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Straßen des Byakko-Bezirks

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Setsuko kam schließlich vor dem Haus der Serizawas an und schaute sich erwartungsvoll nach ihrem Jobpartner um. Zu ihrer Überraschung konnte sie Yamato jedoch nirgends entdecken. Bei ihrem ersten Treffen hatte er tatsächlich den Eindruck gemacht, eher der Mensch zu sein, der überpünktlich war, anstatt ein Zuspätkommer. Deshalb hatte sie schon damit gerechnet, ihn hier jetzt schon anzutreffen. Sie schaute auf ihre Uhr, genau jetzt hätten sie eigentlich da sein sollen. Das Mädchen stellte sich ein Stückchen abseits von dem Haus hin und schaute sich weiter um. Dass sie selbst nicht zu spät war, hatte sie ja gerade bestätigt, also würde Yamato sicherlich noch nicht ohne sie zu ihren Auftraggebern gegangen sein. Obwohl sie ihm das auch dann nicht zutrauen würde, selbst wenn sie zu spät gewesen wäre. Sie selbst würde natürlich auch nicht einfach gehen. Wieder schaute sie mit zusammengezogenen Brauen nach links und rechts. Sie war sich mittlerweile sehr sicher, dass sie Yamato nicht einfach nur übersehen hatte. Und selbst wenn, sicherlich wäre sie ihm dann aufgefallen. Ihr persönlich war so eine Verspätung von anderen ja ziemlich egal. Zumal er sicherlich auch einen guten Grund dafür hatte. So lehnte sie sich ruhig zurück an eine kleine Mauer und wartete einfach ruhig ab. Er würde sicherlich bald auftauchen.
Und das tat er auch, ein paar Momente später konnte sie ihn auf die Straße rennen sehen, auf der sie gerade wartete. Im vollen Sprint hechtete er auf die zu und sah tatsächlich leicht panisch aus. Setsuko zog die Brauen hoch, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Als er dann vor ihr zum Stehen kam war er völlig außer Atem und musste erstmal wieder runterkommen. "Hey Yamato, alles gut, es waren nur...", sie schaute schnell auf ihre Uhr, "Du bist grade mal fünf Minuten zu spät." Sie lächelte freundlich als sie das sagte, er wirkte auf sie so, als könnte er diese Versicherung grad gebrauchen. Während sie ihn anlächelte, sah sie ihn auch das erste Mal so richtig an und ihr fiel jetzt erst auf, dass er ein wenig zerzaust daherkam. Yamato erklärte daraufhin, dass er zu spät war, weil er verschlafen hatte. Sofort nickte die Haemasu sehr verständnisvoll, das erklärte es für sie vollumfänglich. "Ah, das gute alte Verschlafen, ja das kenn ich. Würde mir auch ständig passieren, muss ich zu meiner Schande gestehen. Ich komm meistens nur pünktlich, weil ich von meinen Eltern früh genug aus dem Bett geworfen werde. Deswegen halte ich auch nur Mittagsschlaf, wenn ich nicht allein zu Hause bin." Sie lachte am Ende ehrlich und hoffte, dass sie Yamatos Stimmung damit etwas heben konnte.

Auf seine Frage reagierte sie im ersten Moment kurz überrascht. "Oh, äh mir gehts gut soweit muss ich sagen, danke der Nachfrage. Meine Eltern haben sich wirklich sehr gefreut, dass ich die Prüfung geschafft hatte. Vor allem mein Vater, der wollte mich beim Drücken gar nicht mehr loslassen. Und mein Bruder hat sich einfach wortwörtlich mit Anlauf auf unser feierliches Familienknuddeln geworfen und uns alle damit umgeschmissen. Ich glaub ich hab den blauen Fleck am Arm davon immer noch, hahaha." Wieder lachte die Rothaarige herzlich. "Uh, und meine Mutter hatte noch einen meiner Lieblingskuchen gebacken! Der war echt klasse! Sie ist wirklich gut darin!" Setsukos Augen finden regelrecht an zu leuchten, als die von dem Gebäck erzählte, es war offensichtlich, wie sehr sie sich darüber gefreut hatte.

Nachdem sie sich also ein bisschen noch unterhalten hatten, wandten sich die beiden Shinobi nun dem Haus der Auftraggeber zu. Sie gingen über den Pfad, der durch den sehr schön gepflegten Vorgarten führte, zu der Haustür und Setsuko klingelte einmal. Eine schöne, klassische Glockenmelodie ertönte und nur wenige Sekunden später waren Schritte zu hören, bevor ihnen die Tür geöffnet wurde. Eine gutaussehende Dame in ihren frühen Dreißigern stand vor ihnen. Sie sah ebenfalls sehr gepflegt und schön hergerichtet aus, wenn auch ihr Makeup eine gewisse Restmüdigkeit nicht ganz verbergen konnte. "Einen schönen Guten Tag, Serizawa-san. Wir sind die Shinobi, die sie herbestellt haben. Mein Name ist Haemasu Setsuko und das ist Tsukigata Yamato." Das Mädchen verbeugte sich leicht und lächelte die Frau an. Diese schien sichtlich erleichtert und erfreut über ihr Erscheinen zu sein, drehte sich auf der Stelle um und rief in den Wohnraum: "Schatz, die Shinobi sind da!" Augenblicklich konnte man Gewusel aus dem Haus vernehmen, ehe mit einer deutlichen Verzögerung eine gedämpfte Männerstimme zu hören war: "Das ist großartig, bitte sie doch herein!"

@Tsukigata Yamato
 
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FÜNF MINUTEN!? Wäre Yamato nicht gerade rot gewesen wie ein gekochter Hummer, wäre er wohl erst einmal aschfahl geworden. Da sein Körper aber mehr an frischem Sauerstoff interessiert war als an seiner inneren Befindlichkeit, blieb dem Tsukigata und dem Rest der Welt ein weiterer Farbwechsel erspart. ’Fünf Minuten!‘. Als der Gedanke die zweite Schleife durch Yamatos Oberstübchen drehte, fühlte er sich zum Glück schon etwas weniger furchtbar an. ’Okay, fünf Minuten. Und jetzt krieg dich wieder ein, damit die restliche Zeit gut wird.‘. Das Wichtigste war ohnehin, dass Setsuko ihm die Verspätung nicht übel nahm. Natürlich wollte er auch bei den Auftraggebern nicht abstinken. Aber es war noch einmal etwas anderes, wenn ein Teammitglied dachte, er sei unzuverlässig. Davon war Setsuko allerdings meilenweit entfernt. Im Gegenteil, sie hatte sogar jede Menge Verständnis. „Gute Taktik mit dem Weckenlassen.“, stimmte er ihr zu und lächelte schon wieder. „Muss ich Arata mal drauf ansetzen, wenn er das mitmacht.“. Sein Freund war selbst ein eingeschworener Langschläfer und Yamato oft vor ihm wach. Aber für Mittagsschläfchen galten andere Regeln und für Notfälle gab es ja auch noch mechanische Wecker.
Wenn jetzt noch etwas von schlechter Laune oder Panik übrig war, so war es spätestens dann passé, als Setsuko davon erzählte, wie ihre Beförderung von ihrer Familie aufgenommen worden war. Allein die Vorstellung des herzlichen Haemasu-Haufens ließ ihn in Setsukos Lachen einstimmen. „Einen Kuchen? Na, den hast du dir auch echt verdient. Und viel besser als so’n matschiges Kirschteilchen.“. Ja, irgendwie merkte man dem Mädchen an, dass es aus einer grundguten Familie kam.

Ob das auch für die Serizawas galt? Yamato konnte sich nicht wirklich erinnern, je näher mit ihnen zu tun gehabt zu haben, also ließ er sich überraschen. Seine Mutter hatte jedenfalls nie etwas Schlechtes über die Familie erzählt. Setsuko übernahm das Klingeln und stellte sie beide der Dame des Hauses vor. Yamato verneigte sich ebenfalls und nickte freundlich an den passenden Stellen. Inzwischen sah er auch nicht mehr ganz so aus wie frisch durch die Mangel gedreht. Zumindest die Haare hatte er sich noch schnell glatt gestrichen. Den Mantel hatte er vergessen, richtig zu knöpfen, aber sowie Frau Serizawa aussah, fiel es ihr nicht auf. „Shinobi! Shinobi!“, trötete es zweistimmig aus dem hinteren Teil des Hauses, bevor eine Herde Minielefanten den Flur heruntergestürmt kam. Die Herde bestand nur aus zwei Mitgliedern. Minielefant 1 und Minielefant 2, die einander glichen wie ein Ei dem anderen. Und eigentlich zwei total niedliche Mädchen im Vorschulalter waren. „Yuna, Yua! Nicht so wild!“, rief die Männerstimme von eben. „Oh, kommt doch bitte herein!“. Frau Serizawa trat zur Seite und ließ die beiden rettenden Engel Babysitter eintreten. „Also ... das sind Yuna und Yua, unsere beiden Schätze.“, erklärte sie und deutete bei jedem Namen auf eines der Mädchen, die nun neben ihrer Mama standen und Setsuko und Yamato aus großen, unschuldigen Augen anguckten. „Essen für die beiden habe ich im Kühlschrank vorbereitet, ihr müsst es nur noch aufwärmen. Ansonsten können sie auch etwas Süßes haben, aber passt auf, dass es nicht zu viel wird. Sonst ...“. Die Frau lächelte schief und zuckte mit den Schultern. „Naja, Kinder ... nicht wahr?“. Nachdem sie in der Küche alles Wichtige zu sehen bekommen hatten, endete die Reise vorläufig im Wohnzimmer. Eigentlich war das Haus der Serizawas recht klar und edel eingerichtet, allerdings fehlte es auffällig an zerbrechlichen Dekoobjekten. Diese waren ersetzt worden durch allerlei Spielzeug, das kreuz und quer im Raum verteilt war. Inmitten des Chaos‘ stand Herr Serizawa, ganz der akkurate Geschäftsmann und definitiv ausgehfertig. Er nickte den beiden Shinobi kurz zu. Als sein Blick auf Yamato traf, kniff er prüfend die Augen zusammen. „Tsukigata, mh?“. Zweifellos war ihm der falsch geknöpfte Mantel sofort aufgefallen. „Ähm, es wäre fantastisch, wenn ihr sie gegen acht Uhr ins Bett bringen würdet. Davor müssen sie noch Baden und Zähneputzen.“, fuhr Frau Serizawa hastig mit ihren Instruktionen fort. „Wir sind gegen zehn, höchstens elf zurück. Bis dahin macht es euch gemütlich und schaut ab und zu nach den Kleinen.“. Weitere Fragen wurden rasch, wenn nicht gar eilig geklärt, dann sah das Ehepaar zu, dass es Land gewann.

Sollte man hier misstrauisch werden? Vermutlich. Wahrscheinlich. Definitiv. Aber dafür blieb Setsuko und Yamato keine Zeit, denn sie standen Aug‘ in Aug‘ mit dem Feind den beiden Mädchen, die sie unter ihren schwarzen Zopffrisuren lieb und erwartungsvoll anschauten. „Yama-tan?“, fragte Mädchen 1, von dem Yamato nicht wusste, ob es Yua oder Yua+n war. „Ja?“, fragte er stattdessen und ging in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem Kind zu sprechen. Das strahlte ihn an. „Was ist ein Bas-tard?“. Die Kleine gab sich größte Mühe, das Wort richtig auszusprechen. Kind 2 kicherte. Yamato brauchte eine Sekunde, um sich zu vergewissern, dass er richtig gehört hatte, wahrte aber die Fassung. „Ähm ... das ist ... ein Kind, von dem die Eltern nicht verheiratet sind. Aber das ist ein ganz schlimmes Wort, das man nicht sagen sollte. Wo hast du das denn her?“. Stolz stemmte die Kleine die winzigen Fäuste in die Hüfte. „Mein Papa hat gesagt, Yamato ist ein Bastard!“. „Setsu-taaan? Bist du auch einer?“, quakte Kind 2 direkt hinterher. Yamato sah verdattert zu Setsuko. Was sie wohl von alldem hielt? „Äh, nein ... ich bin adoptiert.“, versuchte er sich an einer Erklärung. „Das ist was anderes. Das heißt-“. Dafür interessierten sich die Kinder aber schon nicht mehr. „Setsu-tan! Setsu-tan!“, brüllten sie und rannten fröhlich um die Haemasu herum.

@Haemasu Setsuko
 
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Es freute Setsuko sehr, dass Yamato sich mit der Zeit wieder beruhigen konnte. Die fünf Minuten waren ihrer Meinung nach nun überhaupt nicht der Rede wert gewesen. Sie fragte sich, wer dieser Arata war, von dem der Tsukigata gesprochen hatte, aber sah sich noch nicht in der Position derart persönliche Fragen zu stellen. Er könnte immerhin alles sein, von seinem Bruder bis zu seinem Freund. Da sprach sie lieber über etwas unverfänglicheres weiter, wie über die angebliche Unterlegenheit seines Kirschteilchens gegenüber dem Kuchen ihrer Mutter. "Also ich weiß ja nicht ob das damals vielleicht nicht so gut rübergekommen ist, aber ich hab mich wirklich riesig über das Teilchen gefreut gehabt. Ich mein, du hast ja sicherlich mitbekommen, was für ein Nervenbündel ich war und da kam mir sowas natürlich gerade recht. Süßes hilft ja bekanntlich immer bei solchen Angelegenheiten. Wobei ich ja eher sagen würde, Süßes hilft in allen Angelegenheiten.", Setsuko lachte am Ende wieder auf.

Als sie dann die beiden Mädchen, auf die sie aufpassen sollten, schließlich zu Gesicht bekamen, wusste Setsuko nicht so ganz, was sie über die beiden Wirbelwinde denken sollte. Zunächst mal fand sie die beiden zum Schreien niedlich, wie sie die beiden Shinobi neugierig anstarrten. Aber so wie ihre Eltern mit ihnen interagierten wurde ihr ziemlich schnell klar, dass die Zwillinge wohl einiges an Arbeit bedeuten würden. Genau so wie die beiden Mädchen sie neugierig anschauten, ließ auch Setsuko sie nicht aus den Augen. Sie hatte genau aufgepasst, wen der beiden ihre Mutter als Yua und wen als Yuna bezeichnet hatte. Nun versuchte sie irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, die Mädchen auch dann noch unterscheiden zu können, wenn sie unweigerlich durcheinander rennen würden. Sie konnten sich doch nicht wirklich gleichen wie ein Ei dem anderen, oder? Aber wem machte sie etwas vor, sie wusste ja schließlich was es hieß ein Zwilling zu sein. Und selbst wenn sie und ihr Bruder jetzt sehr offensichtlich zu unterscheiden waren, als sie kleine Kinder waren war es selbst bei ihnen beiden schwer sie zu unterscheiden, sollten sie mal dieselben Sachen getragen haben. Wie sollte sie also diese beiden Mädchen jetzt nach einer Minute unterscheiden können?

Sie hörte den Erklärungen von Frau Serizawa aufmerksam zu und prägte sich die wenigen Regeln und Zeiten gut ein. Alles vollkommen logisch, Baden, Zähneputzen, Schlafen. Süßes nur in Maßen, um zehn sind sie zurück. War nicht sonderlich schwer sich das zu merken. Bevor die Eltern dann schließlich gehen konnten, fragte Setsuko noch nach, wann normalerweise Essenszeit für die beiden Kinder war. „Normalerweise kriegen sie so zwischen halb sechs und sechs ihr Abendessen, dann passt das meistens auch ganz gut mit ihrer Zubettgehzeit.“, bekam sie hastig als Antwort von Frau Serizawa zurück und Setsuko nickte.

Als die beiden Erwachsenen dann weg waren ging es auch direkt los für die beiden Shinobi und die Haemasu konnte erstmal nur mit offenem Mund zuschauen, als Yamato und die Mädchen das erste Mal richtig miteinander interagierten. Wie kommt Herr Serizawa nur dazu, seinen Töchtern ein solches Wort im Zusammenhang mit Yamato beizubringen? Sowas Respektloses! Die Rothaarige hatte aber nicht lange Zeit darüber empört zu sein, denn die Mädchen widmeten ihre Aufmerksamkeit nun ihr und rannten fröhlich um sie herum. „Nein, ich bin kein Bastard.“, fing sie an, während sie sich zu den beiden runterbeugte und sanft an den Händen festhielt, um sie zum Anhalten zu bringen, „Und jetzt sagt dieses Wort bitte nicht weiter, ja?“ Yuna und Yua zogen einen Schmollmund, anscheinend gefiel ihnen nicht wirklich, dass Setsuko versuchte ihnen diese Grenze zu setzen. Sie schaute an den Kindern vorbei und sah, dass sie anscheinend einiges an Spielzeug mit von ihren Kinderzimmern ins Wohnzimmer gebracht hatten. Um zu versuchen die Stimmung zu heben schaute sie die beiden Kinder lächelnd an und fragte: „Ihr habt doch sicher ganz viele tolle Spielsachen, die ihr uns zeigen könnt, oder?“ Die Augen der Mädchen fingen sofort an zu leuchten und jede von ihnen schnappte sich einen der Shinobi und zog sie in zwei verschiedene Plätze des Wohnzimmers. Yuna…oder war es Yua? Fing an Setsuko verschiedene ihrer Puppen mit Namen vorzustellen. Da war Sakura, Akira, Momo, Kaya, Airi, Rei, Sayo, spätestens dort hatte sie den Faden verloren. Die Kleine schien allerdings sehr überzeugt davon zu sein, ihr wirklich alle ihrer kleinen Freundinnen und Freunde vorzustellen. Die Haemasu konnte nur hoffen, dass sie nicht von ihr erwartete sich auch wirklich alle diese Namen zu merken. Nachdem sie also gut fünf Minuten neue Puppennamen gehört hatte (Dieses Mädchen hatte verdammt viele Puppen), schnellte der Kopf des Mädchens nach oben und sie schaute zu ihrer Schwester, die anscheinend genau dasselbe gedacht hatte. „Wir müssen euch unser Zimmer zeigen! Da sind noch viel mehr Sachen!“, riefen sie im Chor und zogen die Shinobi in Richtung ihres Zimmers.

@Tsukigata Yamato
 
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Ha, das fing ja wieder gut an. Die kurze Aufmerksamkeitsspanne der Mädchen und Setsukos geschicktes Ablenkungsmanöver verhinderten zum Glück, dass sie tiefer in das Thema vorurteilsbehafteter Familienbeziehungen einstiegen, und so richtete auch Yamato sein Augenmerk wieder darauf, ganz aktuelle Katastrophen zu verhindern. Allerdings nahm er sich vor, seine Eltern später mal durch die Blume zu fragen, ob mit den Serizawas irgendwas im Busch war. Dass schlecht über ihn gesprochen wurde, störte Yamato nicht einmal. War nicht schön, aber in den meisten Fällen verdient. Nur ging es hier auch, wenn nicht sogar vor allem, um seine Eltern. Und deren Ansehen würde nicht wegen einer dummen Unwahrheit beschmutzt werden.

„Yama-tan! Ich will hoch!“. Das drängelnde Quaken neben seinem Knie forderte die sofortige Aufmerksamkeit des Tsukigata. Bis eben hatte er noch herumgestanden und zugeschaut, wie professionell Setsuko mit dem Kind umging. Aber ja. Da war ja noch eins. Und das guckte ihn gerade auf Kniehöhe erwartungsvoll an. Die Spielsachen hatte es offenbar schon wieder vergessen. „Hoch?“. Es dauerte einen Moment, ehe er kapiert hatte, was die Kleine wollte. „Oh, na klar!“. Behutsam hob er das Mädchen auf seine Schultern. War das richtig so? Na, sie würde sich schon beschweren.„Woah, du bist ja noch größer als der Papa!“. Stimmte auch. Und trotzdem hatte Serizawa-san es geschafft, auf ihn herabzublicken. „Dann bist du kein Pony. Du bist ein Elifant. Oder ein Gier-affe!“. Yamato warf ein schiefes Grisen nach oben. Das war schon mal beides besser als Bastard. „Ich bin ein Giraffant!“. Das Mädchen quietschte entzückt und patschte mit den Händen auf Yamatos Kopf. „Hüa! Hüa!“. Das war das Startkommando. „Gut festhalten!“. Machte er natürlich ebenso und setzte sich in Bewegung. Nicht zu schnell (und lange nicht so schnell, wie sich die Kleine es erhofft hatte), aber wie ein Giraffant sich fortbewegte, wusste der Giraffant selbst ja wohl am besten. Immerhin ruckelte Yamato beim langsamen Traben durch das Wohnzimmer ordentlich mit den Schultern, damit es nicht ganz so langweilig war. Auch wich er tiefhängenden Lampen und allem anderen aus, woran sich ein Kinderkopf stoßen konnte. Und auch allem, was kleine Hände greifen und mit sich reißen konnten. So machte er auch um eine ziemlich beeindruckende Pflanze mit herabhängenden Ranken einen großen Bogen. Die „Schneller! Schneller!“-Rufe waren zum Glück leicht ignorierbar und wichen fröhlichem Gekicher. Solange die Kleine sich amüsierte und nicht auf blöde Ideen kam, war ja alles gut. Und auch Yamato kam sich schon etwas weniger bescheuert vor als eben noch. Auf sowas bereitete einen die Akademie natürlich nicht vor ...

„Wir müssen euch unser Zimmer zeigen! Da sind noch viel mehr Sachen!“. Ein bisschen gruselig war es schon, wie abrupt und synchron die Mädchen exakt die gleichen Worte riefen. Ob diese Verbindung zwischen Zwillingen ähnlich war, wie bei Arata und ihm, wenn sie einander Gedankenbotschaften austauschten? Wie auch immer, jetzt ging es um Wichtigeres. Spielsachen! „Super, der Giraffant braucht eh ne kleine Pause.“, befand Yamato und setzte Yu-chan 1 vorsichtig ab. Sofort grapschte ihre kleine Hand nach seiner und zog überraschend kräftig daran. „Stimmt nich! Giraffanten werden NIEMALS müde!“. Yamato lachte nur. „Nee du ... sowas können nur kleine Kinder.“. Er warf Setsuko einen wissenden Blick zu (so wissend wie er nach kaum zwanzig Minuten Erfahrung im Kinderhüten eben sein konnte) und folgte ihr und Yu-chan 2 zum Kinderzimmer.

Wie kaum anders zu erwarten, führten die Mädchen ihre Babysitter geradewegs in die Vorhölle ihr Prinzessinnenparadies. Oder einen (Alp-)Traum in Rosa, Weiß und Gold, je nachdem, welche innere Beziehung man zu diesen Farbtönen und seiner eigenen Selbstachtung pflegte. Die Fülle an Spielsachen musste das Sortiment eines gut ausgestatteten Spielwarenladens in etwa widerspiegeln. Zumindest der Mädchenabteilung (mit der sich Yamato zugegebenermaßen nicht auskannte). Zwischen all den Püppchen und Stofftierchen fiel der Mangel an Büchern umso deutlicher auf. Auf einem niedrigen Spieltisch entdeckte der Tsukigata dann einige Ausgaben von Kirakira-hime, der Sternenprinzessin. Ein Urteil über den pädagogischen Wert wollte er sich dann aber doch nicht anmaßen. „Ähm ... nett habt ihr’s hier.“. Er war ein lausiger Lügner. Schon immer gewesen. Aber das fiel allenfalls Setsuko auf, denn die Mädchen hatten schon den nächsten Einfall. Zeitgleich – was sonst – lösten sie sich von Setsukos und Yamatos Händen und wuselten zu einem doppelten Schminktischchen. Yamato schwante Übles. „Wir machen eine Teeparty!!“, verkündete Yu-chan 1 in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete (woher sie den bloß hatte?). Yu-chan 2 nickte bekräftigend. „Und erst machen wir uns alle hübsch!“.

@Haemasu Setsuko
 
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Setsuko war tatsächlich verhältnismäßig froh darüber, dass die Mädchen schon wieder etwas anderes tun wollten. Sie hatte nur am Rande mitbekommen, dass Yamato Yu-chan 2 Huckepack genommen hatte und mit ihr durch das Zimmer gehüpft war. Immerhin forderte die Vorstellungsrunde der Puppenfreunde und -freundinnen sehr viel Aufmerksamkeit. Zumindest so weit, dass das Mädchen ihr auch wirklich glauben würde, dass sie sich sehr dafür interessierte. Jetzt hieß es aber Bewegung, Bewegung, das Zimmer der beiden Mädchen wollte begutachtet werden. Die Haemasu hatte eine vage Vorstellung davon, was sie wahrscheinlich in dem Raum zu erwarten hatten. Immerhin war sie auch einmal ein kleines Mädchen gewesen. Ihre Erwartungen sollten aber noch einmal ein Stück überboten werden, denn sie hatten es ja nicht nur mit einem, sondern gleich zwei kleinen Mädchen zu tun. Das Zimmer erstrahlte in einer klassischen Farbkombination, die zwar nicht unbedingt Setsukos Favorit war, aber wenigstens war sie konsequent durchgezogen. Yamato schien auch nicht der größte Fan davon zu sein, wie das Zimmer so aussah, auch wenn er versuchte das zu verbergen. Die Rothaarige konnte nicht anders als zu kichern, als er beteuerte, wie „nett“ sie es hier hätten.

Darauf wurde aber gar nicht mehr geachtet, jetzt war es an der Zeit, sich für eine Teeparty hübsch zu machen. Die Mädchen zogen die Shinobi zu ihrem Schminktischchen. „Setzt euch, wir machen euch jetzt hübsch!“ Sie taten wie geheißen und schon hatten die Yu-chans Pinsel und Töpfchen in den Händen. Zu ihrer Erleichterung erkannte Setsuko das Makeup der Mädchen als Kindergerechtes. Es war also keine Foundation weit und breit in Sicht. Denn sie konnte damit leben bunt bepudert zu werden, aber ihre Poren hätte sie sich heute nicht verstopfen lassen wollen. So hielt sie bereitwillig ihr Gesicht still und die Augen zu, während sie von einer der beiden Yu-chans ihre Lider leuchtend Rose anmalte. Als sie die Augen wieder öffnete hatten sich beide Mädchen für den Moment Yamato zugewandt und berieten, welche Farbe für seine Augen wohl am besten passen würde. Dessen Begeisterung hatte sich für Setsuko offensichtlich noch weiter verabschiedet und jede Beteuerung, dass er doch sicher ohne Lidschatten gut aussehen würde, wurde komplett ignoriert. Das Ziel der Mädchen schien eindeutig zu sein, die beiden Shinobi so bunt wie möglich anzumalen. Anders konnte sich Setsuko die Farbwahl von Rosa auf ihren und orange auf Yamatos Augen absolut nicht erklären. Sie waren aber auch noch lang nicht fertig, wechselten die Töpfchen und begannen von Neuem, sich gegenseitig zu beraten, ob jetzt knallrot oder lila besser auf Yamatos Wangen passen könnte. Ich mag lila lieber!“, meinte die eine. Aber rot ist doch schöner!“, rief dann die andere. "Nein, lila!" "Nein, rot!" "Lila!" "Rot!" Setsuko sah einen Moment zu Yamato rüber. Auch Zwillinge waren sich eben nicht immer einig. Sie zog einmal vielsagend die Brauen hoch, ehe sie sich wieder an die Mädchen wandte. "Also ich find lila und rot ja beide sehr schön. Wieso mischt ihr sie nicht einfach?" "Mischen?" Die beiden waren offensichtlich interessiert. "Ja, ähnlich wie ihr es auch beim Malen macht. Erst trägt eine die erste, dann die nächste die andere Farbe auf. Und schon habt ihr eine Mischung." Die Yu-chans schauten sich begeistert an und begannen ihr Werk auf Yamatos Gesicht. Ihr tat es fast schon leid, dass er jetzt die doppelte Menge Farbe abbekam, aber ihr selbst blühte kurz danach auch dasselbe Schicksal. Für ihre Wangen mischten die Mädchen gelb und rot zusammen und waren begeistert, dass es tatsächlich orange ergab. Bei den Lippen der Shinobi waren sie sich wieder sehr einig, alle beide bekamen leuchtendes Rot auf den Mund...geschmiert. Der meiste Lippenstift befand sich in beiden Fällen eher um ihre Lippen herum als wirklich darauf.

"Jetzt die Haare, jetzt die Haare!", riefen die Mädchen nun wieder im Chor und rannten um Setsuko herum. Nun war es an ihr, besorgt zu sein. "Also...mir wäre es lieb wenn wir das auslassen würden." "Aber wir müssen uns alle hübsch machen!" Wenn die Mädchen es tatsächlich schaffen sollten, ihren Haarknoten zu lösen, würden sie feststellen wie lang ihr Haar eigentlich im glatten Zustand war. Ein gefundenes Fressen für die Mädchen. Allerdings war sich die Haemasu sehr sicher, dass sie ihre Haare quasi abrasieren müsste, sollte sie die Kinder wirklich an ihnen lange herumdoktoren lassen. Die Mädchen griffen nach ihrem Haarknoten und Setsuko tat ihr Bestes sie davon abzuhalten, ohne ihnen wehzutun. Hilfesuchend wanderte ihr Blick rüber zu Yamato.

@Tsukigata Yamato
 
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Hübsch ... machen? Oh Götter ... Zweifellos verstanden die Mädchen darunter etwas ganz anderes als Yamato. Oder Setsuko, die vielleicht wenigstens schon etwas Erfahrung mit Schminke und Co. hatte. „Äh, hört mal ... Jungs tragen doch eigentlich keinen Lidschatten und so ...“, versuchte sich der Tsukigata an etwas Protest, als das viel zu motivierte Yu-Kommando ihm mit Pinsel und scheußlich bunten Farbtöpfchen zu Leibe rücken wollte. „Du bist aber ein Giraffant und die sind BUNT!“, quakte ihm eins der Mädchen entgegen. Darauf wusste Yamato dann auch nichts mehr zu sagen und so sicher wie das Gefühl nahender Peinlichkeiten war auch das Bewusstsein, dass er hier nicht ohne Farbe im Gesicht davonkam. Nun, irgendwo wäre es wohl auch nicht fair gegenüber Setsuko gewesen, deren Lider schon einen rosa Anstrich bekommen hatten. Also raffte er zusammen, was er an Ehrgefühl in sich finden konnte, brachte seine Brille in Sicherheit und trug die Farbattacke mit Fassung. Nachdem er erleichtert feststellte, dass ihm dabei nicht die Augen ausgestochen worden waren, blinzelte er misstrauisch in den Schminkspiegel. Orange. Von allen Farben. Der Chuunin seufzte und rang sich ein gequältes Lächeln ab, als Setsuko zu ihm herüber sah. Die Tortur für sie beide war natürlich noch nicht vorüber ... Während die Zwillinge noch uneins darüber war, überlegte Yamato, ob er die beiden nicht davon überzeugen könnte, dass „unsichtbar“ die tollste Farbe überhaupt wäre. Aber da hatten sie schon einen anderen Plan gefasst und dank Setsuko lernten sie dabei wenigstens noch etwas. So ließ sich also ein ungesundes rot-violett verschmiertes Magenta auf seinen Wangen nieder. Ein bisschen sah es aus, als hätte ihm jemand links und rechts eine reingezimmert. Aber wo das allein noch halbwegs heldenhaft angemutet hätte, machten der orangefarbene Lidschatten und gleich darauf auch noch der knallrote Lippenstift das Bild schon wieder zunichte. Hoffentlich kriegte er das mit genug Seife wieder aus dem Gesicht und der Kram zog nicht auch noch in die Haut ein ...

Damit konnte die Teeparty dann auch losgehen, oder? Mmmmh, zu früh gefreut. Die Haare. Es war kein Wunder, dass sich die Hyänen kleinen Mädchen sofort auf das fuchsrote Haar von Setsuko stürzten, die darüber nicht nur wenig begeistert, sondern rundheraus besorgt war. Yamato fing den hilfesuchenden Blick auf und hatte tatsächlich eine Idee. „Heyheyhey ... wartet mal!“. Eine schützende Hand legte sich über den Haarknoten der Haemasu und hielt zwanzig eifrige kleine Finger davon ab, ihn noch weiter zu malträtieren. „Setsuko-san hat so schöne Haare, mit denen muss man gaaanz vorsichtig umgehen ... okay?“. So geheimnisvoll Yamato gerade tat, hatte er sofort die Aufmerksamkeit der Mädchen. Bescheuert sah er natürlich immer noch aus, aber die Mission war klar. „Ich zeig euch das mal.“. Ums Frisieren kamen sie beide wohl nicht herum, aber der Tsukigata hatte eine Idee, es für Setsuko einigermaßen erträglich zu gestalten. Hoffentlich. „Sag‘ wenn irgendwas doof ist ...“, sprach er leise, als er sich zu ihr kniete und vorsichtig den Haarknoten löste. “Wooooooooah!“, staunten Yu-chan 1 und Yu-chan 2 unisono, als sich das lange Haar entrollte. „Okay, also. Ganz, ganz vorsichtig, seht ihr?“. Yamato übernahm den heiklen Part kurzerhand selbst und strich mit der Bürste behutsam über Setsukos Kopf, um die Haare dort zu glätten. Danach fasste er den Schopf im Nacken und hielt ihn fest, bevor er vorsichtig die Längen bearbeitete. Das ersparte Setsuko hoffentlich unnötiges Ziepen. „Haargummi!“, trug er den Mädchen auf und bekam gleich eine ganze Handvoll angereicht. Als der Zopf sicher im Nacken gebunden war, hob der Tsukigata verschwörerisch den Finger. „Und jetzt flechten wir die Haare ordentlich. Dabei helft ihr mir, ja? Zuerst müssen wir die Haare in drei gleiche Stränge aufteilen. So. Du nimmst den einen, du den anderen ... und den in der Mitte nehm ich. Und jetzt legen wir sie abwechselnd übereinander.“. Es gelang nicht gleich auf Anhieb, aber die beiden Yu-chans waren doch erstaunlich konzentriert bei der Sache. Zumindest für die paar Minuten, die es dauerte, bis Setsukos Haar in einem langen, geflochtenen Zopf gesichert war. Ein weiterer Haargummi fixierte das Werk und Yamato nickte zufrieden. „Tadaa!“. Was man nicht alles lernte, wenn man einen Freund mit langem wallendem Haar hatte. „Dir geht’s hoffentlich auch gut?“, fragte er Setsuko. Der Zopf ließ sich zur Not sicher auch noch feststecken, bevor die Kinder noch auf die Idee kamen, sich daran quer durchs Zimmer zu schwingen. Die nötige Zeit dafür konnte er Setsuko hoffentlich mit einem weiteren kleinen Opfer erkaufen. „So Leute, ich brauch‘ auch noch eine neue Frisur!“.

@Haemasu Setsuko
 
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Setsuko war unglaublich erleichtert, als Yamato ihren hilfesuchenden Blick verstand und zur Rettung ihrer Haarpracht eilte. Alles, was unter seiner Anleitung passieren würde, konnte nur besser sein als das, was die Mädchen ungebremst angestellt hätten. Sie hielt schön still während Yamato ihren Knoten löste und ihr sagte, sie solle sich melden, wenn etwas nicht passen sollte. Aber das war im Endeffekt gar nicht nötig, er war erstaunlich geübt darin, mit langen Haaren umzugehen. Hatte sie ihm eigentlich gar nicht so zugetraut. Und auch die beiden Yu-chans bezog er sehr geschickt in die Aktion mit ein, sodass ihr Flechtzopf schon nach kurzer Zeit fertig gestellt war. "Alles, wunderbar, danke, dass du das übernommen hast.", dankte sie Yamato. Während sich die Mädchen dann auf Yamatos Haar stürzten, nahm Setsuko sich ihre Haarnadeln und steckte den Zopf wieder zu einem Knoten fest. Würde sie sonderlich viel Wert darauf legen, dann hätte sie diese Frisur jetzt sicherlich in ihr Standard-Repertoire aufgenommen. Denn das sah wirklich nicht schlecht aus das Ganze, musste sie zugeben. Wäre da nicht diese lächerliche Schminke in ihr Gesicht geschmiert, selbstverständlich. Nachdem sie sich dann recht sicher war, dass der Knoten die nächsten Stunden hoffentlich überleben sollte, wandte sie sich wieder den anderen zu und musste unweigerlich grinsen. Da Yamatos Haar zu kurz war, um irgendetwas großartig mit Haargummis oder Ähnlichem damit anzustellen, hatten die Mädchen anscheinend ihre komplette Schublade an bunten Haarspangen geplündert. Und sie waren immer noch dabei, sie großflächig auf seinem Kopf zu verteilen. Wenigstens gehen die leicht wieder raus…, dachte die Haemasu, sonst wäre sie ihm selbstverständlich auch zur Hilfe geeilt. Aber abgesehen davon, dass ihm nun bestimmt ein halbes Kilo quietschbuntes Plastik in den Haaren hing, würde es wohl auf Dauer keinerlei bleibende Schäden hinterlassen. Es würde vielleicht nur ein wenig dauern sie alle wieder zu lösen, aber da würde sie ihm später auf jeden Fall bereitwillig helfen, wenn die Kinder schliefen.

Nun konnte es aber wirklich losgehen mit der Teeparty! Die Mädchen zeigten ihnen ihren kleinen Teetisch mit den kindergroßen Hockern, die dem Gewicht der Shinobi erstaunlicherweise standhielten. Sie setzen sich und die Mädchen brachten ihr Teeservice mit leeren Tassen und Plastikgebäck heran. Nachdem der Tee aus der leeren Kanne eingegossen war, wollten die Yu-chans schon zum „Essen“ des "Gebäcks" aufrufen, da hatte Setsuko einen Einfall. „Wartet mal ganz kurz, ich habe auch etwas Leckeres für die Teeparty dabei!“ Schnell flitzte die Haemasu nach unten, wo sie ihre Tasche abgelegt hatte und holte die Tüte mit den Plätzchen daraus hervor. Normalerweise gab es ja nichts Süßes vor dem Essen, aber immerhin hielten sie hier ja eine Teeparty ab, da war natürlich eine Ausnahme angebracht. Als sie wieder zurückkam, fingen die Augen der Kinder an zu strahlen, als sie jedem der Anwesenden ein Plätzchen überreichte. „Wo hast du die denn her?! Kannst du etwa zaubern Setsu-tan?!“, fragte eine der Yu-chans, bevor sie genüsslich einmal zubiss. „Hahaha, ich wünschte ich könnte einfach Plätzchen aus dem Nichts entstehen lassen. Aber nein, ich habe sie auf dem weg hierher vorhin bei einem Bäcker gekauft.“ Ob die Mädchen Setsukos Antwort noch mitbekommen haben, war sehr fraglich. Zumindest schenkten sie ihr erst einmal überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr.

Zumindest bis sie kurz darauf ihre Plätzchen inhaliert hatten und sie in einer stummen Aufforderung nach mehr unverwandt anstarrten. Allerdings hatten auch Setsuko und anscheinend auch Yamato ihre eigenen Plätzchen bereits gegessen. Aber selbst wenn nicht, hätte sie ihnen nicht noch mehr Süßes geben wollen. „Ich hab leider nur für jeden von uns ein Plätzchen mitgebracht, tut mir leid.“ Die beiden zogen einen Schmollmund und die Haemasu schaute einmal schnell zur Uhr, es war tatsächlich schon sechs Uhr, Zeit fürs Abendessen! „Jetzt seid nicht traurig, es ist sowieso schon Zeit für euch etwas Ordentliches zu Essen, findet ihr nicht? Ich wette eure Mutter hat euch etwas ganz, ganz leckeres vorbereitet! Wollen wir mal nachschauen?“ Wie aufs Stichwort knurrten die Mägen der beiden laut und zusammen gingen sie alle zurück in die Küche um das Abendessen aufzuwärmen.

@Tsukigata Yamato
 
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Oh, es hatte durchaus seine Vorteile, wenn man mit Schmerzen vertraut war. Yamato zuckte kein Stück, als sich die Mädchen auf sein Haupthaar stürzten und es unter Ziepen, Zerren und freudigem Quietschen mit allerlei Spangen zupflasterten. Angenehm war die Prozedur trotzdem nicht, aber kaputtmachen konnten die kleinen Monster letztlich nicht viel. Da hatte ihn die Schminkattacke in unmittelbarer Nähe seiner Augen wesentlich mehr beunruhigt. Und falls er sich nach dem heutigen Tag doch den Schädel kahlrasieren musste, weil irgendein Kaugummi oder anderes Klebzeug den Weg in seine Haarpracht gefunden hatte, war es eben mal wieder Zeit für eine neue Frisur. Arata würde es hoffentlich überleben, aber sein Freund war sowieso der hübschere von ihnen beiden und zog alle Blicke auf sich, wenn sie zusammen unterwegs waren. Na, und wenn es ganz schlimm kam, gab es noch die Option Mütze.

Noch zeichnete sich aber kein weiteres Desaster an Yamatos Horizont ab, es sei denn, die nun beginnende Teeparty verdiente eine solche Einordnung. Er hatte ja keine Ahnung, welche Monstrositäten ihn auf einer Kinder-Teeparty erwarteten, und so ganz glaubte er nicht daran, dass das Schlimmste schon überstanden war. Bislang bestand der größte Nervenkitzel aber darin, ob der viel zu kleine Hocker seinem viel zu großen Gewicht standhielt. Der Chuunin musterte das Kindersitzmöbel skeptisch und befand: nein, würde es nicht. Entsprechend vorsichtig ließ er sich also nieder und nachdem er die Beine irgendwie einigermaßen bequem um den Hocker gefaltet hatte, verriegelte er kurzerhand seine Gelenke (inzwischen funktionierte das schnell und unauffällig), damit seine Knochen und nicht der Hocker die Last trugen. Blieb nur zu hoffen, dass er in den kommenden Minuten nicht ganz schnell aufspringen musste ... Es war auf jeden Fall schon einmal beruhigend, dass hier nur mit ungefährlichem Plastikbesteck hantiert wurde und auch kein heißes Wasser im Spiel war. Dafür aber echte Kekse? Yamato hob anerkennend eine Braue. Setsuko war wirklich gut vorbereitet. „Also, wenn du nicht zaubern kannst, dann aber mindestens mal hellsehen.“.

Die kindergroßen Hyänen fielen über die Plätzchen her und auch Yamato futterte seinen Keks schnell weg. „Das war echt ne gute Idee.“, sprach er voller Dankbarkeit. Zwar plagte ihn das schlechte Gewissen, weil er nicht heldenhaft auf den Keks verzichtet und ihn den Mädchen überlassen hatte, aber ein bisschen Hunger hatte er inzwischen eben doch bekommen und wann es das nächste Essen gab, stand in den Sternen. Apropos Essen ... Die Hyänen hatten Blut geleckt und verlangten nach frischer Beute. Auch das hatte Setsuko im Griff, so dass Yamato gar nicht mehr viel tun musste, außer kurz zu überlegen, ob es sich lohnte, schnell noch die Schminksachen und das Teeservice aufzuräumen. Angesichts des restlichen Chaos in Pink und Tüll verwarf er den Gedanken schnell und folgte den drei Damen hinunter zur Küche.

Sie hatten den Fuß der Treppe gerade erreicht, als es klingelte. Sowas. „Ich geh schon!“, rief der Tsukigata und eilte zur Haustür, um sie zu öffnen. „Ja?“. „Paket für-“. Der Bote erstarrte und Yamato ebenso, als er verstand, warum. Schamesröte mischte sich in seine bunt bemalten Wangen. Exakt zwei hochnotpeinliche Sekunden verstrichen, dann räusperte sich der Tsukigata und straffte sich. „Teeparty.“, verkündete er so würdevoll er konnte und nahm das Paket an sich. Zurück im Haus sank er kraftlos gegen die Tür. Er kniff die Augen zusammen, als könnte das die peinliche Realität ungeschehen machen. Tat es natürlich nicht, woran ihn sein heftig schlagendes Herz beharrlich erinnerte. „Ach du Scheiiiiße...“, entfuhr es ihm leise und glücklicherweise außer Hörweite der Mädchen. Yamato seufzte. 'Reiß dich zusammen ... du hast einen Auftrag.'. Er öffnete die Augen wieder und sah auf den kleinen Karton in seiner Hand. ’Yoshinos Parfümerie und Make-Up-Versand ... na klar.‘. Mit einem unwirschen Grunzen schob er das Paket kindersicher auf die Hutablage und schlurfte in die Küche. Dort waren aus den Hyänen derweil kleine Vogelküken geworden, die Setsuko aus aufgerissenen Schnäbeln lautstark piepend umschwärmten. „Hungerhungerhungerhungerhungerhunger-“. Yamatos Ankunft unterbrach das Konzert für einen Moment. „Der Postbote.“, erklärte er zerknirscht. „Oh Mann, Setsuko ... vergiss bitte nie, dass du Henge kannst.“. Küken 1 stemmte empört die kleinen Fäuste in die Hüfte. "Nich' Hänger, HUNGER!". "Hungerhungerhungerhunger!", stimmte Küken 2 mit ein und bald schon schallte der Chor des Verderbens wieder durch die Küche. Ob Setsuko schon etwas gefunden hatte, um die (hoffentlich nicht) nimmersatten Schnäbel zu stopfen?

@Haemasu Setsuko
 
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Während sich die kleine Prozession gerade auf dem Weg in die Küche befand klingelte es an der Tür. Yamato erklärte sich bereit, sich darum zu kümmern, also setzten die Mädels den Weg zu dritt fort. In der Küche angekommen, ging Setsuko direkt zum Kühlschrank, immerhin hatte die Mutter der Kinder gesagt, sie hätte ihnen das Abendessen schon vorgekocht. Und da die beiden Mädchen immer lauter wurden, in ihrem Verlangen nach Nahrung, hoffe sie, dass es auch genug war, um sie zufrieden zu stellen. Sie öffnete die Kühlschranktür und...fand zwei Töpfe, die definitiv mal wesentlich voller gefüllt waren. In dem einen war noch ein Rest Curry und in dem anderen war mal anscheinend eine größere Menge Reis gewesen. Die Tatsache, dass der Reis, der noch im Topf war, von der Currysoße besprenkelt war und überall auf den Töpfen kleine Abdrücke von Patschehändchen waren, ließ nur einen Schluss zu, wer sich an dem Essen bedient hatte. Sie holte die beiden Töpfe aus dem Schrank, wischte sie kurz ab und stellte sie auf den Herd. Sie hatte gerade angefangen, den Rest zu wärmen, da kam Yamato in ziemlich zerknirscht in die Küche.
Natürlich, es hatte geklingelt, natürlich war jemand an der Tür, der die Situation nicht kannte, in der sich die Ninja gerade befanden. Und auch wenn es unmöglich schien, irgendwann hatte Setsuko angefangen, sich an den Anblick ihres Kollegen zu gewöhnen. Erst als er ihr wieder gegenüberstand fiel ihr erneut auf, wie verrückt sie eigentlich aussahen. Wissend zog die Haemasu die Brauen hoch und nickte, während die Kinder wieder in ihren Chor einstimmten. "Habt ihr vielleicht ein Lieblingsgeschirr, das ihr schonmal raussuchen könnt?" Fragte sie die beiden, die begeistert zu einer Schublade liefen, um es zu holen. Setsuko wies auf die Töpfe und meinte leise: "Sieht so aus als hätten sich die beiden Nimmersatts schon öfter im Laufe des Tages hier bedient. Ich glaub nicht, dass das noch reichen wird, um die beiden satt zu kriegen...Ich würde noch ein wenig Obst und so aufschneiden, während sie das hier schonmal essen, wenn du so freundlich wärst, sie beim essen zu beaufsichtigen?" Wirklich Zeit zum Protestieren hätte Yamato gar nicht gehabt, denn schon tauchten die beiden Zwillinge wieder auf und steckten ihnen begeistert ihre liebsten Plastikteller und Besteck in die Hand. Natürlich nur echt in quietschpink, wie auch der Rest ihrer Sachen. Einige Momente später war das Essen der Mädchen auch etwas wärmer als handwarm und die Haemasu teilte es ihnen gerecht auf ihre Teller auf. "So, geht ihr drei schonmal ins Esszimmer, ich komme gleich nach."

Setsuko blieb also allein in der Küche zurück und schnappte sich zwei kleine Äpfel und eine Mandarine, um sie für die beiden Mädchen fertig zu machen. Natürlich wusste sie nicht, ob sie gute Obst-Esser waren. Sie selbst hatte nie wirklich was dagegen gehabt als Kind, immerhin waren die meisten Obstsorten recht süß. Aber um nochmal ein Curry zu machen, auf das die Mädchen offensichtlich scharf waren, waren weder die Zeit, noch die Zutaten vorhanden. Also enrkernte sie die Äpfel, nachdem sie sie kurz gewaschen hatte, entkernte und achtelte sie. Dann schälte sie die Mandarine und teilte sie auch in Stücke auf. Sie nahm sich zwei kleine Teller und legte die Obststücke abwechselnd darauf. Um ihrem Namen alle Ehre zu machen, legte sie aus dem Obst jeweils eine hübsche Blume auf jeden Teller, in der Hoffnung, dass das genug wäre um die Mädchen vom Essen zu überzeugen. Schnell stellte sie die Töpfe noch zum Einweichen in die Spüle und begab sich dann ins Esszimmer zu den anderen. Die Kinder waren auch gerade fertig damit, ihren ersten Teller zu leeren. Gerade setzten sie zum Prostest an: "Ich hab aber immer noch-"
"Hunger? Ja, dann hab ich hier noch was Schönes für euch." Und tatsächlich schienen die Mädchen ihre Obstblumen zu mögen. Zwar murrten sie immer noch leicht, aber aßen das Obst doch auf. Der Hunger schien es ihnen reinzutreiben. Ein paar Minuten dauerte es, dann hatten die Yu-chans auch das Obst aufgegessen und schienen satt zu sein. "So, dann wollen wir drei mal ins Bad gehen und euch waschen und Zähne putzen, nicht wahr?" Das traf auf überhaupt keine Begeisterung. "Aber wir sind doch gar nicht dreckig!" "Zähne haben wir heute morgen schon geputzt!" Setsuko schüttelte nur den Kopf. "Ihr werdet doch sicher nicht sagen wollen, dass ihr keinen Spaß an einem Schaumbad habt?" Sofort verstummte der Protest. "Und habt ihr vielleicht auch schon eure ersten Wackelzähne?" Beide Mädchen nickten eifrig. "Ja, bald kommt die Zahnfee!", riefen sie freudig. "Ja aber dann müsst ihr auch gründlich die Zähne putzen, denn sonst werden eure Zähne gelb und das würde die Zahnfee traurig machen." Geschockt schauten die Mädchen einander an. "Also, wollen wir drei dann ins Bad?" Wieder nickten die Mädchen und liefen dann auch sofort los. Setsuko wandte sich noch einmal an Yamato: "So, nachdem ich dich mit den Mädchen beim Essen allein gelassen habe, übernehme ich das Baden. Außer du magst beim Planschen gerne helfen?", am Ende musste sie etwas lachen, aber dann konnte man schon die Kinder ungeduldig rufen hören.

@Tsukigata Yamato
 
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Es war schon irgendwie gut, dass hier so viel Trubel herrschte, dass Yamato gar nicht erst groß dazu kam, auf seinem Gedankenkarussell zu fahren, während passend zu seinem Clown-Makeup eine traurige Melodie spielte. Deren erste Noten wurden nämlich bereits im Ansatz durch den ohrenbetäubenden Stakkato-Choral kleiner hungriger Mäuler erstickt. Kaum zu glauben, dass es nur zwei Kinder brauchte, eine solche Dezibelzahl zu erreichen. Und wieder war es Setsuko, die die Mädchen geschickt ablenkte, bevor sie über die Ouvertüre hinaus waren. Zweifellos musste sie bereits einige Erfahrung mit kleineren Kindern haben (oder war einfach ein Naturtalent, das war natürlich auch möglich). Sie hatte einen Bruder erwähnt – vielleicht der jüngere? Er musste sie später danach fragen, denn jetzt galt es erst einmal, die kleinen Hyänen zu versorgen, bevor die vor Hungerhungerhunger noch über sie beide herfielen.

Umso überraschter war Yamato, als er erfuhr, dass die Kleinen eigentlich gar nicht hungrig sein konnten, es aber natürlich dennoch waren. Während Setsuko ihn also über die vorangegangenen Nahrungsbeschaffungsmaßnahmen der Kinder in Kenntnis setzte, spähte der Tsukigata kurz über die Schulter, um sicherzustellen, dass ebenjene Kinder nicht gerade über Muttis frisch gewetztes Messerset herfielen. „Klar, mach ich.“, versicherte er und lächelte schief. „Jetzt wissen wir, warum die so viel Energie haben, mh?“. Oder war das bei kleinen Kindern normal? Yamato versuchte sich zu erinnern, wie das bei ihm damals gewesen war, befand aber schnell, dass er in der Hinsicht kein brauchbares Beispiel abgab. Zu viele Schmerzen, zu viel Bett und Krankenhaus hatten ihn statt übersprudelnder kindlicher Energie nur erschöpft zurückgelassen, und er freute sich für jeden, der das nicht kannte. „Also gut, Mädels – auf zur Raubtierfütterung!“, verkündete er gravitätisch, schnappte sich die grellpinken Teller mit dem Essen samt passendem Besteck und war froh, doch etwas größer zu sein als der shirogakurer Durchschnittsninja. Mit dem Wandlauf hätte man den Attacken der Kleinen zwar auch noch entgehen können, aber einfach über fremder Leute Zimmerwände zu latschen, war vielleicht auch nicht die feine Art. Zum Glück waren dies Dinge, über die Yamato sich nicht lange Gedanken machen musste, denn er, die Mädchen und vor allem die Teller erreichten das Esszimmer ohne Schaden und Sauerei.

Ohne dass er großartig Worte verlieren musste, sortierten sich Yuna und Yua auf ihre Stammplätze am Esstisch (klar erkennbar an den Platzdeckchen im Kirakira-hime-Design) und guckten erwartungsvoll auf die Teller. „So, die Damen ... bittesehr.“, servierte Yamato das Essen und ließ sich dann auf einem der Stühle in der Nähe der Mädchen nieder, so dass er schnell eingreifen konnte, falls sich Essensschlachten und andere Katastrophen anbahnten. “Hastu gar kein Hunger, Yama-tan?“, fragte eine der Kleinen und guckte mit einem Blick, der Herzen und Steine schmelzen ließ. „Ach, ich bin doch schon groß.“, winkte der Tsukigata ab. Natürlich hatte er Hunger. Der Keks hatte nicht lang vorgehalten. Aber die Pflicht kam nun mal vor den eigenen Bedürfnissen. „Und ihr müsst erst noch groß werden. Also esst mal schön auf.“. Ob es zu den kosmischen Gesetzen gehörte, dass Kinder erst recht nicht aufaßen, wenn man ihnen sagte, sie sollten es tun? Hier und heute schien jenes Gesetz jedenfalls zu greifen. „Ich willaber nich so groß werden. Mama sagt, große Frauen will keiner!“. Die Stimme des Mädchens klang beinahe empört. Prompt legte auch ihre Schwester den Löffel nieder. Allerdings war beiden anzusehen, wie gern sie weitergegessen hätten. Yamato musste derweil erst einmal mit der Absurdität der Aussage klarkommen. Was wurde den Kindern denn hier für Zeug beigebracht? Nun, im besten Fall war es einfach eine unbedachte Aussage gewesen, aber die wurden bekanntlich besonders schnell und nachhaltig aufgeschnappt. „Ach was. Ist doch ganz egal, wie groß oder klein jemand ist. Für irgendjemanden wird es passen.“. Ob sie das verstanden? Sicher war Yamato sich nicht, dafür aber über etwas anderes: „Ich bin sicher, ihr beiden werdet genau richtig. Aber dafür ist wichtig, dass ihr euch satt esst.“. Das und der Hunger schienen als Versicherung schon zu reichen, denn die beiden griffen ihre Löffel wieder auf und aßen ihr Curry artig auf. Zum krönenden Abschluss brachte Setsuko zwei kunstvoll angerichtete Obstteller. „Na, wenn das kein toller Nachtisch ist!“. Auch wenn es nach Ansicht der Mädchen „nuuur“ Obst war, brauchte es auch hier nicht viel Motivation, bis die Tellerchen geleert waren.

Ihm war gar nicht aufgefallen, wie viele Stunden eigentlich schon vergangen waren. Aber ja ... es war wohl tatsächlich Zeit fürs Zähneputzen und dann bald auch schon das Schlafengehen. „Geht ihr mal. Ich mach besser die Küche sauber und räum auf.“. Bei der Badegeschichte hielt er sich lieber raus. Er konnte sich nämlich viel zu gut ausmalen, wie die Kleinen ihrem Papa davon erzählten, und am Ende hielt man ihn noch für einen Perversen. Bastard reichte ja schon. Nein, das sollten die Mädels mal unter sich machen. „Wenn was ist, ruf einfach.“.

Und damit hieß es erst einmal die Ärmel hochkrempeln und Dreck und Chaos entschlossen entgegenzutreten. Dreck gab es zum Glück nicht so viel. Die Plätze am Esstisch waren schnell saubergewischt und in der Küche standen die Töpfe schon voreingeweicht in der Spüle, so dass auch die ohne großes Schrubben gesäubert werden konnten. Auch sonst hatte Setsuko sauber gearbeitet, so dass für Yamato nur noch die kleinen und nicht sonderlich diskreten Spuren der früheren Raubzüge der Mädchen übrig blieben. Kaum zu glauben, wo er überall noch kleine gelbe Handabdrücke fand ... Ihn hätte nicht mehr gewundert, wenn die Kinder doch heimlich fliegen konnten.

@Haemasu Setsuko
 
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"Setsu-taaaan, wo bleibst duuuu? Das Wasser läuft gleich über!" Das war das Stichwort, Setsuko stürzte die Treppe hinauf. Einen Wasserschaden wollte sie den Eltern der Mädchen auf keinen Fall hinterlassen. Sie kam gerade rechtzeitig ins Badezimmer, um den Hahn noch zuzudrehen, bevor das Wasser über den Rand der Wanne schwappte. Die Zwillinge standen daneben und schauten sie an, als könnten die beiden kein Wässerchen trüben. Natürlich hätten sie den Hahn auch selbst wieder zudrehen können, immerhin hatten sie ihn auch aufgedreht. Blöd waren die Yuas auf jeden Fall nicht. "So, dann gehts gleich los, macht euch mal fertig für die Wanne. Ich kontrolliere nochmal die Temperatur und tu schonmal das Schaumbad rein." Begeisterung machte sich auf den Gesichtern der Mädchen breit und die Haemasu hockte sie vor die Wanne und kontrollierte wie gesagt nochmal die Temperatur und ließ ganz langsam und leise ein wenig des Wassers ab. Sie hoffte, dass es den Mädchen nicht auffiel, wenn sich der Schaum gleich gebildet hätte. Sie kippte erwas von dem (selbstverständlich knallpinken) Schaumbad in die Wanne und innerhalb weniger Momente hatten sich große Wolken aus Schaum auf der Wasseroberfläche gebildet. "Baden, baden, baden!" Riefen die Mädchen nun im Chor und hüpften an Setsuko vorbei in die Wanne. Sofort spritze ihr das warme Schaumwasser ins Gesicht. Angeblich war es eine dieser "keine Tränen Seifen", die nicht in den Augen brennen sollen und es war auf jeden Fall nicht so unangenehm wie normale Seife, aber toll war es trotzdem nicht. Instinktiv rieb sie sich die Hände einmal über ihr Gesicht und sie waren sofort bunt. Normalerweise hatte sie eben keine Schminke im Gesicht, da konnte sie das machen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie nun aussehen musste. Aber bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, kamen die Mädchen wieder unter der Wasseroberfläche hervor und spritzten noch einen größeren Schwall Wasser auf sie. Jetzt war nicht nur ihr Gesicht nass, sondern auch ihre Haare, ihr Oberteil und ihr Schoß. Großartig, nicht dass sie sich später nicht hätte waschen wollen, aber so hatte sie sich das nicht vorgestellt.

Die Mädchen hatten sich ihre Quietscheentchen geschnappt und ließen sie durch die Schaumberge schwimmen. Sie beacheteten die Haemasu gar nicht weiter und durch ihr Geplansche wurden sie tatsächlich wohl auch gewaschen. Das kam ihr ganz gelegen und sie konnte sich einen Lappen nehmen und schonmal etwas von dem Wasser aufwischen, das aus der Wanne gespritzt war. Sie hatte auch noch keine Zeit gehabt eine Matte vor die Wanne zu legen, also holte sie auch das nach. Die Zwillinge behielt sie dabei immer im Augenwinkel und sie machten ja auch genug Lärm. Sie legte schon einmal die großen Handtücher der Mädchen bereit, unverkennbar in ihrer Lieblingsfarbe. "So, jetzt seid ihr aber sauber, nicht wahr? Zeit rauszukommen." "Aber das STIMMT gar nicht! Wir wollen noch nicht raus!", riefen die Kinder im Chor. "Nicht raus! NICHT RAUS!" Die Mädchen schlugen immer wieder mit den Fäusten ins Wasser und Setsuko wurde wieder durchnässt. Die Yuas wurden wohl langsam müde und quängelig, keine gute Kombo in der Wanne. Setsuko unterdrückte die aufkommende Genervtheit so gut es ging und meinte: "Aber wollt ihr denn keinen Wassertornado beobachten?" "Ein Wassertunawo? Wo denn?!" Die Mädchen kamen begeistert aus der Wanne und Setsuko warf ihnen sofort ihre Handtücher um. "Schaut her, hier ist er!" Damit zog die Haemasu dann den Stöpsel zur Wanne und das Wasser fing an abzulaufen. Die Zwillinge schauten über den Rand der Wanne und erst passierte nicht viel. "Wartet kurz, gleich könnt ihr ihn sehen." Sie rieb den Mädchen mit dem Handtüchern über die Köpfe, um sie vorzutrocknen und kurze Zeit später war der Wassertornado im Abfluss auch schon zu sehen. Ein kurzes Vergnügen, dann wurden auch schon Haare geföhnt und Zähne geputzt. Anscheinend waren die Kinder entweder zu müde zum Protestieren oder ihre Eltern hatten ihnen die Routine schon gut genug eingebläut, denn das lief verhältnismäßig gut. "Ok, ihr beiden, dann zieht euch mal an und dann gehts ins Bett." "Lest ihr beide uns noch was voooor?" Mit großen Augen fixierten die Yuas Setsuko nachdem sie ihre Schlafanzugoberteile über die Köpfe gezogen hatten. "Geht ihr schonmal vor in euer Zimmer, ich gehe Yamato-san fragen, ok? Ich komme dann nach, legt euch schonmal hin." Während die beiden also in ihr Zimmer liefen und diskutierten, welches Buch sie wollten, wischte Setsuko noch schnell den Rest Wasser auf und schlurfte dann runter um Yamato zu suchen. Sie hatte sich nicht groß die Mühe gemacht sich irgendwie nochmal herzurichten, um etwas präsentabler auszusehen. Immerhin hoffte sie, wenn die Kinder im Bett waren, sich endlich ordentlich ihr Gesicht waschen zu können. Und für ihre nassen Klamotten konnte sie ja grad eh nichts tun, die mussten einfach trocknen. "Nicht erschrecken, ich bin etwas in die Wasserspiele hineingeraten.", meinte sie, als sie am Fuß der Treppe angekommen war.

@Tsukigata Yamato
 
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Es war doch immer wieder erstaunlich, wie meditativ Putzen sein konnte. Dank Setsukos Vorbereitungen hatte Yamato sich mit allem Zeit lassen und besonders gründlich arbeiten können. Er ertappte sich sogar dabei, wie er ein paar lose zusammenhängende Töne (Melodie wäre eindeutig zu hoch gegriffen) vor sich hin brummelte, während er einen kleinen, matschgelben Handabdruck von einer Schranktür wischte. Oben im Bad schien derweil der Bär zu steppen, wenn man nach dem lauten Platschen und dem teils vergnügten, teils protestierenden Quaken der Mädchen ging. Von Hyänen zu Fröschen ... so schnell konnte das gehen. Nachdem aber keine Hilferufe von Setsuko an sein Ohr drangen, ging der Tsukigata davon aus, dass sie die Lage im Griff hatte. Als er den Putzlappen weglegte, hatte er den unrühmlichen Zwischenfall an der Tür schon längst wieder vergessen (ungewöhnlich für ihn) und dachte auch nicht mehr daran, dass sein Gesicht gerade aussah, als wäre er in eines dieser Festivals gestolpert, bei denen man sich fröhlich Farbbeutel um die Ohren schmiss.

Da es noch nicht so klang, als sei der Badespaß schon vorüber, machte Yamato sich ins Wohnzimmer auf, um den ganzen wild verstreuten Kinderkrempel ein wenig zusammenzuräumen. In weiser Voraussicht oder schlichter Resignation hatten Herr oder Frau Serizawa eine große Plastikkiste hinter dem Sofa deponiert, was die Aufräumarbeiten doch sehr erleichterte. Yamato schnappte sich einfach alles, was nach Kinderspielzeug aussah und versenkte es anschließend unzeremoniell in der Kiste. Ob er noch schnell über die Möbel gehen sollte, um die vielfachen Abdrücke kleiner Fettfinger wegzumachen ...? Gern hätte Yamato das Schlachtfeld sauber hinterlassen, aber so freundlich, wie der Hausherr ihnen begegnet war, würde er es am Ende vielleicht noch als übergriffig betrachten. Eine wahre Zwickmühle, mit der der Chuunin sich zum Glück nicht lange herumschlagen musste. Denn gerade als ihm Arbeit und Ideen ausgegangen waren, hörte er, wie Setsuko die Treppe herunterkam...

... und hob die Brauen, als sie vor ihm stand wie ein begossener, rothaariger Pudel. „Haben sie dich gleich mitgebadet?“. Eine rhetorische Frage. Offenbar hatten sie genau das getan, also war es Ehrensache, dass Yamato den nächsten Part übernahm, damit Setsuko verschnaufen und vielleicht ein Handtuch suchen konnte. Zurück im Land des rosa Horrors, lagen die beiden Mädchen schon brav in ihren Bettchen. Leider sah keine von ihnen auch nur ansatzweise müde aus. Zwei groooße Augenpaare fixierten ihn mit resoluter Vorfreude und es war klar, dass hier ohne Vorlesen keiner den Raum verließ. „Also gut, ihr beiden ... dann schauen wir mal nach einer schönen Geschichte zum Einschlafen.“, grüßte Yamato die Kinder und trat vor das spärlich besiedelte Bücherregal. „Wie wääär’s ... mit Kirakira-hime im Wolkenland?“. „Kenn‘ wir schon!“, kam es unisono zurück. „Hm... Kirakira-hime und das verzauberte Einhorn?“„Nee, das Einhorn stinkt!“„Kirakira-hime und die finstere Königin?“„Das is total gruselig...“. Was Kirakira-hime auch für Abenteuer bestritt, keines wurde von den kleinen Majestäten als Einschlafritual für gut befunden. Bevor aber das Kapitel Kirakira-hime und der verzweifelte Vorleser aufgeschlagen wurde, fasste der Tsukigata einen Plan. „Also gut ... dann gibt’s jetzt eine geheime Geschichte, die vor euch noch niemand gehört hat.“, teilte er mit gesenkter Stimme mit. Was für eine Geschichte das werden sollte, wusste er selbst noch nicht, aber nachdem seine Zuhörer zwei kleine Mädchen waren und keine landesweit gefürchteten Literaturkritiker, brauchte es vielleicht nur ein paar schöne Worte und ein bisschen Glitzer ... „Es war einmal eine Prinzessin, die war wunderschön und hatte laaaanges Haar, das in der Sonne golden glänzte.“. Bei ‚Prinzessin‘ waren die Mädchen schon hellwach (Mist...) und schienen gespannt, wie es weiterging. „Sie lebte in einem Schloss und das war umgeben von einem großen Rosengarten. Und weil sie nicht nur schön war, sondern auch klug und freundlich, mochten die Menschen sie sehr.“. Yamato unterdrückte ein Gähnen. Jetzt bloß nicht selber einschlafen (auch wenn er sicher war, dass die Yuyus ihn schon wieder wecken würden...). „Nicht weit von ihrem Königreich, in einem Gebirge, da lebte ein garstiger alter Drache. Der hatte einen ganz großen Schatz. Eine ganze Höhle voller Edelsteine und Gold ... aber der Drache hatte schon viele Jahre gelebt und ihm war alles langweilig geworden. Und so begab er sich auf die Suche nach einem noch größeren Schatz. Eines Tages, als die schöne Prinzessin gerade durch ihr Land reiste, sauste der Drache über ihre Kutsche hinweg. Seine Schwingen rauschten ganz laut und mit seinen großen Klauen griff er die Kutsche, in der die Prinzessin saß!“. Die Mädchen quiekten vergnügt, als Yamato den Drachen nachmachte und an den Bettrahmen der beiden rüttelte. „Er brachte die Prinzessin in seine Höhle, wo er sie von da an gefangen hielt – er hatte den größten Schatz gefunden und würde ihn nienieniemals wieder hergeben! Aber er hatte die Rechnung ohne die Prinzessin gemacht...“. So ging es noch eine Weile, in der Yamato all die vielen Listen und Täuschungen ausbreitete, mit denen die Prinzessin versuchte zu entkommen ... ob es ihr gelang, würde wohl für immer offen bleiben, denn irgendwann zwischen dem fünften und dem sechsten Versuch war es verdächtig still geworden. Die wachen, aufmerksamen Äuglein hatten sich geschlossen und die Mädchen gingen im Traum wohl bald eigenen Abenteuern nach. Erleichtert atmete Yamato auf – die Geschichte war wohl langweilig genug und die Kleinen doch schon ordentlich müde gewesen. Auf leisen Sohlen stahl er sich aus der Drachenhöhle dem Kinderzimmer und schloss behutsam die Tür hinter sich ... gerade als sich unten an der Haustür der Schlüssel im Schloss drehte.

Job done!

@Haemasu Setsuko
 
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Yamanaka Arata

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Jetzt links ... nein, das ist definitiv die richtige Straße. Aber eigentlich bin ich auch viel zu früh ...

Masaka. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, dass er das zum letzten Mal gemacht hatte ... und Arata fühlte sich überhaupt nicht vorbereitet. Er hatte schon zweimal unterwegs kurz Halt gemacht und nochmal die Auftragsbeschreibung durchgelesen, ob er nicht doch irgendetwas verpasst, übersehen, oder missverstanden hatte. Anschließend war er nochmal seine kurze Notiz unter dem Missionsauftrag durchgegangen, mit der er die Adresse des Goldschmieds als Treffpunkt bestimmt hatte ... das war naheliegend, wenn sein Missionspartner direkt aus Shiro kam und sich bestimmt im Ort zurecht fand, aber trotzdem fragte er sich schon den ganzen Morgen, ob er nicht lieber den großen Platz hätte nehmen und von da aus gemeinsam weiter hier hin laufen sollen ...
Gleichzeitig war er mit genug Selbstbeobachtungsgabe geschlagen zu bemerken, dass das doch irgendwo überzogen war. Und da war gleich die nächste Frage, die man sich selbst stellen und am eigenen klaren Verstand zweifeln konnte. Warum denn auf einmal so unsicher ...? Waren es wirklich die paar Monate relativer Ruhe, die ihn schon an seinen Leitungsfähigkeiten zweifeln ließen? Gut, er hatte sich nie besonders in den Vordergrund spielen wollen ... er war mehr oder weniger unabsichtlich dort gelandet, durch Erfahrung und vielleicht auch seinen Altersvorsprung mit den ersten Missionspartnern.

Und ... vielleicht war er aber auch einfach ein bisschen von der Rolle nach dieser letzten Sache mit dem Schachturnier und der dramatischen Szene in der Veranstaltungshalle. Die Angelegenheit war gerade nochmal gut ausgegangen, ja, aber ... er fühlte sich seitdem doch nicht mehr so gut vorbereitet wie früher, und mit allzu viel Selbstbewusstsein war er ja nie in Missionen gegangen. Zu deutlich war er jetzt damit konfrontiert worden, dass er in gewisser Hinsicht auch sehr angreifbar war, wenn er denn einmal die Aufmerksamkeit von Gegnern auf sich zog. Angreifbar - und potentiell sehr leicht zu neutralisieren, wie er sich zu seiner Beschämung hatte eingestehen müssen. Hätten die Gegner ein wenig geschickter agiert, hätten sie leicht eine Geisel aus ihm machen können. Aber ... nein, darüber wollte er selbst in dieser aktuellen, doch ziemlich masochistischen Stimmung lieber nicht tiefer nachdenken. Er hatte trotz allem seine Arbeit zu machen. Und das wollte er auch.

Zudem war dieser Auftrag hier schon dankbar ... es war wohl unwahrscheinlich, dass die Diebe einer Goldstatue sonderlich aggressiv gegen Shinobi vorgehen würden. Die Herausforderung würde eher darin bestehen, eine einzelne Goldstatue in einem so großen Ort wiederzufinden. Jetzt ... erstmal tief durchatmen. Der Goldschmied war ein paar dutzend Meter weiter vorne, und er war viel zu früh da. Also ... ließ er sich auf einer Parkbank in der netten, von Kübeln mit sorgfältig zurechtgezupften und geschnittenen Blumen und Sträuchern gesäumten kleinen Allee nieder, die neben der Goldschmiede diverse andere teure Geschäfte beherbergte - Schmuckgeschäfte, hochkarätige Boutiquen, diese Art von Etablissements. Definitiv eine der nobleren Ecken von Jôsei ... um hier nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen, hatte er ein Paar seiner schickeren Jeans, blank polierte Schuhe, und ein schlichtes, aber sorgfältig gebügeltes weißes Kurzarmhemd angezogen. Nicht ganz sein üblicher Stil, und mit der bis weit über seine Schultern fließenden blonden Haarpracht sah er immer noch nicht so ganz unauffällig aus, aber ... naja. Jetzt wo man ihn doch oft mit Yamato zusammen sah, wollte er nicht immer im T-Shirt herumlaufen!

@Haemasu Setsuko
 
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Es gab Tage, da ging so ziemlich alles schief. Man verschlief, verbrannte das Frühstück, kleckerte sich beim Zähneputzen voll und lief in die falsche Richtung los, wenn man es dann endlich geschafft hatte, das Haus zu verlassen. Setsuko hatte schon reichlich solche Tage erlebt. Aber heute war zum Glück kein solcher Tag. Sie war sehr früh ins Bett gegangen, sodass ihr das aufstehen zwar immer noch zuwider war, aber erträglicher als sonst. Ihr Vater hatte Zeit gehabt, ihr vor der Arbeit ein Frühstück auf den Küchentisch zu stellen und auch sonst lief alles so weit nach Plan. Ihre braune Latzhose hatte sie sich schon am Vorabend herausgelegt und kombinierte sie heute mit einem dunkelblauen Dreiviertelarm-Shirt. Eigentlich sollte zu dieser Zeit des Jahres so langsam der Herbst seinen Auftritt haben, aber er ließ dieses Jahr auf sich warten. Deshalb war es noch verhältnismäßig warm und sogar die Sonne ließ sich zeitweise blicken. Setsukos Locken waren heut weniger fluffig als sonst, also entschied sie, dass es reichen würde, sie zu einem lockeren Flechtzopf zu binden. Sie überlegte, ob sie noch irgendetwas spezielles mitnehmen müsste, ihr fiel aber nichts mehr ein. Also machte sie sich verhältnismäßig entspannt auf den Weg.
Ihr Ziel war heute der Byakko-Bezirk. Denn es gab dort eine Mission zu bewältigen, für die sie ausgewählt wurde. Obwohl sie sich gar nicht wirklich einen Reim darauf machen konnte, warum gerade sie. Es ging darum, eine goldene Statue wiederzufinden, die gestohlen wurde. Sie hatte, außer vielleicht ihren paar grundsätzlichen Genjutsu, nicht wirklich Qualifikation dafür. Zumindest fand das Setsuko selbst. Und viel relevante Erfahrung konnte sie ja auch nicht vorweisen. Sie hatte vielleicht eine Verbrecherin gefangen, ja. Aber die hatte sie nicht suchen müssen, sie ist einfach wieder an den Ort des Verbrechens zurückgekehrt. Und sie hatte die nicht mal allein dingfest gemacht. Aber sie war ja auch heute nicht allein bei diesem Auftrag. Die Genin fühlte sich deutlich besser dadurch, dass sie wusste, dass erneut ein Chuunin dabei war, der die Mission leiten würde. Der Name Arata kam ihr irgendwie bekannt vor, sie konnte aber nicht mehr genau festmachen, von wo. Nun, falls sie ihn wirklich von irgendwoher kennen sollte, würde sich das schon bald klären.

Der Weg durch den Byakko-Bezirk war wie immer sehr schön. Vor allem natürlich als Haemasu gefielen ihr die Pflanzen, die die Wege säumten, sehr. Vielleicht auch, weil sie die Handschrift ihrer Mutter in einigen von ihnen wiedererkannte. Es waren zwar nicht super viele, aber in einigen kleinen Parks an denen sie vorbei kam, war es unverkennbar, dass ihre Mutter ihre Hände im Spiel hatte. Sie selbst fiel den Bewohnern des Bezirks tatsächlich auch auf, wie es schien. Sie passte einfach nicht wirklich in diese High-Society Gegend, aber das störte sie nicht, solange man sie in Ruhe ließ.
So langsam müsste sie in der Gegend sein, wo der Goldschmied war. Sie schaute sich ein wenig um. Direkt beim Goldschmied hielt sich niemand auf, aber in der Nähe sah sie jemanden sitzen. Das war tatsächlich auch die einzige Person, die länger in der Gegend verweilte und nicht auf dem Sprung schien. Also entschied die Haemasu, ihr Glück einfach zu versuchen. Sie schlenderte also langsam auf die Bank zu, wo die Person saß und sprach direkt drauf los, als sie vor ihr stand. "Guten Morgen, bist du Yamanaka-san? Ich hoffe, ich habe dich nicht zu lange warten lassen." Sie lächelte. Jetzt fielen ihr auch die blonden, langen Haare ihres Gegenübers so richtig auf. Fast schon beneidenswert. Wobei, man will ja immer, was man selbst nicht hat.

@Yamanaka Arata
 

Yamanaka Arata

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Die Mission, die ihnen bevorstand, schien ihm selbst geradezu angenehm - immerhin war nur totes Kapital abhanden gekommen, selbst im ungünstigsten Falle konnte also nichts zu schlimmes passieren- was ihn schonmal ziemlich beruhigte. Es war einer der typischen, kleineren Aufträge für den Shinobi-Korps. Etwas Detektivarbeit, sicher einiges hin- und herlaufen, aber er war zuversichtlich, heute weder Feuerbälle zu brauchen noch mit Kunai beworfen zu werden. Jedenfalls ... hoffentlich nicht. Seine eigenen Kunai hatte er nämlich offen gestanden gar nicht erst eingepackt, aber gut, im Werfen war er ohnehin eine Niete ... haah, Stopp! Er musste mal dringend aufhören, in solche Grübeleien zu geraten, ermahnte er sich. Sich selbst zu zerfleischen machte es ja zumindest auch nicht besser, ob das jetzt stimmte oder nicht.

Statt weiter in dieser wenig charmanten Selbstreflektion zu versinken konzentrierte er sich lieber ein bisschen mehr auf seine Umgebung ... Arata war zwar jemand, der überall Probleme oder wenigstens Bedenkliches hätte finden können, aber ob man wollte oder nicht, der Byakko-Bezirk war wirklich hübsch anzusehen. Und die Spaziergänger hier so schick angezogen, dass man da eigentlich lieber von Lustwandeln sprechen wollte, denn Worte wie Spazieren schienen da eigentlich noch eine Spur zu gewöhnlich. Haha, hatte er das gerade wirklich gedacht? Einen Moment musste er an diese furchtbare Hochzeitsfeier in der High Society denken, aber bevor er noch dazu kam, über den Wedding Crasher (!) nachzudenken, tauchte in dem Moment glücklicherweise eine Gestalt auf, die ein wenig aus dem Muster der sonstigen Fußgänger hier zu fallen schien, und Arata konnte sich endlich wieder auf die Gegenwart konzentrieren!

Der Neuankömmling war ein Mädchen - in Latzhosen, Shirt, und Flechtzopf. Sie wirkte recht ausgeschlafen - und obwohl sie damit nicht unbedingt die typische Spaziergängerin in diesem Viertel war, strahlte sie eine gewisse Selbstsicherheit aus, die der Yamanaka irgendwie sehr ermutigend fand (oder beneidenswert, so wie er gerade selbst zurande war). "Ohaiyou." Erwiderte er, als sie ihn freimütig ansprach, und stand langsam auf, um sich leicht vor ihr zu verneigen - zudem sollten sie ohnehin gleich ihre Tätigkeit aufnehmen, insofern war es ohnehin sinnvoll, nicht an der Bank festzuwachsen. "Das bin ich wohl, ja ... und du bist dann Haemasu-san, hmm?" Zugegeben, er hatte bisher erst eine andere Angehörige des Clans kennengelernt - Ai, und die war, hmm ... definitiv eine Erfahrung! Ihre Clanschwester hier - Setsuko, wenn er sich richtig erinnerte, wirkte da deutlich entspannter, auch wenn sie fragte, ob sie etwa zu spät sein sollte. Er schüttelte sachte den Kopf. "Nein, nein ... ich komme sowieso immer ein wenig früher, wenn ich es einrichten kann." Immerhin sollte er hier sowas wie Verantwortung wahrnehmen, da war es nur anständig, wenn er vor den anderen vor Ort war.
"Ich bin Arata, wenn du möchtest." Bot er an. "Ich denke, du hast gesehen, wo die Statue weggekommen ist. Ich würde sagen, wir schauen uns einmal dort um und stellen ein paar Fragen?" Schlug er vor - wobei sein Tonfall hoffentlich erkenntlich machte, dass er es nicht als Befehl meinte, sondern als Vorschlag! Er hatte nur nicht direkt nach ihrer Idee gefragt, damit sie nicht das Gefühl hatte, das hier sollte eine Art Prüfung werden.

@Haemasu Setsuko
 
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Es war immer schön, mit jemandem zu arbeiten, den man mochte. Und Arata war Setsuko schon einmal grundsätzlich sympathisch. Er wirkte wie ein sehr freundlicher Geselle und das freute sie sehr. Außerdem schien er sehr pflichtbewusst zu sein. Sie selbst versuchte natürlich auch immer pünktlich zu sein, aber wirklich überpünktlich zu sein war für sie schwer. Zumindest wenn der Termin wie jetzt am morgen war. Frühaufsteher sind wirklich bewundernswert was das angeht. Könnte ich nicht. Sie lächelte als er ihr seinen Vornamen anbot. „Danke Arata, ich bin dann natürlich die Setsuko.“ Sie nickte, während Arata seinen Plan für ihr nächstes Vorgehen erläuterte. „Das hätte ich auch gesagt, vielleicht weiß der Goldschmied ein wenig mehr, was wir brauchen können.“

Der Weg zum Goldschmied war nicht weit, seine Werkstatt war nur ein Stück weiter die Straße hoch. „Schmiede Kato“ war auf einem Schild über der Eingangstür in goldenen Zeichen zu lesen. Setsuko hatte noch nie eine Schmiede betreten, also war sie nicht sicher, ob sie einfach eintreten konnte. Deshalb entschied sie sich für die sichere Variante und klopfte drei Mal beherzt. Fast sofort bekam sie auch eine Antwort. „Herein, die Tür ist offen!“

Das ließ sich die Haemasu nicht zwei mal sagen und betrat die Werkstatt. Der Raum, in den sie jetzt hineinkam, war nochmal ein gutes Stück wärmer, als draußen. Er war auch recht klein, denn sie kam kaum zwei Schritt in den Raum hinein, ehe sie auch schon vor einer Theke stand. Auf dieser war ein Glaskasten befestigt, in dem verschiedenster Goldschmuck präsentiert wurde. Auch überall im Rest des Zimmers waren die unterschiedlichsten Dinge aus Gold präsentiert. Ergibt ja auch irgendwie Sinn.
Kaum hatten sich die beiden Shinobi vor den Tresen gequetscht hatten, kam der Schmied aus einem angrenzenden Raum, aus dem noch viel mehr Wärme strömte, zu ihnen. „Ah, ihr müsst die Shinobi sein, die wegen der verschwundenen Statue kommen sollten, nicht wahr? Ich bin Kato Tomoki“ Der Schmied war ein Herr in seinen frühen Sechzigern. Sein Haar war komplett ergraut, aber noch erstaunlich voll. Genau wie sein langer, gepflegter Bart. Er schien allgemein viel Wert auf sein Äußeres zu legen. Denn auch wenn seine Kleidung inklusive Schmiedeschürze definitiv benutzt aussah, sah man doch sofort, dass er auf diese achtete. Er strahlte eine ruhige Freundlichkeit aus, welche die Aufregung der Haemasu ein wenig linderte. Sie lächelte ihn an und verbeugte sich leicht, bevor sie antwortete. „Genau, die sind wir. Ich bin Haemasu Setsuko und das ist Yamanaka Arata. Bisher liegen uns leider noch nicht mehr Informationen vor, als dass die Statue eben verschwunden ist. Wissen sie da vielleicht ein wenig mehr? Also, zum Beispiel, wann die Statue verschwunden ist, wo sie aufbewahrt wurde, bevor es passiert ist und so weiter.“
Kato-san nickte. „Ja, das weiß ich natürlich noch. Die stand hier in meiner Werkstatt. Also im hinteren Raum, ich bin gerade damit fertig geworden. Dann habe ich für den Tag meine Arbeit beendet gehabt und am nächsten Morgen war die Statue auch schon verschwunden.“ Es gab also keine lange Zeitspanne zwischen der Fertigstellung der Statue und dem Verschwinden. Wusste der Dieb also davon, dass es die Figur geben sollte? Hatte er nur darauf gewartet, dass die Arbeiten beendet wurden? „In Ordnung, dann werden wir uns später am besten mal in dem hinteren Raum umschauen, wenn es in Ordnung ist. Können sie uns vielleicht noch ein wenig zu dem Auftraggeber erzählen?“
Als der Schmied das hörte, rollte er mit den Augen. „Oh ja, über den kann ich euch so eiiiiiniges sagen.“

@Yamanaka Arata
 

Yamanaka Arata

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Hätte Arata auch nur geahnt, dass Setsuko in ihm Frühaufsteherqualitäten vermutete, hätte er wahrscheinlich herzlich gelacht - er fühlte sich jedenfalls keineswegs wie einer. Allerdings hatte er sich früh angewöhnt, zur Akademie, zu Missionen, und sonstigen Terminen einfach trotzdem sehr früh aufzustehen ... Wecker sei dank. Fast lebensmüde, wenn man keinen Kaffee trank, aber er hatte extra noch eine Thermoskanne mit Tee im Missionsgepäck. Das würde hoffentlich ausreichen ... und Setsuko schien sich doch ganz geschickt anzustellen. Alles in allem wirkte es, als könnte die Mission recht ... entspannt werden. Ein fast gotteslästerlicher Gedanke für seinen pessimistischen, katastrophengeprüften Verstand, aber so langsam begann er, sich mit dieser Vorstellung anzufreunden.

Da er sich logischerweise nicht weit vor der Schmiede geparkt hatte, hatten sie es bis dahin nicht weit, und Setsuko erwies sich als gut erzogen, indem sie ordentlich an die Tür klopfte, bevor sie herein trat. Und so ganz nebenbei übernahm sie auch Initiative, wie Arata zufrieden bemerkte. Es gab ja immer wieder mal Kollegen, die sich damit schwertaten, mit Auftraggebern oder möglichen Hinweisgebern in Kontakt zu treten, und Arata konnte das verstehen, auch wenn diese Aufgabe dann bei ihm landete - insofern freute er sich, dass es bei der Haemasu offenbar nicht so war. Im Inneren der Schmiede war es erwartungsgemäß warm, aber ... sie hatten es bei näherem Hinschauen eher mit einem Ausstellungsraum zu tun, nicht mit einem Schmiedeofen. Natürlich. Die Schmiedearbeit fand vermutlich ein gutes Stück weiter innen im Gebäude statt - vielleicht hinter der Türe dort? Arata musste sich erst einmal ein wenig orientieren - auch wenn er jetzt etwas mehr mit der gehobenen Gesellschaft zu tun hatte, Schmuckgeschäfte gehörten nicht zu seinem regelmäßigen Umgang - aber er nahm natürlich eine Position direkt neben Setsuko ein, und es dauerte nicht lange, bis jemand hereinkam. Der Mann musste noch recht gute Ohren für sein Alter haben, wenn er Setsukos Klopfen so weit im Inneren des Gebäudes noch gehört hatte ...

Hm. Und bis auf ein "Sehr erfreut." brauchte er doch erst einmal gar nichts sagen, denn Setsuko stellte ihn auch gleich mit vor und legte mit den ersten Fragen nach. Er lächelte ein bisschen betreten und ließ sie natürlich weitermachen! Er war irgendwie davon ausgegangen, hier etwas mehr in die Hand nehmen zu müssen, aber ... offensichtlich überschätzte er entweder seine eigene Wichtigkeit, oder unterschätzte die Initiative seiner Kollegin. Und das war doch ein ganz angenehmes Gefühl. Er konzentrierte sich nun erst einmal darauf, das Gespräch zu beobachten: Der Schmied präsentierte sich auf den ersten Blick als solider, gründlicher Handwerker, aber das fühlte sich für Arata relativ uninteressant an - das würde ja nahezu jeder tun, der teure Waren verkaufte, und in schickeren Gegenden wie hier präsentierten sich fast alle Ladeninhaber so. War weder interessant noch besonders verdächtig - was er auf der inhaltlichen Ebene erzählte, wurde allerdings schon spannender. Die Statue war also sehr schnell verschwunden - fast termingerecht - und so, wie ihr Hersteller es erklärte, und das engte es ja schon ein wenig ein. Oder doch nur Zufall? "Versteht mich nicht falsch, Tanzaki ist ein ... eigensinniger Kunde. Hrms. Interessiert sich nicht besonders dafür, wie man als Handwerker mit seinen Vorstellungen arbeiten kann ... das macht die Dinge schnell komplizierter, als sie sein müssen." Grummelte der Schmied derweil ganz unaufgefordert vor sich hin - was jetzt auch erstmal nicht seltsam klang. Menschen mit viel Geld erwarteten doch meistens, dass sie es einfach nur auf den Tisch legen mussten, und um die Details würde sich schon die andere Seite kümmern.

"Ich hoffe, euch fehlt ansonsten nichts?" Hakte der Yamanaka sachte nach, während der Schmied ihnen ... nicht den Weg zur Werkstatt wies, sondern ganz entschieden im Verkaufsraum blieb. Langsam wurde es doch interessanter. "Nun ... nein, es ist sonst nichts weggekommen, soweit ich das erkennen konnte." Er räusperte sich. "Ich lege großen Wert auf die Integrität meines Geschäfts ... meine Kunden wissen das und beauftragen mich mit Arbeiten, die sensibel sind. Nicht, dass ihr nichtr vertrauenswürdig wärt, aber - ich kenne euch auch nicht. Und mag es eigentlich nicht besonders, wenn Leute in meiner Werkstatt herumstöbern."
Huh ... Arata bemühte sich ja wirklich, keine klischeehaften Vorurteile zu pflegen - für die kaltschnäuzigen Detektivroman-Pauschalurteile brauchte man ja wirklich keinen Yamanaka rufen, das konnte einem jeder zweite Genin liefern. All das mochte sehr harmlose Gründe haben. Aber ... auffällig war es nichtsdestotrotz. Vor allem in Verbindung damit, dass der Diebstahl so unglaublich termingerecht passiert war. Sie waren doch regelrecht gezwungen, sich diese Werkstatt jetzt erst recht genau anzuschauen, oder? Das war doch definitiv eine Aufgabe für ihn. "Ich verstehe, dass euch eure Geschäftsgeheimnisse sehr wichtig sind. Aber ich kann versichern, dass wir Verschwiegenheit bewahren werden - und es ist doch sicher auch im Interesse eures Geschäfts, dass alle Diebstähle ordnungsgemäß ermittelt werden können?" Er bemühte sich, die Frage möglichst blauäugig klingen zu lassen - vielleicht sprang Setsuko ja auf den Zug auf, oder vielleicht wählte sie einen anderen Ansatz.

@Haemasu Setsuko
 
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Setsuko musste sich zusammenreißen, nicht mit den Augen zu rollen, während Kato-san von dem Problem mit seinem Kunden berichtete. Das könnte falsch verstanden werden, denn immerhin war sie bei dem, was er sagte, komplett auf seiner Seite. Sie musste direkt an die zahllosen Geschichten denken, die ihre Eltern ihr immer wieder von ihren Klienten erzählten. Es war schon fast lächerlich, wie viele Interessenten mit völlig unmöglichen Wünschen sie hatten. Sei es nun bezogen auf die Arbeit an sich, oder auf die Zeitspanne, in welcher der Auftrag beendet werden sollte. Natürlich war das nicht die Regel, ein großer Teil ihrer Kunden waren sehr höflich und geduldig mit ihren Aufgaben. Aber trotzdem waren es unverhältnismäßig viele.
Während Kato-san weiter erzählte zog die Haemasu leicht die Brauen zusammen, bevor sie sich wieder beherrschen konnte und einen neutralen Gesichtsausdruck annahm. Was er bezogen auf seine Werkstatt sagte, war ihr suspekt. Das war das erste Mal, dass ihr als Kunoichi nicht wirklich Vertrauen entgegengebracht wurde. Auch wenn er etwas anderes behauptete, war es klar, dass er nicht an ihre guten Intentionen glaubte. Ging er davon aus, sie könnten Informationen einfach so weitergeben? Arata-san versuchte sich am Beschwichtigen und brachte ein Argument, welches für Setsuko persönlich logisch klang. Sie waren aus rein professionellen Gründen hier und hatten kein Interesse an Dingen, die nichts mit ihrer Mission zu tun hatten.

Kato-san fuhr sich durch den Bart. "Das klingt ja alles schön und gut, aber was ist mit meinem Versprechen zur Verschwiegenheit? Ich habe meinen Kunden versprochen, dass niemand außer mir ihre Werke zu Gesicht bekommen wird. Es ist auch im Interesse meines Geschäfts, das nicht zu brechen.“

Setsuko kratzte sich am Kopf. Es war nicht so, als könnte sie ihn nicht teilweise verstehen. Ihm war seine Integrität, was dieses Versprechen anging, bestimmt wichtig. Aber war das nicht ein bisschen sehr kurzsichtig gedacht, deshalb die Ermittlungen im Falle eines Diebstahls zu behindern? Sie biss sich auf ihre Unterlippe. Sie hatte nicht mit einer Diskussion gerechnet und vor allem nicht über so ein Thema, was eigentlich gar keinen Anlass zu einer Diskussion geben sollte. Den Tatort zu untersuchen gehörte nunmal zur Ermittlung eines Verbrechens dazu, ganz egal wie es dem Besitzer gefiel. Natürlich konnte und wollte sie das so nicht sagen. Das Letzte, was sie wollte, war einen Streit vom Zaun zu brechen. Sie hoffte, dass Kato-san hinter dem Tresen nicht bemerkte, wie sie mit ihren Fingernägeln spielte. "Also ich kann nur bestätigen, was mein Kollege bereits gesagt hat. Wir haben keinerlei Interesse daran, sensible Informationen an Dritte weiterzugeben. Außerdem ..." Sie presste kurz die Lippen aufeinander. "Haben sie schon daran gedacht, was es für ein Bild für zukünftige potentielle Klienten zeichnen würde, wenn der Diebstahl der Statue nicht aufgeklärt werden würde? Ihr Etablissement würde vielleicht als weniger sicher gelten. Nicht mehr so attraktiv für ihre Kunden mit sensiblen Anfragen. Eventuell würde das gar Interessenten abschrecken. Oder sie würden ihre Aufträge zurückziehen. Das wäre doch sicher nicht gut fürs Geschäft, oder nicht?" Eigentlich hatte Setsuko damit nichts Neues gesagt. Sie hatte nur ausformuliert, was Arata-san angefangen hatte. Dann fiel ihr aber noch ein neues Argument ein. "Und wollen sie denn selbst gar nicht wissen, wer die Statue entwendet hat? Immerhin war derjenige ja auch bei ihnen in der Werkstatt hinten und hat ihre anderen Projekte gesehen? Was ist, wenn derjenige gar nicht nur die eine Statue stehlen wollte, sondern das Wissen über die anderen Aufträge gleich mit?"

Kato-san kniff die Augen zusammen. "Hmmm ..." Er strich sich die Augenbrauen glatt. "Verdammt, ihr beide habt Recht. Ich kann mir das nicht leisten. Da argumentiere ich lieber, dass ich euch reingelassen habe um den Dieb zu finden. Zumindest noch eher, als ihnen im schlimmsten Fall sagen zu müssen, dass der Dieb wegen meiner Justizbehinderung, oder wie man das nennt, nicht gefasst werden konnte und immer noch auf freiem Fuß ist." Er seufzte tief. "Na gut, dann kommt mal mit."
Er hob ein Brett im Tresen an, welches mit einem Scharnier befestigt war und schuf so einen Durchgang in den hinteren Bereich des Schauraums für die beiden Shinobi. Als sie durchgetreten waren schloss er das Brett wieder und ging voraus in die Werkstatt.
Sofort stieg Setsuko die nochmal viel stärkere Wärme in diesem Raum entgegen. Wenigstens war es eine trockene Hitze, das machte es ein wenig erträglicher. "Ok, bevor ihr hier aber herumwühlt, muss ich euch noch sagen, was ihr besser nicht anfasst. Sicherheitsunterweisung nennt sich das."

@Yamanaka Arata
 
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