Aktuelles

Trainingsgelände B - Der Sportplatz

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Genjutsu? Pluspunkt für Tadashi. Natürlich konnte der Schüler dies nicht wissen, doch Genjutsu war das Gebiet, auf das sich auch die Lehrerin bereits vor vielen Jahren spezialisiert hatte. Und auch, wenn Shiho sich rein äußerlich keine Regung anmerken ließ, so brachte auch der Tadel gegenüber Tomoe dem Jungen einen Pluspunkt ein. Es änderte zwar Nichts daran, dass die Schwarzhaarige grundlegend weiter davon ausging, dass die heutigen Akademisten alle zum Ninja nicht mehr taugten, aber immerhin der Charakter des Ashikaga schien nicht vollkommen daneben geraten zu sein. Die Monoka hingegen… sammelte einen Minuspunkt hinter dem Nächsten. Taijutsu? Sport? So gar nicht das, was die Lehrerin mochte - aus bereits genannten Gründen. Verschwitzte Körper, Gestank und alles, was dazugehörte eben. Igitt. Aber hey, immerhin einen Pluspunkt konnte auch das blonde Mädchen noch sammeln: Wenn Shiho eines mochte, dann waren das Komplimente über ihr Aussehen. Der Mundwinkel in dem sonst so nüchternen Gesicht zuckte für den Bruchteil einer Sekunde nach oben, wenngleich man merkte, dass es das nicht allzu oft tat. „Danke“, kam es von der Lehrerin, doch der Unterton verriet, dass ihr Dank aus reiner Höflichkeit folgte. Shiho wusste immerhin, dass sie hübsch war - Bestätigung von außen war da nur noch das I-Tüpfelchen. Nun endlich stand die Frau von ihrem Platz auf, strich sich ihren Kimono zurecht und blickte dann direkt in die braunen Augen der Monoka. „Ob meine Kleidung hierher passt? Was für eine Frage.“ Sie legte den Kopf leicht schief, das Lächeln von zuvor war wieder gänzlich verschwunden. „Ein Kimono passt zu jedem Anlass. Und man sieht darin auch noch elegant aus. Eleganter als in dieser schrecklichen Sportkleidung von heute.“ Die Lehrerin wandte für einen Moment den Blick ab und man konnte ihr die Abneigung deutlich ansehen. „Keine zehn Pferde bekommen mich in solch ein schreckliches Outfit.“

Einen Moment noch ließ Shiho diese Worte wirken - wenn sie denn überhaupt entsprechend bei der Schülerin und dem Schüler ankamen - bevor sie wieder direkt zu Tomoe und Tadashi sah. „Außerdem bin ich nicht hier, um zu trainieren, sondern um zu unterrichten. Das ist ein entscheidender Unterschied.“ Was das bedeutete, konnte sich ein einigermaßen intelligenter Mensch wohl schnell herleiten. Shiho gehörte zu den Menschen, die Anweisungen gaben und nicht zu denen, persönlich bei den Übungen mitmachten. „Nun, heute steht praktisches Training auf dem Plan. Sport trifft es also ganz gut.“ Sie nickte Tomoe bestätigend zu, wenngleich Shiho dieses auf und ab Gehüpfe der Blonden äußerst befremdlich war. „Aber bevor wir anfangen, sollt ihr euch erst einmal aufwärmen. Das soll vor solch Sportübungen ja ganz gut sein.“ Mit einer kurzen Bewegung des Kinns deutete Shiho auf die Laufbahn. „Wir wollen doch hoffen, dass Ashikaga-san eine Runde um den Platz schafft. Denn zwei werdet ihr jetzt zur Aufwärmung laufen. Ich gebe euch das Startzeichen, dann könnt ihr loslegen. Wenn ihr fertig seid, dann kommt wieder zu mir. Aber bitte mit Abstand - euren Schweiß könnt ihr gerne für euch behalten.“ Sie hob eine Augenbraue an - das war ihr bitterer Ernst. Notfalls würde sich die Frau mit ihrem Schirm verteidigen!
 

Monoka Tomoe

Member
Beiträge
150
Alter
14 Jahre
Größe
1,68m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Irgendwie hatte ihr Kompliment nicht ganz die erhoffte Wirkung. Also, eigentlich war die richtige Wirkung da, aber die hielt wirklich nur ein paar Sekunden und danach war alles wieder beim Alten. Tolle Banane! Tomoe wäre aber nicht Tomoe, wenn sie sich von diesem kleinen Rückschlag einschüchtern lassen würde, oder? Nein wäre sie nicht und genau deshalb beschloss das Blondilein auch, die nächste Gelegenheit zu irgendeinem Kompliment ganz schamlos zu nutzen, sobald sie sich ergab. Wenn ihr nicht vorher irgendwas einfiel, um Shiho in den Wahnsinn zu treiben. Wenigstens hatte sie sich darin geirrt, dass vielleicht etwas anderes auf dem Sonderlehrplan stand, als körperliche Ertüchtigung. Die unpassende Klamottenwahl der Lehrerin kam also einfach daher, dass ihr Kleidergeschmack ihr Bewusstsein für Anpassung an die Umstände bei Weitem in den Schatten stellte: Daraus ließ sich gewiss irgendwas machen! Ein kurzer, suchender Blick in ihre Umgebung schloss zumindest das Naheliegendste aus, was dem Blondschopf an Provokationen durch die Birne rieselte: ‚Ha! Keine fiese Schlammpfütze in Sicht, wenn ich eine brauch!‘ Auf der anderen Seite zeigte die Pfütze durch Abwesenheit gewisse lebensverlängernde Eigenschaften, was Tomoe betraf. Aber bestimmt fiel ihr doch noch irgendwas ein, was sich irgendwie benutzen ließ!
Zuerst aber galt es, sich der aktuellen Aufgabe zu stellen: Aufwärmen stand auf dem Plan! Zwar war die Blondine schon drei volle Runden um den Platz gezischt, aber die Sportenthusiastin wäre ja völlig bescheuert, wenn sie die Gelegenheit ausschlagen würde, noch ein paar dazu zu legen! Deshalb beschwerte Tomoe sich auch nicht und tat sogar still wie ihr aufgetragen wurde: Sie nahm irgendeinen Platz an der Startlinie ein und wartete. Als die beiden Schüler sich ordentlich bereitgemacht hatten, hielt sie aber noch ganz kurz inne und bemerkte an ihren Mitschüler: „Wenns zu viel is‘ kann ich dich auch schieben, ne?“ Eigentlich konnte sie das nicht, denn sie selber würde, wenn sie für zwei rennen musste, allerspätestens nach einer Runde aus dem letzten Loch pfeifen, aber das musste Ashikaga-kun ja nicht wissen, ne? Nur Augenblicke Später kam das erwartete Startsignal – und Tomoe hatte ihre Drohung von vor ein paar Sekunden längst wieder vergessen. Deshalb schoss sie förmlich los! Ihr Tempo war mit ihren ersten drei Runden mal so was von gar nicht zu vergleichen. Noch nicht mal genug Zeit, wie eine Irre rumzubrüllen hatte sie, so sehr konzentrierte sie sich darauf, möglichst fix einen Fuß vor den Anderen zu setzen! Mit weit ausholenden Schritten arbeitete Tomoe sich vorwärts. Sie glaubte, einen Affenzahn draufzuhaben, aber in echt bewegte sie sich geschwindigkeitsmäßig irgendwo im Mittelfeld ihrer klasse, und so natürlich auch jetzt!
Als sie ihre erste von zwei Runden überstanden hatte, war ihr dann doch schon ganz gut warm und zugleich ging ihr Atem schon deutlich heftiger als in Ruhehaltung, aber eine wollte und konnte sie noch schaffen! Was Tada-kun inzwischen tat interessierte Tomoe nicht und sich nach ihm umzusehen überstieg ihre Kräfte im Moment sowieso! Weil sie sich jetzt wirklich anstrengte, schlauchten diese zwei Runden, die sie jetzt lief viel mehr, als die drei zuvor. Das zeigte sich aller spätestens in der Zielgerade, in der die junge Monoka ganz beachtlich vor sich hin schnaufen musste, um noch genug Luft zu kriegen. Die Ziellinie passierte sie mit Abzügen in der Haltungsnote tief gebeugt und mehr stolpernd als rennend, danach ließ sie sich noch ganze vier Meter auslaufen und sank dann fertig aber zufrieden zu Boden. Stoßweise hob und senkte sich ihr Brustkorb, der irgendwie versuchte, ihren Sauerstoffbedarf noch irgendwie zu decken, während sie alle Viere von sich streckte und abwartete, was mit ihrem Rock ja mal so gar nicht Damenhaft war. „Was jetz?“, schnaufte sie zwischen zwei Atemzügen: „Geht‘s noch weiter … oder was?“
 

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Shiho hatte bereits damit gerechnet, dass mindestens dieses unberechenbare, blonde Ding noch irgendeine Aktion starten würde, die so gar nicht dem entsprach, was die Lehrerin wollte. Umso überraschter war die Schwarzhaarige, als nicht nur Tadashi, sondern auch Tomoe sich willig in Richtung der Startlinie bewegten. Vielleicht war der Auftritt des Mädchens ja viel schlimmer gewesen, als sie sich sonst gab? Shiho schöpfte ein klein wenig Hoffnung, wenngleich sie sich innerlich ermahnte, die Deckung für den Ernstfall nicht zu vernachlässigen. Kurz wartete die Lehrerin ab, hörte beiläufig dem kurzen Wortwechsel der Schülerin und des Schülers zu. Erst jetzt merkte Shiho wieder, wie wunderschön ruhig dieser Sportplatz doch sein konnte - sie genoss die Stille für einen Augenblick, hob dann allerdings die Hand und schnipste so laut, dass auch die Monoka und der Ashikaga es hören konnten. Das Startsignal, versteht sich. Während Tadashi eher gemächlich anlief, beschleunigte Tomoe zu einem Sprint, der nicht den Anschein erweckte, als sollten irgendwelche Kräfte gespart werden. Shiho hob die Augenbraue an, sagte allerdings Nichts - sie war fest davon überzeugt, dass das Blondchen diese Geschwindigkeit auf zwei Runden nicht aufrechterhalten könnte. Der Ashikaga fiel vergleichsweise weit zurück. Schwer zu beurteilen, ob es einzig seinem Desinteresse an der Herausforderung Tomoes geschuldet war oder auch seiner Ausdauer, die Genjutsuka gerne beim Training vernachlässigten.

In sicherem Abstand hatte Shiho sich neben der Laufstrecke in Position gebracht und wartete ab, bis Tomoe als Erste das Ziel erreichte. Sie stolperte eher, als dass sie lief, aber das war immer noch mehr, als die Lehrerin erwartet hätte. Tatsächlich hatte die Akademistin es geschafft, trotz der schlechten Kräfteeinteilung die Aufwärmübung zu überstehen. Während Tadashi seine letzte Runde noch beenden musste, bewegte sich die schwarzhaarige Dame auf das Mädchen zu, dass erschöpft auf den Boden der Laufstrecke gesackt war. Skeptisch bemerkte Shiho die undamenhafte Position, in der sich die Monoka befand, schloss kurzerhand ihren Schirm und schob mit dessen Spitze die Beine des Mädchens wieder zueinander, um unpassende Einblicke zu verhindern. „Wenn du dich für einen Rock entscheidest, dann musst du auch damenhaft damit umgehen können. Ansonsten empfehle ich dir für die Zukunft, zu der einfachen Hose zu greifen.“ Die fand Shiho vielleicht nicht so schick, doch der Umgang mit Hosen war natürlich deutlich einfacher. Besser das, als dass sich eine Frau so… entblößte. Shiho sah über die Schulter, nur um sich zu vergewissern, dass auch der Ashikaga sich mittlerweile auf der Zielgeraden befand. Mehrere Sekunden verstrichen, ohne dass Tomoe eine Antwort auf ihre Frage bekam - erst als Tadashi ebenfalls schwer atmend bei den Damen zum Stehen kam, öffnete sich der Mund der Lehrerin zu einer Erwiderung. „Da das hier die Aufwärmung war, ist es ganz logisch, dass es noch weiter geht.“ Sie stoppte kurz. „Wenngleich ich mir nicht sicher bin, ob ihr noch mehr als die Aufwärmung aushaltet.“ Die tiefschwarzen Augen musterten sowohl Tadashi als auch Tomoe. Beide rangen wie wild nach Luft - ob Shiho Ärger bekommen würde, wenn ein Schüler im Laufe des heutigen Trainings in Ohnmacht fallen würde? Vielleicht würde sie dann in Zukunft von Trainingseinheiten auf den Sportplatz verschont bleiben. "Eine Mission dauert regelhaft mehrere Tage. Es müssen lange Strecken überwunden oder gar Kämpfe ausgefochten werden. Die richtige Kräfteeinteilung ist da entscheidend, ansonsten bist du ein leichtes Opfer. Daran solltest du arbeiten, ansonsten wirst du nicht lange als Ninja überleben." Das war schon mehr Belehrung, als Shiho eigentlich hatte geben wollen. Anstatt lange zu warten, deutete die Lehrerin auf das Grasfeld, das sich in der Mitte der Laufbahn erstreckte. „Folgt mir“, gab die Schwarzhaarige den Befehl und machte sich dann auf den Weg zum Grasstück. „Wir machen eine Ausweichübung. Ihr stellt euch auf den Rasen, auf das Startsignal hin werde ich euch Bälle entgegen schleudern, denen ihr ausweichen müsst.“ Bälle? Aber woher wollte Shiho denn Bälle nehmen? Die Lehrerin formte Fingerzeichen, stampfte dann mit dem Fuß auf den Boden. Die Erde vor der Schwarzhaarigen hob sich um etwa 50° an, mehr war im Moment allerdings noch nicht zu erkennen. „Begebt euch in Position.“
 

Monoka Tomoe

Member
Beiträge
150
Alter
14 Jahre
Größe
1,68m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Es brauchte eine Weile, bis Tomoe wieder genug Luft bekam um auf ihre Umwelt zu reagieren. Trotzdem bereute sie keinen Moment, dass sie sich gleich richtig angestrengt hatte, auch wenn das bedeutete, dass sie die Belehrung der Lehrerin über die fehlende Damenhaftigkeit nur mit einer schlappen Geste quittieren konnte, wenn sie nicht doch noch ersticken wollte. Auf eine Erwiderung ihrer vorwitzigen Frage musste Tomoe aber noch mindestens eine gefühlte halbe Stunde warten: Es ging noch weiter! Ihr Atem beruhigte sich langsam aber stetig, deshalb konnte die Blondine neben ihrem in die Höhe gestreckten Daumen als Bestätigung auch noch richtig echt und fast fließend antworten: „Klar halt ich das aus ... ich bin ja nich so empfindlich ... wie du aussiehst … ne?“ So ganz wie ein zusammenhängender Satz wollten die Worte noch nicht wieder aus dem Mädchen herauskommen, aber sie zu verstehen sollte drin sein, das zählte! Danach hörte sie sich noch still an, was sie nicht alles zu beachten hatte, wenn sie als Ninja die ersten drei Minuten ihrer Karriere überstehen wollte. Als ob sie in dem Job nicht sowieso schon eine verkürzte Lebenserwartung hätte, egal ob sie auffiel oder nicht. Wichtiger war, dass sie deshalb jetzt auch wieder aufstehen musste! Die Lehrerin verlor echt gar keine Zeit, sondern forderte die beiden Schüler gleich auf, ihr zu folgen. Es ging zu einem kleinen Stückchen Wiese und auf dem Weg dorthin griff Tomoe in ihre kleine Ausrüstungstasche, am Rücken um keine Rauchbomben darin zu finden. Ihr Plan, der hübschen Lehrerin ein Präsent an den Po zu heften und es im rechten Moment hochgehen zu lassen, war also damit erledigt – schöner Mist!
Für Alternativen blieb keine Zeit mehr, denn der weg zu ihrer neuen Spielwiese war ja nicht unendlich lang. Die Beschreibung, was auf Tadashi und Tomoe zukam, gefiel zumindest der Letzteren irgendwie so gar nicht, aber sie hielt ihr Mundwerk – vielleicht irrte sie sich ja. Na ja, das Hinterm Berg halten mit den Dingen, die ihr durch den Kopf gingen war jetzt keine von Tomoes Stärken. Und genau deshalb machte sie des Mündchen eben doch auf, als sie ankamen. „Du, Tadashi? Ich hab da‘n GANZ beschissenes Gefühl bei dem Training!“ Wenn sie Pech hatte – und danach sah es irgendwie aus – würden ihr gleich Bälle aus Dreck und Steinen entgegenkommen, die mindestens so groß waren wie Fußbälle! Das, was Shiho da abzog, sah nämlich irgendwie verdammt nach Doton aus: ‚Ein Treffer davon und das war's für uns. Dann müssen wir uns auch nie wieder Gedanken über deine tolle Kräfteeinteilung machen.‘ Das behielt sie aber dann doch für sich. Aber nur, weil Tomoe damit rechnete, dass das erste tödliche Geschoss ihr jeden Moment entgegenkommen könnte! Wie sah ihr Plan aus, diese Aufgabe zu überstehen? Ganz einfach: Es gab keinen! Nein, im Ernst, sie hatte keine Ahnung, wie sie mit den Geschossen umgehen würde, wenn die Lehrerin endlich loslegte! Ob der spontane Einfall, auf möglichst viel Abstand zu gehen, ihr kommen würde bevor sie mit einem Mund voll Dreck auf dem Boden rumlag, musste sich noch zeigen. Und das alles wäre sicher einfacher und auch lustiger gewesen, wenn sie doch ein paar Rauchbomben dabei gehabt hätte.
 

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Die Pläne, die Tomoe insgeheim schmiedete, gingen an Shiho vollkommen vorbei. Gut, dass die Blonde durch das Fehlen von Rauchbomben daran gehindert wurde, ihre Gedanken auch in die Tat umzusetzen, denn wie das ausgegangen wäre… Nun, der Abbruch der heutigen Trainingseinheit wäre wohl das geringste Übel gewesen. Nachdem die Lehrerin ein paar Fingerzeichen geformt und die Erde vor sich angehoben hatte, schien zumindest die Monoka bereits erkennen zu können, was gleich passieren würde. Ganz so doof konnte das Mädel dann ja doch nicht sein, oder? Der Ashikaga schien vollkommen konzentriert zu sein - wahrscheinlich hatte er auch einfach keine Lust an einer regen Kommunikation mit der hyperaktiven Tomoe. Jedenfalls erwiderte er Nichts auf das ungute Gefühl, an dem die Schülerin ihren Kollegen teilhaben ließ.

Shiho konzentrierte sich zwischendurch auf ihre Hände und stellte fest, dass diese dringend wieder ein bisschen Feuchtigkeitscreme vertragen konnten. Erst nachdem diese gründliche Musterung abgeschlossen war, hob sich der Blick der Lehrerin wieder und sie konnte zufrieden feststellen, dass sowohl das blonde Mädchen als auch der Junge am richtigen Platz auf dem Rasenstück warteten. „Dann fangen wir jetzt an“, ließ Shiho verlauten, formte ein einzelnes Fingerzeichen… und es ging los. Die Bälle aus Stein und Dreck, die sogleich über das Feld flogen, waren nicht so groß, wie Tomoe befürchtet hatte - sie glichen eher Tennis- als Fußbällen. Dennoch zischten die harten Geschosse in einer Geschwindigkeit heran, dass man die möglichen Schmerzen eines Treffers durchaus erahnen konnte. Zunächst waren es nur einzelne Bälle, die nach und nach abgeschossen wurden - teilweise in Richtung Tomoe, teilweise in Richtung Tadashi. Es sollte eine kleine Kostprobe sein, um sich daran zu gewöhnen, doch Shiho hatte vor, die Geschwindigkeit später noch ein wenig zu erhöhen. Sollten sich die Schülerin und der Schüler nur in Sicherheit wiegen… Wie sich allerdings herausstellte, stieß zumindest der Genjutsuka bereits an seine Grenzen. Vermutlich lag es noch an der Erschöpfung, die aus dem Laufen resultiert war, vielleicht war es aber auch nur Pech. Er schien einen Moment aus dem Gleichgewicht zu kommen, doch da hatte Shiho bereits das nächste Geschoss losgefeuert. Es kam, wie es kommen musste: Der Steinball traf den Jungen am Schädel, er stürzte und blieb liegen. Tot? Na, das wäre doch ein bisschen zu einfach gewesen. Die Lust der Lehrerin hielt sich in Grenzen, doch sie wusste, dass sie gezwungen war, den Sicherheitsabstand zumindest für einen kurzen Gesundheitscheck zu überwinden… also trat sie widerwillig näher, hockte sich neben den reglosen Körper Tadashis - der durch den Steinball eine kleine Platzwunde davongetragen hatte - und vergewisserte sich, dass er nur ohnmächtig geworden war. Ein paar weitere Fingerzeichen später, formte sich aus der Erde ein Körper, der nach und nach die Gestalt Shihos annahm. Nachdem der Doppelgänger fertig geformt war, nahm er den Ashikaga auf die Arme und marschierte los in Richtung Akademiegebäude. „Im Krankenzimmer ist er jetzt wohl besser aufgehoben als auf dem Sportplatz.“ Die schwarzen Augen blickten hinüber zu Tomoe. „Bereit für die zweite Runde?“
 
Zuletzt bearbeitet:

Monoka Tomoe

Member
Beiträge
150
Alter
14 Jahre
Größe
1,68m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Also echt, mit ihrer Befürchtung hatte Tomoe ja fast mitten ins Schwarze getroffen: Es dauerte nicht lange, bis sie sich zusammen mit ihrem Partner unter einer Dreckskugel nach der anderen wegducken mussten. Natürlich hatten die beiden Kids noch ein paar mehr Tricks auf Lager, um mit den schmutzigen Kügelchen fertig zu werden: Von Salti über Pirouetten bis hin zu statisch fragwürdigen Körperhaltungen war alles dabei. Manchmal sogar in Kombination! Von außen sahen die Versuche der Schüler, den geschossen auszuweichen, total zum Schießen aus, aber wenn man da so mittendrin steckte, war das irgendwie gar nicht mehr so lustig. Zu allem Überfluss zog die Lehrerin langsam aber sicher auch noch das Tempo an. Gar nicht gut! Hatte Tomoe anfangs noch auf Tadashi achten können, falls irgendwas passierte, ging das mit zunehmender Dauer der Übung immer weniger, bis sie wirklich nur noch einen sporadischen Blick hier und da riskieren konnte, wenn sie nicht als das letzte Einhorn nach hause kommen wollte. Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass ihr Mitstreiter ziemlich bald Probleme kriegte, wenn er nicht noch irgendein Ass im Ärmel hatte – nicht, dass es ihr selber gerade besser erging. Trotzdem funktionierte das mit dem Ausweichen bisher ganz gut. Bis zu dem Moment, in dem die Blondine eine der Erdkugeln auf Tadashi zu segeln sah und ahnte, dass das ein böses Ende nehmen würde. Ihm was zuzurufen würde nichts bringen, dafür reichte die Zeit nicht, also tat Tomoe das einzige, was ihr gerade einfiel: Den Jungen volles Rohr aus der Schussbahn treten! Zumindest war das der Plan, aber mehr als eineinhalb Schritte in seine Richtung schaffte sie nicht mehr – die Geschosse waren einfach zu schnell. Na egal, es war eh fraglich, ob der tritt ihm vielleicht mehr schadete, als die Dreck- und Gesteinskugel. Auch wenn das Monoka-Mädchen das irgendwie bezweifelte. So ein Bisschen.

Auf jeden Fall bekam der arme Kerl einen Faustgroßen klumpen Dreck direkt an die Birne und seine Reaktion darauf konnte man sich an allen zehn Fingern abzählen: Keine. Der lag einfach da und rührte sich nicht mehr. ‚Oh shit, nu hat sie ihn umgebracht!‘ Sie hatte keine Ahnung, wie sie auf diese Situation reagieren sollte. Dass eine Lehrerin einfach so einen Schüler abmurkste verstieß bestimmt gegen irgendeine Akademieregel! Auch wenn Tomoe diesen langweiligen Mist nie gelesen hatte – wozu auch – war sie sich da ziemlich sicher. Shiho ging mit dem Ausnahmefall deutlich distanzierter um, sah sich die Leiche genau an, trug sie per Bunshin fort und forderte zum nächsten Tanz. Ernsthaft? Wollte die jetzt noch weiter machen? Wie abgebrüht kann ein Mensch eigentlich sein? War die Lehrerin überhaupt noch einer?? Tomoe war sich da gar nicht so sicher, aber einen Rückzieher wollte sie trotzdem nicht machen. Langsam zeigt sich ein Ausdruck grimmiger Entschlossenheit auf dem Gesicht des Blondschopfes, als er sich bereit machte: „Du bist doch nicht ganz richtig im Kopf... Los! Zeig mir was du drauf hast!“ sie prügelte sich ja wirklich fast täglich mit ihren Mitschülern, aber eine Lehrerin stand noch nicht auf der Liste, es sah aber fast so aus, als würde sich das heute ändern. Die Blondine zweifelte keine Sekunde daran, dass sie unterliegen würde. Aber um zu demonstrieren, dass sie es auch wirklich ernst meinte, nahm Tomoe Kampfhaltung an, obwohl sie ganz genau wusste, dass sie die Dinger, die gleich auf sie zukommen würden, besser nicht abzuwehren sollte. Einen kurzen Blick riskierte sie noch in die Richtung, in die Ashikaga-kun getragen wurde und war sich absolut sicher: ‚Ich bin total am Arsch!‘
 

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Da war es nur noch einer. Oder eine, um genau zu sein. Shiho kam ins Grübeln: Wenn sie Tomoe auch noch erwischte und ins Land der Träume schickte, wäre diese Trainingseinheit schneller vorbei, als erwartet. Dann könnte sie nach Hause gehen, sich entspannen, die Nägel neu lackieren… alles so viel schöner als zusammen mit einer jungen Blondine auf dem Sportplatz zu sein. Hm - das brachte einen ja schon fast in Versuchung. Die Lehrerin blickte dem Erddoppelgänger, der Tadashi ins Krankenzimmer trug, jedenfalls nicht mehr hinterher. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Monoka, deren Gesichtsausdruck plötzlich deutlich grimmiger wurde. Nicht ganz richtig im Kopf? Also bitte, was dachte sich diese Göre eigentlich? Als würde sie an dieser Stelle aufhören, nur weil ein Schüler umgekippt war. Sie waren hier an der Akademie und nicht im Kindergarten! „Na schön.“ Shiho deutete ein Nicken an, ging dann zurück auf die vorherige Position, direkt hinter die angehobene Erdschicht. Fingerzeichen wurden geformt, Chakra in die Erde geleitet. „Ich werde den Schwierigkeitsgrad jetzt erhöhen… bevor wir auf die dritte Stufe übergehen.“ Die dritte Stufe? Was hatte die Schwarzhaarige denn noch vor? Na, das würde Tomoe schon noch früh genug herausfinden.

Kaum waren die Worte ausgesprochen, ging der Hagel aus Erdbällen von vorne los. Im Gegensatz zu den vorherigen Geschossen hatte sich die Geschwindigkeit jedoch erhöht. Die Bälle kamen schneller hintereinander, flogen nun allesamt nur noch auf die Monoka zu, die das Rasenstück für sich alleine hatte. Immerhin - so konnte die Akademistin den gesamten Platz für Ausweichmanöver nutzen, sofern sie gerade überhaupt so weit dachte. Gerade deshalb ging die Lehrerin irgendwann darauf über, die Geschosse nicht ausschließlich hintereinander, sondern teilweise auch fast gleichzeitig abzuschießen, um Tomoe an bestimmten Fluchtwegen zu hindern. „Na gut, dann jetzt die dritte Stufe“, ertönte die ruhige, aber durchaus bestimmte Stimme der Schwarzhaarigen nach einer Weile. „Welche Hauptelemente des Chakras gibt es und in welcher Wechselwirkung stehen sie zueinander?“ Theoriefrage? Jetzt? Ja, richtig. Und falls jemand dachte, dass der Angriff mit Bällen für die Beantwortung dieser Frage abgebrochen werden würde, dann lag dieser jemand gehörig falsch. Shiho schoss vielmehr munter weiter vor sich hin, immer Tomoe als Ziel habend. Ob das Mädchen nun an seine Grenzen stoßen würde?
 
Zuletzt bearbeitet:

Monoka Tomoe

Member
Beiträge
150
Alter
14 Jahre
Größe
1,68m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Auch diese neuerliche Provokation schluckte die Lehrerin einfach so herunter und kommentierte mit einer fast einsilbigen Antwort aus zwei Wörtern – diese da war eine harte Nuss, die sie mit anderen Geschützen knacken musste! „Brich dir bloß keinen Nagel ab oder so.“ Das war ein schwächlicher Versuch, noch irgendeine Reaktion in die gewünschte Richtung zu bekommen, der natürlich keine Wirkung zeigte. Stattdessen eröffnete die Erwachsene der Jugendlichen, dass die Bandagen ab jetzt härter wären und dass es später wohl noch viel fieser würde. ‚Ne oder?‘ Was das genau heißen sollte, konnte Tomoe sich nicht mehr überlegen, denn schon flog ihr das erste neue Erdgeschoss um die Ohren. Dieses Teil schoss wirklich unangenehm nah an ihrem linken Ohr vorbei und das sorgte dafür, dass die Blondine instinktiv nach rechts auswich, wo nur ein paar Sekunden später das nächste Kügelchen in ihre Laufbahn eindrang und sie zu treffen drohte. Das mit dem Ausweichen war wirklich viel schwerer als vorher. Und der einzige Vorteil den sie hatte war der, dass sie jetzt nicht mehr zu Tadashi blinzeln brauchte, um zu sehen, ob er klar kam… Auf der anderen Seite hatte Shiho genau den gleichen Vorteil: Schöner Dreck!
Ob es jetzt Instinkt, Kalkül oder bloß Zufall war, der Tomoe aushalf, war ungewiss, aber langsam aber sicher vergrößerte sich der Abstand zwischen dem Mädchen und seiner Lehrerin, deren Schmutzkugeln deshalb etwas länger fliegen mussten und ihrem Ziel so größere Ausweichchancen bescherten. Leider kam die hübsche Schnitte irgendwann auf die Idee, zwei von diesen gefährlichen Teilen gleichzeitig zu schießen und das machte Tomoes Versuche doch irgendwie wieder schwieriger. Monoka-chan reagierte mit hoffentlich schwer zu überblickende Kurswechseln, einem unregelmäßigen Zickzackkurs also. Gepaart mit lustigen Haltungen um den wirklich gut gezielten Angriffen im letzten Moment doch noch auszuweichen erinnerte Tomoes Handeln und auch ihre Haltungen an einen exotischen und urkomischen Tanz im fließenden, unregelmäßigen Takt dieses fiesen Doton-Jutsu. Geschwitzt hatte sie schon nach dem Aufwärmen, aber jetzt flossen ihr ganze Sturzbäche den Rücken hinunter, sodass ihre Kleider praktisch an ihr klebten. Das machte deren Tragegefühl bei ihren vielen Ausweichbewegungen jetzt nicht gerade angenehmer.

Und wer vielleicht ein bisschen blind war, konnte immerhin auch noch hören, dass sich die Kondition der Monoka langsam dem Ende neigte, denn wenn man die Geräusche der überall hinter ihr irgendwo einschlagenden Geschosse ignorierte, konnte man jeden Atemzug des Mädchens mit den lebendigen, erdbraunen Augen deutlich hören. Und ausgerechnet jetzt verkündete die Angreiferin, das es jetzt NOCH schwerer werden sollte. So hübsch und doch so sadistisch, diese Lehrerin. Als die Blondine bemerkte, dass es bei der gefürchteten dritten Stufe um so eine Art Quiz mit höherem Actiongehalt handelte, vergaß sie um ein Haar für einen Moment das Ausweichen. ‚Dein Ernst, alte?‘ Die fünf Chakraelemente – sogar Tomoe konnte sie runter beten. Im Halbschlaf morgens um vier mit einem spitzen Kiesel in jedem Schuh, aber das erforderte eine Sache, die das Mädchen so gar nicht mochte. Das mit dem selber Denken war dem kleinen Flummi ja schon immer zu anstrengend gewesen, so auch jetzt, dass sie im Moment ziemlich aus der Puste war und um jeden Atemzug bitter kämpfen musste, tat ein Übriges. So beschränkte das Mädchen sich noch ein paar Geschosse lang aufs ausweichen und rief dann so gut es ging aus: „Weißte was? Deine bescheuerte… Fragerei … kannste dir … wohin stecken. Du alte Schacht-uff!“ Was war passiert? Tomoe wollte ihrer Lehrerin gerade deutlich verklickern, was sie von dieser bescheuerten dritten Stufe hielt – leider hatte sie dazu mitten im Satz angehalten und prompt hatte eines der Erdprojektile seinen Weg in ihre Magengrube gefunden! Gefühlt fehlte nicht mehr viel und das Ding wäre hinten am Rücken wieder raus gekommen, so weh tat das! Stehvermögen hatte das Mädchen nach dem Treffer keins mehr. In dem Augenblick, in dem der Ball sie traf, klappte Tomoe zusammen, wie ein schweizer Taschenmesser und blieb auf dem Bauch… hocken? Liegen? Irgendwie beides … und wusste nicht so recht, ob sie sich mehr zusammenrollen oder nach Atem schnappen sollte.
 

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Natürlich war die Frage von Shiho in dieser Situation nur darauf ausgelegt, Tomoe weiter zu verwirren oder zumindest aus dem Konzept zu bringen. Die Lehrerin verzog keine Miene, als sie erst einmal keine Antwort bekam. Viel eher amüsierte es sie ein wenig zu sehen, wie Tomoe immer weiter in Richtung Erschöpfung getrieben wurde. Andererseits war es auch wieder ein wenig traurig, vielleicht sogar ein wenig abschreckend. Als sie dann aber schlussendlich nicht einmal eine richtige Antwort bekam und eine unflätige Beleidigung dieser Göre kommen sehen konnte, ließ sie einen höchstens unwesentlich schnelleren Schuss mitten auf das Mädchen treffen. Ups, das war ja jetzt vollkommen aus Versehen gewesen! Die Schwarzhaarige konnte live und in Farbe mitverfolgen, welch phänomenale Schönheit ihre Technik entfaltete… naja, bis sie halt auf Tomoe traf. Das Mädchen klappte ziemlich schnell zusammen und in ihrer seltsam anmutenden Position hätte sie immerhin gut auf einen Kunstmarkt oder auf ein Treffen für Yoga-Künstler gepasst. Shiho war wenig begeistert – sie hatte keine Antwort auf ihre Frage bekommen und Tomoe war auch noch volle Kanne von einem Ball getroffen worden. Tadashi war bereits vorher ausgeknockt worden. Die Bilanz der Lehrerin blendend – sozusagen – die Laune allerdings eher weniger. Ihre heutige Schülerin schien sich im Moment nicht wirklich rühren zu können oder gar zu wollen, also löste die Lehrerin ihre Kunst vorerst auf. Es gab hier wohl nichts mehr, was sie Tomoe beibringen konnte. Mit Höflichkeit hatte sie es versucht, aber vermutlich waren da schon ganz andere gescheitert. Shiho hatte keine Lust, sich an diesem Mädchen die Zähne auszubeißen, schließlich lagen ihre Interessen deutlich in anderen Bereichen. Immer noch mit perfekt sitzendem Make-Up und Frisur schritt die Lehrerin in ihrem Kimono zu Tomoe, sah auf das zusammengekrümmte Mädchen herab. Nein, sonderlich weiblich wirkte die durchgeschwitzte, dreckige und schwer atmende Akademieschülerin nun wirklich nicht. Ihr fehlte Stil, und ihr fehlte ein feineres Mundwerk. Die Lippen der Lehrerin kräuselten sich leicht, als ihr auffiel, wie verschwitzt Tomoe tatsächlich war. Und der Geruch erst. Der biss in die kleine Nase der Lehrerin und schien sich förmlich an ihrem Geruchssinn festzuklammern. Pfui. Ihr treuester Begleiter, der Schirm, wurde am äußersten Ende angefasst und in Richtung des Mädchens gestreckt. Mit ein paar Bewegungen versuchte Shiho, sie wieder auseinanderzuklappen und zu sehen, ob sie sich noch bewegte. Wer wusste schon, ob sie überhaupt noch bei Sinnen war? Andererseits war eine der Prioritäten der Lehrerin, möglichst weiten Abstand von all diesem Schweiß zu haben… gar nicht so einfach, aber irgendwie schaffte sie es, stets mindestens einen halben Meter Abstand zu halten. Sie piekste ein wenig mit ihrem Schirm in der reglosen Tomoe herum. „Nun, Monoka-san, es sieht so aus, als würdest du nicht mehr im Stande sein, weitermachen zu können.“ Shiho rümpfte etwas die Nase und trat einen Schritt zurück. Das bedeutete zum Glück auch, dass die Unterrichtseinheit damit vorbei war und sie wieder in das Lehrerzimmer zurückkehren konnte – möglichst weit weg von den Schülern. „Trotzdem gibt es noch eine Frage, du dir mir beantworten musst… was hast du aus der heutigen Trainingseinheit gelernt?“ Die Lehrerin spitzte die Lippen leicht an. Hoffentlich riss sich das Mädchen bald mal zusammen. War ja nicht mit anzusehen.
 

Monoka Tomoe

Member
Beiträge
150
Alter
14 Jahre
Größe
1,68m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Zum Glück war Tomoe zu sehr damit beschäftigt gewesen, nicht an Ort und Stelle zu ersticken, um zu merken dass dieses letzte Geschoss tatsächlich ein Stückchen schneller geflogen war. Als die anderen. Hätte sie nämlich mitbekommen, dass ihre Lehrerin sie absichtlich angegangen hatte, hätte es nämlich mit Sicherheit gekracht, sobald Tomoe wieder in der Lage gewesen wäre, aufzustehen. In ferner Zukunft also. Im Moment lag die Blondine einfach so rum und versuchte zu begreifen, was da eigentlich gerade passiert sein könnte. Der Schmerz des Treffers wollte nicht nachlassen, aber langsam aber sicher beruhigte sich wenigstens ihr Atem wieder, das war doch immerhin schon was! Auch wenn der Schmerz nicht nachließ, veränderte er sich langsam: Hatte es zuerst noch höllisch gebrannt, begann ihre Magengrube nach einer guten Minute stattdessen hohl zu pochen. Auch die Tatsache, dass Shiho das Mädchen inzwischen mit der Kneifzange wieder entrollen wollte, änderte daran wenig. Deshalb zeigte Tomoe statt ihrem eben noch grimmigen Blick eher eine schmerzlich verzogene Grimasse, als sie auf den Rücken gedreht wurde. „Hypochonder bist du auch noch oder was,“ fragte sie keuchend. Das wurde ja immer besser! Auf die Frage erwartete Tomoe keine Antwort und natürlich bekam sie auch keine. Stattdessen bemerkte die Lehrerin lustlos, dass das Mädchen wohl nicht mehr konnte. Wenn sie sich da mal nicht täuschte! ‚Als ob so ne Schnepfe mit mir fertig würde!‘ Auf's aufgeben hatte die junge, nicht besonders damenhafte Damen mal so gar keinen Bock und versuchte sich zumindest in eine sitzende Position zu stemmen. Sie kam gerade so weit, wie sie ihre Bauchmuskulatur nicht zur Hilfe nehmen musste, denn bei dem Versuch eben das zu tun schoss ihr sofort wieder ein scharfer Schmerz durch die Glieder. Liegen bleiben war doch besser.

Wenn sie die Situation mal bedachte, wäre Tomoe davon ausgegangen, dass sich die Sache mit der Fragerei mit ihrem Ausfall erledigt hätte, aber trotzdem hatte sie da ein leises Gefühl, dass sie sich irrte. Und prompt bestätigte sich ihre Vorahnung: Die junge Monoka sollte berichten, was sie denn tolles gelernt hatte. Was gab es denn zu lernen, wenn man sich aufwärmte und dann einfach so abgeballert wurde? Unter gequältem Ächzen rollte Tomoe sich auf den Bauch, ohne eben den zu sehr zu belasten. Vielleicht konnte sie sich in dieser Position etwas besser hinaufdrücken und wenn es sein musste sogar aufstehen? „Was soll ich denn hier gelernt haben, hä?“ Eigentlich wollte sie dabei keck klingen, aber das ging gerade nicht so ganz. „Dass du dir den falschen Job ausgesucht hast vielleicht.“ Noch ein paar lange, schmerzhafte Sekunden und schon hockte Tomoe, den Rücken zu ihrer Lehrerin gewandt, auf dem grasigen, grünen Boden: „In nem Schaufenster rumzuposen passt doch mehr zu dir. Es is doch so, dass du keinen Bock hast, hier zu sein. Ich eigentlich auch nich, aber ich will auch keine Lehrerin werden, ne?“ hoffentlich merkte Shiho die Fingerzeichen nicht, die sie jetzt so heimlich wie möglich ausführte – der Schelm hatte seinen weg zurück in Tomoes Nacken gefunden.
„Ohm, Moment! Doch, eine Sache hab ich gelernt! Doton kann echt schmerzhaft sein! Selbst wenn‘s mal nicht so ist, für peinliche Momente reicht‘s aber immer!“ Damit legte das Mädchen seine Handflächen auf den Boden. Einerseits um sich Po voran wieder hinzustellen und andererseits um einen winzigen Chakraimpuls in den Boden zu schicken, der hoffentlich direkt hinter den Füßen der Lehrerin ein etwa sechs Zentimeter hohes Erdhäufchen auftürmte. Doton: Doryū Jōheki (Erdbewegung) lebe Hoch! Natürlich war das noch nicht alles! Es hing jetzt von zwei Faktoren ab, ob sie morgen in der Klasse was zu erzählen hatte, wenn sie nach dieser Aktion überhaupt noch lebte: Erstens, Shiho durfte die Falle in ihrem Rücken noch nicht bemerkt haben. Zweitens, irgendwie musste Tomoe ihr Gegenüber dazu bringen, einen Schritt zurück zu machen … okay, verzählt: Drittens, die Klamotten der Lehrkraft nahmen ihr mit viel Glück genug Bewegungsfreiheit, dass sie sich Rücklings auf den schmutzigen Grasboden Pflanzen musste. Ob Faktoren Nummer eins und drei wirklich stimmten, konnte sie erst wirklich wissen, wenn sie die Lehrerin fliegen sah oder eben nicht. Den Zweiten herzustellen, war wirklich einfach. Wenn Tomoe irgendwas über das hübsche Ding wusste, dann dass sie sich aufdringlichen Schülern gerne mithilfe ihres Schirms entledigte. Das ließ sich doch super nutzen! Ganz langsam stemmte sich der Blondschopf also so aufrecht hin, wie es ging und wandte sich der Dunkelhaarigen zu. Mit einem schiefen Lächeln hob sie ihr Shirt an, um die Stelle zu zeigen, an der sich getroffen wurde und an der ein Tennisballgroßer, tiefroter Fleck prangte und schickte sich an, so viele Schritte auf Shiho zu zu machen, wie eben nötig wären, um sie zu einer Reaktion zu zwingen: „Ich glaub, da is echt was kaputt gegangen, guck dir die Stelle besser mal genau an.“ Der schwitzende, stinkende Bauch des Mädchens schwankte also auf die Lehrkraft zu, während die kleinen Händchen bereit waren, den garstigen Schirm beiseite zu schieben, um die erhoffte Rückzugsreaktion zu provozieren.
 

Shiho

Mitarbeiter
Beiträge
278
Shiho hatte nicht mehr sonderlich viele Hoffnungen, die sie überhaupt noch in Tomoe stecken konnte, also war es für sie schon eine positive Überraschung, dass sich der Blondschopf wieder rührte und zu einer frechen Antwort ausholen konnte. Oder besser: eine Frage. Die beantwortete die Schwarzhaarige natürlich nicht. Es sei allerdings angemerkt, dass Shiho keinesfalls Angst davor hatte, krank zu sein, sondern sich einfach nur ekelte. War doch nachvollziehbar, oder? Aber zumindest schien sich ihre Schülerin eine Menge Mühe zu geben, das musste man ihr lassen. Das Mädchen rollte herum, befand sich irgendwie wieder auf ihrem Bauch und holte zu einer weiteren, pflaumig klingenden Antwort aus. Die stark geschminkte Lehrerin runzelte leicht die Stirn, als dieser doch sehr unverhohlene Hinweis ihre Ohren erreichte. Ja, der Gedanke war ihr auch schon häufiger gekommen, allerdings waren genau solche frechen Schüler der Grund dafür. Ihre ausdruckslose Miene veränderte sich kaum, während sie ihren Schirm jetzt wieder locker in ihren zarten Händen hielt. Wie so oft verstand die Lehrerin nicht, was in dem überhitzten Köpfchen dieser Schülerin vor sich ging. Was sie allerdings verstand war, dass Tomoe auf sie zukam, ihr Oberteil sogar noch nach oben zog. Was... das war wirklich so ziemlich das undamenhafteste, was sich Shiho so vorstellen konnte. Wenn sie nicht damit beschäftigt gewesen wäre, ihren Schirm nach vorne zu strecken, wäre sie vielleicht sogar empört gewesen. So beließ sie es mit einer hochgezogenen Augenbraue und einer sehr eindeutigen Geste mit ihrem Schirm, die diese Göre hoffentlich von ihr fernhalten würde. Leider ging der Plan der Lehrerin nicht auf, denn die Schülern besaß die Dreistigkeit, ihr Utensil beiseitezuschieben. Immer näher kam der zugegeben etwas ungesund verfärbte, aber auch verschwitzte und verdreckte Bauch des Mädchens. Shiho reagierte in dem Moment unwillkürlich, etwas, was ihr normalerweise nicht passierte, trat einen Schritt zurück - und stolperte tatsächlich über den kleinen, von Tomoe erschaffenen Erdhügel. Einen winzigen Moment lang sah sie überrascht aus, keinen weiteren Moment später landete Shiho unsanft auf ihrem Hosenboden. Dieser Hügel war eben noch nicht dagewesen, das hätte sie bemerkt. Shiho reagierte wiederum keine Sekunde später, schlug ihre beiden Fäuste auf den Boden und sofort schoss eine Mauer aus Erde zwischen ihr und Tomoe in die Höhe: Doton - Doroku Gaeshi. Dies verhinderte den ekelhaft verschwitzten Anblick, sicherte aber auch den Abstand zwischen Schülerin und Lehrerin. Nun hatte es die kleine Monoka wohl ein wenig zu sehr darauf angelegt, denn die Lehrerin hatte weder eine Antwort von ihr bekommen noch Lust, noch weiter nachzubohren.

"Doton: Boya Dorōdōmu", erklang die sanfte Stimme von Shiho, und sofort schlang sich Erde um die Füße von Tomoe, zogen die Akademistin ein Stück in den Boden; gleichzeitig schossen dicke Erdwände aus dem Boden und setzten ihren kompletten Körper fest. Nur der Kopf des Mädchens guckte noch heraus, aber die Kunst von Shiho würde sie auf ihrem Niveau natürlich nicht durchbrechen können. Die Lehrerin räusperte sich diskret, spannte ihren Schirm wieder auf. Einige Wolken hatten sich am Himmel eingefunden und deuteten darauf hin, dass es jetzt, gegen Ende der Trainingseinheit, vielleicht noch das eine oder andere Regentröpfchen geben könnte. Die aalglatten, schwarzen Haare wippten sanft im aufkommenden Wind, als die Lehrerin noch einmal auf ihre Schülerin zuging. "Weißt du, Monoka-san... Was mich in der Akademie hält, ist das letzte Fünkchen Hoffnung, irgendwann noch einmal einen Schüler oder eine Schülerin mit Talent zu sehen. Und, wenn möglich, auch noch mit ein wenig Respekt und Höflichkeit." Die jung anmutenden Frau, deren wahres Alter kaum einzuschätzen war, drehte sich um, ein kleines Lächeln auf den Lippen habend. "Ich habe doch glatt vergessen, wie lange das Erdgefängnis hält. Aber du wirst ja merken, wenn es sich auflöst. Nutze die Zwischenzeit, um über diese Trainingseinheit nachzudenken, denn anscheinend reichen für dich ein paar Minuten nicht aus." Mit diesen Worten drehte Shiho einmal den Schirm, auf den die ersten Tropfen niedergingen und verließ den Sportplatz mit einem leichten Hüftschwung, ohne sich noch einmal umzudrehen.
 
Oben