Saki ließ den Schlüssel zurück in ihre Tasche rutschen, sie lächelte noch immer, innerlich schlug ihr das Herz aber bis zum Hals, das Adrenalin rauschte durch ihren Körper in einer solch hohen Dosis wie lange nicht mehr.
„Ruhig…“, versuchte sie sich zu beruhigen und um jeden Preis das Theater aufrecht zu erhalten. Um keinen Preis durfte sie sich jetzt ihre Fehler vor Augen führen, mit das Schlimmste was sie tun konnte. So einige Dinge wurden klar, er vertraute ihr nicht, sie ihm nicht. Sie hatte ihm von Anfang an kein Stück vertraut, allein die Tatsache, dass er ein Soranin war. Niemals hätte sie mit ihm zusammen gearbeitet, niemals aus freien Stücken. Hätte sie keine andere Wahl gehabt dann schon, doch die hatte sie, bis eben. Natürlich hatte die Hyuuga damit gerechnet in eine solche Situation zu geraten, nur hatte sie gehofft es würde anders kommen.
„Dumm von dir Sakilein, ohne Grund ist er nicht hier.“ Dafür war sie die bessere Schauspielerin, während man ihm seine Skepsis ansah, spielte sie so perfekt und übertrieben Naiv das es schonwieder auffiel! Nein es war nicht perfekt, ganz und gar nicht, dafür war ihre Ruhe und Harmonie die sie in solch einem Moment ausstrahlen konnte durchaus lobenswert.
Also, was tat sie? Was zum Teufel sollte sie tun? Zwei Möglichkeiten, die Ruhe noch ausnutzen und den Raum verlassen und zu dem bereits gesichteten Kimihiro laufen und nach Mutti schreien. Möglichkeit 2 war es sich hier und jetzt dem Kampf zu stellen, ihm so eine über die Rübe zu ziehen, dass er nichtmehr wusste wo oben und unten war. Es gab eigentlich nur einen Punkt, der ihre Entscheidung maßgelblich beeinflussen sollte, Stolz. Ihr Stolz war etwas an dem sie schon immer zu knabbern hatte, ihn zu überwinden kaum möglich. Würde sie ihn überwinden können, wäre sie bei Kimihiro bevor der Kerl überhaupt „Chuunin“ sagen konnte. Schaffte sie es nicht, so würde sich hier und jetzt entscheiden wer von beiden noch Chuunin werden würde und wer nicht. Punkt. Und jetzt?
„Du hast mir deinen Namen noch nicht verraten…“, entgegnete sie ihm lächelnd, während sie an ihm vorbei lief und vor dem Gang stehen blieb. Saki blickte ihn direkt ins Gesicht.
„So ängstlich heute? Das solltest du lernen abzustellen, so wirst du nie Chuunin.“, waren ihre belehrenden Worte ehe sie an ihm vorbei nach Draußen trat, natürlich während sie ihn ansah und noch einmal zuzwinkerte. Es war Glück, dass der kleine Kampf oder was auch immer da los war, einiges an Weg von ihnen weg war, übrigens noch ein Grund warum sich Saki nicht für laufen entschied. Die junge Hyuuga trat direkt an der Tür nach rechts, griff so flink nach dem Türgriff wie ihre Rauchbombe aus der Tasche viel. Es war Glück das sie Gelegenheit hatte den Schlüssel wieder wegzustecken, dabei hatte sie mit der von ihm abgewandten Seite die Rauchbombe etwas nach oben geschoben. Gut vorbereitet war eben der, der wusste wo was lag und wie, man im Notfall ran kam. Die Rauchbombe zündete vor der Tür und hüllte alles wunderbar in weißen Nebel, unter diesen Umständen allerdings in roten. Die nächste Bewegung nahm etwas mehr Zeit in Anspruch, sie zückte eine Briefbombe, ließ sie fallen und rannte so schnell ihre Beine sie trugen. Einige Meter entfernt zündete sie die Briefbombe, eine laute Explosion hallte durch den langen Korridor, wenn das mal nicht Shiro und Yukiko dazu brachte den Kopf fein wieder einzuziehen. Wobei, Moment, Shiro? Die kleine Hyuuga rannte und rannte und rannte und wäre fasst an Shiro vorbeigerannt, bekam aber gerade noch so die Kurve und schlitterte auf dem Sand rechts an ihm vorbei.
„Hinter dir!“, keuchte sie ohne dabei Acht auf die sie umgebenden Personen zu geben.
„Zu impulsive Handlungen Schätzchen! Das Examen geht schon mal gut los!“ Es dauerte nicht lang und sie stand bereits wieder auf den Füßen, ein kurzer Seitenblick zu Yukiko und dann wieder in die Richtung aus der Seishin jede Sekunde auftauchen würde. Am liebsten hätte sie JETZT nach Kimihiro geschrien.
tbc: Raum 7