Kiyama Mura
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Es war einer dieser typischen Morgen in Shirogakure. Den Sonnenstrahlen war es noch nicht gelungen, die Berge zu überwinden und das Tal dahinter und damit auch Shirogakure mit Licht zu erfüllen. Dennoch konnte man schon an den in verschiedensten Farben leuchtenden Wolken erkennen, dass es nur noch wenige Minuten dauern würde, bis der neue Tag anbrechen würde. Bis dahin waberte aber noch ein leichter Nebel durch die Wälder und Schluchten des Feuerreiches. Die ganze Stadt und das umliegende Land befanden sich in einem Halbschlaf. Nur wenige Menschen waren schon zu dieser frühen Stunde unterwegs. Die ersten Händler waren allerdings auf den Beinen, um den Bestand ihrer Geschäfte und Marktstände aufzufüllen. Hier und da sah man vielleicht noch den ein oder anderen torkelnden Betrunkenen, der seinen Lohn verzecht hatte und sich nun auf eine Standpauke seiner Gattin freuen durfte. Die letzte Gruppe, die nun noch durch die Gassen und Straßen Shirogakure schlurfte, waren ein paar Shinobi, die soeben von ihrer Nachtschicht erlöst worden waren und nun den verdienten Feierabend genießen wollten.
All diese Menschen wurden unbemerkt von Kiyama Mura beobachtet, der durch einen akuten Anfall von Schlaflosigkeit schon ein, zwei Stunden früher unterwegs war, als von ihm ursprünglich beabsichtigt. Mit sorgenvoller Miene hatte der junge Shinobi auf einem Dach Platz genommen und versuchte ein bisschen nachzudenken. Dies allein der anstehenden Mission zuzuschreiben, wäre mehr als gerechtfertigt gewesen. Denn obwohl Mura schon auf einige Jahre als Shinobi zurückblicken durfte, hatte er bisher selten Gruppen angeführt. Da war es auch nur wenig beruhigend, dass er in letzter Zeit zumeist an Missionen teilgenommen hatte, die über der C-Einstufung dieser Mission gelegen hatten. Doch Mura wusste, dass man nur allzu leicht die Brisanz eines Auftrages unterschätzte. Eine Lektion, die er dank seiner ersten, fatal in die Hose gegangenen Mission hatte allzu früh lernen müssen. Man durfte niemandem sagen, dass der Auftrag nach einer selten, bis dahin unbekannten Getreideart beinahe vier Shinobis das Leben gekostet hatte. Jede Aufgabe bedeutete für einen Shinobi Gefahr, sonst würde man nicht nach ihnen schicken. Und dann waren da noch die beiden Genin, die unter seinem Kommando standen. Dass diese noch ziemliche Grünschnäbel waren, ließ seine Sorgefalten nicht kleiner werden, störte ihn aber nicht so sehr wie die Kommentare ihrer Lehrer, die er den Datenblättern entnehmen konnte. Während Hasekaru Chinatsu ein recht unbeschriebenes Blatt darstellte, waren es vor allem die Bemerkungen zu Miki Benjiro, die ihn beschäftigten. Als Ruhestörer und Sonderling wurde er da bezeichnet, der wahlweise mit Lehrern oder mit Schülern aneinandergeriet. Das konnte ja ein Spaß werden.
Doch wie gesagt, die Mission alleine war nicht für die Sorgen des Kiyamas verantwortlich. Denn zu sagen, dass Muras Privatleben gerade ein kleines Tief durchlebte, käme der Untertreibung des Jahrhunderts gleich. Seine Lehrmeisterin, seine Mutter und sein Bruder waren alle drei innerhalb kürzester Zeit eines gewaltsamen Todes gestorben.
Puuuhhh…
Der Kiyama fuhr sich durch die Haare. An die Umstände, die dazu geführt hatten, mochte er gar nicht mehr denken. Zu schmerzlich war die Erinnerung, zu kurz die Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Trauerfeste, Verhöre und sogar eine kurze Anklage wegen Desertation hatte er hinter sich bringen müssen. Tatsächlich stellte dieser Auftrag zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten ein Hauch von Normalität im Leben des Kumonins dar. Und wer weiß, vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass er wieder an einer Mission teilnahm. So konnte er sich ein bisschen von seinen Alltagssorgen ablenken und gleichzeitig verlorenes Vertrauen wiederherstellen. Seufzend erhob sich Mura und reckte seine vom langen Sitzen steifen Glieder. Es wurde Zeit, dass er sich zum Treffpunkt aufmachte, wollte er nicht zu spät kommen.
Trotz seiner guten Vorsätze kam Mura doch zu spät zu dem verabredeten Termin. Dafür hatte er allerdings seine Gründe. Spontan hatte er nämlich eine kleine Überraschung für die beiden Genin vorbereitet, die eigens auf seinen Wunsch hin so früh das Trainingsgelände der Akademie von Shirogakure aufsuchen sollten. Im Vorfeld hatte er zu diesem Zweck eigens mit den Lehrern gesprochen, die ihm eine Nutzung des Geländes unter der Bedingung versprochen hatten, dass er möglichst wenig beschädigte und mit seinem Team verschwunden war, ehe der normale Lehrbetrieb aufgenommen wurde. So hatte Mura noch grob eine Stunde- abzüglich der fünf Minuten, um die er sich verspätet hatte-, um seine Schützlinge kennenzulernen und auf Herz und Nieren zu prüfen.
Was ihn wohl auf Trainingsplatz 4 erwartete? Mura war gespannt, als er durch das Gittertor das Trainingsgelände betrat.
All diese Menschen wurden unbemerkt von Kiyama Mura beobachtet, der durch einen akuten Anfall von Schlaflosigkeit schon ein, zwei Stunden früher unterwegs war, als von ihm ursprünglich beabsichtigt. Mit sorgenvoller Miene hatte der junge Shinobi auf einem Dach Platz genommen und versuchte ein bisschen nachzudenken. Dies allein der anstehenden Mission zuzuschreiben, wäre mehr als gerechtfertigt gewesen. Denn obwohl Mura schon auf einige Jahre als Shinobi zurückblicken durfte, hatte er bisher selten Gruppen angeführt. Da war es auch nur wenig beruhigend, dass er in letzter Zeit zumeist an Missionen teilgenommen hatte, die über der C-Einstufung dieser Mission gelegen hatten. Doch Mura wusste, dass man nur allzu leicht die Brisanz eines Auftrages unterschätzte. Eine Lektion, die er dank seiner ersten, fatal in die Hose gegangenen Mission hatte allzu früh lernen müssen. Man durfte niemandem sagen, dass der Auftrag nach einer selten, bis dahin unbekannten Getreideart beinahe vier Shinobis das Leben gekostet hatte. Jede Aufgabe bedeutete für einen Shinobi Gefahr, sonst würde man nicht nach ihnen schicken. Und dann waren da noch die beiden Genin, die unter seinem Kommando standen. Dass diese noch ziemliche Grünschnäbel waren, ließ seine Sorgefalten nicht kleiner werden, störte ihn aber nicht so sehr wie die Kommentare ihrer Lehrer, die er den Datenblättern entnehmen konnte. Während Hasekaru Chinatsu ein recht unbeschriebenes Blatt darstellte, waren es vor allem die Bemerkungen zu Miki Benjiro, die ihn beschäftigten. Als Ruhestörer und Sonderling wurde er da bezeichnet, der wahlweise mit Lehrern oder mit Schülern aneinandergeriet. Das konnte ja ein Spaß werden.
Doch wie gesagt, die Mission alleine war nicht für die Sorgen des Kiyamas verantwortlich. Denn zu sagen, dass Muras Privatleben gerade ein kleines Tief durchlebte, käme der Untertreibung des Jahrhunderts gleich. Seine Lehrmeisterin, seine Mutter und sein Bruder waren alle drei innerhalb kürzester Zeit eines gewaltsamen Todes gestorben.
Puuuhhh…
Der Kiyama fuhr sich durch die Haare. An die Umstände, die dazu geführt hatten, mochte er gar nicht mehr denken. Zu schmerzlich war die Erinnerung, zu kurz die Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Trauerfeste, Verhöre und sogar eine kurze Anklage wegen Desertation hatte er hinter sich bringen müssen. Tatsächlich stellte dieser Auftrag zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten ein Hauch von Normalität im Leben des Kumonins dar. Und wer weiß, vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass er wieder an einer Mission teilnahm. So konnte er sich ein bisschen von seinen Alltagssorgen ablenken und gleichzeitig verlorenes Vertrauen wiederherstellen. Seufzend erhob sich Mura und reckte seine vom langen Sitzen steifen Glieder. Es wurde Zeit, dass er sich zum Treffpunkt aufmachte, wollte er nicht zu spät kommen.
Trotz seiner guten Vorsätze kam Mura doch zu spät zu dem verabredeten Termin. Dafür hatte er allerdings seine Gründe. Spontan hatte er nämlich eine kleine Überraschung für die beiden Genin vorbereitet, die eigens auf seinen Wunsch hin so früh das Trainingsgelände der Akademie von Shirogakure aufsuchen sollten. Im Vorfeld hatte er zu diesem Zweck eigens mit den Lehrern gesprochen, die ihm eine Nutzung des Geländes unter der Bedingung versprochen hatten, dass er möglichst wenig beschädigte und mit seinem Team verschwunden war, ehe der normale Lehrbetrieb aufgenommen wurde. So hatte Mura noch grob eine Stunde- abzüglich der fünf Minuten, um die er sich verspätet hatte-, um seine Schützlinge kennenzulernen und auf Herz und Nieren zu prüfen.
Was ihn wohl auf Trainingsplatz 4 erwartete? Mura war gespannt, als er durch das Gittertor das Trainingsgelände betrat.
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