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Raum 26 - Traumhaftes Finale

M

Mameha Junko

Guest
Meine Güte, wieviel doch in so kurzer Zeit mit einer so kleinen Geste erreicht werden konnte. Junko ihrerseits war angesichts des Effekts selbst überrascht, aber wie sagte man noch so schön? Kleine Geste, große Wirkung.
Auch wenn die nachfolgenden Geschehnisse ehrlich gesagt dazu erdacht waren, ihr den Magen umzudrehen, knabberte sie an ihrem Keks herum, während sie die Szenerie, die sich ihr eröffnete, genauer beobachtete. Saki und Kei schien ein Band zu verbinden, während der kleine heißblütige Kajiya auf die Bretter geschickt wurde. Die Hyuuga hatte hier, wie die Chuunin zu erkennen glaubte, dass hinter der Aktion Sakis ein kaum merkliches Zögern stand. Kein Wunder, sie hatte einen guten Teil des Examens damit verbracht, zusammen mit dem Metallverbieger wortwörtlich unter einer Decke zu hängen, und jetzt befand sie sich in der unangenehmen Situation, zwischen ihren geteilten Loyalitäten wählen zu müssen. Junko hatte zwar nicht so viel Ahnung von den internen Streitigkeiten und Traditionen der Hyuuga, wusste aber, dass diese als loyal und ehrenhaft vor allem im Umgang mit ihren eigenen Leuten galten, was bedeutete, dass Saki zweifellos im Zwiespalt gesteckt haben musste. Auch, wenn es niemand in diesem Moment mitbekam, aber zumindest Junko beneidete die kleine Hyuuga nicht um ihre Situation und hatte sogar eine Portion Mitleid übrig – nicht, dass das Saki auch nur ansatzweise geholfen hätte. Manchmal war das Leben grausam, nicht wahr? Falls sich allerdings die Blicke der beiden Kunoichi treffen sollten, würde Saki ausgerechnet in den Augen der silberhaarigen Chuunin Sympathie, Verständnis und Respekt entdecken, wenn auch nur kurz und aufglimmend für einen verschwindend geringen Moment.
Bei Kayros wiederum sah die Geschichte anders aus. Er trat vor und übte sich in einer Hasstirade gegen die Haupthaushyuuga, während er irgendwelchen pathetischen Kram über Konoha faselte. Man musste an dieser Stelle mal festhalten, dass schon seit einer Weile ein Bruch zwischen diesen beiden Shinobi bestand, der sich vor allem dadurch geäußert hatte, dass Kayros’ Verhalten vor allem auch durch Hiroshis Tod zunehmend zufällig und unzuverlässig wurde. Er kümmerte sich nicht mehr um Effizienz, sondern ging geringfügigen, persönlichen Aversionen nach und ließ diese sein Urteil trüben. Jetzt tat er noch mehr – er zog die Antisympathie der versammelten Geninschaft auf sich, und als wäre das nicht genug, wagte er es auch noch, über Junkos Heimatdorf herzuziehen. Ja, was fiel ihm denn ein? Wie konnte er sich herausnehmen, über Konohas Traditionen zu predigen?
An deiner Stelle würde ich die Angelegenheit nicht weiter vertiefen, Suna-Nin. Dieser Satz wurde nur gedacht, aber sich weiter darüber aufzuregen und der Angelegenheit mehr Beachtung zu schenken machte nicht wirklich viel Sinn. Kayros wurde von Itoe und Kimihiro in Gemeinschaftsarbeit auf die Bretter geschickt, das Weißhaar (ein Spiegelbild?) ergab sich, eine lebende Bombe wurde von Daisuke, der in diesem Examen wirklich wahre Größe bewies, einfach außer Gefecht gesetzt – es war ein herrliches Chaos. Gerne hätte sie Daisuke noch ein Lob ausgesprochen, aber sie wusste, dass sie nicht mehr dazu kommen würde – nicht hier, nicht heute. Stattdessen versuchte sie sich an einem zufriedenen Lächeln (auch wenn ihr partout nicht nach Lächeln zumute war) und wendete sich an die übrig gebliebene Geninschaft.
„Das genügt jetzt.“ Kein Grund, sich weiter die Köpfe einzuschlagen, habt ihr gehört? Genug Gewalt für heute.
„Ich bin bereit, jeden Genin, der sich momentan hier befindet und noch aus eigener Kraft durch dieses Tor schreiten kann, auch dort hindurchgehen zu lassen.“ Mit einem Seitenblick zu Yuto , der ihr zunickte und Kibo, dessen Einverständnis einfach mal vorausgesetzt wurde, trat sie einen Schritt zur Seite, um die versammelte Geninschaft durchzulassen. Selbst jene, die sich ergeben hatten. Selbst die Mitläufer. Es schien, als gelte diese Einladung für alle. Merkwürdig, nicht wahr? Was war eigentlich die Prüfung an dieser Sache
Und danach konnten sich die Prüfer ja wieder hinsetzen und auf die letzten beiden Prüflinge warten.
 

Tetsuya Daisuke

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Da stand Daisuke also, sein Blick fiel immer noch auf das Hyuuga Mädchen, welches sich grade zu der Gruppe bewegt hatte. Skeptisch blickte er sie an, denn nach wie vor konnte er nicht verstehen warum sie das tat. Und selbst wenn er die Gründe wusste, wüsste er genau, dass es ihm nicht gefallen würde. So sehr ihn die ärgerte und aufregte, so sehr war ihm auch bewusst was er zuvor gesagt hatte. Er würde niemanden attackieren, der ihm nicht zu nahe käme. So lag es also nicht an ihm über das Mädchen zu richten. Aber dennoch war sein Blick eindeutig abwertend und das konnte jeder deuten, der den Tetsuya anblickte. Er nahm sich einfach vor nichts weiter dazu zu sagen, sollte sie doch selbst mit ihrer Sünde, oder eben nicht, zurechtkommen müssen. In dem Moment beschloss er einfach nicht mehr in ihre Richtung zu blicken um sich nicht mehr aufregen zu müssen… Es war Geschichte, aber kein Teil seiner eigenen.
So blickte der Tetsuya weiter in der Runde auf das andere Mädchen mit den leuchtend weißen Augen. Er beobachtete wie das Mädchen der kleinen Ikari einen Keks zu warf. Dies bedeutete für ihn nur Gutes, denn wenn sie Yukiko nichts tat, musste er das weißhaarige Mädchen vor nichts und niemandem schützen. Egal was geschehen wäre, er hätte sein Wort sicher gehalten. Natürlich war er froh über diese Reaktion und auch darüber, dass das Hyuuga Mädchen bewies, dass sie nicht ganz so böse war und aus reiner Willkür handelte. Daumen hoch dafür, auch wenn er es von Natur aus nicht anders erwartet hatte. Er beobachtete aufmerksam die Reaktion der Hyuuga als der Feuerball auf sie zugeschossen kam und war ziemlich erstaunt über ihre Techniken. So was hatte er noch nie zuvor gesehen, aber es war erstaunlich. Vielleicht hatte vorhin doch erstaunlich viel Glück mitgespielt, weil das Mädchen ihr Gleichgewicht verloren hatte, aber Gott sei Dank war es so gelaufen. Nachdem das Mädchen den Feuerball abgewehrt hatte, machte der Tetsuya sich auf den Weg etwas Wichtiges zurück zu holen. Er achtete dabei gar nicht auf die anderen, sondern lief schnurstracks auf sein Schwert zu um dieses wieder einzusammeln. Einige Meter hinter dem liegenden Mädchen lag das Schwert des Jungen. Er hob dieses schnell auf und befestigte es wieder auf seinem Rücken. Bevor er sich wieder abwandte, warf er einen prüfenden Blick auf die kleine zierliche Person am Boden. Irgendwie tat sie ihm schon wieder leid, wie sie da lag und das obwohl er sagte, dass er für solchen Wahnsinn kein Mitleid übrig hatte. Ein letzter schmerzlicher Blick, dann ging er zurück und beobachtete weiter.
Grade als er zum Stehen kam, begab sich die ältere Hyuuga in Bewegung. Dass da auch diese merkwürdigen Fesseln im Spiel waren, welche definitiv von Kimihiro stammten, wurde natürlich auch nicht übersehen. Sie raste auf Kayros zu und dann ging es wahrlich schnell, selbst für die Augen des Tetsuya. Das Mädchen schien sogar ähnlich schnell wie er zu sein, aber er konnte sie weiterhin mit seinem Blick verfolgen. Und im nächsten Moment packte den jungen Daisuke ein Phantomschmerz in den Weichteilen, als er sah, dass der arme Kayros einen Treffer unter die Gürtellinie kassieren musste. Nicht wirklich die feine englische Art, doch ganz gerecht für sein loses Mundwerk von eben. Vielleicht hatte er Recht und das Mädchen war wirklich ehrlos, ähnlich hatte Daisuke es ja auch erlebt, doch wer als Medicnin sein Maul so weit aufriss, hatte selbst verkackt. Daisuke war dies alles eigentlich schon ziemlich egal und er wartete nur noch ungeduldig darauf, dass alles endlich ein Ende fand. Dennoch beobachtete er so lang wie es ging eben noch weiter. Als er wieder richtig hinschaute, sah er wie der blonde Junge schon zusammen sackte. Ja Kayros, jeder kämpft hier für sich allein… Auch wenn er wieder Mitleid für den Jungen empfand, waren die Worte der Kunoichi doch sehr treffend. Wobei sich Daisuke auf jeden Fall fragte: Hatte er dazu gelernt? Nun… Er stand hier, unversehrt und quietschfidel, wenn man von dem ganzen Stress absah. Irgendwas muss doch besser gelaufen sein, denn all das konnte doch nicht wirklich nur mit Glück zu tun haben oder? Da lag er also nun und ob er noch lang bei Bewusstsein war, war fraglich. Dass er diese Prüfung noch weiter bestreiten konnte, hielt der Tetsuya für unwahrscheinlich. „Sayonara Kayros.“, sagte er ganz leise zu eher zu sich selbst, da es unwahrscheinlich war, dass ihn momentan überhaupt jemand hören kann.
Sein Blick schwang hinüber zur kleinen Yukiko, welche sich wie versprochen sehr friedlich verhielt. Daisuke war irgendwie stolz auf sie, weil sie diese reife Entscheidung getroffen hatte. Sie war weder aus Rache oder im Wahn losgerannt, sondern konnte realistisch einschätzen, wie sie sich zu verhalten hatte. Wenn sie nun mit durch dieses Tor gehen könnte, dann wäre Daisuke wirklich froh, denn irgendwie hatte sie sich ja schon richtig bewiesen. Ein freundliches Lächeln ging vom Tetsuya aus in ihre Richtung und blickte dann noch einmal zu Kayros. Es konnte eben auch sehr fatal enden, wenn man nur nach dem Gefühl handelte…
Dann wurde es ruhiger… Kei lag am Boden, Saki stand vor Kimihiro und Itoe und schien nicht feindlich gesinnt, Yukiko wollte von Anfang an nie kämpfen und Aiko lag auch bewusstlos am Boden. Bedeutete dies, dass es nun endgültig vorbei war? Ein breites Lächeln zeigte sich auf den Lippen des Tetsuya. Hatten sie es wirklich geschafft? Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben und erneut keimte dieser unaufhaltsame Wille in ihm auf, wie eine Flamme in seinem Herzen. Auch Kimihiro schien sich an dieser Stelle zu fragen, was nun eigentlich passierte und fragte ganz plump in die Runde. Dies hätte doch nun eher Daisukes Part sein sollen, oder? Daisukes Blick fiel instinktiv auf den weißen Teufel, wobei sich seine Angst vor ihr grade verflüchtigt hatte. Er dachte nicht, dass sie ihm nun noch irgendetwas tun konnte, also war er für den Moment auf jeden Fall vor ihr sicher oder? Als er ein Lächeln auf ihren Lippen entdeckte, seufzte er leise. Dies konnte doch eigentlich nun wirklich nichts Böses mehr bedeuten… Und dann fielen die erleichternden Worte: Das genügt jetzt. Was wohl bedeutete, dass es niemanden mehr gab, dem man den Kopf einschlagen musste! Doch es wurde noch viel besser: Die Mameha gab das Tor frei. Das bedeutet nichts geringeres als… Freiheit! Daisukes Grinsen war so breit, dass man sagen konnte, dass es sich von einem Ohr zum anderen zog. Doch bevor er nun einfach losrannte, wollte er wenigstens eines noch tun. Da wo er jetzt stand, tat der adlige Jüngling etwas, was sich für seinen Stand ja eigentlich nicht gehörte. Eine sehr fixe, verständlicherweise auch ungeduldige, Verbeugung vor Kimihiro und Itoe. Diese galt zwar hauptsächlich Kimihiro, da er mit ihm zusammen das Ganze Examen bestritten hatte, doch auch Itoe, da sie nun in der letzten Instanz auch an der Seite der beiden Jungen gekämpft hatte. Alles zuvor schien für den Moment vergessen, denn er war glücklich. Sicher gab es da keinen Haken mehr und wenn doch würde er vor lauter Aufregung sicher mit dem Kopf durch die Wand wollen. Ein hastiges: „Arigatou!“ rief er in Richtung Kimihiro noch aus und rannte dann hastig los, so schnell er konnte. Am liebsten hätte er das Tor vor lauter Elan eingeschlagen, doch er wollte sich natürlich nun wirklich keinen Ärger mehr einhandeln. Und wenn nun wirklich nichts mehr käme, dann war er an seinem Ziel angekommen…
 

Fukazawa Akio

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Hatte sie da richtig gehört oder hatte sie jemand in ein Genjutsu gesteckt, das mal zur Abwechslung die Wünsche der Gefangenen zeigte, anstatt sie in die Hölle zu entführen? Alle, die noch mit eigener Kraft durch die Tür gehen konnten, durften hindurch gehen? Momentchen mal, sie blickte kurz an sich herunter, auf ihre dünnen Beine, die zum größten Teil von ihrem Kleid verdeckt waren, sie stand noch, konnte also noch gehen- hieß das, dass sie auch durch die Tür gehen konnte? Und die Stempel? Musste man nicht einen Stempel haben, um durch die Tür gehen zu können?
Leicht verwirrt blickte sie zu der silberhaarigen Chuunin mit dem Fächer hinüber, aber ignorierte den Zweifel in ihrem Inneren weiter. Tja, Gelegenheiten musste man ausnutzen, oder? Ein Lächeln schlich sich der Ikari auf das Gesicht, war es nicht sogar extrem sinnvoll gewesen, sich aus den Kämpfen herauszuhalten? Hätte sie irgendwie Partei ergriffen, so hätte sie bestimmt nicht mehr gestanden! Ich hatte zwar nicht erwartet, dass es so weit kommt… aber… warum nicht? Noch ein Blick zu Daisuke und sie beschloss, sich einfach an ihn dran zu hängen, er würde sie sicherlich nicht noch auf den letzten Metern umlegen.
Ein letztes Fazit fürs Examen? Mmmh, mal überlegen. Mit einem durchaus viel älteren jungen Mann in einem Raum aufgewacht, einen Angriff zweier Genin mithilfe von Aiko abgewehrt, ein gescheiterter Verhandlungsversuch am Abgrund, die Kehrtwende und Befreiung Kayros, der Plan des Faraday’schen Käfigs und das Beharren auf Neutralität. Bingo, sollte reichen, das war zumindest keine Bilanz, mit der sie nicht leben konnte. Dafür, dass sie eindeutig eine der jüngsten hier war – und eine der unerfahrensten noch oben drauf – hatte sie erstaunlich viel hingekriegt, oder? Sie hatte zwar nicht wirklich oft und viel gekämpft (Was sie generell eher schlecht konnte), aber dennoch war sie nicht immer dumm hinter anderen hergeschlichen, zumindest nicht, ohne diejenigen verarscht zu haben- man erinnere sich an Shiro oder an Kayros mit den Explosionstags. Was sollte es? Examen vorüber, Yukiko erschöpft, aber glücklich – und mit Keks, ha! –und zufrieden mit sich. Ob nun Chuunin oder nicht, in diesem Moment war es ihr recht wurscht.
Sie setzte sich in Bewegung und lief kurz hinter Daisuke her, bis sie ihn eingeholt hatte und lächelte, als sie kurz hinter ihm die Schwelle überquerte, während sie sich vornahm, den Kirinin im nächstbesten Moment nach seinen persönlichen Erlebnissen zu fragen. Musste doch auch für ihn spannend gewesen sein, oder?
 
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Hyuuga Saki

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Itoe zischte an ihr vorbei und Saki wandte den Kopf, nur umzusehen wie Kayros zusammengefaltet wurde. Sie konnte nicht beurteilen, ob es ihm zu Recht geschah, ob er es verdient hatte, aber sie wusste das die ältere Hyuuga mit Sicherheit genügend Gründe für ein solch brutales Vorgehen hatte. Unberührt ließ sie ihren Blick wieder nach vorn schweifen und erfasste dabei kurzzeitig Junko. Was sie sah? Etwas das sie nicht erwartet hätte und sie sich glaube eingebildet zu haben. Ehe das Weißauge diesen Umstand hätte nachprüfen können, war der Blickkontakt bereits abgerissen. Wenn sie richtig tippte, dann schien auch Junko ihre Lage zumindest ansatzweise verstanden zu haben. Immerhin etwas, etwas das ihr noch mehr Selbstsicherheit für die kommende Konfrontation mit Daisuke geben würde. Dieser zog mit seiner Frage alle Aufmerksamkeit Sakis auf sich.
Ihr Blick wanderte zu ihm. Sie hatte das Gefühl, er hatte ihr kein einziges Mal zugehört, geschweige denn verstanden. Null Empathie Fähigkeit, aber das machte nichts, Saki war bereit es ihm zu erklären.
„Was hättest du für einen Freund getan, der sich Hals über Kopf in eine Situation stürzt, von Rache besessen und im Begriff ist sich selbst das Genick zu brechen? Jetzt sag mir nicht mit ihm Seite an Seite gekämpft. Würdest du mir glauben wenn ich sagen würde, dass es nicht einfach war? Diese Entscheidungen zu treffen meine ich.“, ja Entscheidungen. Saki bezog sich nicht nur auf das eben geschehene, sondern weitete dies auf das gesamte Examen aus. Ihr war durchaus bewusst, dass nicht alles wünschenswert verlaufen war, dass man Dinge hätte anders machen können. Aber es war nun mal nicht mehr zu ändern, man konnte nur aus seinen Fehlern lernen. „Entweder hättest du ihn fertig gemacht, so wie Aiko eben, oder Kimihiro beziehungsweise Itoe und ich glaube nicht, dass einer von euch ihn geschont hätte.“ Hinzu kam, dass sie das Bündnis ja selbst nicht gebrochen hatte, sondern Kei. Es war kein Verrat, es war das Folgen eines gut gemeinten Ratschlages, aber die Worte die der Kajiya ihr ins Ohr geflüstert hatte konnte er ja nicht wissen. Schade eigentlich, doch sie befürchtete, dass Daisuke ohne diese nicht verstehen würde. Sie verstand den Tetsuya nicht, in keinster Weise. Aber das war ja nun auch egal. Junko erhob die Stimme und siehe da, wie es schien war all der Spuck vorbei. Herzlichen Glückwunsch, Saki Hyuuga. Aber irgendwie konnte sie sich darüber nicht freuen, irgendetwas fehlte, ja genau! Diese Chuuninprüfung wurde nicht im Geringsten dem gerecht, was an Erzählungen sich um sie wandte. War das alles? Es war keine Frage hart, doch eher im psychischen, statt physischen Sinne, wie sie eigentlich geglaubt hatte. Saki beäugte die drei Chuunin skeptisch, jeden einzelnen und intensiv. Sie setzte einen Fuß vor den anderen, zielstrebig schritt sie an Daisuke vorbei nur um dann urplötzlich wieder inne zu halten. Da fehlte etwas. Ein Stempel, es gab also doch einen kleinen Hacken. Und nun? Nur weil sie durch dieses Tor trat, hieß das noch lange nicht, dass sie auch bestanden hatte, ein Fakt den sie auch mit Stempel noch anzweifeln würde. Was also sollte sie tun? Ein kurzer Blick nach hinten zu Itoe und Kimihiro, dann wieder nach vorn. Saki entschloss sich vorerst zu bleiben wo sie war. Ob mit oder ohne Stempel würde sie am Ende durch dieses Tor gehen, soviel war sicher. Auch dass sie bis zum Ende an der Seite ihrer beiden Mitbewohner bleiben würde, einfach nur um im Fall der Fälle noch irgendetwas reißen zu können, oder spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken, Kimihiro nach einem Stempel zu fragen? Man sollte anmerken, sie wusste nicht dass dieser Stempel nur für den einmaligen Gebrauch diente. Aber warum zögerte sie dann? Plötzlich schoss Daisuke an ihr vorbei und auch Yukiko trat dem Tor näher. Es galt sich also zu entscheiden, nein, das hatte sie bereits. Sie drehte sich erneut zu Kimihiro und Itoe um, lächelte verlegen und senkte den Blick. „Es tut mir Leid das ich dir so viel Kummer bereitet habe, Kimihiro-kun. Ich stehe hier, was will ich mehr. Einen Stempel? Dieses Mal nicht.“ Sie verbeugte sich. „Aber nächstes Mal ganz bestimmt!“ „Dieselben Fehler werde ich sicher nicht noch einmal begehen. Es war noch zu früh. Naja. Beim nächsten Mal...“ Sie richtete sich wieder auf und lächelte noch immer, nur diesesmal glücklicher und irgendwie auch eine Spur zufriedener. „Ihr müsst mir unbedingt alles erzählen, vor allen du Itoe-senpai.“ Immer noch lächelnd verwies sie auf das Tor, drehte sie sich um und lief gemächlich auf dieses zu. Unterwegs streifte sie noch einmal die weißhaarige Chuunin mit ihrem Blick und gestand auch ihr ein kurzes Lächeln zu. Was für ein Tag! Nein, dieses Examen hatte es in sich gehabt, sie konnte stolz auf sich sein!
 

Hinketsu Kibo

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Crunch ... ein weiterer Bissen, während die Hitze des Feuerballs selbst auf diese Entfernung über seine Wangen kitzelte. Crunch ... noch ein süßer Happen und gleichzeitig wurden Freunde niedergeschlagen, Verrückte zur Räson gebracht. Nein, nein, nein ... Aiko das hätte ich mir nicht gedacht. Crunch ... viel Kummer und Leid, kleine Kinder unterhielten sich von solchem Pathos begleitet, als ob es sich um die neueste Folge einer Seifenoper handeln würde. Kikiki ... wie unerhaltsam! Kurz musste Kibos Hand in das Kekssäckchen greifen um die nächste Leckerei hervor zu zaubern. Crunch ... doch dann blieb ihm der Bissen fast im Hals stecken. Was? Das wars? Ist das ihr Ernst? Kurz schoss ihm durch den Schädel, dass wohl nicht jeder der Anwesenden einen Stempel ergattert haben konnte. Doch gleichzeitig war davon auch Nichts in Junkos Ausführungen zu vernehmen ... hmm, was soll das jetzt genau heißen? Etwas verwirrt blickte er die Kunoichi von der Seite an, seine Hand noch immer mit einem Keks bewaffnet an seinem Mund ruhend. Crunch ... irgendwie schmeckte der nächste Biss schal, geschmacklos. Unmotiviert kaute er auf dem süßen Brei herum, während seine Augen nun den Reaktionen der Genin folgten. Grmpfh ... Für einen kurzen Moment kullerte der Gedanke in seinem Kopf doch einfach den Raum in Flammen zu hüllen, die hübschen Kirschbäume als überdimensionale Fackeln zu missbrauchen und wer dann noch überlebte ... Nah. Wie überaus anstrengend dass doch wäre ... und wer würde ihm versichern, dass ihn Yuto und Junko nicht einfach auf die Matte befördern würden um ihr weiches Urteil zu schützen. Bekümmert musterte er nun wieder die weißhaarige Kunoichi, ein kurzes Das wars? entrang sich seinen Lippen. Dann fiel ihm eine Gestalt hinter Junko auf, die sich langsam in Richtung des Ausganges bewegte. Schon war Junko vergessen, schließlich berührte ihn der Ausgang des Examens doch eigentlich nur peripher, wichtiger war in diesem Moment jemand Anderes ... Shunshin no Jutsu. Der Körper Kibos schien sich in einer Wolke aus feinen Blutstropfen aufzulösen, nur um einige Sekunden später im Schutz einer weiteren fein zerstaubten roten Masse zu erscheinen. Na? Kibo hatte sich mittels Chakra so schnell wie möglich bewegt, um sein Ziel noch vor dem Ziel aufzuhalten. Ein eingebildetes Lächeln auf Kibos Lippen, die Nase in der Luft schwebend. Hmm ... denkst du es ist schon vorbei für dich? Kurz ließ er seine Bemerkung wirken, sein Oberkörper lehnte sich etwas nach vorne, musterte das Gesicht seines Gegenübers. Schließlich veränderte sein Grinsen seine Form und wurde breiter, schon beinahe freundlich. Seine Hand stieß in das Kekssäckchen und hielt schließlich eine von Yutos süßen Verführungen seinem Gegenüber entgegen. Glückwunsch! Gründlich musterte er das Gesicht, eingerahmt von weißen Haaren, platziert auf einem relativ kleinem Körper voller zuckender Muskeln. Nicht schlecht das Ding, oder? Dabei tippte sich Kibo demonstrativ an die Stirn und ließ ein kurzes Kichern von sich. Bevor er sich schließlich von Daisuke abwandte und in Richtung seiner beiden Mitprüfer zurückmaschierte. Woher kam der Sinneswandel? Hmm, das Geschwafel hatte den Blutjungen sicher nicht beeindruckt, aber vielleicht ja etwas Anderes?
Schließlich erreichte er Junko ... Daisy-chan hat bestanden, oder? Seine Aussage unterstrich er mit einem kräftigen Nicken, dann platzierte er sich zwischen den beiden Chuunin, den Blick in Richtung der Tür. Ich übernehme die nächste Fuhr ... und die sollten es nicht so einfach haben ... kikiki. In seiner Nähe war noch immer das rhytmische Zischen seiner Egel zu vernehmen, langsam lies er seinen Kopf von einem leichten Knacken begleitet kreisen. Kann ja nicht sein, wenn das so weiter geht läuft morgen jeder mit einem Chuunintitel herum.
 

Hyuuga Itoe

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„[FONT=Verdana, sans-serif]Das genügt jetzt.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hob den Kopf. Sie hatte die Chuunin-Brigade die letzten Momente ziemlich an den Rand ihres Blickfeldes gedrängt und beinahe vergessen. Was für ein großer Fehler das gewesen sein konnte, kam dem Mädchen erst jetzt, zu spät, in den Sinn. Itoes Körper ging noch ein Stück weiter in die Aufrechte und sie nahm eine sowohl gelassene, als auch respektvolle Haltung ein. Die Worte Junkos drangen auch nicht sofort vom Gehörgang ins aktive Bewusstsein, denn sie kündigten vom Ende dieses Examens – und das kam überraschend. Andere waren natürlich schon eine ganze Weile auf den Beinen, Itoe hatte zwischendurch jedoch ein kleines Nickerchen gehalten, wie wir uns erinnern. Deshalb war sie (von leichten Kopfschmerzen abgesehen) noch ziemlich fit. Besonders jetzt, da diese Nahrungspille ihre gesamte Wirkung entfaltete, sprühte Itoe komischerweise nur so vor Energie. Jetzt, da alles vorbei ist. Man konnte es mit dem Viererpack Red Bull vergleichen, den man sich vor dem Einschlafen noch per Infusion an den Arm gehängt hatte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war schwer zu verstehen, dass alles vorbei war. Dass man tatsächlich durch das letzte Tor gehen durfte, Seite an Seite mit den unterschiedlichsten Menschen. Noch verwirrender war die Tatsache, dass die gesamte Wohngruppe 203 noch stand. Einer hatte sich selbst opfern wollen, die andere war zwischenzeitlich an einer Wand fest gekettet und Nummer Drei im Bunde bewusstlos gewesen. Jeder einzelne hatte seine Fehler begangen, war aber dennoch hier. Itoe für ihren Teil hatte dies wohl zum größten Teil oder auch nur Kimihiro zu verdanken – und Daisuke, wenngleich er eher den passiven Part dargestellt hatte. Itoe nahm sich vor, sich bei Gelegenheit bei ihrem Mitbewohner zu bedanken. Was Daisuke anging... eben dieser hatte sich soeben zu den beiden Shinobi gesellt und verbeugte sich tatsächlich vor ihnen, wenngleich sie eher dem männlichen Part gewidmet zu sein schien. Itoe konnte es ihm nicht verdenken. Sie lächelte etwas matt in sich hinein und nickte dem Weißhaar zu.
„Danke fürs Tragen.“, erwiderte sie nur knapp und sah Daisuke nach, wie er auf das Tor zu rannte und letztendlich hinter diesem verschwand. Ob er bestanden hatte? Ob sie alle bestanden hatten? Eine leise Stimme in Itoes Kopf verneinte diese Frage, nicht alle hier Anwesenden konnten sich bald Chuunin nennen. Manche, mit Namen Saki und Yukiko, waren selbst in den Augen Itoes noch nicht bereit dazu und das Mädchen vermutete, dass die Augen der Jury vielleicht weniger weiß, aber dafür deutlich kritischer beäugten, was in diesem Examen getan und was nicht getan worden war. Jede einzelne Handlung würde zerpflückt und bewertet werden; urplötzlich hatte Itoe Angst vor der letztendlichen Entscheidung, schließlich war sie eine lange Zeit bewusstlos gewesen. Pluspunkte hatte das mit Sicherheit nicht gegeben.
[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Sie blickte sich zögernd um und betrachtete die drei regungslosen Körper. Aiko, Kei, Kayros. Wenn man jemanden schlug, dann musste man es richtig machen. Aufstehen verboten. Knockout. Beim zweiten Versuch hatte sie nicht gezögert. Itoes Augen wanderten weiter, blickten Saki und Kimihiro an. Bei letzterem empfand sie tiefe Dankbarkeit. Dieser Junge mochte seine Fehler haben, wie all die anderen, aber keiner konnte von ihm behaupten, er würde nicht alles tun um seinen Trupp wieder lebendig nach Hause zu bringen. Und Saki? Hier war Itoe überaus froh, dass sie selbst einsah, dass es für sie in anderer Hinsicht vorbei war als hoffentlich für die ältere Hyuuga selbst. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Übrig blieben noch Kimihiro und Itoe. Das Mädchen erinnerte sich an ihre zuvorige Diskussion, während die beiden langsam auf das letzte Tor zugingen. Diese Stempel waren letztendlich wohl ziemlich unnötig gewesen. Ein Anreiz um anderen Prüflingen die Hölle heiß zu machen. Mieser Trick, aber effektiv, das musste Itoe mit einem bitteren Geschmack im Mund und Schmerzen am Hinterkopf zugeben. Ein kurzes Nicken, Itoes Kinn zeigte für einen winzigen Moment auf Kimihiros Brust.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was machen wir nun mit dem Stempel?“, fragte sie, den Fuß bereits auf der Letzten der Türschwellen. Ein Blick zu den Prüfern. Junko? Lächelnd. Yuto? Unstimmig. Kibo? Undefinierbar. Es war vorbei.[/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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Es war irgendwie seltsam, dass ausgerechnet Junko Ordnung in die Ratlosigkeit brachte, die auf den hitzigen Kampf folgte. Gerade die kühle Chuunin, die sich einen Spass daraus gemacht hatte, die Prüfungsteilnehmer auf immer wieder neue Weise zu ärgern, offenbarte allen Anwensenden nun ganz offen und klar, dass sie jeden Genin, der allein durch die letzte Tür schreiten konnte, passieren lassen würde.
Eine ganze Weile stand Kimihiro lediglich mit großen Augen da. *Einfach so? Das war’s? Das… Ende?* Dann, als sich die erste Überraschung ein wenig gelegt hatte, schaute er fragend seine Kollegen an. Noch immer sah sich der etwas entrückte Künstler nicht dazu in der Lage, als erster die Initiative zu ergreifen, doch glücklicherweise gab es Kameraden, die diesen Part wohl nur allzu gern übernahmen. Gerade Daisuke schien diese Rolle doch geradezu auf den Leib geschneidert zu sein.
Und tatsächlich: Als wohl erster Genin dieses Jahres schloss er die Chuunin-Prüfung der großen Shinobinationen ab, indem er den Raum als erster verließ. Dass er sich dabei grinsend bei seinem Partner wider Willen bedankte, ließ auch Kimihiro unverhohlen die Zähne die zeigen. Obwohl der Junge Teil der anderen Fraktion war, und obwohl sich die beiden Ninja so drastisch voneinander unterschieden – der eine ein übereifriger Muskelprotz, der andere ein gläserner Künstler – waren sie von Anfang an recht gut miteinander ausgekommen (wobei die Tatsache, dass Kimihiro aufgrund seines Misstrauens dem Jungen gegenüber erst zu einer falschen Person gegriffen hatte, von dem Genin in diesem Moment geflissentlich ignoriert wurde). Zudem wurde der Misumi das Gefühl nicht los, dass dies nicht das letzte Mal war, dass sie beide aufeinandertrafen.
Während das Verschwinden des anderen Sora-Mädchens heimlich, still und leise an Kimihiro vorüberging, zog die jüngere seiner beiden Mitbewohnerinnen nun seine Aufmerksamkeit auf sich. Mit schüchternem Lächeln, den Blick gesenkt, gesellte sie sich zu Itoe und ihm, um sich leztlich tatsächlich zu entschuldigen. Kimihiros Mundwinkel zuckten kurz bei dem Gedanken an die unschönen Szenen im Raum der eisigen Mameha, doch sein Grinsen verschwand nicht. Stattdessen hielt es sich trotzig gerade wegen den unliebsamen Erfahrungen. Mit möglichst heiterer Stimme antwortete er so: „Ach, mach dir keine Gedanken, immerhin hast du nicht als einzige Fehler gemacht.“ Ein kurzes, zweideutiges Grinsen glitt in Richtung Itoe, wobei Kimihiro das Mädchen betont langsam fragte: „Nicht waaahr, Itoe-senpai?“ Ganz eindeutig eine Anspielung auf die viele Zeit, die Itoe während der Prüfung auf der Schulter eines Zwergs verbracht hatte, doch sollte diese kleine Stichelei die Stimmung nicht trüben, im Gegenteil.
Während Itoe und Kimihiro nun wenig später zu zweit allein den Weg in Richtung Tor antraten, ließ auch er den Blick über die noch immer Anwesenden gleiten. Drei Genin am Boden, drei Chuunin auf weitere Opfer wartend… ja, doch, es wurde Zeit, diesen an sich so schönen Raum endlich zu verlassen. Trotzdem sog der Künstler noch einmal die Atmosphäre des nächtlichen Kirschblütenparadieses mit einem tiefen Atemzug in sich auf, möglichst ohne zum Beispiel den kleinen Krater länger als nötig zu beachten, den Itoe erzeugt hatte, um ihn zu beschützen.
Ihre Frage nach dem Stempel kam recht unerwartet, und ohne großartig darüber nachzudenken kramte Kimihiro das kleine Kästchen aus den Weiten seiner Klamotten, wog es in der Hand, und musterte es aufmerksam. Die ganze Zeit hatten sie, abgesehen von den verschiedenen Schlüsseln, auf der Suche nach diesem unscheinbaren Ding verbracht. Was würde also ein besseres Erinnerungsstück abgeben, als dieser verfluchte, kleine Stempel...
Locker warf Kimihiro das Kästchen in die Luft, nur um es beim Übertreten der Schwelle wieder mit einer Hand aufzufangen. Lächelnd sagte er mit Blick auf die Dunkelheit des Ausgangs, die vor ihnen lag: „Wieviel es wohl kostet, in unserer Wohnung einen Kamin mit Sims einzubauen?“
 
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