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Job: Putzen! Putzen!

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga blickte gefühlslos und mit toten Augen auf das Buch. Seite 67. „... im Bezug auf die politischen Streitigkeiten der großen Nationen, kann man mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass...“ Nobunaga sah auf den Wecker neben seinem Kopf. In rot blinkte ihm 5:59 entgegen. Ohne große Regung blätterte er auf Seite 66 und begann erneut zu lesen. Er war im Moment nicht aufnahmefähig, nicht einmal so ein bisschen. Daher begann er zum siebten Mal den gleichen Abschnitt zu lesen, ehe er Politische Situation im kontinentalen Konflikt lustlos zuklappte und auf seinem Schreibtisch liegen ließ.
Diese Nacht hatte er mal wieder kaum geschlafen. Zwei, vielleicht drei Stunden waren ihm vergönnt gewesen, ehe er schweißgebadet geweckt wurde. Die Träume wurden in letzter Zeit immer schlimmer und ergaben noch weniger Sinn als sonst, weshalb der junge Genin auch an diesem Tag mit tiefschwarzen Augenringen auftauchen würde. Er musste nicht einmal mehr gähnen; sein Körper war an Müdigkeit gewohnt und ignorierte sie inzwischen einfach.
Ermattet schlich Nagi aus seinem Zimmer und in die Küche. Das kalte Licht der Glühbirne tauchte seine Schwester Emi in gewohnte Merkwürdigkeit. Nobunaga stellte sich auf die Zehenspitzen um ihr einen Blick über die Schulter zu werfen, konnte aber nur einen Haufen Zahlen und merkwürdige Zeichen erkennen. Er selbst war wirklich nicht schlecht in Mathe und ein Ass im Kopfrechnen, aber was seine Schwester da durch ihre dicken Brillengläser studierte war ihm gleich neun Nummern zu groß.
Daher ignorierte er Emi (die wohl kaum gemerkt hatte, dass ihr kleiner Bruder in die Küche gewatschelt war) und goss sich schwarzen Kaffee in eine viel zu große Tasse. Die erste Sünde im Leben eines Elfjährigen: Koffein.

Genau zwei Stunden später stand der Schwarzhaarige vor einem großen Haus in Soragakure und wartete auf einen gewissen Sakuhoku Kotarou. Keine Mission im eigentlichen Sinne, fand Nobunaga. Sie sollten einfach nur ein riesiges Haus säubern, weil der Sohn der Besitzer gemeint hatte, eine fette, fette Party schmeißen zu müssen. Nobunaga war noch nicht alt genug für Partys und hatte daher streng die Nase gerümpft. An der großen Eichentür war ein Zettel angebracht worden, den Nobunaga direkt in seine Tasche hatte wandern lassen.
„Ey! Hätte euch ja echt gerne beim Aufräumen geholfen und so, aber es hat sich noch was wichtiges ergeben. Kennt ihr ja. Die Bude muss bis heute Abend Tip-Top aussehen, ja? Dann haut ma rein!“, hieß es darauf in krakeliger Schrift. Den komischen Fleck auf dem Stück Papier hatte Nobunaga gewissenhaft ignoriert.
Da stand er nun also, unser kleiner Nagi-kun. Augenringe bis zu den Wangen, abgetragene, ausgeblichene Klamotten und ein ziemlich gleichgütiger Gesichtsausdruck auf dem kindlichen Schädel. Man könnte fast meinen, er hätte letzte Nacht die Party des Jahrhunderts gefeiert.
Mhm. Klar doch.
 
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Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Sakuhoku hatte geschlafen wie ein Stein, war frisch aus seinem Bett gekrochen und hatte schon sehr früh seine Ramen zu sich genommen, die seine Mutter schnell für ihn fertig gemacht hatte. Sie war nicht sonderlich warm gewesen und viel Geschmack hatte sie auch nicht gehabt. Vielleicht täuschte er sich auch einfach nur, weil er mit den Gedanken schon ganz bei der Arbeit war. Er sollte mit einem weiteren Genin, dessen Namen ihm entfallen ist, ein großes Haus aufräumen, reinigen und von jeglichem Müll befreien. Vermutlich sollten die darin herum kriechenden Tierchen auch beseitigt werden. Der junge Shinobi hoffte, dass darunter nur Schaben und winzige Käferchen zu finden waren und keine exotischen Tierchen, wie zum Beispiel Marienkäfer … wäre ja unüblich, wenn sich ein solches Exemplar im Müll verstecken würde. Aber Kotarou traute diesen Viechern alles zu und konnte sich auch gut vorstellen, dass das Grauen dort auf ihn wartete, damit er einem anderen in die Arme springen konnte. Den meisten ist es noch immer ein Rätsel, warum er sich nur vor diesen schwarz-roten Käfern fürchtete und nicht vor allen anderen – er spielte unheimlich gerne mit Spinnen in Sandburgen. Seine Gedanken kreisten weiterhin um die Aufgabe eines Jugendlichen, der vielleicht nur ein paar Jährchen älter war als der Rotbraunhaarige. Kotarou war zwar erst vierzehn, aber wer weiß, was die Eltern des Auftraggebers nicht alles erlaubten. Vielleicht war er ja selbst erst vierzehn, man wusste es nicht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Früh am Morgen machte er sich auf den Weg und kam bei besagtem großen Haus an. Es war wirklich ein verdammt großes Haus und er roch schon die gewaltige Größe des Pools, der ebenfalls gereinigt werden sollte. Auch der Garten machte schon einen verdächtigen Eindruck. [FONT=Verdana, sans-serif]»Huch! Falsches Haus.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], bemerkte er. Der Nachbar hatte vielleicht ja auch nur ein wenig von der Party abbekommen, denn die andere Hälfte des Gartens schien vollkommen frei von Müll. Ein Haus weiter sah man nun das Übel. Es roch noch viel schlimmer und sah auch dementsprechend aus. Vermutlich war ein wenig Alkohol im Spiel gewesen, den die viel zu jungen Menschen im Garten zurücklassen mussten. Er betrat das Grundstück und sah auch gleich seinen Klienten. Man sah ihm wirklich an, dass er eine fette Party erlebt hatte. Mann, die Augenringe waren so tief schwarz, er musste ja richtig abgegangen sein. Ein Wunder, dass er sich so früh am Morgen auf den Beinen halten konnte und gar nicht mal so streng roch. Moment mal … der kleine Mann sah viel zu jung aus, jünger als Kotarou und warum sollte der Auftraggeber draußen warten? Sah es im Haus wirklich so schlimm aus? [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Oder … ist … ist das mein Kollege?[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte er sich und musste das sofort in seinem Notizheftchen vermerken. Vielleicht war er ja auch Gast gewesen und seine Eltern ließen ihm unglaublich viele Freiheiten.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Ohayou …«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], murmelte er, noch völlig von den Augenringen fasziniert. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Sakuhoku Kotarou.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], stellte er sich knapp vor und lächelte dezent, während sein Lächeln sogleich wieder von Staunen abgelöst wurde. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Übel sieht du aus.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], merkte er im freundlichen Ton an. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Fast schon so übel, wie der Garten da vorne.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er nickte zum Gartenzaun, vor dem eine streng riechende Lache war.[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Als nach wenigen Minuten eine Gestalt auf Nobunaga zugelaufen kam, bemerkte der das zwar, vergaß es dann aber auch sofort wieder. Erst als der sowohl größere als auch offensichtlich ältere Shinobi ihm direkt vor der Nase hing und ihn mit einem freundlichen „Hey! Du, mein Freund, Du siehst ja heute mal wieder so richtig scheiße aus!“ begrüßte, fixierten sich Nagis Augen und musterten den Neuankömmling abschätzend. Er machte keinen großen Hehl daraus, denn seine blauen Augen fingen oben an den Haaren an und waren erst gesättigt, als sie auch die Schuhe Kotarus gründlich unter die Lupe genommen hatten. Erst danach, fast so, als sei es ihm zuvor noch nicht in den Sinn gekommen, glitten eben genannte Äuglein an ihm selbst herab. Prüfend zupfte er an dem lummeligen T-Shirt und kratzte sich danach irritiert am Kopf. Kein Zweifel: Man hatte es hier mit einem Bekloppten zu tun.
„Teeeenkai Nobunaga.“, sagte er langezogen und stierte dabei höchst interessiert den Marienkäfer auf der Schulter des anderen Genin an. Kleiner Scherz. Ha!
Danach wurde einmal die frische Luft eingesogen und Nobunaga drehte sich mit neuem Elan zum verdreckten Haus um. „Jah, der Typ ist nicht da. Wir sollen einfach rein und sauber machen. Große Überraschung. Konnteste dir wohl denken.“ Keine Frage, eher eine Aussage. Auf die zuvorige Beleidigung ging der Junge nicht mal ein bisschen an. Ob er sie überhaupt realisiert hatte? Vielleicht ein bisschen.
Ohne auf den anderen Jungen zu warten drückte Nobunaga die Tür auf und blieb stehen. Kein schöner Anblick, echt nich, fand der Genin. Sie waren in einem großen Wohnzimmer gestrandet, mehrere Sofas reihten sich aneinander (zwei waren umgeworfen, eine aufgeschlitzt), auf dem Boden lagen Flaschen und Dosen verstreut und die Chips-Tüten machten das Bild auch nich besser. Nobunaga war aber froh, dass es hier nur nach Alkohol roch. Er selbst war mit diesem unethischen Gift zwar noch nie in Berührung gekommen, der Situation nach zu urteilen war aber genau das der Geruch dieses Teufelszeugs.
Nobunaga zog eine kleine Schriftrolle aus der Tasche und nach einem flotten Puff erschien ein riesiger Haufen blauer Müllbeutel. Wischmob und Lappen würden sie schon irgendwo finden.
„Wir fangen hier an und arbeiten uns Raum für Raum durch. Erst Müll einsammeln, dann Möbel wieder an ihren Platz rücken und am Ende durchwischen.“, murmelte Nobunaga in seinen nicht vorhandenen Bart und kam dabei nicht einmal auf die Idee, dass der ältere Genin irgend etwas zu sagen hätte. So machte diese Aufräumaktion Sinn, der Rest interessierte Nagi nicht die Bohne.
Also schnappte er sich einen der blauen Beutel und ließ die ersten Bierdosen hinein wandern. Ihm war jetzt schon klar, dass diese elendige Bückerei nichts für ihn war. Fast so schlimm wie Krafttraining, musste er nach Dose fünf sogar schockiert feststellen. Ein lockerndes Gespräch mit dem Leidensgenossen? Fehlanzeige, Nagi hing mal wieder in den Wolken und war nur halb anwesend. Das würde schon von Mister „Hey Ugly!“ übernommen werden müssen.
 

Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Kleine machte einen seltsamen Eindruck auf den Sakuhoku, ebenso die Art, wie er seinen eigenen Namen sagte. Seine Sprache war ebenso nicht besonders formell oder gar höflich. Aber das störte Kotarou im Prinzip nicht, immerhin war er selber alles andere als höflich und freundlich und ein eigener Sprachstil hatte auch etwas besonderes, was individuelles. Um ganz ehrlich zu sein, machte der komische Kauz nicht nur einen sonderbaren Eindruck, nein, er schien irgendwie unter Drogen zu stehen – vielleicht litt er auch einfach nur unter Stress oder anderen, natürlichen Problemen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als Nobunaga vorausging, schritt der Dunkelbraunhaarige ihm nach und hörte sich dessen Plan an. Er wollte offensichtlich die Führungsposition einnehmen … ob er sich das so gut überlegt hatte? Kotarou übernahm gerne die Führung, ließ alles nach seinen Karten spielen und mochte es nicht, wenn ihm jemand anderes die Kontrolle abnahm. Nun gut, er sollte das Spielchen erst einmal mitspielen und sich dessen Plan durch den Kopf gehen lassen. Nach nur wenigen Sekunden ging er auch gleich darauf ein. [FONT=Verdana, sans-serif]»Gut, wie wäre es mit Gasmasken oder Mundschutz?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte er seinen Kollegen. Im Haus roch es giftig und das nicht nur ein bisschen. Demonstrativ nahm er sich sein Stirnband ab, breitete es etwas aus und warf es sich wieder auf den Kopf und band es um sein Haar, wie bei einer typischen, klischeeerfüllenden Putzfrau. Dazu zog er ein weiteres Tuch aus seiner Hosentasche, das er zur Sicherheit, falls er sein anderes verlieren würde, immer bei sich hatte. Dieses faltete er in der Mitte und band es sich über Nase und Mund und knotete es am Hinterkopf zusammen. Nun sah er wie eine Ninjaputze aus, hyaaah! Er schnappte sich ebenso wie der jüngere Genin einen blauen Beutel und verschaffte sich einen Überblick über das momentane Zimmer, das noch völlig verdreckt aussah. Während der Tenkai sich schon nach den Dosen bückte, schaute sich Kotarou noch weiter um. Es wäre viel zu langweilig, würde er sich einfach nach den Dosen bücken und sie in die Tüte werfen. Das musste mit mehr Action passieren und konnte als gutes Training dienen. Er hüpfte durch das Zimmer und sammelte dabei die Bierdosen ein, widmete sich dann anderem Müll, der zu den Bierdosen passte. Er wollte immerhin umweltfreundlich handeln und da gehörte die Mülltrennung nun mal dazu. Die Dosen in die eine Tüte, Plastik in den nächsten Sack und etwaige Glasscherben in den nächsten Beutel, der lieber aus zwei bestehen sollte, damit er nicht sofort zerschnitten wurde, denn der Sakuhoku ging nicht unbedingt vorsichtig mit den Dingen beim Reinwerfen um. [/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Bist du pleite oder warum bist du hier?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte er den anderen, erwartete nicht unbedingt eine Antwort. Smalltalk konnte schon so einiges an Informationen mit sich bringen. Ohne auf eine Antwort zu warten, stellte er gleich darauf seine nächste Frage, die gleich viel mehr Information herausbringen würde. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Warum Augenringe bis zu den Füßen?«[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga runzelte nur die Stirn. Zwar schnupperte er noch ein wenig in die alkoholgetränkte Luft, aber Zeit für Gasmasken war in seinen Augen noch nicht. Sollte sich dieser andere Genin mal nicht so anstellen. *Memme.*, fuhr es dem Elfjährigen durch den Kopf, als er die nächste Dose in seinen Sack warf. „Nö.“
Auf Mülltrennung gab er übrigens in etwa so viel wie auf Gasmasken. Gar nüüüschts.
Sehr angetan hingegen war er von dem Engagement seines Partners. Man konnte ohne großes Zögern behaupten, dass er etwa doppelt so schnell arbeitete wie Nobunaga selbst. Er hüpft von A nach B, schmiss die Sachen in die richtigen Säcke und machte dabei einen ziemlich fitten und fast schon zufriedenen Eindruck. Nobunaga schüttelte innerlich den Kopf. Der Kerl war ihm unsympathisch. Außerdem war er deutlich zu neugierig. Wieso fragte ihn dieser Kota-irgendwas die ganze Zeit aus? Der sollte sich mal nicht in Nobunagas Angelegenheiten einmischen; sie waren nicht hier um sich kennen zu lernen. Nagi kniff die schwarzen Äuglein zusammen und schielte zu dem Braunhaarigen, als dieser die nächste Verhörrunde auspackte.
Die erneute Erwähnung seines tip-top-Aussehen warf ihn auch dieses Mal nicht aus der Bahn. Erstens wusste er, dass er aussehen musste wie Dreck, zweitens war ihm das ziemlich egal. Manchmal gab es zwar Gründe, sich betont frisch und munter zu geben, aber hier waren keine Klienten bei denen man ein gutes Bild hinterlassen musste. Nö-ö.
„Nix zu tun gehabt. Nicht geschlafen.“, antwortete der kleine Genin so knapp wie möglich und war glücklich, dass sein Sack inzwischen voll war. Den Rest des Mülls würde er erst einmal Kota-irgendwas überlassen. Um den nächsten Fragerunden auszuweichen, verabschiedete er sich schlichtweg mit einem „Geh' Wischsachen suchen.“ und schlug sich in die Tiefen des Hauses.

Es verging etwa eine Minute, ehe Kotarou einen lauten Schrei hören sollte. Schrill und hoch, konnte er durchaus von Nobunaga stammen – obwohl er äußerst weiblich klang. Der Junge stand in einem kleineren Zimmer (ohne Wischsachen, die waren immer noch verschollen) und blickte leicht perplex in die andere Ecke des Raumes. Sein Gesicht zeigte gemischte Gefühle: Ärger, Verständnis, Ekel, Unsicherheit. Er schluckte hörbar und räusperte sich.
„Sie...“
„...DREH DICH UM! Du kleiner... ooooooh, mein Schädel...“, wimmerte das blonde Mädchen, das soeben aus den Trümmern einer kleinen Kommode aufgewacht war. Neben ihr lagen noch einige Schnapsflaschen und zu Nobunagas Schrecken war zwar Alkohol noch in Massen da, von der Kleidung seines Fundes konnte man das jedoch nicht behaupten. Deshalb versuchte Blondie auch angestrengt ihr wertvolles Gut hinter ihren Armen zu verstecken, was aufgrund des Restalkohols und den spitzen Trümmern am Boden mehr schlecht als Recht von statten ging.
Nobunaga schluckte erneut. Was nun? Ja, natürlich hatte er schonmal eine nackte Frau gesehen. Hatte doch jeder, oder? Aber dieses Exemplar glich seiner Mutter irgendwie gar nicht. „Kotarou-kuuuun?“, erschallte es erneut im Haus. Die effektivste Lösung, mit diesem Problem umzugehen, war ganz einfach: Laut nach Hilfe schreien! Sein Partner war älter und hatte sicherlich schon einen Haufen Erfahrung mit solchen Situationen. Genau.
 

Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Diesen Sprachstil musste Kotarou unbedingt festhalten. Mit solch lockeren und knappen Worten, hatte er es bisher noch nie zu tun gehabt und bewunderte dies auch irgendwie. Er zückte kurzerhand sein Notizheftchen und schrieb unter den Namen seines Kollegen, dass er einen eigenartigen, lockeren und wortkargen Sprachstil hatte. Während Nobunaga sich verpieselte, sackte der Sakuhoku noch weitere Dosen und Behälter ein, die man nicht mehr gebrauchen konnte. Es stank noch immer streng nach Spirituosen, das würde vermutlich erst nach dem Müllraustragen, Wischen und Raumsprays verbessern. Doch kaum ein paar Sekunden später, ertönte sofort lautes Geschrei. Er kratzte sich am Hinterkopf, während er kurz über den Klang nachdachte. Nobunaga-kun … so hell und mädchenhaft?Er konnte sich schwer vorstellen, dass er der Schrei des anderen Shinobi gewesen war und machte sich sofort auf den Weg zum Tatort, als der Tenkai ihn auch noch rief.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Rasch war er im Zimmer angekommen, aus dem der helle Schrei ertönt war und wo auch der Schwarzhaarige zu finden war. Kotarou traute seinen Augen nicht, als er die nackte Haut einer Blondine entdeckte und sie wie hypnotisiert anstarrte. [FONT=Verdana, sans-serif]»Spaaannner!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], schrie das entblößte Mädchen in hellem Ton und Kotarou überlegte, ob er sich nicht lieber die Ohren und Augen zuhalten sollte, um dem Problem so aus dem Wege zu gehen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Du … da … he …«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], stammelte der Dunkelbraunhaarige und starrte noch immer auf die entblößten Körperteile des Mädchens, die sie hinter ihren dünnen Armen mangels fehlender Breite nicht verdecken konnte. Ein fieses Lächeln bildete sich plötzlich auf dessen Lippen, als er kurz die Augen zuschlug, seine Arme vor der Brust verschränkte und das Blondchen darauf mit einem höhnischen Blick frech angrinste. Ob ihm etwas peinlich war oder ob er sich schämte? Ob er tatsächlich rot geworden war oder sein Puls schneller schlug? Nein, das wäre ja unüblich für einen Sakuhoku mit solchen Eigenschaften. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Wenn du deine Melonen nicht verbergen kannst, werde ich das tun. Nobunaga-kun haut es ja gleich aus den Socken.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meinte er und schritt auf die Blondine zu, die weiterhin angestrengt versuchte, ihre Weiblichkeiten zu verbergen. Wie alt war sie? Sechzehn? Siebzehn? Sie war älter als Kotarou, trotzdem kleiner und zierlicher gebaut.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Komm' nicht näher! Fahass mich nicht aaan!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], iezte sie rum und der junge Genin überlegte sich, ob er sie jetzt nicht erst recht anfassen sollte. Aber er wollte auch nicht von einem Mädchen geschlagen werden, also schritt er einfach weiter auf sie zu und zog sie am Arm hoch. Sie schlug wie wild um sich, traf ihn jedoch nicht und vergaß dabei völlig, dass sie sich weiterhin einem Minderjährigen völlig entblößt präsentierte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Mannomann … hoffentlich kippt der nicht gleich um[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], dachte er sich. Man musste in solchen Situation mit allem rechnen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Lass mich! Lass mich! Lahaass mich!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meckerte sie weiter und kurzerhand war sie in einem blauen Plastiksack eingewickelt, die alles verbarg, was verborgen werden musste. Um auf Nummer Sicher zu gehen, konnte sie nicht nun nicht mehr wehren, denn ihre Arme wurden vom blauen Plastik an ihren Körper gepresst. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie der Länge nach auf den Boden fallen. Kotarou schmiss sie über seine Schulter und stolzierte mit ihr wieder zurück – als hätte er nie etwas anderes getan. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Schweig, Weib!«[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Aieieieieiei. Da führte sich Nobunaga doch ganz wie der professionelle Ninja auf, der er war. Verlegen durch die Gegend starren, die Hände ineinander verknotete und um Hilfe schreiend. Er war seltsam erleichtert, als sich der ältere Genin dieses … Problems annahm, wenngleich er von der Herangehensweise etwas überrascht war. Ein Mädchen gegen ihren Willen in Plastik einzuwickeln, auf die Schulter zu werfen und dann wegzutragen? Nobunaga war sich ziemlich sicher, dass man für sowas ins Gefängnis kommen konnte. Ob man einen Vierzehnjährigen mit Vergewaltigung anklagen konnte? Ach, aber Nobunaga spann nur ein wenig. Er hatte schließlich keinerlei Beweise dafür, dass sein Partner tatsächlich... wieso schrie dieses Mädchen eigentlich noch so? Kopfschüttelnd versuchte er, die Hupen, Melonen oder was auch immer aus seinem Kopf zu kriegen – irgendwie wollte das nicht klappen. Er biss sich auf die Lippe und machte sich anschließend daran, weiter nach dem blöden Wischzeug zu suchen. Nun wusste er ja, wie man mit merkwürdigen Funden umging: Einfach alles in Plastik einwickeln, über die Schulter werfen und wegrennen!
Nicht einmal eine Minute später hatte Nagi in einem kleinen Abstellraum einen Wischmob, Chemikalien und einen großen Eimer gefunden. Anschließend ging es in die Küche, wo der ganze Kram dann auch flink vorbereitet wurde. Aus dem Kühlschrank entwendete er noch schnell einen dieser neumodischen Äpfel und haute sich den auch sofort rein, während er beladen mit Putzzeug wieder zu seinem Partner dackelte. Ob die Melonen inzwischen weg waren? Was hatte Kotarou überhaupt mit der Blondine gemacht?
Ein Teil von Nobunaga wollte es gar nicht wissen, ein anderer jedoch war geradezu ungesund neugierig...
 

Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Während sich der Tenkai um seine Suche kümmerte, kümmerte sich der Sakuhoku um die hübsche Blondine, die noch im blauen Plastik eingepackt über seiner Schulter hing. Aber was sollte er nun mit ihr machen? Sie schrie ja noch immer und zappelte wie verrückt mit den Beinen und vermutlich versuchte sie ihn zu beißen, jedenfalls machten diese hastigen Bewegungen ihres Mundes mit den gefletschten Zähnen einen solchen Eindruck. Er sollte wohl besser aufpassen, wenn er sie wieder auswickelte, vielleicht verwandelte sie ihn zu einem Vampir. Er räumte mit einem Arm den Krams von dem Sofa und schmiss das Weibchen auf das Polster, betrachtete es skeptisch und setzte dann wieder diesen höhnischen – in ihren Augen vielleicht geilen – Blick auf, der allerdings keinerlei Hinterhalt verbarg. Er wusste ehrlich gesagt nicht, was er nun mit ihr anstellen sollte und sah seinen Kollegen auch gleich wieder mit seiner erfolgreichen Suche. Er sah seinen kleineren und auch jüngeren Mitgenin an und warf der Blondine dann wieder einen undeutsamen Blick zu.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Spann nicht so und wickel mich wieder aus!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meckerte die Ziege und Kotarou beugte sich über sie, legte den Finger an die Tüte und zog einmal kräftig daran, so dass sie sich in der Luft – fast schon eine akrobatische Meisterleistung – drehte und schließlich ihren blanken Hintern den beiden Jungen präsentierte, während sich das blaue Plastik in den Händen Kotarous befand. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Gib mir das!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte sie und griff nach dem Beutel, während sie erfolglos ihre Melonen verbergen wollte. Als sie den Beutel dann um ihren Körper band, waren sowohl ihre Melonen, als auch ihre Pflaume bedeckt und auch der Mond ging nicht mehr auf.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Danach schenkte er ihr keine Beachtung mehr und räumte wieder fleißig die Papierfetzen ein und warf sie in die richtige Tüte, hüpfte dabei wieder durch den ganzen Raum, immerhin wollte er dabei nicht nur einfach ein Müllmann sein, sondern seinem Job als Shinobi noch gerecht werden. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Das ist sexuelle Belästigung, du Knirps!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meckerte sie wieder. Das hatte sie schon mehrmals gesagt, als Nobunaga seine Suche fortgesetzt hatte. Noch einmal musste er sich das nicht anhören, also baute er sich auf und stellte sich vor sie, hob die Nase in die Luft, schloss die Augen und griff prompt nach den großen Melonen. Es knisterte durch das Plastik und ein lautes Klatschen, gefolgt von einem wärmenden Schmerz auf der Wange. Er rieb sich unbeeindruckt die Wange und widmete sich seiner Arbeit. Er sah nur noch einmal kurz auf, sagte dabei [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»DAS ist sexuelle Belästigung.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] und sammelte den Müll dann weiter fleißig ein. Mann, hier war echt viel Müll.[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Als Nobunaga, beladen und vollgepackt, das Zimmer wieder betrat, war Kotarou gerade entweder voll ins einem Element oder ganz, ganz weit davon entfernt. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte der junge Genin herauszufinden, ob diese Grabsch-Aktion immer noch unter „Wie behandelt man nackte Frauen?“ fiel. Er hatte da eine Vermutung und die wurde dann mit sofortiger Ohrfeige auch bestätigt. Was hatte Nagi da nur gedacht? Der Typ da hatte ja gar keine Ahnung. Grimmig schmunzelnd stellte er den Eimer und Wischmob auf dem Boden ab – ein paar Möbel noch hin und her rücken, dann konnten sie anfangen, denn der Müll war inzwischen größtenteils in Säcke gepackt und beseitigt. Apropos beseitigen: Madame Melonen hatte endgültig genug von den lüsternen Genin, wickelte sich in weitere Mülltüten und rannte überstürzt aus dem Haus, während sie noch „Beschwerde! Anzeige!“ brüllte.
Nobunaga zuckte mit den Schultern. „Du bist echt nicht beliebt bei den Mädchen, hm?“, fragte er in den Raum hinein und stellte einen umgeworfenen Tisch wieder auf – das angeknackste Holzbein bewusst ignorierend. Da er Kotarou nicht einmal mehr ansah, sondern ihm einfach nur den Rücken zudrehte, konnte man schnell erraten, dass eben gestellte Frage rein rhetorisch war. Aber es gab ja Leute, die sowas nicht erkannten oder sich davon nicht aufhalten ließen. Still und für sich, aber dennoch hörbar, fügte Nobunaga noch etwas gemurmelt hinzu: „Lieber Augenringe als von Frauen verschlagen werden...“
Kein Zweifel: Nagi hielt spätestens seit dieser Aktion nicht besonders viel von seinem Putz-Partner. Aber überraschte das irgend jemanden? Stühle wurden auf den Tisch gestellt, Sofas verrückt und dann konnte endlich die Wischaktion starten.
 

Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Er sah der Blondine nicht einmal mehr hinterher und die Kommentare des Tenkai ignorierte er ebenfalls gekonnt und machte sich weiter an seine Arbeit. Die Bude sollte ja schließlich schnell sauber gemacht werden, damit der junge Mann, der vermutlich noch schlimmer als Nobunaga aussah, keine Arbeit hatte und die nächste Party feiern konnte. Nachdem das Wohnzimmer fertig hergerichtet wurde, alles gewischt und eingetütet wurde, trat der junge Shinobi in den nächsten Raum und hielt sich unter seiner Maske die Nase zu. Hier roch es ja noch unangenehmer als vorne am Zaun im Garten. Schlimmer als das Erbrochene, was vermutlich schon stundenlang dort lag … zählte der Garten eigentlich auch dazu? Den Pool gab es ja auch noch und auch der musste ja sauber gemacht werden. Das ganze große Haus, alle tausend Zimmer, der riesige Garten. Kotarou konnte sich schwer vorstellen, dass sie das bis zum Abend, bis der junge Auftraggeber wieder heimgekehrt war, fertig bekamen. Sie waren ja auch nur zu zweit und sein Kollege war auch nicht besonders fix im Dosen-Aufheben und mit Frauen schien er auch nichts anfangen zu können. Gut, die Blondine hätte man nicht wegzaubern können, aber sie hätte die Arbeit so oder so verzögert, da konnte man nichts machen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der nächste Raum sollte nun geputzt werden und Kotarou nahm schon die nächsten Tüten zwischen die Finger und sortierte den Müll schon in Gedanken jeweils in die richtigen Tüten. Von den vorigen war die mit den Dosen schon voll, also musste eine neue her. Hier standen zwar nicht so viele Dosen und Flaschen rum, doch auch in der Küche musste viel gewischt, umgestellt und aufgehoben werden. Ein paar Pappbecher, jede Menge Scherben und Essensreste. Mann, hier war die Feier des Jahrhunderts gefeiert worden! Der Sakuhoku konnte sich echt nicht vorstellen, wie es auf einer Feier so von statten ging und er konnte sich auch nicht vorstellen, selber Gast zu sein. Er hatte in seinen jungen Jahren schon einen großartigen Job und würde damit noch viel erreichen. Er hatte keine Zeit für irgendwelche Feiern, Spirituosen oder Brechen. Er fand die Natur da viel interessanter und aus ihr konnte man wenigstens lernen. Zwar konnte man das Verhalten vieler auch im alkoholisierten Zustand notieren, doch da er selber noch keinen Alkohol kaufen konnte, so konnte er sich dieses Mittel auch nicht von Nutzen machen, indem er jemanden abfüllte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Und wieder sprang er quer durch den ganzen Raum und sammelte den Müll ein, sortierte ihn in die richtige Tüte und war mit den Gedanken schon ganz bei einer richtigen Mission. Nach der Mission würde er ebenfalls den ganzen Müll – Waffen – einsammeln und richtig verstauen. Er musste nur ein wenig Fantasie mitspielen lassen und schon wurde aus diesem Job eine richtige Mission.[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga war leider nicht so illusioniert. Er wusste ganz genau, dass dies keine echte Mission war. Sie waren Putzhilfen. Nicht mehr, nicht we... nicht mehr. Wenn sie das hier nicht auf die Reihe kriegten, würde rein gar nichts passieren, außer dass jemand Ärger bekam und sie kein Geld. Keine Gefahr, kein Grund sich anzustrengen. Nicht einmal der Gedanke, die Aufgabe so gut wie er es nur konnte zu absolvieren, kriegte Nagi so wirklich auf Trab. Dieser Job war öde, langweilig und stank nach Ogerhoden. Der junge Genin ertappte sich dabei, wie er kurz daran dachte, wie schnell das hier mit Minoko erledigt gewesen wäre. Man hätte ihr irgend etwas vorgelogen und sich anschließend in eines der oberen Zimmer verzogen. Ein paar Stunden später wäre alles erledigt und sie konnten gehen. Wobei... ob Minoko in der Lage war aufzuräumen? Normalerweise ließ sie ja nur Chaos zurück. Einfach behaupten, irgendwo unter dem Schutt wäre ein Kätzchen versteckt, genau. Kopfschüttelnd verdrängte Nobunaga diese Gedanken, denn seine Partnerin war nicht hier – stattdessen dieser komische Typ. Nagi besah sich seinen Leidensgenossen noch einmal und konnte auch diesen Blick nichts besonders tolles finden. Aber was hatte er erwartet? Das war eine verdammte Aufräumaktion.
Nagi schnappte sich zwei weitere Säcke und überließ Kotarou einen Raum ganz für sich alleine! Stattdessen marschierte er in den Garten und begann dort die Müllreste einzusammeln. Neben den erwarteten Dosen, Flaschen und dreckigem Geschirr waren auch ein paar zerstochene Schwimmflügel, zerrissene Badehosen und klebrige Luftballons zu finden. Es wanderte alles in dieselbe Tüte, im gleichen, monotonen Tempo. Nagis Gesicht veränderte sich dabei minutenlang nicht.
Bücken, Aufheben, in die Tüte.
Bücken, Aufheben, in die Tüte.
Bücken, Aufheben, in die Tüte.
Bücken, Aufheben, in die Tüte.
Bücken, schnaaaarch.
Als Nagi endlich wieder bei Sinnen war, stellte er überrascht fest, dass der Garten gar nicht mehr so übel aussah und seine beiden Säcke gefüllt waren. Tagträume waren doch etwas herrliches, wenn man dabei noch solch simpler Aufgaben nachgehen konnte! Nagi begann, die weißen Plastik-Liegematten wieder in eine Reihe zu stellen, packte die teureren Holz-Liegematten auf die andere Seite und entfernte Zigarettenstummel und Asche vom schönen Gartentisch. Den Dreck im Pool hatte er schlichtweg ignoriert, denn er wollte weder nass werden, noch mit einem viel zu langen Kescher das Zeug rausfischen. Er blies seine Backen auf und kratzte sich am Kopf. Sein Partner würde sicherlich drauf bestehen, das Zeug da zu entfernen. Einfache Lösung, die immer funktionierte: Bescheißen. Nagi formte also flink einige Fingerzeichen und legte eine einfache Area-Illusion über den Pool. Sauberes Wasser, kein Dreck, alles prima. Das würde eh erst bemerkt werden, wenn die beiden Genin weit, weit weg und vor allem bezahlt waren. Mit einem selbstgefälligem Grinsen im Gesicht schulterte Nagi die beiden Müllsäcke (Ächz!) und marschierte zurück ins Haus, wo er sie auf deren gleichen legte.
Zumindest war ein Ende in Sicht – das Licht im Tunnel oder irgend so ein Schmarn.
 

Ueda Kyuusowa

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Tenkai verschwand und Kotarou räumte die dreckige Küche weiter alleine auf. Vermutlich würde es eine Ewigkeit dauern, bis der Dunkelhaarige mit dem Garten fertig war. Schließlich war es ja so anstrengend und besonders motiviert oder gar bemüht sah er nicht aus. Er machte einen sehr trägen und vor allem faulen Eindruck. Kotarou war selber zwar nicht der aktivste, doch machte er sich von allem einen Nutzen und dieser Nutzen bestand in dieser Aktion daraus, aus einem lästigen Job eine Mission zu machen, bei der er ordentliches Training ab bekam. Er trainierte sich selbst im Springen, in Schnelligkeit und in Geschick. Was der andere draußen währenddessen so trieb, wollte er gar nicht wissen, er wollte nur einen sauberen Garten sehen – egal, wie lange der andere dafür brauchte, Kotarou machte die Arbeit nicht ganz alleine, denn er war nicht dumm. Nein, ganz und gar nicht, aber ein Genie konnte man das auch nicht nennen, was seine Mutter auf die Welt gebracht hatte. Und trotzdem konnte man ihn in manchen Situationen für ein wahres Genie halten. Er zückte kurzerhand sein Heftchen und notierte sich, wie sich Tenkai Nobunaga verhielt und welchen Eindruck er auf ihn machte. Die Daten, die nicht nur auf Vermutungen oder Gefühl beruhten, notierte er sich in einer zweiten Spalte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Küche fertig, Wohnzimmer fertig … Garten hoffentlich auch fertig.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], murmelte er laut, während er sich einem weiteren Raum näherte, dessen Zweck er nicht zuordnen konnte. Vielleicht ein Gästezimmer? Oder eine Abstellkammer? Hier war alles so verdreckt, es könnte auch ursprünglich ein ganz leerer Raum gewesen sein. Und schon machte er sich an die Arbeit, tütete die Dosen und Flaschen ein, das Papier in eine andere Tüte und undefinierbarer Müll in eine weitere. Irgendwann klebte ihm etwas am Schuh, er hob diesen an und sah mal nach, was ihn da ärgern wollte. Zum Glück trug er die Handschuhe, denn solch ein versüfftes Teil würde er nie im Leben mit seinen bloßen Händen anfassen wollen. Auch wenn andere es inhalieren wollen würden, Kotarou wollte nicht wissen, was mit dem Stück Stoff am Abend geschehen ist. Denn appetitlich sah es nicht mehr aus und vermutlich wurde es auch aus genau diesem Grund hier gelassen. Niemand wollte es mehr, nachdem sich die Dame, die es unter ihrem vermutlich viel zu kurzen Röckchen trug, nicht mehr zurückhalten konnte. Ob sie alkoholisiert überhaupt noch in der Lage gewesen war, zu bemerken, was da passiert war? Vielleicht gehörte es ja sogar der netten Blondine … Kein Wunder, dass sie so stank. Er zog das schwarze Stückchen Stoff von seinem Schuh, wischte diesem auf dem sowieso schon dreckigen Teppich ab und schmiss das Höschen in eine Plastiktüte.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Vielleicht findet sich ja noch irgendwo die Besitzerin.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und durchwühlte das Zimmer, ob sich hier nicht noch ein Lebewesen versteckte, das nur darauf wartete, von einem Vierzehnjährigen gedemütigt zu werden.[/FONT][/FONT]
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga streckte sich und sein Rücken knackste ein wenig. Kein Zweifel: Er wurde alt. Immerhin war er nun schon gut über ein Jahr lang zweistellig. Da mussten die Beschwerden des Alters ja irgendwann einschlagen wie eine Bombe.
Gelangweilt warf er noch einige Müllsäcke auf einen Haufen und begann, sie der Reihe nach hinaus ins Freie zu tragen – vorne frei, nicht Garten frei. Dort wanderten sie in eine große Mülltonne, die am Ende des Tages sicherlich randvoll gefüllt war. Während dieser banalen Arbeit fasste sich Nagi dann noch einen Entschluss. Der fußte darauf, dass sie hier in diesem Haus bald fertig waren (hatten ja auch genug Zeit geopfert!), Kotarou bestimmt nicht der Hellste war und letztendlich Nagi den anderen Genin nicht besonders leiden konnte. Da durfte man ihm ruhig noch eins auswischen, bevor man sich über alle Berge machte.
Doch erst einmal musste man noch durchs Haus latschen und nachsehen, ob auch wirklich alles gemacht wurde. Nobunaga fand so einige Flecken, über die man nochmals hätte drüber gehen müssen. Er entdeckte sogar, dass in einem der vielen Schränke NOCH eine betrunkene Person ihren Rausch ausschlief! Aber Nagi blieb einfach bei alt bewährten Mustern und legte ein paar einfache Illusionen darüber. Nicht Sinn und Zweck dieses Jobs, aber wen sollte das schon groß interessieren? Also... außer den Auftraggeber und dessen Eltern. Nagi klaute sich noch einen Apfel und hakte auch die anderen Räume des Erdgeschosses ab – oben war, wie er glücklich fest gestellt hatte, keine Party gefeiert worden. Also war es jetzt Zeit für einen erinnerungswürdigen Abschied. Im Sinne des Bilbo Baggins, der sich vor hunderten anderen Hobbits in Luft auflöste und Nachbar Krause, der mal eben Zigaretten holen wollte, kam nun Tenkai Nobunaga! Nun ja, eigentlich war er schon über alle Berge, als Kotarou – fertig mit dem Rest der Arbeit – sich seiner kleinen Überraschung gegenüber sah. Diese hörte auf den Namen „Melonen-Frau“, war nackt, trug in beiden Händen ein Fleischermesser und war vollkommen erfunden. Nebeldiener waren was tolles!
So oder so, die gute Frau würde sich mit erhobenen Waffen auf den armen Genin werfen, ehe sie sich in Luft auflösen würde und diesem Job damit ein viel zu langweiliges Ende bereitete.
Gähnend schlenderte Nagi nun durch die Straßen, die Hände in den Hosentaschen, und summte dabei leise vor sich hin.

Leise rieselt der Schnee,
Still und starr liegt der See,
Während dies Liedchen erschaaa-halt,
Steh ich im Freien, so kalt…

In den Herzen ist's warm,
Meins schweigt still oh so still,
Sorge des Ninjas besteht,
Auf immer, denn ich komm zu spät...

Bald ist heilige Nacht,

Chor der Bengel erwacht,
Horch nur, wie nervend es schallt,
Wieder und Wieder, so laut...​


[out: Du darfst gerne nochmal posten, ansonsten würde ich den Job für beendet erklären und du darfst das im Job-Thread erkenntlich machen :]
 
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