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Wald

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Amane Ami

Guest
Wir befinden uns in einem stinknormalen, abgeschiedenen Stück Wald, der sich in der Nähe von Konohagakure angrenzt und meist von niemandem, außer umherwandernden Shinobi, durchkreuzt wird. Zu sehen gibt es hier nicht viel, außer ein paar Bäume, Büsche, hübsche Blümchen hier und da und den kleinen Bach, der so lieblich zwischen dem Vogelgezwitscher plätschert sollte man vielleicht auch noch erwähnen.
( der lustige 0-8-15-Thread entstand allein aus Langeweile morgens um halb vier und beeinflusst rein gar nicht das RPG. Just 4 Fun halt. )
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Es waren nun schon ein paar Tage verstrichen, jedoch hielt sich Team Mizu weiterhin in Konoha auf, damit sich das Genin-Team von der schweren Mission erholen konnte, die sie soeben knapp erfüllt hatten. Doch änderte sich etwas in dem Team: Es bestand nicht mehr aus 3 Jungs, sondern nur noch aus 2 Jungs... und nein, das soll jetzt nicht heißen, dass jemand aus dem Team sein Leben verloren hatte, sondern, dass sich eines der männlichen Mitglieder als ein zartes weibliches Geschöpf entpuppte und nun hier etwas niedergeschlagen am plätschernden Bach saß. Nach ihrem bedrückten Blick zu urteilen, dachte sie wohl an die vergangenen Ereignisse nach, die ihr doch sehr nahe gegangen waren. Ein kühler, aber dennoch erfrischender Wind umgab das kleine Waldstück und wirbelte das feine, offene Haar Amis leicht auf. Nun sollte die übliche Geste des Mädchens folgen, bei der sie sich mit der Hand langsam durchs Haar fuhr und dieses dabei wieder so ordnete, wie es vorher auch lag. Als sie sich noch als Junge ausgegeben hatte, hielt ein Zopfgummi immer leicht ihre violetten langen Haare zusammen, aber jetzt trug sie es offen, sodass es ein leichter Fang für den Wind war. Doch eigentlich störte das Ami nicht sonderlich, es tat tut und gab ihr ein Gefühl der Ruhe und Friedlichkeit... Sie war alleine und brauchte diese Zeit, um einfach nur für sich zu sein und über alle möglichen Dinge nachzudenken, die ihr gerade im Kopf herumschwirrten. Sie wusste nicht einmal, was jetzt eventuell Ryuo und Kyon von ihr dachten, was die Laune des Mädchens noch verschlechterte...

"Hätte ich doch bevor ich in das Team gekommen bin, geklärt, dass ich ein Mädchen bin... Dann wären mir solche Sorgen erspart geblieben..." Ein langer herzhafter Seufzer des Mädchens zog sich durch das friedliche Vogelgezwitscher, welches schon seit einer geraumen Zeit durch den Wald hallte. Auch der Kopf des Mädchens hatte sich nun auf die Knie der angewinkelten Beine niedergelassen. Sie wusste nicht, wie es nun weitergehen würde und hatte auch insgeheim ein wenig Angst nun verstoßen zu werden.. oder nicht mehr akzeptiert, da sie ja theoretisch Kyon, Ryuo und Mizu von Anfang an belogen hatte... Nein, nicht direkt... Ami hatte ihre Gründe gehabt, wieso sie jahrelang im falschen Geschlecht lebte und diesen wusste eben niemand außer sie selbst...
 
S

Shigekazu Kyon

Guest
Gedankenverloren schritt Kyon mit gesenktem Kopf durch einen der vielen Wälder in Konoha, die für die meisten Leute alle gleich aussahen und kaum zu unterscheiden waren, nicht jedoch für ihn. Er kannte praktisch jeden Baum persönlich und hätte auch mit geschlossenen Augen rumgehen können ohne sich plötzlich irgendwo anzuhauen. Immerhin war er hier aufgewachsen, nicht im Wald natürlich, sondern im Dorf Konoha, jedoch hatte er sehr viel Zeit beim Training zwischen all den Bäumen, Blumen und auf den Lichtungen verbracht. Eigentlich hatte er gedacht, wenn er mal wieder nach Konoha kommen sollte, dann wäre das eine willkommene Abwechslung zu der tristen Umgebung Sunagakures, wo er erst vor wenigen Monaten mit seiner Familie hingezogen war und zu dem er nicht wirklich eine Bindung aufbauen konnte. Doch war sein Kopf im Moment von ganz anderen Gedanken geplagt: Kisho...oder nein, Ami. Es war für ihn noch immer schwer zu glauben, dass sich das Mädchen in ihrem Team so lange erfolgreich als Junge ausgegeben hatte, ohne das bei ihm, Ryuo oder Sensei Mizu der leiseste Verdacht aufgetreten wäre. Zwar war Amis Erscheinung für einen Jungen tatsächlich ein bisschen merkwürdig gewesen, aber nie im Leben hätte Kyon sich träumen lassen, dass sich unter der Maskerade ein Mädchen versteckte.

Im ersten Moment war er verwirrt gewesen und hatte gemeint, das war ein Scherz von Kisho, doch am Ende hatte sich die ganze Geschichte als wahr herausgestellt und Kyon wusste nicht, was er davon halten sollte, vor allem da er die Hintergründe für diese Aktion nicht kannte und sich Ami was das anging sehr bedeckt gehalten hatte. Aber einen guten Grund musste sie haben, immerhin kommt man nicht mal aus Spaß darauf seine Identität zu verleugnen und sich als Junge auszugeben. Ami hatte sich in den letzten Tagen ziemlich von ihnen abgegrenzt wodurch es auch nicht wirklich möglich war ein persönliches Gespräch mit ihr zu führen.

Ein plötzliches leises Seufzen ließ Kyon aufhorchen, denn das war ein Geräusch, das einfach nicht in diesen Wald gehörte. Er erkannte aus welcher Richtung das Geräusch gekommen war und nach wenigen Schritten sah er auch die Quelle. Als ob der Wald seine Gedanken gelesen hätte, hatte er ihm Ami direkt vor die Nase gesetzt, sie saß neben dem kleinen Bach der sich durch den Wald zog und schien ebenfalls in Gedanken vertieft zu sein. Wenn Kyon sie so von hier aus betrachtete war es schwer sich vorzustellen, dass er sie noch bis vor kurzem wirklich für einen Jungen gehalten hatte. Sie hatte mittlerweile ihre "Tarnkleidung" abgelegt und war wieder zu üblicher, weiblicheren Kleidung übergegangen und ihr Haar trug sie mittlerweile offen und es war unverkennbar, dass sie ein Mädchen war. Etwa eine Minute lang beobachtete der Genin sie ruhig und nachdenklich ,dann nahm er sich ein Herz und ging langsam zu ihr rüber.

Mehr als ein leises "Hi" brachte er nicht heraus, er wollte sie auch nicht gleich mit einer Flut an Fragen oder ähnlichem überhäufen und vielleicht war er ohnehin komplett unerwünscht. Aber irgendwann mussten sie darüber sprechen und dies schien der perfekte Zeitpunkt zu sein. Er setze sich neben sie, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestrengt und er schaute ihr nicht direkt in die Augen, stattdessen waren seine Augen auf den Bach gerichtet und er betrachtete das fließende Wasser, das leise vor sich hinplätscherte. Was würde Ami jetzt tun? Ihn einfach hier sitzen lassen oder sich mit ihm unterhalten?
 
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Amane Ami

Guest
Den Kopf auf die angewinkelten Knie und zugleich auf die Arme gelegt, die Augen geschlossen und die Atmosphäre um sich herum genießend, verweilte das Mädchen weiterhin schweigend und bedrückt am Ufer des Baches. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte tun können, ihren Teamkameraden hätte sie im Moment nicht in die Augen schauen können... Ami wusste auch nicht, wie sie auf diesen Wandel reagierten, ob es jetzt ein Problem für sie war oder ob sie Ami dennoch in ihrem Team dabeihaben wollten... dies waren alles Unklarheiten im Kopf des Mädchens, welche partout nicht verschwinden wollten. Aber länger darüber nachdenken konnte das Mädchen nicht mehr, denn ein paar Schritte waren zu hören, die sich Ami langsam näherten. Den Kopf anheben wollte das Mädchen nicht, denn ihr war es regelrecht egal, wer sich da soeben zu ihr gesellte... Oder nicht? Einen leises "Hi" vernahm Ami von der Seite und die Stimme kannte sie ebenfalls: Es war Kyon, was sie aber ziemlich überraschte, da er eigentlich nicht so der Fan von Gesprächen untereinander war, zumindest interpretierte sie das so. Aber vielleicht täuschte sie sich... vielleicht hatte sie sich die ganze Zeit über in Kyon getäuscht und er war ganz anders, wie er sich manchmal gegenüber den anderen aufführte. Zu ihr persönlich verhielt er sich immer nett und verständnisvoll, doch zu anderen dann wiederum nicht, bestes Beispiel wäre da eben Ryuo gewesen...

Doch Ami wollte nicht unhöflich gegenüber Kyon wirken und ihn ignorieren, weshalb sie langsam ihren Kopf hob und mit den leicht pinken Augen ebenfalls den Bach fixierte. Das Plätschern klang in der Stille so laut und drückend, dass es langsam nicht mehr auszuhalten war, weswegen das Mädchen kurz Luft holte, um eventuell etwas zu sagen... doch ließ sie es bleiben und heraus kam bloß ein verzweifelter Seufzer, worauf noch ein lautes Schlucken folgte. Ihr fielen die Worte... sie wusste nicht, was sie sagen und besonders nicht, was sie mit Kyon reden sollte. Er saß da und schwieg und sie tat es ihm gleich...

Aber...

"Gomenasai...," glitt es langsam über ihre Lippen, doch sah sie Kyon nicht direkt an, sondern hielt den Blick weiterhin auf den Bach gerichtet. Ihre Stirn war derweil in kleine Fältchen gelegt und auch ihr Gesichtsausdruck wirkte verzweifelter als er vorher war. Aber sie musste sich irgendwie entschuldigen, obwohl sie nicht wusste, wieso... Es war einfach Pflicht, da sie mit anderen Worten das Team auf ewig belogen hatte mit ihrer Falschspielerei als Junge...
"...ich wollte euch nicht die ganze Zeit was vorspielen... es hatte nichts mit euch zu tun... ich....es...." Doch weiter kam das Mädchen nicht, denn unwillkürlich stiegen die ersten Tränen in ihre Augen, die Ami jedoch sofort wieder wegwischte, damit Kyon sie nicht sah. Sie waren einfach unangebracht und unterstrichen die Schwäche Amis nur noch mehr... doch irgendwie musste sie jetzt ihren Satz zu Ende bringen, was aber gar nicht so leicht war.

"....es tut mir so Leid..."
 
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Shigekazu Kyon

Guest
Kyon hatte sich zwar ausmalen können, dass dieser Moment für beide nicht gerade leicht werden würde und dass sie nicht so miteinander sprechen konnte wie sie es noch getan hatten, als das Schauspiel aufrechterhalten wurde, doch hatte er gehofft, dass sie einigermaßen damit zurechtkommen würden. Doch so wie sich das hier entwickelte hätte seine Wunschvorstellung wohl nicht weiter von der Realität fernliegen können. Keiner der beiden sagte etwas und sie starrten nur stur auf den Bach und überlegten wohl beide, was sie denn nun tun sollten. Das eine oder andere Mal wirkte es so, als ob Ami anfangen wollte etwas zu sagen, doch endete der Versuch entweder im Schweigen oder einem leisen Seufzer. Kyon selber hatte keine Ahnung was er tun sollte, weder war er der großartige Menschenkenner noch hatte er jemals eine ähnliche Situation im Leben erlebt.

Doch dann fing Ami plötzlich an etwas zu sagen, wobei man es fast für ein Flüstern halten konnte. Kyon konnte an ihrer Stimme erkennen, dass sie ziemlich verzweifelt sein musste und er blickte sie aus den Augenwinkeln heraus an. Ihre plötzliche Armbewegung konnte er so weit deuten, dass wohl gerade zumindest eine Träne ihre Wange herunter geflossen war. Ihm selber wurde die Situation leicht unangenehm und er fragte sich ob es nicht vielleicht klüger gewesen wäre, er hätte sie weiter hier alleine sitzen lassen...

"....es tut mir so Leid..."

Bei diesen Worten schaltete sich Kyons Verstand dann komplett ab. Er saß hier, mitten in einem Wald mit einem Mädchen neben sich, das offensichtlich komplett am verzweifeln war und sich nur schwer Tränen zurückhalten konnte und sich dann auch noch entschuldigte für etwas, das Kyon nicht verstand. Was sollte er jetzt machen? Ein "Entschuldigung angenommen" wäre wohl die unpassendste Antwort die es gab, aber was anderes fiel ihm nicht ein. Er entschloss sich einfach mal anders zu handeln als er es sonst tat. Seine sonst so kühle Art war hier wohl mehr als nur unangebracht, also wollte er so gut es ging ein offenes Gespräch mit Ami führen. Allerdings schaute er sie noch immer nicht an und sein Blick verweilte noch immer auf dem Bach.

"Wofür entschuldigst du dich? Dafür, dass du uns von Anfang an was vorgemacht hast? Dafür, dass du uns einen anderen Menschen gezeigt hast als du wirklich bist? Oder entschuldigst du dich dafür, dass du dich einfach von uns abgegrenzt hast, seitdem die Sache raus ist? Wir machen uns Sorgen um dich, weißt du? Keiner von uns hat mit so etwas gerechnet und wir befürchten, dass du uns plötzlich...abhauen möchtest, oder so."

Zwar sagte Kyon die Wahrheit, doch hatte er sie etwas verdreht. Alle diese Befürchtungen und Gedanken, die er Ami da offenlegte, waren nicht die vom gesamten Team, sondern nur seine eigenen. Er befürchtete, dass Ami mit der Situation nicht klarkommen würde und vielleicht irgendeine Dummheit vorhatte und der Gedanke machte ihm etwas Angst. Auch wenn er sich nicht sicher sein konnte, wie viel von ihren Gesprächen damals echt gewesen war, er hatte Ami immer gemocht und er wusste nicht was er tun würde, wenn sie plötzlich von einem Tag auf den anderen weg wäre. Seine eigene Verwirrung und wie er sich fühlte, das stellte er vorerst nur an zweite Stelle, denn Ami hatte im Moment eindeutig mehr Zuwendung nötig.
 
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Amane Ami

Guest
Der letzte Teil von Kyons Antwort ließ das Mädchen kurz aufzucken, denn so etwas hatte sie wahrlich nicht erwartet. Eher hätte sie damit gerechnet, das alle sauer auf sie wären und womöglich nie wieder ein Wort mit ihr reden wollten.. Aber so war das gar nicht, was sich eben jetzt herausstellte. In dem Moment, als Kyon dies ausgesprochen hatte, fiel ihr ein riesengroßer Stein vom Herzen, doch irgendwie war sie ihre verzweifelte Miene immer noch nicht los. Sie hatte die ganze Zeit über ihr Team belogen und ihnen einen anderen Menschen vorgespielt, welcher eigentlich gar nicht sie war... Okay, vielleicht vom Wesen und von den Charakterzügen her, aber das Geschlecht hatte sie ihnen vorgegaukelt. Sie hatte dies ja nicht aus Spaß gemacht, sondern aus einigen persönlichen Gründen, die sie vielleicht irgendwann mal erzählen würde... Aber nur vielleicht, denn es war ihr enorm unangenehm über dieses Thema zu sprechen oder überhaupt nur daran zu denken. Ihre Vergangenheit war nicht gerade leicht gewesen. Viele Mädchen träumten davon, eines Tages eine wunderschöne erfolgreiche Geisha zu sein, sowie auch Ami mal davon geschwärmt hatte... Doch dieses Mädchen ist in diese Karriere hineingerutscht und sah die schlechten Seiten mit eigenen Augen.. Es verlief nicht alles so harmonisch, wie es manche Leute darstellten, sondern war eine reinste körperliche sowie auch seelische Qual...
Doch der traurige Blick des jungen Mädchens blieb erhalten, aber nicht mehr auf den plätschernden Bach gerichtet, sondern seitlich auf Kyon.
"Ich wollte mich für all das entschuldigen, womit ich euch eventuell Probleme bereitet habe... Das ganze Falschspiel wollte ich eigentlich nicht..."
Eine kurze Pause entstand wieder einmal, aber Ami konnte nicht alles am Stück aus sich heraussprudeln lassen, sie brauchte ihre Zeit. Es war nicht einfach für das Mädchen.... "Ich... werde nicht abhauen... dafür seid ihr mir alle zu sehr ans Herz gewachsen... Meine Befürchtung war nur, dass ihr mich vielleicht loshaben wollt und ich nicht mehr akzeptiert werden, da ihr ja jetzt meine wahre Identität kennt..." Ein leiser Seufzer entkam dem Mädchen, woraufhin sie ihren Blick wieder auf den kleinen Bach richtete... Es war wieder so still wie vorhin, nur die Vögel zwitscherten vereinzelt zwischen dem Rauschen des Baches vor sich hin und genossen womöglich die warme Sonne, die gerade über den Wald Konohagakures herunterschien. Auch Ami genoss diese, denn es war einfach angenehm... viel angenehmer als die drückend heiße Sonne von Sunagakure. Eine Bereicherung für manche des Teams, die dieses heiße Klima auf Dauer nicht gewohnt sind und sich lieber im Schatten aufhielten. Naja... aber die Atmosphäre war trotz allen harmonischen Waldgeräuschen alles andere als freundlich... ein Regenschauer und graue Wolken hätten da um einiges besser gepasst.

Naja...

"Und ich finde es nett, dass ihr euch Sorgen macht...."

Und plözlich zierte ein leichtes Lächeln das Gesicht des Mädchens...
 
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Shigekazu Kyon

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Langsam begann Kyon die Situation in der sich das Mädchen befand wirklich zu verstehen. Zwar hatte er sich selber schon gedacht, dass sie Angst hatte wie das Team reagierte, weil sie ihnen was vorgemacht hatte, allerdings hätte er nicht geglaubt, dass ihre Ängste so weit gehen, dass sie befürchtete, dass sie ausgeschlossen werden würde und ganz aus dem Team austreten musste. Doch wenn man sich mal in diese Sicht der Lage einbrachte, dann war es nur allzu verständlich, weshalb sich Ami so von ihnen entfernte und verzweifelte. Kyon bemerkte, dass sie ihn kurz anschaute, allerdings traute er sich noch nicht sie ebenfalls offen anzuschauen.

Er war unglaublich erleichtert als er hörte wie sie sagte, dass sie nicht vorhatte vor ihnen davonzulaufen oder sonst irgendetwas anzustellen. Damit hatte sie ihm schon einmal seine größte Angst genommen und einen Moment lang setze sich ein Lächeln auf sein Gesicht, welches allerdings sofort wieder verschwand als sie weitersprach und sagte, was sie denn eigentlich erwartete hatte, was wegen ihr passieren würde. Der Gedanke abgewiesen zu werden und das, obwohl man von Anfang an nicht vorhatte den Leuten etwas vorzuspielen, würde wohl jeden Menschen einschüchtern.

"Und ich finde es nett, dass ihr euch Sorgen macht...."

Jetzt wagte es Kyon doch Ami mal direkt ins Gesicht zu blicken und er konnte sehen, dass sie leicht lächelte. Er wusste, dass das Lächeln wohl nicht für lange halten würde und er versuchte sich diesen Ausdruck in ihrem Gesicht so gut es ging zu merken. Auf der einen Seite die Angst und die Verzweiflung, die Kyon ihr, bisher, nicht nehmen konnte und das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Das konnte er aus ihren Augen ablesen. Auf der anderen Seite ein Lächeln das zeigte, dass sie auch einen Lichtschimmer sah in der ganzen Dunkelheit die sie umgab und das dieser nur heller leuchten musste um sie wieder aufzuheitern und zu beruhigen und ihr die Ängste zu nehmen. Als Kyon dieses Spiel der Gefühle auf ihrem Gesicht sah wurde ihm plötzlich bewusst, wie hübsch sie doch eigentlich war, obwohl sie im Moment so traurig war. Alles was er jetzt tun konnte war zu versuchen den kleinen Schimmer erstrahlen zu lassen.

"Natürlich machen wir uns Sorgen um dich, Ami. Hast du etwa wirklich geglaubt, dass wir das alles, was wir zusammen erlebt haben, all die guten und auch schweren Zeiten, einfach so vergessen, nur weil du uns jetzt gezeigt hast wer du wirklich bist? Diese Verbindung, die in unserem Team entstanden ist, kann nicht einfach so zerstört werden. Du bist uns nämlich auch sehr ans Herz gewachsen...also mir auf jeden Fall."

Kyon sprach diese Worte so sanft wie möglich und wand seinen Blick nicht von Amis Gesicht ab und er hoffte, dass sie ihn auch anschauen würde. Es war wohl gerade das erste Mal in seinem Leben gewesen, dass er einem Mensch sagte, das er ihm etwas bedeutete und Kyon hoffte, er hatte alles richtig gemacht. Es hatte ihn zwar einiges an Überwindung gekostet das zuzugeben, aber immerhin hatte Ami ihm auch als erster Mensch gesagt, dass er ihr ans Herz gewachsen war und er war überrascht, wie gut sich das eigentlich anfühlte. Er hatte immer geglaubt, er brauche niemand anderen außer sich selbst. Hatte er sich geirrt?
 
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Amane Ami

Guest
Trotz allen guttuenden Worten brachte sie es nicht zustande, ihm aufrichtig ins Gesicht zu blicken, wenn sie begann zu reden. Er sollte ihren verzweifelten Gesichtausdruck nicht sehen, denn jede Minute könnten ihre Gefühle sie übernehmen und die Tränen wieder fließen lassen. Manche sagten, weinen würde gut tun und von Problemen befreien, aber manche sahen es auch als eine Art Schwäche an, so wie Ami eben. Sie konnte nicht einfach so vor Leuten weinen und schon gar nicht, wenn die Leute Jungs waren und aus ihrem Team stammten. Was würde sie für einen Spitznamen bekommen? "Ami, die Heulsuse"? Ja, vielleicht.

Doch nun erhob Kyon wieder die Stimme und begann, erneut zu reden, wobei er sie zusätzlich noch anschaute, was sie jedoch nicht wirklich mitbekam, da sie den Blick wie vorhin auf den Bach gerichtet hatte. Die Worte, die Kyon ausgesprochen hatte, gingen dem Mädchen ziemlich nah ans Herz, denn mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Man mochte sie trotz allen Komplikationen noch und das war für das Mädchen eigentlich das wichtigste... Eigentlich sollte sie jetzt lächeln und glücklich sein, aber vorerst musste sie das alles gründlich verarbeiten, bevor sich bei ihr ein großer Emotionswechsel regte. Einmal tief ein- und wieder ausatmend machte sie sich bereit, auf seine Aussage etwas zu antworten...

"Ich... habe es gehofft, dass es nie so passieren würde... aber die Angst davor ist in einem drin, so wie bei mir.. Ich hab mir da eben meine Gedanken drum gemacht.. aber..." Hier stockte das Mädchen urplötzlich, da sie über die letzten Worte des jungen Genin nachdenken musste und sowas aus dessen Mund gar nicht gewohnt war. Hatte er jetzt gerade wirklich gesagt, dass sie ihm ans Herz gewachsen war? ER? KYON? Mit einem überraschten Gesichtsausdruck betrachtete sie den rothaarigen Jungen, der da vor ihr saß und brachte sich langsam dazu, ein warmes Lächeln zu zaubern, das im Moment nur ihm alleine galt. Nicht indirekt den anderen, von denen sie dachte, dass sie ihnen auch ans Herz gewachsen war.. sondern eben nur Kyon.

"Arigatou Kyon-kun... du bist mir auch sehr ans Herz gewachsen." Ami löste kurz ihre Sitzposition, sodass sie nun Kyon gegenüber saß, denn so ließ es sich eindeutig besser kommunizieren, als wenn einer von ihnen dauernd mit den Blicken irgendwo anders war. Wie es in ihrer Geisha-Lehre auch so war, hatte sie sich leicht hingekniet und saß dabei aufrecht, als wenn sie gerade einer Teezeremonie betritt und nun den Tee einschenken wollte. Das Mädchen hatte eben eine strenge Lehre hinter sich und war deswegen auch ziemlich gut erzogen, weshalb sie die Benimm-Regeln weiterhin im privaten Leben ausführte. Doch nun legte sich wieder dieses warme, freundliche und durchaus ernstgemeinte Lächeln auf das zarte Gesicht des Mädchens, während sie Kyon anschaute und ihre Sorgen wie weggeblasen wirkten. Doch innerlich waren sie immer noch da, jedoch versuchte das Mädchen sie in dem Moment einfach mal zu vergessen...

"Ich danke euch... ich mag euch alle sehr und bin froh, dass ihr mich nicht... wegschickt....." Trotz des fröhlichen Gesichtes, zitterten ihre Hände, weshalb sie diese tief in ihren Schoß vergrub, sodass sie von dem Kleid, welches Ami trug, etwas versteckt waren... Wie gesagt konnte sie sich noch nicht ganz davon erholen und wies des öfteren immer noch Anzeichen von Unsicherheit oder Zweifel auf....
 
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Shigekazu Kyon

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Es dauerte eine Weile bis Ami wieder begann zu sprechen und Kyon fragte sich, ob er vielleicht etwas falsches gesagt hatte. Hatte er sie verschreckt? Vielleicht wirkte es merkwürdig, wenn er sich so offen gab, vor allem da man so etwas von ihm nunmal überhaupt nicht gewohnt war, weder bei irgendwelchen Missionen noch wenn er sonst mal Einzelgespräche mit den Leuten aus dem Team führte. Kyon hoffte nur, dass Ami nicht dachte, er würde nur leere Worte an sie richten um sie aufzuheitern oder dergleichen. Denn es war einfach so wie er es gesagt hatte, schon als sie noch Kisho war hatte er ein besseres Verhältnis zu ihr gehabt, als zu sonst irgendjemanden an den er sich erinnern konnte. Natürlich würde er das nicht so offen sagen, aber er wollte zumindest zeigen, dass er Ami sehr gern hatte, egal in welcher Form.

Als Ami wieder zu sprechen begann, schaute sie Kyon noch immer nicht ins Gesicht und er wollte sich schon halb enttäuscht abwenden, als sie plötzlich ins Stocken geriet und nun doch abrupt ihren Kopf zu ihm drehte und sie sich in die Augen schauten. Es war anders. Kyon betrachtete Ami nicht mehr wie früher, obwohl sie sich ja grundsätzlich nicht verändert hatte. Aber es war nicht mehr diese Beziehung, die man zu einem normalen Teamkollegen hatte, dafür war einfach schon zu viel passiert. Sie erschien ihm in einem ganz anderen Licht und er fragte sich, was genau es war, doch fand er keine Antwort darauf. Vielleicht das Gefühl endlich einen guten Freund...nein, eine gute Freundin gefunden zu haben? Auf jeden Fall steigerte das Lächeln, dass Ami ihm nun zuwarf, dieses Gefühl deutlich und auch er musste ihr ein Lächeln schenken, er konnte einfach nicht anders.

"Arigatou Kyon-kun... du bist mir auch sehr ans Herz gewachsen."

Kyons Mund öffnete sich leicht als er hörte, wie Ami diese Worte aussprach, dieses Mal nicht an das ganze Team, sondern nur an ihn alleine gerichtet. Er wusste nicht, was er darauf erwidern konnte, er wusste nur, dass sich in ihm ein großes Glücksgefühl ausbreitete. Es war so, als ob die Wärme von Amis Lächeln sich auf seinen Körper übertragen hätte. Als sie sich dann plötzlich vor ihn setzte, in einer, wie er fand, ziemlich zeremoniellen Haltung, versuchte auch er schnell sich etwas ordentlicher hinzusetzen. Anscheinend hatte sich Ami entschieden das Gespräch für die beiden leichter zu machen, indem sie sich ihm gegenübersetzte. Noch immer hatte sie dieses wunderschöne Lächeln aufgesetzt, doch so sehr sie auch versuchte es zu überspielen, sie war noch immer etwas unsicher und es war Kyon klar, dass sie das auch nicht so schnell überwinden würde.

"Ich danke euch... ich mag euch alle sehr und bin froh, dass ihr mich nicht... wegschickt....."

Zwar wusste Kyon, dass diese Worte von Ami ernst gemeint waren, doch sah er deutlich, wie ihre Hände noch zitterten und sie diese in ihrem Kleid vergrub. Am Wetter lag es nicht, denn auch wenn man frisch aus Suna kam, hier im Wald fielen doch behaglich warme Sonnenstrahlen auf den Boden und der leichte Wind der umging war warm genug. Kyon wusste nicht genau was er tun sollte um Ami noch weiter zu beruhigen, er hatte doch eigentlich schon alles gesagt, was es zu ihren Befürchtungen zu sagen gab. Aber wenn Worte nicht mehr halfen, dann mussten taten folgen...
Schweigend lag sein Blick noch immer auf ihren Händen, welche sie so gut es ging zu verstecken versuchte, denn es war ihr sicher unangenehm, dass Kyon sie so sah. Doch wollte er ihr zeigen, dass es ihm egal war. Er beugte sich nun leicht nach vorne und nahm ihre Hände in die seinen und drückte sie leicht, während er in ihr Gesicht blickte und versuchte etwas in Worte zu fassen.

"Ami...ich möchte, dass du weißt, dass du es wirklich glaubst und verinnerlichst, du gehörst zu diesem Team, du bist nicht schlechter als irgendjemand anderes. Komm nicht einmal auf denn Gedanken, dass du es vielleicht nicht wert wärst hier bei uns zu sein oder so etwas. Wir sind zusammengewachsen und ohne dich wäre das Team nicht mehr wie vorher. Auch wenn du uns was vorgespielt hast, ich bin mir sicher, der Mensch hinter Kisho war echt, die ganze Zeit über. Und diesen Menschen wollen wir nicht verlieren."

Er hatte ihre Hände wieder losgelassen und sich wieder zurückgebeugt, damit sie nicht mehr dicht an dicht aneinanderklebten, denn kurzzeitig waren sich ihre Gesichter ziemlich nahe gewesen. Auch wenn Kyon ernst gesprochen hatte, so hatte er versucht ein so gut es ging freundliches Lächeln an Ami zu richten damit sie merkte, dass das was er sagte auch die Wahrheit war. Er beobachtete Ami, deren Haare an manchen Stellen, wo die Sonnenstrahlen durch das dichte Blattwerk schienen, farbenfroh leuchteten und ein schönes Farbenspiel abgaben.
 
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Amane Ami

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Ihre Augen waren die ganze Zeit auf die zitternden Hände in ihrem Schoß gerichtet, die, auch wenn sich Ami anstrengte an etwas anderes zu denken, partout nicht aufhören wollten. Es war ihr sichtlich unangenehm, da dieses Zittern nicht gerade unauffällig war und sie demnach krampfhaft versuchte, diese zu verbergen, doch auch dies ging daneben, denn was sie nicht wusste, war, dass Kyon ebenfalls seinen Blick auf die Hände gerichtet hatte. Das was nun passierte, ging so schnell, dass sich Ami auch nicht hätte dagegen wehren können... Und um ehrlich zu sein, wollte sie das auch nicht, denn als Kyon ihre Hände nahm, spürte sie die Wärme die davon ausging, die so beruhigend für sie war, dass das Zittern langsam aber sicher nachließ. Eigentlich wollte sie ja heute für sich alleine sein, doch seine Anwesenheit beruhigte sie mehr und mehr, sodass sie sich wünschte, dass er bei ihr blieb. Auch sein warmes Lächeln war so angenehm, welches Kyon nur sehr selten trug, aber wenn, dann war es ernst gemeint und dies schätzte das Mädchen sehr...

Seine Worte, die er zu ihr sprach, waren wohl gewählt und bewirkten bei Ami genau das, was das Mädchen die ganze Zeit über vermeiden wollte. Es waren schöne Worte, die ihr enorm gut taten und sich tief in ihr Kopf brannten... Ernstgemeinte Worte, ohne jegliches Zögern ausgesprochen, die diese Zweifel und Missverständnisse sogleich aus ihrem gesamten Körper schieben wollten und Ami es nicht mehr länger unterdrücken konnte. Die ersten heißen Tränen füllten ihre Augen, jedoch biss sie sich vorher auf die Unterlippe und senkte dabei den Kopf, sodass man unter dem Pony die hervorgekommenen Tränen nicht sehen konnte. Ihre Hände hatte Kyon wieder losgelassen, welche sie nun krampfhaft in ihr weißes chinesisches Kleid krallte und versuchte, einen normalen Atemrhythmus zu bekommen. Doch der Versuch, diesen zu bekommen, missglückte.... Ein leises Schluchzen entkam dem Mädchen und darauf folgten auch schon die Tränen, die nun endlich ihre Augen verlassen wollte und fielen wie kleine Regentropfen auf ihre Hände. Sie wollte nicht weinen, nicht so... aber nun wollten diese ganzen Probleme einfach nur aus ihr heraus, die mit Worten so schlecht zu erklären waren und sich zunehmends gehäuft hatten.

"Na toll, Ami...."

Kyon hatte nun gesehen, wie das Mädchen durch seine Worte in Tränen ausbrach... Es waren wie gesagt keine Trauertränchen, sondern eher Tränen des Glücks, da sie endlich wusste, was Freundschaft bedeutete und das Team sie so mochte, wie sie war. Man akzeptierte Ami, obwohl sie so lange den anderen etwas vorgespielt hatte.. Dies war Freundschaft. Das Gefühl, was Ami lange Zeit fremd war, nun aber endlich aufleuchtete und ihr zeigte, wie schön dies sein kann und wie wichtig sie für das Leben war. Eine ganze Weile saß sie nur da und ließ stumm die Tränen über ihre Wange laufen... Doch versuchte sie, sich ein wenig zu beruhigen, sodass sie wieder in der Lage war, zu sprechen. Ihr Kopf hob sich etwas und die von den Tränen feuchten Augen, die jedoch auch Freude ausstrahlten durch das Lächeln, welches Ami sogleich auf ihrem Gesicht trug, striffen den jungen Genin, ehe sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen:

"Ich danke dir..." Kurz stockte das Mädchen um erneut Luft zu holen und mit dem Handrücken eine ihrer Tränen leicht wegwischte. "Es tut wirklich gut, solche Worte zu hören und das Gefühl zu haben, dass man doch irgendwo von irgendjemanden gemocht wird. Ich schätze es sehr, was du gerade für mich tust, Kyon... Du standest für mich immer in einem komplett anderen Licht, aber jetzt sehe ich, dass du auch anders sein kannst und dies wahrlich nicht alles an dir vorbeigeht, sonst würdest du hier nicht sitzen... Ich... ich will damit sagen, dass..." Eine kleine Pause entstand, in der sie ihren Kopf etwas senkte, um die Röte, die sich gerade um ihre Nase gebildet hatte, zu verstecken, "...ich dich sehr gerne mag."

In dem Mädchen machte sich ein Gefühl breit, was sie noch nie zuvor gefühlt hatte und konnte es deswegen nicht so richtig einordnen. Doch wusste sie sehr wohl, wer der Urheber dafür war... Immer, wenn sie in Kyons Nähe war, hatte sie ein wenig davon gespürt, nicht so extrem wie jetzt, aber es war trotz allem vorhanden. Und es fühlte sich gut an...

Konnte es...?
 
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Shigekazu Kyon

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Kyon hatte eigentlich auf eine andere Reaktion gewartet. Er hatte erwartet, dass Ami sich über seine Worte freuen würde, dass sie sich vielleicht sogar bedanken würde, dass sie sagen würde, sie war sich nun dem Vertrauen von ihm und ihrem Team sicher und dass sie einen Fehler getan hatte, als sie befürchtete, dass man sie ausgrenzen würde. Aber alles was passierte war, dass Kyon sie mit seinen Worten zum weinen gebracht hatte, was ihn ziemlich verwirrte. Hatte er sie verletzt? So eine Reaktion würde er sich vielleicht vorstellen können, wenn er Ami angeschrien hätte, aber in diesem Moment? Stumm wartete er ab, ob vielleicht doch noch etwas mehr kam.

Doch Kyons Gedanken von eben hätten wohl nicht weniger der Realität entsprechen können, denn er hatte sich komplett geirrt. Nachdem Ami es doch geschafft hatte noch ein paar Worte an ihn zu richten erkannte er, dass es kein Tränen der Trauer waren. Es waren Tränen der Freude. Tränen darüber, dass man sie verstand und dass man für sie da war. Tränen, weil sie erkannt hatte, dass sie bei ihrem Team Geborgenheit gefunden hatte und man sie um nichts in der Welt eintauschen würde. Zumindest schloss das Kyon aus ihren Worten und dem Augenblick. Er selber war erleichtert, dass er sie nur im positiven Sinne zum weinen gebracht hatte und dass sie ihm offensichtlich doch dankbar war für seine Unterstützung.

Bei ihren nächsten Worten wurde es für Kyon allerdings sehr schwer seine ruhige Miene beizubehalten, da er nun selber ziemlich nervös wurde. Das Ami sagte, er würde ihr nun in einem anderen Licht erscheinen, weil er sich dieses Mal anders gab als sonst für ihn üblich, bedeutete ihm sehr viel. Ami konnte es nicht wissen, aber um ehrlich zu sein war das eigentlich Kyons wahrer Charakter, den er nur immer versteckte. Der Grund dafür war einfach und einleuchtend: Er hatte schlicht und ergreifend Angst von anderen verletzt zu werden, wenn er sich zu sehr öffnete. Es war einfacher den Eisblock zu mimen oder zumindest so zu tun, als ob das alles einen nicht persönlich berührte.

Aber jetzt erkannte Kyon, wie es aussehen konnte, wenn man über seinen eigenen Schatten sprang und sich anderen Menschen zuwandte. In diesem Moment wurde ihm klar, dass seine Angst von anderen ausgenutzt oder verletzt zu werden vollkommen unbegründet war. So wie Kyon Ami die Angst genommen hatte verstoßen zu werden, so hatte sie ihm die Angst genommen zu anderen offen und ehrlich zu sein und mehr Gefühle aufsteigen zu lassen, womit sich auch Dinge wie Freundschaften entwickeln konnten.

"Ich... ich will damit sagen, dass...ich dich sehr gerne mag."

Auch wenn er es nicht sehen konnte, er war sich sicher, dass sich die Farbe in seinem Gesicht gerade ziemlich seiner Haarfarbe angleichen musste. Er war aufgeregt, denn für ihn schien es so, als ob Ami für ihn die selben Gefühle hegte wie er für sie. Auch wenn er nicht wirklich sagen konnte, was das zu bedeuten hatte, aber er war einfach glücklich darüber so einen Menschen gefunden zu haben. Allerdings wusste Kyon nun nicht mehr, was er denn tun sollte. Weder hatte er auch nur annähernd jemals so etwas ähnliches gefühlt, noch wusste er ob Ami nun vielleicht irgendetwas von ihm erwartete. Alles, was er jetzt tun konnte, war sich von diesem neuen Gefühl in ihm leiten zu lassen.

"Ich...also ich wollte sagen...es scheint so, als ob wir beide das selbe fühlen. Ich meine, also...ich habe dich auch wirklich...sehr gerne, Ami."

Kyon konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. Oder viel mehr, wie er es gesagt hatte. Er hatte keine Ahnung in was für eine Richtung sich dieses Gespräch hier gerade entwickelte und er konnte spüren, wie sein Herz nun in einem Rhythmus schlug, der deutlich schneller war als in anderen Situationen, in denen er einfach aufgeregt war. Doch war es ihm auch irgendwie egal wie die Worte geklungen haben mögen. Er war froh, dass er das einfach laut aussprechen konnte ohne sich irgendwie blöd vorkommen zu müssen und er hoffte, dass Ami das auch nicht anders sah. Das Kribbeln in seinem Bauch wurde immer intensiver, je länger das Gespräch andauerte und er genoss das Gefühl, sich einfach fallen lassen zu können. Er hatte das Gefühl er konnte im Moment einfach alles offen sagen.
 
A

Amane Ami

Guest
Das es Kyon genauso ging wie ihr, konnte sie nicht wissen, da sie ihn in dem Zeitpunkt nicht anschaute... Aber er hatte exakt dieselbe Röte im Gesicht, wie sie auch Ami in dem Moment besaß, was hieß, dass er eventuell die selben Gefühle für sie hegte, wie sie für ihn... Für Ami war das Gefühle- Aufbauen sowieso eine ganz neue Erfahrung gewesen, die erst in Kraft getreten war, als sie Team Mizu beitrat. Erst war es für jeden nur Freundschaft, aber bei Kyon war es ein kleines bisschen anders gewesen, zumindest interpretierte sie das so.. Und dafür gab es sogar eine schlichte Erklärung: Wenn sie zum Beispiel mit Ryuo zusammen war existierte dieses kleine Gefühl nirgends... nur bei Kyon flammte irgendetwas in ihrer Magengegend auf, nur konnte sie es damals nicht genauer deuten, bis es sich eben bis zum heutigen Tag verstärkt hatte. Aber das Gefühl war schön und sie wollte, dass es sich noch verstärkte... ob das ging? Zumindest fing plötzlich ihr Herz wie wild an zu schlagen, als er gegenüber ihr seine Gefühle preisgab... Und siehe da: Ihm ging es genauso wie ihr... So wie sie ihn gern hatte, tat er es auch, was sie noch viel glücklicher machte, als die Tatsache, dass man sie als Mädchen akzeptiert hatte. Zumindest für diesen einen Moment, da sie wie gesagt so etwas nie spüren durfte und dies nun das erste Mal tat. Nach ihrem Blick zu urteilen, genoss sie dieses Kribbeln im Bauch sichtlich, denn das sanfte Lächeln verschwand einfach nicht von ihrem Gesicht...

Wie dem auch sei.

Aus dem Nichts erhob sich das Mädchen plötzlich und strich sich mit der Handfläche über das weiße chinesische Kleid, das sie trug, um es von kleinen Dreckkrümelchen zu befreien. Auch das Klima war immer noch angenehm warm, obwohl manchmal in Abständen kleine kühle Lüftchen durch das Waldgebiet strömten und Ami etwas Gänsehaut verschafften. Aber dennoch glich die warme Sonne, die durch die Baumkronen strahlte, dies alles aus und hielt ihre Temperatur aufrecht. Das Wetter war einfach perfekt und zudem gab es zur Erfrischung auch noch diesen klaren blauen Bach, der dort fröhlich vor sich hinplätscherte und nur darauf wartete, dass sich jemand in ihm vergnügte. Und genau diesen Gedanken hatte das Mädchen gerade im Kopf, während sie mit ihren neugierigen und sanften Augen das klare Wasser betrachtete. Sofort glitt ihre Hand an den linken Sandalenschuh, dessen Verschluss sie öffnete und ihn achtlos neben sich ins Gras legte... mit dem zweiten Schuh tat sie es ebenso, bis sie schließlich barfuß im warmen Gras stand und langsamen Schrittes auf das Wasser zulief. Man könnte meinen, sie wollte bloß ihre Füße hineinheben, doch wer das dachte, lag klar im Unrecht... Anstatt das nur auf die Füße zu beschränken, stand Ami auch schon bis zu der Hüfte im kühlen, aber dennoch angenehmen Wasser und richtete den Blick zu Kyon.

"Es ist warm und sowas hab ich mal gebraucht..." Ihr Gesicht nahm wieder dieses warme und ansteckende Lächeln an, artete aber dann in einem herzhaften Lacher aus, ehe sie mit dem Kopf unter Wasser ging und gleich danach wieder auftauchte. Das gesamte weiße Kleid war vollkommen durchnässt und auch ihre violetten Haare, was das Mädchen aber rein gar nicht störte... Ihr war nicht einmal kalt dank der Wärme der Sonne, die immer noch ganz weit oben am Himmel stand und ihre Strahlen auf die beiden Genin herabwarf. Doch wenn man das Mädchen dah so im Wasser stehen sah, sah sie alles andere als unattraktiv aus... Man musste wissen: Das Kleid war weiß, und wenn weiße Farbe nass wurde, ließ sie manchmal etwas Haut durchblitzen.. Natürlich nicht soviel, dass sich ein männlicher Anwender beherrschen musste, sondern nur ein bisschen, was eigentlich schon reichte um ihm eventuell etwas rötliche Farbe ins Gesicht zu zaubern. Ob dies dem Mädchen bewusst war, war ungewiss, jedoch sah man ihr an, dass sie es wirklich genoss und Spaß daran hatte, sich im Wasser, trotz Klamotten, etwas abzukühlen...

Die ganze Zeit stand sie mit dem Rücken zu Kyon, drehte sich aber plötzlich abrupt um und grinste ihn an, ehe sie ihm etwas Wasser zuspritzte, welches ihn aber nur mäßig nass machen würde. Doch hatte sie kein vermeintliches Wasser-Attentat auf ihn vor, denn sogleich schritt sie ans Ufer und saß auch bald schon wieder auf dem warmen Gras, um sich schließlich trocknen zu lassen. Ihre leicht pinken Augen ließen demnach vom Wasser ab und fixierten den rothaarigen Genin neugierig, als sie begann, ihn langsam zu mustern. Ohne es zu merken, blieb ihr Blick in seinen hellblauen Augen hängen, die so richtig gut zu den roten Haaren passten und einfach nur enorm herausstachen, was bei dem Mädchen dazu führte, dass sie plötzlich mit dem Gesicht ziemlich nahe an seinem war und die Augen interessiert betrachtete...

"Ich mag deine Augen... sie haben so einen geheimnisvollen Glanz...", begann sie und legte dabei den Kopf schief...
 
S

Shigekazu Kyon

Guest
Als Ami sich nicht bewegte, nachdem Kyon ihr seine Gefühle sozusagen gestanden hatte, musste er an die Zeit zurückdenken, in denen sie sich nur als Jungen begegnen konnten. Natürlich hatte er damals nichts dergleichen für Ami empfunden, denn sie hatte es geschafft sich dermaßen gut zu verkleiden, dass es eigentlich unmöglich gewesen war darauf zu kommen, dass sie ein Mädchen war und plötzlich für einen Jungen solche Gefühle zu entwickeln wäre ja mehr als ungewöhnlich gewesen. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass zwischen den beiden das Verhältnis schon immer anders gewesen war als bei anderen. Zumindest für Kyon, denn wenn er mal verglich, wie er mit Ryuo umgegangen war und im Vergleich dazu mit Ami...nun, er verstand sich einigermaßen mit Ryuo, mal besser, mal weniger gut. Aber mit Kisho war es anders gewesen. Sie hatten sich eigentlich auf Anhieb gut verstanden und aus irgendeinem Grund war Kyon von Anfang an netter zu ihm gewesen als zu anderen. Zwar auch nicht übermäßig aufmerksam, allerdings war er der einzige Mensch gewesen dessen Anwesenheit er geschätzt hatte. Und mittlerweile schätzte er die Anwesenheit Amis nicht mehr nur, er genoss sie in vollen Zügen. Nie hatte er gedacht für jemanden solche Gefühle entwickeln zu können oder solche Dinge zu sagen wie er sie bisher gesagt hatte.

Noch während Kyon sich die Frage stellte, ob er vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein geahnt hatte, wer Kisho wirklich gewesen war, richtete sich das Mädchen plötzlich auf und strich kurz über ihr schön gearbeitetes weißes Kleid, ehe sie dann begann an ihren Sandalen herum zunesteln und wenige Sekunden später hatte sie auch die Schuhe schon ausgezogen und stand nun mit ihren Füßen direkt auf dem grünen Rasen. Kyon fragte sich einen Moment lang, was sie denn vorhatte, doch im nächsten Augenblick beantwortete Ami seine Frage schon, indem sie langsam in Richtung des kleines Baches schritt. Anscheinend hatte sie vor gehabt ein kleines Fußbad zu nehmen, das auf jeden Fall dachte sich Kyon, der ihr neugierig hinterher sah und bemerkte, dass auch ihre Bewegungen nun deutlich weiblicher wirkten als noch früher. Vielleicht lag das aber auch einfach an dem Kleid das sie anhatte und daran, dass sie sich nichts mehr am Körper abbinden musste um zu verbergen, dass sie ein Mädchen war.

Entgegen seiner Erwartung, dass sich Ami an den kleinen Bach setzen würde und ihre Beine vielleicht ins Wasser baumeln ließ, setzte sie ihren Weg unbeirrt fort, bis sie etwa zur Hälfte mit ihrem Körper unter Wasser war. Kyon war überrascht, dass es ihr scheinbar überhaupt nichts ausmachte mit Klamotten in das Wasser zu gehen. Schließlich drehte sie sich wieder um und wandte das Wort an ihn, ehe sie sich dann nach einem lauten Lacher Hals über Kopf in das Wasser warf und einen Moment lang komplett von der Bildfläche verschwand. Schon alleine zu sehen, dass Ami wieder gute Laune hatte und sogar zu einem freudigen Lachen fähig war reichte aus, um Kyon ein noch größeres Grinsen auf das Gesicht zu zaubern und seine Stimmung, so weit irgend möglich, noch zu heben. Einen Moment lang fragte er sich, ob er ihr nicht folgen sollte, so ein kleines Bad mit ihr zusammen würde sicher gut tun. Doch war er nach dem folgenden Anblick nicht wirklich in der Lage sich zu erheben und er konnte nur noch auf Ami starren.

Das Mädchen war mittlerweile wieder aufgetaucht, doch hatte ihr kurzer Ausflug unter Wasser ihre Harre und ihr Kleid so sehr genässt, dass beides nun an ihr klebte und Kyon hätte nun seinen Blick nicht mehr von ihr richten können, selbst wenn er gewollt hätte. Sein Herz fing wieder schneller an zu pochen und er betrachtete Ami, deren Weiblichkeit durch das kleine Wasserspiel nun deutlich zur Geltung kam und ihm den Atem verschlug. Er fragte sich, wie er nur hatte so blind seien können und nie erkannt hatte, dass Ami eigentlich ein Mädchen gewesen war. Auch als Ami ihn mit etwas Wasser bespritze bewegte er sich nicht und behielt sie weiterhin so gut es ging im Blick. Was nicht besonders schwer fiel, da sie sich im nächsten Moment auch schon wieder aus dem Bach zu ihm hinüber begab und sich neben ihn in das warme Gras setzte. So gut er konnte versuchte er sein komplettes Augenmerk auf ihre Augen zu richten und da sie ihn mit einem neugierigen Blick betrachtete, gelang es ihn zum Glück auch ganz gut. Zumindest musste er nicht unkontrolliert an ihrem Körper hinabstarren.

"Ich mag deine Augen... sie haben so einen geheimnisvollen Glanz..."

Den Kopf hatte Kyon schon lange abgestellt, denn das einzige was er ihm sagte war, dass er so schnell wie möglich weg musste. Tatsächlich kam Kyon mit dieser Situation einfach nicht wirklich klar, tausend Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf und er wusste nicht, was er tun sollte. Ami, ein Mädchen mit dem er sich mehr als nur gut verstand und die alle beiden wohl weit mehr Gefühle füreinander empfanden als es normale oder gar gute Freunde tun würden, saß hier in einem nassen Kleid neben ihm, die Haare an die Stirn geklebt und so nahe an seinem Gesicht...dazu machte sie ihm noch ein Kompliment über sein Aussehen. Mit Nachdenken kam er hier nicht mehr weit, er ließ sich einfach weiter von seinen Gefühlen leiten und die sprachen eine mehr als nur deutliche Sprache.

"Und ich mag deine Augen...sie sind einfach wunderschön...wie alles an dir..."

Ohne weiter darüber nachzudenken beugte sich Kyon plötzlich die wenigen Zentimeter, die ihre Gesichter noch voneinander trennten, nach vorne und berührte Amis Lippen mit seinen. Da er nicht nach Erfahrung vorgehen konnte musste er auf seinen Instinkt hören. Doch war er sich sicher, dass er nichts falsch machte. Etwas, das sich so gut anfühlte, konnte einfach nicht falsch sein. Er hatte seine Augen geschlossen und vertiefte sich in den Kuss mit Ami und sein Kopf war leergeblasen, er konzentrierte sich einzig und alleine auf das Feuerwerk der Gefühle, das in ihm gestartet war und sich mehr und mehr steigerte.
 
A

Amane Ami

Guest
Seine Reaktion war ebenfalls ein Kompliment, was aus seinem Mund kam und sie mehr als nur erröten ließ... Zwar hatte sie solch Komplimente, die ihrem Aussehen galten schon öfters bekommen, jedoch fühlte sie hier, wie ernst diese gemeint waren und dass sie von Herzen kamen. Doch bevor sie darauf irgendetwas antworten konnte, passierte das Ausschlaggebende, welches ihr Herz noch schneller schlagen ließ und ihre Gedanken komplett abstellten. Ami spürte die weichen Lippen Kyons auf ihren und das Gefühl in ihrer Magengegend verstärkte sich ruckartig und es hörte wirklich gar nicht mehr auf dort zu kribbeln. Um die Nase wurde sie zusehends roter und auch die Augen hatte sie nun geschlossen, um diesen Moment einfach nur festzuhalten und ihn nie zu Ende gehen zu lassen. Es fühlte sich einfach nur verdammt gut an und wenn sie ehrlich war, genoss sie diese Nähe voll und ganz mit ihm...

"Kyon..."

Amis Augen waren weiterhin geschlossen und auch der Kuss dauerte noch an, jedoch erhob sich langsam die zarte Hand des Mädchens und legte sich auf die leicht gerötete und zugleich warme Wange des rothaarigen Genins. Durch diese Geste musste er eindeutig spüren, dass ihr viel an dieser Situation lag und sie es genoss...Zudem wollte sie ihm zeigen, wie viel er ihr bedeutete, sei es mit größeren Berührungen oder eben mit solch kleinen, wie sie es gerade tat. Er sollte sie fühlen, sowie sie ihn fühlte und mit ihr dieselbe Wärme und das Gefühl im Bauchen teilen.

Doch auch dieser Moment sollte mal vorbeigehen, weshalb Ami diejenige war, die diesen schönen und langen Kuss schließlich beendete. Langsam löste sie ihre Lippen von den seinen, blickte ihn sanft an, ließ jedoch die Hand noch auf seiner Wange ruhen. Sie wollte diese Nähe, sei es auch ohne Kuss, noch erhalten bleiben lassen, weswegen sie einfach nur dasaß und ihn betrachtete... Diese Stille zwischen ihnen war ihr vollkommen egal, hauptsache sie war in seiner Nähe und konnte sich so hingeben, wie sie wollte, denn bei ihm fühlte sie so etwas wie Geborgenheit. Und dieses Gefühl fehlte ihr all die Jahre... Es schien für sie auch so, als ob Kyon einige der Wunden aus der Vergangenheit mit seinen Gefühle schloss, sodass Ami sich mehr und mehr diesen Emotionen hingeben und sie genießen konnte. Sie einfach nur in der Lage war, sie endlich einzuordnen und zu fühlen... Und es war schön so, und bereuen tat sie rein gar nichts, denn irgendetwas in ihr sagte dem Mädchen, das dies alles richtig war, was sie tat. Vertrauen. Auch dieses Wort hatte nun Bedeutung für sie.... Und all das hatte sie dem rothaarigen Kyon zu verdanken, der ihr all diese Gefühle gab und sie zudem noch intensivierte. Sie war dankbar für alles, was er und auch das Team für sie tat...

Aber die ruhige Hand auf seiner Wange verschwand wieder, glitt langsam hinunter und umfasste danach seine Hand, die das Mädchen zugleich an die Stelle führte, an der ihr heftig klopfendes Herz war.
"Spürst du das...? Ich bin tierisch nervös... Hehe..." Ein beschämtes Lachen entkam ihrem Mund, woraufhin sie mit der linken Hand sich leicht an der Schläfe kratzte um dieser Beschämtheit noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen....
 
S

Shigekazu Kyon

Guest
Es waren einfach zu viele verschiedene und neue Gefühle, die in Kyon aufstiegen, während er noch immer in den Kuss mit Ami vertieft war, die selber auch Gefallen daran zu finden schien, zumindest deutete Kyon es so, da sie sich weder beschwerte noch irgendwie gezögert oder gar zurückgezogen hatte. Das war seine größte Angst gewesen, wenn sie ihn doch nicht so sah, wie er es mit ihr tat und in diesem Moment Unsicherheit oder so etwas wie Ablehnung gezeigt hätte. Doch nichts dergleichen war geschehen und Kyon wusste nicht, was sich schöner anfühlte, die Gefühle, an jedem Punkt seines Körpers aufzubrennen schienen, oder der Kuss an sich. Ami hatte wunderbar sanfte und warme Lippen und er genoss jede einzelne Sekunde, in denen die beiden so vereint waren. Am liebsten hätte er sich gewünscht, dass der Moment für die Ewigkeit anhalten würde und sie sich nie wieder trennen würden.

Überrascht spürte Kyon, wie sich Amis warme Hand auf seine Wange legte und er konnte ihre Nähe dadurch nur noch mehr wahrnehmen. Für ihn lag ganz deutlich ein gewisser Zauber in der Luft, der nur für die beiden bestimmt war und mittlerweile hatte Kyon auch alle Ängste fallen lassen irgendetwas falsch machen zu können. Er ließ sich einfach fallen und vertraute Ami vollkommen. Auch wenn Kyon den Gedanken verdrängt hatte, irgendwann mussten sie sich ja wieder voneinander lösen und Ami übernahm diesen Schritt. Was vielleicht gut war, denn Kyon hätte wahrscheinlich stundenlang nichts anderes mehr getan, bis man sie hier entdeckte und damit unsanft auseinander gerissen hätte. Jetzt sahen sich die beiden wieder tief in die Augen und Kyons Herzschlag hatte sich noch kein bisschen beruhigt oder verlangsamt, es schien fast so, als ob dieser intensive Augenkontakt mit Ami ebenso emotional war wie der Kuss selbst.

Mit der Hand weiterhin auf seiner Wange verweilend, brach weder Ami noch Kyon das Schweigen, Ami vielleicht weil sie den Moment nicht irgendwie zerstören wollte, Kyon weil er einfach nicht wusste, was er hätte sagen können. Alles was er sich wünschte war, einfach hier sitzen bleiben zu können und Ami zu betrachten. Mehr verlangte er gar nicht. Alleine ihr Anblick und ihre Anwesenheit reichten aus, um ihn Glücksgefühle der ganz besonderen Art zu schenken und ihm ein Lächeln auf´s Gesicht zu zaubern.
Nach ein paar Augenblicken jedoch, fuhr Ami langsam mit ihrer Hand hinab um seine zu ergreifen und im nächsten Moment legte sie diese auch schon auf ihren Oberkörper, dorthin wo, wie er spüren konnte, ihr Herz saß, ebenso laut schlagend wie sein eigenes.

Die Röte auf seinem Gesicht nahm zu, auch wenn er jegliche Gedanken in so eine Richtung verwarf, so hatte er doch noch nie ein Mädchen so intim berührt, auch wenn bei dieser Szene eigentlich nichts dabei war. Es reichte zumindest aus, um ihn verlegen zu Boden blicken zu lassen. Er schelte sich selbst, dass er es gewagt hatte diesen wunderschönen Blickkontakt zu unterbrechen, aber in diesem Moment fiel ihm noch etwas anderes auf. Seine Hand verweilte ja immer noch auf Amis Brust und er spürte jeden einzelnen Schlag ihres Herzens so deutlich, als ob es sein eigener war. Aber fiel ihm jetzt auf, dass ihre Herzen, so ungewöhnlich das auch sicher war, exakt im selben Rhythmus schlugen. Er war sich ganz sicher, es fühlte sich so an, als ob die beiden Herzen miteinander verbunden wären, was das eine tat und fühlte, das tat und fühlte auch das andere. Er richtete seinen Blick wieder auf Ami, die sich mit ihrer freien Hand noch verlegen an der Schläfe kratzte und ihn beschämt anlächelte. Für Kyon sah sie in diesem Augenblick so süß aus wie noch nie.
Nun ergriff er langsam ihre freie Hand und führte sie jetzt seinerseits an seinen Oberkörper, auch er hielt ihre Hand genau an sein pochendes Herz. Er atmete so leise es ging, was bei seiner momentanen Gefühlslage nicht gerade leicht war, und versuchte Ami ein warmes Lächeln zuzuwerfen, ehe der dann anfing ruhig zu ihr zu sprechen.

"Spürst du das? Unsere Herzen...schlagen im Takt. So als ob sie zueinander gehören. Und nicht wieder voneinander getrennt werden wollen."

Das war alles was er sagte, denn er wollte, dass auch Ami es spürte und sich darauf konzentrierte. Er wusste nicht, warum ihn diese Tatsache in diesem Moment so sehr vereinnahmte, aber er wurde dadurch einfach nur noch glücklicher. Kyon fragte sich mittlerweile, wie viele Glücksgefühle ein Mensch denn aushalten könnte. Denn falls es so etwas wie eine Grenze gab, dann würde er sie wohl jeden Moment überschreiten.
 
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