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Das Katzencafé

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Wie auf einem Thron saß Hatsune auf ihrem Platz neben KuroNeko und blickte hinab auf die Bühne. Theoretisch blickte sie gerade nach vorne auf die Bühne, aber in ihren Augen lag definitiv etwas, das auf die Menschen um sie herum herabsah, unabhängig von tatsächlicher Augenhöhe. Eigentlich hatte das eine schöne Gelegenheit sein sollen, Zeit mit Riku zu verbringen – nachdem es ursprünglich Zeit hatte sein sollen, in der sie tatsächlich arbeitete –, aber nun lag ihr Fokus viel zu sehr auf diesen unerträglichen Frauen, um sich wirklich an der Nähe des Popstars zu erfreuen. Ihre unter dem Tisch geballte Faust bebte vor Zorn, während sie die erste Tänzerin beobachtete. Das, was sie da machte... das war doch komplett lächerlich! Sie hatte nicht einmal einen Hauch von Talent, Taktgefühl oder Geschick! Und so jemand versuchte, sich an KuroNeko ranzumachen und ihm auch noch eine so vulgäre Geste zukommen zu lassen... Was für eine Versagerin! Sie würde es bereuen, den Mut gezeigt zu haben, eine ihrer Schwachstellen vor Publikum zu offenbaren!

„Beeindruckend! Ich habe hinter ihrer Performance wirklich Motivation und Energie gesehen. Ich hoffe auf jeden Fall, sie übt weiterhin das Tanzen... Es scheint eine große Passion für sie zu sein“, meinte Kuroneko sanft und klatschte leicht in die Hände, um ihr für ihre Performance zu gratulieren. Sie würde vermutlich nicht den Sieg davon tragen und mit Sicherheit nicht auf seine Bühne kommen, aber in seinen Augen hatte sie eine gewisse Wertschätzung verdient.
Der Meinung war er allerdings alleine.
„Ich habe keine Performance gesehen. Wenn ich zugucken möchte, wie jemand unkoordiniert herum hampelt, wäre ich beim Babysitting“, meinte Hatsune und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist okay, direkt zu sein, wenn jemand etwas offensichtlich nicht kann, Kuro-kun. Wenn sie tatsächlich noch einmal versucht, zu tanzen, wird sie nur zur Lachnummer... so wie jetzt! Das war furchtbar! Durchgefallen!“ Mit einem Daumen nach unten Schickte sie die Kellnerin von der Bühne. Hoffentlich hatte die etwas daraus gelernt. Ein paar Leute lachten über die krasse Kritik des Mädchens – offensichtlich war sie nicht die einzige Person, die die vermeintliche Choreographie als erbärmlich angesehen hatte...

„Es ist sehr schön geworden“, meinte KuroNeko mit einem freundlichen Lächeln, als die nächste Teilnehmerin aus zwei Bögen Papier einen großen Schwan gefaltet hatte. „Es heißt ja, wenn man hundert Kraniche faltet, wird ein Wunsch war. Mit deinen Fähigkeiten kann ich mir das gut vorstellen!“, lachte er charmant. Hatsune schüttelte den Kopf. „Ich nicht. Selbst wenn Origami eine nützliche Fähigkeit wäre, was es nicht ist...“ Ihr kühler Blick fixierte die Frau. Die war doch bestimmt zehn Jahre älter als Riku! Sie hatte sogar schon Falten! Wie dreist musste man sein, um einem perfekten Menschen wie Hatsus Cousin so einen Klots ans Bein binden zu wollen? Sie überschätzte sich, und sie musste definitiv von ihrem hohen Ross geholt werden! „Kraniche kriegt jedes Kind hin, und der da ist nicht einmal sauber gefaltet. So etwas würde ich mir höchstens als Türstopper ins Haus stellen. Abgelehnt!“ Ein paar wenige Personen lachten wieder. Andere wurden so langsam genervt von der Kritik, die die Nekoyami aussprach – und die wurde nicht freundlicher.

„Das klang sehr angenehm. Ich kenne sogar Sänger, die kein so gutes Verständnis von Tonalität haben“, lobte KuroNeko den Gesang der nächsten Teilnehmerin. Hatsune schenkte ihr stattdessen einen bösen Blick. „Zu schade, dass alles Verständnis nichts bringt, wenn man eine Stimme hat wie eine Krähe. Es gibt Leute, die können singen lernen, und es gibt Leute, die sind furchtbar geboren und werden immer furchtbar bleiben. Abgelehnt.“

„Beeindruckend! So eine Körperbeherrschung finde ich wundervoll!“ „Nur, weil sie das Gleichgewicht halten kann? Sie bewegt nichts außer ihren Händen! Abgesehen davon brauchen wir keinen Jongleur auf der Bühne. Ein nutzloses Talent für eine nutzlose Person. Abgelehnt.“

„Oh, ihre Stimme mag ich sehr.“ Wieder war es eine Sängerin, die irgendeinen modernen Pop-Song vorgetragen hatte. Zugegeben, schlecht war sie nicht. „Samtweich, geübt und gut koordiniert. Ich höre großes Potential heraus!“ Hatsune biss die Zähne zusammen. Sie konnte ihrem Cousin an der Stelle nicht wirklich widersprechen. Nicht, wenn sie ehrlich war. Die Tussi hatte tatsächlich eine Chance... wenn sie ehrlich war. Nur dann. „Die Hälfte der höheren Töne hat sie nur mit einem Falsett geschafft. Und das auch nur knapp. Lauter zu singen hilft nicht dabei, schiefe Klänge zu verstecken“, meinte sie kalt und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Wir suchen Talent. Sie hat keins. Abgelehnt.“
„... nein, das sehe ich anders.“ Zum ersten Mal seit Beginn der Show widersprach KuroNeko seiner Cousine und drehte seinen Kopf, um ihr direkt ins Gesicht zu sehen. Für einen Moment war sein Lächeln verschwunden, ehe es langsam wieder zurückkehrte. „Du bist ganz schön kritisch heute, Tsune-chan. Ich finde, wir haben hier ein echtes Talent vor uns. Wenn wir uns da uneinig sind...“ Er stützte sein Kinn auf seine Hände und lehnte sich vor, um der Sängerin ein Zwinkern zukommen zu lassen. „Was hältst du davon, uns noch einen Song zu schenken, Liebes?“
Hatsune spürte, dass sie nervös wurde. Das war gar nicht gut! Wenn diese Frau es schaffte, Riku zu überzeugen, dann war Alles verloren! Sie hatte doch gewusst, dass diese ganze Vorstellung eine dumme Idee gewesen war! Nahezu panisch suchte ihr Blick in der Menge nach Ray und Oita. Einen von beiden musste sie finden, um ihm ein Zeichen zu senden. Die Jungs mussten diese Frau irgendwie sabotieren! Die Chancen standen gut für sie. Die Leute im Café lauschten gerade interessiert dem hübschen Gesang, wenn es nicht gerade die paar waren, die sich darüber unterhielten, wie fies Hatsune war. Ein paar freuten sich richtig darüber, mehr davon zu hören, während andere ihr böse, giftige Blicke schenkten... und wieder andere sahen noch immer neben sie, hatten nur Augen für KuroNeko. Hatsune konnte sich niemanden, wirklich niemanden vorstellen, der sich jetzt darum scheren würde, was die beiden Jungs gerade taten, also perfekte Voraussetzungen. Sie musste nur herausbekommen, wie sie die zwei dazu bekommen konnte, die Show zu sabotieren...

@Hayabusa Ray @Furasaki Oita
 

Hayabusa Ray

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Tatsächlich hatte der Falkenjunge es während der Umbauarbeiten geschafft sich seines lästigen Tigerkostüm zu entledigen und offenbar hatte er es dadurch auch geschafft nun völlig unter dem Radar von den aufgescheuchten Kellnern, Kellnerinnen und des Besitzers zu fliegen.
Zunächst fiel es dem Jungen gar nicht auf, aber scheinbar war die Position seines Ruheplatzes so günstig, dass er vollkommen in Vergessenheit geriet. Gut sicherlich half es auch, dass sein Platz sich halb versteckt hinter der Bühne war und dazu noch im Dunkeln lag. Durch den Bühnenbau war der Ecktisch an dem er saß quasi vom Rest des Raumes abgeschnitten worden, sodass er von niemandem mehr angesteuert wurde.

Erst nach einer ganzen Weile, die Jongleurnummer ging gerade ihrem Ende zu und sicherlich würde Hatsune wieder eine vernichtende Kritik parat haben, fiel dem Hayabusa auf, dass ihn offenbar alle vergessen hatten. Das war für etwaige Streiche natürlich optimal, aber wie auch Oita hatte er sich noch nicht auf eine Idee festgelegt, sondern erstmal in Ruhe die Umgebung gescannt. Er wollte tatsächlich niemanden schaden und selbst auftreten hielt er für ebenso ineffektiv. Teilweise waren die Auftritte der einzelnen Kellnerinnen und ihr Verhalten schon peinlich genug, da würde so ein Streich im schlimmsten Fall gar nicht auffallen.

//Hmm, vielleicht könnte ich mein Versteck hier nutzen, um als Geist hinter der Bühne zu wirken.// überlegte Ray, doch verwarf er den Gedanken gleich wieder. //Das wäre aber irgendwie zu subtil und braucht zu viel Vorbereitungszeit. Nein, wir brauchen einen Knall, etwas großes, etwas so gigantisches, dass es alle von den Socken haut.// Ziellos ließ er seine schwarzen Augen durch den Saal schweifen, die in diesem Moment an Oita hängen blieben, der wie eine Galionsfigur auf einem Stuhl stand und sich nachdenklich und seelenruhig das Kinn rieb. Ray konnte nicht anders als zu grinsen. Dieser Oita war schon ein Phänomen für sich. Inmitten des größten Trubels so ruhig dazustehen und sämtliche Blicke zu ignorieren war schon eine Kunst. So langsam fing der Rotschopf an Gefallen an dem kleinen Genin zu finden. Zwar hatte er keine Ahnung von seinen Fähigkeiten und auch seine Arbeitsmoral war nicht gerade die beste, aber Oita hatte etwas außergewöhnliches an sich. Er stach heraus und war einfach er selbst. //Dieser Junge ist ein echtes Kuriosum.// murmelte Ray in Gedanken und beschloss in diesem Moment sich mehr mit ihm zu beschäftigen. Vielleicht konnte er ihn zu einem Trainingskampf nach diesem Job herausfordern, um zu sehen was sein Kampfstil war.

Nachdenklich betrachtete er den Jungen, der wiederum in diesem Moment seinen Blick zur Decke richtete, als ob es da oben etwas zu sehen gab. Wie von selbst wanderten die schwarzen Seelenspiegel ebenfalls an die Decke und erblickten die Sprinkleranlage und in diesem Moment begannen die Rädchen im Kopf des Rotschopfes zu klicken. Die Sprinkleranlage war ideal für einen groß angelegten Streich. Wenn sie diese auslösten, würde niemand ihnen den Streich nachweisen können, sondern alle würden eine Fehlfunktion vermuten, sofern sie es geschickt anstellten und was wäre wenn nicht Wasser heraus käme, sondern ....
Ein breites Grinsen tauchte auf dem Gesicht des Falkenjungen auf, als er sich vorstellte, wie das Café nach diesem Streich aussehen würde. Er konnte sogar die Schlagzeilen in den Zeitungen am nächsten Tag sehen. Dieser Streich, diese Idee war zu passend und wenn sie dazu noch das Gerücht streuen konnten, dass von vornherein kein Wasser in der Sprinkleranlage war, das war einfach zu genial. Und das beste war, Ray wusste aufgrund seiner Umbauarbeiten ganz genau wo sich der Zufluss der Sprinkleranlage befand. Jetzt musste er nur noch Oita abholen, oder besser ihn auf sich aufmerksam machen.

Schnell zog Ray einen Shuriken aus seiner Tasche, überprüfte nochmal wohin genau Oita schaute und gerade als alle Augen im Saal von der Darbietung auf der Bühne gefesselt waren, schleuderte der Hayabusa den Shuriken exakt auf den Punkt auf den Oita gerade schaute. Mit einem leisen Tock, welches von der Gesangsdarbietung der Bühne übertönt wurde, schlug der Shuriken ein. Tatsächlich war nur Oita so aufmerksam, dass er irrtiert seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Schnell fing der Chuunin den Blick seines Kumpanen auf und versuchte ihn mit Zeichen verstehen zu gehen, dass er zu ihm kommen sollte und zwar möglichst unauffällig. Die Ecknische war momentan der ideale Ort für konspirative Treffen und hoffentlich war Oita geschickt genug sich unauffällig dorthin zu bewegen.

Doch das schien für den kleinen Genin nicht wirklich ein Problem darzustellen, was vielleicht auch daran lag, dass die gesammelte Aufmerksamkeit des Cafés durch die Talentshow, sowie dem ungewöhnlichen Jury-Duo gefesselt war. Schnell erklärte Ray Oita in Grundzügen seinen Plan und zu seiner Überraschung hatte der Schwarzhaarige schon ähnliche Gedanken gehabt und spätestens mit der Schlagzeile: Sahnekatastrophe im Katzencafé hatte er seinen Streichkumpanen auf seiner Seite. Dieser Streich würde in die Geschichtsbücher eingehen. Schnell waren die Rollen verteilt, Ray besorgte die Sahne und würde die Sprinkleranlage befüllen, während Oita sich überlegte wann und wie er am schlausten die Sprinkleranlage zum eskalieren brachte.

In Ray erwachte nun das wohlbekannte Adrenalin und ein Kribbeln durchschoss seinen ganzen Körper, wie es schon immer war, wenn er einen guten Streich begann auszuführen. Schnell und unauffällig bewegte er sich hinter der Bühne, um zur Küche zu gelangen und die Sahne zu holen. Doch vorerst musste er noch überprüfen, ob sein Streich überhaupt realistisch umsetzbar war und man die Sahne überhaupt in den Zufluss kippen konnte. Doch als Ray dieses kontrollierte traute er seinen Augen nicht. Er hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sich tatsächlich schon Sahne in der Sprinkleranlage befand. Ungläubig brauchte er einige Moment um das zu verarbeiten und einzuordnen. Wieso? War das Absicht? Hatte Yami das Katzenthema soweit auf die Spitze getrieben, dass er eine Sahne-Sprinkleranlage eingebaut hatte? Eigentlich war das auch egal, denn im Grunde spielte es den beiden Shinobi voll in die Karten und daher hielt Ray sich auch gar nicht lange damit auf vor Verwunderung den Kopf zu schütteln. Stattdessen gab er Oita das Startsignal. Die Show konnte beginnen.

@Furasaki Oita @Nekoyami Hatsune
 
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Als Oita in einer unbeobachteten Ecke des Cafés erneut auf einem Stuhl stand, von dem aus er trotz seiner kurzen Arme einen der Sprinkler (oder besser gesagt den mit ihm verbundenen Rauchmelder) an der Decke des Gebäudes erreichen konnte, und fleißig sein Chakra zur Katon-Natur schmiedete, da hatte der kleine Genin eigentlich nur einen Gedanken:
*Irgendwie ist’s ja schade um die Show…*
Beinahe wehmütig erinnerte sich der kleine Genin an den bisherigen Verlauf der Talentshow, angefangen bei den teils skurrilen, teils überraschend berührenden Auftritten, über die grandios-bissigen Kommentare seiner Kameradin Hatsune, bis hin zu den professionellen und, wie sogar Oita zugeben musste, charmanten Urteilen ihres Cousins… Es wäre nicht zuviel gesagt gewesen, behauptete man, dass Oita ganz und gar von diesem Theater in den Bann geschlagen worden war.
Jedenfalls bis sein anderer Partner Ray ihn mit einem präzise geworfenen Shuriken auf seiner Trance gerissen hatte. Dies hatte Oita seinem Kollegen zunächst übelgenommen, doch als der Rotschopf dann so ziemlich denselben Streich vorgeschlagen hatte, den der Jüngere bereits erwogen hatte, war der Furasaki sogleich wieder Feuer und Flamme dafür gewesen, diesem Treiben ein Ende zu bereiten – im wahrsten Sinne des Wortes.
*Zu lernen, wie man Asche ausspuckt, war ein echter Geniestreich von mir. Zwar hätte ich wohl auch einfach irgendein Papierchen oder so anzünden und so für etwas Qualm sorgen können, aber diese Methode gefällt mir irgendwie besser.*
Tatsächlich schmeckte Oita bereits den grässlichen Geschmack von Asche auf seiner Zunge, während er mit gehaltenem Fingerzeichen auf ein Signal seines Partners Ray wartete. Der hatte, wie die beiden in einer abgelegenen Ecknische besprochen hatten, den Weg in die Eingeweide des Cafés angetreten, um dort die Wasserquelle der Sprinkleranlage mit etwas Sahne zu sabotieren.
Dass Ray von dieser Mission überraschend schnell zurückkehrte, entging Oita zwar, doch umso deutlicher bekam er das entscheidende Zeichen seines Kameraden mit. Oita warf abermals einen entschuldigenden Blick zur Bühne hin, wo gerade die erste Zugabe der Show dargeboten wurde, und vervollständigte endgültig sein „Katon: Koukai“. Mit einem zaghaften Seufzer atmete Oita eine merklich kleinere Aschewolke als üblich aus, die sich präzise gelenkt zu einem Rauchmelder schlängelte und ohne Zögern ihr teuflisches Werk verrichtete…

Während Oita am anderen Ende des Cafés gerade dabei war, ihr Schicksal zu besiegeln, schwebte das Mädchen auf der Bühne wahrhaftig im siebten Himmel.
*Mama und Papa haben immer gesagt, dass ich eine schöne Stimme habe, doch ich konnte ihnen nie so recht glauben. Aber jetzt, hier und heute… Nachdem ausgerechnet KuroNeko gesagt hat, dass ich Talent hätte…!*
Der Gedanke, dass ihr großes Idol ihr tatsächlich ein solches Kompliment zuteil hat werden lassen, beflügelte das Mädchen immer mehr und trieb die kleine Sängerin in immer höhere Höhen. Ihre Stimme, eben noch zart und melancholisch wie während ihres ersten Ständchens, gewann plötzlich an Stärke, die sie zur Vorbereitung des bevorstehenden Refrains nutzte, in den sie all ihren Kummer, ihren Mut und ihre Hoffnung hineinlegen würde.
Gleich wäre es so weit… Gleich würde das Publikum, das sie sowieso schon ehrfürchtig anschaute, vor Staunen den Verstand verlieren… Vom einen zum anderen Moment würde sie nicht einfach bloß eine von etlichen Kellnerinnen sein, sondern der verdammte Star dieser Show!
Das letzte Wort der erste Strophe floss wie Honig von ihren Lippen.
Die Pause zwischen ihm und der ersten Silbe des Refrains fühlte sich an wie eine Ewigkeit.
Dann schwoll die Musik im Hintergrund an, das Mädchen öffnete den Mund, ihr Herz tat einen Schlag, als würde es ihr aus der Kehle springen wollen, ihre Stimmbänder vibrierten und…!

*pfffffffffffffffffffffffffft*

Wie ein von den Göttern selbst zusammengebrauter Platzregen ergoss sich süße Sahne in feinen Spritzern über sämtliche Gäste, die Belegschaft, die Jury in Form von KuroNeko und Hatsune, und natürlich das hoffnungsvolle Mädchen auf der Bühne. Das schaute erst verwirrt nach oben, von wo aus die mechanischen Sprinkler ihre Träume zu zerstören suchten, und blickte dann wortlos in Richtung ihres Idols.
Anders als die anderen Gäste schien der Popstar nicht überrascht. Anstatt panisch nach etwas zu suchen, mit dem er sich vor dem süßlichen Schauer schützen konnte, hielt er den Blick streng auf die Bühne gerichtet und schien der armen Sängerin geradewegs in die Seele zu schauen. Das Mädchen konnte zuerst nichts tun, als verzweifelt zurückzusehen – doch dann schenkte ihr KuroNeko das kleinste, winzigste Kopfnicken, und mit einem Mal waren die Gedanken des Mädchens wieder vollkommen klar.
Mit einer übernatürlichen Zielsicherheit fand die Sängerin blitzartig in das noch immer im Hintergrund laufende Liedchen zurück und schmetterte den Rest des Refrains mit einer Gewalt in den Gastraum, dass die versammelten Gäste gar keine andere Wahl hatten, als das aktuelle Malheur zumindest für einen kurzen Augenblick zu vergessen und verzaubert zur Bühne zu schauen.
Dem Mädchen, das dort oben stand, war das allerdings egal. Ihr Idol fest fixiert brachte sie erst den Refrain, dann die zweite Strophe, und schließlich auch den Rest ihres Lieds zu einem grandiosen Abschluss. Das Publikum explodierte in tosendem Applaus, die Sprinkler versiegten, und das Mädchen auf der Bühne lächelte das strahlendste Lächeln ihres Lebens.

Ende gut, alles gut… oder etwa doch nicht? Noch hatte die Jury noch kein offizielles Urteil geliefert. War das Mädchen tatsächlich so grandios gewesen, wie sie sich einbildete, oder war die Wahrheit eine völlig andere? Zumindest eine Hälfte der Jury würde in diesem Fall sicher nicht davor zurückschrecken, keinerlei Blatt vor den Mund zu nehmen!
 
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Hatsune spürte eine unangenehme Nervosität, praktisch gefesselt an ihren urteilenden Stuhl, nicht in der Lage, sich ordentlich mit ihren Teamkameraden abzusprechen, während sie die Freude im Gesicht der jungen Sängerin betrachtete. Nein! Sie sollte sich nicht freuen! Sie hatte kein Recht darauf, sich zu freuen! Natürlich war nachvollziehbar, dass es für sie ein großes Ereignis war, von ihrem Idol anerkannt zu werden, aber jeden Funken von Glück, den sie gerade empfand, hatte sie effektiv von der verbissen vor ihr sitzenden Hatsune gestohlen und das war einfach absolut nicht fair und definitiv unverdient! Nur, weil sie ansatzweise halbwegs gut singen konnte, durfte sie noch lange nicht stolz darauf sein!
Das Problem war, dass sie, wenn man mal ganz objektiv darauf schaute, vielleicht doch nicht ganz so übel sang, wie die Nekoyami behauptet hatte. Der Beginn ihrer Nummer war sogar deutlich besser als das letzte Stück, sodass man dieses Mal nicht wirklich darüber streiten konnte, ob sie Talent besaß oder nicht. Die katzenhaften Augen des Genin huschten durch die Menge, versuchten herauszufinden, was Oita und Ray gerade taten, doch von ihrem Sitzplatz aus war es schwer, einzelne Personen auszumachen, während die Beleuchtung sich auf die improvisierte Bühne fokussierte. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde sie dieses Desaster nicht verhindern können...

Der gesamte Raum schien den Atem anzuhalten, als der erste Teil des Liedes endete. Die Audienz war gebannt, während Hatsune die Zähne zusammenbiss, selbst KuroNeko hatte sich leicht nach vorne gelehnt, um mit klaren, ruhigen Augen der Aufführung seine Aufmerksamkeit zu schenken. Es war, als würde die Sängerin ihm direkt in die Augen sehen, während sie Luft holte, ehe sich ein Schleier weißen Regens über ihren Kopf ergoss.
Moment, was war das?
Irritiert blinzelte Hatsu, seine Augen weiteten sich, als er realisierte, was da gerade geschah. Bei der Realisierung half es tatsächlich, dass er selbst in einer ordentlichen Ladung von dem seltsamen... Schnee? Dem weißen Zeug erwischt wurde, denn umso schneller wurde klar, dass die gesamte Bühne und sogar der Rest des Cafés davon bedeckt wurde. Verwirrt schnupperte Hatsu, bis er realisierte, warum ihm diese milchige, leicht angedickte Flüssigkeit so bekannt vorkam, und streckte kurz die Zunge heraus, um ein paar der vielen Tropfen zu probieren, die auf seiner Wange gelandet waren. „... das ist Sahne.“ Warum kam Sahne aus der Sprinkleranlage? Die Nekoyami war sicher bei Weitem nicht die einzige Person, die von dieser Wendung überrascht war. Es war ein Schock, ohne Frage, ein unerwartetes Ereignis, das die ganze Show unterbrach, wenn nicht sogar beendete. Damit konnte es nicht weitergehen.
Also warum genau sang diese Frau noch?

Schockiert realisierte Hatsune, dass die Stimme der Sängerin noch immer – oder wieder? – durch das Café schallte, überhaupt nicht geschwächt, vielleicht sogar stärker denn je. Schockiert riss sie ihre Augen auf, stemmte ihre Hände auf den Tisch vor sich, um sich von ihrem Stuhl zu erheben und auf die Bühne zu starren. Das konnte doch nicht wahr sein! Wie machte sie das? Der angesäuerte Blick des Katzenmädchens glitt hinüber zu ihrem Cousin, der die Performerin in aller Ruhe mit einem sanften Lächeln ansah, während sie ihr Spiel spielte. Resignierend und von tropfender Sahne bedeckt sank die Pinkhaarige zurück in ihren Stuhl, während ihre Rivalin ihr Lied beendete. Warum fühlte es sich so an, als hätte sie verloren...?
„Bravo! Eine wundervolle Show!“, meinte KuroNeko und klatschte, als der Song sein Ende gefunden hatte. Dass jeder von ihnen komplett eingesaut worden war schien weder ihn, noch die Sängerin selbst, die gerade ziemlich rot angelaufen war, zu stören. Sein Blick fiel hinüber zu seiner Cousine, die instinktiv zusammenzuckte. Er erwartete wohl ihre Einschätzung. „Was denkst du, Tsune-chan? Das war doch eine sehr eindeutige Darbietung.“ „Ähm... also... ja, das...“ Hatsune schluckte. Was sollte sie denn jetzt sagen. Eine gewisse Furcht lag in ihren Augen ehe sie diese kurz schließen musste, weil Sahne in eins davon zu laufen drohte. Nachdem sie ihr Gesicht abgewischt hatte, konnte man den Kampfgeist wieder in ihren Zügen funkeln sehen. „Das zählt ja wohl gar nicht! Hast du nicht das Chaos bemerkt, das ausgebrochen ist? Unter solchen Bedingungen kann man doch die Show nicht werten!“ „Findest du?“ Das Lächeln des Popstars schwand, während er die Pinkhaarige ansah, aber das genügte nicht, um ihre sture Überzeugung aus dem Weg zu räumen. Seine Worte waren dennoch schockierend treffend: „Sie hat den Song beendet, also können wir ihn bewerten. Dass sie in der Lage war, unter solchen Bedingungen weiterzumachen, ist kein Nachteil, das ist ein Pluspunkt. Das muss man können, wenn man öffentlich auftreten möchte.“
Hatsune schluckte. Ihr vermeintliches Wunder kam gerade zurück, um sie zu beißen. Er hatte ja Recht! Sie hatte eine tolle Leistung gebracht, entgegen aller Widrigkeiten! Es gab keinen sinnvollen Weg, zu begründen, dass sie den Wettbewerb nicht gewinnen sollte – vor Allem, nachdem die Nekoyami schon so viele Kontrahenten aus dem Rennen geworfen hatte.

Es sei denn...

„S-so habe ich das nicht gemeint“, fuhr sie schlussendlich fort und schüttelte den Kopf, nun etwas ruhiger. „Es ist einfach... ich konnte sie nicht hören.“ „... Wie bitte?“ Für einen kurzen Moment zeigte sich ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen des Mädchens, ehe sie sich räusperte. Sie musste ja professionell bleiben, so als neutrale Bewerterin. Trotzdem hatte sie das finale Ass im Ärmel. „Ich konnte sie nicht hören. Zumindest nicht das Ende ihrer Aufführung“, meinte die Pinkhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. „Im ganzen Chaos ist sie total untergegangen. Ich habe große Teiles ihres Gesanges nicht gehört, also kann ich ihn nicht guten Gewissens bewerten. Und ohne vollständige Bewertung...“ Sie zuckte mit den Schultern, angestrengt, kein schelmisches Grinsen auf ihre Lippen gleiten zu lassen. „Ohne Bewertung können wir keinen Gewinner ernennen. Das wäre den anderen Teilnehmern gegenüber nicht fair.“ Genau, wie es nicht fair wäre, einer Person noch eine dritte Chance einzuräumen, wenn jeder andere nur eine hatte. Und so, wie der Laden gerade aussah, konnten sie eh nicht wirklich weitermachen. Die Sängerin hatte verloren. Hatsune hatte gewonnen.
„Hm... nun gut“, nickte Riku, während er von seinem Sitzplatz aufstand und Sahne von seiner Kleidung klopfte, so gut es eben ging. „Es ist unglücklich, aber du hast natürlich Recht. Ohne Bewertung kein Gewinner. Das heißt dann wohl, dieser Wettbewerb geht unentschieden aus.“ Jetzt konnte sie das Grinsen nicht länger unterdrücken. Ja! Das war es! Diese elende Schnepfe konnte nach Hause gehen! KuroNeko zog sein Jackett aus, schüttelte es ein wenig aus, während er von seiner Position hinweg auf die Bühne trat. Sauber war er damit noch lange nicht, aber das Hemd darunter sah zumindest ein wenig besser aus. Während Hatsune an ihrem Platz leise vor sich hin feierte, schritt er auf die ziemlich deprimiert wirkende Sängerin zu und räusperte sich, als er vor ihr stand. „Entschuldige die Umstände. Wegen meiner Show ist deine Kleidung ganz schmutzig geworden“, meinte er und verneigte sich leicht vor ihr. Dann hielt er ihr wie als Angebot die rechte Hand hin. „Ich würde gern die Reinigung auf mich nehmen. Würdest du mich bitte zur nächsten Reinigung begleiten?“, fragte er freundlich, mit seiner zarten, Herzen schmelzenden Stimme. „Unterwegs können wir ja noch die ein oder andere Sache besprechen...“
Hatsune blinzelte. Moment, was hatte sie da gerade gehört? Ihr Blick glitt hinüber zu dem ungleichen Paar, das sich gerade auf den Weg zum Ausgang machte, und erschrocken hüpfte sie über den Tisch, an dem sie die Bewertungen ausgeführt hatten, um hinterher zu laufen. Sie stoppte aber unweigerlich, als ihr Cousin ihr über die Schulter zuzwinkerte.
„Wir sehen uns ein andermal wieder, ja, Tsune-chan?“

Schockiert hielt sie inne, stand da, klebrig und süßlich und deutlich weißer als noch am Anfang des Tages. Die Uniform musste vermutlich mehr als einmal gewaschen werden und war nicht minder feucht als ihre großen Augen. Sie konnte nichts tun als dabei zuzusehen, wie sich die Tür des Cafés hinter dem Popstar und der aufkommenden Sängerin schloss. War es das gewesen? Aber sie hatte doch gewonnen...!
Erwartungsvoll schritt Yami hoch auf die Bühne, stellte sich neben das Katzenmädchen. Er betrachtete ihren geschockten Zustand ein paar Sekunden lang, ehe er sich räusperte. Noch hatte sie schließlich einen Job zu erledigen. Die Nekoyami war aber wohl gerade nicht in der Stimmung, angesprochen zu werden. Aus bösen Augen blickte sie hinauf zu ihrem Auftraggeber.
„WAS?!“

@Hayabusa Ray @Furasaki Oita
 

Hayabusa Ray

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Chaos. Dieses eine Wort beschrieb den Zustand des Cafés nach der Sprinklerattacke wohl am besten. Überall klebte süßes, weißes Zeug herum, Stühle und Tische waren von panischen Gästen umgestoßen worden und auch ansonsten sah das Café alles in allem wie ein Schlachtfeld aus.
Ein wenig selbstzufrieden blickte Ray von hinter der Bühne auf das Ergebnis ihres Streiches. Ein leichtes Lächeln umspielte sein Gesicht und die schwarzen Augen funkelten freudestrahlend. Ja der Rotschopf war sehr zufrieden mit der Gesamtsituation. Vor allem aber war er beeindruckt von der furchtlosen Sängerin, die trotz des ausbrechenden Chaos einfach weiter gesungen hatte. Das konnten nicht viele und er stimmte mit dem Popsänger vollständig darin überein, dass das eine große Stärke war. Vielleicht musste er auch nochmal seine Meinung über den Popstar korrigieren, der schien ja doch ganz in Ordnung zu sein.

Aber war der Streich denn überhaupt ein Erfolg? Das konnte sich jetzt ein kritischer Beobachter durchaus fragen, denn immerhin hatte die Sängerin einfach weitergesungen und dabei sogar eine ziemlich ordentliche Performance abgelegt. Zwar ar Gesang und Musik nicht gerade das Spezialgebiet des Rotschopfes, aber auch er konnte einen Unterschied zwischen der letzten Sängerin und dem Rest unterscheiden. Aber das alles interessierte ihn nicht wirklich. Für ihn war das sich entfaltende Chaos im Anschluss an die süß riechende Sahnedusche genug Belohnung. Niemand schien die beiden Angestellten in Verdacht zu haben, der Schock auf dem Gesicht des Besitzers war unbezahlbar und ihren Job hatten die beiden Streichekönige definitiv auch erfüllt. Diese Dusche würde für jede Menge Werbung sorgen, ob wirklich positiv, das würde nur die Zeit zeigen können.
Aber am meisten Freude bereitete Ray die Szene zwischen Hatsune, dem Popstar und der Sängerin. Es war nicht zu übersehen, dass die Nekoyami ganz und gar nicht einverstanden war mit der Entscheidung des Popstars. Ihr fauchendes WAS?! war durch das gesamte Lokal zu hören und wenn der Rotschopf ehrlich war, bereitete ihm das schon ein ganz klein bisschen diebische Freude.

"Mission erfolgreich." begrüßte er seinen Streichkumpanen Oita und nickte ihm anerkennend zu, während die schwarzen Seelenspiegel den Jungen musterten. Unscheinbar wirkte er auf den ersten Blick und vielleicht auch auf den zweiten, aber in diesem Genin steckte viel, sehr viel mehr, als man erkennen konnte. "Ich mag dich Oita." sagte Ray und es war zu hören, dass er das aus tiefstem Herzen so meinte. Dieser Junge war ihm in gewisser Hinsicht ähnlich und selbst wenn er keine besonderen Clanjutsu oder anderen Stärken besitzen sollte, besaß er etwas, was für den Job eines Shinobi unverzichtbar war und zwar einen schnellen und kreativen Verstand. "Weißt du was Oita, ich glaube du hast das Zeug zu einen richtig guten Shinobi. Also keine Ahnung, ob körperlich oder Jutsumäßig, aber du besitzt etwas außergewöhnliches. Einen kreativen Verstand, einen Verstand, der um die Ecke denkt und originelle Lösungen findet. Trainiere ihn weiter und er wird dir gute Dienste leisten." sprach er noch einige weitere anerkennende Worte aus, ehe die beiden von einem der Kellner gestört wurden.
"Was macht ihr beiden Faulpelze denn hier? Glaubt ihr nur weil ihr Shinobi seid, könnt ihr es euch hier bequem machen. Schnappt euch gefälligst einen Wischmop und helft mit das Chaos zu beseitigen. Wenn ich den erwischen sollte, der dahinter steckt, der kann was erleben..." grummelte der Kellner in seinen nicht vorhanden Bart und wahrscheinlich war es gut, dass er sich von den beiden Jungen schon abgewandt hatten, denn das breite Grinsen, dass sich die beiden nun zuwarfen, hätte diese womöglich noch verraten.
 
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Das Leben eines Witzbolds war wirklich eine äußerst undankbare Existenz. Da hatten sich Ray und Oita so bemüht, den Gästen des Cafés eine einmalige Show zu liefern und so ihrem Arbeitgeber einen Berg kostenloser Publicity zukommen zu lassen… Und was bekamen sie dafür? Zwei Wischmopps in die Hand. Ugh!
Andererseits, und darüber wunderte sich niemand mehr als Oita selber, konnte der Genin den Rest ihres Arbeitstages nicht anders, als selbstzufrieden vor sich hinzugrinsen. Rays und sein Streich hatte funktioniert, niemand war verletzt worden, und obwohl das Mädel, das eigentlich hätte gewinnen müssen, dann doch leer ausgegangen war, hatte sie das Café an der Seite von Hatsunes Cousin mit einem breiten Lächeln verlassen. Plus: Ray, der rothaarige Chuunin, hatte seinen Kameraden ausdrücklich anerkannt!
*Das war irgendwie der beste Teil vom Tag. Gelobt zu werden fühlt sich einfach cool an… Argh! Hätte ich nur mal besser drauf reagiert!*
Ray hatte seinen Kollegen nämlich mal so dermaßen auf dem falschen Fuß erwischt, dass Oita zu nichts anderem in der Lage gewesen war, als rot im Gesicht anzulaufen, nervös von einem Fuß auf den anderen zu treten und sich am Hinterkopf zu kratzen.

Doch das war vorhin, und jetzt war jetzt. Oita hatte sich mittlerweile beruhigt, der Arbeitstag der drei ging zu Ende, und obwohl der Ladenbesitzer erst stinkesauer gewesen war, schien er aktuell verdächtig zufrieden. Ende gut, alles gut… richtig?
Naja, einen kleinen Haken gab es da schon noch, und der hatte pinke Haare und eine Laune wie ein halbes Jahr Regenwetter. Seitdem ihr Cousin nämlich abgereist war, zog Hatsune ein Gesicht, als hätte ihr jemand ihre Lieblingsnachspeise direkt vom Teller weg geklaut, ganz zu schweigen davon, dass sie sich nicht mal mehr davor scheute, ihren gemeinsamen Auftraggeber anzublaffen! Und der ließ das auch noch mit sich machen!
*Ich kann ihn ja verstehen, sogar Opa meint immer, dass du eine wütende Frau lieber in Ruhe lassen solltest… Aber ist ist trotzdem unfair, dass Ray und ich alle Arbeit machen mussten!*
Doch auch das war Vergangenheit, schließlich waren Oita und Ray längst fertig damit, die angesammelte Sahne wegzuputzen. Anstatt sich also über die unfaire Behandlung aufzuregen, konzentrierte sich der Genin auf die Freude, die er darüber empfand, den Auftrag zu einem glücklichen Abschluss gebracht zu haben.

Wobei… ganz vorbei war ihr Arbeitstag dann doch auch wieder nicht, schließlich mussten sich die drei noch ihr abschließendes Urteil vom Ladeninhaber abholen. Dafür wiederum hatten sich die drei Genin aktuell vor dessen Büro versammelt – die ideale Situation für Oita, um seinem Kollegen für vorhin zu danken:
„Endlich fertig“, schnaufte er in Rays Richtung, während er sich gleichzeitig alle Mühe gab, Hatsune erstmal so gut es eben ging zu ignorieren. „Bin ich froh, dass wir diese Putzerei hinter uns haben.“ Eine nervöse Pause folgte, dann: „Äh, du, wegen vorhin… Eigentlich h-hab ich’s ja nicht so mit trainieren und so, a-aber, äh…“
*Mann, jetzt reiß dich halt zusammen eh!*
Oita schluckte, streckte dann die Brust raus und meinte großmütig: „W-wenn mein Senpai so große Stücke auf mich hält, kann ich natürlich nicht anders, als mich auch in Zukunft weiter anzustrengen, oder? S-soll heißen, äh… Freu dich schonmal auf unsere nächste Mission, zusammen, genau! Dann kannst du nämlich sehen, was wirklich so alles in mir steckt!“
Nach dieser reichlichen Peinlichkeit zögerte Oita eine Weile, bevor er sich dann doch in Richtung Hatsune drehte. In besagter Drehbewegung kam dem Genin allerdings ein verheerender Gedanke, welcher ihn beinahe in der Bewegung hätte erstarren lassen.
*Weiß… Weiß Hatsune eigentlich, dass Ray und ich für die Sahne verantwortlich sind? Ich meine, sie kann es sich vermutlich denken… Wir beide kennen uns ja noch nich lange, aber mit Ray schien sie ja befreundet zu sein, und wenn sie deshalb weiß, dass er auf Streiche steht… Und es war doch die Sahne-Sache, warum sie seit vorhin sauer ist, oder? Oder stinkt ihr irgendetwas anderes…?*
Mit einem Mal war jeder Gedanke an das Urteil des Auftraggebers der drei vergessen. Zumindest für Oita zählte nun nur noch, was Hatsune im Nachhinein von diesem ganzen Tag hielt… Und ob Ray und er das Café ohne nennenswerte Kratzspuren verlassen würden oder nicht…!
„So, äh…“, murmelte der Genin nervös, als sein Blick schlussendlich Hatsune traf. „G-gute Arbeit natürlich auch an dich, Nekoyami-senpai… Ohne dich wäre der Job hier sicher nicht so… so, äh… schön… gewesen…?“
 
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Hatsune hatte mehr als genug damit zu kämpfen, sich selbst und ihre Klamotten von der ganzen Sahne zu reinigen, und nachdem sie gerade einen großen Kampf verloren hatte, wollte sie diesen hier ungestört für sich selbst ausfechten. Hätte der Cafébesitzer sie dazu gedrängt, hätte sie vermutlich sehr verstimmt ihre Arbeit erledigt, aber dadurch, dass er so schnell einen Rückzieher gemacht hatte, konnte sie sich in aller aufgewühlter Ruhe um ihre Frisur kümmern. Bald war alles Weiß aus ihren pinken Haaren verschwunden und sie konnte wieder aufatmen. Gut, damit fühlte sie sich zumindest ein wenig besser.
Eine strahlend saubere Hatsune kehrte durch die noch immer stellenweise von Sahneflecken bedeckten Räumlichkeiten des Cafés hinüber zu ihren beiden alles Andere als sauberen Kollegen, die gerade noch ernsthaft dabei waren, hier den Boden zu reinigen. „Du hast da drüben noch zehn Flecken vergessen“, meinte sie im Vorübergehen zu Ray, ehe sie sich einen sauberen Stuhl suchte und hinsetzte. „Wenn ihr zwei fertig seid, machen wir Schluss für heute, ja?“

„Hm?“
Überrascht legte Hatsu den Kopf schief, als Oita sie für ihre Arbeit lobte. Kurz blinzelte sie ihn an, nicht ganz sicher, was sie sagen sollte. „Oh, du fandest das schön?“ Sie hatte ihren Tag hier ja so gar nicht genossen, abgesehen von der Gelegenheit, fies zu ein paar überheblichen Frauen sein zu können, die es definitiv verdient hatten. Aber alles Andere, die Arbeit in der Küche, an den Tischen, die Sahnedusche und die Angst um ihren Cousin... Nein, das hätte sie sich sparen können. Sie seufzte, schüttelte den Kopf, lächelte dann aber warm zu Oita zurück. „Naja, aber dafür kannst du ja nichts! Du hast auch tolle Arbeit geleistet, Oita-kun! So zuverlässig für einen Mann...“ Sie kicherte. „Nächstes Mal verlasse ich mich wieder auf dich, okay?“
Das Gespräch mit dem Auftraggeber lief schnell und simpel ab. Ihre Aufgaben als Kellner hatten die drei... mehr oder weniger erfüllt. Es wurde zumindest davon ausgegangen, dass Oita so etwas wie eine Inventur vorgenommen hatte – bei all dem Chaos hatte es keine Gelegenheit gegeben, das direkt zu prüfen, und wenn der Chef ehrlich wäre, würde er zugeben, dass es ohnehin mehr eine Alibi-Aufgabe gewesen war. Die Show hatte definitiv Kundschaft und Geld eingebracht, das war erst einmal das Wichtigste und ein voller Erfolg, selbst mit der extrem kurzfristigen Werbung, die dafür gemacht worden war. Der Name KuroNeko verkaufte sich eben! Zuletzt war da noch das Saubermachen, und... es war Alles wieder sauber. Größtenteils. Da konnte sich niemand beschweren, und es hatten sich definitiv alle drei Shinobi gleichermaßen daran beteiligt. Zusammengefasst: Großartige Arbeit und ein fehlerfrei abgeschlossener Job! Hatsune trug ein breites Grinsen im Gesicht, als sie das Katzencafé verließ – da hatte sie den beiden Jungs mit ihrer Großartigkeit wohl mal wirklich den Hintern gerettet!

~ Ende ~

@Furasaki Oita @Hayabusa Ray
 
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