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Job: You must be a hero!

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Job: You must be a hero!


Es war kalt, windig und die ersten Schneeflocken des Winters fielen vom Himmel. Zusammenfassung: Schönes Wetter, solange man im Inneren eines gut beheizten Gebäudes mit einer Tasse Tee aus dem Fenster gucken konnte, ekelhaftes Wetter, wenn man nach draußen gehen musste, um irgendeine Aufgabe zu erledigen. Oder.. etwa doch nicht? Gab es noch Personen, die sich daran erfreuten, den Winter auf den Straßen Shirogakures verbringen zu können? Natürlich gab es die! Denn mindestens ein weißhaariges Wollknäuel konnte es gar nicht abwarten, an diesem Vormittag die Wohnung zu verlassen. „Ich bin dann weg!“, brüllte Chinatsu in Richtung Wohnzimmer und wartete gar nicht ab, bis ihr Bruder Kenshin eine Antwort hätte geben können. Die Haustür wurde im hohen Bogen zugeknallt, sodass die Wände wackelten und zurück blieb ein Chuunin, der seufzte, sich ratlos am Kopf kratzte und schlussendlich über das Benehmen seiner kleinen Schwester nur grinsen konnte.

Aufgeregt sprang die 13-Jährige die Außentreppe des Gebäudes herunter und riss den Mund weit auf, als sie die ersten Schneeflocken auf ihre ausgestreckten Hände fallen sah. Schnee! Echter Schnee! Am liebsten hätte die Hasekura diese Chance genutzt und bereits jetzt versucht, einen Schneemann zu bauen, doch leider musste sie vorher eine Aufgabe erledigen - daher drehte Chinatsu sich auf dem Absatz um und hopste die relativ leeren Straßen Shirogakures entlang. Kurze Hintergrundinformation: Nach einer etwas längeren Pause hatte die Kunoichi endlich wieder einen Brief von der Verwaltung erhalten, in dem sie zu einem Job gerufen wurde, der so toll geklungen hatte, dass die Kleine es kaum bis heute hatte aushalten können. Sie durfte eine echte Superheldin auf einem Kindergeburtstag sein! Wer wollte das denn bitte nicht? Chinatsu kicherte bei dem Gedanken daran, wie sie alle Kinder auf dem Geburtstag beeindrucken würde. Aber vorher musste sie sich mit ihrem Teamkollegen treffen! Tochiba Mushiro.. die Hasekura hatte sich den Namen extra oft durchgelesen, um ihn nicht wieder zu vergessen. Bisher kannte die Kunoichi die Person, die sich hinter diesem Namen verbarg, zwar nicht, aber Chinatsu war wie immer davon überzeugt, in diesem Mushiro einen ganz tollen neuen Freund zu finden! Das musste einfach so sein, seit ihrer Ernennung zum Genin hatte die Kleine schließlich nur ganz viele lustige und nette Menschen kennengelernt. Sofort kamen ihr die verschiedensten Erinnerungen ins Gedächtnis, die ihr ein breites Lächeln ins Gesicht zauberten. Sie bog um die nächste Ecke und konnte sogleich das große Südtor von Jôsei erblicken: Hier sollte sie sich mit ihrem Teamkollegen treffen, denn zusammen mussten sie noch weiter bis nach Konoha reisen. Konoha… da war Chinatsu auch noch nie gewesen. Das machte die ganze Aufgabe gleich doppelt so toll! Zum Äußeren des Wollknäuels: Auf ihrem Kopf trug das Mädchen eine hellblaue Wollmütze mit einem weißen Bommel auf der Spitze, die verhindern sollte, dass die Ohren der jungen Kunoichi durch den kalten Wind auskühlten. Ihre weißen Haare trug sie offen, sodass diese unter der Mütze hervorsprangen und in großen Wellen den Oberkörper hinabfielen. Der Körper der Hasekura war verhüllt von einer dicken Jacke, die Hände waren sicher in Handschuhen verstaut. Insgesamt sah das Mädchen wie ein relativ kleines, dick eingepacktes und von einer voluminösen Ansammlung weißer Haare umhülltes Etwas aus, dessen Kumo-Abzeichen man erst bei genauem Hinsehen an der Stirn erkennen konnte. Na da konnte man nur hoffen, dass Mushiro nicht an Chinatsu vorbeilief, ohne zu wissen, dass es sich bei ihr um die gesuchte Kollegin handelte.
 
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Ach ja... der Winter. Eine Zeit des kühlen Weiß, in der die Welt elegant gekleidet und wunderschön anzusehen war. Eine lustige Zeit, in der alle jüngeren Mitglieder der Gesellschaft große Freude daran haben konnten, die einzigartigen Eigenschaften des Wetters zu nutzen – seien es nun Schneebälle, Schneemänner oder gar Iglus, zu denen ihr Spieltrieb sie führte. Eine Zeit, die viele Leute auch gern dazu nutzten, das Warm ihrer Häuser zu genießen, um miteinander glücklich zu sein.
Für Mushiro war diese Zeit des Jahres eine Qual.
Es war jeder Jahr dasselbe: Eine ganze Weile war es unangenehm kalt, was ihn dazu zwang, seine Garderobe zu wechseln, weil niemand von ihm erwarten konnte, bauchfrei herumzulaufen, wenn er kurz davor war, zu einem Eiszapfen zu werden. Abgesehen davon machte es Winterkleidung nicht wirklich besser; wenn es die frostigen Minusgrade mal nicht tief in seine Jacke schafften, waren die Klamotten viel zu heiß, was zusammen mit der kleinsten Bewegung zu Schweiß führte, den der Wind bei nächster Gelegenheit dafür nutzen würde, ihn tatsächlich einzufrieren. Und als wäre die Kälte allein nicht schon schlimm genug, war da auch noch der Schnee selbst, der nicht nur die eigenen Schritte unangenehm machte – besser konnte der Tochiba das Gefühl nicht beschreiben, es war einfach... nicht schön – sondern ihnen auch noch zusätzliche Lautstärke verlieh, die für einen Shinobi untragbar war. Abgesehen davon schaffte es Schnee immer, in flüssiger Form – als Eiswasser – unter den Stoff zu kommen, den man am Leib trug. Alles in allem war der Winter einfach die Hölle auf Erden!

Zum Glück hatte es erst vor Kurzem angefangen, zu schneien. Wenn man sich umsah, bedeckte zwar hier und da das gefrorene Wasser die Umgebung, aber es war noch nicht so schlimm, dass man nirgendwo hintreten konnte, ohne es gleich unter den Schuhen zu haben. Das änderte aber nichts an der eisigen Kälte, die schon seit ein paar Tagen herrschte und wegen der er einen ordentlichen Mantel hatte anziehen müssen. Vom Farbspektrum her war dieser für ihn maßgeschneiderte Mantel der Familienkluft des Tochiba-Clans nachempfunden, zeigte also das übliche Weiß mit gelben Verzierungen und passte damit ganz gut zu der Welt, in der sie sich nun befanden, das hieß aber nicht, dass die Temperaturen den Jungen in Frieden ließen. Im Gegenteil, als wäre die Jahreszeit allein nicht schon genug, schlug ihm auch noch ein frostiger Wind entgegen, der Tränen in seine Augen trieb und den roten Schal, den er sich um den Hals sowie seine untere Gesichtshälfte geschlungen hatte, damit es schön kuschelig war, kräftig hinter ihm durch die Luft wehen ließ. Zugegeben, der Schal war ein ganzes Stück zu lang, sodass es kein Wunder war, dass eine Menge davon flattern konnte, aber das entschuldigte diesen Wind nicht! Seufzend hoffte der Tochiba, schnell an seinem Ziel anzukommen...

Die Stimmung Mushiros hellte mit einem Mal auf, als ihm etwas ins Auge fiel: Was für manch einen Aussehen mochte wie eine Jacke mit Haaren, zog die geschärften Sinne des Tochiba sofort auf das niedliche Gesicht, das den schmalen Platz zwischen Mütze und Kragen einnahm. Dunkle Haut, die man in dieser Gegend nicht allzu oft sah, ein süßes Stupsnäschen, unschuldig gelb glänzende Augen, die geradezu riesig wirkten, und natürlich waren da noch die etwas offensichtlicheren Haare, die mit ihrer Länge den gesamten Körper des Mädchens zu umrahmen schienen. Dachte dieses niedliche Weibchen etwa, sich mit diesen dicken Klamotten den Blicken eines Kenners entziehen zu können? Bitte! Tochiba Mushiro hatte sein Ziel anvisiert und war schon dabei, zu feuern. „Hey, Süße“, meinte er, während er mit einem Winken näher trat. „Schickes Wetter heute, nicht wahr? Schneit ja nicht so oft hier...“ Der Gesichtsausdruck der Kleinen war mehr als genug, um zu wissen, dass sie auf Schnee stand. Die Freude der Jugend... selbst als Vierzehnjähriger war der Tochiba bereits dazu fähig, diese Art Glücksgefühl zu vermissen. Trotzdem zeigte sich seinem Gegenüber ein strahlendes Lächeln, als er mit dem Zeigefinger den Schal von seinem Gesicht nach unten zog, sodass sie ihn auch richtig sehen konnte. „Ich bin übrigens Mushiro. Darf ich erfahren, wie der kleine Engel vor mir heißt?“
 
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Ob sich Chinatsu langweilte, während sie auf ihren Teamkollegen wartete? Also bitte.. selbstverständlich nicht. Die großen Äuglein blickten begeistert gen Himmel, aufmerksam beobachtete sie jede einzelne Schneeflocke, die federleicht durch die Luft flog, um irgendwann auf dem Boden zu landen. Wunderschön! Immer wieder versuchte die Hasekura, einzelne Flöckchen aus der Luft zu fischen - was ebenfalls eine gute Beschäftigung war, um sich die Zeit zu vertreiben. Allzu lange ließ Mushiro die Kleine allerdings nicht warten, denn schon bald drang eine unbekannte Stimme an die Ohren der Weißhaarigen, die sich sogleich umdrehte, aufschaute und dem Jungen vor sich ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkte. Was sofort ins Auge stach: Rote Haare! Diese kräftige Farbe fiel in den sonst eher weiß-grauen Wintertagen deutlich auf. Mindestens genauso beeindruckend waren die grünen Seelenspiegel ihres Gegenüber.

„Ich mag deine Augen!“, trällerte die Hasekura also los, bevor auch nur eine andere Frage beantwortet worden war. Tja, so war Chinatsu eben. Um Mushiro ansehen zu können, musste die Kunoichi ihren Kopf in den Nacken legen - denn ein paar Zentimeter größer war der Junge schon. Sofort zog sich ein breites Lächeln über ihr Gesicht. „Und das Wetter ist auch toll, da hast du Recht! In Kumo hab ich nie Schnee gesehen… dabei kann man so viel damit machen! Schneeballschlachten und Schneemänner! Oder Schneeengel! Hast du schon einmal einen Schneeengel gemacht, Mushiro-Bro? Oder so ein Haus, aus richtigem Schnee und Eis.. wie hieß das noch… ääääh, na so ein Schneehaus eben!“, plapperte Chinatsu sofort los, mal wieder ohne jede Zurückhaltung oder Feingefühl. Zumindest konnte der Tochiba dadurch sofort einschätzen, womit er es zu tun hatte. Schade eigentlich, dass das Mädchen seine Schmeicheleien überhaupt nicht wahrnahm. Schließlich kam das Mädchen doch noch auf eine richtige Frage ihres Teamkollegen zurück und stellte sich vor. „Ich bin Chinatsu! Aber Natsu ist besser! Freust du dich auch schon auf unseren heutigen Auftrag? Der hört sich richtig toll an! Mindestens so toll wie der Schnee! Hach, der Tag fängt richtig gut an“, lachte die Hasekura und wiegte ihren Kopf freudig hin und her. Meine Güte, heute lief die 13-Jährige aber auch auf Hochtouren. So aufgeregt, wie die Kleine war, packte sie Mushiro an der Hand und zog ihn ein kleines Stück hinter sich her - natürlich nur, um ihm zu verdeutlichen, dass sie losgehen wollte und damit die beiden Genin möglichst schnell in Konoha ankamen. Das Südtor von Jôsei wurde durchquert und nach wenigen Schritten waren sie von dem dichten Wald des Feuerreiches umgeben. Mittlerweile hatte Chinatsu die Hand des Tochiba wieder losgelassen und die gelben Äuglein suchten erneuten Blickkontakt. „Sag mal, bist du schon lange richtiger Ninja? Und kannst du auch was Besonderes? So ein Bluterbe oder so, das finde ich immer ganz spannend!“ Lange um den heißen Brei reden tat die Weißhaarige jedenfalls nicht.
 
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Hand in Hand liefen das junge Mädchen und der großartige Shinobi, den sie an der Hand hielt, durch den Schnee. Händchen haltend traten sie auf, hoben wieder ab, auf dem Weg durch das Tor, das sie vor der wilden Freiheit des Feuerreiches trennte, hinaus aus den sicheren Mauern des Dorfes, in dem sie sich getroffen hatten. Wie in Zeitlupe, umgeben von Schneeflocken, die in der Luft tanzten und richtig zu glitzern schienen, entkamen die beiden dieser Stadt in die Freiheit, wo sie ihre gemeinsame Zeit zusammen glücklich ausleben konnten. Der Atem des Tochiba stockte, er ging vollkommen auf in dem zarten Gefühl von Chinatsus Hand an seiner, in dem Wissen, dass er ihr überallhin folgen würde...

Das Mädchen ließ seine Hand los, und die Magie des Moments verflog innerhalb dieses einen Augenblickes. Mit einem flauen Gefühl im Magen realisierte der Tochiba, dass er nicht die Gelegenheit gehabt hatte, auf ihre Fragen zu antworten, so flink war sie gewesen, und kaum hatte sie seine Hand genommen, waren die Worte, die sie zuvor gesprochen hatte, auch schon in den Hintergrund gerückt. Er erinnerte sich noch gut daran, wie unmöglich sie es ihm gemacht hatte, zu antworten, wie viele Worte sie in so kurzer Zeit hatte sprechen können und wie überrumpelt er davon gewesen war, dass sie seine wohl gewählten Worte sowie die Gesamtheit seiner Vorstellung komplett ignoriert hatte, doch mit welchen Fragen sie ihn beworfen hatte? Nein, daran konnte er sich nicht erinnern... Wie konnte man sich auf solche Trivialitäten konzentrieren wenn man ein so niedliches Gesicht vor sich hatte, oder diese so außergewöhnliche, wunderschöne Haarpracht? Natürlich war auch die in dieser Kälte überraschende Wärme ihres Körpers, die er zu spüren geglaubt hatte, als ihre beiden Körper sich an den Händen vereinten, ein Grund dafür, dass seine Faszination mit ihr seine menschlichen Sinne bei Weitem übertraf...
Aber genug davon! Wenn Mushiro nicht langsam anfing, sich zu konzentrieren, würde sie merken, dass er Probleme damit hatte, ihr richtig zuzuhören, und das wäre ihrer Meinung von ihm sicher nicht zuträglich. Was wollte das Weißhaar nun wissen? Mehr über ihn? Ein breites Lächeln legte sich auf die Lippen des Tochiba. Eine Gelegenheit, vor seinem kleinen Engel anzug-... mit ihr Informationen auszutauschen, lag definitiv in seinen Vorstellungen des heutigen Tages! „Nun, wenn du schon fragst“, meinte er mit einem leichten Nicken, seine coole Fassade so gut wie möglich aufrecht erhaltend. Das breite Grinsen auf seinem Gesicht mochte dem im Weg stehen, doch das bemerkte der Rotschopf kaum. „Ich bin schon eine ganze Weile als Shinobi unterwegs, weißt du. Ein paar Jahre. Ich bin recht gut darin, weil... ich tatsächlich eine besondere Fähigkeit habe.“ Dem Mädchen ein kurzes Zwinkern zusendend, zog er wieder den Schal nach oben, um mysteriöser zu wirken. „Aber ich rede nicht von einem Bluterbe oder einer Clantechnik. Nein, meine Fähigkeit ist einzigartig. Ich kann etwas, das niemandem sonst vergönnt ist...“ Nun ja... eventuell gab es den ein oder anderen Shinobi, der ein photographisches Gedächtnis hatte. Woher sollte Mushiro das bitte wissen? Er kannte zumindest keine. Und es gab definitiv keinen ganzen Clan, der darauf basierte, sich an Dinge zu erinnern, also konnte der Tochiba sich auf jeden Fall als etwas Einzigartiges ansehen! „Meine besondere Technik... ist die Fähigkeit, alles zu erkennen, wenn ich es nur einmal gesehen habe! Es gibt kein Jutsu, das mich überrascht. Keinen Angriff, den ich nicht schon kenne. Keine Strategie, die ich nicht durchschauen könnte. Man könnte sagen, im Kampf kann ich... in die Zukunft sehen!“ War das etwas zu dick aufgetragen? Hm... vermutlich nicht. Wenn man genau darüber nachdachte, war das eine sehr akkurate Beschreibung dessen, was er konnte! Vielleicht... Ach, nicht so wichtig. Es stimmte schon irgendwie, also hatte er seine süße Begleiterin nicht belogen! Zeit, das Thema zu wechseln, bevor sie genauer nachfragte und alles auseinander fiel... „Nun, jedenfalls, wie viel Erfahrung hast du denn so? Bist bestimmt selbst echt toll, Natsu-chan!“

Daran, dass er noch einen Auftrag zu erledigen hatte, dachte der Junge übrigens schon lange nicht mehr...
 
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Mushiro war echt cool! Und so unglaublich mysteriös, wie man nur sein konnte! Chinatsu war vollkommen begeistert und je mehr der Rothaarige sprach, desto größer wurden ihre gelben Kulleraugen. Tatsächlich hatte der Tochiba eine besondere Fähigkeit, eine Sache, die sonst niemand konnte. Wow! Und dann wollte er nicht darüber sprechen? Das war aber gemein! Erst die Neugierde wecken und dann doch einen Rückzieher machen! Chinatsu wollte sogleich protestieren, hatte bereits Luft geholt und den Mund geöffnet - doch dann ging ihr Teamkollege doch noch auf ein paar Details ein. Eifrig nickte die Kleine, um zu verdeutlichen, dass sie aufmerksam zuhörte und auch verstand. Und am Ende lachte sie begeistert und klatschte in die Hände - was durch die Handschuhe abgedämpft zwar kein klatschendes Geräusch verursachte, aber es ging ja auch eher um die Geste an sich.. „Mushiro-Bro, das ist echt super! Du kannst in die Zukunft sehen, sowas würde ich auch gerne können. Es gibt bestimmt keinen Gegner, der es mit dir aufnehmen könnte!“, unterstütze sie ihn auch noch mit seiner Angeberei (was Chinatsu so natürlich überhaupt nicht wahrnahm) und puschte den Ego des Tochiba mit ihrem Verhalten sicherlich nur noch weiter. Irgendwie erinnerte Mushiro das Mädchen an Izuya - warum konnte sie sich nicht so recht erklären, aber wahrscheinlich lag es daran, dass beide so unglaublich tolle Ninja waren, die ganz besondere Fähigkeiten hatten und sich von normalen Menschen abhoben. Ja, daran musste es liegen. „Hoffentlich kann ich mal sehen, wie du in die Zukunft guckst! Das musst du mir unbedingt mal zeigen!“, beendete sie das Thema vorerst, um dann auf die Frage einzugehen, die ihr gestellt worden war. Ein selbstbewusstes Grinsen zog sich von einem Ohr zum Anderen, als sie nickte - und der weiße Bommel ihrer Mütze nach vorne und hinten flog. „Ich bin auch schon echt lange Ninja!“ Naja, so lange auch wieder nicht, aber das kam bekanntlich immer auf den Blickwinkel des Betrachters an. „Und ich habe schon ganz viel gemacht. Ich habe zum Beispiel mit einer echten Sekte zu tun gehabt! Ich habe sogar den Imperator von zwölf krassen Geistern kennengelernt. Der war echt nett und lustig! Ah und Theater habe ich auch gespielt, da war auch ein Geist! Und ich habe auch zwei Geister kennengelernt, die eine alte Frau geärgert haben!“ Geister, Geister, Geister… ja, also irgendwie hatte die Hasekura in ihrer bisherigen Karriere als Kunoichi sehr viel mit übernatürlichen Wesen zu tun gehabt. Nicht, dass sie das schlecht finden würde, es war nur auffällig, wie oft das Schicksal das weißhaarige Wollknäuel mit solch merkwürdigen Dingen in Verbindung brachte. Das alles klang für Mushiro nun sicherlich eher verwirrend als erklärend, aber wie so oft dachte Chinatsu darüber gar nicht nach. Sie fand es einfach nur spannend, einer neuen Person von ihren Erfahrungen berichten zu können.

Nach einem kleinen Fußmarsch durch den Winter-Wunder-Wald des Feuerreiches kamen die Genin schließlich bei den Toren Konohas an. Die Temperaturen hatten sich natürlich nicht geändert, der Wind wehte immer noch, der feine Schnee fiel weiterhin vom Himmel: Und so langsam wurde auch eine Schneeschicht auf dem Boden erkennbar. Der Wunsch von Chinatsu, einen Schneemann zu bauen, wurde bei diesem Anblick immer größer. Zum Glück konnte sie sich noch zusammenreißen... „Mushiro-Bro, du kommst doch von hier, oder?“ Sie deutete auf sein Konoha-Abzeichen. „Weißt du denn, wo wir hin müssen? Ich war nämlich noch nie hier!“
 
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Das Beeindrucken seiner Begleiterin hatte wundervoll funktioniert! Chinatsu zweifelte nicht an seiner Darstellung seiner Fähigkeiten, die natürlich vollkommen der Wahrheit entsprach, denn er würde ja nie ein Mädchen anlügen. Eventuell hatte er es ein wenig aufgebauscht, aber an sich war die Bewunderung, die ihm das süße kleine Etwas zusandte, komplett verdient und auf Ehrlichkeit aufgebaut. Das selbstbewusste Lächeln auf den Lippen des Toshiba zeigte seine Zufriedenheit mit der Situation, während er den Worten der jungen Dame zuhörte. Und sie hatte Interessantes zu erzählen... wenn man sich für Übernatürliches interessierte. Sie redete lediglich über Geister, die sie auf ihren Missionen getroffen hatte... Ein wenig unwohl fühlte sich der Rotschopf damit tatsächlich. Gab es von denen denn wirklich so viele...?
Natürlich war der Vater Mushiros ein nüchterner, rationaler Mann gewesen, der wenig auf Geistergeschichten und Mythen gab. Diese Skepsis hatte er recht erfolgreich an seinen Sohn weiterzugeben versucht... doch er war nicht der einzige Faktor in dessen Erziehung gewesen. Oftmals hatte Kenshin, der Großvater des Jungen, lachend seine Geschichtsstunden damit beendet, dass er inzwischen an alles zu glauben bereit war. Er habe Vieles gesehen, das unvorstellbar schien, und nun etwas als unmöglich abzutun, sei eine Torheit... so in etwa hatte er es immer gesagt. Kein Wunder also, dass Mushiro Geister nicht vollständig ausschließen konnte...
Innerlich kopfschüttelnd tat er den Gedanken allerdings ab. Und was, wenn es Geister gab? Mushiro hatte viel Überstanden, weil er viel aus seinem Leben machen musste. Davon würden ihn Tote sicher nicht aufhalten! Er musste sich auf wichtigere Dinge konzentrieren; Chinatsu zum Beispiel. „Klingt, als hättest du ne Menge erlebt. Nicht übel.“ Zufrieden den Smalltalk mit seiner Begleiterin weiterführend, wünschte sich der Rotschopf, diese gemeinsame Zeit würde ewig anhalten. Er hatte das energetische Weißhaar gerade erst kennen gelernt, aber er konnte sich jetzt schon gut vorstellen, die Zukunft mit ihr zu verbringen...

Als sie gemeinsam vor den Toren Konohas standen, musste Shiro sich aber wieder mit der Realität anfreunden: Er und Chinatsu... sie waren nicht auf einem schönen Spaziergang im Wald. Sie hatten eine Aufgabe zu erledigen... Die Augen schließend, konzentrierte er sich einen Moment lang, um sich die Daten des Auftrages wieder ins Gedächtnis zu rufen. Die Adresse war... ah, ja.
Mit einem kurzen Nicken hoben sich die Lieder des Tochiba wieder. „Klar, ich weiß, wo das ist“, meinte er und setzte sich in Bewegung. „Folg mir einfach, Natsu-chan.“ Mit den Händen in den Jackentaschen spazierte er die Straßen entlang und betrachtete die Häuser. Es war jetzt schon gut drei Monate her, dass er das letzte Mal seine Familie besucht hatte... Das fühlte sich komisch an. In seiner Anfangszeit als Shinobi war er dauernd hierher gekommen. Inzwischen hatte er dafür kaum noch Zeit. Es gab ihm das Gefühl, langsam aber sicher etwas zu verlieren, das ihm wichtig war... Kopfschüttelnd ignorierte er diesen Gedanken. Die Arbeit war wichtig. Wenn er seiner Familie zeigen wollte, dass er es wert war, ihren Namen zu tragen, konnte er sich nicht zurückhalten lassen – selbst von ihnen nicht. Außerdem... sein Blick wanderte zu dem Mädchen, das fröhlich neben ihm lief. Ein warmes, ehrliches Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Nein... er hatte überhaupt nichts verloren. Er gewann immer wieder Neues.
„Sag mal, Natsu-chan...“, fragte er ruhig und sah zu ihr hinunter. „Was hältst du eigentlich von unserer Aufgabe? Gefällt dir bestimmt, nicht wahr?“ Er konnte sich gut vorstellen, dass sie begeistert war davon, ein wenig posieren zu können. Zugegeben, ihm selbst gefiel es ja auch ganz gut, ein wenig zu schauspielern – wenn er ein Hobby hatte, dann wohl das. Außerdem war das kleine Energiebündel offensichtlich ziemlich gut drauf, also kam der Gedanke, sie könnte mit ihrem Job nicht zufrieden sein, gar nicht auf. Sie war bestimmt kreativ gewesen, als sie sich überlegen musste, was für einen Helden sie darstellen wollte. Jetzt, wo er darüber nachdachte... eigentlich interessierte es ihn schon, auf was für Ideen sie kam. Immerhin wirkte sie wie jemand, der jede Gelegenheit nutzen würde, ein bisschen Spaß zu haben!
Eine gewisse Spannung konnte er nicht abstreiten, als er sie also danach fragte: „Hey, würdest du mir eigentlich sagen, was für eine Heldin du dir ausgedacht hast? Würde mich echt interessieren!“
 
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Wie gut, dass man sich auf den Tochiba verlassen konnte! Der hatte voll den Plan und wusste, wo sie hingehen mussten – die Hasekura war mal wieder beeindruckt und lies sich das auch offensichtlich anmerken. Sie lachte fröhlich, als Mushiro sie fragte, was sie von der ganzen Aufgabe hielt. „Die ist klasse!“, trötete die Kleine sofort los, wippte mit ihrem Kopf mal zur rechten, dann wieder zu linken Seite und kicherte abschließend. „Ich wollte schon immer mal Superheld spielen. Früher haben Kenshin und ich oft so getan, als wären wir Superhelden mit gaaaaaanz besonderen Fähigkeiten. Dann sind wir immer durch Kumogakure gerannt und haben die Leute geärgert – das hat mir immer viel Spaß gemacht. Und heute ist es sogar ganz offiziell unser Auftrag, Helden zu spielen. Also.. ist es gar kein Spiel mehr, sondern so richtig echt! Wow, so habe ich da ja noch gar nicht drüber nachgedacht, das macht es ja noch besser!“ Eindeutig: Chinatsu sprach zu viel. Einmal angefangen, war es schwer für das Mädchen, einen Punkt zu setzen. Merkte sie das? Selbstverständlich nicht. Man konnte nur hoffen, dass sich dies mit der Pubertät legen würde, andernfalls… nunja, egal. Plötzlich funkelten die gelben Äuglein der 13-Jährigen, als sie darauf angesprochen wurde, welche Art von Held sie verkörpern wollen würde. Endlich! Auf diese Frage hatte die Weißhaarige gewartet! „Na, die Heldin, die ich schon immer gewesen bin! Bewundert von Kindern, gefürchtet von Erwachsenen und beneidet von allen anderen Helden… ich bin Super-Blümchen!“ Gleich mit diesen Worten blieb die Genin stehen, brachte sich in Pose und riss einen Arm in die Höhe, während ein breites, aber auch selbstbewusstes Grinsen auf ihren Lippen lag. Ehhh… Super-was? Blümchen? Ja, sicherlich gefürchtet von allen Erwachsenen dieser Erde.

„Ihr seid die Ninja, oder?“ Leider blieb Chinatsu gar keine Zeit, um den begeisterten Gesichtsausdruck von Mushiro zu sehen, denn sie waren schneller bei besagtem Haus angekommen, als anfangs erwartet. Mitten in ihrer Pose stehend, blinzelte die Hasekura, als sie einen jungen Mann auf die Genin zustürmen sah, dessen Brille schief auf der Nase saß und dessen braune Haare in seinem Gesicht hingen. „Ja, ja, ganz sicher. Wir haben auf euch gewartet, was habt ihr nur so lange gebraucht? Alle Gäste sind schon da, los, los!“ Der junge Mann packte sowohl Chinatsu als auch Mushiro an den Händen und zog sie hinter sich her. Berührungsängste schien der Kerl jedenfalls nicht zu besitzen. War der die ganze Zeit hier draußen rumgelaufen und hatte nur darauf gewartet, dass die Genin auftauchten? Schien fast so. Traurig, wenn man nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen wusste. „Also, unser Sohn ist im Garten, zusammen mit seinen Freunden. Wenn wir gleich ins Haus gehen, dann seid ganz still… ich wiederhole: Still. Er soll nicht merken, dass ihr da seid und soll euch nicht sehen, bevor ihr euch verkleidet habt, verstanden?“ Chinatsu nickte schweigend, eine so bestimmende Persönlichkeit hatte sie schon lange nicht mehr vor sich gehabt. Das minderte natürlich keinesfalls ihre Vorfreude, weshalb sie weiterhin dumm vor sich hin lächelte. An der Haustür angekommen konnte die Hasekura bereits das Gelächter mehrere Kinder vernehmen. Die Party musste bereits in vollem Gange sein! „Also, noch Fragen? Nein? Na, dann hopp, hopp. Folgt mir!“, sprach der Mann weiter, schloss die Haustür auf und deutete hektisch an, dass Mushiro und Chinatsu eintreten sollten.


(Ooc: Weihnachtsstress, Karneval-Stress, Oster-Stress... such dir was aus. Sorry, einfach nur... sorry.)
 
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Mit einem zufriedenen Lächeln hörte Mushiro Chinatsu zu, entnahm ihren Worten, dass er Recht hatte: Sie freute sich sehr darauf, sich in Schale werfen und als Heldin aufspielen zu können. Zugegeben, er hatte auch kein Problem damit, bewundert zu werden für seine heroische Natur...
Was ihm auffiel, war, dass sie den Namen Kenshin in den Mund nahm. Selbstverständlich meinte sie jemanden, den er nicht kannte, auch wenn sie es sagte, als würde sie von ihm erwarten, seinen Namen zu wissen. Sie war schon ein amüsantes Mädchen, wirklich süß von ihrem Charakter her und mit einem Körperbau, der dazu passte. Die Hasekura war vergleichbar mit einem leckeren Kaubonbon, das vor Zucker nur so übersprühte, köstlich und lieblich zu gleich, sodass man gar nicht anders konnte, als sich daran laben, es verspeisen zu wollen... Aber das war nicht der einzige Grund, warum ihre Worte das Gedächtnis des Rotschopfes weckten. Auch wenn sie ihn nicht meinte, verband er natürlich seinen Großvater mit diesem Namen, der ihn aufgezogen und trainiert hatte. Dieses große Monster, dem er nacheiferte, der Shinobi unter den Shinobi, dessen Bild Mushiro selbst eines Tages übertrumpfen wollte. Noch war er von diesem Ziel weit entfernt, doch die Menschen der nächsten Generation, die Kinder, vor denen er heute Auftrat, würden ihn bewundern und Legenden über ihn erzählen! Heute war eine erste Chance, sein Gesicht und seinen Namen zu verbreiten und zu dem Helden von Shirogakure zu werden, als den ihn eines Tages jeder kennen würde!

Nicht einmal der unhöfliche Auftraggeber konnte Mushiro von seiner Rolle heute ablenken, von diesem Meilenstein auf seinem Weg zum größten aller Shinobi. Natürlich regte er sich über ihn auf, darüber, wie er sie hetzte oder dass er, anstatt ihnen für ihre wertvolle Zeit zu danken, über sie herzog und auch noch dachte, er könne sich aufspielen! Wäre er nicht ihr Boss gewesen hätte Mushiro ihm sicher die Meinung gesagt! Eventuell hätte er es auch so getan, würde das niedliche Mädchen an seiner Seite ihn nicht versöhnlicher Stimmen. So nickte er allerdings nur höflich und trat ein wie angewiesen, bereit, in sein Kostüm zu wechseln...
Nach kaum einer Minute trat der Tochiba dann auch schon wieder aus dem Umkleideraum hervor, heroisch und beeindruckend, wie er nun einmal war. Seine Augen verdeckt von einer roten Maske, die er über sein Gesicht gezogen hatte – statt den typischen Bändern mit Augenlöchern, die man bei den meisten Helden beobachtete, hatte er sich für eine aufgesetzte Vogelmaske entschlossen, wie man sie auf hochklassigen Bällen sah. Zwar hatte er lange nicht mehr an einem solchen teilgenommen, aber Ausrüstung für gehobene Anlässe hatte er natürlich immer zuhause bereit. Direkt darunter zeigte sich noch immer sein roter Schal, der sich in voller Länge hinter ihm bis zum Boden zog, vergleichbar mit einem Cape, wie man es aus jedem Comic kannte. Die Arme des Jungen wurden größtenteils bedeckt von seiner Jacke, die nur teils seinen Bauch und damit sein relativ deutliches Sixpack freigab. Farblich harmonierte das weiße Outfit recht gut mit dem rot, dass darüber in Halswärmer und Haar vertreten war und passte auch zu den einen ordentlichen Kontrast gebenden schwarzen Hosen, die sich über seine Beine zogen. Abgeschlossen mit den Stiefeln, die in diesem kühlen Wetter unvermeidlich waren, zeigte sich das finale Bild dieses großen Helden – Shiro-sama!

… Moment.
Wie der aufmerksame Beobachter eventuell bemerken konnte, hatte sich das Aussehen des Tochiba nur minimal verändert – er hatte lediglich den Mantel abgelegt und dafür die Maske aufgesetzt. Und da der Mantel die gleiche Musterung hatte wie seine Familienkleidung... sah er wirklich so aus wie zuvor! Glück nur, dass der Vater des Geburtstagskindes ihn nicht musterte, ihn nur unter Murmeln einen kurzen Blick zuwarf, ohne wirklich darauf zu achten, was für ein Outfit er trug – es missfiel ihm offenbar sehr, darauf warten zu müssen, dass Chinatsu mit dem Umziehen fertig war, obwohl es noch gar nicht so lange dauerte...
 
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Die Auftraggeber von heute hatten es aber auch immer schrecklich eilig. Nein, nein, nein, so ging das aber nicht. Wäre Chinatsu eine andere Persönlichkeit gewesen, hätte sie ihm klar gesagt, dass man so nicht mit ihr umspringen konnte… dumm nur, dass die Hasekura gar nicht bemerkte, was für einen Stress der junge Mann vor ihr machte. Sie glaubte höchstens, dass er sich genauso sehr wie sie auf den Auftritt der Superhelden freute und es deshalb kaum noch erwarten konnte. Das war doch schön! Zusammen mit Mushiro folgte die Kleine also in das Innere des Hauses und wurde schnell den Flur entlang zu zwei Zimmern geführt. In dem einen Raum sollte der Tochiba sich umkleiden, der andere stand der 13-Jährigen zur Verfügung. Die gelben Äuglein sahen noch einen kurzen Moment zu Mushiro, der entschlossen in seinen Umkleideraum trat, bevor sie bereits von dem netten Herr Auftraggeber in das andere Zimmer geschoben wurde und die Tür sich hinter ihr schloss.

Ein paar Minuten dauerte es schon, bis Chinatsu sich fertig umgezogen hatte – denn im Gegensatz zum männlichen Kollegen hatte sich das Äußere der Kunoichi doch ein ganzes Stück verändert. Als sich die Tür des Zimmers öffnete und die Hasekura zurück in den Flur trat, hatte sie ihre vorherige Kleidung komplett abgelegt. Stattdessen war der kleine Körper von einem Haufen gefalteter und ineinander verknoteter Papierblätter verdeckt. Ein Origami-Kleid – für einen Unwissenden kaum verständlich, wie Chinatsu ein solches Kleidungsstück in so kurzer Zeit hatte aus dem Ärmel zaubern können. Das Papier-Kleid ließ die Arme der Hasekura komplett frei, der Kragen zeichnete sich durch mehrere, kleine Blätter aus, die übereinander lagen und so mehrere Schichten bildeten. Ansonsten betonte das Kleidungsstück durchaus die schlanke Figur des Oberkörpers von Chinatsu, wobei der untere Teil des Kleides sich in einer Art Halbkugel bis auf Höhe der Knie aufplusterte und dort endete. Der obere Teil des Gesichtes der 13-Jährigen war durch eine Papier-Maske verdeckt, die sich an der Oberseite zu einer großen Fächerform aufspaltete. Wenn das mal kein schickes Helden-Outfit war! Sogar der vorher so hektische Auftraggeber musste zweimal hingucken und zumindest für einen kurzen Moment konnte man echte Beeindruckung aus seinem Gesicht lesen. Chinatsu kümmerte sich darum allerdings nicht, sondern wandte sich sofort lächelnd an Mushiro. „Mushiro-Bro, bist du das?“ Vergewisserte sie sich und lachte dann. „Dein Outfit ist voll toll!“ Sie trat zu ihm, zupfte kurz an der Kleidung und betrachtete dann die rote Maske. Der Weißhaarigen fiel gar nicht auf, dass sich das Äußere des Tochiba kaum verändert hatte – sie war zu abgelenkt von der Vogelmaske, die sie so noch nie gesehen hatte. Doch mittlerweile hatte auch der Auftraggeber sich wieder gefangen und unterbrach die Genin in ihrem sich anbahnenden Gespräch. „Dann können wir ja jetzt loslegen, die Kinder warten schon. Kommt, kommt.“ Er packte Mushiro und Chinatsu an den Händen und zog sie hinter sich her, stellte sie dann in einem Raum (es sah wie das Wohnzimmer aus) ab und drehte sich noch einmal zu ihnen. „Ich gehe jetzt raus in den Garten und werde euch ankündigen. Sobald ihr euer Zeichen hört, kommt ihr hinterher. Und vergesst nicht, dass ihr Superhelden seid. Also verhaltet euch auch so!“ Noch bevor man hätte nachfragen können, was besagtes Zeichen sein sollte, verschwand der Mann durch die naheliegende Terrassentür nach draußen. Da fiel der Weißhaarigen ein: Mushiro hatte gar nicht verraten, was für einen Superhelden er selbst spielen wollte. Die Hasekura öffnete den Mund, wollte gerade nachfragen, da hörte sie draußen die laute Stimme des Auftraggebers sagen: „Und hier sind die SUPERHELDEN!“ Das Zeichen? Oder.. doch, das war doch das Zeichen, ganz sicher. Chinatsu sah unschlüssig zu dem Tochiba, darauf wartend, wie er reagierte – er konnte das sicherlich besser einschätzen als sie.
 
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Interessiert betrachtete Mushiro das Kleidungsstück, das Chinatsu von einer süßen, jungen Dame zu einer unbezwingbaren Heldin werden lassen sollte. Gefaltetes Papier, daraus bestand es größtenteils... Sehr modern und künstlerisch, eindeutig. Wie hatte sie sich zuvor noch genannt? Super-Blümchen? Dann sollte die Art, wie das Papier sich ausbreitete, wohl dem sanften Öffnen einer morgendlich erblühenden Knospe nachempfunden sein? Ja, vermutlich war es etwas in der Richtung... Kinder waren vermutlich zu dämlich, das zu kapieren – so schoss es Mushiro durch den Kopf – aber immerhin sollten sie nicht auf den Gedanken kommen, sie in Frage zu stellen. Es wäre doch eine Schande, wenn das wohl erdachte und vermutlich hart erarbeitete Kostüm der Hasekura durch diese jungen Barbaren keinen Respekt erhalten würde!

„Okay... dann ist es jetzt wohl Zeit für die Vorführung“, meinte Mushiro gelassen und schenkte seiner Begleitung ein selbstsicheres Grinsen. Selbstsicherheit war cool, nicht wahr? „Was dagegen, wenn ich anfange, Natsu-chan?“, fragte er, ehe er sich lächelnd dem Ausgang zuwandte und bereits seine Hände zu Fingerzeichen zusammen legte...
Die Kinder warteten schon gespannt und starrten auf den Eingang, als plötzlich eine Stimme hinter ihnen ertönte: „Hohohoo! Wartet ihr etwa... auf mich?!“ Erstaunt über die tiefe, scharfe Stimme, die über den Garten hinwegschnitt, wandten sich die Partygäste um, sahen Mushiro dort stehen, aufrecht, überzeugt, mit gekreuzten Armen und strahlendem Grinsen. Ein leises „Whoa“ ging durch die Gruppe, als die Anwesenden seine Maske sahen und unter seiner Größe zu schrumpfen schienen. Selbst, wenn er nicht zu hoch gewachsen war, türmte Mushiro über diesen Kindern immer noch auf, und mit seinem selbstsicheren Auftreten strahlte er eine Aura aus, die sie einfach respektieren mussten. Der Überraschungseffekt kam noch dazu; sie zu überzeugen gestaltete sich bis jetzt einfacher als erwartet.
„Ich grüße euch, junge Nachwuchshelden!“, rief er mit dem Bariton, zu dem das Jutsu des Stimmenimitators den Klang seiner Stimme gemacht hatte – nur, um auch wirklich dem Bild des männlichen Helden so gerecht zu werden wie möglich. „Ich bin der Held, der das Feuerreich beschützt mit seiner unendlichen Macht; der Held, dessen Silhouette noch zu schnell ist für seine Feinde; der Mann, der den Himmel zu Boden reißt – der einzigartige Shiro-sama!“ Er machte einen Ausfallschritt nach vorne, hob triumphal die Faust vor sich und packte seinen Unterarm mit der freien linken Hand. Die Luft um ihn herum schien regelrecht zu glitzern – zumindest tat sie das in den Köpfen der Kinder. Mit wenigen Ausnahmen schienen die Gäste der Feier begeistert zu sein. Einige Jungen sahen diesem „Helden“ noch ein wenig skeptisch entgegen, doch das war völlig in Ordnung. Bisher hatten sie noch gar nichts gesehen... „Hohoo! Doch selbst ein großer Held wie ich kann die Welt nicht allein retten! Wo ist denn meine wundervolle Begleitung?“ Wenn das kein Stichwort war...
 
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Natürlich hatte Chinatsu nichts dagegen, wenn Mushiro den Anfang bei diesem kleinen Job machte. Die Kleine war sogar überzeugt davon, sich von dem Rothaarigen direkt das richtige Auftreten vor den Kindern abgucken zu können, um dann in ähnlich cooler Art und Weise selbst vor den Gästen auftauchen zu können und von sich als Heldin zu überzeugen. Mindestens genauso gespannt wie die Partygäste beobachtete die Hasekura also, wie der Teamkollege zuerst verschwand und dann am anderen Ende des Gartens auftauchte, um dort mit deutlich männlicheren Stimme den Auftritt einzuleiten. Die gelben Äuglein wurden groß und rund: Mushiro war einfach so unglaublich cool! Chinatsu wünschte sich, dass auch nur einen Bruchteil dieser Coolness auf sie übergehen würde. Shiro-sama? Einen besseren Heldennamen konnte es gar nicht geben! Der stellte sogar Super-Blümchen in den Schatten! Vor Begeisterung hätte die Kunoichi beinahe das Stichwort verpasst, mit dem der Tochiba zu verstehen geben wollte, dass sie nun ebenfalls kommen sollte. Daher verstrichen ein paar Sekunden nach den Worten von Mushiro, ohne dass die wundervolle Begleitung in Erscheinung trat. Die Kinder besahen Shiro-sama mit schief gelegtem Kopf und misstrauischem Blick….

…. doch zum Glück kam Chinatsu dann doch noch hinterher gesprungen - im Gegensatz zu dem Kollegen allerdings normal durch den Eingang. „Shiro-samaaaaaa~“, trällerte sie und kam mit einer Drehung und einem breitem Grinsen im Gesicht neben dem männlichen Helden zum Stehen. Ihre Stimme hatte die Hasekura nicht verstellt: Sie war also immer noch so hell und irgendwie kindlich wie zuvor. „Super-Blümchen ist zur Stelle!“ Mit festem Stand hob die 13-Jährige beide Hände an und deutete sowohl mit Rechter als auch Linker ein Peace-Zeichen in Richtung der Kinder an, die so aussahen, als würden sie das Papier-Kleid nicht ganz so toll finden wie das Outfit von Mushiro. Naja und der Superheldenname hatte auch nicht für mehr Begeisterung gesorgt… gut, dass die Weißhaarige das nicht wirklich bemerkte und sich daher nicht davon beirren lies. „Was soll denn ein Super-Blümchen sein?“, rief eines der Kinder und verzog die Mundwinkel nach unten. Einige andere Kinder stimmten der Frage murmelnd zu. Chinatsu lachte. „Was sollte ein Super-Blümchen nicht sein? Ein Super-Blümchen ist ALLES und noch viel mehr!“ Das waren verdammt große Worte und wahrscheinlich verstand nicht einmal die Kunoichi so genau, was sie da von sich gegeben hatte. Die kurz eingetretene Stille nutzte die Hasekura, um in ihre Tasche zu greifen, ein kurzes Fingerzeichen zu formen und dann einige Papierblätter in die Luft zu werfen - wie von Zauberhand verwandelten diese sich in einige Origami-Blumen, die langsam zu Boden segelten und von den Kindern aufgefangen wurden. Nicht alle Kinder waren überzeugt, aber immerhin ein paar applaudierten eifrig. Das kam einfach immer gut an! Die 13-Jährige tänzelte einmal um Mushiro herum und deutete dann lachend mit beiden Händen auf den Rothaarigen. „Wenn euch das schon gefallen hat, dann wartet mal ab, was ihr gleich zu sehen bekommt. Shiro-samaaaaaa~“, leitete sie dann ein. Na? Mushiro wusste bestimmt genau, wie er weitermachen wollte.
 
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Ein paar Sekunden vergingen, nachdem Mushiro so beschwingt seine Begleiterin angekündigt hatte, und es geschah nichts. Eine leichte Unsicherheit schlich sich bei ihm ein – hatte Chinatsu etwa Lampenfieber bekommen? Sorgte sie sich, dass selbst ihr Enthusiasmus gegenüber seinem Auftritt untergehen würde? Oder dachte sie eher darüber nach, dass diese Kinder einer intellektuell überlegenen Aufführung wie der ihren verständnislos gegenüberstehen könnten? Kurz die Augen schließend, sendete der Tochiba dem Mädchen geistige und emotionale Unterstützung entgegen: „Keine Sorge, meine Schöne! Deine grazile Energie und zarte Schönheit wird selbst diesen Barbaren nicht verborgen bleiben! Wage es; komm her zu mir, in die Arme deines strahlenden Prinzen!“
Und es funktionierte! Kaum hatte er diese Gedanken versandt, hörte er auch schon, wie sie seinen Namen rief: „Shiro-samaaaaaa~“ Unwillkürlich öffnete er seine eigenen Arme, bereit, das ihm sicher entgegen springende Mädchen an seinen Körper zu drücken und mit ihr diesen romantischen Moment zu teilen. Langsam hoben sich seine Augenlider wieder, blickten in die Richtung, aus der seine Liebste zu ihm geeilt kam... und die Realität, die sich vor seinen Pupillen zeigte, war weit enttäuschender als alles, was er sich je hätte träumen lassen können. Anstatt willig in seine Arme zu hüpfen, hatte sich die Hasekura neben ihm positioniert, und alles, was seine erhobenen Hände ihm brachten, war eine weitere, überzogene Heldenpose, die vermutlich eher lächerlich als heroisch wirkte. Seine Gliedmaßen wieder zu sich zurückziehend, lauschte der Rotschopf seiner Geliebten, die den Kindern ihre brillante Kostümidee und Namensgebung zu erklären versuchte. Als nächstes warf sie Papier in die Luft, das sich auf ein Fingerzeichen hin in Blüten faltete; üblicherweise wäre Mushiro nun begeistert, würde geistig darüber philosophieren, was für ein unglaubliches Mädchen sie für ein Bluterbe wie dieses sein musste und wie gut es zu einem filigranen, eleganten Mädchen wie ihr passte, wandlungsfähig und vielfältig... Doch das Gefühl seines kühlenden Körpers, nicht gewärmt durch die kleine Figur seiner Geliebten, alleingelassen in den eisigen Winden des Winters lenkte ihn ab von allem Glück, das er je hätte empfinden können! Es lenkte ihn so sehr ab, dass er sehr überrascht wurde von der Erwartung, die durch die Gesten der Hasekura auf ihn gelegt wurde: Die Erwartung, dass er sogleich etwas noch weit imposanteres präsentieren würde. Sie stellte ihn hin, als wisse er genau, was er tun sollte... als wäre irgendetwas hiervon abgesprochen und nicht pure Improvisation...

„In Ordnung...“, schoss es ihm durch den Kopf, während er leicht ausatmete und die Hand nach einer der langsam zu Boden segelnden Blüten ausstreckte, um diese elegant aufzufangen. „Wenn wir hier unsere Kekkei Genkai präsentieren, muss ich mich ja nicht zurückhalten...“ Das dünne Papier zwischen seinen Fingern spürend, lächelte der Tochiba in die Menge, zog sie alle in seinen Bann. „Kinder... worin, glaubt ihr, liegt die wahre Macht dieser Welt?“, rief Mushiro mit seiner tiefen Stimme in den Garten hinaus, und von Seiten der jungen Zuschauer kamen unterschiedlichste Antworten. Ein klarer Favorit war 'die Stärke, um den Bösen in den Hintern zu treten' oder auch typische Fähigkeiten wie Unverwundbarkeit und Laserstrahlen. Ein paar der Jungen, die vermutlich etwas zu viel Anime geschaut hatten, sprachen von Dingen wie wahrer Freundschaft, was zwar näher dran war, aber doch so weit entfernt. Erst, als ein junges Mädchen ihren Mund aufmachte, hörte der Tochiba, worauf er gewartet hatte: „Wahre Liebe!“ Kaum hatte sie gesprochen, wandte er sich ihr auch schon zu, und innerhalb eines Augenzwinkerns stand er vor dem Mädchen, senkte sich auf ein Knie, um ihr in die Augen zu sehen. „Meine Kleine... darf ich fragen, wie dein Name ist?“ „Ah...! M-mein Name ist Nobue!“, rief sie aus, ihr Gesicht tief gerötet vor diesem so gefassten Helden mit dem strahlenden Lächeln. „Nobue-chan...“, wiederholte Mushiro ruhig und stand wieder auf, um sich mit einer Drehung der gesamten Masse zuzuwenden. „Ich sehe, dass Nobue-chan ein großes Verständnis für wahre Macht besitzt! Natürlich ist es wichtig, den Schurken dieser Welt das Handwerk zu legen, doch woher nimmt man solch eine Kraft? Die Antwort... ist Liebe!“ Er hob die Blüte Chinatsus wieder an, hielt sie in die schwach scheinenden Strahlen der kaum von Wolken befreiten Sonne. „Liebe... und wahre Schönheit... sie erschaffen das glänzende Licht, mit dem wir Helden die Schatten der Finsternis vertreiben! Ein Licht stark genug, um selbst leblosem Papier eine Seele einzuhauchen!“ Während er das sagte, zog sich um die dünne Origami-Blume eine kaum dickere Kristallschicht, bedeckte die weiße Fläche von unten nach oben in Rot, bis daraus eine wunderschöne Rose wurde, die selbst unter diesen schwachen Sonnenstrahlen einen mystischen, verzaubernden Glitzer aufwies. „Und um diese Macht nutzen zu können... brauche ich meine Assistentin an meiner Seite!“ Wieder verschwand er, wurde zu einem verschwommenen Schemen vor den Augen der Kinder mit seiner scheinbar unmenschlichen Geschwindigkeit, um direkt vor seinen Super-Blümchen wieder aufzutauchen. Auch vor ihr ging er auf ein Knie, um ihre Hand in die seine zu nehmen. „Hier... eine strahlende Blüte...“, meinte er ruhig, während er das rote Gebilde in ihre zarten Finger gab, „... für die schönste aller Blumen...“
Sein Blick fand den ihren, seine Augen auf ihre gerichtet. So cool er nach außen hin auch wirken mochte, in seinem Inneren pochte sein Herz schnell und hoffnungsvoll. Auch wenn diese Aktion bei den Jungen vermutlich nicht so gut ankommen würde, so hatte er doch zumindest die wenigen Mädchen, die anwesend waren, allesamt verzaubert. Doch auch das war mehr oder weniger irrelevant – für ihn war nur die Reaktion seiner Geliebten wichtig. Würde sie die Wahrheit hinter seinen Worten verstehen...?
 
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Hätte Chinatsu verstanden, welche Erwartungen Mushiro bei ihrem Auftritt gehabt und wie sehr sie diese enttäuscht hatte… vielleicht hätte die Kleine dann anders reagiert. Unwissend wie sie war stand sie allerdings nur reglos neben ihm, grinste breit von einem Ohr zum Anderen, deutete auf den Rothaarigen und hatte seinen nächsten Zaubertrick bereits eingeleitet. Ein paar Sekunden dauerte es, bis der Tochiba seine dunkle Stimme erhob, die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zog und eine Frage in den Raum warf, die für Unruhe sorgte. Wo lag die wahre Macht dieser Welt? Auch die Hasekura grübelte und musste ein paar mal nicken, als sie die Vorschläge aus dem Publikum hörte. Stärke war schon echt wichtig, Coolness sowieso. Unverwundbarkeit und Laserstrahlen hörten sich aber auch echt gut an! Chinatsu war sich nicht sicher, worauf Mushiro hinaus wollte, doch als ein kleines Mädchen von der wahren Liebe sprach, regte sich der Teamkollege plötzlich. Wahre Liebe? Das war es gewesen, was er hatte hören wollen? Die Hasekura dachte noch einen Moment darüber nach - ein bisschen Sinn ergab das schon. Wenn sie daran dachte, wie Kenshin sich immer verhielt, wenn er eine neue Freundin kennengelernt hatte - er wirkte immer so beflügelt. Und auch in den Filmen sorgte immer die Liebe zu irgendeiner Person dafür, dass die Leute über sich hinauswuchsen. Nicht, dass die Hasekura selbst schon einmal ein solches Gefühl gehegt hätte, aber gerade deshalb konnte sie sich durchaus vorstellen, dass es eine übernatürliche, nicht steuerbare Macht war, die Kräfte in einem wecken konnte, die man vorher nicht kannte. Ja, doch, so ergab das Sinn! Wie gern würde Chinatsu auch mal so fühlen!

Diese vielen Gedankengänge hatten dafür gesorgt, dass die Weißhaarige zwischenzeitlich nicht aufgepasst hatte. Die gelben Äuglein blinzelten verwundert, als sie das Wort Assistentin vernahm, plötzlich den Tochiba direkt vor sich auftauchen sah und dieser vor ihr kniend zum Stillstand kam. In seinen Händen hielt er eine ihrer Papierrosen, mit dem kleinen Unterschied, dass sie von einer roten Kristallschicht überzogen war. In dem leichten Licht der Sonne glitzerte die Rose in einer wunderschönen Art und Weise, was sogar die Hasekura erstaunt und begeistert zugleicht feststellte. Und dann war da dieser Moment: Der Tochiba legte die rote Rose in die kleinen Hände der Weißhaarigen, kniete vor ihr, sah zu ihr hinauf und sprach davon, eine strahlende Blüte der schönsten aller Blumen zu schenken. Chinatsu nahm gar nicht wahr, wie die Augen der Mädchen im Publikum größer wurden, diese gespannt Luft holten und die Hände ineinander verknoteten vor Aufregung. Dieser magische Moment… alle waren gespannt darauf, wie die Hasekura reagierte. Chinatsu blickte auf die Kristallrose herab, lächelte breit und sah mit den gelben Äuglein direkt in die grünen Seelenspiegel von Mushiro. Das war gerade wie in einem der kitschigen Filme, an die sie zuvor gedacht hatte. Aber gerade solche Momente sorgten in den Filmen dafür, dass die Menschen diese große Macht namens Liebe erweckten! Ob sie das auch konnte? „Shiro-sama“, kicherte sie. Die Kunoichi beugte sich zu dem knienden Rothaarigen herab und gab ihm ohne Umschweife einen Kuss auf die Stirn. Sie kannte diese Situation aus vielen Filmen und glaubte, mittlerweile gelernt zu haben, dass man als Mädchen so zu reagieren hatte. Tatsächlich fühlte sich das auch gar nicht so schlecht an! Machte irgendwie sogar Spaß! „Dankeschön!“, sprach sie dann weiter, drückte die Rose kurz an sich und drehte sich dann zu den Zuschauern um. Sie hielt den Kindern die Blume stolz entgegen. „Ist sie nicht wunderschön?“, wollte sie sich noch einmal die Bestätigung holen. „Sowas kann nur der große Shiro-sama!“, sprach sie weiter, wurde jedoch von den genervten Jungs der Runde unterbrochen. „Macht mal was cooles! Nicht dieses Liebesgedöns. Bisschen Action, könnt ihr auch kämpfen?!“ Mehrere Jungs stimmten diesem Wunsch zu - die lange Predigt von Mushiro schien bei ihnen wohl nicht gewirkt zu haben.
 
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Innerlich nervös zitternd, äußerlich cool und gefasst blickte der Tochiba Chinatsu in die Augen, wartete auf ihre Reaktion auf sein vor Schönheit strahlendes Geschenk. Ein Lächeln breitete sich aus auf den Lippen seiner Angebeteten, als sie seinen Blick erwiderte und die beiden einen magischen Moment teilten, in dem sich ihre Augen trafen. Ihre Gefühle füreinander sprangen über, elektrisierten die Luft in diesem Moment, in dem Mushiro klar fühlen konnte, wie begeistert sie von ihm war. Mit einem leisen Kichern sprach sie seinen Namen, und schon neigte sie sich herab, platzierte ihre zarten Lippen auf seiner kühlen Stirn...
Mit einem Mal verschwamm die Welt in weißes Rauschen, die Kinder verschwanden, alles verstummte. Das einzige, was vor den Augen des Jungen noch existierte, war die schöne Figur der zierlichen Hasekura, die ihm gerade den größten aller Liebesbeweise hatten: Einen ehrlichen Kuss, freiwillig geschenkt dem Menschen, den sie als den ihren auserkoren hatte. Ihr glücklicher Gesichtsausdruck konnte nicht falsch interpretiert werden: Sie mochte ihn wirklich! Dieser Kuss... er bedeutete so viel! Sie drückte die Rose an sich, erhob sie in die Lüfte... Der eindeutige Beweis dafür, dass es ein Geschenk war, das in ihrem Herzen auf ewig bestehen würden, eine Erinnerung an die wichtigste Person in ihrem Leben... Mit Sicherheit würden die beiden in zwanzig Jahren an diesen Tag zurückdenken und darüber lachen, wie ihre Liebe auf einer kleinen Geburtstagsfeier eines dummen Kindes begonnen hatte...

Apropos dumme Kinder... Die beflügelte Seele des Rotschopfes wurde abrupt in die echte Welt zurück gerissen, als diese dämlichen Jungen sich lautstark über das bezaubernde Schauspiel der wahren Liebe aufregten, das die beiden Ninja eben vorgeführt hatten. Diese Gören hatten wirklich kein Verständnis für die wichtigen Dinge des Lebens! Die Gartenszene bildete sich langsam wieder um den Jungen herum auf, während dieser sich aufrichtete, bedächtig, ohne Hast. Weiterhin war er nur der Hasekura zugewandt, den Rücken in Richtung der Partygäste, sodass keins dieser Kinder sehen konnte, wie er seine Hände zusammenlegte und Zeichen formte. „Hoho... aber Jungen, wisst ihr nicht, dass ein wahrer Held nur das Böse bekämpft? Wir haben keinen Grund zum Kampf, solang kein Schurke sein hässliches Antlitz zeigt!“
„Hat hier jemand etwas... von Schurken gesagt?“
Diese mysteriöse Stimme erschallte auf einmal im Garten, hallte durch die Luft mit einem Klang, den man kaum an einer bestimmten Richtung festmachen konnte. Nur langsam bemerkten die sich überrascht umsehenden Kinder die vier mysteriösen, verhüllten Figuren, die sich am anderen Ende des Gartens eingenistet hatten. In ihren dunklen Mänteln standen sie da, ihre Gesichter unten halb verdeckt von den zugeknöpften Kragen, ihre Haare unter schwarzen Strickmützen verborgen. Alles, was die vier Figuren von sich zeigten, war ein heller Hautausschnitt, in dem ihre grünen Augen frei sichtbar lagen, und die langen, dünnen Schwerter, die sie in ihren Händen hielten. Synchron deuteten sie in die Richtung der beiden Helden. „So sehen wir uns wieder, Shiro-sama! Dies wird unser letztes Treffen sein! Heute wird das Team Imperator euch zwei endlich aus dem Weg räumen, sodass ihr unseren Taten nie mehr im Weg stehen könnt!“ Lautes Lachen erfüllte den Garten. „Ihr habt keine Chance, weil all diese Kinder unsere Geiseln sind! Ergebt euch, oder wir räumen sie aus dem Weg!“

Langsam ausatmend wandte Mushiro sich um. Die vier Nebeldiener, die gut zwölf Meter von ihnen entfernt standen, kosteten ihn allein kaum Chakra oder Konzentration, aber mit dem variierten Aussehen und der Stimmenimitation, die er durchgehend benutzte und verändern musste, war das schon eine andere Sache. Nicht, dass es ihn zu sehr forderte, aber wenn er gleich auch noch einen Kampf vortäuschen musste... Mal sehen, wie viel davon Chinatsu für ihn übernehmen konnte. Immerhin war sie ein Superblümchen!
Sich heroisch aufrichtend, deutete er also auf die Feinde, die soeben aufgetaucht waren. „Kinder, geht in Deckung!“, rief er aus in seiner maskulinen Heldenstimme. „Super-Blümchen! Retten wir diese armen Seelen, bevor ihnen etwas passiert!“ Und... action!
 
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Das mit der Liebe schien die Jungs nicht wirklich umgehauen zu haben. Chinatsu fand das schade, sie hatte das Geschenk des Rothaarigen wirklich toll gefunden! Immerhin die Mädchen der Runde schienen dem auch zuzustimmen, was die Laune der Weißhaarigen aufhellte. Okay… die Jungs wollten einen Kampf. Aber woher sollte denn jetzt plötzlich ein Kampf entstehen? Die gelben Äuglein der 13-Jährigen blickten zu Mushiro. Sollte sie jetzt hier gegen ihn antreten? Aber gegen den großartigen Shiro-sama hatte sie doch keine Chance! Er war viel zu begabt, mächtig, einfach vollkommen überlegen! Zum Glück dachte der Tochiba mit, stand aus seiner knienden Position auf und formte ein Fingerzeichen. Auch er war der Meinung, dass sie nicht gegeneinander, sondern nur gegen das Böse kämpfen sollten. Sehr gut! Das erleichterte Super-Blümchen! Wenige Sekunden später tauchten am anderen Ende des Gartens vier mysteriöse Gestalten auf, vollkommen verhüllt bis auf die grünen Augen, die hervorstachen. Woooooow! Chinatsu war mittlerweile lange genug als Kunoichi tätig, um den Zusammenhang zwischen den Fingerzeichen und dem Auftauchen der Doppelgänger zu verstehen, auch wenn sie nicht wusste, um was für eine Art Doppelgänger es sich handelte. Das alles konnte Mushiro so einfach erschaffen? Sie war sofort noch begeisterter von ihm und seinen Fähigkeiten!

Mit den dünnen Schwertern deuteten die neu erschienen Feinde auf Super-Blümchen und Shiro-sama, sie drohten ihnen sogar. Als es dann auch noch hieß, dass die Kinder als Geiseln genommen worden wären, vergaß die Hasekura vollkommen, dass sie die Rolle der Superheldin nur spielte. Plötzlich war sie wirklich Super-Blümchen, und das waren echte Feinde, die es zu besiegen galt. Der Blick der gelben Augen wurde strenger, die Mundwinkel verzogen sich ein wenig nach unten. Ein kleines, weißhaariges Wollknäuel im Origami-Outfit konnte zwar kaum angsteinflößend aussehen, aber die Kleine versuchte es immerhin. Mit erhobenem Zeigefinger deutete die 13-Jährige auf die Doppelgänger. „Wir werden euch sowas von platt machen!“, sagte sie voraus und stimmte damit den vorangegangenen Worten Shiro-samas zu. Ein kurzes Fingerzeichen, kaum sichtbar, wurde geformt – da schien es plötzlich so, als würde Super-Blümchen sich in Papier auflösen. Blätter lösten sich von ihrem Oberkörper und von den Armen, schwebten danach wie schwerelos um den kleinen Körper. Natürlich konnte Chinatsu sich nicht ganz auflösen, aber das konnten die Kinder ja nicht wissen. „Ich werde meinen Freund zu mir rufen. NEKOOOOOO! Schnell wurden Fingerzeichen geformt, dann riss die Kleine ihre rechte Hand in den Himmel, spannte den Arm an und rief den Namen des Begleiters so laut sie konnte. Die Blätter wirbelten noch schneller um ihren Körper, kamen zusammen, verdichteten sich. Es war gut, dass Mushiro die Gewalt über die Nebeldiener hatte, denn in einem echten Kampf wäre der Hasekura wohl kaum Zeit für diesen epischen Auftritt gegeben worden. Schließlich bildete sich eine Origami-Raubkatze etwa in der Größe eines Panthers. Sie konnte zwar keinen Ton von sich geben, doch der Papierkopf legte sich nach unten, schien die Feinde in den Fokus zu nehmen. „NEKO, ATTACKE!“, rief die Kleine und lief zusammen mit ihrer Raubkatze los, was mit erstaunten Gesichtern von den Partygästen beobachtet wurde. Einige feuerten Super-Blümchen jetzt sogar an! Kurz vor den Feinden angekommen blieb Super-Blümchen stehen, deutete auf einen der Nebeldiener und ihr Origami-Tier übernahm die Attacke. Selbst wenn dieser Treffer saß, blieben noch drei Nebeldiener übrig. Und zumindest in diesem Augenblick war Super-Blümchen ungeschützt – ob das ein Feind versuchte, auszunutzen?
 
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Chinatsus Reaktion auf das Schauspiel war einfach großartig! Sofort war sie Feuer und Flamme, den Kampf zu starten, hatte mit Sicherheit realisiert, dass das Auftauchen dieser Erzfeinde kein glücklicher Zufall, sondern der Start einer großen Show war, die sie selbst gerade erfolgreich anfeuerte. „Wir werden euch sowas von platt machen!“, rief das Mädchen sicher und überzeugend und formte kurz darauf auch schon ihr erstes Fingerzeichen. Es mochte den aufgeregten Partygästen nicht auffallen, doch Mushiro, dessen Augen sich ohnehin nur ungern davon abwandten, jeden Millimeter der Hasekura zu betrachten, realisierte natürlich, was es bedeutete, wenn sich die Hände eines Ninja in irgendeiner Weise bewegten. Kurz darauf löste sich ein Teil des Papierkleides auf, flatterte in die Luft, und das brillante Design ihres Outfits wurde nicht nur Mushiro noch klarer als zuvor, sondern dürfte sich nun auch diesen Kretins erschließen, die sich über sie hatten lustig machen wollen! Die Jungen waren komplett aus dem Häuschen, als sich neben der kleinen Heldin eine Raubkatze materialisierte, aus nichts als Papier, aber nichtsdestotrotz lebendig und bereit, sich auf den Feind zu stürzen. Das Mädchen machte es sogar Mushiro schwierig, sie zu übertreffen...
„Schweigt, ihr unerzogenen Bengel!“, schrie der Anführer der Feinde die Kinder ab, starrte mit wütenden Augen in ihre Richtung, während seine Hand vor ihm durch die Luft schnitt. „Ihr seid Geiseln, also haltet den Mund!“ In diesem Moment der Ablenkung, sein Blick zur Seite gerichtet, hatte die Superheldin der Runde schon ihren Weg zu ihm gefunden und schickte ihren Kater los, der sich auch schon im falschen Körper seines Gegenübers verbeißen wollte. Die Fänge des Papiertieres gruben sich in den verhüllten Mann... und dieser verschwamm in der Luft, ließ das Tier einfach durch sich durch passieren, während seine Silhouette sich auflöste und wenige Meter entfernt wieder auftauchte. „Super-Blümchen... gewagt und gefährlich, wie immer“, rief er mit überheblicher Stimme. „Denkst du nicht, nach all unseren Kämpfen wären wir vorbereitet? Angriff, JETZT!“ Von rechts und links stürzten sich zwei seiner Untergebenen auf das kleine Mädchen, ihre Rapiers zum Angriff vorbereitend, und stachen zu...

„Nicht vor meinen Augen!“

Im Bruchteil einer Sekunde wurden beide Figuren zurückgeworfen, flogen nach hinten und kamen unsanft auf dem grasigen Boden auf. Vor Chinatsu tauchte Shiro-sama auf, seine Fäuste kampfbereit vor sich haltend. „Ihr solltet wissen, dass ihr mit uns nicht mithalten könnt! Ich würde nie zulassen, dass diese unschuldige Blüte Schaden erleidet!“ Die beiden Männer, die zu Boden gegangen waren, versuchten, sich hoch zu stemmen, sackten jedoch zeitgleich wieder zusammen. Offensichtlich mussten sie schwer getroffen worden sein, schwer genug, dass sie nicht mehr die Kraft hatten, wieder auf die Beine zu kommen. Hätte Mushiro nicht bereits im Voraus zur Schau gestellt, wie schnell er war, würde es wohl verdächtig wirken, dass die beiden von nichts getroffen worden waren; so spielte es allerdings nur weiter in das Bild des Helden, dem man nicht mit den Augen folgen konnte. Als größter aller Schauspieler hatte der Tochiba natürlich von Anfang an darauf geachtet, wie er sein Image aufbauen wollte...
Ihr großer Feind schien vom Verlust zweier seiner drei Kumpanen allerdings nicht besonders beeindruckt zu sein. Im Gegenteil, er lachte laut auf: „Shiro-sama! Du bist mitten in meine Falle getappt! Handversiegelung!“ Er schlug seine Hände zusammen, und im gleichen Moment glitten auch die Hände Mushiros ineinander, fest verschlossen, als könne er sie nicht mehr voneinander entfernen. „Hahaa! Nun kannst selbst du dich nicht mehr wehren! Unterschätze nie die Macht des Imperators!“, rief der maskierte, und mit einem Mal lösten sich seine drei Untergebenen in Luft auf, wie er selbst es zuvor getan... nur um in dreifacher Ausführung um die beiden Helden herum wieder aufzutauchen, im geschlossenen Kreis neun identischer Feinde, die, ihre Schwerte ausgestreckt, auf Shiro-sama und Super-Blümchen zu liefen! Wie sollten sie aus dieser Situation nur wieder entkommen...?
 
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Shiro-sama! Der Held! Die Augen der Hasekura wurden groß, als der Rothaarige vor ihr auftauchte und sie vor den gemeinen Feinden beschützte. Er war einfach grandios! Er hatte sie davor geschützt, von diesen Feinden einen Schlag abzubekommen! Der Mund von Chinatsu öffnete sich bereits, um ein paar dankende Worte zum Besten zu geben, doch leider kam sie dazu nicht mehr. Denn der größte Feind stand ihnen noch immer gegenüber, zog mit den folgenden Worten die Aufmerksamkeit auf sich. Super-Blümchen drehte sich auf dem Absatz um, sah in die Richtung des Nebeldieners – ohne zu erkennen, dass es sich dabei um einen Nebeldiener handelte. Für Chinatsu, jetzt in diesem Moment, waren diese Gegner echt. Und sie mussten besiegt werden, um die Partygäste zu schützen! „Eine Falle?“, wiederholte die Kunoichi die Worte des Gegners, sah zu Shiro-sama. Seine Hände… sie waren fest ineinander verschlossen. Was sollten sie nun tun? Ohne seine Hände konnte Shiro-sama diesen Kerlen nicht das Handwerk legen! Der Papier-Tiger hatte sich mittlerweile wieder zu seiner Herrin begeben, legte den Kopf tief und gab ein stummes Knurren von sich – er war bereit, einen weiteren Angriff zu starten, aber nur, wenn Super-Blümchen dies auch befahl.

Und dann waren sie umzingelt – neun Gegner, die wie von Zauberhand um sie herum erschienen waren. Die Partygäste verstummten, vollkommen gebannt von dieser spannenden Situation. Es schien aussichtslos. Zwar hatte Super-Blümchen noch immer den Origami-Tiger, doch es waren zu viele Gegner für ihn alleine. Unmöglich, alle neun Gegner zu besiegen, bevor diese bei den Superhelden ankamen und die Schwerter in sie hineinbohren würden. Mit den gelb strahlenden Augen sah die Weißhaarige zu ihrem Kollegen, dessen Hände immer noch versiegelt waren. „Shiro-sama…“, murmelte das Mädchen, unsicher, was sie machen sollte. Sie war überzeugt davon, dass er die einzige Rettung war, die sie noch besaßen…. Was hatte er gesagt? Die wahre Macht der Welt… sie lag in der Liebe! Mit ihr konnten die Helden die Schatten der Finsternis vertreiben! Doch wie konnten sie diese Macht erwecken? Eigentlich nur durch… Ohne weiter zu zögern trat Chinatsu vor Mushiro, sah ihm kurz in die grünen Augen, bevor sich ihr Gesicht dem Seinen näherte. Immer näher, in einer fließenden Bewegung… bevor sich die zarten Lippen der Hasekura auf die des Rothaarigen legten. Ein Kuss, um die versteckten Mächte Shiro-samas zu wecken. Er würde sie alle retten!
 
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Alter
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Fraktion
Shiro
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So, Mushiro hatte eine ausweglose Situation geschaffen, in der die beiden umzingelt waren von wild attackierenden Feinden. Er selbst war quasi komplett aus der Gleichung entfernt worden, zumindest vorerst, und nun lag es an Chinatsu, eine großartige Show auf die Bühne zu bringen. Das Drama war auf die Spitze getrieben worden, die Spannung war in der Luft spürbar, die ganze Mischung wartete nur auf eine große Geste, um alles zum Platzen zu bringen...

„Shiro-sama…“

Die sanfte Stimme des Mädchens drang an die Ohren des Tochiba, ehe er auch schon ihre Lippen auf seinen spürte. Für einen Moment blieb die Zeit stehen. Nicht nur in den Gedanken des Jungen, die vor sich hin rasten, gefüllt mit Bildern seiner jungen Göttin, seiner Erinnerung daran, wie ihre süßen Lippen ausgesehen hatten, die frische Erinnerung, wie köstlich sie sich anfühlten, und natürlich die eine, brennende Frage: „War das gerade... mein erster Kuss...?“ Sein eidetisches Gedächtnis raste, durchforstete Bild nach Bild, jeden einzelnen Moment, den er je mit einem Mädchen verbracht hatte, doch es kam nichts. Kein einziges dieser Bilder enthielt einen Kuss. Kein einziges... Konnte das etwas anderes bedeuten, als dass er hier und heute seine einzig wahre Liebe getroffen hatte? Seine Seelenverwandte? Die Partnerin, die zu finden er nicht zu träumen gewagt hatte...?
In den Sekunden, die Mushiros Fokus so komplett verloren ging, blieb nicht nur er in der Zeit gefroren. Die Kinder, die sie umringten, hielten den Atem an, während ihre Helden in dieser unglaublichen Situation ihre wahre Macht entfesselten. Diese Macht, die dafür sorgte, dass ihre Feinde mitten im Angriff einfach stehen bleiben, unfähig, sich zu bewegen. Eventuell lag das daran, dass derjenige, der sie kontrollierte, überhaupt nicht daran dachte...

Es dauerte einen Moment, ehe Mushiro wieder die nötige Professionalität zusammensammeln konnte, um die Situation zu verstehen, in der er sich befand. Schnell fokussierte er sich auf die Doppelgänger, die er geschaffen hatte, und stieß einen Schrei aus, angefüllt mit der Entschlossenheit, seine Fesseln zu brechen – und tatsächlich bewegten sich seine Hände leicht auseinander. „Rrraaah!“, rief er in den Garten hinein, und die neun stecken gebliebenen Angreifer begannen, sich vorsichtig zurückzuziehen, einen Schritt nach dem anderen in Ehrfurcht vor der Macht, die von den Helden ausging. Natürlich schrie ihr Anführer sie an: „Was macht ihr Idioten? Greift an! Greift an!“ Doch ein wütender Blick von Shiro-sama brachte auch ihn zum Schweigen. „Super... Blümchen!“, rief der Rotschopf aus, während er mit seinen leicht voneinander entfernten Händen ausholte und beide auf den Boden schlug, um dort ein erneutes Fingerzeichen zu bilden. Als er sich wieder aufrichtete, kam mit seinen Händen ein gigantischer Fels aus der Erde – ein Abbild des kleinen Steinchens, das er tatsächlich aufgehoben hatte. „Ihr werdet niemals... unsere Liebe besiegen“, stieß er hervor. „Shirooo... METEOR!“

Die Realität war, dass Mushiro einen Stein in den Garten warf, der nichts traf außer einem Häufchen Schnee und dem darunterliegenden Gras.
Die Wurfwaffentäuschung machte darauf hunderte Splitter, die dem zerberstenden Fels entsprangen und in alle Richtungen des Gartens flogen, mit wahnwitziger Geschwindigkeit. Es schien wie ein Wunder, dass die Kinder nicht verletzt wurden, während alle Angreifer in der Luft verschwammen, sich auflösten. Nach einigen Momenten endete der Hagel an Gestein und von dem Kampf waren nur noch die beiden großen Superhelden übrig. Am anderen Ende des Gartens bildete sich aus dem nichts heraus erneut die Form des Imperators, der nun erschöpft wirkte, es schwer hatte, sich auf den Beinen zu halten. Mit der rechten Hand hielt er seinen linken Arm, und obwohl sein Mund verdeckt war, konnte man deutlich erkennen, wie schwer er atmete. „Shiro... sama... Ich... Ich komme wieder!“ Mit diesem verzweifelten Ausruf löste er sich wieder in Luft auf, wie er es so gerne tat.
Mushiro war damit zufrieden. Das war eine ordentliche Show gewesen. Es hatte ihn viel Mühe gekostet. So viele Genjutsu, alle Area, alle mussten jede anwesende Person betreffen... so viele unterschiedliche Bilder, unterschiedliche Formen... irgendwie verschwamm die Welt leicht vor seinen Augen. Er drehte den Kopf, um Chinatsu in die Augen zu sehen, doch er wusste nicht, ob die rechte oder die linke die echte war. Nach einem leichten Schwanken seines gesamten Körpers... fiel der erschöpfte Superheld auf die Knie...
 
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Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
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Die Lippen der Hasekura lösten sich von Shiro-sama, die Augen geschlossen. Ihr Oberkörper entfernte sich wieder, dann, ganz langsam, hoben sich ihre Lider an. Sie sah direkt in die grünen Seelenspiegel des Kollegen, als plötzlich ein lauter Schrei von ihm ausging. Moment, hatte sie etwas falsch gemacht? War das doch nicht der Weg, um die Macht der Liebe freizusetzen?! Für einen Moment zweifelte die Weißhaarige, doch dann riss Shiro-sama die versiegelten Hände auseinander und hob einen gigantischen Felsen aus der Erde – zumindest sah das so aus. Der finale Schlag, ein Shiro-Meteor! Mit leicht geöffnetem Mund verfolgte Super-Blümchen das Schauspiel und staunte wie immer über die Macht, die der rothaarige Superheld ausstrahlte. So viel cooler als sie es jemals sein könnte! Beneidenswert!
Nachdem der böse Imperator verschwunden war, herrschte einen Moment absolute Stille im Garten. Die Kinder schwiegen, Super-Blümchen schwieg… und Shiro-sama wankte. Plötzlich fiel der Rothaarige auf die Knie. „Shiro-sama!“, rief die Origami-Userin aus, fiel sofort ebenfalls auf die Knie und fing den Superhelden auf, bevor sein Körper sich komplett auf den Boden legte. „Du hast es geschafft! Der Imperator ist besiegt! Du hast die Kinder gerettet! Die Kinder und mich.“ Das Grinsen auf dem Gesicht wurde breiter und dann setzten die Kinder ein. Ein lauter Applaus und Jubelschreie waren hörbar – so laut, dass man sich beinahe die Ohren hätte zuhalten müssen. Der ganze Auftritt schien perfekt, ihren Auftrag, auf dieser Feier Superhelden zu spielen, hatten sie eindeutig erfüllt. Zwar dachte die Hasekura in diesem Moment gar nicht daran, aber allgemein war das doch gut zu wissen, oder? „Die Macht der Liebe hat die Feinde besiegt!“, sprach Chinatsu weiter, auch wenn es schwer war, ihre Worte beim Jubel der Kinder überhaupt zu verstehen. Ein Happy End? So sah es jedenfalls aus.

Shiro-sama bekam noch ein paar Minuten, um sich aufzurappeln und mithilfe von Super-Blümchen wieder auf die Beine zu kommen. Danach stürmten auch schon die Kinder auf die Superhelden zu, bildeten einen Kreis um sie und rissen allesamt lachend die Hände in die Höhe, tanzten um sie herum und klatschten weiter. Die waren vollkommen außer sich! Naja, wer konnte es ihnen verübeln? Sie hatten immerhin live miterlebt, wie der böse Imperator in die Flucht geschlagen wurde. Irgendwann war auch diese After-Show-Party überstanden und endlich konnten die Superhelden sich im Schutze des Familienvaters verabschieden. Einige Zeit später fanden sich die Genin wieder auf den Straßen wieder, unbeobachtet und in ihrer normalen Kleidung. Jetzt waren sie nicht mehr Super-Blümchen und Shiro-sama, sondern Chinatsu und Mushiro, wie man sie eben kannte. Sie machten sich gemeinsam auf den Heimweg, aber so richtig still konnte die Weißhaarige da nicht bleiben. Natürlich musste sie noch einmal begeistert von jeder Einzelheit erzählen, die sie heute erlebt hatten – so, als wäre Mushiro nicht selbst dabei gewesen. Die Kleine hörte eben gerne die eigene Stimme. „Das war richtig lustig! Noch lustiger, als ich es erwartet habe!“, kommentierte sie am Ende noch und lachte. „Ich hätte nie gedacht, dass die Macht der Liebe so stark sein kann! Das ist ja ein richtiger Geheimtrick.“ Die gelben Äuglein sahen zu Mushiro, das Grinsen offen im Gesicht stehend. „Wenn wir das nächste Mal in einer Notlage sind, dann rufen wir die Macht der Liebe wieder zur Hilfe, ja?“ Aus all den Aussagen war es schwer zu erkennen, ob Chinatsu überhaupt irgendein ernsthaftes Gefühl gehabt hatte, als sie Shiro-sama mit ihrem Kuss gerettet hatte. Vielleicht war sie sich auch einfach selbst nicht bewusst darüber oder konnte es nicht einordnen? Was es auch war, das würde sich wohl erst mit der Zukunft zeigen. Für heute war der Auftrag jedenfalls erledigt worden, in vollkommener Perfektion, wie der Vater des Geburtstagskindes beim Abschied gesagt hatte.


Job beendet.
 
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