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Das Dorf Zhang

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cf.: Der geheimnisvolle Schwertkämpfer: Zack-Zack nach Zhang!
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Das Dorf Zhang. Ein idyllisches kleines Örtchen, nicht nur praktischerweise direkt am Meer gelegen, sondern auch im direkten Umfeld eines größeren Sees, so dass die Bewohner sich im perfekten Gleichgewicht von Süß-und Salzwasser befinden und sich beinahe aussuchen können, ob sie ihren Lebensunterhalt mit Fischfang oder Tourismus verbringen wollen. Mit den vielleicht 350 Einwohnern, plus minus etwa Hundert Urlauber, die sich in dieses Eck des Wasserreiches jährlich verirrten, ist Zhang kein beeindruckendes Reiseziel. Es fällt eher unter die Kategorie "Urlaub auf dem Land", deshalb ist die Ortschaft auch eher unbekannt. Das war schade, wenn man betrachtete, in welchem Glanz es erstrahlte, als eine Gruppe Jugendlicher aus Soragakure sich dorthin aufmachten, um den Terror durch einen rätselhaften, namenlosen Schwertkämpfer ein Ende zu setzen. Dieser Typ mochte zwar ein mordender Irrer sein, aber wenn es darum ging, unterzutauchen, so hatte er eindeutig Geschmack bei der Wahl seines Rückzugortes bewiesen. Als der hölzerne Kahn wenige Stunden nachdem sich die Genin in das Gefährt begeben hatten, Richtung Hafen bog, konnten die Matrosen ein malerisches Städtchen bewundern, das wie in das sanfte Tal, in dem es lag, eingelassen schien. Das Sonnenlicht der anbrechenden Mittagsstunde brach sich tausendfach an den Wetterhähnen an den mit groben, bäuerlichen Schindeln belegten Dächern, die Meeresbrise vermischte sich mit dem würzigen Duft frisch gebackenen Brotes und einer Prise Kuhmist und das einzige Geräusch, dass die majestätische Ruhe des malerischen Örtchens störte, war das leise Quäken der Möwen, die über den Köpfen der Anlegenden ihre überheblichen Kreise zogen. Einmal abgesehen von den in regelmäßigen Abständen zu hörenden Würgegeräuschen, stets mit darauffolgendem Platschen, welche von einem breiten Schwarzhaarigen abgesondert wurden, der sich mit halben Oberkörper über den Reling beugte und den Teint der Uferpflanzen besaß, welche sich in der leichten Brise krümmten, so als wollten sie von der Spitze ihres Transportmittels fliehen. Vielleicht wollten sie aber einfach keine Ladung verdautes Essen abbekommen, denn für alle, die bisher noch keinen Sinn in der Tätigkeit des jungen Mannes gesehen hatten, der so lässig über dem Schiffrand hing: Yotuishe Teysaru ließ sich gerade sämtliche Mahlzeiten, die sich in seinem Magen befanden, noch einmal ausgiebig durch den Kopf gehen, was ihn zu dem Entschluss verhalf, dass sich ein gereizter Magen, fehlendes Geschick und schaukelnder Untergrund in etwa so sehr vertrugen wie Katze und Maus. Hm, ein übler Vergleich. Katze fraß Maus. Das brachte ihn dazu, an Essen zu denken, was wiederum..."Urrrgh...", machte der Grünhäutige, nachdem er seinen Gedanken bereut hatte, und hob den Blick von den immer weniger werdenden Wellen. Seine Augen weiteten sich und ein Gefühl tiefer Erleichterung durchströmte den Genin: Land in Sicht! Nur noch wenige Schritte trennten ihn vom heiligen Boden der Anti-Übelkeit. Schritte, die vielleicht nicht drin waren, wenn er beachtete, wie er es kaum Richtung Reling geschafft hatte. Aber überraschenderweise fühlte er sich gar nicht mehr so schlecht. Klar, körperlich war er ein kotzendes Wrack, aber seelisch war eine tiefe Ruhe eingekehrt, welche das irre Gurgeln seiner Eingeweide nicht zu stören vermochte. Tora war in Sicherheit, Yumi war bei ihr, und er hatte noch von keinem Mord gehört, was entweder hieß, dass die Yamamoto noch schlief, oder aber, dass sie sich vertragen hatten. In beiden Fällen kein Grund zur Sorge, so dass er seine Aufmerksamkeit endlich auf andere Dinge richten konnte. Beispielsweise der Beruhigung seines Magens. Oder des Hangelns am Reling entlang, so dass er in kleinen Tripplern immer näher und näher an die Planke kam, die das ersehnte Land mit dem Höllenkahn verband, der ihn auch wieder zurückbringen würde. Eigentlich hatte er sich ja auf die Schiffsfahrt gefreut. Er konnte ja nicht wissen, dass seine Nervosität sich dermaßen auf seine Verdauung ausgewirken würde. Aber damit war es nun vorbei. Yotuishe Teysaru würde ganz einfach über die Planke gehen, dabei möglichst nicht auf die Nase fallen, vielleicht noch einmal in die Büsche da drüben gehen, um sich verbal zu erleichtern, und dann kraftvoll wie ein Schrank auf der Kiesstraße stehen bleiben und seine Teammitglieder erwarten, die ohne Zweifel bemerkt haben mussten, dass das Schiff stehen geblieben war. Nach einigen Wacklern und Wankern hatte sich der Genin auch an vorher gewählter Stelle eingefunden und rollte mit den Schultergelenken, froh darüber, endlich wieder auf festen Boden zu sein. Da er nicht wusste, wie lange er warten musste, tat er einfach das, was er immer tat, wenn er Zeit übrig hatte: Der Genin erlangte seine verlorene Balance wieder, indem er in die Luft boxte und trat, um seine Muskeln zu lockern. Wie es wohl seinen Schützlingen während der Überfahrt ergangen war, wo er sie doch so gemein alleine gelassen hatte? War Tora schon aufgewacht? Beging sie in diesem Augenblick vielleicht sogar schon blutige Rache an Yumi? Nun, er hätte sie ja holen können, aber seiner Meinung nach war er lange genug auf diesem Schiff gewesen, außerdem waren sie keine Babies...es käme doch etwas ironisch, wenn er sie wie solche behandeln würde, um sie zum Ende der Mission dann zum Töten zu schicken, oder?
 

Inuzuka Ara

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BOOM! Und da fiel der Startschuss ins Verderben. Nassgeschwitzt wurde die Yamamoto total plötzlich wach und riss die Augen auf als hätte die schlecht geträumt. Ein ziemlich grimmiger Gesichtsausdruck zeigte sich in dem zuckersüßen Gesicht der Lilahaarigen, ganz so wie man es doch eigentlich von ihr gewohnt war. Grade war es der vermeintlich böse Traum, ein Brummen in ihrem Kopf und ein unangenehmes Schwindelgefühl, welche kombiniert diesen Gesichtsausdruck bei der jungen Tora hervorriefen. Sie seufzte leise, aber ziemlich genervt, bevor sie sich mit der Hand an die Stirn fasste und ruckartig aufrichtete, wobei sich die Welt um sie herum durch den Blick ihrer roten Augen vollkommen drehte. „Verdammte Scheiße…“, grummelte sie ziemlich genervt und mit gar nicht mehr so süßer Stimme. Aber konnte man ihr das verübeln? Im nächsten Moment nahm sie die Hand vor den Augen weg und sah neben sich ein großes, lilahaariges, dürres Weib sitzen. Sie sah ziemlich verheult aus und auch sonst mit den Nerven irgendwo ganz am Boden. Was sollte Tora sagen? Wie in einem Film spielten sich alle Bilder vor ihren Augen ab, die sich bereits vorher abgespielt hatten, bevor sie umgekippt war. Unfassbar… Diese dreckige Göre hatte sie, Yamamoto Tora, tatsächlich KO geschlagen? Wenn auch nicht wörtlich, aber das war unerhört! Am liebsten wollte Tora ausholen und dem Mädchen zeigen, dass sie wahrscheinlich mit der flachen Hand ins Gesicht KO schlagen konnte, wenn sie wollte. Dennoch hatte Tora auch das Versprechen gegenüber ihrem Freund nicht vergessen, weswegen sie schon wieder ausrasten wollte, weil sie ihre Fassade im Moment des Erwachens vergessen hatte. Wieder etwas niedlicher seufzte das Mädchen und blickte verlegen lächelnd zu Yumi auf. „Ohje… Ich hoffe ich habe dir keine Sorgen gemacht… Mit wurde auf einmal total schwindlig. Und nun habe ich Kopfschmerzen…“ Langsam richtete das Mädchen sich auf und lachte verlegen. „Ist ganz schön peinlich… Erzähls bitte nicht weiter, okay?“ Dann kam sie endlich zum Sitzen, hang die Beine heraus und stellte sich hin.
Noch immer war vor ihren Augen alles irgendwie komisch und sie hatte gar nicht den Nerv dazu eine heulende oder sonst irgendwas tuende Yumi zu ertragen. „Wo ist Teysaru-kun?“, fragte sie mit recht ruhiger und naiver Stimme, während sie sich im Raum umschaute und den Zeigefinger auf die Unterlippe legte. Ja, eigentlich eine gute Frage. Wo war er denn, wenn sie ohnmächtig wurde? Ganz schön mies, dass er einfach gegangen war. Irgendwie machte Tora das erstaunlich viel aus, mehr als sie gedacht hätte. Aber egal, sie konnte ihn später noch anmotzen und ja, darauf hatte sie grade große Lust, denn sie war tierisch genervt. Nicht nur von dem was passiert war, was er gesagt hatte und was geschehen war, nein, nun hatte sie auch noch Kopfschmerzen. Dass sie Yumi aber absolut keine Schuld dafür gab, was passiert war, machte sie sehr gut deutlich. Stattdessen suchte sie mit den roten Augen das Zimmer ab. Lächelnd packte sie ihre Tasche und setzte sie wieder auf den Rücken. „Ich werde mal eben nach ihm sehen. Nicht dass ihm wieder schlecht ist.“, erklärte sie lächelnd und winkte Yumi zu. „Will mal sehen wie er DAS wieder gut machen will…“, dachte sie genervt und wollte grade losgehen, aber da machte ihr etwas einen Strich durch die Rechnung…
Denn das Schiff stoppte und ein lautes und deutliches Signal machte klar, dass sie angekommen waren. Schon? Oh Gott, wie lang schlief man denn, wenn man KO war? Egal, Tora musste nun raus. Also, weiter zu Teysaru. Und ihn fragen was ihm einfällt sie allein zu lassen… Was war nur in ihn gefahren? Nun war sie also mit Yumi hier unten und das Schiff hatte gehalten. Also musste sie das unfähige Kind einfach mitnehmen… „Oh, wir sind schon da? Komm schon Yumi, wir sollten hochgehen!“, sagte sie lächelnd, ohne auf das Mädchen zu warten. Sie würde das schon irgendwie auf die Reihe kriegen…
Also lief Tora ohne zu warten einfach aufs Deck und hielt direkt erst einmal Ausschau nach Teysaru. Der konnte doch nicht übersehen werden, immerhin war der Junge fast zwei Meter groß! Wahrscheinlich war er schon runter gegangen. Flüchtete er vielleicht vor Tora? Oh… Es gab wirklich kein Entkommen. Sicher nicht. Zumindest nicht auf dieser Mission und ja, sie nahm es wirklich doch etwas sehr persönlich, dass er sie mit dieser inkompetenten Göre allein gelassen hatte. Was wenn ihr was passiert wäre?! … Egal, denn nun entdeckte sie ihn, wie er grade dabei war über die Planke zu gehen. Mit recht schnellem Schritt lief die Yamamoto hinter ihm her, beobachtete ihn sogar dabei, wie er seine Muskeln lockerte. Sie vergewisserte sich erneut, dass Yumi nicht in Hörreichweite war, ehe sie sich dem Jungen annäherte. Ein fieses Grinsen zeigte sich auf den Lippen der Yamamoto, während sie plötzlich recht grob mit der Hand auf seine Schulter klopfte und zischte: „Sag mal… Wolltest du mich da drinnen einfach liegen lassen oder meinst du dass dieses zerbrechliche Mädchen mich hier rausgetragen hätte?“ Und jeder wusste wohl, dass es wirklich scheißegal war, was der Junge nun antwortete. Ob er sich gut rechtfertigte oder nicht. Tora würde ihn so oder so, so lange mit Fragen löchern, bis sein schlechtes Gewissen ihn auffressen würde… Oder hatte er vielleicht eine bessere Idee, um sie so zu erschrecken, dass sie keine Worte mehr herausbekam?
 

Ookami Yumi

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Oh doch, Yumi hätte Tora rausgetragen. Sie mochte dürr und zerbrechlich wirken und ganz so kräftig wie Tora war sie auch nicht, aber sie nahm immer noch an, dass das alles ihre Schuld war. Sie war zu neugierig gewesen, sie hatte so dumm gefragt und ihretwegen war das freundliche Mädchen mit den roten Augen umgekippt. Also blieb sie auch ganz brav bei ihr und hörte auf zu heulen, stattdessen wachte sie ganz emsig über die Größere. Sie mochte sie doch so gerne, da würde sie sicherlich nicht zulassen, dass es ihr nicht gut ging! Auch wenn sie keinerlei medizinische Ninjutsus beherrschte, so würde sie das irgendwie wett zu machen versuchen, in dem sie sich einfach ganz viel Mühe gab! Sie hätte die Größere also natürlich rausgetragen, auch wenn sie sich dabei den Rücken ausgerenkt hätte oder so etwas! Ihre Erleichterung, als Tora also wieder aufstand und offenbar wieder heil war (Mal ehrlich, wenn man wegen so etwas umkippte, war man normalerweise allerhöchstens ein paar Minuten bewusstlos, warum hatte sie eigentlich so lange flach gelegen?) konnte man sich mit normalen Maßstäben wahrscheinlich überhaupt nicht vorstellen. Es war ein bisschen wie als hätte sich ihr Gewicht auf einen Schlag halbiert, sodass sie beinahe grinsend hinter Tora herschwebte, als diese sich aus dem Bauch des Schiffes zu ihrem Freund aufmachte. Dass sie diesem armen Jungen nun die Leviten lesen würde, konnte die Ookami ja nicht ahnen, schließlich hatte sie gesehen, wie gut er sich eigentlich um sie gekümmert hatte, trotz seiner Seekrankheit und trotz der Tatsache, dass er sich um ein bewusstloses und ein heulendes Mädchen kümmern musste. Doch, doch… Yumi war eigentlich so kurzsichtig, dass man ihr eine Brille hätte verpassen müssen. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass Toras Seele vielleicht nicht ganz so blütenrein sein könnte, wie sie wirkte, sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Beziehung zwischen den beiden anderen Genin zwar liebevoll, aber dennoch irgendwie asymmetrisch war und dass man Teysaru eigentlich auch in einen Rock stecken könnte, so sehr hatte Tora scheinbar die Hosen an. Das bemerkte sie alles nicht und auch wenn sie Tora hätte locker ein- oder sogar überholen können, schlenderte sie fröhlich hinter ihr her. Sie hatte der Größeren natürlich versprochen, dass sie nichts davon erzählen würde und hatte sich zudem fest vorgenommen, ihr auch so eine schöne Blume zu schenken, zum Beispiel diejenige, die momentan an ihrem Schwertknauf hing. Allerdings war lila sicherlich nicht so ihre Lieblingsfarbe… Mmh… Bevor Tora daher von Bord gehen konnte, schloss die Ookami schnell noch zu ihr auf, lächelte und fragte: „Wa-Was i-ist eigentlich die-deine Lieblingsfarbe, Tora-san?“ Dass das nun wahrscheinlich ziemlich seltsam und ohne jeglichen Kontext erschien, war ihr in dem Moment nicht so klar, für sie ergab es ja Sinn: Sie würde die Lilie einfach in die genannte Farbe umfärben, dann würde sie sie der Yamamoto schenken. Das beherrschte sie ja nun schon, ganz im Gegensatz zu damals, als sie Teysaru die Jadeblume geschenkt hatte. So in ihre rosaroten Gedanken vertieft bekam sie auch gar nicht mit, wie Tora sich Tey vornahm… da war Seekrankheit wohl nicht gegen, nicht wahr, Teysaru?
 
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Bisher hatte sich Yotuishe Teysaru eigentlich nicht für einen sonderlich dummen Menschen gehalten. Obwohl er recht wenig Selbstbewusstsein besaß, konnte er ungelogen zugeben, dass es eine Weile dauerte, bis er an die Grenzen seines geistigen Verständnisses stieß. Es gab diese natürlich trotzdem, schließlich war er Genin, kein Genie (auch wenn diese Worte nur ein Buchstabe unterschied) und auf jeden Fall dämlicher als so manche Person, die ihm schon über den Weg gelaufen war. Da war zum Beispiel die beste Freundin seines Herzblattes, ein kleines, weißhaariges Mädchen, was auf den Namen Yukiko hörte und ihn schwer beeindruckt hatte. Auch ohne, dass er mit seiner peinlichen Rettungsaktion, die in den Köpfen jenes Teams wohl auf ewig unter "Eimer of Doom" bekannt sein würde, die Messlatte der Dämlichkeit bequem unterschritten hätte, wäre es ein Leichtes für sie gewesen, all seine Argumente durch ihre pure Intelligenz auszuhebeln. Auch Tora war viel klüger als er, das wusste er ganz sicher. Vor allem, wenn es darum ging, Pläne zu schmieden und sich für alle Eventualitäten abzusichern. Das konnte er nicht. Teysaru war eher der Typ, der vorher eine halbe Stunde überlegt, OB er etwas machen soll, um es dann einfach zu tun oder es zu lassen, ohne darüber nachzudenken, wie genau er nun handeln sollte. Dieses zugegeben etwas selbstmörderisches Phänomen hatte ihn in diese Situation gebracht: Er hatte seine perfektionistische, nachtragende Freundin einfach alleine gelassen, obwohl er das eigentlich gar nicht wirklich tun hatte wollen. Er war so lange vor ihrem Zimmer geblieben, nachdem er mit dem Kapitän unterhalten hatte, bis die Übelkeit ihn an den Reling gezwungen hatte, wo er die restliche Fahrt damit verbrachte, seinen Magen zu entleeren. Im Prinzip hatte er also überhaupt nichts falsch gemacht, aber das konnte Tora nicht wissen und Teysaru bezweifelte ernsthaft, dass sie das interessieren würde....Der Schwarzhaarige dachte die ganze Zeit, während er nach außenhin seine Taijutsus übte an seine gewaltige Dummheit. So klug er auch denken konnte, so schnell er auch reagierte, wenn es darauf ankam: Ging es um Tora und Fettnäpfchen, war er der größte Idiot des Planeten und bewies eine Treffsicherheit, die er im Umgang mit Wurfwaffen vermisste. Vielleicht war es deshalb, weil er sich schon selbst fertig gemacht hatte, dass es ihm überhaupt nicht nahe ging, wie sie ihn anfuhr. Ihre Rage war weder zu überhören noch zu übersehen gewesen, denn sie hatte nicht nur gezischt wie eine Dynamitstange kurz vor der Explosion, sondern auch auf seine Schulter geklopft, als wolle sie ihn in den Boden hämmern. Zum Glück war das Mädchen im Vergleich zu ihm nicht wirklich kräftig, weshalb ihn dieser "Gewaltakt" kaum berührte, doch die darin enthaltete Nachricht kam sehr gut rüber: "Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt zusammenschlagen, du treuloser Hund!" Mit dieser unmissverständlichen Botschaft spielte noch ihre nicht gerade freundlich formulierte Frage mit hinein und verursachte die zu erwartende Reaktion: Die saphirblauen Augen des Genin wanderten synchron in ihre Richtung und dann hastig wieder von ihr weg, auf der Suche nach einem Fluchtweg. Sein Mund wurde trocken, als hätte er Staub gefressen, und er unterdrückte ein Husten, während seine Zungenspitze die brüchigen Lippen durchstieß und vergebens versuchte, diese zu befeuchten. Teysarus Adamsapfel zitterte, als er schluckte. Er hatte Angst. Todesangst. Dabei ging ihm ihre Standpauke wie schon erwähnt nicht einmal nahe! Hätte Tora ihre gesamte Macht an Rachsüchtigkeit und Brutalität entfesselt, wäre von dem großen Jungen mit Sicherheit nur noch ein kauerndes, weinendes Bündel übrig - oder überhaupt nichts. Er rechnete es ihr also hoch an, dass sie sich zügelte, doch das änderte leider nicht, dass er sich beinahe in die Hose machte, weil sie ihn angefaucht hatte wie eine Wildkatze. Er musste dringend etwas sagen, sich irgendwie herausreden...auch wenn sie nicht zuhören würde, er musste ihr zeigen, wie Leid es ihm tat...
Doch zum zweiten Mal an diesem schicksalshaftem Tag sollte der Yotuishe Glück haben, denn wie so oft in seinem Leben, war er geistig ausgeklinkt und dachte etwas völlig anderes in der Zeit, in welcher sein Körper schon reagiert hatte: Und so realisierte Teysaru erst in dem Moment, indem er sich von dem lilahaarigen Mädchen löste, dass er sie kaum, nachdem sie zu sprechen begonnen hatte, einmal am Handgelenk gepackt und gegen seine Brust gezogen hatte. Wirklich interessant, welche Reflexe er ausgebildet hatte. Seine Bewegungen waren seinem innersten Wunsch gefolgt (schnell weglaufen) und hatten sich dann ins Gegenteil verkehrt, was insofern brilliant war, da es die Gefahr ungemein milderte, wenn er sich ganz nahe an das Epizentrum der Explosion platzierte - zumindest im speziellem Fall von Tora. Hatte er nun ihre Standpauke abgewürgt oder bloß verschoben? Würde er jetzt noch mehr in den Boden gestampft werden? Wie auch immer ihre Reaktion war, sie musste warten, bis er wieder allein mit ihm war - etwas, was er vorerst nicht eingeplant hatte. Richtig: Teysaru hatte tatsächlich und wahrhaftig einen Plan geschmiedet! Und er war auch wahnsinnig stolz darauf, schließlich hatte er ihn zwischen Würgen und Stöhnen zusammengeschustert. Wie ein Profi eben. Der Grund, weshalb er die sicher folgende Strafe seiner Freundin hinauszögern konnte, war Yumi, seine Lebensretterin, die zwar etwas abwesend erschien, aber dennoch anwesend war. Und Tora hatte ja versprochen, dass sie sich benehmen würde - er glaubte nicht, dass sie ihre Versprechen brach, nur weil sie wütend auf ihn war. Vor allem nicht ihm gegenüber. Irgendwie musste er ihr ja schon wichtig sein - auf ihre Weise. Der Genin machte nichtsdestotrotz einen Schritt von ihr weg, zurück, so dass er sie bequem im Auge behalten konnte, während er seine kurze Ansprache hielt: "In Ordnung, ihr beiden. Ich freue mich, dass wir alle wohlbehalten angekommen sind...Jetzt, wo wir uns an unserem Zielort befinden, möchte ich euch etwas mehr Informationen zukommen lassen...Also. In dieser Mission geht es konkret darum, eine Zielperson auszuschalten. Es handelt sich hierbei um einen - soweit wir wissen - namenlosen Schwertkämpfer, der durch das Wasserreich zieht und Leute tötet. Wir wissen noch nicht wie er aussieht, aber angeblich wurde er erst vor Kurzem in diesem Dorf gesichtet. Unsere Aufgabe ist es nun also, ihn aufzuspüren und wenn möglich zum Duell zu fordern. Natürlich können wir ihn auch aus dem Hinterhalt töten, aber ich bin kein großer Fan von dieser Methode, wo wir es doch schon mit einem Kämpfer zutun haben. Ich weiß, das ist nicht das Klügste, aber ich bin der Leiter dieser Mission und ich werde dafür sorgen, dass er einen fairen Kampf erhält, wenn es schon drei gegen einen sind. Unterbrecht mich bitte, wenn ihr Fragen habt. Nun...Ich habe mir überlegt, dass wir uns für's Erste so unauffällig wie möglich verhalten, denn wenn er erfährt, dass er gesucht wird, flieht er vielleicht. Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen, um zunächst ein paar Informationen zu sammeln und wenn möglich seinen Aufenthaltsort zu ermitteln...um die Headsets zu verbergen wäre ein Henge vielleicht ganz gut, aber das ist nicht so wichtig...es geht mir erst einmal nur darum, dass ihr freundlich und unverdächtig einige Dorfbewohner in ein Gespräch verwickelt, vielleicht habt ihr Glück und erwischt eine Tratschtante. Ein Schwertkämpfer in einem so friedlichen Dorf sollte nicht allzu schwer zu finden sein...Alles klar?" Tief durchatmend ob des Redeschwalles, den er gerade losgelassen hatte, blickte er auf seine Uhr. "Ich würde sagen, wir treffen uns in einer Stunde wieder genau hier, solltet ihr länger brauchen oder schon vorher Informationen auftreiben, meldet euch einfach." Nun war es wiedereinmal soweit. Die Action begann. Ungeschickt pfriemelte sich der Yotuishe sein Headset ins Ohr und blieb noch stehen, um eventuelle Fragen zu beantworten. Oh Mann, hoffentlich hatte er sie nicht erschlagen...Und hoffentlich ging Yumi nicht zuerst, denn sonst wurde ER von seiner Liebsten erschlagen...
 

Inuzuka Ara

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Jetzt grade fühlte die Yamamoto sich so, als wäre sie ein Pirat, der einem Meuterer eine Klinge in den Rücken hielt, während er auf der Planke stand und noch einmal die Chance bekam seine letzten Worte von sich zu geben. Allerdings wurde der Kunoichi ebenso in dem Moment bewusst, dass sie nicht einmal wirklich wütend auf ihn war. Verdammt war sie weich… Die lilahaarige Dame wollte den großen Shinobi nicht einmal wirklich quälen und leiden lassen, nun bereute sie fast schon wieder, dass sie eben noch gewollt hatte, dass sein schlechtes Gewissen ihn zerfressen sollte. Was war nur los mit ihr, dass sie mal jemanden nicht leiden sehen wollte? Natürlich war er ihr Freund und sie mochte ihn ja schon mehr als jeden anderen, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar, da ihr kaum jemand überhaupt etwas bedeutete, aber wenn er etwas falsch machte, dann war es doch sogar passend ihn dafür zu strafen, oder nicht? Wieso wiederstrebte ihr dann das so im Moment? Und warum war sie nicht wütend, sondern eher irgendwie… niedergeschlagen? Hatte Tora da etwa grade mit ihren eigenen Gefühlsregungen danebengelegen? Tatsächlich war die Yamamoto nämlich gar nicht so sauer, wie sie sich grade gegeben hatte, sondern eher enttäuscht über das, was ihr Freund grade getan hatte. Nun stellte sich die Frage: Wollte sie sich das eingestehen? Er hatte gesagt sie dürfe ja auch schwach sein, aber wenn er etwas falsch machte, musste sie sich doch nicht die Blöße geben. Außerdem wollte sie ja gar nicht wirklich, dass er ein schlechtes Gewissen bekam… Nun zerbrach sie sich mitten in einer Mission ihr hübsches Köpfchen über solch irrelevante Dinge, dass sie sich sogar eine Sekunde lang fragte, ob es vielleicht nicht so gut war mit ihrem Freund auf Mission zu gehen. Er lenkte sie ziemlich ab, auch wenn sie das sehr glücklich machte irgendwie… Sie hatte sich ja nicht einmal großartig nach der Mission erkundigt, da sie bisher nur anderes im Kopf gehabt hatte. Ohje, das konnte ja noch was werden…
Lange musste sich die Yamamoto aber nicht mehr ihren Kopf über ihre merkwürdige Gefühlslage zerbrechen, denn Teysaru machte tatsächlich etwas, was sie wieder besänftigte. Ja, der Junge hatte den großen, bedrohlichen Tiger wahrhaft gut im Griff, denn diese kleine unbewusste Umarmung hatte das Mädchen wieder vollkommen rausgebracht, sodass sie nun genug damit zu tun hatte sich wieder zu sammeln und ihre Verlegenheit in der Situation zu verbergen. Deswegen wandte sie sich für einen Moment komplett von ihm ab, aber zur Ruhe kam sie deswegen noch lang nicht. Denn nun hörte sie die Stimme der zierlichen Ookami, welche nach der Lieblingsfarbe der Yamamoto fragte. Ihre Lieblingsfarbe? Während Tora sich bemühte ihre Verlegenheit irgendwie zu übertuschen und wieder ihr niedliches Mädchengesicht aufzusetzen, dachte sie darüber nach, was wohl ihre Lieblingsfarbe war… Man würde wohl davon ausgehen, dass sie nun sagte, so rot wie ihre Augen es sind, oder so lila wie sie ihre Haare gefärbt hatte. Stattdessen erwähnte sie lächelnd nur knapp: „Hellblau.“ Sie fragte nicht einmal, warum das Mädchen danach gefragt hatte. Nicht nur weil es sie nicht interessierte, sondern weil sie grade nicht so die Lust auf ein längeres Gespräch mit ihr hatte. Und mit ihr über den Grund für ihre Farbwahl zu reden, wäre ja noch schöner…
Gut dass Teysaru sich nun wieder zu Wort meldete und als Teamleiter zu ihnen sprach. Dabei wirkte er immer erstaunlich seriös wie Tora fand. Irgendwie putzig… Aber bald änderte sich die Stimmung von Tora ganz gewaltig und sicher nur Teysaru konnte aus dem Lächeln des Mädchens das lesen, was sich in ihrem Kopf abspielte. Ein breites, zuckersüßes Lächeln zog sich von einem Ohr zum anderen, aber tatsächlich war der Gedanke dahinter mehr als absolut gar nicht niedlich… Das hier war eine Mordmission? Warum hatte er das nicht gleich gesagt? So etwas hob Toras Laune um etwa zweihundert Prozent an. Warum? Schon lange wartete die Yamamoto auf eine Erlaubnis einem Menschen den Gar aus zu machen. Wieso sie das wollte? Nunja, sonst konnte sie doch nirgendwo ihre wahre Stärke ausleben… Auf Model-, Diebstahl- oder Begleitmissionen war es nie zu einem richtigen Kampf gekommen, und nun töten? Das war wie der Jackpot für die junge Tora! Aber sollte man das lilahaarige Mädchen wirklich morden lassen? War Blut an ihren Händen nicht sogar ziemlich kontraproduktiv für ihre ohnehin schon gestörte Persönlichkeitsentwicklung? Sicher verstand er ihr Grinsen ganz anders als Yumi es sehen würde… Wenn er sie kennen würde, wäre es auf jeden Fall so. „Wenn du also einen fairen Kampf möchtest, dann spricht nichts dagegen. Meine Frage ist viel eher: Müssen wir auf dieser Mission tatsächlich töten?“ Auch wenn sie es so formulierte und ausdrückte, als wäre sie dagegen, war sicher ganz klar, dass sie genau das grade wollte. Sie wollte sich vergewissern, dass sie tatsächlich jemanden töten durfte… Während sie grinsend ein Headset in ihrem Ohr versteckte und die Knielange lilafarbene Haarpracht so legte, dass man das kleine Steckerchen dahinter nicht mehr erkennen konnte, fragte sie sich, was das wohl für ein Gefühl wäre jemanden zu vernichten… Allerdings wollte Tora nicht wertvolle Zeit verschwenden, weswegen sie nur noch auf die Antwort ihres Freundes wartete und sich dann bereit zum Gehen machte. „Wenn das so ist, wollen wir mal keine Zeit verlieren, hier sind ja immerhin Menschen in Gefahr!“, sagte sie fast schon theatralisch, obwohl ganz klar war, dass ihr alle anderen Leben außer das ihre und die der Menschen, die ihr am Herzen lagen, vollkommen scheißegal waren. „Bis in einer Stunde.“, erklärte sie lächelnd und ziemlich selbstsicher während sie an Teysaru vorbeischritt und ihm dabei den Arm entlangstreichelte, fast so als wäre nichts dabei. „Glück gehabt.“, hauchte sie ihm dabei leise zu, während sie schon an ihm vorbeizog und einfach weiterging. Nein, heute würde er nicht erschlagen werden, aber er hatte sicher dennoch genug Sorgen wegen seiner Freundin, nicht wahr?

Das zierliche, hübsche, junge Mädchen wirkte in dieser Umgebung absolut normal, während sie über den gepflasterten Weg lief welcher den Eingang zum Dorf darstellte. Sie war zwar für ein Dorfmädchen ziemlich hübsch zurecht gemacht mit ihrem knappen Rock und der hübschen Bluse, aber sonst wirkte sie wie ein ganz normales Teenagermädchen, vor allem durch das niedliche Gesicht, welches sich immer noch strahlenderweise präsentierte. Zugegebenermaßen war Tora sehr gespannt auf den mysteriösen Schwertkämpfer. Wenn es nicht ihr Freund wäre, der diese Mission leitete, wer weiß schon, ob sie dann nicht vielleicht dem Schwertkämpfer Recht gegeben und sich vielleicht sogar auf dessen Seite geschlagen hätte. Ja, das machte sie nun recht neugierig. Ein Mensch, der scheinbar ziellos durch die Gegend irrte und einfach so Menschen ermordete. Wie stark war er? Und warum tat er das? So interessante Fragen… Wie alt er wohl war und was er so drauf hatte? Oh, Tora war so gespannt darauf ihn zu sehen!
Nach wenigen Minuten ruhigen Laufens, ja Tora bewegte sich nicht schnell, um zwischen den Leuten nicht sonderlich aufzufallen, kam sie auf einem recht überfüllten Marktplatz an. Laute Schreie hallten über den großen Platz und an jedem Stand, an dem sie vorbeilief, brüllte ihr ein anderer Händler ins Ohr und verkündete begierig seine scheinbaren Sonderangebote. Tora nervte dies eher, aber dennoch hatte sie die Mission an sich nun scheinbar so sehr erheitert, dass das Lächeln auf ihren Lippen fast schon von allein kam. Nicht einmal diese penetranten Händler konnten ihre Stimmung trüben. Gruselig irgendwie, oder? Hin und her schweiften die rot leuchtenden Augen der Kunoichi, wobei sie scheinbar ziellos über den Marktplatz stolzierte. In der Masse ging das Mädchen völlig unter und wirkte quasi unsichtbar. Viele Menschen drückten sich an ihr vorbei, aber dann bemerkte sie doch plötzlich, dass der Hauptstrom sie in eine bestimmte Richtung drängte, die scheinbar etwas Besonderes verbarg. Sie wusste nicht was sie erwartete, aber nun hatte sie immerhin ein Ziel gefunden, denn dort versteckte sich vielleicht ein Geheimnis, welches das Rätsel um den Aufenthaltsort des Schwertkämpfers wohlmöglich sogar löste. Dennoch blieb sie vorsichtig, während sie sich vorantastete, um nicht in eine Rangelei oder so etwas gedrückt zu werden. Als sie so der Strömung folgte, erkannte sie neben sich einen jungen Sänger, welcher aber grade hastig sein Hab und Gut zusammensammelte, als Tora vorbeilief. Nanu? War hier nicht der beste Ort um Geld zu verdienen als Schausteller? Und dennoch schien er nervös und packte hastig seine sieben Sachen zusammen, fast schon irgendwie fluchtartig. Dies nicht weiter beachtend, lief das junge Mädchen immer weiter in Richtung der Menschenansammlung. Vor ihr wurde nun ziemlich deutlich, dass die Menschen sich dort vorn auftürmten und etwas umzingeln zu schienen, aber nun wurde auch immer deutlicher, dass etwas nicht stimmte. Einige wichen zurück, andere wirkten ängstlich. Was war hier los? Das war doch ein gutes Zeichen für Toras Ziel, nicht? Nun lief sie etwas zielstrebiger auf den Ort zu, welcher sich in der Nähe als ein Gasthaus erkennen ließ. Fast schon erschrocken musste Tora zur Seite weichen als die panischen Menschen aus dem Gebäude flüchteten und an ihr vorbeirannten. Die Yamamoto quetschte sich unbeirrt durch die Mengen, welche sie mittlerweile fast in die andere Richtung drückten. Sie aber schien unbeeindruckt davon und kämpfte sich immer weiter vor. Dass sie dabei mögliche Gefahren vor lauter Neugier fast ausblendete, war ihr sogar bewusst. Aber sie war momentan vielleicht etwas zu selbstsicher unterwegs. Während Tora grade ihre Hand ans Headset legen wollte, um den anderen über die scheinbar interessante Situation hier zu berichten, wurde sie plötzlich fast von den Beinen gerissen, doch im selben Moment packte etwas ihr Handgelenk und rettete sie vor ihrem Sturz. Noch bevor sie fragen konnte was das sollte, drehte sie sich um und blickte in das nervöse Gesicht des Schubsers, welcher sie noch grade so gefangen hatte. Sein Glück aber auch! „T-Tut mir Leid!“, erklärt er hastig. Er stammelte, ob er ängstlich oder außer Atem war, war fraglich, da momentan ja beides sehr gut möglich war. Etwas stinkig blickte sie ihn an, als er entschuldigend mit den Armen wedelte und fragte ob er es wieder gut machen konnte. „Kommst du von da drin? Wenn ja, was ist da los?“ Sie war ziemlich direkt, aber das war üblich. Außerdem wirkte sie grade wirklich bedrohlich… Wer würde ihr darauf nicht antworten. „D-Da ist die Hölle los! Geh lieber weg von hier! Flieh, bevor diese Rauferei noch weiter ausartet.“ Aber Tora tat nichts dergleichen. Stattdessen packte sie den Fremden mit wütendem Blick an der Schulter und stieß ihn mit einem gezischtem: „Tze.“ zur Seite. Wieder versuchte Tora sich weiter durch das Gedränge zu quetschen, bevor noch mehr Menschen schlagartig umdrehten und zu fliehen begannen. Der Grund dafür wurde recht deutlich, als man ein lautes und wirklich flegelhaftes Fluchen aus der Hütte hörte. Ein junger Mann scheinbar und ziemlich angepisst, sonst würde er wohl kaum solche Wörter in den Mund nehmen… Danach krachte es laut in der Hütte und das Klirren von Scherben war zu vernehmen. Tora grinste, es würde sicher interessant. Sie wollte sofort hineingehen, da sie darüber nachdachte, was das wohl für Folgen haben könnte. Wenn sie jemandem half, waren sie ihr sicher zu Dank verpflichtet und gaben ihr nötige Informationen. Oder dieser Fall war gar in die Situation mit eingestrickt. Ohhh, das wäre super! Doch dann stockte sie… Das war nicht ihre Mission… Da man sie hier eh nicht reden hören würde, legte sie die Hand ans Headset und sprach recht deutlich: „Ich bin an einem Gasthaus angekommen und da ist grade eine Schlägerei zu Gange. Darf ich reingehen und mich mit reinhängen?“ Ihre Stimme klang dabei im Vergleich zu vorher viel kälter und auch sehr sicher, was aber nicht aufgrund von Bösartigkeit, sondern eher auf ihre typische Professionalität auf einer Mission zurückzuführen war. Ob so eine einfache Schlägerei für Tora gefährlich werden könnte, stand außer Frage. Aber was wenn es mehr war? Sie kämpfte sich weiter nach vorn durch. Während ihrer Ansage an die anderen beiden hatte man sicher auch den lauten Vorplatz, panische Worte der Umstehenden und auch das laute, wütende Fluchen des Jungen gehört, gefolgt vom Poltern und Klirren in der Hütte. Tora war grad ziemlich scharf darauf, dorthinein zu gehen, aber durfte sie das einfach so?
 

Ookami Yumi

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Hellblau... wenn das keine schöne Farbe war! Es passte doch wunderbar zu einem so netten und freundlichen Mädchen, wie Tora eines war! Andere weibliche Wesen ihres Alters hätten vielleicht eine etwas kräftigere Schwester ausgesucht, vielleicht Azur oder Königsblau. Um Sie nicht misszuverstehen, Yumi akzeptierte diese Wahl durchaus, auch wenn das zierliche Mädchen eher der Typ für Blassrosa oder violett war. Hellblau war eine sehr schöne, pastelle Farbe die die junge Ookami meistens mit etwas weitem, grenzenlosem wie dem Himmel assoziierte, insofern Sogar durchaus passend für eine nette Kunoichi, die sich auf den Umgang mit dem Fuuton- Element spezialisiert hatte. Seit Yumi die Farbe des Kristalls, den sie erschaffen konnte selbst variieren konnte, passte sogar das rosa recht gut, zudem sie festgestellt hatte, dass das neuste Jutsu in ihrer Sammlung sowieso mit blassrosa Kristall arbeitete, den man leicht mit Rosenquarz verwechseln konnte. Sollte man sich nun berechtigterweise fragen, Woher Yumi diese ganzen Dinge wusste, dann sollte man vielleicht erfahren, dass das naive und unscheinbare Mädchen nicht nur ziemliches Talent besaß, sondern es auch geschafft hatte, ihren Großvater dazu zu bringen, sein können vor ihr und ihren Brüdern zu demonstrieren. Während die beiden offiziellen Ninjutsu -Asse sich die Seele aus dem Leib gestaunt hatten, hatte Yumi vor allem versucht, zu behalten, welche Fingerzeichen er dazu benutzte. Leider hatte sie so nur eines seiner Kunststücke kopieren können, aber auch bei ihm war ihr aufgefallen, dass die Farbpalette relativ rosa gewesen war. Und obwohl sie rosa mochte, hätte sie am liebsten weißen Kristall, auch wenn sie nicht genau sagen konnte, was der Grund war. Vielleicht, weil Yumi nicht nur die Blumen-, sondern auch die Farbsprache bekannt war und weiß dort nicht nur für Reinheit, sondern auch für Unschuld stand. Und nun einmal ehrlich, gab es denn einen unschuldigeren Ninja als Yumi? Wohl kaum. Nicht nur, dass Sie noch nie jemanden umgebracht hatte, sie wollte auch gar nicht zerstörerisch sein. Hätte sie auch nur ein bisschen Talent für medizinische Ninjutsus gezeigt, so hätte sie diese mit Freuden gelernt. Dummerweise war sie da nicht besonders weit...
In jedem Falle hatte Tora mit hellblau geantwortet, Sodass sie, nachdem sie sicher war, dass sie nicht beobachtet wurde, die Hand um die violette Kristalllilie schloss, welche noch immer von ihrem Schwertknauf baumelte, und sich einen Moment lang auf ihr Chakra konzentrierte. Als sie die Finger wieder entfernte, war von der alten Farbe nichts mehr zu sehen, stattdessen erstrahlte der Kristall nun in einem wunderschönen hellblau. Hoffentlich würde sie sich über dieses Geschenk freuen und es als Entschuldigung annehmen, Yumis schlechtes Gewissen würde sie sonst sicherlich nicht schlafen lassen, da sie sich immer noch in gewissem Maße schuldig fühlte, dass Tora zusammen gebrochen war. Aber als sie es der Größeren geben wollte, war diese schon in der Menschenmenge verschwunden, schließlich hatte Teysaru schon mit seiner Ansprache geendet, welche zugleich informativ und beunruhigend war. Die Ookami war nun einmal kein besonderer Fan von Mordmissionen einer Person das Leben zu nehmen, war noch schlimmer, als eine Pflanze auszurupfen und sinnloserweise vertrocknen zu lassen. Das war gegen die Natur und die junge Ookami mochte diese. Wenn es nach ihr ging, dann würden die drei besagten Schwertkämpfer nicht töten, Sonden freundlich mit ihm darüber diskutieren, dass er eine unhaltbare Position innehalte und auf absehbare Zeit gestellt oder gar getötet werden würde. Ganz davon abgesehen, dass er natürlich völlig falsch handelte, so rein ethisch betrachtet. Auch wenn man die friedliche Ookami in einen kriegerischen Beruf zwängte, so wollte Sie für sich selbst stets wenigstens etwas Moral und Gnade bewahren. Ookami Yumi war ein Mensch, kein Monster, selbst wenn man noch So hartnäckig versuchte, aus ihr eines zu machen. Selbst Soldaten hatten Gefühle und Yumi hatte sogar sehr viele, ein Umstand, der vielleicht nicht zweckdienlich war, aber ihr sehr viel bedeutete. Wer keine Skrupel hatte, war irgendwo tief drinnen kaputt, so sah sie das zumindest. Aber sie nahm ihre Aufgabe so hin, viel daran ändern würde sie schließlich nicht können, zumindest würde sie es nicht sein, die den Schwertkämpfer umbringen würde. Sie nickte, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte und drehte sich um, um im Gedränge zu verschwinden.
Kaum hatte sie sich jedoch aus Sichtweite bewegt, spürte sie plötzlich eine Berührung an der Schulter, die sie leicht fiepend herumwirbeln ließ, könnte ja auch der geheimnisvolle Schwertkämpfer sein… obwohl, der würde sie sicherlich viel eher enthaupten oder so, anstatt ihr freundlich auf die Schulter zu tippen. "Hallo, ich bin der geheimnisvolle Schwertkämpfer und werde dich nun töten. Hast du was dagegen?"… Genau, so etwas würde nun bestimmt kommen, woran dachte sie eigentlich? In der Realität kündigten Schurken sich weder groß an, noch erzählten sie den Helden im letzten Moment ihre Pläne, sodass diese sie durchkreuzen konnten. Das gab es tatsächlich nur in schlechten Superheldencomics, wenn denn überhaupt. Wenn jemand in der Welt der Shinobi als Alleinreisender solch einen Aufstand machen konnte und bisher noch nicht gefasst werden konnte, dann war die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass er etwas auf dem Kasten hatte und dass er sicherlich vieles besaß, nur keinen Skrupel. Jemandem auf die Schulter zu klopfen, um zu erklären, man müsse ihn nun töten, war mehr so der Stil der kleinen Ookami, die es nicht übers Herz brachte, jemandem wirklich zu schaden. Aber sie wäre deswegen sicherlich auch schon im ersten Dorf gestoppt worden, bevor sie so berühmt-berüchtigt werden konnte. Nein, das würde er nicht machen, oder? Tatsächlich war es auch nur eine alte Frau, deren runzelige Hand von der Schulter des spindeldürren Mädchens gerutscht war. Die war sicherlich nicht der mysteriöse Schwertkämpfer, nicht wahr? Sie wirkte auch nicht besonders kriegerisch, sonder lächelte ein lückenhaftes Lächeln und deutete mit der anderen Hand auf den Handkarren, den sie offenbar hinter sich hergezogen hatte. Darauf lagen Pflanzensetzlinge, welche genau, konnte Yumi gerade nicht zuordnen. In jedem Falle waren es so viele davon, dass der Karren sicherlich nicht gerade leicht war. "Entschuldige, meine Liebe, aber mein Karren ist so schwer geworden, könntest du mir vielleicht helfen? Ich wohne auch ganz nah beim Marktplatz, nur kann ich einfach nicht mehr…", meinte sie mit schwächlicher Stimme und hatte Yumi schon nach den ersten drei Worten davon überzeugt, dass sie ihr helfen würde. Immerhin hatte sie sofort erkannt, dass Yumi ein Mädchen war, außerdem war sie alt und schwach und hilfsbedürftig! Klar hatte sie eine andere Aufgabe, aber ehrlich gesagt hatte sie mehr Lust, diesen Karren zu ziehen, als nachher noch als erste auf den Schwertkämpfer zu treffen und mit ihrem Gewissen zu hadern. "Na-Natürlich.", erklärte sie also beinahe schon erleichtert und schnappte sich den Griff des Karrens, um der Alten durch das Gedränge zu folgen.

Nach den ersten zehn Metern begann sie, ihre Entscheidung ein bisschen zu bereuen. Sie hatte gedacht, dass die Greisin schon ein wenig tattrig war, kaum redete und eigentlich nur noch in Ruhe ihren Lebensabend genießen würde, mit einem eben etwas floralen Hobby. Aber nein, es war in etwa so, als hätte jemand den Stöpsel aus einer Badewanne gezogen, so unaufhörlich sprudelten die Worte aus ihrem zahnlosen Mund hervor. Blablablajugendvonheuteblubbunverschämtheitblaunverantwortlichblubb HühnerstallunddieFüchseblaalberneKinderundihreSpiele blablagroßerMenschenauflaufvordemGasthausblaaa… Halt! Was hatte sie da gerade gesagt? Mit einem Mal hörte das Mädchen, das auf Durchzug gestellt hatte, wieder richtig zu. Ein Menschenauflauf? "…lärmige Menschenmenge vor dem Gasthaus, in dem ich eigentlich Misa treffen wollte, um mit ihr in meinem Gemüsegärtchen diese Kohlsetzlinge zu pflanzen!" War zwar nur ein Satzfragment, welches sie noch mitbekommen hatte, aber es reichte. Gasthaus. Würde sie sich merken, auch wenn ihr gesunder Menschenverstand ihr eigentlich sagte, dass sie sich gerade von diesem Ort tunlichst fernhalten sollte. Und weiter ging es… sie verdrehte kaum merklich die Augen, es war zwar schön, dass sie so viel zu sagen hatte, aber die Ookami stand gerade zu sehr unter Stress, als dass sie es hätte genießen können, dass die Alte sich offenbar über ein wenig Gesellschaft freute. Inzwischen wettete Yumi, dass sie gar keine Probleme mit dem Karren gehabt hatte, sondern einfach wen zum reden gebraucht hatte… KohlsetzlingediewegendeshartenWintersimmerwiedereingehenblagießennichtzuvergessen.... diese Frau war auf Dauer wirklich ein ganz klein wenig anstrengend, selbst für die so menschenfreundliche Yumi. Trotzdem ließ sie sich nichts anmerken, sondern tat so, als höre sie aufmerksam zu und ging hinter der Frau her. Diese begann gerade, sich darüber aufzuregen, dass doch ein Gast im Dorf sei, den sie mal wieder nicht verstehe. Er trage eine Rüstung, sei stumm und überhaupt könne sie ihn nicht leiden. Wahrscheinlich… "Wahrscheinlich ist er von dieser Iga-Ryu Kenjutsu Schule, die sind doch alle so, diese Halunken." Auch diese Information nahm die Ookami still auf. Noch ein Verdacht also… sie beeilte sich, damit sie schnell in Richtung Gasthaus verschwinden konnte. So lange würde sie die Alte sicherlich noch aushalten können.
Schließlich war der Karren weg und Yumi ungestört, sodass sie sich schnell per Funk bei Teysaru meldete. "E-Es soll eine Menschenmenge vo-vor dem Gsathaus ge-geben und so-so ein ko-komischer Rüstungsträger i-ist im Dorf. Zu-Zudem die A-Alte auch etwas von einer Kenjutsu Schule hier in der Nähe gesagt hat. Iga-Ryu heißt sie. Und einen besonders guten Ruf scheint sie nicht zu ha-haben..."
 
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Immer wieder wanderten die Augäpfel des jungen Genin in die Richtung des lilahaarigen Mädchens, welches auf den Namen Yamamoto Tora hörte, stets begleitet von einem alamierten, allzeit bereiten Ausdruck, um beim leisesten Anzeichen von Fingerzeichen das Weite zu suchen. Als er das letzte Mal mit ihr auf Mission gewesen war, da war er noch schneller als sie gewesen. Inständig betete Teysaru, dass dieser Vorteil ihm auch jetzt noch das Leben retten konnte. Dass sie noch lange nicht mit ihm abgerechnet hatte, das war ihm ebenso klar wie der Umstand, dass sie nur seinetwegen nicht auf ihn losging. Wäre der Yotuishe nämlich nicht zufällig ihr Freund, so war klar, wäre er vermutlich nicht mehr am Leben, hätte er sie im Schiff zurückgelassen. Aber sie musste doch irgendwie erkennen, wie sehr es ihm wurmte, dass er das getan hatte, oder? Doch was hätte er tun sollen? Sich einen der Eimer für's Deckschrubben mit in ihr Quartier nehmen und ihr Patschehändchen halten, während er ein paar Zentimeter weiter hemmungslos in jenes Putzutensil reiherte? Eher nicht, hm? So wie es aussah musste er sich also einfach ihrer Bestrafung stellen, ebenso wie er sich etwas ausdenken musste, womit er ihre gespielte Freundlichkeit bezahlen konnte. Ihm fiel noch nichts ein, doch das kam sicher, wenn er sich nicht mehr auf den Erfolg ihrer Mission konzentrieren musste. Bevor er also begann zu sprechen, bekam er noch ein wichtiges Detail mit, das er jedoch erst verarbeiten konnte, als die anderen schon gegangen waren, doch trotzdem sollte es schon hier erwähnt werden: Toras Lieblingsfarbe war hellblau. Interessant. Mit diesem Wissen und den weiterhin reichlich paranoiden Blicken in das sich immer weiter erhellende Gesicht seiner Freundin, leiherte er also alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen herunter wie ein Weltmeister und fummelte währendessen reichlich nervös an seinen überdimensionalen Wurstfingern herum, um sich abzulenken. Erst als er seinen Vortrag beendet hatte, schnappte er nach Luft und erlaubte sich auch einen Blick in Yumis Richtung. Wenn sie irgendwelche Einwände gegen das Töten eines Menschen hatte, so zeigte das eigentlich doch recht zarte Mädchen nichts davon. Wie professionell...Ganz im Gegensatz zu Tora, die sich ja schon gar nicht mehr einkriegte vor Vorfreude. Natürlich deutete Teysaru ihr Grinsen richtig - wie auch sonst? Es waren immer solche Momente, in denen seine Freundin wieder so war, wie auf seiner ersten Mission. Brutal, unheimlich, gruselig. Jedes Mal auf's Neue fragte sich der Yotuishe dann, was er, als Verfechter des Gerechten und Lieben an ihr finden konnte, wo doch ihre offensichtliche Freude am Leid anderer so komplett seinen Idealen widersprach und ihm eiskalte Schauer den Rücken hinabjagte, aber kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, traten ganz andere Dinge in sein Sichtfeld und verdrängten den leicht psychopathischen Teint seines Herzblattes. Wer wusste zum Beispiel schon, wie wundervoll ihre Augen glitzerten, wenn sie sich über etwas freute? Wie niedlich sie war, wenn sie ihren Schal über die Nase zog und diabolisch hineinkicherte? Wenn sich Teysaru aussuchen könnte, was er an der Yamamoto am liebsten mochte, dann war es diese Geste. Wenn sie sich hinter ihrem Schal versteckte, war sie so unfassbar niedlich, so anziehend, so...sabberte er etwa? Verstohlen rubbelte sich der Genin mit dem Daumen über die leicht feucht gewordenen Mundwinkel und saugte frische Luft ein, um sich schließlich mit einem Räuspern auf ihre Frage zu konzentrieren. Gott, verdammtes Kopfkino. Was hatte sie überhaupt gefragt? Peinlich...Ach ja, da fiel es ihm wieder ein. "Ja, im Auftrag heißt es explizit, dass wir das Schwert des Schwertkämpfers als Beweis seines Todes an unseren Auftraggeber übergeben müssen." Das hieß zwar nicht unbedingt, dass man ihn töten musste, doch mit Sicherheit würde ein Schwertkämpfer seine Waffe nicht kampflos herausrücken. Das war als würde man ihn fragen, ob er seinen Bo zerbrach. Niemals. Damit war eigentlich alles gesagt und wie es seine seriösen Missionspartner gewohnt waren, machten sie sich auch fleißigen Bienchen gleich an die Arbeit und entschwanden. Tora natürlich nicht ohne ihn noch einmal daran zu erinnern, dass er die Zeit, die ihm noch blieb, nutzen sollte. Mit hängenden Schultern blickte er ihr kurz reichlich depressiv hinterher, wobei der Anblick ihres Rockes von hinten seine Stimmung ein klein wenig hob, da folgte ihr auch schon Yumi und ließ ihn allein zurück, allzeit bereit einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Mit schweren Schritten, von denen sich jeder einzelne anfühlte als hätte er einen Wal aus dem Meer mitgeschleppt, stakste der Genin also mit in die Hosentaschen vergrabenen Händen die Straße ins Dorf entlang und spazierte noch unsicher, wie er Informationen zusammentreiben sollte, eine kleine Uferpromenade entlang. Offenbar war dieser Steg ein recht beliebter Treffpunkt, denn wo auch immer er hinsah, erblickte er Pärchen, welche die wundervolle Aussicht von Zhang bewunderten...Deprimiert betrachtete Teysaru seine eigene Hand. War es sehr kitschig, wenn er zugab, dass er sich im Moment wünschte, dass diese von Toras umschlossen wurde? Gerne wäre er mit ihr einfach so in dieses Dorf gereist, um Urlaub zu machen, wie es normale Menschen taten. Doch stattdessen mussten sie jemanden töten. Ein Leben beenden. Großartig, da kam Romantik auf. Gerade als er seine Spiegelung im Fenster eines kleinen Fischerhäuschens begutachtete, begann es plötzlich in seinem Ohr zu knistern und zu knarzen. Sofort spannten sich alle Muskeln in seinem Körper an, versetzten ihn in Alarmbereitschaft. Es gab etwas zu berichten? Jetzt schon? Gab es bereits eine Gefahr?! Mit einer Atmung, die einem Hecheln glich, wartete er auf einen Hilferuf, malte sich schon die schrecklichsten Szenarien aus...doch am Ende war es nur Toras Stimme, welche ihm etwas Interessantes mitteilte. Eine Prügelei? Hm. War das der Schwertkämpfer? Wollte er vielleicht eine falsche Fährte legen? Verdächtig war vor allem, wie schnell sie eine Information erhalten hatten, so flink, dass er nicht einmal dazu gekommen war, jemanden zu befragen. Vielleicht war er aber auch einfach nur unfähig wie gewohnt. Mit einem Kopfschütteln befreite der Teamleiter seine Gedanken und sandte mit möglichst ruhiger Stimme seine Antwort: "In Ordnung, geh hinein und versuche die Lage zu überblicken. Ich komme zu dir. Aber sei vorsichtig." Das Letzte sagte er mit Nachdruck, beinahe etwas schärfer als beabsichtigt. Weniger, weil er solche Angst um Tora hatte (sie würden den Typen schon einheizen, die sich prügelten), sondern eher, weil diejenigen, die es wagen würden, die Faust auf die Yamamoto niederfahren zu lassen, damit rechnen mussten, dass er daselbe mit ihnen tat. Und für gewöhnlich wuchs kein Gras mehr, wenn der Genin irgendwo hinschlug...Sie wusste wahrscheinlich also ohnehin Bescheid, dass sie es nicht übertreiben sollte. Immerhin hatte er es hier mit keinem Neuling zutun, oder? Nichtsdestotrotz beeilte sich der Schwarzhaarige, den schnellsten Weg in Richtung Dorfmitte zu finden, was sich allerdings als schwerer gestaltete als angenommen, er hatte nämlich - wie auch nicht anders zu erwarten - den Ort ausgesucht, der am weitesten von dieser entfernt war. Brilliant, hm? Ob der Schwertkämpfer sich nun in diesem Gasthaus aufhielt war irrelevant, wo so viele Menschen waren würde sich eine Befragung ebenso gut...huch, wer meldete sich denn da schon wieder? Während sich Teysaru an Menschen vorbeischob und den Bauch einzog, als ein Rudel kleiner Kinder mit Angelruten haarscharf an ihm vorbeirannte, lauschte er der sanften Stimme des dritten Missionsteilnehmers: Ookami Yumi. Auch was diese von sich gab war mehr als interessant, hatte sie doch bereits klare, brauchbare Informationen für ihn. Perfekt. Ein Rüstungsträger im Dorf war genau das, was er brauchte. Die Bestätigung, dass sich der Schwertkämpfer tatsächlich in diesem Dorf befand. "Sehr gut gemacht, Yumi-san. Es gibt eine kleine Planänderung, wir suchen nämlich jetzt genau diesen Auflauf auf - ich bin mir zwar nicht sicher, wo genau dieses Gasthaus ist, aber Tora wird uns schon hinlotsen, hoffe ich." In jedem Fall war die Stadtmitte eine gute Wahl, von dieser aus kam man schnell überallhin. "Tora? Wo genau bist du?" Während er auf ihre Antwort wartete, wich er weiterhin Passanten aus und lief in einem Affenzahn durch das kleine Dörfchen, welches ihm urplötzlich unfassbar groß vorkam...hoffentlich würde er sie rechtzeitig erreichen, bevor etwas passierte...er könnte es sich nämlich nie verzeihen, wenn er Tora und Yumi geradewegs in die Arme ihres gesuchten Mörders hätte laufen lassen...
 

Inuzuka Ara

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Es war wohl übertrieben zu sagen, dass Tora auf eine Erlaubnis der Yotuishe wartete, um das Haus zu betreten. Schritt für Schritt quetschte die Yamamoto sich durch die Menge und stieß dabei viele Leute zur Seite. Einige traten ihr auf die Füße, andere drückten sie zur Seite oder stießen sie fast um. Es war unglaublich, dass es hier so voll war. Hatten sich alle Bewohner des Dorfes hier rum versammelt oder wie? Auch unglaublich war, dass sie als Kunoichi hier Probleme hatte durchzukommen und das, obwohl sie doch eigentlich recht geschickt und stark war, aber die Menschen hier waren ein aufgedrehter, nervöser Mopp, der gebannt gaffte und, ebenso wie Tora, immer näher heran wollte…
Aber Tora wollte sich nicht abbringen lassen. Seitdem ihr Freund gesagt hatte, dass es in dieser Mission darum ging zu morden, war sie Feuer und Flamme und wollte alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Obwohl sie es etwas dämlich fand, dass sie sein Schwert als Beweis verlangten und nicht etwa den Kopf. Das war doch ein viel eindeutigeres Zeichen und so konnten sie nicht beschummelt werden… Außerdem hätte Tora lieber den abgetrennten Kopf ihres Gegners, ähnlich einer Trophäe überreicht… War das grade dasselbe Mädchen, welches in ihren Schal kicherte? Schon, aber grade war sie definitiv nicht so drauf. Trotzdem stockte die Yamamoto eine Sekunde lang, als sie die Stimme ihres Freundes hörte. Da kam doch noch kurz das süße Mädchen in ihr durch, denn ihr Kopf wurde leicht rot und ein verlegenes Lächeln zierte ihr Gesicht. Warum? Es war sicher nicht was er gesagt hatte, sondern wie er es sagte. Toras „Traumprinz“ war eine Mischung aus Weichei und, wenn es darauf ankam, ein Held. Sie liebte diese süße, schüchterne Art des Jungen, weil sie diese amüsierte und anzog, ähnlich einer Süßigkeit, die man unbedingt naschen wollte. Aber auch dieser Umschwung ins heldenhafte, gefiel dem Mädchen sehr. Warum war wohl klar, am Ende war sie ja doch nur ein Mädchen und welches sehnte sich nicht nach Schutz und einem Helden, der einen in Gefahrensituationen rettete? Klar war sowieso, dass der starke Taijutsuka sie beschützen konnte, aber wenn er diese Seite zeigte, brachte das ihr Herz immer wieder kurz zum höherschlagen. Der scharfe Ton in seiner Stimme und diese plötzliche Sicherheit gefielen ihr immer wieder, auch wenn sie gern das Zepter in der Hand hatte, mochte sie es auch mal, wenn man ihr etwas ansagte. Merkwürdig, oder? Allerdings konnte sie sich nicht wirklich vorstellen, was passieren würde, wenn sie jemand niederschlug. Sie hatte ihn ja auch nie so wirklich kämpfen sehen. Das wäre mit Sicherheit eine interessante Sache, obwohl Tora sich ja allgemein eher ungern und selten umhauen ließ… „Keine Sorge, ich pack das schon.“, erklärte sie in einem erstaunlich warmen und ruhigen Ton. Fast so als hätte nur seine Art sie grade absolut heruntergebracht, wo sie doch eben noch so scharf auf einen Kampf und Blut war. Jedoch holte sie dann die Realität ein, denn noch bevor sie den Ton des Headsets wieder hatte abschalten können, hörte man das laute Poltern und Krachen sicher auch am anderen Ende der Verbindung. Ob das wohl für Beunruhigung sorgte?
Tora jedenfalls berief sich wieder auf das Hier und Jetzt, grinste breit und drängte sich weiter durch die Masse. Sie hatte sein Okay und auch wenn sie sich nun, mehr als ihr bewusst war, daran halten würde, auf sich aufzupassen, wollte sie diese Störung unterbrechen. Einfach weil sie sich einmischen wollte in die Schlägerei und auch mal ihre kämpferische Ader austoben wollte. Als sie sich dem Haus näherte und durch eine der Türen eindringen wollte, packte sie ein Mann an der Schulter und sprach sie an. „Halt! Du kannst da doch nicht reingehen, das ist viel zu gefährlich!“ Die Yamamoto riss sich ruckartig mit einem Seufzen los und deutete mit dem Finger auf ihr Soragakurestirnband, woraufhin der Mann sie ziehen ließ, auch wenn er unruhig wirkte. Da drinnen musste irgendwas Größeres los sein, sonst hätte man sie sicher nicht aufgehalten. Während sie sich langsam zum Eingang schlich, hörte sie die Durchsage von Yumi. Das Grinsen und die Vorfreude im Gesicht des Mädchens wurden noch umso größer und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Ein Rüstungsträger? Das bedeutete, dass der Kerl hier war. Wenn das mal kein gutes Zeichen dafür war, dass Tora grade auf dem Weg zur richtigen Person war? Auf die Frage ihres Freundes reagierte das Mädchen knapp: „Auf dem Marktplatz, das größte Gebäude schätze ich, die Menschansammlung ist eh nicht zu übersehen.“ Allerdings fügte sie noch etwas hinzu: „Ich gehe da nun rein und versuche das zu unterbinden. Vielleicht treffe ich ja auf unser Ziel~“ Während sie Letzteres sagte, konnte man schon eine gewisse Vorfreude hören, auch wenn der Krach im Hintergrund zunehmend lauter wurde. Man konnte es nun so deuten, dass sie unbedingt töten wollte, oder aber auch, dass sie einfach nur nützlich für die Mission sein wollte, um Teysaru stolz zu machen? Wahrscheinlich war es sogar beides irgendwie…

Nachdem die Yamamoto sich in das Gasthaus geschlichen hatte, das was Ninja eben am besten konnten, suchte sie ganz genau nach der Geräuschquelle. Das Bild, was sich ihr im Gasthaus zeigte, ließ ihr Herz schneller schlagen und das Blut durch ihre Adern rauschen. Warum? Nunja, alles war zerstört, kurz und klein geprügelt. Rohe Gewalt, Blut, all das war hier zu sehen… Nicht dass es ihr Angst machte, nein, die Vorfreude stieg immer weiter ins Unermessliche an. Sie hörte das laute Brüllen, welches sie schon vor der Tür vernommen hatte. Schritt für Schritt tastete sie sich langsam weiter heran an einen anderen, größeren Raum, welcher wahrscheinlich eine Art Gemeinschaftsraum der Gaststätte darstellte. Vielleicht auch ein Speiseraum, das ließ sich bei dem Zustand schwer sagen. Tora versteckte sich, um die Situation erst einmal in Ruhe zu begutachten. Jetzt wo sie es genauer betrachtete, wurde alles noch viel interessanter und das Lächeln auf ihren Lippen wurde noch viel breiter. Sie sah, wie ein armer, erbärmlicher Jugendlicher blind vor Wut auf einen Mann zustürmte, um ihn zu vermöbeln. Der Junge allerdings war schon verwundet, wobei Tora davon ausging, dass er sich selbst verletzt hatte, bei seinen Ansturmversuchen… Als sie den Kopf etwas weiter zur Seite neigte, entdeckte sie etwas, was ihr Herz fast schon zum Rasen brachte. Erschrocken zog sie den Kopf zurück und wollte am liebsten laut Jubeln, denn was sie gesehen hatte, erinnerte sie an das Ziel der Mission. Da stand wahrhaftig ein großer Mann in glänzender Rüstung, an der Blut klebte, welches sicher nicht das seine war. Ob es nur von diesem Kerl kam, war fraglich, aber der Kerl war schon ganz schön zugerichtet, möglich wäre es… Auf den zweiten Blick erst entdeckte Tora das riesige Schwert und beobachtete die Situation weiter. Ja, wer weiß, ob Tora dem Kämpfer nicht vor Begeisterung um den Hals gefallen wäre, wenn es nicht ihr Geliebter wäre, der diese Mission leitete. Doch kurz darauf musste die Yamamoto schlucken, denn es wurde zwar definitiv interessanter, aber Tora war sich nun sicher, dass sie nicht mithalten konnte, zumindest definitiv nicht allein… Der Typ wich den Schlägen des Jungen in einer Geschwindigkeit aus, die sie sogar mit ihrem trainierten Auge nicht erkennen konnte. Außerdem schien er unfassbar geschickt dabei vorzugehen, denn jede Bewegung saß absolut flüssig und sicher. Das Spiel zog sich eine ganze Weile hin, vielleicht sogar eins, zwei Minuten… Dann beschloss die Yamamoto leise ihren Teammitgliedern die Nachrichtig zu überbringen… Als sie zu Sprechen begann, wurde aber ziemlich schnell am Ton ihrer Stimme und dem Ausdruck deutlich, dass ihre Vorfreude gegangen und absoluter Anspannung gewichen war… „Meine Damen und Herren, ich sehe grade unsere Zielperson vor mir…“, flüsterte sie, so leise es ihr möglich war. Nervös blickte sie wieder um die Ecke und schaute, ob alles noch so lief, wie es sollte. In dem Moment fiel der Blick des Kriegers allerdings in ihre Richtung. Verdammt! Hatte er sie gesehen? „Ich bin mir sicher, dass ich nicht mithalten kann. Er ist unglaublich schnell und geschickt, außerdem ist sein Schwert riesig… Ich werde versuchen ihn hier festzuhalten, bis ihr da seid. Beeilt euch, ich weiß nicht wie lange das funktioniert.“, zischte sie angespannt und schaltete dann den Ton des Headsets wieder aus. Als sie wieder nach dem Kämpfer Ausschau hielt, sah sie, wie er nun hinter dem wütenden Jungen stand und mit dem Schwert ausholte. Die roten Augen der Yamamoto waren weit aufgerissen und konnten kaum ruhig mitansehen, was dort geschah. Der Mann holte aus und das Schwert raste in einer höllischen Geschwindigkeit auf den Nacken des Jugendlichen zu. Zitternd klammerte sie sich mit den Händen an den Rand des Türrahmens und schaute ungläubig zu. Würde sie nun eine Enthauptung beobachten? Live und hautnah? Das Blut würde sicher bis zu ihr spritzen in dieser Situation. Absolut angespannt starrte sie in diese Richtung, als das Schwert auf dem Nacken des Mannes aufschlug und… er ging ganz einfach zu Boden. Keine Wunde, kein Blut, kein gar nichts. Moment? Wie? Ach… Klar… Das war die Rückseite des Schwertes gewesen… Warum hatte er den frechen Bengel nicht enthauptet? Verdammt man, sie wollte das sehen! Tora presste die Kiefer aufeinander, sodass ihre Zähne knirschten. Die anfängliche Anziehung, welche sie dem Schwertkämpfer entgegengebracht hatte, war nun verflogen. Stattdessen empfand sie ihn als einen so lächerlichen Spinner, wie die meisten Menschen… Wie konnte man so ein talentierter und begabter Krieger sein und dann seine Beute nicht mit Spaß erlegen? Das konnte sie nicht nachvollziehen… Es war einfach lächerlich!
Für den Moment konnte sie sich aber nicht länger aufregen, denn wieder blickte er in ihre Richtung. Es war unmöglich, dass er sie gesehen hatte, da war sie sich sicher. Sie hatte sich doch so gut immer wieder versteckt. Doch langsam und leise knarrten die Schritte des Mannes auf dem Dielenboden. Immer und immer lauter… dementsprechend auch immer Nähe. Verdammter Mist… Tora musste da weg, wenn sie ihn irgendwie überraschen wollte. Und das musste sie, denn sonst konnte sie ihn sicher nicht aufhalten! Geistesgegenwärtig begann die Kunoichi, mittlerweile vor Aufregung schnell atmend, einige Fingerzeichen zu machen. Sie musste sich beruhigen, sonst konnte sie wohl kaum mit dem Wind arbeiten, um den Typen abzulenken. Nachdem die Fingerzeichen erledigt war, vernahm man ein leises Puffen und Tora war weg vom Fleck. Als der Mann durch die Tür schritt und in die Richtung blickte, in der sie gestanden hatte, erblickte er einen zertrümmerten Stuhl. Tora stand nun hinter ihm, hatte ihren Fächer entsiegelt und hielt ihn in der Hand, doch noch während sie ausholte… War er weg? Was zur Hölle?! Erschrocken drehte sie sich um und blickte dem Schwertkämpfer ins Gesicht, welcher nur mit seinem vermummten Gesicht scheinbar direkt in ihres blickte. Er sah nicht aus, als wolle er sie attackieren… Aber sie konnte ihn nicht gehen lassen. „Yo!“, sagte sie lächelnd, um ihn zu irgendwie aus der Fassung zu bringen und zwinkerte ihm zu… Na prima, schlagfertig war er scheinbar auch noch… Der Drecksack hob seine freie Hand und winkte Tora zu. Provokation oder Spaß? Jetzt war er aber wenigstens wieder sympathischer, obwohl sie ihn auch hasste. Tora war echt ein komisches Mädchen. Im nächsten Moment öffnete sich allerdings der Mund der Yamamoto, doch anstatt einen Ton hervorzubringen, begann sie zu Brüllen, Verunsicherung eben, und schoss eine schnelle du große Druckwelle auf den Fremden zu… Aber dieser war schon auf und davon. Und spätestens jetzt wussten Teysaru und Yumi sicher wo Tora war, denn mit dem Daitoppa hatte er grade ein riesiges Loch in die Front mitsamt der Wand gerissen… Das Haus war eh hin, also warum nicht? Allerdings war der Penner ja nun schon wieder weg und stand hinter ihr. Nochmal? Machte ihm das Spaß? Verdammt nah, viel zu nah! Tora brauchte Abstand für ihre Jutsu … Im nächsten Moment stemmte sie grinsend die Hände auf ihren Fächer, stützte sich auf und drückte sich zu einem Handstand hoch. Auf der anderen Seite ging sie mit den Beinen wieder runter und stand nun hinter ihrem Fächer. Warum sie ihm das Ding nicht einfach überzog? Das würde er sicher nicht mit sich machen lassen und irgendwas Großes andeuten, verunsicherte ja die meisten Leute immerhin auch irgendwie. Und ja … Es verunsicherte ihn definitiv … Aber aufgrund einer Tatsache, welche die Yamamoto nicht einberechnet hatte. Fast schon etwas erstarrt stand er vor ihr und in dem Moment wurde ihr bewusst, dass sie einen Rock trug und grade einen Handstand gemacht hatte … „Perverser Spanner…“, grummelte sie gereizt, während wie Augen und Mund aufriss und kurz darauf noch einmal ein Jutsu schoss, diesmal direkt aus dem Mund. Eine Renkugan von circa einem Meter Durchmesser kam nun aus nächster Nähe auf ihn zu und ja, vielleicht hatte sie es ja tatsächlich geschafft ihn kurz aus der Fassung zu bringen. Zwar wich er aus, schaltete aber etwas später als zuvor… Als er aber wieder an ihr vorbeizog, schien er sich für die Beschimpfung zu bedanken, indem sie grade mal im Bruchteil einer Sekunde ein leichtes Schmerzgefühl empfand. Minimal und so unglaublich perfekt gezielt, dass es bei dieser Geschwindigkeit richtig unfassbar war. Die Spitze seiner Klinge hatte ihre Wange nur so leicht gestriffen, dass ein total flacher, aber länglicher Kratzer sich nun auf dieser zeigte. So ein kleiner Schnitt, dass er kaum blutete, aber genug für Tora, um das zu merken. Der Typ reizte sie bis ins Unermessliche. Wenn das keine Absicht war, dann würde sie ihn erstrecht töten wollen… Grade wollte sie ihn am liebsten mit seinem eigenen Schwert köpfen… Die Renkugan übrigens war sicher auch in die Menge vor dem Gasthaus geschossen, weil sie die kaputte Hauswand durchdrang und weiterflog. Hoffentlich konnten die Schaulustigen schnell rennen… Tora dachte nicht mal daran, es ging grade viel mehr um ihre Gesundheit. Das war grade so sinnlos… Also… Sie konnte viele Dinge tun, eine ganze Menge Chakra verschwenden, damit er nicht floh und beschäftigt war, bis die anderen kamen. Aber sie hatte so keine Chance und das machte sie wütend… Nun hatte er sie schon maßlos provoziert, außerdem hatte sie die ganze Zeit absolut gar nicht auf ihr Headset geachtet. Selbst wenn jemand etwas sagte, sie hätte es nicht bemerkt. Was hatte er nun vor? Wollte er sie auch so ausknocken wie er es mit dem Bengel gemacht hatte? Oder sie köpfen? Aber er attackierte sie nicht mal… Vielleicht schwang es hier auch so schnell um, wenn er keine Lust mehr hatte. Diese Machtlosigkeit machte sie immer wütender und das konnte man in den roten Augen erkennen… Wo blieb denn ihre Unterstützung? Hoffentlich kamen sie an, bevor Tora für den Kämpfer langweilig geworden war, denn dann würde sie wohlmöglich tatsächlich schon am Boden liegen… Was Teysaru wohl dazu sagen würde?
 

Ookami Yumi

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Oh ja... das Gasthaus war tatsächlich schneller gefunden, als es Yumi lieb gewesen wäre. Am liebsten hätte sie nämlich den Rest des Tages danach gesucht, um nur es möglichst nicht zu finden oder falls, wenn es bereits zu spät war und der Schwertkämpfer schon abgehauen war. Schließlich hatte sie im Gegenteil zu Tora keinerlei Ambitionen, jemanden zu töten oder getötet zu werden, sie war ein friedliches Mädchen, das ungerne ihre Faust gegen jemanden erhob. Sie ließ sich auch lieber herumschubsen, als sich zu wehren, weil sie niemandem weh tun wollte, zudem hatte sie eindeutig ein wenig Angst davon, wie dieser mysteriöse Schwertkämpfer wohl drauf sein würde. Er hatte wohl schon gemordet, also hatte er kein Interesse daran, ein paar kleine Genin, die nach ihm suchten, leben zu lassen, vor allem, wenn diese ihn umbringen sollten. Was trieb eine solche Person nur an, sie konnte das einfach nicht nachvollziehen. Ihr eigener Antrieb war der Wunsch nach Frieden und anderen Menschen zu helfen, aber dafür tötete man doch nicht! Auch wenn sie es mehr aus sich selbst gelernt hatte, was Moral und Anstand bedeutete, war es ihr wichtig, auch durch ihren Beruf nicht von diesem Pfad abzuweichen. Das spindeldürre Mädchen würde nie auf die Idee kommen, sinnlos durch die Gegend zu ziehen und andere zum Duell aufzufordern... vielleicht hatte der mysteriöse Schwertkämpfer irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe und musste diese besänftigen, indem er sich selbst immer wieder bewies, dass er stärker als die anderen war. Vielleicht hatte er auch nur eine dumme Wette verloren, aber das schloss sie ganz schnell wieder aus. Welche Idioten würden denn um die Leben vieler Menschen wetten? Wahrscheinlich gab es auch die, aber die Ookami konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass es sich um so jemanden handelte. Aus Prinzip glaubte sie immer an das Gute im Menschen, auch wenn sie schon oft vom Gegenteil gehört hatte. Immerhin waren andere Menschen letzten Endes auch nicht so anders als sie selbst, zumindest auf rein stofflicher Basis, da konnten sie doch auch nicht so unglaublich anders funktionieren, oder? Sie war sich jedenfalls sicher, dass dieser Mann, den sie töten mussten, einen triftigen Grund dafür haben musste, der sein Verhalten zumindest erklärte. Tolerieren würde sie es allerdings nicht, auch wenn er noch so gewieft argumentieren würde, immerhin ging es hier um die Leben Unschuldiger. Dass sie sein Schwert als Beweis seines Todes mitbringen mussten, nahm die Ookami allerdings mit einer gewissen Erleichterung auf. Immerhin nicht so etwas abscheuliches wie seinen Kopf, zudem so immer noch die Möglichkeit bestand, dass man ihn laufen lassen könnte, nachdem man ihm sein Schwert abgeluchst hatte. Vielleicht könnte sie ja mit ihm reden und ihn dazu bringen, mit dem sinnlosen Amoklauf aufzuhören... wobei sie noch nie das Redetalent gewesen war, da sie es ja nicht einmal fertig brachte, ohne direktes Stottern mit einem fremden Menschen zu reden. Dennoch tat es gut, zu wissen, dass diese Option immerhin bestand, auch wenn man sie vielleicht nicht zur Genüge ausschöpfen konnte.
Eine Menschenmenge hatte immer die Begleiterscheinung von einem gewissen Lärmpegel, der beinahe unvermeidbar war, wenn viele Menschen an einem Ort versammelt waren und vielleicht gerade mal nicht in irgendeiner religiösen Zusammenkunft schwelgten. Vor allem natürlich, wenn es sich um sensationsgeile Zuschauer eines Spektakels handelte, welches ein solch kleines Dorf wohl selten zu sehen bekam. Man hatte vielleicht öfters eine Kneipenschlägerei, aber da wurde dann im Suff mit den Fäusten aufeinander losgegangen, nicht mit Schwertern Blut verspritzt. Zudem kam es wohl auch nicht alle Tage vor, dass eine langhaarige Brünette Löcher in die Wände des Gasthaus ballerte, insofern war der Geräuschpegel sogar noch ein wenig höher, als man das von der Innenstadt Soragakures gewöhnt war, dort, wo Yumis Onkel seinen Buchladen hatte. Den Rufen und schließlich auch dem Splittern des Holzes war die kleine Ookami also gefolgt und hatte festgestellt, dass sie gar nicht so weit von besagter Gastronomie entfernt gestanden hatte, offenbar hatte es im Nachhinein doch etwas gutes gehabt, dass sie die geschwätzige alte Dame und ihre Kohlsetzlinge nach Hause begleitet hatte. Was sie aber ein wenig irritierte, war ihre Erwähnung dieser Kenjutsu-Schule gewesen, die sie gerade nicht in den Zusammenhang der Dinge einordnen konnte. Wenn dieser Schwertkämpfer Mitglied dieser Schule war, warum war er dann erst jetzt in diesem Dorf, nachdem er schon in anderen sein Unwesen getrieben hatte? Würde er nicht da anfangen, wo seine Wurzeln lagen? Oder war er vielleicht gar nicht von besagter Schule und hatte es auf diese abgesehen? War der Grund für sein Treiben eine Fehde zwischen zwei verfeindeten Kampfschulen? Oder... oder war der Mann in der Rüstung in Wahrheit von dieser Iga-Ryu-Schule und derjenige, den sie suchten, war jemand vollkommen anderes? Das wäre natürlich doof, am Ende würden sie dann noch den falschen umbringen und würden das Problem kriegen, dass sie einen Toten zu beklagen hatten und immer noch nicht fertig waren. Dann müssten zwei Menschen sterben, obwohl sie "nur" einen umbringen mussten, das wäre auch schade. Zudem sie sich dann wieder Vorwürfe machen müsste, die Existenz eines Menschen auf Erden zunichte gemacht zu haben, der das gar nicht verdient hatte. Wobei sie ja sowieso der Meinung war, dass niemand das verdiente, was auch immer er oder sie getan haben mochte. Mit ihren Händen und einer unnatürlich klingenden, lauten Stimme, versuchte die Ookami sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, was sich als schwerer erwies, als sie angenommen hatte. Schließlich war sie schnell zu übersehen und es nicht gewohnt, anderen Anweisungen zu geben, selbst wenn es sich dabei um die Bitte nach Durchlass handelte. Nach einer Weile konnte sie sich dann doch überwinden, die Ellbogentaktik einzusetzen und sie drückte sich ganz einfach durch die Masse an Leibern hindurch, bis sie an dem Loch zu stehen kam, welches wohl von einem von Toras Geschossen verursacht worden sein musste. Na ja, vielleicht hatte es auch ein Riese hinein geboxt, aber da kam ihr Ninjutsu doch schon viel logischer vor. Zwar sollte es ja auch Menschen geben, die mit einem Fingerschnipsen Wände durchbrechen konnten, aber mal ehrlich... dann wäre das Loch nicht groß genug, dass das Mädchen hindurch klettern konnte. Genau das tat sie und landete mit einem Sprung auf dem Boden, blickte rasch auf - nur um zu sehen, wie da tatsächlich ein Mann in einer Rüstung stand - und zwar vor Tora, die sich hinter einem großen, metallisch glänzenden, schwarzen Fächer verschanzt hatte. Ah.. sie hatte davon gehört, dass es einige Fuutonninjutsukas gab, die sich einer solch klobigen Waffe bedienten, um besonders gefährliche Jutsus zu wirken. Irgendwie passte es nicht zu dem Bild von Tora, das sie bisher hatte. Dank ihrer Familiengeschichte hatte sie eine gewisse Bildung auf dem Gebiet der Elemente und ihrer Eigenschaften und wusste, dass das Windelement zwar zerstörerisches Potenzial, aber auch Eleganz und Anmut besaß. Sie hätte deswegen irgendwie eher erwartet, dass Tora vor allem auf die letzten beiden Punkte wert legen würde und vielleicht allerhöchstens so einen kleinen Minifächer bei sich tragen würde, wenn denn überhaupt. Soclh ein martialisches Riesenvieh hatte etwas viel zu bedrohliches für das so nette und nach ihrem Zusammenbruch auf dem Schiff offenbar auch sensible Mädchen, für das sie Tora hielt. In Wahrheit passte diese Waffe wohl wie angegossen auf das herrische Wesen, das sich hinter der momentan lieben Fassade verbarg, aber davon hatte die Ookami ja keine Ahnung. Der Mann in der Rüstung wirkte auf das spindelige Mädchen tatsächlich gefährlich, aber davon durfte sie sich jetzt nicht beeinflussen lassen, immerhin stand Toras Leben auf dem Spiel! Sie war zwar sicher, dass sie nicht die Mittel besaß, um dem Mann ernsthaft gefährlich zu werden, aber vielleicht würde es reichen, wenn sie ihn ablenken würde... momentan stand er mit dem Rücken zu ihr und Yumi wusste, dass sie sogar ein Jutsu beherrschte, mit dem sie ihn hätte aufspießen können. Aber mal ehrlich, dann würde sie nicht nur jemanden unter Umständen gefährlich verletzen, sondern auch Tora zeigen, dass sie sehr wohl wusste, welches Element sie beherrschte. Die Yamamoto würde dadurch zwar vielleicht bemerken, dass Yumi nicht ganz der Anfänger war, wie man es wohl von ihr erwartete, aber auch das halbe Dorf würde wissen, dass die kleine Ookami ein seltenes Kekkei besaß, welches sie doch geheim halten wollte! Also blieb sie noch einen Moment stehen, ehe sie langsam mit der Hand nach dem Schwertknauf ihres Kodachi griff, an dem eine nun hellblaue Lilie hing. Sie musste ihn nur genug ablenken, damit Tora die Möglichkeit zum Angriff hatte. Dass sie starke Ninjutsus beherrschte, war wohl in der Zwischenzeit klar geworden, immerhin hatte sie damit die Wände des Hauses durchschlagen, da würde es wohl reichen, um bei einem direkten Treffer gefährlich werden zu können, oder? Im Gegensatz zu der Ookami, deren Element vor allem defensiv nutzbar war - zumindest kam es ihr so vor, da ihr liebstes Jutsu immer noch ein Schild war - war Fuuton vor allem offensiv. Wahrscheinlich könnten sich Tora und Yumi ziemlich gut ergänzen, wenn die Ookami es über sich bringen würde, ihr kleines Geheimnis auszuplaudern. Sie könnte mit einem stabilen Schild die Defensive bilden, die Tora nur aufgrund eines Fächers hatte, der viel zu unhandlich war, um mit ihm groß mobil zu sein. Dafür würde Yumis offensives Defizit behoben werden. So aber war das nicht möglich, so besaß das rosahaarige Mädchen nur die Kraft, die in ihrem Körper und in ihrem Geschick mit dem Kurzschwert lag... und das war nicht besonders viel. Wahrscheinlich war der Kerl da deutlich stärker und ebenso schneller als sie, zudem sein Schwert... ungefähr doppelt so lang wie das der Ookami war. Aber egal, sie war ein Mädchen, da musste sie jetzt nicht so etwas albernes anfangen, wie ihre Brüder, immerhin ging es um ganz andere Qualitäten, als nur die Länge der... egal.
Yumi war ein geduldiger Mensch, der sehr selten überstürzt reagierte. Man mochte das mit einer gewissen analytischen Begabung verwechseln oder auch mit Feigheit, aber sie reagierte viel lieber, als selbst von sich aus zu agieren. Zudem stimmte es zwar, dass sie einen gewissen Respekt vor ihrem Gegner hatte, aber es war nicht die typische Situation zwischen Schlange und Maus, die hier eingesetzt hatte, das Erstarren des Beutetiers gegenüber seinem Jäger. Der Mann sah sie noch nicht und Yumi wusste, dass das der größte Vorteil war, den sie je würde haben können. Sie wusste, dass sie mit einer unbedachten Handlung alles zunichte machen konnte, sie wusste aber auch, dass dieser Moment nicht ewig währen würde. Einfach nur abzuwarten würde niemanden weiter bringen, also musste sie irgendwann handeln. Je früher desto besser, denn es wäre eine Schande, wenn sie das Überraschungsmoment verlor, weil er sie bemerkte, ohne dass sie irgendetwas getan hatte. Dann sollte sie es wenigstens aktiv verlieren, das Problem war nur, dass sie zögerte. Sie war sich nicht nur unsicher, was sie am besten tun sollte, sie haderte auch noch mit sich, inwiefern sie nun zu drastischen Maßnahmen greifen sollte. Sie könnte beispielsweise ihr Kurzschwert nach dem Nacken des Mannes werfen. Was würde dann passieren? Entweder würde sie treffen und der Kerl würde ernsthafte Probleme mit der Koordination seiner Gliedmaßen bekommen oder er würde das Schwert bemerken, ihm entweder ausweichen oder es abwehren- in diesem Falle stände Yumi ohne Waffe da und wäre absolut schutzlos, solange sie ihr Kekkei nicht anwenden wollte. Und das stand außer Frage. Also durfte sie auf keinen Fall das schwarze Schwert, welches sie so hässlich fand, verlieren. Etwas zu werfen erschien ihr ansonsten aber gar nicht dumm, denn ein Angriff, bei dem sie sich in die Reichweite des gegnerischen Schwerts manövrieren würde, war wohl eher unvorteilhaft. Schließlich war sie nicht dafür bekannt, dass ihre Schritte besonders lautlos waren, zudem das hier Holzboden war und ihre Halbschuhe sicherlich ohrenbetäubend klackern würden. Zudem er längere Arme und ein längeres Schwert hatte, er könnte die Ookami bequem auf Distanz halten, ohne dass sie auch nur in Reichweite kommen würde. Also waren sie schon bei einer Wurfwaffe angelangt. Man sollte eines über das Mädchen wissen: Yumi und Wurfwaffen waren keine Freunde. Damit Kunai, die man ja meistens benutzte, auch effektiv waren, brauchte es vor allem zwei Dinge: Genug Feingefühl und Treffergenauigkeit, damit sie ihr Ziel auch fanden und genug Stärke des Werfers, damit sie nicht mangels Wucht keinen Schaden anrichteten. Das Mädchen war in Akademiezeiten vor allem auf Taijutsu trainiert worden und sie hatte feststellen können, dass sie eigentlich mit ein wenig Übung gar nicht so langsam war, wie man es von ihr erwartet hatte. Aber was Geschicklichkeit anging... sie stotterte ja nicht nur ungehalten, sie hatte es doch auch gleich zu Beginn der Mission mal wieder geschafft, zu stolpern - und das sogar direkt in Toras Oberweite hinein. Also nein, sie war eigentlich das Ungeschick in Person, daran war gar nicht zu rütteln. Und stark... sie verkniff sich, an sich herunter zu blicken, da sie ja genau wusste, was man sah, wenn man sie musterte. Ein Strichmännchen, das weder Fett, noch Muskeln besaß und das Kurzschwert genau deshalb trug, weil eine andere Waffe zu schwer gewesen wäre. Aber das war jetzt unwichtig... sie musste wenigstens den Versuch machen, ihn anzugreifen... oder etwa nicht? In diesem Moment durchzuckte ein erneuter Gedanke ihren Kopf: Er hatte sie nicht gesehen, aber Tora sollte sie erspäht haben. Was, wenn sie sich einfach tarnte und darauf wartete, dass der Schwertkämpfer in Reichweite kam, um ihm dann böse aus dem Hinterhalt eine rüber zu ziehen? Dann müsste sie gar nicht unter Beweis stellen, wie schlecht sie mit Wurfwaffen umgehen konnte und zudem würde sie ihren Vorteil nicht verlieren... die Fächer bewährte Brünette würde doch sicherlich auf die Idee kommen, ihren Gegner in ihre Richtung zu lotsen, oder? Sie würde das doch auch sicherlich schaffen, ohne eine verwandelte Ookami zu treffen, oder?
Yumi vertraute Tora. Sie war der irrigen Ansicht, dass Teysarus Freundin niemand war, der fahrlässig Menschen verletzte, auch eine sensible, emotionale und wahnsinnig süße Seele. Insofern nahm sie die Hand, die nach ihrem Schwert gegriffen hatte, wieder herunter und formte sie schnell es ging einige Fingerzeichen, die jedem bekannt sein sollten, während sie in die Hocke ging. In der Akademie hatte sie große Probleme mit Henge gehabt, aber seit sie herausgefunden hatte, dass sie eigentlich gar nicht so unbegabt auf dem Gebiet der Ninjutsus war, funktionierte es einwandfrei, sodass nach einem Moment einer nur noch ein etwas ramponierter Stuhl an der Stelle stand, an der zuvor noch die Ookami gewesen war. Manchmal konnte eben auch ein kleiner Dappes wie Yumi mit einfachen Mitteln geradezu glänzen, dennoch stellte sich natürlich die Frage, inwiefern ihre Idee funktionieren würde. Stuhl Ookami jedenfalls stand trügerisch still dar und interessierte sich scheinbar nicht für das Gerangel, das um ihn herum entstanden war. Nun also - die Spannung steigt, was würde Tora tun und... wo bleib eigentlich Teysaru? Hoffentlich tat der nun nichts dummes, das wäre schade, wo sie sich doch so viel Mühe gegeben hatte, nicht negativ aufzufallen.
 
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"Gomeeeeeeeee~n...!"
Mit einem unangenehm knirschenden Geräusch wetzten die Turnschuhe eines Schwarzhaarigen von vielleicht fünfzehn Jahren über die mit Kieselsteinchen bedeckte Hauptstraße von Zhang, als sich dessen überdurchschnittlich lange Beine in eine Schräglange begaben und er soviel Schwung um eine Hausecke bog, dass er beinahe eine junge, mit ihren Einkäufen beladene Frau mit sich riss. Während er ihren Tüten auswich, verhedderten sich seine in seinem waghalsigen Sprint unbegriffenen Beine und katapultierten ihn regelrecht nach vorne, so dass er mit einem "Uff!" auf dem Boden aufschlug und K.O. ging. Nun, zumindest würde er das, wenn er kein Shinobi wäre. So rollte er sich jedoch schlichtweg ab und nutzte den Schwung, um sich sogleich vom Boden abzustoßen und weiterzurennen wie ein Wahnsinniger. Mit einem Gesicht wie in Stein gemeißelt pflügte sich der Ninja aus Soragakure einen Weg durch die unschuldigen Bürger von Zhang, die ihm allesamt entgegenzukommen schienen, ganz so als wären sie auf der Flucht vor etwas. Dem Etwas, welchem Yotuishe Teysaru keuchend entgegenfieberte. Es war ein weiter Weg Richtung Marktplatz gewesen und er verfluchte sich selbst schon zum tausendsten Mal gedanklich, weswegen er sie einzeln hatte suchen lassen. Wieso waren die letzten Worte, die er ihr zugeflüstert hatte, als er sie auf einen gefährlichen Auftrag geschickt hatte nicht "Ich liebe dich" gewesen? Wenn der mysteriöse Kerl, der sie in diesem Gasthaus erwartete, ihr etwas antat, würde er sich das niemals verzeihen. Und das war auch der Grund dafür, dass der Genin mit ohrenbetäubenden Karacho und ohne Rücksicht auf Verluste durch das Fischerdörfchen sprintete, als wären alle Bösewichte Shirogakures hinter ihm her. Die Passanten, an denen er vorbeiraste, schauten sich erstaunt um und riefen ihm zu, er solle aufpassen, doch jedes Hindernis, das sich ihm in den Weg stellte wurde schlichtweg ignoriert oder übergangen. Ein Holzkarren versperrte die Straße? Kein Grund zur Besorgnis, Teysaru schob ihn einfach zur Seite. Ein paar Bauarbeiter trugen ein Brett quer durch die Straße? Kein Problem, Teysaru spielte Limbo. Nichts und niemand würde es schaffen, dass er stehen blieb. Etwa nach zwei Dritteln der Strecke hörte er über Funk Toras Mitteilung, dass sie es alleine gegen die Zielperson nicht schaffen würde. Ihre Zielperson! Sie war also tatsächlich in der Kneipe! So, sein Schwert war also riesig...Mal sehen, ob ich es dir so zurechtkneten kann, dass ich es dir in den...Ein paar kreischende Frauen sprangen zur Seite, als sie den Blick sahen, der im Moment, als er sie kreuzte, über seine Züge glitt. Hatte er vorher einen Sprint durch die Stadt hingelegt, so sah er jetzt weniger aus, als wolle er vor etwas flüchten. Teysaru hatte nun die Wucht einer Kanonenkugel, und diese war zielsuchend. Der unglaublich schnelle und geschickte Mann konnte ja so toll sein wie er wollte, aber konnte er auch dem Zorn des Yotuishe widerstehen? Hatte er es nämlich gewagt seiner Tora auch nur eine Schramme zuzufügen...

Das Erste und Einzige, welches den wutschnaubenden Genin dazu anhielt, tatsächlich zu bremsen, war ein ohrenbetäubendes Krachen ganz in der Nähe. Als der Blick seiner hellblauen Augen sich auf den Geräuschquell konzentrierte, konnte er sehen, wie Holzsplitter und andere Teile durch die Luft flogen und einige Zivilisten begannen kreischend wegzulaufen. Das Gebäude, welches nun ein hübsches neues Fenster besitzen musste, war groß. Und wenn er nicht unbedingt die beheimatete Pyrotechnikschule getroffen hatte, war er richtig. Als er sich immernoch schnaufend wie ein Nilpferd der hölzernen Baut näherte, versuchte er krampfhaft, seine blinde Wut zu zügeln, um einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn er nun hereinstürmte und er sie als Geisel nahm, war alles verloren. Wenn er allerdings zu langsam war, brachte er sie vielleicht um...Wo die Prioritäten des Jungen lagen war ja wohl klar, oder? Lieber eine fehlgeschlagene Mission als eine tote Freundin. Teysaru war also versucht sich einfach selbst eine neue Tür durch die Wand zu laufen, doch er beherrschte sich zumindest so weit, dass er das erst vorhin entstandene Loch anpeilte. Hoffentlich war das eines ihrer Jutsus gewesen...Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er ihren leblosen Körper in den Trümmern finden würde. Was er fand, war eine Windkugel, die ihn beinahe niederwarf, doch zum Glück schoss das Renkugan an ihm vorbei und verursachte lediglich, dass seine Jacke für einen Moment waagrecht abstand. Na, wenn das nicht Tora war! Sie lebte also noch, doch offenbar war sie in einen Kampf verwickelt. Die aufgebrachte Menschenmenge ignorierend ging der Yotuishe wieder in einen Sprint über und erreichte letzendlich das Loch in der Wand, wodurch er mehrere Dinge sehen konnte: Yamamoto Tora, die hinter ihrem Fächer gegenüber einer Person stand, die allem Anschein nach ihr Schwertkämpfer war, zu schließen aus dem beträchtlich großem Schwert, welches er lässig über der Schulter hielt. Irgendwie hatte er sich ihren Kampf hektischer vorgestellt, hatte darauf gehofft, dass er einfach einspringen konnte und das Überraschungsmoment nutzen konnte, um den Typen mit seinem Bo ins All zu homerunen, doch so gestaltete sich das Ganze natürlich viel komplizierter. Sich mit einer Hand am Rand des Loches abstützend, wartete er, bis sich seine Atmung soweit normalisiert hatte, dass sie nicht sofort hörbar war. Immernoch standen sie starr gegenüber, fast so, als würden sie auf etwas warten...Und was machte eigentlich dieser passiv-aggressive Stuhl da? Wieso fiel der ihm auf? Egal. Mit so leisen Schritten wie möglich versuchte Teysaru durch die Trümmer zu manövrieren, was in Anbetracht seiner Masse natürlich eher weniger gelang, doch durch den Helm des Schwertkämpfers schienen solch kleine Geräusche nicht zu dringen, denn er wandte sich nicht um. Der Genin hoffte ihn einfach von hinten ausknocken zu können, vielleicht auch seinen Helm etwas eindellen und seinen Schädel knacken zu lassen, ja, das wäre ein netter Nebeneffekt...wo war eigentlich Yumi? War der Rosahaarigen auf dem Weg zum Gasthaus etwas zugestoßen? Vielleicht war sie ja noch weiter als er von diesem Ort entfernt und sprintete ähnlich wie er...oder sie lauerte schon irgendwo, versteckt, und würde den Kämpfer töten, sobald er abgelenkt war. Nein, das war absurd. Bevor sie soetwas tat, verwandelte sich die pazifistische Genin vor Angst in einen Stuhl. Pff! Immer näher kam Teysaru nun der Stelle, an der Tora und der Kämpfer sich gegenüberstanden, und in dem Moment, in dem er seine Freundin klar sah, schalteten sich sämtliche Gedanken in seinem Hirn ab. Jeglicher vernünftiger Denkvorgang ging flöten, der kleinste Rest menschlichen Verstandes war einfach gestorben, als er den Kratzer auf ihrer Wange gesehen hatte, so unaufällig, dass er es erst für ein veirrtes Haar hielt, bis er einen daraus hervorquellenden Bluttropfen erblickte. Was auch immer Teysaru vorhatte, als er durch das Loch gekommen war, es war nun unwichtig. Für einen kurzen Moment starrte er wie hypnotisiert auf Tora, dann nahm sein Blick einen mörderischen Ausdruck an. Er würde diesem Bastard die Nase brechen, nein, jeden einzelnen Knochen, nein...er würde ihn fressen! Zerfleischen, zerreißen, zerstückeln! Gerade als seine Faust von hinten auf den Kämpfer niederfahren wollte, um ihn in eine Position am Boden zu befördern, wandte dieser sich um, so schnell, dass er kaum mitbekam, was geschah, ehe er spürte, wie sich seine Bauchmuskeln nach innen wandten und sein Mund sich öffnete, um einen würgenden Laut und Spucke freizugeben. Mit einer Geschwindigkeit, die er nicht einmal sehen konnte, war die Rückseite der Klinge in gegen seinen Bauch gekracht und hatte ihn mit nur einem Schlag in die Knie gezwungen. Wie konnte ein jahrelang ausgebildeter Taijutsuka so wenige Chancen gegen einen einfachen Schwertkämpfer haben? Er konnte nicht einmal ein Jutsu anwenden...Während der Schwarzhaarige zur Seite kippte und weder Luft bekam noch sich bewegen konnte - egal wie hart seine Bauchmuskeln waren, Solarplexus war immer kritisch, außerdem hatte die Geschwindigkeit die Wucht des Hiebes um ein Vielfaches verstärkt - konnte er sehen, wie der Kämpfer eventuell folgenden Angriffen einfach auswich, indem er rückwärts sprang und ein belustigtes "Hnhnhn..." ausstieß. Dieser Kerl war eindeutig stärker als sie alle einzeln. Zusammen hätten sie ihn vielleicht besiegen können, doch es schien fast, als habe er jeden einzelnen Handgriff geplant, jede Reaktion haargenau durchdacht. Wer war dieser Kerl? Wie konnte ein mordender Irrer so scharf nachdenken? Nun wurde ihm alles klar: Er musste sie schon seit ihrer Ankunft im Dorf beobachtet haben! Er wollte sie zu sich locken, er wusste, dass Tora Teysarus Freundin war und hatte ihr absichtlich den Kratzer zugefügt, damit er ausrastete und er ihn ausschalten konnte. Sicher würde er, wie er am Boden lag und sich den Bauch haltend krümmte auch ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen...er konnte ein eigenartiges, schabendes Geräusch hören und dann das sanfte Rieseln von irgendetwas Leichtem auf dem Boden, gefolgt von blitzschnellen Schritten. Tora und Yumi konnten nun beobachten, wie der außer Reichweite gelandete Kämpfer eine Handvoll Reis aus seiner Tasche auf den Boden rinnen ließ und sich dann in die immer mehr das Loch in der Wand verstopfende Menschenmenge flüchtete, sodass alles, was sie tun konnten war, ihm nachzusehen, wollten sie nicht irgendwelche Unschuldigen verletzen. Verdammter Mist. Er war so ein Vollidiot. Wie konnte er einfach so auf den Plan dieses Affen hereinfallen?! Tora würde ihn hassen, weil er seine Mission in den Sand gesetzt hatte, Yumi würde enttäuscht sein und er selbst...er würde nun gerne im Boden versinken. Hatte er das nicht wiedereinmal toll hingekriegt, hm?
 

Inuzuka Ara

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Es war wirklich zum Haare raufen… Tora war einfach so unglaublich langsam… Das war nichts Neues für die lilahaarige Kunoichi und ihr auch absolut bewusst, aber normalerweise hatte sie damit kein Problem. Als Fuuton Ninjutsuka konnte man eigentlich so gut wie immer auf der Stelle stehen, darauf warten, dass der Gegner einen attackierte und dann aus der Nähe brutal zurückschlagen. Das hatte fast etwas von einer fleischfressenden Pflanze, die ruhig auf ihre Beute wartet und dann, wenn sich der Zeitpunkt bietet, erbarmungslos zuschnappt. Doch was, wenn eine solche Genin wie sie, vor einem Gegner wie diesem stand? Er attackierte sie nicht und wirkte nicht wirklich so, als wolle er länger hierbleiben. Stattdessen wirkte er sogar mehr oder minder amüsiert über die krampfhaften Versuche der zarten Kunoichi ihn auch nur einmal zu treffen. Schon nach kurzer Zeit war Tora völlig außer Atem und auch mit dem Chakra konnte sie in diesem Fall nicht wirklich sparen, denn wenn sie es schaffte und einen Treffer landete, dann musste der ordentlich reinhauen. Jedoch war es absolut zwecklos. Jede Attacke der Kunoichi ging ins Leere, immer wenn sie sich umwandte und Überraschungsattacken startete, die eigentlich niemand voraussehen konnte, schien der Schwertkämpfer ihr schon mindestens drei Schritte voraus zu sein. Ob er über sie lachte? Vielleicht amüsierte er sich köstlich unter seiner Rüstung über die fruchtlosen, verzweifelte Versuche der Kunoichi auch nur einen einzigen Treffer zu landen. Es stimmte sie nur noch wütender, doch ihre Wut wurde so langsam gedämmt von Erschöpfung und auch einem bisschen Angst. Denn was, wenn die anderen nicht rechtzeitig kamen? Die Laune des Kämpfers konnte sich so schnell ändern. Wenn sie einfach langweilig würde, war er sicher dazu geneigt sie einfach umzulegen… Sie wollte nicht verlieren und sterben schon gar nicht… Also musste sie einfach weiterhin alles geben, um den Schwertkämpfer auf Trapp zu halten, sodass er nicht davon kam. Auch wenn er immer spielerischer voranging und Tora teilweise mehr als deutlich in die Irre führte… Ja, er amüsierte sich wirklich, da war sie sicher… Schon recht fertig mit ihren Nerven sah Tora dann plötzlich etwas, dass ihre Laune für den Bruchteil einer Sekunde anhob. Yumi stand im Raum hinter ihnen, im Rücken des Schwertkämpfers. Super! Alles was sie tun musste, war ihn zu attackieren, denn zu zweit konnten sie ihn sicher fertigmachen. Auch wenn Tora dabei nicht vergaß, dass es sich bei Yumi um ein unfähiges, kleines Kind handelte, das kaum in der Lage dazu war geradeaus zu laufen, ohne über die eigenen Füße zu stolpern, war sie guter Dinge, denn mit etwas Ablenkung konnte sie das sicher wettmachen… Aber dann, musste sie erneut angreifen, um den Kämpfer nicht auf die Ookami aufmerksam zu machen. So bewegte sie sich und versuchte es nun mit einem wirklich harmlosen, direkten Angriff, dem der Schwertkämpfer scheinbar gelangweilt auswich. Naja, so berauschend war ihr Taijutsu ja nun auch nicht… Als sie ihm dann aber gegenüberstand und zu Yumi blickte, um ihr ein Zeichen für eine Attacke zu geben … War diese verschwunden!? Toras Blut begann vor Wut zu kochen. Konnte das wahr sein? Hatte diese feige Rotzgöre Tora grade mit einem Mörder allein gelassen?! Wie unfähig konnte man denn eigentlich sein?! Auf die Idee, dass sie dieser Stuhl war, kam sie natürlich nicht. Warum auch? Wer kam schon auf solch absurde Ideen? … Nun bekam die Yamamoto wieder Panik. Erneut stand sie hier allein, auf Yumis Unterstützung konnte sie wohl kaum noch hoffen, aber was war eigentlich mit Teysaru? Noch eins-zwei Mal startete die Yamamoto eine Attacke, nur um in Bewegung zu bleiben und dann als sie in ihre Position zurückgekehrt hatte, musste sie sich zwingen ein Lächeln zu verbergen…
Hinter dem Schwertkämpfer, der ja ganz eindeutig keine Augen im Hinterkopf hatte, bahnte sich nämlich etwas an, was ihr ein unglaublich befreiendes Gefühl gab. Jetzt mal ganz davon abgesehen, ob er nun etwas draufhatte oder nicht, aber sie fühlte sich tatsächlich wesentlich sicherer, wenn Teysaru in der Nähe war, nur allein weil er da war. Ja, sie hielt ihn wirklich für eine Art Held, auch wenn er noch gar nichts getan hatte, da sie seine Anwesenheit schon deutlich beruhigt hatte. Dennoch versuchte sie ihn nicht anzusehen, um die Aufmerksamkeit des Kämpfers nicht auf ihn zu richten. Fast schon ungeduldig beobachtete sie dennoch im Augenwinkel, wie er sich heranschlich. Gott sei Dank war er nicht so ein Feigling wie Yumi… Er würde sie nicht zurücklassen… Hoffentlich… Doch während er sich grade eben, vor wenigen Sekunden, noch so professionell angeschlichen hatte, veränderte sich schlagartig alles. Der Ausdruck in seinem Gesicht verriet alles. War das… wegen ihr? Er wirkte irgendwie gruselig, aber das schreckte Tora natürlich nicht wirklich ab, sondern gefiel ihr viel mehr. Wut war wichtig, denn Aggression schaffte viel mehr Elan und hob alle Kraftreserven hervor. Ja, so viel dazu in der Theorie… In der Praxis bewirkte es bei Menschen, die nicht grade Tora waren, etwas, dass sie nie nachvollziehen können würde… Zumindest vorerst nicht. Man dachte nicht mehr nach, jegliche Überlegung und alles an Verstand setzten völlig aus. Und im nächsten Moment sah sie schon, wie der Yotuishe wutentbrannt auf den Rüstungsträger zuraste. Tora schossen unglaublich viele Gedanken durch den Kopf… Würde er Glück haben? War das nicht zu hastig und laut? Es war einfach nur ungeplant und in dem Moment, in dem sie die Bewegung des Kämpfers registrierte, ließen die sonst so sicheren Hände ruckartig den riesigen, schweren Fächer los, sodass er vor ihr mit einem lauten Knall zu Boden ging. Die roten Augen waren schlagartig weit aufgerissen und absolut fassungslos beobachtete die Kunoichi, wie ihr doch sonst so stark wirkender Liebster mit einem einzigen Schlag zu Boden ging. Es war ein schier ewiger Moment und die Mimik, welche der Schmerz in seinem Gesicht verursachte, fühlte sich zum allerersten Mal für Tora so anders an. Normalerweise war sie es, die anderen Leid zufügte und dabei lachte, aber wenn es ihr Freund war, der da vor ihren Augen vor lauter Schmerz zu Boden ging, dann fühlte sie mit, so sehr, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr das Herz zerreißen. Sie sagte nichts, sie brüllte nicht, sie rastete nicht aus. Ihr Mund stand offen, aber kein Ton kam hervor. Stattdessen schaute sie panisch nach, ob er blutete, um sicherzugehen, dass der Schwertkämpfer nicht mit der richtigen Seite angegriffen hatte. Noch während sie, scheinbar doch noch recht geistesgegenwärtig, eine weitere, kleine Renkugan, über Teysaru hinwegschoss, um den Gegner von ihm zu entfernen, hörte sie das Lachen des Mannes. Doch schon nachdem das passiert war, konnte Tora die Handlung des Schwarzhaarigen nachvollziehen, denn auch sie tat etwas, was ihr ganz eindeutig das Leben hätte kosten können. Scheinbar blind rannte sie direkt, nur wenige Zentimeter neben ihm, an dem Schwertkämpfer vorbei, um kurz darauf direkt neben ihrem Freund auf die Knie zu fallen. Sie beugte sich über ihn und zwang ein krampfhaftes Lächeln auf ihr rotes Gesicht. Warum rot? Eine Mischung aus Wut und dem Drang Tränen zu unterdrücken, auch wenn die glasigen Augen kein Geheimnis daraus machten, dass ihr grade nach Heulen zu Mute war. Wenn es ein einziger Schlag dieses Mannes war, der Teysaru zu Boden schicken konnte, dann machte ihr das Angst. Ein Taijutsuka seiner Stärke, so einfach niedergeschlagen… Was wenn es die andere Seite des Schwertes gewesen wäre? Sie beugte sich über Teysaru, rollte ihn auf den Rücken und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Beruhig dich…“, begann sie mit bemüht ruhiger Stimme. „Du musst tief durchatmen, okay?“ Das Mädchen beugte sich etwas weiter über ihn und blickte ihm in die Augen. Unglaublich, dass er bei Bewusstsein war nach einem solchen Schlag in den Bauch. Wer weiß ob sie jemals wieder hätte aufstehen können… „Erkennst du mich? Ist alles okay? Wie fühlst du dich?“ Ihre Stimme war etwas hektisch und überschlug sich beim Sprechen immer wieder, während sie ihm erneut übers Gesicht strich. „Mach dir keine Sorgen, das kriegen wir schon hin, du musst dich nur zusammenreißen!“, forderte sie mehr oder weniger streng auf, und schob mit ihren Händen das Shirt des Jungen hoch. Ob sie das wohl für jeden Menschen so getan hätte? Tora war medizinisch ausgebildet, doch das bedeutete noch lang nicht, dass sie so ruhig und führsorglich mit jedem umgehen würde. Zum Untersuchen war da nicht viel, immerhin machte ein großer roter und sogar langsam bläulich werdender Abdruck auf seinem Bauch deutlich, wo er den Treffer gefangen hatte. Nie zuvor war Tora so froh gewesen Medicchakra nutzen zu können, auch wenn es bei ihrer Ausbildung zum Heilen lange nicht ausreichte. Schmerzlinderung war mit ihren Kenntnissen allerdings schon drin, weswegen sie genau dies versuchte. Immerhin war dies das einzige, was sie für ihn tun konnte. Dass sie selbst so blind und unvorsichtig gehandelt hatte, war ihr selbst sogar bis zu diesem Moment nicht einmal bewusst geworden. Stattdessen lagen nun ihre beiden viel zu zittrigen Hände auf dem Bauch ihres Freundes und versuchten nervös seinen Schmerz etwas zu beruhigen. Was der Typ da mit dem Reis machte, bemerkte sie gar nichtwirklich. Zwar hörte sie die komischen Geräusche, blickte aber nicht einmal auf, weil sie total konzentriert war. Anstatt ihn zu hassen, sah Tora eher hilflos und traurig aus, was ihre Augen auch ziemlich deutlich machten. Nachdem sie das Jutsu gewirkt hatte, schnappte sie mit ihren Händen nach seiner Hand und erkundigte sich ganz eindeutig mit besorgter Stimme danach, ob es ihm besser ging. „Geht’s?“, begann sie leise, bevor sie absolut nicht wütend, sondern eher entrüstet irgendwie verzweifelt fragte: „Wieso tust du so etwas? Weißt du nicht, wie gefährlich das ist?! Hast du dir mal überlegt, wie es MIR gegangen wäre, wenn DU draufgegangen wärst?! Teysaru-kun no Baka!“ Einem darauffolgenden beleidigten Schnauben, folgte ein ruhiges Schniefen, ehe sie durch den Raum blickte und jetzt erst wirklich realisierte, dass der Schwertkämpfer weg war. „Was zur Hölle?! Wo ist der hin?!“, fluchte sie wütend, bevor sie sich mit einer Hand an den Kopf fasste, als ihr bewusst war, dass sie ihn hatte entkommen lassen. Außerdem fiel ihr grade auf, dass sie völlig ungedeckt gewesen war und der Typ sie mit Leichtigkeit hätte abstechen können. „Ich bin genauso bescheuert wie Teysaru…“, schoss es ihr durch den Kopf, während sie sich im Raum umsah. Wo zur Hölle war denn Yumi eigentlich? Aufgehalten hatte sie ihn ja ganz eindeutig nicht. Also war denn Fräulein Stuhl nun?
 

Ookami Yumi

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Wie Recht Teysaru doch eigentlich damit hatte, dass sich die kleine Ookami verwandelt haben mochte. Womit er aber absolut daneben lag, war das Motiv dieser Aktion, denn dieses war nicht Angst gewesen, sondern tatsächlich das Vorhaben, dem Schwertkämpfer aufzulauern. Eigentlich war das Mädchen wirklich nicht der Typ für so etwas, aber das, was Tora zuvor noch durchgefunkt hatte, klang erstens so, als hätte sie eh keine Chance im direkten Zweikampf und zweitens so, als ob sie es nicht gutheißen würde, wenn man sich blindlings in den Kampf stürzte. Dazu tendierte die Ookami eh nicht, sie wartete lieber ab und reagierte dann auf ihren Gegner, wenn sie denn die Chance dazu bekam. Dieser Mann jedenfalls war schnell, so schnell, dass selbst die sonst recht flinke Ookami keine Chance gegen ihn gehabt hätte, von ihrem mangelnden Talent im Umgang mit ihrem Kurzschwert mal ganz zu schweigen. Also hatte sie sich eben in einen Stuhl verwandelt. Ookami Stuhl sah also mit an, wie Teysaru hineingestürmt kam und genau das tat, was sie vermeiden wollte… er griff ihn direkt an. Sie war allerdings deswegen nicht böse auf ihn oder so, denn sie konnte seine Motivation durchaus verstehen, immerhin bedrohte der Schwertkämpfer seine Freundin. Diese hatte offenbar – und zu Yumis Entsetzen – nicht bemerkt, dass sie sich hier auf die Lauer gelegt hatte und war somit auch nicht in der Lage, den Mann in ihre Nähe zu bringen. Das erübrigte sich aber sowieso, da Teysarus recht ungestümes Auftreten dafür sorgte, dass er niedergeschlagen wurde und Tora absolut die Fassung verlor. Nun, das war ja auch verständlich, denn Teysaru war ihr Freund – und Yumi kannte sich mit so etwas ind er Theorie ganz gut aus, sie las gerne Geschichten, die von Liebe und Schmalz überquollen. Ganz anders als Gruselgeschichten, die sie nicht nur nicht anrührte, sondern von denen sie auch noch tagelang Albträume hatte.
So langsam bekam sie das Gefühl, dass der Schwertkämpfer nur mit ihnen spielte. Wenn er sie wirklich hatte umbringen wollen, dann wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen. Das erkannte sogar ein unraffiniertes Mädchen wie Yumi. Tora war damit beschäftigt, auf ihren zu Boden gegangenen Freund einzureden und saß somit absolut schutzlos auf dem Boden, Teysaru war eh ein wenig angedetscht und Yumi war in der Wahrnehmung des Mannes ein ungefährliches Möbel. Insofern wäre es ein leichtes gewesen, die Lilahaarige von hinten abzustechen und den auf dem Boden liegenden Jungen gleich mit zu durchbohren… wie romanti- nein. Das wäre schrecklich gewesen, da sie doch beide gerne mochte! Also sollte sie die Beine in die Hand nehmen und wenigstens noch versuchen, zu retten, was zu retten war. Tora beherrschte Medicjutsus, da konnte sie Teysaru viel besser helfen, als das stotternde, unsichere Mädchen, welches sie nun einmal war. Während der Schwertkämpfer also rückwärts den Rückzug antrat und seltsamerweise eine Hand voll Reis auf den Boden streute, machte sie sich innerlich bereit, wie der Jäger, der seine Beute anvisiert. Dabei waren Wölfe eigentlich Hetzjäger, zumindest, wenn sie sich im Rudel befanden, aber sie war schon immer sehr speziell gewesen. Ihre Brüder und Cousins hätten nun sicherlich einfach ein badass Ninjutsu aus dem Ärmel geschüttelt und den sauberen Herrn sauber in zwei Hälften geteilt, aber das konnte sie ja nicht bringen. Sie war sich zwar sicher, dass sie eine reelle Chance hatte, wenn sie das einzige offensive Kristalljutsu anwenden würde, welches sie beherrschte, aber gleichzeitig wusste sie, dass sie das eh nicht tun würde. Dadurch würde sie verraten, dass sie so etwas konnte und das war ihr der Tod eines Menschen nicht Wert. Selbst wenn dieser Mensch gerade Tey niedergeschlagen hatte, so sah sie sich darin bestärkt, dass er kein durchweg schlechter Mensch sein konnte. Er hätte beide Genin umbringen können, stattdessen hatte er sie nur leicht verletzt. Trotzdem…
Als er noch knapp vor ihr war, sodass sie von schräg rechts hinter ihm angreifen konnte, löste sich ihr Henge in dem Moment, in dem sie nach dem Griff des Kodachi langte, es aus der schwarzen Scheide zog und gleichzeitig einen Satz nach vorne machte, den Arm nach links durchdrückte und ausholte. Doch als sie mit aller Kraft nach der Schulter des Mannes hieb, war dieser im letzten Moment ausgewichen, da sie sich offenbar durch das Geräusch ihres Schrittes verraten hatte. Es war gar nicht nötig, sie auch noch niederzuschlagen, da sie durch die Wucht ihres eigenen, in die Luft gegangenen Schlags wegstolperte und mit einem Quietschen auf der Nase landete. Eines war sicher: Sie hatte sich mal wieder blamiert und der Schwertkämpfer war auf und davon… na prima und nun?
 
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Pain. Douleur. Schmerz. Alles zerfressende Pein. Wie auch immer man es ausdrücken wollte, man konnte in keiner Sprache das richtige Wort dafür finden, welches Teysarus momentanen Zustand beschrieb. Physisch wie psychisch war der junge Mann vollkommen am Ende und das nach einem einzigen Hieb in den Solarplexus, einem komplizierten und höchst empfindlichen Nervengeflecht knapp unter dem Brustbein, direkt zwischen muskulöser Brust und den kleinen Hubbeln seines Sixpacks lag das Zentrum eines schier atemraubenden Schmerzes, der eigentlich, so wusste er von Lektionen in Taijutsu, zur Bewusstlosigkeit des Getroffenen führte - allein seiner Widerstandsfähigkeit war es zu verdanken, dass er sich 'nur' so schwindelig fühlte, als hätte er zehn Loopings mit einer Achterbahn gedreht. Er war wirklich ein harter Brocken, aber das musste man wohl sein, wenn man so dumm war wie er. Einerseits wollte er also gerne die Augen zusammenkneifen, damit sich der Boden, die Wände und die Decke nicht mehr vor seinem geistigen Auge drehten, andererseits bewirkte der pochende, brennende Schmerz an der Stelle, an der er getroffen worden war, dass seine Augen weit aufgerissen waren und er nichts tun konnte, nicht einmal richtig atmen. Jedes Mal wenn sich sein Bauch durch die eingesogene Luft auch nur ein winziges Stückchen ausdehnte, durchzuckte ihn ein Schmerz, den er zuletzt gefühlt hatte, als er als Kind einmal eine ganze Schüssel rohen Hefeteig verputzt hatte und das Zeug dann in seinem Magen aufgegangen war. Für die Nicht-Bäcker: Es war übel. Aber nichts im Vergleich dazu. Es half nichts die Hände darauf zu pressen noch sich zu krümmen, jede Bewegung, jedes Zucken war eine unvorstellbare Qual. Vielleicht wäre sein physischer Schmerz gar nicht so hart gewesen, hätte er nicht zugleich auch noch beinahe körperliche Pein verspürt, als er daran dachte, wie stark der Kämpfer gewesen war. Wie er ihn mit einem einzigen Schlag außer Gefecht gesetzt hatte. Wie er Tora mit ihm alleine gelassen hatte! Es war als würde das Epizentrum des Pochens nach oben wandern, immer weiter zu seinem Herzen, wo es mit gewaltigen Monsterfingern auf seine Lungen drückte und sie zu zerquetschen drohte. Sich immer weiter in einen panikartigen Zustand hineinsteigernd, begann seine Atmung zu stocken und der große Junge röchelte nur noch vor sich hin, gefangen in Selbsthass und dem unausführbaren Drang, sich zu erheben und dem Typen die Knochen zu nummerieren. All das geschah für ihn in einer Ewigkeit, die er nicht genau einschätzen konnte. Die Umgebung war verschwommen, denn im Gegensatz zu Tora war er nicht stark genug, die Feuchtigkeit aus seinen Augen zu verbannen. Als sie sich also urplötzlich über ihn beugte und es irgendwie schaffte ihn trotz Gestöhne auf den Rücken zu ziehen, purzelten ein paar Schmerzentränchen aus seinen Augenwinkeln, die er allerdings hastig, aber fahrig und zittrig, wegwischte. Immernoch ging seine Atmung rasant und hektisch, er drohte zu hyperventilieren, als er sie sah, so schutzlos. Und zugleich beruhigten ihre Worte ihn auf eine eigenartige Weise, auf dieselbe, wie es ihr rotes Gesicht und ihre feuchten Augen schafften, ihn schon wieder aggressiv zu machen. Hilflos schaute er zu ihr hoch und hörte ihr zu, versuchte panisch ihr immer wieder verschwimmendes und sich drehendes Antlitz festzuhalten. Während also seine Augen zuckten und aussahen, als würden sie sich jeden Moment schließen, hob er die Hand und legte sie auf die ihre, die ständig über sein Gesicht strich. Mit vor Konzentration tief gerunzelter Stirn meinte er krächzend: "Tora...halb so wild...hab schon...viel schlimmer draufgekriegt..." Das stimmte zwar nicht, aber sie konnte es ja nicht wissen, außerdem, so schrecklich war es war nicht, wenn er sich nicht bewegte. Einfach nur auf Tora fixieren, dann würde er auch bei Bewusstsein bleiben. Kein Problem, alles war gut. Sie lebte, der Schwertkämpfer hatte sie noch nicht durchbohrt...Tief durchatmen...
...und mit einem heftigen Einsaugen der Luft spüren, wie der Stoff seines Shirts über seine Wunde (?) hinwegstriff, die sich anfühlte, wie es gigantischer Bluterguss. Als er leicht den Kopf hob und sich die Stelle betrachtete, verdrehten sich seine Augen, wechselten kurz einen Blick mit ihren und schlossen sich dann, damit er seufzend den Kopf auf die Holzbretter zurückfallen lassen konnte: Es WAR ein gigantischer Bluterguss. Das erklärte allerdings einiges. Wenigstens war er sich halbwegs sicher, dass er keine inneren Verletzungen hatte, vielleicht eine kleine Quetschung, aber mit einem Medicjutsu würde Tora ihn sicher wieder auf die Beine holen können - doch sie musste dazu...Oh ja! Normalerweise wäre Teysaru rot geworden wie eine Tomate, wenn seine Freundin ihn halb auszog und dann auch noch an einer Region herumfummelte, die er nicht einmal selbst berührte, doch nun blieb ihm keine Zeit für solche Albernheiten. Er biss fest die Kiefer zusammen, als sie die Stelle berührte und spannte seinen Körper an, bis endlich das heilende Chakra seiner Liebsten durch seinen Bauch floss und ihm half, einen klaren Gedanken zu fassen. Wohin war der Schwertkämpfer verschwunden? Warum kämpfte niemand mehr? Sein Geist drehte und verkrampfte sich immer weiter um diese Fragen, bis Tora plötzlich seine Hand packte und ihn wieder in die Realität zurückholte. Ihre Standpauke registrierte er mit einem leichten Lächeln. Nicht einmal Angst hatte er gerade vor ihr, so sehr hatte er Angst UM sie gehabt. Mit zeitlupenartigen Bewegungen, die an einen auf dem Rücken liegenden Käfer erinnerten, stemmte sich der Schwarzhaarige wankend wieder auf seine Beine, richtete sich allerdings noch nicht zur vollen Größe auf, da er fürchtete, beim leichtesten Anpannen seiner Bauchmuskeln einfach wieder umzukippen. Erschrocken erblickte er eine Schar von Leuten, die sich immer weiter durch das Loch zu drängen versuchte. Vor diesen Schaulustigen lag Yumi - wo kam sie denn her? Und wo war der Kämpfer? Tora hatte es zwar schon gesagt, aber auch er bemerkte es nun: Bis auf einen merkwürdigen Haufen Reis befand sich nicht die leiseste Spur dieses Mannes im zertrümmerten Gasthaus. Die Hände des Yotuishe ballten sich zu Fäusten und er brauchte einen Moment, ehe er sich wieder auf Toras vorhergegangene Aussage konzentrieren konnte. "Besser ich als du", meinte er mit zusammengebissenen Zähnen und stampfte, sich mit jedem Schritt wieder stärker fühlend, ein Arm um den Bauch geschlungen, auf die alle Öffnungen verstopfenden Leute zu. "Verzeihen Sie die Verwüstung, wir sind Genin aus Soragakure. Sie müssen uns durchlassen, damit wir die Verfolgung aufnehmen können..." Niemand rührte sich. Vielleicht wussten sie, dass er versagt hatte. Dass sie niemals den Irren fangen würden. Dass er weiterhin Unschuldige ermorden würde...Zittrig zog Teysaru die Luft durch die Nüstern. Seine freie Hand hob sich, gefolgt von den neugierigen Blicken der Umstehenden, welche sich scheinbar weigerten den Worten eines Verletzten zu lauschen...
*knack*
Mit einem unappetittlichen Knarzen und Knallen zersprang die massive Tischplatte in tausende Teile, als der Genin mit voller Wucht auf das Holz hieb und sich seine Faust tief in das Holz grub. Ein gigantischer Sprung grub sich durch das in der Mitte platzierte Tischbein, als es durch den Holzboden brach. "JETZT!" Oh Wunder, das wirkte. Panisch wie eine Herde hirnloser Kühe stoben die Schaulustigen von dem Loch weg, vor dem Teysaru sein kleines Kunststück ausgeführt hatte. "Yumi, Tora, folgt mir. Wir kümmern uns jetzt um unseren Schwertkämpfer." Er sagte das ohne zu ihnen zu blicken und ging durch die Zuschauer hindurch, als wären sie Watte und keine Menschen. Dieser Kerl hatte es gewagt Tora zu bedrohen und ihn niederzuschlagen, so dass sie sich in eine wehrlose Position begeben musste. Er hatte sich angemaßt, seine Freundin zu verletzen. Oh, nein, diese Mission war noch lange nicht vorbei. Jemand war hier nämlich ganz gewaltig angepisst. Sie mussten nur nach Spuren suchen, und wenn sie welche fanden...dann sollte der Kerl sich lieber warm anziehen.


 

Inuzuka Ara

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Was für ein komischer Moment… Tora wusste ihre durcheinandergeworfenen Gefühle in dem Moment gar nicht so wirklich zu deuten. Auf der einen Seite war sie besorgt, wegen ihrem Freund, der ja soeben zu Boden gegangen war… Aber auf der anderen Seite auch stinksauer, weil dieser blöde Schwertkämpfer sich verpisst hatte und letztendlich auch auf sich selbst, weil sie es eben mindestens genauso vermasselt hatte wie er selbst. Irgendwie merkwürdig oder? Ihm nahm sie es nicht mal übel, dass er den Kämpfer verjagt hatte, aber dass sie so unprofessionell gehandelt hatte, machte sie wütend. Sie war schon sehr anders drauf als sonst und es war alles seine Schule. Und wie sollte sie nun damit umgehen? Entweder Tora war grade tatsächlich dabei sich zum Positiven zu verändern oder sie war einfach irgendwie blind vor Liebe… Aber war es das wert ein guter Mensch zu werden? Also… All die jahrelang antrainierte Professionalität den Bach runter gehen zu lassen… Man konnte wirklich von Glück reden, dass sie grade zu wütend war um sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen. Natürlich waren der Yamamoto auch seine Worte nicht entgangen… Was dachte er eigentlich wie doof sie war? Sie wusste ganz genau, dass er sicher noch keinen solchen Schlag abbekommen hatte, immerhin war sie auf fast allen seinen Missionen anwesend gewesen. Bis auf der letzten… Aber hey, davon hätte sie doch wohl etwas gemerkt bei ihrem Treffen oder? Naja… So ganz sicher war sie sich eben doch nicht, aber sie ging davon aus. Vielleicht interpretierte sie in ihrer Wut auch viel zu viel in die Situation, aber der blaue Fleck, wenn man das Ding da noch so nennen konnte, war wirklich übel und sicher so schmerzhaft, dass Tora danach tagelang nicht mehr aufgestanden wäre. Er war schon irgendwie bewundernswert… Dass er auch noch lächeln konnte, wenn sie ihn anzickte, brachte sie aber fast dazu ihm direkt auch noch eine Ohrfeige zu verpassen… Allerdings wäre das nicht unbedingt hilfreich gewesen. Beleidigt beobachtete sie den großen Genin dabei, wie er sich langsam aufrichtete. Auch wenn er grade eher was von einer Schildkröte hatte, konnte man sagen, dass es erstaunlich war, dass er so einfach auf die Beine kam. Immerhin waren die Jutsu der Yamamoto nun wirklich noch lang nicht so gut, dass man ihn damit tatsächlich heilen könnte, sondern galten eher einer recht einfachen Minderung der Schmerzen, aber er stand einfach wieder auf. Auf der einen Seite war sie stolz, aber auf der anderen noch immer beleidigt. Hatten wir erwähnt, dass Tora nachtragend ist? Während er sich aufgerichtet hatte, sah auch Tora Yumi auf dem Fußboden liegen. Nanu? Das Quietschen war ihr irgendwie entgangen, sie war ziemlich aufgelöst gewesen. Aber dennoch… Wo kam denn bitte jetzt Yumi auf einmal her?! Die war doch die ganze Zeit verschwunden gewesen und nun lag sie auf dem Fußboden? Tora war wirklich irgendwie irritiert, das musste sie zugeben. Aber viel schlimmer war das, was Teysaru als nächstes sagte. Toras Blick fuhr schon etwas erschrocken wieder zu ihm, als er die wenigen, knappen Worte hervorgebracht hatte. Bitte was? Besser er als sie? Normalerweise hätte sie ihn nun mit einem tödlichen Blick gestraft, der ihn hoffentlich daran erinnerte, dass sie hier das Sagen hatte und er nicht solche dämlichen Sprüche loslassen sollte. Wäre da nicht noch die Art und Weise, in der der Junge diese Worte hervorgebracht hatte. Stark, stur, bissig… Das war doch eigentlich Tora und nicht er…? Wohl grade deswegen hatte sie diese Aussage irgendwie mundtot gemacht. Außerdem lief er einfach an ihr vorbei. Sie wusste gar nicht was sie sagen sollte. Mit einem noch immer deutlich beleidigtem: „Tze“, wandte sich das Mädchen ab und lief zu Yumi. Wollte sie jetzt, einzig und allein weil sie beleidigt war, ihre Rache an Yumi auslassen? Ihre abgrundtiefe Boshaftigkeit, welche sich nun so lang angestaut hatte, einfach herausplatzen lassen und das zarte Mädchen wie ein sechsköpfiger Drache verschlingen? Mit festem Schritt lief die Yamamoto zu Yumi, blieb direkt vor ihr stehen, beugte sich herunter und … lächelte, während sie dem Mädchen die Hand zu streckte. „Yumi-chan~ Alles okay? Was ist passiert? Wo warst du?“, fragte sie hastig und neugierig, während sie nach der Hand des Mädchen griff und sie vorsichtig hochzog. Wie jetzt? Tora war wütend genug Teysaru einfach stehen zu lassen, aber nicht wütend genug, um ihr Versprechen zu brechen? Versteh mal einer die Frauen… Tora hatte sich für einen Augenblick ganz der kleinen Yumi zugewandt. Sie hörte, dass Teysaru die Menge ansprach, ignorierte dies aber vorerst einfach mal aus Trotz… Bis… Ein lautes Knacken hallte durch das zertrümmerte Gasthaus. „Was zur Hölle?“, flüsterte Tora sichtlich entsetzt und drehte sich nach ihrem Freund um, welcher grade einen Tisch zerschlagen hatte. Mit einer zuckenden Augenbraue betrachtete das Mädchen die Zerstörung, die der Yotuishe angerichtet hatte… Es war ja okay, dass er mal stinkig war und dass er seinen Worten Ausdruck verlieh, aber man, Teysaru, so nicht. Auf der einen Seite gefiel das Tora… Natürlich. Sinnlose Gewalt und Zerstörung waren immer cool, auch ein bisschen Aggression und Wut waren bei dem Yotuishe sicher mal etwas Gutes, da er immer viel zu gut drauf war, aber grade überspannte er den Bogen. Fand Tora zumindest. Denn grade hatte er sich schon blind in einen Angriff gestürzt, der ihn zu Boden gebracht hatte. Wenn er sich nicht wieder einkriegen würde, gefährdete er nicht nur die Mission, sondern sie alle drei. Yumi war nicht so wichtig, aber die Mission und Teysaru, und natürlich ihre eigene Haut, waren ihr schon sehr wichtig. Tora seufzte, als sie seine Worte hörte und beobachtete wie er sich mit seinem Sturkopf durch die Menge drückte… Wirklich Teysaru? Musste das sein? In dem Moment drehte sich die Yamamoto kurz noch mal lächelnd zu Yumi um. „Entschuldige uns eine Sekunde…“, begann sie ruhig lächelnd und zwinkerte dem Mädchen zu, während sie sich, so schnell sie konnte, durch die Masse drängelte. Ganz so ungeschickt war sie ja gar nicht. Hoffentlich hatte Yumi verstanden, dass sie sich mal ein paar Sekunden Zeit lassen sollte, damit sie ihrem Freund mal eine Ansage machen konnte… Und das tat sie dann auch, denn ihr Freund, welcher grade wie ein vor Wut schnaubender Ochse durch die Stadt stampfte, musste mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Als sie hinter ihm stand, packte sie ihn an der Schulter und versuchte ihn im Schritt zu sich zu drehen. Egal wie gut das nun gelungen war, es musste reichen um ihm folgende Worte ins Ohr zu zischen: „Ey, krieg dich mal wieder ein bisschen ein! Du bist nicht hier als mein Freund, sondern als Shinobi, Teamleiter. Wenn du noch mal so eine Aktion startest, weiß ich nicht, ob ich dir noch mal helfen kann. Und wenn du sowas machst, dann kann ich erstrecht nicht auf mich oder auf Yumi achten, also hör auf hier zu wüten wie ein sturer Ochse!“ Sie seufzte und drehte sich um, um zu sehen, ob Yumi auch kam. „Möchtest du nicht mal auf dein Team warten? Einen Plan schmieden? Hast du mal daran gedacht, dass der Typ uns genauso hätte abstechen können, während du hier schon stinkig durch die Leute gehst? Oder vielleicht wartet er hinter der nächsten Ecke darauf dir noch mal eine drüber zu ziehen…“ Damit beendete sie ihre Moralpredigt. Hoffentlich fühlte er sich nun nicht auch noch irgendwie schlecht, denn das wäre genauso wenig hilfreich… Oh man… Egal was sie sagte, irgendwie kam sie an Teysaru nicht so richtig ran… Sie hätte nicht gedacht, dass eine Mission mit dem eigenen Freund eine solch widersprüchliche Reaktion bei ihr auslösen würde. Auf der einen Seite war es schön ihn dazuhaben, auf der anderen Seite ganz schön anstrengend…
 

Ookami Yumi

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Während sich also die erste Ehekrise bei Tora und Teysaru abzeichnete, war Yumi allein mit sich beschäftigt, was Tora auch sicherlich recht war, nachdem sie um etwas Zeit gebeten hatte. Auch wenn es Yumi gut gegangen wäre, so hätte sie sich natürlich extra viel Zeit zum trödeln gelassen, damit Tora genug davon hatte, um mit ihrem Freund zu reden. Es gab Dinge, die man am besten unter vier Augen besprach, das wusste sie und sie war nicht so vermessen und neugierig, dass sie unbedingt wissen wollte, was da gerade schief gelaufen war. Und das war es ganz eindeutig, wenn man das Mädchen fragte, denn die Schuldgefühle, die Yumi gerade um den Kopf schwirrten und auf ihren Schultern lasteten, schienen sie in den Erdboden zu drücken. Da wurde ihnen der Schwertkämpfer, der das Ziel ihrer Mission war, auf dem silbernen Tablett präsentiert und sie ließen ihn laufen. Noch besser, sie ließen sich alle von ihm zum Narren halten und ließen ihn fröhlich pfeifend davon gehen - rückwärts sogar. Hätte nur noch gefehlt, dass er zu lesen beginnen würde, um ihnen im Moon Walk auszuweichen. Na ja, stattdessen hatte er eben vollkommen sinnloserweise Reis verstreut, jedem das seine. Eigentlich war Teysaru Schuld daran, dass das so gekommen war, da er den Kopf verloren hatte und einfach draufzuhauen versucht hatte, woraufhin dann Tora durchgedreht war; aber auch wenn das recht offensichtlich war, so war Yumi der festen Überzeugung, dass sie das alles verbockt hatte. Wie auch immer man da einen Zusammenhang herstellen konnte, sie war es bestimmt gewesen. Sie war es doch sonst auch immer, die die Sachen verkackte, warum denn heute nicht? Wahrscheinlich hätte sie Teysaru einfach helfen sollen, zu zweit hätten sie sicher eine Chance gehabt, denn auch wenn der Kerl schneller war, offenbar waren die beiden erklärten Taijutsukas auch nicht von schlechten Eltern. Oder sie hätte den Kerl einfach rücklings mit einigen Kristallen aufspießen sollen, dieses Ninjutsu war wahrscheinlich ebenso schnell, wie der Andere. Irgendetwas hätte sie also mit Sicherheit unternehmen können, aber sie hatte es nicht gemacht, sodass alles schief gegangen war. Eigentlich hatte sie schon wieder Lust zu heulen, sich in eine dunkle Emoecke zu verziehen und ihrer Trauer und ihrem Frust freien Lauf zu lassen, aber das konnte sie nicht bringen, das würde alles nur noch schlimmer machen und Tora sicherlich ganz schrecklich enttäuschen. Zumal sie immer noch so nett zu ihr gewesen war und das alles nicht verdient hatte. Es hatte sie übrigens ziemlich erschreckt, als Teysaru den Tisch zerstört hatte, warum machte er so etwas? Yumi verwandelte doch auch nicht urplötzlich aus Wut Sachen in Kristall... oder gar Menschen! Das ging bestimmt auch, selbst wenn sie es niemals ausprobieren wollen würde, schließlich wollte sicherlich niemand sein restliches Dasein als lebloses glänzendes Ding fristen. Vor zurückgehaltenen Tränen war sie schon ganz rot angelaufen und verkniff sich ein Schniefen, denn wenn sie damit erst anfing, dann würde sie ganz bestimmt zu heulen beginnen. Sie hatte es deswegen auch nur ein schwaches Nicken hervorbekommen, auf all die netten Fragen von Tora nur ein einfaches, mickriges Nicken, was ihr aber besser gefiel, als sie gleich vollzurotzen. Dann würde wohl selbst Tora die Krise kriegen... jedenfalls folgte eine kreuzunglückliche Ookami den beiden Soranin, darauf bedacht, genug Abstand zu halten. Das schwarze Kurzschwert noch immer mit der rechten umklammert, als könne es ihr wenigstens etwas Halt geben.
 
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Es gab in dieser Welt, so wusste der Genin nur zu gut, einen ganzen Haufen waschechter Schwachköpfe. Rücksichtslose, hirnamputierte Ärsche, die nichts anderes zu tun hatten, als andere fertigzumachen oder Missionen zu gefährden, indem sie selbst den Helden spielen wollten. Und genau auf diese Weise hatte er - Yotuishe Teysaru - es irgendwie vollbracht, den König der Vollidioten von seinem Thron zu fegen. Nun saß er selbst darauf. Baka-sama. Mit Leichtigkeit hatte er sich innerhalb von Sekunden von einem überdachten, ruhigen Jugendlichen in einen Berserker verwandelt, der völlig ohne nachzudenken in sein Verderben gestürzt war. Weil seine Freundin einen Kratzer hatte. Ein Kratzer! Was würde er denn tun, wenn sie ernsthaft verletzt worden wäre, wie es sicher hätte geschehen können, so schutzlos hatte er sie gemacht? Hätte der ohne Rücksicht auf Verluste das Gasthaus zerdeppert, damit er und Yumi auch noch draufgingen? Klasse, Teysaru. Bis vor Kurzem hatte er nicht einmal gewusst, dass er ein solches Temperament hatte. Er war doch sonst so ruhig und sogar zu schüchtern sich öffentlich zu seiner Freundin zu bekennen (vor Yumi-chan war das etwas anderes...), aber er schaffte es, ihr aller Leben auf's Spiel zu setzen, weil er ein Volltrottel war. Ein tiefes Seufzen entrang sich seiner Kehle, doch da diese vor Wut zugeschnürt war, wurde es eher ein ärgerliches Schnauben. Mit Schritten, so fest, dass seine Quadratlatschen tiefe Abdrücke in der Straße hinterließen, stakste er, sich die vor Verzweiflung und schlechten Gewissen pochenden Schläfen haltend, an den Schaulustigen vorbei und wollte einfach nur noch explodieren. Sein Kopf tat weh, sein Bauch schmerzte und er fühlte sich, als baue sich in seinem Innern ein so gewaltiger Druck auf, dass es ihn demnächst einfach zerreißen würde. Er wollte weg von den anderen. Sie in Sicherheit bringen, indem er vor ihnen floh. Was würde passieren, wenn man ihn nun ansprach? Er konnte für nichts garantieren....Dabei war er gar nicht so sauer auf den Schwertkämpfer, auf Tora oder auf Yumi. Nein. Teysaru war schon immer ganz ausgezeichnet darin gewesen sich selbst fertigzumachen, und genau das tat er nun um die anderen vor seinem sich entladenden Zorn zu schützen. Er fraß es wie immer in sich hinein. Das war der beste Weg. Wenn er Gefühle zeigte endete das - wie gesehen - in einen gigantischen Disaster und hatte das Fehlschlagen ihrer Mission zur Folge. Mit einem Knirschen trat er auf einen Haufen Reiskörner, vermutlich von einem Karren gefallen. Interessierte ihn ja unheimlich, ob irgendwo ein Reissack umfiel...Ruhig atmen. Ja, so ist's gut. Die Lippen zu einem Strich zusammengepresst marschierte er weiter, pflügte rücksichtslos durch die Umstehenden, so sehr war er damit beschäftigt, sich zu beherrschen. Mit einem zuckenden Mundwinkel nahm er war, wie sich schnelle Schritte näherten. Fest entschlossen nicht zu weichen, denjenigen, der ihn aufhalten wollte einfach beiseite zu stoßen, ging er einfach weiter, schlug eine Schneise des Hasses durch die Umstehenden. Es würde leicht sein seine Teammitglieder zu ignorieren, sie konnten gegen seine Muskeln nicht ankommen und selbst wenn sie sich zu zweit an seine Füße hängen würden, wäre es ihnen nicht möglich, ihn aufzuhalten...Nein, so schafften sie es nicht. Es reichte schon, dass sich eine schlanke Hand auf seine Schulter legte. Als hätte sie magische Kräfte, schaffte es Tora durch eine kurze Berührung seine vor Wut und Selbsthass angespannten Muskeln zu lockern, wie ein Wackelpudding wandte sich der Größere, Stärkere zu ihr um und vermied ihr in die Augen zu blicken, während sie in sein Ohr fauchte. Immer mehr nahm er das Aussehen eines getretenen Hundes an, je weiter ihre Tirade fortschritt. Schließlich seufzte sie, ließ ihn los und er blieb stehen, eine ganze Weile, mit gesenktem Blick, als wäre er zu einer Statue geworden, machte keinerlei Anzeichen sich zu ihren Vorwürfen zu äußern....bis...Leise Wörtchen, kaum hörbar: "Ich versuche es doch..." Noch klangen sie unsicher, dann ballten sich wie aus dem Nichts seine Hände zu Fäusten und er nahm ihr Handgelenk, um sie nun ihrerseits zu sich zu drehen. "Ich versuche es, okay? Ich hab mir nicht ausgesucht der Leiter dieser Mission zu sein und hätte es weiß Gott auch niemals getan. Wie du sehr gut wissen solltest bin ich eine Niete, was das angeht. Wie sollte jemand wie ich bitte auf andere aufpassen? Ich schaffe es ja ganz offensichtlich nicht einmal dafür zu sorgen, dass dir nichts geschieht... Dieser Mistkerl hat dich verletzt, weil ich nicht da war. Ich bin hier vielleicht als Leiter, jetzt in diesem Augenblick, auf dieser beschissenen Mission, aber ich bin IMMER und ÜBERALL dein Freund. Tut mir wirklich Leid, dass ich meine Gefühle nicht so einfach abstellen und manipulieren kann wie du - ich versuche es wirklich...Aber ich kann es einfach nicht ertragen, wenn du in Gefahr bist...Deshalb benehme ich mich wie ein kompletter Vollidiot." Das hatte vielleicht gerade sehr gereizt geklungen, aber er konnte einfach nicht anders. Er wollte das alles nicht mehr. Diese Mission war das Schrecklichste, was ihm jemals passiert war...In Erwartung eines Konters wandte er den Blick wieder ab, ließ ihn die Straße hinabwandern. Offenbar war nicht nur ein Sack Reis umgefallen, sondern viele, in regelmäßigen Abständen, denn überall sah er kleine, beinahe kreisrunde und gleichgroße Flächen...Vielleicht war es aber auch einfach nur sein Verstand, der ihn nun vollends verließ. "Der Kämpfer hat Reis gestreut..." Ein Murmeln. Er ließ ihre Hand los und machte ein paar Schritte nach vorne, bis er den nächsten Reiskreis erreichte. Konnten diese Körner, wenn sie von einem Karren fielen, ein solch perfektes Muster bilden...? "Du wolltest einen Plan?", fragte er, blickte sie kurz an, Sachlichkeit in seinem Blick, ehe er zu Yumi schaute und bemüht ignorierte, dass sie aussah, als würde sie gleich losheulen. Wenn er als netter Kerl, der sich um seine Freundin sorgte nicht weiterkam, dann war es vielleicht besser, sich auf seinen Job zu konzentrieren, oder? "Wir folgen dem Reis. Rasch, Yumi-san, Tora...-san."
 

Inuzuka Ara

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Es gab ganz sicher wirklich viele Seiten an Yamamoto Tora, die unerträglich waren. Ganz sicher gab es auch sehr viele Arten des Mädchens, Reaktionen und das ganze Weibsstück an sich war wohl komplizierter als die meisten anderen pubertierenden Mädchen… Sie war böse, egozentrisch, gemein, rücksichtslos, unfair, skrupellos und vielleicht sogar in manchen Fällen auch tödlich, aber wer das Glück hatte, sie einmal richtig kennenzulernen, sollte wissen, dass es Momente gibt, in denen sie nur halb so unausstehlich ist, wie normalerweise. Fakt war schon mal, dass Tora die Situation, so wie sie grade war, absolut nicht passte. Alles ging ihr gegen den Strich… Sie hatte sich so lang gewünscht die Chance zu haben mit einem Menschen bis in den Tod zu kämpfen, aber nun kamen noch so viele Variablen dazu, die ihr das Leben schwer machten. Da war ein Mensch, der ihr wirklich mehr als nur am Herzen lag, den sie nicht enttäuschen durfte und beschützen musste. Und das andere Teammitglied war ein Mädchen, das kaum dazu in der Lage war eigenständig zu existieren… Auf einer Mission war Tora immer darauf bedacht gewesen das Missionsziel so gut und einfach wie möglich zu erreichen, egal wie viel Mühe es sie kostete, aber im Moment war sie an einem Punkt angekommen, an dem sie sich hätte verfünffachen müssen, um allen Umständen gerecht zu werden. Teysaru war ihr Freund, auf den sie achten musste. Sie wollte ihn beschützen und für ihn da sein, außerdem war er kein Leitertyp und sie wollte es ihm am liebsten abnehmen… Und Yumi war ein Mädchen, dem Tora normalerweise das Leben zur Hölle gemacht hätte, wenn sie nicht wüsste, wie wichtig es war, nun mit ihr zusammenzuarbeiten. Das alles begann auch noch aufeinander einzuwirken… Tora musste lieb zu Yumi sein, damit diese Mission nicht direkt zum Scheitern verurteilt war und so weiter… Es war so viel, was da grade auf ihren Schultern lastete und obwohl sie es schon einmal vermasselt hatte, war sie die einzige, die grade scheinbar noch irgendwie einen klaren Kopf bewahren konnte. Allerdings war auch die perfektionistische Yamamoto nicht dazu in der Lage ihr Gehirn für Drei arbeiten zu lassen…
Schon kurz nachdem sie Teysaru versucht hatte wieder zu seinem Verstand zurückzubringen, stand sie nun mehr irgendwie ängstlich da und hörte dem Jungen zu, während er ihr Handgelenk festhielt. Sie wehrte sich nicht dagegen und sagte auch sonst keinen Ton… Die Worte, die er grade sagte, hätten eigentlich so gut wie auch aus ihrem Mund kommen können. Allerdings folgen den ersten Abschnitten einige Worte, die es tatsächlich schafften Tora zu verletzen. Auch wenn sie sich scheinbar offen davon gar nichts anmerken ließ, versuchte sie ab dem Zeitpunkt sein Handgelenk von seiner wütenden Hand zu befreien. Aber er schien das gar nicht so wirklich wahrzunehmen, weil er viel zu sehr mit seiner Hassrede beschäftigt war. Sie wusste das doch alles selbst… Wäre sie nicht normalerweise die Erste gewesen, der solche Dinge, wie den Reis, erkannte? Stattdessen dauerte es nun, bis der junge Mann es ausplapperte, dass Tora kapierte, dass hier Reis lag und dass dieser von dem Kämpfer gestreut worden war. Sie blieb stehen und beobachtete wie er weiter nach vorn ging. Wieder lauschte sie stumm seinen Worten und wich seinen Blicken aus. War sie nun beleidigt? Wütend? Oder sogar traurig? Es war schwer zu sagen. Eigentlich hatte Tora grade so einen fetten Kloß im Hals, dass sie diesen gar nicht schlucken und somit auch keinen Ton von sich geben konnte. Als er es sich jedoch wagte sie mit ihrem Namen auf diese Art und Weise anzusprechen, platzte ihr der Kragen. Mit gesenktem Blick lief das Mädchen an ihn heran, packte seine Hand und begann sich leise, mit scheinbar tatsächlich betroffener Stimme zu rechtfertigen. „Weißt du überhaupt was ich tue? Ich versuche diese ganzen Fehler, gegen die ich nichts machen kann, perfekt auszubügeln. Aber weißt du was: Darin scheine ich eine Niete zu sein. Weder kann ich dir helfen, noch kann ich es Yumi leichter machen… Abstellen und Manipulieren? Meinst du wirklich was du da sagst? Wenn ja, möchte ich dich fragen, ob du denkst, dass ich es für professionell halte dem offenen Schwert eines Mörders den Rücken zuzukehren, um dafür zu sorgen, dass du nicht erstickst… Wenn du dich um mich sorgst, dann fang auch damit an, dich um dich selbst zu sorgen… Oder wie würdest du dastehen, wenn du nur dabei zusehen darfst, wie ich blind ins Messer laufe?“ Ihre Stimme klang dabei erstaunlich ruhig, zwar nicht gelassen, aber auch nicht wirklich wütend. Wohl eher hatte es einen bedrückenden Ausdruck… Sie nahm die Hand ihres Freunde, wobei sie ihn noch immer nicht ansah, und sagte: „Wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann warte einen Moment, bis dein Kopf wieder klarer ist, und am besten nicht nur deiner. Du weißt, dass ich kein Teammensch bin, aber ich kann dir sicher sagen, dass es für uns alle grade nicht angenehm ist. Wenn der Typ sich die Zeit nimmt uns eine Spur aus seinem Reis zu legen, kannst du ganz sicher davon ausgehen, dass er auf uns wartet.“ Nun ließ sie die Hand ihres Freundes wieder los und atmete einmal durch. „E-Es tut mir Leid, dass ich es nicht leichter machen kann.“, flüsterte sie leise, da das ohnehin schon viel zu peinliche Worte waren, was sich auch an ihren mittlerweile roten Wangen erkennen ließ. Aber nun musste die Yamamoto sich um etwas kümmern, was ihr eigentlich nicht so liegt. Sie mochte Yumi nicht unbedingt und das Mädchen war ein schrecklicher Klotz an ihrem Bein, aber dennoch würden sie das Mädchen brauchen und für die Mission war sie wichtig, also konnte Tora nicht zulassen, dass auch diese den Kopf verlor. Vorhin im Gasthaus hatte Tora schon gesehen, dass sie an ihre Grenzen stieß, deshalb hatte sie beschlossen etwas zu tun. Sie ging auf die zierliche Yumi zu und blieb vor ihr stehen, wo sie das unglückliche Mädchen musterte. Doch anstatt sie anzumaulen, tat sie etwas, was ihr wirklich in jeder Zelle ihres Körpers wiederstrebte. Sie legte die Arme um Yumi und tätschelte dem dürren Mädchen den Kopf. Dann begann sie mit bemüht ruhiger Stimme zu sprechen: „Alles wird gut Yumi-chan. Wir kriegen das schon hin, mach dir keine Sorgen. Es ist nicht deine Schuld, dass es beim ersten Mal nicht geklappt hat, aber beim nächsten Mal geben wir uns auf jeden Fall zusammen mehr Mühe, okay?“ Nach der kleinen Umarmung ließ sie Yumi wieder los und lächelte sie an, während sie ihr weiter über den blasslilafarbenen Schopf tätschelte. Tora war erstaunlich gut darin das zu leisten, was die Situation abverlangte, auch wenn ihr grade wirklich danach war aus den Nasenlöchern zu kotzen und sich die Haut von den Armen zu kratzen, hatte sie sich noch wirklich gut im Griff. Aber so langsam wurde es Zeit, dass alle wieder etwas runterkämen, sonst würde wohl auch die Perfektionistin an ihre Grenzen stoßen und das will sicher keiner erleben…
 

Ookami Yumi

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Tora. war. so. ein. ENGEL! Zumindest war Yumi immer noch in diesem Glauben behaftet, auch wenn wohl das Gegenteil passender gewesen wäre. Sie konnte ja nicht wissen, dass Tora ihr ihre Nettigkeit nur vorschwindelte, weil sie Teysaru nicht noch zusätzlich fertig machen wollte. Wenn der Junge nicht da gewesen wäre, dann hätte sie die Ookami sicherlich schon aufgrund ihrer Naivität und ihrer offensichtlichen Schwäche fertig gemacht, so aber spielte sie ja beinahe schon die große Schwester, die sie nie gehabt hatte. Yumi hatte viele größere Geschwister und Cousins, aber das waren alles Jungen, sie hätte gerne mal eine Schwester gehabt, an die sie allerdings auch die Ansprüche gestellt hätte, dass sie sich vielleicht etwas mehr um sie kümmern würde. Dann wäre sie sicherlich nicht immer so allein gewesen, hätte jemanden gehabt, der sie wirklich verstanden hätte. Was würde sie dafür geben, wenn Tora zu ihrer Familie gehören würde... allerdings natürlich die Tora, die sie zu kennen glaubte, nicht die echte, herrschsüchtige, egozentrische und sadistische Tora, die sie hoffentlich nie kennen lernen würde. Denn momentan schwebte Yumi so dermaßen auf Wolke sechs, dass sie sich wahrscheinlich nie wieder aus der Umarmung des anderen Mädchens hätte lösen wollen. Es kam nicht ganz so oft vor, dass sie jemand in den Arm nahm, wenn es denn nicht ihr Onkel war und sie freute sich sehr darüber, weil es ihr zeigte, dass sich Tora wirklich um sie Sorgen machte. Klar tat sie das nicht, aber Yumi war viel zu naiv, um das wirklich zu begreifen. Stattdessen hätte sie gleich nochmals losheulen mögen, dieses Mal aber aufgrund einer recht explosiven Mischung aus noch mehr Scham und Freude, denn es war noch schlimmer, Menschen zu enttäuschen, die man mochte. Ihre Mutter enttäuschte sie ja sowieso immer, das war nichts neues mehr, außerdem mochte sie sie nicht besonders gerne, aber Tora mochte sie inzwischen richtig gerne, ebenso wie Teysaru... ach ja, die beiden waren süß. Sie hätte wohl den ganzen Tag hinter ihnen her creepen wollen, die Fäuste an die Wangen gepresst, Sternchen in den Augen und sie beobachten können... Yumi würde sicherlich zu einem schlimmen Stalker werden, wenn sie nicht viel zu schüchtern dafür wäre. Und dann war da auch noch der Fakt, dass sie gerade ein gut aussehendes Mädchen in ihre Arme schloss, das hatte irgendwie auch etwas... In jedem Falle war sie einen kleinen, fragilen Moment richtig glücklich. „Da-Danke, Tora-san.“, stammelte sie mit einem leichten Erröten und versuchte sich an einem Lächeln, was sicherlich so putzig aussah, dass Toras Würgreiz noch ein wenig in die Höhe schoss. Dennoch war sie dafür umso motivierter, als Teysaru sie anwies, dem Reis zu folgen. Eigentlich war sie ja viel zu lieb, um dem Mann etwas zu tun, selbst wenn dieser Teysaru niedergeschlagen hatte… hätte er ihn denn nicht auch mit Leichtigkeit töten können? Und hätte er Tora nicht schon zehntausend Mal in den Rücken stechen können, sodass sie nun tot in einer Lache ihres eigenen Blutes liegen würde? Aber das hatte er nicht getan, bedeutete das, dass er eigentlich gar nicht so böse war? „Wa-Warum meinst du, ha-hat der Schwertkämpfer u-uns ni-nicht ge-getötet?“, fragte sie Tora mit ratlosem, aber nachdenklichem Gesichtsausdruck, sodass man ihr wohl anmerken würde, dass sie sich wirklich Gedanken darüber machte. Natürlich könnte nun kommen, dass er sie wohl verspotten wolle, aber im Grunde ihres Herzens weigerte sie sich, daran zu glauben. Er hatte darauf verzichtet, drei Genin das Leben zu nehmen – dafür musste es einen sozialverträglichen Grund nehmen, sie war sich vollkommen sicher.
 
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Okay...wie genau hatte er es jetzt geschafft, dass Tora sich entschuldigte?! Vor wenigen Sekunden war sie doch noch wütend auf ihn, weil er ausgetickt war - und jetzt tat es ihr Leid, dass sie ihn nicht unterstützen konnte? War er es nicht gewesen, der sie durch sein Amoklaufen in Gefahr gebracht hatte? Ja, wenn der Genin die Situation so betrachtete, waren ihre Worte viel eher anklagend gewesen. Und ihre Tonlage...Sie brachte einen Kloß in seinem Hals zum Wachsen. Natürlich. Er dachte nur an sich selbst, sogar, wenn er sich angeblich Sorgen um seine Freundin machte. Wie konnte man nur so egoistisch sein? Die ganze Zeit über hatte er gedacht, er lebe nur für das Mädchen mit den langen lila Haaren und würde sterben, wenn ihr etwas geschah, doch am Ende brachte er sie nur durch sein Unvermögen in Gefahr. Wieso tat er das? War es die Natur des Menschen, all das zu zerstören, was ihm am meisten bedeutete? Teysaru würde ohne zu zögern eine Klinge in seine Brust rammen, wenn er Tora dadurch beschützen könnte, doch...Wie es schien war Heldentum nicht unbedingt förderlich. Er durfte nicht nur an sich selbst denken, denn die Liebe, die er zu seiner Freundin verspürte, war nicht einseitig. Es war hart und ungewohnt daran zu denken, doch offenbar gab es eine Person auf der Welt, die genau daselbe Gefühl bei ihm hatte. Und wenn er daran dachte wie allein die Vorstellung, dass Tora etwas passieren könnte, sein Herz zeriss, konnte er sehr gut verstehen, was sie hatte durchmachen müssen, als er am Boden lag und wegen seiner Dummheit zu ersticken drohte. Alle Wut wich aus dem Körper des Yotuishe und zurück blieb ein gebeugtes Etwas, ein Junge, der aussah, als hätte er gerade die Lieblingsvase seiner Mutter zerstört und und würde nun den schlimmsten Tadel erwarten. Nur gab es für eine solche Leistung vermutlich keine Worte. Er war sich nicht einmal sicher, ob man sein Versagen durch Prügel wieder gutmachen konnte...Das Einzige, dass seinen Ruf wiederherstellen konnte, war wohl er selbst. Doch wie? Schuldbewusst schaute der Yotuishe hinüber zu Tora, die Yumi in eine Umarmung gezogen hatte. Weinte die Kleine seinetwegen jetzt auch noch? Oh Mann. Er kam sich gerade wirklich wie ein Riesenarsch vor, eine 50-Kilo-Pobacke, die nichts Besseres zutun hatte, als Leute in Lebensgefahr zu bringen. Aber...Wenn er schon die Macht dazu hatte, die Leute zu gefährden, die er nicht gefährden wollte, wie sah es dann mit seinen Feinden aus? Musste er es dann nicht auch schaffen können, jene in Angst und Schrecken zu versetzen? Verdammt, er war ein Mann und kein sinnloser Junge. Er war Genin, Teamleiter. Und noch viel wichtiger: Yotuishe Teysaru. Tey-Tey würde sich vielleicht herumschubsen lassen, sich anziehen, baden und niederschlagen lassen, aber nicht Teysaru. Wo war denn all seine Willenskraft hin? Es konnte doch nicht sein, dass gar nichts mehr von ihm übrig war, oder? Vielleicht sollte er einfach ER sein, statt zu versuchen, jemand zu sein, der besser war als er. Wer war bitteschön besser darin Teysaru zu sein als Teysaru selbst? Der Genin schluckte, dieses Mal nicht um Zornestränen zurückzukämpfen, sondern um seinen Kloß zu verbannen, der viel zu lange in seiner Brust gewesen war und ihn daran gehindert hatte, frei zu atmen. Er war zusammen mit seiner Freundin und einem Mädchen, das ihn mochte auf Mission. Und er machte sich wirklich Sorgen, dass sie von einer Sekunde auf die andere aufhören würden ihn zu mögen?! Lächerlich. Fehler waren menschlich und man mochte ihn doch, weil er ehrlich, offen, human war. Der Schwarzhaarige konnte seine Gefühle nicht verbergen und die beste Art, seriös zu wirken, war wohl einfach, sich von seinem Herzen lenken zu lassen. Und genau das tat er auch. Mit langsamen, sanften Schritten näherte er sich den beiden Mädchen, die sich immernoch aneinander kuschelten. Zum Glück war Yumi kein Kerl, sonst hätte er vor lauter Eifersucht sicher nicht einmal begonnen, sich Gedanken über seine versöhnlichen Worte zu machen. So jedoch, da die Ookami schließlich nur ein unschuldiges kleines Mädchen war und sein Revierverhalten nicht benötigt wurde, senkte sich seine gigantische Pranke vorsichtig auf ihre Schulter und er lächelte sie so warm an, wie er es fertig brachte, ohne wie ein Vollidiot auszusehen. "Tut mir Leid, dass ich so dumm war, Yumi-chan. Ich hoffe du denkst nicht, dass ich böse auf dich bin. Das bin ich nämlich ganz und gar nicht. Ich leite zum ersten Mal und bin deshalb einfach noch sehr unsicher...." Er nahm die Hand wieder weg, um aufzuhören sie zu betatschen und wandte sich mit dem Gesicht zur reisbefleckten Straße, die Hände in die Hüften gestemmt. "Noch ist diese Mission aber nicht verloren. Jede Minute, in der der Schwertkämpfer länger auf uns lauert, hat er mehr Zeit Fallen aufzustellen, deshalb sollten wir uns trotzdem beeilen. Ruht euch einen Moment aus, dann ziehen wir weiter..." Er selbst beschloss, sich für einige Augenblicke an den Straßenrand zu setzen und einen Plan zu schmieden, wie sie es schaffen konnten, den Schwertkämpfer trotz seiner Falle irgendwie zu überraschen...Dessen Flucht hatte ihre Strategie natürlich verkompliziert, aber irgendetwas würde ihnen schon einfallen - ihnen zusammen. Sie waren immerhin ein Team.

~~~
"Ich glaube, hier endet die Spur..."
Zehn Minuten und eine Dorfwanderung später, zeigte die Schuhspitze des schwarzhaarigen Jungen auf einen perfekten Reiskreis. Nur wenige Meter vor ihnen erstreckte sich ein großer, klarer See, der an diesem Tag ausgiebig als Badeort gebraucht wurde. Überall tummelten sich Touristen und auf der gegenüberliegenden, der Sonne zugewandten Seite, gab es sogar ein paar Boote. Zum Glück war das mehr als fünfhundert Meter entfernt - jede Gestalt in knapper Bademode war für Teysarus Augen unsichtbar. Was gut war. Aus den Augen, aus dem Sinn. Mit skeptischen Blick durchsuchte er die Wasseroberfläche, fand jedoch keinerlei Auffälligkeit. Es war ruhig, nur eine sanfte Brise wehte ihm entgegen und zerzauste sein Haar. Zu ruhig? Hatte der Schwertkämpfer die Gruppe vielleicht in eine Sackgasse geführt? Durchaus möglich, denn er konnte sich nicht vorstellen, wieso er sie an einen See locken würde, der See nahe des Dorfes. Ein Touristenschauplatz war mit Sicherheit keine gute Bühne für einen Kampf. Vielleicht wollte er ja Zivilisten gegen sie ausspielen? Fragen über Fragen...Missmutig wandte er sich seinen Teamkollegen zu und runzelte nachdenklich die Stirn. "Hm, sieht so aus als wären wir veräppelt wo-"
"Juuuhuuu!"
Ein langgezogener Begrüßungsruf. Nett gemeint, doch Teysaru spannte alle Muskeln an und sprang wie eine Raubkatze in Richtung des Feindes, dessen Stimme er sofort erkannt hatte - nur um wenige Zentimeter von seinem Ziel entfernt wie ein Backstein zu Boden zu krachen und den "Schwertkämpfer" entsetzt anzustarren. Die Augen des Yotuishe ploppten beinahe aus seinen Höhlen, seine Knie schlotterten und er musste sich hastig umwenden. Ja, der Genin wendete gerade dem schlimmen Feind mit dem Riesenschwert den Rücken zu und drückte eine Hand vor seine Nase. Der Rest seines Gesichtes nahm eine tiefrote Farbe an. Was wohl passiert war?
Man wusste es nicht, aber vielleicht hatte es damit zu tun, dass er einer Frau, die nur mit einem Handtuch bekleidet war, beinahe in die Brüste gesprungen wäre. Tatsächlich: Vor ihnen stand eine kurvige, üppige Frau mit langen blonden Haaren, aufgesteckt zu einem Dutt, und war vollkommen nackt bis auf ein sehr knapp bemessenes Handtüchlein um die wichtigsten Körperstellen. Sie sah vollkommen unschuldig aus, doch eines mussten sowohl Yumi als auch Tora erkennen: Nicht nur die Stimme entsprach, wenn auch viel höher und unverstellt, der des Schwertkämpfers. Die Augen der Frau, die sie betrachtete, waren intelligent und blickten die drei abschätzend und auch erleichtert an. "Oh, was ist mit dir, Junge? Tut dein Bauch noch weh...? Soll ich dein Aua küssen?" Der Spott in ihrer Stimme brachte ihn dazu, sich einen winzigen Zentimeter umzudrehen, doch er hatte vergessen, dass DIE SchwertkämpferIN unfassbar schnell war. So schnell, dass sie ohne Probleme oder sichtbare Bewegung hinter ihm auftauchte und einen Arm liebevoll um seine Mitte legte. Der Schmerz war schlimm, aber das war es nicht, was ihn dazu anstachelte, nun auch die zweite Hand vor seine Nase zu pressen. Er spürte, wie etwas aus den Löchern tropfte. Etwas Warmes. Oh Gott, Tora würde ihn töten, wenn sie bemerkte, dass...Aber würde sie das nicht sowieso? Wieso betatschte sie ihn so...? Im selben Moment, indem er etwas nuscheln wollte, wurde es ihm auch schon klar - denn sie sagte es: "Entschuldigt meine etwas raue Begrüßung, ich musste euch dazu anstacheln, mir zu folgen. Wie ihr seht, habe ich euren Teamleiter fest im Griff und es dauert nur einen Sekundenbruchteil, bis meine Hand abrutschen kann, und ich versichere euch, dass ich auch ohne Schwert in der Lage dazu bin Körperteile abzutrennen..." "WA...?!" "Wie auch immer. Ich habe euch etwas zu sagen und ich werde mich erklären, wenn ihr mich lasst. Es liegt nun an euch, Mädels. Ich weiß, dass ihr den Befehl habt mich umzubringen, aber das ist alles ein Missverständnis. Hört mich an und alles wird sich klären...oder tut euren Job. Wofür entscheidet ihr euch?"

 

Inuzuka Ara

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Ja, Tora war tatsächlich erstaunlich gut darin, das zu leisten, was die Situation von ihr abverlangte. Sie hatte sich selbst darauf trainiert in jeder Situation direkt und angemessen zu reagieren und dabei, wenn es nötig ist, jegliche Gefühle und sonstige Regungen abzuschalten, oder zumindest zu verbergen. Wenn sie eine Ahnung davon hätte, in welche Richtung Yumi orientiert war, und dass das der Grund dafür war, dass das Mädchen errötete, als die schöne Kunoichi die Arme um sie gelegt und sie an sich gedrückt hatte, wäre es ihr wahrscheinlich nie wieder so leicht gefallen mit diesem kindlichen, naiven Wesen umzugehen. Bisher war Yumi nur ein weinerlicher Klotz am Bein, den sie einfach besänftigen musste, damit er die kleine, putzige Schnute hielt. Ja, Yumi war so süß, dass es wehtat und sogar Tora fand sie irgendwie niedlich. Aber auch nur irgendwie, wenn ihr ihre Art nicht so auf den Sack gehen würde, käme sie vielleicht sogar ganz gut damit zurecht. Ihre dankenden Worte berührten die Yamamoto keinesfalls in irgendeiner Art und Weise, außer vielleicht Übelkeit. Tora umarmte nicht mal ihren kleinen Bruder… Das kostete sie schon einiges an Überwindung, aber ihr Hirn konnte das gekonnt überspielen. Dennoch lächelte sie, als könne sie kein Wässerchen trüben. Der Heiligenschein über ihrem Kopf schien immer heller zu strahlen… Gut dass Teysaru sich gedanklich mit anderen Dingen befasste, sonst würde er sich sicher wieder um Yumi sorgen, als Tora diese knuddelte. Immerhin hätte Tora sie mit ihrer Kraft bestimmt erwürgen können, oder? Nicht so wichtig… Tora hatte keine Zeit dafür sich Gedanken darüber zu machen, auf welche Arten sie Yumi während dieser Mission schon hätte töten können. Und irgendwie war sie immer noch peinlich berührt, wenn sie an den Moment dachte, an dem sie das einfach so rausposaunt hatte… Vor allem dass er es noch bestätigte… Darüber würden sie schon nochmal reden müssen! Aber wie gesagt, kam Yumi ihr da irgendwie dazwischen. Und das mit einer Frage, welche Tora bisher zwar schon in ihren Gedanken gestellt hatte, aber dafür gab es viele Antworten. „Hm…“, begann sie leicht nachdenklich. „Es ist nicht die Art eines stolzen Schwertkämpfers Spielchen mit Kindern zu treiben… Auf der anderen Seite könnte es aber auch sein, dass er es einfach ablehnt Kinder zu töten. Das wir Shinobi sind, weiß er ganz sicher, aber es könnten so viele Gründe eine Erklärung dafür geben. Ich schätze, dass das noch nicht alles war und uns noch Schlimmeres erwartet…“, sagte sie zu Yumi, lächelte dann aber wieder. „Aber mach dir keine Sorgen, wir kriegen das schon hin.“ Das hoffte sie zumindest. So langsam zweifelte sie nämlich selbst daran. Aber es war wirklich fraglich, warum der Schwertkämpfer sie nicht erstochen hatte. Wo das doch wohl der befriedigendste Moment gewesen wäre, wenn sie verzweifelt über ihrem niedergeschlagenen Freund hängt. So hätten sowohl Tora als auch Teysaru am meisten gelitten… Also musste es sich um eine ansatzweise gute Person handeln, denn Tora wüsste nicht, ob sie selbst in einer solchen Situation Halt gemacht hätte… Gruselig, oder? Immerhin hieß es ja, dass es sich um einen willkürlichen Mörder handelte, nicht wahr? Warum ließ er dann seine Opfer nicht richtig leiden? Oder war das tatsächlich noch nicht alles? Eigentlich war es doch eine fast schon romantische Vorstellung, wenn sie beide im selben Zug ermordet worden… Aber Tora wollte nicht zulassen, dass sie als Grillspießchen endete. Nicht jetzt, es war noch viel zu früh zum Sterben, sie hatte zu viele Dinge noch nicht erreicht. So nachlässig würde sie nicht nochmal sein…
Teysaru schaffte es Tora aus diesen verschwörerischen Gedanken zu reißen, als er Yumi auf die Schulter fasste und ihr ein paar beruhigende Worte zukommen ließ. Na endlich war er wieder normal und nicht mehr so weich und zerbrechlich. Tora mochte es nicht wirklich, wenn er so machtlos, schwach und niedergeschlagen war. So konnte er nichts reißen und wenn er nicht stark war, konnte sie sich auch nicht wirklich konzentrieren. Es war gut, dass er sich wieder gefangen hatte und auch, dass er sich die Zeit dazu nahm einen klaren Kopf zu kriegen und sich Gedanken zu machen. Tora war sich nicht sicher, ob sie das halten könnte, wenn das öfter passierte. Sie würden nicht immer solches Glück haben… Und ganz weit in ihrem Hinterkopf kam der Gedanke hoch, den sie zu verdrängen versuchte. So schön es auch war, das worauf sie sich da eingelassen hatten, war mehr als nur gefährlich. War das richtig? Aber eigentlich konnte sie dies vergessen, denn ein Zurück gab es ohnehin schon lange nicht mehr…

Ziemlich achtsam und aufmerksam folgte die Yamamoto ihrem Freund. Die ganze Zeit huschten ihr irgendwelche Gedanken durch den Kopf, welche sich Gott sei Dank auch tatsächlich um die Mission drehten. Die Gründe für das Handeln des Schwertkämpfers waren ihr noch immer ein Rätsel gewesen und nicht nur das… Die Reisspur war auch mhr als komisch… Was wenn er einfach irgendwo lauerte und sich darauf verließ, dass sie blind einfach weitergingen? Die ganze Zeit schweifte der Blick des Mädchens in der Gegend umher und sie war angespannter als je zuvor auf dieser Mission. Sie wollte sich hier einfach nicht aufspießen lassen! Die kleine Dorfwanderung war also für Tora ein absoluter Paranoiatrip, bis sie am Badeort ankamen und der Yamamoto die Verwirrung auch schon ins Gesicht geschrieben war. Wie jetzt? Was war das für ein komischer Krieger? Toras Ansichten veränderten sich wieder, als sie die vielen umherspringenden Brüste sah… So lange hatte sie nach einer seriösen Mission gesehnt, aber so langsam nahm das hier untragbare Ausmaße an. Vor allem da kein weiterer Reis mehr weit und breit zu finden war. Grade wollte sie entnervt das Wort Sackgasse von sich geben, als Teysaru dies schon feststellte. Ganz so doof war er ja doch nicht. Jedoch wurde er von etwas Nervigem und Lautem unterbrochen… Wer hätte Gedacht das Toras Laune innerhalb von wenigen Sekunden so tief sinken konnte? Unterirdisch, eiskalt und grausam.
Dass Teysaru so hastig reagierte, also so geistesanwesend, war bewundernswert, dass er sich dann allerdings von ein paar Möpsen, Hunde am Badestrand?, aufhalten ließ, enttäuschte sie jedoch wiederum. Und während sich ein gruseliges Lächeln auf Toras Lippen bildete, das von einem nervösen Zucken der rechten Augenbrauen begleitet wurde, aber dennoch nicht wirklich bedrohlich oder weniger niedlich als zuvor wirkte, erkannte Tora die Stimme und die Frau dahinter. Es war eine Frau? Im ersten Moment war sie fast etwas erleichtert, da dieses Weibsstück ihre lilafarbene Kätzchenunterwäsche gesehen hatte und kein alter Lustmolch. Dann jedoch packte dieses Stück Toras Freud, umklammerte ihn wie ein Äffchen und spottete über ihn. Obwohl er nach der Bruchlandung den Spott auch schon irgendwie verdient hatte. In Toras Kopf brannte aber grade etwas durch, was in ihren Ohren klingelte und durch diese Worte ganz deutlich rüberkam: „Wie kannst du es wagen ihn anzufassen du dreckige Hu… HUUU… *Hummel*?!“ … Oder: „Ich breche dir gleich sämtliche Knochen, sodass du dein eigenes Aua an deinem A... AAA… *Ameisenbären* lecken kannst!!!“ Als sie dann auch noch sah, wie ihr Freund sich die Hände vor die Nase zu pressen versuchte, um etwas äußerst Peinliches zu verbergen, waren sämtliche Sicherungen gekappt worden. Wie konnte er nur auf so etwas Ekelhaftes reagieren?!
Dann begann das Etwas, welches in Toras Kopf definitiv nicht mit Tiernamen betitelt wurde, auch schon zu sprechen, während sie sich noch immer an Toras Freund klammerte. Die Yamamoto zeigte jedoch keinerlei Regung, blieb ruhig an Ort und Stelle stehen, fast so als würde es sie nicht berühren. Naja, irgendwie hatte er für diese Reaktion auch fast schon den Tod verdient, könnte man meinen, oder? Sie drohte also damit Teysaru zu verletzen… Sie wollte angehört werden, weil es sich nur um ein Missverständnis handeln würde. Die Flüche im Kopf der Kunoichi waren nun im Übrigen einem monotonen, wahnsinnigen: „Ich bring sie um. Ich bring sie um. Ich bring sie um…“, gewichen, welches sich immer und immer wieder wiederholte. Als sie ausgesprochen hatte, räusperte Tora sich kurz. Natürlich hatte sie einen Kloß im Hals, sie war kurz davor ihre Galle vor Wut in das Gesicht der Blondine zu kotzen. Und doch schien sie so absolut kalt und unberührt, obwohl grade feststand, dass sie Toras Liebsten töten wollte. „Unser Teamleiter ist auch Shinobi und kennt sein Berufsrisiko, wenn du ihn verstümmelst, ändert es absolut gar nichts, außer dass unsere Mission fehlschlägt.“ Das hätte sie sagen sollen. So etwas wäre absolut Tora gewesen, wenn es nicht diese Situation und ihr Freund an diesem Punkt wäre. Aber das wäre gelogen und unglaubwürdig, Tora würde absolut durchdrehen, aber das hatte die Frau schon gesehen. Natürlich würde sie dann absolut bluffen, aber was sollte sie sonst tun? Wäre sie nun Genjutsuka, wäre sie vielleicht nützlich. Denn Schwertkämpfer konnten keine Illusionen brechen oder? Aber Fingerzeichen kämen auch nicht gut, wenn sie gewillt war Teysaru zu töten. Also bräuchte man Genjutsu durch Augenkontakt? Blasphemie! Sie konnte nichts tun, außer versuchen die Situation zu beruhigen und den Hass vielleicht etwas auf sich zu ziehen und das konnte sie gut. Allerdings sachlich bleiben, denn sie wollte nicht, dass sie doch bewies, dass sie Teysaru einfach töten konnte. „Erzähl was du zu sagen hast. Als ob wir eine Wahl hätten… Du hättest uns schon lang töten können. Und vielleicht ändert deine Geschichte ja tatsächlich alles… Wenn du uns dann doch tötest, hast du ein paar lächerliche Kinder auf dem Gewissen und das Dorf wird wahrscheinlich einen Trupp stärkere Shinobi schicken.“ Ja… Wo war denn nun Sonnenscheinchen Tora hin? Explodiert. Mit den Worten: „Ich vernichte dich, du widerwertige Fo… FOOO… *Forelle*!!!“ Naja, mit dem ursprünglichen Wort teilt es vielleicht zumindest den Geruch… Aber nicht einmal das konnte sie. Nichts, außer in ihrer Verzweiflung zu ertrinken und darauf zu hoffen, dass sie das irgendwie unbeschadet überleben. Mussten sie nun sterben? Würde sie Teysaru irgendwas abhacken? War Yumi eigentlich schon umgefallen bevor etwas passiert war? Mit Toras Herz hatte sich auch soeben ihr Verstand so ziemlich verabschiedet, oder drehte auf jeden Fall ordentlich frei. Vielleicht konnte sie auch jemand davor bewahren etwas zu sagen, was nicht aus ihrem Mund hätte kommen sollen… Yumi musste wirklich irgendwas tun…
 
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