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Job: Vorsicht, bissig!

Rutako Ingvi

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Am Eingang des großen Zeitungsgebäudes stand Ingvi, stand dort und biss ein Stück von seinem Apfel ab. Die „Getsurin Weekly“ hatte zu einem Job aufgerufen, Ingvi hatte sich gemeldet. Wieso das? Als Erbe der Rutakofamilie hatte er ja nicht nur ein großes Anwesen, sondern auch ein kleines Vermögen, das Geld sollte er also eigentlich nicht brauchen, und doch war es genau das. Wie sein Vater auch wollte der jüngste Rutako jeden Ryo, den er in die Finger kriegen konnte, und da er zurzeit keine Mission hatte und der Job ihm aufgefallen war, stand er nun hier. Was war daran so auffällig gewesen? Er war recht kurzfristig gesetzt worden, und doch war er dringend, und entsprechend gut war die Bezahlung. Außerdem schien die Arbeit recht einfach zu sein, sie sollten nur Zeitungen austragen, und das auch nur in einem einzigen Viertel des Dorfes, also nichts, das zu nervig wäre oder viel Zeit kosten könnte. Außerdem würde er dabei wohl relativ ungestört arbeiten können, denn wer machte schon einen Job, der um halb fünf Uhr morgens begann? Wenn man nicht sowieso um diese Zeit wach war, natürlich, weshalb es für Ingvi keine große Umstellung darstellte.
Die Überreste eines Apfels flogen quer über den Platz, schlugen klatschend zweimal auf dem gepflasterten Boden auf und rollten noch ein Stück, während Ingvi bereits den nächsten aus der Tasche gefischt hatte und herzhaft hinein biss. Wieso er noch hier draußen stand und nicht bereits drinnen war? Bei Temperaturen um etwa fünf Grad Celsius herum eine berechtigte Frage, doch der schlanke Körper zitterte trotz freiliegender Arme nicht mal ein bisschen. Stattdessen lehnte er entspannt an der Wand des Gebäudes, das Katana an seiner Hüfte ignorierend, welches in seiner Scheide ganz leicht wippte, und überblickte mit kalten, blauen Augen den großen, in Finsternis gehüllten Vorplatz. Nun, das tat er, weil der Job, welchen er vor sich hatte, erst in zwanzig Minuten begann und er nun wirklich kein Interesse daran hatte, diese zwanzig Minuten in einem hellen, lauten, hektischen und überfüllten Betrieb zu verbringen. Hineingesehen hatte er auch nicht, daher hatte er noch keine Ahnung, wie hell, laut, hektisch und überfüllt es tatsächlich war, aber es gab auch noch einen weiteren Grund für ihn, hier draußen zu stehen: Er erwartete nicht viel Begleitung, allerdings sollte laut der Rückmeldung, die er bekommen hatte, noch eine weitere Person ihn begleiten, und der Name dieser Person war Hinketsu Yuzuki. Die Hinketsu, welche er vor einer kurzen Weile getroffen hatte, bei seinem letzten Tag an der Akademie, lange nach seinem Abschluss. Tafelwischerei, blöde Sache, das, aber es hatte den Vorteil gehabt, dass er dieses Mädchen getroffen hatte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie ihm persönlich durchaus sympathisch war, hatte ihn auch ihr Nachname nachdenklich gemacht. Er war absolut sicher, dass er noch nie einem Hinketsu begegnet war, und sein Notizbuch bestätigte ihm das auch, trotzdem hatte er ihn schon einmal irgendwo gehört. Unter ihrem Namen stand auch, dass er sich deshalb nochmal erkundigen wollte, und dieser Job war doch die perfekte Gelegenheit dafür. Also blickte er weiter hinaus, in die finsteren Weiten des wohl größten freien Platzes innerhalb Getsurins – genau wusste er es nicht, verbrachte er doch kaum Zeit in diesem Dorf –, Apfelstücke kauend und darauf wartend, dass seine zweifache Partnerin endlich auftauchte. Ohne sie würde er sich nicht die Mühe machen, vor der Zeit hinein zu gehen, er würde sie lieber gleich hier in Empfang nehmen und ein kleines Gespräch beginnen. Ein guter Einstieg wäre doch so etwas wie „Yuzuki-san, welch erfreulicher Zufall, wieder mit dir zu arbeiten.“, weshalb er wohl diesen wählen würde. Die blauen Augen durchdrangen die Dunkelheit unerbitterlich, als auch der zweite Apfel seine letzte Ruhe mitten auf dem Platz fand, da von der Hinketsu noch immer keine Spur zu sehen war. Wie viel Zeit wohl vergangen war? Obst verschlang er geradezu, ein Apfel kostete ihn nicht viel Zeit. Hoffentlich musste er nicht mehr lange warten…
 

Hinketsu Yuzuki

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Leise vor sich hinsummend lief Yuzuki den wenig beleuchteten Weg entlang, auf dem Weg zu dem Treffpunkt, wo ihr Kollege wohl bereits auf sie wartete. Bei jenem Kommilitonen handelte es sich um niemand anderen als Rutako Ingvi, der Junge mit dem dunklen Haar und der noch nicht zu definierenden Aura, die von ihm ausging. In welche Schublade sie ihn packen würde, wusste sie noch nicht. Aber in naher Zukunft würde diesbezüglich eine Entscheidung getroffen werden können. Die ebenso dunkelhaarige Jugendliche trug ein schlichtes und tiefschwarzes Outfit, welches aus einem schwarzen Blazer, einer kurzärmeligen Bluse und einem dezenten Faltenrock, der bis zu den Knien reichte, bestand. Da es morgens relativ kühl war, hatte sich das modebewusste Mädchen noch für schwarze Wollstrümpfe und ihre schwarzen Boots entschieden, was sicherlich keine Fehlentscheidung war.
Der Grund, warum Yuzuki auf dem Weg zu dem Zeitungsgebäude war, war kein anderer, als ein neuer Job, den sie antreten würde. Irgendwie musste man sich ja seine Brötchen verdienen, der beste Weg dazu war also ehrliche Arbeit und auch wenn es sich lediglich um einen Job als Zeitungsverteiler handelte, es war besser als nichts.
Gerade, als sich Yuzuki durch ihr langes Haar fuhr, entdeckte sie auf Anhieb ihren Jobpartner. Eine unangenehme Erinnerung kam ihr plötzlich in den Sinn. Als beim letzten Mal die lästige Tafelwischerei beendet war, war Ingvi auf eine für Yuzuki unhöfliche Art und Weise abgezogen. Hätte er ihr nicht seine Essensgutscheine überlassen und somit ihre Belohnung erhöht, wäre die Hinketsu ihm wohl noch sauer gewesen, aber letztendlich musste sie beim Gedanken daran doch wieder nur schmunzeln.
Glücklicherweise war Yuzuki nicht zu spät, sondern einige Minuten vor der vereinbarten Zeit eingetroffen… Einen schlechten Eindruck wollte sie nicht hinterlassen. Gemächlich zu Ingvi schreitend, begann sie die Augenbrauen hochzuziehen, als sie sah, dass ihr Kollege Überreste von irgendwelchem Müll - sie konnte der Dunkelheit wegen nicht genau erkennen, was es war – in weiten Bogen wegschleuderte. So etwas macht man aber nicht… Wofür gibt es denn Mülleimer? Die Augenbrauen nun zusammen gezogen trat Yuzuki vor Ingvi, löste ihren strengen Blick und lächelte leicht. „Guten Morgen, Rutako-san“, begrüßte sie ihren Kollegen mit einem Nicken, wobei sie die Hände hinter ihrem Rücken versteckt hielt. „Der frühe Vogel fängt den Wurm nicht wahr?“
 

Rutako Ingvi

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Gerade hatte er den zweiten Apfel weggeworfen, da tauchte auch schon die Figur Yuzukis in der Dunkelheit vor ihm auf. Ein kurzes Zucken ging durch sein Gesicht, doch glücklicherweise würde sie dieses nicht sehen können. Er hatte extra darauf geachtet, dass sie noch nicht da war, als er es geworfen hatte, doch die völlige Schwärze, in die sie sich selbst immer tauchte, ging in den frühen Morgenstunden vor dem Sonnenaufgang ziemlich unter. Nicht, dass diese Kleidung ihr nicht stand, im Gegenteil, sie sah wirklich gut darin aus, doch es war nachteilig, dass er sie nicht gesehen hatte, schließlich kam es nicht unbedingt gut an, biologisch abbaubaren Müll auf den Platz zu schleudern. Dennoch ließ er sich nichts anmerken und begrüßte sie wie geplant, sie grüßte zurück und ignorierte, was er getan hatte, stattdessen zitierte sie eine alte Redewendung, für die der Rutako ihr ein amüsiertes Lächeln schenkte, wenn auch nur kurz. „Du sagst es. Und so früh trifft man auch nur auf Leute, die mir auch sympathisch sind“, diese Aussage wurde von einem irgendwie freundlichen Blick begleitet. Ja, Ingvi mochte die Hinketsu, zumindest war sie so ziemlich die erträglichste Person, mit der er bisher gearbeitet hatte. So sehr er Seishin auch mochte, der Typ war einfach vollkommen verrückt, Yasu konnte er zwar gut leiden, doch sie war viel zu unsicher und noch nicht besonders fähig, nur Asuka war ihm eine noch liebere Partnerin als Yuzuki. Die restlichen Leute, denen er bisher begegnet war, hatten nicht genug Eindruck hinterlassen, um ihm überhaupt nochmal einzufallen, ohne dass er sie wieder sah oder sich stark konzentrierte… oder sie eben in seinem Notizbuch nachschlug. Obwohl, eine Person war da noch, irgendjemand mit rotem Haar und dem Wasserelement, sein erster Teamleiter und, wenn er sich recht erinnerte, Chuunin, aber auf den Namen kam der Rutako dann doch nicht. Konnte auch gar nicht so wichtig sein, aber so hatte er vor seinem inneren Auge immerhin jeden, unter dem er schon einmal gearbeitet hatte. Sein äußeres Auge blickte derzeit nur auf eine einzige Person, die Schwarzhaarige vor ihm, und derzeit war sie auch als einziges wichtig. Der junge Shinobi drehte sich um, weg von seiner heutigen Partnerin, um hinein zu gehen, blieb aber noch einmal stehen, ehe er die Tür öffnete. Ein klein wenig Smalltalk musste doch noch sein, auch wenn es vielleicht nicht so nett war, das zu fragen, aber interessant war es für ihn durchaus: „Sag mal, Yuzuki-san, wie läuft es eigentlich in letzter Zeit mit den Selbstgesprächen?“ Das Ganze sagte er völlig beiläufig, als würde er sie nach dem Wetter fragen oder nach den Missionen, die sie bereits erledigt hatte. Die Absicht dahinter war tatsächlich keine böse, er hatte auch die Tür noch nicht geöffnet, damit außer ihr und ihm niemand etwas von Frage oder Antwort hören konnte. Es war pures Interesse daran, wie sie auf so eine Frage reagieren und wie die Antwort lauten würde, auch wenn er schon einmal gesehen hatte, dass das Mädchen ziemlich reizbar war. Er war durchaus fähig, sich gegen einen eventuellen Angriff zu verteidigen, ohne sie zu verletzen, ansonsten wäre es auch alles andere als clever gewesen, jemandem wie ihr eine derartige Frage zu stellen, so war es einfach nur unüblich. Trotz Allem hoffte er natürlich, dass sie diesen Satz nicht allzu schlecht aufnahm, denn wie bereits erwähnt war sie ihm tatsächlich sympathisch. Außerdem war ein schlechtes Arbeitsklima ja wohl das letzte, was er wollte…
 

Hinketsu Yuzuki

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„Sag mal, Yuzuki-san, wie läuft es eigentlich in letzter Zeit mit den Selbstgesprächen?“ Augenblicklich zuckte Yuzuki bei diesen Worten zusammen und wandte den Blick von der Tür ab, durch die sie gerade schreiten wollte, sich nervös an die Haare fassend. Ihr Körper war leicht von Ingvis weggedreht, sodass sie seitlich in die hinter ihr liegende Dunkelheit schielen konnte. Instinktiv tat sie so, als würde sie sich die Haare richten wollen, fuhr mit ihren grazilen Fingern durch die üppige schwarze Mähne und ließ auf der anderen Seite ein paar Strähnen wie einen Vorhang vor ihr Gesicht fallen. So war ihr Kollege sicherlich nicht imstande, ihre Mimik zu deuten und damit auch nicht den prüfenden Blick, mit dem sie die dunkle Umgebung hinter sich beobachtete – nach Anzeichen irgendwelcher Verfolger. Misstrauisch drehte sie sich leicht wieder zurück, es war niemand zu sehen gewesen, doch das hatte überhaupt nichts zu bedeuten. Verfolger und Attentäter beschatteten natürlich unauffällig, vielleicht hatte sich jemand genauso dunkel, wie die Hinketsu selbst, gekleidet und lauerte nun tückisch irgendwo in der Finsternis, zum Angriff bereit…
Mit einem leichten Lächeln blickte die Jugendliche ihren Kommilitonen mehr oder minder freundlich an. Leider war sie viel zu aufgeregt, um eine überaus freundliche Miene aufzulegen… Woher hatte Ingvi herausgefunden, dass sie ‚Selbstgespräche‘ führte? Verzweifelt versuchte sich die junge Schwarzhaarige daran zu erinnern, wann sie während ihres letzten Jobs vor anderen Leuten mit Shin geredet hatte, aber es fiel ihr nicht ein. Vielleicht hatte sie ja ‚versehentlich‘ einen Wutanfall gehabt und nicht gemerkt, wie sie Shin zurechtstutzte – vor Ingvis Augen bzw. in seiner Hörreichweite. Entweder hatte Ingvi also gelauscht oder aber Yuzuki war einfach so laut gewesen und vor allem unvorsichtig, dass es ihr entgangen war, wie ein ‚Selbstgespräch‘ geführt hatte…
Mit zuckendem Mundwinkel zwang sie sich dazu nicht nervös auf ihrer Unterlippe zu kauen, sondern antwortete dem schwarzhaarigen Shinobi neben ihr mit leicht zitternder Stimme: „Ich weiß nicht, was du meinst, Rutako-san. In der Verwaltungsabteilung des Gebäudes wartet schon jemand auf uns.“ Damit machte sie mit einem Zittern, das wohl missverstanden werden konnte, Anstalten, den richtigen Weg in jene Abteilung einzuschlagen und wenige Minuten später standen die beiden Genin auch vor der Tür des Büros. Die Hinketsu zitterte, weil ihr Blut förmlich danach zu schreien begann, ihrem Kollegen eine Ohrfeige zu verpassen, aber der Ansatz, dies auch wirklich zu tun, fehlte noch.
Yuzuki, die ein wenig zu sehr über Ingvis Aussage angefressen war, klopfte mit zusammengepressten Lippen an die Tür und wartete auf eine Antwort, ehe sie den Raum, in dem der Leiter der Verwaltungsabteilung stellvertretend für den Leiter der gesamten Anlage bereits auf sie wartete. „Guten Tag, mein Name ist Sawatori Kanji. Ich sehe, ihr seid die beiden Genin, die wir beordert hatten, wie schön, dass ihr pünktlich seid. Bitte, tretet doch ein“, wurden die beiden Jugendlichen von dem Mann mitte Vierzig begrüßt. Yuzuki verbeugte sich leicht zur Begrüßung, achtete dabei aber nicht darauf, ob Ingvi dasselbe tat, wie sie. Stattdessen horchte sie geduldig, was der Auftraggeber zu sagen hatte.
„Hinketsu Yuzuki und Rutako Ingvi“, begann der Leiter diesmal und schaute in eine Akte, die vor ihm lag, bevor er sich zu Yuzuki und damit auch ihrem Kollegen widmete. „Ihr beide werdet als Ersatz-Boten eingestellt, da viele unserer Zeitungslieferanten im Krankenhaus liegen…“ Sawatori schloss mit einem ehrlichen Seufzer die Akte, die er in den Händen hielt, und ließ sie auf seinen Schreibtisch fallen. „Der Grund für das Ausfallen vieler Mitarbeiter hat mit der steigenden Anzahl von Hundebesitzern in dem Gebiet zu tun, in dem ihr euren Job erledigen werdet. Viele der Vierbeiner scheinen sehr aggressiv zu sein und haben demnach viele unserer Zeitungsverteiler angegriffen… Daher denke ich seid ihr als Ninja eher gegen die Hunde gefeit, als meine Mitarbeiter.“
Zweifelnd zog Yuzuki ihre Augenbrauen hoch, während sie auf den Startschuss wartete. „Ihr dürft nun gehen, die Zeitungen werden euch unten im Eingangsbereich ausgehändigt. Viel Erfolg. Und es wäre sicherlich interessant für eure Bezahlung, wenn ihr die Hunde ein wenig verschrecken könntet… Verschrecken, nicht verletzen oder töten, okay?“, meinte Sawatori-san motivierend und entließ die beiden Genin, um ihren Job auszuführen.
Nachdem Yuzuki sich bei dem Abteilungsleiter mit einer leichten Verbeugung und einem „Auf Wiedersehen“ verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Weg in die Eingangshalle, wo bereits ein anderer Mitarbeiter mit den Zeitungen auf sie wartete. Irgendwie kribbelte es der Hinketsu in den Fingern, als sie gehört hatte, dass der Job nicht langweilig sein würde…
 

Rutako Ingvi

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Ach ja, es war doch immer wieder schön, Leute so richtig schön verlegen zu machen. Auch wenn sich Yuzuki scheinbar nicht daran erinnerte, wie er sie damals vor der Akademie mitten in ihrem Selbstgespräch angesprochen hatte, war es ihr eindeutig unangenehm, ganz plötzlich wandte sie ihren Kopf ab von der Tür und meinte, ihr Haar richten zu müssen. Innerlich amüsierte ihn das ganze sehr, auch wenn er einfach nur dastand mit dem wie üblich vollkommen nichtssagenden Gesichtsausdruck und darauf wartete, wie ihre Antwort ausfiel. Etwas enttäuschend, scheinbar versuchte sie es zu vertuschen, sagte es, als hätte er nur einen Schuss ins Blaue gewagt, welchen sie hiermit abwehren könnte, doch ihre Stimme verriet bereits, dass er nicht Unrecht hatte. Zitternd, mit einer gewissen Wut darin, kein großer Unterschied zu dem, was man hätte erwarten sollen, nur ihre Antwort war nicht zufriedenstellend. Die Reaktion Ingvis darauf war nur ein kurzes Schulterzucken und die einfachen Worte „Wenn du das sagst...“ Hinter ihr durchschritt er die Tür, zog für sie unsichtbar sein Notizbuch heraus und schrieb diese kleine Schwäche unter ihren Namen: „Reagiert sehr stark auf Erwähnung der Selbstgespräche“ Dann steckte er es wieder zurück und betrat hinter ihr das Büro, in welchem der Leiter der Verwaltungsabteilung bereits auf sie wartete. Wie bei seiner Partnerin auch bestand seine Begrüßung aus nicht mehr als einer höflichen Verbeugung, und den Namen hatte er bis auf Kanji auch schon wieder vergessen. Was interessierte es ihn? Er war nur dazu da, Zeitungen auszuliefern, und wieso sie dafür eine Einweisung brauchten, war ihm auch nicht klar. Noch nicht jedenfalls, die Erklärungen des Mannes machten es dann doch ziemlich deutlich. Hunde waren es also, wegen denen die Postboten ausfielen, und der Grund, weshalb die beiden nur ein Viertel vor sich hatten, war der, dass sie sich um ebenjene Hunde kümmern sollten. Wichtig: Nicht verletzen, nur verschrecken. Bei diesen Worten hätte er schwören können, dass der Auftraggeber einen komischen Blick auf sein Katana warf, und tatsächlich konnte man ihm das nicht verdenken. Eine scharfe Waffe galt eigentlich nur dem Verletzen oder Töten des Gegners, besonders wenn Ingvi sie in den Händen hielt, und wenn er sich die Jutsu, welche er beherrschte, noch einmal vor Augen führte, dann wurde relativ klar, dass kaum eines für diese Aufgabe geschaffen war. Vielleicht konnte er mit einem schwachen Teppoudama den gewünschten Effekt erzielen, vielleicht einen Vorgarten unter Wasser setzen oder die Erde schlammig machen, und mit dem Henge wäre es wohl auch möglich, einem Hund Angst zu machen, doch das war es auch schon. Waffen halfen ihm hier nicht, da brachte es auch nichts, sie erschaffen zu können, und was konnte er mit einer Hochgeschwindigkeitstechnik bitte machen? Irgendwie wäre es nett gewesen, hätte jemand die Hunde in der Beschreibung erwähnt, doch dann hätte sich wohl gar keiner gemeldet. Auf jeden Fall hatte er mit der Hinketsu zu tun, und er würde ja wohl seinen Spaß daran haben können, Hunde zu quälen – gewisse Verletzungen an den Tieren konnte man gewiss auch als Notwehr durchgehen lassen, solange sie nicht starben. Also ging er mit dem Mädchen zusammen in die Eingangshalle, wo sie zwei Stapel Zeitungen erwarteten sowie ein Mitarbeiter, welcher ihm eine Karte gab und erklärte, welches Viertel sie beliefern sollten und wie sie dorthin gelangten – das rot umrandete Viertel und der grün nachgezeichnete Weg. Ein wenig aufrichtiges „Danke“ gab der Rutako zum Besten, ehe er eine Schriftrolle hervorholte, aufrollte, auf den Boden legte und die Zeitungspacken darauf stellte, um sie mit einem Tobidôgu zu versiegeln. Dann rollte er sie ein, hob sie hoch, hielt sie seiner Partnerin hin. „Hier, so sollte der Transport etwas einfacher sein“, sagte er, ohne dass man den Sarkasmus in seiner Stimme hörte oder ihm ansah, obwohl diese Aussage natürlich sarkastisch war. Für alles andere war die Information einfach zu offensichtlich. Dann hielt er ihr die Tür auf und ließ sie vor ihm heraustreten, ehe er als Kartenträger wieder die Führung übernahm. „Übrigens, das von vorhin tut mir leid“, sagte er zu ihr in einer Stimme, bei der man tatsächlich glauben konnte, es würde ihm leidtun. Als ob. „Letztes Mal hab ich dich vor der Akademie mit dir selbst reden hören, bevor ich dich angesprochen habe, aber wahrscheinlich warst du bloß aufgeregt... Ich habe wohl voreilige Schlüsse gezogen. Ich wollte dich wirklich nicht in Verlegenheit bringen, kommt nicht wieder vor.“ Kaum eines dieser Worte war wahr, bloß die Umstände, unter welchen er sie gehört hatte, stimmten, und doch klang alles ziemlich gleich. Reuig. Tatsächlich schaffte er es, sogar seinem Blick ein leicht trauriges Element zu geben, das fiel ihm allerdings auch wesentlich leichter als ein falsches Lächeln, oder gar ein richtiges. Wenn er etwas Reue zeigte, sollte sie ihm ja wohl verzeihen können...
 
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Hinketsu Yuzuki

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Überrascht zog Yuzuki ihre feinen Augenbrauen hoch. Eine Entschuldigung? Rasch wandte die Jugendliche den Blick ihrer grauen von ihrem schwarzhaarigen Kollegen ab, um die Bilder, die vor ihrem geistigen Auge erschienen, zu betrachten. Noch einmal spielte sich die Situation vor dem Akademiegebäude ab - Yuzuki war mitten in einem hitzigen Gespräch mit Shin und wurde anschließend von Ingvi überrascht, der in einem Augenblick der Unachtsamkeit an sie herangetreten war. Dass die Leute auch immer dann auftauchen, wenn es gerade am wenigsten passt... Ein großes Dankeschön an Murphy, diesen Mistkerl., dachte die Hinketsu mit gerunzelter Stirn, womit sie ihrem Gegenüber unbewusst symbolisieren wollte, dass sie sich an kein Ereignis erinnern konnte, weswegen sich ihr neuerlicher Kollege entschuldigen musste.
Mit einem höflichen, aber dennoch Distanz wahrenden Lächeln, das leicht ihre Lippen umspielte, blickte sie Ingvi erneut an. "Es ist schon in Ordnung", meinte Yuzuki freundlich zu jenem und nahm die Schriftrolle, die ihren Anteil der zu verteilenden Zeitungen enthielt. "Am besten bringen wir den Job schnell hinter uns, dann sind wir schneller fertig und haben heute etwas mehr Freizeit.", bot die Schwarzhaarige schließlich mit blitzenden Augen an, und ging voran. Garantiert würde sie ihre Schwäche nicht weiter preisgeben, sie schämte sich dafür viel zu sehr, als dass sie es je irgendjemandem anvertrauen konnte… Ihr Onkel und seine Familie waren ja ganz nett, aber wenn es um ihre Macke ging, zeigten sie nicht so viel Verständnis… Und einige andere aus dem Clan auch nicht… Entweder man war perfekt und fügte sich vollkommen, oder aber man lebte so, wie Yuzuki es momentan tat: Quasi zwangsintegriert, allein ihres Kekkei wegen. Die einzige, die volles Verständnis zeigte, war ihre Mutter. Aber sie war leider kein Clanmitglied, sondern nur eingeheiratet. Und nach dem Tos ihres Vaters, hatte sie sich vom Hinketsu-Clan entfernt.
Mit einem Mal begann Yuzuki das Blut in den Ohren zu rauschen, sodass sie kurz stehen blieb. In ihre Gedanken versunken, hatte sie gar nicht darauf geachtet, auf Ingvi zu warten, sie war einfach einige Minuten in die Richtung gelaufen, in die sie mussten. Einige hundert Meter entfernt lag nämlich schon die erste Anlaufstelle der beiden Genin, die als Zeitungsverteiler arbeiteten. Mit einem geduldigen Blick drehte sich Yuzuki um und schaute nach Ingvi, dann führte sie ihren Weg fort, als sie sich seiner Anwesenheit sicher war.
Auf den Lippen kauend versuchte sie ihre Nervosität zu verbergen, sie fühlte sich unwohl, als sie plötzlich an ihre Großeltern väterlicherseits denken musste. Bei ihnen handelte es sich um die Menschen, die ihren Vater praktisch - indirekt? – in den Tod getrieben hatten. Um das kribbelnde Gefühl in ihren Fingerspitzen zu unterdrücken, ballte das junge Mädchen ihre Fäuste zusammen und zauberte ein gezwungenes Lächeln auf das Gesicht. Das erste Haus lag nun im Dunkeln vor Yuzuki und somit auch ihrem Jobpartner, allerdings fehlte etwas. „Rutako-san! Wir sind am ersten Haus angelangt, aber scheinbar gibt es hier keinen Hund. Ich lege mal schnell eine Zeitung vor das Haus.“
Schnell lief Yuzuki zur Haustür, legte eine zusammengerollte Morgenlektüre vor die Haustür, versiegelte die restlichen Zeitungen und verstaute die Schriftrolle in ihrer Tasche, die sie bei sich trug. Als sie zu Ingvi zurückkehrte und dabei das Gartentor hinter sich schloss, war plötzlich ein Bellen zu hören, das irgendwo in der Nähe sein musste. Yuzuki grinste Ingvi mit einem hochgezogenen Mundwinkel und funkelnden Augen an. Ein wenig Action konnte einem Hinketsu niemals schaden…
 

Rutako Ingvi

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Natürlich schluckte Yuzuki Ingvis Entschuldigung wie ein Kind Kaugummi. Auf jeden Fall war sie ziemlich erleichtert, dass der Verdacht nun vom Tisch war – zu erleichtert. Es war offensichtlich, dass er Recht hatte, die Hinketsu war einfach keine besonders gute Lügnerin, auch wenn sie ihr Bestes tat. Doch jetzt war ja alles in Ordnung, eifrig lief sie schon los, und das nicht gerade langsam. Ingvi folgte ihr zwar, hetzen ließ er sich allerdings nicht, deshalb war er einige Meter hinter ihr, als sie sich nach ihm umdrehte. Das erste Haus war hundefrei, allerdings hieß es ja auch nur, dass es in letzter Zeit mehr Hunde geworden waren und nicht, dass jeder Anwohner einen beherbergte. Aus dem nächsten Garten jedoch ließ sich bereits ein lautes Bellen hören, als Yuzuki fertig war, und sie bemerkte das auch. Sie grinste ihn an, schien sich richtig darauf zu freuen, das dämliche Tier zu „verschrecken“."Ich finde, wir sollten je zwei Häuser parallel machen, so arbeiten wir doppelt so schnell. Hunde sollten eh keinen Shinobi überfordern können", schlug der Schwarzhaarige vor, während das wütende Tier kläffte. "So, wie du dich darauf freust, überlasse ich dir dieses Haus und nehme stattdessen das nächste. Wenn wir fertig sind, treffen wir uns wieder hier und gehen weiter zu den nächsten Häusern, in Ordnung?" Er wartete kurz auf ihre Zustimmung und ging dann los zu seinem Haus. Es war eine einfache Aufgabe, und wenn sie sich daraun erfreuen konnte, dann war das schön, immerhin mochte der Shinobi seine Partnerin. Irgendwie sahen die Gebäude in diesem Viertel alle ziemlich gleich aus. Nicht klein, aber auch nicht gerade imposant, das alles in einem schmutzigen weiß gehalten, und wirklich jedes hatte etwas, das wohl einen Garten darstellen sollte, auch wenn man hier weder viel Grün, noch schöne Blumen bestaunen konnte. Es war offensichtlich, dass die Anwohner dieses Teiles von Getsurin einen ähnlichen Geschmack hatten, also war es nur ntürlich, dass sie sich etwa zeitgleich für dieselbe Anschaffung interessierten; in diesem Fall Hunde. Die gewöhnlichen Postboten hatten keine Ninja bitten müssen, ihre Drecksarbeit zu erledigen, sie waren wohl intelligent genug gewesen, diesen Zusammenhang rechtzeitig zu erkennen. Also führte Ingvi gerade die Arbeit von Leuten aus, die nichtmal so klug waren wie Postboten. Allerdings gab es einen Unterschied zwischen seinem letzten Job und diesem: Diesen hatte er freiwillig angenommen und konnte somit keinem die Schuld geben außer sich selbst. Ehe er das Gartentor durchschritt, bereitete er sich auf das Tier vor, welches ihn erwarten konnte, indem er mit dem Mizú naifu no Jutsu eine Art Stock von etwa dreißig Zentimetern Länge aus Wasser erschuf. Zwar war hier noch nichts von einem Hund zu bemerken, doch als er vor der Tür stand und gerade seine Zeitungen entsiegeln wollte, huschte ein solcher durch die Hundeklappe und hätte ihn fast umgerannt. Das Tier kläffte, aber es klang nicht gereizt und sah auch nicht so aus, stattdessen sprang es an ihm hoch und wedelte kräftigst mit dem Schweif; es war wohl mächtig in Spiellaune. Das war für Ingvi die schlimmste Sorte, doch seine weise gewählte Waffe war auch hierfür geeignet. Der Wasserstock wurde kurz etwas herumgewedelt und dann geworfen und während Hündchen brav apportierte, wurde schnell eine Zeitung liegen gelassen und der Rest wieder eingesteckt. Als Ingvi seinen Stock zurück hatte, erwartete der Hund offenbar einen erneuten Wurf, aber den würde es nicht geben. Stattdessen bekam er damit einen minder sanften Klapps auf den Kopf und wurde von seinem neuen Spielkameraden auch sogleich wieder verlassen. Das ging relativ schnell... hoffentlich ließ seine Partnerin den Rutako nicht zu lange warten.
 

Hinketsu Yuzuki

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Ja, die Häuserreihen parallel abzuklappern war wirklich eine Zeit sparende Idee, weswegen Yuzuki mit einem leichten Nicken ihre Zustimmung zeigte. Geschwind lief sie voller Vorfreude zum benachbarten Haus, welches eher einer Baracke glich – Yuzuki musste in der Tat schon zugegeben, dass das erste Haus nicht annähernd, in Relation zu dem zweiten Haus, einer heruntergekommenen Behausung ähnlich war – als einem Haus aus einer gut situierten Wohngegend.
Leise vor sich hinsummend öffnete das junge Mädchen das verrostete Gartentor, an dem der weiße Lack bereits an vielen Stellen abgeblättert war, und betrat den ungepflegten Garten, der vor ihr lag. Das niedrige Tor quietschte in den Angeln, was sofort den Beschützer des Hauses, das dringend eine Renovierung benötigte, anlockte.
Ehe sich Yuzuki versah, stand sie einem kläffenden Mischling gegenüber, den sie erst einmal nicht beachtete. Stattdessen kniete sie sich hin, rollte die Schriftrolle aus, um eine Zeitung zu entsiegeln sowie den Rest des Packens wieder zu versiegeln, und überlegte dann, was sie als nächstes machen könnte. Der Hund machte zwar keine Anstalten auf die Jugendliche loszugehen, aber vielleicht war das auch nur eine Frage der Zeit, bis der Kläffer sich dazu entschied sich einen Happen von Yuzukis Bein zu gönnen.
Geschickt rollte die Hinketsu die Morgenlektüre also zusammen, band sie mit einem ihrer Haargummis aus ihrer Tasche zusammen, sodass die Rolle nicht auseinander fiel, und maß anschließend die Entfernung ihres Standpunkts und der Haustür. „Hepp!“, rief Yuzuki grinsend, beobachtete danach, wie die Zeitungsrolle gen Haustür flog, dagegen prallte und zu Boden fiel – direkt auf die Matte, die dort lag. Die Aufmerksamkeit des Hundes wurde auf die fliegende Rolle aus Papier gelenkt, sodass dieser freudig in Richtung Haustür rannte und mit der Zeitung herumspielte. Ob die Lektüre nun in Hundespeichel schwamm oder nicht, war nicht Yuzukis Problem – da war ja immerhin der Hund dran Schuld.
Mit kribbelnden Fingern zog Yuzuki die quietschende Tür hinter sich zu, während sie nach Ingvi Ausschau hielt und schließlich die nächsten paar Häuser anpeilte. Zu konzentriert war die Jugendliche gewesen, um mitzuzählen, an wie viele Häuser sie schon Zeitungen verteilt hatte. Dafür wurden aber zahlreiche Hunde entweder weggelockt oder mit Stöcken und Steinen verschreckt – nichts, was ein normaler Mitarbeiter nicht auch geschafft hätte.
Gerade, als sie an einem relativ gepflegten – zumindest für das Gebiet, in dem sie gerade arbeitete – Bungalow eine Zeitung in den Briefkasten legen wollte, bemerkte sie, wie ein ziemlich großer und grimmig dreinschauender Hund um die Hausecke gelaufen kam. Na, dann ist es ja Zeit für das Henge no Jutsu und das Bunshin no Jutsu., dachte Yuzuki mit pochenden Schläfen und formte ihre Fingerzeichen.
 

Rutako Ingvi

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Die von Yuzuki nicht gezählten Häuser waren sechs an der Zahl – pro Person natürlich. Davon hatten auf Ingvis Route 5 Hausbesitzer Hunde, von denen einer schlief, einer spielen wollte, zwei ihn anknurrten und einer es sogar wagte, ihn angreifen zu wollen – sie alle bekamen seinen Stock zu spüren. Somit hatten sie bereits vierzehn Häuser mit Zeitungen versorgt, als sie sich erneut trennten. Was Ingvi an diesem Haus besonders auffiel, waren zwei Dinge: Einerseits war es etwas größer als die anderen Häuser, überragte sie um mindestens einen halben Meter, und erhöhte sich mit seinem langen und dünnen Schornstein, aus welchem der Rauch in Mengen quoll. Das wesentlich Auffälligere war jedoch nicht dieses Haus, sondern das schwarze Dach, welches es nochmal ein ganzes Stück überragte und wohl zu dem Grundstück hinter diesem gehörte; das würden sie wohl auch abklappern müssen. Besonders das Metallgestell auf dem schwarzen Dach, das höchstens als eine Art Blitzableiter logisch erscheinen konnte, gewann das Interesse des jungen. Es stellte nämlich etwas dar, scheinbar eine junge Frau – wahrscheinlich eine junge, wer würde für so etwas eine alte Person verwenden? -, welche von vielen langen Metallstäben durchbohrt worden war. Eine etwas makabre Figur, wie er fand, doch nichts, was ihn von seiner Aufgabe ablenken durfte. Er durchschritt also das Gartentor und ließ den kurzen, zugemüllten Weg durch den „Garten“ hinter sich, um vor der Tür die übrigen Zeitungen zu entsiegeln – er hatte ohne diese noch 22 Stück übrig, hoffentlich lohnte sich die viele Arbeit. Während er die Lektüre ablegte, hörte er ein lautes Knurren von der anderen Seite der Tür, dieser Hund war also eingesperrt. Doch kaum hatte er den Rest wieder versiegelt, öffnete sich besagte Tür und ein grimmiger, stämmiger Mann mit einem nicht weniger grimmigen Hund stand vor ihm. Hatte er da etwa... eine Axt!?
Der Shinobi hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, trotzdem hob er die Siegelrolle und die Zeitung auf, steckte erstere ein und hielt zweitere dem Mann entgegen. "Hier ist ihre Morgenzeitung. Eine gute Lektüre wünsche ich", sagte Ingvi monoton wie immer, sein Blick starr auf den seines Gegenübers gerichtet. Dieser verfinsterte sich und die Axt wurde von der Schulter gehoben, während Ingvi ein Loslassen der Leine beobachten konnte. Nicht gut. "ICH HABE EUCH BASTARDEN DOCH GESAGT, LASST MICH DAMIT IN RUHE! ICH DACHTE SCHON, WO RUFFY EINEN VON EUCH DOCH PLATT GEMACHT HAT! UND DANN SCHICKT IHR EIN KIND...", brüllte der Fremde, ehe sein fetter Finger auf den Rutako zeigte. "RUFFY, FASS!" Und schon stürmte der Hund vor. Ingvi warf ihm die Zeitung entgegen und wich aus, ehe er wieder den Wasserstock hervorzog. Echt ein nützliches Ding. Während das Tier auf ihn zusprang, bekam es einen harten Schlag damit mitten zwischen die Augen, welcher es zu Boden gehen ließ. Sicherheitshalber ergriff Ingvi es schnell und warf es in Richtung des Zauns, der dieses Grundstück vom nächsten trennte. Es war ein "ELENDER BASTARD!", das ihn auf den Angriff des Mannes aufmerksam machte, und dank einem schnellen Sprung zurück konnte er einen Axtkopf erblicken, welcher sich in seinen ehemaligen Standpunkt eingrub. Na, so geht das aber nicht~, dachte er sich. Seine linke Hand griff nach seinem Katana, während er murmelte: "Den Hund darf ich nicht verletzen..."


Keine zwei Minuten später war der Schwarzhaarige wieder auf dem Rückweg, die obere Hälfte einer Axt über den Zaun schleudernd. "Unglaublich, dass ich seinen Arm nur halb durchtrennen konnte... Was für ein Kerl." Nur eine Verletzung hatte der Hausbesitzer davongetragen - nur eine schwere jedenfalls -, und die Zeitung war auch ausgeliefert. War doch gut gelaufen. Von Yuzukis Treffen mit einem großen Hund hatte er noch nichts bemerkt, als er das Gartentor aufdrückte.
 

Hinketsu Yuzuki

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Grimmig knurrte der Pitbull weiter vor sich hin. Eine Narbe zierte sein rechtes Auge und um den Hals trug er ein Halsband mit Nieten. Glücklicherweise machte er noch keine Anstalten einen Angriff zu starten. „Na, also dieser Köter sieht doch wirklich zum Fürchten aus, findest du nicht auch, Yuzu-chan?“, hörte die Hinketsu eine vertraute Stimme direkt hinter sich. Ein kalter Schauer lief dem jungen Mädchen über den Rücken, denn bei der besagten Person handelte es sich nicht etwa um Ingvi, sondern um keinen anderen als Shin.
Entnervt rollte Yuzuki die Augen und drehte sich um. „Shin!“, zischte sie klagend, während sie den Bereich hinter ihm kurz abcheckte. Auf keinen Fall wollte sie, dass Ingvi irgendetwas mitbekam und Gott sein Dank war ihr Kollege auch nirgends zu sehen. „Was denn? Sei mal nicht so unhöflich, Ms Knigge, es heißt immer noch Shin-kun für dich!“, rief Shin empört und hob abwehrend die Arme hoch. „Dass man nicht mal mehr seine eigene Meinung äußern darf… So viel zum Thema Meinungsfreiheit!“, klagte der Junge, der wieder einmal wie aus dem Nichts erschienen war und schielte zum Hund, der aufgehört hatte zu knurren. Yuzuki achtete nicht mehr auf den Pitbull, weil sie zu sehr von Shin abgelenkt war und langsam aber sicher auszurasten drohte.
„Verdammt, Shin! Wegen dir hab ich vergessen, was ich vorhatte. Kannst du nicht einfach weggehen und tot sein?!“, rief die Jugendliche zurück, hob einen Kieselstein hoch und warf ihn nach Shin, doch dieser duckte sich und der Stein verfehlte ihn. „Öhm, Yuzu-chan? Ich gehe jetzt mal nicht weiter drauf ein, dass du wieder die Anrede vergessen hast… Vielleicht solltest du dich mal umdrehen und den Fifi begutachten?“, meinte Shin mit gespielter Sorge, wobei er mit einem Blick auf den Bereich hinter Yuzuki deutete. Der Hund!, dachte Yuzuki panisch, drehte sich um und… bemerkte wie dieser auf dem Boden saß und den Kopf schief gelegt hatte. „Äh…“ Etwas Intelligenteres konnte die Hinketsu in diesem Augenblick nicht von sich geben, da der Pitbull wider Erwarten verwirrt herumsaß und eine ebenso verwirrte Zweibeinerin beobachtete, die mit irgendjemandem zu sprechen schien, der allerdings nicht zu sehen war. ‚Mit wem zur Hölle sprichst du da, Mensch?‘, meinte Yuzuki in ihrem gedanklichen Wirrwarr in den Augen des Hundes zu erkennen und seufzte. Schien wohl ein etwas intelligenterer Hund zu sein.
„Spike?“, kam plötzlich eine Stimme aus dem Haus und eine besorgte ältere Dame in einem Bademantel und Schlappen trat nach draußen. Hechelnd lief der Pitbull zu seiner Besitzerin, langsam überdrüssig von dem seltsamen Menschenmädchen, die ‚Selbstgespräche‘ führte. Mit hochgezogenen Augenbrauen schwieg Yuzuki, als die Dame den Kopf ihres Hundes tätschelte. Wortlos nickte Yuzuki ihr zu, übergab ihr eine Zeitung, aber gerade als sie gehen wollte, hielt die Frau sie mit einigen Worten zurück.
„Vielen Dank, mein Kind. Ich hoffe Spike hat dich nicht zu sehr erschreckt.“ Yuzuki antwortete nicht, sondern dachte sarkastisch mit.
Ach nein, wo denken sie denn hin?!
„Viele der Zeitungsboten fürchten ihn, aber er ist ein ganz lieber, pfiffiger Kerl.“, erzählte sie mit Sorge in ihrer Stimme und streichelte den Rücken von Spike, dem pfiffigen Pitbull. "Bist ein braver Junge...", flüsterte sie dem Hund gut zu.
Tatsächlich? Er hat vorhin auch gar nicht den Eindruck auf mich gemacht, dass er mich zerfleischen wollte…
„Weißt du, wegen seines Aussehens haben die Leute von Getsurin Weekly vor ihm Angst. Vor ein Paar Wochen hat einer der Boten einen Stein nach ihm geworfen, dabei wollte Spike nur mit ihm spielen!“, beschwerte sich die Frau, plötzlich funkelten ihre Augen vor lauter Tränen.
Aaahja… Und ich denke er hat nur aus Spaß das Bein des Boten gepackt, ja?
„Mein guter Spike hatte nur die Zeitung aus seiner Hand reißen wollen, scheinbar hat sein mächtiges Gebiss dem Boten Angst gemacht… Tja, so ist das.“ Verständnislos schüttelte die Dame ihren Kopf und schaute zu Spike herunter.
Vielleicht sollte man diesem Hund einfach einen Maulkorb anlegen… Die Hinketsu rümpfte die Nase. „Also dann, ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.“, meinte Yuzuki schließlich und verabschiedete sich mit einer Verbeugung. „Auf Wiedersehen mein Kind, so nette Boten, wie dich, sollten sie lieber einstellen! Nicht alle Hunde sind schlimm!“, hörte die Jugendliche die Hundebesitzerin noch sagen, als sie durch das Tor ging und das nächste Haus anvisierte. Irgendwie waren bisher tatsächliche keine Jutsu von Nöten gewesen.
 

Rutako Ingvi

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Kaum hatte Ingvi den "Garten" hinter sich gelassen, stand er auch schon wieder vor Yuzuki, sie war wohl schneller gewesen als er. Allerdings hatte er ja wohl auch den schlimmeren Kunden abbekommen! Einen der Boten hatte wohl der Hund dieses Mannes aus dem Geschäft gezogen; besser, als wenn sich der Mann selbst daran beteiligt hätte. Er war - rein körperlich gesehen - ziemlich stark und als Verrückter, der er offenbar war, auch eine recht große Gefahr für die Allgemeinheit. Naja, immerhin hatte er nun eine Axt weniger...
Den jetzigen Zeitpunkt hielt Ingvi allerdings für angemessen, um ihr die Frage zu stellen, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte, und er hatte auch schon eine Idee, wie er es anstellen konnte. "Yuzuki-san, es gibt da etwas, das mich wirklich brennend interessiert", begann er die Unterhaltung. Natürlich so ruhig wie immer, aber nicht ganz so monoton, eine Spur Interesse dominierte diese Aussage. "Es geht um deinen Nachnamen. Ich habe noch nie jemanden namens Hinketsu getroffen, aber ich bin absolut sicher, den Namen schon einmal gehört zu haben. Ist deine Familie sehr bekannt? Oder ist das sogar ein Clan? Hast du ein Bluterbe?" Viele Worte für den Rutako, doch auch wenn er nicht allzu gern sprach, er konnte es. Wie die Reaktion darauf ausfiel, würde er ja gleich herausfinden.


Ein paar Häuserreihen später war es soweit: Sie befanden sich bei den Häusern, welche auf der Rückseite an jene grenzten, die sie in der ersten Straße abgeklappert hatten, genauer gesagt an dem Haus mit dem schwarzen Dach, welches Ingvi zuvor schon aufgefallen war und noch immer sehr stark zwischen den anderen hervorstach. Die Frau auf dem Giebel wirkte von hier aus noch realistischer als zuvor, man konnte fast schon ihre Schmerzen spüren und ihre schmerzerfüllten Schreie vernehmen. Zwischen dem schmutzigen Weiß der anderen Häuser war dieses mit der noch wesentlich schmutzigeren grauen Fassade, den mit Holzbrettern zugenagelten Fenstern, dem altmodischen Brunnen im Garten und den paar Pflanzen, die dort tatsächlich wuchsen, auch wenn sie ziemlich vertrocknet wirkten, sehr auffällig. Etwas Interessantes hatte es, etwas Beeindruckendes und Fesselndes zugleich, es zog den Rutako auf fast schon magische Art an. Unbedingt wollte er wissen, welche Art Mensch dort lebte und wie es war, diese Pforte zu durchschreiten, sich über den ungepflegten Kiesweg der Tür, die von der Größe her eher als Portal bezeichnet werden konnte, zu nähern und auf der baufälligen, teilweise schon zerbrochenen Veranda die Zeitung niederzulegen, in der Hoffnung, dass das morsche Holz es aushielt. Unglücklicherweise war dieses Haus allerdings dem Plan nach nicht seines, sondern Yuzukis... seine schwarzhaarige Partnerin sollte diesen Teil des Viertels abklappern. Aber wenn er es so dringend wollte, dann würde sie das schon verstehen, oder? Also nahm er sie noch einmal kurz zur Seite, um sie darum bitten zu können. „Entschuldige, Yuzuki-san, aber... es wäre mir lieb, dieses Haus an deiner Stelle zu übernehmen. Es wäre sehr nett von dir, es mir zu überlassen.“ Na, konnte man so eine Bitte abschlagen? Dass sie dafür sein langweilig-schmutzig-weißes Haus übernahm, war ja wohl klar...
 
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Hinketsu Yuzuki

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Eigentlich war es mal wieder Zeit für einen kleinen Plausch zwischendurch. Natürlich wäre es um einiges toller ganz schnell alle Häuser auf der Straße abzuklappern, aber zwischendurch sollte man sich vielleicht doch mit seinem Job-Kollegen auseinandersetzen – immerhin machte man die Arbeit ja irgendwo auch gemeinsam.
Yuzuki stand nun vor dem Haus, dessen Frauchen einen lieben Pitbull namens ‚Spike‘ besaß, als sich Ingvi zu ihr gesellte. Mit einem freundlichen Lächeln nickte sie ihm zum Gruß zu und lauschte seinen Worten. Bisweilen hatte das junge Mädchen eher den Eindruck gehabt, dass ihr neuer Kommilitone nicht so gesprächig zu sein schien, aber die Frage nach ihrer Herkunft brannte ihm scheinbar wirklich irgendwie auf der Seele. Etwas übertrieben ausgedrückt natürlich. Außerdem: Warum interessierte er sich so für ihren Nachnamen?
Paranoia wallte in Yuzukis Hinterkopf unwillkürlich auf und ließ die wildesten Gedanken aufkommen. Was war der wirkliche Grund von Ingvis Neugier? Wollte er etwa pikante Details des Hinketsu-Clans und dessen Bluterbes aus ihr herauspicken und teuer an seine potentiellen Auftraggeber verkaufen? Oder aber… Wollte er vielleicht doch eine ultimative Waffe entwickeln? Ein genetisches Experiment, indem er Hinketsu-Blut in seinen Besitz brachte, damit Forschungen betrieb und neue, perfektere und vor allem stärkere Shinobi erschuf?
Augenblicklich ging Yuzukis Herzschlag schneller, selbst der ungeübteste Beobachter würde bemerken, dass ihr etwas, nämlich Ingvis eigentlich harmlose Frage, zu schaffen machte. „Äh…“, begann Yuzuki aufgeregt, während sie sich mit ihrem Zeigefinger an der rechten Wange kratzte. Ich darf dem Spion nicht zu viele Informationen überlassen… Das wäre der Untergang des Hinketsu-Clans! „Du spinnst doch“, meinte Shin verständnislos zu ihr, aber die Jugendliche ignorierte ihn geflissentlich. „Ingwer-chan will sich nur vergewissern, wer du bist und woher du kommst. Alles cool.“
„Naja, Rutako-san… In der Tat handelt es sich bei mir um ein Mitglied des Hinketsu-Clans. Selbstverständlich besitzen wir als starke Familiengemeinschaft auch spezielle Besonderheiten.“, antwortete Yuzuki so knapp wie möglich und fühlte sich plötzlich überlegen. Vielleicht würde Ingvi ja nicht eingehen, wenn er wusste, dass ihr Clan mit dem Bluterbe ‚stark‘ war.
Ungeduldig wartete Yuzuki auf eine Reaktion Ingvis, bevor sie wieder getrennte Wege gingen und die nächsten paar Häuser vornahmen. Ingvi wollte ohnehin das Haus mit dem schwarzen Dach übernehmen, also überließ Yuzuki es ihm mit einem Schulterzucken und nahm sich an seiner statt das andere Haus vor.
 

Rutako Ingvi

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Seine ach so einfache Frage danach, was ihr Nachname zu bedeuten hatte, schien der jungen Hinketsu wohl ziemlich zu schaffen zu machen. Wieso dem so war, das wusste er nicht, aber es amüsierte ihn innerlich sehr. Das hatte wahrscheinlich auch irgendwie mit den Selbstgesprächen zu tun, welche sie führte, vielleicht hatte es ja den gleichen Auslöser... eine zweite Persönlichkeit? Nein, ganz sicher nicht. Ein Familienmitglied, das ihr unglaublich peinlich war? Irgendwie unwahrscheinlich. Ein Toter, der sie im Geiste verfolgte? Quatsch, das war ja lächerlich. Naja, vielleicht würde er ihrer seltsamen Art noch auf die Schliche kommen, jetzt ging es aber zuerst einmal um ihren Nachnamen. Es gab also wirklich einen Hinketsu-Clan mit Bluterbe, sein Schuss ins Blaue war ein Volltreffer gewesen, aber es war auch nicht sonderlich schwierig gewesen, das zu erraten. Kannte man einen Namen, dann gehörte der entweder zu einer schon bekannten Person oder einem Clan, und wenn man das Wort Clan in Zusammenhang mit einem Shinobi schon einmal hatte, fragte man auch gleich nach einem Bluterbe. Ein einfacher und logischer Gedankengang, darauf wäre wohl jeder gekommen. Interessant war es dennoch. „Das ist unglaublich interessant, Yuzuki-san. Ich frage gar nicht erst nach deinem Bluterbe, solche Clangeheimnisse darfst du sicher gar nicht verraten. Trotzdem, vielen Dank für dein Vertrauen mir gegenüber.“ Eine kurze Verbeugung, der Höflichkeit halber, Dankbarkeit sollte sie ausdrücken. „Das erklärt auch, wieso sich ein schönes Mädchen wie du für den Beruf des Shinobi entschieden hat.“ Einen sanften Blick schenkte er ihr, ein falsches Lächeln zu erzeugen versuchte er erst gar nicht, das bekam er irgendwie nicht überzeugend hin.


Der Garten des dunklen Hauses hatte eine unangenehme Atmosphäre, doch das ignorierte der Rutako einfach. Zeitung und Stock hielt er bereits in den Händen, wer wusste, was ihn hier erwarten konnte. Vorsichtig schritt er bis zur Tür und blickte sich um, legte dann die Zeitung ab. War ja alles gut verlaufen. Als er sich allerdings umdrehte, traf ihn ganz schön die Überraschung; irgendwie hatten es zwei ziemlich große Köter geschafft, unbemerkt hinter ihn zu gelangen. Zwei wirklich ziemlich große... Ingvi schluckte. Ohne sie zu verletzen dürfte es nicht allzu leicht sein, hier selbst unverletzt heraus zu kommen. Obwohl, so schwierig war es auch wieder nicht, eigentlich musste er sie nur aus seinem Weg entfernen und schon konnte er hier wieder raus, und das dürfte so schwer auch nicht sein. Er holte aus mit seinem Stock, doch wieder erwarten verbiss sich doch tatsächlich einer der Hunde in der Wasserwaffe. Mit einem schnellen Ruck versuchte der Rutako, den Stab wieder aus dem Maul des Viehs zu reißen, doch es hatte einen verdammt festen Biss... Und nun setzte der andere dazu an, den Arm des Shinobi in Angriff zu nehmen. Die Waffe wurde losgelassen, gerade so konnte er den Arm zurückziehen, ehe das schwere Gebiss hart zuschlug, das hätte wirklich mies enden können. Welche Möglichkeiten blieben ihm noch? Er würde wohl auf die grundlegenden Akademietechniken zurückgreifen müssen... diesen Kram, den jeder beherrschte. Nur welches? Schnell hatte er sich für eines entschieden und formte die entsprechenden Fingerzeichen. „[FONT=Calibri, sans-serif]Kawarimi no Jutsu[/FONT]“, murmelte er und einen Moment später stand an seiner Stelle ein Hund und anstelle eines der Hunde ein Ingvi. Sowohl der zweite Hund als auch der Ingvi guckten verwirrt, doch sogleich schoss der andere Hund – natürlich der echte Ingvi – zwischen den beiden hindurch. Gleich darauf schoss er durch das Gartentor hinaus, gefolgt von den beiden Hunden... für einen Beobachter musste es so aussehen, als würde ein Hund von einem ähnlich aussehenden Hund und einem schwarzhaarigen Jungen gejagt werden. Vielleicht war es klüger, das Jutsu aufzulösen, ehe Yuzuki ihn noch fälschlicherweise aufhielt und dann von seinem Abbild gebissen wurde... In einer Rauchwolke verschwanden Hunde- und Ingviimitation und wurden so wieder zu dem, was sie wirklich waren. Dann verschwand Ingvi durch das Gartentor des nächsten Hauses und knallte dieses den Tieren vor der Nase zu. Nein, solch dumme Tiere würden Rutako Ingvi nichts anhaben können!
 

Hinketsu Yuzuki

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Hoffentlich hatte nicht eine höhere Instanz dem Arbeitskollegen der jungen Hinketsu die Erleuchtung seines Lebens gegeben, dass er auch nur einen Gedanken daran verschwendete, warum sie in Wirklichkeit beinahe außer sich war und bereits drohte überzuschäumen. Im Ernst... Es gab echt Leute, die übernatürliche Fähigkeiten besaßen und... "Oh. Mein. Gott!!!", quiekte Yuzuki mit pochendem Herzen, als sie vor Entsetzen die Hand erneut vor den Mund schlug, um instinktiv ihren vor Schreck aufgerissenen Mund zu bedecken. Ingvi war ein guter Schauspieler und versuchte nun zu verbergen, was er im Sinn hatte! Erst, als sie den Bewohner der unansehnlichen Baracke erblickte, wallte Scham in ihr auf.
"Ich weiß Kindchen, mein Haus ist nicht die schönste Villa, aber ein wenig Toleranz solltest du dem gegenüber schon zeigen. Ich werde bald renovieren.", brummte der bärtige alte Mann in weißem Hemd und schwarzer Stoffhose, woraufhin Yuzuki unwillkürlich zusammenzuckte. Es war nicht ernst gemeint, eher war ein belustigter Unterton zu hören, der in der unbekannten Stimme mitzuschwingen schien.
Nahezu instinktiv verbeugte sie sich, eine Entschuldigung bereits auf den Lippen parat. "Entschuldigen Sie bitte vielmals diese Unhöflichkeit-" Ein rascher Blick zur Aufschrift auf dem Briefkasten und der Name des Mannes war ihr bekannt. "-Matsumoto-san. Ich gebe Ihnen sofort ihre Zeit-", sagte Yuzuki etwas abgelenkt durch das Entsiegeln der Zeitungen, schaute dann aber fragend hoch, als Matsumoto sich mit einem Räuspern bemerkbar machte.
"Vielen Dank, aber ich lese diese Zeitung nicht." Yuzuki blinzelte ungläubig. Ein netter Mensch in dieser Gegend? Okay, die Frau mit dem Pitbull war auch nicht gerade bösartig gewesen, doch Matsumoto - Kouhei? - war irgendwie... normal. Zumindest schien es so.
"Gut, dann werde ich weitergehen", setzte die Jugendliche mit einem leichten Lächeln an, welches mit einem freundlichen Blick des alten Mannes beantwortet wurde, was die Falten in seinen äußeren Augenwinkeln verstärkte. "Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."
"Dir ebenso, mein Kind. Und, ach ja... Etwas weiter die Straße herunter wirst du auf ein gelbes Haus mit rotem Ziegeldach stoßen. Dort wohnt ein Kerl, der etwas wirr im Kopf ist. Macht einen auf ganz hart, ist aber ein netter Kerl. Jag ihm etwas Angst ein, dann gibt er Ruhe", meinte Matsumoto und nickte Yuzuki zum Gruß zu, welchen das junge Mädchen ebenfalls mit einem Nicken beantwortete und schließlich wieder auf die Straße trat.
Sie klapperte die nächsten Häuser - die Arbeit nahte bereits dem Ende - schnell ab, bis sie völlig aus der Puste endlich vor dem gelben Haus mit dem eigenartigen Bewohner stand. Gerade wollte sie etwas ihr unübliches machen, einen anderen Menschen zur eigenen Belustigung ärgern, doch plötzlich wurde von diesem Gedanken jäh abgelenkt, als sie von irgendjemandem nach vorne geschubst wurde.
"Was zum-", rief Yuzuki panisch aus, konnte sich in letzter Sekunde aber noch am hohen Gartenzaun festhalten, um nicht zu stürzen. Wütend wirbelte sie herum und fand einen grinsenden Shin vor sich. Schelmisch hatte er seine Hände in den Jackentaschen vergraben und feixte: "Na, was hattest du denn vor? Meinst du nicht, dass dich der Bewohner bis in alle Ewigkeit jagen würde, wenn du ihn ärgertest?"
Augenblicklich lief es der schockierten Hinketsu kalt über den Rücken. Shin hatte... Recht! Verzweifelt packte sich das junge Mädchen am Kopf, ihre langen schwarzen Haare wirbelten einen Moment auf. "Naja, aber lass dich nicht zu sehr einschüchtern... Denk lieber drüber nach, ob du nicht schon das Henge No Jutsu einsetzen möchtest. Das könnte dir weiter helfen...", meinte Shin belustigt, dann drehte er sich zum Gehen. "Ach ja... Ingwer-chan ist übrigens ein richtiges Genie, findest du nicht auch? Das Bürschchen weiß unterbewusst gaaanz genau, was du für ein Problemchen in deinem hübschen Köpfchen hast.", höhnte ihr ehemals bester Freund, drehte sich noch einmal um, um Yuzuki den Vogel zu zeigen. Danach ging er weiter und war bald darauf nicht mehr zu sehen.
Nervös kaute Yuzuki auf ihrer Unterlippe herum, riss sich aber zusammen und trat mit klopfendem Herzen durch das Gartentor, während sie begann die Fingerzeichen für das von Shin genannte Jutsu zu formen. Den Stein, über den sie gestolpert war, bemerkte sie nicht.
 
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Rutako Ingvi

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Auf das Kompliment Ingvis reagierte die Hinketsu nur mit einem scheuen Lächeln, allerdings konnte man ihr trotzdem ansehen, dass es ihr nicht gerade missfiel, so etwas zu hören. Nun gut, gab es überhaupt jemanden, der sich nicht darüber freuen würde? Selbst Ingvi hörte gern Worte der Bewunderung, und wenn man dazu noch gutes Aussehen kombinierte... ja, das musste einem doch einfach gefallen. Es war irgendwie schön, ihr so einfach eine Freude machen zu können, auch wenn sich der Rutako nicht so sicher war, warum es ihn überhaupt interessierte, wie sie sich damit fühlte... Aber das konnte auch nicht so wichtig sein. Sich jetzt darüber Gedanken zu machen, würde nur seine Arbeit behindern, also entschied er sich dafür, diesem nicht weiter nachzugehen und stattdessen weiterzumachen. Er traf noch auf weitere hundelose Gärten, aber auch auf ein paar Hunde, darunter zwei besonders aggressive Exemplare, die sich ein Anwesen teilten. Oder geteilt hatten, ehe sie irgendwie entkommen waren... Glücklicherweise hatte er sie schnell abhängen und weitermachen können, so dass sich die Anzahl seiner Zeitungen dem Nullpunkt entgegen neigte. Als er gerade mit seiner letzten Zeitung in der Hand seinen vorletzten Garten verließ, erwischte er Yuzuki in einem guten Zeitpunkt – gerade, als er hervorkommen wollte, stolperte sie plötzlich aus dem Stillstand nach vorn, als hätte sie jemand geschubst, allerdings war niemand da. Er zog sich leicht zurück, lugte hinter dem Tor hervor, sodass er sie beobachten konnte, ohne ihr aufzufallen. Erst war sie überrascht, wandte sich dann wütend um, kurz darauf schien sie irgendetwas zu schocken... Was war los mit Yuzuki? Ingvi hatte schon interessante und seltsame Leute getroffen, aber dieses Verhalten hatte er noch nicht beobachten können. Das Mädchen hatte Glück, dass Shin ihr gerade so die Sprache verschlug, denn hätte sie geantwortet, dann wäre es doch offensichtlich, was mit ihr los war; dass sie mit jemandem sprach, der nicht existierte. So allerdings wirkte es nicht nach mehr als irrationalem plötzlichen Schock, die Möglichkeit, dass sie einfach sehr intensiv nachdachte und sich deshalb auffällig verhielt, war nicht auszuschließen und wirkte auch wesentlich wahrscheinlicher als irgendwelche Wahnvorstellungen. Nein, noch war er ihr nicht auf die Schliche gekommen, nicht einmal nahe dran, aber sie hatte ihn neugierig gemacht, angelockt... Er musste einfach ihr Geheimnis erfahren, ihren Tick, ihre Eigenart. Wenn auch nicht gleich heute, aber ihre Wege hatten sich hiermit schon zum zweiten Mal gekreuzt, das würde bestimmt wieder geschehen. Und irgendwann würde er es schon wissen, wenn sie ihm ausreichend vertraute, ihn in ihre Gedanken ließ...
Die Kunoichi wirkte gerade, als wäre sie völlig durch den Wind, sie konnte sich nicht mehr auf ihre Umgebung konzentrieren und wandte sich dem nächsten Haus zu, vor dessen Tor sie bereits stand. Ingvi trat hinter dem Holz hervor, ohne bemerkt zu werden, während sie Fingerzeichen formte – was hatte sie vor? - und durch das Tor hineinlief. Schnell stand der Rutako selbst an dem Tor, um zu beobachten, was seine Partnerin nun tun würde, allerdings wurde ihre Performance recht früh unterbrochen, als sie über einen Stein stolperte. „Yuzuki-san!“, rief Ingvi erschrocken, stürmte hervor, um sie aufzufangen, was ihm gerade so gelang. Während sie fiel beugte er sich im Laufen über sie, umschlang ihren Oberkörper mit seinen Armen, um ihn an seinen zu drücken, ehe er sich aufrichtete und sie losließ, kaum dass er sicher war, dass sie stehen bleiben würde. Sie drehte sich zu ihm herum, und schon übernahm er das Wort: „Entschuldige, Yuzuki-san, aber ich habe nur noch eine Zeitung übrig, da hatte ich mir gedacht, die letzten Häuser könnten wir auch gemeinsam machen... und als du dann gestolpert bist, naja, da konnte ich einfach nicht anders, als dir zu helfen.“ Diese Rettungsaktion hatte dafür gesorgt, dass ihr Körper eng an seinen gedrückt geworden war... nun gut, es waren nur einige Sekunden gewesen, dennoch, solche Berührungen vermied er für gewöhnlich lieber. Das konnte sie ihm doch wohl kaum übel nehmen... oder?
 

Hinketsu Yuzuki

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Kaum machte Yuzuki entschlossen ihre ersten Schritte, da stellte sich ihr derselbe Stein wieder als Hindernis in den Weg, als sie gerade auf das Gartentor des seltsamen Gesellen treten wollte. Dieses Mal glaubte sie nicht, dass sie von ihrem imaginären Freund Shin geschubst wurde, sondern war fest in dem Glauben, dass der Bewohner des gelben Hauses mit dem roten Ziegeldach ihr vor ihrer Ankunft bereits einen… Stein in den Weg gelegt hatte! Wer war bloß dieser brillante Mensch? Und wer wusste schon, was noch auf sie wartete?
Blitzschnell wurde Yuzukis Gehirn von all diesen Gedanken panikartig überschwemmt, während sie versuchte, sich instinktiv irgendwo festzuhalten, aber selbst durch einfaches Wedeln der Arme war es ihr nicht möglich, ihr Gleichgewicht wiederzufinden und so stürzte sie weiter zu Boden. Wie aus heiterem Himmel allerdings hörte sie in jenem Moment jemanden ihren Namen schreien, woraufhin sich schon Arme um die Jugendliche schlangen, sodass sie von dem Übel der aufgeschrammten Knie verschont blieb.
„Entschuldige, Yuzuki-san, aber ich habe nur noch eine Zeitung übrig, da hatte ich mir gedacht, die letzten Häuser könnten wir gemeinsam machen… und als du dann gestolpert bist, naja, da konnte ich einfach nicht anders, als dir zu helfen.“, sprach Ingvi, nachdem Yuzuki sich verwirrt über sein plötzliches Erscheinen zu ihm umgedreht hatte, um eine Erklärung einzufordern. Mit fragendem Blick starrte sie Ingvi an und hoffte inständig, dass Ingvi kein bösartiger Spion irgendwelcher Herkunft war, der ihr nur Schaden zufügen wollte. Ihr paranoides Wesen machte ihre Hoffnungen allerdings zunichte.
Gequält lächelte Yuzuki ihren Kollegen an und kaute sich nervös auf der Unterlippe herum. „Vielen Dank, Rutako-san… Ein Glück, dass mein Kleid nicht zerrissen ist.“, gab sie schlecht gespielt wieder, zuckte dann aber gelassen die Schultern und meinte in jovialem Ton zu Ingvi: „Komm, ich habe auch nur noch wenige Zeitungen… Hier in dem Haus soll ein verrückter Kerl aufhalten, habe ich vorhin erfahren. Danach können wir die letzten paar Häuser auch noch besuchen und sind dann fertig." Damit drehte sie sich rasch um und tapste mit dem Henge no Jutsu im Sinn durch das Gartentor.
Allerdings war die Enttäuschung nah… Der Bewohner des Hauses war gar nicht anwesend! Stattdessen hing ein Zettel mit der Aufschrift „Bin auf dem Eremitenkongress, komme in ein paar Tagen wieder. Lasst mir meine Zeitung da!“ auf der Haustür, an welche die Hinketsu schmollend herangetreten war. Enttäuscht warf sie die Zeitung in den Briefkasten des verrückten Kerls, kehrte dann aber wieder zu Ingvi, der einige Schritte von ihr entfernt war. Jedenfalls schien es sich bei der besagten Person nicht um den Eremiten zu handeln...
„Komm, Rutako-san. Wir klappern noch die letzten Häuser ab und haben für heute Feierabend.“, meinte sie seufzend zu ihrem Kommilitonen, schritt durch das Gartentor und klapperte zusammen mit Ingvi die letzten paar Häuser ab, wo sie noch ein paar Hunde verschreckten und so den Job erfolgreich zu Ende brachten.
 
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