Aktuelles

Das verschwundene Lachen

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Für den heutigen Tag hatte Kumiko sich sogar endlich mal eine mehr oder minder tragbare Uhr zugelegt – selbstverständlich nur, um nachzuprüfen, ob auch alle pünktlich kamen! Zu spät kommen gab es ihretwegen bei anderen, einmal konnte das auch bei ihr passieren, aber ein zweites Mal ganz bestimmt nicht. Die mehr als nur durchtrainierte Blondine hatte sich ein paar einfache aber effektive Dinge ausgedacht, die sie tun könnte – und möglicherweise auch würde, um den Betroffenen daran zu erinnern, warum man zu Missionen möglichst auf die Sekunde aufzutauchen hatte … besser früher! Das war ihre erste Missionsleitung und entsprechend ihrem Ehrgeiz hatte es sich das Mädchen in den Kopf gesetzt, einfach alles perfekt zu machen. Nein, Perfekt war ihr heute nicht gut genug: Die Sprichwörtlichen 110% waren heute das absolute Minimum. Kumiko stand also eine geschlagene halbe Stunde vor der verabredeten Zeit auf dem menschenleeren Platz vor dem Tor, das den Übergang Joseis und Shirogakures markierte und wartete. Sie erinnerte sich sehr genau an die Flut von Emotionen, der sie sich ausgesetzt gesehen hatte, als sie den Missionsaufruf in ihren zarten aber Kraftvollen Händen gehalten hatte. Einerseits war da eine gewisse Genugtuung, dass ihr endlich wieder eine Mission anvertraut wurde, andererseits wurde sie für ihre Verhältnisse ziemlich Nervös, als sie die Gruppenkonstellation gelesen hatte. Die Mission an sich war ein ziemliches Standart-Ding: Kinder sind verschwunden, die Gruppe soll sie suchen, die möglicherweise involvierten Entführer umklatschen und mit den Kindern wieder nach Hause traben – war doch alles so, wie immer; wenn da nicht eine Sache wäre, die Kumiko ein einerseits triumphierendes, aber auch flaues Gefühl in der Magengegend bescherte:

Teilnehmer der Mission
Sato Yuuta, Genin
Yontatami Hoko, Genin

Bis hier noch nichts beunruhigendes, aber das konnte ja alles noch werden:
Missionsleiter:
Michiyo Kumiko, Genin


Jawohl, das Mädchen glaubte an einen Scherz, obwohl es sehr genau wusste, dass gerade die Typen im Oberkommando Humor vermutlich für etwas Essbares hielten – genau, wie sie selber übrigens auch. Kumiko-chan war schmerzlich bewusst, dass sie die Verantwortung über Erfolg oder Misserfolg der Mission maßgeblich tragen musste und wähnte sich urplötzlich nicht ansatzweise gut genug vorbereitet. Bis spät in den Abend hatte sie noch an ihrer Ausrüstung gefeilt, Details hinzugefügt, andere weggelassen, um sie nachher doch wieder mit einzupacken. Am Ende hatten sich ganze zweieinhalb Kilogramm Siegelpapier angesammelt, das sie in ihrer Tasche mitschleppte. Auch an ihrer Einsatzkleidung hatte sich inzwischen etwas verändert, wenn sie sie mit ihrer letzten Mission verglich: Sie hatte die weiten Ärmelteile stark gekürzt, sodass sie sich nicht mehr so leicht darin verhedderte, aber trotzdem noch gewährleistet war, dass niemand so schnell mitbekam, dass sie darunter zahllose Waffensiegel und ein paar nicht gesiegelte Wurfnadeln versteckte. Davon abgesehen, war eigentlich alles an ihren Klamotten, wie immer – vermutlich würde der Unterschied den Wenigsten Leuten überhaupt auffallen. Derart in ihr leicht variiertes, rotes Gewand gehüllt und mit einem seitlichen, langen blonden Pferdeschwanz ausgestattet, sollte es mehr als nur ein leichtes für den einzigen Unbekannten im Bunde sein, sie zu erkennen
Dass sie zur jetzigen, morgendlichen Dämmerstunde völlig alleine auf diesem Platz stand, mochte vielleicht auch helfen, sie ziemlich schnell ausfindig zu machen… es sei denn, sie hatte es mit einem kompletten Vollidioten zu tun, aber solche Leute wurde je eher selten Ninjas – zumindest waren sie es nicht lange. Die Zeit verstrich unfassbar langsam, aber unbarmherzig ohne Pause. Vermutlich waren das die längsten 30 Minuten ihres Lebens, die sie bisher erleben durfte. Alle gefühlten zehn Minuten war das Mädchen einen skeptischen Blick auf die Handteller große „Taschenuhr“ und musste feststellen, dass in Wirklichkeit wieder erst eine oder zwei Minuten vergangen waren. Wann würden ihre beiden Partner endlich aufschlagen? »…«
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Im Gegensatz zu Michiyo sah Sato eigentlich ganz entspannt seiner neusten Mission entgegen. Ein neuer Auftrag, eine neue Erfahrung und Möglichkeit sich zu beweisen. Noch dazu würde er einen Shinobi kennen lernen, den er noch nicht kannte, aber er würde auch nicht allein sein, Michyio Kumiko war ja dabei. Und er musste sich auch keine Gedanken darüber machen, was sie tun sollten, denn diese war die auserkorene Anführerin. Also, na gut, das stimmte nicht ganz. Er würde sie unterstützten und sich auch Gedanken machen. Aber sie war die Anführerin und nicht er, ergo, die Verantwortung lastete nicht auf seinen Schultern. Weiterhin war er gespannt wie Kumiko sich schlagen würde. Er schätzte sie eigentlich nicht als jemand ein, der gerne die erste Position einnahm, eher jemand, der im Hintergrund sicher im Schatten stand. Was bedeutete, dass sie sich vermutlich den ganzen Abend über Gedanken gemacht haben würde, wie sie es am besten angehen sollte, was sie einpacken sollte und vor allem, wie sie sich zu verhalten hatte. Vermutlich hatte sie mindestens acht Mal ihre Taschen ein- und ausgepackt. Während Sato selber exakt einmal seine Taschen seiner Weste aufgefüllt hatte, gut gespeist und sich früh hingelegt hatte. Und deswegen relativ entspannt mit hinter dem Rücken verschränkten Armen zum Treffpunkt ging. Und ungefähr 5 Minuten vor dem eigentlichen Zeitpunkt erscheinen würde. Wenn Kumiko-Kun sich wirklich so viele Gedanken gemacht hatte und er sie richtig einschätzte, dann würde sie Pünktlichkeit erwarten. Und damit verstand die Shinobi vermutlich das Erscheinen vor dem eigentlichen Zeitpunkt.

Aber auch Yuuta war nicht ganz so entspannt, wie schon erwähnt. Das lag zum einem am Wetter und der Jahreszeit. Er hatte sich erkältet. Nur ein Schnupfen, momentan war auch die Nase frei, aber das waren normalerweise nur Vorboten. Gestern Abend hatte er nicht einschlafen können, weil sie seine Nase voller Schleim war, bis er, den Kopf unter einem Tuch und über einer dampfende Schale, inhaliert hatte. Danach war es schon besser gewesen. Und auch jetzt hatte er mehrere Taschentücher dabei und sein kleidungsstill war deutlich dem Wetter angepasst. Eine feste, schwarze Hose mit einigen Taschen, in denen sich Kunai befanden. Eine dicke, blaue Stoffjacke, darüber eine Weste, mit einigen Taschen, in denen sich vor allem mehrere vorbereitete Explosionssiegel und Taschentücher, sowie fünf Schriftrollen, für den Fall der Fälle. Sowie einem blaugrau gestreiften, sehr angenehmen und warmen Schal, den er sich mehrmals um den Hals gewickelt hatte. Um die Stirn hatte er sich wie immer das Stirnband gebunden, auf dem das Zeichen Shirogakures stolz prangte.
Der zweite Grund war seine Schwester. Beziehungsweise Michiyo. Oder beide. Als er den Brief erhalten hatte und seine Familie über die Mission informiert hatte, kamen zuerst einmal die obligatorischen guten Ratschläge. Am schlimmsten wie immer seine Mutter Mai, die auch noch eine Mütze und Handschuhe verlangt hatte. Sie hatte sich letztendlich mit dem Schal zufrieden gegeben. Dann jedoch hatte sich seine Schwester Aiko plötzlich nach Michiyo erkundigt. Ob dies nicht das Mädchen sie, mit dem er schon zwei Mal unterwegs gewesen sei und die er erst vor kurzem zum Fischessen eingeladen hatte. Daraufhin war sein Onkel Takeru hellhörig geworden und hatte erst Ruhe gegeben, nachdem Sato sie beschrieben hatte. Worauf seine ach so geliebte Schwester und sein ach so respektierter Onkel den Rest des Abends bereits mit viel Spaß eine zukünftige Beziehung in den Sternen sahen. Schlimmer war es geworden, als sein Vater Yutaka plötzlich sich nach ihren Maßen erkundigt hatte und ein Hochzeitskleid entwarf und zusammen mit Aiko und Takeru die Hochzeit plante unter dem kaum unterdrückten Kichern seiner Mutter. Wenigstens hatte Kaori, seine Tante, sich zurück gehalten, während er mit ihr im selben Raum eine Partie Go gespielt hatte. Oh, wie er seine Familie liebte.
Und das schlimmste daran war, das sie mit ihrem Psychoterror, den als das sah Yuuta es an, sogar Erfolgt hatten. Er hatte sich wirklich gefragt, ob da was war. Ob er Kumiko eben nicht nur als Partnerin sah. Aber nein, da war nichts. Da war er sich sicher. Sie war vielleicht eine gute Freundin, aber nicht mehr. Er kannte sie doch kaum.

Aber die Gedanken verschob er, als er am Platz eintraf und eine Michiyo Kumiko sah, die scheinbar schon länger dort wartete. Und bis auf einigen morgendlichen Händler und Lastenschlepper komplett allein war. Und eine sehr große Uhr in der Hand hielt. Sato überlegte sich kurz, wie lange sie wohl schon hier stand. Nun, zumindest hatten sich noch keine Spinnenweben gebildet oder sie war Teil der Flora geworden. Ungewollt musste er lächeln, als er sich eine mit Spinnweben behangene Kumiko vorstellte, einsam auf dem Platz stehend, einige Tauben auf der Schulter, die dort ein Schläfchen hielten. Noch immer lächelnd ging er auf seine heutige Missionsleiterin zu.
„Guten Morgen, Michiyo. Wie geht es dir? Hast du dir die Ärmel kürzen lassen?“ Eigentlich ganz offensichtlich. Eigentlich. Immerhin war er Sohn eines Stoffhändlers. Er kannte sich mit Schnitten aus. Oder beachtete er Kumiko bloß mehr? Innerlich seufzte er und verfluchte seine Familie. Er atmete tief die frische Luft ein und versuchte den Kopf frei zu bekommen.
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Als Hoko an diesem Morgen aufstand war sein Aufwachgesang noch heller und inbrünstiger als es ohnehin schon der Fall war, denn er hatte sagenhaft gute Laune. Heute war der große Tag, der Beginn einer neuen Zeitrechnung, die Dämmerung einer neuen Legende. Er, Yontatami Hoko, würde heute seine erste Mission als Genin beginnen und, natürlich, mit Bravour abschließen. Etwas anderes kam für ihn überhaupt nicht in Frage und seine Teamkameraden würden sich glücklich schätzen, ihn dabei zu haben. Oh yeah! Mit Schwung und Elan machte er sich daran sein Frühstück zuzubereiten, seine Klamotten bereit zu legen und dabei Musik zu hören, wobei er den Text aus vollem Halse mit schmetterte. Während er sich die Zähne putzte legte er seine Lieblings CD ein, die lediglich Instrumentalstücke enthielt was es ihm erlaubte ohne nervige Zwischentöne seine eigenen Texte zu diesen Songs zu singen, was er aus vollem Halse tat. Dann schließlich schlüpfte er in seine Klamotten, natürlich seine besten Selbstgenähten, legte sich sein Ninjastirnband um und wickelte das Seil welches jeder Yontatami bei sich trug um die rechte Schulter. Dann ging er noch einmal alles durch. Ninja-Tabi samt weißer Socken: Check. Hose mit vielen kleinen Taschen für Kunais und ein kürzeres Ersatzseil: Check. Fesches T-Shirt mit lustigem Spruch, darüber seine selbst genähte Jacke: Check. Stirnband, lässig um den Kopf gebunden: Check. Seil: Check. Alles klar, es konnte los gehen. “Yontatami Power! Yontatami Power! Hoko Yontatami! Aha~♪“ Diesmal dachte der junge Shinobi sogar daran, die Tür zu seinem Haus abzuschließen. Als Ninja lernte man halt jeden Tag dazu und wenn es auch nur solche Kleinigkeiten waren.


Als er schließlich keine fünf Minuten vor der festgesetzten Zeit am Treffpunkt auftauchte sah er, dass seine beiden Partner offensichtlich schon da waren. Jedenfalls schloss er dass sie es sein mussten, denn wer sonst ging in diesem Alter freiwillig um so eine Zeit nach draußen vor die Tür? Oder störte er hier etwa ein geheimes Date? Die beiden, ein Junge und ein Mädchen, schienen sich jedenfalls zu kennen und soweit Hoko das mit seiner mangelnden romantischen Erfahrung (es sei denn man zählte Liebesbriefe die er an sich selbst verfasste) beurteilen konnte kamen sie gut miteinander aus. Der Junge lächelte breit und auch das Mädchen schien zufrieden, sodass ein etwas rücksichtsvollerer Mensch ihnen wohl zumindest ein paar Minuten Zweisamkeit gegönnt hätte bevor er schließlich auf sich aufmerksam gemacht hätte. Nur leider war Hoko nun einmal eben nicht besonders rücksichtsvoll. Er war hier um seine erste Mission als Genin abzuschließen. Der Rest konnte von ihm aus warten. Also räusperte er sich laut und vernehmlich. “Yontatami Hoko, zur Stelle! Ihr seid meine Missionspartner schätze ich? Freut mich euch kennen zu lernen.“ Er zeigte beiden kurz sein patentiertes Haifischgrinsen und streckte ihnen die Hand entgegen. Allerdings ließ er sie nicht lange genug ausgestreckt um sie zu schütteln sondern ging sich mit ihr lieber noch einmal gründlich durch die Haare um sicher zu stellen dass sie auch verstrubbelt genug waren. Dann vollführte er ein kleines Tänzchen auf der Stelle, machte ein Peace-Zeichen und musterte das junge Mädchen eingehender. “Du musst Michiyo Kumiko sein, die Missionsleiterin, richtig? Awesome! Wenn du strategische Hilfe brauchst bist du bei mir an der richtigen Adresse. Und falls du wen gefesselt haben willst bin ich dein Mann!“ Wie um diese Worte zu unterstreichen klopfte er mit der linken Hand auf das um seine rechte Schulter geschlungene Seil, so als glaube er sie hätte es möglicherweise für ein Spielzeug gehalten. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Jungen zu, der ein wenig geistesabwesend wirkte. Auch ansonsten erinnerte er Hoko ziemlich an seinen Opa, denn wie dieser hatte er eine ziemlich zerbrechliche Gestalt und sah aus als würde er vom nächstbesten Windzug davon geweht werden wenn er nicht aufpasste. Aber er war durch die Geninprüfung gekommen wie sein Stirnband Hoko verriet und das bedeutete dass er wohl einiges auf dem Kasten haben musste. “Beurteile einen Shinobi nie nach seinem Äußeren“ hatten sowohl seine Mutter wie auch sein Großvater immer wieder zu ihm gesagt und Hoko hielt sich sehr genau an diesen Ratschlag. Trotzdem bot er dem schwächlich wirkenden Ninja seine Faust an damit er auf diese schlagen konnte, eine Geste die bei vielen Menschen als „Brofist“ bekannt war. “Und du musst Sato Yuuta sein, Kumpel! Freut mich! Auf gute Zusammenarbeit!“ Fröhlich wippte Hoko auf den Fußballen auf und ab, seine Blicke flitzten zwischen Kumiko und Yuuta hin und her wie aufgeregte, spielfreudige Hunde. “Also dann, wann geht’s los Leute? Ich kanns kaum erwarten endlich rein zu hauen! Heute wird AWESOME, das hab' ich im Gespür! Oh yeah!“
 
Zuletzt bearbeitet:

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ihre gedanklichen Abschweifungen nahmen mit dem Verstreichen jeder einzelnen Minute zu, die ungefähr so flüssig verging, wie Honig floss. Ein ums andere Mal erwischte sie sich selber dabei, wie sie den sporadisch vorbeigehenden Leuten mit ihrem Blick folgte, in der Hoffnung, irgendwas, wirklich ir-gend-was interessantes zu sehen, aber Fehlanzeige! Das interessanteste, was während ihrer Wartezeit passierte, war das Klirren eines schweren Schraubenschlüssels auf dem gepflasterten Boden, dem ein langes und ausdauerndes Fluchen folgte – und dann schleppten sich die Minuten dröge weiter, als ob nichts passiert wäre, bis endlich nach gefühlten Wochen Sato auf der Bildfläche erschien. Ein knapper Blick auf ihre schmucklose „Taschenuhr“ offenbarte ihr, dass er ganze fünf Minuten zu früh war – von ihm hatte sie auch eigentlich nichts anderes erwartet. »Guten Morgen, Sato...« antwortete sie ihm schlicht, kein breites Lächeln, keines dieser gewohnten Kumiko-Verbeugungen, kein „Es steht Ihnen frei, über mein Leben zu verfügen“-Sätzchen, denn schließlich war sie heute selber Missionsleiter! Na ja, das mit dem Lächeln war bei Kumiko-chan sowieso eine ganz eigene Sache, wie Sato gewiss wusste. Mit etwas Glück würde er es ihr nicht übel nehmen, wenn sie dieses Mal anstatt einer überhöflichen Kumikobegrüßung nur einen leicht geneigten Kopf mit einem Guten Morgen bekam, das sie einfach in ihrem aufziehpuppenhaften, völlig emotionsfreien Michiyo-Tonfall hervorbrachte.
»Ich bin Einsatzbereit...« erwiderte sie auf seine Frage nach ihrem Befinden und stellte im selben Augenblick, in dem sie es ausspuckte fest, dass das eigentlich gar nicht seine Frage gewesen ist: »Ich schätze, das ist gleichbedeutend mit: Es geht mir gut... hoffentlich beruht das auf Gegenseitigkeit.« Für ihre Maßstäbe war die Feststellung, die eher eine Frage war, beinahe aufopferungsvoll. Seine Frage nach ihren Ärmeln wurde mit einem kurzen, Blick in die entsprechende Richtung und einem folgenden, angedeuteten Nicken beantwortet, während jemand den Platz betrat, der möglicherweise der Dritte im Bunde sein könnte: »Es erschien mir unpassend, als Taijutsuka mit Ärmeln herumzulaufen, in denen man sich derart schnell verheddern kann und mit denen man überall hängen bleibt.« Das klang zwar eher nach einer Rechtfertigung, aber was soll’s.
Wenn Sato irgendwas hätte antworten wollen, hätte er seinen Satz möglicherweise nicht beenden können, denn der mutmaßliche Dritte hatte die Entfernung zwischen ihnen längst überwunden und stellte sich, ganz ohne abzuwarten, vor. Mit ihrer ersten Mutmaßung hatte sie allerdings richtig gelegen: Der Typ war in der Tat Yontatami, auf den sie noch warteten. Sato war noch nicht ganz eine Minute hier, also dürfte er ebenfalls vier bis fünf Minuten zu früh dran sein. Sein überpünktliches Erscheinen legte sie dem Neuankömmling als positiv aus. Weniger aber die unentschlossene Art der Begrüßung, das Tänzchen und die Blicke, mit denen sie einer eingehenden Untersuchung unterzogen wurde. Kumiko wusste zwar sehr wohl um ihre Reize, aber sie zu verstecken erschien ihr unzweckmäßig und für ihr Fach als unangemessen – siehe gekürzte Ärmel – sodass man ihr ihre Ausrichtung auf Taijutsu bereits auf mindestens sechsundzwanzig Kilometern Entfernung ansehen konnte; Ein Fernglas, das weit genug vergrößerte mal vorausgesetzt. Allerdings war das noch längst nicht alles; weiter ging es damit, dass er sie gleich duzte, was ihr in seiner Lage in einer Million Jahren nicht einfallen würde. Wer die Blondine nicht gut kannte, mochte jetzt übersehen, dass Kumiko geflissentlich das Blinzeln ihrer beinahe leuchtend grünen Augen vergaß, während sie Yontatami-san ansah – wodurch es zu einem unterbewusst unangenehmen Starren wurde. Ein eindeutiges Zeichen für die Gewitterwolken, die sich gerade in der Laune des Mädchens breit machten. Seinem Kommentar zu strategischer Hilfe und Fesselspielen schenkte sie starrender weise keine weitere Beachtung. Die Taijutsuka schluckte sichtbar – auch symbolisch, um die aufkeimende Unruhe hinunterzuschlucken, die sie nach diesem Auftritt zu befallen drohte, als Hokos Fettnäpfchenwettlauf in die nächste Runde ging. Lektion eins: Nicht jeder mag es, bei der ersten Begrüßung gleich als „Kumpel“ bezeichnet zu werden. Vor allem konnte sie sich bei Sato-san nicht wirklich vorstellen, dass er sich das gefallen ließ.
Dass ihre Befürchtung wieder einmal aufging, zeigte dem Mädchen, dass es vielleicht klüger wäre, sich mit den Dingen zurückzuhalten, von denen man glaubte, dass sie einen erwarteten – obwohl es irgendwie tatsächlich ein ehernes Naturgesetz zu sein schien: Kumiko hatte noch nie eine einzige Aufgabe erlebt, bei der nicht mindestens einer, Kollege oder Kunde, irgendwie seltsam, unnachvollziehbar oder aber schlicht ein totaler Vollpfosten war ... und daran würde diese Mission scheinbar auch nichts ändern. Aber trotz, dass es eine unvergleichliche Herausforderung war, dem Verlangen, Hoko gleich wieder nach Hause zu schicken, nicht nachzugeben, rief die Taijutsuka sich mantraartig ins Gedächtnis, dass sie heute die Verantwortung trug und ein entsprechendes „cool“ zur Schau stellen musste – vielleicht hatte ja auch er seine guten Seiten. Zunächst aber ließ Kumiko ihrem Kollegen Sato freie Hand, wie er mit der Begrüßung des Neuankömmlings umging, bevor sie, auch um sich selber ein wenig abzulenken, auf die Mission zu sprechen kam. »Los geht es genau jetzt!« bekräftigte sie dem Yontatami, dem sie spontan die Fähigkeit absprach, drei Sekunden still stehen zu können. Die Akademie dürfte für ihn eine gelebte Foltermethode dargestellt haben. Sie wartete zweieinhalb Sekunden – damit ihr fischiger, neuer, zweitbester „Kumpel“ zur Ruhe kommen, und dort auch bleiben konnte, bevor sie fortfuhr: »Die Mission findet hier in Shiro, beziehungsweise in Josei statt und es geht um einige Kinder, die in den letzten Tagen verschwunden sind! Ihr könnt euch vorstellen, dass die Eltern das gar nicht so „Awesome“ finden und sich sorgen machen, deshalb hat Familie Mitsuchi den Auftrag erteilt, für den wir uns hier treffen. Unser Job ist es also, die Kinder wiederzufinden. Ich mutmaße eine Entführung und rechne deswegen mit Feindkontakt – sie ist schließlich ein C-Rang.«
Wenn Porzellanpuppen Stimmen hätten, würden sie sich bestimmt so anhören; bei ihrer Ausführung bediente sich Kumiko keiner einzigen Stimmmodulation, keiner Schwerpunktbetonung, oder irgendwas anderes, was man auch nur entfernt als Emotion betrachten konnte – offensichtlich hatte sie es geschafft, auf „Profimodus“ umzuschalten und ihre eigenen Ansichten über ihre Teamkameraden hinten an zu stellen: »Aus diesem Grund möchte ich, das jeder über die Stärken und Schwächen der Anderen Bescheid weiß bevor wir uns Gedanken machen, wie wir vorgehen.« Zwar wusste sie von Sato, dass er schon einiges an Erfahrung mitbrachte und dass sein Affinität in Richtung Nin-und Genjutsu ging, aber der Fairness halber war er auch gefragt: »Ich werde den Anfang machen: Mein Name ist Michiyo Kumiko und ich habe meinen Abschluss an der Akademie vor etwas über eineinhalb Jahren gemacht. Meine Stärken liegen im Bereich des Taijutsu - Garuda, jedoch bin ich anfällig gegenüber Genjutsu. Mein Element ist Suiton und auch meine Ninjutsutalente halten sich in Grenzen, obwohl ich da den einen oder anderen Trick beherrsche. Ich habe bereits einige Missionen hinter mir, darunter auch ein oder zwei Missionen des A-Ranges.« Kumiko unterdrückte das Verlangen, den Fähigkeitsbericht zu einem Stühlchenkreis umzufunktionieren und von ihren Lieblingsfreizeitbeschäftigungen anzufangen, obwohl die zumeist auch erwähnenswert wären. Sie war gespannt, was die anderen beiden – insbesondere Yontatami-kun zu erzählen hatten.
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Zuerst war Sato überrascht, wie kurz angebunden Michiyo war. Keine Verbeugung, kein Sempai. Er musste sich eingestehen, dass er sich mittlerweile fast schon dran gewöhnt hatte. Anderseits, es war verständlich. Sie war nun die Leiterin. Vielleicht würde sie deswegen auch allgemein aufhören ihn Sempai zu nennen. Hoffen durfte man ja noch. Er fühlte sich dabei einfach viel zu alt, dabei waren es nicht einmal zwei Jahre, die sie unterschied. Aber was danach kam, das war wieder die Michiyo Kumiko, die er kannte. Ein wenig ungewöhnlich, am Anfang vielleicht auch abschreckend förmlich und kalt, aber im Innersten herzensgut. Dessen war er sich sicher. Er nickte auf ihre Antwort. „Im Großen und Ganzen ja. Nur eine leichte Erkältung.“ Er lächelte dabei. Und musste niesen, wobei er reflexartig ein Taschentuch zog, als er das Kribbeln in der Nase verspürte und so nicht nur die Hand, sondern ein Taschentuch vor die Nase hielt und dabei zur Seite blickte. Er schnäubte kurz die Nase, wandte sich dann wieder an Michiyo. „Verzeih. Wie gesagt, nur eine leichte Erkältung.“ Eigentlich hätte er sich fast deswegen abgemeldet, aber das Verhalten seiner Mutter hatte ihn angetrieben. Was er natürlich nicht einmal unter Folter eingestehen würde. Das Taschentuch verschwand in einen Müllkorb in der direkten Nähe. Sogar gleich beim ersten Wurf.

Auf ihre Kleidungsänderung nickte er. Er wollte auch bereits etwas sagen, doch da erklang ein Räuspern, oder erscholl ein Räuspern hinter ihm und Sato drehte sich um und erblickte einen weißhaarigen, normalgroßen Jugendlichen, der noch nicht die Pubertät erreicht hatte. Doch was Sato vor allem auffiel war die Kleidung. Sie war … extravagant, chaotisch, selbstgemacht. Gewiss, das zeigte Kreativität und Geduld, aber im Fall dieser Nähte und Schnitte vielleicht nicht das größte handwerkliche Geschick. Dazu kam diese Farbkombinationen. Alles an der Kleidung diesem Jungen schrie einen regelrecht an „Seht, ich bin ein Individum und äußere das durch Verletzung jedes guten Geschmackes und Provokation jedes ehrlichen Schneiders.“. Diese Betrachtungsphase äußerte sich bei Sato äußerlich durch einen fragenden Blick und ein Zwinkern. Und dann legte Yontatami Hoko, wie sich der junge vorstellte, erst richtig los. Und Sato hob die linke Augenbraue an.
Zuerst war da das Haifischgrinsen, das Sato auch die zweite Augenbraue hochziehen ließ und dann die angebotene Hand, die Sato fast schon ergreifen wollte, die aber zurückgezogen und durch das weiße Haar gestrichen wurde, bevor der Yontatami plötzlich in einen kurzen Tanz ausbrach und ein Peace-Zeichen machte. Jetzt war es eher ein verwirrter Ausdruck auf Satos Gesicht, der dann zu Kumiko glitt, als Hoko sich an ihre Leiterin wandte. Die den Neuankömmling gerade zu starr aus den grünen Augen musterte. Yuuta machte einen Schritt zur Seite. Sicherheitshalber. Auch wenn er dem Yontatami fasst schon gratulieren musste. Michiyo schluckte sogar deutlich. Soviel Regung hatte er selber in so kurzer Zeit bei der Kunoichi nicht erzeugt.
Und blickte dann auf die ihm dargebotene Faust. Sato wusste, was dies war. Die Bro-fist. Ein Gruß, den er selten ausführte. Die Jungs, die sich so auf der Akademie gegrüßt hatten, hatten ihn eher gemieden. Wenn sie nicht über ihn gespottet hatten. Kurz überlegte er sich, den Gruß schlichtweg nicht zu erwidern. Er fand, das er mittlerweile genug gesehen und gehört hatte, um sich ein Urteil über Yontatami Hoko zu bilden und das war nicht unbedingt das Beste. Dieser war laut, aufdringlich und angeberisch, anscheinend von sich über alle Maßen überzeugt und sein Verhalten störend und auffällig. Man könnte auch sagen, dass er und Yuuta wie Ying und Yang waren. Solche Jugendliche hatte er auf der Akademie schon nicht leiden können.
Aber er erwiderte den Gruß. Wenn auch fast sanft. Und mit einem Lächeln, aus dem der etwas irritierte Blick nicht ganz weg zu wischen war. Bedachte man aber eben die fast schon entgegengesetzte Art der beiden Jugendlichen, insbesondere den Auftritt Hokos, dann durfte sich Yuuta auf eine momentane Reizüberflutung wie nach einem Genjutsu berufen. Aber seine Worte waren ehrlich gemeint. „Stimmt genau. Auf gute Zusammenarbeit, Yontatami-kun.“ Den bei allen spontanen Vorurteilen, er war immer noch ein Sato und das bedeutete für ihn freundlich, gut erzogenen und möglichst vorurteilsfrei. Wie sagte sein Onkel immer? „Beurteile niemals nach den ersten fünf Minuten. Warte lieber bis zu der ersten Woche, dann blicke auf die ersten fünf Minuten zurück und drücke dann deinen Stempel drauf.“

Und dann ergriff Michiyo das Wort. Wenn man bedachte, wie sie normalerweise sich verhielt, nun, für sie musste das Verhalten Hokos mindestens ebenso schlimm nein, zu stark ungewöhnlich sein. Ihre Leiterin wies sie kurz in die Mission ein, bevor sie darum bat dass jeder kurz sich und vor allem seine Fähigkeiten darstellte. Dass sie dabei so emotional wie eine Marmorbüste herüber kam, das war für Yuuta absolut normal. Selbst Awesome, das sie sprach, war absolut frei von Betonung und fiel nur dadurch auf, das sie es verwendete. Oder vielleicht gerade durch ihre Emotionslosigkeit.
Ja, sie schätzte Hoko schon ebenso sehr wie Yuuta. Soviel zu der Kraft der ersten Begegnung.
Und stellte sich als nächster vor. „Mein Name ist Sato Yuuta. Ich habe die Akademie mittlerweile seit fast zwei Jahren hinter mir und war auf mehreren Missionen bereits. Meine Fähigkeiten liegen primär beim Ninjutsu und Genjutsu und im Taijustus bevorzuge ich den Taiji-Still. Mein Element ist ebenfalls Suiton.“ Dann blickte er zu dem Yontatami, der als nächste dran war. Ob er noch auf demselben Punkt wie eben stand?
Nach der Vorstellungsrunde, ein guter Anfang für ein zusammengewürfeltes Team, in dem sich nicht jeder kannte, ergriff Sato nochmal das Wort. „Haben wir eigentlich noch weitere Informationen erhalten?“
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Hoko hatte seine beiden Kameraden kaum kennen gelernt, aber irgendwo ganz weit in seinem Hinterkopf keimte die vage Vermutung auf, dass sie ihn nicht sonderlich mochten. Sato-kun überspielte das sogar noch einigermaßen gut, während Hoko es bei Kumiko-senpai (wie er das Mädchen aufgrund ihrer höheren Position in dieser Mission nannte) etwas offensichtlicher dass ihr sein Auftreten nicht zusagte, zumindest bevor sie „abschaltete“ und deutlich neutraler wurde. Und auch mit Sato-kun biss sich Hokos exzentrisches Auftreten wohl einfach zu sehr als dass sie sofort Freunde werden konnten aber darum machte der Yontatami sich keine Gedanken. Eines der vielen Familienwahlsprüche lautete „Wenn jemand nicht sofort dein Freund ist, dann mach' dir nichts draus und sorge dafür dass er irgendwann eben trotzdem dein Freund wird.“ Kein sehr kurzes oder einprägsames Motto, aber für kurze Reden waren die Yontatami auch wirklich nicht berühmt. Eher dafür dass sie für Dinge die andere Leute in zwei Sätzen abgewickelt hatten ungefähr fünfzig brauchten und das auch nur wenn sie keine Verwandten dabei hatten mit denen sie zwischendurch noch ein Schwätzchen hielten. Dass sie darüber nicht für ihre Verschwiegenheit bekannt wurden war klar, andererseits waren sie oftmals überraschend gute Menschenkenner und konnten ihr Gegenüber schnell durchschauen. Nun war Hoko noch nicht sehr lange Yontatami sondern erst seit zwölf Jahren, aber ein wenig hatte er von seinen geschwätzigen Verwandten dann doch gelernt, darunter auch zu erkennen wann er besser die Klappe hielt. Und jetzt war so ein Moment tatsächlich einmal gekommen. Es ging um die Mission. Da verstanden selbst Yontatami keinen Spaß. Also ruhig jetzt und zuhören, davon hing der Erfolg seiner ersten Mission als Genin maßgeblich ab.


“Die Mission findet hier in Shiro, beziehungsweise in Josei statt und es geht um einige Kinder, die in den letzten Tagen verschwunden sind! Ihr könnt euch vorstellen, dass die Eltern das gar nicht so „Awesome“ finden und sich sorgen machen, deshalb hat Familie Mitsuchi den Auftrag erteilt, für den wir uns hier treffen. Unser Job ist es also, die Kinder wiederzufinden. Ich mutmaße eine Entführung und rechne deswegen mit Feindkontakt – sie ist schließlich ein C-Rang.“ Hoko nickte. Eine relativ normale Mission, was auch immer „normal“ für einen Shinobi bedeutete. Den kleinen Seitenhieb auf seine Ausdrucksweise ignorierte er, wie das wohl jeder Yontatami getan hätte. Einem Mitglied des Clans der Fesselkünstler zu sagen dass er zu viel oder unangebracht redete war wie einem Hund zu sagen dass er zu laut bellte. Sie hörten es zwar, aber sie verstanden es nicht so wirklich. Egal.


Nachdem Kumiko-senpai die Mission erklärt hatte ging sie dazu über sich vorzustellen. Hoko hörte auch hier ganz genau hin, denn immerhin ging es jetzt darum, wer welche Rolle im Team übernehmen würde. “Die Rollenverteilung innerhalb einer Gruppe Shinobi ist enorm wichtig“, hatte sein Großvater einmal erklärt. “Du musst genau wissen an wen du dich wenden kannst wenn etwas passiert womit du alleine nicht fertig wirst und auf wen du bei was am besten zählen kannst. Es ist wie beim Shogi, wenn du nicht weißt welche Figur welche Züge ausführen kann, dann wird dein Gegner dich ganz sicher besiegen. Merke dir was deine Gefährten können und nicht können, Hoko, und merk' es dir gut. Eine Mission als Ninja schafft man nur selten alleine.“ Kumiko-Senpai war also eine Taijutsuka und eine überaus erfahrene noch dazu. Das war gut, sie konnte den Gegner in Schach halten wenn es an Nahkämpfe ging und ihm, Hoko, die Gelegenheit geben seine Fesselkünste vollständig einzusetzen. Vor seinem Inneren Auge flammten die Zeichen „龍馬[FONT=Times New Roman, serif]” [/FONT]auf und so würde er das Mädchen im Geiste jetzt auch nennen. Das „edle Streitross“ Ryūme, eine wichtige Figur im Shogi die beliebig weit diagonal und jeweils ein Feld in jede andere Richtung ziehen konnte. So würde er sie wegen ihrer großen Schlagreichweite nennen.
Sato-kun hingegen stellte sich als hervorragender Ninjutsuka vor, also gewissermaßen ihren genauen Kontrast. Dass er im Nahkampf nur bedingt tauglich war hatte Hoko schon seine Statur verraten und dass er Nin- wie auch Genjutsu einsetzte ergab sich daraus wohl von selber. Hoko nannte ihn im Kopf ab jetzt „Keima“, das Lorbeerpferd, eine weitere Shogifigur die als einzige andere überspringen konnte. Und was war er selbst? Nun, Hoko war ein Allrounder der seine wirkliche Leidenschaft noch nicht wirklich gefunden hatte und wenn er ehrlich war auch gar nicht dachte dass er eine hatte. Er wollte wenn möglichst in allem gut sein, ein wirklicher Allrounder der in allein Situationen zurecht kam und nirgends wirkliche Nachteile erlebte. Also gab er sich selber die Rolle des Ryūō in diesem Szenario, des „Drachenkönigs“, der genau umgekehrt zu Ryūme zog. Ein Streitross, ein Lorbeerpferd und ein Drachenkönig also. Keine schlechte Zusammenstellung. Sein Großvater hätte mit diesen drei Steinen Hoko mühelos besiegen können, selbst wenn er alle anderen Steine auf einmal unter seiner Kontrolle hätte. Da war er sicher. Zeit also, sich den anderen vor zu stellen. Und diesmal richtig.


“Mal sehen.. ich bin Yontatami Hoko, habe die Akademie noch nicht sehr lange hinter mir und bisher noch keine Missionen. Ich bin eher ausgeglichen und mit nichts wirklich überragend oder schlecht, also kann ich eigentlich überall eingesetzt werden. Meine größte Stärke dürfte mein taktisches Geschick sein, ich sehe einen Kampf immer wie ein Shogispiel vor mir und versuche die besten Züge zu machen. Setzt mich einfach ein wo ihr glaubt dass ich im Moment am nützlichsten bin, ich kann Tai- Nin- und Genjutsu so ungefähr gleich gut. Achja und mein Element ist Doton. Beim Taijutsu verlasse ich mich auf die Hiden meines Clans auch wenn ich mit denen noch nicht so gut bin wie ich das will. Aber ich kann Leute ziemlich gut fesseln oder entfesseln, darin sind wir Yontatami richtig gut.“ Das war zwar eine ziemlich lange Vorstellung, aber sicher eine bessere als seine beiden Teamkameraden erwartet hatten. Nun, sie waren jetzt immerhin offiziell auf Mission und als seien diese Worte ein Startschuss gewesen hatte Hokos ganzes Verhalten sich geändert. Er war jetzt ruhiger, schweigsamer und wippte nicht mehr auf seinen Fußballen hin und her. Auch hatte er in seiner Vorstellung kein einziges Mal das Wort „Awesome“ benutzt und auch nicht gesungen, was ziemlich untypisch für ihn war. Andererseits war das wohl nur als Fortschritt zu seiner ziemlich misslungenen Vorstellung zu sehen, auch wenn es wohl keinen Zweck gehabt hätte, das dem jungen Shinobi zu erklären. Mission und Privatleben, das waren zwei unterschiedliche Paar Tabi.


“Haben wir eigentlich noch weitere Informationen erhalten?“, fragte Sato-kun neben ihm gerade. Hoko nickte, das war in der Tat eine wichtige Frage. Wenn die Kinder oder ihre Eltern beispielsweise irgendetwas gemeinsam hatten könnte man den Kreis der „Verdächtigen“ stark einengen und möglicherweise wissen wo man die Suche zu beginnen hatte. Auch wo die Kinder alle zuletzt gesehen worden oder wann sie verschwunden waren könnte von Bedeutung sein. Sein Großvater hatte ihm einmal erzählt dass auf einer Mission alles, sogar die Anzahl der Fenster eines Gebäudes, von Bedeutung sein konnte und man daher gut daran tat, jede Information doppelt und dreifach zu bewerten bevor man sie als unwichtig abtat. “Joar, das wär' wichtig zu wissen. Zum Beispiel ob sie irgendetwas gemeinsam hatten, ob jetzt das ungefähre Alter, Haarfarbe oder sonstwas. Und was die Eltern so von Beruf waren, vielleicht hat das irgendeine Bedeutung. Am besten sagst du uns erst einmal alles was du selber zu diesem Auftrag weißt, vielleicht können wir uns so einen Reim auf die Sache machen bevor wir sie überhaupt angehen. Drei Hirne schaffen mehr als eins und wenn wir wissen was wir überhaupt genau wollen ist es einfacher unseren Auftrag zu erledigen.“ Als ob Hoko diese Schlussfolgerung für sich behalten hätte. Wenn er etwas zu sagen hatte, dann plauderte er auch sofort drauflos, ganz egal ob so etwas in der Art vielleicht schon gesagt worden war oder nicht. Er musste sich einfach irgendwie einbringen, das lag ihm als Yontatami quasi in der Wiege. Und außerdem war er nun einmal Hoko, The Singing Shinobi Wonder, er konnte einfach nicht still sein. Selbst wenn die Mission nach einigem Ernst verlangte, ganz verleugnen konnte er seinen Charakter dann eben auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Was ihre Vermutung anging, ob Sato sich das „Kumpel“ gefallen ließ, hatte Kumiko gründlich schief gelegen – er hatte es sogar fertig gebracht, die Begrüßungsfaust mit einem Lächeln zu erwidern. Dass dieses Lächeln eher Verwirrung, als Zusammengehörigkeit ausdrückte war eine dieser Nuancen, die an der Blondine gerne mal vorbei gingen, so auch jetzt. Im Gegensatz zu ihrem Partner, den sie bestimmt noch sehr lange Senpai nennen würde, achtete die Blondine nicht im Mindesten darauf, wie Hoko gekleidet war, es interessierte sie einfach einen Sch- überhaupt nicht! Wichtiger war für sie, ob sie ihn dem Rest der Gruppe antun konnte, ohne die Mission zu gefährden. Zunächst lauschte sie der Selbstbeschreibung Sato-Senpais, wobei sich Details ergaben, mit denen sie vorher nicht in Berührung gekommen war: Beispielsweise seine Berufserfahrung, oder sein Element. Über die Sache mit dem Fokus auf Nin- und Genjutsu hatten sie sich ja kürzlich erst unterhalten, daher war das für die frisch gebackene Missionsleiterin keine große Überraschung. Sie nickte knapp, um ihm zu signalisieren, dass sie mit Satos Umschreibung seiner Fähigkeiten und Erfahrungen zufrieden war. Langsam aber sicher zeichnete sich in dem kleinen, runden, blond behaupthaarten Köpfchen Kumiko-chans eine Marschreihenfolge ab, für den Fall, dass sie Shiro doch verlassen mussten. Auch dem Dritten im Bunde hörte sie aufmerksam zu. 'Doton, erste Mission, breit aufgestellt in der Profession… ' Er würde vorangehen, wenn sie Shiro verlassen mussten: Sie selber würde hintenan gehen, damit Sato san, den sie einfach in der Mitte bugsieren würde nicht mit der unangenehmen Tatsache marschieren musste, einen Frischling im Rücken zu haben, der auf ihn aufpassen sollte. Dass ihr geschätzter Senpai in die Mitte kam lag einfach daran, dass sie ihrer natürlichen Affinität zum Taijutsu hin das Genjutsu als am gefährlichsten einschätzte und deshalb das Gruppenmitglied, mit dem stärksten „Kai“ gerne am sichersten wissen wollte. Dass der Yontatami dabei zwangsläufig vornan landete, hatte schlicht den Vorteil, dass sowohl Kumiko, also auch Sato das eine oder andere Auge auf ihn werfen konnten, damit es dem Mädchen erspart bliebe, der Familie Yontatami bald einen wenig erfreulichen Umschlag mit geschwärztem Rand zu übereichen.
Satos Frage nach mehr Infos konnte sie weder bejahen, noch verneinen: »Wie gesagt, sind die Auftraggeber aus der Familie Mitsuchi. Es gab einen kurzen Hinweis auf deren Aufenthaltsort: Zurzeit residieren sie im Ryokan „Winterfluss“ im Suzaku-Bezirk. Ich schätze, dass sie eigentlich nur auf der Durchreise waren, was unsere Mission nur noch dringlicher macht. Das wären soweit alle Informationen, die ich habe…« Viel mehr gab es nicht, als Hinweis, aber irgendwie musste die Sache ja vorangehen: »Ich schlage vor, wir fragen die Leute selber, um an weitere Informationen zu kommen, Einwände?« Es sollte eigentlich keine geben, denn das war der logische erste Schritt, wenn man keine Infos, aber einen genauen Auftraggeber hatte, dessen Aufenthaltsort man kannte. Kumiko rechnete nicht damit, dass aus diesen Leuten ein ganzer Haufen Infos quoll, nach dem die Leute im Oberkommando lediglich zu fragen vergessen hatten, daher würde es vermutlich nicht ganz leicht werden, noch irgendwas sinnvolles aus Mitsuchis heraus zu kitzeln, was ihnen weiterhelfen konnte. »Ach und, Yontatami: Ich möchte auch von deinen Schwächen hören. Keiner ist ohne Schwächen, aber wer einen Bogen darum macht, seine Eigenen zu erkennen, hat mit dem Beruf des Ninjas im Normalfall eine ziemlich kurze Kariere vor sich. Bis wir am Ryokan sind, möchte ich eine Antwort haben.« Eigentlich wollte sie es bei seiner Beschreibung bewenden lassen und den Rest sich ergeben lassen, aber nach kurzem Nachsinnen setzte sich in der Blondine der Gedanke fest, dass sie es sich nicht wirklich leisten konnte, einen eventuellen Risikofaktor außer Acht zu lassen. Denn ein allroundtalentierter Stratege ohne echte Schwächen, der es bei seiner ersten Mission schaffte, in einer Kampfsituation an ein Spiel zu denken klang einfach zu gut, um real zu sein. So setzte sie sich trotz ihrer noch im Raum stehenden Nachfrage nach Einwänden letztendlich doch eigenmächtig in Bewegung, um Hoko ins Grübeln zu bringen und ein wenig positiven Druck auf ihn auszuüben. Wie würde sich der Weg gestalten, der sie zum Ryokan in Suzaku führte?
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Ein frischer Akademiker. Nun, mittlerweile konnte Sato so etwas sagen. Und dabei waren es keine 2 Jahre. Und ganz offensichtlich war Hoko niemand, der kein Selbstvertrauen hatte. Ganz im Gegenteil. Er schien genug für zwei zu besitzen. Das war natürlich nicht schlecht. Aber wie Michiyo sah auch er darin eher eine Gefahr. Vor allem, wenn man noch keine praktische Erfahrung gesammelt hatte. Und vor allem machte er diesen gerade zu krankhaften Überfluss an Selbstvertrauen bei dem Yontatami für verantwortlich, dass dieser so … unruhig war. Nein, so direkt und laut. Vermutlich tanzte er nicht nur einfach so und nähte sich die eigene Kleidung, vermutlich sang er sogar. Yuuta hoffte das er grade sehr weit daneben lag mit dieser Einschätzung.
Auch wenn er zugeben musste, das sich der Yontatami während er Vorstellung und als er sich dann auch an Satos Frage anhängte, geradezu ernst und in sich ruhend wirkte. Zumindest verglichen mit seiner Ankunft. Verglichen mit Michiyo Kumiko war er immer noch wie ein Elefant im Porzellanladen. Aber das der Junge Shogi spielte machte ihn irgendwie sympathisch. Shogi-Spieler sangen ja nicht einfach so drauf los. Oder?
Michiyo wiederum ging in ihrer Senpai-Rolle auf wie eine Blume im Frühling. Professionell, kühl, direkt. Und selbstbewusst wie Hyuuga Mari. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt hörte er ihr zu, nickte dann kurz. Und hielt kurz inne, als er bereits los gehen wollte und Kumiko sich noch einmal an den Yontatami wendete. Und diesem gerade im Grunde den Boden unter den Füßen wegriss. Nicht, das Sato sich etwas anmerken ließ. Und im Grunde war Michiyos Frage auch wichtig für sie gewesen, Yontatamis Vorstellung war wirklich zu gut für jemanden, der gerade erst die Akademie verlassen hatte. Aber er selber hätte es etwas … freundlicher formuliert. Nun, so lernte Hoko Kumiko in Reinform kennen.
Als die Kunoichi sich umdrehte und los ging, klopfte Sato dem Yontatami deswegen mit einem aufmunternden Lächeln auf die Schulter, bevor er ebenfalls losging. Eine neue Mission, eine ungleiche Gruppe. Das versprach ein interessanter Tag zu werden. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt ging Sato etwa auf Höhe von Michiyo, hielt sich ansonsten jedoch zurück, solange ihn niemand direkt ansprach. Immerhin hatte Michiyo Yontatami angesprochen, nicht ihn.

Das Ryokan „Winterfluss“ sah von außen eher schlicht, aber sauber aus. Auch die Lage war nicht die schlechteste, lag es doch eher abseits der Hauptstraßen des Suzakus-Bezirk und so war es etwas ruhiger. Es wirkte ordentlich, aber nicht überteuert. Sato ging auf die Eingangstüre zu und hielt sie seinen beiden Kameraden offen, bevor er hinein folgte.
Das Foyer passte zum Außeneindruck. Ein heller, offener, rechteckiger Raum. In jeder Ecke jeweils eine Porzellanvase, in denen Blumen steckten. Einige Tische, um die herum Stühle standen. Ein Tresen, hinter dem eine zierliche Frau stand, gekleidet in einen eleganten, schwarzen Kimono. Vor ihr lag ein geöffnetes Buch, aber sie hatte wohl bis eben in einer Zeitschrift gelesen, die sie gerade schnell unter den Tresen verschwinden ließ. Mit einem freundlichen Lächeln kam sie zu ihnen und verbeugte sich dann. „Ohayou gozaimasu. Mein Name Ita Iriko. Wie kann ich euch helfen, Shinobi?“ Und Sato schluckte kaum merklich. Eigentlich perfekt, denn so mussten sie nicht lange herum reden, was sie hier wollten. Es war nur insofern ein Problem als das sie sich an ihn wandte. Er räusperte sich kurz und erwiderte die Verbeugung. „Ohayou gozaimasu. Mein Name ist Sato Yuuta. Wir sind hier, um die Familie Mitsuchi zu treffen.“ „Ah ja, man deutete da schon etwas an. Wenn ihr kurz warten könnt, sehe ich eben nach, welches Zimmer sie gleich hatten.“ Damit wandte sich die Empfangsdame ab und ging zu dem großen Buch, das anscheinend das Gästebuch war. Während dessen fuhr sich Sato kurz über den Nacken und blickte zu Michiyo, ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. „Verzeih, Michiyo-sensei. Ich dachte nur, es wäre einfacher, wenn ich direkt antwortete anstatt lange zu erklären, das du die Teamleiterin bist.“ Er bezweifelte, dass er jetzt auch nur ansatzweise so etwas wie eine Emotion auf ihrem Gesicht erleben würde. Dafür hatte sie sich zu gut unter Kontrolle. Vermutlich ein Nicken. Vielleicht sogar ein Satz. Aber mehr auch nicht. Auf der anderen Seite, sie war bisher noch nie die Teamleiterin gewesen, wenn er mit ihr unterwegs gewesen war. Und bereits am Treffpunkt hatte sie gezeigt, dass sie sich in dieser Rolle anders verhielt. Freundlich, aber kein üblicher Schwur alles zu geben. Einer der Gründe, warum Sato deswegen einen Schritt zurück mache. Offiziell und was er selbst noch unter Folter schwören würde, damit deutlich wurde, wer hier der Sensei war und damit es nicht wieder zu Verwechselungen kam.
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
"Ach und, Yontatami: Ich möchte auch von deinen Schwächen hören. Keiner ist ohne Schwächen, aber wer einen Bogen darum macht, seine Eigenen zu erkennen, hat mit dem Beruf des Ninjas im Normalfall eine ziemlich kurze Kariere vor sich. Bis wir am Ryokan sind, möchte ich eine Antwort haben." Puh. Hoko verschränkte die Arme hinter dem Kopf und nickte, als Zeichen dass er verstanden hatte. Trotzdem, DAS war wirklich nicht leicht. Sie hätte ihn lieber bitten sollen ihr etwas vor zu singen oder so, aber das hier war immerhin kein Gesangswettbewerb. Es war ein Auftrag, ein ernster noch dazu. Da ging es nicht darum, Eindruck zu schinden. Nun, zumindest hatte Hoko das immer so verstanden, aber in ihm dämmerte die Erkenntnis, dass er mit seiner neuen Persönlichkeit vielleicht doch ein wenig übertrieben hatte. Gewiss, es war die einzig vernünftige Entscheidung gewesen, aber womöglich war er in seinem Entschluss das genaue Gegenteil seiner bisherigen Persönlichkeit zu werden doch ein klein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Eigentlich, ganz tief unter seiner exzentrischen Persönlichkeit, glich er wohl eher dem etwas schüchternen Sato-kun, auch wenn er das niemals zugeben würde. Das hieße, wieder zu dem zu werden der er in Sunagakure gewesen war und das wollte er nicht. Ganz und garnicht.

Während er diesen Überlegungen nachhing spürte Hoko, wie ihm jemand auf die Schulter klopfte. Als er sich umblickte lächelte Sato-kun ihn kurz an, was Hoko mit einem aufmunternden Grinsen kombiniert mit einem feschen Schnippen seiner Finger beantwortete. Immer selbstbewusst wirken!

"Mal sehen..." Hoko ging nicht, wie sonst üblich, mit federndem Schritt und den Händen in den Jackentaschen oder hinter dem Kopf verschränkt, sondern mit kurzen, schnellen Schritten und den Händen leicht angespannt, immer wieder zur Seite blickend als würde er jemanden suchen. Sie waren zwar nicht gerade unterwegs um in feindlichem Territorium eine Gruppe feindlicher Shinobi auszurotten, aber er wollte deswegen nicht schleifen lassen. Wieder kam ihm ein Ratschlag von seinem Großvater in den Sinn: Ein guter Shinobi lässt seine Deckung nicht einmal fallen wenn der auftrag eigentlich schon längst erledigt ist. Es konnte immer irgendeine unangenehme Überraschung während eines Einsatzes lauern und diese Paranoia war eine Art Berufskrankheit aller Shinobi. Trotzdem grübelte Hoko immer noch über Michiyo-senpais Worte nach, denn er wollte keinesfalls wie ein Idiot da stehen. "Was sind meine Schwächen?" Woher sollte er das eigentlich wissen? Bisher hatte er nicht wirklich genug praktische Erfahrung um das sagen zu können, das war eigentlich auch schon alles was ihm einfiel. Das war wie jemanden zu fragen welche Tonlage er sang wenn er gerade einmal ein paar Lieder Karaoke gesungen hatte, man wusste es zu diesem Zeitpunkt eben einfach noch nicht. Andererseits hatte er in seiner Geninprüfung durchaus gemerkt was er für Fehler gemacht hatte und diese verinnerlicht, nur ob diese auch auf den realen Shinobialltag anzuwenden waren schien ihm fraglich. Andererseits konnte er ja schlecht sagen dass er es eben noch nicht wusste, das käme vermutlich falsch rüber. Zu seiner eigenen Überraschung kam das Ryokan "Winterfluss" bereits in Sichtweite und er hatte immer noch nichts gesagt. Langsam wurde es Zeit.

Als Sato-kun ihnen die Tür aufhielt nickte Hoko dankbar und wandte sich an Michiyo-senpai, um ihr die Antwort auf ihre Frage zu geben, was er gewissermaßen zwischen Tür und Angel tat. "Also was meine Schwächen angeht.. ich bin unerfahren, also kann ich sicher noch nicht alles so anwenden wie ich es mir vorstelle. Und dass ich keine wirklich schwache Disziplin habe heißt wohl auch dass ich in keiner wirklich gut bin.. wenn du ein Allrounder bist, dann bist du eben in nichts ein Spezialist. Und ich weiß nicht ob du es gemerkt hast, aber ich bin manchmal ein klein wenig zu selbstbewusst..." Das würde reichen müssen. Viel mehr fiel ihm beim besten Willen nicht ein. Wenn sie mehr wissen wollte dann würde sie ihn nach einigen Einsätzen noch einmal fragen können, dann würde seine Antwort sicherlich bedeutend detaillierter ausfallen als jetzt.

Dass Sato das Reden übernahm schien Hoko nicht weiter zu stören, er nutzte die Lage um das Interior etwas weiter unter die Lupe zu nehmen. "Hübsch hier", dachte er. "Aber ein wenig zu spießig. Ein paar Poster an den Wänden oder so wären ziemlich cool, aber das würde nicht zum Rest passen. Diese Vasen müssten weg und die Empfangsfrau irgendwas fetziges tragen..." Bevor er aber im Geiste dazu überging, gleich die "Hoko-Gaststätten of Awesomeness" zu entwerfen versicherte er sich lieber noch einmal dass sein Seil ordentlich angelegt war. Es hatte schon bessere Yontatami gegeben als ihn die im falschen Moment gemerkt hatten dass ihr Seil nicht richtig saß und darüber wertvolle Sekunden verloren hatten die in Notsituationien über Leben und Tod entscheiden konnten. "Mitsuchi-ke hat das Zimmer neun.. den Gang herunter am Hauptraum vorbei und dann die dritte Tür rechts", informierte sie die Empfangsdame. Hoko nickte wieder, als Zeichen dass er diese Information zur Kenntnis genommen hatte. Dann sah er zu Sato-kun und Michiyo-senpai um sich zu vergewissern dass es weitergehen konnte. Er ging zwar vor, aber das bedeutete ja nicht dass er einfach drauflosstürmen sollte. Wenn sie noch etwas zu bereden hatten dann würde er abwarten und im vielleicht überlegen welche Farbe der zerschlissene Nietenrock der Empfangsdame in einem Ryokan a la Hoko haben müsste.

(OOC: "Mitsuchi-ke" bezeichnet die Familie Mitsuchi, "-ke" ist das allgemeine Suffix für Familien.)
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mit etwas Glück sollte Yontatami-san seine Erklärungen auf die Reihe bekommen, bis sie am Ryokan ankamen, obwohl ihr langsam aber sicher selber dämmerte, dass die Zeitfrist sehr K-L-U-K gesetzt war: sie hatte nämlich im Endeffekt selber keine Ahnung, wie weit es zum Ryokan „Winterfluss“ überhaupt war. Die Minuten vergingen, bis sie den Suzaku-Bezirk erreichten. Hier häuften sich die Geschäfte des Dorfes; vom Lebensmittelladen bis hin zum rötlicheren Etablissement für Erwachsene war so ziemlich alles dabei, obwohl gerade letzteres gerne höflich verschwiegen wurde. Die Richtung war der Blondine selbstverständlich bekannt, das gehörte schließlich zu ihren Missionsvorbereitungen! Trotzdem war sie Sato schon ziemlich dankbar dafür, dass er schweigend neben ihr ging, denn so ganz sicher war sie sich doch nicht. Ein Blick nach hinten zeigte dem Mädchen, dass Yontatami sich scheinbar ziemlich intensiv mit ihrer letzten Aussage beschäftigte. Sein Blick schien nie lange still zu bleiben und von der lässigen Gangart, die sie eigentlich bei ihm vermutet hatte, fehlte auch jede Spur. Dass er sich mit ihrem Anspruch wirklich intensiv auseinandersetzte, würde sie ihm hoch anrechnen, dass er mit der Sprache allerdings noch nicht herausgerückt war, als sich ihr Ziel unaufschiebbar immer näher schob, eher weniger. Tatsächlich musste sie bis zum allerletzten Moment warten, um wortwörtlich mit einem Fuß bereits im Ryokan, bis er sich zum Reden durchringen konnte. Geduldig, ohne einen Hauch von Emotion lauschte sie seiner Antwort. Eigentlich kam darin nichts Neues vor, aber man musste ihn ja bei seiner ersten Mission nicht gleich überfordern, war schon schlimm genug, dass er es gleich zu Anfang mit einer Mission mit voraussichtlichem Feindkontakt zu tun bekommen hatte. Sie nickte knapp, als er geendet hatte: »Sehr gut … ich bin mit deiner Antwort zufrieden.« Eigentlich war sie es nicht, aber sie selber hätte die Frage nach ihren Schwächen mit Sicherheit auf ihrer ersten Mission nicht besser beantworten können, daher ließ sie es dabei bewenden.
Das Ryokan selber empfand Kumiko-chan nicht als besonders aufregend, ein Ryokan halt, das eben alles hatte, von dem man glaubte, dass es positiv auf potentielle Gäste wirken könnte. Im Vergleich zu ihren eigenen vier Wänden war der Empfangsraum dieses Gasthauses geradezu voll gemüllt mit irgendwelchem Zeug – aber unordentlich war es hier nicht. Das Personal hier war deutlich aufmerksamer, als sie es von früheren Aufträgen gewohnt war, denn scheinbar hatte die Dame, die sie begrüßte keine Probleme, ihren Stand korrekt zuzuordnen, obgleich sie damit hauptsächlich den etwas älteren Herrn der Schöpfung ansprach, der sich korrekterweise herausnahm, im Namen der Gruppe zu antworten. Die Taijutsuka hätte sicherlich intervenieren können, aber wozu? Alle drei wussten, worum es ging, und wer von ihnen sich mit der Rezeptionistin herumschlug war im Endeffekt für den Missionserfolg völlig unwichtig – außerdem hätte es für Sato-san einen Ansehensverlust bedeutet, wenn sie jetzt einfach damit herausplatzte, dass sie hier diejenige war, die hier die Fragen beantworten sollte – eine Sache, auf die er zumindest in ihrer Vorstellung ziemlich empfindlich reagieren dürfte. Davon abgesehen, dass die Empfangsdame durch ihre Einmischung in die peinliche Lage gekommen wäre, sich öffentlich zu entschuldigen, um den Ruf des Ryokan nicht zu beschädigen, erschien es Kumiko auch grundsätzlich nicht zielführend, hier eine Debatte zu starten, wer hier für die Gruppe sprechen sollte – ihr Ziel erreichten sie schließlich auch so. Einen kurzen Moment der Kontrolle seitens der Ryokan-angestellten nutzte ihr Partner dabei, um sich zu erklären, was sie mit dem erwarteten Nicken aufnahm: »Ich weiß. Es war richtig so.« Es wäre fast schon beängstigend, wie gut Sato sie inzwischen einschätzen konnte. Woher das wohl kommen mochte?
Das Mädchen nahm nickend zur Kenntnis, welches Zimmer die Familie ihrer Auftraggeber bewohnte und verneigte sich knapp. Mit einem »Vielen Dank.« auf den Lippen verlor sie danach keine weitere Zeit und wandte sich sofort in Richtung des Ganges, der sich insbesondere durch seine Schlichtheit auszeichnete, die auch dem Empfangsraum schon zu Eigen war. Einen Hinweis darauf, dass sie im Speziellen im Umgang mit dieser Familie, die schließlich einen Verlust zu beklagen hatte, ein wenig Disziplin und Mitgefühl zeigen sollten – sie war schließlich alt genug, auch von alleine darauf zu kommen, dass die Zeit nicht Reif für derbe Scherze und dergleichen war. Das Zimmer der Mitsuchis war schnell erreicht, denn soooo unendlich groß war das Ryokan nun auch nicht, als dass sie Minutenlange Strecken zurückzulegen gehabt hätten. Bevor sie allerdings darauf aufmerksam machte, dass sie da waren, wandte sie ihren beiden Mitstreitern noch einen kontrollierenden Blick zu, falls noch Unklarheiten existierten, die noch auf die Schnelle ausgeräumt werden mussten. Als sie sich dann dazu entschloss, leise und langsam anzuklopfen, dauerte es keine halbe Sekunde, bis von drinnen ein gedämpftes [FONT=&quot]»Moment«[/FONT] erscholl. Einige Geräusche später, die von einer Box Taschentücher und raschelnder Kleidung stammten schob sich die leichte Zimmertür das Gästezimmers Nummer neun einen Spalt weit auf. Durch diesen Spalt lugten wachsame, vom Leben mit viel Erfahrung ausgestattete Augen, die die Drei einige Sekunden lang sehr aufmerksam unter die Lupe nahmen, bevor sich die Tür völlig öffnete. Dahinter stand ein leiht überdurchschnittlich großer, etwa 60 bis 70 Jahre alter Herr, der zwar nicht mächtig war, aber dem man durchaus ansah, dass er zumindest vorerst nicht jämmerlich verhungern musste, wenn eine Hungersnot ausbrechen würde. Der graue Yukata, den auch die junge Frau im Hintergrund trug, zeichnete sie beide als Gäste des Ryokan aus. Der Blick des Herrn drückte allerdings nicht nur Erfahrung aus, sondern auch große Anspannung, sowie die Bereitschaft, jederzeit dazwischen zu springen, sollten die drei Ninjas vor ihm irgendeine Form von Aggression zeigen. Wer etwas genauer hinsah, konnte an seiner linken Schulter ein paar kleine, nasse Stellen ausmachen, die wohl von den Tränen seiner Tochter stammten, wie ihre schlecht, bestenfalls notdürftig abgewischten tränen zeigten, deren „Fahrtrinnen“ in dunklen Streifen das eigentlich sehr sympathische Gesicht markierten, das ihnen neugierig, wie argwöhnisch zugewandt war.
Der Blick des Alten zeigte dem Mädchen, das sonst nicht sehr empfänglich für Emotionen war, dass er von ihnen erwartete, sich zu erklären. »Ich grüße Sie, Mitsuchi-san?« begann sie leise, denn die anderen Gäste mussten von ihrer unangenehmen Lage nicht zwangsläufig etwas mitbekommen. Der ältere Herr schüttelte langsam den Kopf, bevor Kumiko-chan sich jedoch für das Missverständnis entschuldigen, und sich höflich aus der Affäre ziehen konnte, antwortete er schließlich: »Mitsuchi ist der Name des Mannes meiner Tochter. Mein Name ist Takahashi.« Also waren sie hier doch richtig. Im letzten Augenblick hatte er ihr und der Rezeptionsdame eine für sie beide peinliche Begegnung erspart. Kumiko nickte knapp und fuhr fort: »Mein Name ist Michiyo Kumiko und diese beiden Sind Sato Yuuta und Yontatami Hoko… Wir kommen im Auftrag Shirogakures, um uns Ihres Falles anzunehmen.« Dabei bot sie ihm die Rolle mit ihrer Missionsbeschreibung an. Da standen nicht nur ihre Namen drin, sondern auch die Art der Mission und das Dorfsiegel war auch noch drauf – das müsste also als Hinweis für die Richtigkeit ihrer Information mehr als ausreichen. Sie gönnte ihm die Zeit, die Richtigkeit ihres Erscheinens zu überprüfen, die er mit einem Nicken in Richtung seiner Tochter abschloss. 'Sie rechnen damit, dass sie selber auch demnächst dran sind?' Diese deutete mit einem sanften Augenaufschlag ein zustimmendes Nicken an, mit dem sie hereingebeten wurden. Die Taijutsuka verneigte sich abermals höflich, bevor sie die Türschwelle überquerte und sich anschickte, sich an dem Platz ihres mit Augenringen geschlagenen Auftraggebers gegenüber zu setzen, wie es ihnen ebenfalls wortlos angeboten wurde. Kumiko-chan wartete, bis sowohl der Alte, als auch ihre Teamkollegen saßen, bis sie das Wort ergriff: »Sicherlich wurden Ihnen bereits Fragen gestellt, als sie den Auftrag ausgegebene haben. Dennoch hoffen wir, noch Details in Erfahrung bringen zu können, die uns die Suche erleichtern. Mir ist bewusst, dass es vielleicht nicht leicht für Sie ist, all dies noch einmal zu erklären, aber ich hoffen, Sie wissen um die Notwendigkeit.« Einige, lange Sekunden passierte in diesem Raum rein gar nichts. Der Blick des älteren Herrn war mitfühlend auf seine Tochter gerichtet, die sich erst einmal sammelte, bevor sie mit schwacher Stimme antwortete. »Ja. Ich weiß, dass das wichtig ist. Aber bitte nehmt keine Rücksicht, darauf, dass es mir schwer fällt, darüber zu reden, wenn es irgendwie hilft, dass ihr mir meinen Jungen zurückbringt.« Eine Antwort, die Kumiko ihr ob ihrer Situation in ihrer Vernunft so nicht zugetraut hätte. Es ließ die Frage zu, wer in Puncto Charakterstärke im Hause Mitsuchi wohl die Hosen anhatte, obwohl ihre Stimme mit den letzten Worten ihrer Antwort beinahe versagt hätte. Die Blondine wägte ihr weiteres Vorgehen ab, bevor sie sich dazu entschied, ihren beiden Partnern den Vortritt zu lassen, sich im Stillen ein eigenes Urteil zu bilden, bevor sie sich selber zu Wort meldete. Sie wandte sich ihren Mitstreitern zu, um sie mit einem Nicken zu ermutigen, ihre Fragen loszuwerden. Mal sehen, was diese zwei noch an Informationen aus ihr herauskitzeln konnten.
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Und dann standen sie vor der Tür ihrer Auftraggeber. Was sie wohl erwarten würde? Zuerst einmal ein misstrauisches Augenpaar eines älteren Mannes. Vielleicht schon 70, aber nicht älter. Das Gesicht sprach von einem härteren Leben, aber zumindest in den letzten Jahren schien es ihm besser gegangen zu sein, zumindest dem Bauchumfang nach. Kumiko eröffnete das Gespräch und stellte sich vor, wobei sich Yuuta verbeugte, als sie seinen Namen nannte. Die Tür öffnete sich und man bedeutete ihnen herein zu kommen.
Sato ließ sich links von Michiyo nieder. Etwas hinter ihr. Als Zeichen des Respekts und der Höflichkeit. Gewiss, sie hatte gesagt, dass sie sein Verhalten von vorhin verstand. Aber es ging hier um Michiyo Kumko. Sie sagte, was richtig war. Aber irgendwie war sich Yuuta nie so sicher, ob sie denn auch dies genau so meinte. Also würde er einfach auf Nummer sicher gehen. Da war ja nichts falsch dran.
Aber es gab wichtigeres. Der Blick des Genin glitt kurz durch den Raum, in dem sie ihren Auftraggebern gegenüber saßen. Benutzte Taschentücher im Abfalleimer, leere Boxen, in den sich die eben genannten Taschentücher einst befunden hatten, die verlaufene Schminke im Gesicht der Tochter waren an sich deutliche Zeichen, die das Herz des Genin drückten und Mitleid weckten. Aber noch viel stärker waren ihre Augen. Gerötet. Der Shinobi entschied sich, sich auf den Nasenrücken zu konzentrieren. Allein schon der Höflichkeit wegen. Aber er wusste auch nicht, wie lange er diesen Augen stand halten konnte und ein Shinobi erlaubte sich keine Schwäche. Keine Sichtbare. Aus dem Augenwinkel musterte er seine beiden Teammitglieder und wie sie darauf reagierten. Während Michiyo-senpai das Gespräch begann, musterte Sato Mitsuchi-san und Takahashi-san noch einmal. Man sah beiden ihre Trauer, ihre Erschöpfung und allen voran ihre Angst an. Aber war das so überraschend? Die Frau hatte gerade ihren Sohn verloren und wusste nicht wo er war. Oder ob er noch lebte. Wie würden seine Eltern reagieren, wenn Aiko oder ihm etwas geschehen würde? Nein, es war nur zu verständlich. Im Grunde musste man sagen, dass Mitsuchi-san sich sehr gut hielt. Ob das der Mutterinstinkt war, der ihr die Kraft gab, nun alles durchzustehen, solange sie nur ihren Sohn wieder bekam? Auf den Blick von Michiyo-senpai hin nickte er und blickte dann Mitsuchi-san direkt an. Er räusperte sich kurz, als er merkte, dass es ihm schwer fiel, das Wort zu ergreifen. Nachdem sie Michiyo geantwortet hatte, war eine Stille eingetreten, die man als bedrückend bezeichnen konnte. Und Yuuta fragte sich, ob nur er es unangenehm empfand an Mitsuchi-san das Wort zu richten, sie an ihr Leid zu erinnern. Aber es musste wohl sein.

„Habt Dank, Mitsuchi-san. Wir werden alles tun, um euren Sohn wieder zurück zu bringen.“ Doch bevor er etwas fragen konnte, erklang auch schon die Stimme von Takahashi-san, das Gesicht voller Wut, die auf Sato gerichtet war, der überrascht und fast schon erschrocken den Oberkörper etwas zurück bewegte, die linke Hand leicht erhoben, die Handfläche zu dem alten Mann gerichtet. „Ach ja? Was tut ihr denn? Ist Akio wieder hier? NEIN! Ist er nicht.“ Doch der Wutausbruch verebbte abrupt, als die Tochter beschwichtigend die Hand auf die Schulter Takahashi-sans legte und der Alte sich wieder setzte. „Bitte, Vater, sie wollen uns nur helfen.“ Der alte Mann blickte zur Seite, noch immer verstimmt, aber nun auch scheinbar etwas beschämt ob des Wutausbruches. „Ich weiß. Ich … Verzeiht, Shinobi. Ich habe mich im Wort vergriffen.“ Sato, dessen Gesicht immer noch die Überraschung anzusehen war, nickte ebenfalls. „Ich verstehe, Takahashi-san. Ich muss mich entschuldigen.“ Er hielt kurz inne, atmete durch. Dann stellte er seine Fragen. „Mitsuchi-san, als Akio verschwand, wo befand er sich zuletzt?“ „in seinem Zimmer in der Herberge. Ich…“ Sie schloss kurz die Augen, legte die Hand vor den Mund. Ihr Vater sah besorgt zu seiner Tochter, die dann jedoch nur mehrmals nickte und fortfuhr. „Ich war kurz außerhalb unterwegs um frische Äpfel zu holen. Akio isst für sein Leben gern Äpfel. Als ich zurück kam, da ... da.. war er einfach weg.“ Sato sah, wie sie sich nach dem letzten Satz auf die Lippen biss und die Augen schloß, um mich nicht zu weinen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Wer tat so etwas einer Mutter an? „Hat man seit … diesem Moment versucht mit euch Kontakt aufzunehmen?“ Mitsuchi schüttelte den Kopf. Der Genin hielt kurz inne. Sollte er noch etwas fragen, bevor er seinen beiden Teammitgliedern das Wort überließ? „Ist euch vielleicht aufgefallen, ob jemand Euch in letzter Zeit beobachtet hat oder gefolgt ist? Hat Akio von einem Fremden erzählt, der ihm irgendwie aufgefallen ist oder gar Kontakt mit gesucht hat?“ „Nein, davon hat er nicht gesprochen. Meistens waren er und ich hier geblieben.“ Sato nickte und blickte dann zu seinen beiden Kameraden.
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Trauer! Eigentlich mied Hoko solche Situationen wie der Teufel das Weihwasser, aber jetzt war es zu spät. Nicht nur der tränenbenetzte Yukata des Mannes der sich als Takahashi-san vorgestellt hatte, auch das Gesicht seiner Tochter und der unordentliche Zustand des Zimmers zeugten davon dass hier die Trauer Einzug gehalten hatte und das Herz dieser beiden Leute vernebelte. Der nur knapp zurückgehaltene Wutausbruch des massigen alten Mannes bestätigte Hokos Einschätzung nur noch und als er sich wie auch Yuuta knapp hinter Michiyo niederließ atmete er einmal tief durch. "Jetzt gut aufpassen!" ermahnte er sich selber während er Yuuta-kuns Fragen und den Antworten der jungen Frau lauschte. Sie stockte mehrfach, kämpfte mit den Tränen und irgendwo konnte Hoko sie verstehen. Yontatami waren sehr familiäre Menschen und wenn das Kind von einem von ihnen verschwunden wäre, dann würde der ganze Clan ausschwärmen und nicht eher Ruhe geben bis sie über das Schicksal des Vermissten Klarheit gehabt und den Übeltäter, falls es einen gab, nach Familienart zur Rechenschaft gezogen hatten. Und Rache auf Yontatami-Art war kein schöner Anblick, selbst wenn man ein Sadist war.


"Hat er sich irgendwie verändert?", wollte Hoko wissen als Yuuta-kun mit seinen Befragungen fertig war.
"Egal wie unwichtig das erscheinen mag, es könnte uns Aufschluss über etwas geben. Hat er andere Sachen als sonst gesagt, irgendein Essen verschmäht das er sonst mag, irgendwas?" Ihm war während er überlegt hatte eine Geschichte seines Großvaters eingefallen, die hier vielleicht von Bedeutung sein konnte. Bei einer Entführungsmission hatte sich herausgestellt, dass der vermeintlich Entführte eine Affäre gehabt hatte und mit seiner Liebsten durchgebrannt war. Nun, das war bei Kindern wohl eher unwahrscheinlich, aber möglicherweise hatten die hier verschwundenen Kinder irgendetwas auf dem Herzen gehabt. Und das verleitete Kinder manchmal zu ziemlich dummen Sachen. Wenn Hoko da nur an sich selbst dachte... "N..nein", antwortete Mitsuchi-san mit zitternder Stimme. "Akio war eigentlich wie immer..." Hoko zog eine Augenbraue hoch, ein Gesichtsausdruck der ihn merkwürdig arrogant wirken ließ. "Eigentlich?"
, hakte er nach. Schon so kleine Worte konnten den Inhalt eines Satzes entscheidend verändern. "Hört zu, jedes noch so kleine Detail das Euch einfällt kann uns helfen Akio wieder zu finden. Das muss hart für Euch sein aber wenn wir nicht absolut alles erfahren was auch nur im entferntesten mit dieser Sache zu tun haben könnte, können wir nicht vernünftig arbeiten. Es ist wie beim Shogi, wir können nur ziehen wenn wir alle Steine genau kennen! Also ganz egal WAS es ist, wir müssen es wissen!" Der Blick von Takahashi-san zeugte davon wie wenig er die impulsive Art des jungen Shinobi wertschätzte, aber darauf gab Hoko im Moment herzlich wenig. Er war aufgeregt und frustriert zugleich, wobei er nicht sagen konnte wem sein Frust überhaupt galt. Er hatte das Gefühl etwas äußerst wichtiges übersehen zu haben, aber er konnte einfach nicht ausmachen was das war. "Also?"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Anspannung war so ziemlich alles, was ihr einfiel, als Takahashi-san lospolterte, bevor überhaupt die erste, richtige Frage gestellt worden war. Mitsuchi-san sprang aber noch ein, bevor es in diesem Ryokanzimmer ziemlich ungemütlich wurde, denn eher aus Reflex denn aus dem tatsächlichen Gefühl heraus, bedroht zu werden, war ihre linke Hand in ihrem rechten Ärmel verschwunden, aus dem sie jetzt langsam wieder hervor kam – unbewaffnet selbstverständlich. Satos Fragen waren logisch, aber leider wenig aufschlussreich, mit den Standards kamen sie hier also nicht weit. Sehr schade, aber sie wären ja keine Ninjas, wenn sie mit so was nicht fertig würden! Letztendlich war es eine Geschichte, die keinerlei warnende Vorzeichen hatte, anhand derer die Drei ihre nächsten Schritte planen konnten: Sie waren oft zusammen und der Sohn verschwand, als Muttern kurz ging, um Äpfel zu besorgen. Kumiko fiel gerade siedend heiß eine Frage dazu ein, aber sie hatte ihren beiden Teamkollegen den Vortritt gelassen, also würde sie damit noch warten. Vielleicht ergab sich ja bei Yontatami noch irgendein Detail, das sich würde verwerten lassen. Auch er stellte Fragen – eigentlich war es nur eine – die die meisten nützlichen Infos versprachen, aber vorerst ergab sich auch hier keine Spur. Kumiko reichte die Antwort der Trauernden, jedoch war das bei ihrem neuesten Gruppenmitglied wohl nicht der Fall, weshalb sich dieses ein wenig weiter aus dem Fenster lehnte, als es sich gegenüber dem Opfer einer Entführung gehörte. Die Blondine hatte ja selber wenig Einfühlungsvermögen, aber das wäre ihr so nicht eingefallen. Deshalb, und weil sie selber ähnlich Impulsiv gehandelt hatte, als sie auf ihrer ersten Mission gewesen war, legte sie Yontatami beschwichtigend, wie auch mahnend eine Hand auf die Schulter, bevor sie sich geplanter weise endlich in das Gespräch einmischte:
»Ich verstehe, Mitsuchi-san, Takahashi-san. Scheinbar gab es keine Anzeichen, die die jetzige Situation ankündigten«, Das Wort „Entführung“ vermied die Taijutsuka dabei bewusst: »Allerdings gibt es da Details, die ich gerne noch in Erfahrung gebracht hätte.« Ihr Blick wanderte hinauf zu dem schmalen Panel in gut zwei Metern Höhe, das das einzige Fenster in diesem Raum darstellte, bevor sie Luft holte, um ihre eigenen Fragen loszuwerden: »Wie viel Uhr war es, als Sie Äpfel kaufen gingen, und wie lange waren Sie fort?« Ihre Klientin beschied ihr nach langem Zögern, dass sie kurz nach vier am Nachmittag aufgebrochen und maximal zehn Minuten weg gewesen sei. Ein ziemlich kurzes Zeitfenster, wenn man bedachte, dass sie vorher noch beschieden hatte, dass ihnen niemand gefolgt sei, oder sie sonst irgendwie überwacht worden waren. In ihr reifte der hoffentlich falsche Verdacht, dass sie es mit jemandem zu tun hatten, der einige Jahre auf der Akademie verbracht hatte und sich als Gegner als ziemlich schwerer Brocken erweisen könnte. Sie versuchte, sich ihre Befürchtung nicht anmerken zu lassen, als sie auf die Antwort hin knapp nickte: »Sie wissen nicht zufällig noch, ob das Fenster offen gestanden hat, als sie zurück kamen?« Um ihre Frage zu unterstreichen deutete sie mit der rechten Hand in dessen Richtung. [FONT=&quot]»[/FONT]Nein, es war zu.[FONT=&quot]«[/FONT] Antwortete die Frau postwendend. Diese Information ließ nur den Schluss zu, dass sie das Haus durch die Tür verlassen haben mussten – sie würden herausfinden müssen, ob und wie viele Ausgänge dieses Gebäude hatte, aber das würden diese beiden ihnen sicherlich nicht genau sagen können – dafür müssten sie also nachher nochmal die Empfangsdame konsultieren. Kumiko ermutigte ihre beiden Mitstreiter nochmals, die Fragen loszuwerden, die sich aus ihren eigenen ergeben haben mögen. Danach würde sie sich verabschieden und sich von der Ryokan-Angestellten den Hinterausgang zeigen lassen, der direkt an der Küche vorbei führte.
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Zuerst hatte Yuuta die Befürchtung, dass der Yontatami sich vielleicht auch nur ansatzweise so verhalten würde, wie bei ihrem Zusammentreffen. Aber glücklicherweise blieb das aus. Nein, Hoko-kun verhielt sich sogar ganz vorbildlich. Bis er dann eine Frage stellte. Was gar nicht falsch war. Es war sogar eine sehr wichtige Frage. Aber als er dann die Frage wiederholte, nachbohrte, wunderte sich Yuuta schon. Es war fast, als ob Hoko-kun gerade den Ausbruch von Takahashi-san nicht miterlebt hatte. Und ihm selber steckte das durchaus noch in den Knochen. Wie Michiyo-senpai dies aufnahm, nun, das konnte er nicht genau sehen, nur eine Anspannung feststellen. Bis sie eingriff und dem Yontatami sogar eine Hand auf die Schulter legte. Kumiko-kun ging in ihrer Rolle wirklich auf. Aber war das so überraschend? Wichtiger war, ob er noch etwas fragen wollte. Sie sollten Mitsuchi-san nicht übermäßig quälen. Er überdachte das bisher gehörte und versuchte sich einen Ablauf zusammen zu stellen. Das Fenster fiel aus als Fluchtweg. Sie müssen aber irgendwie diesen Ort verlassen haben. Und das am helllichten Tage. Es besteht also die Möglichkeit, dass jemand, der sich um das Ryokan herum aufgehalten hat, etwas gesehen hat. Die Frage ist nur, ob irgendjemand etwas Hilfreiches bemerkt haben wird. Sichelrich kein weinendes, nach seiner Mutter rufendes Kind. Das wäre aufgefallen. Aber niemand hat nach einem Kind auch Ausschau gehalten.

„Verzeiht, Mitsuchi-san, aber habt ihr vielleicht eine Zeichnung von eurem Sohn? Was trag er an diesem Tage?“ Mit einem sanften Lächeln fügte er eine Erklärung für seine Frage an. „Wenn die Täter ihn nicht gerade in Luft aufgehen ließen, was ich mir nicht vorstellen kann, dann haben Passanten ihn vielleicht auf der Straße gesehen.“ Gespannt wartete er auf ihre Reaktion. Gewiss, es gab andere Möglichkeiten den jungen unbemerkt aus dem Ryokan zu bringen, ohne dass er auffiel. Und er musste dabei noch nicht einmal mehr unter den Lebenden weilen. Weswegen Sato dieses doch fast schon komisch klingende Beispiel mit dem Nebel angebracht hatte. Zum einen, um keine zusätzliche Angst zu machen und auch um vielleicht der Mutter etwas Entspannung zu bringen. Das war das mindeste, was er in diesem Moment tun konnte. Und es erleichterte hoffentlich das, was er als nächstes fragen wollte. Er verzog kurz den Mund, das einzige Anzeichen, das ihm es überhaupt nicht gefiel so nachzuhaken im Leben dieser Frau. Aber es musste sein. Für ihren Sohn. Ein Shinobi konnte nicht zu viel Rücksicht nehmen, wenn es um einen Auftrag ging. Auch wenn er es dann wenigstens in passende Worte verpacken konnte. „Und ich hätte noch eine weitere Frage. Sie ist persönlich, ich möchte euch nicht zu nahe treten. Ich würde verstehen, wenn ihr nicht antworten wollt. Wo ist euer Mann, Mitsuchi-san?“
Nachdem sie ihm geantwortet hatte, nickte und wandte er sich an Kumiko-kun. „Ich hätte keine weiteren Fragen, Michiyo-senpai.“ Eine Bestätigung, auf die ihre Leiterin vielleicht wartete.

Als sie dann sich verabschiedeten und sich aus dem Zimmer begaben und nachdem sie an einer ruhigen Stelle angekommen waren, räusperte sich Yuuta kurz. „Verzeih, Michiyo-senpai, wenn ich dir zuvor komme. Aber was haltet ihr beiden bisher von dieser Kindesentführung? Keine Geld oder sonstige Forderung. Recht professionelles Vorgehen bisher von den Entführern. Und wenn ich mir ein Entführungsopfer aussuchen würde, dann doch von einer reicheren Familie.“ Der Genin hielt kurz inne, die Arme vor der Brust verschränkt. Er sah sich kurz um. „Den Büchern nach haben wir es entweder mit einer persönlichen Motiv zu tun oder aber Tätern, die nichts von der Familie des Opfers wollen. Und es höchstwahrscheinlich nicht lebendig freilassen werden.“ Er fuhr sich mit der linken Hand über den Nacken, blickte zur Decke. Er erinnerte sich an seinen allerersten Auftrag. Die hypnotisierten Dorfbewohner. Die Leichen in dem Graben. Es waren auch Kinder darunter. Er schloss kurz die Augen. Selbst jetzt verfolgten ihn die Bilder. „Ich würde ebenfalls vorschlagen, dass wir das Ryokan einmal umgehen. Irgendwie müssen die Täter es verlassen haben. Vielleicht hat sie jemand gesehen, ein Straßenhändler, der täglich dort sitzt, ein Bettler, ein Passant. Wenn sie das Kind offen mit sich herum trugen und es nicht in einen Sack gesteckt hatten oder es sonst wie transportiert haben. Und vielleicht finden wir einen Hinweis. Vielleicht sollten wir auch andere Besucher des Ryokans fragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kleiner Junge still einfach mit Fremden mitgeht.“ Dann verschränkte er wieder die Arme vor der Brust und musterte seine beiden Teamitglieder. „Denn wirklich große Ideen habe ich momentan nicht. Es ist fast, als ob das Kind sich wirklich in Luft aufgelöst hat.“ Und, zumindest den Büchern und seinen Lehrern nach, wenn solch eine Situation bestand und die Täter scheinbar bloß ein Kind "brauchten", dann selten nur eins. Er hoffte sehr, das dies nicht zu traf.
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Kaum dass sie wieder draußen waren fiel Hoko in eine etwas.. positiviere Stimmung zurück. Ob es nun der Wutausbruch des Mannes gewesen war, die gedrückte Stimmung in Zimmer Nummer Neun oder ob er einfach nur gewusst hatte wie man sich verhalten musste, jetzt wo er dieses Zimmer hinter sich gelassen hatte benahm er sich ein klein wenig elanvoller als vorher, auch wenn er im Vergleich zu seiner sonstigen Stimmung schon was depressiv auftrat. Er wippte nicht auf den Zehenballen und sang auch nicht, aber so etwas wie ein Grinsen lag ihm auf dem Gesicht und er redete als er wieder anhob mit deutlich mehr Schwung. "Stimmt, Yuuta-kun, irgendwas ist da faul. Aber vielleicht..." Hoko schloss die Augen und massierte seine Schläfen. Irgendetwas hatte er übersehen. Aber was? Was?
"Wenn der Täter den Jungen wirklich abtransportiert hat ohne dass man ihn sehen konnte muss er etwas dabei gehabt haben. Einen Sack, eine Kiste, irgendwas großes. Aber wir versteifen uns glaube ich zu sehr darauf dass hier ein Verbrechen geschehen ist. Überlegt doch mal. Vielleicht ist auch irgendetwas ganz anderes passiert. Vielleicht ist er von Mitsuchi-san abgehauen." Da, es war raus. Sogar Hoko hatte genug Taktgefühl besessen um diese These nicht in Gegenwart der beiden Trauernden auszusprechen, jetzt aber wo sie ihn nicht hören konnten konnte er sie ja wohl bedenkenlos sagen. Es war in seinen Augen garnicht so unwahrscheinlich dass der Junge einfach abgehauen war, er selber war ja oft genug davor gewesen seinen Eltern den Rücken zu kehren und sich als Straßensänger durchzuschlagen. "Und wenn er es nicht ist, vielleicht steckt jemand dahinter den er kennt. Auch das können wir nicht ausschließen. Aber wenn Yuuta-kun Recht hat, dann müssen wir einfach nur ein wenig herumfragen. Jemand mit einem großen Beutel oder einer Truhe oder sonstwas fällt auf."

Das war, bedachte man wie Hoko sich sonst aufführte, eine ausgesprochen nüchterne Betrachtungsweise, noch dazu hatte sie Hand und Fuß. Wie um die Erwartungen die man mittlerweile in ihn setzte, auch wenn sie negativ waren, dann doch noch zu erfüllen zeigte Hoko wieder sein Haifischgrinsen und setzte nach: "Und wenn das nichts hilft spiele ich halt den nächsten Lockvogel. Wenn der Entführer es auf Kinder abgesehen hat wird er sich so einen klasse Fang wie mich schon nicht entgehen lassen. Oh yeah!" Das war seine Art mit diesen Dingen umzugehen. Nur nicht nachgeben, lieber noch einen Witz machen um die Leute abzulenken. Nicht die taktvollste Art damit umzugehen, aber immerhin.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mit einem Foto des Kindes bewaffnet und einer mündlichen Beschreibung der Kleidung - rotes Shirt und dunkelgraue Dreiviertelhose – ausgestattet ließen die drei Ninjas ihre Klienten wieder allein. Klar war eigentlich nur, dass Kinder verschwunden waren… das „wie“, „wer“ und „warum“ entzog sich ihnen noch völlig. Sato-san hatte auf seine Frage hin zur Antwort bekommen, dass sich der Gatte Mitsuchi-sans gerade auf dem Weg nach Kraterstadt befand, um dort einigen Geschäften nachzugehen, bevor er ihr nachreisen wolle. Das einzige, was ihn daran verdächtig machte, war die Tatsache, dass Kraterstadt für seine „ausschweifenden“ Feste bekannt war und Kumiko sich irgendwo im Oberstübchen fragte, welcher Art die Geschäfte wohl sein mochten, die er dort erledigen wollte. Außer Hörweite des Zimmers lauschte die Blondine zunächst den Schlüssen und Gedankengängen ihrer Teamkollegen, bevor sie sich dazu schaltete: »Ich hatte zwar eigentlich vorgehabt, die Belegschaft des Ryokan nach der Anzahl der Ausgänge zu frage, aber sich die Sache selber anzusehen erscheint mir sinnvoller. Wenn es wirklich um eine Entführung geht und keiner was davon mitbekommen haben will, kann ich eine Komplizenschaft unter den Hotelangestellten nicht ausschließen. Wenn ich so etwas wie einen Sack oder eine Kiste raus schaffen wollte, ohne, dass es auffällt, dann wäre der Lieferanteneingang der Ort der Stunde…« die Blondine schloss einen Moment die Augen, ordnete sich kurz neu und sprach dann weiter: »Dass Akio-kun einfach weggelaufen ist, ist eine Option, die wir im Hinterkopf behalten sollten. Was mir daran Sorgen macht, ist die Tatsache, dass es bei unserem Auftrag um Mehrere Kinder geht und Mitsuchi nur der Name des Klienten ist, der den Auftrag eingereicht hat.« Den abschließenden Scherz Yontatamis ignorierte Kumiko-chan geflissentlich – dazu irgendwas zu sagen wäre bestenfalls Kraft- und Zeitverschwendung.
Das Ziel war unklar, aber der Weg dafür desto weniger: Irgendwie musste Akio-kun aus diesem Gebäude heraus gekommen sein; freiwillig oder nicht, also mussten sie sämtliche Möglichkeiten auskundschaften: »Sato-san, Yontatami-kun. Eure Aufgabe wird es sein, herauszufinden, wie viele Ausgänge dieses Ryokan hat und ob irgendwer in der Umgebung eine nützliche Beobachtung gemacht hat, oder Ähnliches. Dabei wirst du, Sato-san, die Führung übernehmen. In der Zwischenzeit werde ich mir die Belegschaft vorknöpfen und mich dabei auf die Geschehnisse um den Lieferanteneingang konzentrieren, wenn es so was hier gibt… Wir treffen uns dann wieder vor Haupteingang.« Das müsste so ziemlich alles gewesen sein, was sie dazu sagen musste, oder hatte sie irgendwas vergessen? Naja, selbst wenn, hatte Sato sicherlich genügend Erfahrung, zu wissen, was zu tun war und wie die Dinge zu handlen waren.
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Der Vater also auf Geschäftsreise. Gewiss, das Ziel war … fragwürdig. Aber er empfand es als ungewöhnlicher als seine Teamkameraden. Händler mussten eben reisen, wenn sie nicht ein kleines Geschäft hatten, das sich komplett auf einen Ort konzentrierte und nicht seine Waren von woanders her bezog. Sato kannte dies. So verließen sie ihre Auftraggeber mit einigen Informationen, die jedoch alleine noch nicht ausreichten. Gewiss, das Foto würde hoffentlich hilfreich sein, ebenso die Beschreibung und sie konnten ihre Fragen gegenüber Passanten eingrenzen. Aber sie hatten zumindest Ansatzpunkte, nicht wahr? Man konnte es also durchaus optimistisch sehen. Auch wenn der gerade zu strahlende Optimismus von Yontatami-kun geradezu überwältigend war und fast schon wieder Misstrauen und Pessimismus in Yuuta weckte, der den weißhaarigen, scharfzahnigen Genin durchaus etwas fragend, wenn nicht sogar zweifelnd mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah.

Was unteranderem durch dessen Überlegung, ob der Junge freiwillig weggelaufen war, noch etwas weiter angehoben wurde. Etwas, was sich Yuuta schlichtweg nicht vorstellen konnte. Warum sollte so ein kleiner Junge einfach weglaufen? Vor allem von seiner Mutter, die ihn seiner Ansicht ja nach wirklich liebte und vermisste? Aber der Genin hielt sich zurück. Jetzt war nicht wirklich die Zeit für eine große Grundsatzdiskussion. Er entspannte sich etwas. Und legte dann den Kopf schief und sah Yontatmi-kun wirklich fragend an, als dieser auch noch vorschlug Lockvogel zu spielen. Hatte er das gerade richtig gehört? Lockvogel? Übertrieb der frische Genin gerne oder meinte er das ernst?
Aber Michiyo-senpai kam einer Entgegnung Satos zuvor und so richtete er sich wieder auf, nahm nur ein Taschentuch heraus, da er bereits ein Kitzeln in der Nase verspürte. Zwar rätselte er immer noch über das, was ihr weißhaariger Teamkamerad gerade eben noch von sich gegeben hatte, was Yuuta nur teilweise ernst nehmen wollte, aber der Auftrag ging vor. Und sie erhielten ihre Befehle.
Er nickte. „Wird ausgeführt, Michiyo-senpai.“ Yuuta sprach es ernst aus, ja, er strahlte für einige Momente Professionalität aus wie die Sonne Licht. Er hatte eine Aufgabe und er würde sie erledigen.
Und dann musste er niessen. Zuerst nur ein "Haaaa...." Dann ging es scheinbar wieder. Aber nur ein trügerischer Frieden. Es folgte ein "Hatschiii!". Und nicht wirklich leise. Das einzige, was verhinderte, dass es vielleicht noch peinlicher werden würde, war die Tatsache, dass er bereits das Taschentuch in der Hand hatte. Und dieses nun vor der die Nase hielt. Während er noch mit dem Taschentuch vor der Nase, ein, zweimal schnaubte, erklang ein gemurmeltes „Tschuldigung.“, der Kopf etwas eingezogen.
Aber es war durchaus angenehm zu wissen, das es mit Kumiko noch jemand in der Gruppe gab, der dem Boden der Tatsachen verhaftet war. Dass sie die Überlegung, dass der Junge vielleicht selber weggelaufen war, zumindest in Erwähnung zog, war vermutlich allein der Tatsache geschuldet, das sie dem Yontatami nicht vor den Kopf stoßen wollte. So, wie es jeder richtige Gruppenleiter machen würde. Er müsste sich mal erkundigen, welche Bücher sie gelesen hatte. Zumindest einige Sätze klangen wie aus den Lehrbüchern und Ratgebern für angehende Gruppenleiter und irgendwann musste er ja auch einmal diese Rolle übernehmen. Nicht nur, wenn sie einen Job erledigten und jemand wie Michiyo Kumiko sich aus der führenden Position im Lichte der Öffentlichkeit heraus stahl. Er wartete noch kurz, ob etwas von ihrem Weißhaar kam, bevor er sich Richtung Hauptausgang begab. In der Annahme das sein Partner ihm folgen würde.

Draußen angekommen würde er sich erst noch einmal umsehen, die Arme vor der Brust verschränkt, versuchen wieder diese Ausstrahlung von Professionalität und Autorität zu erlangen, die er durch das Niesen verloren hatte. Das Taschentuch hatte er in einem Müllkorb im Eingangsbereich des Ryokan geworfen. Die Straße war mittlerweile etwas belebter, ein Händler pries sein frisches Gemüse an, das auf seinem Wagen ruhte. Kohl. Den Geruch nahm selbst Satos verstopfte Nase wahr. Er schniefte. Und blickte zu seinem Kameraden. „Nun, hier stehen wir.“ Er hielt kurz inne. Informationen besorgen, umsehen. Im Umkreis des Ryokans. „Ich würde vorschlagen, wir gehen einmal ums das Rykoan herum, sehen uns die möglichen Eingänge an, fragen Passanten, ob sie was gesehen haben.“ Zuerst wollte er es dabei belassen, aber dann, vielleicht war es der Vorschlag von Yontatami-kun sich als Lockvogel zu opfern, setzte er noch nach. „Was sagen die Lehrbücher über die ordnungsgemäße Befragung von Passanten?“ Er blickte ihn dabei prüfend an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lauschte Hoko den Ausführungen von Ryūme ohne sich irgendetwas anmerken zu lassen. Diese kleinen Seitenhiebe auf ihn blieben dem Yontatami zwar nicht verborgen, waren aber ungefähr so sinnvoll wie der Versuch ein Fass voller Wasser mit einer Gabel leer zu schröpfen. Der Sinn erreichte ihn, doch sein Ego war einfach zu groß um dadurch einen ernsthaften Schaden zu erleiden. Jedenfalls dieses angehaftete, selbst auferlegte Ego das Hoko zu wahren geschworen hatte und sei es auch nur um sich nicht eingestehen zu müssen dass es mit all seinen Talenten doch nicht so weit her war wie er es selber zu glauben schien. "Okey-dokey-lokey", sagte er daher nur als er weitere Anweisungen von Michiyo-senpai bekam, genauer gesagt die sich gemeinsam mit Keima ein wenig genauer die Ausgänge des Ryokans zu inspizieren und den umliegenden Bewohnern ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Sachen zählen und Leute ausquetschen, alles kein Thema, das konnte er gut. Also stolzierte (anders konnte man es nicht nennen) er ruhig hinter Yuuta-kun her, wobei er sein Haifischgrinsen nur bedingt in Zaum halten konnte.

Kurz bevor die beiden jungen Shinobi durch den Hauptausgang nach draußen traten hielt Sato inne. Er schniefte noch einmal, wohl eine Nachwirkung seines gerade erst beendeten Niesanfalls, was Hoko jedoch nicht weiter störte. Dann aber stellte sein zerbrechlich aussehender Partner eine Frage auf die Hoko überhaupt nicht vorbereitet war und die er, um ehrlich zu sein, für vollkommen fehl am Platze hielt. „Was sagen die Lehrbücher über die ordnungsgemäße Befragung von Passanten?“
Für eine Sekunde oder zwei blickte Hoko Sato nur an, so als hätte er ihn gefragt wie lange er ohne zu blinzeln die Augen offen halten konnte und Hoko nun äußerst verkrampft versuchte ihm diese Zeit zu demonstrieren. Dann räusperte er sich und als er sprach klang seine Stimme.. ruhig. Vernünftig. Beides Worte die man sonst eher nicht mit Hoko assoziierte, aber er war in der Lage so zu reden. Jedenfalls manchmal. "Alter. Nichts für ungut, aber Menschen zu befragen lernt man nicht aus Lehrbüchern." Das war seine ehrliche, aufrichtige Meinung und wenn er es gewollt hätte, so hätte er nun diese stinklangweiligen Bücher rezitieren können und das sogar überraschend genau. Er hatte sie gelesen weil sein Großvater ihm erzählt hatte dass manchmal ganz nützliche Hinweise darin verborgen sein konnten, aber wäre es nicht auf ausdrücklichen Rat seines Opas gewesen so hätte der weißhaarige Yontatami diese Bücher schon nach wenigen Seiten in die Ecke gefeuert. Und die nützlichen Ratschläge waren auch gekommen, am Schluss, ganz am Ende, fast völlig unter einem Ballast nutzlosen Wissens vergraben den Hoko nun unfreiwillig mit sich herumschleppte wie ein Gefangener die Eisenkugel an seinem Fuß. Dann aber entschied er sich doch ein wenig klein bei zu geben und zumindest die wichtigsten Punkte zu nennen. "Einfühlsam sein, nicht zu viele Informationen preisgeben, freundlich lächeln, auf Unsicherheiten und ähnliches achten und wenn noch Fragen bestehen immer nachhaken." Er hielt die rechte Hand hoch, alle fünf Finger abgespreizt. "Aber wenn du mich fragst lernst du so etwas eh nur durch machen. Oder willst du alle zwei Sekunden beim Reden innehalten um zu überlegen was du als nächstes sagen oder tun sollst? Oder vielleicht diese Checkliste immer im Kopf haben und über die Frage ob du auch ja nichts falsch machst wichtige Informationen verpassen? Hm?" Mittlerweile hatte sich seine vorhin noch so lockere Haltung ein wenig geändert, sie hatte jetzt fast etwas lauerndes. "Die Welt da draußen steht vielleicht in den Büchern. Aber es ist wie mit Noten. Du kannst sie noch so oft lesen, aber ein Song rockt erst dann so richtig wenn du ihn singst! Oh yeah!" Das war wohl schon eher die Art von Antwort die Sato-kun mittlerweile von ihm erwartet hatte: Ungewöhnlich, fetzig und auf eine mehr oder weniger charmante Art und Weise großkotzig.

Trotz seiner nicht gerade lehrbuchkonformen Antwort stellte Hoko sich nicht annähernd so ungeschickt bei den darauffolgenden Befragungen an wie Sato vielleicht befürchtet hatte. Er war nun wirklich nicht das Inbild des perfekten Shinobi, aber er verriet weder ihren Auftrag noch ließ er sich von irgendetwas ablenken, höchstens sein Gehabe war ein klein wenig zu auffällig, aber er schien sich zumindest so weit im Griff zu haben dass er nicht sang und auch ansonsten seine Exzentrik einigermaßen hinter dem Berg hielt. Leider waren die Befragungen welche die beiden Shinobi durchführten dennoch zuerst nicht von Erfolg gekrönt, was Hoko zusätzlich zu verstimmen schien. "Mir kommt das immer noch komisch vor", murmelte er verdrießlich, jetzt war von seinem vorigen Elan und seinem an Wahnsinn grenzenden Selbstvertrauen nur noch wenig zu spüren. "Der Fall soll mit anderen Entführungen in Zusammenhang stehen und trotzdem scheint der Junge nicht entführt sondern einfach verschwunden zu sein. Wenn wir hier nur einem roten Hering nachjagen und am Ende ist der Junge einfach nur von zuhause abgehauen..." Das Seufzen welches dieser Bemerkung folgte wollte so gar nicht zu Hoko passen, es wirkte tief und beinahe deprimiert. Doch wenn er das wirklich war hielt es nur für einige Augenblicke an, ehe sein Gesicht wieder von dem typischen zahnentblößenden Grinsen erhellt wurde das zu einer Art Markenzeichen für ihn geworden war. "Aber erstmal schauen wir wo er abgeblieben ist, dafür sind wir ja immerhin hier!" Seine rechte Hand formte ein "Victory"-Zeichen.

"Hey! Was macht ihr Jungs hier?" Sie waren gerade dabei gewesen einen der Ausgänge genauer unter die Lupe zu nehmen als ein Angestellter des Ryokans sie gesehen hatte. Er schien misstrauisch zu sein, womöglich vermutete er hinter den beiden Jungs irgendeinen Streich. Er sah ihre Stirnbänder nicht. "Der Vordereingang ist auf der anderen Seite des Gebäudes." Hoko hob eine Augenbraue und sah Sato-kun an, wobei er sich gegen die Wand lehnte. "Willst du oder soll ich?", schien dieser Blick ihm zu sagen, anscheinend hatte der junge Shinobi kein Problem damit seltsam angesehen zu werden. Als von Sato nichts weiter kam entschied er sich dazu die Lage zu erklären, auf ihre Stirnbänder zu verweisen und nach irgendwelchen besonderen Vorkommnissen zu fragen. Das tat er ohne seine üblichen Witzchen und wieder mit diesem fast untypischen Ernst, man hätte ihn für einen seriösen Shinobi haltenk önnen. "Naja, da war tatsächlich was..", sinnierte der Angestellte, der nun doch die Stirnbänder und damit die Beschäftigung der beiden Jungen erkannt hatte. "Jemand in einem Kimono ist hier vor kurzem durch gekommen, ich konnte nicht sehen ob es ein Mann oder eine Frau war.. jedenfalls trug diese Person einen Sack auf dem Rücken. Ich dachte ers es wäre vielleicht einer unserer Angestellten mit einem Wäschesack, aber es war kein Waschtag.. das ist mir aber erst nachher aufgefallen", fügte er hinzu, fast so als müsse er sich für dieses Versäumnis entschuldigen. "Cool! Danke, mann!" Hoko bedankte sich mit hochgestrecktem Daumen und grinste Sato zu. "Und da hätten wir doch was! Awesome, Bruder! Schlag ein!" Er bot dem anderen Shinobi seine Hand an und diesmal würde er sie nicht zurück ziehen.
 

Sato Yuuta

New Member
Beiträge
200
Größe
1.69 Met
Hokos Blick wurde mit vor der Brust verschränkten Armen und einem ernsten Blick erwidert. Yuuta hatte seien Frage absolut ernst gemeint. Denn für den ruhigen und nachdenklichen Sato war der Yontatami irritierend. Auf der einen Seite war er manchmal geradezu nervend selbstbewusst, hippelig und scheinbar schien er sich auch für einen fantastischen Shinobi und Künstler zu halten. Sato war vor allem bei letzterem Punkt gerne bereit ihm dagegen zu halten, insbesondere Geschmack. Und dabei war dies noch nicht einmal die wirklich komische Sache an ihm. Der erkältete Genin kannte solche Typen nur zu gut aus seiner Schulzeit. Er mochte sie nicht. Was bei einigen auf Gegenseitigkeit beruht hatte. Nein, es war vielmehr das der Yontatami auch anders konnte. Er hatte es bereits beim Gespräch mit ihrer Auftraggeberin und ihrem Vater bewiesen, dass er ernst und ruhig, ja, fast schon würdevoll sein konnte. Auch wenn seinem Nachhaken es vielleicht etwas an Manieren fehlte. Ebenso seine Reaktion auf Satos Frage. Bedacht und wohl gewählte Worte. Und dann die Zerstörung dieses Eindruckes eines ernsten Genins durch diesen Vergleich mit Musik. Sato runzelte die Stirn. Aus seinem momentanen Partner wurde er einfach nicht ganz schlau.
Jedoch verschob er dieses Problem auf später, denn der Yontatami hatte nicht ganz unrecht bezüglich seiner Ansicht von Lehrbüchern. Sato war dies durchaus bewusst. Dennoch war für ihn ein Buch ein Hort von Weisheiten. Weisheiten derer, die vor ihnen waren und Erfahrungen gesammelt hatten, die sie dann in Bücher übertrugen, die die ihnen nachfolgenden lernen konnten. Gewiss, nicht immer waren diese Weisheiten so einfach zu finden und manchmal so simpel, das man meinen konnte, das sie unwichtig waren. Aber es waren immer noch Weisheiten. Das der Yontatami so etwas anscheinend jedoch recht gering schätzte und anscheinend ganz vom „Lernen durch Ausprobieren“ überzeugt war, nun, es brachte ihm ganz sicherlich keine Pluspunkte bei einer Bücherratte wie Yuuta ein. Hätte er auch noch erfahren, wie Hoko die Bücher behandelte, nun, Minuspunkte. Ein Wasserfall aus Minuspunkten. Sato nickte nur kurz. „Hmm, mag sein. Aber du kannst keine Noten lesen, ohne dass du sie nicht zuvor gelernt hast. Schwimmen lernst du nicht, in dem du in einen tosenden Fluss geworfen wirst. Ist zumindest nicht die Lernmethode mit der geringsten Unfallgefahr.“ Er hielt kurz inne. Diskutierten sie gerade darüber, ob man besser durch direkte Praxis oder über Theorie lernte? „Aber lassen wir das. Wir haben eine ganze Straße voller Hinweise und Befragungen vor uns.“ Dabei beließ er es. Den Problemen Theorie oder Praxis und Yontatami Hoko konnte er sich später stellen.

Zumindest die Befragungen verliefen besser. Nun, im Sinne davon, dass beide zusammen arbeiteten und sich ergänzten, ohne dem andere dazwischen zu reden. Es verkam nicht zu einem Wettstreit. Ja, sie ergänzten sich gerade zu. Wo Sato nicht so mit Freundlichkeit und Zurückhaltung voran kam, preschte Hoko vor und Yutaa beschwichtigte anschließend. Leider verlief die Befragung nicht im Sinne von Informationen gut. Was beim Yontatami zu einer geradezu selbstkritischen und niedergeschlagenen Einschätzung der Lage führte. Trotz des Friedenszeichens und Grinsen am Ende, das ihn immer mehr an einen Hai erinnerte. Sato runzelte kurz die Stirn. „Stimmt. Wir müssen ihn finden. Das ist vornehmlich unsere Aufgabe. Und gemeinsam schaffen wir da.“ Ob der Junge nun einfach weggelaufen war oder ob er entführt wurden war, dies war letztendlich egal. Auch wenn Sato im Gegensatz zu seinem recht energiegeladenen Partner doch eher von einer Entführung ausging.
Erst kurz vor Ende ihrer Runde an einem der Seitenausgänge des Ryokans konnten sie einen Erfolg verbuchen. Während Sato den Eingang genauer in Augenschein nahm und nach irgendwelchen Hinweisen für ein fluchtartiges Verlassen oder einen Einbruch Ausschau hielt, fragte sein weißhaariger Partner einen Angestellten aus, der sie zuerst noch verjagen wollte. Und ihnen nach einem kurzen Gespräch mit Hoko durchaus interessante Informationen gab. Ein scheinbarer Angestellter in einem Kimono mit einem Wäschesack, an einem Tag, wo aber gar keine Wäsche gewaschen wurde. Das war doch etwas. Zumindest mehr als Yuuta gefunden hatte. Nun, im Gegensatz zu Nichts erschien alles groß. Die abschließende Reaktion Hokos wurde jedoch immer noch etwas zurückhaltend gemustert. Sie war so … übertrieben. Zumindest in seinen Augen. Er so etwas ganz einfach nicht gewohnt. Wenn man von seiner Schwester absah. Aber Hoko war nicht seine Schwester. Es vergingen somit durchaus einige Sekunden, bevor der ältere Genin die Schultern zuckte und einschlug. Gute Teamarbeit und so. „Gut gemacht.“ Fügte er mit einem freundlichen Lächeln ein.

Ob diese Geste jedoch in irgendeiner Weise bereit das Band der Freundschaft geschlossen hatte, konnte Yuuta nicht ganz beurteilen, als sie weiter gingen und nach weiteren Opfern… Zivilisten für ihre Befragungen Ausschau hielten. Dies bot sich in Form einer älteren Dame an, die sich gerade mit einer Nachbarin unterhielt. Oder eher, wenn man das gestresst freundliche Lächeln der jüngeren Dame bedachte, ein Monolog hielt. Es waren die Worte „und dieser kleine Junge ist auch endlich weg.“ die Sato die Ohren spitzen und die beiden Frauen ansteuern ließ. Durchaus mit energischem Schritt ging er auf sie zu, bevor er beide mit einer höflichen Verbeugung begrüßte. „Ohayou gozaimasu. Meine Name ist Sato Yuuta. Verzeiht, aber ihr habt gerade von einem kleinen jungen gesprochen, der verschwunden ist?“ Die ältere Dame musterte Sato und Yontatami kurz, fast schon argwöhnisch, die Jüngere nutzte das aber als den Moment zur Flucht. „Oh, da kann euch Sakaida-san euch sicherlich weiter helfen, mir ist er ja nie aufgefallen. Und ich … muss noch Besorgungen erledigen. Einen schönen Tag noch.“ Und schon war sie weg. Sie rannte nicht, sie schaffte es sogar dabei stolz und würde voll auszusehen, aber Flucht blieb Flucht. So standen aber nun die beiden Genin komplett unter der Aufmerksamkeit der alten Dame, die ihn an Miss Valentina erinnerte. Die Schminke betonte eher ihr Alter als zu kaschieren, ihre Kleidung war zwar nicht die Teuerste, aber ging durchaus mit der Mode, ihre ganze Körperhaltung sprach von einer sehr dominanten Art, die kein Nein akzeptierte. Und auf der Tür war ein grinsender Buddha abgebildet. Hoffentlich bot sie ihnen keine Kekse an.
„So, so. Also will sich die Dorfleitung endlich um mein Problem mit diesem Herumtreiber kümmern. Seit mehreren Monaten beschwere ich mich immer wieder, dass dieser Vandale sich an meinem Beeren sättigt und über meinen Garten tollt. Meinen preisgekrönten Garten. Aber unternimmt man etwas?“ Die Antwort war klar, ihre Körperhaltung, die Arme vor der Brust verschränkte, sprach Bände. Eine offensichtlich rhetorische Frage. Er hoffte Hoko schätzte das auch so ein. „Nein. Natürlich nicht. Aber das Problem hat sich scheinbar eh gelöst. Der Schmierfinke hat sich seit ein paar Tagen nicht mehr blicken lassen. Endlich wirft niemand mehr meine wunderschönen Gartenfiguren um.“ Ein paar Tage?... Das ist nicht unser Junge… Auf der anderen Seite… „Ja, genau. Der kleine Junge.“ Sato verschränkte die Arme hinter dem Rücken, bevor er kurz Luft holte. Glücklicherweise schien die Dame so eine Reaktion nicht erwartet zu haben. Was dem jungen Genin die Zeit gab sich was auszudenken. „Natürlich hat die Dorfleitung längst sich um euer Problem gekümmert, Sakaida-san. Wir wollten nur sicher gehen, das dieser Unruhestifter sich auch wirklich nicht mehr blicken lässt.“ Die alte Dame runzelte kurz irritiert die Stirn. „Ja?“ Buddha sei für den Autoritätsglauben gedankt. „Aber natürlich, Sakaida-san.“ Und fügte dann, wie zufällig an. „Ach ja, ihr habt nicht zufällig einen weiteren Jungen bei ihm gesehen?“ Sato beschrieb ihr Akio, aber die alte Frau schüttelte den Kopf. „Nein, dieser … Unruhestifter, genau, das war er nämlich, war immer allein hier. Kam sicherlich aus den ärmeren Gegenden unseres ansonsten ja sehr schönen und sauberen Seiryuu-Bezirk. Er hatte ja nicht einmal Schuhe an. Und die sehen ja alle gleich aus.“ Sie schüttelte dabei demonstrativ den Kopf, so als ob dies ja alles erklärt hatte, was für einen abgrundtief schlimmen Charakter dieser verschwundene Jung gehabt haben musste. Sato schluckte jede Erwiderung, die ihm gerade einfiel hinab. Das war nicht der Zeitpunkt dafür. Vor allem würde es nichts ändern. Er verbeugte sich nur höflich, verabschiedete sich und achtete darauf, dass auch Hoko dies auch tat. Notfalls würde Sato dazwischen gehen. Und sich entschuldigen. Und Hoko hinter sich herschleifen.

Nach genügend Abstand atmete Sato tief ein und aus. „Was für ein Hausdrache.“ Er fuhr sich kurz durchs Haar. „Nicht unser Junge. Passt aber zu den anderen Entführungen, oder?“
 
Beiträge
152
Steckbrief
Link
Waren die beiden Shinobi durch Zufall (oder wie Hoko es später erzählen würde durch sein intuitives Genie) auf eine heiße Spur gestoßen, eine Glückssträhne traten sie damit jedenfalls nicht los. Die nächste Befragung jedenfalls schien ziemlich einseitig zu werden, als Yuuta-kun eine ältere Frau ansprach. Sie erinnerte Hoko ein wenig an seine Großmutter, aber nicht unbedingt im positiven. Er liebte seine Oma, aber sie konnte manchmal einen Tacken ZU energisch sein um es einmal höflich auszudrücken. Hoko erinnerte sich daran wie sein Großvater und seine Großmutter immer wieder über Nichtigkeiten stritten, einfach weil sie sich in fast fünfzig Jahren Ehe so ziemlich alles andere bereits gesagt hatten. Diese Streitlust, kombiniert mit einem Leben als Hausfrau und Teil des ehrenwerten Familienrates hatten aus Hokos Großmutter das gemacht was sein Großvater einen "ausgewachsenen Drachen" nannte und wenn er es recht bedachte traf das ziemlich genau zu. Und diese alte Frau hatte sehr viel von den Qualitäten die auch seine Großmutter auszeichneten: Ein hohes Maß an Selbstbewusstsein, Ordnung und Disziplin aber auch eine schier unerträgliche Arroganz und den Glauben, nur weil sie alt sei würde die ganze Welt auf einmal nach ihrer Pfeife tanzen. Aber im Gegensatz zu seiner Großmutter hatte diese alte Frau darunter anscheinend keinen guten Kern. Und wenn doch, dann war dieser so tief versteckt dass Hoko eine Expedition hätte anheuern müssen um diesen zu finden. "Sie ist der Schrecken des Dorfes, die alte Braut / Der Typ der jungen Menschen auf die Fresse haut / Kommt her Leute, kommt und schaut / Die alte verhutzelte Drachenbraut." Nicht übel. Vor allem der Rhythmus gefiel ihm. Nur mit Mühe konnte Hoko sich davon abhalten leise mitzusummen und im Takt mit den Fingern zu schnipsen, sogar ihm war klar dass das dem alten Drachen sicher überhaupt nicht gefallen würde. Also hielt er sich zurück und tat zumindest so als ob er ihrem Gerede Aufmerksamkeit schenken würde, auch wenn er in Wirklichkeit viel eher darüber nachdachte was sich noch alles auf "Braut" reimte.

Als die Befragung, bei der ausschließlich Yuuta-kun gesprochen und Hoko sich nur kurz zum Abschied verbeugt hatte, schließlich zuende war entfernten sie sich so rasch wie es ging von der Alten ohne dabei unhöflich zu sein. Vermutlich hätte sie sonst sofort jedem der es hören wollte erzählt wie unhöflich junge Shinobi heutzutage waren und dass man ja niemandem mehr trauen konnte. Und, wenn Hoko recht überlegte, wohl auch jedem der es NICHT hören wollte. "Sie ist die alte Drachenbraut / Ihr Gemecker geht unter die Haut / Immer und überall übelgelaunt / Shirogakures Drachenbraut." "Was für ein Hausdrache. Nicht unser Junge. Passt aber zu den anderen Entführungen, oder?" "Hä? Was?" Hoko blinzelte und sah Yuuta-kun verwirrt an. Er hätte vielleicht genauer zuhören sollen. Konzentration! Zu seinem Glück war Hokos Geist selbst wenn er mit den Gedanken weit entfernt war erstaunlich aufnahmefähig und so konnte er sich aus diesen beiden Sätzen und dem was er mit einem Ohr von dem Gerede der Drachenbraut mitbekommen hatte zusammenreimen was gemeint war. "Stimmt schon. Möglich dass da ein Zusammenhang besteht. Aber wenn wir ganz sicher gehen wollen bleibt uns nur Investigativarbeit." Hoko verschränkte die Arme und schob die Unterlippe vor, wie ein Lehrer der gerade unumstößlich bewiesen hat dass eins und eins zwei ergibt. Leider war Yuuta-kuns Reaktion nicht ganz diejenige die er sich erhofft hatte, denn er blinzelte und sah Hoko einfach nur an, als erwarte er dass jetzt noch etwas käme. "Ich meine, die Dra... äh ich meine diese reizende ältere Dame hat ja gemeint dass er aus einer ärmeren Gegend käme. Wir sollten dort herumfragen, vielleicht kennt da jemand einen Jungen der vor kurzem verschwunden ist. Vielleicht mehrere. Dann hat vielleicht auch da jemand etwas gesehen das sich dann mit dem decken könnte was der Ryokan-Angestellte gesehen hat, wir haben ein Muster und booya!" Puh. Nochmal gerettet. "Wollen wir, bro?"

Zu ihrem Glück waren die "ärmeren Teile" des Seiryuu-Bezirkes nicht ganz so weit entfernt wie der alte Drachen das sicher gerne gehabt hätte. Und auch wenn Hoko hier sicher keinen Kindergeburtstag gefeiert hätte, so war es doch alles andere als ein wirklich übler Slum. Sicher, die Straßen waren nicht gekehrt und in einige der Gassen hätte er sich als normaler Junge selbst tagsüber nicht getraut, aber wenigstens lagen keine Leichen auf der Straße oder so etwas. Nur Abfall und gelegentlich ein Tierkadaver, meistens Tauben oder andere Vögel. Ein paar vor Dreck nur so starrende Kinder blickten den weißhaarigen Yontatami mit einer Mischung aus Neugier und kaum kaschiertem Widerwillen an, Hoko blickte zurück. Nach einer Weile entschied er sich, dass solche Kinder meistens erstaunlich viel wussten und ging mit einem gewinnenden Lächeln auf sie zu, doch noch ehe er bei ihnen war stoben sie auseinander wie Tauben auf die ein kleines Kind zulief und ließen Hoko alleine da stehen. "Hm. Scheint wohl nicht ganz so einfach zu werden", meinte er schulterzuckend an Sato gewandt, ehe er sein Stirnband abnahm und sich wie eine Armbinde um den linken Bizeps knotete. Dann verstrubbelte er sein Haar ein wenig mehr und hiefte sein Haifischgrinsen um einige Teilstriche nach oben, was ihm das Aussehen eines zwar recht sauberen aber doch irgendwie zu Streichen aufgelegen Straßenjungen gab. "Sagte doch, jetzt ist investigativ forschen angesagt." Seine Miene, obwohl freundlich und irgendwie ein klein wenig spitzbübisch, zeigte dass er bei dieser Idee keinen Widerspruch dulden würde.

"Investigativ", das hieß für Hoko vor allem eines: Keine dummen Fragen stellen. Er hatte zwar keine Bücher über das Befragen von Leuten aus ärmeren Wohnvierteln gelesen wie Yuuta-kun das vielleicht getan hätte, aber er kannte Geschichten darüber. Die Yontatami waren eine weit verstreute Familie mit teilweise sehr "interessanten" Hintergründen und einige von ihnen lebten in deutlich schlimmeren Bedingungen als diesen hier, manchmal sogar freiwillig. So kannte Hoko bereits einige Kinder aus solchen Gegenden und auch wenn er mit diesen verwandt war, so wusste er doch zumindest ein wenig darüber wie man mit solchen Kids redete. "Yo!", grüßte er eine andere Bande Kinder die auf einem Bürgersteig Würfel spielten, sie blickten ihn an als wäre er ein entlaufener Pinguin. "Was willst du?", fragte eines von ihnen, ein schlacksiger sommersprossiger Junge dessen hellgrüne Augen ihn regelrecht zu sezieren schienen. "Immer locker bleiben, egal was ihr treibt ich kann' mir nichtmal eure Gesichter merken." Hoko hob abwiegelnd die Hände und das schien diese Kinder tatsächlich ein wenig zu entspannen, auch wenn ihre Blicke nach wie vor misstrauisch schienen. "Hab' gehört irgendso ein A%&@= läuft hier rum und entführt Kinder und auch wenn die Stadtverwaltung auf euch s§ß$€#* heißt das noch lange nicht dass alle das tun. Ich und mein Kumpel hier", er deutete lässig über seine Schulter auf Saato, "wollen helfen. Und wenn wir das nur zu zweit machen, dann is' das halt so, aber zumindest n wenig Hilfe wär ziemlich nice." Unentschlossen kratzten die Kinder sich am Kopf. "Naja... Akito ist vor 'ner Weile verschwunden. War kein wirklich guter Kumpel aber es fällt schon auf wenn er nicht da ist. Wir hängen manchmal ab, das ist alles." Hoko nickte, als Zeichen das er verstand. "Und habt ihr irgendwas komisches an ihm bemerkt oder so?" Die Kinder schüttelten nur den Kopf. "Nee. Hat sich vielleicht mit dem Falschen angelegt oder so, keine Ahnung. Akito hat vor niemandem Respekt, nicht einmal vor Erwachsenen." Jetzt leuchteten die Augen des Jungen ein wenig. "Einmal hat er einen Kerl fast umgelegt weil der ihn beleidgt hat, hat Mamoru mir erzählt! Und vor zwei Wochen meinte er so ein komischer Typ wär ihm schief gekommen und danach..." Das Abbrechen der Stimme sagte Hoko alles was er wissen musste. "Alles klar, mann. Danke, bros!"

Nachdem sie sich ein wenig von den Kindern entfernt hatten die ihr Würfelspiel wieder aufnahmen knotete Hoko sich sein Stirnband wieder um. "Nicht viel, aber immerhin etwas. Also noch ein Vershwundener, es sei denn dieser Akito war derselbe der dem alten Drachen die Blumenbeete zertrampelt hat. Und wenn ihm so ein Typ schief gekommen ist, ist das vielleicht unser Mann. Vielleicht können wir uns weiter nach diesem Akito umhören, irgendwer weiß sicher was für ein Typ das war. Was meinst du, bro?" Zum ersten Mal stellte er Saato damit direkt eine Frage, noch dazu eine auf die er wirklich eine Antwort erwartete. Er sah ihn neugierig an und schien wirklich Wert auf die Antwort seines Mitgenin zu legen. Und das war auch tatsächlich so. Hoko war nicht gerade der bescheidenste Shinobi unter der Sonne, aber sogar er hatte gemerkt dass Yuuta-kun ziemlich clever war und wie sein Großvater immer sagte war es gut, die Meinung von jemand anderem zu hören. Besonders wenn dieser andere ziemlich viel im Kopf hatte. Dieser jedoch schien Hokos Meinung über seine Awesomeness und den guten Verlauf dieser Mission nicht zu teilen. Stattdessen schniefte er nur einmal kurz und meinte, sie sollen sich lieber beeilen zu Michiyo-Senpai zurück zu kehren. Das nahm Hoko nickend zur Kenntnis. Berichterstattung war wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben