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Hayabusa Kaya

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Umso mehr Zeit sie mit dieser Band verbrachten, desto weniger wunderte es sie, dass es gegen sie Morddrohungen gegeben hatte. Oder allgemein irgendeine Form der Gewaltandrohung... wobei Kaya diesen Part gern direkt überspringen und denen einfach direkt einen vor den Latz knallen würde: Aaaaaber - sie riss sich zusammen und das machte sie tatsächlich ein bisschen stolz auf sich selbst. Leicht hob sich eine ihrer Brauen, als die Nichte dem Musiker auf den Leim ging und sich von diesem mit aufs Zimmer nehmen ließ ... der Kerl hatte echt keinerlei Anstand. Letzte Nacht war er doch erst mit seiner Bandkollegin zusammen gewesen..? Geekelt schauderte sie sich und verschränkte die Arme, blieb aber ansonsten ruhig und hielt sich zurück. Von der Nichte des Daimyos hatte sie irgendwie mehr erwartet.. anders herum schien es zu ihr zu passen, da sie es auch faustdick hinter den Ohren zu haben schien. "Da haben sich ja zwei gefunden." flüsterte sie ihrem Teamkameraden zu und musterte ihn aus dem Augenwinkel leicht. Sie selbst hatte bisher keine Erfahrungen in diese Richtung sammeln können... wie es wohl um ihren verehrten Clanbruder stand? Ob er schon mal jemanden nah war? Leicht hoben sich ihre Brauen: vorstellen konnte sie es sich irgendwie nicht...aber anders herum kannte sie ihn auch noch nicht so gut... leicht neigte sie den Kopf. Er sah allerdings nicht schlecht aus und war ein sympathisches Kerlchen - gerade diese wilde Seite an ihm würde sicher die eine oder andere Dame verlocken. Erschrocken zuckte das Rabenmädchen leicht zusammen: Moment mal! Was dachte sie da denn für komisches Zeug? Leicht schüttelte sie den Kopf um diese Gedanken wieder zu vertreiben und sah zurück zu den Bandmitgliedern, während Ray sich kurz mit den Leibwächtern austauschte.

Trauen tat sie diesen Typen auch nicht... aber abgesehen von Ray traute sie innerhalb dieser vier Wände eh niemanden. Während die Stimmung zuvor noch recht ausgeglichen war, fingen die beiden Damen der Band nun an sich zu kabbeln - das war wohl auch nur eine Frage der Zeit gewesen. Leicht verdrehte Kaya die Augen und seufzte theatralisch: wieder fragte sie sich wie ein so chaotischer Haufen in der Lage dazu gewesen war eine so schöne Musik zu spielen... nicht, dass sie das eingestehen würde. Für einen kurzen Moment haderte die Schwarhaarige mit sich: sollte sie sich einschalten? Das Gespräch in eine andere Bahn lenken...? Sie könnte sich dumm stellen und nachfragen, wie es denn war mit einem Mann zusammen zu sein - naja gut, dumm war hier die falsche Formulierung, immerhin wusste sie es tatsächlich nicht - doch damit würde sie die Bandmitglieder vielleicht auf andere Gedanken bringen, während diese versuchten sie aufzuklären. Neugierig war die Hayabusa ja schon irgendwie... gerade als sie dieser Verlockung nachkommen wollte, sah sie im Augenwinkel ein ihr bekanntes Gesicht. Verdammt...! fluchte sie innerlich und eilte unauffällig hinaus in die Gasse zu einem ihrer Agenten. Er berichtete ihr, dass er gerade drei verdächtige Herrn beobachtet hatte, die an einem nicht weit von hier entfernten Fenster gewartet hatten. Als er sich genähert hatte um besser zu sehen, hatten sie eine Art Sack aus dem Fenster gehievt bekommen haben und sind dann damit abgehauen. Kaya rieb sich die schmerzende Stirn und fragte, warum er sie nicht eher informiert hatte - als ein weiterer ihrer Agenten zu ihnen geeilt kam: "Sie sind in Richtung Hafen abgehauen!" berichtete er, völlig aus Atem. Kaya knurrte, bat die Beiden hier die Stellung zu halten und eilte wieder hinein zu Ray. Mit klopfenden Herzen und flüsternd unterrichtete sie ihren Missionsführer über die neuesten Entwicklungen, wobei sie dank ihrer vorherigen Gedanken etwas nervös war ihm so nah zu kommen - allerdings wollte sie nicht, dass die Band etwas davon mitbekam. "Was ist los?!" fragte eine der Damen - welche konnte Kaya gerade nicht einordnen, es interessierte sie aber auch nicht. "Ward ihr nicht gerade dabei euch gegenseitig an die Kehle zu gehen?" fauchte sie genervt zurück. Sie hatte jetzt nicht den Kopf sich mit diesen Streithähnen - oder Hühnern - zu beschäftigen. "Soll ich zum Hafen?" fragte sie Ray, bereit sogleich los zu stürmen. Als bereits Kariko, einer der Leibwächter, die Treppe hinunter kam und sich suchend nach Ray umsah...
 

Hayabusa Ray

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Mit einem Schnauben reagierte Aina auf die wüste Beschimpfung von Kaya und drehte sich wieder zu ihrem Freund Tonomaru, um sich in dessen Arme zu schmiegen und einige wüste Kommentare über das hässliche, kleine Ninjagör loszuwerden. Von all dem bekam Ray aber nichts mit, denn die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. Die Nichte des Daimyos war entführt worden und auch wenn es technisch gesehen nicht ihr Auftrag war auch diese Nichte zu beschützen, so war Ray kein Mensch, der bei so etwas einfach nur zuschaute.
Und auch Kaya schien so zu denken, denn sie bot sich ohne zu zögern an zum Hafen zu stürmen, was bedeutete, dass ihre Informanten die Richtung der Entführer ausfindig gemacht hatte. Aber noch bevor Ray antworten konnte, kam Kariko mitsamt seinen Partner die Treppe hinuntergestürmt und sein Blick sprach Bände. Jeder der einigermaßen geübt darin war Menschen und Stimmungen zu lesen, konnte das Schuldbewusstsein, den Zorn und die Entschlossenheit in seinem Blick sehen. "Yukiko-hime ist entführt worden." flüsterte er den beiden Shinobis zu, woraufhin Ray lediglich nickte. Diese Information war weder für ihn noch für Kaya neu. "Es ist nicht euer Auftrag, aber helft ihr sie zu finden?" Seine Augen machten klar, dass er nicht lange auf eine Antwort warten würde. "Was ist los?" schaltete sich nun Sara in das Gespräch ein, die offensichtlich die Ohren eines Luchses hatte. "Das war doch sicherlich ein Anschlag auf uns." fing sie weiter an, wobei ihre Stimme nach oben schoß. Bekam die ruhige Bandleiterin gerade Panik? "Ihr könnt nicht hinterher. Euer Auftrag ist es uns zu beschützen." machte sie ihren Standpunkt deutlich und stieß dabei die Hände in die Hüften.

Und in diesem Moment lagen alle Augen auf Ray. Kaya, die sich wünschte die Entführer zu stellen, Sara und die Band, die ganz offensichtlich Angst hatten und Karikos wilde Entschlossenheit. Wie würde der junge Genin entscheiden? Würde er unter dem Druck der Entscheidung zusammenbrechen? Doch Ray spürte lediglich das Adrenalin, welches durch seine Adern jagte und ihm fast schon die Entscheidung abnahm. Er war nämlich kurz davor selbst loszustürmen und die Entführer zu fangen. //Ein guter Leiter macht keine Alleingänge.// Es war wieder einmal die Stimme seines Vaters, die ihn zur Vernunft brachte.
"Wir machen folgendes: Kariko, Kaya ihr verfolgt die drei Entführer, nehmt die Gasse, aber passt auf die Drähte auf, die ich dort gespannt habe, sonst werdet ihr unter Kisten begraben." sprach er mit ruhiger Stimme. Bei der Dunkelheit war die Warnung selbst für das Rabenmädchen nicht uninteressant, denn auch wenn die Augen des Hayabusa-Clans schärfer waren, so konnte ein dünner Draht in der Dunkelheit selbst von ihnen übersehen werden. "Aber..." wollte Sara protestieren, doch wurde ihr das Wort jäh von dem Rotschopf abgeschnitten. "Nichts aber. Wenn wir die Entführer fangen ist auch für euch jede Gefahr gebannt. Außerdem bleiben ich und Karikos Partner hier und passen auf. Madame Cho, verriegeln sie alle Fenster. Ich schaue nach Kotoro."
Damit waren die Aufgaben verteilt. Kaya und Kariko stürmten aus der Kneipe. Madame Cho, ihr Mann und Kariko begannen das Wirtshaus zu verbarrikadieren und der Falkenjunge stürmte in einem Affenzahn die Treppe hinauf.

Mit einem lauten Rumpsen stieß er die Tür zum Zimmer auf und sah das letzte Bandmitglied mit nacktem Oberkörper auf dem Boden liegen. Sein Gesichtsausdruck war überrascht, doch war es für den Rotschopf unmöglich zu sagen, ob diese Überraschung damit zusammenhing, dass er nicht mit einem so stürmischen Auftritt seines Leibwächters gerechnet hatte oder er einfach noch unter Schock stand, aufgrund des gerade erlebten Überfalls. Doch dauerte diese Überraschung nicht lang, denn sobald er erkannte, wer da in die Tür hineingeplatzt war, begann er mit seinem Gezeter. Doch Ray beachtete ihn gar nicht. Er war gerade ganz Jäger, sein Blick war scharf, die Augen saugten die Details in sich hinein. Die Stühle im Zimmer waren umgeschmissen, die Bettlaken zerwühlt und die Fensterscheibe war zerbrochen, überall lagen Sachen herum und alles in allem sah es in dem Zimmer aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hatte.
"... und dann haben sie mich einfach niedergeschlagen und die Nichte mitgenommen. Sie müssen sie für Sara oder Aina gehalten habe. Jedenfalls ist klar, dass die Drohungen nicht unbegründet waren. Auf jeden Fall müsst ihr alle hier bleiben und uns beschützen." beendete Kotoro sein Gezeter und blickte fast schon herausfordernd zu dem Shinobi, der ihn nur mit einem eisigen Blick fokussierte und lediglich vier Worte sagte: "Hör auf zu lügen!"
 

Hayabusa Kaya

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I'm the dude with the 'don't care' crown
And I ain't gonna be taken down
I ain't lettin' my spirits down
Das ließ sich das Rabenmädel nicht dreimal sagen. Mit einem entschlossenen Nicken und einem kurzen Blick aus dem Augenwinkel zum Leibwächter - der seinen Job offensichtlich nicht besonders gut gemacht hatte - stürmte sie los. Sie war deutlich schneller als der Leibwächter, aber das war für eine Kunoichi nichts ungewöhnliches. Sicherlich war er dafür deutlich kräftiger und widerstandsfähiger als sie. Kaya machte sich keine Illusionen ihm irgendwie überlegen zu sein. Lediglich in einer Sache war sie sich sicher: sie hatte definitiv die besseren Augen. Sie nutzte ihren Falkenblick und half Kariko die Drähte ihres Clanbruders unbeschadet zu passieren. Dann führte sie ihr Weg auch schon direkt zum Hafen...

So recht konnte sie es sich nicht erklären, doch es erschien der jungen Hayabusa als seien sie deutlich schneller im Hafen angekommen als von ihr gedacht. Lag das an dem Adrenalin, dass durch ihre Adern pumpte? Natürlich...Kariko hatte schon Recht, es gehörte eigentlich nicht zu den Aufgaben der Shinobis die werte Nichte des Daimyos zu retten: doch was für Menschen wären sie, wenn sie das Schicksal der jungen Frau kalt lassen würde? Für Kaya kam es überhaupt nicht in Frage sich hier heraus zu halten. Das ließ ihr Ehrgefühl gar nicht zu. Einer von Kayas Bekannten berichtete, dass er die Entführer mitsamt mysteriösem Sack in eine der Lagerhallen hatte verschwinden sehen. Auf Karikos Befehl, der sowohl Kaya als auch ihrem Bekannten von der Straße missfiel, zeigte dieser ein wenig widerwillig den Weg zum besagten Lager. Im Inneren schienen Kerzen zu brennen - jemand war eindeutig dort drinnen. "Wir sollten..." begann Kaya mit gedämpfter Stimme, sie wollte sich eigentlich mit dem Leibwächter absprechen und sich einen Plan zurecht legen, wie sie sicherstellen konnten, dass der Prinzessin nichts geschah. Es war an sich schon komisch, dass sie sich zurückhielt und sich zunächst eine Taktik überlegen wollte, bevor sie voran preschten... normalerweise war sie diejenige, die sich Hals über Kopf ins Geschehen stürzte. Aber...dieses Mal war es anders. Sie wollte das diese Mission hervorragend verlief, sie wollte das Ray als Führer der Mission die Lorbeeren erntete... und das die beiden Genin bewiesen, dass die Hayabusa ausgezeichnete Shinobi waren. Trotz ihrem schlechten Ruf... den die Hayabusa nun einmal von Haus aus hatten. Doch bevor Kaya sich das weitere Vorgehen zurecht legen konnte, stürzte sich Kariko schon aufs Lagerhaus.

Eher wie ein wild gewordenes Tier, als wie ein erwachsener Mann, trat er voller Inbrust die Tür zum Lager auf: "Haltet durch Yukiko-hime! Ich rette euch!" Na, da nahm aber jemand seinen Job ernst. Mit schnalzender Zunge verschränkte Kaya die Arme. War das echt sein ernst? Was solls... jetzt war es eh zu spät... so fasste sie sich ein Herz, zog ihr geliebtes Katana und stürzte sich dicht hinter dem Leibwächter in die Schlacht. Viel blieb für sie allerdings nicht übrig - Kariko räumte förmlich im Alleingang auf. Eins war klar: wo der Kerl hin schlug, da wuchs kein Gras mehr. So konnte Kaya sich die Gegner und deren Kampftechnik genauer ansehen... auch wenn der Muskelberg an Leibwächter ohne Zweifel stark war, es war schon verdächtig, wie leicht die Gegner einknickten. Die tiefschwarzen Brauen der Kunoichi hoben sich, während sie sich einen der bewusstlosen Männer genauer ansah... diese Leute waren keine erfahrene Kämpfer. Geschweige denn Auftragsmörder oder dergleichen....sie wirkten eher wie: Zivilisten? Der Leibwächter hatte sich derweil schon auf seinen Schützling gestürzt und versuchte die bewusstlose Nichte zu wecken. Man hatte sie anscheinend betäubt. Oder irgendwas in die Richtung: Kaya war es relativ egal. Sie lebte und war soweit unverletzt. Außer einem Schock würde wohl nichts zurückbleiben. Anstatt sich um Yukiko und ihren besorgten Beschützer zu kümmern, sah sie sich hier etwas genauer um. "Irgendwas stimmt hier nicht..." stellte sie trocken fest und schnaubte verächtlich.

Fragend sah Kariko auf, er schien sich langsam wieder gefangen zu haben. "Ich bringe Euch an einen sicheren Ort. Ich denke wir sollten euch vorerst von der Band trennen." verkündete sie und wartete nicht auf eine Reaktion, während sie ihr Katana zurück in ihre Scheide schob. Widersprüche würde sie nicht gelten lassen und der Leibwächter wirkte auch nicht, als wäre ihm danach: ganz im Gegenteil. Er schien tatsächlich mit der jungen Hayabusa einer Meinung zu sein. Kaya schlüpfte kurzerhand aus ihrer weit ausfallenden Jacke und warf diese über die schlafende Yukiko, die sich inzwischen auf Karikos starken Armen befand und damit in Sicherheit. Die Jacke verhinderte, dass Dritte einen Blick auf sie werfen konnten. Kaya brachte den Leibwächter zu dem sichersten Ort, den sie sich innerhalb Getsurins vorstellen konnte: in das Karasu-tengu. Wie es zu erwarten war, war ihr Großvater auch zu so später Stunde noch wach und im Laden. In den Abendstunden wie diesen ging er immer nochmal das Tagesgeschäft durch und nutzte die Ruhe um den Laden nochmal gründlich zu säubern und für den morgigen Geschäftstag vorzubereiten... seit dem Tod seiner Frau schlief er eh kaum noch. Wer konnte es ihm verübeln... der werte Geschäftsführer war nicht gerade begeistert seine Enkelin zu treffen, willigte aber ein die nach wie vor bewusstlose Prinzessin bei sich zu beherbergen. Allerdings erst nach dem Kaya erklärt hatte, wer sie war und die Mutmaßung äußerte, dass sich der Daimyo sicher dankbar zeigen würde. Kariko unterstützte diese Vermutung mit seinem Versprechen, dem Daimyo von Takerus Hilfsbereitschaft zu berichten.

Nachdem Kariko die Prinzessin die Treppe hinauf in die Wohnung gebracht hatte, in der Takeru extra für die Hochwohlgeborene einen Futon vorbereitet hatte, versicherte sich Kaya nochmal das es allen Anwesenden den Umständen entsprechend gut ging, ehe sie sich auf den Weg machte... es wurde Zeit zu Ray zurück zu kehren. Vorsichtshalber würde sie dem Begleiter Karikos noch nicht verraten wo die Prinzessin war. Bis sie sich nicht sicher war, was für ein Spiel hier eigentlich gespielt wurde, würde sie diese Information schön für sich behalten. Zurück beim Schmetterling, klopfte sie gleich mehrmals ruppig an die Kneipentür. "Kaya hier." erklärte sie und verschränkte die Arme. Sie hatte ein mulmiges Gefühl... ging es Ray und diesen Nervensägen von Musikern gut...? Was war während ihrer Abwesenheit geschehen...?
 

Hayabusa Ray

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Natürlich wurde Kaya von Ray wieder in die Wirtsstube gelassen, doch hatte sich die Stimmung mittlerweile vollkommen verändert. Das Fröhliche und Ausgelassene von vor 2 Stunden, als die Band miteinander und mit der Nichte des Daimyos gespeist hatte war völlig verschwunden. Stattdessen sah Kaya, wohin sie auch schaute zerknirschte Gesichter.
Aina und Tonomaru hatten sich bewusst ein wenig abseits gesetzt und blickten fast schon mit so etwas wie Verachtung auf den zusammengesackten Kotoro, der so wirkte, als ob man ihm sämtliche Luft herausgelassen hatte und auch die Bandleiterin wirkte ziemlich bedröppelt. Hinter den beiden stand, mit verschränkten Armen der zweite der beiden Leibwächter der Prinzessin und sah ebenfalls nicht besonders glücklich auf.
"Ich nehme an, die Prinzessin zu befreien war nicht sonderlich schwer oder?" begrüßte Ray seine Kollegin, woraufhin er einen verwunderten Blick bekam. "Das habe ich mir schon gedacht nach den Ereignissen hier." grinste er und die Miene des Leibwächters erhellte sich, als das Rabenmädchen bestätigend nickte. Da fiel einem gerade ein tonnenschwerer Felsbrocken von der Brust, was nur verständlich war, immerhin hätte es durchaus schlimme Konsequenzen für ihn haben können, wenn die Prinzessin verschwunden geblieben wäre. Jetzt aber war der Falkenjunge an der Reihe zu erzählen, was überhaupt passiert war und dazu spulen wir die Ereignisse ein wenig zurück.

--- zurück im Zimmer von Kotoro, kurz nach der Entführung ---

"Hör auf zu lügen." Der Gesichtsausdruck des Rotschopfes wirkte nicht nur aggressiv, sondern wirklich wütend. Lügen konnte er nicht ausstehen. Kotoro zuckte zusammen, obwohl die beiden schon so manches Mal aneinander geraten waren, hatte er solch eine Schärfe noch nie in der Stimme des Rotschopfes gehört. Er wirkte verunsichert, weswegen sein "Aber ich hab doch gar nicht gelogen." auch nicht sehr überzeugend klang. "Das kannst du deiner Großmutter verkaufen." schoß Ray zurück und überquerte mit einem Satz das Zimmer. "Du behauptest, dass die Entführer hier eingedrungen wären und dazu das Fenster eingeschlagen hätten. Allerdings müssten die Scherben dann im Zimmer liegen und nicht auf der Straße. Was bedeutet, dass das Zimmer von innen eingeschlagen wurde. Und zwar von dir und zwar mit dem Handtuch dort, wie die Glassplitter darauf beweisen." Ray deutete auf das Handtuch, welches zerknüllt in der Ecke lag und auf dem tatsächlich einige feine Glassplitter zu finden waren. Freilich hätte kaum ein anderer von der Tür aus diese Splitter entdeckt, Kotoros Pech war es, dass Rays Augen nun mal schärfer waren als die von anderen. Genau diese verengten sich jetzt zu Schlitzen und holten eine kleine Ampulle unter dem Tisch hervor, die in die hinterste Ecke gerollt war. "Und ich wette, wenn wir die letzten Flüssigkeitsreste hier analysieren, werden wir feststellen, dass irgendjemand dort ein Betäubungsmittel hinein gemischt hat. Nur doof für dich, dass Madame Cho solche Reagenzgläser nicht besitzt. Und versuch dich erst gar nicht damit herauszureden, dass irgendwer dich niedergeschlagen hätte und dann das hier der Nichte verabreicht hat. Dann müsstest du irgendeinen Beule auf deinem Kopf haben. Die einzigen Verletzungen aber sind die feinen roten Sreifen auf deiner Wange. Lass mich raten, das sind Kratzspuren von der Nichte, deren Entführung du in die Wege geleitet hast." ließ Ray die Bombe platzen und blickte Kotoro mit solch einem feurigen Blick an, dass dieser ganz klein zusammensackte. Sämtlicher Widerstand schien verpufft zu sein und aus dem selbstbewussten Mann war ein kleines Häuflein Elend geworden, welches nicht einmal noch die Kraft hatte zu widersprechen.

--- in der Wirtsstube ---


"Und damit ist der Fall ziemlich klar, Kotoro hat gestanden, dass er den Plan hatte die Nichte zu entführen, um damit vom Daimyo Lösegeld zu erpressen und seine Spielschulden zu bezahlen." beendete Ray seinen Bericht und verschränkte die Arme.
Doch war das wirklich schon die ganze Wahrheit. Ray selbst hatte nicht darauf geachtet, weil er mit seiner Aufmerksamkeit zum größten Teil auf seiner Partnerin und Kotoro war, doch vielleicht hatte ja Kaya etwas mitbekommen. Die Anführerin der Band war die ganze Zeit über nämlich seltsam still. Auch hatte sie sich nicht von Kotoro distanziert, wie die anderen beiden Bandmitglieder. Vielmehr sah sie so aus, als ob sie intensiv nachdenken würde. Immer wieder biss sie sich auf die Lippen oder aber murmelte Dinge wie: "Wie krieg ich das gerade gebogen?" "Scheiße, Scheiße, Scheiße." oder "Es muss doch einen Weg geben." vor sich hin. Freilich natürlich ohne die Worte wirklich auszusprechen oder zu flüstern, sodass lediglich die Lippenbewegungen zu sehen waren, die noch dazu zum Teil von ihrem langen Haaren verdeckt waren, die ihr ins Gesicht fielen. Ray selbst schien das Ganze nicht weiter zu beachten. Die Frage war nur, ob Kaya etwas auffallen würde?
 

Hayabusa Kaya

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The sky is the limit and I’m afraid it’s falling down.
And the more that you resist me - the greater the damage will be.


Verwundert sah sich die junge Hayabusa im Raum um: was war hier bitte geschehen? Selbst sie war in der Lage die allgemein herrschende Stimmung um Raum zu lesen und das... sollte schon einiges heißen. Auf Rays Frage hin nickte sie und eigentlich wollte sie ihm gerade versichern, dass die werte Prinzessin nun an einem sicheren Ort auf einer Erbse schlafen konnte - als ihr Clanbruder bereits begann sie in die Geschehnisse hier vor Ort einzuweihen. "Argh...!" stieß Kaya genervt aus und schlug sich unvermittelt mit der flachen Hand vor die Stirn. Wie dämlich war das denn bitte? Wie gern würde sie ihrem Impuls nachgeben und diesem Deppen von Musiker einen Schlag in den Nacken verpassen, so wie es ihr seit ihrer ersten Begegnung unter den Nägeln gebrannt hatte. Tatsächlich überlegte sie kurz diesem Wunsch nachzukommen, doch irgendwie...fühlte es sich falsch an. Statt dem Drang nachzugeben, verschränkte sie die Arme und sah aus dem Augenwinkel zu den einzelnen Anwesenden. Musterte deren Gesichtsausdrücke, Haltung, ihre vermeintliche Stimmung... schließlich blieb ihr Blick an Sara hängen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass hier irgendwas nicht stimmte. Das konnte nicht die ganze Wahrheit sein. Einen solch perfiden Plan traute sie Kotoro einfach nicht zu... dieser würde wohl eher zu Übersprungshandlungen neigen - sowas wie dem Versuch Madame Cho um die Tageseinnahmen zu bringen, wenn vermeintlich alle schlafen oder so... aber etwas so aufwendiges? Das war sicher nicht seinem gelockten Kopf entsprungen.

Kaya nutzte ihre Fähigkeit Lippen zu lesen um zu verstehen, was Sara da vor sich hin brabbelte. Auch wenn sie nicht jedes Wort verstand, sprach es doch Bände... ein verächtliches Schnauben verließ Kayas Lippen, ehe diese mit der scharfen Zunge schnalzte. "Ihr wollt uns wohl beleidigen." stellte sie mit eiskalter Stimme klar und fixierte Sara mit ihren tiefschwarzen Rabenaugen. Kotoro erhob sich, wollte Einspruch erheben, doch Kaya schubste ihn einfach wieder zurück in eine sitzende Position: "Wie dumm seid ihr eigentlich?" fragte sie nun ganz direkt und zischte, rümpfte angewidert die Nase. "Euer Plan wäre vielleicht aufgegangen - wenn Ihr euch nicht Shinobis in Boot geholt hättet." erklärte sie, überraschend trocken und sachlich. Sara zuckte zusammen, sah erschrocken zu Kaya auf: sie wirkte ertappt. "Habt Ihr wirklich geglaubt wir lassen uns derart an der Nase herumführen?" nach wie vor fixierte sie die Sängerin vor sich, die immer kleiner zu werden schien. "Nein...! Also...wir..." begann sie zu stammeln. "Seid nicht die hellsten Kerzen im Kronleuchter, ja." kommentierte Kaya und verdrehte die Augen. "Sara und Kotoro haben das zusammen geplant." erklärte das Rabenmädchen und machte einen Schritt auf Sara zu: "Oder...?" sie hatte den Kopf gesenkt und die Schultern hoch gezogen. "Ja..." gestand sie kleinlaut, woraufhin den anderen beiden Bandmitgliedern alles aus dem Gesicht fiel. Natürlich hatten sie sie nicht mit eingeweiht - dies andere Weib hätte die Leadsängerin nur zu gern in die Pfanne gehauen und diesen perfiden Plan sabotiert um sie endlich los zu werden und ihre Position zu ergattern. Das war mehr als klar - und der Bär von Musiker, mit dem sie ständig zusammenhing, konnte nicht mit einbezogen werden, weil er sich seiner Liebsten sicherlich anvertraut hatte. Nun ja... jetzt würden die Beiden erstmal allein klar kommen müssen. "Ich bin gespannt was der Daimyo dazu sagen wird." gab Kaya schmunzelnd zum Besten und sah voller Stolz zu ihrem Clanbruder. Das hatten sie wirklich gut gemacht, sie konnten stolz auf sich sein!
 

Hayabusa Ray

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Ray konnte die verwirrten Blick von Aina, Tonomaru und den anderen im Raum sehr gut nachvollziehen, als das Rabenmädchen plötzlich auf Sara zu ging und sie ganz offensichtlich beschuldigte ebenfalls an dem Plan beteiligt gewesen zu sein. Wie gut, dass sie Lippenlesen konnte, sonst hätten sie unter Umständen nur die Hälfte der Verbrecher eingesperrt. Ray war stolz auf das Rabenmädchen. Sara zumindest leistete genauso wenig Widerstand wie Kotoro und ergab sich klaglos und irgendwie taten die beiden Ray schon fast ein bisschen leid, wie sie jetzt wie zwei Häufchen Elend vor ihnen saßen.
"Wahrscheinlich wird er nicht sonderlich begeistert sein." meinte Ray zu seiner Partnerin "Und auch wenn es spät am Abend ist, sollten wir diese beiden hier noch bei den Behörden abliefern. Ich übernehme das."

Und damit war die Mission auch schon mehr oder weniger gelöst. Die Befragung der beiden Beschuldigten stellte schnell heraus, dass sie aufgrund der Schulden, die sich Kotoro mit seiner Spielsucht eingehandelt hatten, gehandelt hatten. Das war natürlich keine Rechtfertigung der Taten, aber immerhin eine einleuchtende Erklärung. Die Drohbriefe gegen die Band hatten sie auch selbst erstellt und sie hatten sogar einen Plan B in der Hinterhand, wäre es Kotoro nicht gelungen die Nichte zu entführen. Dann hätte Sara die Entführte gemimt. Alles in allem war es gar nicht mal ein so schlechter Plan, der vielleicht sogar geklappt hätte, wenn da nicht einige Augen und Ohren auf der Straße gewesen wären, die den beiden Hayabusas geholfen hätten.

Kariko und auch die Nichte des Daimyos bedankten sich auf das Allerwärmste bei ihren Helfern. Immerhin war das Retten der Nichte nicht Teil der Mission gewesen. Im Grunde hatten sich die beiden sogar gegen ihre Auftragsgeber gewendet. Die Entführte war nach einer erholsamen Nacht mit einem erheblichen Brummschädel aufgewacht und definitiv geläutert. Sie hatte Kariko hoch und heilig versprochen in Zukunft nicht mehr so viele Dummheiten zu machen. Daher war dem hochmotivierten Chef-Leibwächter das Grinsen auch nicht mehr aus dem Gesicht zu bekommen. Er war einerseits erleichtert, dass seinem Schützling nichts passiert war und andererseits konnte er die positiven Seiten der Entführung sehen. Bevor die Delegation am nächsten Morgen abreiste, bedankte er sich nochmal in aller Ausführlichkeit bei Ray und Kaya. Letztere wurde dabei in eine kräftige Bärenumarmung gezogen, während sich die beiden Männer lediglich mit einem sehr männlichen Handschlag verabschiedeten. Eines konnten sich Kaya und Ray sicher sein. Im Wasserreich hatten sie jetzt am Haus des Daimyos immer mindestens einen Fürsprecher.

Aina und Tonomaru waren auch am nächsten Morgen immer noch geschockt. Vor allem Tonomaru konnte es nicht fassen. Wie hatte seine Familie ihn nur betrügen können und was sollte jetzt aus der Band werden? Letzteres würde wohl erstmal unbeantwortet bleiben. Aina hingegen bedankte sich auch artig bei den beiden Shinobi, wenngleich sie sich ein "Sowas hab ich mir doch schon immer gedacht." nicht verkneifen konnte. Für sie war es im Gegensatz zu Tonomaru klar, wie es weitergehen würde. Sie würde den ganzen PR-Rummel nutzen, um eine neue Karriere zu starten. Die Show muss ja schließlich weitergehen.

Madame Chos Haltung den beiden Shinobi gegenüber hatte sich nach den Ereignissen der Nacht ebenfalls geändert. Sie hatte gesehen, dass zumindest diese beiden Hayabusas keine kleinen Kinder mehr waren, sondern Profis, die mit so manch kniffliger Situation fertig werden konnte. Respekt war in ihrem Blick zu sehen, als sie sich von ihnen verabschiedete und besonders das Rabenmädchen schien in ihrer Achtung erheblich gestiegen zu sein. Aber dennoch konnte sie sich trotz aller Professionalität es sich nicht nehmen lassen die beiden an ihren dicken Busen zuu drücken und ihnen zu versichern, dass sie im tanzenden Schmetterling immer willkommen waren.

Und die beiden Shinobi. Die machten sich am nächsten Morgen auf den gemeinsamen Rückweg nach Soragakure. Die Fahrt im Aufzug verlief schweigend und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen. Oben angekommen schauten sie sich fast schon ein wenig betreten an. Beide waren keine Experten im sozialen Umgang. Für die eine war es die erste Mission gewesen, für den anderen die zweite Missionsleitung und die erste innerhalb Soragakures.
"Also dann..." begann Ray die Stille zu durchbrechen. "Danke Kaya. Ohne dich hätte ich die Mission nicht geschafft. Und damit meine ich nicht nur deinen Blick und die Tatsache, dass du Sara überführt hast. Nein auch deine mentale Unterstützung war echt hilfreich. Du hast einmal mehr bewiesen, dass wir Hayabusa geeignete Shinobi sind, auch wenn wir so unsere Macken haben." Jetzt grinste Ray wieder und im nächsten Moment war er auch schon auf das nächste Dache gesprungen. "Es war mir eine Ehre." rief er herunter und verbeugte sich in ihre Richtung. "Und für diese erste Mission vedienst du eine besondere Belohnung, aber das muss warten." Jetzt hatte Ray sein typisches Grinsen wiedergefunden. "Pass gut auf sie auf Saku." verabschiedete er sich von dem Rabengeist und im nächsten Moment war der Rotschopf auch schon im Sprint über die Dächer verschwunden. Ein gewisser jemand hatte ihn gerade mal wieder zu einer Wette herausgefordert.
 
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