Yamanaka Arata
Chuunin
Charakterdatenblatt
Persönliche Daten
Name: Yamanaka
Vorname: Arata
Spitzname: "Ara" - ist ihm ebenso recht
Geburtstag: 3. Februar
Größe: 170 cm
Gewicht: 50 kg
Alter: 16 Jahre
Augenfarbe: Grün
Haarfarbe: Blond
Aussehen: Das erste was einem an Arata auffallen wird, sind die Haare. Sattes, goldenes Blond ergießt sich in weitgehend ungezähmtem Zustand und leicht gewellt bis über die schmalen Schulterblätter, und nur über der Stirn ist die Haarpracht in einem großzügigen Pony geschnitten worden. Eigentlich ganz so, wie man sich eine Yamanaka vorstellt, nur die tiefen dunkelgrünen Augen passen nicht ganz ins Bi-
Oh, ähm, ups. Arata scheint ein Junge zu sein?
Naja, wie gesagt, die Augenfarbe passt mit dunkelgrün nicht perfekt ins Klischee eines Yamanaka, dafür ist er allerdings sehr auffallend blond. Die langen Haare trägt er meistens offen, für Gartenarbeit oder ernsthafte Einsätze aber auch zum Pferdeschwanz gebunden oder geflochten. Sein Körperbau ist für sein Alter eher auf der zierlichen Seite, wenn auch nicht wirklich klein. Die Hände sind feingliedrig und schmal, die Füße eher klein als groß, und nur vereinzelt zeichnen sich unter der Haut Umrisse von Muskeln ab; und auch wenn dann hauptsächlich weil kein Fett darüberliegt, das sie maskieren könnte. Dass Arata gelegentlich für eine Frau gehalten wird liegt aber nicht nur an Körperbau und Frisur, es hängt auch damit zusammen dass er einfach ein hübsches Gesicht hat - ebenmäßige Züge, glatte Haut, zierliche Nase und insgesamt einen eher fein gebauten Schädel, auch wenn die Kieferpartie eigentlich keine weibliche Form hat. Auf solche Details muss man im Angesicht der Haare allerdings erstmal achten - wenn er sie häufiger zurückbinden oder endlich mal wieder schneiden lassen würde, Arata würde deutlich weniger Enttäuschungen auslösen. Seine Kleidung wenigstens ist meistens eindeutig: Im Alltag trägt er T-Shirts und Hosen wie praktisch jeder andere auch und tendiert dabei zu hellen, aber nicht schrillen Farben - gelb, grau, grün und blau sind typisch, ganz in dunkel sieht man ihn dagegen recht selten. Sein Stil bei Straßenkleidern ist dabei eher unauffällig, er trägt aber recht lange in den Frühling hinein und schon früh im Herbst langärmelige Pullover und selten kurze Hosen oder gar Sandalen, da er leicht friert.
Arata besitzt auch traditionellere Kleidung, die meistens bei Clanangelegenheiten oder Feierlichkeiten zum Einsatz kommt, im Alltag trägt er sie vor allem nicht weil er keine Lust hat wie eine im Straßentrubel verlorengegangene Tempeldienerin auszusehen - und weil sie zumindest in seinen Augen "Yamanaka" schreien. Eine Zugehörigkeit, die er zwar nicht abstreitet, aber nicht unbedingt auf den ersten Blick offensichtlich machen muss.
Besondere Merkmale:
Wirklich "besondere" Merkmale hat Arata nicht - er sieht nicht wirklich alltäglich aus, zugegeben, aber das ist eher die Summe der Einzelteile als irgendein besonderes Merkmal. Seine gelegentliche Ähnlichkeit zu einer jungen Frau mit fantastischen Haaren ist halt manchmal hervostechend. Die spielt aber nur eine Rolle wenn es dunkel oder halbdunkel ist. Oder wenn man ihn nicht direkt von vorne sieht. Oder betrunken ist. Oder einfach verweifelt genug. Oder ... okay, okay, doch, es ist ziemlich ausgeprägt wenn man nicht richtig scharf hinschaut. Trotzdem, man merkt es eigentlich recht zeitig - der Yamanaka hat zwar nicht unbedingt eine Bassstimme, aber er klingt nicht wirklich wie eine Frau, und bewegt sich auch nicht wie eine. Und falls das Missverständnis offenkundig wird berichtigt er es auch freundlicherweise selbst. Warum er die Haare lang trägt? Sie gefallen ihm eben so, und er ist zu stur sich darin umstimmen zu lassen. Außerdem weiß er aus zuverlässiger Quelle dass diese Frisur ihm ein paar zudringliche Cousinen vom Hals hält, die sowas für Männer unmöglich finden - jetzt was dran zu ändern wäre Gift für seinen Seelenfrieden.
Wenn man ihn über längere Zeit kennt (oder es gewohnt ist starke Reaktionen von seinen Mitmenschen zu kriegen) wird man auch bemerken, dass Arata ein ziemliches Pokerface hat - in seiner Miene findet man in der Regel kaum Hinweise darauf, wie er sich fühlt. Eine andere Auffälligkeit, die man an ihm bemerken kann, wenn man wirklich genau hinschaut, sind einzelne kleine Kratzer und Narben an seinen Händen - und wenn er sehr überraschend los musste gelegentlich auch mal Erdspuren. Obwohl sie rein vom Aussehen hervorragend für Klavierspiel geeignet wären, hat Arata mit seinen Händen offensichtlich Kontakt mit Handarbeit von der stacheligen Sorte - wer Rosen pflanzen will, muss sich halt auf ein bisschen Schmerz einstellen.
Herkunft und Bekanntschaften
Herkunft: Shirogakure
Wohnort: Shirogakure, kleine Wohnung bei den Ninjaunterkünften
Verwandte:
Yamanaka Daichi (Vater)
Alter: 55 Jahre (verstorben)
Rang: - (Psychotherapeut)
Daichi war sein Leben lang der Therapie seelischer Erkrankungen und der Moralphilosophie verschrieben - auch wenn es in den späteren Jahren schwer wurde, ihn und seine Frau als politische Wesen außeinander zu halten, er war es wohl, von dem die unerschütterlichen Überzeugungen ausgingen, an denen sich damals auch ihre Beziehung entzündete. Er hat seine Clantechniken zeitlebens nur zu medizinischen Zwecken und mit großer Zurückhaltung eingesetzt, bis seine Berufung ihn indirekt das Leben kostete - während eines saisonalen Meningitis-Ausbruchs in Shirogakure wurden einige Patienten ursprünglich für geisteskrank gehalten, und während ihres kurzen Aufenthaltes in der Psychiatrie steckte Daichi sich bei einem davon an - und verstarb nur wenige Tage später an einer fulminanten Gehirnhautentzündung, während der Überträger sich heute recht guter Gesundheit erfreut.
Beziehung: ... Arata redet freiwillig nicht über seinen Vater, schon bevor er verstorben ist nicht, und vermutlich wissen nur andere Yamanaka, dass er es bereut, sich vor seinem Tod nicht zumindest versuchsweise wieder versöhnt zu haben. Dem Rest der Welt erzählt er nicht mal dass ein Vater existiert hat.
Yamanaka Tomoe (Mutter)
Alter: 50 Jahre
Rang: Jonin
Tomoe war der lautere und stürmischere Part des Zweigespanns, und so übersehen heute auch viele, die es besser wissen müssten, dass es Daichi war, der sie mit seinen Idealen ansteckte, und nicht umgekehrt - es ist komisch, welche Dynamik so eine Ehe manchmal entwickelt, nicht wahr? Daichi hat seiner Frau nie in ihren Shinobi-Dienst hineingeredet, bei dem es schließlich oftmals um Menschenleben geht - und so hat sie den Teil der neuen Clanjutsu, mit denen sie sich philosophisch abfinden konnte, erlernt und auch im Feld angewandt, ohne ihre Prinzipien ernstlich zu kompromittieren. Eine Nuance, die man einem emotional aufgewühlten Dreizehnjährigen aber nur verdammt schwer klarmachen kann, auch mit psychologischer Vorbildung. Daichis Tod im letzten Jahr hat sie schwer mitgenommen, sie befindet sich inzwischen jedoch auf dem Wege der Besserung - und auch wenn der Rest des Clans es nicht wagt, vorzeitig in Begeisterung auszubrechen, sie scheint ihre Prioritäten inzwischen ein bisschen verändert zu haben.
Beziehung: Nach Daichis Tod hat Tomoe sich enorm bemüht, wieder ein besseres Verhältnis zu ihrem Sohn zu finden, und Arata hat es sich gefallen lassen, auch aus eigenen Schuldgefühlen heraus. Ihre Beziehung - ein Minenfeld aus Unausgesprochenem und Unausprechlichem, das man nur als Gedankenleser unfallfrei navigieren kann - kompliziert zu nennen wäre eine himmelschreiende Untertreibung, aber sie kommen für den Moment gut miteinander zurecht ... irgendwie. Oh, die beiden mögen einander sehr, aber für den Moment steht einfach zu viel Ballast zwischen ihnen um wirklich offen sein zu können, und keiner hat den Mut etwas davon als erster anzusprechen. Bleibt zu hoffen dass sich das bald geben wird.
Bekannte und Freunde:
Yamanaka Utara (Mentor)
Alter: 68
Rang: Chuunin (Chakraforschung/Jutsuentwicklung, nur im Innendienst)
Nein, es ist kein Zufall, dass der Sohn von Nobus lautstärksten Kritikern dessen gerade Mal vier Jahre jüngere Chefentwicklerin als Lehrer zugewiesen bekam, auch wenn unklar ist wessen Idee das war. Utara ist politisch stets im Hintergrund geblieben und machte sich hinter den Kulissen sehr um die Clanjutsu verdient, auch wenn in der Clanöffentlichkeit (und in der allgemeinen Öffentlichkeit sowieso) immer Nobu als Anführer und ausgewiesener Praktiker im Vordergrund stand. Jedenfalls waren weder Arata noch sie sonderlich begeistert was das Arrangement anging - Ara, weil er damals wirklich nicht schon wieder in diesen ganzen politischen Mist reingezogen werden wollte und den Manipulationsversuch witterte, und Utara, weil sie sich nie für Kinder interessiert hat - aber der Junge hat sich als sehr gelehriger Schüler erwiesen und jegliche philosophische Diskussion geflissentlich unterlassen, sodass die Spannungen zwischen ihnen eher im Hintergrund existieren. Charakterlich ist Utara eine gnadenlose Pragmatikerin, die ihr fortgeschrittenes Alter nur zu gerne als Vorwand für ihre schamlose Ehrlichkeit und scharfe Zunge einsetzt.
Beziehung: ... Arata hat nicht wirklich unkomplizierte Beziehungen in seinen Clan, und die zu seiner Mentorin ist keine Ausnahme. Er hat sie soweit möglich frei von Vertrautheiten gehalten, sich aber auch jegliche Kritik verkniffen und ist strikt auf der fachlichen Ebene geblieben. Auf dieser funktioniert ihr Verhältnis hervorragend, aber Arata hat auch keine Ahnung, was die Frau nun wirklich von ihm hält, wenn sie denn überhaupt eine bestimmte Meinung zu ihm hat. Vielleicht ist er ihr aber auch einfach nur wurscht.
Persönlichkeit
Interessen:
Ara hat auf den ersten Blick ziemlich langweilige Hobbies für einen sechzehnjährigen Ninja, der (angeblich) Gedanken lesen kann - damit dass er gerne Gartenarbeit macht hat er an der Akademie jedenfalls kaum jemanden hinter dem Ofen hervorgelockt, und so ist es ihm eigentlich auch ganz recht. Er hat den größten Teil des Hofgartens in dem Mehrparteienhaus, zu dem seine kleine Wohnung gehört, für sich vereinnahmt, und beackert ihn vor allem am Wochenende fleißig. Überwiegend wachsen dort Rosen in verschiedensten Farben - teils Zierrosen, teils Duftsorten - und falls es jemals darauf ankommen sollte, eine Dame mit einer ausgefallenen Rose zu beeindrucken oder zwei seltene Sorten voneinander zu unterscheiden, kann man auf Aratas Fachkenntnisse zu dieser Pflanzengattung zählen. Er züchtet keine eigenen Sorten (so viel Freizeit hat er dann auch wieder nicht) aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und ja, er mag die Pflanzen - nicht unbedingt ihre romantischen Implikationen (siehe unten). An der Innenwand versucht er zwischenzeitlich Trauben anzubauen, aber ob das Experiment Früchte trägt, wird sich erst noch zeigen müssen. Arata hätte später gerne ein bisschen mehr Platz für sein Hobby, aber für den Moment reicht ihm der Hof - jede weitere Expansion würde nur zu Nachbarschaftskonflikten führen, und das kann er nun wirklich nicht brauchen.
Wenn er einmal drinnen bleiben muss oder will legt Arata sich gerne mal mit einem schönen dicken Buch ins Bett und kommt nach Möglichkeit den ganzen Tag nicht mehr raus. Wobei er wählerisch ist, was Bücher angeht - alles mit "psychologischem" Anspruch fliegt bei ihm von vornherein raus, weil er sehr wenig von der psychologischen Einsicht der meisten Schriftsteller hält - sehr dick aufgetragen und meistens stimmen nicht mal die Begriffe. Er hat allerdings ein Faible für zwei bestimmte Krimiautoren und versucht seit einer Weile, ihr bisheriges Gesamtwerk zusammenzukriegen ... ansonsten liest er auch psychologische Fachbücher, die Utara ihm als Hausaufgaben aufgetragen hat und vielleicht am liebsten solche über Gartenbau oder zumindest Romane mit sehr langatmigen Landschaftsbeschreibungen. Seit ein paar Monaten versucht er auch, sich das Zeichnen beizubringen, wobei er sich bisher auf Pflanzen beschränkt hat. Ara kommt mit Einsamkeit also durchaus zurecht, sie ist aber nicht sein bevorzugter Lebensstil - erstens hat er auch nicht so viele Bücher, zweitens macht es ihn mittelfristig schwermütig, zu viel Zeit nur mit seinen eigenen Gedanken zu verbringen.
Nein, lieber geht er vor die Tür und trifft sich mit Leuten - nach Möglichkeit nicht mit Verwandten, aber Jôsei ist groß! Arata geht tatsächlich gerne aus, auch wenn er eher der stille Typ Partybesucher ist. Ihm gefällt es einfach, ein bisschen Leben um sich zu haben, auch wenn er selbst immer ein bisschen zurückhaltend ist, direkt daran teilzunehmen - man findet ihn meistens eher am Rand in Gespräche verwickelt, und erst nach Überwindung eines gewissen Widerstands (oder nachdem seine Bekannten ihn am Kragen gepackt und hingeschleift haben) auf der Tanzfläche. Dabei ist er nicht mal schlecht! Eine gute Gegenstrategie dazu ist ihn erstmal ein bisschen betrunken zu kriegen. Oh, ja - Arata trinkt gerne Wein. Natürlich mit Maß und Vorsicht und nur in Gesellschaft (es hat eben doch Konsequenzen, umgeben von potentiellen Suchttherapeuten aufzuwachsen) aber für die betäubenden wie die aufheiternden Eigenschaften von Wein hat er genau so viel Verwendung wie für musikalische Ablenkung und eine Chance, sich mal anderer Leute Probleme anzuhören. Und eine Einladung zu einer halbwegs stilvollen Feier wird er selten ausschlagen. Auf der philosophischen Ebene legt Arata großen Wert auf die Wahrheit und würde sie einer bequemen Lüge jederzeit vorziehen - das ist ein bisschen heuchlerisch, wenn man bedenkt wie leicht er selbst die Unwahrheit sagt, sobald eine Frage für ihn zu unbequem wird, aber es erklärt seine starke Abneigung gegen Hokuspokus oder Küchenpsychologie.
Ein letztes kleines Hobby, das man von ihm nur erwarten würde wenn man ein Stück unter die Fassade geschaut hat, ist Poker. Utara hat ihm zu Beginn seiner Ausbildung beigebracht wie es funktioniert und beendet ihre Lehrstunden in der Regel mit einem Spiel - vielleicht als praktische Übung, vielleicht aber auch weil sie die ganze Mentorengeschichte nicht so furchtbar ernstnimmt und sich auch mal amüsieren will. Sie schlägt ihn natürlich, aber er ist wirklich gut - abartig gut, wenn man seinen Erfahrungsstand berücksichtigt. Und mittlerweile macht es ihm durchaus Spaß, auch wenn er meistens nur spielt wenn er aufgefordert wird. Unauffällig bleiben.
Abneigungen:
Viele Shinobi haben Spaß dabei, ihre Menschen einfach nur so zu beobachten, um sie "durchschauen" zu können - was Arata dezent auf die Nerven geht, wann immer er davon Wind bekommt. Unprovoziert offenbaren die meisten Menschen einfach keine tiefschürfenden Einzelheiten ihre Persönlichkeit, weil der Alltag nichts davon beansprucht. Und die Sorte Mensch die glaubt daraus viel zu lernen maßt sich für seinen Geschmack ein bisschen zu viel Verständnis der menschlichen Natur an. Sie wissen schon dass es Experten für sowas gibt, oder? Aber irgendwie denkt jeder, er könnte mitreden, nur weil es was mit Menschen zu tun hat. Nervig und in den meisten Fällen ein guter Weg sich selbst in die Irre zu führen. Überhaupt, selbstbewusst vorgetragene laienhafte Ideen von Psychologie (und die unendlichen Klischees darüber ...) sind eines der Dinge mit denen man ihn wirklich zuverlässig auf die Palme bringen kann ohne direkt persönlich zu werden. Aberglauben fällt in die gleiche Schublade: ob man jetzt Tarotkarten legt oder gutgläubigen Menschen aus der Hand liest, Arata sieht hinter diesen Praktiken nur viele Allgemeinplätze, ein bisschen Beobachtungsgabe und einen erschreckenden Mangel an Skrupeln oder Selbsteinsicht. Er hält wenig von Leuten die damit ihr Geld verdienen und neigt dazu, deren "Gläubigen" den Kopf zu waschen oder es wenigstens zu versuchen. Oder kurz gesagt: Der Yamanaka hat etwas gegen Amateure jeglicher Fasson.
Nur ... Leute die wirklich was von Menschen verstehen mag er auch nicht - zumindest wenn sie seinem Clan angehören, denn denen gegenüber fühlt er sich unterschwellig immer ein bisschen durchsichtiger als ihm lieb ist. Natürlich hat nicht jeder im Clan eine Vorstellung wer er überhaupt ist oder kann tatsächlich in seinen Kopf blicken, aber Arata fürchtet den Moment, da er mal wieder als Medium im Verknüpfungsritual dran sein wird - die letzten zwei Jahre hat er sich irgendwie davor drücken können, aber er weiß dass es lange nicht mehr dauern kann. Aus seiner Sicht ist die beste Maßnahme bis dahin, für seine Verwandtschaft möglichst uninteressant zu sein und ihnen aus dem Weg zu gehen, dann hat er es hoffentlich rasch hinter sich. Überhaupt vermeidet er die verschiedenen Arten von Clantreffen, denn abgesehen davon dass er im Schatten seiner Eltern steht und immer ein wenig kritisch beäugt wird (vor allem von der älteren Generation) ... etwa seit einem Jahr scheinen sich ein paar seiner Cousinen in den Kopf gesetzt zu haben dass er eine gute Partie wäre. Ein Grund mehr möglichst nie auf dem Clangelände zu sein ...
Und wie jeder Mensch hat auch Arata einen Haufen kleinerer Abneigungen, die einfach da sind - Zigarettenrauch etwa hat er sein Leben lang schon nicht ausstehen können, obwohl niemand in seiner Familie je geraucht hat, in Lokalen hält er sich strikt im Nichtraucherbereich auf. Und seit er die Haare lang trägt hat er Kommentare dahingehend, dass er damit doch wirklich wie ein Mädchen aussieht, auch gefressen - noch mehr allerdings das Getuschel bei jedem größeren Treffen, dass er sich doch langsam wirklich mal ein nettes Mädchen suchen könnte. Oder dass ein paar der anwesenden Damen doch mal die Initiative ergreifen sollten. Nicht zuletzt weil er ziemlich sicher ist dass sie das tun werden. Außerdem ist Arata fest davon überzeugt dass Kaffee gottverdammt ekelhaft schmeckt - wenn er welchen trinkt, dann nur unter Gewaltandrohung oder in absoluten, katerbedingten Notsituationen.
Mag:
- Gartenarbeit
- Gespräche mit anderen (über sie)
- Seine Privatsphäre
- Die Wahrheit
- Rosen
- Grünen Tee
- Stilvolle Bars
- Musik
- Wein
- Poker
Hasst:
- Amateure die sich was auf ihre Menschenkenntnis einbilden
- Laienpsychologie überhaupt
- Andere Yamanaka (die meisten)
- Gespräche über sich
- Kuppelversuche die ihn involvieren
- Raucher
- Jeden der ihm nahelegt sich die Haare zu schneiden
- Aberglauben
- Kaffee
- Schnecken in seinem Hofgarten!!!
Verhalten:
In der ersten Anschauung ist Arata einfach ein ganz netter Junge - er ist zu den meisten Leuten höflich, hört aufmerksam zu was man ihm erzählt, und drückt sich rücksichtsvoll, aber nicht überkandidelt aus. Wenn er gefragt wird gibt er Antworten, und er kann ganz gut Konversation machen, dass die Minuten nur so hinplätschern. Noch mehr als das ist er aber ein hervorragender Zuhörer - aufmerksam, aber nicht aufdringlich, verständnisvoll und nicht wertend, und einfühlsam ohne Platitüden zu klopfen. Diesem tiefschürfend-hilfreichen Eindruck kommt zugute, dass er auf sich allein gestellt auch ein wenig zurückhaltend ist. Keineswegs schüchtern, aber auf einer lebhaften Party eher der Typ, der sich mit einer kleineren Gruppe Bekannter an den Rand setzt und zuschaut, wie sich auf der Tanzfläche die Gesprächsthemen der nächsten drei Wochen entfalten - ins Zentrum der Aufmerksamkeit muss man ihn in der Regel ein bisschen schubsen, im Übergangsbereich gefällt es ihm besser. Trotzdem wirkt er nicht verschlossen oder verhuscht, sondern spricht freimütig über alles und ist sich auch nicht zu schade, eine Meinung zu haben oder mal über privaten Stress zu reden. Mit Leuten, denen man soetwas anvertrauen kann, versteht sich. Was nur den wenigsten auffallen wird ist dass er in solchen Gesprächen allenfalls die Oberfläche ankratzt und die wirklichen Geschehnisse durch Auslassung doch ziemlich verzerrt widergibt, sobald es ihm zu privat wird - über "Stress zuhause" während des Abschlussjahres redet er zum Beispiel freimütig, aber weder der verstorbene Vater noch die verworrene Gesamtsituation werden Erwähnung finden, wenn der Gesprächspartner es nicht sowieso schon weiß. Er neigt auch dazu, Gespräche sehr gezielt von sich selbst abzulenken, wann immer es ihm zu tiefgehend wird.
Humor hat Arata durchaus - er ist nur ein bisschen versteckt. An sein Kichern muss man sich vielleicht erstmal gewöhnen, aber in der richtigen Gesellschaft (und ein bisschen betrunken) kann er regelrecht albern sein. In der Gesamtschau mit seinem zierlichen Körperbau, weicher Stimme und gepflegtem Äußeren könnte mit dem Eindruck nach Hause gehen, dass Arata der Typ ist, der stets brav seine Hausaufgaben machte, in der ersten Reihe saß, und vermutlich regelmäßig angepappte Kaugummis mit einem zarten Lächeln von seinem Stuhl gekratzt hat ehe er sich draufsetzte. Ein bisschen still, höflich ... gut, seine Fassung kann von unten betrachtet schon mal wie Arroganz wirken, aber einen Anlass ihn wirklich nicht zu mögen sollte eigentlich niemand finden.
Insgesamt ist der Yamanaka schwer zu provozieren - egal ob man ihn mit seinen langen Haaren oder mangelhaften körperlichen Fähigkeiten aufzieht, Arata wird vermutlich erstmal nur mit den Schultern zucken oder es augenrollend zur Kenntnis nehmen ohne zu antworten, diese Sorte Spitze gleitet an ihm ab wie Wasser. Wenn er dagegen wirklich mal gereizt ist, fängt er freilich irgendwann an bissig zu werden - und dann kann er durchaus gemein sein: Er hat ein unnatürliches Talent, schmerzhafte Worte zu finden, und hält sich damit auch nicht zurück wenn er ein erstmal ein richtiges Problem mit jemandem hat. Arata ist sich dann auch nicht mehr zu schade, Vertraulichkeiten zu brechen oder weit unter die Gürtellinie zu zielen um zu unterstreichen dass man ihn besser nicht so verärgert - es kommt aber selten so weit mit ihm, weil er seine Beziehungen normalerweise vorsichtig von Zusammenstößen freihält. Was er nie tut ist körperlich aggressiv werden - man hat ihn noch nicht mal einen Stift werfen oder einen Stuhl umstoßen sehen, vielleicht weil er ganz gut weiß dass er in einer Schlägerei schlechte Karten hätte. Naja ... und er ist lausig in Entschuldigungen. Das beste was man normalerweise von ihm hören wird ist das genuschelte Eingeständnis dass er sich eben geirrt hat. Zum Glück muss er selten welche machen.
Wesen:
Arata ist im Kern seines Wesens eigentlich ziemlich unkompliziert: Er will Freunde finden, geliebt werden und zurück lieben, irgendwie beruflich erfolgreich sein, und wenn zwischendurch noch Zeit für ein bisschen Genuss ist wäre alles wunderbar. Dem stehen allerdings ein paar Dinge entgegen - so weiß er zum Beispiel nicht, auf welche Art er überhaupt beruflich erfolgreich sein möchte, und ist innerlich ziemlich unsicher, welcher Weg für ihn der richtige sein wird: Er hält sich zwar nicht gerade für berufen, anderer Leute seelisches Geröll zu entsorgen und hat sich vor drei Jahren auch für den Berufsweg als Shinobi entschieden - hat aber auch genug von seinen Eltern mitgenommen um einen eher zynischen Blick auf das Ninjadasein an sich zu haben, und zugegeben Freude daran, sich anderer Leute Probleme anzuhören. Dinge wie hochtrabender Idealismus sind überhaupt nicht seine Sache, und auch seinen jetzt einmal erlernten Beruf betrachtet er als grau und kompliziert, fernab von der kindlichen Begeisterung, die er vielen jüngeren Genin unterstellt. Oder der Naivität, die er auch hinter manchen älterem Kollegen vermutet. Er selbst hatte vermutlich beides, als er sich mit dreizehn entschieden hat, und macht jetzt vor allem weiter weil er die investierte Zeit nicht wegwerfen möchte. Innerlich beginnt er schon zu vermuten dass es Dinge wie Perfektion gar nicht gibt und er einfach das beste aus dem machen sollte was er hat, aber noch fehlt ihm die Bereitschaft, sich wirklich darauf festzulegen - im Moment driftet Arata viel, ohne es sich anmerken zu lassen, und es bleibt abzuwarten, ob sich das mit den ersten Einsätzen verbessert.
Und auch das mit den Freunden ist nicht so einfach - Aratas eigentlich umgängliche, aber in privaten Dingen verschlossene und hin und wieder manipulative Art speist sich aus einem tief sitzenden Grundmisstrauen gegenüber jedem, den er nicht bis auf die nackte Seele kennt. Und einigen Leuten misstraut er auch gerade weil ihre Seele unbekleidet hässlich wie die Nacht ist, also bietet auch das keine Garantie. Während er selbst immer möglichst viel Einsicht in andere anstrebt, missfällt es Arata umgekehrt, wenn man ihn zu tief durchschaut - nicht weil er etwas bestimmtes zu verstecken hätte, sondern weil das eine notwendige Voraussetzung ist um ihn für irgendetwas benutzen zu können, und ihm das Gefühl gibt in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein. Sein idealer Gesprächspartner wäre dementsprechend jemand der viel über sich redet und dafür bei ihm nicht allzu tief bohrt - und da die meisten Leute so nicht funktionieren bleibt er stets wachsam: Arata kann Beziehungen nur mit einer gewissen Anstrengung nicht vom mechanischen Standpunkt eines Politikers oder Kriminalpsychologen betrachten, die hinter jeder Aktion ein tieferes Motiv suchen und analysieren, wie sie den Dialog zu ihrem Vorteil lenken können. Das heißt nicht dass er immer ein hintersinniges Motiv erkennt - dem Himmel sei dank tut er das nicht oft - aber er sucht danach. Und wenn er fündig wird, nimmt das verdammt persönlich, denn er kann es wirklich nicht ausstehen, für irgendeinen Zweck gespielt zu werden. Auch wenn es banal oder scherzhaft es sein sollte, er wird es nicht gut finden, und ernsthafte Manipulationsversuche sind eine der wenigen patenten Methoden ihn stinksauer zu machen. Und was das angeht ist er nachtragend.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Arata hat ein bemerkenswert gutes Gespür für die menschliche Natur, das sich nur teilweise aus seiner Ausbildung erklären lässt - es liegt ihm offensichtlich. Er braucht nicht lange, um einen guten Eindruck von jemandes Verhaltensweisen und den darunter liegenden Motiven zu gewinnen. Das ist auch der Grund, warum er so "gut" darin ist, verletzend zu sein, wenn er mal austickt - wenn man versteht was einen Menschen im Innersten zum Handeln bewegt ist es relativ einfach, ihm in die verbale Intimzone zu grätschen. Umgekehrt hat das Aufwachsen als Kind politischer Außenseiter im Yamanaka-Clan ihn auch darin geschult, sich seine eigenen Ansichten nicht anmerken zu lassen - er ist zwar nicht unbedingt ein guter Schauspieler (er hat wenig Ausstrahlung) aber Arata kann sehr undurchschaubar sein, wenn er das möchte. Und solange er nur die Wahrheit verdreht und nicht freie Erfindungen als Tatsachen hinstellen muss, ist er auch ein überzeugender Lügner. Seine Fähigkeit, die eigenen Motive und Gedanken streng für sich zu behalten erlaubt ihm auch sich mit wenig Reibung an viele Persönlichkeiten anzupassen, egal wie genau sie ticken - wenn Arata mit jemandem aneckt, dann praktisch immer weil er es in diesem Moment will, und nicht aus Versehen. Die Zähne zusammenbeißen und mit jemandem zusammenarbeiten der ihm persönlich unsympathisch ist? Ohne sich etwas anmerken zu lassen? Kein Problem - das tut Arata schon seit Jahren.
Dass er körperlichen Zusammenstößen aus Gründen mangelnder Tauglichkeit immer aus dem Weg gegangen ist - und überhaupt ungern negative Aufmerksamkeit auf sich zieht - bedeutet auch, dass er recht gut darin geworden ist, seinen Ärger in Bahnen zu lenken die ihm nicht gefährlich werden. Ja, Arata mag selten mal die Nerven verlieren und Leute anschnappen, aber nur wenn er sicher ist, dass er dafür nicht in Gefahr kommt, und er ist sehr resistent gegen jede gezielte Provokation: Eine Beleidigung mag ihn wütend machen, aber er wird deshalb keine Dummheiten anstellen. Oder zumindest nicht die, die derjenige im Sinn hatte. Er neigt generell nicht zum Übermut, und wenn man jemanden sucht der ungeachtet von persönlichem Empfinden dem Plan folgt: Auf Arata kann man zählen.
Aber genug vom Schall, reden wir über Rauch! Unter den Ninjafähigkeiten scheint eine ganz klar als Aratas Spezialität heraus, und das ist Ninjutsu. Keiner war mehr überrascht als er, als er ausgerechnet für Feuer eine so starke Affinität demonstrierte, aber er hat innerhalb von zwei Jahren schon bemerkenswert viel daraus gemacht. Auch die Lehrer, die ansonsten eher eingeschränkt zufrieden mit dem Talent des Jungen waren, haben ihn in diesem Punkt eine große Zukunft prophezeiht, und Gerüchten zufolge hat er sich bei seinen Übungen noch nicht ein einziges Mal die langen Haare angeschmort. Möglich dass das erfunden ist - er selbst hat es nie behauptet - Tatsache bleibt dass er jetzt schon ungewöhnlich gute Chakrakontrolle für seinen Fähigkeitsstand hat, und sich ziemlich sicher noch weiterentwickeln wird.
Schwächen:
Es führt kein Weg drumrum - Arata ist körperlich schwach, und das in praktisch jeder Hinsicht. Eine komplette Lusche und ein hoffnungsloser Fall, um es in seinen eigenen Worten zu sagen, und das einzig positive was er an seinen Fähigkeiten im Bereich Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer hervorhebt ist, dass er nicht rumjammert und sich wenigstens bemüht. Das macht es allerdings nicht wirklich besser, nur weniger nervig für den Rest der Welt. Das einzige Feld in dem er nicht völlig talentfrei, sondern nur normal mittelprächtig bleibt ist Geschick und Koordination. Aber allein damit gewinnt man ninjamäßig auch keinen Blumentopf, was uns elegant zum zweiten Schwachpunkt fühlt - wer im körperlichen Kampf so schlechte natürliche Voraussetzungen mitbringt wie Ara, muss mit seiner Technik punkten, und auch die ist bestenfalls durchschnittlich und grundsätzlich eher uninspiriert - es liegt ihm einfach nicht, auch wenn er sich bemüht. Wenn ein kompetenter und entschiedener Angreifer (oder ein Betrunkener mit einer Bierflasche) einmal nah an ihn rankommt, liegt Arata vermutlich in zwei Sekunden mit einem interessanten neuen Bluterguss am Boden. Aber zumindest würde er es tapfer ertragen.
Auf Distanz sieht es für ihn insgesamt schon besser aus - aber Vorsicht, denn bei allem Talent im Ninjutsu ist der Junge hier bisher ein ziemlich eingleisiges Wunder. Falls er jemanden oder etwas finden sollte das sich nicht zügig wegbrennen lässt, sieht die Situation sicher ganz flott wieder aus wie im direkten Nahkampf - vielleicht ein my besser, weil er beim reinen Ausweichen ein bisschen bessere Karten hätte. Ob seine Knochen wenigstens schnell heilen? Na, man sollte sich nicht drauf verlassen.
Auf der charakterlichen Ebene sollte man - bei allen Vorteilen, die eine eher zurückhaltende, geheimniskrämerische Natur wie seine im Kriegs- und Spionagegeschäft sicher bietet - auch nicht vergessen, dass Arata nicht direkt eine inspirierende Persönlichkeit besitzt. Wenn es darum gehen soll, schnell Sympathien zu gewinnen, sich in einer Debatte durchzusetzen, jemandes Mut zu wecken oder einen Gegner einzuschüchtern, sollte das besser jemand anderes übernehmen, Ara funktioniert auch sozial besser in der zweiter Reihe.
Und ja - natürlich spricht er als pubertierender Spross von zwei notorischen Psycho-Menschen nie im Leben freiwillig über sein privates seelisches Geröll, auf welchem Planeten seid ihr denn aufgewachsen? Arata mag bereitwillig mitteilen dass er grad Stress hat oder irgendjemand ihm auf die Nerven geht, aber sich - wirklich sich, nicht irgendeinen banalen Alltagsquatsch - jemandem anvertrauen kann er nicht. Oder wird zumindest darauf bestehen dass er es nicht kann, und seine Fassade ist so solide dass er sicher Schwierigkeiten hätte daraus auszubrechen wenn er wollte. Nun ist Arata bisher ein ziemlich gut angepasster junger Mann und das macht somit nicht unbedingt eine Charakterschwäche aus, aber sein ausgeprägter Hang zur Privatheit greift manchmal auch auf Dinge über die nicht wirklich privat bleiben müssten. Er sieht schließlich viel, und oft lohnt es sich zu warten, bevor man irgendwelche voreiligen Schlüsse zieht, oder? Im Zweifel behält er also die meisten Beobachtungen und Gedanken erstmal für sich um zu schauen, wie sie richtig zu interpretieren sind, und das kann durchaus mal ein Problem werden, wenn er Wissen hortet, dass sich später als wichtig herausstellt: Wie ein Politiker unter Druck neigt er dann dazu, Fragen an ihn zwar wahrheitsgemäß, aber nur im engerem Sinne zu beantworten und sich weitere Ausführungen zu sparen, auch wenn er mehr sagen könnte. Etwa, dass der Kontaktmann ihnen eben zwar keine erschwindelten Informationen gegeben hat, aber während des Smalltalk davor an mindestens vier Stellen gelogen hat - falls sich später herausstellt dass das gar nicht ihr Kontakt war, sondern ein Agent, der dessen Identität angenommen und sofort seine Kumpel alarmiert hat, ginge das folgende Scharmützel auf seine Kappe.
Geschichte
Aratas Geburt im Yamanaka-Clan stand von Anfang an unter keinem besonders guten Stern. Seine Eltern - beide Yamanaka und damals blutjung - gehörten zu den wenigen politisch engagierten Clanmitgliedern, die von Anfang an klar und deutlich gegen Nobus Führerschaft opponiert hatten, und sie legten diese Position auch nach seiner (für sie erschreckenden) Wahl zum Clanoberhaupt nicht ab, sondern wurden höchstens noch lauter. Ja, sie stellten mehr als einmal die Legitimität des Ergebnisses infrage, denn ein so ambitionierter Mann wie Nobu sei weder der richtige Anführer für den Clan (wann hätte der Clan sich je einem Machtpolitiker wie ihm anvertraut?) noch würde er wirklich bereit sein, die organisatorischen Probleme des Clans zu lösen - allenfalls könnte er sie unter seiner Führung nach außen hin vereinen und eine eigene Dynastie errichten, ohne dass es nach innen eine wirkliche Verbesserung gab. Untragbar! Wenn der Clan wachsen sollte, dann musste es geschehen ohne seinen Mitgliedern die Freiheit zu nehmen - und die Richtung, in die Nobu die Forschung über ihre Clantechniken lenkte, misfiel beiden zutiefst. Kannte der Mann gar keine ethischen Grenzen in seinem Streben nach Macht?
Nunja. Das von ihnen prophezeihte passierte leider genau so, und während der Clan unter Nobus Führerschaft straffer organisiert und nach außen einflussreicher wurde, schwand auch zunehmend die Hoffnung auf eine Alternative zum neuen Clanoberhaupt, da der Mann sich bester Gesundheit erfreute, Speisen mit Knochen strikt vermied, und für den Fall der Fälle schon mehrere Kinder für die Nachfolge bereit hielt. Das ursprüngliche Problem - dass man sich in der Masse des Clans einfach nie genug interessiert hatte, um eine Organisation in der demokratischen Versammlung wirklich funktionieren zu lassen (oder um mehr als einen geübten Politiker pro Generation hervorzubringen) - packte Nobu in all seinen Bemühungen nie an, und warum sollte er auch? Sie wurden nicht daran gehindert, diese Meinungen zu äußern, sahen sich sozial aber ziemlich schnell und mit eiserner Konsequenz isoliert. Bis auf eine Handvoll Gleichgesinnter blieben sie außerhalb der clanweiten Versammlungen fortan allein, und dass man sich durch die Verknüpfungsrituale gegenseitig besser kannte den je trug nur dazu bei, dass die sozialen Grenzen umso schärfer gezogen wurden. Kennen heißt schließlich nicht Mögen.
Arata platzte seinen politisch engagierten Eltern eher überraschend in all das - sie hatten in ihrem Alter nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet - war, als es soweit war, aber ein Wunschkind und wurde die ersten Jahre liebevoll erzogen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er mitbekam, dass in ihrem Umfeld etwas faul war. Er durfte zwar mit den anderen Clankindern spielen - und speziell ihre Eltern schienen sehr interessiert daran, dass er sie alle kennenlernte - aber seine Eltern schienen jedes Mal irgendwie unwillig, ihn mit den meisten davon gehen zu lassen. Oder erzählten ihm davor oder danach irgendetwas wichtiges über den Clan oder Gut und Böse, dass er bloß nicht vergessen sollte. Mit elf kapierte er schließlich endgültig, woher der Wind wehte - der Rest des Clans hatte seine Eltern schon vor Jahren an den Rand gedrängt, weil sie anderer Meinung waren, und dass sie sich alle furchtbar für ihn interessierten, hatte vor allem damit zu tun dass man ihn auch noch vereinnahmen wollte. Nicht gerade eine schöne Einsicht für einen Elfjährigen, und es wurde nicht wesentlich besser als er mit dreizehn zu der Auffassung kam, dass seine Eltern auf ihre Art nicht viel besser waren: Wann hatten sie ihm Gelegenheit zu einer eigenen Meinung gegeben, darauf vertraut, dass er schon das richtige denken würde? Nie - sie hatten ihm so oft vorgebetet was richtig und falsch war, dass er argwöhnte, in dieser Hinsicht gar keine Ideen zu haben die wirklich ihm gehörten - nur einen großen Haufen Gedanken von seinen Eltern und einen kleineren Haufen, den er sich trotz redlicher Bemühungen vom Rest des Clans eingefangen hatte. Außerdem waren sie beide in ihrer Art auch Heuchler - wenn sie es so furchtbar fanden was passiert war, warum lebten sie noch im Clan? Und warum war seine Mutter mit den Techniken, die sie aus philosophischer Sicht so sehr ablehnte, eine erfolgreiche Jonin geworden?! Müßig zu sagen, dass Aratas Pubertät einen holprigen Start nahm, und er mehr als einmal mehrere Monate am Stück nicht mit seinen Eltern redete, ohne sich auch dem Rest des Clans wirklich zuzuwenden - er war entschlossen seinen eigenen Weg zu gehen, auch wenn er nicht wirklich wusste wo der hinführen sollte, oder warum überhaupt. Aus dieser Stimmung heraus entschied er sich dann auch gegen den Willen seiner Eltern, selbst Shinobi zu werden und die fortgeschrittenen Clantechniken zu lernen - auch wenn er noch nicht sicher war wie weit er in diese Richtung gehen wollte, es war wohl der beste erste Schritt der sich ihm anbot.
Dann wies man ihm Nobus alte Chef-Theoretikerin Utara als Mentor zu, und Arata fühlte sich vom Schicksal (respektive der Clanführung) dezent verspottet. Aber was half's? Wegen dieser Einzelheit wollte er keinen Rückzieher machen, und wer auch immer diese glorreiche Idee gehabt hatte, dürfte ihn entsprechend gut gekannt haben - wundert es jemanden, dass Arata kein sonderlich großer Fan des Verknüpfungsrituals ist? Aber sein Unterricht verlief gut, und fand ja ohnehin zum übergroßen Teil auf der Ninja-Akademie statt. Dort gefiel es dem Jungen tatsächlich ziemlich, auch wenn viele Mitschüler jünger waren als er - allein die Tatsache dass ihn hier niemand kannte und auch nie in seinen Kopf schauen würde machte die Schule in den folgenden beiden Jahren zu einem seiner Lieblingsorte, und er entfremdete sich über ein Jahr ziemlich von seinen Eltern. Gelegentliche Konfrontationen einmal abgesehen freundete er sich vorsichtig mit ein paar Klassenkameraden an und wagte sich an die ersten Lehrstunden mit Utara, da erfreulich reibungslos abliefen. Es hätte vielleicht alles eine ganz andere Wendung nehmen (und seinen Eltern das Herz brechen) können, wenn nicht zum Beginn des Folgejahres sein Vater gestorben wäre - kurz nach Aratas vierzehntem Geburtstag, den sie nicht gefeiert hatten. Er hat eher verschwommene Erinnerungen an den Tag, weiß aber noch sehr gut, dass er mit seiner Mutter im Besucherraum der Intensivstation saß, still in die letzten Taschentücher weinte, und mehr als dankbar war, ohne Diskussion wieder umarmt zu werden. Seitdem sprechen sie wieder, und keiner der beiden möchte diesen teuer erkauften Frieden riskieren. Über die schweren Monate, die dem Todesfall folgten, fiel Arata ein wenig aus seinen beginnenden Freundschaften an der Akademie, da in seinem Jahrgang erstaunlich wenige Kinder tote Eltern hatten und demnach keiner so recht wusste, wie man mit ihm umgehen sollte - und auch Arata hatte nicht sonderlich viel Lust die Stimmung damit runterzuziehen, und musste eine Pause einlegen. Sein Abschluss verzögerte sich wegen dieser Phase ein paar Monate, weil er nicht termingerecht zur Prüfung antreten konnte, aber inzwischen hat er die Sache hinter sich. So richtig weiß er nicht, was er jetzt damit anfangen will - oder ob es überhaupt eine gute Idee war - aber jetzt ist er schon einmal so weit gekommen und entschlossen, diesen Weg noch ein paar Schritte weiterzugehen, ehe er sich entscheidet. Vielleicht macht es ihm ja wenigstens Spaß. Das wäre ein guter erster Schritt.
Charakterbild
Arata in seinen förmlichsten Sachen. Das Foto stammt von einer claninternen Hochzeit, vor der er sich nicht drücken konnte - und eine furchtbar hartnäckige Brautjungfer bestand darauf ihn alleine abzulichten.[/center]
Schreibprobe
Ein experimenteller, technomäßiger Beat wummerte durch die kleine Szenekneipe am Rand von Jôseis Künstlergegend, und eine junge Frau im Rollkragenpullover sang sich mit Leib und Seele durch die nur teilweise nachvollziehbaren Zeilen ihres Textes dazu. Es schien sich irgendwie um die Revolution, ein blutiges Gefecht und einsame Herzen gleichzeitig zu drehen, aber der genaue Zusammenhang blieb schwammig, weil es darauf sowieso nicht ankam. Hier kamen normalerweise nur Leute hin, die etwas bestimmtes suchten. Etwas bestimmtes, das manchmal mit alternativen Beats und Revolutionen zu tun hatte, oft aber auch einfach mit der Gelegenheit Karaoke zu üben ohne sich vor einem größeren Publikum zu blamieren. Arata konnte das verstehen - er selbst kam her, weil er in diesem Umfeld mit seinen Haaren kaum hervorstach - eher noch damit dass er keine Sandalen trug. Er konnte aber auch die andere Gruppe Gäste verstehen, die herkamen weil ein Teil der Tische durch eine überraschend solide Trennwand aus der Sichtlinie der Theke fiel: Wenn die Musik laut genug war, konnte man hier anscheinend ganz gut mit Betäubungsmitteln handeln. Diese Gruppe war ihm vertraut, weil er selbst meistens in der Ecke saß, obwohl er gar kein Interesse an Pillen und Kräutern hatte - hier war es einfach besonders ruhig, und dafür dass man in einer Kneipe saß war es beinahe schon privat. Ein guter Ort um sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Arata unterhielt sich gern in Kneipen, und heute abend war keine Ausnahme.
"... und dann hat er mich in dieses furchtbar teure Fischlokal eingeladen und es war nett und romantisch und alles, aber- es wirkte so künstlich, verstehst du?"
Arata nickte. Sein Blick brachte zum Ausdruck dass er sich sehr interessierte, und das war auch die Wahrheit. Er hatte nie Therapeut werden wollen, weil das hieße, anderer Leute Probleme auch lösen zu müssen - aber sie einfach nur zu hören war schon ziemlich faszinierend, das gestand er sich ein. Und jetzt wo er sich lange entschieden hatte erschien es ihm natürlich wieder verlockender. "Hmhm. Vielleicht gibt er sich zu viel Mühe, es perfekt zu machen?" Bot er an, und nippte an seinem Glas. "Ich hatte schon den Eindruck dass er es ernst meint. Vielleicht befürchtet er, ohne diese Fassade nicht gut genug zu sein... ?"
Eine Stunde später - das Gespräch hatte sich zwischenzeitlich auch um Musik, wirksame Mittel gegen Nacktschnecken im Garten und die neue Single ihrer Lieblingsbands gedreht - verabschiedete Makoto sich wieder, und Arata stand auf, um die Getränke zu bezahlen. Unterwegs lief er einem der Beatrevolutionäre über den Weg, der ihn anhielt und demonstrativ den Kopf schüttelte. "Ich weiß echt nicht, Ara ... so wie sie dich anguckt hättest du vor Monaten bei ihr landen können." Der so Angesprochene rollte mit den Augen, aber es hatte bei aller Frustration etwas Wohlwollendes. "Ich kann mich auch mit Menschen unterhalten die zufällig Brüste haben, Koji. Glaub mir, das ist nicht 'meine Masche'. Ich rede einfach gerne mit Leuten." Arata zuckte mit den Schultern und entschied sich für die klassische Vorwärtsentlastung, ehe das Gespräch sich ernsthaft ihm zuwandte. "Abgesehen davon wären wir ein furchtbares Paar. Sag mal, spielt ihr Freitag wirklich in diesem seelenlosen Laden in der Einkaufspassage? Wo ist dein revolutionärer Geist geblieben?"
Nicht, dass Arata sich persönlich viel um die Revolution scherte. Er wäre sogar gekommen, aber Freitag würde er sich seinen ersten Einsatz abholen dürfen - ein Ausblick, bei dem er immer noch nicht richtig wusste, was er davon halten wollte - und wäre damit vielleicht den ganzen Tag beschäftigt. Die Bemerkung brachte Kojis Mund allerdings zum Zuschnappen, und Arata lavierte sich mit einem freundlichen Lächeln an ihm vorbei zur Theke. Vielleicht würde er seine harmlose Stichelei ja bald schon vermissen. Lieber Himmel.
Persönliche Daten
Name: Yamanaka
Vorname: Arata
Spitzname: "Ara" - ist ihm ebenso recht
Geburtstag: 3. Februar
Größe: 170 cm
Gewicht: 50 kg
Alter: 16 Jahre
Augenfarbe: Grün
Haarfarbe: Blond
Aussehen: Das erste was einem an Arata auffallen wird, sind die Haare. Sattes, goldenes Blond ergießt sich in weitgehend ungezähmtem Zustand und leicht gewellt bis über die schmalen Schulterblätter, und nur über der Stirn ist die Haarpracht in einem großzügigen Pony geschnitten worden. Eigentlich ganz so, wie man sich eine Yamanaka vorstellt, nur die tiefen dunkelgrünen Augen passen nicht ganz ins Bi-
Oh, ähm, ups. Arata scheint ein Junge zu sein?
Naja, wie gesagt, die Augenfarbe passt mit dunkelgrün nicht perfekt ins Klischee eines Yamanaka, dafür ist er allerdings sehr auffallend blond. Die langen Haare trägt er meistens offen, für Gartenarbeit oder ernsthafte Einsätze aber auch zum Pferdeschwanz gebunden oder geflochten. Sein Körperbau ist für sein Alter eher auf der zierlichen Seite, wenn auch nicht wirklich klein. Die Hände sind feingliedrig und schmal, die Füße eher klein als groß, und nur vereinzelt zeichnen sich unter der Haut Umrisse von Muskeln ab; und auch wenn dann hauptsächlich weil kein Fett darüberliegt, das sie maskieren könnte. Dass Arata gelegentlich für eine Frau gehalten wird liegt aber nicht nur an Körperbau und Frisur, es hängt auch damit zusammen dass er einfach ein hübsches Gesicht hat - ebenmäßige Züge, glatte Haut, zierliche Nase und insgesamt einen eher fein gebauten Schädel, auch wenn die Kieferpartie eigentlich keine weibliche Form hat. Auf solche Details muss man im Angesicht der Haare allerdings erstmal achten - wenn er sie häufiger zurückbinden oder endlich mal wieder schneiden lassen würde, Arata würde deutlich weniger Enttäuschungen auslösen. Seine Kleidung wenigstens ist meistens eindeutig: Im Alltag trägt er T-Shirts und Hosen wie praktisch jeder andere auch und tendiert dabei zu hellen, aber nicht schrillen Farben - gelb, grau, grün und blau sind typisch, ganz in dunkel sieht man ihn dagegen recht selten. Sein Stil bei Straßenkleidern ist dabei eher unauffällig, er trägt aber recht lange in den Frühling hinein und schon früh im Herbst langärmelige Pullover und selten kurze Hosen oder gar Sandalen, da er leicht friert.
Arata besitzt auch traditionellere Kleidung, die meistens bei Clanangelegenheiten oder Feierlichkeiten zum Einsatz kommt, im Alltag trägt er sie vor allem nicht weil er keine Lust hat wie eine im Straßentrubel verlorengegangene Tempeldienerin auszusehen - und weil sie zumindest in seinen Augen "Yamanaka" schreien. Eine Zugehörigkeit, die er zwar nicht abstreitet, aber nicht unbedingt auf den ersten Blick offensichtlich machen muss.
Besondere Merkmale:
Wirklich "besondere" Merkmale hat Arata nicht - er sieht nicht wirklich alltäglich aus, zugegeben, aber das ist eher die Summe der Einzelteile als irgendein besonderes Merkmal. Seine gelegentliche Ähnlichkeit zu einer jungen Frau mit fantastischen Haaren ist halt manchmal hervostechend. Die spielt aber nur eine Rolle wenn es dunkel oder halbdunkel ist. Oder wenn man ihn nicht direkt von vorne sieht. Oder betrunken ist. Oder einfach verweifelt genug. Oder ... okay, okay, doch, es ist ziemlich ausgeprägt wenn man nicht richtig scharf hinschaut. Trotzdem, man merkt es eigentlich recht zeitig - der Yamanaka hat zwar nicht unbedingt eine Bassstimme, aber er klingt nicht wirklich wie eine Frau, und bewegt sich auch nicht wie eine. Und falls das Missverständnis offenkundig wird berichtigt er es auch freundlicherweise selbst. Warum er die Haare lang trägt? Sie gefallen ihm eben so, und er ist zu stur sich darin umstimmen zu lassen. Außerdem weiß er aus zuverlässiger Quelle dass diese Frisur ihm ein paar zudringliche Cousinen vom Hals hält, die sowas für Männer unmöglich finden - jetzt was dran zu ändern wäre Gift für seinen Seelenfrieden.
Wenn man ihn über längere Zeit kennt (oder es gewohnt ist starke Reaktionen von seinen Mitmenschen zu kriegen) wird man auch bemerken, dass Arata ein ziemliches Pokerface hat - in seiner Miene findet man in der Regel kaum Hinweise darauf, wie er sich fühlt. Eine andere Auffälligkeit, die man an ihm bemerken kann, wenn man wirklich genau hinschaut, sind einzelne kleine Kratzer und Narben an seinen Händen - und wenn er sehr überraschend los musste gelegentlich auch mal Erdspuren. Obwohl sie rein vom Aussehen hervorragend für Klavierspiel geeignet wären, hat Arata mit seinen Händen offensichtlich Kontakt mit Handarbeit von der stacheligen Sorte - wer Rosen pflanzen will, muss sich halt auf ein bisschen Schmerz einstellen.
Herkunft und Bekanntschaften
Herkunft: Shirogakure
Wohnort: Shirogakure, kleine Wohnung bei den Ninjaunterkünften
Verwandte:
Yamanaka Daichi (Vater)
Alter: 55 Jahre (verstorben)
Rang: - (Psychotherapeut)
Daichi war sein Leben lang der Therapie seelischer Erkrankungen und der Moralphilosophie verschrieben - auch wenn es in den späteren Jahren schwer wurde, ihn und seine Frau als politische Wesen außeinander zu halten, er war es wohl, von dem die unerschütterlichen Überzeugungen ausgingen, an denen sich damals auch ihre Beziehung entzündete. Er hat seine Clantechniken zeitlebens nur zu medizinischen Zwecken und mit großer Zurückhaltung eingesetzt, bis seine Berufung ihn indirekt das Leben kostete - während eines saisonalen Meningitis-Ausbruchs in Shirogakure wurden einige Patienten ursprünglich für geisteskrank gehalten, und während ihres kurzen Aufenthaltes in der Psychiatrie steckte Daichi sich bei einem davon an - und verstarb nur wenige Tage später an einer fulminanten Gehirnhautentzündung, während der Überträger sich heute recht guter Gesundheit erfreut.
Beziehung: ... Arata redet freiwillig nicht über seinen Vater, schon bevor er verstorben ist nicht, und vermutlich wissen nur andere Yamanaka, dass er es bereut, sich vor seinem Tod nicht zumindest versuchsweise wieder versöhnt zu haben. Dem Rest der Welt erzählt er nicht mal dass ein Vater existiert hat.
Yamanaka Tomoe (Mutter)
Alter: 50 Jahre
Rang: Jonin
Tomoe war der lautere und stürmischere Part des Zweigespanns, und so übersehen heute auch viele, die es besser wissen müssten, dass es Daichi war, der sie mit seinen Idealen ansteckte, und nicht umgekehrt - es ist komisch, welche Dynamik so eine Ehe manchmal entwickelt, nicht wahr? Daichi hat seiner Frau nie in ihren Shinobi-Dienst hineingeredet, bei dem es schließlich oftmals um Menschenleben geht - und so hat sie den Teil der neuen Clanjutsu, mit denen sie sich philosophisch abfinden konnte, erlernt und auch im Feld angewandt, ohne ihre Prinzipien ernstlich zu kompromittieren. Eine Nuance, die man einem emotional aufgewühlten Dreizehnjährigen aber nur verdammt schwer klarmachen kann, auch mit psychologischer Vorbildung. Daichis Tod im letzten Jahr hat sie schwer mitgenommen, sie befindet sich inzwischen jedoch auf dem Wege der Besserung - und auch wenn der Rest des Clans es nicht wagt, vorzeitig in Begeisterung auszubrechen, sie scheint ihre Prioritäten inzwischen ein bisschen verändert zu haben.
Beziehung: Nach Daichis Tod hat Tomoe sich enorm bemüht, wieder ein besseres Verhältnis zu ihrem Sohn zu finden, und Arata hat es sich gefallen lassen, auch aus eigenen Schuldgefühlen heraus. Ihre Beziehung - ein Minenfeld aus Unausgesprochenem und Unausprechlichem, das man nur als Gedankenleser unfallfrei navigieren kann - kompliziert zu nennen wäre eine himmelschreiende Untertreibung, aber sie kommen für den Moment gut miteinander zurecht ... irgendwie. Oh, die beiden mögen einander sehr, aber für den Moment steht einfach zu viel Ballast zwischen ihnen um wirklich offen sein zu können, und keiner hat den Mut etwas davon als erster anzusprechen. Bleibt zu hoffen dass sich das bald geben wird.
Bekannte und Freunde:
Yamanaka Utara (Mentor)
Alter: 68
Rang: Chuunin (Chakraforschung/Jutsuentwicklung, nur im Innendienst)
Nein, es ist kein Zufall, dass der Sohn von Nobus lautstärksten Kritikern dessen gerade Mal vier Jahre jüngere Chefentwicklerin als Lehrer zugewiesen bekam, auch wenn unklar ist wessen Idee das war. Utara ist politisch stets im Hintergrund geblieben und machte sich hinter den Kulissen sehr um die Clanjutsu verdient, auch wenn in der Clanöffentlichkeit (und in der allgemeinen Öffentlichkeit sowieso) immer Nobu als Anführer und ausgewiesener Praktiker im Vordergrund stand. Jedenfalls waren weder Arata noch sie sonderlich begeistert was das Arrangement anging - Ara, weil er damals wirklich nicht schon wieder in diesen ganzen politischen Mist reingezogen werden wollte und den Manipulationsversuch witterte, und Utara, weil sie sich nie für Kinder interessiert hat - aber der Junge hat sich als sehr gelehriger Schüler erwiesen und jegliche philosophische Diskussion geflissentlich unterlassen, sodass die Spannungen zwischen ihnen eher im Hintergrund existieren. Charakterlich ist Utara eine gnadenlose Pragmatikerin, die ihr fortgeschrittenes Alter nur zu gerne als Vorwand für ihre schamlose Ehrlichkeit und scharfe Zunge einsetzt.
Beziehung: ... Arata hat nicht wirklich unkomplizierte Beziehungen in seinen Clan, und die zu seiner Mentorin ist keine Ausnahme. Er hat sie soweit möglich frei von Vertrautheiten gehalten, sich aber auch jegliche Kritik verkniffen und ist strikt auf der fachlichen Ebene geblieben. Auf dieser funktioniert ihr Verhältnis hervorragend, aber Arata hat auch keine Ahnung, was die Frau nun wirklich von ihm hält, wenn sie denn überhaupt eine bestimmte Meinung zu ihm hat. Vielleicht ist er ihr aber auch einfach nur wurscht.
Persönlichkeit
Interessen:
Ara hat auf den ersten Blick ziemlich langweilige Hobbies für einen sechzehnjährigen Ninja, der (angeblich) Gedanken lesen kann - damit dass er gerne Gartenarbeit macht hat er an der Akademie jedenfalls kaum jemanden hinter dem Ofen hervorgelockt, und so ist es ihm eigentlich auch ganz recht. Er hat den größten Teil des Hofgartens in dem Mehrparteienhaus, zu dem seine kleine Wohnung gehört, für sich vereinnahmt, und beackert ihn vor allem am Wochenende fleißig. Überwiegend wachsen dort Rosen in verschiedensten Farben - teils Zierrosen, teils Duftsorten - und falls es jemals darauf ankommen sollte, eine Dame mit einer ausgefallenen Rose zu beeindrucken oder zwei seltene Sorten voneinander zu unterscheiden, kann man auf Aratas Fachkenntnisse zu dieser Pflanzengattung zählen. Er züchtet keine eigenen Sorten (so viel Freizeit hat er dann auch wieder nicht) aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und ja, er mag die Pflanzen - nicht unbedingt ihre romantischen Implikationen (siehe unten). An der Innenwand versucht er zwischenzeitlich Trauben anzubauen, aber ob das Experiment Früchte trägt, wird sich erst noch zeigen müssen. Arata hätte später gerne ein bisschen mehr Platz für sein Hobby, aber für den Moment reicht ihm der Hof - jede weitere Expansion würde nur zu Nachbarschaftskonflikten führen, und das kann er nun wirklich nicht brauchen.
Wenn er einmal drinnen bleiben muss oder will legt Arata sich gerne mal mit einem schönen dicken Buch ins Bett und kommt nach Möglichkeit den ganzen Tag nicht mehr raus. Wobei er wählerisch ist, was Bücher angeht - alles mit "psychologischem" Anspruch fliegt bei ihm von vornherein raus, weil er sehr wenig von der psychologischen Einsicht der meisten Schriftsteller hält - sehr dick aufgetragen und meistens stimmen nicht mal die Begriffe. Er hat allerdings ein Faible für zwei bestimmte Krimiautoren und versucht seit einer Weile, ihr bisheriges Gesamtwerk zusammenzukriegen ... ansonsten liest er auch psychologische Fachbücher, die Utara ihm als Hausaufgaben aufgetragen hat und vielleicht am liebsten solche über Gartenbau oder zumindest Romane mit sehr langatmigen Landschaftsbeschreibungen. Seit ein paar Monaten versucht er auch, sich das Zeichnen beizubringen, wobei er sich bisher auf Pflanzen beschränkt hat. Ara kommt mit Einsamkeit also durchaus zurecht, sie ist aber nicht sein bevorzugter Lebensstil - erstens hat er auch nicht so viele Bücher, zweitens macht es ihn mittelfristig schwermütig, zu viel Zeit nur mit seinen eigenen Gedanken zu verbringen.
Nein, lieber geht er vor die Tür und trifft sich mit Leuten - nach Möglichkeit nicht mit Verwandten, aber Jôsei ist groß! Arata geht tatsächlich gerne aus, auch wenn er eher der stille Typ Partybesucher ist. Ihm gefällt es einfach, ein bisschen Leben um sich zu haben, auch wenn er selbst immer ein bisschen zurückhaltend ist, direkt daran teilzunehmen - man findet ihn meistens eher am Rand in Gespräche verwickelt, und erst nach Überwindung eines gewissen Widerstands (oder nachdem seine Bekannten ihn am Kragen gepackt und hingeschleift haben) auf der Tanzfläche. Dabei ist er nicht mal schlecht! Eine gute Gegenstrategie dazu ist ihn erstmal ein bisschen betrunken zu kriegen. Oh, ja - Arata trinkt gerne Wein. Natürlich mit Maß und Vorsicht und nur in Gesellschaft (es hat eben doch Konsequenzen, umgeben von potentiellen Suchttherapeuten aufzuwachsen) aber für die betäubenden wie die aufheiternden Eigenschaften von Wein hat er genau so viel Verwendung wie für musikalische Ablenkung und eine Chance, sich mal anderer Leute Probleme anzuhören. Und eine Einladung zu einer halbwegs stilvollen Feier wird er selten ausschlagen. Auf der philosophischen Ebene legt Arata großen Wert auf die Wahrheit und würde sie einer bequemen Lüge jederzeit vorziehen - das ist ein bisschen heuchlerisch, wenn man bedenkt wie leicht er selbst die Unwahrheit sagt, sobald eine Frage für ihn zu unbequem wird, aber es erklärt seine starke Abneigung gegen Hokuspokus oder Küchenpsychologie.
Ein letztes kleines Hobby, das man von ihm nur erwarten würde wenn man ein Stück unter die Fassade geschaut hat, ist Poker. Utara hat ihm zu Beginn seiner Ausbildung beigebracht wie es funktioniert und beendet ihre Lehrstunden in der Regel mit einem Spiel - vielleicht als praktische Übung, vielleicht aber auch weil sie die ganze Mentorengeschichte nicht so furchtbar ernstnimmt und sich auch mal amüsieren will. Sie schlägt ihn natürlich, aber er ist wirklich gut - abartig gut, wenn man seinen Erfahrungsstand berücksichtigt. Und mittlerweile macht es ihm durchaus Spaß, auch wenn er meistens nur spielt wenn er aufgefordert wird. Unauffällig bleiben.
Abneigungen:
Viele Shinobi haben Spaß dabei, ihre Menschen einfach nur so zu beobachten, um sie "durchschauen" zu können - was Arata dezent auf die Nerven geht, wann immer er davon Wind bekommt. Unprovoziert offenbaren die meisten Menschen einfach keine tiefschürfenden Einzelheiten ihre Persönlichkeit, weil der Alltag nichts davon beansprucht. Und die Sorte Mensch die glaubt daraus viel zu lernen maßt sich für seinen Geschmack ein bisschen zu viel Verständnis der menschlichen Natur an. Sie wissen schon dass es Experten für sowas gibt, oder? Aber irgendwie denkt jeder, er könnte mitreden, nur weil es was mit Menschen zu tun hat. Nervig und in den meisten Fällen ein guter Weg sich selbst in die Irre zu führen. Überhaupt, selbstbewusst vorgetragene laienhafte Ideen von Psychologie (und die unendlichen Klischees darüber ...) sind eines der Dinge mit denen man ihn wirklich zuverlässig auf die Palme bringen kann ohne direkt persönlich zu werden. Aberglauben fällt in die gleiche Schublade: ob man jetzt Tarotkarten legt oder gutgläubigen Menschen aus der Hand liest, Arata sieht hinter diesen Praktiken nur viele Allgemeinplätze, ein bisschen Beobachtungsgabe und einen erschreckenden Mangel an Skrupeln oder Selbsteinsicht. Er hält wenig von Leuten die damit ihr Geld verdienen und neigt dazu, deren "Gläubigen" den Kopf zu waschen oder es wenigstens zu versuchen. Oder kurz gesagt: Der Yamanaka hat etwas gegen Amateure jeglicher Fasson.
Nur ... Leute die wirklich was von Menschen verstehen mag er auch nicht - zumindest wenn sie seinem Clan angehören, denn denen gegenüber fühlt er sich unterschwellig immer ein bisschen durchsichtiger als ihm lieb ist. Natürlich hat nicht jeder im Clan eine Vorstellung wer er überhaupt ist oder kann tatsächlich in seinen Kopf blicken, aber Arata fürchtet den Moment, da er mal wieder als Medium im Verknüpfungsritual dran sein wird - die letzten zwei Jahre hat er sich irgendwie davor drücken können, aber er weiß dass es lange nicht mehr dauern kann. Aus seiner Sicht ist die beste Maßnahme bis dahin, für seine Verwandtschaft möglichst uninteressant zu sein und ihnen aus dem Weg zu gehen, dann hat er es hoffentlich rasch hinter sich. Überhaupt vermeidet er die verschiedenen Arten von Clantreffen, denn abgesehen davon dass er im Schatten seiner Eltern steht und immer ein wenig kritisch beäugt wird (vor allem von der älteren Generation) ... etwa seit einem Jahr scheinen sich ein paar seiner Cousinen in den Kopf gesetzt zu haben dass er eine gute Partie wäre. Ein Grund mehr möglichst nie auf dem Clangelände zu sein ...
Und wie jeder Mensch hat auch Arata einen Haufen kleinerer Abneigungen, die einfach da sind - Zigarettenrauch etwa hat er sein Leben lang schon nicht ausstehen können, obwohl niemand in seiner Familie je geraucht hat, in Lokalen hält er sich strikt im Nichtraucherbereich auf. Und seit er die Haare lang trägt hat er Kommentare dahingehend, dass er damit doch wirklich wie ein Mädchen aussieht, auch gefressen - noch mehr allerdings das Getuschel bei jedem größeren Treffen, dass er sich doch langsam wirklich mal ein nettes Mädchen suchen könnte. Oder dass ein paar der anwesenden Damen doch mal die Initiative ergreifen sollten. Nicht zuletzt weil er ziemlich sicher ist dass sie das tun werden. Außerdem ist Arata fest davon überzeugt dass Kaffee gottverdammt ekelhaft schmeckt - wenn er welchen trinkt, dann nur unter Gewaltandrohung oder in absoluten, katerbedingten Notsituationen.
Mag:
- Gartenarbeit
- Gespräche mit anderen (über sie)
- Seine Privatsphäre
- Die Wahrheit
- Rosen
- Grünen Tee
- Stilvolle Bars
- Musik
- Wein
- Poker
Hasst:
- Amateure die sich was auf ihre Menschenkenntnis einbilden
- Laienpsychologie überhaupt
- Andere Yamanaka (die meisten)
- Gespräche über sich
- Kuppelversuche die ihn involvieren
- Raucher
- Jeden der ihm nahelegt sich die Haare zu schneiden
- Aberglauben
- Kaffee
- Schnecken in seinem Hofgarten!!!
Verhalten:
In der ersten Anschauung ist Arata einfach ein ganz netter Junge - er ist zu den meisten Leuten höflich, hört aufmerksam zu was man ihm erzählt, und drückt sich rücksichtsvoll, aber nicht überkandidelt aus. Wenn er gefragt wird gibt er Antworten, und er kann ganz gut Konversation machen, dass die Minuten nur so hinplätschern. Noch mehr als das ist er aber ein hervorragender Zuhörer - aufmerksam, aber nicht aufdringlich, verständnisvoll und nicht wertend, und einfühlsam ohne Platitüden zu klopfen. Diesem tiefschürfend-hilfreichen Eindruck kommt zugute, dass er auf sich allein gestellt auch ein wenig zurückhaltend ist. Keineswegs schüchtern, aber auf einer lebhaften Party eher der Typ, der sich mit einer kleineren Gruppe Bekannter an den Rand setzt und zuschaut, wie sich auf der Tanzfläche die Gesprächsthemen der nächsten drei Wochen entfalten - ins Zentrum der Aufmerksamkeit muss man ihn in der Regel ein bisschen schubsen, im Übergangsbereich gefällt es ihm besser. Trotzdem wirkt er nicht verschlossen oder verhuscht, sondern spricht freimütig über alles und ist sich auch nicht zu schade, eine Meinung zu haben oder mal über privaten Stress zu reden. Mit Leuten, denen man soetwas anvertrauen kann, versteht sich. Was nur den wenigsten auffallen wird ist dass er in solchen Gesprächen allenfalls die Oberfläche ankratzt und die wirklichen Geschehnisse durch Auslassung doch ziemlich verzerrt widergibt, sobald es ihm zu privat wird - über "Stress zuhause" während des Abschlussjahres redet er zum Beispiel freimütig, aber weder der verstorbene Vater noch die verworrene Gesamtsituation werden Erwähnung finden, wenn der Gesprächspartner es nicht sowieso schon weiß. Er neigt auch dazu, Gespräche sehr gezielt von sich selbst abzulenken, wann immer es ihm zu tiefgehend wird.
Humor hat Arata durchaus - er ist nur ein bisschen versteckt. An sein Kichern muss man sich vielleicht erstmal gewöhnen, aber in der richtigen Gesellschaft (und ein bisschen betrunken) kann er regelrecht albern sein. In der Gesamtschau mit seinem zierlichen Körperbau, weicher Stimme und gepflegtem Äußeren könnte mit dem Eindruck nach Hause gehen, dass Arata der Typ ist, der stets brav seine Hausaufgaben machte, in der ersten Reihe saß, und vermutlich regelmäßig angepappte Kaugummis mit einem zarten Lächeln von seinem Stuhl gekratzt hat ehe er sich draufsetzte. Ein bisschen still, höflich ... gut, seine Fassung kann von unten betrachtet schon mal wie Arroganz wirken, aber einen Anlass ihn wirklich nicht zu mögen sollte eigentlich niemand finden.
Insgesamt ist der Yamanaka schwer zu provozieren - egal ob man ihn mit seinen langen Haaren oder mangelhaften körperlichen Fähigkeiten aufzieht, Arata wird vermutlich erstmal nur mit den Schultern zucken oder es augenrollend zur Kenntnis nehmen ohne zu antworten, diese Sorte Spitze gleitet an ihm ab wie Wasser. Wenn er dagegen wirklich mal gereizt ist, fängt er freilich irgendwann an bissig zu werden - und dann kann er durchaus gemein sein: Er hat ein unnatürliches Talent, schmerzhafte Worte zu finden, und hält sich damit auch nicht zurück wenn er ein erstmal ein richtiges Problem mit jemandem hat. Arata ist sich dann auch nicht mehr zu schade, Vertraulichkeiten zu brechen oder weit unter die Gürtellinie zu zielen um zu unterstreichen dass man ihn besser nicht so verärgert - es kommt aber selten so weit mit ihm, weil er seine Beziehungen normalerweise vorsichtig von Zusammenstößen freihält. Was er nie tut ist körperlich aggressiv werden - man hat ihn noch nicht mal einen Stift werfen oder einen Stuhl umstoßen sehen, vielleicht weil er ganz gut weiß dass er in einer Schlägerei schlechte Karten hätte. Naja ... und er ist lausig in Entschuldigungen. Das beste was man normalerweise von ihm hören wird ist das genuschelte Eingeständnis dass er sich eben geirrt hat. Zum Glück muss er selten welche machen.
Wesen:
Arata ist im Kern seines Wesens eigentlich ziemlich unkompliziert: Er will Freunde finden, geliebt werden und zurück lieben, irgendwie beruflich erfolgreich sein, und wenn zwischendurch noch Zeit für ein bisschen Genuss ist wäre alles wunderbar. Dem stehen allerdings ein paar Dinge entgegen - so weiß er zum Beispiel nicht, auf welche Art er überhaupt beruflich erfolgreich sein möchte, und ist innerlich ziemlich unsicher, welcher Weg für ihn der richtige sein wird: Er hält sich zwar nicht gerade für berufen, anderer Leute seelisches Geröll zu entsorgen und hat sich vor drei Jahren auch für den Berufsweg als Shinobi entschieden - hat aber auch genug von seinen Eltern mitgenommen um einen eher zynischen Blick auf das Ninjadasein an sich zu haben, und zugegeben Freude daran, sich anderer Leute Probleme anzuhören. Dinge wie hochtrabender Idealismus sind überhaupt nicht seine Sache, und auch seinen jetzt einmal erlernten Beruf betrachtet er als grau und kompliziert, fernab von der kindlichen Begeisterung, die er vielen jüngeren Genin unterstellt. Oder der Naivität, die er auch hinter manchen älterem Kollegen vermutet. Er selbst hatte vermutlich beides, als er sich mit dreizehn entschieden hat, und macht jetzt vor allem weiter weil er die investierte Zeit nicht wegwerfen möchte. Innerlich beginnt er schon zu vermuten dass es Dinge wie Perfektion gar nicht gibt und er einfach das beste aus dem machen sollte was er hat, aber noch fehlt ihm die Bereitschaft, sich wirklich darauf festzulegen - im Moment driftet Arata viel, ohne es sich anmerken zu lassen, und es bleibt abzuwarten, ob sich das mit den ersten Einsätzen verbessert.
Und auch das mit den Freunden ist nicht so einfach - Aratas eigentlich umgängliche, aber in privaten Dingen verschlossene und hin und wieder manipulative Art speist sich aus einem tief sitzenden Grundmisstrauen gegenüber jedem, den er nicht bis auf die nackte Seele kennt. Und einigen Leuten misstraut er auch gerade weil ihre Seele unbekleidet hässlich wie die Nacht ist, also bietet auch das keine Garantie. Während er selbst immer möglichst viel Einsicht in andere anstrebt, missfällt es Arata umgekehrt, wenn man ihn zu tief durchschaut - nicht weil er etwas bestimmtes zu verstecken hätte, sondern weil das eine notwendige Voraussetzung ist um ihn für irgendetwas benutzen zu können, und ihm das Gefühl gibt in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein. Sein idealer Gesprächspartner wäre dementsprechend jemand der viel über sich redet und dafür bei ihm nicht allzu tief bohrt - und da die meisten Leute so nicht funktionieren bleibt er stets wachsam: Arata kann Beziehungen nur mit einer gewissen Anstrengung nicht vom mechanischen Standpunkt eines Politikers oder Kriminalpsychologen betrachten, die hinter jeder Aktion ein tieferes Motiv suchen und analysieren, wie sie den Dialog zu ihrem Vorteil lenken können. Das heißt nicht dass er immer ein hintersinniges Motiv erkennt - dem Himmel sei dank tut er das nicht oft - aber er sucht danach. Und wenn er fündig wird, nimmt das verdammt persönlich, denn er kann es wirklich nicht ausstehen, für irgendeinen Zweck gespielt zu werden. Auch wenn es banal oder scherzhaft es sein sollte, er wird es nicht gut finden, und ernsthafte Manipulationsversuche sind eine der wenigen patenten Methoden ihn stinksauer zu machen. Und was das angeht ist er nachtragend.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Arata hat ein bemerkenswert gutes Gespür für die menschliche Natur, das sich nur teilweise aus seiner Ausbildung erklären lässt - es liegt ihm offensichtlich. Er braucht nicht lange, um einen guten Eindruck von jemandes Verhaltensweisen und den darunter liegenden Motiven zu gewinnen. Das ist auch der Grund, warum er so "gut" darin ist, verletzend zu sein, wenn er mal austickt - wenn man versteht was einen Menschen im Innersten zum Handeln bewegt ist es relativ einfach, ihm in die verbale Intimzone zu grätschen. Umgekehrt hat das Aufwachsen als Kind politischer Außenseiter im Yamanaka-Clan ihn auch darin geschult, sich seine eigenen Ansichten nicht anmerken zu lassen - er ist zwar nicht unbedingt ein guter Schauspieler (er hat wenig Ausstrahlung) aber Arata kann sehr undurchschaubar sein, wenn er das möchte. Und solange er nur die Wahrheit verdreht und nicht freie Erfindungen als Tatsachen hinstellen muss, ist er auch ein überzeugender Lügner. Seine Fähigkeit, die eigenen Motive und Gedanken streng für sich zu behalten erlaubt ihm auch sich mit wenig Reibung an viele Persönlichkeiten anzupassen, egal wie genau sie ticken - wenn Arata mit jemandem aneckt, dann praktisch immer weil er es in diesem Moment will, und nicht aus Versehen. Die Zähne zusammenbeißen und mit jemandem zusammenarbeiten der ihm persönlich unsympathisch ist? Ohne sich etwas anmerken zu lassen? Kein Problem - das tut Arata schon seit Jahren.
Dass er körperlichen Zusammenstößen aus Gründen mangelnder Tauglichkeit immer aus dem Weg gegangen ist - und überhaupt ungern negative Aufmerksamkeit auf sich zieht - bedeutet auch, dass er recht gut darin geworden ist, seinen Ärger in Bahnen zu lenken die ihm nicht gefährlich werden. Ja, Arata mag selten mal die Nerven verlieren und Leute anschnappen, aber nur wenn er sicher ist, dass er dafür nicht in Gefahr kommt, und er ist sehr resistent gegen jede gezielte Provokation: Eine Beleidigung mag ihn wütend machen, aber er wird deshalb keine Dummheiten anstellen. Oder zumindest nicht die, die derjenige im Sinn hatte. Er neigt generell nicht zum Übermut, und wenn man jemanden sucht der ungeachtet von persönlichem Empfinden dem Plan folgt: Auf Arata kann man zählen.
Aber genug vom Schall, reden wir über Rauch! Unter den Ninjafähigkeiten scheint eine ganz klar als Aratas Spezialität heraus, und das ist Ninjutsu. Keiner war mehr überrascht als er, als er ausgerechnet für Feuer eine so starke Affinität demonstrierte, aber er hat innerhalb von zwei Jahren schon bemerkenswert viel daraus gemacht. Auch die Lehrer, die ansonsten eher eingeschränkt zufrieden mit dem Talent des Jungen waren, haben ihn in diesem Punkt eine große Zukunft prophezeiht, und Gerüchten zufolge hat er sich bei seinen Übungen noch nicht ein einziges Mal die langen Haare angeschmort. Möglich dass das erfunden ist - er selbst hat es nie behauptet - Tatsache bleibt dass er jetzt schon ungewöhnlich gute Chakrakontrolle für seinen Fähigkeitsstand hat, und sich ziemlich sicher noch weiterentwickeln wird.
Schwächen:
Es führt kein Weg drumrum - Arata ist körperlich schwach, und das in praktisch jeder Hinsicht. Eine komplette Lusche und ein hoffnungsloser Fall, um es in seinen eigenen Worten zu sagen, und das einzig positive was er an seinen Fähigkeiten im Bereich Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer hervorhebt ist, dass er nicht rumjammert und sich wenigstens bemüht. Das macht es allerdings nicht wirklich besser, nur weniger nervig für den Rest der Welt. Das einzige Feld in dem er nicht völlig talentfrei, sondern nur normal mittelprächtig bleibt ist Geschick und Koordination. Aber allein damit gewinnt man ninjamäßig auch keinen Blumentopf, was uns elegant zum zweiten Schwachpunkt fühlt - wer im körperlichen Kampf so schlechte natürliche Voraussetzungen mitbringt wie Ara, muss mit seiner Technik punkten, und auch die ist bestenfalls durchschnittlich und grundsätzlich eher uninspiriert - es liegt ihm einfach nicht, auch wenn er sich bemüht. Wenn ein kompetenter und entschiedener Angreifer (oder ein Betrunkener mit einer Bierflasche) einmal nah an ihn rankommt, liegt Arata vermutlich in zwei Sekunden mit einem interessanten neuen Bluterguss am Boden. Aber zumindest würde er es tapfer ertragen.
Auf Distanz sieht es für ihn insgesamt schon besser aus - aber Vorsicht, denn bei allem Talent im Ninjutsu ist der Junge hier bisher ein ziemlich eingleisiges Wunder. Falls er jemanden oder etwas finden sollte das sich nicht zügig wegbrennen lässt, sieht die Situation sicher ganz flott wieder aus wie im direkten Nahkampf - vielleicht ein my besser, weil er beim reinen Ausweichen ein bisschen bessere Karten hätte. Ob seine Knochen wenigstens schnell heilen? Na, man sollte sich nicht drauf verlassen.
Auf der charakterlichen Ebene sollte man - bei allen Vorteilen, die eine eher zurückhaltende, geheimniskrämerische Natur wie seine im Kriegs- und Spionagegeschäft sicher bietet - auch nicht vergessen, dass Arata nicht direkt eine inspirierende Persönlichkeit besitzt. Wenn es darum gehen soll, schnell Sympathien zu gewinnen, sich in einer Debatte durchzusetzen, jemandes Mut zu wecken oder einen Gegner einzuschüchtern, sollte das besser jemand anderes übernehmen, Ara funktioniert auch sozial besser in der zweiter Reihe.
Und ja - natürlich spricht er als pubertierender Spross von zwei notorischen Psycho-Menschen nie im Leben freiwillig über sein privates seelisches Geröll, auf welchem Planeten seid ihr denn aufgewachsen? Arata mag bereitwillig mitteilen dass er grad Stress hat oder irgendjemand ihm auf die Nerven geht, aber sich - wirklich sich, nicht irgendeinen banalen Alltagsquatsch - jemandem anvertrauen kann er nicht. Oder wird zumindest darauf bestehen dass er es nicht kann, und seine Fassade ist so solide dass er sicher Schwierigkeiten hätte daraus auszubrechen wenn er wollte. Nun ist Arata bisher ein ziemlich gut angepasster junger Mann und das macht somit nicht unbedingt eine Charakterschwäche aus, aber sein ausgeprägter Hang zur Privatheit greift manchmal auch auf Dinge über die nicht wirklich privat bleiben müssten. Er sieht schließlich viel, und oft lohnt es sich zu warten, bevor man irgendwelche voreiligen Schlüsse zieht, oder? Im Zweifel behält er also die meisten Beobachtungen und Gedanken erstmal für sich um zu schauen, wie sie richtig zu interpretieren sind, und das kann durchaus mal ein Problem werden, wenn er Wissen hortet, dass sich später als wichtig herausstellt: Wie ein Politiker unter Druck neigt er dann dazu, Fragen an ihn zwar wahrheitsgemäß, aber nur im engerem Sinne zu beantworten und sich weitere Ausführungen zu sparen, auch wenn er mehr sagen könnte. Etwa, dass der Kontaktmann ihnen eben zwar keine erschwindelten Informationen gegeben hat, aber während des Smalltalk davor an mindestens vier Stellen gelogen hat - falls sich später herausstellt dass das gar nicht ihr Kontakt war, sondern ein Agent, der dessen Identität angenommen und sofort seine Kumpel alarmiert hat, ginge das folgende Scharmützel auf seine Kappe.
Geschichte
Aratas Geburt im Yamanaka-Clan stand von Anfang an unter keinem besonders guten Stern. Seine Eltern - beide Yamanaka und damals blutjung - gehörten zu den wenigen politisch engagierten Clanmitgliedern, die von Anfang an klar und deutlich gegen Nobus Führerschaft opponiert hatten, und sie legten diese Position auch nach seiner (für sie erschreckenden) Wahl zum Clanoberhaupt nicht ab, sondern wurden höchstens noch lauter. Ja, sie stellten mehr als einmal die Legitimität des Ergebnisses infrage, denn ein so ambitionierter Mann wie Nobu sei weder der richtige Anführer für den Clan (wann hätte der Clan sich je einem Machtpolitiker wie ihm anvertraut?) noch würde er wirklich bereit sein, die organisatorischen Probleme des Clans zu lösen - allenfalls könnte er sie unter seiner Führung nach außen hin vereinen und eine eigene Dynastie errichten, ohne dass es nach innen eine wirkliche Verbesserung gab. Untragbar! Wenn der Clan wachsen sollte, dann musste es geschehen ohne seinen Mitgliedern die Freiheit zu nehmen - und die Richtung, in die Nobu die Forschung über ihre Clantechniken lenkte, misfiel beiden zutiefst. Kannte der Mann gar keine ethischen Grenzen in seinem Streben nach Macht?
Nunja. Das von ihnen prophezeihte passierte leider genau so, und während der Clan unter Nobus Führerschaft straffer organisiert und nach außen einflussreicher wurde, schwand auch zunehmend die Hoffnung auf eine Alternative zum neuen Clanoberhaupt, da der Mann sich bester Gesundheit erfreute, Speisen mit Knochen strikt vermied, und für den Fall der Fälle schon mehrere Kinder für die Nachfolge bereit hielt. Das ursprüngliche Problem - dass man sich in der Masse des Clans einfach nie genug interessiert hatte, um eine Organisation in der demokratischen Versammlung wirklich funktionieren zu lassen (oder um mehr als einen geübten Politiker pro Generation hervorzubringen) - packte Nobu in all seinen Bemühungen nie an, und warum sollte er auch? Sie wurden nicht daran gehindert, diese Meinungen zu äußern, sahen sich sozial aber ziemlich schnell und mit eiserner Konsequenz isoliert. Bis auf eine Handvoll Gleichgesinnter blieben sie außerhalb der clanweiten Versammlungen fortan allein, und dass man sich durch die Verknüpfungsrituale gegenseitig besser kannte den je trug nur dazu bei, dass die sozialen Grenzen umso schärfer gezogen wurden. Kennen heißt schließlich nicht Mögen.
Arata platzte seinen politisch engagierten Eltern eher überraschend in all das - sie hatten in ihrem Alter nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet - war, als es soweit war, aber ein Wunschkind und wurde die ersten Jahre liebevoll erzogen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er mitbekam, dass in ihrem Umfeld etwas faul war. Er durfte zwar mit den anderen Clankindern spielen - und speziell ihre Eltern schienen sehr interessiert daran, dass er sie alle kennenlernte - aber seine Eltern schienen jedes Mal irgendwie unwillig, ihn mit den meisten davon gehen zu lassen. Oder erzählten ihm davor oder danach irgendetwas wichtiges über den Clan oder Gut und Böse, dass er bloß nicht vergessen sollte. Mit elf kapierte er schließlich endgültig, woher der Wind wehte - der Rest des Clans hatte seine Eltern schon vor Jahren an den Rand gedrängt, weil sie anderer Meinung waren, und dass sie sich alle furchtbar für ihn interessierten, hatte vor allem damit zu tun dass man ihn auch noch vereinnahmen wollte. Nicht gerade eine schöne Einsicht für einen Elfjährigen, und es wurde nicht wesentlich besser als er mit dreizehn zu der Auffassung kam, dass seine Eltern auf ihre Art nicht viel besser waren: Wann hatten sie ihm Gelegenheit zu einer eigenen Meinung gegeben, darauf vertraut, dass er schon das richtige denken würde? Nie - sie hatten ihm so oft vorgebetet was richtig und falsch war, dass er argwöhnte, in dieser Hinsicht gar keine Ideen zu haben die wirklich ihm gehörten - nur einen großen Haufen Gedanken von seinen Eltern und einen kleineren Haufen, den er sich trotz redlicher Bemühungen vom Rest des Clans eingefangen hatte. Außerdem waren sie beide in ihrer Art auch Heuchler - wenn sie es so furchtbar fanden was passiert war, warum lebten sie noch im Clan? Und warum war seine Mutter mit den Techniken, die sie aus philosophischer Sicht so sehr ablehnte, eine erfolgreiche Jonin geworden?! Müßig zu sagen, dass Aratas Pubertät einen holprigen Start nahm, und er mehr als einmal mehrere Monate am Stück nicht mit seinen Eltern redete, ohne sich auch dem Rest des Clans wirklich zuzuwenden - er war entschlossen seinen eigenen Weg zu gehen, auch wenn er nicht wirklich wusste wo der hinführen sollte, oder warum überhaupt. Aus dieser Stimmung heraus entschied er sich dann auch gegen den Willen seiner Eltern, selbst Shinobi zu werden und die fortgeschrittenen Clantechniken zu lernen - auch wenn er noch nicht sicher war wie weit er in diese Richtung gehen wollte, es war wohl der beste erste Schritt der sich ihm anbot.
Dann wies man ihm Nobus alte Chef-Theoretikerin Utara als Mentor zu, und Arata fühlte sich vom Schicksal (respektive der Clanführung) dezent verspottet. Aber was half's? Wegen dieser Einzelheit wollte er keinen Rückzieher machen, und wer auch immer diese glorreiche Idee gehabt hatte, dürfte ihn entsprechend gut gekannt haben - wundert es jemanden, dass Arata kein sonderlich großer Fan des Verknüpfungsrituals ist? Aber sein Unterricht verlief gut, und fand ja ohnehin zum übergroßen Teil auf der Ninja-Akademie statt. Dort gefiel es dem Jungen tatsächlich ziemlich, auch wenn viele Mitschüler jünger waren als er - allein die Tatsache dass ihn hier niemand kannte und auch nie in seinen Kopf schauen würde machte die Schule in den folgenden beiden Jahren zu einem seiner Lieblingsorte, und er entfremdete sich über ein Jahr ziemlich von seinen Eltern. Gelegentliche Konfrontationen einmal abgesehen freundete er sich vorsichtig mit ein paar Klassenkameraden an und wagte sich an die ersten Lehrstunden mit Utara, da erfreulich reibungslos abliefen. Es hätte vielleicht alles eine ganz andere Wendung nehmen (und seinen Eltern das Herz brechen) können, wenn nicht zum Beginn des Folgejahres sein Vater gestorben wäre - kurz nach Aratas vierzehntem Geburtstag, den sie nicht gefeiert hatten. Er hat eher verschwommene Erinnerungen an den Tag, weiß aber noch sehr gut, dass er mit seiner Mutter im Besucherraum der Intensivstation saß, still in die letzten Taschentücher weinte, und mehr als dankbar war, ohne Diskussion wieder umarmt zu werden. Seitdem sprechen sie wieder, und keiner der beiden möchte diesen teuer erkauften Frieden riskieren. Über die schweren Monate, die dem Todesfall folgten, fiel Arata ein wenig aus seinen beginnenden Freundschaften an der Akademie, da in seinem Jahrgang erstaunlich wenige Kinder tote Eltern hatten und demnach keiner so recht wusste, wie man mit ihm umgehen sollte - und auch Arata hatte nicht sonderlich viel Lust die Stimmung damit runterzuziehen, und musste eine Pause einlegen. Sein Abschluss verzögerte sich wegen dieser Phase ein paar Monate, weil er nicht termingerecht zur Prüfung antreten konnte, aber inzwischen hat er die Sache hinter sich. So richtig weiß er nicht, was er jetzt damit anfangen will - oder ob es überhaupt eine gute Idee war - aber jetzt ist er schon einmal so weit gekommen und entschlossen, diesen Weg noch ein paar Schritte weiterzugehen, ehe er sich entscheidet. Vielleicht macht es ihm ja wenigstens Spaß. Das wäre ein guter erster Schritt.
Charakterbild
Arata in seinen förmlichsten Sachen. Das Foto stammt von einer claninternen Hochzeit, vor der er sich nicht drücken konnte - und eine furchtbar hartnäckige Brautjungfer bestand darauf ihn alleine abzulichten.[/center]
Schreibprobe
Ein experimenteller, technomäßiger Beat wummerte durch die kleine Szenekneipe am Rand von Jôseis Künstlergegend, und eine junge Frau im Rollkragenpullover sang sich mit Leib und Seele durch die nur teilweise nachvollziehbaren Zeilen ihres Textes dazu. Es schien sich irgendwie um die Revolution, ein blutiges Gefecht und einsame Herzen gleichzeitig zu drehen, aber der genaue Zusammenhang blieb schwammig, weil es darauf sowieso nicht ankam. Hier kamen normalerweise nur Leute hin, die etwas bestimmtes suchten. Etwas bestimmtes, das manchmal mit alternativen Beats und Revolutionen zu tun hatte, oft aber auch einfach mit der Gelegenheit Karaoke zu üben ohne sich vor einem größeren Publikum zu blamieren. Arata konnte das verstehen - er selbst kam her, weil er in diesem Umfeld mit seinen Haaren kaum hervorstach - eher noch damit dass er keine Sandalen trug. Er konnte aber auch die andere Gruppe Gäste verstehen, die herkamen weil ein Teil der Tische durch eine überraschend solide Trennwand aus der Sichtlinie der Theke fiel: Wenn die Musik laut genug war, konnte man hier anscheinend ganz gut mit Betäubungsmitteln handeln. Diese Gruppe war ihm vertraut, weil er selbst meistens in der Ecke saß, obwohl er gar kein Interesse an Pillen und Kräutern hatte - hier war es einfach besonders ruhig, und dafür dass man in einer Kneipe saß war es beinahe schon privat. Ein guter Ort um sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Arata unterhielt sich gern in Kneipen, und heute abend war keine Ausnahme.
"... und dann hat er mich in dieses furchtbar teure Fischlokal eingeladen und es war nett und romantisch und alles, aber- es wirkte so künstlich, verstehst du?"
Arata nickte. Sein Blick brachte zum Ausdruck dass er sich sehr interessierte, und das war auch die Wahrheit. Er hatte nie Therapeut werden wollen, weil das hieße, anderer Leute Probleme auch lösen zu müssen - aber sie einfach nur zu hören war schon ziemlich faszinierend, das gestand er sich ein. Und jetzt wo er sich lange entschieden hatte erschien es ihm natürlich wieder verlockender. "Hmhm. Vielleicht gibt er sich zu viel Mühe, es perfekt zu machen?" Bot er an, und nippte an seinem Glas. "Ich hatte schon den Eindruck dass er es ernst meint. Vielleicht befürchtet er, ohne diese Fassade nicht gut genug zu sein... ?"
Eine Stunde später - das Gespräch hatte sich zwischenzeitlich auch um Musik, wirksame Mittel gegen Nacktschnecken im Garten und die neue Single ihrer Lieblingsbands gedreht - verabschiedete Makoto sich wieder, und Arata stand auf, um die Getränke zu bezahlen. Unterwegs lief er einem der Beatrevolutionäre über den Weg, der ihn anhielt und demonstrativ den Kopf schüttelte. "Ich weiß echt nicht, Ara ... so wie sie dich anguckt hättest du vor Monaten bei ihr landen können." Der so Angesprochene rollte mit den Augen, aber es hatte bei aller Frustration etwas Wohlwollendes. "Ich kann mich auch mit Menschen unterhalten die zufällig Brüste haben, Koji. Glaub mir, das ist nicht 'meine Masche'. Ich rede einfach gerne mit Leuten." Arata zuckte mit den Schultern und entschied sich für die klassische Vorwärtsentlastung, ehe das Gespräch sich ernsthaft ihm zuwandte. "Abgesehen davon wären wir ein furchtbares Paar. Sag mal, spielt ihr Freitag wirklich in diesem seelenlosen Laden in der Einkaufspassage? Wo ist dein revolutionärer Geist geblieben?"
Nicht, dass Arata sich persönlich viel um die Revolution scherte. Er wäre sogar gekommen, aber Freitag würde er sich seinen ersten Einsatz abholen dürfen - ein Ausblick, bei dem er immer noch nicht richtig wusste, was er davon halten wollte - und wäre damit vielleicht den ganzen Tag beschäftigt. Die Bemerkung brachte Kojis Mund allerdings zum Zuschnappen, und Arata lavierte sich mit einem freundlichen Lächeln an ihm vorbei zur Theke. Vielleicht würde er seine harmlose Stichelei ja bald schon vermissen. Lieber Himmel.
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