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Rand der Plattform

Kushou Joudan

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Besonders beliebt bei Besuchern sowie Einwohnern Soragakures sind die Randgebiete der Plattformen. Dort hat man nämlich, je nach Höhe der Plattform, entweder einen sagenhaften Ausblick auf das darunterliegende Meer und die Klippen bei Getsurin, oder aber man kann die Wolkendecke von oben betrachten. Wie ewige Schneefelder sieht die Umgebung dann aus, manchmal türmen sich Wolkenberge kilometerhoch auf und lassen sich von Nah und Fern betrachten. Ebenso bekommt man an den Randgebieten der riesigen Plattform auch noch etwas vom Wind mit und hat mit die frischeste Luft. Kein Wunder also, dass gerade die Ränder der dritten Plattform mit Lokalitäten, Restaurants Cafés und Promenaden bewuchert ist. Tag und Nacht sind hier Menschen zu sehen: Tagsüber bummeln Einkäufer durch die Straßen oder erholen sich in einem der Lokale, Nachts sind die Randbezirke der dritten Plattform ein beliebter Treffpunkt für Verliebte und Pärchen, entsprechend bieten die meisten Restaurants und Cafés bis spät in die Nacht Speisen und Getränke bei Kerzenschein an.
Zusammen mit dem gelegentlich aufkommenden Wind, der je nach Jahreszeit und Wetterlage, pfeifend durch die Kluften von Gebäuden und Straßen zischt, sind deshalb vor allem die gedämpften Gespräche der vielen Besucher des Randbereichs das, was man dort akustisch wahrnehmen kann.

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Morgens, halb Zehn in Sora, da trifft man auf...

... ja auf wen nun? Diese Frage beschäftigte Joudan, den frischgebackenen Genin, schon seit zwei Tagen. Von seiner Großmutter in Amegakure - selig sei die Frau - hatte er da nämlich einen Brief erhalten, indem sie schrieb, sie hätte ein "Treffen" (ja, die Anführungszeichen standen in ihrem Brief) für ihn arrangiert. Als Zeitpunkt war der heutige Tag, Zehn Uhr vormittags, genannt. Der Treffpunkt war in einem größeren Café angesetzt, wo es um diese Uhrzeit eine Mischung aus Frühstück und warmen Beilagen gab: Sehr modern. Alles Weitere "würde er schon hinbekommen", hatte Shintora - die Großmutter des Blondschopfes - geschrieben. Na, da war er ja mal gespannt.
Das Motto "Zehn Minuten vor der Zeit ist des Händlers Pünktlichkeit" hatte Joudan sich heute besonders zu Herzen genommen und war eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit eingetroffen. Die Tatsache, dass er absolut keinen blassen Schimmer hatte, wer oder was auf ihn zukommen würde, hatte Joudan dazu verleitet, sich für möglichst alle Situationen zu wappnen. Er hatte den Mantel mit seiner Ausrüstung dabei, trug darunter aber eine dunkelbraune Weste, ein weißes Hemd und eine braun-schwarz gestreifte Hose, ein schickes Outfit, passend für geschäftliche Treffen. Joudan hatte sich gründlich gewaschen, vor allem an den Händen, gestern seinen Haarschnitt erneuert und Duftwasser aufgetragen. Er fühlte sich, zu mindest was seine Erscheinung anging, auf das Schlimmste gefasst.
Am "Café Shirohasu" angekommen schätzte Joudan die Situation ein. Das Café hatte einen Außenbereich, der bei dem schönen vorherrschenden Wetter gut besetzt war. Zwischen den einzelnen Sitzgruppen waren zur Trennung größere Holzkästen aufgestellt, die mit Wasser gefüllt waren und auf denen weiße Lotus-Pflanzen schwammen - was auch den Namen des Cafés rechtfertigte. Die Besucher schienen größtenteils Zivilisten zu sein, Mittelschicht. Das Café schien Joudan nicht wie ein Ort, an dem man Geschäftsessen tätigte. Zu mindest nicht die Art von Geschäftsessen, die Joudan kennen gelernt hatte. Neugierig trat er in den weißen Lotus ein und ließ seinen Mantel an der Garderobe hängen. Schnell wurde der Blondschopf von einer jungen Dame, wohl etwa Joudans Alter, empfangen. Sie lächelte ihn übereifrig und gespielt freundlich an.
"Guten Taaag, was kann ich für Sie tun?" Joudan nickte der schwarzhaarigen Dame freundlich zu. Sie war klein, reichte ihm kaum bis zum Kinn, und zierlich. Der Genin konnte sich nicht vorstellen, dass sie mit ihren Zahnstocher-Ärmchen tablettweise Geschirr tragen konnte. Vielleicht täuschte der Anschein aber auch. Das Mädchen trug eine Uniform, die stark an einen Yukata erinnerte, allerdings ein wenig moderner geschnitten war. Joudan mochte tradtionelle Kleidung - an anderen - aber dieser Versuch, etwas so Schönes wie einen Yukata zu verändern, stieß ihm ein wenig auf. Ansonsten stachen dem Blondschopf die unzähligen Piercings, die die Dame im Gesicht - Nase, Lippe, Wangen, Augenbrauen, Ohrringe - trug, auf. Alles in allem wirkte sie seltsam auf Joudan. "Kushou, Joudan der Name. Ihr solltet einen Tisch auf meinen Namen reserviert haben, gute Frau.", erklärte der Genin. Wortlos marschierte die Bedienung zu einem kleinen Pult und schaute in ein Büchlein, dann schwenkte ihr Blick wieder zu Joudan. "Tisch für zwei, jaaa?" "Warum muss die ihre "A"s immer so langziehen?", dachte sich der Blondschopf, nachdem er zwei Sätze gehört hatte. Der Höflichkeit halber erwähnte er den Sprachtick der Bedienung nicht sondern nickte nur zur Bestätigung. "Sehr wohl"
Die Dame führte Joudan zu einem Platz auf der Terrasse. Es war ein guter Platz mit einer schönen Aussicht über die Wolkendecke. Sie war klar und eben, das Wetter würde heute gut bleiben. Joudan bestellte nach einigen Minuten einen Fruchtsaft zu trinken und wartete dann auf seine ominöse Verabredung. "Bin mal gespannt, was Großmutter da wieder im Schilde führt".

 

Asatsuya Ibuki

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Sichtbar unentschlossen und mit einer, in Falten gelegte, grüblerischen Stirn betrachtete sich die junge Asatuya ausgiebig im großen Spiegel an der Tür ihres Kleiderschranks. Die weite, schwarze Hose, das dunkle Hemd mit dem großen Kragen und der breite Gürtel wollten ohne die ledernen Plattensegmente, die sie normalerweise an Schultern und Oberschenkeln befestigte, einfach nicht so recht zusammen passen. Farblich vielleicht schon, doch optisch wirkte ihr Outfit einfach etwas seltsam. Vielleicht sollte ich sie doch dran machen? Überlegte das Mädchen und senkte ihren Blick auf den Boden, wo sich die Platten befanden, die ihr bei mancher Mission schon äußert gute Dienste geleistet hatten. Für den Zivilen gebrauch waren sie jedoch nicht sonderlich geeignet. Ihre Alltagskleidung war für das heutige Ereignis allerdings auch nicht die beste Wahl, würde sie doch ein Café aufsuchen, welches einen etwas edleren Ruf hatte als die Kneipen, die sie normalerweise besuchte.
Ein tiefer Seufzer ging durch den Raum als Ibuki sich umdrehte und zum Esstisch hinüber schritt. Der mehrfach gefaltete Zettel, welcher neben dem Frühsticksgeschirr darauf lag, fand schnell einen neuen Platz in den Händen des Mädchens.

„Liebe Ibuki,
habe ein Treffen organisiert im Café Shirohasu, ist ein etwas feinerer Laden. Sollst dich Übermorgen um 10 Uhr dort einfinden. Platz ist auf 'Kushou' reserviert, für so einen jungen Knilch Mann. Hatte da noch eine Rechnung offen, aber das solltest dann damit begleichen.

Grüße, dein Großvater“

Wie üblich war die Handschrift ihres Großvaters nicht die Beste und der Inhalt war ebenso nur auf das wesentliche reduziert. Mit Ausnahme natürlich von einigen nebensächlichen Gedanken. Warum sie sich jedoch dort mit jemandem treffen sollte, stand leider nirgends geschrieben und so wie sie ihren Großvater kannte, würde er erst in ein bis zwei Wochen wieder auftauchen. Für Rückfragen gab es somit also keine Möglichkeit!
Nachdem Ibuki den Zettel ein weiteres Mal durchgelesen hatte, legte sie ihn wieder zurück auf den Tisch und stellte sich erneut ihrem Kleidungsproblem. Ein rascher Blick auf die Uhr zeigte, dass sie sich bald entscheiden musste, was die Situation nicht wirklich besser machte. Zum gefühlt hundertsten Mal öffnete sie die Türen des Kleiderschranks und durchstöberte jenen nach passenden Oberteilen. Mittlerweile hatte sie sich soweit dazu durchgerungen die weiten Hosen einfach an zu lassen, aber sich auf jedenfall einen schmalen Gürtel in dunkelblau umzubinden. Eine Weile dauerte es dann doch, bis sie eine passende weiße Bluse mit kurzen weiten Ärmeln gefunden hatte. Vergleichsweise schnell fanden dann ein paar schwarze Schuhe Platz an ihren Füßen, so dass die junge Asatsuya nun endlich bereit war das Haus zu verlassen.

Das Aufsuchen des Cafés verlief glücklicherweise ohne weitere Probleme, so dass die Schwarzhaarige sogar knapp zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit eintraf. Zugegeben, dies war wohlmöglich auch der Tatsache zu verdanken, dass das Mädchen bereits am vorherigen Tag das besagte Etablissement ausgekundschaftet hatte. Nicht weil sie ein Attantat auf ihr Leben befürchtete, sondern vielmehr weil sie bei ihren Erledigungen zufällig in dessen Nähe gekommen und einen kurzen Abstecher für sinnvoll erachtet hatte. Somit verschwendete Ibuki nicht viel Zeit damit sich ausgiebig umzusehen, sondern begab sich sogleich in die Obhut der Empfangsdame, welche die junge Asatsuya zur Terasse hinüber führte. Dort saß, an einem kleinen Tisch und mit einem Fruchtsaft in der Hand, ein äußerst modisch gekleideter junger Mann mit kurzem Blonden Haar. Da fühlte sich die Schwarzhaarige gleich um einiges Besser mit ihrem selbst zusammen gebastelten Outfit!
Kleidung gebügelt und aufeinander abgestimmt...Stil jedoch nicht aus diesem Jahrhundert. Sehr gepflegtes Äußeres, nichts dem Zufall überlassen. Haltung soll Gelassenheit und Eleganz vermitteln...entscheidender taktischer Nachteil. Scheint wohl ein geschäftliches Treffen zu werden. Schlussfolgerte Ibuki mit einem musterndem Blick und schritt langsam zum Tisch hinüber, um ihrem gegenüber somit genügend Zeit zu geben, aufzustehen und sich als erster vorzustellen. Bei solchen Anlässen sollte ja schließlich der Mann den ersten Schritt machen...zumindest hatte die junge Asatsuya das irgendwo mal aufgeschnappt. Wobei das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in einem alten Geschichtsbuch gestanden haben könnte!
 

Kushou Joudan

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Es war noch ganz zehn Uhr, da konnte Joudan erkennen wie eine junge Dame, wohl um die sechzehn Jahre, von der Empfangsdame in Richtung seines Tisches bugsiert wurde. Einige Details stachen dem Blondschopf sofort auf und halfen ihm, einzuordnen, aus welchen Verhältnissen seine vermeintliche Verabredung wohl zu stammen schien. Ihre Klamotten wirkten zwar nicht alt und zerschlissen, stammten jedoch sicherlich auch nicht aus den Händen eines gepriesenen Schneiders. Die kurzen Ärmel der weißen Bluse, die das Mädchen trug, entblößten vergleichsweise muskulös gebaute Arme. Sicherlich nicht die Arme einer wohl behüteten Tochter eines bedeutenden Handelsmagnaten oder eines wichtigen Politikers.
Solche Mädchen hatte Joudan schon getroffen. Sie wirkten wie Puppen, in teure Kleidchen gesteckt, gepudert und frisiert um möglichst ansehnlich zu wirken. Nicht selten trugen ihre Augen einen ähnlich lebliosen, glasigen Blick in sich wie Puppenaugen, denn meist war es die Aufgabe eines solchen Mädchens, möglichst adrett zu wirken um dann politisch verheiratet zu werden.
Die Augen der Schwarzhaarigen, die an Joudans Tisch geführt wurden, waren anders: Sie stachen, wie in der kalten Wintersonne glitzerndes Eis, geradezu aus dem Gesicht des Mädchens heraus und wirkten zielsuchend und lebendig.
Alles in allem machte die junge Dame, wie sie sich bewegte, gekleidet und gebaut war, nicht den Eindruck, als würde Joudan mit ihr übel potentielle Handelsbündnisse reden müssen. Dazu kam noch, dass der Blondschopf in solchen Fällen sicher einige Hintergrundinformationen von seiner Großmutter, die wohl die Drahtzieherin hinter diesem Treffen war, bekommen hätte. Das ließ Joudan entspannen und sich ein wenig mehr auf das kommende Treffen freuen. Auf Geschäftliches hatte der Genin nämlich so ganz und gar keine Lust gehabt.

Als die Schwarzhaarige sich seinem Tisch näherte erhob sich der junge Herr, den Fruchtsaft auf dem Tisch abstellend, von seinem Stuhl. Die linke Hand ging beim Aufstehen, schon unzählige Male geübt, unauffällig vor seine eigene Brust, um dort die Weste daran zu hindern, in ihrem Sitz zu sehr zu verrutschen. Mit der rechten Hand nahm Joudan die Hand der jungen Dame und deutete einen leichten Knicks an; Nichts all zu Förmliches aber dennoch genug um seiner Verabredung zu demonstrieren, dass der Blondschopf seine Manieren gelernt hatte. Mit einem warmen, ehrlichen Lächeln im Gesicht stellte er sich seinem "Blind Date" vor.
"Einen guten Morgen wünsche ich. Es ist äußerst angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Kushou, Joudan." "Autsch, das war nicht gut.", bemerkte der Blondschopf selbst. Seine Sätze klangen abgehackt und unpersönlich, das hatte er sonst doch besser gekonnt.
Kurz nachdem das Mädchen mit den stechend-blauen Augen die Gelegenheit dazu hatte, sich ebenfalls vorzustellen, wurde auch schon das Essen aufgetragen.
Für den Anfang gab es verschiedene Brotarten mit einer Wurst- und Käseplatte, dazu außerdem noch süße Konfitüre und Honig, außerdem ein Korb mit frischem Obst und Früchten. Erdbeeren gab es, Äpfel, Orangen, Kiwi, Birnen und sogar Banen. Dazu wurde, je nach Wunsch, Tee, Kaffee, Wasser und Saft serviert. Joudan blieb vorerst bei seinem Fruchtsaft, Orange. Zudem wurden die beiden auch auf ein Buffet verwiesen, wo sie frische, warme Speisen bekommen konnten: Rührei, Würstchen und Speck. Die Mischung zwischen Frühstück und Mittagessen hatte also jedem Gaumen etwas zu bieten.
Während Joudan sich einen Apfel griff, den er sich zu seinem Honigbrötchen gönnen würde, richtete er sich an die Schwarzhaarige ihm gegenüber:
"Ich bin ehrlich mit Euch. Ich habe absolut keine Ahnung, warum oder wozu wir uns hier heute treffen. Ist Euch ein genauerer Hintergrund bekannt?" Der junge Herr hatte zwar eine Idee, was denn der tatsächliche Hintergrund hinter diesem Arragement sein könnte, doch zu erst galt es, sein Gegenüber abzutasten. Mit seinem Eigenständnis, die Natur des Treffens nicht zu kennen, hatte er sich verwundlich gezeigt: Ein Zeichen von Vertrauen und Entgegenkommen. Hoffentlich würde die junge Dame das ebenso auffassen
 

Asatsuya Ibuki

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Wie die junge Asatsuya bereits anhand der Haltung und Kleidung ihres Gegenübers gemutmaßt hatte, so schien Joudan wohl wirklich von der etwas vornehmeren Sorte zu sein. So richtig war das nicht ihr Metier, aber zum Glück kannte sie sich ein wenig mit feineren Umgangsformen aus, so dass sie sich zumindest nicht all zu sehr blamieren dürfte. Nachdem sich der Blondschopf vorgestellt hatte, ergriff auch sie das Wort und stellte sich knapp vor: „Sehr erfreut. Mein Name ist Asatsuya Ibuki.“
Dann wurde auch schon aufgetischt, was den Dialog der Beiden fürs Erste unterbrach. Die Schwarzhaarige staunte nicht schlecht, als sie die Auswahl vor sich weiter und weiter anwachsen sah. Und um dem ganzen noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen, verwies man bald darauf auch noch an ein Buffet, an welchem man sich jederzeit bedienen durfte. Während Joudan sich bereits mit ein paar Köstlichkeiten eingedeckt hatte und nun versuchte das Gespräch wieder aufzugreifen, so war die arme Ibuki immernoch etwas überfordert mit dem äußert reichlichen Angebot, dass sich hier so wohlriechend vor ihr ausbreitete. Nicht, dass sie nicht kochen konnte, aber ihre Zutaten sahen selten so teuer aus! Und an diesm Tag hätte sie seid langem mal wieder die Möglichkeit von edleren Speisen zu kosten...Wo soll man da nur anfangen? Fragte sie sich und hätte Joudan beinahe vergessen.

„Wenn dem wirklich so sein sollte, dann sind wir beide wohl Opfer eines kleine Scherzes.“, gab Ibuki zu bedenken, war sich aber nicht ganz sicher, ob sie ihrem Gegenüber in dieser Angelegenheit vertrauen konnte. Dass ich keine Informationen bekommen habe, wundert mich nicht, aber dass er auch nichts weis...schon seltsam. Dass Großvater da mit drin hängt macht die Angelegenheit nicht weniger verstrickt. Hmmm... wenn ich doch nur wüsste von welcher 'offenen Rechnung' er im Brief gesprochen hatte! Ging es dem Mädchen durch den Kopf während sie sich fürs Erste ein Marmeladenbrötchen schmierte.Den Namen der Frucht konnte sie nicht mal aussprechen, aber es klang zumindest exotisch...und vielleicht auch etwas teuer.
„In diesem Fall gehe ich davon aus, dass Ihr ebenfalls durch einen Vorwand geleitet, Euch hierher begeben habt. Vielleicht...von einer euch nahestehenden Person dazu überredet worden seid?“, schlussfolgerte die Schwarzhaarige analytisch and erhob ihr Brötchen, um davon einen Bissen zu kosten. Der Geschmack war...nicht im geringsten so, wie sie ihn sich vorgstellt hatte. Nicht direkt schlecht, sondern vielmehr...ungewohnt! Das wird somit das erste und letzte Mal sein, dass ich von dem Zeug esse! Dachte Ibuki bei sich und hätte in jeder anderen Situation ihr Brötchen einfach beiseite geschoben. Hier, in diesem feinen Restaurant,wollte sie sich hingegen nicht solch eine Blöße geben und aß es lieber auf. Dass Großvater dieses Treffen allein arrangiert hat, kann ich mir schwer vorstellen. Welchen Nutzen hätte er davon mich mit einem Fremden an einen Tisch zu setzen ohne weitere Instruktionen zu geben? Daher muss mindestens noch eine weitere Person im Hintergrund agieren und möglicherweise ist es jemand der in Verbindung mit Joudan steht. Adererseits...vielleicht soll ich nur den Lockvogel spielen, während er die eigentliche Zielperson ist. Gut möglich dass Großvater einen bestimmten Auftrag erhalten hat...aber warum hat er mich dann nicht eingeweiht? Ging es dem Mädchen durch den Kopf, bevor sie den Entschluss fasste weitere Informationen zu sammeln.
„Nun,...da wir uns bisher kaum kennen: vielleicht könntet Ihr mir etwas mehr über Euch erzählen? Seid Ihr hier aus Soragakure, oder habt Ihr einen weiten Weg auf euch nehmen müssen, nur um Euch heute mit mir zu treffen?“, versuchte die junge Asatsuya nebensächlich einzuwerfen, in der Hoffnung das Gespräch weiter auszubauen und damit wichtige Informationen zu erlangen.
 

Kushou Joudan

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Dass Ibuki scheinbar auch nicht wusste, warum sie und Joudan sich hier heute eingefunden hatten, bestätigte eine Vermutung, die der Blondschopf bisher gehegt hatte. Seine Großmutter - selig sei die Frau - hatte bei ihrem letzten Besuch bemangelt, dass Joudan noch keine Freundin hatte. "In deinem Alter hatte ich schon geheiratet.", hatte sie ihn getadelt. Wenn Joudan eins und eins zusammen zählte, dann hatte seine Großmutter dieses Treffen arrangiert, weil sie Ibuki wohl als paarungsfähiges Weibchen in Joudans Alter ansah. Der junge Herr war froh, dass Ibuki gerade mit dem überwältigenden Essen beschäftigt war, denn so konnte sie hoffentlich nicht erkennen, dass der Genin ein wenig errötete. Er hatte, seit er mit seiner Schwester nach Soragakure gezogen war, keine derartige Verabredung mehr gehabt.
Das angebissene Honigbrötchen so in der Hand gehalten dass der dickflüssige Belag nicht herabtropfte, nahm er einen Schluck von seinem Saft und richtete sich dann an Ibuki, um deren Fragen, so gut es ging. zu beantworten. Dabei drehte und bog er die von ihm vermutete Intention seiner Großmutter ein wenig so zurecht, dass es nicht ganz klang als wäre sie sein Wingman.
"Tatsächlich habe ich das Treffen nichts selbst arrangiert, Asatsuya-san. Meine Großmutter teilte mir den Termin und diese Lokalität mit. Ich vermute, sie ist die Drahtzieherin hinter diesem Schmierentheater." Mit ein, zwei kleinen Happen verspeiste Joudan das Honigbrötchen während er Ibuki verdauen ließ, was er gerade erklärt hatte. Einen kurzen Moment dachte der Blondschopf darüber nach, sich Rührei holen zu gehen - Joudan liebte Rührei - doch momentan war er inmitten eines Gespräches und hielt deshalb inne. Das Rührei würde es auch in einigen Minuten noch geben.

Für den Händlersspross waren solche Essen nichts besonderes mehr. Ein Frühstück wie dieses hatte er jahrelang jeden Morgen gehabt. Deshalb navigierte er sich zielsicher durch Brötchen und Brote, verschiedene Aufstriche und Beilagen. Nach dem Honigbrötchen mit Apfel ging es ein wenig herzhafter zu. Eine dicke Scheibe Vollkornbrot wurde mit Schinken und Käse belegt, dazu nahm der Blondschopf sich eine kleine Schüssel mit Quark und einige in Schnitze geschnittene Gemüsearten - Karotten, Paprika und Gurken - die er in den Kräuterquark eintunken konnte. Ibuki schien scheinbar auch Gefallen am Essen zu haben, immerhin ein guter Anfang. Auf ihre Frage nach sich selbst antwortete Joudan: "Ursprünglich stamme ich aus Amegakure, dort bin ich geboren. Vor einigen Jahren beschloss ich, Shinobi zu werden und inzuge dessen bin ich vor zwei Jahren mit meiner kleinen Schwester hier nach Soragakure gezogen. Wahrscheinlich hat Großmutter auch deshalb das treffen arrangiert. Sie meint, ich hätte hier als "Neuling" noch zu wenig Freunde. Also nein, mein Weg hier her war weder lange noch weit. Wir haben eine Wohnung im großen Wolkenkratzer auf Plattform zwei. Wie steht es da um Euch? Wohnt Ihr auch hier im Dorf? Und kennt Ihr vielleicht jemanden, der ab und an in Amegakure oder der Umgebung ist, den meine Großmutter kennen könnte?"
Ein kurzer Windstoß fegte durch das Etablisement und ließ Teller und Tassen leise klappern. Am Rande der Plattform zu bauen kam zwar mit der einzigartigen Aussicht, die man hier hatte, doch ab und zu wurde man hier den Böen ausgesetzt, die weiter Innen in den Plattformen kaum mehr zu spüren waren. DasRestaurant, in dem die beiden Genin sich befanden, hatte das Problem gelößt indem die verschiedenen Plätze mit Holzkästen umgeben waren, in denen weiße Lotosblumen schwammen. Sie erfüllten also drei Funktionen: Windschutz, Dekoration und Privatsphäre für die Speisenden. Joudan bewunderte die Konstruktion und ihre Vielseitigkeit. Jemand hatte sich einige Gedanke gemacht. Das Restaurant würde er sich merken und vielleicht ein ander Mal wieder vorbeikommen. Doch für nun galt es, seiner Begleitung seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Großmutter - selig sei die Frau - würde bestimmt einen detailierten Bericht verlangen. "Ach, und wenn Ihr wollt können wir gerne ein wenig weniger förmlich miteinander reden und zum "Du" übergehen. Ich denke nicht, dass dies hier ein Treffen geschäftlicher Natur ist."
Joudan hatte sich ein wenig Zeit gelassen, seine Antwort auszuformulieren und das Gespräch fortzuführen. Während er gesprochen hatte, hatte Ibuki nämlich Zeit gehabt, zu essen. So lief es bei den Kushous zu Hause auch, wenn denn beim Essen unbedingt geredet werden musste. Er wollte Ibuki nicht hetzen und gab ihr mit einem entspannten Blick zu verstehen, dass sie sich mit ihrer Antwort Zeit lassen konnte.
 

Kinzoku Kenta

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WER IN DEN ABGRUND BLICKT
Abyssus abyssum invocat
starring Kinzoku Kenta und @Yagami Tamaki


Der Rand der Plattform ... ein Ort der Naseweise und Tunichtgute anzog, und vor dem nicht wenige Eltern wenigstens in den wohlhabenderen Teilen der schwebenden Stadt ihre Kinder eindringlich warnten. Sie könnten herunterfallen. Oder, noch viel schlimmer, die Sorte Kinder kennenlernten die hier gerne waren. Die Angst zwar kannten, aber nicht vor ihr fortliefen, sondern sie besuchten, ihr näher kamen, einen Arm auf die Schulter legten und sie zum Tanz baten.
Wenn sich irgendjemand wunderte, dass Kenta sich hier wie zuhause fühlte - und auch entsprechend benahm - dann war dieser jemand ganz gewiss nicht Tamaki. Er hatte dem kleinen Suzuya ziemlich viel von sich gezeigt - jede einzelne Facette wäre etwas gewesen das er ohnehin nicht versteckte, ja, aber seine Beziehungen waren in aller Regel zu oberflächlich um der anderen Person ein zusammenhängendes Bild von Kenta zu erlauben. Und er hatte den meisten auch nicht erzählt was genau ihm am Töten am meisten gefiel - schlicht weil wohl kaum jemand einfach so gefragt hätte. Ja, Tamaki wusste so einiges über Kenta, aber das machte Kenta überhaupt keine Sorgen. Erstens trug er sein nicht vorhandenes Herz ohnehin auf der Zunge, und was er nicht hätte verraten wollen, darüber hätte er gelogen. Und zweitens gab ihm seine Offenheit in einigen Punkten auch einigen Einblick, nach dem er in der Tat neugierig gewesen war. Das Geheimnis, das langsam Form annahm, war die eine Sache, aber wegen der war er jetzt gar nicht hier mit Tamaki. Der Grund dafür steckte darin, dass er langsam meinte die Person hinter Tamakis distanzierter Art zu erahnen. Und das schrie geradezu nach einem kleinen Test.
Kenta manövrierte mit gedankenloser Leichtigkeit durch die ach so vertrauten, windschiefen Gassen am Rande der Plattform. Hier hin wohnten viele Leute, die in der fliegenden Stadt geboren waren, sich im hübschen Teil von Sora aber nicht einmal eine Mietskaserne leisten konnten - oder deren finanzielles Level mehr zu den Slums von Getsurin gepasst hätte, die aber einen Job in Sora erwischt hatten, bei dem der morgendliche Stau an den Aufzügen schlicht keine Option waren. Die ganz besonders unsichtbaren unter den Hausdienern etwa, Boten, die Küchenhilfen und Bedienungen in den billigen Schnellrestaurants, die die Frühschicht bekommen hatten. Und mindestens ebenso viele, die auf Geld, Sicherheit und eine schöne Wohnung nichts gaben, die nicht verstanden wie man eine Stadt in den Himmel bauen und dort oben dann ein Vorgartenidyll vortäuschen wollte. Die die Nähe zu den Wolken, die reißenden Winde und ständige Gefahr ganz am Rand, wo nicht wenige der Zäune lückenhaft waren, einfach genossen. Das waren die Menschen, denen er sich verbunden fühlte, irgendwo, irgendwie ... auch wenn er die Vorzüge des bürgerlichen Lebens inzwischen durchaus schätzte. Er war als kleiner Junge öfter hier gewesen, hatte eine damals fremde und faszinierende Welt betrachtet - und hatte schnell diesen besonderen Stolz der armen Nachbarschaft angestochen und sich nicht wenig gerauft. Inzwischen huschten seine vormaligen Gegner überwiegend mit gesenktem Blick an ihm vorbei, was ihn irgendwie gekränkt hatte, und deshalb war er nicht mehr so oft hier - oder umging die schiefen Gassen um direkt an den Rand zu kommen. Heute nahm er sie mit, aber das war eher für seinen Gast als für ihn. Er hatte sich lange Zeit gelassen, ehe er schließlich das Wort ergriff: "Ich habe hier mal einen alten Mann getroffen, der ganz außen am äußersten Rand wohnte. Es war ein ganz komisches Häuschen, völlig falsch geplant - es stand weiter draußen als es sollte, und es lebte auch nur noch er drin. Er hatte etwa zwei Meter Terasse, dahinter war dieser mickrige alte Zaun, den sie damals an den Rand gepflanzt haben, und dahinter ... nur der weite Himmel. Niemand hat sich groß drum gekümmert, das Dach war undicht, und bei jedem Sturm sind seine Fenster nach innen geschlagen. Was denkst du, was er gesagt hat als ich fragte warum er sich das antut?" Kenta ließ eine seiner patentierten Kunstpausen. "Erstmal hat er gelacht. Ziemlich laut. Aber als er fertig war hat er mir erzählt dass, es doch keinen Sinn ergibt eine Stadt in die Wolken zu bauen, wenn du den Sturm nicht spüren kannst." Kenta erwartete keine sofortige Antwort von Tamaki auf diese Bemerkung, aber er betrachtete ihn doch aufmerksam, während ihr Weg sie dichter und dichter an den neuen Zaun führte. Inzwischen hatte man die Häuser ein wenig weiter zurückgesetzt und hinter dem Zaun kam noch ein kurzer Streifen Plattform, damit Kinder bei den unvermeidlichen Mutproben nicht sofort ins Nichts fielen, aber der Anblick ... so viel freier Himmel, der heute wie so oft grau-weiß verhangen war, als eine Wolkenfront in Soragakure hineindriftete. Man konnte den Boden nicht erkennen, und die Sonne verschwand irgendwo hinter ihnen hinter den Mietblöcken. Nichts als Himmel, oben und unten. In Kenta weckte dieser Ort immer das Bedürfnis laut aufzulachen und hoch auf den Zaun zu steigen. Gut, gut ... das war damals gewesen.

Heute hatte er etwas besseres.

"Ich hatte ja eingangs gesagt, dass ich dir etwas zeigen wollte, Tamachi ... ich meinte nicht diesen Ort. Du warst nämlich schon hier." Keine Frage, keine Feststellung, und kein Thema bei dem er verharren würde. Kenta variierte kaum merklich seine Haltung, glitt in einer Art die verspielt aussah und doch flink war in die Position, die sich gut für Fingerzeichen eignete, und schloss ohne Hast eine ganze Reihe davon (Raiton: Jiku no Idenki). Das Ergebnis war nicht direkt offensichtlich, aber kaum zwei, drei Augenblicke nachdem er die Gesten beendet hatte, glitt sein Körper langsam nach oben. Weiter und weiter, bis er sicher einen Meter in der Luft schwebte. Er sprang nicht, er stand auch nicht auf der Luft, nein ... es war als hätte die Schwerkraft für Kenta und nur Kenta persönlich eine kleine Ausnahme gemacht.
"Kannst du dir vorstellen wie das ist, Tamaki? Oben, unten, links und rechts - nur der Himmel um dich herum? Ein Unglück und du fällst für länger als du Schreien kannst?" Kenta glitt mühelos wieder auf seine Füße. Und hielt Tamaki eine Hand hin. "Magst du eine Runde drehen?"
 
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Yagami Tamaki

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Ein Ort für Naseweise und Tunichtgute wohlwahr. Wo Tamaki sich einordnen mochte? So ganz konnte der kleine Suzuya diese Frage selbst nicht beantworten. Für einen Naseweis war er gewiss zu schüchtern und für einen Tunichtgut hatte er deutlich zu wenig Schabernack angestellt. Und Kenta? Würde in gleich beiden Kategorien die amtierende Nummer 1 vom Thron stoßen. Während sie sich über hölzerne Stege, enge Treppen und schmale Brücken den Weg zum Rand – zum richtigen Rand der Plattform bahnten, bestaunte Tamaki die vielen kleinen Cafés, Restaurants und Souvenirläden in der traditionellen Bauweise des Wasserreiches, die Anwohner wie Zugereiste zuverlässig anlockten. Schon lang war er nicht mehr hier gewesen und so gab es viel Neues zu entdecken. Wäre es nicht um Kenta gewesen, hätte er wohl an vielen Stellen noch länger verweilt, um einem schönen Windglöckchen zu lauschen, vielleicht eine Katze zu streicheln, Süßigkeiten zu kaufen oder einfach den Ausblick zu genießen. Auch wenn der sich heute als weißgraues Nichts präsentierte. Doch der Kinzoku steuerte zielstrebig die ärmeren Bereiche des Randes an. Und auch die waren Tamaki nicht unbekannt. Er erinnerte sich, wie er mit sieben, vielleicht acht Jahren einfach losgewandert war. Immer der Nase nach, ohne nachzudenken, wohin seine Schritte ihn führten. Er erinnerte sich, wie er durch einen Zaun geschlüpft und bis an den äußersten Rand der Plattform gelaufen war. Ohne Angst hatte er sich vorgewagt, bis seine Zehenspitzen fast schon über den Abgrund ragten. Dann hatte er hinuntergesehen. Und da war sie doch, die Angst. Doch sie fühlte sich an wie Abenteuer, wie Leben, wie etwas, das unter einer drückenden Pflicht verschüttet worden war. Das hatte sein kindlicher Verstand damals freilich nicht erfasst. Tamaki war einfach stehengeblieben, hatte in die Tiefe geblickt und sich lebendig gefühlt. Rückblickend konnte er nicht sagen, wie lange er dort gestanden hatte. Zwei Arme hatten sich irgendwann um seinen Körper geschlungen und ihn abrupt zurückgerissen, begleitet von der sorgenvoll scheltenden Stimme seiner Mutter.

Tamaki seufzte hörbar. Nein, die Geschichte musste Kenta nicht wissen. Der Kinzoku wusste ohnehin schon viel zu viel – und ahnte vermutlich noch viel mehr. Tamaki machte sich auch keine Illusionen (hah) über den Zweck ihres Hierseins. Kenta traf sich nicht ohne irgendeinen Hintergedanken, aber heute waren sie nicht unterwegs um irgendjemandem das Fürchten zu lehren und sie waren auch nicht im Auftrag der Dorfverwaltung hier. Kenta hatte etwas vor und Tamaki hatte das ungute Gefühl, dass es dabei um ihn ging. Während ihres kleinen Frage-und-Antwort-Spiels eben hatte der Kinzoku Blut geleckt. Nicht gut. Mit der freundlich-interessierten Miene, die er den meisten Menschen zeigte, hörte der Suzuya der Erzählung über den alten Mann und den Sturm zu, kommentierte sie aber nur mit einem kleinen Lächeln. Ihm fielen so einige Gründe ein, warum man eine Stadt in den Himmel baute, selbst wenn man eine steife Brise nicht zu schätzen wusste. Aber darum ging es bei dieser Geschichte nicht. Tamaki wusste auch nicht, worum es eigentlich ging. In jedem Fall aber war es die Ouvertüre für Kentas eigentliches Vorhaben, denn sie näherten sich dem besagten Zaun oder einem jüngeren Verwandten davon. Tamakis Neugier wuchs, aber wieder überließ er es dem Kinzoku, den ersten Schritt zu tun. Inzwischen wusste er, dass Kenta immer irgendwann anfing zu reden. Was folgte, hatte er nicht erwartet. Staunen durchbrach die distanzierte Fassade des Jungen und er schaute aus großen Augen auf Kenta, der – wiebittewas? - vor ihm schwebte. Konnte der Mistkerl also auch noch fliegen ...! “Ja ... kann ich mir vorstellen.“, hauchte Tamaki fasziniert auf die Worte. Allein im freien Himmel ... ohne Netz und doppelten Boden, mit der Gefahr als einziger Sicherheit. Oh ja. Tamakis Herz machte einen Sprung. Mit ungewohnter Entschlossenheit ergriff er die ausgestreckte Hand. “Aber erleben ist besser.“.
 
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Kinzoku Kenta

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Das Lächeln, das sich langsam über Kentas Züge ausbreitete, als Tamaki seine Hand annahm, hätte Diamant schneiden können. Es war hell, blitzend, scharf - und nicht im mindesten überrascht. Aber ... seine Augen lächelten dieses Mal eindeutig mit, und das elektrisch blaue Funkeln darin war fast wohlwollend. "Dann wirst du ein bisschen näher kommen müssen ... eigentlich ist das nicht für Passagiere gedacht. Selbst wenn sie so handlich sind wie du." Erwiderte er, trotzdem einen leichen Tonfall aufsetzend, und wartete gar nicht auf die Reaktion des Yagami, sondern zog ihn näher an sich heran, einen Arm locker um seine Taille geschlungen. Mehr Vorrede gab es dann aber auch nicht, als Kenta im selben, gemächlichen Tempo wieder von der schwebenden Plattform aufstieg. Sie glitten ein gutes Stück höher, als der Kinzoku in seiner Demonstration gekommen war, und näherten sich im Schritttempo dem Zaun. Allerdings ... noch waren sie zu tief, um ihn so einfach zu überfliegen. Und Kenta tat nichts ohne Absicht. Ganz besonders dann nicht, wenn es Tamaki betraf.
"Wie oft hast du vor dem Abgrund gestanden, Tamaki ... ich konnte es dir gut genug ansehen." Raunte er plötzlich ungewohnt dicht an Tamakis Ohr. "Vielleicht nicht nur vor dem hier, aber mehr als einmal, hm?" Mit seiner freien Hand machte er ein Fingerzeichen, und sie stiegen weiter auf und legten auch ein wenig an Tempo zu, sodass sie ein paar Momente später schon den Zaun überschwebten. Kenta hatte das hier bisher ganz für sich geübt, denn entgegen der allgemeinen Annahme konnte er sehr wohl still für sich sein ohne irgendwie anzugeben, wenn er das denn wollte. Aber er hatte Recht gehabt mit seiner Vermutung: Tamaki störte ihn nicht wirklich bei der Bewegung, so leicht wie er war. Es war als würde man mit einer großzügigen Einsatzausrüstung fliegen ... ungewohnt, aber würde gehen.

Der Kinzoku stoppte die Bewegung fließend, als sie das kleine Stück ungesicherte Plattform hinter dem Zaun beinahe überquer hatten - aber nur beinahe. Wenn sie jetzt hinabglitten oder fielen, würden sie ziemlich sicher auf festem Boden landen, und sie wären wohl beide in der Lage, nicht versehentlich über eine Kante zu rollen oder sonstwie ein unerwartetes Ende zu finden. Es war ... nicht empfehlenswert, aber letztlich sicher. Die Sorte Risiko die vorwitzige Schüler gerne eingingen um damit vor den Mädchen oder den Jungs zu prahlen, die es nicht besser wussten und viel zu anständig waren, um sich selber soetwas zu trauen.

Es war, für Kentas Begriffe, erbärmlich. Aber - er hielt es aus. Diesen nichtswürdigen Zwischenzustand zwischen brav und einem echten Wagnis ebenso wie die Stille, die er mit sich brachte, und erst nach einem ruhigen Moment, in dem er die endlosen grauen Wolken betrachet hatte, neigte er sein Gesicht dicht an Tamakis Ohr. "Ich kann den ganzen Nachmittag hier bleiben ... oder möchtest du vielleicht etwas anderes?" Raunte er, mit verspieltem Unterton. Nein ... nicht verspielt, das war es nicht ganz. Es war auch herausfordernd. Neckisch. "Vielleicht mehr?" Er machte sich keinerlei Mühe zu verbergen, was das hier für ein Spiel war: Er würde Tamaki nicht einfach geben, wonach sein kleines Herz so klopfte. Er müsste es sagen.
 

Yagami Tamaki

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Keine Sekunde hatte Tamaki gezögert, sich in Kentas Obhut zu begeben – etwas, wovon jedem vernünftigen Menschen strengstens abzuraten war. Aber hier und heute hatten Vernunft und Bedachtsamkeit keinen Raum. Und warum auch? Verdammtnochmal, sie schwebten! Einfach so in der Luft. Die Augen des kleinen Suzuya wurden groß, als er nach unten schaute. Fest hatte er die Arme um den Hals seines Senpai geschlungen. So konnte er sich besser festklammern, falls Kenta doch vorhatte, ihn fallenzulassen. Davon wollte Tamaki zwar nicht ausgehen, aber noch waren sie nicht hoch aufgestiegen und den wirklich gefährlichen, wirklich aufregenden Bereich auch noch nicht erreicht. Allerdings traute er dem Kinzoku einiges zu, was er vielleicht nicht einmal ahnte. Was, wenn sich die bisher im Zaum gehaltene Mordlust Bahn brach? Vielleicht sogar hier und heute? Wenn irgend möglich, brachte es Tamakis Herz nur noch mehr zum Klopfen. Er hatte nicht die Absicht, sein Leben wegzuwerfen. Aber dem Tod so nahe zu sein, ließ ihn dieses Leben umso deutlicher spüren. Und Kenta, der sich mit den feinen Facetten menschlicher Befindlichkeiten beinahe so gut auskannte, wie seine Mutter, witterte das irgendwie. “Hab nicht gezählt.“, flüsterte Tamaki atemlos. Der Wind wehte hier oben so stark, dass es ihm beinahe Stimme und Atem raubte. “Oft. Und du?“. Wie er Kenta einschätzte, hatte er sich nicht damit begnügt, nur am Abgrund zu stehen. Er hatte mit dem Abgrund gespielt.

Und tat es heute wieder.

Ein Fingerzeichen und sie schwebten so hoch hinauf, dass sie den Sicherheitszaun bald überquert hatten und sich nun auf den echten Rand der Plattform zubewegten. Der, hinter dem es keine Zäune, keine Sicherheit mehr gab. Der, hinter dem einfach nichts mehr war. Der watteweiße Wolkennebel, der die Plattform einhüllte, verstärkte nur noch den Eindruck eines ungreifbaren, zeitlosen Nichts. Wie gebannt starrte Tamaki auf die Abbruchkante, die ihnen näher und näher kam ... bis Kenta kurz davor stehenblieb. Natürlich. So einfach würde der Kinzoku es ihm nicht machen. Eigentlich wusste er das auch und hätte es heute umso mehr wissen müssen. Aber Aufregung und Vorfreude auf ein echtes Wagnis hatten ihn unvorsichtig werden lassen. Nicht gut. Aber für den Moment egal. Kentas Stimme dicht an seinem Ohr lockte und reizte ihn ... Er sollte aussprechen, was er wollte?

“Flieg über den Abgrund.“. Es war keine Bitte.
 

Kinzoku Kenta

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Kenta grinste still, als Tamaki sein Begehr so klar und offen ausdrückte. Er war gar nicht wirklich schüchtern, oder? Vielleicht glaubte er es ja selbst, aber nein ... der Junge wusste ganz genau, was er wollte. Und er konnte das wunderbar sagen, mit ein bisschen Nachhilfe. Einen Moment später lachte Kenta leise in Tamakis Ohr. "Dein Wunsch ist mir Befehl, Tamanegi-kun." verkündete er im Tonfall eines besonders amüsierten Flaschengeistes. Und einen Augenblick später schossen sie davon - als hätte Kenta die ganze Zeit nur darauf gewartet. Was der Wahrheit entsprach.

Das erste, was man spüren konnte, war der eisige Höhenwind, der schon kurz hinter der schützenden Plattform seine volle Schärfe entfaltete. Als würde man eine Wand aus tausend prickelnden, frostigen Dornen durchbrechen wehrte er sich gegen ihr Eindringen in seinen Machtbereich, aber Kenta stieß ihn achtlos beiseite, während er fortlaufend beschleunigte. Kalte Finger zerrten an seinen Haaren, während die Plattform irgendwo hinter ihnen in den grauen Wolken verschwand. Graue Wolken ... Soragakure rings um sie herum, das man vom Rand der Platform in seinen anderen Ausläufern noch ansatzweise hatte erkennen können, verschwand zusehens in diesem Meer aus Nebel und Wind, das jetzt auch sie zu verschlucken schien. Kenta sprach tatsächlich nicht - weil er wusste, dass der Flugwind seine Worte ohnehin verschluckt hätte. Erst, als sie ein gutes Stück draußen waren, verlangsamte er allmählich, wendete in einem kleinen Bogen ... und zeigte damit, dass hier ringsum wirklich nur nebelige Leere war. "Um auf deine Frage zurückzukommen - ich war früher sehr oft da. Ich hatte ein Fernglas, um auf die unteren Plattformen zu schauen. Aber es ist irgendwann doch langweilig geworden - bis ich das hier konnte." Seitdem? Na, Tamaki konnte es sich hoffentlich denken. Kenta hatte eine wichtigere Frage für ihn. "Du weißt doch nicht erst seit heute, was du willst, Tamanegi-kun ...warum musste eigentlich ich erst kommen, hm?" Er passte seinen Griff um den jüngeren bei diesen Worten ein wenig an - auch wenn der selbst schon viel von der nötigen Arbeit machte, fallen lassen wollte er ihn doch nicht unbedingt. Dafür machte das hier viel zu viel Spaß. "Antworte später. Jetzt halt dich nur besonders gut fest. Lass uns mal sehen wo diese Wolke aufhört ..." Nach diesen Worten richtete Kenta seinen Blick nach oben - und jagte weiter himmelwärts, auf, um die Wolkendecke hinter sich zu lassen. Sobald er an Geschwindigkeit aufgenommen hatte, hielt er sich nicht mehr zurück, und lachte dem Höhenwind entgegen - schallend und ungehemmt gegen das Sausen der Böen, und gänzlich ungeachtet, wo der Wind das Geräusch hin tragen würde. Und dass sein heutiger Gast ihn hörte? Umso besser! Kentas Maske war dünn, und er spielte nur zu gerne damit, aber hier und heute trug er gar keine.

Nicht mal Kenta hätte wirklich sagen können, wie lange der Aufstieg dauerte - er hatte nie versucht, beim Fliegen die Zeit zu messen. Was für eine absurde Idee. Erst, als das grau in grau um sie herum zu langsam zu blassblau wurde und neue die nächste Wolkenschicht weit, weit über ihnen sichtbar wurde, wurde er langsamer und kam zum Stillstand. "Hah ... heh ..." Kenta schnaufte tatsächlich ein wenig nach Luft, aber es war die euphorische Art von Erschöpfung. Als er sich Tamaki zuwandte, standen seine Haare völlig wild, die eiskalte Luft hatte ein paar Strähnen gefroren und seine Wangen mit scharfer Röte benetzt, und immer noch pfiff ihnen ein scharfer Wind um die Ohren. Und Kenta strahlte einfach nur. "Hah! Hast du dich jemals vorher so lebendig gefühlt, Tamaki!" rief er gegen den Wind an.
 

Yagami Tamaki

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Tamaki spürte die steigende Spannung in Kentas Körper, noch bevor er seinen Wunsch geäußert hatte. Der Kinzoku war wie eine Feder, bis zum Zerreißen gespannt und nur Sekundenbruchteile davon entfernt, ihre gesamte Kraft zu entfesseln. Etwas, das er dann und wann schon einmal gespürt ... oder vielmehr vermutet hatte. Doch immer war diese Kraft von eiskaltem Kalkül und Willen im Zaum gehalten worden. Nicht heute. Heute genügten vier Worte.

Der erschrockene Aufschrei blieb Tamaki im Halse stecken, als Kenta mir nichts, dir nichts in den freien Himmel davonstob. Mit ihm als Anhängsel. In einem ersten Reflex hatte der Suzuya die Augen zusammengekniffen und sich gleich noch einmal fester um Kentas Hals geklammert. Sein armes Herz pochte wie wild, als der frostige Wind an seiner Haut riss und ihm ungestüm in den Ohren rauschte (die schon jetzt so kalt waren, dass es sich irgendwo zwischen schmerzhaft und taub anfühlte). Erst nachdem der erste Schock überwunden war und es einfach nur ... nach oben ging, blinzelte Tamaki vorsichtig, ohne seinen Griff zu lockern. Seine Augen begannen direkt zu tränen, aber selbst wenn sein Blick klar gewesen wäre, hätte er schlichtweg ... nichts gesehen. Nichts als das blendende grauweiß der schier endlosen Wolkendecke. Kenta verlangsamte seinen Flug und Tamaki nutzte die Gelegenheit, um sich mit dem Gesicht am Ärmel seiner Jacke die Tränen fortzuwischen. Er atmete schwer, doch er lächelte. Das. Genau das hatte er gewollt. Diesen einen Moment, in dem der Körper alle Alarmsysteme hochfuhr, um sein Überleben zu sichern. Den Moment, in dem alle Gedanken still standen. Erst jetzt merkte der Junge, dass er den Atem angehalten hatte, und ließ ihn nun langsam entweichen, während er voller Faszination in den dichten Wolkennebel starrte. Kenta zog die Aufmerksamkeit aber schnell wieder auf sich, indem er eine Frage beantwortete, die Tamaki schon fast wieder vergessen hatte. Allerdings blieb es nicht dabei. Die Gegenfrage hätte den Suzuya nicht überrascht, wäre das hier ein normales Gespräch auf festem Boden gewesen (wortwörtlich festem Boden – den metaphorischen konnte man in Kentas Gegenwart ohnehin getrost vergessen). Heute aber erwischte sie ihn so kalt wie der Wind, der ihm allmählich unangenehm unter die Klamotten gefahren war. Der Kinzoku aber hatte noch einige Schichten tiefer gezielt und Tamaki war froh, die Antwort noch ein wenig aufschieben zu können. Natürlich wusste er, was er wollte. Sehr genau sogar. Aber es gab Dinge, die er selbst vor seiner schier allwissenden Mutter geheim hielt. Warum er ausgerechnet Kenta einen Funken davon offenbart hatte? Vielleicht, weil dieser Funke das gleiche Chaos in sich trug, das er auch bei dem Kinzoku spürte.

... und das im nächsten Moment voll aus Kenta herausbrach, als der wild lachend in die Höhe fegte. Ungezügelt. Ohne die hauchdünne Schicht aus Anstand und Normen, die der Kinzoku im Alltag trug. Da war sie. Kentas Wahrheit. Der wahre Kenta. Tamaki wusste nicht, was jetzt passieren würde. Alles war möglich. Inklusive eines irrsinnigen Todessturzes. Aber aus irgendeinem Grund machte das den rasanten Höhenflug nur besser. Der Suzuya hielt sich so fest er konnte und schloss lächelnd die Augen. Er öffnete sie erst wieder, als Kenta die Wolke durchstoßen und den blauen Himmel erreicht hatte. Der Kinzoku schien seltsam glücklich. Ehrlich glücklich. Und auch Tamaki spürte etwas, das er beinahe schon vergessen hatte. Er war wach. Ganz und gar präsent, mitten in der Welt. Weg war die unsichtbare Wand, die er so lange kultiviert hatte, dass sie zu einem Teil seiner Selbst geworden war. Erfroren wie er war, schien der Suzuya auf eine stille Art heiter. “Nicht so...!“, rief er zurück, fast übertönt vom Rauschen des Windes in seinen Ohren. Was würde als nächstes passieren?
 

Kinzoku Kenta

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"Ich kann dir sagen warum, Tamaki ... aber langsam müssen wir runter." Kenta lachte, und da war wieder das ironische, verspielte, unechte, mit dem er so gerne spielte - so ganz bekam man es wohl selbst in einem heulenden Orkan nicht aus ihm heraus, und das hieße wohl auch, den Kinzoku entzwei zu reißen. "Wir wollen ja nicht Fallen, hmm?"

Gleich darauf taten sie aber genau das. Die unsichtbare Kraft, die sie in der Luft hielt, brach von einem auf den anderen Moment weg, und was sich einen Moment wie ein kurzes Zögern der Physik über diesen sonderbaren Umstand anfühlte, war wohl nur das Artefakt eines ungläubigen Verstandes - dann ging es unvermittelt rapide abwärts, als hätten sie ein paar Sekunden übersprungen, und ringsum waren nur noch weißgraues Rauschen. Der Wind zerrte jetzt in eine völlig andere Richtung an jeder Faser ihrer Kleider, riss mit eisigen Fangzähnen an jedem Stück erreichbarer Haut, und fühlte sich rasch wie eine Front aus eiskaltem Wasser an, als sie mit ihrem Gesicht dagegen schlugen ... Kenta war stumm, aber die unbändige Freude, die er über den Wolken herausgelassen hatte, strahlte immer noch von ihm aus, wie eine funkelnde, irisierende Aura, die nebenstehenden eine Gänsehaut bescherte.

Aber bei aller Ausgelassenheit - dass der kontrollierte Kenta zurückgekehrt war merkte man spätestens, als unter ihnen allmählich die Umrisse einer Plattform erkennbar und dann alarmierend schnell größer wurden. Kenta korrigierte kaum merklich seine und Tamakis Position, hob dann hinter Tamakis Rücken wieder die Hand und damit auch sein Fingerzeichen. Und langsam ... zunächst kaum spürbar ... wurde ihr Sturz langsamer. Das erste, was man bemerkte, war dass der reißende Zahn des Windes langsam von ihnen abließ - dann wurde auch sichtbar, wie Sora doch langsamer näher kam, und irgendwann erreichten sie einen ruhigen Sinkflug. Die Umgebung hatte sich allerdings deutlich verändert - es ging nicht mehr zum Rand der Plattform, nein, das hier war ein ruhiges Wohngebiet, in dem offenbar auch einige Büro- oder Verwaltungsgebäude standen. Einige Meter über dem Boden hatten sie schließlich gerade noch Schrittgeschwindigkeit, und Kenta wechselte ein letztes Mal den Griff. Als er landete, hielt er Tamaki ganz galant auf den Armen ... auch wenn man ihm schon ansah, dass es nach diesem wilden Ritt ziemlich anstrengend sein musste. "Heeeh." Schnaubte er leise, grinste Tamaki aber immer noch ehrlich amüsiert an, als er ihn absetzte. "Das hier unten ... das ist Schlafen. Ausruhen. Vorbereitung auf das Wilde, Verrückte, Echte, das du nur haben haben kannst wenn du diese Dinge hinter dir lässt ... und in den Himmel springst. Oder in den Kampf ... oder woanders, Hauptsache ins Chaos, wo kein normaler Mensch je hingehen würde ... und vergiss das Risiko. Wenn du das verstehst, wenn du das fühlst ... dann musst du Shinobi sein. Es gibt gar keine andere Möglichkeit." Kenta fuhr sich mit einer Hand durch die vollkommen derangierten Haare. Er sah aus wie sprichwörtlich vom Himmel gefallen, aber es schien ihn momentan nicht zu bekümmern. Dann nickte er auf die Tür des hinter Tamaki gelegenen Hauses. ".. aber komm doch mit rein." Er kramte in seiner Tasche nach dem Wohnungsschlüssel. "Wir müssen ja nicht hier auf der Straße reden, wenn es drinnen heiße Schokolade gibt."


@Yagami Tamaki
 
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Offplay: Tomboys and Tomcats

Katzen hatten oft die Angewohnheit, in knappen Schneisen, auf engen Lehnen und am Rand von Möbelstücken entlang zu spazieren. Und wenn man von Rändern sprach, dann gab es wenige, die schöner waren, als die Ränder der Plattformen in der fliegenden Stadt Soragakure! Eventuell war es ihre katzenhafte Natur, wegen der es Hatsune immer so viel Spaß machte, an den Rändern von Plattform 3 entlang zu spazieren und einen Blick hinab auf das weite Meer und die Klippen weit unter ihren Füßen werfen zu können. Es half, dass das Areal so schön ausgebaut war, mit den ganzen Restaurants und den Cafés, die nicht nur hübsch aussahen, sondern auch einen angenehmen Duft verbreiteten. Die sportlichen, kurzen Jeans, die das vermeintliche Mädchen trug, waren vielleicht ein wenig frisch, aber das glich sie mit langen Strümpfen und pelzigen Stiefeln wieder aus, genau wie mit dem pinken Mantel, der sich um ihren kurzen Oberkörper legte. Er hatte auch überlegt, ob er eine Mütze anziehen wollte, sich das dann aber gespart. Einerseits hatte er seine pinken Zöpfe heute noch besser gebunden als sonst und wollte das der Welt demonstrieren, andererseits brauchte er auch wirklich keine Accessoires, um seinen Kopf warmzuhalten. Besser als jede Mütze lag Yari, sein Katzenbegleiter, auf seinem Kopf und schnurrte in einem ruhigen Schlaf vor sich hin, während die Nekoyami mit ausgestreckten Armen ganz dicht am Rand der Plattform einen Fuß direkt vor die Spitze des anderen setzte und leise vor sich hin summte. So konnte eigentlich jeder Tag aussehen!

Ganz allein war das Katzenmädchen natürlich nicht. Wie so oft war es an diesem hübschen Ort relativ geschäftig, wenn auch nicht ganz so schlimm wie auf den Hauptstraßen des versteckten Dorfes. Leute wandelten hin und her auf ihrer Suche nach etwas zu Essen oder einem hübschen Blick aufs Meer oder einfach Gesellschaft. Solche Ziele hatte Hatsune nicht. Sie lebte einfach den Tag vor sich her, wie es sich für einen Nekoyami gehörte. Dass ihr Blick dabei auf etwas fiel, das ihr Herz höher schlagen ließ, war eher ein Zufall. Auf einer im Freien stehenden Tischplatte eines kleinen Lokals hatte es sich eine grau-braune Katze gemütlich gemacht, die zusammengerollt dalag und gelegentlich in Richtung der Passanten maunzte, die an ihr vorbeizogen. „Aww, wie süß...“, murmelte das Mädchen mit einem Lächeln vor sich hin, und der Eindruck verstärkte sich nur umso mehr, als sie eine kleine Kerbe im Ohr des Tieres sah. Wie es bei Straßenkatzen nicht unüblich war, hatte sie sich wohl in einem Revierkampf eine kleine Verletzung zugezogen, die zwar jetzt heil war, aber sie für Hatsune nur umso niedlicher machte. „Schau mal, Yari! Da drüben!“, flüsterte sie ihrem Ninbyo zu, der schläfrig ein Auge öffnete und hinüber zu der fremden Katze sah, ehe er es sich wieder in aller Ruhe bequem auf Hatsunes Kopf gemütlich machte. Sie seufzte – okay, in der Hinsicht waren sie wohl gerade nicht auf einer Wellenlänge. Nun ja, das würde die Nekoyami nicht davon aufhalten, eine süße Katze zu streicheln, wenn sie eine sah! Am Besten gab sie ihr auch gleich etwas zu futtern... Ihre Hand schloss sich um die kleine Dose mit Snacks für Hari-Neko, die in ihrer Hosentasche lag, und ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Zeit, eine Katze zu füttern! Ohne groß auf die Menschen zu achten, die auf dem Weg vor dem Restaurant hin und her gingen, wollte das Mädchen hinüber huschen zu dem Tisch, auf dem das Kätzchen saß. Was könnte schon schiefgehen?

@Ikari Jun
 
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Ikari Jun

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Freiheraus und lautstark gähnend teilte Jun der Welt mit, wie verdammt kurz und unruhig sie die letzte Nacht im Bett verbrachte. Dass sie schlecht schlief, war nichts Neues und doch gab es verschiedene Stufen von schlecht bis sehr schlecht. Entweder nervte das Skelett, oder sie plagte diverse Albträume. Diesmal wars noch mittelgradig, aber es reichte allemal für brennende und tränende Augen sowie leichte Schatten, die das sonst aufgeweckte Gold matt erscheinen ließen. Sie hatte keine Ahnung, wie spät beziehungsweise früh es war, Vormittag vielleicht, aber das spielte auch keine Rolle, denn heute war ein freier Tag. Vor zwei Tagen lag ein Brief von Hayate, Juns persönlicher Giftmischer und Arzt, im Briefkasten, dessen Inhalt irgendwas von 'Keine Zeit für Besuch, hinterlege Tabletten im Krankenhaus' erzählte. Nun, sie war nicht traurig darüber, im Gegenteil. Seine regelmäßigen Gesundheitschecks waren sowieso lästig und wenig hilfreich. Auf den Tadel jedes Mal, sie sollte doch mehr Kalzium über den Tag verteilt zu sich nehmen, konnte sie ebenfalls verzichten. Jun wusste natürlich, wie wichtig der Mineralstoff für ihren Körper war, aber sie konnte nun mal nicht ständig essen und trinken. Tabletten wollte sie normalerweise nur im Notfall schlucken. Wie auch immer, jedenfalls nutzte Jun den heutigen Tag für die Abholung und verbrachte bereits eine gefühlte Ewigkeit im Wartezimmer und musste anschließend noch lang und breit erklären, wieso, weshalb, warum sie so hohe Dosierungen benötigte, bevor man sie damit ziehen ließ. Auch wenn Hayate wohl keine Zeit hatte, hätte er wenigstens kurz von Arzt zu Arzt sprechen können oder ganz einfach - Brief samt Tabletten in den Briefkasten werfen, wieso so ein Aufwand machen? Grml.

Während Jun den Rückweg antrat und sich auf ihr warmes, kuscheliges Bett freute, zog sie ausnahmsweise den Reißverschluss des weiten weißen Mantels zu. Die Temperatur war kalt und die Müdigkeit schien sie weiter in den Minusbereich zu treiben. Den Kragen stellte sie auf, sodass Kinn und Mund dahinter verschwanden und nur ein bisschen von der Nase und die Augen zu sehen waren. Auch den restlichen Kopf versteckte Jun mit der großen Kapuze vor der Kälte und legte die Haarlängen über die Brust. Vielleicht sollte sie schnell lange Hosen shoppen gehen, denn die kurze schwarze Shorts und die ebenso schwarze Strumpfhose auf der Hüfte reichten kaum aus. Nein, keine Lust, sie musste sich einfach schneller bewegen und der Schlaf würde alles regeln, sollte er diesmal besser eintreten. Komischerweise blieben ihre Füße, die in weißen Sneakern steckten, eigentlich immer warm. Die roten, behandschuhten Hände stopfte Jun in die tiefen Manteltaschen und kam unterdessen zügig auf Plattform 3 an. Nach Plattform 4 ihre zweitliebste Ebene, obwohl hier hundertmal mehr Menschen wuselten. Es war einfach die chaotisch wirkende Architektur, die Jun gefiel, das war Grund genug für diese Platzierung. Als ihr Blick zufällig auf eine Katze fiel, die sich auf einen nahen Tisch gemütlich fläzte, zuckten unwillkürlich die Mundwinkel nach oben. Irgendwie mochte Jun Katzen, aber sie könnte nicht genau erklären, warum. Sie hatte nie aktiv mit welchen zu tun. Vielleicht lag es an deren Attitüde, diese Katze hier zum Beispiel kümmerte die Menschen überhaupt nicht und ließ sich auch sonst nicht stören. Ob sie ihr einfach mal schnell hallo, du bist wirklich cool sagen sollte? Ach, wieso nicht. Jun machte einen kleinen Bogen, um sich ihr nicht von hinten zu nähern und sie eventuell doch zu erschrecken und hob langsam eine Hand ... Stolperte plötzlich leicht zur Seite, als etwas unsanft gegen sie prallte. "Was zum-" stieß sie perplex aus, schaute erst nach links, dann rechts und schließlich ein Stück runter, die Kapuze raubte immerhin etwas Sicht. Zunächst entdeckte Jun noch eine Katze und dann Pink. Ganz viel Pink. Und Pink. Und dazwischen ein kleines Mädchen. "Aua, meine Augen ...", nuschelte sie in den Kragen, wischte kurz über die geschundenen Augäpfel und warf der Kleinen dann einen verärgerten Blick zu. "Pass auf, wo du hinläufst, oder du fällst vielleicht von der Plattform." Eine subtile Drohung? Wer weiß. Sie machte eine scheuchende Geste mit der Hand, damit das Mädchen verschwand, das Vorhaben, die Katze auf dem Tisch zu streicheln, lag immer noch im Fokus. Aber wieso trug sie ein solches Tierchen auf dem Kopf? Na, egal.

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Irgendwie ließ die Aufregung nie nach, war jedes Mal wieder intensiv spürbar. Obwohl Hatsune Tag und Nacht ihren eigenen Kater mit sich herumtrug, freute sie sich über jede fremde Katze, als wäre es das erste Mal, dass sie eine sah. Katzen hatten einfach so etwas Elegantes, so etwas Liebliches, so etwas Wundervolles an sich, dass man einfach nicht anders konnte, als sich auf den ersten Blick in jede einzelne von ihnen zu verlieben! Entsprechend fröhlich huschte die Nekoyami auch schon auf das ruhige Tier zu, zwischen den ganzen Passanten hindurch, als plötzlich direkt vor ihr irgendeine Fremde auftauchte und ihre Hand auszustrecken begann. „Hey, Vorsicht!“, rief die Pinkhaarige, aber da war es schon zu spät: Mit voller Geschwindigkeit preschte sie direkt in den Körper des Mädchens hinein und stieß dieses so unsanft zur Seite, während sie selbst das Gleichgewicht verlor und einen Schritt zurück taumelte. Hari-Nekos überraschte Augen öffneten sich, als er das Gefühl hatte, gleich von ihrem Kopf zu rutschen, aber Hatsune fing sich so schnell es ging und nutzte ihre Hände, um den Kater zu stabilisieren. „A-alles gut, Yari?“, rief sie ihm besorgt zu, aber ihr Ninbyo schien sich relativ schnell wieder zu beruhigen und fuhr damit fort, sanft zu schnurren. Erleichtert seufzte die Nekoyami, ehe ihr Blick hinüber zu dem Mädchen ging, das ihr gerade total achtlos mitten in den Weg gelaufen war. Wie unaufmerksam...

Nach einem kurzen Moment des Sammelns ließ Hatsune ihren abschätzigen Blick über Jun wandern. So viel größer war die jetzt nicht, auch wenn Hatsu das Gefühl hatte, dass die Augen der Ikari auf sie hinab sahen. Das matte Gelb ihrer Iris machte einen desinteressierten und herablassenden Eindruck, von dem auch ihre Haare nicht ablenken konnten, die mit ihren zwei Farben – schwarz und rot – geradezu um Aufmerksamkeit bettelten. Und nein, Hatsune würde ganz bestimmt nicht zugeben, dass sie die Frisur irgendwie cool fand!
„Hä? Wer passt denn bitte nicht auf?“, antwortete sie entrüstet, als sie die Worte der Fremden hörte. Sie würde von der Plattform fallen? War das eine Drohung oder nur die dumme Aussage von einem Mädchen, das nicht ordentlich gucken konnte, wie weit sie vom Rand weg waren? Vermutlich Ersteres... die nahm sich ja ganz schön was raus, dafür, dass die Schnepfe selbst nicht geguckt hatte. „Was kann ich denn dafür, wenn du mir mitten in den Weg läufst?“, grummelte die Pinkhaarige unzufrieden und richtete ihren Blick wieder auf die Katze auf dem Tisch. Die hatte sich wohl von ihrem Zusammenstoß ganz schön stören lassen. Wo das Kätzchen eben noch entspannt auf der Tischplatte gelegen hatte, stand sie jetzt auf allen Vieren, den Kopf leicht gesenkt und die Ohren achtsam angelegt. Das arme Tier hatte richtig Angst bekommen, weil dieser Trampel sich in Hatsus Weg gestellt hatte!
„Oh nein, du hast die süße Katze erschreckt!“, meinte die Nekoyami kopfschüttelnd und steckte ihre Hand wieder in ihre Hosentasche, um die Dose mit den Katzensnacks herauszuholen. Während ihr linker Ellbogen in die Taille des Mädchens an ihrer Seite stieß, um sich ein wenig Platz zu verschaffen, zauberte sich ein breites, liebevolles Lächeln auf ihre Lippen. Die Katze hatte ihren Zorn schließlich nicht verdient.
„Naa, möchtest du was Leckeres essen, Neko-chaaan?“

@Ikari Jun
 

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Jun stieß ein unmissverständlich genervtes Stöhnen aus und ließ die Hand wieder sinken, ehe sie sich erneut dem Störenfried widmete. Ach, das Pink sah sich also im Recht und schob ihr die Schuld zu? Im ernst? Die deutlich Größere verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete das seltsame Duo unverhohlen von oben bis unten und lenkte den Blick schließlich auf den Kopf des Mädchens. Genau genommen auf die Katze, die dort anscheinend freiwillig Platz nahm. Kurz verschwand der Ärger aus Juns Augen, denn dem niedlichen Tierchen war sie natürlich nicht böse. Ein Seufzen, als sie ein weiteres Mal die Pinkhaarige beäugte. Eigentlich hatte sie keine Lust auf Streit und wollte nur ins Bett, leider war die Ikari nicht die Sorte Mensch, die Konflikten einfach aus dem Weg ging, im Gegenteil. Würde sie jetzt ohne Wenn und Aber auf dem Absatz kehrtmachen, hielt man sie vielleicht noch für rückgratlos. Andererseits war das hier bloß ein kleines Mädchen mit einer Katze auf dem Kopf. Jaja, über Menschen sollte man im Vorfeld nicht urteilen, aber der erste Eindruck war eben zunächst entscheidend, blablabla und so weiter und so fort. Ein Augenrollen und nochmaliges Seufzen. Die Nekoyami konnte quasi dabei zusehen, wie Jun gerade einen inneren Kampf ausfochte, allerdings ging es um das Wie, denn den Rücktritt hatte sie gleich verworfen und nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Normalerweise stand sie nämlich anderen Kalibern gegenüber, die aufs Maul wollten. Und nein, die Ikari würde ganz bestimmt nicht zugeben, dass sie den Mut der Kleinen irgendwie beeindruckend fand.

"Scheiße, verdreh' mal nicht die Tatsachen, ich war zuerst hier. Du bist schließlich in mich hineingerannt und nicht andersrum.", kommentierte Jun die Entrüstung der Fremden scharf und setzte einen Schritt vor. Die Genin war außerdem kaum zu übersehen, zählte sie doch eher zu den größeren Menschen. Obendrein hatte sie sich gar nicht so schnell bewegt, um jemandes Hindernis zu werden, man konnte sie im Fall der Fälle einfach umgehen. "Lauf hier halt nicht wie ein Kleinkind ohne Motorik herum.", fügte sie bissig hinzu und streifte die Kapuze vom Kopf, weil ihr durch die Aufregung warm wurde. Den Pony mit Zeigefinger und Daumen richtend fixierte sie die Pinkhaarige weiterhin verärgert, allerdings immer noch eher passiv. Ehrlich gesagt hatte sie keine Ahnung, wie sie mit dem Mädchen umgehen sollte. Einerseits wirkte es sehr jung und naiv, andererseits irgendwie kämpferisch und aufgeklärt. Würde man Jun nach dem Grund fragen, könnte sie den nicht nennen. Das war nur ein Gefühl. Als Hatsune sie mit dem Ellbogen belästigte, trat die Größere verblüfft zurück und beobachtete das folgende Schauspiel. Okay, eventuell war die auch bloß lebensmüde. Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte Jun die Dose aus den Händen der Fremden, die ruckartige Bewegung führte zur Flucht der anderen Katze. Ups. "Jetzt habe ich sie erschreckt.", gestand die Ikari und glotzte dem Tier einen Moment hinterher, ehe sie nach wetzte. Sie schüttelte ein paar Leckerli in eine Hand und warf die Dose über die Schulter zurück, weniger darauf achtend das Ziel zu treffen. Das plötzliche Adrenalin rüttelte den Körper wach. Auf gewisse Weise verhielt sich Jun genauso kindisch, aber das war ihr gerade egal, es ging ums Prinzip! Die Göre mit der Katze auf dem Kopf kam mit Sicherheit nicht in den Genuss, noch eine Katze zu füttern! Während Jun also dem schnellen, wendigen Tierchen folgte, riss sie auf dem Weg einige Mülltonnen um, um mögliche Verfolger auszubremsen. Dadurch wirkte sie auf andere Menschen wahrscheinlich wirklich psychisch gestört, ABER! Auch das war ihr egal. Sie prustete amüsiert, ob die Fremde nachkam, oder nicht. Dass Jun nicht die schnellste Genin war, sollte einem geübten Auge bald klar sein. Einen Zivilisten könnte sie natürlich ausstechen, aber dass die Fremde keiner war, wusste sie schließlich nicht.

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„K-Kleinkind?“
Verärgert blähte Hatsune die Wangen auf, während sie ihr Bestes gab, die Provokationen der minimal Größeren zu ignorieren. Die machte es ihr aber auch nicht einfach. Versuchte einfach, der unschuldigen Nekoyami den ganzen Vorfall in die Schuhe zu schieben! Kopfschüttelnd murmelte sie vor sich hin: „Rücksichtslos und ein loses Mundwerk... manche Leute kennen wirklich keine Scham.“ Dass Hatsu ihr gerade selbst mit dem Ellbogen zugesetzt hatte, ignorierte sie geflissentlich. Sie war hier in der Situation schließlich voll und ganz unschuldig und machte keine Fehler.
Anscheinend hatte die Schwarzhaarige aber trotz Allem ein Problem mit Hatsu. Ihre fehlende Eleganz, Freundlichkeit und Erziehung machte sie mit roher Kraft wett, als sie der Kleineren das Katzenfutter aus der Hand riss und damit endgültig die fremde Katze verschreckte. Und dann wagte sie es auch noch, sich selbst ein paar der Snacks zu nehmen und die Dose achtlos in Hatsunes Richtung zu werfen! „Hey! Das ist Diebstahl!“, echauffierte sich der Pinkschopf und trat zwei Schritte zurück, sein Blick nach oben gerichtet, um die kleine Dose aus der Luft fischen zu können. Die Gelegenheit nutzte Jun aber schon, um sich einen Vorsprung zu sichern. Sie... Sie lief der Katze hinterher! Dieses Miststück wollte die Katze ganz für sich allein haben! Frustriert biss der Nekoyami die Zähne zusammen. „D-damit kommt sie nicht davon!“, meinte er entschlossen und machte sich bereit, loszusprinten, während Yari von seinem Kopf hinunter auf den Asphalt hüpfte. „Auf geht’s!“

Wenn die Ikari glaubte, dass ein paar Mülltonnen einen Nekoyami aufhalten konnten, hatte sie sich geschnitten. Während Hari-Neko um die Tonnen herum hastete, legte Hatsune eine Hand darauf und hopste in einer flüssigen Bewegung über das Hindernis hinweg, sodass sie ungebremst weiterlaufen konnte. Es dauerte nicht lange, bis sie die Größere breit grinsend passierte. „Wooow, du bist ja langsam“, rief sie fröhlich, ehe sie noch einen Zahn zulegte, sprintete, um anzugeben. Eine Gruppe Passanten kamen ihr entgegen, aber mit einer geschickten Pirouette wich Hatsu ihnen mit Leichtigkeit aus und stoppte dann die Drehung, sodass sie rückwärts weiterlief. So konnte die angeberische Schwarzhaarige in aller Ruhe ihr siegessicheres Grinsen sehen. „Wenn du mehr Sport machen würdest, wärst du bestimmt nicht so ein Trampel“, lachte sie und zog mit einem Finger ihr unteres Augenlid nach unten, während sie Jun die Zunge herausstreckte. Was für ein Triumph! Im strahlenden Licht dieses unzweifelhaften Sieges erstrahlend überhörte Hatsu sogar fast das laute „Nyaaa!“ von Yari, das ihr als Warnung dienen sollte. Ehe sie ordentlich darauf reagieren konnte, war es aber schon zu spät: Mit ihrem Blick nach hinten gewandt, stieß der Rücken der Pinkhaarigen direkt in einen Zivilisten, der ihrem Tempo nicht ausweichen konnte, und der unsanfte Aufprall schickte das Mädchen zu Boden. Hari-Neko, der das mitbekam, stoppte natürlich sofort seine Verfolgung der fremden Katze, bremste ab und wirbelte herum, um zu seiner Partnerin zurückzulaufen und ihr besorgt entgegen zu maunzen. „Ah... mach dir keine Gedanken, mir geht’s gut“, meinte Hatsune, auch wenn ihr von dem Zusammenstoß ein wenig schwindlig war. Eine Hand an ihrem Kopf richtete sich ihr Blick aber schnell wieder in Richtung Jun. „Viel wichtiger ist, dass ich schnell wieder auf die Beine komme. Die da darf nicht zuerst zur Katze kommen!“, meinte sie entschlossen und stützte sich auf, um schnell wieder auf ihre Knie hochzukommen. „Nach Allem, was sie getan hat, lasse ich sie auf gar keinen Fall gewinnen!“

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Ihre amüsierten Mundwinkel rutschten prompt nach unten, als die Pinkhaarige ohne Schwierigkeiten an Jun vorbeirauschte und sie auch noch auslachte. Okay, sie musste sich unbedingt etwas anderes, etwas Wirkungsvolles einfallen lassen, denn eine einfache Zivilistin war das Katzenmädchen definitiv nicht. Die Idee musste allerdings so schnell wie der Blitz einschlagen, sonst war die Irre gleich über alle Berge verschwunden. Langsam ... Mehr Sport ... Trampel ... Jun war es nur allzu sehr bewusst, zu den eher langsamen Ninja zu gehören. Aber sie schämte oder störte sich nicht besonders daran, dafür hatte sie andere Qualitäten vorzuweisen. Sie war kein Mensch, der neidisch auf anderer Fähigkeiten blickte und sich dadurch runterziehen ließ. Man musste seine eigenen Talente herausfinden und diese fördern, sofern diese persönlich zu akzeptieren waren. Aber hey! So ein Trampel war Jun doch gar nicht trotz der schweren Knochen, von denen die Nekoyami überhaupt keine Ahnung hatte. Klar, elegant war was anderes, dennoch bewegte sie sich nicht wie ein Bauer mit Rückenschmerzen oder so. Oder? Oder?! Also noch mehr den Körper im Training beanspruchen als eh schon wäre bestimmt Selbstmord. Vor allem Kaya sollte nicht noch einmal in die Situation kommen, Jun aus der Hölle der Schmerzen ziehen zu müssen.​
Die Ikari griff währenddem Laufen nach dem Müll auf dem Boden und schmetterte unter anderem leere Blechdosen und volle kleine Tüten mit stinkendem Inhalt mit voller Wucht der fremden Konkurrentin entgegen. Auch wenn Jun nicht mit der Geschwindigkeit mithalten konnte, verfügte sie über ein bisschen mehr Kraft als der Durchschnitt. Leider beherrschte die Pinkhaarige auch die Kontrolle über ihre Wendigkeit und es traf kein Ding ins Schwarze. Vielleicht zumindest haarscharf.

Und dann passierte etwas völlig Absurdes - die überhebliche Tussi schickte sich selbst zu Boden, indem sie wie zuvor Jun, einen weiteren Passanten rammte. Die Größere prustete deutlich schadenfroh und lachte laut auf, als sie die im Dreck liegende Nekoyami passierte und zog das Tempo durch die gewonnene Heiterkeit an. "Kleinkind ohne Motorik UND hohl im Kopf! Wie kannst du bloß geradeaus laufen?", gackerte Jun über die Schulter hinweg und verschwand um die nächste Ecke. Von wegen Trampel, die Olle war der Trampel schlechthin! Außerdem eine Lügnerin und zudem anscheinend blind! Ja, doch, da war die Ikari lieber langsamer unterwegs. Wahrscheinlich hatte die Kleine bereits ihre Knie abgeklopft und holte gleich wieder auf, aber das war ihr mittlerweile eher egal, denn diese Art gelösten Spaß empfand Jun nur selten. Ein erstes Aufeinandertreffen ohne Wut und Gewalt war im Normalfall schlicht kaum möglich für die leicht reizbare Genin. Es kam auf die Art und Weise des Gegenübers an - die Nekoyami wirkte nicht wie jemand, der gezielt Leid verursachen wollte und auch nicht besonders nervig, sondern ... Jun hatte keine Ahnung. Jedenfalls hatte sie Spaß, auch wenn sie ganz sicher bei der Jagd verlor, inzwischen hatte sie sogar das Zielobjekt aus den Augen gelassen und lief einfach irgendwo lang. Und dann hörte sie plötzlich Kläffen und Fauchen, stoppte bei einer kleinen, dunklen Gasse. Ah, das Kätzchen wurde von drei Straßenkötern umzingelt. Jun wusste nicht, wie sie reagieren sollte, hatte sie doch keinen Schimmer von der Tierwelt, wollte den Hunden aber auch nichts antun. "Ey, ihr Scheiß Köter, lasst die Katze in Ruhe! Husch, husch." Die scheuchende Geste mit den Händen schien die drei bloß weiter anzustacheln, verdammter Mist! Zwei drehten sogar um und fletschten ihr gegenüber die Zähne. Ups.

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Eigentlich hatte Hatsune ja erwartet, dass Jun stärker auf ihre Provokation reagieren würde... Die Größere wirkte nicht so, als wäre sie besonders gut darin, einen kühlen Kopf zu bewahren. Es machte nur halb so viel Spaß, jemanden zu ärgern, der sich nicht darüber aufregte, und man konnte die Enttäuschung vermutlich in Hatsunes Gesicht sehen, während sie geschickt hin und her hüpfte, um dem Müll, der frecherweise auf sie geworfen wurde, auszuweichen. So in eine Richtung fixiert war es kein Wunder, dass sie schlussendlich einfach direkt in einen Passanten lief und dann glatt überholt wurde. Ihre Wangen nahmen ein tiefes Rot an, als sie sich anhören durfte, dass sie ein dummes Kind sei. Was für eine Schande... „Ich... ich bin überhaupt kein Kind!“, warf sie einen ziemlich zahnlosen Konter zurück. Auf die Schnelle war ihr nichts Besseres eingefallen, aber die schwache Antwort machte die Situation nur peinlicher. So schnell sie konnte rappelte sich die Pinkhaarige auf und zog – natürlich ohne eine Entschuldigung – an dem Mann vorbei, den sie gerammt hatte. „Yari... hast du gesehen, wo sie hin ist?“, fragte sie ihren Kater und lauschte dessen Maunzen. Jetzt gerade spürte Hatsu eine gewisse Nervosität, es sah nämlich tatsächlich so aus, als würde er diesen Wettbewerb verlieren...

„Da... da bist du ja!“, rief die Nekoyami leicht außer Atem, als sie ihrem Kater in eine abgelegene Seitengasse folgte und dort die Schwarzhaarige entdeckte. Jetzt hatte sie sie eingeholt... aber die lief ja gar nicht mehr weiter, sondern war stehen geblieben. „Hm? Stimmt was nicht?“ Leicht irritiert trat Hatsune neben sie und entdeckte gleich, womit sie es zu tun hatte: Da waren drei dumme Hunde, die sich über die kleine Katze von vorhin lustig gemacht hatten! Wie unfreundlich! Und jetzt sah es so aus, als würden zwei davon aggressiv werden... Jetzt, wo die Nekoyami so guckte, waren das schon relativ große Köter. Es mochte daran liegen, dass sie nicht ganz so groß war wie die Ikari, aber von ihrer Perspektive sahen die aggressiven Tiere relativ bedrohlich aus. Dementsprechend hatte sie auch nicht wirklich ein Problem mit dem Gedanken, ihnen wehzutun.
„Yari, komm hoch!“, meinte sie, und ihr Kater hörte sofort, hüpfte auf ihre Schulter und rieb sein Köpfchen an ihrer Wange. Entschlossen formte sie Fingerzeichen und wirkte das Mohousha no Jutsu, das einzige Ninjutsu ihres Clans, das sie bisher beherrschte und das sie wirklich interessierte. Innerhalb von Sekunden bildeten sich süße Katzenöhrchen auf ihrem Kopf, Schnurrhaare sprießten aus ihren Wangen und ein langer, dünner Schweif sprießte kurz über ihrer Hose hervor, auch wenn nur wenig mehr als die Spitze unter ihrem Mantel hervorragte. Das Fell von Ohren und Schweif glich dem braun gestreiften Muster des Katers auf ihrer Schulter, aber das wichtigste waren ihre Hände: Ihre Fingernägel wurden länger und formten sich zu richtigen Krallen, mit denen sie diese doofen Hunde ordentlich kratzen konnte. Bereit zum Taijutsu ging Hatsune ein wenig in die Knie, lehnte ihren Oberkörper vor und hob ihre beiden zu Klauen geformten Hände vor ihren Torso. „Lasst die Katze in Ruhe!“, fauchte sie den Hunden entgegen, aber die wirkten nicht so eingeschüchtert, wie sie es gehofft hatte. Stattdessen knurrten sie zurück... Wurden die etwa sauer? Sahen sie Hatsu und ihren Partner jetzt auch als Mobbing-Opfer an, wie den armen Streuner mit dem verletzten Ohr? Das Mädchen schluckte. Mit ein paar Hunden wurde sie bestimmt fertig, ganz sicher, aber... ein ganz kleines bisschen Angst hatte sie vielleicht schon.

„Ähm, hey... Schwarz-rotes Mädchen!“, meinte sie und blickte hinüber zu Jun. Sie versuchte, selbstbewusst auszusehen, aber eine gewisse Nervosität schlich sich sichtlich in ihre Züge. „Wenn du schon hier bist... können wir zusammen kämpfen, oder?“, fragte sie zögerlich, ehe sie sich innerlich schalt. Sie zeigte gerade Schwäche, und das war nicht okay für eine starke Kunoichi des Nekoyami-Clans! Sie vertrat hier ihre Familie, da konnte sie doch nicht so halbherzig sprechen. Entschlossen bleckte Hatsune die Zähne und blickte nach vorne, in Richtung der Hunde.
„Ich meine... du darfst gern aushelfen, wenn du magst. Ich zeig diesen Kötern, dass man sich nicht mit Katzen anlegt!“

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Wie im falschen Film, so fühlte sie in dem Moment, als Hatsune plötzlich mutierte und sofort in Kampfstellung ging. Oder auch mit Juns Worten: total verarscht. Die Ikari wusste nicht so recht, wie sie auf die Verwandlung der Pinkhaarigen reagieren sollte, aber heute wurden ihre Lachmuskeln, und was so dazu gehörte, hart auf die Probe gestellt. Morgen gab es mit Sicherheit ungewohnten Muskelkater. Eigentlich war Jun auf jeden Fall dafür, dass jeder Mensch so rückhaltlos durch die Weltgeschichte wandelte wie er wollte, zumindest äußerlich. Wie der Yamakabe mit der Glatze und dem großen blauen Pfeil auf dem Schädel, dessen Grund er aber lieber für sich behielt. Nachdem sie ihn danach fragte, wirkte er irgendwie betreten, dabei war sie sogar recht freundlich. Die Wahl und wie es dazu kam, interessierte sie zu dem Zeitpunkt tatsächlich. Das war auch so ein Verhalten, das Jun gar nicht nachvollziehen konnte. Man musste doch mit der Nachfrage und mit dem möglichen Gegenwind rechnen, wenn man außergewöhnlich herumlief. Den Schwanz daraufhin einziehen ist dann genau die falsche Reaktion und Einladung für Schikane oder etwa nicht?​
Leise prustend drehte die Genin von der Nekoyami weg und hielt sich den Mund so gut es ging mit einer Hand zu, während sie ihre bebenden Schultern verrieten. Sie versuchte es wirklich ganz ehrlich, die Ruhe zu bewahren und das aufwallende Lachen zu unterdrücken. Auch wenn jeder seinen Stil ausleben sollte, hieß das nicht automatisch, dass man den zelebrieren musste, vor allem in solch einer Situation wie jetzt! Hatsune machte es Jun wirklich nicht leicht, NICHT gemein zu reagieren. Tief Luft durch die Nase ziehend und durch den Mund lange ausstoßend, wandte sie wieder um, diesmal minimal gefasster. Die deutlich gehobenen Mundwinkel konnte Jun jedoch nicht einfach so ablegen und gelegentliches Räuspern sollte das Kichern kaschieren.

"Dein Selbstbewusstsein in allen Ehren, aber wieso musst du jetzt Cosplay betreiben?" Dass ihre Mutation ein Jutsu war, hatte Jun gar nicht mitgeschnitten und das Mädchen erst in dem Aufzug gesehen, als sie den Mund aufmachte und kurz die Aufmerksamkeit auf sich zog. Immerhin musste ihre Konzentration gerade bei den Hunden liegen, die tatsächlich Anstalten machten anzugreifen. "Ist das so ein Magical Girl-Ding und du bist jetzt unheimlich stark?" Jun bemühte sich weiterhin okay?! Ah, die Frage beantwortete sie selbst, indem sie um Kooperation bat. Eigentlich wollte die Größere echt nicht gegen Tiere kämpfen, hatte deren Reich eigene Regeln. Allerdings konnte sie auch auf den Anblick einer armen, zerfetzten Katze verzichten. Außerdem war es ihr kaum möglich, sich selbst gegen drei große Hunde zu verteidigen, die Konstellation war schon sehr unfair. Oh Mann, könnte die Ikari doch bereits mehr Sachen aus ihren Knochen zaubern, die größer waren als ein Nagel. Zum Beispiel ihren ganzen Oberschenkelknochen, den sie einfach weit weg von der Katze werfen würde. Hunde fuhren doch voll auf Knochen ab oder nicht? Hach, es könnte so einfach sein. Aber wann war es in Juns Leben jemals einfach? Eben. Hmm ... Vielleicht hatten die so großen Hunger, da waren Katzen-Leckerli kein Problem? Sie hatte nicht viele entwendet, aber Versuch macht klug. Ebenso leicht die Knie beugend, bewegte sich die Schwarzhaarige ganz langsam auf die Hunde zu, während sie ganze fünf kleine Teilchen auf der Handinnenfläche nach vorn streckte. Nervös leckte sie über die Lippen und ließ kein Tier mehr aus den Augen. Die Hunde schnupperten vorsichtig neugierig, ehe der erste einen Satz nach vorn machte und über die Hand leckte, somit alles vertilgte. Erschrocken zog Jun ihre Hand zurück, die hastige Bewegung verschreckte auch die Hunde, die sofort wieder in wachsame Position gingen. "Ähm ... Wirf denen einfach die ganze Dose hin, ja?", zischte Jun zwischen den Zähnen hindurch und wagte dann keinen Mucks mehr. Sie war den Tieren so nahe, dass sie keine Schwierigkeit damit hätten, ihre Kehle durchzubeißen. Ein Kampf war für Jun ausgeschlossen - und wenn sie als Hundefutter endete, hatte ihr Leben zumindest einen Sinn, haha.

@Nekoyami Hatsune
 
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