Wie es der Mann nicht anders erwartet hatte, waren seine beiden Genin stark genug gewesen um diese einfältigen Banditen in die Flucht zu schlagen. Während sich die beiden um das restliche Gesindel kümmerten, legte er Ritsu sacht auf den Boden vor ihrem Vater. Dieser ganz Krank vor Sorge wanderte sein Blick immer wieder von Aoshi hinunter zu seiner Tochter. Was viel diesem Kerl nur ein, seine Tochter in solche großen Gefahren zu bringen? Sie hätte sterben können. Mit diesem vorwurfsvollen Blick versuchte er den Jonin zu strafen, doch glitten diese durchbohrenden Blicke nur an ihm ab, als würden sie vergeblich versuchen an einer mit Seife eingeschmierten Wand hoch zu steigen. Der schwarzhaarige Mann hatte gewusst worauf er sich gerade eingelassen hatte. Denn diese Möchtegernbanditen waren alles andere als gefährlich gewesen, was man schon allein anhand ihrer Bewaffnung erkennen konnte. Langsam aber sicher erwachte das Dornröschen wieder und versuchte blinzelnd zu verstehen, wo sie gerade war. Das erste was sie sah, war das in Falten gezogene Gesicht ihrer Vaters, und als sie ihren hübschen Kopf wendete, sah sie zu Aoshi. Mit einer schnellen Bewegung, mit der wohl hier so gut wie niemand gerechnet hatte, erhob sie sie und schmiss sich um den Hals von Aoshi. „Danke Shi-san das du mir das Leben gerettet hast.“ Doch dieser blieb in seiner Bewegung stumm und ertrug diese Geste einfach nur schweigend. Frauen, aber was konnte man dagegen machen.
Der Blick der jungen Frau wanderte umher und konnte gerade noch erfassen, wie der Gegner der Kunoichi gegen einen Baum geschleudert wurde und bewusstlos an dessen Fuß liegen blieb. Auch Kigammasuke trudelte langsam wieder ein, von seiner Verfolgungsjagd standen ihm noch einige Schweißperlen auf der Stirn. Als wäre nie etwas mit ihr gewesen, rappelte sich die Grünhaarige auf und nahm nun auch die beiden Genin einen nach dem anderen in den Arm. „Ich danke euch allen das ihr da wart um uns zu beschützten.“ Auch wenn ihre Gesten mehr als nur übertrieben wirkten, so konnte man der Frau doch beinahe nicht böse sein. Immerhin schaffte sie es, sich zu bedanken, im Gegensatz zu ihrem Vater, der neben Aoshi stand. Und wie hätte es wohl anders sein können, so standen die beiden Männer wieder hoch erhobenen Hauptes da und hatten die Arme vor der Brust verschränkt, wo bei Aoshi seine Arme in seinen weiten Ärmeln vergraben hatte. Die tiefe Stimme des Mannes machte sich bemerkbar. „Da ihr beiden hier nun aufgeräumt habt, können wir weiter gehen. Wenn diese Wichte dort Glück haben, werden sie vielleicht von Bauern der Umgebung entdeckt. Aber ich bezweifele, dass diese so ein Gesindel bei sich aufnehmen werden. Wir haben heute noch ein weites Stück vor uns, bis wir am heutigen Etappenziel angekommen sind. Auch wenn das heißt, dass wir bis spät in die Nacht weiter laufen werden.“ Ja, dieser kleine Zwischenfall hatte die Gruppe gut und gerne eine weitere halbe Stunde auf ihrem Weg gekostet. Auffällig war, dass Aoshi sogar für seine Verhältnisse recht laut gesprochen hatte und dabei auch einmal den Blick von den Anwesenden abwendete, als würde er jemanden aus dem Augenwinkel sehen. Vielleicht war es einer der Räuber, die es geschafft hatten zu fliehen. Aber wahrscheinlich nachdem diese nun Mitgekommen hatten, das diese Gruppe nicht nur aus einfachen Reisenden bestand, waren sie fürs erste Abgeschreckt.
Auf dem weiteren Weg der Gruppe wechselte die Sonne immer wieder ihren Standort, bis sie schon sehr tief ab Himmel hin und ihre Strahlen nun schräg und nur noch sehr schwer durch das Blätterdach brachen. Es hatte an diesem Nachmittag keine weiteren Vorkommnisse gegeben, obwohl Aoshi das Gefühl nicht losgeworden war, dass die Gruppe beobachtet wurde. Und das nur sehr schlecht. Denn immer wieder war ihm ein merkwürdiges Rascheln ans Ohr gedrungen, dass unmöglich von einem Tier verursacht werden konnte. Auch hatte sich eine dunkle Gestallt hinter den Bäumen unweit des Weges versteckt. Das es den beiden Klienten aufgefallen wäre, das bezweifelte er, denn Yaku schritt einfach nur schweigend vor sich hin und Ritus versuchte weiter sich mit Karura, dem einzigen weiteren weiblichen Mitglied der Gruppe anzufreunden. Vielleicht wenn der Hochgewachsene Mann aufgeschlossener wäre, so hätte er über diese Gegebenheit lächeln müssen, aber so war sein Gesichtsaudruck wie immer gelassen und ruhig. Es gab nur ein kleines Problem bei dieser ganzen Sache, denn er und wollte Kigammasuke darauf Aufmerksam machen, dass dieser auch die Augen nach möglichen Fallen auf dem Weg Ausschau halten sollte, doch wenn er seinen Posten verlassen würde, dann wäre dieser Teil ungeschützt, aber es bis zu ihm vor brüllen, nein, damit würde er nur alle andere beunruhigen. Ohne dass man die Bewegung unter seinen Ärmeln richtig hätte wahrnehmen können, machte er ein Fingerzeichen und mit einemmal, gab es zwei Jonin. Einer dieser beiden, ob nun Original oder Klon für Außenstehende nicht mehr nach war vollziehbar, beschleunigte seinen Schritt so dass er auf einmal neben dem jungen Genin stand. „Bald müssten wir unsere Nachtbleibe erreicht haben, aber ich möchte trotzdem, dass du die Augen offen hältst. Es ist nur eine Vermutung, aber es könnte sein, dass uns jemand auf diesem Weg noch eine Falle stellt.“ Seine Worte waren leise gesprochen, so dass vielleicht Karura sie noch gehört hätte, wenn Ritsu sie nicht gerade wieder mit irgendwelchen Weiberkram zu textete.