abazure, wenn das nicht Motivation genug war, sich fluchtartig wegzubewegen… Mit einem leisen Rascheln fuhr die roboterartige Marionette ihre Klingen aus, ließ die Greifzangen vor ihrem nicht vorhandenen Mund klackern und beugte sich ein wenig vor. Die scharfen Klingen an ihren Füßen gruben sich in die Erde und ließen mit jedem Schritt kleine Erdklümpchen fliegen. Die Gärtner, die sich um diesen Rasen kümmerten, würden das wohl entweder nicht gut heißen oder sich über die Gratisvertikutierung freuen, doch auch in anderem Sinne schien dieses Vorgehen effektiv zu sein: Abazure näherte sich einem einzeln stehenden Gewächs, das bei näherer Überlegung wirklich ein wenig verdächtig wirkte, die Scheren klappernd, das rote Auge leicht schimmernd, beinahe so, als würde sie den Busch nun ohne viel Federlesens mit allem, was sich darin befand, zerschreddern.
Gekonnt hätte sie es auch theoretisch, hätte sich der Busch nicht ab einem Meter Abstand vom Boden losgesagt. Hektisch hob sich das Grün, sodass zwei in abgewetzten Hosen steckende Beine sichtbar wurden, zwei Schuhe und rot-grün geringelte Socken. Besonders modisch kleidete sich die Person also nicht, die heute beschlossen hatte, sich als Busch zu tarnen, dafür war er aber bestimmt ein sehr erfolgreicher Fotograf, immerhin sah man das Objektiv einer Kamera durch die Blätter schimmern, als er die Beine in die Hand nahm und mit einem kurzen Schrei das Weite suchte. Akio bedauerte, dass er selbst keine Möglichkeit hatte, diese Szene auf Papier zu bannen, also würde er wohl mit seinem Gedächtnis vorlieb nehmen müssen, denn sie hätte so original aus einer Komödie stammen können. Ein Lächeln auf den Lippen ließ er Abazure hinter dem unglücklichen Kerl hertraben, langsam genug, damit er den Abstand halten konnte, aber dennoch zu flott, um das Klackern der Klingen aus den Ohren zu bekommen.
 

Isuzu Himeko

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Sie hatte tatsächlich Erfolg gehabt! War das zu fassen? Natürlich nicht, aber darum ging es auch gar nicht. Es war der Umstand, dass dabei keiner verletzt worden ist, der Himeko ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Es war noch immer schade um die gute Kamera, aber immerhin hatte sie gezeigt, dass sie willens war, für den Schaden aufzukommen. Wohl oder übel musste Hime ihren Weg allerdings irgendwann auch fortsetzen und entschied sich dafür, den Weg durch das Dickicht weiter zu gehen. Auch dieses Mal ignorierte sie die kleinen Kratzer, die ihr durch das Geäst zugefügt wurden und bahnte sich ihren weg durch das unwegsame Gestrüpp am Rande des Parks. Hime zweifelte keinen Augenblick daran, dass Akio zurechtkam, aber dass er doch eine Möglichkeit fand, sich unter diesen Umständen zu belustigen, hätte sie nie erwartet. Sie hätte sicher nicht schlecht gestaunt, einen grinsenden Akio zu sehen, der mit neun Zentimeter langen Absätzen und einem dicken Grinsen bewaffnet hinter irgendwelchen Fotografen herrannte und dabei womöglich noch eine comicähnliche, übergroße Waffe schwang, oder so was. Natürlich tat er das nicht, aber überhaupt irgendwas Lustiges dabei zu finden, fiel Himeko im Traum nicht ein. Selbst, als sie das Gebüsch in der Ferne davonrennen sah und bald darauf eine Puppe dahinter, konnte die Brünette nicht anders, als sich um das Wohlergehen des Fotografen zu sorgen. Unweigerlich hielt das Mädchen an, um dem flüchtigen Grünzeug hinterher zu blicken und überlegte, ob sie vielleicht näher rangehen sollte, um sich auch wirklich davon zu überzeugen, dass am Ende auch wirklich noch alle Äste an ihrem Platz waren. 'Vielleicht ist es besser, wenn ich mal nachsehe. Nicht, dass da noch was ganz schlimmes passiert!' Prompt setzte sich Himeko in Bewegung, wollte dem Gebüsch in Bedrängnis zur Hilfe eilen, als genau auf dem Weg zwischen ihr und dem rennenden Busch jemand in ihr Sichtfeld trat.

Der Mittvierziger trug eigentlich nicht viel mehr, als ein T-Shirt, das verwaschen und ausgegraut, sicherlich schon den Zenit seiner Lebensdauer überschritten hatte und auf dem sich deutlich ablesen ließ, dass seine letzte Zwischenmahlzeit aus irgendwelchen fettigen Nudeln bestanden hatte und eine kurze Jeans, der man dank der verfranzten Beinenden ansah, dass sie Marke Eigenbau sein dürfte. Das rennende Gestrüpp war beinahe sofort vergessen, denn jetzt galt es, den Alten mit dem langen Rauschebart aufzuhalten, der gerade die Funktion seiner Kamera überprüfte, indem er wahllos in der Gegend herumfotografierte. Es war nicht zuletzt den zuletzt stampfenden Schritten Himekos zu verdanken, dass dieser Kunde hier seine Umgebung nicht völlig vergaß. Im allerletzten Augenblick wandte er sich zu dem Mädchen um, das noch immer in vollem Lauf in seine Richtung unterwegs war. Dadurch konnte er mit einem erschrockenen »Uooah!« und dem abrupten Herumreißen seiner Kamera verhindern, dass irgendwas an ihm Schaden nahm. Trotzdem taumelte er bedenklich und entging nur um Haaresbreite einer sitzenden, höchstpeinlichen Pose. Himeko schlidderte unterdessen noch ganze drei Meter weiter und war auf dem Weg wirklich dankbar um die ungeahnt guten Reflexe des Fremden, der sie mit riesigen Augen anstarrte. »Oey! Was solln des werden, hm? Pass mal auf, wo du hinrennst, andere Leute versuchen hier zu arbeiten, klar?« Was? Hä? Arbeiten? Hier? Von der Situation war Himeko, gerade erst zum Stillstand gekommen, sichtlich überfordert, bevor ihr wieder einfiel, dass sie es mit einem dieser Foto-Heinis zu tun hatte, die sie eigentlich verscheuchen sollte. Hektisch legte Himeko ihre dunklen, warmen Hände nochmals aneinander und wunderte sich postwendend, dass ihr Gegenüber dasselbe tat und sie wissend angrinste. »Ich bin deiner Sorte in meiner Karriere schon zu oft über den Weg gelaufen, als dass das funktioniert, Kind!« Eigentlich konnte er ihrem versuchten Genjutsu nichts entgegensetzen, aber das wusste Hime nicht, die ob seiner wirkungsvollen Pose davon ausging, dass er das Kai beherrschte. Erschrocken löste sie ihre Hände wieder voneinander und verbeugte sich hastig »A-ah. B-bitte verzeihen Sie vielmals!« Der Alte glotzte das junge Ding vor sich einen kurzen Moment lang verwirrt an, ehe er begriff, dass seine List funktioniert hatte und sich siegesgewiss aufrichtete. Er holte Luft, wollte irgendwas sagen, als Himeko abermals ihre Händchen zusammenlegte und diesmal eine kurze Siegelkette formte und einen winzigen Augenblick später tiefschwarzen Rauch ausblies.
Natürlich hatte sie sich nicht für die glühende Asche entschieden, das wäre ja auch viel zu grausam, aber allem Anschein nach reichte der Rauch bereits aus, denn die Glupscher des alten Mannes wurden wieder deutlich größer. Ungläubig starrte er diese pechschwarze Wolke an, die sich auf ihn zuschob und suchte bald darauf sein Heil in der Flucht. Die Worte, die er ihr noch nachrief, »Du bist doch völlig wahnsinnig«, trafen sie zwar irgendwo, aber der Umstand, dass sie auch mit diesem Pressefritzen fertig werden konnte, ohne Gewalt anzuwenden, glich das mehr als nur aus … und diesmal war sogar die Kamera heile geblieben!
 

Fukazawa Akio

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Akio hatte weniger Glück als Himeko, denn einen weiteren Reporter konnte er nicht aufgabeln. Es hätte ihn im Grunde aber auch gewundert, wenn eine ganze Schar dieser Blutsauger hier herumgammeln würde, nur um einer Künstlerin beim Flanieren mit ihrem Schatz aufzulauern. In einer großen Stadt wie Soragakure gab es doch sicherlich lohnenswertere Ziele als diese Frau, so hübsch sie auch sein mochte. Seine Marionetten scheuchten niemanden mehr auf und da auch er keine weitere Kamera erspähte, rief er schließlich Himeko wieder zu sich. Diese schien auch fertig mit Der Räumung des Gebiets zu sein – gerade rechtzeitig, denn ihre Auftraggeberin schien gerade mit ihrer Sänfte anzukommen. Akio fragte sich, welche Blicke man mit so einem Gefährt wohl im Aufzug der Stadt ernten würde, gerade als Träger. Er stellte sich diesen Job nicht nur unglaublich anstrengend, sondern auch ein wenig erniedrigend vor, weil man immerhin zu einem Lasttier degradiert wurde, was ihm persönlich gar nicht schmecken würde. Er mochte aus diesem Grund ja nicht einmal Taijutsu, weil es zu anstrengend auf zu wenig Wirkung war. Tetsu-san schien diese Art der Fortbewegung jedoch zu genießen, was unter Umständen aber auch an ihrer Reisegesellschaft lag. Solch eine Sänfte hatte immerhin den Vorteil von Privatsphäre, auch wenn man auf zu abrupte Bewegungen verzichten sollte, weil die Träger das sonst eindeutig mitbekommen würden. Der Handlungsspielraum mochte so ein wenig eingegrenzt sein, aber immerhin musste man sich überhaupt nicht darum kümmern, wo man nun hinfuhr. Dem Gesichtsausdruck ihrer Klientin nach zu urteilen, ging es ihr rundum gut: Ihre Mundwinkel waren entspannt, die wenigen Falten um die Augen lächelten und ihre Hand ruhte ganz sanft auf der ihrer Begleitung, die irgendwie ein wenig eingeschüchtert ob ihrer Präsenz wirkte. Auf eine positive Art selbstverständlich, die Akio als Ehrfurcht interpretieren würde, wenn er müsste. Wahrscheinlich konnte er sein Glück kaum fassen, was, wenn man bedachte, was für eine Aura die Dame ausstrahlte, vielleicht berechtigt war.
Er winkte seine Partnerin zu sich und sprach in leisem Ton zu ihr: „Ich würde vorschlagen, dass du in der Nähe der beiden Täubchen bleibst, während ich weiter um das Gelände patrouilliere. Einverstanden?“ Auf diese Weise konnte er seine Überzahl sinnvoll einsetzen und irgendwie war er der Meinung, dass es einfacher zu verkraften war, wenn ein nettes Mädchen wie Himeko mithörte und nicht ein etwas schräger Vogel wie er. Es gab immerhin Leute, die ihm regelmäßig irgendwelche perversen Dinge unterstellten, nur weil er eben manchmal crossdresste. Das bedeutete zwar nicht automatisch, dass er direkten Lustgewinn aus anderer Leute Beziehungen zog, aber manche Menschen waren verbohrt genug, so etwas anzunehmen. Nach Warten auf ein Zeichen der Zustimmung, drehte er ab und schloss einige Fingerzeichen, die alle Marionetten in einigermaßen vermenschlichte Versionen ihrer Selbst verwandelten. Es war eine Sache, zu wissen, dass Wachen herumstreunten, eine andere, unmenschliche Kreaturen bei einem Date herumwandeln zu sehen. Das tötete ein wenig die romantische Atmosphäre und da das etwa derselbe Effekt war, den auch die Reporter gehabt hätten, war ein solches Vorgehen heute nicht angebracht. Er würde den Lover der Dame ein anderes Mal mit seinen Marionetten konfrontieren, um seine Reaktion zu testen, aber das musste nicht jetzt und nicht hier sein. Sie wurden schließlich dafür bezahlt, für Ordnung zu sorgen!
 

Isuzu Himeko

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Natürlich stellte Hime sicher, dass der arme Reporter sich auf seiner Flucht nichts tat – nur weil er eben nicht dort sein sollte, musste man doch schließlich nicht gleich irgendwelche Verletzungen in Kauf nehmen. Auch wenn dieser Kerl nicht wirklich nett zu ihr gewesen war, war er halt auch nicht fies oder bösartig gewesen. Deshalb folgte die Brünette ihm auch ein kleines Stück weit, um aufzupassen, dass er nicht stolperte oder so was. Nachdem Himeko halbwegs sicher sein konnte, dass er und auch seine Ausrüstung die Parkanlage unversehrt verlassen hatten, kehrte sie freundlich lächelnd zum Ausgangspunkt ihrer Suche zurück, zu dem Akio-san sie bereits von Weitem herbeideutete. Auf dem Weg bemerkte die Brünette erst, dass ihre Klientin inzwischen auch eintrudelte und einen wirklich nett aussehenden jungen Mann an der Hand hielt, der verlegen in der Gegend herum blickte und in dieser Wahnsinns-Präsenz Tetsu-sans völlig unterging und mit jeder Faser darin ertrinken würde; und auch, dass ihn dieser Umstand nicht sonderlich störte, sah man ihm deutlich an. Himes Augen leuchteten förmlich auf, beim Anblick dieser Beiden, wie sich auch ihr Lächeln verbreiterte, bis sie einen kurzen Augenblick lang noch nicht mal mehr ängstlich aussah, sondern wirklich nur einen winzigen Moment Glück und Gelöstheit ausstrahlte. 'Nein, wie unglaublich süß die zusammen aussehen!' Dass in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht spontan sämtliche bekannten Zierblumenarten zu sprießen begonnen, war auch wirklich schon alles. Am allerliebsten hätte sie sofort alles stehen und liegen lassen, um die zwei zu umarmen, aber das gehörte sich ja nicht. So beschränkte sich Himeko darauf, die beiden Turteltäubchen aus der Ferne anzulächeln, und einen winzigen Stich der Eifersucht hinunterzuschlucken. Eifersüchtig? Ein ihr eigentlich nicht anhaftendes Gefühl, aber das war längst nicht das Seltsame daran.

Was ihr wirklich komisch vorkam, war einfach, dass sich diese Emotion nicht auf Tetsu-san bezog, sondern auf ihren Begleiter, der die Hand ihrer wunderbaren Klientin hielt und sie verlegen angrinste – scheinbar hatte er gerade irgendeinen Schwank erzählt, oder so was in der Richtung. Als sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Partner richtete, kehrte die gewohnte Unsicherheit des Mädchens so abrupt zurück, wie sie verschwunden war – mit einem Blick vor, nicht auf – Akios Füße faltete sie ihre dunklen, warmen Händchen vor sich zusammen und vollführte einen hybriden aus Nicken und Verbeugung, obwohl ihr der Grund für diese Aufgabenverteilung irgendwie nicht klar war. »H-hai! I-ich werde bei den Beiden bleiben. U-und, ähm, M-möchtest du vielleicht etwas zu essen mitnehmen? I-ich meine, weil – a-also weil ich nicht weiß, ob wir überhaupt dazu kommen, vernünftig etwas zu essen.« Selbst verständlich war Hime nicht entgangen, dass er ständig irgendwas mit seinen Händen anstellte und er die bestimmt für irgendwas Wichtiges brauchte und sie besser nicht einschränkte. Aus diesem Grund funktionierte die Brünette notdürftig ein Tuch und ein Stück Faden zu einem Beutelchen um, das sich an sich am Ausrüstungsgürtel befestigen ließ, ehe sie das Siegel auspackte, in dem sie ihre selbstgebackenen, herzförmigen Butterplätzen mit Erdbeermarmeladenfüllung aufbewahrte und drei gute Hand voll in dem provisorischen Beutel umlud. Freudestrahlend über ihren eigenen Geniestreich – auch wenn es nicht wirklich einer war – reichte sie Akio den Beutel mit liebevoll zubereitetem Gebäck, packte die Siegelrolle wieder ein und schlug sich dann ins Unterholz, um hoffentlich unauffällig an den beiden Täubchen bleiben und etwaige Störfaktoren aus der Nähe begradigen könnte. Und das mussten nicht zwangsläufig Fotografen sein… Für die Liebe!
 

Fukazawa Akio

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Sollte es unwahrscheinlicherweise Menschen geben, die gegen Niedlichkeit allergisch waren, so wären sie in Himekos Anwesenheit wahrscheinlich dauerhaft am niesen, jucken und sich übergeben. Sehr wahrscheinlich würden sich alle ihre Ausscheidungen regenbogenartig verfärben und danach würden sie mit Sternchen in den Augen tot aufgefunden, weil ihr Metabolismus nicht damit klar gekommen war, so viel überbordende Knuffigkeit auf einmal zu verkraften. Gut, dass Akio nicht zu diesen Menschen gehörte, denn sonst müsste er diesen Job jetzt wohl abbrechen. Diese ganze Geschichte war zwar unprofessionell hoch zehn, aber seit wann konnte man den Puppenspieler schon als Profi bezeichnen, trotz seines Titels? Das war alles nebensächlich und solange sie ihre Aufgabe trotz Herzchenplätzchen gut genug erfüllen konnten, würde er sich sicherlich nicht beklagen. Mit einem amüsierten "Danke sehr, Himeko-chan!" setzte er seine Puppen kurz außer Kraft, um wenigstens eine Hand frei zu haben, damit er den Beutel nehmen konnte. Tatsächlich war er immerhin in der Lage dazu, eine Puppe komplett mit einer Hand zu steuern, sodass er theoretisch beim Kampf immer noch essen konnte - deswegen dachte er auch einen Moment darüber nach, ob er vielleicht nur noch Abazure oder Kyukucho aktiv halten sollte... aber was für eine Vorbildfunktion hatte ein schlemmender Chuunin, während er eigentlich wichtigeres zu erledigen hatte? Also bitte, das machte man doch nicht. Er lächelte und hängte sich den Beutel an den Gürtel, ehe er in Begleitung dreier Damen wieder ins offene Gelände abmarschierte. Die drei Marionetten schwärmten wieder aus und Akio blickte sich konzentriert um. Zu schnelle Bewegungen würden ihm sofort auffallen, hoffte er doch... aber bisher war nichts zu erkennen. Knappe fünf Minuten ging alles gut, dann bemerkte er eine schnelle Bewegung aus dem Augenwinkel, wirbelte herum, Kyokucho raste wie aus Reflex in die angegebene Richtung, die blonden Haare wie Tentakeln um den Kopf wallend... doch als Akio sah, was das da war, hatte er einen Moment das Bedürfnis, sich hier und jetzt die Augen aus den Höhlen zu kratzen. Das hier war widerwärtig. Hoffentlich würde die Marionette noch rechtzeitig ankommen, ehe die beiden Liebenden mitbekamen, was hier abging… manche Menschen gehörten allein aufgrund ihres Ekelfaktors eingesperrt. Abazure sackte zu Boden und ließ den Kopf hängen, als haben man sie ausgeschaltet, während Seiyo ihrer flinkeren Schwester nacheilte, die gewaltigen Hände aus der Verwandlung herausbrechend, in der Hoffnung, dass sie so vielleicht einen Sichtschutz bilden konnte. Der Blonde musste dennoch wahrscheinlich darauf hoffen, dass Himeko schnell genug schaltete und ebenso dafür sorgte, dass Tetsu-sans Augen verschont blieben.

Himeko hatte im Grunde genommen die wichtigere Aufgabe, denn sie war direkt im Geschehen und musste aufpassen, dass nichts die beiden Turteltäubchen störte. Das war an sich wahrscheinlich nicht allzu schwer, denn immerhin war sie ein sehr umsichtiges Mädchen und fest entschlossen, zumindest Tetsu-san einen wunderschönen Abend zu bereiten. Sie rechnete wahrscheinlich mit vielem, fetten Fotografen oder solchen, die Guerillaartig im Dreck lagen. Ob sie aber erwartete, dass das Date der beiden auch Flitzer anlockte, deren größtes Vergnügen es war, sich unbekleidet ihrer Klientin zu präsentieren? Zumindest Akio wäre nie darauf gekommen.
 

Isuzu Himeko

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Es war absolut nicht schwer, ihm anzusehen, dass er das Angebot Herzchen förmiger Plätzchen zumindest locker nahm. Postwendend erhellte sich Himeko-chans Gesicht deutlich, als sie ihm seinen Beutel entgegenstreckte und sich dann ins nächstbeste Gebüsch in Tetsu-sans Nähe aufmachte um den beiden Täubchen möglichst unauffällig zu folgen. Ihre Aufgabe würde es also sein, die Lage in unmittelbarer Umgebung ihres Klienten zu beobachten und eventuellen Störern zu begegnen. Dass sie nicht mit Vogelscheuchen ähnlichen Puppen durch die Gegend stolzierte, musste nicht heißen, dass es in Ordnung wäre, sich diesen beiden Liebenden einfach so aufzudrängen, also würde Hime Abstand halten, wo weit es eben ging. Sowie es möglich war, wechselte Himeko ihren Standort nur, wenn es absolut nötig wurde und achtete dabei selbstverständlich darauf, Tetsu-san und ihrer Begleitung aus dem Sichtfeld zu bleiben, um sie nicht unnötig zu stören. Die beiden hatten sich zunächst scheinbar für einen entspannenden Spaziergang entschieden und flanierten eingehakt einen breiten Kiesweg entlang, wobei sie sich leise unterhielten. Ab und zu drang ein entspanntes, leises Lachen zu dem Mädchen hinüber, das sich darüber jedes Mal ein wenig freute, obwohl es nicht wirklich mithörte und entsprechend gar nicht wusste, worüber die Zwei hübschen eigentlich lachten. Irgendwie fand Himeko es toll, wenn Leute in ihrer Umgebung entspannt lachten und nett zueinander waren – so müssten viel mehr Leute sein. Von den Dingen abgesehen, die ihre Klienten so fabrizierten, passierte allerdings zunächst nicht viel. Himeko schaffte es später, in Erfahrung zu bringen, dass sie sich über ihren letzten gemeinsamen Theaterbesucht unterhielten und dass Tetsu-sans Begleiter noch immer ziemlich von der Leistung der Choreografen beeindruckt war.

Langsam aber sicher sank die Aufmerksamkeit der Brünetten auf ein entspanntes Niveau, sodass sie die sich anbahnende Katastrophe zunächst nicht bemerkte. Der Flitzer näherte sich so gut wie ungestört hinter ihren Klienten an und schien wild entschlossen zu sein, diesen Beiden eine neue Ebene der Widerwärtigkeit aufzuzeigen. Himeko, die von männlicher Anatomie ja absolut keine Ahnung hatte und daran auch nichts wirklich Verwerfliches fand, bemerkte den Eindringling erst, als dieser noch gute fünf Schritte von dem Gebüsch entfernt war, in dem sie hockte. Eine Rauchwolke würde diesen hier vermutlich nicht aufhalten. Er würde schätzungsweise einfach geradeaus weiterrennen und so doch sein Ziel erreichen können. Ihre glühenden Funken wollte sie auch diesem Störer nicht antun, zumal er ja völlig nackt war und deshalb Brandwunden davontragen konnte, die ihn sein Leben lang zeichnen konnten. Direkt an ihn heran kam sie nicht, zumindest käme sie es nicht, wenn ihr Partner ihr nicht unwissentlich zuarbeiten würde: Er hatte die drohende Katastrophe selbstverständlich sofort bemerkt und eine seiner Puppen auf den Sittenstrolch angesetzt. Sein Timing war so gut, wie es eben sein konnte, wenn man sich in echt großer Entfernung aufhielt und die Situation nur aus der Ferne einschätzen konnte. In Windeseile flogen ein paar riesengroße Hände aus der Puppe in Himekos Sichtfeld, die den Anblick doch recht effektiv nullifizierten. Leider dachte dieser Kunde nicht einmal daran, anzuhalten und verpasste Seiyo schlicht einen Bodycheck. Nicht, dass die Puppe das irgendwie gestört hätte, aber letztendlich konnte dieser Flitzer seinen Weg fortsetzen. Immerhin hatte sich seine „Umlaufbahn“ deutlich verschoben und führte jetzt direkt an dem Gebüsch vorbei, in dem die Brünette hockte und sich fragte, was sie denn jetzt machen sollte. Er war noch vier Meter entfernt.Drei. Zwei. Noch einen; Hime gingen die Möglichkeiten aus, so handelte sie spontan aus bloßer Verzweiflung heraus. Der Fremde war im Begriff, genau an ihr vorbei zu sprinten, als sie im Lauf nach seinem Arm griff, als sie einen Ausfallschritt aus dem Gebüsch heraus wagte. Ihre Freie Hand nutzte sie, um dem Anderen den Mund zuzuhalten, damit er nicht auf diese Art Tetsu-sans Aufmerksamkeit auf sich ziehen mochte und zog den armen Tropf schlicht mit einer halben Drehung in das Gebüsch zurück, in dem sie sich zuvor verkrochen hatte. Am Ende lag Himeko auf dem Fremden obenauf, dessen Vorderseite zum Glück nach unten wies und Hime schlimmstenfalls einen Blick auf seine Schulterblätter ermöglichte.

Es hätte vorbei sein können, aber dieser Flitzer schien noch nicht aufgeben zu wollen. Weitestgehend handlungsunfähig tat er einfach das, was sich gerade anbot. Das Gesicht der Brünetten verzog sich umgehend schmerzhaft, als sie sich bemühte, keinen Laut von sich zu geben, als der Sittenstrolch ihr in einem Akt der Verzweiflung herzhaft in die Hand biss. Dem Mädchen entfuhr ein leises »Nnng!«, ob des Schmerzes, der durch ihre Hand zuckte. Der Fremde kaute einige, lange Sekunden an ihrer weichen, warmen und offensichtlich auch ziemlich schmackhaften Hand herum, ehe er dann doch aufgab. Dennoch wollte Himeko nicht von diesem Typ runter gehen, denn schließlich bestand ja die Gefahr, dass er sofort wieder los flitzte.
 

Fukazawa Akio

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Was passierten auch für komische Dinge, wenn man berühmte Menschen beschützen sollte? Und was genau veranlasste solche Leute eigentlich dazu, dermaßenen Quatsch zu machen? Wenn er wenigstens gut ausgesehen hätte, dann wäre er nicht so eine Belästigung gewesen, aber wieso wollte man seinen hässlichen Körper gleich allen präsentieren, wo man ihn doch vielleicht mit Kleidung auf schmeichelhaftere Weise verbergen konnte? Wenn Akios Mutter ihn eine Sache gelehrt hatte, so war es, dass selbst der hässlichste Mensch in der richtigen Verpackung noch etwas her machen konnte. Sich selbst nackt zu präsentieren war daher immer ein Risiko und sprach doch eigentlich von einer gesunden Portion Selbstvertrauen, oder? Aber wenn man dieses Selbstvertrauen besaß, wie konnte es dann bitte sein, dass man es nötig hatte, es auf diese Weise zu zeigen? Musste man sich damit selbst etwas beweisen? Akio verstand es nicht, aber er musste es auch nicht, um seine Aufgabe zu erfüllen. Es ging nicht darum, diesem Mann eine psychologische Generalüberholung zu verpassen, sondern um den Schutz des seelischen und körperlichen Wohlbefindens ihrer Klientin und ihres Dates, auch wenn Himeko in diesem Falle einfach näher dran war. Sein Versuch des Einschreitens mittels Seiyo scheiterte am scheinbar unbändigen Wunsch des Mannes, seine Körperfülle in Szene zu werfen, aber zum Glück gab es da eben auch noch die engagierte Genin, die genau richtig handelte und den Mann aus dem Verkehr oder zumindest der Sicht zog. Zu welchem Preis, musste man sich fragen, aber immerhin wurde sie ja nicht allein gelassen.

Während die etwas tappsige Seiyo wieder zu Akio zurücktingelte, holte Kyokucho auf und stürzte sich mit den beiden Ringenden ins Gebüsch. Sicherlich hatte Himeko die ganze Situation unter Kontrolle, aber erstens konnte sich der Puppenspieler nicht vorstellen, dass sie es besonders schätzte, in ihrer Aufmachung mit einem nackten Mann zu wresteln und zweitens war es sicherer, wenn Himeko wieder an die Arbeit zurück konnte, immerhin mochte der dreiste Flitzer nicht das einzige Problem sein, was ihnen noch über den Weg laufen konnte. Dass einer dieser Spinner auf diese Weise über die Strenge geschlagen hatte, bedeutete nicht, dass das für heute alles war. Das blonde Mädchen oder zumindest die Marionette, die wie ein solches aussah, schob Himeko zur Seite, ehe sich ihre Haare, die scheinbar ein Eigenleben entwickelt hatten, schlangengleich um den Mann wickelten, Arme und Beine zusammen schnürten und sich in seinen Mund stopften, damit er keinen Ton mehr herausbringen konnte. Mit so einem Ekelpaket sollte sich Himeko nun wirklich nicht abquälen müssen, wofür hatte man Puppen? Wahrscheinlich besaß dieser Kerl sogar ein paar davon, wenn auch nicht solche tödlichen und praktischen. Akio schauderte bei dem Gedanken und blickte sich um. Eigentlich würde er wohl nun zu Himeko eilen, um nachzusehen, ob es ihr gut ging, aber damit würde er die beiden Liebenden zum einfachen Ziel machen. So blieb ihm nur zu hoffen, dass das Mädchen sich wieder allein aufrichtete und sie ihm verzeihen würde, dass er sich nicht sofort um sie kümmerte.

Tetsu-san schien dagegen nicht bemerkt zu haben, was genau sich dort abspielte. Wohl hatte sie gemerkt, DASS etwas im Busch war, nicht aber, dass sie kurz davor gewesen war, einen Mann unbekleidet zu sehen, der in Sachen Attraktivität nicht ansatzweise an ihre Begleitung heranreichte. Es war eigentlich unfair, aber eine traurige Realität, dass man attraktiven Menschen mehr vergab als solchen, die hässlich wie die Nacht waren. Gerade wenn sie ihre exhibitionistischen Neigungen auslebten, hatten viele gar nichts dagegen, wenn das von einer hübschen jungen Frau kam, aber wehe es war der Opa von nebenan. Das übrigens wäre auch eine Begründung für Himekos Outfit, vielleicht fühlte sie sich besser, wenn sie halbnackt herumrannte.
 

Isuzu Himeko

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So tapfer es irgendwie möglich war, hielt das brünette Mädchen auf dem nackten Kerl liegend aus, bis Hilfe kam. Sie verstand wirklich nicht, warum Leute solche komischen Sachen machten. Bei Sportübertragungen gab es diesen Nervenkitzel, im Adamskostüm vor die Kameras zu laufen, um von möglichst vielen Leuten auf der ganzen Welt gesehen zu werden. Aber in diesem Fall ging es um zwei Leute und eventuelle Beobachter mit Fotokameras, die diesen Klops sicherlich aussortieren würden, um nur die schönen Bilder zu nehmen. Vielleicht war dieser Typ, der jetzt splitternackig unter ihr herumlag einer von diesen Fanatikern, die jedes Poster ihres Lieblingsidols im Zimmer hängen hatten, jede Sonderedition besaßen, auf denen das Konterfei ihrer angebeteten Berühmtheit abgebildet war und vielleicht sogar ein paar Plastikfiguren von ihnen auf der Anrichte stehen hatten. Nicht, dass Himeko sich in Vorurteilen erging, aber sie konnte es sich bei diesem Fremden wirklich vorstellen, der ihr vor wenigen Augenblicken noch die Hand angefuttert hatte und sie jetzt nur noch trotzig anschwieg. Eine Zeit, die Himeko ewig vorkam, blieb sie noch so liegen und fragte sich, was sie jetzt eigentlich machen sollte. Aufstehen ging gar nicht, dann würde ihr Flitzer sicher gleich wieder losdackeln, um die Augen Tetsu-sans mit seinem Anblick zu quälen. 'Muss ich jetzt für immer hierbleiben?' Was für eine Vorstellung! Aber zum Glück musste sie diese nicht weiter ausführen, denn bald schob sich ein massives Etwas zwischen den Perversen und das Mädchen, um Ersteren in aller Stille aus dem Weg zu schaffen. Erst später begriff Himeko, dass das eine der Gruselpuppen ihres Partners gewesen sein musste, als diese mit dem Fremden längst über alle Berge war.
Unbeholfen rappelte sich die Brünette auf und zupfte sich vertrocknete Blätter und Grashalme aus den Kleidern. Unvermittelt zuckte sie zusammen, als ein plötzlicher Schmerz sie an die Beißwütigkeit des Flitzers erinnerte. Sofort besah sich Himeko die Hand und stellte ernüchtert fest, dass an der Außenkante ihres Greifwerkzeugs unregelmäßige Bissspuren erkennbar waren, die hauptsächlich rot, aber stellenweise auch blau waren und an der einen oder anderen Stelle sogar bluteten. Wieso dieser Typ so einfach um sich gebissen hatte, war Hime völlig unklar, aber sie kümmerte sich auch denkbar wenig um das „Warum“. Umständlich öffnete sie ihre Ausrüstungstasche mit der unverletzten Hand, um nach der spärlichen Notfallausrüstung zu graben. Menschenbisse entzündeten sich beinahe immer, deshalb musste das Mädchen vorbeugen und desinfizieren – idealerweise noch ein Pflaster draufkleben, ehe ihr vielleicht irgendwann der Arm abfiel oder so. Die Desinfizierung ihrer Hand vertrug Himeko irgendwie mehr schlecht als recht, das tat schließlich ziemlich weh und schloss den Tatort Hand dann mit einem rosa Pflaster mit Kuchenmuster luftdicht ab. Weiteren Untersuchungen würde sich das Mädchen erst nach Vollendung der Aufgabe stellen – und so lange würde ihr Patschehändchen schon noch dran bleiben … hoffentlich.
Jedenfalls kletterte die Hobbyschwimmerin nach einiger Zeit wieder aus dem Gebüsch, um sich ihrer Aufgabe zu widmen. Akio und seine Schätzchen waren selbstverständlich schon vorausgegangen. Das war fachlich absolut richtig, löste in Himeko allerdings einen Stich der Trauer aus, der schnell beiseitegeschoben werden musste. Schweren Herzens nahm sie die Verfolgung auf, als sich bei Tetsu-san und ihrer Begleitung gleich der nächste Zwischenfall ankündigte: Auf dem Weg, den ihre Klientin beschritt, raschelte es plötzlich in einem der direkt anliegenden Büsche. Es raschelte wieder und wieder, ohne, dass sich zunächst ein Grund dafür offenbart. So plötzlich, wie das Rascheln begonnen hatte, teilte sich allerdings urplötzlich das Geäst und heraus purzelte ein … Kind? Vielleicht vier Jahre alt, war es alles andere als eine Bedrohung; zumal die Tränenränder im Gesicht ebenfalls deutlich zeigten, dass dieser Junge gewiss nicht freiwillig in einem abgesperrten Bereich des Parks herumirrte. Was war jetzt zu tun?
 

Fukazawa Akio

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So ein Shinobi hatte relativ wenige moralische Einschränkungen, wenn man darüber nachdachte. Eigentlich wurden sie nämlich dazu ausgebildet, Befehlen blind zu gehorchen, selbst wenn diese lauteten, ein Kind umzubringen. Viele der Absolventen der Akademie waren jedoch nicht die perfekten, gefühllosen Killermaschien, die man vielleicht gerne hätte und auch Akio gehörte zu denen, die ihre eigenen Moralvorstellungen weit vor den Auftrag schoben. Wenn jemand ihm befehlen würde, ein kleines Kind mit Gewalt zu entfernen, würde er seinem Auftraggeber wahrscheinlich einen Vogel zeigen und das Kleine danach hochheben und mit ihm spielen! Das bedeutete aber natürlich auch, dass Ablenkungsmanöver, die Kinder beinhielten, deutlich effektiver wurden, weil man sie ja auch nicht ignorieren durfte... vielleicht sollte man sich einfach darauf einigen, dass es absolut unmoralisch war, Kinder wie auch immer in seine finsteren Pläne mit einzubeziehen, egal ob es nun dazu diente, eine Nation in die Knie zu zwingen oder nur das Date einer bekannten Dame. Akio hatte den kleinen Jungen bemerkt, sobald dieser aus dem Gebüsch gepurzelt war und ihm war sofort klar, dass er ihn hier heraus ziehen musste. Es ging gar nicht darum, dass er vielleicht eine Gefahr darstellen könnte, bitte, er war vielleicht vier Jahre alt, aber wenn er hier blieb, würde er nicht nur Himekos Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ein kleines verweintes Kind war auch nicht unbedingt das schönste, was einem auf einem Date passieren konnte. Akio formte daher ein paar Fingerzeichen und verwandelte Seiyo in etwas, das einem weißhaarigen Mädchen deutlich ähnlicher sah als einer Metallhände tragenden Marionette. Mit scheinbar sachten Schritten näherte sie sich dem Kind, lächelte freundlich und hob es schließlich auf seine Schultern, um mit dem Jungen zu Akio zurückzukehren, der seine Augen wachsam über die Umgebung gleiten ließ. Nicht, dass hier noch jemand die Gunst der Stunde ausnutzte...
Kyokucho wiederum ging hart ins Gericht mit dem Beißer. Lange, tentakelartige Haare zogen sich immer fester um ihn, hielten Hände und Füße zusammen und erreichten schließlich seinen Hals. Man musste hier zwar niemanden erwürgen, aber erstens musste man diesem Kerl ja klar machen, dass das so nicht ging und zweitens führte Sauerstoffmangel auch irgendwann dazu, dass man ohnmächtig wurde. Sobald das geschehen war, würde diese blonde Puppe ihn in hohem Bogen aus dem Park befördern, während Akio sich mit seinen zwei verbliebenen Marionetten und einem kleinen Kind beschäftigte. Was dieses hier nun genau wollte, hatte er noch nicht so genau heraus, aber das würde sich schon noch zeigen... als Seiyo mit dem Jungen ankam, beugte sich Akio zu ihm vor und strich ihm eine Träne von der Wange. Der Kleine blickte ihn aus großen, verwunderten blauen Augen an und schniefte einmal laut. "Hey mein Kleiner, was ist denn los?", fragte er mit freundlichem Gesichtsasudruck, den er sich gerade aber auch eher aufzwang, weil er irgendwie nicht glaubte, dass das hier ein gutes Zeichen war.
Der Busch, aus dem der Kleine gefallen war, schien, unbemerkt von Akio, aber vielleicht nicht von Himeko, noch immer bewohnt zu sein. Es raschelte erneut, doch das Geräusch verstummte abrupt, so als halte jemand die verräterischen Zweige fest. Wenn das nicht noch ein Paparazzi, Stalker oder gar schlimmeres war... man konnte wirklich den Eindruck bekommen, dass ihre Klientin solche Leute wie magisch anzog. Die Frage war nur, ob sie das bei diesen Menschen im Speziellen tat oder ob es einfach nur der Fluch ihrer Ausstrahlung war, welche auf die Menschheit im Allgemeinen attraktiv wirkte.

Ooc: Rate, was ich statt Lieblingsidol gelesen habe.
 

Isuzu Himeko

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Jawohl, Akio war natürlich ein Profi! Na ja, er hatte Himeko sich selber überlassen, nachdem sie eine Beißattacke hatte einstecken müssen und die Hand, die alles abbekommen hatte, pochte noch immer ganz fürchterlich. Dennoch durfte Hime sich nicht ablenken lassen, wenn sie das Date ihrer Klientin zu einem Riesenerfolg werden lassen wollte ... oder zumindest ihren Teil dazu beitragen wollte, dass der geplante Erfolg nicht ausblieb. Das wirklich eklig brennende Desinfektionsmittel hatte auch kein Interesse daran, die brennende Reaktion in ihrer Wunde in nächster zeit einzustellen und das machte die Situation für das Mädchen dann noch ein wenig unangenehmer. Am schlimmsten an dieser Situation war jedoch, dass dieses Pflaster, beziehungsweise seine hübsche rosa Farbe nicht lange hielt, denn binnen Augenblicken wurde diese von einem kräftigen, schmutzigen, bräunlichen Rot abgelöst - die Bisswunde blutete also nicht gerade wenig. Himeko hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern, auch wenn ihre Aufmerksamkeit wie magnetisch ständig wieder zu diesem Schmerz gezogen wurde, sie hatte eine Pflicht zu erfüllen!
So unabgelenkt es ihr möglich war, trabte sie den Turteltauben hinterher und hielt sich die schmerzende Hand, so gut es eben ging, während Akio sein möglichstes tat, das weinende Kind einzufangen, bevor es Tetsu-san in die Arme lief. Er war sogar noch nett dabei. Nett genug, kleinen Kindern nicht gleich mit seinen gruseligen Puppen eins auf die Mütze zu geben. Stattdessen - und das beeindruckte Hime dann doch wieder ein bisschen - kümmerte er sich wirklich aufopferungsvoll. Unter grausigem Glucksen und Schniefen gestand dem Kleinen in kindlicher Sprache, dass er eigentlich zum Spielen hergekommen war und sich vor den gruseligen Leuten versteckt habe, die alle Leute aus dem Park gescheucht haben. Das bedeutete, dass dieser Junge schon gute zwei Stunden in diesem Gebüsch gehockt haben musste, und sich bis jetzt nicht hinaus getraut hatte. Bis vor Kurzem war es noch nicht all zu schlimm, aber eigentlich hätte er längst zuhause sein müssen und würde jetzt ganz bestimmt einen riesengroßen Ärger kriegen, weil der fiese Typ mit der riesengroßen Kamera ihn nicht aus dem Gebüsch rauslassen wollte, damit sein Versteck nicht verraten wurde.

Den letzten Teil der Erklärung bekam Himeko so gerade eben mit, als sie sich mitleidig dem traurigen Kind und ihrem Partner näherte. Wie gern würde sie den Jungen einfach mal in den Arm nehmen, um ihm zu sagen, dass jetzt alles gut sei, aber der kurze Bericht über den »fiesen Kerl« zwang die Brünette regelrecht dazu, sich von diesem Vorhaben loszueisen. Stattdessen stürzte sie auf das Gebüsch zu, das sich nur wenige Meter entfernt befand und aus dem sie, bereits während sie sich näherte, das aufgeregte Klicken einer Fotokamera hören konnte. ›Oh nein, er hat schon angefangen!‹ Das bedeutete zwangsläufig, dass es keine Alternative mehr gab: Sie musste den Film entwenden oder anderweitig unschädlich machen. Dazu fuchtelte die Brünette wieder einmal mit ihren Händchen herum - wegen der Bisspuren allerdings deutlich langsamer, als zuvor - und hüllte das Innere des Gebüsches mit einer tiefschwarzen Rauchwolke ein. Aus dieser war kurz darauf ein leises Fluchen zu hören, ehe sich aus diesem Gestrüpp ein Bär von einem Kerl löste, der eine kleine Kamera mit geradezu monströsem Objektiv mit sich herumtrug - er versuchte zu flüchten, seine Fotos in Sicherheit zu bringen! Postwendend nahm Himeko die Verfolgung auf, aber dieser Kerl war wirklich schnell unterwegs. Wenigstens rannte er nicht in die Richtung ihrer Klientin, so blieb das Date ungestört.
Mit weit ausholenden Schritten und wehendem Röckchen pflügte Himeko hinter dem hünenhaften Fotografen her und schaffte es schließlich, sich neben ihn zu setzen und ihm die Kamera mit einer doch ziemlich unbeholfenen Bewegung aus der Hand zu schlagen. Im Schwung seines Laufes schaffte der Paparazzo es nicht mehr rechtzeitig, sich zu bücken, ehe er sein Arbeitsgerät überholt hatte, aber die viel leichtere Himeko hatte weniger Probleme damit. Geistesgegenwärtig wechselte sie die Richtung, riss sich den Fotoapparat unter den Nagel und flüchtete geradewegs in das nächstbeste, dicht bewachsene Gestrüpp. Selbstverständlich folgte der Schrankmann ihr furchtlos, sodass er sich zudem außer Sichtweite befand, als er ihrem zweiten Sora to Riku am heutigen Tage zum Opfer fiel und sich krampfhaft und hektisch atmend am Boden festhielt, um nicht geradewegs in den Himmel zu fallen. Auf diese Weise hatte das Mädchen genügend Zeit, herauszufinden, wo die Klappe für den Film aufging, diesen zu entnehmen und die Kamera zumindest halbherzig zu verstecken, damit der Fotoheini noch ein wenig beschäftigt war, wenn das Jutsu aufhörte zu wirken. Der Film wanderte in Himekos Ausrüstungstasche, während diese eilig den Rückweg antrat ... und dort würde er sicher bleiben. Hoffentlich war dies die letzte Gefahr für die traute Zweisamkeit der beiden Liebenden. Was machte Akio jetzt eigentlich mit dem verirrten Jungen?

(Fängt das Hauptwort nach dem "Lieblings" vielleicht mit "dil" an? Hihi)
 
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Fukazawa Akio

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Akio war aber auch unheimlich kinderlieb, das sollte man nicht vergessen. Der blonde Puppenspieler hatte zwar vor allem an kleinen Mädchen einen Narren gefressen, aber dieser Junge fiel wohl noch so sehr in die Kategorie Kind, dass er auch ihm etwas abgewinnen konnte - natürlich nur im Sinne eines gerade aktivierten Beschützerinstinktes. Der Fukazawa hatte eine kleine Schwester, die für ihn schon immer etwas ganz besonderes gewesen war, doch im Gegensatz zu diesem Jungen, war die Kleine kränklich und konnte daher vieles, das andere tun durften, gar nicht unternehmen. Das machte sie nur noch mehr zu einer kleinen Prinzessin, auf die man aufpasen musste, selbst wenn sie es gar nicht wollte. Sie wollte am liebsten all das dürfen, was andere ihres Alters auch vermochten und sie wäre ganz bestimmt auch eine tolle Kunoichi geworden. Er konnte sich richtig vorstellen, wie sie Medicin geworden wäre, um anderen Menschen zu helfen. Ein so sanftmütiges Wesen wäre sicherlich in jedem Team als Unterstützer gerne gesehen gewesen, doch so würde sie sich diesen Traum nie erfüllen können. Akio hatte ihr immerhin beigebracht, wie man Chakrafäden spinnen konnte, sodass sie ihre Puppen tanzen lassen konnte, doch das war auch nur ein schwacher Trost.

All diese Probleme hatte der kleine Junge vor ihm nicht. Er schniefte und rieb sich mit kleinen Händen durch das verweinte Gesicht, aber er schien sich langsam zu beruhigen. Insbesondere fiel ihm auf, dass der Kleine, der sich als Shino vorgestellt hatte, sehr schnell seine Angst vor den Puppen des Blonden abzulegen schien. Während er sie zunächst noch misstrauisch beäugt hatte, streckte er schließlich die Hand aus und fuhr durch das weiße Haar seiner Trägerin, kicherte und umarmte schließlich ihren Kopf. "Ich fand immer, Puppen sind doof. Aber die ist cool!", schloss er nach seinem Bericht schließlich, die Tränen versiegt. Es war schon eine Untat, einen kleinen Jungen so lange in einem Gebüsch festzuhalten. Die anderen Paparazzi waren so gesehen ja noch mit einem blauen Auge davongekommen, aber dieser hier würde dafür ein wenig mehr bezahlen müssen. Das war Freiheitsberaubung und gerade bei einem so kleinen Kind durfte man das nicht dulden. Kyokucho kam in der Zwischenzeit zurück, die Haare sortierend und schnappte sich danach Shiro, um ihn in diesen zu schaukeln. Akio würde das Kind so lange bei sich behalten, wie sie noch in diesem Park verweilten, das war sicherer für alle Beteiligten. Eine Puppe konnte er sicherlich immer als Babysitter entbehren...

Himeko hatte währenddessen mit dem Entführer des kleinen Jungen zu kämpfen. Akio beobachtete ihr wirklich cleveres Manöver aus der Distanz und nickte anerkennend mit dem Kopf. Gerade für frische Genin war es wichtig, ihre wenigen Jutsu mit großer Kreativität einzusetzen, da sie sonst kaum etwas bewirkten, doch Himeko machte das ganz hervorragend. Akio ließ den kleinen Jungen bei Kyokucho und näherte sich dem Mann, der sich am Boden festklammerte, in der Absicht, ihn sich zur Brust zu nehmen, doch bevor er dazu übergehen konnte, bemerkte er, wie Tetsu-san und ihr Date wieder in die Sänfte stiegen. Scheinbar ging es zum nächsten Punkt ihres Ausflugs, was bedeutete, dass die beiden Ninja das Gelände räumen durften. Der Puppenspieler seufzte und drehte sich wieder zu Shino um. "Wo wohnst du, Shino-chan?", fragte er und streichelte ihm über die Haare. Der Kleine blickte ihn aus großen Augen an und antwortete mit einem leicht nuschelnden "Plattform 2", das Akio innerlich das Gesicht verziehen ließ. Er ging zu Himeko herüber, wobei er seine Puppen wieder versiegelte und Shino auf den Arm nahm. "Ich muss den Kleinen nach Hause bringen - ich beeile mich so gut es geht, aber den Weg bis zum Theater wirst du wohl alleine bestehen müssen. Schaffst du das? Und wie geht es deiner Hand?" Vielleicht sollte er währenddessen nach Verbandszeug suchen...

Ooc: Ja.
 

Isuzu Himeko

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Schon klasse, dass die zwei Jungs sich so toll verstanden. Himeko hätte zugeben müssen, dass sie doch ein klein wenig befürchtet hatte, er könnte das Kind vielleicht verschrecken. Gerade Akios Spielzeuge sahen mitnichten vertrauenerweckend aus und wurden von der Brünetten noch immer mit Vorsicht genossen. Wenigstens sah Shino, als der Kleine das irgendwie anders und fand die Dinger scheinbar voll cool … oder so. Auf jeden Fall versiegten die Tränchen schnell, und das war gut. Weniger gut fand Himeko das, was folgte: Ihr Partner plante, sie jetzt ganz alleine zu lassen, um das Kind nach Hause zu bringen! Sofort straffte sich die junge Dame. ›Oh nein, das kann ich nicht. Das kann ich nicht, das kann ich nicht.‹ Aber sagte sie das auch? Natürlich nicht. Stattdessen nestelte sie wieder einmal nervös an ihren Fingerchen herum, während sie ein kleines Gebüsch aus dem Augenwinkel urplötzlich ganz tierisch interessant fand. Die schmerzhafte Erinnerung an die Verletzung ignorierte sie mehr oder minder und versuchte, sich bald an einer Antwort. »Ähm, a-also, ich … ähm, i-ich weiß nicht …« Der Junge brauchte Akios Hilfe sicher ganz viel dringender, als sie selber. Aber zu behaupten, dass alles in Ordnung sei, wäre eine glatte Lüge. »Äh, ich g-glaube, ähm, dass … a-also dass, es jetzt viel… v-viel wichtiger ist, ähm …« wirklich aussprechen, was jetzt wichtiger war, konnte sie nicht. Stattdessen musste ein kurzes Nicken zu dem kleinen Shino ausreichen. Wie es ihm wohl gehen musste, wenn wieder ganz alleine gelassen würde, nachdem er doch gerade erst von irgendeinem Fremden in einem Gebüsch festgehalten worden war? Die Antwort gefiel Hime nicht und das gab letzten Endes den letzten Stups in ihrer Entscheidung, es vielleicht wirklich besser eine kurze weile alleine zu versuchen. »Ähm, wir … w-wir sehen uns dann … beim T-Tennogeki gleich?« Himeko wollte keine Antwort, es ging lediglich darum irgendwas zum temporären Abschied zu sagen, denn sofort drehte sich die Brünette um und spurtete der Sänfte hinterher, die längst auf dem Weg zum Theater war.

TBC: Plattformen der reichen - Tenogeki
 
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