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Yukios Elternhaus

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Hier - in einem stattlichen dreigeschossigen Haus, das trotz des Umstands, dass die Yuudari noch nicht so lange in Sora präsent sind, außergewöhnlich alt und ein bisschen windschief aussieht - wohnen Yuudari Yukio und seine beiden Eltern. Das Gebäude selbst ist trotz des erstmal wenig vertrauenerweckenden ersten Eindrucks in gutem Zustand, auch wenn es wie das gesamte Viertel einen leicht mitgenommenen Eindruck macht. Es muss offen bleiben, ob die Yuudari tatsächlich alte Gebäude aus Iwa nach Sora transportiert haben, oder beim Umzug einfach wert darauf gelegt haben, die Immobilien nicht zu neu aussehen zu lassen ...

Yukios Zuhause distinguiert sich in der Reihe vieler älterer Häuser zusätzlich, indem es die anderen in der selben Straße um mindestens ein Geschoss überragt - obwohl es zwischen zwei weitläufigere, fast villenartige Häuser gequetscht erscheint, ist es auf diese Art eines der auffälligsten Häuser im ganzen Viertel. Neben den regulären Geschossen verfügt das Haus auch über einen pagodenartigen Turm, der sich noch ein paar Meter höher über das eigentliche Dach erhebt und die obersten Etagen des Speichers beherbergt.

Wenn man das Haus betritt, kommt einem - abgesehen von einem Schuhregal und einem Hinweisschild, bitte unbedingt die Schuhe eben dort abzustellen - das eng wirkende Treppenhaus entgegen. Obwohl es mehr als genug Platz gibt, wirkt das Haus insbesondere wenn es um Durchgänge, Flure und Treppenhäuser geht, immer ein wenig eng und chaotisch, und absolut jede Stufe der Treppe scheint zu knarren, wenn jemand außerhalb der Familie drauf tritt ... Küche und Wohnzimmer im Erdgeschoss sind überraschend modern, auch wenn es einige recht altbackene Möbel wie eine Standuhr gibt, und Yukios Kinderzimmer im ersten Stockwerk könnte normaler nicht sein. Seine Eltern haben ihr Schlafzimmer im zweiten Stock, und auf jeder Etage gibt es ein Badezimmer. Daneben verfügt das Haus aber auch über eine kleine Bibliothek, einen erstaunlich weitläufigen Keller, und diverse Speicher und Abstellkammern - und absolut jeder dieser letztgenannten Räume sieht aus, als würde es darin spuken ... und das tut es in der Regel auch.
 
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Off: Wie man Freunde Herbeiruft

"Kenshi-kuuuun?"

Es war doch zu komisch! Yukio huschte bestimmt schon seit einer Stunde durch das Haus, und der Geist, den er suchte, war nirgendwo zu finden! Warum denn nur? Er hatte ja nicht erwartet, ihn unbedingt in seinem Zimmer zu finden, wo er oft genug zwischen den Plüschtieren gesessen und still gelächelt hatte (dachte Yukio wenigstens, so scharf hatte er ihn zu dem Zeitpunkt nicht gesehen) aber er war auch sonst nirgendwo! Nicht im Keller, wo der Yuudari sich noch ein paar Minuten nett mit der spukigen Treppe unterhalten hatte (der Geist darin war sehr alt und wohnte wohl schon lange in verschiedenen Treppen und Dielen, denn er erzählte gerne von früher, als die Leute noch klappernde Holzsandalen getragen hatten!) und sonst niemanden gefunden hatte, und auch oben auf dem Speicher, wo ein paar weitläufige Verwandte von Yukios Mutter wohnten und ihm zum Geisterfest alles gute gewünscht hatten, war er auch nicht gewesen. Die anderen meinten zwar, ihn ab und zu gesehen zu haben, aber offenbar hatten sie nicht miteinander gesprochen, und wo er jetzt war, wusste auch keiner von denen ... das war doch verrückt! Er war doch bestimmt nicht weggelaufen, oder? Konnte er eigentlich gar nicht, denn sein Katana war noch hier ... und er war ziemlich sicher, dass das der Gegenstand war, den Kenshi-kun brauchte, um in der Welt aufzutauchen, von dem dürfte er eigentlich nicht zu weit weg sein. Hmm. Aber Yukio wollte heute mit ihm reden! Er hatte erst vor kurzem sein Bluterbe so gut entwickeln können, dass er Geister wirklich finden und vor allem mit ihnen reden konnte, und natürlich brannte es ihm schon seitdem unter den Fingern, endlich einmal mit seinem ersten Geisterfreund zu sprechen (also, so dass der auch antworten konnte) und außerdem hatte sein Sensei ihm jetzt auch erklärt, wie die Spielkartenbindung funktionierte! Und das hieß, er könnte den Schwertkämpfer auf seine Missionen und anderen Abenteuer mitnehmen, ohne das schwere Katana schleppen zu müssen! Beides waren natürlich sehr gute Gründe für ein dringendes Gespräch, und .... er hatte doch extra schon gewartet! Gut, er war auch einfach beschäftigt gewesen und noch nicht dazu gekommen, richtig zu suchen, und heute am Geistertag hatte er frei und musste keine Missionen machen. Aber eigentlich sollte der Tag für Geister auch günstig sein! Yukio kannte zugegeben zwar nicht so furchtbar viele andere, aber die, die sonst noch im Haus wohnten, waren heute immer besonders gesprächig und freuten sich über Besuch. Ob Kenshi-kun die Sitte noch nicht kannte ...?

So oder so. Sie mussten heute einfach reden! Yukio schob entschlossen das Kinn vor, nachdem er noch ein zweites mal durch alle Räume gehuscht war und dabei fast seine Eltern beim Plätzchenbacken erschreckt hatte. Nachdem er sich entschuldigt hatte, tappte er - jetzt doch ein wenig langsamer, aber nicht weniger entschlossen! - auf leisen Söckchen wieder ins erste Obergeschoss, wo seine Mutter das alte Katana in einer Glasvitrine eingeschlossen hatte. Er wollte es gar nicht herausnehmen, jedenfalls nicht, bevor er damit nicht richtig umgehen konnte, aber er brauchte es jedenfalls in der Nähe. Vielleicht wollte Kenshi-kun einfach Verstecken spielen? Bestimmt hatten die Gespenster anderswo andere Sitten, vielleicht feierte man den Geistertag in dem Dorf in Iwa ja auch einfach so, aber Yukio hatte jetzt wirklich lang genug gesucht! Und es war immerhin wichtig. Der Genin nahm die weiße Kreide und die Kerzen, die er eben aus dem Schrank in seinem Zimmer geholt hatte, und stellte zuerst die Kerzen in dem kleinen Raum voll Bücher und wichtiger Gegenstände hinter Glas auf. Seine Eltern bewahrten hier neben Büchern alles mögliche auf, was wichtig war, auch wenn es nicht mit Geistern zu tun hatte - zum Beispiel Fotos von den Theaterpremieren seines Vaters, oder die Entlassungsurkunde aus der Garnison, wo Mutter so lange als Wache gearbeitet hatte - und jetzt, wo jemand in der Familie das Senkagan hatte, eben auch Dinge, die mit Geistern zu tun hatten! Erstmal nur das Schwert von Kenshi-kun, das jetzt von einer Reihe langer, schmaler Kerzen umringt war. Yukio guckte ein bisschen kritisch, ob der Abstand stimmte, dann malte er mit der Kreide (vorsichtig) einen Doppelkreis, sodass die Kerzen innen und außen von Kreide umringt waren. Wenn er jetzt einen Namen gewusst hätte, hätte man den reinschreiben können ... nun. Zumindest so viel wie möglich, oder? Ein wenig später fanden sich die Schriftzeichen für "Kenshi-kun" etwa ein dutzend Mal zwischen die beiden Kreise und die Kerzen gequetscht wieder, und Yukio war zufrieden mit seiner Arbeit. Dann fiel ihm ein, dass er die Tür offen gelassen hatte, und er flitzte zurück, um das schnell nachzuholen. Es hatte ihm zwar niemand verboten, im Haus einen Geist zu beschwören, aber ... nachgefragt hatte er streng genommen auch nicht, also sicher war sicher! Mit spitzen Fingern entfachte er ein Streichholz, um die Kerzen anzuzünden, und nickte zufrieden, als alles fertig war. Das sah gut aus! Er räusperte sich leise, während das lichtlose Schwarz des Senkagan seine Augen verdeckte. Das rotgelbe Licht der Kerzen wurde grün-gelb, die Kerzen selbst nahmen eine schwarze Farbe an, und der ganze Raum wurde in sein negativ verkehrt ... was den Effekt hatte, dass es jetzt wirklich angemessen spukig aussah. Hui! Yukio guckte sich noch einmal um, ob wirklich kein Gespenst irgendwo hinter einem der Regale versteckt war, dann räusperte er sich leise. Wie fing man sowas nochmal richtig an ...?

"Ahem ... ich rufe dich, Geist! Beim Licht der Kerzen, das den Kreis erhellt, ich rufe dich! Erscheine!" Das klang schon gut für den Anfang! Yukio sprach es dennoch eher halblaut, auch weil er nicht wollte, dass man ihn bis in die Küche hören konnte. Wie ging es jetzt weiter? Eigentlich würde man jetzt den Namen anführen, aber den hatte er nicht so wirklich, oder? Egal! "Ich rufe dich, Kenshi-kun aus Tsuchi no Kuni! Bei deinem Namen ... oder so viel wie ich davon weiß ... erscheine!" Ach, genau! Da war ja noch was! "Ich rufe dich, Kenshi-kun! Bei der schwarzen Erde, in der deine Knochen liegen, und bei der Klinge, die du bis zuletzt geschwungen hast! Ich rufe dich! Erscheine!" Langsam kam Bewegung in die Anrufung. Yukio spürte es - auf die selbe Art, wie er einen nahenden Geist spürte, lief eine prickelnde Wärme über seine Finger und Zehen, und ein unsichtbarer Wind rauschte durch das kleine Zimmer. Offenbar war Kenshi-kun aber noch nicht unterwegs, und die Anrufung griff in alle Richtungen? So oder so ähnlich! Yukio wollte den letzten Teil eigentlich nicht aussprechen, aber offenbar funktionierte es nicht ohne. "Ich rufe dich, Kenshi-kun! Wo du dich auch verbergen magst, die Augen der Unterwelt sehen dich! Bei der Kraft der Kreise, erscheine vor mir!" Obwohl Yukio nicht lauter geworden war, hatte er das Gefühl, dass die letzten Sätze schwer und kraftvoll von seinen Lippen fielen - wie Donnerschläge, die weit durch das Jenseits rollten. Einen Moment schwieg er, dann fügte er hinzu: "... ich muss nämlich ganz dringend mit dir reden! Bitteeeee?"
 
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Katarite

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Irgendetwas lag heute in der Luft, so viel konnte Issei sicher sagen. Vermutlich, weil er inzwischen eine ganz ähnliche Konsistenz besaß wie Luft. Musste er auch, sonst hätte er sich in seinem heutigen Versteck schnell sehr unwohl gefühlt. Für einen Geist fühlte sich die Kellerwand aus solidem Mauerwerk jedoch seltsam tröstlich an. Wenigstens etwas von Substanz, wenn man selbst ziemlich substanzlos war. ‘Was mag heute nur los sein?‘, dachte der Schwertkämpfer und spürte unsicher in die Umgebung. Nein ... von den anderen war niemand in der Nähe. Er seufzte erleichtert und richtete sich wieder irgendwo zwischen Backstein und Mörtel ein. Die anderen Geister im Haus waren heute allesamt seltsam beschwingt, er hingegen ... irritiert und unsicher. Gut, er hätte auch nachfragen können, aber so recht war er mit den anderen bisher nie in Kontakt gekommen. Und jetzt einfach so unverfroren hinzuschweben und nach dem Grund der guten Laune zu fragen, geziemte sich auch nicht. Nun ja ... wenn er ehrlich zu sich war, traute er sich einfach nicht, aber das machte die Sache gerade auch nicht besser. So hing Issei der Schwertkämpfer, heldenhaft verblichen vor langer Zeit, also weiter glücklos in seiner Wand und hoffte, dass sich die Dinge baldmöglichst wieder normalisierten.

„Kenshi-kun aus Tsuchi no Kuni!“. Der Ruf ließ Issei zusammenfahren. Yukio-dono? Doch, das war eindeutig er! Aber selbst der kleine Springfloh klang heute anders als sonst ... also, nicht wirklich, aber irgendwie doch. Der Ruf wiederholte sich. Wurde deutlicher. Drängender. Issei spürte, wie sein Herz schnell zu schlagen begann. ‘Dummkopf, da ist doch gar nichts mehr.‘, flackerte in seinen alarmierten Gedanken auf, bevor die Sorge um Yukio-dono wieder die Oberhand gewann. Das klang dringend! Ob er Hilfe brauchte? Noch ehe der Geist zu Ende gedacht hatte, war er schon senkrecht nach oben losgezischt, halb getrieben von der Sorge um einen Freund, halb gezogen von einer Kraft, die er erst jetzt wahrnahm.

Das nächste, was Issei wieder bewusst sah, war die heimische Bibliothek, erhellt von Kerzenschein. „Oh.“, machte der Schwertkämpfer leise, als er registrierte, dass er inmitten der Kerzen stand. Na gut, verbrennen konnte er sich schon lange nicht mehr. Aber abseits von Kerzen und Regalen voller Bücher befand sich noch etwas anderes in dem Raum. „Yukio-dono ...“. Genau der sah ihn gerade ziemlich direkt aus pechschwarzen Augen an. Das war nicht neu. Der Kleine hatte schon öfter nach ihm gesehen, aber heute lag ein neues Erkennen in seinem Blick. Issei zuckte zusammen und zog schnell das Oberteil seines hellblauen Kimono zu. Das blöde Teil verrutschte immer im ungünstigsten Moment und gab den Blick auf seine lädierte Brust frei. Als das Malheur beseitigt war, lächelte der Schwertkämpfer betreten und hob die Hand zu einem vorsichtigen Gruß. „Ähm, ... kannst ... du mich hören?“. Vielleicht hatte er dieses Mal Erfolg? Heute war ja ohnehin einiges anders ...

(Tamaki)
 
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"Ja! Ja, ich hör dich!!" Yukio wippte aufgeregt auf besockten Füßen vor und zurück, und es war nur die Rücksicht darauf, dass er vermutlich zu laut wäre, die ihn davon abhielt, direkt einen Luftsprung zu machen. Ooooder auf den Geist zu zu hopsen und ihn mal kräftig an sich zu drücken, obwohl er ganz genau wusste, dass da nichts zu drücken war. Es hatte geklappt, es hatte geklappt! Und er konnte ihn verstehen!! Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Wie hieß der Junge wirklich? Was war seine Geschichte? Würde er wohl in eine Pappkarte umziehen wollen, um Yukio auf seinen Abenteuern zu begleiten? Und ... hatte er ihn eben wirklich -dono genannt?!

"Ich hab dich gesucht!" Wisperte Yukio aufgeregt. "Weil ich dir doch alles Gute wünschen wollte! Heute ist Geisterfest!" Yukio hatte keine Karte geschrieben (er war mit Beschwörung vorbereiten beschäftigt gewesen) machte aber ersatzweise eine herzchenförmige Handgeste vor seiner Brust. "Heute ist der Tag in unserem Clan, wo wir mit den Geistern in unserem Zuhause sprechen und alles Gute wünschen und nach Rat fragen und so! Den anderen hab ich schon Hallo gesagt, aber sie wussten nicht genau, wo du steckst!" Yukio hielt kurz inne. "Ging's dir denn gut? Ich hab aber nicht bei irgendwas wichtigem gestört, oder? Es war meine erste Beschwörung!" Gut, Kenshi-kun schaute jetzt nicht aus, als hätte er sich hastig in einen Bademantel geworfen, um ein Paket anzunehmen, aber könnte ja trotzdem sein, dass Yukio an der falschen Stelle geguckt und er irgendwo einfach schwer beschäftigt gesessen hatte. "Uh, und ... jetzt wo ich mit dir reden kann! Du musst mir unbedingt sagen wie du heißt! Ich hab dich Kenshi-kun genannt, weil du so aussahst, aber du hast bestimmt einen richtigen Namen, oder?" Yukio guckte erwartungsvoll. Der Geist in der Treppe behauptete zwar steif und fest, dass er Wächter der Stufen genannt wurde, aber Yukio vermutete, dass er da schwindelte und einfach einen coolen Titel haben wollte.

"Uhm ... und ich hoffe, dir gefällt's hier!" Schob er einen Augenblick später noch hinterher, als eine weitere von den tausend Fragen, die in ihm rumschwirrten, sich Bahn brach, jetzt wo sie endlich gestellt werden konnten. "Mama wollte nicht, dass das Schwert in mein Zimmer kommt, also haben sie es hier hingelegt. Magst du es hier bei uns?" Yukio hoffte das! Er hatte kurz überlegt, eine Tasse Tee oder Saft anzubieten, es sich aber gerade rechtzeitig noch anders überlegt ... und jetzt bemühte er sich, erstmal still zu bleiben, damit Kenshi-kun auch was sagen konnte. Auch wenn er noch eine gute Weile hätte weitermachen können.
 

Katarite

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„Geisterfest ... ?“. Kenshi-kun glotzte ungläubig. Ach so ... ja, dann ergab es auch Sinn, dass die anderen so aus dem Häuschen waren. Und Yukio-dono hatte ihn hergerufen, nur um ihm alles Gute zu wünschen? Etwas in Isseis Brust zog sich zusammen. Es war nicht die alte Wunde. Die machte sich zwar dann und wann bemerkbar, aber das fühlte sich anders an. Das hier war viel wärmer. Der Geist lächelte dankbar. Es wusste es besser, als zu einer Antwort anzusetzen. Inzwischen kannte er Yukio-dono gut genug, um zu wissen, dass der Kleine mitunter kein Punkt und Komma kannte. Besonders dann nicht, wenn er so aufgeregt war wie jetzt. Ein wenig von der Aufregung des kleinen Yuudari färbte auch auf Issei ab. Heute war das erste Mal ... das erste Mal, dass Yukio-dono ihn hörte. Dass sie miteinander sprechen konnten! Und als es an der Zeit war, sprach auch er.

„Yukio-dono...“, begann er zögerlich und hielt auch gleich schon wieder inne. Jetzt, da er endlich gehört wurde, wusste er gar nicht, was er sagen sollte! Nein, was gab er denn hier für ein Bild ab! Sein gesamter Clan mochte lange schon ausgelöscht sein, aber das hieß nicht, dass er ihm hier und heute noch Schande bereiten musste. Issei straffte sich und verneigte sich tief. „Yukio-dono, jetzt kann ich dir endlich danken.“. Als er sich aufrichtete, wärmte wieder ein Lächeln seine Züge. „Mein Name ist Issei vom Clan Aobashi. Aber Kenshi-kun gefällt mir auch.“. Stimmte ja auch, selbst wenn es unendlich lange her war, dass er ein Schwert in den Händen gehalten hatte. „Danke, dass du mein Schwert gefunden habt. Mir ... geht es gut hier. Es ist ... weniger einsam.“. Ja, einen wirklichen Grund zur Klage hatte Issei nicht. Es war nur ... ungewohnt, hier zu sein. In diesem Haus voller Geister. Fast war ihm schon wieder zu viel los, nach wer weiß wie langer Zeit in den verlassenen Ruinen seines Dorfes. Aber er wollte nicht undankbar sein. Nicht heute und schon gar nicht gegenüber Yukio-dono, den er ja selbst zum Gefäß seiner ... ja, was ... Seele? geführt hatte. Auch zu Lebzeiten hatte Issei nie daran gezweifelt, dass ein Krieger und sein Schwert verbunden waren. Es hatte ihn nur gewundert, dass allein er übriggeblieben war, wo doch so viele gefallen waren. Gewundert und betrübt. Wie aufgeregt er gewesen war, als Yukio-dono (damals war er noch etwas kleiner gewesen als jetzt) ihn wahrgenommen hatte. Beinahe so wie jetzt ...

„Ich fürchte, in diesem Zustand bin ich nicht mehr von großem Nutzen.“. Kämpfen konnte er so ja nicht mehr und viel anderes hatte er nie gekonnt. Aber der kleine Yuudari hatte ihn in mehr als einer Hinsicht gerettet und Issei wollte sich erkenntlich zeigen. Selbst wenn er nicht wusste, wie. „Aber wenn ich dir zu Diensten sein kann, sag es nur, Yukio-dono.“.

(Tamaki)
 
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