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Wohngruppe 202

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe lag auf ihrem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und träumte vor sich hin. Nichts greifbares, sondern abstrakte Muster durchzuckten ihren Kopf. Sie lag dort nun schon fast eine Stunde und ihr Hals fühlte sich immer trockener an. Letztendlich raffte sie sich auf und rollte sich auf die Seite um sich eine Wasserflasche zu krallen, welche auch sogleich halb geleert wurde. Mit einem energischen Kopfschütteln vertrieb Itoe die letzten Bilder aus ihrem Kopf. Bei dieser Bewegung wurde ihr wieder schmerzlich bewusst, dass ihre Haare inzwischen um einiges kürzer waren. Nichts erstaunlich langes mehr, nur noch bis zur Schulter reichten sie. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe wollte jetzt nicht in Trauer fallen, also erhob sie sich und verließ ihr Zimmer. Es kam nicht oft vor, dass dem Mädchen langweilig war. So richtig langweilig. Niku war gefüttert und döste auf der Couch. Zum hundertsten Mal die Haare auf seinem Rücken zu zählen, darauf hatte Itoe einfach keine Lust und ein Dauerlauf durch die Stadt war auch nicht sonderlich verlockend. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga blickte aus dem Fenster. Bewölkt, später würde es vielleicht noch ein wenig regnen, die Sonne kam aber vermutlich nicht mehr raus. Gähnend durchquerte Itoe ihre Wohnung. Sie könnte Haruko besuchen. Nein, könnte sie nicht, Haruko war zur Zeit mit Itoes Eltern in Konoha. Seufzend ließ sich Itoe auf das Sofa plumpsen, nur um sich gleich darauf wieder zu erheben und sich eine gehörige Ladung Wasser ins Gesicht zu kippen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der Blick in den Spiegel brachte auch keine neuen Ideen, nur ein gedankenverlorenes Streichen über die zarte Narbe auf ihrer Wange. Die Hyuuga schloss den Wasserhahn mit ein wenig zu viel … Enthusiasmus und kehrte ins Wohnzimmer zurück, leise vor sich hin pfeifend. Und dann... ein Paukenschlag. Trommelwirbel, überall Luftschlangen und Raketen die durch das Zimmer sausten. Die ganze Stadt wurde von Glühbirnen erhellt und Itoe fand sich auf einem Podest wieder. „Ich habs!“, sagte sie grinsend vor sich hin, schnappte sich ein paar Schuhe und verließ die Wohnung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es würde ein langer Marsch werden, also richtete Itoe sich auf und strich ihren Kimono glatt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dapp. Dapp. Knock. Knock.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Reise war vorbei und Itoe hämmerte gerade an die Zimmertür der Wohnung 202. Die Hyuuga tippelte mit dem Fuß auf und ab, während sie in Gedanken eine der weißen Blumen auf ihrer schwarzen Kleidung mit dem Zeigefinger nach fuhr. Hoffentlich war der Kerl da, ansonsten machte noch Kayros die Tür auf.[/FONT]
 
M

Matsuo Ryoichi

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Pfeifend verteilte er Streichwurst auf seiner Brötchenhälfte und leckte genüsslich das Messer ab. Wenn Junko und Kayros nicht zu hause waren konnte er ohne störende Kommentar, dass er viel schneller essen würde als sie einkauften, sein Mittagessen verputzen.
Sein belegtes Brot wurde noch mit Käse, Salat und Tomaten garniert bevor er einen großen Bissen davon nahm und sich aufatmend an die Küchenzeile anlehnte. Das war das Leben...plötzlich riss ihn ein kurzes, kräftiges Klopfen aus seiner brötchenbeherrschten Welt und er ging schnell zur ür, wer mochte dass sein?
Immer noch kauend öffnete Ryoichi die Wohnungstüre ein bisschen um nach zusehen wer ihn da beim Essen störte.

„Itoe?! Komm rein!“

Lachend riss er die Türe auf und trat einen Schritt zur Seite um seiner Nachbarin den Eintritt zu ermöglichen, seit dem Examen hatte er sie nicht gesehen. Während sie eintrat warf er kurz einen Blick auf ihren schwarzen, blumengeschmückten Kimono und ihre schulterlangen schwarzen Haare. Er war so sehr an sein Bild von ihr in praktischen Shinobiklamotten gewöhnt dass ihn dieses ,eher ‚alltagstauglichere’, Erscheinungsbild Itoes die Augenbrauen empor wölben lies.

„Was ist los? Ist dir so schnell schon wieder langweilig?“

Nachdem sie wieder in Shirogakure angekommen waren hatte er fast einen ganzen Tag geschlafen und hatte am eigenen Leibe miterlebt wie es war wenn der ganze Körper krampfte. Nur tägliches, schmerzhaftes Dehnen sowie viele Magnesiumtabletten hatten ihn so weit gebracht dass er wieder laufen konnte ohne für die ersten zehn Minuten herumzuwatscheln wie eine besoffene Ente. Itoe schien sich ebenfalls ausgeruht zu haben aber er konnte immer noch nicht glauben dass sie einfach so aufgegeben hatte. Was waren ihre Gründe dafür gewesen? Drei Tage umsonst durchgeschlagen![FONT=&quot] [/FONT]
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Als die Tür aufging blickte Itoe auf und erkannte Ryo. Ein leichtes Lächeln zog dich über ihre Lippen. Höflich trat der Junge zur Seite um dem Mädchen Einlass zu gewähren, die Hyuuga nahm das Angebot jedoch nicht an, sondern blieb in der Türangel stehen. Sie warf einen Blick auf das belegte Brötchen. Sah lecker aus. Und wie lautet eine Grundregel des Lebens? Steht etwas leckeres vor dir, bekommst du Hunger. Diese Weisheit nahm sich Itoe tagtäglich zu Herzen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr fiel auf, dass dies seit dem Examen das erste Mal war, dass sie ihren... Partner sah. Das mochte daran liegen, dass sie die gesamte letzte Woche nicht zuhause gewesen war. Irgendwie freute sie sich, den Jungen wieder zu sehen. Nun, der ein oder andere mochte sich inzwischen fragen, was Itoe hier eigentlich wollte. Einfach nur vorbei schauen und quatschen? Wohl kaum. Aber was wollte das Mädchen dann in der Wohngemeinschaft 202? Die Antwort würde noch ein wenig auf sich warten lassen – ob Ryo das gefiel war eine ganz andere Sache. Fakt war jedoch, dass sich Itoe mit einer schnellen Bewegung das Brötchen des Jungen schnappte und herzhaft hinein biss. Ihre Augen wanderten konzentriert zu Boden, während sie vor sich hinkaute, das Brötchen in der Hand hielt und Ryo konsequent ignorierte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Schließlich drückte sie ihm sein Essen wieder in die Hand und ließ nun endlich eine Begrüßung los. „Da fehlt ein wenig Pfeffer.“ Oder zumindest so ähnlich. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was nun folgte mochte noch ein wenig merkwürdiger sein. Itoe trat schließlich doch noch in die Wohnung ein, jedoch nur um sich zwei paar Schuhe zu schnappen, sie Ryo in die Hand zu drücken und ihn anschließend an seinem freien Arm aus der Wohnung zu ziehen. „Vergiss nicht die Tür zu schließen.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Entführung! Die Hyuuga schleifte den verdutzten Shinobi aber einfach weiter durch den Flur ins Treppenhaus, wo sie ihn endlich los ließ um die letzten Stufen hinunter zu sausen und das Gebäude zu verlassen. „Beeil dich.“, waren die Worte, die Itoe hinter sich warf als sie ein wenig beschleunigt und ihre Füße über die Stufen fegten.[/FONT]
 
M

Matsuo Ryoichi

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Statt einer Antwort erhielt der Konoha-nin nur ein Brett vor seinem Kopf indem Itoe es schamlos ausnutzte, dass er sich ein wenig weggedreht hatte um sie hereinzulassen und ihm sein geliebtes Brot aus der hand schnappte. Noch bevor er sich richtig erschrocken umdrehen konnte hatte das freche Mädchen auch schon hineingebissen und drückte ihm seine Kreation zusammen mit einem Kommentar wieder in die Hand.

„Da fehlt ein wenig Pfeffer.“

„Äh...“

Zu mehr war er nicht fähig, Itoe war nun eben doch an ihm vorbeigeschlüpft und drückte ihm ein paar seiner Schuhe in die Hand bevor sie ihn, beladen mit Turnschuhen und einem halben Brötchen, in die Gänge des Wohnkomplexes zog.

„Moment! Was ist-?“

„Vergiss nicht die Tür zu schließen.“

Hä? Er hatte doch gar keine Hände mehr frei? Wie sollte er denn das bitte machen wenn sie ihn schon wieder von den Füßen riss. Fluchend schob er sich das Brot in den Mund und griff schnell nach der Tür, bevor sie aus seiner Reichweite war. Nur um Itoe ein wenig auf den Wecker zu gehen hielt er sich daran fest und lies sie einen Moment ziehen, bevor er sie ins Schloss fallen lies und von ihr ins Treppenhaus geschliffen wurde.

„Waff ffoll daff! Manf kannf niff malf inf Fuhe effen!“

„Beeil dich.“


Anscheinend hatte sie nicht vor auf ihn zu warten. Erst zog sie ihn ohne Schuhe aus seinem Zimmer und jetzt rannte sie davon. Er wäre doch sowieso mitgekommen, warum musste sie so ein großes Geheimniss daraus mauchen?!
Immer noch das Brot im Mund schlüpfte er schnell in seine Schuhe bevor er Itoe nachrannte und hinter ihr aus dem Gebäude trat. Kauend schloss er zu ihr auf und schluckte erst einmal runter bevor er sich an sie wandte.

„Was geht? Gibt’s irgendwo etwas umsonst?“
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nun, Ryos Frage war durchaus gerechtfertigt. Schließlich wurde er innerhalb von einer halben Minute von „lecker Brötchen, Ruhe – super“ zu „Hektik, Stress, beeil dich!“ verurteilt – das mochte niemand gerne. Aber dennoch hatte Itoe nicht vor dem Jungen zu antworten – noch nicht. Wie er bereits zuvor gemerkt hatte, war dem Mädchen langweilig und gerade machte es ihr beinahe höllischen Spaß ihren Nachbarn ein wenig zu ärgern. Dieses Vorhaben wurde auch gleich um einen Scherz erweitert – wenn Ryo ihr schon so eine Vorlage lieferte... [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ohne ihre Schritte zu verlangsamen oder sich um zudrehen erhob sie ihre Stimme. „Hai. Klirrs & Fetz Waffenladen stellt die neuste Kampfstabkollektion aus. Titan, Chakrametall, ausfahrbare Enden und explosive Köpfe– die Jungs haben sich richtig was einfallen lassen!“, trällerte Itoe nach hinten. Ein Glück, dass Ryo gerade ihr Grinsen nicht sehen konnte. Ob der Junge auf so etwas noch immer hereinfiel? Vor dem Examen war das keine Frage gewesen, aber inzwischen war sich Itoe nicht mehr so sicher, das konnte man nur durch Versuch und Irrtum herausfinden. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Von nun an wurde Ryo wieder ignoriert. Er würde Itoe schon folgen, das wusste sie und bahnte sich einfach ihren Weg durch die selten aufkommenden Massen. Sollte Ryo Itoes Scherz für bare Münze genommen haben, so sollte ihm aber spätestens nach einigen Minuten auffallen, dass sich die beiden von sämtlichen Läden oder Marktplätzen entfernten. Genau genommen steuerten sie auf einen etwas abgelegenen, sogar leicht verwilderten Park zu. Armer Ryo, so viel Stress und Verwirrung in so kurzer Zeit. [/FONT]
 

Hiragana Kayros

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"Wann werde ich diese Kunoichi endlich verstehen?!" Erbost warf Kayros die Tür hinter sich ins Schloss und trug die Einkäufe mit sich ins Innere der Wohnung. Manchmal half es, seine Wut mit der Stimme aus dem Körper entweichen zu lassen, um nicht durch non-verbale Gewalt etwas zu zerstören, was ihm später leid täte. Hitomi hob nur müde den Kopf. Dass die Hündin schon jemanden vorher begrüßt hatte, verarbeitet der Suna-Nin nicht. "Ich kann es einfach nicht glauben, dieses Miststück!", fluchte er in den Kühlschrank hinein. Daneben stellte er die Milch, den Aufschnitt und die Nussnougatcreme. Dann warf er auch diese Tür zu, allerdings etwas sanfter, denn in ihr stand noch eine geöffnete Flasche Orangensaft.
Kayros hielt in seinem Rausch inne. Einatmen... ausatmen... Wie sagte schon eine alte Freundin? "Aufregen ist schlecht für das Karma." Nun, der Hiragana hielt zwar nicht viel von der Ideologie aus dem Konfuzianismus, wurde tatsächlich aber ein wenig ruhiger. Seine Gesichtszüge entspannten sich und nahmen den gewohnten sanften Ausdruck an. Während das Müsli und das Kakaopulver in den Schränken verschwand, widmete sich der angehende Iryonin fröhlicheren Gedanken zu. Da war zum einen die Person, die er ein wenig umschwärmte. Lächend schüttelte er den Kopf. Dass er, bis auf seine Haltung gegenüber dem Band der Freundschaft, obwohl er so ein Kopfmensch war, jemals durch Liebe so durcheinander kommen würde, hätte er nie geglaubt. Aber das Gefühl ist einfach zu schön.
Und dann gab es noch die beiden. Auch wenn sein Stolz durch die zurückliegende Aktion gewaltig angeknaskst worden war, war die Freundschaft letztlich doch stärker. Aus diesem Grund war er im Affekt auch nicht ausgezogen, nachdem er wieder in Shiro war. Junko und Ryoichi... Internationale Freundschaft... Wie sie wohl über mich denken? Dieser Punkt war für den Jungen wenig entscheidend. Er würde für die beiden da sein, auch wenn sie ihn eher als Last ansahen. Und selbst bei dem Konflikt, zwischen dem Befehl des Kazekagen und der Sicherheit der beiden zu entscheiden, sah Kay nur eine einzige Option. Verrückt, wie Gefühle über einen Menschen herrschen. Der Hiragana legte das Restgeld vom Einkauf zurück in die Schublade, ging dann aus der Küche zurück ins Wohnzimmer. Dort stellte er sich von seinem Schrank, in dem neben seinen Waffen und allerlei Sprüchen und Ratschlägen sein Geschenk seiner Eltern stand.
Auf dem Tisch abgestellt setzte sich der Hiragana auf einen Schemel davor. Und spielte. Die zunächst zögerlich gespielten Harfenklänge wurden langsam voller und zeugten von der Schönheit der Wüste. Musik ist der Fluchtweg der Seele. Auch dieser Spruch stand im Schrank.
 
M

Mameha Junko

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Schon verrückt, was es für Zufälle gab. Welches Miststück Kayros auch gerade beschimpfte, Junko kam nicht umhin, zu bemerken, *dass* ein Miststück beschimpft wurde, weil sie gerade in der Badewanne saß und damit erfolgreich das Badezimmer blockierte. Aber wer auch immer diesen Zuber Badewanne genannt hatte, musste über einen fürchterlichen Humor verfügen, da sogar die klein gewachsene Junko darin zusammenkauern musste. Seifenschaum gab es schon längst nicht mehr und das Wasser war auch schon seit gefühlten Stunden abgekühlt, während die Kunoichi ihre schrumpeligen Hände betrachtete und mit dem Gedanken spielte, sich noch einmal gründlich abzuschrubben. Im Gegensatz zu Kayros hatte sie das Chuuninexamen gar nicht mehr wirklich auf dem Zettel. Irgendwie war sie da durchgewandelt wie durch einen Traum, hatte ihre Arbeit erledigt, hatte sie gut erledigt und hatte unmittelbar nach ihrer Rückkehr das Bedürfnis gehabt, sich gründlich zu reinigen. Irgendwie fühlte sie sich schmutzig, und es gab zwei Shiro-Nins, die auf unterschiedliche Art und Weise dafür gesorgt hatten. Der eine hatte Blut über sie erbrochen – es stand zu befürchten, dass immer noch ein wenig davon in den Tiefen ihrer Poren steckte, trotz aller Schrubbbemühungen und stundenlangem Einweichen in Wasser. Der andere hatte für ein schmutziges Gefühl der ganz anderen Art gesorgt, und je mehr Gedanken sich Junko darüber machte, desto schwieriger gestaltete sich die Lage.
Als sie sich schlafend gestellt hatte, war sie zum einen erleichtert gewesen, als der Rotschopf ihr Zimmer verlassen hatte, zum anderen verärgert, weil er noch nicht einmal den Anstand besessen hatte, ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben und zuletzt traurig, dass sie mal abgesehen vom Chuuninexamen nunmehr auf seine Gesellschaft verzichten musste. Gerade der letzte Punkt war Grund genug, noch einmal zur Seife zu greifen.
Fest stand, dass diese Angelegenheit nur in Schmerz enden konnte. Das wusste die Kunoichi jetzt schon und sie stellte fest, dass sie das in Kauf nahm, wie sie sehenden Auges ins Verderben stürzte. Schon merkwürdig, was Gefühle mit Menschen anstellen konnten. A propos Gefühl … kaum hatte Kayros seine Schimpftirade auf Mr. Bzw Miss Unbekannt beendet, schon spielte er Harfe. Das war zuviel für das ohnehin schon angeärgerte Gemüt der Chuunin, welche sich jetzt doch aus diesem Eimerchen von einer Badewanne erhob, ein großes Handtuch um sich schlang und sodann relativ schamlos einfach aus dem Badezimmer marschierte und aufgrund mangelnder Trockenheit dabei hübsche Wasserspuren auf dem Boden hinterließ, welche sie allerdings gerade gedankenverloren ignorierte. Plitsch plitsch plitsch … und das von der Ordnungsfanatikerin.
„Hallo Kayros.“ Das war die einzige, etwas abwesend wirkende Begrüßung, welche der Hiragana bekam, als sich die Kunoichi anschickte, in ihr Zimmer zu verschwinden. Merkwürdig, was? Und dabei gab es von seiner Seite aus so viel zu besprechen, während sie selbst als Prüferin überhaupt nicht verstand, dass es da Klärungsbedarf gab.
 
M

Matsuo Ryoichi

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Mit einem Klicken drehte sich der Schlüssel im Schloss und Ryo betrat ihr kleines Mehrzimmerapartment. Er wusste nicht wieso, aber er hielt im Eingang für mehrere Momente inne und erwartete dass Abebben des obligatorischen Sitcom-Applauses...dass hieß er erwartete den Einsatz. Wie auch immer, nach einiger, dumpf verstrichener, Zeit fuhr er hoch und konnte über sich nur den Kopf schütteln.


„Woah....ich muss weniger Fernsehen schauen…”

Klimpernd landete sein Schlüssel auf dem Esstisch und er ging in die Knie um sich übers Gesicht lecken zu lassen und Hitomi im Gegenzug zu kräftig zu streicheln und an sich zu drücken.

„Hei, na bist ja ganz schön aufgedreht!“

Schon beim Eintreten waren ihm die komischen Geräusche aus Kayros und seinem Zimmer aufgefallen aber nun konnte er seine Neugier nicht mehr zurückhalten und stand wieder auf und schritt zielsicher voran, nur um in eine von Junkos Pfützen zu treten und fluchend sowie rutschend zu Boden zu gehen. Sich das Pflaster mit dem Handrücken reibend und mit zusammengekniffenem Auge kam er langsam wieder hoch und biss sich auf die Lippen.

„Gottverflucht.....aaaah voll auf die Wunde!!!!! Dabei war ich gerade noch so gut gelaunt!“

Die jaulend um seine Beine streichende Hitomi ignorierend stampfte er zum Kühlschrank und wühlte murrend und mit pochendem Schädel im Gefrierfach bis er eine Tüte Eiswürfel fand, die er sich aufatmend gegen das Gesicht drückte. Ryoichi fühlte sich als müsste sein Kopf bei der nächsten Bewegung aufplatzen und bewegte sich vorsichtig in sein Zimmer um diejenigen zu begrüßen, die sein Auftreffen auf dem Boden nicht mitgekriegt hatten. Im Vorbeigehen bemerkte er die, nur ins Handtuch gehüllte, klatschnasse Junko und warf ihr einen missmutigen Blick zu als er sie als Übeltäterin seiner Schmerzen identifizierte.

„Mmmh....dass hier ist kein Wasserpark..“

Etwas geistreicheres kam seinem schmerzendem Schädel nicht in den Sinn und er ging schlecht gelaunt an Junko vorbei und betrat das Zimmer, wo Kayros noch immer munter biszuweilen traurig die Saiten seiner Harfe quälte. Pardon, spielte. Eis auf der Stirn und eine verbissene Grimasse ziehend versuchte er das Geklimper auszuschalten und einfach an gar nichts zu denken. So saß er ohne irgendein Wort zu sprechen im Schneidersitz auf dem Sofa und blickte mit schmerzvoll gehobener Augenbraue auf Kayros Rücken. Am liebsten wäre er jetzt alleine aber leider konnte und wollte er scih nicht von der Stelle bewegen bis es ihm besser ging.


„Moin ihr.“
 
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Hiragana Kayros

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„Hallo Kayros.“ „Moin ihr.“ Der Hiragana unterbrach sein Spiel und drehte sich perplex um. "J...Junko, Ryo?!", war das einzige, was der Junge stotternd hervorbringen konnte. Den Fall des Taijutsukas hatte er, sich selbst in eine andere Welt gespielt gehabt, genausowenig gehört wie dessen Bemerkung oder das Betreten der Wohnung der beiden. Während die Chuunin in ihr Zimmer verschwand, fand Kay nur noch Worte für eine Frage: "Warum bist du nackt?" Ein amüsanter Film, und durchaus passend, auch wenn es hier eher eine Dreiecksbeziehung ist und niemand die Braut ist.
Mit dem Auftritt der beiden hatte er wirklich noch nicht gerechnet. Immer noch verwirrt, wandte er den Blick von der Tür ab, hinter der die Kunoichi verschwunden war, und fixierte Ryoichi, der einen Kühlbeutel an sein Gesicht presste. "B...bist du verletzt, Ryoichi-Senpai?" Der Hiragana hatte eigentlich nicht vorgehabt, seinen Zimmerkollegen Senpai zu nennen. Aber die Chuunin-Weste war schuld. Er war einfach nun sein Vorgesetzter. Ein Gruppenführer. Genau wie Junko. Nur er war noch ein Unterninja. Ein Bauer im Schachspiel der Mächte. Wenn er Glück hatte, würde er bald die letzte Reihe erreichen und sich entwickeln können. Solange er keiner anderen Figur des Feindes zum Opfer fiel.
Zurück aber zum hier und jetzt. Kayros formte ein paar Fingerzeichen, und ließ danach grünes Chakra aufleuchten. Shinsatsu no Jutsu beherrschte zumindest jetzt nur er in dieser Wohnung. "Darf ich mir das ansehen?", fragte der Iryonin zögerlich. Hier schnitt er nämlich gerade extrem in die Intimspähre des anderen Jungen ein. Bisher hat er ihm nicht einmal gesagt, ob er nur das Augenlicht oder das ganze Auge verloren hatte. Junko rumpelte derweil wohl in ihrem Kleiderschrank herum. Vielleicht zeigte sie sich gleich ja in einem hübschen Kimono, den sie bei ihrem Heimaturlaub in dem versteckten Blattdorf gekauft hatte. Eine vage Hoffnung blieb zumindest, oder?
 
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Mameha Junko

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Junko versank gerade in Selbstmitleid und Frust, während Ryo nichts Besseres einfiel, als auf irgendwelchen Pfützen auszurutschen (selbst Schuld) und Kayros war auch sehr kreativ, als er nachfragte, ob sie nackt sei. Diese Frage ließ die Kunoichi unbeantwortet, während sie sich grummelnderweise in ihr Zimmer zurückzog und mit dem Gedanken spielte, einfach erneut in die Badewanne zu steigen und sich abzuschrubben. Irgendwie war ihr danach, insbesondere, wenn sie sich wieder alleine wähnte. Während sie ihren Schrank durchsuchte, runzelte sie die Stirn und schalt sich selbst dafür, so brüsk mit ihren Zimmergenossen umzugehen.
Das Leben war manchmal eine Sitcom. Manchmal brummten Menschen einfach wie Pitbulls, manchmal gab es einfach Gelächter aus irgendwelchen imaginären Tribünen und irgendwann hängte man sich halt Unterhosen an die Wände, wenn sie dekorativ waren. Aber war das ein Grund für einen Pullover, zerknittert zu sein, obwohl man ihn ordentlich im Schrank verwahrt hatte? Nein, nicht wirklich, und es trug nicht gerade zur Erhebung von Junkos Laune bei.
Ihr fiel ein, dass Kayros aufgrund der Geschehnisse im Chuuninexamen vielleicht aufgrund seiner Launenhaftigkeit und seinem Unverständnis, was die Pflicht anging, ihr böse sein könnte, weil sie ihn in Gemeinschaftsarbeit mit der Hyuuga so hervorragend aus dem Rennen geworfen hatte. Und schmerzhaft, nebenbei. Aber konnte man das verübeln, im Nachhinein? Vernunftbegabte Menschen, die den Weg des Shinobis verstanden, höchstwahrscheinlich nicht, aber Kayros war Kayros war Kayros und war ein Kind, ganz nebenbei. Frustrierend.
Wahrscheinlich wäre der Suna-Nin noch angefressener, wenn er wüsste, dass Junko niemals Konoha aufgesucht, sondern sich stattdessen mit einem gemeinsamen Bekannten getroffen hatte. Wahrscheinlich würde er ihr böse sein, aber wollte sie dieser Tratschtante, welche noch nicht einmal entfernt etwas von Pflicht und Ordnung verstand, erzählen, was für ein Duftwässerchen Yuto benutzte? Nein, eben. Damit war allen geholfen. Allen bis auf Junko, die sich immer noch mit ihrem Gewissen beraten musste.
Und wo wir gerade bei Gewissen sind … gerade hatte sich die Kunoichi angekleidet, da fiel ihr Blick auf ihr Bücherregal. Irgend jemand hatte das Buch über emotionale Intelligenz falsch herum eingeordnet! Jemand hatte ihre Bücher durchforstet, hatte ihre heilige Bibliothek entweiht und war darüber hinaus auch noch unerlaubt in ihr Zimmer gegangen. Das war zuviel für die Junkonerven.
Somit trat diese aus ihrem Zimmer und baute sich vor den beiden Herren der Schöpfung auf, Hände in die Hüften gestemmt, die Haare immer noch nass und mit einem Gesichtsausdruck, der aufgrund seiner Strenge selbst Gevatter Tod in die Flucht hätte schlagen können. Doch statt eines Wutausbruchs kam etwas subtileres, sehr viel Gefährlicheres … ihre Stimme war bedrohlich, doch so leise, dass es schon fast als Flüstern gelten mochte.

„Ich werde dies nur einmal fragen: Wer war in meinem Zimmer?“

Und W-E-H-E die Herren rückten nicht innerhalb von 2,8 Sekunden mit der Wahrheit heraus.
 
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Matsuo Ryoichi

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Dankbar vernahm Ryoichi das Geräusch von Junkos, sich schließender, Zimmertüre und die angenehme Stille des verstummten Harfenspiels. Mit entspannten Gesichtszügen lehnte er sich vorsichtig zurück und konzentrierte sich nur auf das Pochen innerhalb seiner Schädeldecke und versuchte mit kleinen, bestimmten Gedankenstößen zum Schweigen zu bringen. Sein Auge hatte er dabei geschlossen und erst Kayros Worte ließen ihn es wieder öffnen und zu seinem Zimmernachbarn hinüberblicken, der ihn besorgt anstarrte.

„Bin ausgerutscht.“

Mehr kam ihm nicht über die Lippen und sein Auge fiel wieder zu, man redete halt nicht gerne über so etwas. Besonders er nicht, Ryoichi war der Meinung dass die Leute viel zu oft zu den Ärzten und Sanitätern Shirogakures rannten und zog es vor nur dort aufzutauchen wenn er es wirklich musste. Meisten wartete er, so wie hier, einfach ab bis der Schmerz nachließ und er wieder mit der Schere weiterrennen konnte.
Doch Kayros schien sich mit seiner kurz angebundenen Antwort nicht zufriedenzugeben und fragte noch mal, mit Anteilnahme in seiner Stimme, ob er sich seine Verletzung einmal näher ansehen dürfte. Noch bevor der junge Matsuo antworten konnte stand auch schon Junko wieder im Zimmer, einen Gesichtsausdruck zur Schau stellend den man am Liebsten gleich wieder vergessen würde und eine Frage stellend die Ryo kalte Schauer über den Rücken trieb. Mit seinem gesunden Auge zuckte sein Blick zu Kayros, der nun ihre Mitbewohnern verständlicherweise etwas überrascht ansah, und er biss sich leicht auf die Lippen...von ihm konnte er keine Rückendeckung erwarten, er wusste ja nicht mal was los war.

„Scheiße....hat sie den nicht den Zettel gesehen?!...“

Sein Blick glitt hinüber zu Junko, deren nervöses Tippen ihrer Finger auf ihrer Hüfte nichts Gutes für seine Gesundheit erahnen lies, und er erfasste sie mit einem ebenso schlecht gelaunten, vielleicht etwas schuldbewussteren Blick und nickte in Richtung ihrer Zimmertür.

„Schau dir mal den Bücherhaufen genauer an, da liegt ein Zettel drauf...!“

So, nun war das Beil gefallen. Er konnte förmlich spüren wie Junkos Todesblicke sich in seine unschuldige Haut bohrten, die übrigens viel zu Jung zum Sterben war.
 
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Mameha Junko

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Für einen Augenblick fixierte die Kunoichi den armen Taijutsuka nur mit eisigem Blick … und wenn Blicke töten könnten, dann wäre Ryoichi jetzt zumindest schwer angeschossen. Es dauerte ein paar verlangsamte Herzschläge, bis Junko endlich in gefährlich leisem Ton auf seine Frage bzw. Rechtfertigung antwortete.
„Und du glaubst, ein Zettel berechtigt dich, ungefragt in mein Zimmer zu gehen und meine Bücher zu lesen?“
Wie konnte Ryo auch nur einen Moment sich der Illusion hingeben, ein Stück Papier könnte ihn vor dem Zorn eines leidenschaftlichen Bücherwurms retten, hm? Es war zu leise in diesem Raum, viel zu leise … das konnte nur die Ruhe vor dem Sturm bedeuten. Alle Zeichen standen günstig, dass die Kunoichi gleich in einen „This is Sparta!“-Rausch verfallen würde. Tatsächlich spannte sie die Muskeln an, atmete sichtlich ein … und einfach wieder aus, nur um dann mit den Schultern zu zucken, als sei ihr diese ernstzunehmende Affäre gleichgültig, was aber keinesfalls der Fall sein konnte.
„Was soll’s. Frag’ einfach das nächste Mal vorher, ja?“
Sie war da ja bekanntlich ein wenig eigen. Aber Moment mal, wo blieb der große Wutausbruch? Wo blieb die Gefahr für Leib und Leben? Oder war das gar nur eine Finte, mit der sie Ryoichi in Sicherheit wiegen wollte, nur um ihn dann im Schlaf die Kehle durchzusäbeln? Vielleicht plante sie ja auch einen „Unfall“ auf Mission, oder sie wollte sich indirekt an ihm rächen, indem sie seine Mutter tötete.
Vielleicht hatte Junko aber auch gerade keine Wut für den Taijutsuka übrig, das konnte natürlich auch sein. Anschließend ließ sich die Kunoichi nämlich mit einem Seufzer neben ihren beiden Kollegen nieder und schien es sich bequem zu machen. Es sah fast so aus, als hätte sie diese antiklimatische Lösung der Bücherfrage tatsächlich ermüdet. Vielleicht war das aber auch einfach eine weibliche Laune, vielleicht auch nicht. Wer konnte schon so genau sagen, was Junko dachte?
„Ach ja …“ Oha, kam jetzt die Rache, wo sie die Augen gerade geschlossen hatte und alle Welt in Sicherheit wog? „Die Beschädigung deines Dickschädels tut mir Leid.“ Oh, doch so harmlos. Scheint so, als wäre nicht mehr weiter mit Action zu rechnen. Dennoch schien die Chuunin irgend etwas zu beschäftigen, da sie nachdenklich auf ihrer Unterlippe herumkaute.
„Seid ihr bei euren Bemühungen im sozialen Bereich erfolgreich gewesen?“ Das hätte aus einem Buch stammen können und wahrscheinlich gab es keine kompliziertere Umschreibung für „Wie läuft’s denn so?“. Aber irgendwie war Junko im Augenblick nicht in der Lage, es derart normal zu formulieren.
 
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Matsuo Ryoichi

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Trotz Junkos leiser Stimmlage zuckte Ryoichis Kopf dennoch zwischen seine Schultern als er ihre Worte vernahm. Wenn Junko etwas nicht passte hatte sie die unangenehme Eigenschaft dies Einem auch unmissverständlich klarzumachen. Doch was nun folgte war für ihn nicht einzuordnen, denn Alles blieb still. Da er sein Auge zugekniffen hatte konnte er nicht erkennen was gerade vor sich ging, erwartete aber die Faust der Kunoichi im Gesicht zu haben sobald er dumm genug sein sollte wieder aufzublicken. Stattdessen kam folgendes.

„Was soll’s. Frag’ einfach das nächste Mal vorher, ja?“

Überrascht wartete der Chuunin noch einige Momente bevor er zögerlich das verkrampfte Auge öffnete und durch den Raum blinzelte bis er Junko ruhig wie die See neben sich auf dem Sofa sitzend fand. Eigentlich wollte er etwas sagen wie `Das kann doch nicht dein Ernst sein?!`, hielt sich aber intelligenterweise zurück und begnügte sich damit seinen Kiefer einige Zentimeter nach unten klappen zu lassen.

„Wa....Frauen, echt jetzt!“

Das Mädchen saß nun ebenfalls mit geschlossenen Augen neben ihm auf dem Sofa und Ryoichi konnte nicht anders als ein kurzen, fragenden Blick zu Kayros zu werfen. Ob er verstand was hier abging? Auf die folgende Entschuldigung Junkos wusste er nicht recht was er sagen sollte.

„Öhm...kein,...Problem?“

Weitere ungläubige Blicke in ihre Richtung während sie weitersprach als ob nichts wäre. Leider blieben ihre Worte für Ryoichi ein Rätsel, dass sie sich manchmal auch so unglaublich kompliziert ausdrücken musste! Mit einem Ruck war er näher an sie herangerutscht und klatschte besorgt die Hand auf ihre Stirn.

„Vielleicht solltest du dir Junko vorher ansehen Kayros, ich glaub sie wird krank...“

„Hm, heiss ist es nicht...aber auch nicht warm...möglicherweise unterkühlt?!“

 

Hiragana Kayros

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Ein wirklich interessantes Szenario. Junko regt sich darüber auf, dass sich ihr Zimmerkollege an ihren heiligen Büchern vergriffen hat. Und diese Bücher hatten ihm wohl das Wissen gegeben, um Chuunin zu werden. Kayros' Meinung nach ging das Wortgefecht für die Chuunin zu schnell vorbei, wobei der Hiragana den Kopf schief legte. „Seid ihr bei euren Bemühungen im sozialen Bereich erfolgreich gewesen?“ Der Hiragana blickte dem Mädchen ins Gesicht. Sie lässt sich so einfach mit dem Kauen auf die Unterlippe lesen? Ehe der Junge aus Suna etwas sagen konnte, war Ryoichi an Junko herangerückt und streckte die Hand nach ihrem Gesicht aus. Was passiert jetzt? Will er ihr über die Wange streichen? Sind sie etwa zusammen?
Nun, eigentlich sollte sich der Iryonin fragen, warum er sich das genau fragte, denn er war sich sicher, dass er nicht auf die Fuuton-Kunoichi oder den Taijutsuka stand. Sie waren nur gute Freunde, von denen er wahrlich nicht viele hatte. Doch einen Augenblick später wurde das Geheimnis von Ryo entschlüsselt. Er fühlte provokativ, ob das Mädchen Fieber hätte. „Vielleicht solltest du dir Junko vorher ansehen Kayros, ich glaub sie wird krank...“ Kayros fing an zu lachen. "Wir Drei sind schon ein seltsames Trio. Kommt, ich bereite das Essen vor, ihr deckt schonmal den Tisch. Irgendwelche Essenswünsche?" Der Suna-Nin zog sich in die Küche zurück. Einen Augenblick später flogen zwei Bücher durch die Räume vor die Füße der beiden anderen. Es waren Kochbücher.
"Entscheidet euch schnell, sonst nehm ich selbst ein Rezept!" Das nächste, was man von dem Shinobi hörte, waren das Klappern von Töpfen.
 
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Mameha Junko

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Tja, warum ließ sich Junko so dermaßen gehen, dass sie Einblick in ihre Gefühlswelt durch Unterlippekauen gewährte? Sie ließ sich überhaupt gehen und brachte überraschend wenig Wut in Anbetracht der Tatsache auf, dass man ihre hochheiligen Bücher nicht nur angetatscht, sondern auch aus ihrem Zimmer getragen und gelesen hatte. Dass Ryoichi durch die zusätzliche Lektüre auch noch den Weg des Chuunin hatte beschreiten können, schien momentan in den Hintergrund zu rücken, denn die Kunoichi wirkte nicht gerade stolz … eher wirkte sie matt, als habe sie nicht genug Energie, sich über Vorkommnisse wie diese aufzuregen, selbst wenn ein Diebstahl ihrer Bücher für gewöhnlich ein Donnerwetter nach sich zog.
Heute jedoch nicht.
Wie bereits anderweitig erwähnt, hatte Junko nur ein bestimmtes Maß an Gefühl pro Tag zur Verfügung. Momentan wurde ihre Gefühlswelt allerdings von Verwirrung geprägt, sodass für den Rest nicht mehr viel übrig blieb. Ergo war der Wutvorrat der Chuunin momentan erschöpft, obwohl Ryoichi und Kayros mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht den Hauch einer Ahnung hatten, was die Ursache dafür sein könnte. Offiziell hatte Junko ja einfach ihre Familie besucht, nicht wahr? Eigentlich war alles in bester Ordnung und nichts konnte diese kleine rosarote Ninjawelt ins Wanken bringen, korrekt?
Trine, hörst du mich? Muss ich dich mit einem Taschentuch befächeln? Antworte!
Nooooooon, je ne regrette riiieeeeeeen …
Wenn du mir unbedingt noch zusätzlichen Anreiz zu einem Blutbad mit dir als Hauptdarsteller geben wolltest, so muss ich dir sagen, dass du gerade extrem erfolgreich bist.
Hihi, du bist lustig.
Bin ich nicht!
Ich find’ dich ulkig.
Verdammrrkngnnnaarrfffff … bleiben wir bei wichtigeren Dingen. Wo ist Trine?
Im Zweifelsfalle spielt sie gerade Schach mit dem kleinen verwarzten und verschrumpelten Herzchen, auch der Teil genannt, der lieben kann …
Mach mich nur fertig. Ich weiß noch nicht einmal, *wo genau* sich das Ding versteckt.
Ich glaub’, das war Sinn und Zweck der Sache, dich abzuschütteln. Du bist ja auch ein Ekel, wenn ich das mal so sagen darf. Ein lustiges Ekel, aber immerhin noch ein Ekel.
Wer hätte gedacht, dass ein Sora-Nin uns so durcheinander bringt?
Phantastisch, nicht wahr? Und die beiden Stoffels da haben keine Ahnung!
Lass den Quatsch! Kayros und Ryoichi sind wertvolle Verbündete, deren Namen …
Verschone mich mit der Ehrerede, die nehmen wir uns eh selbst nicht ab.
Wo ist Trine?!? Die hätte mir das viel eloquenter und knackiger sagen können.
Kaum fehlt dir etwas zum Herumkritisieren, schon wirst du hilflos. Hihi, Ryoichi denkt etwas von Fieber. Wir sind nicht sehr gut im Verstellen, was? Sollen wir ihm in die Hand beißen?
Nein.
Na endlich.
Och nö …
Es war momentan schwer genug, überhaupt Ordnung in diesen Kopf zu bringen, und die werten „Gäste“ machten diese Aufgabe nicht einfacher. Normalerweise wäre jetzt der Punkt, an dem man sich mit seiner besten Freundin in ein stilles Kämmerlein verkroch und die Sache besprach, um Hilfe zu bekommen … leider musste Junko erkennen, dass sie keine beste Freundin hatte. Komisch, hatte ihr das diese parfürmierte Käferschleuder nicht entgegengeworfen, während Hiroshi ihr ins Gesicht geschleudert hatte, sie hätte keinen Spaß im Leben? Diese Worte wogen jetzt noch mehr auf den Schultern angesichts des aktuellen Problems, während Junko auf die Hand auf ihrer Stirn nur reagierte, indem sie müde blinzelte und noch einmal ihre beiden Zimmergenossen in Augenschein nahm. Kayros, der irgend etwas in Richtung Rezept sabbelte, war viel zu kindlich, als das sie ihn mit diesen Sorgen belasten konnte. Mal ganz davon abgesehen merkte Junko das erste Mal in ihrem Leben, dass es sich bei Kayros tatsächlich um ein Mitglied des anderen Geschlechts handelte … das war ihr vorher in dieser Deutlichkeit noch nie aufgefallen. Es schien so, als würden Jungs nicht wirklich Einfühlungsvermögen oder gar Einsicht besitzen, was diese Dinge anging – der Verdacht wurde bestätigt, je mehr Junko über die Angelegenheit nachdachte. Eigentlich waren sowohl Ryoichi als auch Kayros nur Kinder … nicht in der Lage, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, denen die Kunoichi sich jetzt stellen musste. Aber was auch immer sie sich selbst sagte, welches Szenario, welchen Plan auch immer sie ausheckte, es gab immer nur eine Lösung für dieses Dilemma … und nur eine Lösung zu haben gefiel ihr nicht. Es war zwar unwahrscheinlich, aber war es möglich, dass diese beiden Zimmergenossen vielleicht einen anderen Lösungsansatz aufzeigen konnten?
„Stell dir vor, du hast einen Verwandten, von dem du weißt, dass er ein falsches Spiel treibt. Dieses Spiel schadet dir noch nicht, wird es aber möglicherweise in Zukunft. Man kann ihn nicht konfrontieren und man kann das Falschspiel auch nicht lösen. Es gibt keine Kontermöglichkeiten; es gibt keinen Ausweg. Was … was macht man dann?“
Scheint so, als hätte Junko nicht zugehört. Sie fixierte auf jeden Fall gerade Ryoichi und schien mit ihren Gedanken vollkommen woanders zu sein … so weit weg, dass sie das Problem noch nicht einmal kurz und knackig formulieren konnte. Da war wohl jemand durcheinander, obwohl die Stirn tatsächlich kühl war. Hrm, Schüttelfrost vielleicht?
 
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Matsuo Ryoichi

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Enttäuscht darüber von seinen beiden Mitbewohnern so übergangen zu werden blies Ryoichi die backen auf und stierte auf die beiden Kochbücher die soeben auf dem Fußboden gelandet waren.

„Festessen für jedermann.....OI! Heute war ja Tsyoshis Einweihungsparty!“

Doch er konnte seine freudige Erinnerung nicht aussprechen, Junko kam ihm mit einer weiteren eloquenten nichtsdestotrotz schwer verständlichen Wortmeldung zuvor. Nun war es an Ryo verwirrt zu blinzeln und es dauerte einige Sekunden bis sich der Junge wieder gefangen hatte, während denen man nur das geschäftige Klappern von Kayros aus der Küche vernehmen konnte.

„Ähm...wen man nichts dagegen tun kann, kann man es wohl nur abwarten oder?“

Unsicher kratzte sich der Chuunin am Kinn, ergab dass Sinn? Aber er fand die Frage im Stillen eh gehörig merkwürdig. Warum sollte man seinen Bekannten nicht mit der Sache konfrontieren können? Etwas konnte man schließlich immer tun. Irgendwie besorgte ihn Junkos verhalten. Sie sprach zwar immer noch kompliziert aber sonst entdeckte er wenigstens nach einigem Nachdenken den Sinn hinter ihren Wortschwällen. Außerdem schien sie nichts zu interessieren, er hatte mindestens mit einer Standpauke für dass Bücherfiasko gerechnet....vielleicht war sie ja etwas abgekämpft....

„Ups, tut mir Leid!“

Schnell nahm er die Hand von ihrer Stirn und schüttelte sie in der Luft bevor er sich entschuldigend grinsend an den Hinterkopf fasste.

„Du hast nen kalten Kopf!“

Etwas lauter, damit auch Kayros ihn verstand, fuhr er fort.

„He! Mir ist grad eingefallen dass ein Kumpel von mir, Hiroki Tsyoshi, heut ne Einweihungsfeier gibt. Sollen wir dahin? Es gibt jede Menge zu Essen und bestimmt genauso viele Leute!“

Es tat Ryo ein wenig Leid Junko einfach so zu übergehen, besonders da sie sich so besorgniserregend benahm. Aber das Verlangen auf diese Feier zu gehen brannte stark in diesem jungen Shinobi...und bestimmt würde es die Kunoichi auf andere Gedanken bringen. Auch wenn er sie noch nie irgendwie hatte feiern sehen.




 
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Mameha Junko

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Wie unglücklich. Da suchte sich Junko schon einmal Hilfe, und schon ging das nach hinten los. Merke also folgende Weisheit: Nach Hilfe Ausschau halten war keine gute Idee und sollte in Zukunft unterlassen werden. Eigentlich war es sowieso eine blöde Idee, einen der beiden Herren um Hilfe für das aktuelle Dilemma zu bitten. Letztendlich waren beide irgendwie zu jung und zu leichtfertig, was die Gemütslage anging. Da gab es wohl keine andere Möglichkeit, als selbst auf eine Lösung zu kommen, was aber gleichzeitig hieß, dass die Kunoichi weiter über das Problem grübeln musste. Ob das allerdings zu angenehmen Lösungen führen würde, war fraglich. Auch musste sich Junko vor Augen halten, dass sie nicht nur in dieser Sache, sondern auch in ähnlich unangenehmen Situationen wohl auf sich allein gestellt war. Nun, sie hatte sich das ausgesucht, nicht wahr? Es war aber auch verzwickt. Wie würde Ryoichi wohl schauen, wenn sie ihm das Problem genau darlegte? Sie hatte es schon bildlich vor Augen.
„Hey Ryoichi. Ich habe mich allen Verboten zum Trotz und selbst auf die Gefahr hin, ein Nuke-Nin zu werden mit dem Feind getroffen. Der Feind war ein ganz charmanter junger Kiri-Nin, den ich im Verlauf des Abends geküsst habe. Ich glaube, ich bin verliebt, bin aber auch der Meinung, dass er mit mir spielt und mich benutzt. Für was, weiß ich noch nicht. Romantische Verwicklungen mit dem Feind sind verboten und ich stehe gerade auf dem Schlauch, was mein Regelbewusstsein angeht. Es gibt eine Lösung: Ich könnte ihn einfach töten, wenn ich ihn das nächste Mal sehe, dann hätte die liebe Seele Ruhe. Aber ich möchte ihm auch nicht wehtun, aus Gründen, die sich mir vollkommen entziehen. Sag’ mal, was soll ich tun?“
… Den Gesichtsausdruck vom Taijutsuka wollte sie sehen. Oder auch nicht. Es reichte, sich diesen vorzustellen und dann den Plan zu verwerfen, zumal Tratschtante Kayros ja noch in Hörweite war.
Tsyoshi feierte Einweihung? Das war ja schön für ihn. Junko mochte weder Feiern noch Tsyoshi, insofern dachte sie noch nicht einmal eine Sekunde daran, an irgendwelchen festlichen Aktivitäten teilzunehmen. Statt dessen zuckte die Kunoichi mit den Schultern, erhob sich und schickte sich an, wieder in ihr Zimmer zu gehen und die Nase in einem Buch zu vergraben. Wenn es noch nicht zu spät am Tag war, konnte auch das Aufstocken von Shuriken in Augenschein genommen werden oder sonst etwas. Vielleicht legte sich Junko auch einfach hin und grübelte weiter, bis der Kopf sich im Kreis drehte. Aber Feiern? Ganz falsche Adresse.
„Soll mir Recht sein. Viel Spaß.“
Irgend etwas Essbares würde sie auch noch auftreiben können, sofern sie etwas essen wollte. Allerdings war sie derzeit sowieso appetitlos, was auf das aktuelle Dilemma geschoben wurde. Wann hatte die Situation eigentlich angefangen, so verzwickt zu werden? Das musste aufhören. Am besten stürzte sie sich in Arbeit und fing an, dieses Botanikbuch durchzuackern … das würde das Beste sein. Den kalten Kopf nahm sie schon gar nicht mehr richtig wahr.
 

Hiragana Kayros

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„Stell dir vor, du hast einen Verwandten, von dem du weißt, dass er ein falsches Spiel treibt. Dieses Spiel schadet dir noch nicht, wird es aber möglicherweise in Zukunft. Man kann ihn nicht konfrontieren und man kann das Falschspiel auch nicht lösen. Es gibt keine Kontermöglichkeiten; es gibt keinen Ausweg. Was … was macht man dann?“ Kayros hörte für einen Moment auf, die Töpfe mit Wasser zu befüllen. Junko hatte soeben ihre beiden Zimmerkollegen um deren Meinung gefragt. Eigentlich wäre der Junge sofort zum Kalender gesprungen und hätte den heutigen Tag rot markiert, aber stattdessen begann er sich langsam Sorgen zu machen. In Konoha muss etwas Schlimmes passiert sein... Sie hat sich so stark verändert... Doch der Iryonin wusste, dass sich das Mädchen den beiden niemals anvertrauen würde, dazu war sie einfach ein viel zu kopflastiger Denker – pardon, wir wollen nicht sexistisch sein: eine viel zu kopflastige Denkerin.
Nun, während Ryoichi seine Meinung äußerte, was der Junge aber nicht verstand, weil er die Tür halb geschlossen hatte, zog der Hiragana eine Packung Nudeln aus einem der Schränke. Plötzlich schallte es von dem Herrchen von Hitomi, die erstaunlich ruhig war die ganze Zeit über, herüber: „He! Mir ist grad eingefallen dass ein Kumpel von mir, Hiroki Tsyoshi, heut ne Einweihungsfeier gibt. Sollen wir dahin? Es gibt jede Menge zu Essen und bestimmt genauso viele Leute!“ Tsyoshi?! Verschon mich bloß mit dem! Aber... zieht der Kawazoe-san aus meiner Heimat nicht zu ihm? Dann muss ich wohl oder übel vorbeikommen, um des Anstandes willen. Ohne eine Miene zu verziehen stellte der Junge die Nudeln zurück und ließ das Wasser wieder abfließen. Normalerweise käme jetzt von dem Jungen eine kleine Schimpftriade, deren größter Teil zwar in seinen Gedanken verschwand, aber dieses Mal hatte Kayros seine Gedanken auf das von Junko aufgeworfene Problem gelenkt. Nachdem alles gesäubert, abgetrocknet und zurück in die Schränke geräumt war, stand der Hiragana in der Tür. Ryoichi war scheinbar schon halb am Rüsten für die Fete und stürmte einmal quer durch die Wohnung, was Hitomi wieder munter werden ließ.
„Junko“, fing der junge Suna-Nin an, „es gibt nur drei Möglichkeiten: fliehen, abwehren oder ein Gegenangriff.“ Kayros seufzte und ließ sich auf dem Sofa nieder. „Bei Familienangelegenheiten ist es natürlich kritischer. Deiner Familie kannst du dich nicht anvertrauen, da sie sonst deine Verwandten darauf ansprechen. Du stehst daher ziemlich allein. Die einzige Alternative, nicht allein dem Zug ausgesetzt zu sein, ist, dass du dich Leuten anvertraust, die dir helfen können und wollen. Solche Leute nennt man bekanntermaßen Freunde. Ein Angriff muss nicht immer tödlich sein, wenn du ihn abfängst oder ihn abfangen lässt, kannst du dich für einen Gegenschlag vorbereiten.
Ich sehe das ganze mehr oder minder wie in einem großen Strategiespiel mit vielen Spielern: Wenn deine Kräfte nicht ausreichen, deinen eigenen Schutz zu gewährleisten, dann paktiere mit anderen. Also: Such dir die Leute, denen du am meisten vertraust und die dir in dieser Sache wirklich beistehen können, und weihe sie ein. Nur drei Optionen hast du: Flucht, Gegenangriff oder Vorsorge.“ Kayros erhob sich und blickte der Kunoichi noch einmal ins Gesicht. Vielleicht würde er gleich erfahren, was vorgefallen ist. Und eines war sich Kayros sicher: Es hatte mit der Familie nichts zu tun, dazu war sie zu abgeklärt und hätte sich nicht so emotional eingebunden. Sie war einfach nicht wirklich sie selbst, und solange sie ihrer Seele keine Hilfe von außen zukommen ließ, würde sie nicht wieder die werden, die sie war.
„Junko-sama, egal, was du machst, du wirst es richtig machen. Wenn ich dir einen Weg raten würde, wäre es der, dass du dich deinen Freunden anvertraust. Allerdings scheinen dir emotionale Bindungen weniger zu liegen. Und vergiss nicht: Solange der Gegner nichts unternommen hast, bist du in trügerischer Sicherheit. Aber in Sicherheit. Je stärker du dich in der verbliebenen Zeit machst, desto besser kannst du dem falschen Spiel entgegentreten. Zur Not spielst du selbst falsch. Aber natürlich in einem humanen Rahmen, er dem Selbstschutz und dem Schutz all derer beinhaltet, die du schützen willst.“ Mameha Junko, der letzte Akt zu diesem Thema hat begonnen. Auf die Bühne mit ihnen und entweder reinen Tisch gemacht oder das Ganze mit ins Grab genommen. Markaber, dass das passieren könnte, wenn sich das falsche Spiel, was sie fürchtete, einträte.
 
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Mameha Junko

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Woher wollte Kayros wissen, dass es sich nicht um einen Verwandten handelte? Junko sprach nicht über ihre Familie; im Allgemeinen sprach sie sehr wenig über persönliche Dinge und beschränkte Gespräche und Ratschläge auf die Tätigkeit als Shinobi oder auf die Alltäglichkeiten des gemeinsamen Zusammenlebens. Junko wusste, dass Ryoichi einen besten Freund namens Tsyoshi hatte, den sie nicht mochte. Sie wusste, dass er gerne direkt angriff und eigentlich eine sehr ehrliche Haut war; er war loyal und entwickelte sich derzeit weiter, was seine Entschlusskraft und seine allgemeine Handlungsweise anging. Der Taijutsuka zeichnete sich außerdem durch mangelnde Geduld aus und war nicht besonders nachtragend, was ihn zu einem angenehmen Zeitgenossen machte. Er litt unter der Tatsache, dass ihm ein Auge fehlte, auch wenn er es selbst nicht wusste und vor allem zu viel Testosteron in den Adern floss, als dass er jemals zugeben würde, dass ihn das fehlende Auge störte, ebenso wie sein Stolz sehr leicht angeknackst wurde, wenn man ihn auf sein mangelndes Talent in Sachen Genjutsu und Ninjutsu ansprach.
Von Kayros wusste Junko, dass er einen sehr engen Kontakt zu seinen Eltern haben musste – warum sonst führte er deren Schriftrollen mit? Auch die Launenhaftigkeit des Suna-Nins war ihr mittlerweile wohlbekannt, ebenso wie sein kindliches Gemüt und sein Bestreben, sich unter allen Umständen nützlich zu machen. Auch ein gehöriger Durst, sich zu beweisen, war eine Achillesferse, die Kayros selbst noch nicht erkannt hatte, ebenso wie sein zuweilen unbedachtes Verhalten. Aber was wussten die beiden über Junko, außer, dass sie Regelfanatismus vom Feinsten betrieb, ihre Bücher und Wissen sehr schätzte, sich selbst unter Kontrolle hatte und sich stets pflichtbewusst verhielt, während sie sich im Kampf eher auf ihren Kopf als auf ihre Fähigkeiten verließ?
Kayros unternahm also den Versuch, ihr Ratschläge zu erteilen und scheiterte, obwohl Junko gerne eine Lösung für ihr Dilemma gefunden hatte. Erstens hatte der Suna-Nin noch nicht verstanden, was das Prinzip der Problembewältigung vom Instinkt als auch vom Kopf her war und drängte sie erst dazu, sich „Freunden“, ergo vorzugsweise ihm anzuvertrauen. Das war die Quintessenz seines Ratschlages neben Verweisen auf Strategiespiele und „Stärkung der eigenen Position.“ In diesem Moment erkannte Junko, dass Kayros nicht nur keine Ahnung hatte, sondern dass er vor allem daran interessiert war, ihr Emotionen und freundschaftliche Gesten und Worte zu entlocken. Es ging gar nicht um die Angelegenheit selbst, sagte ihr das rudimentäre Wissen über Psychologie, es prinzipiell um das Entlocken von Wissen. Vermutlich wusste Kayros das selbst nicht und meinte es nur gut, daran bestand gar kein Zweifel. Aber hatte sie nicht deutlich gemacht, dass die Angelegenheit ein wenig zu persönlich war, um sie weniger abstrakt zu schildern?
„Ich sehe nun, warum ich bisher alle unsere Schachpartien für mich entschieden habe, Kayros-kun.“, antwortete die Kunoichi mit einem verschmitzten Lächeln, welches die Spur gutmütigen Spotts enthielt.
„Man entscheidet sich nicht für eine unterschwellige Strategie, wenn man sich im Schach befindet, sondern lange davor.“
Rationale Gründe wären akzeptabel gewesen, aber ausgerechnet die schleichende Forderung, den emotionalen Zustand zu offenbaren war einfach die falsche Herangehensweise. Das konnte Kayros nicht wissen, woher denn auch? Er war in dieser Hinsicht weniger gebildet und trainiert als Junko, die sich ausschließlich der Unterdrückung ihrer Emotionen widmete, um das Gesicht zu wahren. Und dass das Gesicht wichtig war, erkannte sie in diesem Moment umso mehr.
Was ihr aktuelles Problem anging, würde sie schon eine Lösung finden, wenn sie genauer darüber nachdachte oder wenn sich die Gelegenheit ergab. Bis dahin würde sie das tun, was sie immer getan hatte – ein neutrales Gesicht machen und ihre Pflicht erfüllen. So wie bisher.
 
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Matsuo Ryoichi

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Dicht gefolgt von Hitomi und an Kayros vorbei zischte Ryoichi ins Bad, nur knapp einer weiteren Pfütze ausweichend und seiner Stirn die Bekanntschaft mit dem Türrahmen ersparend. Mit gerunzelter Stirn stand er vor dem Spiegel und betastete vorsichtig das Pflaster und die umgebende Haut. Der Sturz schien nichts schlimmeres ausgelöst zu haben. Es tat zwar ein wenig weh, würde aber wohl bei einem blauen Fleck verbleiben.
Er leichtert aufatmend zog er vorsichtig das Pflaster ab und wusch sich das Gesicht mit Wasser bevor er ein frisches über seine Augenhöhle befestigte.
Kurz wurden die Haare in Form gerubbelt, nur um dann noch einmal vehementer attackiert zu werden. Warum sagte ihm eigentlich keiner seiner sogenannten Freunde dass er schon den ganzen Tag mit einem riesigen Nest im Schopf rumlief? Und nachgeben wollte das Drecksding auch nicht, da musste wohl der Kamm her.
Nachdem er auch das erledigt war ging es wieder zurück ins Wohnzimmer, wo sich inzwischen nur noch Kayros tummelte. Ryoichi schnappte sich seine brandneue und daher immer noch mit gehörigem Stolz herumgezeigte Chuuninweste und blickte zu seinem Zimmerkollegen.

„Kommst du nun oder nicht?“

Hitomi saß schon kläffend an der Tür und Ryo warf mit tiefen Gedankenfurchen auf der Stirn einen Blick in die Richtung der Geräusche. Ob er die Hündin mitnehmen sollte? Einerseits wusste er nicht ob das Ok war, andererseits konnte sie sich benehmen und er hatte schon lange nichts mehr mit ihr unternommen. Achselzuckend beschloss er für sich heute mal Fünfe gerade sein zulassen und Hitomi mitzunehmen, Hunde kamen in der Regel schließlich immer gut an.
 
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