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Mission: Wo sind die rechten Dinge?

Yamanaka Arata

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Arata lächelte nur dünn auf Enkais Kommentare - ein paar Spitzen störten ihn nicht wirklich, solange der Sprecher ihm nirgendwo hinfasste. "Darum trage ich sie ja so. Ansonsten werde ich ständig angerempelt weil die Leute mich übersehen." Spielte er zurück, ehe sie sich gemeinsam über die Papiere beugten. Naja, wenigstens kurz - dann identifizierte Enkai die Wichtigkeit einer warmen Planungszentrale, und Arata packte ergeben die Sachen zusammen und entrollte sie ein bisschen später wieder im beiheizten Innenraum eines kleinen Cafés am Straßenrand, auch wenn er eigentlich nicht gern in diese Art Lokal ging - zu viele tuschelnde Mittvierzigerinnen für seinen Geschmack, aber solange man zu tun hatte, ging es wohl. Sie mussten die Papiere auch nicht zu lange wälzen - Otomo mochte kriminell sein, aber er wusste, wie man anständige geheime Bücher führte. Und dürfte sich im Moment ein bisschen über seine happige Gedächtnislücke am heutigen Tag wundern, aber da konnte Arata ihm gerade auch nicht helfen.
Eher konnte er sich gemeinsam mit Enkai wundern über die Quelle der ganzen vermutlichen Diebstähle. "Gärtnerei ..." Arata runzelte die Stirn. "Ich kenn den Namen, aber das ist ein ziemlich heruntergekommener kleiner Laden am Stadtrand, ganz in der Nähe vom Westfriedhof ... vermutlich auch der beste Kunde." Gute Ausgangsposition für Diebstähle? Naja, wer würde dort drin Diebe vermuten.. "Irgendwas ist hier faul." Bekundete Ara trotzdem, als Enkai aufstand und ihn zum Zusammenpacken anhielt. Recht hatte er ja, auch wenn die Sache hier seltsam war ... und auch wenn ihm die nächste Anspielung deutlich weniger gefiel. "Das Mädchen ist maximal vierzehn, Enkai. Geistig höchstens zwölf. Sicher keine Grundlage für eine gesunde Beziehung." Meinte der Yamanaka in tatsächlich einmal leicht genervtem Tonfall, und packte die Sachen wie gewünscht in versiegelter Form zusammen. "Ich verstehe ja dass du wegen soetwas nicht sofort nein sagen würdest, aber bei ihrem narzisstischen Charakter kann ich davon wirklich nur abraten." Fügte er mit aufgesetzter Strenge hinzu - wer schoss, durfte auch ein bisschen einstecken, oder? Und er meinte den Ratschlag wirklich ernst, unter solchen Voraussetzungen blieb man besser Junggeselle. Was irgendwie ohnehin immer das Endergebnis von seinen Überlegungen zum Thema war, aber das musste er dem blödelnden Barden nicht auch noch auf die Nase binden. "Meinetwegen zu Fuß. Aber falls Wachküssen notwendig wird machst du das, mein wandernder Minnesänger ..."

Hatte er erwähnt, dass die Gärtnerei wirklich am Stadtrand lag? Ja, hatte er. Als die beiden dort ankamen, war es schon dunkel, und der Schein der karg gesäten Straßenlaternen hier draußen enthüllte ein überaus geschlossenes Geschäft und einen doch ein bisschen erschöpften Yamanaka - er hatte sich schließlich beeilt, um im möglichen Ernstfall nicht zu spät zu kommen, und begann in der abendlichen Kälte außerdem langsam zu frieren. "Puuh ... na, scheint keiner zuhause zu sein .. hilfst du mir schauen?" meinte er stirnrunzelnd, und sah sich an der Vorderseite um. Wäre zu viel erwartet von Serena ihnen ein Zeichen zu hinterlassen ob sie hier gewesen war, oder? Ja. Wäre es ganz eindeutig. Die Tür war verschlossen, und falls es drinnen eine Wohnung gab, boten sich keine Hinweise darauf dass jemand im Moment drin war. Ebenso hatte der Laden keine offenen Fenster, und der Hintereingang zum Werkstattbereich - jedenfalls sah der schäbige Anbau so aus - war verschlossen, mit einem schweren Vorhängeschloss vor der Türe. Arata stieß einen leisen Laut der Frustration aus. Sie kamen nicht rein, hatten ohnehin keine klare Vorstellung was sie suchten, ihnen war ein Teammitglied ohne bekannten Aufenthalt abhanden gekommen ... aber einfach nach Hause zu gehen morgen weiter zu machen kam ihm wie eine riesige Torheit vor. "Norowareta ..." murmelte der Yamanaka, und rieb sich die Hände. Dann trat ein unerwartet harter Zug auf seine Mundwinkel. "Enkai-kun? Wenn das hier schief geht - es war meine Idee uns zu trennen, und was auch immer ich jetzt falsch einschätze wird auch mein Fehler sein." Legte er fest. "Aber ... solange wir Serena nicht haben kann ich hier nicht abziehen. Siehst du irgendwo einen Stein?" Sie mochten ja keine Schlösser knacken können - aber wenn sie bereit waren Spuren zu hinterlassen war ein Schaufenster nicht so viel anders als eine Tür. Müßig zu sagen, dass der Laden nirgendwo eine Alarmanlage hatte - abgesehen vom erstaunlich lauten Klirren des Schaufensters passierte nichts, und nachdem sie die Öffnung soweit vergrößert hatten, dass man sich an den verbleibenden Glaskanten nicht auch noch schneiden würde, stiegen die zwei ein. Mit ein bisschen Glück hielt man das ganze später für gemeinen Diebstahl ... in der unmittelbaren Umgebung gab es zum Glück keine Nachbarn.

Im der Küche würden sich bei aufmerksamer Betrachtung schlampig aufgeräumte Kampfspuren finden - halb verwischte Blutstreifen, unter der Spüle vorlugendes Besteck, im Mülleimer ein paar zerbrochene Teller mit Blutspuren daran, und bei sehr aufmerksamer Suche sogar zwei Zähne, die ziemlich frisch ausgeschlagen aussahen. Die Spuren der Verwüstung fanden sich nur hier, das restliche Geschäft war zwar abgerissen, aber harmlos. Was nur noch die Werkstatt übrig ließ. Vielleicht war von da ja schon etwas zu hören, nachdem die beiden Genin bei ihren Untersuchungen noch nicht den makellos leisen Tritt eines erfahrenen Ninja hatten?
 
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Manako Raku

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Es dauerte wirklich eine ganze Weile, bis sie bei dem Gärtnereibetrieb ankamen - sogar so lange, dass der Abend hereinbrach. Enkai war immer wieder darüber verwundert, wie groß Jôsei doch wirklich war, weil er sich nur in bestimmten Locations herumtrieb. Gut, das würde sich jetzt wohl mit seinem Ninja-Dasein ein wenig ändern, denn vorher war er halt - wenn überhaupt - nur in der Akademie und in einigen Absteigen gewesen. Tja. Übrigens hatte er Arata darauf hingewiesen, dass es zwar stimmte, dass Serena vierzehn war - Arata selbst aber nur zwei Jahre älter. Enkai war ja noch einmal zwei Jahre älter. Er fand es witzig, dass Arata sich selbst nicht seinem Alter entsprechend einschätzte. Aber diesen Kommentar verkniff er sich, fidelte während des Wegs noch ein wenig auf seinem neuen Instrument herum - bis er es irgendwann versiegelte, als sie näher kamen. So, Gärtnerei-Fachbetrieb... es war dunkel hier. Und ein wenig heruntergekommen. Genauer gesagt war diese ganze Gegend jetzt nicht das, was man als 'gehoben' bezeichnet hätte. Er selbst fühlte sich nicht unwohl, aber Arata war da vielleicht ein wenig anders gepolt? Na, selbst wenn - der Yamanaka ließ es sich nicht anmerken.

"Klar", brummte Enkai und spähte ein wenig. Aber er kam zu ähnlichen Schlüssen wie Arata - keine Chance, auf legale Weise in den Laden zu kommen. Als sie sich wieder trafen, erstaunte Arata ihn mit fast schon Anführer-haften Worten, und das Gelbauge nickte, wenngleich immer noch ein wenig amüsiert. "Mach' dir keine Gedanken. Selbst wenn das hier Schmuggler oder Diebe sind, sie werden kein minderjähriges Mädel töten. Das wäre nicht nur herausragend dumm, sondern würde auch zu ihrer nach und nach unvermeindlichen Zerschlagung führen. Sie wollen sicher eher unbemerkt bleiben." Nachdenklich kratzte er sich am Kinn und schmunzelte dann. "Was ich damit sagen will: Lass uns reingehen und sehen, was wir finden. Viel mehr kann eh nicht mehr schiefgehen." Der Nishikaze packte einen naheliegenden Stein und hob ihn hoch. "So etwas in der Art?" Der Rest war dann in diesem Sinne auch nur noch Formsache: Enkai tat wie ihm geheißen, sah sich noch einmal um - irgendwie kam er sich in diesem Moment wie ein Dieb vor - und hämmerte das Schaufenster kaputt. "Moment...", ergänzte er dann, entfernte ein paar Splitter und stieg dann ein. "Man, das ist echt ein seltsames Gefühl, hier einzubrechen", brummte er und ließ seine Hand kurz zu dem Shiro-Abzeichen wandern, welches an seiner Hüfte baumelte. "Hoffentlich finden wir unser blondes Gift."

Ein wenig Nachforschung später kamen er und sein Anführer dann auch tatsächlich in die Küche, wo sich einiges an Kampfspuren finden ließ. "Meine Güte, also - wenn das Serena war, dann solltest du froh sein, dass sie dir nicht die Fresse poliert hat." Enkais Stimme durchdrang die Dunkelheit mühelos, während er nach einer Lichtquelle suchte. Schließlich fand er eine Tischlampe, die von außen nicht zu auffällig sein sollte, und schaltete sie an. "Aber... habe ich das richtig gesehen? Keine Spuren in anderen Räumen? Nur hier?" Der Nishikaze kniete sich hin, berührte mit der Hand eine der Blutspuren, die darauf hinwiesen, dass jemand oder etwas in eine Richtung gedrängt worden war. "Lass' uns nachsehen, ob wir sie hier noch finden. Naja, und falls sie tot ist, haben sie ihr ja vielleicht schon einen Sarg gezimmert. Oder macht man sowas in so einem Geschäft normalerweise nicht?" Enkai lachte leise, aber ein wenig mulmig war ihm dabei schon. Er tapste durch eine Zwischentür in die Werkstatt. "Serena? Bist du hier?" Keine Antwort. Noch nicht. "Aber wieso diese Gärtnerei? Was bedeutet das?" Enkai warf einen Blick zu Arata, der ihm gefolgt war. Er verstand nicht, wie diese Leute hier an die Ware kamen. Plötzlich hörte er ein Klopfen. "Was war das?" Er sah sich um - und sein Blick fielen auf ein paar Särge, die im hinteren Teil der Werkstatt aufeinander gestapelt waren. Einer davon war mit Gurten verschlossen, die ziemlich fest aussahen. Enkai kratzte sich am Kopf. "Arata-kun, verschließt man normalerweise Särge mit Gurten, wenn jemand ins Gras gebissen hat?" Etwas planlos ging der Shinobi auf die Särge zu, hievte einen unverschlossenen Kasten herunter - darin war nichts. Der umgurtete Sarg lag jetzt allerdings frei. "Normalerweise versuchen Tote nicht, aus Särgen zu entkommen, o-" Unterbrochen wurde Enkai von einem jetzt deutlich hörbaren Gefluchte aus dem Sarginneren. Enkai warf Arata noch einen Blick zu, zückte dann ein Kunai und schnitt die Gürtel durch. Hoffentlich bekam er jetzt nichts aufs Maul.
 

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Aratas Mundwinkel hatte gezuckt, als Enkai ihn zunächst noch beruhigte. Sicher hatte er im Allgemeinen Recht, aber: "Welches Gewaltverbrechen ist rückblickend denn eine gute Idee gewesen?" fragte er, für den Moment ausgesprochen düster klingend, und nickte nur knapp, als Enkai freundlicherweise das Fenster eindepperte. Dass der Musiker ihm zwei Jahre voraus hatte, war dem Yamanaka inzwischen tatsächlich nicht mehr wirklich bewusst. Seit er gezwungenermaßen das Kommando führte und sich - so gut es eben ging! - in die ihm widerstrebende Rolle zwängte wie ein Mittfünfziger in ein Cocktailkleid, rückte dieser Umstand zunehmend in den Hintergrund, auch weil Enkai ähnlich wie Arata sonst jede Chance nutzte nicht die Entscheidungen treffen zu müssen. Und es sagte viel über die Situation gerade aus dass Arata lieber das Cocktailkleid getragen als dieses Kommando gehabt hätte. Auf die folgenden Bemerkungen reagierte er denn auch weniger als er es sonst vielleicht getan hätte; ihm fiel es gerade schwer das soziale Spiel noch ganz mitzuspielen während er sich Sorgen um das verrückte Gör unter seiner Vormundschaft machte. "Hoffentlich." Ja, hoffentlich. Hoffentlich ging das gut.
"Ich bin froh ..." murmelte Arata leise, als er hinzustieß, und nickte. "Sieht nicht so aus. Der Ladenbereich ist in Ordnung und die Privaträume oben auch." Streng genommen waren sie in sehr fragwürdigem Zustand, aber nur als Konsequenz von Vernachlässigung. Wer hier wohnte dachte doch nicht darüber nach, ob es klug war, jemandem den Kiefer zu brechen! Und wenn er einmal in Rage kam ...? Sie mussten schnell ans Ziel kommen, und er beugte sich dicht neben Enkai über die Blutspuren, die der gerade untersuchte. Deutete das nicht in Richtung Werkstatt? "An einem gewissen Punkt hört es auf witzig zu sein ..." murmelte der Yamanaka, eher tonlos als vorwürfig. Mit den Abläufen im Vorfeld einer Bestattung kannte er sich bestens aus. Mit der rabenschwarzen Nacht der Seele in den Monaten darauf sogar noch besser. "Normalerweise bekommt man Särge beim Bestatter, und der sie vom Tischler. Aber es könnte ein Nebenerwerb sein, wenn sie eh so nah am Friedhof sind. Die Kundschaft hier ist arm, sie kaufen sicher keine Meisterwerke." Und ob der Sarg hübsch war, war auch wirklich egal. Schweigend folgte er Enkai in die Werkstatt und knippste wortlos das Licht an, immerhin war es schon dunkel. Dort zog ein Sarg unvermeidlich ihre Aufmerksamkeit auf sich - weil er mehrfach zugegurtet war. Er würdigte die letzten paar Kommentare keiner Antwort, sondern lief ans andere Ende der Werkstatt, um schonmal einen dort stehenden Verbandskasten zu holen. Enkai brauchte die Flapsigkeiten, das war offensichtlich, aber für ihn wurde das ganze gerade etwas zu persönlich um ganz mitzuspielen. Wenn sie nur wieder hier raus wären, ging es bestimmt wieder besser-

Kami. Arata freute sich tatsächlich, Serenas schrille Stimme wüste Beschimpfungen keifen zu hören. So irritierend das Mädchen war, sie war unzweifelhaft am Leben, und damit momentan eine Wohltat für ihn. Und zu Enkais sicher noch größerer Freude hatten die beiden Grabräuber sie innen ebenfalls verschnürt, sodass gewaltsame Ausbrüche nicht sofort erfolgen konnten, soweit sie überhaupt noch im Rahmen ihrer jungen Kräfte lagen. Über die folgende halbe Stunde konnten sie Serenas Wunden notdürftig erstversorgen (keiner von ihnen kannte sich wirklich mit soetwas aus ...) und von ihr in Erfahrung bringen, was schon halb im Raum gestanden hatte: "Also ... Otomo entwickelt die Idee und aktiviert seine Kontakte aus Straßenzeiten, vermutlich den Mann den Serena verfolgt hat. Der holt Eichi ins Boot ... und die beiden stehlen die Grabbeigaben der frisch Bestatteten." Arata schluckte. Nein, der Tote an den er schon seit geraumer Zeit denken musste lag woanders, aber das änderte nichts daran dass ihm die Idee ein wenig zusetzte. "Als Friedhofsgärtner haben sie vermutlich Schlüssel für die Aufbahrungsräume und wissen wo sie graben müssen wenn sie zu spät kommen ... und sie wollen nach der letzten Tour heute fliehen." Ein harter Zug tauchte auf dem sanften Gesicht des Yamanaka auf. "Versuchen wir sie vorher zu erwischen." Klar, dass Serena zumindest dagegen keine Einwände hatte. Das Team verließ den Laden auf dem gleichen Weg über den sie gekommen waren und fiel draußen rasch in einen hurtigen Sprint - der Friedhof war gleich um die Ecke. Zu weit weg von Wohnhäusern als dass nächtliche Arbeit dort auffallen würde, sodass die beiden Übeltäter auch nicht wahnsinnig subtil waren - sobald man von fern Grabegeräusche hörte, hielt Arata die beiden anderen (soweit sie auf ihn hörten ...) an. "Sie haben Serana schon mal geschlagen. Enkai, kannst du sie irgendwie ablenken oder auf Entfernung angreifen?" Er selbst könnte natürlich Feuer speien, aber-

Oh, klasse. Sie stürmte trotzdem schon los. "Versuchen wir es einfach ..."
 

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Oh ja, Beschimpfungen, wüste Ausdrücke, die Enkai selbst von gestandenen Seefahrern bisher kaum mal gehört hatte und seltsamerweise auch einige sehr vornehm anmaßende Ausdrücke, die aber mit so einer Verachtung ausgesprochen wurden, dass Enkai das gar nicht so recht wahrhaben konnte. Glücklicherweise war sie gefesselt worden, was immerhin verhinderte, dass er von diesem wilden Etwas da einfach zerdrückt wurde. Nachdem Enkai und Arata sie erst einmal aus dem Sarg gekippt- und dann ein wenig ihre Wunden versorgt hatten, stellte sich im Grunde wohl nur noch eine Frage: Wie war das jetzt alles zusammengefasst? Der Yamanaka des Teams bewies wie bereits zuvor gute Kombinationsgabe und schloss schließlich, dass es sich bei den Stücken um… Grabbeilagen handelten. Ay. Enkai blinzelte – dann ging ihm irgendwie auch ein Licht auf. Ja, stimmt – sogar das Instrument war ja von einem verstorbenen Künstler gewesen. Er hatte es sogar selbst gesagt – aber so wirklich drauf gekommen war er nicht. Der junge Sänger schüttelte nachdenklich den Kopf, nickte dann aber. „Klingt logisch. Bin dabei“, antwortete er schließlich und griff kurz in Richtung seines Gürtels, an dem sich ein paar Shinobi-Utensilien befanden, namentlich: Kunai. Gehörten auch mit seine Lieblingswaffen – einfach und robust, aber vielseitig. Naja, mit so vielen anderen Waffen konnte Enkai eh nicht umgehen, wenn man mal von seinem Charme und seiner Stimme absah – und natürlich seinem Selbstbewusstsein.

„Oh, ähm… also wenn ich ehrlich bin, kann ich noch nicht so wirklich viel. Ablenken kann ich schon, aber ich befürchte, Serena entfleucht uns gerade ein wenig“, antwortete Enkai einige Moment später, als Arata und er nebeneinander hinter der Blonden herstürmten, die sich aufmachte, ihren vorigen Peinigern mal so richtig die Meinung zu sagen. „Aber wir kommen schon klar. Sind ja jetzt auch zu dritt, oder?“ War das jetzt Selbstbewusstsein oder doch eher ein wenig… hoffender als Arata es sich erhofft hatte? In der Ferne sah er zwei Gestalten, die im Licht einer Lampe in der Erde herumbuddelten. Enkai runzelte etwas die Stirn. Tote waren ihm ein wenig unheimlich und als Seemannssohn war er dem Aberglauben auch gar nicht so abgeneigt. „Hoffentlich nehmen uns die Toten nicht als Eindringlinge war“, meinte er noch, da traf wohl schon eine zarte, wenngleich auch feste Faust einen der Männer im Gesicht. Serena kümmerte es nicht, und kurze Zeit später prügelte auch Enkai ein wenig mit. Arata sollte mit seinem Körperbau wohl eher außen vor bleiben. Die Rangelei war tatsächlich anstrengender als gedacht. Enkai musste sich zweier Straßenschläger erwehren, die weder auf Regeln noch auf Anstand achteten. Nachdem Serena von einem ziemlich harten Schlag getroffen worden war und zurücktaumelte, musste er sich der zwei Männer einige Momente selbst erwehren. Anstatt anzugreifen, lenkte er sie ab und zu mit gellenden Lauten ab und tauchte unter ihren harten Schlägen durch, versuchte, die eher massigen Körper gegeneinander auszuspielen. Er tänzelte ein wenig, drehte sich, hoffte immer, nicht einem der Räuber in die Arme zu fallen. Plötzlich sah er sich einem der beiden Gegenüber, versuchte auszuweichen – aber zwei Arme versperrten ihm den Weg. „Mist“, grunzte er – und konnte dann gerade noch ausweichen, weil Serena dem Frontalangriff einen Kniekehlentritt verpasste. „Arata-kun, egal was du tun kannst, es wäre jetzt hilfreich!“
 

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"... richtig." Stimmte Arata zu, auch wenn sein emotionsloser Tonfall den blonden Jungen Lügen strafte. Er selbst fühlte sich nach dem Ausflug in die Gärtnerei emotional wie körperlich ausgelaugt, Serena war verdroschen, eher notdürftig verarztet und emotional völlig unzurechnungsfähig - einzig Enkai schien noch einigermaßen im Ausgangszustand zu sein, auch wenn der Sänger seine Fähigkeiten nicht unbedingt hoch hängte ... na, er hatte sie hier hin geführt, weil es sein musste. Es musste auch weiterhin sein, und auch wenn er sich weiterhin nicht gut damit fühlte - dass Enkai ihn nicht mit Optimismus angesteckt hatte änderte ja nichts an der Lage. Zu dritt huschten sie durch die erstaunlich tiefe Dunkelheit des Friedhofs, geleitet nur vom Schein der nicht allzu fernen Grabräuberlampe. Oder besser gesagt - Serena rannte, wutentbrannt vor sich hin schnaubend, und Enkai und Arata hechteten so gut das ging hinterher. Gab es soetwas wie einen aussichtsreichen Plan? Ideal gewesen wäre zuerst eine Ablenkung, dann überraschender Einfall von Serena und wenn es sein musste Katon-Ninjutsu ... aber Serena hatte ja ihren eigenen Kopf, und sie beide bastelten sich den Rest ihres Vorgehens in einer panischen und vollkommen improvisierten Weise um sie herum zurecht. "Also ich ... sorge mich grad mehr wegen der Lebenden." Hauchte Arata, und ignorierte nach Kräften ein fieses Seitenstechen, das ihn gerade überfiel - vor ihnen hatte Serena schon losgeschlagen, und Enkai schaltete sich einen Moment später ebenfalls ein. Erleichtert dass das Schlachtfeld ein paar bequeme Meter von ihm weg definiert worden war blieb Arata stehen, lehnte sich an einen Grabstein und schnappte möglichst leise nach Luft - und versuchte dem Geschehen halbwegs zu folgen. Das war ihm auch früher schon nicht leichtgefallen, auch wenn es hier immerhin nur vier Leute von einigermaßen sichtbarer Größe waren ...
Aber sogar Arata mit seinem tendenziell unterirdischen Verständnis von Taijutsu-Abläufen konnte erkennen, dass dieser Nahkampf zwei gegen zwei nicht gut lief für sie. Die beiden Männer waren erwachsen, stark, und es schien als wären sie einfach gemeiner ... naja, jedenfalls gemeiner als Enkai. Serena war bloß kleiner als ihre zwei Gegner. Arata biss sich auf die Lippe, während er nachdachte ob er hier nicht etwas versuchen sollte - und einen Moment später machte auch Enkai ihn darauf aufmerksam, dass das wohl eine gute Idee wäre. Aber wenn er einen der anderen traf in dem Chaos eines Handgemenges? Verdammt, das mit dem Anführen lag ihm nicht! Eichi brüllte gerade irgendwas unverständliches und fegte Serena mit einem Tritt von der Seite hinter sich weg, dass sie hart auf eine Grabplatte aufschlug und erstmal liegen blieb. Der Yamanaka schluckte angespannt, dann führte er die Hände zusammen und versuchte die konzentrierte, gefasste Anspannung seiner letzten Übung zurückzuholen, die Verantwortung die er gerade hatte auszublenden. Er würde sein Ziel eben einfach treffen müssen ... Arata holte tief Luft und spie Feuer, gerade als das eingespielte Duo aus Eichi und Yari Enkai ein zweites Mal in die Zange nahm - diesmal ohne rettenden Eingriff der blonden Zicke, wie sie sich grinsend dachten. Dann fraß sich ein orange und rot glühender, faustgroßer Ball aus Feuer durch die Nacht. Vielleicht wäre Hei ja stolz gewesen auf das mustergültige leise Rauschen der Feuerkugel? Arata war es - bis das Rauschen verschwand und durch ein übelkeiterregendes Zischen und Knacken ersetzt wurde, als die chakragetriebene Glut auf einen Menschen traf und der Kampf Energie gegen Körper sehr eindeutig entschieden wurde. Stoff, Haut, Fett, Muskel ... die Kugel blieb irgendwo in Eichis massigem Brustkorb stecken, aber es reichte allemal. Mit einem kurzen, eher fassungslosen Ausruf und dem Gesichtsausdruck bis dahin ungekannter Schmerzen sank der Koloss zu Boden. Es gab noch ein leise pfeifendes Geräusch, das dann verstummte, und nur ein rauchendes, schwarz verkohltes Einschlagloch kündete noch von der Ninjutsu.

Verdammtverdammtverdammt! Was hatte er damit jetzt getroffen?! Die Grabsteine die ihm hier überall im Weg waren hatten Arata genötigt, seine Feuerkugel auf den Brustkorb des breiteren der beiden Typen zu zielen - nein, keine Zeit für diesen Gedanken! Arata presste die Schuld mit Gewalt von sich und straffte die schmalen Schultern, als sich ihm alle Blicke zuwandten. Er hasste Aufmerksamkeit. "A-an deiner Stelle würde ich mich ergeben. Wir sind Ninja und kennen euren Plan." Ermahnte er den verbleibenden Grabräuber. Es klang eher nach einem Streber der seine Klassenkameraden ermahnte, auf den Fluren nicht zu rennen als nach einem Ninjakommandanten, aber angesichts der Umstände sagte niemand etwas, und Arata schaute so forsch wie er konnte, als er demonstrativ die Hände ein zweites Mal zusammen brachte. Auch wenn sie ein wenig zitterten. "Da .. da ist mehr wo das herkam ..." Yari wurde blass. Einen Moment später hielt er die Hände vor und schaute Enkai fragend an.
 

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Gott sei dank hatte Arata trotz des 'Dauerlaufs' (hah!) noch nicht ganz seinen Schneid verloren. Der junge Mann war wirklich ein körperliches Wrack - immerhin dahingehend hatte Enkai einen kleinen Vorteil. Sein Kampf gegen die beiden Gauner war aber soweit, dass er Hilfe brauchte - und der Yamanaka schien sich auch dafür zu entscheiden, zu handeln. Er sah nicht unbedingt selbstbewusst aus dabei, aber das Ergebnis sprach für sich. Wenn die Geräusche nicht schon widerlich gewesen wäre, dann spätestens der Geruch von verbranntem Fleisch. Enkai blinzelte, wich schnell ein Stück zurück, als der Mann fiel, sank oder was auch immer - jedenfalls kam er ziemlich plötzlich auf dem Boden auf. Nervös leckte sich Enkai über die Lippen - war er tot? Das leise, furchtbar schmerzerfüllte Röcheln des Mannes zeugte von etwas anderem. Bevor der Shinobi weiter handeln konnte, machte Arata dem zweiten Gauner klar, dass es mit einem Feuerball im Zweifel nicht getan war. Na gut, er hätte durchaus ein wenig selbstbewusster und überzeugender klingen können, aber er machte das schon ganz gut, oder? Das Gelbauge blinzelte ein wenig amüsiert, wenngleich auch ihn die Situation ein wenig mitnahm. "Kollege, Shinobi haben nicht immer Handschellen dabei." Der Braunhaarige blinzelte, zuckte dann mit den Schultern und fesselte Yari behelfsmäßig mit Drähten. Dann stupste er den Verbrannten mit dem Fuß an, wand sich Arata zu. "Das war ein sauberer Schuss", meinte er, kratzte sich an der Nase und schien aber auch nicht komplett unberührt zu sein. "... wir sollten jemandem Bescheid geben, dass dieser Mann hier abgeholt werden soll. Oder vielleicht..." Sein Blick huschte zu Yari, der eigentlich zwar nicht so aussah, als könnte er den Koloss tragen, aber wer böses tat, dem widerfuhr auch böses, richtig? "Du! Du trägst deinen Kollegen." Ohne auf das Jammern und Plärren zu achten, wuchtete Enkai den Berg auf den Rücken von Yari und trieb ihn dann in Richtung Dorfmitte. Erstmal Krankenhaus wohl, dann Verwaltung, die immer besetzt waren. "Kümmer' dich mal im Serena", brummte Enkai und gähnte leise - nach der Aufregung kam die Müdigkeit dann doch irgendwie wieder.

Es musste schon ein witziger Anblick sein - oder eher ein wenig verstörend. Da standen drei junge Ninja, zwei Jungen und ein Mädchen, allesamt abgerissen und abgekämpft. Einer fehlte ein Zahn (keiner von den Jungen wusste, dass das bei Serena kein Problem sein würde), der andere hatte blaue Flecken. Der große, schlaksige Blondschopf sah so aus, als könnte er sich in die nächste Tonne übergeben. Die Gauner hatten sie abgeliefert, jetzt standen sie bei der Dorfverwaltung, um den erfolgreichen - nun, wie man es eben sah - Abschluss ihrer Arbeit zu verkünden. "Ihr seht ganz schön abgerissen aus", war der Kommentar der jungen Fachkraft hinter dem Tresen. Das braunhaarige Mädel sah sie über die Ränder ihrer Brille hinweg skeptisch an. Sie machte ein paar Vermerke auf einem Zettel und schob ihn dann zu Arata. "Bitte einmal unterschreiben, Yamanaka-kun." Kurz wartete sie, dann sah sie zur Uhr - und seufzte ein wenig. "Vermutlich ist das eine Frage, die ich mir selbst beantworten könnte, aber ich muss sie fragen: Irgendwelche besonderen Vorkommnisse, die ich noch vermerken soll oder muss?" Sie musterte die drei Anfänger - noch immer ein wenig skeptisch, aber auch ein kleines bisschen besorgt. "Normalerweise kriegen Anfänger immer eher die 'Suche meine Katze'-Missionen. Scheint so, als hättet ihr ein wenig Pech gehabt bei der Zuteilung." Sie warf einen Blick auf das Formular. "Eure Mission...hm... muss ich noch etwas veranlassen oder gibt es noch jemanden, der festgesetzt werden muss?"
 

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Arata zog von irgendwo aus den fragwürdigeren Hinterzimmern seines Gehirns ein freundliches Lächeln für die nette Sachbearbeiterin. "Das würde ich tatsächlich nicht abstreiten können." Gab er zu - und wie abgerissen er aussehen musste war wohl kaum ein Vergleich dazu wie abgerissen er sich fühlte! Der Yamanaka mochte keine Krankenhäuser und er war auch nicht gerne in der Nähe von schwer Kranken - und dass sie den verbrannten Eichi von der Notaufnahme noch bis in die thoraxchirurgische Abteilung hatten begleiten müssen, um ein dort herumliegendes Formular auszufüllen (Verbrecher behandeln und dabei ständig überwachen machte das Krankenhaus nicht ohne Anweisung vom Befehlshaber!) hatte es nicht wirklich verbessert. Irgendwie spukte das Wort "Lungenteilresektion" immer noch in seinem Kopf rum, so sehr er auch versuchte es wieder loszuwerden. Bereitwillig - nein, eigentlich fast dankbar für die Ablenkung - nickte er und griff nach dem Formular, um seine Unterschrift darunter zu setzen. "Im Rahmen der Observation ist ein Teammitglied kurzfristig in Gefangenschaft geraten, da wir wohl auch dachten, dass sich unser erster Auftrag nicht im gefährlichen Bereich bewegen würde. Ich nehme an das könnte für eine Sicherheitsbewertung oder ähnliches wichtig sein." Erwiderte er leise - zum Glück stand er zu weit weg um sich für diese Worte einen unauffälligen Schienbeintritt einzufangen. "Offenbar steckten nur drei schon vorher miteinander bekannte Kriminelle und Ex-Schmuggler hinter dieser Operation, aber es ist ebenso möglich dass Otomo noch in andere Dinge verstrickt war. Die beiden erwähnten dann noch einen Torwächter, den sie bestechen wollten namens Goro. Offenbar auch schon ein alter Bekannter. Da wir sie vorher gefasst haben wird er sicher eine Menge abstreiten können, aber ich glaube man sollte ihn wenigstens im Auge haben." Das zumindest hatte er aus Serena noch herausbekommen als sie alle drei noch eine Weile in der Notaufnahme gesessen und halb gedöst, halb Kriegsrat gehalten hatten, während sie auf einen Arzt warteten der das Gör entweder flickte oder zum weiteren Dienst freigab. Sie schien inzwischen zu der Auffassung gelangt zu sein, dass die Mission eher eine Blamage war und die Verantwortung dafür ganz gut bei Arata aufgehoben wäre; jedenfalls verhielt sie sich hier bei der Abgabe geradezu mustergültig schweigsam. Der Yamanaka hatte aber im Moment auch gar keine Zeit sich darüber zu freuen - eben hatte er etwas in der Miene der Sachbearbeiterin gemerkt, was ihm nicht gefiel. "Gibt es denn noch etwas, das wir erledigen müssen?" Hakte er nach.

Die Sachbearbeiterin runzelte die Stirn. "Nun ... wenn der Fall so aussieht wie ich es eurem Bericht entnehme, muss jemand so schnell wie es geht noch diesen Otomo festnehmen und sein Geschäft abriegeln. Ich denke solange er nichts davon erfährt wird euer Torwächter bleiben wo er bezahlt wird, aber vielleicht wird der Händler seine Geschäftspartner ja recht schnell vermissen." Sie lächelte entschuldigend. "Normalerweise würde ich das Magistratsamt bitten die Stadtwache zu schicken, aber die werden es so schnell nicht machen können und ihr seid ja schon hier ... einen Haftbefehl mache ich euch sofort fertig. Bringt ihn einfach zu den Zellen neben unserem Gebäude, wo ihr schon den jungen Mann gelassen habt." Sie hielt kurz inne. "Ach, aber ... holt vielleicht vorher noch schnell eure Stirnbänder. Es wirkt seltsam wenn ihr ohne jemanden festnehmt." Arata war nicht unbedingt begeistert von der Aussicht, frühstens in ein paar Stunden schlafen zu können. Aber er konnte förmlich riechen, wie Serena neben ihm erstrahlte angesichts der Chance, dem Händler der sie brüskiert hatte, nochmal persönlich eins auszuwischen. Er nickte schicksalsergeben und nahm den Haftbefehl mit dem großen roten Vermerk "DRINGLICH!" obendrauf entgegen. "Hai. Gehen wir am besten gleich." Unterwegs stoppten sie noch kurz an der benachbarten Polizeistation - Arata hatte nicht vergessen dass ihnen eben etwas gefehlt hatte. "Vielleicht sollten wir die Handschellen künftig ja immer einpacken, Enkai-kun." Meinte er und lächelte erschöpft.
 

Manako Raku

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Aratas Zusammenfassung war - wie zu erwarten - on point, wenngleich nicht sonderlich ausführlilch, wenn man ehrlich war. Enkai schielte zu dem Blonden, ließ es aber, eine Aussage darüber zu tätigen und wartete einfach ab, was jetzt noch kam. Er war echt müde und diese Zeit im Krankenhaus hatte das nicht besser gemacht. Die Helligkeit dort stand im krassen Kontrast zu der späten Stunde, die den Himmel draußen pechschwarz anpinselte und verwirrte seinen Rhythmus nur noch mehr. Der Nishikaze machte sich also lieber daran, die braunhaarige Verwaltungsfrau zu betrachten und sich zu fragen, wie alt sie wohl war. Neunzehn? Zwanzig? Als die junge Dame ihre Lippen wieder bewegte um Inhalt zu vermittelt versuchte der Sänger sich auch wieder darauf zu konzentrieren. Was? Sie sollten jetzt auch noch diesen Otomo festsetzen? Oh nein, das hieß, dass es nur noch längere Zeit dauern würde, bis Enkai endlich ins Bett kam. Normalerweise war er niemand, der sich wegen einer späten Stunde beschwerte, aber diese ganze Mission war bisher ziemlich anstrengend gewesen. Und wenn es nur war, weil es seine erste Mission war. Arata versuchte noch einen Witz zu machen - war es ein Witz? Enkai betrachtete die Handschellen, die sie sich hatten geben lassen. "Eine einfache Versiegelungskunst würde dieses Problem wohl beheben, denke ich", brummte der Gelbäugige und sah zu dem Yamanaka. "Tja, also... Otomo wird ja vermutlich nicht mehr seinen Laden betreiben zu dieser Stunde, oder?", fragte der junge Mann seinen Kollegen und kratzte sich am Kopf. "Ich habe jetzt nicht darauf geachtet, ob er theoretisch über seinem Laden wohnen könnte... hoch genug wäre das Gebäude dafür eigentlich nicht mehr, aber... wahrscheinlich sollten wir es uns erst einmal ansehen?" Sein Stirnband hatte er immer dabei, wenngleich er es ja die ganze Zeit nicht offen getragen hatte. "Abriegeln müssen wir das Geschäft ja trotzdem."

Gesagt, getan: Nachdem jeder sein Stirnband geholt hatte, der es nicht dabei hatte - Enkai hatte seines ja - standen sie einige Minuten später wieder an dem Ort, wo diese Mission angefangen hatte: Auf dem Platz, an dem auch das Geschäft von Otomo stand. Immer noch zwei Stockwerke hoch, von außen sauber und ordentlich scheinend. Und dort hinter den Scheiben, so wussten sie ja jetzt, Ware aus Gräbern. "Es macht mich ein wenig traurig, dass meine Ukelele aus Grabraub stammen soll, aber solange mich niemand darauf anspricht, muss ich sie ja nicht zurückgeben, oder? Ich vermute, sie fehlt ihm eh nicht", meinte er nachdenklich, während sie in der dunklen Nacht unbehelligt bis zum Geschäft kamen. "So, was machen wir jetzt? Erstmal konfiszieren? Kleben wir einen Zettel an die Tür oder so?" Er grinste leicht. Dann fiel ihm etwas auf. "Unter dem Dach... brennt da noch Licht?"
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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"Auf dem Befehl steht seine Meldeadresse." erklärte Arata nur - auch er hatte ein bisschen Schwierigkeiten, sich wirklich wach zu halten, obwohl er immerhin einigermaßen lang geschlafen hatte ... nochmal den Umweg nach Hause nehmen zu müssen hatte ihn geärgert - dabei hatte er das dumme Stirnband extra zuhause gelassen, damit es ihnen beim Spionieren keinen Ärger machen konnte! - und er rieb sich die Augen. Beinahe hätte er im Polizeigebäude auch um einen Kaffee gebeten, aber ganz so schlecht fühlte er sich noch nicht. Dennoch, hätten sie jetzt noch nicht mal eine Adresse gehabt, wäre er drauf und dran gewesen die Sache auf "in etwa acht Stunden" zu verschieben. "Ich denke das ist die selbe, ich hab nicht speziell auf die Hausnummer geachtet." Also zurück zum Springbrunnen zentral in der Einkaufsgegend - die Größe und Schönheit des Platzes bedeutete zumindest, dass er auch um diese Zeit halbwegs gut ausgeleuchtet war. Arata verknotete schnell noch beidhändig das Stirnband hinter seinem Kopf, während er die Mappe mit Haftbefehl und Absperrband zwischen Kinn und schmaler Brust einklemmte, dann nahm er sie wieder in die Hand. Das Geschäft stand relativ unschuldig vor ihnen, harmlos wie ein Laden eben aussehen konnte. Serena hatte sich unterwegs entschieden zuhause zu bleiben - wohl auf die Überlegung hin dass eine Festnahme spät nachts gar nicht toll genug sein konnte um noch mehr mit den beiden Luschen verbrachte Zeit aufzuwiegen, und Arata hatte sie mehr als erleichtert gehen lassen. Das ersparte ihm ihr nahezulegen dass sie vielleicht eh zu kaputt war um heute noch viel herumzulatschen, und vermutlich war das ohnehin ihr wirklicher Grund.

Und Enkai schaffte es dann doch wieder, Arata ein kurzes Grinsen zu entlocken, auch wenn es einen morbiden Touch hatte - angesichts der Gesamtsituation wohl erwartbar. "Was denkst du warum ich das nicht als Besonderheit erwähnt habe, mh?" Gab er zurück, und begann außen um das Gebäude herumzulaufen. Er meinte auch Privaträume gesehen zu haben, aber wenn es hier keine zweite Klingel gab war der Wohnungseingang vielleicht auf der anderen Gebäudeseite. "Der Grabraub macht es nur wahrscheinlicher dass sie echt ist. Deine Entscheidung was du damit machst." Solange Enkai nicht drauf bestand dass Arata seine glitzernde neue Haarspange trug ... Tote brauchten tatsächlich keine Musikinstrumente. Ah! Na bitte - eine Seitengasse später standen sie auf der winzigen, fast stockdunklen Nachbarstraße, und hier öffnete sich eine Hintertür - man mochte kaum glauben dass Otomo hindurchpasste, aber neben der Klingel stand sein Name, wenn man mit der Taschenlampe draufhielt. "Naja ... ich schätze wir müssen es ihm sagen." Ohne wäre es zwar sicher einfacher, aber vermutlich nicht legal. Er überlegte, während er die Hand schon neben der Klingel an die Wand lehnte und langsam mit den Fingern tappte. "Vielleicht verraten wir ihm aber besser nicht, wie unsere Beweise aussehen ... spielen wir es als Befehl von oben runter, dann spielt er den aufrechten Bürger und kommt mit. Ich hab keine Lust ihm jetzt hinterherzurennen. Du?" Nach dieser kurzen Rückversicherung presste Arata einen schmalen Finger auf den etwas versteckt gelegenen Klingelknopf, und ein durchaus zufriedenstellend lautes Brummen ertönte. Nach ein paar Sekunden bewegten sich Schatten in dem Licht, das auch hier aus den Fenstern der obersten Etage kam. Arata entschied sich trotzdem auf einen nervigen Stotterrhythmus beim Klingeln umzustellen - nur zur Sicherheit.
 

Manako Raku

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Oh - das mit der Adresse hatte Enkai gar nicht bemerkt. Na, egal. Zugegeben war er müde, aber Arata sah irgendwie noch viel fertiger aus. War es etwa so, dass Verantwortung doch ein wenig mehr wog als man dachte? Der Sänger hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, weil Verantwortung nicht so ganz sein Ding war, aber es zeigte sich hier anscheinend. Ein Schmunzeln entlockte ihm sein Kollege dann doch noch. Gut, dann gehörte das Instrument jetzt ihm. Enkai entschloss sich, dem Rechnung zu tragen, indem er viel damit spielte. Vor dem Eingang, hinter dem wohl Otomos Privaträume lagen, standen sie einen Moment und sinnierten in der Dunkelheit darüber nach, wie sie den Brocken von einem Mann am Besten in Handschellen kriegten.

"Klingt eigentlich ganz gut. Wenngleich er uns sicherlich wiedererkennen wird. Notfalls musst du deine... dings... Sache machen. Die du vorhin auch schon gemacht hast", meinte der Nishikaze nachdenklich. Als Arata klingelte, grinste er. "Denkst du, dass die Bereitschaft nach so einer Klingelei zu irgendwas sehr groß sein wird?" Rein rhetorische Frage natürlich - wer ließ sich schon gerne festnehmen. Als der Brocken - pardon - Otomo die Tür öffnete, gähnte Enkai gerade mit geöffnetem Mund und so war der erste - zweite - Eindruck wohl nicht der Beste. "Oh, guten Abend, Otomo-san." Enkai lächelte überzeugend. Naja, das fand er zumindest. Die Abzeichen, die er und Arata trugen, waren aber wohl sprechender als sein Lächeln und so verfinsterte sich der Gesichtsausdruck von Otomo. "Ninja? Wieso stören mich zwei Ninja so spät noch?" Er musterte sie und erkannte dann wohl die Kunden vom Mittag. "Ihr seit doch heute bei mir im Laden gewesen. Was wollt ihr hier, hä?" Er schien ein wenig anzuschwellen und seine Augen wurden ein wenig schmaler. "Nichts besonderes", meinte Enkai und zuckte mit den Schultern. "Befehl von oben - wir müssen das Geschäft schließen und den entsprechenden Geschäftsführer festnehmen." Unbekümmert nickte er. "Wir haben sogar 'nen Haftbefehl!" Otomo erstarrte, kniff dann die Augen zusammen. Kurz schwieg er, dann grinste er leicht und lachte dann dröhnend. Er schien den Bebrillten nicht ernst zu nehmen - im Gegenteil. "Darüber macht man keine Späße, du Spinner. Geh' spielen, ich habe keine Zeit für eure Kindereien." Mit diesen Worten knallte er die Tür zu, dass die Wand zu wackeln schien. Enkai kratzte sich am Hinterkopf. Dann klingelte er wieder an der Tür, ähnlich penetrant wie Arata vorher. Es war schon ein wenig fies gewesen von diesem Otomo. "Frechheit. Schaffst du noch einmal deine Technik da? Dann könnten wir ihn wenigstens die Handschellen anlegen..."
 

Yamanaka Arata

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Nicht zum ersten Mal an diesem Tag wünschte Arata sich tatsächlich, vielleicht ein bisschen anders auszusehen. Vielleicht zwei Köpfe größer und etwa dreimal breiter als er jetzt war? Dann würde man ihm vielleicht mehr zuhören, und mit Sicherheit auch anders. So wie es stand wurde er zwar wahrgenommen, aber ... naja. Während Enkai nochmal Sturm läutete, erlaubte Arata sich einen müden Seufzer. "Chakra habe ich genug ... aber dafür müsste ich ihn sehen und er muss solange still halten." Meinte er abwägend, und rückte die Plakette auf seinem Stirnband zurecht, das er jetzt an der vorgesehenen Stelle trug - nicht dass es bisher viel bewirkt hatte, obwohl es brandneu war. Vielleicht aber auch deswegen. "Wenn du ihn jetzt nicht noch einmal herausläuten kannst ...?"

Wie zur Antwort auf diese Frage verstarb das Klingeln abrupt. Otomo musste die Anlage ausgeschaltet haben. "... na schön. Wir haben es versucht, richtig? Sieht aus als wäre ich heute der böse Ninja." Es war erstaunlich, wie schnell man den Respekt vor verschlossenen Türen und Fenstern verlor, wenn man erstmal in das erste Haus eingebrochen war, aber Arata war jetzt nicht in der Laune, den Gedanken weiter zu verfolgen. Mit einem lauten Krachen schlug die zweite Feuerkugel des Abends in die Tür ein und riss das Schloss und ein Stück umgebendes Holz sehr unzeremoniell ins Wohnungsinnere. Mit einem leisen "Hm.", das irgendwie zufrieden wirkte, und erstaunlich viel Sorgfalt schob der Yamanaka dann die Tür auf. Weiter oben waren schwere, hastige Schritte zu hören, und Arata schnippte mit den Fingern. Eine kleine Flamme tanzte demonstrativ über seine rechte Handfläche, während Otomo am oberen Rand der Treppe auftauchte. "Gomen nasai, aber wir haben unsere Befehle. Ich bin seit heute früh auf den Beinen und musste heute schon jemanden ins Krankenhaus schicken. Und ich würde es sehr schätzen wenn ich heute nicht noch mehr in Brand stecken müsste, Otomo-san." Er hatte bisher keine große Schauspielgabe an sich entdeckt, aber Arata hoffte einfach mal, dass man seine Erschöpfung auch so auslegen konnte als könnte er jeden Moment überschnappen. Die flackernde kleine Flamme in seiner Hand als einziges Licht jedenfalls sorgte für ein paar bedrohliche Schattenwürfe auf sein Gesicht. Und vielleicht war Enkai so nett und spielte den guten Ninja... ?
 

Manako Raku

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Chakra hatte er genug? Na, wenn er denn meinte... Enkai war sich recht sicher, dass er selbst nicht mehr viel hatte. Selbst die paar wenigen Sound-Genjutsu hatten ihn schon ein wenig ausgelaugt... es war wirklich ein Dilemma. Er selbst hatte sich nie groß darauf konzentrieren wollen, sein Chakra auszubilden, aber er kam einfach nicht darum herum. Enkais Finger lag mittlerweile dauerhaft auf dem Klingelknopf und er lächelte professionell. "Ich gebe mein Bestes", erklärte er zufrieden, runzelte dann aber die Stirn, als der Knopf plötzlich keinerlei Funktion mehr zeigte. "Oh." Fast ein wenig enttäuscht sah er die geschlossene Tür an, schielte dann zu Arata und blinzelte ein wenig verwundert. Dann grinste er. "Seh' ich genau so", stimmte er zu und lachte leise. "Guter Ninja, Böser Ninja. Naja. Wir werden se-" Während dieser Worte brach Arata die Tür mit der mit brachialsten Methode auf - einem gezielten Feuerball.

"Guten Abend noch einmal, Otomo-san!" Enkais gespielter Enthusiasmus war noch immer so nervtötend wie vorhin. Er winkte dem großen Mann zu, der am oberen Ende der Treppe stand. "Entschuldigen Sie bitte die Tür, aber mein Kollege hier hat heute schon einiges hinter sich." Er zuckte mit den Schultern und deutete nach draußen. "Wenn Sie jetzt mitkommen, kann ich versprechen, dass er nicht das ganze Haus in Schutt und Asche legt. Ich werde ein gutes Wort einlegen", bot er in all seiner Güte an. Otomos Gesicht verfinsterte sich, als er die Treppe herunterkam. "Ich weiß nicht, was ihr hier für ein Spiel spielt, aber ohne Beweise werdet ihr mich nie festsetzen können." Enkai machte ein unbedarftes Gesicht, runzelte die Stirn. "Beweise? Davon weiß ich nichts. Wir haben den Haftbefehl und führen nur unsere Befehle aus." Verschwörerisch beugte er sich ein wenig vor. "Diesen Kerl hier schicken sie sonst nicht auf solche Missionen, weil er ein wenig durchgeknallt ist", flüsterte er laut genug, damit es jeder hören konnte. Seine Stimme war eh einfach zu vernehmen. "Na, also? Kommen Sie mit und überlassen sie die Beweisführung nicht den ausführenden Kräften?" Otomo verschränkte, offensichtlich nicht willig mitzukommen, die Arme.
"Den Haftbefehl."
"Was?"
"Ich will den Haftbefehl sehen. Und das Versprechen, dass mein Laden nicht von einem durchgeknallten Ninja abgefackelt wird. Unterdrückung der einfachen Bürger ist das, jawohl!", empörte er sich. Enkai sah zu Arata. "Hast du den Zettel?"
 

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Oh - okay. Enkai trug die Unterstützung für seine Rolle vielleicht ein bisschen dick auf, andererseits war Otomo ein sturer Bock. Und sehr wahrscheinlich niemand beidem er sich noch Sorgen darum machen musste ob er einen schlechten Eindruck hinterließ. Der Yamanaka holte nochmal ein freundliches Lächeln hervor, und es machte ihm gar keine Mühe, es diesmal ziemlich gezwungen aussehen zu lassen. "Dauert es noch lange da oben?" Fragte Arata mit betont sanfter, aber etwas zu lauter Stimme, und starrte Otomo einen Moment überfreundlich an, während er die rechte Hand mit der tanzenden Flamme ein bisschen zucken ließ. "Ich möchte euch nicht drängen, aber hier unten ist es so kalt und ich hätte es gern warm ..."
Das kombiniert mit Enkais Manöver schien sie voranzubringen - auf den Haftbefehl angesprochen nickte der Yamanaka eilfertig, griff zu - und nahm dann doch lieber die andere Hand. "Oh, haha! Wie vergesslich von mir, in dieser ist ja Feuer ..." Er lachte steif und machte eine wegwerfende Handbewegung, die einzelne Feuerzünglein auf den Teppich fallen ließ, wo sie einen Moment aufflackerten, ehe er sie wieder austrat. Dann hielt er Otomo mit der linken den Haftbefehl hin, immer noch lächelnd. Allmählich wurde es wirklich unheimlich ... "Kommt ihr jetzt mit? Es ist sicher nicht für lange."

In der Tat, Otomo kam jetzt mit - nachdem er dem sonderbaren Kerl, der sich nach seinem Einkauf vermutlich auch noch für ein Mädchen hielt, einen mehr als ungnädigen Blick zugeworfen hatte. Nur die Handschellen gefielen ihm nicht. "Lass das, Mann! Ich bin ein aufrechter Bürger, und sicher nicht so dumm, vor Gesetzeshütern einfach wegzurennen." Schnauzte er - und nach einem letzten Blickwechsel zuckte Arata nur mit den Schultern und sie nahmen den großen Mann eben zwischen sich mit, ohne Zwischenfälle bis zur Polizeiwache, wo man ihn dankend entgegennahm. Vorher hatte Arata noch rasch das Sperrband über die Ladentür geklebt ... und damit eigentlich, endlich, alles erledigt, sodass sie sich auf die urgemütlichen Hartschalen-Plastiksitze im Eingangsbereich niederlassen konnten, während von den Beamten der letzte Papierkram für die Inhaftnahme fertig gemacht wurde. Eigentlich könnten sie jetzt gehen. "Was für ein Tag ... danke, Enkai-kun." Seufzte Arata - und sank gleich danach mit geschlossenen Augen an die Schulter seines verbleibenden Teamkollegen, tief und fest schlafend. Es war wirklich ein langer Tag gewesen.
 

Manako Raku

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Es war ein wirklich anstrengender Tag gewesen und diese letzte Szene einer Mission, die nun wirklich nur wenig Spaß gemacht hatte - inhaltlich - war nun auch nicht viel besser. Enkai, der normalerweise sehr optimistisch war, spürte jetzt langsam wirklich auch nur noch die Müdigkeit, die sich den Weg in seine Glieder suchte und sich dort niederließ, um seine Arme und Beine wie, als wären sie mit Wasser vollgesogen, nach unten zu ziehen. Der junge Mann war sich ziemlich sicher, dass Otomo sich noch auf die eine oder andere Weise abgesichert hatte, aber er war sich vor allen Dingen auch sicher, dass sie als Ninja-Trio - Serena rechnete er nicht raus - eigentlich gute Arbeit geleistet hatten. Schließlich gaben sie den wuchtigen Kerl bei der Polizeiwache ab, unterzeichneten noch ein, zwei Formulare und waren sich danach wirklich hundertprozentig sicher, dass sie für irgendwie alle möglichen Unannehmlichkeiten haftend gemacht würden, die Otomo im Fall eines Freispruchs zugegangen waren. Naja, Pech gehabt. Ninja hatten wegen sowas eine Berufshaftpflicht, jawohl - oder so etwas in der Art zumindest.
"Das kannste laut sagen, Kollege, aber dafür brauchst du dich nicht-", fing Enkai an, blinzelte dann aber mehr als überrascht und sah auf den blonden Haarschopf herab, der sich an seine Schulter gelehnt hatte. Die ersten zwei Sekunden hielt das Gelbauge das für einen Spaß, die nächsten zehn Sekunden versuchte er vergebens, mit Arata Kontakt aufzunehmen (unter anderem mit einem geräusperten 'Arata-kun?') und die dann noch verbliebene Zeit zog er eine Grimasse. "Man, er tut so erwachsen, aber schläft dann auf der nächstbesten Polizeiwache ein. He, so etwas hebt man sich für eine durchgezechte Nacht auf", brummte der Shinobi und massierte sie die Schläfe, bemerkte dann, dass der Polizist ihn aufmerksam beobachtete. Offenbar wollte er keine zwei Penner über Nacht hierbehalten. "Sie haben nicht zufällig 'nen Bollerwagen oder sowas? Ich schwöre, der Kerl wiegt nicht mehr als ein Blatt Papier", beteuerte der Genjutsuka im Bezug auf eventuelle Sachbeschädigung und seufzte bei dem Gedanken, dass sein Bett noch in weiter Ferne lag, vor allen Dingen, wenn er einen blonden Seelenklemptner erstmal bei seiner Familie abliefern musste. Tja, passierte. Nächstes Mal würde er aber darauf bestehen, dem Kerl einen Kaffee einzuflößen.

Und Ende!
 
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