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Das Lebensmittelgeschäft der Yamamoto Familie

Fukazawa Akio

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Mmh, wenn er das denn sagte... Yukiko konnte wirklich schlecht irgendetwas auf diese Feststellung erwidern, oder? In gewisser Weise mochte er vielleicht sogar Recht haben, zumindest so weit sie selbst das beurteilen konnte, sie fühlte sich nicht gerade unwohl, wenn sie sich mit Tora unterhielt - oder stritt, was bisher öfter vorgekommen war - aber dennoch war es etwas anderes, das von ihrem großen Bruder zu hören. Natürlich, wenn er nur drinnen hockte, dann beschränkte sich seine Menschenkenntnis sicherlich auf einige Personen, diese aber kannte er sicherlich fast auswendig, so auch seine kleine Schwester. Wenn er das also meinte, wollte Yukiko ihm nicht reinreden. Auch wenn sie es nach wie vor etwas seltsam fand, dass er sie deshalb eingeladen hatte, machte man sowas normalerweise? Also zumindest Tai würde in Jahrezehnten nicht auf so eine Idee kommen, da war sie sich sicher.
Auf die Frage, ob sie das wirklich wolle - oder ob er es denn noch nicht geschafft habe, sie abzuschrecken - antwortete sie nur mit einem leichten Nicken, zu mehr war sie aus zwei Gründen gerade nicht im Stande, zum einen hatte sie den Mund voll Tee, zum anderen wäre ihr das doch einen Hauch peinlich. Nun denn, war es sicher auch, einmal ins Kreuzverhör genommen zu werden wegen einer... Freundin?... war sicherlich nicht gerade alltäglich.
Als Tora wieder zur Tür hineinspazierte (War sie auf dem Klo gewesen hatte sie eindeutig Durchfall), bedankte sie sich gerade bei Izaya für den Tee und stelllte ihre inzwischen auch leere Tasse ab. Und was sollte sie nun zu Tora sagen? Hoffentlich war sie wirklich erst gerade zurückgekommen, der Blick ihres Bruders zur Tür war ihr nämlich nicht entgangen. Sollte sie nämlich gelauscht haben, war es ein Glück, dass sich Yukiko gerade bei der letzten Frage auf nonverbale Kommunikation beschränkt hatte - das ließ sich eindeutig schlechter belauschen. Nicht, dass sie ihr deswegen böse sein würde, sollte sie das Ohr an die Tür gedrückt haben- sie selbst hätte nicht anders gehandelt - aber trotzdem fühlte sie sich so wohler.
Leicht unruhig rutschte sie auf dem Stuhl hin und her, bevor sie beschloss, das Gespräch nicht weiter fortzusetzen, das würde wirklich arg gezwungen wirken. Nun denn, aber irgendetwas sollte sie schon tun. "Was macht eigentlich euer Vater, Tora-san? Arbeitet der auch im Laden?" Hätte sie denn wissen können, dass das ein potenzielles Fettnäpfchen sein könnte? Nein.
 

Inuzuka Ara

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Nun war die junge Kunoichi wieder im Raum und irgendwie wirkte die Situation noch wesentlich angespannter als zuvor. Während der Kleinste der Familie grade aufstand und schon begann das leere Geschirr und die Kanne wegzuräumen, blieb Izaya ruhig am Tisch sitzen und beobachtete weiter. Tora hingegen saß nun recht ruhig da seit dem sie wieder gekommen war. Obwohl es wesentlich ruhiger geworden war und die Situation nicht mehr ganz so unangenehm war, war es nun auch nicht so viel besser. Es war ruhig und damit eigentlich schon fast zu ruhig. Keiner sagte mehr auch nur einen Ton und allgemein war die Stimmung irgendwie im Eimer. Der kleine Kida räumte fröhlich auf und wirkte dabei nun doch wieder fast erschreckend heiter. Nach allem was geschehen war, wirkte der kleine Kerl irgendwie immer noch so unsagbar glücklich. Manchmal wenn Tora ihn so ansah, fragte sie sich ob dies alles nur eine Fassade war, oder ob der kleine blonde Lockenkopf tatsächlich so dumm war, wie er tat. Eigentlich lernen Kinder doch dazu: Fassen sie einmal auf den heißen Herd, tun sie es nie wieder. Dennoch fängt Kida sich immer wieder schmerzhafte Körbe ein. Ob dies für ihn weniger schmerzhaft war, wusste Tora nicht. Doch verstehen konnte sie ihn deswegen noch lange nicht. Izaya sagte keinen Ton mehr. Momentan wirkte er eher wie ein bedrückender Schatten, welcher aus der Ecke gekrochen kam. Er verhielt sich absolut ruhig und seine Mimik wurde zunehmend immer neutraler. Ob er mit den Gedanken vielleicht schon ganz wo anders war? Wieso blieb er überhaupt noch hier? Normalerweise verzog er sich nach dem Essen immer, aber sicher wollte er ihren Gast nicht allein lassen… Naja, wer weiß das schon…
Nach einer Weile wagte es Yukiko das peinlich lange Schweigen zu durchbrechen. Ihre Frage war recht naiv, aber eigentlich auch ganz normal irgendwie. Tora musste dennoch über diese Frage lachen. Ihr Vater im Laden? Ihre Mutter würde ihn den ganzen Tag nur hin und her scheuchen und ihn für seine Dummheit beschimpfen und verprügeln. Tora lachte wirklich, etwas merkwürdig oder? Als sie sich wieder beruhigt hatte, sagte sie grinsend: „Ohje, der kann nicht mal Kleingeld zählen… Mein Vater ist Handwerker und die meiste Zeit im ganzen Soraverbund unterwegs, deswegen ist er eigentlich so gut wie nie zu Hause.“ Langsam beruhigte sie sich immer mehr und der normale Gesichtsausdruck kehre zurück. „Meine Mutter kommt nur zum Schlafen hier hoch, sie isst sogar alleine im Laden, wenn grad kein Kunde da ist. Wir drei wohnen eigentlich so gut wie alleine hier, bis auf nachts eben, aber auch da sieht man sich ja nicht wirklich.“ Dafür dass hier drei Kinder lebten, wirkte der Haushalt doch sehr sauber und lebendig. Selbst der Kleinste der Geschwister hatte seinen festen Platz. Früher hatte Tora seine Aufgaben übernommen, aber seitdem sie Kunoichi war und immer weniger zu Hause war, machten die Brüder das Meiste im Haushalt. Der sonst so aktive und quirlige Kida zeichnete sich bei der Hausarbeit doch als sehr ruhig und geduldig aus. Dies hatte er lange lernen müssen, aber das Lob des großen Bruders reichte da aus. Die familiäre Struktur hätte sicher wesentlich besser sein können, aber den Kindern ging es, bis auf einige kleine Macken die jeder hatte, doch recht gut, oder? Nun war auch Tora an der Reihe neugierig zu sein. „Und wie ist das bei dir so? Sind deine Eltern auch viel unterwegs? Hast du Geschwister?“ Tora hatte ja so gut wie keine Ahnung, während Yukiko schon den ganzen Haushalt kannte. Naja, sicher würde sie das auch irgendwann lernen, oder?
 

Fukazawa Akio

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Hatte Tora eigentlich schon einmal gelacht? Vorher? Yukiko konnte sich nicht recht entsinnen, aber sie kannte sie auch noch nicht sonderlich lange, weswegen sie sich ein dogmatisches Urteil verkniff. Dennoch interessierte sie das Lachen der Yamamoto weitaus mehr als die Antwort auf die Frage, die sie selbst doch gestellt hatte. Das war ja mehr zur Überbrückung der peinlichen Stille gewesen, die durch Toras Wiedereintreten entstanden war, aber so eine Reaktion... war fast schon etwas neues, etwas noch nie zuvor da gewesenes, etwas spannenderes- als ein ungebildeter nie präsenter Vater. Da hatte Tora ja wohl wirklich die volle Dröhung elterlicher Abwesenheit miterlebt, was sie wirklich von der Ikari unterschied, die ja die ersten Jahre ihrer Kindheit fast nie das Haus verlassen hatte und vor allem mit ihrer Mutter eine Menge unternommen hatte. So gesehen hatte Yukiko es also besser gehabt, nicht wahr?
Sie konnte es sich nicht verkneifen, kurz ihren Blick schweifen zu lassen und ihre Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen, es sah eigentlich nicht so aus, als ob hier nur Kinder leben würden, dafür war es eigentlich viel zu sauber. Zumindest wenn sie an ihren großen Bruder dachte, dessen Zimmer komplett unbegehbar war und den sie immer wieder zum Abspülen zwingen musste, wenn er denn da war.
Wie es bei ihr so war? Hatte sie ihr denn nicht schon gesagt, dass sie einen Bruder hatte? War ja auch egal. "Na ja, sowohl mein Vater, als auch mein Bruder arbeiten wie ich als Shinobi im Dienste Soragakures, weswegen beide des öfteren mal nicht da sind, obwohl meistens mindestens zwei von uns gleichzeitig zu Hause schlafen. Mein Bruder ist übrigens etwa so alt wie er", sie wies auf Izaya, "und immer noch Genin. Meine Mutter lebt nicht mehr." Zu mehr würde man sie nicht bringen können, das reichte schon, mehr würde sie in keinem Fall dazu sagen, jedenfalls nicht über ihre Mutter, das war das ganz falsche Thema. "Taichi ist momentan auf einer Mission, die meines Wissens in Amegakure stattfindet, weswegen er momentan nicht da ist. Aber nach dem Chuuninexamen wird er wohl wieder da sein. Mein Vater ist gerade da und renoviert." Sie zuckte mit den Schultern und legte den Kopf leicht schief, während sie an ihre Katzen dachte. "Die zwei letzten Mitglieder des Haushalts sind meine Katzen, die ich zu meiner Geninprüfung bekommen habe." Sie legte die Hände in den Schoß und wartete, sie hatte schon zu viel gefragt, Tora durfte gerne noch mehr Fragen stellen, insofern sie nicht auf ihre Mutter zielten.
 

Inuzuka Ara

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Mittlerweile hatte die junge Tora ein wohliges Gefühl, was sie nicht so recht zu deuten wusste. Es war absolut nicht unangenehm und sie schien die Situation auch wieder fester in den Händen zu haben. Vielleicht war es das was sie so weit beruhigte… Aber irgendwie fühlte sie sich grade wohl und konnte sich kaum erinnern, wann es das letzte Mal so war. Niemals würde sie dies ansprechen oder da irgendetwas hineindeuten, dazu war sie selbst viel zu feige, doch wunderte sie das schon irgendwie. Sie beschloss es zu verdrängen, bis ihr Kopf irgendwann freier war und sie wirklich die Zeit hatte sich damit auseinander zu setzen.
Dass sie eine relativ ausgelassene Stimmung hatte, merkte die Yamamoto nicht. In ihrem Gesicht war nun doch häufiger ein leichtes Grinsen zu sehen, aber dass sie gelacht hatte, nahm sie selbst nicht so wirklich wahr. Sie lachte nicht häufig laut und in der Öffentlichkeit schon gar nicht. Man könnte nun einfach sagen, dass es daran lag, dass sie zu Hause war, aber es konnte auch vieles anderes sein, was im Moment zutraf. Tora war wohl wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, oder irgendjemand oder irgendetwas hatte ihr bildlich gesprochen den Stock aus dem Hintern entfernt. Wie gesagt, ihr selbst war dies absolut nicht bewusst. Zwar fühlte sie, dass etwas anders war, doch machte sie sich keine Gedanken darüber, da es nicht schlecht war. Ihre Brüder verhielten sich relativ ruhig. Nachdem der Kleinste den Tisch abgeräumt hatte, setzte er sich neben den Ältesten und schwieg grinsend vor sich hin. Tora beachtete sie eher wenig, sie hatte anderes im Kopf.
Als Yukiko begann zu sprechen, fiel Tora auch der bereits erwähnte Bruder wieder ein. Sie hatte das in der merkwürdigen Situation irgendwie fast vergessen. Etwas peinlich war das schon, aber sicher hatte Yuki das gar nicht weiter bemerkt… oder eher hoffentlich. Irgendwie könnte Tora fast neidisch sein auf diese Familie. Ihre beiden Familienmitglieder waren Shinobi, bei den Yamamotos wurde man dann eher schief angeguckt. Mal davon abgesehen, dass Tora ihren weiteren Familienkreis nie kennengelernt hat. Dass Yukikos Mutter tot war, hatte Tora sich ja schon vorher gedacht, aber sie würde sicher nicht weiter danach fragen. Ihr Bruder war also so alt wie Izaya und immer noch Genin? Hoffentlich würde das bei Tora selbst nie so sein… Zwar war sie schon irgendwie neugierig woran genau das nun lag, aber naja. Taichi hieß er also, mehr wusste Tora nicht, aber das würde sie sich merken. Auf ihre Erzählungen erwiderte Tora erst einmal nur: „An Haustieren haben wir nur den alten Hund und der schafft es nur selten hier hoch in die Wohnung. Schläft meist vor oder in dem Laden.“ Sollte sie vielleicht etwas zu ihrem Bruder fragen? Naja, Neugier konnte ja nicht schädlich sein. Und Tora selbst hatte ja auch schon eine Menge preisgegeben. „Wie kommt’s, dass dein Bruder noch Genin ist? Ich hab zwar gehört, dass es auch viele Genin gibt die mit sechzehn noch nicht soweit sind, aber ich frage mich schon woran das liegt. Schließlich wird man ja nicht unbedingt schwächer mit der Zeit…“ Erst einmal ein bisschen weiter aushorchen… Yukiko wusste so viel, Tora eben nicht …
 

Fukazawa Akio

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Warum Taichi noch Genin war? Das war eine wirklich sehr sehr einfache Frage, die Yukiko auch sogleich zum Schmunzeln brachte. Fakt war nämlich, dass Tai schlicht und ergreifend faul war. Er machte sich nichts aus Prüfungen und aus Karriere schonmal gar nicht, trainieren tat er ebenso wenig und lernen schon mal gar nicht. Das, was er gut konnte, tat er gerne, nämlich alles was mit körperlicher Bewegung zu tun hatte und man spielerisch üben konnte, aber er kämpfte nur ungerne gegen Menschen, weil es ihm keinen Spaß machte. "Chuunin ist man ja nicht nur wegen seiner Fähigkeiten, man muss sicherlich einige geistige Komponenten haben wie zum Beispiel Motivation und Kampfgeist. Taichi ist nicht nur ein fauler Sack, sondern auch noch nicht sonderlich auf seine Karriere fixiert. Er hat an noch keinem Chuuninexamen teilgenommen, weil er schlichtweg keine Lust hatte und sieht darin auch kein Problem, da er so mit seinem Leben zufrieden ist. Was nicht heißen soll, dass er besonders schwach ist, er ist ein echtes Taijutsuass, nur kämpft er ungerne gegen Menschen." Vorsichtig legte Yukiko ihre Hände gefaltet auf den Tisch und lächelte. "Dennoch ist er auf eine Wette mit mir eingegangen, wer früher Chuunin wird, was wohl bedeutet, dass er es irgendwann versuchen wird." Dass sie selbst diese Wette zu gewinnen dachte, war wohl offensichtlich, nicht?
Um das ganze noch einmal zusammen zu fassen, sie befand sich gerade in einer ziemlich paradoxen Situation, redete sie doch ganz entspannt mit Tora über irgendwelche privaten Dinge. Verglichen mit der Zickentour in der Einkaufsstraße war das doch mal ein Fortschritt! So gesehen war dieses Mädchen da gegenüber von ihr tatsächlich recht umgänglich, um genau zu sein vollkommen anders, als ihr erster Eindruck versprach. Ob sie das wohl extra machte, so unnahbar zu wirken? Vielleicht machte sie das auch vollkommen unwillkürlich, als Schutzmaßnahme, was Yukiko selbst ja nicht gerade fremd war. So oder so, Tora durfte gerne weiter fragen, wirklich unbehaglich fühlte die Ikari sich nicht, hier zu sitzen und die Fragen der Yamamoto zu beantworten, die langsam wirklich neugierig wirkte.
 

Inuzuka Ara

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Interessiert und beschwingt saß die Yamamoto auf ihrem Stuhl. Fast unheimlich wie sehr ihre Laune angestiegen war. Fehlte nur noch, dass sie fröhlich pfiff und die Beine hin und her schwang. Die Unterhaltung zwischen ihr und Yukiko schien wahnsinnig befreit und im Gegensatz zu den anderen Begegnungen der beiden Mädchen war diese echt entspannend. Tora fühlte sich gut, fast aber wieder etwas schlecht, wenn sie daran dachte, wie grob sie am Anfang mit diesem Mädchen umgegangen war…
Die Antwort war überraschend. Grade bei einem Mädchen wie Yukiko, die scheinbar immer alles gab, war es komisch, dass ihr Bruder ganz genau das Gegenteil war. Faul und scheinbar demotiviert. Er hatte es nicht einmal versucht an einem Examen teilzunehmen? Tora würde wenn sie müsste an zwanzig Examen teilnehmen. Sie würde immer besser werden und ihr Bestes geben. Aber dass es tatsächlich Shinobi gab die das Talent, aber keine Lust hatten, konnte die Yamamoto kaum fassen. Dass sie sich mit ihrem Bruder gut verstand, war sicherlich ein gutes Zeichen.
„Verstehe…“, begann sie recht ruhig. „Komisch, ich habe noch nie von jemandem gehört, der kein Chuunin werden wollte, das ist mir neu. Fast alle die ich kenne, wollen unbedingt, egal ob sie können oder nicht.“ Sie atmete kurz durch. Ja, sie konnte auch nicht, aber sie wollte unbedingt. Vielleicht war sie schon stärker als einige Genin, aber es gab sicher noch viele gegen die sie keine Chance hatte. Es gab ja Genin die Genjutsu schon auf dem A-Rang konnten oder unmenschlich stark waren, gegen solche Leute würde Tora jämmerlich verlieren. Da würde selbst keine Diskussion mehr helfen, auch wenn sie vielen allein vom her Intellekt überlegen war. „Vielleicht genießt er auch seine Jugend, wenn man Chuunin ist, hat man ja bekanntlich mehr zu tun. Spätestens wenn du vor ihm Chuunin bist, wird er sicher versuchen aufzuholen.“ Tora hielt einen Moment lang inne und überlegte was sie noch so fragen sollte. Vielleicht sollten sie sich langsam nicht mehr nur über ihre Familiensituation unterhalten, sondern auch etwas Persönliches auspacken? Nicht dass das nicht auch irgendwie persönlich gewesen wäre, aber es war nichts was wirklich über die beiden Mädchen an sich ging. Deswegen versuchte das Yamamoto Mädchen nun ein wenig Interesse zu zeigen. „Sag mal, so als Kunoichi. Auf was genau spezialisierst du dich?“ Sollte sie noch einen Schritt weiter gehen? „Vielleicht haben wir ja etwas… was wir mal gemeinsam trainieren könnten.“ Vielleicht, möglicherweise oder so. Nichts genaues, keine Aufforderung. Nur ein ungewöhnlich schüchterner Versuch freundlich zu sein. Wo kam diese Seite der Yamamoto eigentlich auf einmal her?
 

Fukazawa Akio

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Was sie gemeinsam hatten? Wahrscheinlich nicht ihre Spezialisierung, dafür aber etwas anderes. "Wenn du deinen Riesenfächer nicht dazu benutzt, um Wasser Wellen schlagen zu lassen, dann schätze ich, dass wir die gleiche Elementaffinität besitzen, auch wenn ich mich nicht auf Ninjutsus spezialisiert habe." Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie Tora erzählen sollte, was sie wirklich konnte, denn eigentlich war Genjutsu eine sehr subtile Angelegenheit, die man ungerne erzählen sollte. Aber ganz ehrlich, sie hatte Ninjutsus gerade ausgeschlossen und dass sie keine Taijutsuka war, schien eher offensichtlich, so fragil, wie ihr Körper wirkte. "Ich habe mich folglich auf Genjutsus spezialisiert." Um die Ikari in einem Genjutsu zu fangen, musste man schon wirklich, wirklich gut sein und ihr eine wirklich, wirklich starke Illusion auf den Hals hetzen. Dass ihr stärkstes Jutsu bisher zu allem Überfluss auch noch ein Soundgenjutsu war, verschwieg sie allerdings, gerade, da Soundgenjutsus sich nicht gerade gut gegen Fuutonangriffe machen. Außerdem musste sie der Yamamoto nicht ihr ganzes Können offenbaren, noch nicht. Die Idee, nach dem Chuuninexamen mit der Yamamoto zu trainieren hatte aber etwas, an und für sich. Erstens trainierte sie sehr selten mit Mitgenin oder anderen Ninja, mal von ihrem Bruder abgesehen, der nie auch nur halbwegs ernst machte, zweitens würde das sicherlich sowohl lehrreich, als auch interessant werden. Allerdings erst nach dem Examen, versteht sich, da das auch schon bald vor der Tür stand.
"Wir könnten nach dem Examen mal miteinander trainieren, wenn du möchtest. Vorher fürchte ich, dass wir keine Zeit mehr finden werden.", seltsamerweise bereute sie diese Einladung weitaus weniger, als noch jene im Park, die sie rückblickend als gar nicht mehr so schlimm befand. Miteinander zu trainieren hätte sicherlich für beide Vorteile, so könnte die Ikari selbst an ihren Ninjutsufähigkeiten feilen, während sie Toras Genjutsufähigkeiten austesten könnte. Wobei... "Beherrscht du eigentlich Genjutsus?", fragte sie ganz offen, die Alternative wäre nämlich gewesen, Tora in eines zu stecken und ihr Verhalten zu analysieren. Das allerdings wäre ansatzweise asozial gewesen, hätte sie sich nicht daraus befreien können- und diese Möglichkeit bestand bei Yukiko immer.
Es erstaunte Yukiko durchaus, dass Tora so auf sie zu ging, wenn man mal bedachte, wie sich die beiden Mädchen Tage - und Stunden, wenn man es recht bedachte - gegenseitig angezickt hatten. Vielleicht wäre es weise, dies einfach zu den Akten zu legen und Tora so anzunehmen, wie sie sich momentan zeigte, denn diese Seite war die eindeutig angenehmere.
 

Inuzuka Ara

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Nun ging es also um das Können der Mädchen. Während Toras Künste recht offensichtlich waren, hatte man bei Yukiko alles bis jetzt nur erahnen können. Fest stand, dass sie definitiv keine Taijutsuka war, danach sah sie nun wirklich nicht aus. Da war Tora sicher besser im Taijutsu als dieses Mädchen. Entweder Nin- oder Genjutsu also. Irgendwie wusste die Yamamoto nicht so recht, wie sie dieses Mädchen im Kampf einschätzen sollte. Vor Taijutsuka hatte Tora eigentlich recht wenig Angst. Erstens war sie darin auch etwas vorbelastet und zweitens konnte sie mit dem Fächer nicht nur wehtun, sondern auch Leute gut auf Abstand halten. Andere Ninjutsuka waren faire und gute Gegner, die machten Tora am meisten Spaß im Kampf. Ein Problem hingegen waren Genjutsuka. Zwar hatte die Genin nicht grundlos Techniken gelernt mit denen sie Leute eindeutig auf Abstand halten konnte, doch gab es dennoch viele Genjutsu gegen die sie nichts ausrichten konnte. Gott sei Dank waren die meisten Genjutsuka Fliegengewichte und man konnte sie leicht aus dem Gleichgewicht bringen – oder nach Art von Tora direkt wegwehen. Sie war wenn es um den Kampf ging recht skrupellos und man konnte sich sicher auch vorstellen, dass es ihr wirklich scheißegal war was ihr Handeln in einem Kampf für Folgen für den Gegner hatte, so lange sie gewann. Etwas unheimlich, oder? Tora hatte auch neben dem Fächer einige Trümpfe, die sie aber eher selten ausspielte, da der Fächer allein schon für die meisten anderen Shinobi denen sie bis jetzt begegnet war, abschreckend genug war.
Nun kam was kommen musste, Yukiko erklärte was sie so drauf hatte. Gespannt hörte die Yamamoto zu. Also auch eine Fuutonkunoichi? Das war interessant. Tora hatte schon einige wenige getroffen, aber leider noch niemanden der ihren Techniken ähnlich nahe kam. In Soragakure gab es da scheinbar nicht viele. Doch dann kam etwas anderes, die Genin war nicht einmal darauf spezialisiert. Für Tora war es schon klar, aber sie erklärte auch, dass sie auf Genjutsu spezialisiert war. Interessant, also wirklich ein ernst zu nehmender Gegner. Wenig später bot das Mädchen an, dass die beiden mal zusammen trainieren könnten, wenn das Chuuninexamen vergangen war. Tora nickte und musterte danach das Mädchen. Das wäre sicher interessant. Nicht nur, weil man sich gegenseitig fertig machen konnte, sondern eher, weil sie sich auch irgendwie helfen konnten. Das Tora an so etwas dachte, war irgendwie ungewöhnlich…
Plötzlich bemerkte das Mädchen einen strengen Blick ihres großen Bruders. Das war ein eindeutiges Zeichen, welches Tora aber nur mit einem leichten und kurzen Blick in seine Richtung kommentierte. Er wollte ihr mal wieder mitteilen, dass sie vorsichtig sein sollte und nicht zu viele Schwächen zeigen sollte. Doch was sollte schon passieren? Sie wusste doch fast dasselbe von dem Mädchen… Dementsprechend reagierte sie natürlich auf die Frage des weißhaarigen Mädchens. „Nein, beherrsche ich nicht. Ist nicht unbedingt mein Ding. Wie man sich denken kann, bin ich auf Ninjutsu direkt spezialisiert und der große Fächer kommt ja auch nicht von allein. Das braucht wiederrum Taijutsufertigkeiten.“ Natürlich war sie Yukiko damit auf eine gewisse Art und Weise ausgeliefert, doch hatte sie so langsam das Gefühl, dass sie durch Yukiko nicht mehr durchschaute. Dieses Mädchen war raffiniert, ob sie Tora da voraus war, wusste sie nicht. Sie war nicht schwach, zumindest nicht schwächer als Tora selbst und eben weil diese beiden Punkte zutrafen, war es nicht falsch etwas über sich zu erzählen. Denn wenn man etwas sagte, so zog der andere nach und egal was sie voneinander hatten, der andere würde immer etwas im Ärmel haben für den Fall der Fälle. Sicher waren sich beide Mädchen dem absolut bewusst, dass alles was sie sagten gegen sie verwendet werden könnte, doch wozu? Wenn man aus einer Art Beziehung doch mehr ziehen konnte, warum sollte man es dann nicht drauf ankommen lassen? „Wie steht’s denn bei dir mit Taijutsu? Du siehst nicht unbedingt aus als könntest du Bäume ausreißen, ich sicher aber genauso wenig.“ Tora war zu neugierig um nachzugeben. Vielleicht war das der Grund für die stinkige Miene von Izaya…
 

Fukazawa Akio

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Yukiko war durchaus positiv beeindruckt von Toras Offenheit, die sie ja zuvor nicht gerade an den Tag gelegt hatte, aber auch war ihr der Gesichtsausdruck ihres Bruders nicht entgangen. Ihm schien das ja nicht gerade zu schmecken, hatte Tora es vielleicht von ihm, so misstrauisch zu sein? Und wie konnte sie ihm in diesem Falle glauben, da er ja wohl die Person war, die am wenigsten Ahnung haben konnte.
"Taijutsu?", fragte sie nach, während sie schon fast zu Lachen begann, "Hast du mich jemals auch nur rennen sehen?" Yukikos körperliche Fähigkeiten überstiegen die eines Zivilisten wirklich nur um zu vernachlässigende Nuancen, wahrscheinlich war Tora ihr in alllen Bereichen überlegen. "Eine Ente mit Brechdurchfall wäre ein fähigerer Nahkämpfer als ich." Das wiederum war übertrieben, überbrachte aber wahrscheinlich die Botschaft, dass Yukiko und Taijutsu zwei vollkommen unterschiedliche Welten waren. "Okay, das war vielleicht etwas übertrieben, aber ganz im Gegensatz zu meinem Bruder bin ich in dieser Hinsicht etwas behindert." Interessant an Toras Kampfstil fand Yukiko vor allem den Fächer, den sie ja schon kannte - allerdings hatte sie so ein Ding noch nie in Action erlebt. Sie sollte sich wirklich mal ein wenig mit Ninjutsus befassen, beschloss sie- und mit Tora hatte sie wahrscheinlich jemanden gefunden, der ihr das beibringen konnte. Vielleicht könnte sie sich erkenntlich zeigen und Tora beibringen, wie man Genjutsus wenigstens auflöste?
Das wäre also das nächste Ziel: Tora dazu zu bringen, dass sie mit ihr trainierte, es musste ja nicht einmal ein Trainingskampf sein, viel mehr ein Austausch. Ja, Austausch klang doch schon mal gut.
"Kannst du Genjutsus denn wenigsten lösen? Wenn nicht könnte ich dir das beibringen, wenn du möchtest.", damit ginge dann zwar der größte Vorteil eines Genjutsukas einem Nichtgenjutsuka gegenüber flöten, aber man musste Tora ja nicht im gleichen Satz auf die Nase binden, dass sie Yukikos Illusionen trotzdem nicht würde brechen können, wenn sie ernst machte. Das Leben war schon hart, aber dennoch sollte Tora das lernen. Schon allein, weil es weitaus sicherer war, nichts war so gefährlich wie in einer Illusion zu stecken und sie nicht brechen zu können. Und das wollte die Ikari ihrer neuen Freundin nicht wünschen, ganz im Gegenteil. "Im Gegenzug könntest du mit mir ja einen Taijutsu-, Ninjutsucrashkurs geben oder so - durch mein eher sehr intensives Genjutsutraining scheine ich die beiden anderen Disziplinen eher vernachlässigt zu haben." Nach dem Examen, selbstverständlich. Wenn sie beide Zeit hatten. Vielleicht würden sie ja sogar zusammen auf eine Mission geschickt werden, irgendwann, man wusste es nicht.
 

Inuzuka Ara

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Tora waren die merkwürdigen Blicke ihres Bruders grade ziemlich egal. Egal was er ihr damit sagen wollte, es interessierte sie grade überhaupt nicht. Das Ganze lief grad so gut und wohl grade deswegen verstand sie nicht wirklich was er ihr damit sagen wollte. Eigentlich schien doch alles immer besser zu werden, wieso verunsicherte er sie dann so mit seinen Blicken? Ob er sie vielleicht nur ärgern wollte? Ach, sie wusste es einfach nicht, also beschloss sie das Ganze weiter zu ignorieren und sich auf ihren, oder eher ursprünglich seinen, Gast zu konzentrieren.
Eine Ente mit Brechdurchfall also? Das arme Tier… Aber Tora musste gestehen so gut war sie im Taijutsu ja auch nicht, auch wenn sie mit einer Ente mit Brechdurchfall, wenn nicht sogar mit Straßenkindern mithalten konnte. Also hatte sie ihr da doch etwas voraus, na immerhin. Wieder kamen sie auf das leidvolle Thema Genjutsu. Es verfolgte Tora nun wirklich immer wieder oder? „Hm… Genjutsu sind für mich gar nichts. Um ehrlich zu sein, bin ich zwar schon eine Weile Genin, doch hab ich mich bis jetzt eher darauf konzentriert, dass was ich kann auszubauen. Genjutsu gehört eben nicht dazu, deswegen nein, ich kann nicht mal die einfachsten Jutsu lösen, wenn ich nicht wild um mich schlagen kann.“ Während sie dies sagte, lächelte sie etwas im Gedanken daran, wie sie wild mit den Armen ruderte um sich zu wehren. Danach räumte die Ikari ein, dass sie Tora doch vielleicht beim Genjutsu helfen könnte, wenn sie ihr im Gegenzug etwas in Nin- und Taijutsu zeigte. Tora nickte zustimmend und erklärte: „Im Taijutsu brauch ich selbst noch etwas mehr Übung, aber Kleinigkeiten könnte ich dir zeigen. Was Ninjutsu angeht, bin ich da schon besser. Da wir dasselbe Element haben, könnte ich dir da einiges zeigen, wenn du willst.“ Plötzlich ruckelte es am Tisch. Was war los? Toras kleiner Bruder war aufgestanden. Wo wollte der denn jetzt hin? Ihr Blick wanderte zur Uhr um zu schauen wie spät es war. Tatsächlich, es war schon Zeit für den Jungen sich bettfertig zu machen. Sie hatte ihr Zeitgefühl in den letzten Stunden irgendwie verloren, wohl wegen der vielen besonderen und seltenen Ereignissen. Kida blieb vor Yukiko stehen und verbeugte sich. „Danke für den Besuch! Das war echt cool!“, erklärte er schnell und rannte dann hastig aus dem Zimmer. Als er mit Yukiko sprach, war er rot geworden. War er etwa verlegen wegen dem älteren Mädchen? Irgendwie niedlich, naja, Gott sei Dank hatte Tora dieses Niedlichkeitsempfinden bei ihrem Bruder nicht. Sie würde ihm ohnehin noch später eine gute Nacht wünschen, da könnte sie ja noch mal nachhaken. Auch Izaya rappelte sich dann langsam auf und lief in Richtung der weißhaarigen Kunoichi. Eine kurze Verbeugung folgte, ehe er erklärte: „Danke für deinen Besuch Ikari-san. Ich hoffe man sieht sich noch mal wieder.“ Er lächelte sogar dabei. Scheinbar war die Abwechslung im monotonen Alltag auch für die beiden Jungen sehr gelegen gekommen. „Ich ziehe mich dann auch mal zurück und helfe Kida, macht’s gut.“ Mit einem Winken verließ er das Zimmer. Nun saßen sich Tora und Yukiko ruhig gegenüber in der Küche der Familie. Merkwürdig irgendwie, denn so etwas hatte Tora nie zuvor erlebt. Es war schon relativ spät und dunkel draußen. Ob Yukiko nun auch nach Hause wollte? Egal was sie wollte, Tora war es recht. Wenn sie blieb, wäre dies natürlich interessant, aber auch wenn sie ging, gab es ja noch ein Morgen. Sicher wäre das nicht das letzte Mal, dass sie sich sehen. Oh richtig! Tora wühlte in ihrer Rocktasche ein kleines orangefarbenes Handy hervor und klappte es auf. „Ehm… Wegen dem Training. Ich gebe dir meine Nummer, damit du dich melden kannst, okay?“ Legte das Handy geöffnet auf den Tisch und schob es der Ikari entgegen. Mal sehen wie sie darauf nun reagierte… War das ein richtiger Schritt?
 

Fukazawa Akio

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Yukiko nickte bei so ziemlich allem was Tora sagte, da es alles logisch klang und ihr durchweg alles zusagte. Dieses Mädchen war sicherlich eine Bereicherung, vor allem was ihre so bisher vernachlässigte Vielfalt angehen würde. So gesehen konnte Yukiko Gegner zwar ziemlich in die Irre führen oder sie an einem Ort halten, aber so wirklich tödlich waren Illusionen dummerweise nicht. Kombiniert mit einem schwachen Körper und null Taijutsubegabung ergab das ein fieses aber eigentlich nicht sonderlich gefährliches Ergebnis, einen Fakt, den sie dringen ausbügeln musste. "Mmh, bin dafür.", bestätigte sie kurz bevor Toras Geschwister den Raum verließen, der eine knatschrot, der andere fast ungesund blass. Leicht verwirrt sah sie aus dem Fenster und bemerkte zu ihrem Überraschen, dass es tatsächlich spät geworden war, sie sollte demnächst mal nach Hause, bevor sich noch jemand Sorgen machte. Der Himmel hatte sich bereits vor einer knappen Stunde gerötet und es kam sehr selten vor, dass sie erst so spät auftauchte. Zwar würde sich schon niemand in die Hosen machen, aber trotzdem sollte sie sich beeilen. Da kam es ihr Recht, dass sich gerade sowieso alle entfernten.
Als Tora das aufgeklappte Handy vor sie legte, starrte sie einen kurzen Augenblick darauf, ohne wirklich zu registrieren, was sie nun tun sollte. Ah ja, klar, die Nummer. Yukiko selbst besaß kein Handy, einfach weil sie nicht das Gefühl hatte, es zu brauchen, aber Zuhause hatten sie eines. Rasch blickte die Ikari auf den Display und sah sich einer Nummer mit erstaunlich vielen Sechsen hintereinander gegenüber, die aufgrund dieser doch relativ markanten Einschübe recht einfach zu behalten sein würde. "Klar, ich ruf dich dann an." Nach dem Examen, wenn wieder ein bisschen Luft war und sie sich keine Gedanken mehr darum machen musste, wie sie am besten ein vollkommen überforderndes Examen überstehen konnte. Nachdem sie sich die Nummer eingeprägt hatte, stand sie auf und streckte Tora die Hand entgegen. "Dann bis zum Training, wenn wir uns nicht zufälligerweise vorher wieder über den Weg laufen. Vielen Dank für den netten Abend, hat echt Spaß gemacht." Das Lächeln, das sich auf ihre Lippen gelegt hatte, war übrigens vollkommen ernst gemeint, man konnte sich offensichtlich doch mit der Yamamoto beschäftigen, ohne in Streit auszubrechen.
 
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Wieso.
Ein kurzes Wort, auf das in den meisten Fällen eine lange Antwort folgt. Man versucht den Sinn der Sache, die man gerade angefangen hat zu erklären und somit eben diese für andere Leute verständlich zu machen. Aus ganz unterschiedlichen Gründen beantwortet man diese Frage. Manche versuchen sich zu rechtfertigen, weil sie sich ihrer Entscheidung selbst nicht sicher sind, andere wollen mit einer ausschweifenden Erläuterung eines lächerlich kurzen Wortes davon ablenken, dass sie keine Ahnung haben, wieso sie nun genau das tun, was sie tun! Bei der Frage, welche dieser Möglichkeiten auf Teysaru zutraf, so würde man ohne großes Zögern auf die Zweite verweisen. Der Junge fragte sich ernsthaft, was in ihn gefahren war, dass er diesen Schritt tat. Eigentlich hatte doch das Schicksal schon seit seinem Erwachen an diesem Tag fleißig versucht, ihm Steine in den Weg zu legen. Kurz nachdem er aufgestanden war, hatte seine Mutter ihn schon beim Kragen gepackt und in die Backstube geschleift, wo er den Vormittag damit verbrachte, Brötchen zu backen. An sich mochte er diese Tätigkeit ja, weil sie ungemein entspannend war, doch hatte sie ihn um sein allmorgendliches Training gebracht und das war für Teysaru, der seine Aktivität deshalb nicht loswerden konnte, nicht gerade zuträglich. Bis zum Mittagessen war er ein unbeschreibliches Nervenbündel gewesen, weswegen er sich entschieden hatte, nach draußen zu gehen. Und was war passiert? Es hatte natürlich prompt angefangen zu schiffen, als stünde Soragakure die Apokalypse bevor. Ihn hielt so ein bisschen viel Wasser natürlich nicht auf, doch bevor er aufbrechen konnte, musste er natürlich erst eine halbe Stunde mit seiner Mutter darüber diskutieren, warum er sich mit Sicherheit KEINE Lungenentzündung holte. Verzweifelt, wie er war, hatte er irgendwann ins Blaue hinein gesagt, dass er ein Mädchen besuchen wollte. Daraufhin konnte Yotuishe Ai ihren kleinen Engel gar nicht schnell genug aus dem Haus haben. So flink, dass er hätte schwören können, dass seine Mutter ein Shinobi war, hatte sie ihn in eine Kombination aus weißem Hemd, roter Krawatte und grauem Pullunder gesteckt und im Rekordtempo ein Päckchen mit Leckereien geschnürt, während ihr Sohn noch dabei war, sich die Ärmel hochzukrempeln. Verdutzt hatte er also das Fresspaket entgegengenommen, von dem er die Hälfte ohnehin selbst gebacken hatte, und wurde mit nachgeworfener Jacke und einem mütterlichen Bussi auf die Wange nach draußen in den Wolkenbruch gestoßen.
Im Grunde genommen hätte Teysaru natürlich einfach trainieren gehen, sich das Paket alleine einverleiben und dann nach Hause gehen können, doch (lag es an seinen Nerven oder an der Tatsache, dass er zu aktiv war?) kurz nachdem er, die Jacke um das Päckchen gewickelt, damit es nicht nass wurde, einige Schritte zurückgelegt hatte, in denen er bereits bis auf die unterste Schicht Kleidung eingeweicht wurde, griff er aus Zufall in seine Hosentasche und förderte verdutzt den kleinen Kristall zu Tage, den ein schüchternes, liebenswertes Mädchen ihn geschenkt hatte. Er blieb unter einer Ladenüberdachung stehen, lauschte den trommelnden Regentröpfchen darauf und ließ seine Gedanken rattern wie eine Nähmaschine, während er verträumt die filigrane Blume betrachtete. Wenn ich schon gesagt habe, dass ich ein Mädchen besuche...wieso sollte ich es nicht einfach riskieren? Wenn sie keine Zeit hat oder mich nicht sehen will, kann sie mich ja rauswerfen. Vielleicht ist sie auch gar nicht da...
So entschlossen wie jemand sein konnte, der sich gerade entschieden hatte zum ersten Mal seiner größten Furcht privat entgegenzutreten, machte er einen Schritt aus dem schützenden Vordach hinaus und schlenderte das Geschäftsviertel von Soragakure entlang. Nun...wo wohnte Tora denn eigentlich? Ja, richtig: Der Genin wollte Yamamoto Tora besuchen! Vielleicht wäre es ja ein Zeichen von gutem Ton gewesen, wenn er sich irgendwie vorher angekündigt hätte, doch sie würde sicher verstehen, dass es eine sehr spontane Entscheidung gewesen war...oder? Oder?! Zunächst einmal musste er sie natürlich finden. Dies gestaltete sich leichter als gedacht, denn kaum, dass er einige Meter zurückgelegt hatte und noch nässer wurde als er ohnehin schon war (wieso hatte seine Mutter nicht auch mit einem Regenschirm geworfen?!) prangte vor ihm ein Schild auf wie das Himmelstor ins Paradies - oder in die Hölle, je nachdem. Auf einer riesigen Leuchtreklametafel stand ihr Nachname! Yamamoto! Perfekt! Also einfach die Ladentür aufmachen, nachfragen und sie besuchen. Und los...

...Teysarus Beine bewegten sich nicht. Er war festgefroren, während sein Herz einen Marathon lief und Soragakure dreimal umrundete, bevor er einmal tief Luft geholt hatte. Was, wenn sie ihn überhaupt nicht sehen wollte? Was bildete er sich denn ein, tropfend, mit bibbernder Unterlippe und völlig unangemeldet vor ihr zu erscheinen? Er sah schon vor seinem geistigen Auge die Szene vor sich.
Tora, in seiner Fantasie mit einem sehr großen Kopf ausgestattet, der wütend auf ihrem dünnen Körper herumwankte und er, in Gestalt eines hässlichen, nassen Zwerges. Er sah sie einen Finger ausstrecken und auf ihn zeigen. Diabolisch lachte sie ihn aus und knallte die Tür direkt vor seiner Nase zu. Aber dann vermischte sich dieses Lachen mit dem Kichern hinter dem Schal und wurde davon augenblicklich verdrängt. Er, nass und mit einem entschuldigendem Lächeln, der sie fragte, ob er sich bei ihr aufwärmen konnte. Sie, die den Schal leicht hob und leise gluckste, sanft rot werdend über die Aussicht, dass er seine Kleidung zum Trocknen aus...
WAS ZUR HÖLLE DENKST DU EIGENTLICH?!
Um der Vorstellung, die so peinlich war, dass man sie ihm sicher ansah, zu entfliehen, stieß er die Ladentür auf und fand sich sogleich in einem Lebensmittelgeschäft wieder. Er hatte überhaupt nicht darauf geachtet, was überhaupt dort angeboten wurde, so vertieft war er in seine...grässlichen...Fantasien. Nun also jemanden finden, oder? Nicht gerade selbstsicher schlich der Genin durch die Regale, dabei alles volltropfend und schniefend, weil sich seine Nase bereits verstopfte, bis er endlich eine Frau fand, die ihn freundlich begrüßte. Konnte diese Person mit Tora verwandt sein? Vermutlich hatte er sich einfach geirrt. Es gab sicher mehrere Yamamoto in dieser Stadt.... "Gomen...Ich suche Tora-san. Wohnt sie vielleicht hier?" Es stellte sich schließlich nach einem kurzen Gespräch heraus, dass er hier richtig war. Und nach einer ebenso kurzen Musterung und einer überfreundlichen Führung fand er sich plötzlich - ohne zu wissen, wie ihm geschah - vor einem großen, schlafenden Hund wieder. Den überstieg er jedoch, da der ohnehin keine Notiz von ihm zu nehmen schien, denn das Objekt seiner mehr oder weniger starken Begierde war die Tür, die nach einer kurzen Entfernung folgte. Oder eher die Klingel, die sich neben der Tür befand und ihm bedrohlicher erschien als seine Mutter mit schlechter Laune am Morgen...Es war nur noch eine winzige Bewegung, das Ausstrecken eines Fingers. Er musste einfach auf diesen Knopf drücken! Tief einatmend strich Teysaru sich die nassen Haare aus der Stirn, nahm das Päckchen, welches sicher in seine Jacke gewickelt war, fester in die Hand und betätigte die Klingel ohne nachzudenken. Er begann zwar etwa eine Sekunde nach dieser wagemutigen Aktion schon wieder in Panik auszubrechen und schaute über die Schulter, ob nicht vielleicht doch die Chance bestand, dass der Riesenhund ihn mit einem Happs verschlang, doch letzendlich war er zufrieden mit sich. Er hatte es geschafft! Er würde Tora besuchen! Und wenn sie wollte, konnte sie ihn ja immernoch rausschmeißen...
 

Inuzuka Ara

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Jeder hat so seine guten und auch seine schlechten Tage. Natürlich kennt es auch jeder, wenn man morgens aufsteht und nichts, aber auch rein gar nichts so läuft wie es soll und jeglicher Plan den Bach runter geht. Tora hatte das Glück, dass für sie heute nicht ein solcher Tag war. Sie hatte relativ lang geschlafen, denn nun wo sie einmal die Zeit dazu hatte, nutzte sie es natürlich auch. Am Morgen war ihr kleiner Bruder ins Zimmer gekommen, welcher direkt danach fragte, ob er schon Frühstück machen sollte. Tora nickte ihm nur zu und drehte sich wieder herum. Mit der Decke bis über die Nase gezogen schaute die Yamamoto aus dem Fenster zum dunklen Himmel und setzte sich ihre Kopfhörer auf um noch einen Moment lang Musik zu hören und etwas entspannter in den Tag zu starten. Während ihr großer Bruder sicher mal wieder schon unglaublich beschäftigt in seinem Zimmer war, womit auch immer man sich als Hikikomori so beschäftigte, war der kleinste Yamamoto mal wieder dabei um die Aufmerksamkeit seiner Schwester zu ringen indem er für sie etwas zu essen machte. Was der kleine Kida nicht alles dafür tat mal das noch so kleinste Lob oder ein Tätscheln des Mädchens auf seinen Kopf zu erlangen. Doch natürlich machte sie ihm das Leben nicht leicht, hatte für sie ja auch niemand gemacht. Irgendwann schaffte es Tora aber dann doch sich aus dem Bett zu raffen und anzuziehen um dann mit ihrem Bruder zu frühstücken. Ja, er bekam sogar etwas Anerkennung in Form eines leichten Tätschelns seines Kopfes. Dafür wäre er nun die nächsten Stunden sicher dankbar und würde sie in Ruhe lassen. Dass er sich wieder um den Haushalt kümmerte, war irgendwie meistens sowieso klar, aber auf andere wirkte dies sicher komisch. Nach dem Essen hatte das Mädchen sich wieder in ihr Zimmer zurückgezogen, blätterte in gelangweilt in einem Buch herum und hörte nebenbei mal wieder Musik. Nach einer Weile stellte sie jedoch die Musik ab, denn durch das laute Hallen der unglaublich kitschigen Popmusik, klangen die Geräusche von prasselnden Regentropfen. Eine Sache die Tora sehr möchte, weswegen sie ihr Fenster anklappte und aus diesem heraus die Tropfen beobachtete. Heute war wohl nichts mit rausgehen, denn es regnete unglaublich stark und schien auch nicht demnächst aufhören zu wollen. Also konnte sie wohl Training im Laufe des Tages vergessen und auch wollte sie da nicht unbedingt schon wieder was mit Yukiko machen. Also legte sich das Mädchen auf den Fußboden und starrte aus dem Fenster heraus in den Himmel um den Regen zu beobachten…
Wer hätte nicht erwartet, dass sie da nach einer Weile wieder einschlief? Doch noch während das Mädchen auf dem Fußboden herumgerollt war und geschlafen hatte, hörte sie ein Geräusch, welches sie nicht erwartet hatte. Es klingelte? Tora rollte auf den Bauch und schaute zur Tür. Wer klingelte hier um die Zeit? Müde strich sie sich die langen Haare aus dem Gesicht und seufzte. Bisher ahnte sie noch gar nichts Schlimmes…
Teysaru würde wohl im selben Moment ein lautes Trampeln, wie es nur von einem Kind hatte kommen können, hören. Eilig rannte Kida zur Tür, so wie er es immer tat, stolperte dabei aber und fiel auf die Nase. Auch das war sicher zu hören. Langsam öffnete sich die Tür und durch den kleinen Spalt schauten die großen Kinderaugen. Er musterte den großen nassen Jungen, kategorisierte ihn als nicht bedrohlich und öffnete die Tür. Dann musterte das Kind mit den großen blonden Locken Teysaru. Er war noch so klein und schmal, dass er dem Riesen sicher nur knapp bis zur Hüfte reichte. Einen Moment schaute er ihn nachdenklich an und kratzte sich dann am Kinn. Ein großer roter Fleck prangte an seiner Stirn, sicher von dem Sturz. „Ich bin Kida! Wer bist du? Oh, du bist bestimmt so alt wie Tora-nee-chan!“ Ein leises amüsiertes Kichern kam von dem Jungen. „Früher hatte Tora nie viel Besuch, aber in letzter Zeit kommen Leute her! Du bist schon der zweite!“ Er redete wieder mal viel zu viel wirres und unwichtiges Zeug, aber er war eben ein richtiger kleiner Junge, welcher jedes Fünkchen Aufmerksamkeit zu schätzen wusste. „Vorher war hier so ein Mädchen mit weißen Haaren… Die war gruselig… Du bist bestimmt netter oder? Bist du Nee-chans Freund?! Oh! Am besten ich hol sie einfach mal her!“ Egal ob Teysaru nun was gesagt hätte oder eben nicht, wahrscheinlich hätte Kida ihm nicht zugehört. Mit den Worten drehte er sich einfach rum und rannte erneut über den Flur. Wieder polterte es, weil er gefallen war… Er war doch ziemlich anders als Tora, oder? Sicher bis zu der geöffneten Haustür konnte man Kida an der Tür hämmern hören. „Nee-chan! Du hast Besuch!“
Ja… Auch Tora hörte den Krach… Sie hörte ihren Bruder mehrfach Stürzen, was nicht selten war, denn die Holzdielen am Boden standen öfter mal etwas ab, sodass man da schon mal stolpern konnte, auch wenn Tora es nicht glauben konnte, dass man so tollpatschig war wie Kida. Aber immerhin heulte er nicht so oft… Das Hämmern an ihrer Tür machte das Mädchen schon wieder aggressiv. „Jaja!“, fauchte sie und rappelte sich auf, doch da stürzte der kleine Blonde schon in ihr Zimmer. „Tora! Da steht ein grooooßer Junge vor der Tür, der will bestimmt zu dir!“ Kida gestikulierte mal wieder mit Armen und Beinen und Tora war kurz davor ihm eine Kopfnuss zu geben… Doch musste sie erst mal nachdenken! Im ersten Moment runzelte sie die Stirn und schaute Kida nachdenklich an. Ein großer Junge? Was wollte hier jemand? Und ohne sich vorher anzukündigen? Moment man… Bestimmt? „Was meinst du mit bestimmt? Hat er nichts gesagt?“ Kida lächelte breit und kratzte sich an der Wange… „Ich hab ihn nicht gefragt.“ Tora seufzte und schaute ihn an. Auf die Frage wie er aussah, erklärte der Junge, dass es ein riesiger Junge war, größer als Tora, und er hatte schwarze Haare und war klitschnass. Letzteres wunderte sie auch nicht nach dem Regen… Allerdings fiel ihr nur ein großer Junge mit schwarzen Haaren ein und sie fragte sich was er hier machen sollte. Sie brauchte noch einen Moment, denn sie wollte sich noch schnell etwas anziehen, mit dem sie nicht grade geschlafen hatte. Dann wickelte sie sich den Schaal um und schob ihren Bruder aus dem Zimmer. Wie gewohnt in weißer Bluse und kurzem Rock machte sich die Yamamoto auf zur Tür, während ihr Bruder ihr auf Schritt und Tritt folgte. „Könntest du bitte…“, begann sie zu flüstern, doch er legte nur den Kopf schief. „Zieh leine!“, zischte sie dann schon etwas genervter. Traurig zog Kida sich zurück. Sicher war er neugierig, doch Tora war das nicht wirklich so recht… Wenn sie wüsste, dass er Teysaru gefragt hatte, ob er ihr Freund wäre… Sie war froh, dass ihr großer Bruder wenigstens in seinem Zimmer geblieben war. Wie das wohl wirkte, wenn einfach ein Junge zu ihr kam. Vor allem… Was machte er denn hier? Er hatte doch nichts vorher gesagt und wieso kam er zu Tora. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit, doch sie versuchte es zu ignorieren und verschränkte die Arme vorm Bauch. An der Tür angekommen, schaute sie den klitschnassen Teysaru an. Sie wusste ja dass er nass war, aber so nass… Einen Moment starrte sie ihn einfach nur an und tat nichts. Sagte nichts, lachte nicht und zeigte auch sonst keinerlei Regung. Doch dann packte sie den Jungen plötzlich an der Krawatte und zog ihn nicht nur ein Stück herunter sondern auch direkt in die Wohnung auf die knarrenden Holzdielen. „B-Bist du verrückt?! Du wirst noch krank!“, fuhr sie ihn sofort an und ließ ihn dann kurz stehen. „Bleib wo du bist!“ Sie schloss die Tür hinter ihm, ohne ihn auch nur zu Wort kommen zu lassen und ging zu einem Schrank im Flur. Als sie dort hineinschaute, musste sie erst mal durchatmen. Hatte sie sich das eingebildet oder war er tatsächlich gewachsen? Okay, sie sah auch etwas anders aus, aber nicht wirklich größer. Wieso zur Hölle machte sie sich solche Gedanken darüber?! Sie schnappte ein Handtuch und warf es ihm entgegen, während sie wieder ein Stück zu ihm hinging. So genau hatte Tora ihn bisher gar nicht angeschaut, denn dafür war sie grade zu durcheinander und irgendwie ging das auch nicht so richtig… „Z-Zieh das lieber aus, sonst wirst du erstrecht krank.“ Oho, war sie da grade etwas leiser und sogar kleinlaut geworden? Dennoch war die Drohgebärde irgendwie noch zu erkennen. Und erst nach einem Moment wurde ihr bewusst wie das klang, auch wenn es schon automatisch peinlich auszusprechen war. Tora zog sich den Schal über die Nase und wurde rot. Hah, war das nicht fast schon Teysarus Fantasie? Nur mit etwas mehr roher Gewalt und Gemecker, aber sicher ließ sich noch über dem Schal eine leichte Röte erkennen. „Was machst du eigentlich hier?! Teysaru-kun no Baka!“, zischte sie dann noch hinterher. Oh Gott! Sie ärgerte sich grade unheimlich über sich selbst. Wieso regte dieser Typ sie so auf?! Was zur Hölle war das auch für ein merkwürdiger Auftritt hier? Gott sei Dank schienen ihre Brüder trotz ihrer Lautstärke da zu bleiben wo sie hingehörten… Wer wollte sich auch einer wütenden Tora in den Weg stellen? Teysaru musste irgendwie verrückt sein sich dem zu stellen…
 
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Während Teysaru still betete, dass aus irgendeinem Grund niemand die Tür öffnen würde, so dass er einfach stillschweigend wieder verschwinden konnte, versuchte er sich etwas Wasser aus den Ohren zu schütteln, welches von seinen Haaren in diese hineingelaufen war. Er musste ja hören, ob er ihre Gemütlage eventuell an ihren Schritten erkannte. Noch war es Zeit, sich einfach umzudrehen und zu fliehen. Seine Jacke knetend, erklangen jedoch plötzlich Schritte. Und wenn Tora nicht plötzlich zu einem Kind mutiert war, musste das eine andere, wesentlich jüngere Person sein, welche die Tür aufmachte. Oh nein! Hatte sie vielleicht schon Besuch? Wieso war er auch so vollkommen unangemeldet gekommen?! Das war für sie sicher ein Zeichen von Arroganz...Stutzend vernahm er ein weiteres Poltern, was sich anhörte, als wäre jemand gesprungen und nicht sehr ninjahaft gelandet. Mit gerunzelter Stirn erwartete er, was auch immer dort auf ihn zukam. Allerdings musste er sie direkt wieder glätten, da sich entgegen der rasanten Trippelschritte die Tür nur im Schneckentempo aufbewegte und den Blick auf ein paar Kulleraugen gewährte, die ihn von oben bis unten musterten. Irritiert legte der Genin den Kopf schief, lächelte sogar etwas. Teysaru mochte Kinder. Er hatte sich schon immer Geschwister gewünscht, aber er verstand es, dass es wohl besser war, wenn man seiner Mutter nur ein Opfer bescherte. Er wusste eigentlich gar nicht, warum er sie niedlich fand, aber irgendetwas an ihnen war so rein und absolut unbedrohlich, dass er sich in deren Gesellschaft sicher fühlte. Während er also darüber rätselte, warum sein Herz aufging, erfuhr die Tür dieselbe Tätigkeit und gab ein Kind frei, welches mehr als liebenswürdig war. Wie ein kleiner Engel stand es vor Teysaru und blickte zu ihm hoch. Bei aller Liebe...aber das war schon etwas unheimlich. Vermutlich bot er aber auch ein komisches Bild für den Kleinen, so pitschnass und riesenhaft. Immer wieder vergaß er, dass er größer war als gewöhnliche Fünfzehnjährige. Ihn störte das ja im Allgemeinen so wenig, dass er es schlichtweg ignorierte. Der mutige Versuch des Schwarzhaarigen, nach Tora zu fragen (das Kind musste wohl ein Geschwisterchen von ihr sein, denn er bezweifelte, dass sie sich solchen Besuch einlud...) wurde von dem zarten Stimmchen unterbrochen, welches in beeindruckender Geschwindigkeit Informationen herunterratterte, die den Jungen verwirrten und zugleich auch interessierten. Viel Besuch in letzter Zeit, aha. Moment. Ein Mädchen mit weißen Haaren? Wenn das Mädchen jetzt da ist...dann bringe ich mich um. Ich stürze mich von der Treppe. Nein, ich springe aus dem Fenster. Hm, ich könnte mir den Schädel...
Ihr Freund?! Aus seinen suizidalen Gedanken gerissen, klappte dem Jungen der Mund auf. Rasant breitete sich ein rosaroter Schleier um Teysarus Nase aus und wuchs und wuchs, bis er auch die Wangen erobert hatte. Zum Glück bemerkte das der plappernde Kleine überhaupt nicht und zischte direkt von dannen, wobei er offenbar den Boden noch einmal mit dem Kopf pflügte (daher also der rote Fleck...). Dies gab ihm etwas Zeit, sich zu beruhigen. Gott...wie musste das nur aussehen? Ein großer Junge, der zwar klatschnass, aber immernoch in Krawatte, Pullunder und Hemd dastand und ein kitschig verpacktes Paket in der Hand hielt, das nur mehr schlecht als recht von der Jacke verborgen wurde. Genau, gleich ging er in die Knie und hielt ihr die Kristallblume hin. Exzellent eingefädelt, Teysaru! Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis er empfangen wurde, sonst hätte er wahrscheinlich wirklich seinen Kopf bis zur Bewusstlosigkeit gegen die nächste Wand gehämmert. Wobei dieser Drang wieder begann zu wachsen, während Tora ihn einfach nur anstarrte und er versuchte, trotz seiner unheimlich nassen Erscheinung irgendwie trockener zu wirken. Natürlich war dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt, also öffnete er den Mund, um sich zu erklären, bevor sie anfangen würde zu brüllen. "Tora-san...I-uh-wah!" Er kam leider nicht weit, denn plötzlich legte das Mädchen die Entfernung zu ihm zurück und grabschte nach seiner Krawatte. Mit einer Bestimmtheit, die Teysaru augenblicklich daran erinnerte, wen er hier vor sich hatte, zerrte das Mädchen ihn hinter sich her in die Wohnung. Stolpernd folgte er ihr also, leicht gewürgt und vollkommen perplex. So direkt, so körperlich hatte er Tora noch nie erlebt. Okay, er war bei ihr schon Huckepack gewesen, aber das war doch wohl ein Unterschied, oder? Das hier musste sie ja nicht tun. Und sie musste sich gewiss nicht darüber Sorgen machen, dass er krank wurde...! Der Junge spürte schon wieder, wie er rot wurde, als sie ihn so anfuhr. Zugleich hatte er eine gewisse Panik, dass sie ihn gleich schlagen würde - am Krawittchen hatte sie ihn ja schon. Erstaunlicherweise ließ sie ihn jedoch ohne irgendeine Misshandlung los und befahl ihm, stehenzubleiben. Er gehorchte aufs Wort und rieb sich mit einem Finger die triefende Nase, während ihm die Knie schlotterten, was nicht nur kältebdingt sein mochte. Womit kam sie nun an...mit ihrem Fächer vielleicht? Sie ging zu einem Schrank. Nein, Tora bewahrte ihre Riesenwaffen sicher nicht im Flur in einen Schrank auf, wenn Kinder im Haus waren. Er war einfach zu paranoid...
Und wusch. Ein Handtuch nahm ihm die Sicht, weil er vor Furcht zu steif war, um einen Arm zu heben. Wie peinlich! Na ja, eigentlich war die Stelle ganz günstig. Sie näherte sich wieder, während er sein Päckchen auf den Boden stellte und begann seine Haare zu rubbeln. Zwischen dem immer nässer werdenden Stoff des Handtuchs erspähte er, wie sie ihn ansah. Ja, ein wenig anders sah sie schon aus, aber so hübsch und bedrohlich wie eh und jeh. Ihre nächsten Worte verstand er kaum, mit den Rubbelgeräuschen und den bewässerten Ohren, so leise waren sie, doch er glaubte richtig gehört zu haben, dass sie ihn dazu aufforderte, seine pitschnasse Kleidung abzulegen. Gleichzeitig mit ihrem Schal zerrte sich Teysaru das Handtuch vors Gesicht - die beiden erröteten synchron, als sie im selbem Moment realisierten, wie man ihre Worte verstehen konnte. Verzweifelt rang der Junge um Fassung, war irgendwo zwischen einem Lachanfall und einem hilflos-verängstigtem Weinkrampf und ließ dabei die Beschimpfung des Mädchens über sich ergehen. Im Moment konnte ihn ohnehin nichts mehr ängstigen als die Aufforderung, sich zu entkleiden. Ich sterbe...
Okay, eigentlich war es ja nur halb so schlimm, oder? Natürlich würde er die Hose anlassen. Obenrum ausziehen machte er doch ständig vorm Training, zu anderen Gelegenheiten...genau. Da war nichts dabei. Er musste es einfach Toras herrischem Wesen zuordnen, dass sie ihn befohlen hatte sich auszuziehen. Er tropfte nur alles voll. Das war verdammt logisch...Ich sterbe immernoch. "Ich...", begann er tapfer, während er auch das Handtuch zu seinem Stapel auf den Boden legte und sich aus dem Pullunder schälte. Vielleicht konnte er die Peinlichkeit des Ausziehens ja einfach überspielen, indem er sprach? "...na ja. Ich weiß auch nicht, warum ich gekommen bin, tut mir Leid. Ich habe meiner Mutter gesagt, ich gehe weg und irgendwie...keine Ahnung..." Während er das also sagte, ohne auf ihren Blick zu achten, bewegte sich der vollgesogene Stoff des Pullunders über den Kopf des Jungen und schob einen Zipfel des Hemdes aus seiner Hose hoch. Das machte jedoch nichts, denn er zog direkt den zweiten auch aus der Jeans und schmiss seine Krawatte auf den Haufen, ehe er die nassen, klebrigen Ärmel wieder aufrollte und die Knöpfe seines Hemdes aufprimpfelte, was reichlich schwierig war, weil er so nervös war. Damit Tora nicht die ganze Breitseite abbekam, drehte er sich etwas zur Seite, wobei er sich auch aus diesem Kleidungsstück schälte. Verlegen wandte er sich wieder um, das Teil zusammenknüllend und auf den Stapel werfend. Ein Mundwinkel zuckte, wie um etwas zu sagen, doch leider hatte er keine Ahnung, was man in so einer Situation von sich gab. Es war ja nicht so, dass er sich unbedingt wegen seines Äußeren schämte. Teysaru war muskulös und sehnig, das sah man ziemlich eindeutig an den ausgebildeten Muskelpartien, die er hier zur Schau stellte. Aber einfach so vor einem Mädchen...Er begann schon wieder rot anzulaufen, er spürte es! Schnell! Er musste sofort etwas sagen, um alles zu entschärfen!
...
"Öhm."

 

Inuzuka Ara

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Warum eigentlich? Wieso regte die Yamamoto sich eigentlich über sich selbst auf? Es war doch sowieso seine Schuld, dass er hier einfach unangemeldet auftauchte, klitschnass und ohne einen Grund dafür zu haben. Weshalb also regte sich das Mädchen so über ihre Art damit umzugehen auf. Er hatte sie nur überrascht, das musste es sein. Mit diesen Gedanken konnte die Yamamoto sich einigermaßen wieder selbst beruhigen, auch wenn sein Auftritt noch immer nicht so ganz an ihr vorbei gezogen war. Als sie ihn erneut anschaute, fiel ihr wieder noch deutlicher auf, dass er eindeutig gewachsen war. Ein ganzes Stück sogar, denn er überragte Tora nun um eine Menge. Das war recht selten, denn sie war ja schon relativ groß, aber irgendwie auch gut so, oder? Sie hatte im Übrigen bisher nicht einmal daran gedacht ihn zu schlagen und es kam ihr auch wohl erst mal nicht in den Sinn, da sie, egal wie sehr sie sich einredete, dass sie ruhig war, nach wie vor aufgeregt war. Was sie wirklich wieder mehr oder weniger etwas beruhigte, war das Handtuch auf Teysarus Kopf. Scheinbar hatte er sich sonst nicht wirklich verändert und es wirkte irgendwie richtig typisch auf sie. Tora sah im Augenwinkel wie sich der Spalt der Tür ihres kleinen Bruders öffnete, doch sobald sie dorthin blickte, schloss sie sich wieder. Besser so für ihn… Dass sie sich eben noch so geschämt hatte, war schon wieder fast verdrängt, auch wenn sie etwas schlucken musste, als ihr klar wurde, dass nach dem Abtrocknen des Kopfes noch etwas anderes folgte. Nunja… Immerhin war Tora ja auch nur ein ganz normales Mädchen und außer ihren Brüdern hatte sie wohl noch niemanden aufgefordert sich auszuziehen und selbst bei dem größeren der beiden war das irgendwie unangenehm. Nachdem er das Handtuch abgelegt hatte, schnappte Tora es sofort und hang es auf die Heizung. Einfach auf dem Boden liegen lassen, konnte sie es ja nicht. Wenn ihr Bruder das sehen würde, gäbe es Ärger. Außerdem musste sie dann nicht genau hinstarren, wenn Teysaru sich auszog. Sie hatte schon Jun im Henge gesehen, wieso schreckte Teysaru oben ohne sie dann so ab?! Hoffentlich kam er nicht auf die Idee seine Hose auszuziehen… Das hatte sie gar nicht bedacht! Es war doch ganz logisch, dass man nicht vor einem Mädchen komplett blank zog, oder? Oder?! Nachdem Tora das Handtuch weggetan hatte, wartete sie einfach stumm auf seine Kleidung, welche sie daneben hängen würde. Immerhin konnte sie ihn ja nicht nackig wieder nach Hause gehen lassen… Sie schluckte und verschränkte die Arme wieder vorm Bauch. Irgendwie war ihr das nicht geheuer, denn sie konnte es nicht ab, wenn sie mit einer Situation nicht umzugehen wusste. Das wiedersprach jeglichem Perfektionismus… und eigentlich hatte sie schon mehr als genug Schwäche gezeigt. Das machte sie schon wieder aggressiv. Nicht unbedingt richtete sich diese Aggression gegenüber Teysaru, aber wenn sie wütend wurde, traf es ganz sicher ihn. War ja sonst keiner weiter da… Als er zu sprechen begann, zog Tora ihren Schal wieder hoch, da er beim Laufen immer herunterrutschte. Seine Antwort verwirrte das Mädchen umso mehr… Er wusste nicht warum er gekommen war? Sie war sich ja eigentlich immer sicher gewesen, dass er nur ungeschickt und nicht dämlich war… Vielleicht auch etwas unbeholfen… Das musste es sein. Aber das erklärte immer noch nicht wieso er zu ihr gekommen war. Eigentlich schien er doch immer so als hätte er irgendwie Angst vor ihr. Tora konnte sich kaum vorstellen, dass er sonst niemanden hatte, den er Tora vorziehen würde. Niemand mochte sie, außer vielleicht Yukiko, aber die war genauso merkwürdig wie sie selbst. Wenn sie daran dachte, wie sie ihn ausgelacht hatte, bekam sie fast wieder ein schlechtes Gewissen… Gewissen? Seit wann hatte sie denn sowas?! Als ihr allerdings auffiel, dass er seine Mutter erwähnt hatte, stutzte sie. Es war nicht selten, dass man mit seiner Familie nicht auskam. Grade Tora ging es ja so, dass sie sich nur mit ihrer Mutter stritt. Vielleicht wollte er einfach abhauen und wusste nicht wohin… Und sie hatte ihn so angezickt. Noch mehr schlechtes Gewissen! Tora schnappte sich ein Kleidungsstück nach dem anderen, während sie noch darüber nachdachte, warum seine Aussage so komisch war. Als er das Hemd auszog, musste sie allerdings komplett wegschauen. Sie bereute ihm gesagt zu haben, dass er sich ausziehen sollte. Und auch das Kida ihn einfach reingelassen hatte, war grade nicht unbedingt dass was sie als lobenswert ankreiden würde. Hinschauen ließ sich aber nicht die ganze Zeit vermeiden… Irgendwie war das klar oder? Was wäre wohl wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre? Sie hätte sich in Grund und Boden geschämt… Mal ganz davon abgesehen, dass Teysaru nicht mehr leben würde, wenn er sie dazu aufgefordert hätte sich auszuziehen. Vielleicht sollte sie aufhören so verklemmt zu sein, denn das machte die Situation für beide nicht viel angenehmer. Außerdem konnte sie nicht einfach die ganze Zeit an ihm vorbei schauen. Also, ein kurzer Blick. Ganz, ganz kurz… Oder eben auch nicht. Tora starrte, ja wirklich starrte ihn an. Fehlte eigentlich nur noch dass sie sabberte. Und wäre ihr dies in dem Moment bewusst gewesen, hätte sie Teysaru sicher geschlagen. Natürlich sah er nicht schlecht aus, das hatte sie auch nicht erwartet, aber dennoch war es merkwürdig das zu sehen. Sehr, sehr merkwürdig… Sie starrte ihn sicher einige Sekunden so an, bis ihr auffiel was sie tat, und das genau daran, dass sein Gesicht rot wurde. Sofort wurde ihr Kopf knallrot. Etwas das man von ihr wohl nie erwarten würde. Gott sei Dank konnte man Herzrasen niemandem ansehen. Schon wieder hasste das Mädchen sich dafür, dass sie so viel Schwäche zeigte. Das war nicht geplant. Warum tat sie das? Das war alles seine Schuld! Sie würde ihm nicht zutrauen, dass es seine Absicht war, denn so wie er aussah, konnte er sich sicher auch besseres vorstellen, aber trotzdem war das alles seine Schuld! Sofort lief Tora eilig los und nahm ihm das Hemd ab, welches er abgelegt hatte um es aufzuhängen. Unzählige nicht jugendfreie Worte kamen ihr in den Sinn, die sie ihm grade zu gern an den Kopf werfen wollte, doch sie war verstummt. Das wäre im Übrigen auch schon fast einen Preis wert, oder? Als dies erledigt war, blickte sie ihn wieder an und sah, dass er um Worte rang. Öhm war also alles was raus kam. Tora lief wieder hastig auf ihn zu und packte ihn recht grob am Handgelenk. Nicht dass sie kräftig genug wäre um ihm wehzutun, aber die feine Art war das nicht. Ihre Hand zitterte allerdings, wofür sie am liebsten reingebissen hätte. „Komm mit.“, begann sie recht leise und monoton. „Mein großer Bruder muss nicht unbedingt auch noch merken dass du hier bist.“ Dann lief sie hastig los und führte den Jungen zu einer Tür hinter der sich ihr Zimmer verbarg…
Wenige Sekunden nachdem sie die Tür geöffnet und den Jungen hinter sich rein gezogen hatte, schloss sie die Tür hinter sich und bereute auch schon ihn hier reingelassen zu haben… Ihr Zimmer war nicht unbedingt schön, der Rest der Wohnung ja auch nicht, weil hier ewig nicht renoviert wurde. Es war recht klein, aber unaufgeräumt. Das Bett war nicht mal gemacht und die unzähligen Bücher lagen nicht nur im Regal, sondern auch auf dem Boden. In der Mitte war ein kleiner sehr niedriger Tisch, an dem keine Stühle, sondern Kissen waren auf die man sich setzte. In der Ecke in einem anderen Schrank lagen eine Menge CD’s, Kopfhörer und auch eine richtige kleine Anlage. Tora hatte nicht viel in ihrem Zimmer, was daran lieg, dass ihre Familie nicht so viel Geld hatte, aber sie war durchaus zufrieden. Wofür sie sich schämte, war nicht das Zimmer an sich, sondern wie es eben aussah. So als wäre Tora grade aus dem Bett gekommen… Teysaru hatte sie ja auch geweckt. Oh, im Übrigen stand einer Ecke auch der riesige pechschwarze Fächer. Hoffentlich sagte Teysaru nichts Falsches. Tora setzte sich im Schneidersitz an den Tisch, stemmte den Ellenbogen auf diesen und stützte ihr Kinn auf die Handfläche. „Setz dich schon.“, sagte sie recht knapp und gefasst, auch wenn in ihrem Gesicht noch nicht alle Röte vergangen war. Sie hatte es allerdings einfach schon vergessen und versteckte es deshalb nicht. Dann begann sie schon wieder zu sprechen, da ihr die Stille noch viel unangenehmer war… „Jetzt mal ehrlich… Was möchtest du hier? I-Ich meine… Ich verstehe, wenn du weg wolltest, aber warum grade hier her?“ Es wunderte sie im Übrigen nicht, dass er es gefunden hatte, denn ihr Name stand ja groß und leuchtend an der Tür draußen dran! „N-Nicht dass ich es so schlimm finde, aber… es wundert mich schon.“ Verlegen starrte sie an Teysaru vorbei eine Wand an. Oh man, sie wurde immer weicher, irgendwann würde sie sicher austicken…
 
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Teysaru starb vorerst doch nicht, was ihn selbst maßlos überraschte. Urteilte man nach seiner mentalen Verfassung, so befand er sich gerade in großer Lebensgefahr, vor Scham tot umzufallen. War schon einmal jemand gestorben, weil er die Peinlichkeit nicht mehr ertrug? Nun, vielleicht würde sein hämmerndes Herz ja einfach aufhören zu schlagen, wenn er sich darauf konzentrierte? Es lieferte sich ja bereits einen epischen Boxkampf mit seinem Adamsapfel. Seine Arme baumelten nutzlos wie eh und jeh an seiner Seite hinab, weil er sie nicht verschränkten wollte. Einerseits hätte er so zwar seine Brust verdeckt, aber es war wohl auch nicht das Wahre, seine Oberarmmuskeln anzuspannen, oder? Er war so nervös, dass er sich selbst so sehr quetschen würde, dass er sich auch gleich in Bodybuildingposen werfen konnte. Wenigstens war er nicht der Einzige, dem die Situation ziemlich unangenehm war. Tora hatte schon die ganze Zeit vehement jeden Sichtkontakt mit ihm vermieden. Schämte sie sich, oder war sie so wütend auf ihn, dass sie ihn nicht mehr ansehen wollte? Teysaru fühlte sich im Moment jedenfalls sehr mies, weil er sie mit seinem Problem belästigte. Sie musste sicher denken, er würde sich aufdrängen. Aber genau das hatte er doch auch, oder? Erst kam er ohne Ankündigung an, dann zog er sich aus und jetzt durfte sie Hausmädchen für ihn spielen. Der Genin war sich wirklich nicht zu schade, seine Kleidung selbst aufzuhängen, aber sie war viel zu schnell für ihn gewesen. Gerade hängte sie eines davon auf, als er sie kurz anschaute, um zu rätseln, wie hoch die Gefahr für sein Leben war. Wenn er irgendein Anzeichen dafür fand, dass sie sich gleich umdrehen und ihn schlagen wollte, konnte er immerhin ausweichen. Wobei sie ihn ja nicht ernsthaft verletzen konnte - oder doch? Panik. Teysaru atmete tief ein - und verschluckte sich fürchterlich an der Luft. Tora hatte sich wirklich umgedreht, doch nicht um ihn auf die Matte zu schicken. Aus irgendeinem Grund starrte sie ihn mit großen Augen an. Er hustete und prustete und wurde kirschrot, wiedereinmal synchron mit dem Mädchen. Das war nicht Tora. Tora wurde nicht rot. Tora war...war es doch Tora?
Um der beinahe greifbaren Scham zu entgehen, hängte sie gleich darauf sein Hemd auf, während Teysaru den Blick abwandte und ein Stoßgebet gen Himmel schickte, dass ihn bitte sofort der Blitz treffen möge. Was ihn erwischte war ihre Hand an seinem Handgelenk. Nicht unbedingt sanft, aber das erwartete er auch überhaupt nicht. Eigentlich wusste er überhaupt gar nichts mehr! Wieso berührte Tora ihn?! Er spürte, wie ihre Hand zitterte und hätte am liebsten seine so gedreht, dass er sie festhalten konnte. Die Genin zittern zu fühlen war beinahe so schlimm, als hätte sie ihn geschlagen. Alles nur wegen ihm. Er zerstörte schon wieder ihre Perfektion...moment mal. Großer Bruder? Teysaru riss die Augen auf und löste seine Starre sofort. Plötzlich konnte er es gar nicht eilig genug haben ihr zu folgen! Wie sähe das denn aus? Er stand halbnackt vor seiner kleinen Schwester, die mit ihm mehr oder weniger Händchen hielt. So fest wie Tora anzog wäre er beinahe gestolpert als er sein Päckchen vom Boden aufhob, doch er fing sich wieder, berührte nur kurz die Flurwand mit den Fingerspitzen, damit er nicht von hinten gegen sie krachte. Genau, Tey. Wirf dich auf sie drauf. Wie dumm kann man sein?...
Offenbar hatte Tora ihr Ziel erreicht, denn sie zerrte ihn hinter sich in ein Zimmer und schloss beinahe panisch die Tür. Die Yamamoto und Panik? Niemals! Der Junge achtete weniger darauf, wie das Zimmer aussah, als vielmehr darauf, dass es wohl ihr Schlafzimmer war. Oh Gott...warum war seine Oberbekleidung soweit weg? Die Unordnung oder die nicht sehr teure Einrichtung scherten ihn nicht - okay, das leichte Chaos weckte in ihm den Putzfimmel, aber der ließ sich unterdrücken. Eigentlich war es doch ganz gemütlich. Teysaru nickte zu sich selbst, um sich zu kräftigen, wich dabei mit dem Blick absichtlich dem Fächer aus. Ein ganz normales Schlafzimmer. Er hatte gar nicht viel Zeit den Raum nun genauer unter die Lupe zu nehmen (warum auch?), denn Tora forderte ihn direkt auf, sich zu setzen. Beinahe augenblicklich kam er der Bitte nach, ohne darüber nachzudenken, dass er damit sicher irgendwie an ein Hündchen erinnerte. Egal. Der weitaus größere Nachteil davon, dass er sich gegenüber von ihr hingesetzt hatte war wohl, dass er größer war als sie und somit ihrem auf die Hände gestütztem Gesicht direkt den Oberkörper präsentierte. Kurz war er versucht, sich so hinzusetzen wie sie, aber wie würde DAS denn wirken? Stille. Gegenseitiges Schweigen. Unheimlich peinlicher Moment. Teysaru nutzte ihn, um sein Päckchen zwischen die beiden auf den Tisch zu stellen, sozusagen als Grenze - oder als Opfergabe für die Rachegöttin Tora, die ihn wohl gleich zerreißen würde, wenn er keine gute Erklärung parat hatte, oder?
Dass sie ihn etwas fragte, ganz sachlich und überhaupt nicht brüllend, beruhigte ihn kaum. War das die Ruhe vor dem Sturm oder regte es sie gar nicht so sehr auf, dass er da war? Beides war auf andere Art unheimlich. Es half aber irgendwie, dass sie ihn nicht mit ihren Blicken taxierte. Au weiah. Was sollte er nur antworten? "Na ja. Du warst die Erste, die mir eingefallen ist, und du wohnst nur ein paar Läden weiter...es war irgendwie spontan. Ich möchte dir keine Unnannehmlichkeiten bereiten, Tora-san. Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich mich nicht angekündigt habe." Teysaru senkte den Kopf, ehrlich betroffen, wobei seine Haare auf das Tischchen tropften. Seine Hände griffen nach der Plastikfolie über dem Päckchen, er zog sie ohne große Mühe ab und stopfte sie zusammengeknüllt in seine Jeanstasche. "V-vielleicht kann ich es etwas wieder gut machen...? Meine Mutter denkt, ich hätte ein Date oder so, deshalb hat sie mir ein Fresspaket gemacht...ich weiß nicht, ob du Hunger hast...es ist eigentlich alles drin. Verdammt, WAS ist da drin?!" Entgeistert griff er in das Päckchen und zog ein herzförmiges, mit rosa Zuckerguss verziertes Gebäck hervor. Er hatte überhaupt nicht darauf geachtet, was sie eigentlich eingepackt hatte. Gestern war in der Bäckerei eine neue, herzförmige Backform eingetroffen, die seine Mutter verzückt ausprobiert hatte. Wofür hatte sie nicht gesagt...Kreidebleich schaute er in das Päckchen und erkannte, dass alle Stücke darin Herzen in verschiedenen Größen waren. Zuckerherzen, Salzige Herzen, saure Herzen. Seine Mutter hatte das alles geplant! Sie hatte die Form extra bestellt, um soetwas zu tun! Spätestens jetzt würde Teysaru sterben. Er sah ohnehin schon aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden...
 

Inuzuka Ara

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Warum funktionierte es nicht? Irgendwie hatte Tora doch so sehr gehofft, dass es ihr besser ging, wenn sie in ihrem Zimmer war, doch nun war ihr noch mulmiger zu Mute. Sie konnte weder damit umgehen, dass Teysaru hier war, noch damit dass er oben ohne war, genauso wenig damit wie ihr Zimmer aussah und vor allem hatte sie ihre Gesichtszüge nicht im Griff und das war nicht nur äußerst selten, sondern auch total schrecklich, denn sie konnte es sich nicht erklären. Tora wurde doch sonst nicht vor irgendjemandem rot… Sie schämte sich nur selten und wenn dann sah man es ihr eher weniger an. Tora weinte auch vor niemandem, aber grade war ihr irgendwie danach zu Mute, denn ja, Teysaru zerstörte grade ihr perfektioniertes fragiles Kartenhäuschen in dem sie sich ihre eigene kleine Welt errichtet hatte… Und dabei tat er doch gar nichts so Schlimmes, nichts was sie verunsichern oder ihr solche Panik machen müsste. Nicht ohne Grund hatte das Mädchen diese Sitzposition gewählt. Die eine Hand versteckte sie unterm Tisch und die andere war so von ihrem Kinn belastet, dass man sie hoffentlich nicht so sehr zittern sehen konnte… Peinlich genug, dass er es mit Sicherheit gespürt hatte. Wieso hatte sie ihn auch angefasst? Klar, wenn Izaya rausgekommen wäre, wäre das Ganze noch so viel peinlicher geworden, aber musste sie ihn deswegen in ihrer Panik antatschen? Konnte sie denn nur noch so minderwertig klar denken, dass sie überstürzt und ohne Plan handelte?! Es war okay, wenn es mal keinen Plan B gab, wenn sie durcheinander war, aber es war noch nie so, dass es nicht mal Plan A gab! Irgendwie hatte er Recht, das war nicht wirklich Tora… Oder eben sonst war sie nicht wirklich Tora. Das war nicht normal und verdrängen war ausgeschlossen. Ihre Hände zitterten, ihre Knie waren weich und der Puls auch lange nicht mehr so regelmäßig wie sie es gewohnt war… Das wirklich aller Schlimmste daran war, dass sie ihn dafür nicht schlagen wollte. Nein, wollen war das falsche Wort. Tora konnte nicht. Sie war wie ferngesteuert, konnte nicht mehr nachdenken und irgendwie fühlte sie sich paralysiert. Alles seine Schuld! Dennoch konnte sie ihm dafür kein Haar krümmen… Zumindest im Moment nicht. Aber all das, war noch lange nicht das Schlimmste, denn das kam erst noch.
Immerhin hörte der Junge auf sie und setzte sich sofort. War besser so. Tora war über jedes Wort, dass sie sich sparen konnte glücklich. Denn irgendwie war ihr schon zuvor aufgefallen, dass sie grade so durcheinander war, dass mit ihrer Stimmlage etwas nicht stimmte. Ungewöhnlich hoch, ungewöhnlich viel betont und vor allem brüchig. Wann hatte Tora jemals zuvor gestammelt? Ja, natürlich fiel ihr das unangenehme Schweigen auf und noch mal ja, sie starrte ihn schon wieder unbewusst an. Gott sei Dank registrierte sie es diesmal nicht, doch sie starrte ihn wirklich ganz eindeutig und sogar recht lange an. Für diesen Moment herrschte in ihrem Kopf leere, aber ihr Herz konnte sie dennoch schlagen hören. Sie hasste sich selbst so sehr dafür… Für ihr Benehmen, die fehlende Kontrolle und alles. Teysaru sah so viele Dinge, die er nicht sehen dufte. Doch eines riss sie dann doch aus ihrem Starren. Der Junge stellte etwas auf den Tisch. Hatte er das die ganze Zeit über dabei gehabt? Gott… Wahrscheinlich hätte er ihr ein Messer an die Kehle halten können und so lang er oben ohne war, merkte sie nicht mal das … Ein Mordattentat! Das wäre ein guter Grund für seinen Besuch. Tora war nicht grade nett oder beliebt und sie hatte ihn ausgelacht und das ein oder andere Mal getriezt. Es würde sie nicht wundern, wenn er ihr wehtun wollte… Aber halt, er hatte genug Gelegenheiten dazu gehabt, also war das irgendwie ausgeschlossen, oder? Dachte sie grade tatsächlich darüber nach ob er sie töten wollte nur um nicht von irgendwelchen anderen Möglichkeiten auszugehen? Arme kleine Tora… Was war das nun eigentlich, was er da abgestellt hatte? Tora wusste es nicht, klar war sie neugierig, aber wie gesagt versuchte sie jedes Wort einzusparen, dass ihr nur möglich war. Als er zu sprechen begann, musste Tora wieder an ihm vorbei schauen. Sonst konnte sie sich nicht auf das konzentrieren was er sagte. So schlimm war es schon … Die Erste die ihm eingefallen ist? Sollte ihr das nun schmeicheln oder wie? Wieso dachte sie überhaupt darüber nach? Und überhaupt… Er kannte doch sicher Leute, die bessere Gesellschaft waren als Yamamoto Tora, oder nicht? Sie wohnt in der Nähe, bessere Begründung, wenn auch etwas merkwürdig… Ohje… Nun entschuldigte er sich auch noch. Schlechtes Gewissen… Wieso beharrte sie so darauf das zu wissen? Sicher kam das total komisch rüber. „Hm… Kein Problem.“, brachte sie knapp raus, auch wenn sie unglaublich leise dabei war, da ihr wie gesagt aufgefallen war, dass ihre Stimme merkwürdig war. War ihre Antwort merkwürdig? Sie hatte wieder nicht über das nachgedacht was sie sagte, sondern wie sie es sagte. Wie bescheuert… War ersteres nicht eigentlich sogar noch wichtiger? Noch immer begriff sie nicht wirklich warum sie sich eigentlich so anstellte. Als er den Kopf senkte, seufzte das Mädchen und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Warum musste er auch um alles in der Welt unangekündigt kommen… Auf alles andere hätte Tora sich wenigstens vorbereiten können. Sie war sich sicher, dass es nicht seine Absicht war ihre Perfektion zu zerstören, aber das war so peinlich… Was er dann aber zu stammeln begann, traf in Toras Gesicht sofort mit einem ganz anderen Blick ein. Ein leerer Blick um genau zu sein. Nichtssagend starrte Tora auf das Päckchen auf ihrem Tisch und lauschte seinen Worten. Er stammelte, also war er aufgeregt. Sicher war ihm das was er da grade sagte peinlich, würde sie nicht wundern, klang auch komisch. Leider schaffte es nur ein Wort den so tollen nichtssagenden Gesichtsausdruck des Mädchens zu zerstören. „D-Date?“, wiederholte sie flüsternd und mit einem leichten Entsetzen in der Stimme. Sie hatte dabei aber völlig aus den Augen verloren, dass ihr Zimmer klein und still war und er sie somit auch flüstern hören konnte. Scheiße. Verdammte Scheiße. Verlegen starrte sie auf das Päckchen und wurde rot um die Nase. Schon wieder… So langsam gab sie es wirklich auf das zu verbergen, hatte eh keinen Sinn. Irgendwie schaffte er es ja doch immer wieder. Langsam wusste sie auch nicht mehr, ob er das mit Absicht machte. Und selbst wenn sie davon ausging, war es noch immer so, dass sie nicht richtig wütend sein konnte, oder eher nicht wütend genug um ihn zu schlagen. Frust abbauen würde doch nun so gut tun… Achja, auch Tora entdeckte ungefähr im selben Moment als Teysaru sein Entsetzen zeigte, was sich in dem Päckchen verbarg. Klar, er hatte es auch gesagt, aber zu sehen, dass es Herzchen waren, ja wirklich Herzchen, mit Chen hinten dran, damit es noch niedlicher klang, löste in Tora wieder dieselbe normale Reaktion aus. Nämlich genau gar nichts im ersten Moment… Doch dann… Und nun kam das, was wohl Teysaru noch mehr aus den Socken hauen würde als Tora selbst, ohja, sie selbst hatte das nur selten erlebt, jedenfalls… Das war das schlimmste annehmbare Szenario: Tora begann zu kichern. KICHERN! Da ihre Hände so zitterten und sie in Gedanken völlig bei den Herzchen war, schaffte sie es nicht mal dies zu verbergen. Wenn es ihr bewusst wurde, würde sie sich sicher dafür hassen. Das wurde es aber eben grade nicht. Alles woran sie grade dachte, war seine Mutter, komisch nicht? Tora nahm sich eines der Herzchen aus dem Päckchen und steckte es sofort in den Mund. Nachdem es zerkaut und geschluckt wurde, sagte Tora leise: „Schmeckt sogar richtig gut…“ In dem Moment wurde Tora bewusst was sie getan hatte, peinlich, richtig peinlich… Dennoch schaute sie zur Seite und versuchte den peinlichen Moment mit ein paar „freundlichen“ Worten zu überspielen. Hätte sie ihn nun angezickt, wäre ja nur alles noch offensichtlicher, soweit konnte sie denken. „Ich hoffe mal für dich, dass du mich nicht anlügst.“, sagte sie in leicht bedrohlichem Ton und fuhr fort mit: „Falls du es nicht tust, verstehe ich das, Mütter sind so.“ Tora beugte sich ein Stück vor und schnappte nach noch einem der Herzchen. Doch legte sie es gleich wieder auf den Tisch, denn ihr Blick war auf Teysaru gefallen und dieser war kreidebleich und wirkte, als würde er gleich sein Bewusstsein verlieren. „Teysaru-kun? Geht’s dir gut?“, fragte sie etwas irritiert. Was sollte sie sonst tun? Wäre nicht unbedingt toll, wenn der Junge nun hier und jetzt umklappte und in ihrem Zimmer ohnmächtig würde. Wie würde das denn aussehen?! Gott sei Dank sah er grade so aus, denn dadurch hatte sie die Peinlichkeit von zuvor vergessen. Man könnte fast sagen sie wäre besorgt… Klingt echt komisch, oder? Man könnte fast meinen Teysaru würde gleich wieder mal darüber nachdenken sie zu treten um zu sehen ob sie nicht in einem Henge steckte. Tat sie nicht, erstaunlicherweise war das tatsächlich Tora, deren Herz grad raste im Gedanken daran, dass der Junge gleich umfiel …
 
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Unglaublich wie lange ein Moment sein konnte. Es gab Tage in Teysarus Leben, die er am Morgen schon wieder vergaß. Manchmal lebte er routiniert durch ganze Wochen hindurch, ohne großartig etwas zu unternehmen, immer im selben Rhythmus. Er hatte keine besonderen Erinnerungen an solche Zeitabschnitte seines Lebens, doch irgendwie wusste er, dass dieser Tag, heute, kein solcher sein würde. Nein, das war ein Augenblick, der vermutlich in die Geschichte von Augenblicken eingehen würde. Er begann mit Toras leise geflüstertem Wort. Es war ihm selbst peinlich, dass er das einfach so gesagt hatte, doch nicht so sehr, dass auch er rot anlief. Gefesselt starrte er ihr ins Gesicht, obwohl sie ihn nicht ansah und sich das nicht gehörte. Trotzdem...irgendwie konnte er gar nicht genug von Tora bekommen, wenn sie hiflos, zerstreut, normal war. Sicher, man kannte das Mädchen vor allem, weil sie herrisch und perfektionistisch war. Sie duldete keine Fehler, weder bei ihm, noch bei sich selbst. Er hatte eine Heidenangst vor ihr, weil er nie wusste, wie sie reagieren würde. Und zugleich - so eigenartig es auch war - wollte er jedes Mal lächeln, wenn sie rot wurde und verlegen etwas anderes anschaute. Er wollte eigentlich ständig lächeln, wenn sie in seiner Nähe war. Lächeln oder Weinen. Aber er konnte es nicht. Weder das Eine noch das Andere. Es gab diese Blockade in ihm, diese Furcht vor Tora. Irgendwo war sie doch kein ganz normaler Mensch, oder? Sie war unverletzlich, unbesiegbar. Wer sich einen Fehler leistete, wurde bestraft. So lief es. Es war keine Zeit sich emotional auszutauschen, denn in ihren Augen mochten Gefühle und Stimmungen überflüssig sein und verzögerten Missionen mit ihrem Unsinn. Nur...die beiden befanden sich nicht auf einer Mission, nicht wahr? Sie saßen gegenüber, nur eine Tischbreite voneinander entfernt und versuchten krampfhaft ihre Augen voneinander abzuwenden, schafften es am Ende aber doch nicht. Sie waren ein Junge und ein Mädchen, die herzförmige Gebäckstücke in einer kitschig verpackten Schachtel gefunden hatten. Und genau dort wurde der Augenblick episch. In ihrer Reaktion lag der Hund begraben. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie begrub mit nur einem Ton all diese falsche, gehorsame Attitüde und schaufelte mit jedem kleinen Kicherer eine neue Schicht Erde auf Teysarus Panik. Erstickte sie mit ihrer unerwarteten Niedlichkeit. Süß und Tora, diese Worte passten eigentlich nicht zusammen. Aber hier war der Beweis, direkt vor ihm. Der Genin hatte ernsthaft damit gerechnet, dass das Mädchen mit den langen braunen Haaren ihm in einem Wutanfall die Herzchen in den Rachen stopfen würde, um ihn, während er noch würgte, mit einem gezielten Tritt in den Allerwertesten die Treppe herabzuschicken. Aber DAS. Teysaru klappte die Kinnlade auf, als sie sich ohne zu zögern eines der kitschigen Herzchen in den Mund schob, es aufaß und dann auch noch lobte, dass es gut schmeckte. Der Junge blinzelte mehrmals, in der Hoffnung, dass das alles nur ein Traum war - aber das war es nicht. Sie saß immernoch da, schaute verlegen zur Seite und war in dem Moment so hilflos und verletzlich, so ungezwungen, dass er gar nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte. War das ein Trick, um ihn erst zu umgarnen und dann zu verprügeln? Stellte sie diese ganze Situation nur, um ihn um den Finger zu wickeln, damit sie alles wieder unter Kontrolle hatte? Das mochte ihre Rache dafür sein, dass er alles durcheinandergebracht hatte. Während all dieser Gedanken war Teysarus Körper immer steifer geworden. Das Blut rauschte in seinen Ohren so heftig, dass er ihre Drohung überhaupt nicht hörte. Er spürte jeden heftigen Herzschlag in seinen Schläfen dröhnen. Sein Magen zog sich zusammen und dehnte sich aus. Viele kleine Fingerchen trippelten an der Innenseite seiner Bauchwand entlang, ein Schauer jagte über seine Wirbelsäule hinab. Für eine kurze Dauer blieb ihm sogar die Luft weg. Und gerade, als er dachte, dass er umfallen würde, sterben, irgendetwas jedenfalls, da riss er sich los und legte eine Hand auf den Tisch, nur mit den Fingerspitzen, um ihn in seiner gerade etwas instabilen Lage nicht zu zerbrechen. Der gesenkte Kopf hob sich wieder, die Haare, die ihn durch seine entschuldigende Verbeugung wieder ins Gesicht gefallen waren, verdeckten beinahe seine Augen. Der Junge atmete kurz durch, dann begannen die Mundwinkel nach oben zu wandern. Immer weiter stiegen sie, bis aus dem nervös zusammengedrücktem Mund ein Lächeln geworden war. Ja, Teysaru lächelte Tora gerade an, Tora, die ihn aus irgendeinem Grund besorgt ansah. Er verübelte es ihr nicht. Gerade war er sich über seine eigene geistige Verfassung selbst nicht im Klaren. Irgendwie war ihm die Mauer entglitten, er war nicht nur halbnackt, sondern auch auf übertragene Art vollkommen ungeschützt. Sie hatte ihn im Moment der Panik gesehen, und was hatte sie getan? Sie hatte gekichert und angefangen, kleine, grässlich kitschige Herzchen zu futtern. War es nicht das Mindeste, dass er auf ihre Normalität ebenso reagierte? Es brachte ihn doch nicht um, etwas Charakter zu zeigen. "Mir geht's gut....Herzchen, ist das nicht lächerlich?" Teysaru setzte sich auf, streckte die Hand aus und nahm sich zwei der Dinger, um sie sich auf einmal in den Mund zu schieben. Manchmal war die beste Taktik, etwas Peinliches wieder ungeschehen zu machen, dieses noch zu übertrumpfen. Mit Hamsterbacken schaute er sie einen Moment an, dann schluckte er eilig und verzog das Gesicht. Er hatte saure Herzchen erwischt, erstaunlich saure Herzchen, die sicher nicht dafür gemacht waren, dass man sie im Zweierpack auf einmal verschlang. "Wuäh-ha-ha...das ist ja pervers...probier mal!" Er kratzte sich kurz an der Wange, verteilte dabei etwas Zuckerguss auf diese Gesichtspartie und griff dann eines der sauren Herzchen, um es ihr auf offener Hand darzubieten, so musste sie ihn nicht mehr berühren als nötig. Was war nur plötzlich in den Genin gefahren? Bestimmt fragte sie sich das jetzt. Aber sie konnte ja auch nicht ahnen, dass etwas AUS ihm gefahren war, oder? Natürlich, er hatte immernoch gewaltige Angst vor Tora - das würde sich auch niemals ändern. Aber wenn sie ihn ohnehin schlagen und erniedrigen würde - warum sollte er dann nicht auch einen sauer schmeckenden Grund dafür liefern?
 

Inuzuka Ara

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Herzrasen, immer noch. Der Grund dafür war dem Mädchen selbst noch weniger bewusst als wohl jedem anderen. Hoffentlich fiel er nicht um… Hoffentlich ging es ihm gut… Hoffentlich… Moment mal. Das würde immer untypischer für das sonst so abweisende und kühle Mädchen. Eigentlich war ihr dies schon lang bewusst geworden, aber sie versuchte immer weiter dies zu verdrängen. Grade für das Kichern begann sie sich nun unglaublich zu schämen. Warum überhaupt? Er hatte Tora doch schon mal ganz anders erlebt. Sie hatte sich vor ihm um Yukiko gesorgt und sie war sich verdammt sicher, dass er dies wusste. Außerdem hatte sie vor lauter Lachen am Boden gelegen, wegen seiner heldenhaften Rettungsaktion. Schon beim Gedanken daran musste das Mädchen irgendwie schmunzeln. Also wieso schämte sie sich für ein bisschen dämliches Kichern? Allerdings war schon allein diese Fragestellung sehr komisch. Tora wollte eigentlich immer nur ungern zeigen wie sie sich fühlte und am liebsten nie ein Gesicht verziehen, aber momentan fragte sie sich ernsthaft was so schlimm daran war. Es war an sich gar nicht so schlimm, oder? Also… Er lachte sie nicht aus deswegen oder so… Teysaru hatte ihr Kartenhäuschen wirklich mehr oder weniger eingetreten. Auch wenn das alles nicht so war, wie sie es immer gewollt und geplant hatte, war es doch nicht weniger perfekt oder? Irgendwie ging es ihr erschreckend gut, bis auf das Herzrasen, das Zittern und das Gefühl nie wieder aufstehen zu können, weil ihre Knie aus Gummi waren, ging es ihr doch recht gut.
Das erinnerte sie irgendwie daran als Yukiko bei ihr zu Hause war. Da saß sie doch auch lachend auf dem Stuhl und hatte mit den Beinen vor und zurück gewippt wie ein kleines Mädchen. Nun, Yukiko fürchtete sich nicht vor ihr, hatte sie auch nie getan, aber Tora sah auch keinen Grund darin, ihr Angst zu machen, denn sie waren ja irgendwie Freunde. Ihr großer Bruder hatte Tora immer eingeredet, dass so gut wie alle Menschen böse sind und einem nur wehtun, so wie ihre Mutter es auch getan hatte und dass man deswegen am besten gar niemanden an sich ran lassen sollte, damit nicht mal die Chance bestand, dass einem wehgetan wurde. So hatte Tora es lang gemacht, bis dieses Mädchen kam. Und nun stand sie schon zum zweiten Mal vor dieser Frage: War das so schlimm? Wenn es ihr doch so gut gehen konnte, wie zum Beispiel auf der letzten Mission, war es dann so schlimm nicht immer böse zu sein und jedem Angst machen zu wollen?
Während sie so darüber nachdachte ob das was sie tat wirklich so schlimm war, schaute sie zu Teysaru, welcher noch immer mit dem Kopf überm Tisch hing. In dem Moment beschloss Tora das zu tun, was bei Yukiko schon funktioniert hatte. Den Plan vergessen und das tun was sie grade wollte. Wenn sie sich immer wieder Gedanken und Sorgen darum machte, dass nichts nach Plan verlief, vermasselte sie sicher sowieso noch mehr. War das nun Plan B oder eher schon C? Nachdenklich starrte sie ihn eine Weile an, bis er plötzlich die Hand hob und Tora fast etwas zusammen zuckte, als er sie aus ihren Gedanken herausholte. Seine Hand landete jedoch nur auf dem Tisch… Moment, wovor hatte sie grade Angst? Egal, sie starrte ihn weiter an, denn sie wollte irgendwie wissen was jetzt kam. Hoffentlich kein Nervenzusammenbruch oder eine Ohnmacht. Damit wüsste sie nun wirklich nichts anzufangen! Sie konnte seine Augen nicht richtig erkennen und irgendwie wirkte er so mit den nassen Haaren im Gesicht etwas unheimlich. Wenn sie nicht wüsste wie zahm er war, würde sie sich in dem Moment vielleicht sogar vor ihm fürchten. Sein Mund begann merkwürdig zu zucken und Tora legte den Kopf etwas schief, doch als langsam daraus ein Lächeln wurde, beruhigte sich Tora, jedoch nicht ihr Herz. Warum war sie noch immer so aufgeregt, wenn doch grade nicht mal irgendwas war wofür sie sich schämen musste? Naja, eigentlich doch und das wusste sie auch. Ihre Wangen hatten schon eine Weile diese rote Farbe angenommen und nun wo er lächelte, hatte sie fast automatisch auch lächeln müssen. Absolut unterbewusst. Vielleicht war es einfach nur Erleichterung darüber, dass es ihm scheinbar weniger schlecht ging, als sie soeben noch angenommen hatte. Seine folgende Reaktion löste in Tora etwas aus, dass sie eher selten empfand. Deswegen konnte sie es auch nicht wirklich definieren. Aber das war schon mal da gewesen. Auf ihrer letzten gemeinsamen Mission hatte Tora es gemerkt als er zu lachen begann nachdem sie über seine Heldenaktion gelacht hatte. Wenn der sonst so schüchterne, ruhige und vor allem unbeholfene Typ etwas Charakter zeigte, dann machte sie dies auf eine unerklärliche Art und Weise irgendwie erstaunlich glücklich. Wenn er so normal sprach, ohne irgendwie zu stottern oder stammeln und sich scheinbar nicht vor Tora fürchtete, dann fühlte sich das gut an. Wenn das dabei raus kam, wenn Tora „normal“ war, dann lohnte es sich irgendwie doch sehr. Das war zwar irgendwie eine wichtige Erkenntnis für die Yamamoto, doch war sie auch schwer einzuordnen. Sie beobachtete ihn eine Weile und nickte etwas verlegen auf seine Frage hin ob Herzchen nicht irgendwie lächerlich waren. Lächerlich genug um Toras ganze Weltanschauung aus jeglichen Bahnen zu werfen, aber das musste er ja nicht wissen. Wie konnte sie diesem Jungen Angst machen wollen? Als ob er ihr auch nur irgendwas antun könnte… Wieder lachte sie leise, während sie den Jungen dabei beobachtete wie er sich hastig die Herzchen in den Mund stopfte. Allerdings trafen sich ihre Blicke einen Moment und Tora hatte kurz das Gefühl als würde ihr Herz aussetzen, als er dann jedoch das Gesicht verzog, verging dieser Moment wieder und sie musste erneut lachen. Wieso stellte er sich so an? Dieser Junge war so zahm, dass er wahrscheinlich selbst wenn er wollte ihr gar nichts tun konnte. Seine Erklärung war einleuchtend, aber Tora war irgendwie zu beschäftigt damit den Jungen weiter zu beobachten. Fast schon etwas verträumt, aber naja. Als er ihr jedoch die geöffnete Hand entgegen hielt und sie dazu aufforderte doch einmal zu kosten, zögerte sie. Nun bekam sie Panik und es war ihr unerklärlich wieso. Das Herzklopfen war so laut, dass sie nicht mal gehört hätte, wenn er etwas gesagt hatte und sie starrte auf seine Hand. Natürlich wollte sie es annehmen, egal wie ekelhaft es schmeckte, sie wollte das unbedingt. Aber irgendwie war sie wie gelähmt. Im nächsten Moment hob sich die Hand unter ihrem Kinn wie ganz von allein. Tora setzte sich aufrecht hin und beugte sich ein Stück vor um das Herz aus seiner Hand zu nehmen. Sie bewegte die zittrige und schmale Hand zu ihm hin, packte es und stockte erneut, denn ihr Blick ging herauf in sein Gesicht. Als sie die Peinlichkeit des Momentes erfasst hatte, zog sie die Hand samt Herzchen eilig zurück und steckte es hastig in den Mund. Im nächsten Moment schon verzog sich auch ihr Gesicht. Selbst wenn es nur eines war, war es viel zu sauer und Tora bereute fast es angenommen zu haben. Aber irgendwie war es ihr in dem Moment unmöglich erschienen es abzulehnen. Schon allein weil er grad irgendwie so gut drauf war und sie diesen Moment nicht zerstören wollte. Egal, es war immer noch ekelhaft in ihrem Mund und sie beeilte sich es herunterzuschlucken. Ihr Gesicht sprach dabei sicher Bände. „W-Wer isst so etwas denn bitte gern?“, murmelte sie eher leise vor sich hin und rümpfte noch immer leicht die Nase. Im nächsten Moment sah sie wieder hoch in Teysarus Gesicht und musste schmunzeln. Plötzlich hob sie ihren Finger und tippte sich an die Wange. Warum kostete es sie so viel Überwindung das zu sagen? Wieso zitterte ihre Hand so? Und vor allem warum war das für sie so eine große Sache? Tora holte tief Luft und sprach hastig, trotzdem sie immer wieder stockte und ihre Stimme brüchig und hoch klang. „Ehm… Teysaru-kun? A-Also… Weißt du… Du hast da was.“ Während sie das sagte, hatte sie sich so viele Gedanken darüber gemacht wie man das formulieren sollte, dass sie nicht bemerkte, dass sie genau denselben Fehler machte wie er und sich ebenso Zuckerguss ins Gesicht schmierte. Schade, Toras Professionalität ging grade den Bach runter.
 
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In einer Häufung, die Teysaru vollkommen aus dem Konzept brachte stellte Tora mit einer Selbstverständlichkeit Phänomene zur Schau, die der Junge in einer anderen Situation mit Sicherheit als 'unheimlich' oder 'gruselig' bezeichnet hätte. Ja, wenn das Mädchen ihre furchteinflößende Seite heraushängen ließ waren solche Gesten sicher mit einem gewissen Horror verbunden, denn wer wusste schon, was sie sich dabei vorstellte? Der Genin wagte nicht einmal zu ahnen, was in ihrem Kopf vorgehen musste, wenn sie so war, versteckt hinter der steinharten Mauer aus Eis. Aber so...gerade im Moment hätte er beide Hände hergegeben, um zu wissen, was sie dachte. Sie hatte nicht nur sein Lächeln erwidert, sondern auch über seine Worte gelacht und zum Schluss auch noch sein saures Herzchen in den Mund gesteckt. In dem Augenblick, in dem ihre Finger kurz über seine Handfläche schrammten, als sie es nahm, hätte er sie vor Schreck beinahe gegen die Wand geschmissen. Allein wie sie es genommen hatte war schon so eigenartig gewesen, dass er nicht wusste, ob er in Gelächter oder in Geheule ausbrechen sollte. Ihr schüchternes Lächeln, die zittrige Hand...ja, einen kurzen Moment war er wirklich versucht, nach ihr zu greifen und sie festzuhalten, damit er das Herzchen hineinfallen lassen konnte - aber er traute sich nicht. Und ihre Reaktion darauf! Das Kräuseln von Toras Nase jagte einen rosaroten Schleier auf seine Wangen, er grinste plötzlich irgendwie dümmlich und schämte sich im nächsten Moment furchtbar dafür. Gleichzeitig war es aber einfach so ulkig. Tora mit dem monotonen Steingesicht hatte gerade alle Muskeln zusammengezogen und sah dabei so niedlich aus, dass Teysaru sie einfach auslachen musste. Hoffentlich nahm sie das nicht übel...?
Tat sie offenbar nicht, denn nach ihrem Kommentar, den er mit einem Achselzucken und einem weiteren Lacher quittierte, blickte sie zu ihm hoch und lächelte schon wieder. Hatte sie eigentlich eine Ahnung, dass sie damit ständig irgendetwas in seinem Brustkorb schmolz, was dann eiskalt seinen Bauch heruntertropfte? Er hörte ihr erst gar nicht richtig zu, so benommen war er von ihrem Grinsen, doch schließlich tippte sie sich auf die Wange und er verstand, dass er sich bekleckert hatte. Peinlich berührt rubbelte er an seiner Backe herum, bis der Zuckerguss daran verschwunden war und aß ihn vom Finger, während sich das Rot in seinem Gesicht noch verstärkte. Zusammen mit dem sauren Geschmack von vorhin schmeckte es irgendwie eigenartig - obwohl er eigentlich gar nichts davon bemerkte. Alle seine Sinne schienen gerade nur für Tora zu laufen. Er sah sie in ihrer erstaunlichen neuen Form, roch ihren Duft, schmeckte daselbe saure Herzchen wie sie in seinem Mund und fühlte...hey, dieser Sinn fehlte. Aber nicht mehr lange. Teysaru sah auf zu ihr, grinste ebenfalls - und hielt inne. Ja, sie hatte auch Zuckerguss an der Wange, aber er wollte es ihr irgendwie nicht sagen. Warum nur? Der Junge haderte mit sich selbst, ob sie ihn vielleicht töten würde, wenn er ihr die Information vorenthielt, die ihre Perfektion befleckte. Andererseits gäbe es eine wundervolle Möglichkeit...aber konnte er das wirklich tun? Was hatte er schon zu verlieren? Peinlicher konnte es ja wohl nicht mehr werden.
All diese Denkvorgänge liefen in so kurzer Zeit ab, dass es aussah, als würde er keine Sekunde zögern, als er sich aufsetzte, nach vorne beugte - gänz ähnlich wie sie selbst vorhin - und sie anlächelte. Wo kam plötzlich dieser Mut her? Irgendwie hatte er gerade überhaupt keine Angst vor Tora. "Du auch - da! Warte..." Er streckte seinen Arm aus, einen Finger, kam damit immer näher. Teysaru kam es wie in Zeitlupe vor, als würde er minutenlang nichts Anderes tun als die Strecke zwischen Finger und Wange zu überwinden. Dann hatte er es geschafft. Sanft, als würde er gerade einen Schmetterling anfassen und nicht ein einfaches Stück Haut, strich sein Finger über den Zuckerguss und schabte ihn damit mit sich. Die Aktion dauerte nicht einmal eine Sekunde, und trotzdem fühlte er sich, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Sein Herz pochte noch schneller, als er sich wieder zurückneigen wollte. Was würde sie nun tun? Ihn packen und verprügeln? Würde sie ihn vielleicht mit einem Jutsu hier uns jetzt vierteilen? Tora hatte Teysaru nun schon zweimal angefasst, ohne, dass er sich wehren konnte. War es nicht nur fair, dass er das soeben auch getan hatte? Wieviel Tora steckte noch in dem Mädchen, das da vor ihm saß? Eigentlich war die Yamamoto Antatschen doch ein No-Go!
Aber warum nur war es ihm so absolut egal?
 
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