Hayabusa Ray
Chuunin
Des einen Freud ist des anderen Leid. Wo noch vor wenigen Wochen ein klassisches Café in einer der beliebtesten Nebenstraßen auf Plattform 3 um sein Überleben kämpfte, findet sich nun ein quietschbuntes und sehr skurriles Katzencafé. Übergroße, knallige Katzenmädchen in süßen Maid-Uniformen thronen an der Fassade und sorgen für jede Menge neugierige, verstörte und irritierte Blicke. So etwas hat man in Soragakure noch nicht gesehen, weswegen die Bevölkerung noch relativ verhalten auf dieses Etablissement reagiert. Wie gut das gleich gegenüber eine Buchhandlung mit großer Mangaabteilung und wenige Läden weiter eine Nähstube mit Fachexpertise im Bereich Cosplay vorhanden sind. Der Standort ist als geschickt gewählt und alles in allem macht das Café einen netten Eindruck. Die Fenster geben den Blick auf den liebevoll kitschig eingerichteten Innenbereich ein und natürlich auf die Hauptattraktion die Maids in ihren süßen Katzenoutfits.
//Was zum Henker???// genau das war der erste Gedanke, als der rothaarige Falkenninja von der kitschigen und quietschbunten Atmosphäre seines heutigen Arbeitsplatzes stand. //Womit habe ich das verdient????/// Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm und mit einiger Mühe gelang es Ray seine Fassungslosigkeit wieder in den Griff zu kriegen. Wer kam den auf den hirnverbrannte Idee ein Katzencafé aufzumachen. Wobei die Antwort eigentlich klar war. Es konnte nur ein Spezies hinter diesem Plan stecken. Ray war schockiert, als er diesen Gedanken dachte. Denn sollte seine Erkenntnis stimmen und davon war auszugehen, denn alles andere würde absolut keinen Sinn ergeben, dann hatte eine gemeingefährliche, feindliche Macht das Herz von Soragakure schon längst infiltriert. Ihre Mission: Weltherrschaft! Ihre neueste Waffe: Katzenmädchen. Eine perfide, hundsgemeine und absolut abscheuliche Taktik. Man gewöhnte die Bevölkerung durch diese hübschen Mädchen einfach an den Anblick von hybriden Mensch-Katzenwesen und bereitete so sicherlich schon die nächsten Phasen in ihrem mehrphasigen Weltherrschaftsplan vor. Wenn er ehrlich war, war das ziemlich genial, auch wenn er das nur zähneknirschend zugab. Aber andererseits war von dieser Spezies auch nichts anderes zu erwarten. Und ausgerechnet er selbst sollte jetzt auch noch dafür sorgen, dass dieses Café zu noch mehr Bekanntheit gelang. Wieso teilte man hochqualifizierte Shinobi zu solch einer Aufgabe ein. Das war ja noch schlimmer als Kisten schleppen und sehr viel sinnloser als Suppe in den Slums zu verteilen. Das konnte eigentlich nur bedeuten, dass selbst die Verwaltung von Soragakure unterwandert war. Es musste dort einen Maulwurf geben, einen Mittelsmann, jemanden der solche Jobs unter die anderen schmuggelte und so still und heimlich die Weltherrschaftspläne der Katzen vorantrieb. Anders konnte es gar nicht sein.
Mit seinen scharfen, schwarzen Hayabusaaugen beobachtete Ray nun schon eine ganze Weile beschriebenes Café. Natürlich nicht von der gegenüberliegenden Straßen- oder Dachseite. Das wäre viel zu auffällig. Nein, Ray lehnte an einen Schornstein mehrere hundert Meter weiter die Straße runter und es wirkte so, als ob er einfach in die Ferne starrte. Für die meisten Passanten war er sowieso nicht sichtbar und sollte ihn tatsächlich jemand entdecken, dann würde er sicherlich nicht auf die Idee kommen, dass der Rotschopf ausgerechnet dieses Café beobachtete. Immerhin war es für normale Augen aus der Entfernung kaum zu erkennen. Manchmal war sein Kekkei Genkai eben echt von Vorteil. Als der Hayabusa von diesem Auftrag erfahren hatte, war er drauf und dran gewesen ihn abzulehnen, selbst auf die Gefahr hin eine Rüge zu bekommen. Aber immerhin war er Chuunin und vielleicht hätte er sich mit Clanangelegenheiten oder wichtigen anderen Verpflichtungen vor dieser Sache drücken können. Wenn ihn seine Streichekarriere in der Akademie eines gelehrt hatte, dann war es, dass es immer einen Weg gab, um unangenehme Konsequenzen zu umgehen oder abzumildern. Aber als der Rotschopf, der heute wie immer mit kurzen Hosen, T-Shirt und Chuuninweste bekleidet war, länger darüber nachgedacht hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass es seine heilige Pflicht war diesen Job anzunehmen. Hatte nicht sein letzter Job mit einer gewissen Nekoyami ihm nicht die Erkenntnis gebracht, dass man seinen Feinden besser ganz nah war, so nah, dass sie einen für einen Freund hielten. Und wenn die Katzen die Ninja-Verwaltung unterwandert hatten, dann würde er eben die Katzen unterwandern. Sicherlich war dieses Café eine wichtige Basis, ein Knotenpunkt für ihre illegalen Pläne und bestimmt gab es dort auch mindestens ein Geheimversteck. Wenn er das finden würde, dann könnte er seine Informationen nutzen, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Er würde heute also als Doppelagent agieren müssen. Das bedeutete aber auch tadelloses Benehmen und das in einem Café mit zahlreichen Katzen. Ray erschauderte innerlich und äußerlich. Das konnte doch nur schief gehen. Besser er dachte erst gar nicht daran, was passieren würde, wenn alles schief gehen würde. Er musste heute sehr, sehr freundlich und sehr, sehr vorsichtig agieren. Besser er war pünktlich.
Mit einem großen Satz also sprang er von Dach zu Dach und landete schlussendlich direkt gegenüber des Cafés. Besser er wartete hier auf seine Mitkämpfer. Ob es unter ihnen wohl jemanden gab, den er für seine Mission einspannen konnte. Bisher hatte er noch keine Gleichgesinnten gefunden. Gut er hatte es bisher auch noch nicht gewagt andere von seinen Vermutungen zu erzählen. Aber angesichts der gewaltigen Fortschritte der Gegenseite war es vielleicht an der Zeit Helfer zu rekrutieren.
Was der junge Hayabusa in diesem Moment noch nicht ahnte war, dass zumindest einer seiner Mitstreiter ganz sicher nicht auf seiner Seite stand. Es würde also noch viel, viel schwerer werden.
@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
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