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Der große Tempel

Manako Raku

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Der Hellhaarige verstand den Scherz nicht und nickte nur ernst auf ihre Aussage. Das würde er wohl machen. Ai und Raku saßen auf dem Baum und sahen sich um - und tatsächlich konnte man mit diesem Blick etwas anfangen. Was Raku für Schlüsse daraus zog, hatte er ja schon gesagt - viel mehr gab es da nicht zu holen. Ai aber schien wenigstens ein paar Ideen ob der Umsetzung ihres Jobs zu haben. Raku sah sie kurz an und blinzelte fast ein wenig verwirrt, nickte aber wieder. Stimmt. Irgendwie hatte er sich darauf eingestellt, die Lage zu klären, aber der eigentliche Auftrag war ja gewesen, die Schwäne und die Gänse voneinander zu trennen. Das hatte er beinahe vergessen - was für ein Versäumnis. Der junge Mann schien ein wenig nachdenklich zu sein. Konnte es ein Fisch sein, oder ein anderes Wesen, was hier noch sein Unwesen trieb. Ai antwortete nicht - sie war bisher auch nicht durch ihre Gesprächigkeit aufgefallen. Raku selbst war kein Plappermaul, aber wenn sie kurz sagen konnte, was sie überhaupt trieb, hätte sie ihm schon sehr dabei geholfen ihre Vorgehensweise zu verstehen. So war es für ihn nicht einfach: Er konnte zwar den Baumlauf (theoretisch), aber nicht den Wasserlauf (ganz praktisch). Und so konnte er nichts tun als der winzigen Genin dabei zuzuschauen, wie sie sich auf den See begab.
"He",
meinte er. "Vorsicht." Nicht, dass er groß Angst um die Gärtnerin hatte. Sie konnte mit einer Feuerblume um sich schlagen, ein gewisser Klemptner wäre neidisch auf diese Fähigkeit gewesen. Insofern: Was konnte schon schiefgehen? Sie schien nicht wirklich etwas zu entdecken, aber dann... Rakus geübtes Auge nahm wahr, dass sie irgendetwas gesehen hatte. Die Körperbewegung hatte es verraten. Verflixt - und er konnte nicht einmal auf das Wasser, um mit nachzuschauen. "Hast du etwas gesehen?", fragte er laut.

Er war ein Jäger. Ein Fisch, ja, aber ein verdammt großer Fisch. Er wusste nicht was er in diesem kleinen Gewässer machte, und seine kleinen trüben Augen brauchten nichts sehen, das erledigten seine Fühler für ihn. Er sah alles. Er roch alles. Der Riese ließ sich am Boden des Sees regungslos treiben, nachdem er an der Oberfläche eine Bewegung wahrgenommen hatte. Seine fast fünf Meter Länge und die eine Tonne Muskeln an seinem Körper bewegten sich nur minimal im trüben Grundwasser, während er schmeckte, roch, hörte, horchte... jemand hatte ihn in dieses Gewässer gesetzt, und jetzt war er hier gefangen. Es gab keinen Ausweg aus dieser Hölle, und so würde er auf eine Chance warten müssen. Und er musste fressen. Er hatte einige kleine Federviecher aufgeschnappt, aber das war nicht mehr als ein Atemzug für ihn. Es war... Zeit... zu fressen. Sein Hunger war bereits gewaltig und seine Muskeln zogen sich in einem faszinierendem Rhythmus zusammen und wieder auseinander, während er so, ohne wirklich eine Bewegung auszuführen, langsam um das Wesen an der Oberfläche herumschwamm. Es war kein großes Wesen. Der Hausen konnte das warme Blut in ihren Adern riechen, und das machte ihn wild. Er sollte nicht hier sein. Dieses Wasser war nicht seines. Und um zu überleben, musste er töten. Fressen. Jetzt. Der gewaltige Körper des Kaluga-Hausen, der in diesem See nun wirklich nichts zu suchen hatte, spannte sich an und schnellte dann in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nach vorne, auf das Wesen an der Oberfläche zu, und riss sein Maul auf um diesen jemand unter das Wasser zu ziehen.
 

Haemasu Ai

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Der Ruf des Manako verstärkte Ais Vermutung nur, dass er nicht in der Lage war auf das Wasser zu kommen. In der Hinsicht war ihr Teampartner also nicht zu gebrauchen. Leider lenkte Raku Ai so auch genug ab, dass sie erst nicht mitbekam, wie sich unter ihr etwas bewegte. Erst als der Schemen schon so nahe war, dass Ai auch aus den Augenwinkeln etwas bemerkte, reagierte sie. Ohne groß zu überlegen, dafür war ja auch keine Zeit mehr, hechtete sie einfach zu Seite. Genau in diesem Moment durchbrach ein ziemlich großer Fisch die Wasseroberfläche. Einen von diversen Flüchen, die ihr gerade durch den Kopf gingen unterdrückend, tauchte die Haemasu knapp einen halben Meter neben dem Fisch in die Fluten. Sie hatte bei dem kurzfristigen Sprung nicht daran gedacht ihren Chakrafluss entsprechend anzupassen und war demnach nicht mehr in der Lage sich auf der Oberfläche zu halten. Ein riesiges Problem, befand sie sich doch jetzt im Reich des Fisches. In ihrer Not versuchte sie sich auf die Flucht aus dem Wasser zu konzentrieren und schickte sowohl in Ihre Füße, als auch ihre Hände Chakra. Die Oberfläche verhielt sich unter den Fingern der Haemasu plötzlich, wie fester Grund und erlaubte es ihr sich aus den Fluten zu hieven, wie man es normalerweise in einem Schwimmbad am Rand tat. Gerade rechtzeitig, denn knapp unter ihr rauschte plötzlich wieder die große Gestalt des Fisches vorbei. Er hatte verfehlt, wahrscheinlich, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass sich seine Beute plötzlich aus dem Wasser heben würde. So etwas taten die wenigsten Beutetiere. Die Bugwelle, die der große Fischkörper vor sich herschob, schüttelte Ai jedoch ordentlich durch und schob sie sogar einige Meter weit in Richtung des Ufers. Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass sie eigentlich mittels des Wasserlaufs an Ort und Stelle hätte verbleiben müssen. Doch es blieb keine Zeit zu staunen, einen weiteren Angriff wollte Ai nicht riskieren, also trat sie den geordneten Rückzug an … Flucht.

Erst als sie den Grund unter ihren Füßen deutlich sehen konnte und sich sicher war, dass das Tier nicht von unter hervorgeschossen kommen konnte, verlangsamte sie ihre Schritte. Sie keuchte hörbar, war sie gerade nicht nur in einer Stresssituation gewesen, aber mit ihrer Ausdauer war es auch nicht sonderlich weit her. Training war von Nöten. So richtig verarbeitet hatte Ai das ganze nicht wirklich, aber als sie den Rasen unter ihren Füßen bemerkte und sie somit ihre Anlandung beendet hatte, schossen die Flüche, die ihr auf dem Wasser nur durch den Kopf gegangen waren, förmlich aus ihr heraus. Erschöpft und wie ein Seemann schimpfend ließ sie sich auf den Rücken fallen und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen. Fast von einem Riesenfisch verschlungen worden zu sein, war auf keinen Fall Teil irgendeiner Unterrichtseinheit an der Akademie. Man hatte ihr beigebracht, jedenfalls theoretisch, was in Kampfsituationen oder bei Geiselnahmen zu tun war, aber attackierende Fauna? Deutlich vernachlässigtes Unterrichtsfach. Eigentlich war sich Ai nicht mal sicher, ob Raku sie hörte, sie sprach einfach nur, nachdem ihre Schimpftirade abgeebbt war. Wie sollen wir das Viech denn loswerden? Angeln ist nicht meine Stärke. Es hatte nichts mit Pflanzen zu tun UND erforderte Geduld? Sicherlich nicht. Mit beiden Händen stützte sich Ai auf und bemerkte dabei etwas, das ihr die ganze Zeit während der Flucht nicht aufgefallen war. Ihre Haare waren offen. Der lange Zopf der Haemasu hatte sich gelöst, aber das tat er normalerweise nicht einfach so. Bei näherer Inspektion bemerkte Ai den Grund, ihr Haargummi fehlte, der Fisch musste es erwischt haben, bevor sie gehechtet war. An sich kein teurer Verlust, was es kein teures Schmuckgummi oder etwas in der Art, aber das Tier hatte sich an ihren Haaren zu schaffen gemacht. Unverzeihlich. Während Ai nun ihre Haare wieder zusammenraufte und mit einem Ersatzgummi, wie gesagt, nicht sonderlich teuer oder besonders, wenigstens halbwegs in Form brachte, äußerte sie, was sie sich gerade am meisten wünschte. Dieser Bastardsfisch soll leiden. Niemand, also wirklich niemand, machte sich an den Haaren von Ai zu schaffen und blieb ungestraft. Die Wahrscheinlichkeit, dass es später geräucherten Stör geben würde, stieg gerade deutlich an.
 

Manako Raku

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Raku konnte ja gar nicht anders als am Rand des Teiches zu stehen und dabei zuzusehen, was Ai da so trieb. Sein Anspruch in Richtung Vorsicht hatte er ja bereits artikuliert, er ging also davon aus, dass das Mädchen vorsichtig genug war um keinen Unsinn zu machen. Er konnte sich aber auch nicht wirklich vorstellen, dass es in diesem Wasser irgendetwas gab, was eine Gefahr hätte darstellen können. Der junge Mann sah sich noch einmal rum, seufzte dann leise und stemmte eine Hand in die Hüfte. Er hatte ja gehofft dass die Schwäne und die Gänse einfach ein wenig Streit hatten, aber das hier sah fast ein wenig nach Detektivarbeit aus... moment mal, was war denn nun los? Ein Tumult ging auf dem Wasser los und schnell sah er wieder in Richtung seiner Kameradin, die gerade... ins Wasser gesprungen war? Von hier aus sah es so aus, aber die Wellen auf dem Wasser verrieten dass sie nicht die einzige war, die sich jetzt unter der Oberfläche befand. War da doch etwas? "Haemasu-san!", rief er, was in diesem Moment natürlich reichlich unnötig war. Unruhig sah er sich nach irgendetwas um, wie er ihr helfen konnte, aber bis auf 'Höheren Platz suchen und irgendetwas abschießen' fiel ihm nichts ein. Der Manako ging einen Schritt aufs Wasser zu - im Zweifel wäre er jetzt auch einfach hineingesprungen. Wenn es etwas gab, was ihn ausmachte, dann sein Beschützerinstinkt (und seine soziale Inkompetenz, natürlich). Aber Ai hievte sich wieder aus dem Wasser, triefend, die Kleidung durchnässt. Das konnte nicht unbedingt angenehm sein. Er musste ihr nicht sagen dass sie die Flucht antreten sollte und so rettete sich das Mädchen auf festen Boden, fiel auf den Rücken und fing an zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Raku war bereits zu dem Ort geeilt an dem sie herauskam und inspizierte mit einigen Blicken die junge Dame. Sie sah nicht verletzt aus.

"Was hast du denn überhaupt gesehen?", fragte Raku und wollte natürlich ganz gerne erst einmal genaue Beobachtungen hören. "Ein Fisch? So groß?" Es schien ihm unwahrscheinlich, und er äußerte das auch - einfach, dass solche Viecher nicht hierhin gehörten. "Wie seltsam", setzte er nach und schien ein wenig nachdenklich, während Ai sich ein wenig herrichtete. "Ich angele auch nicht", erwiderte der junge Mann mechanisch auf das, was die Hellhaarige vorher gesagt hatte und kratzte sich an der Wange. Aus dem Gebrabbel von Ai hatte er ein paar Informationen erhalten können, aber sie würde ihn sicherlich gleich noch ein wenig mehr unterrichten, oder?

Vollkommen egal wie Ai ihm die Informationen überlieferte: Für Raku war es nicht so schwer, die Gemütslage der Kunoichi auszublenden. Chinatsu war so viel schlimmer als sie, dass es ihm sogar erstaunlich leicht fiel, mit Ai 'in Kontakt' zu treten. Vielleicht härtete die Kumo-nin ihn ja mit der Zeit ab. Folgende Informationen hatte er am Ende dieses wie auch immer gearteten Austausch: Es gab in dem Teich einen Fisch, einen großen Fisch. Dieser hatte Ai attacktiert, ganz eindeutig (und dabei das Haargummi mitgerissen). Die Vermutung lag nahe dass der Teich leer von Gänsen, Enten und Schwänen war, weil dieser Fisch alles angriff, attacktierte und gegebenenfalls auch fraß, was sich darauf befand. Auf Rakus Nachfrage, ob es sich denn so angefühlt hätte, als hätte er sie verschlingen wollen, bekam er keine nette Antwort, aber es reichte ihm im Grunde auch so. Selbst wenn Ai ihn beschimpfen sollte, dass er nicht geholfen hatte - Raku hatte ja artikuliert, dass er keinen Wasserlauf beherrschte. Seine Chakrakontrolle war dafür nicht gut genug. Kurz überlegte er. Es missfiel ihm, aber in so einem Moment hatten sie wohl keine Wahl als den Fremdkörper in diesem Ökosystem zu entfernen. Normalerweise tötete er nicht gerne Tiere, aber in diesem Fall war es wohl notwendig. Dann allerdings wollte er wenigstens dafür sorgen, dass alles Mögliche an dem Fisch genutzt wurde, sollte es dazu kommen. "Ich bin ein guter Bogenschütze. Ich kann Bogenfischen. Du musst ihn nur an die Oberfläche locken", erklärte er und holte seinen Bogen heraus, spannte die Sehne auf und holte einen seiner Pfeile heraus. Einen der lethalen beziehungsweise 'spitzen' Pfeile. Kurz zögerte er, dann nahm er ein Kunai und bohrte ein Loch in den Pfeil. Er zog einen Draht hindurch und befestigte ihn sicher, sah dann ausdruckslos zu der nassen und wahrscheinlich immer noch sehr erschrockenen Ai. Jedenfalls war das in seinem Kopf so. "Bereit?"
 

Haemasu Ai

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Laut und deutlich seufzte Ai, als ihr die volle Reichweite des Plans von Raku klar wurde. Sie sollte den verdammten Köder spielen. „Nur an die Oberfläche locken“ hatte der andere Genin gesagt, aber die Haemasu hatte schon ein Bild vor Augen, was genau von ihr verlangt wurde. Und gerade deswegen kämpften gerade ihre Wut auf den Fisch und der nur allzu natürliche Instinkt nicht zu Fischfutter werden zu wollen gegeneinander und rangen darum die Entscheidung der jungen Kunoichi zu beeinflussen. Die Sache wurde auch nicht besser, dass es ganz von dem Talent des anderen abhing mit seinem präparierten Pfeil auch zu treffen. Jeder konnte sagen, dass er einen Bogen benutzen konnte, aber Raku würde es jetzt beweisen müssen und Ai musste ihm gleichzeitig auch trauen, dass er es schaffen würde. Keine gute Voraussetzung, immerhin kannte sie den Kerl wie lange? Eine halbe Stunde, wenn es hochkam vielleicht. Daher war es kein Wunder, dass sie auf die Frage, ob sie bereit war nur noch ein weiteres Mal seufzte und sich dann vor sich hin murmelnd auf den Weg in die Mitte des Sees machte. Wenn vertrauen das Ziel wäre, sollten wir einfach die Augen zumachen und uns gegenseitig auffangen. … Ohne Kontext musste diese Aussage für Raku sicherlich etwas ungewöhnlich vorkommen.

Auf dem Wasser war es ruhig, leichte Wellen, verursacht von der sachten Brise, rollten über die Oberfläche des Gewässers. Die wilden Wogen, die der attackierende Fisch und die Flucht der Haemasu verursacht hatten, waren bereits geglättet und nichts deutete auf einen Überlebenskampf hin, der hier noch vor wenigen Momenten getobt hatte. Wäre sie nicht selbst beinahe Opfer geworden, Ai hätte diesem See nichts Gefährliches abgewinnen können. Selbst mit Anfängerschwimmfähigkeiten schien hier keinerlei Gefahr zu herrschen. Wie die Stille nur täuschen konnte. Nur, was nun? Beim letzten Angriff hatte die Türkishaarige nichts weiter getan, als auf dem See zu stehen, sollte sie jetzt einfach warten? Vielleicht ein paar Wellen schlagen? Würde das den Fisch verscheuchen? So viele Fragen und eigentlich hatte Ai nicht eine Antwort. Wie auch, sie kannte die Verhaltensmuster des Tieres nicht. Wahrscheinlich war der große Fisch hungrig, immerhin schien er für den See zu groß zu sein, aber wie sollte das Ai weiterhelfen? Sie konnte sich nicht plötzlich schmackhafter machen und wenn ihr Herumstehen nicht half, hatte sie keine andere Idee. Also warten? Wie öde.

Wie lange sie auf dem See stand wusste Ai gar nicht, aber sie merkte, wie sie sich zu langweilen begann. Brachte das hier überhaupt etwas? Immer wieder suchte sie das Wasser nach dem riesigen Schatten ab, leider ohne Erfolg. Lediglich hin und wieder ein kleiner Fisch schien sich zu zeigen. Moment mal. Wenn es kleine Fische im Wasser gab, müsste der große sich doch auch an denen satt essen können, war er vielleicht zu langsam um sich genug dieser Beute zu sichern? Fische waren nun einmal wendige Dinger, besonders die kleinen. Vielleicht musste man sie dem Monsterfisch nur gut servieren. Auf einem Silbertablett oder wenigstens in einer einfachen, abgelenkten gruppe. Ein Plan (?) formte sich. Ohne große Anstrengung kurbelte sie Ihren Chakrakreislauf an und regte dabei besonders in ihren Händen die natürlichen durch ihr Kekkei Genkai ausgebildeten Poren an Samen zu bilden. Langsam, aber stetig rieselten die kleinen, braunen Samen ins Wasser und schafften genau das, was sich Ai vorgestellt hatte. Die Fische kamen und begannen die Samen zu verschlingen. Während der Nährwert der Samen sicherlich zu wünschen übrig ließ, so wenig Chakra und keinerlei Bauplan für eine Pflanzenart, erfüllten sie wenigstens ihren Zweck. Immer mehr Fische versammelten sich unter ihr und plötzlich sah sie ihn, den riesigen Schatten, wie er beinahe senkrecht auf sie zuschoss. Sofort, als sie ihn bemerkte, hob sie die Arme, um Raku zu signalisieren und machte sich bereit mit einem Hechtsprung zur Seite auszuweichen. Sie wollte dem blonden Bogenschützen so wenig im weg sein, wie sie nur konnte. Immerhin konnte er immer noch ein miserabler Schütze sein und auf einen Pfeil im Bauch hatte sie gewiss keine Lust.
 

Manako Raku

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Was? Das verstand er nicht. Was hatte sie mit dem Auffangen gemeint? Der Genin konnte sich keinen Reim darauf machen, schüttelte nur ein wenig verwundert den Kopf - und bereitete sich vor. Sie hatte wohl gedacht, dass er sie als Köder einsetzen wollte, aber so war das nicht zwingend gemeint gewesen - immerhin hatte sie doch sicher noch was im Repertoire! Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so rebellisches wie sie es war - zumindest soweit er das bisher einschätzen konnte - nicht ein paar spannende Taktiken parat hatte. Und naja - er wurde nicht enttäuscht! Zuerst aber band er noch schnell den Draht an einen Baum, zog sich Handschuhe an und bereitete seinen Bogen vor, während Ai auf den Teich hinausging. Außerdem präparierte er den Pfeil noch ein wenig nach, so dass er besser stecken bleiben würde... Ai währenddessen sah nicht eben glücklich aus, glaubte Raku zu erkennen, aber er war kein Menschenkenner und insofern lehnte er sich da auch nicht zu weit aus dem Fenster. Mit Nachdruck nickte er. Er war sich sicher, dass Ai das schaffen würde, und spannte so den Bogen - und wartete. Und wartete. Und... moment mal, da passierte ja überhaupt nichts. Der Arm des Weißhaarigen wurden über die Minuten lahmer und er hatte sich ein wenig mehr... Spannung erhofft? Er war sich sicher, dass das riesige Tier nicht einfach verschwunden war. Und sattgegessen hatte es sich doch wohl auch nicht, oder? Ai war entkommen und seien wir mal ehrlich - selbst dann wäre das nicht mehr als ein Snack gewesen. Gerade hatte er seine Stimme erheben wollen, da kam Ai wohl auf eine Idee und er konnte mit seinen scharfen Augen gut beobachten, was sie sich ausgedacht hatte.

Clever. Er mochte die Herangehensweise des Mädchens.

Mit ihren Körnern oder Samen - was auch immer es genau war, vermutlich hatte es mit ihrem seltsamen Erbe zu tun - lockte sie sich ein paar kleinere Fische zu sich. Ein paar war gut: Es waren ein paar viele, und Raku hob seinen Bogen wieder. Die Hellhaarige war mittlerweile eindeutig auf etwas aufgewühltem Wasser unterwegs und er wollte den Moment nicht verpassen, an dem das Monstrum aus den Fluten brach. "Konzentration", brummte er zu sich selbst und kniff die Augen leicht zusammen. Die Genin riss mit einem Mal die Arme in die Höhe, sah dabei leicht panisch aus fand er, und hopste zur Seite. Man, sie hatte wirklich kein Vertrauen, oder? "Wenn es eine Sache gibt, die ich kann, dann das hier", murmelte er - aber machte ihr in dem Sinne auch keinen Vorwurf. Nur Bruchteile einer Sekunde später brach der gewaltige Fisch aus den Fluten, das Maul weit aufgerissen, und es fanden sich einige der zappelnden kleineren Wegen in seinem Rachen wieder. Der Manako zögerte nicht, zog mit einer kraftvollen Bewegung die Sehne weit zurück und ließ sofort los, als er sich sicher war, dass er treffen würde. Schnurgerade schoß der Pfeil über das Wasser und nur einen Moment später bohrte sich das Geschoß in die weiche Haut des Wasserbewohners. Sofort konnte man sehen, wie er zusammen- und zurückzuckte, wild um sich schlug und in den Fluten versank. Raku sah zu seinem Draht, welches - trotz seiner großzügigen Auslegung - rasch in Richtung Wasser gezogen wurde. Wenn der Fisch in dieser Geschwindigkeit einen Ruck auslösen würde, würde entweder das Draht oder sein Knoten reißen - oder aber der Pfeil würde einfach brutal aus dem Tier gezogen werden. Das wollte er verhindern. Raku schluckte, packte den Draht und spürte sofort, wie es selbst unter seinen Handschuhen heiß wurde, während der Draht durch seine Finger rutschte. Er versuchte, eine gewisse Griffigkeit aufzubauen um das Tier nicht entkommen zu lassen, aber eben auch ein wenig 'Leine' zu geben, um keinen Ruck zu riskieren. Aber er war kein Angler. "Könnte hier noch Hilfe gebrauchen", rief er ihr zu, während er sein ganzes Körpergewicht in den Draht legte, als er den Zug des Fisches nachlassen spürte. Dann zog das Monstrum wieder, Raku ließ lockerer, und so wiederholte sich das Spielchen. Mit Ais Unterstützung würde er den Fisch wohl nach und nach an Land gezogen bekommen, aber das... konnte sich noch um einige Zeit handeln. "Was... hast du eigentlich... mit dem Fisch vor?" Rakus Atem war angestrengt, als er sich wieder in das Seil legte und den Fisch in seine Richtung zog. Schweiß lief ihm die Stirn herunter, aber er sah immer noch stoisch aus. "Falls... wir ihn da überhaupt.... raus kriegen", ächzte er und spürte seine Muskeln förmlich übersäuern.
 
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Haemasu Ai

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Mal einmal auf einen See gehen und nicht von einem Monsterfisch attackiert werden, das wäre mal etwas. Aber das schien gerade heute eher Wunschdenken zu sein, wenn man bedachte, was Ai bereits zwei hinter sich hatte. Wenigstens war beim zweiten Angriff nicht viel Überlebenskampf involviert. Der Fisch schien nämlich andere Sorgen zu haben, als aus der Haemasu seinen Nachmittagssnack zu machen. Namentlich den Pfeil des Manako. Offensichtlich konnte der Typ wirklich mit einem Bogen umgehen, also eine Sache, für die man ihn gebrauchen konnte. Ein wenig entspannte sich Ai daher, denn wenn der Fisch abgelenkt war, würde sie nicht um ihr Leben schwimmen müssen, jedenfalls kein zweites Mal. … Sie sollte den Job besser nicht in Gegenwart ihrer Mutter erwähnen, sie würde nur wieder die Tatsachen verdrehen, um es so darzustellen, als wäre Ai nicht geeignet oder dergleichen. Lieber schwieg sie ihre Mutter an, war auf jeden Fall einfacher. Eine Vermeidungsstrategie wäre vielleicht auch nicht schlecht.

Doch genug zu Ais kleinen oder eher großen komplexen mit ihrer Mutter, denn die Gegenwart brauchte sie wieder. Der Fisch mochte zwar getroffen worden sein, aber ein kleiner Pfeil gegen diese Bestien schien wie ein tropfen auf dem heißen Stein. Das Tier würde die erste Panik mit abebbendem Schmerz sicherlich abschütteln und irgendwie mussten sie das Tier aus dem Wasser bekommen. Daher zog sich Ai aus dem Wasser und joggte, ein Sprint schien ihr nicht notwendig zu sein, auf Raku zu. Dieser mühte sich bereits mit dem Draht ab, an dem der Fisch zerrte. Wie wäre nachher ein Fischbarbeque? Könnten das Vieh sicher auch verkaufen, der Markt auf dem Marktplatz sollte noch ein paar Stunden voller Leben sein. Instinktiv wollte Ai ebenfalls zupacken, um ihren Teil zu leisten, bevor sie ihre Hand im letzten Moment zurückzog. Mit nackten Fingern an einen unter Spannung stehenden Draht fassen, der auch noch mit Kraft gezerrt wurde? Kein guter Plan, außer sie wollte Schnitte oder gar einen Finger verlieren. Leise seufzte sie, als sie sich umsah, ob sie irgendwie ihre Hände schützen konnte. Zu lange wollte sie Raku aber auch nicht hängen lassen. Da sich nichts Geeignetes in der Umgebung befand, ein Farn würde ihr kaum helfen, griff sie sich kurzerhand an den Ärmel ihrer Bluse und riss diesen mit einem kräftigen Ruck ab. Die Nähte ächzten kurz, bevor sie nachgaben und den Stoff freigaben. Ebenso verfuhr sie auch an ihrem anderen Arm. Nun war ihre Bluse luftiger und gut für den Sommer geeignet, was aber nicht ganz die Absicht der jungen Kunoichi war. Die Stoffreste, die einst ihre Ärmel gewesen sind, wickelte sie sich nämlich um die Hände, bei der rechten Hand, die eben noch die linke umwickelt hatte etwas komplizierter, und schuf so einen provisorischen Schutz vor dem Drahtbrand, den sie sich sicherlich zuziehen würde. Wenigstens halbwegs geschützt, konnte sie Raku mit dem Fisch assistieren, wobei sie schnell merkte, dass sie mit ihren paar Kilogramm, die sie mitbrachte, nur wenig ausrichtete. Irgendwie musste es besser gehen, aber ihr fiel nichts ein. Ihre Optionen waren begrenzt und körperliche Kraft war so ziemlich das letzte, mit dem die Haemasu glänzen konnte. Wenn sich der Fisch nur nicht so wehren würde. Er kam zwar immer mal wieder an die Oberfläche, aber schien auch gleichzeitig nicht den Lebenswillen zu verlieren. Irgendwie ablenken mussten sie ihn, eine Unsicherheit in seine Panik eindringen lassen. Ihr fiel nur keine Pflanze ein, mit der sie das gerade erreichen konnte. Wieso muss es überhaupt eine Pflanze sein? Noch gar nicht so lange im Geschäft, aber schon so sehr auf ihr Kekkei Genkai fokussiert, dass sie völlig vergessen hatte, dass sie auch ein Element besaß. Katon schien im Wasser nicht unbedingt die richtige Wahl zu sein, aber das Geschoss, dass sie beherrschte war nicht nur schnell, es würde auch den ablenkenden Zweck erfüllen ohne zu großen Schaden anzurichten.

Ob Raku gemerkt hatte, dass Ai die Leine wieder losgelassen hatte? Eigentlich gar nicht wichtig. Schnell formte sie die notwendigen Fingerzeichen und fixierte die Leine mit den Augen. Sie konnte das Geschoss nicht über die Leine schicken, aber als Leitlinie war sie gut zu gebrauchen. Der Fisch gab damit dauernd seine Position preis und schien beinahe Blind von dem ziehenden Gefühl abhauen zu wollen, sodass es für Ai nur ein gerade Schuss sein würde. Sie musste aber auch treffen, denn der ganze Tag hatte doch an ihrem Chakra gezehrt. Erst die Vorführung ihres Kekkei Genkai, dann der kurze Wandlauf und eine längere Zeit auf dem Wasser, alles in allem nicht unbedingt anstrengend, aber auf Zeit benötigte sie schon etwas Energie dafür. Gerade ihre letzte Aktion, die Samen als Lockmittel zu produzieren hatte ihre Reserven schrumpfen lassen. Sie hatte nicht erwartet so viele Samen schaffen zu müssen, bevor der Fisch angreifen würde. Ein Jûdan, das wäre noch drin, mehr aber wohl kaum, jedenfalls nicht, wenn sie noch selbstständig gehen können wollte. Es musste also sitzen.

Sie hielt das letzte Fingerzeichen, bevor sie das Chakra aus ihrem Mund freigab einige Augenblicke und wartete darauf, dass sich der Rücken des Tieres wieder an der Oberfläche zeigte. Erst als die Oberflächenspannung zerbrach, entließ sie das kleine Geschoss. Die hohe Geschwindigkeit der Kugel überraschte sogar die Türkishaarige selbst, lange hatte sie die Technik nicht mehr geübt und schon nicht mehr in Erinnerung, wie heftig das eigentlich simple Jutsu sein konnte. Beinahe augenblicklich sah sie den Aufprall, wenig spektakulär, aber dafür effektiv. Die Leine sackte fast sofort zusammen und wurde dann alleine durch den Zug des anderen Genin bereits eingeholt. Ai griff schnell nach der Leine und versuchte ihren Kollegen beim Einholen zu helfen, bevor das Tier sich wieder zu sehr wehren konnte, denn eines war klar, diese kleine Attacke konnte nicht reichen, um das Tier niederzustrecken. Mit letzter Kraft zerrte Ai, als sie bemerkte, wie der Fisch im flachen Uferwasser anlandete. Das Wasser unter ihm reichte nicht mehr, um ihn zu tragen und der Fisch wand sich nur noch hilflos. Völlig außer Puste blickte sie zu Raku, was würde er nun tun? Ihrem weniger reifen Wunsch nach Rache nachgehen?
 

Manako Raku

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Es war ein widerliches Gefühl, welches sich in seinem Körper ausbreitete... diese Erschöpfung, die er sonst nur nach langem Training verspürte. Aber das hier war eine tatsächliche Herausforderung, auch wenn sie sich nur mit einem Fisch herumschlugen - es war immerhin ein tonnenschwerer Fisch. Und der wollte auch nicht sterben. So hing sich Raku ein, während Ai sich erstmal damit auseinandersetzte wie sie sich an dem Draht nicht verletzen würde. Keine schlechte Idee, aber ein wenig zu spät eigentlich, oder? Raku blinzelte verwirrt als sie anfing an ihrer Bluse zu reißen und sein Mund öffnete sich kurz, fast wie aus Protest, merkte dann, dass er ein wenig lockerer gelassen hatte als er wollte und legte sich wieder ins Zeug. Sie konnte doch nicht einfach ihre Kleidung zerstören! Und dann war da noch das mit dem Barbeque. "Ich... mag Fisch lieber roh", erklärte er zwischen seinen Atemzügen und sah zu, wie sich der kleine Körper des Mädchens mit in den Zug legte. Zugegeben... das brachte nicht so furchtbar viel. Das merkte wohl auch die Hellhaarige, die sich einen neuen Plan zu überlegen schien. Und sich zu überlegen was sie mit dem Fisch machen sollten war auch reichlich arrogant, oder? Bisher war noch nichtmal klar ob sie beiden nicht als Mahlzeit enden würden.

Mit einem Mal ließ Ai los, und Raku ächtze leise auf. Ja, sie hatte nicht eben viel Kraft eingebracht, aber dass er das mit seinen beanspruchten Muskeln jetzt zusätzlich reißen musste, war dann doch spürbar. Der junge Mann riss sich zusammen, zog an der Leine - und ließ sie dann auf einmal fast los, als ein Feuerball aus dem Rachen des Mädchens brach und sich den Weg in Richtung Wasseroberfläche bahnte. Oh man, hoffentlich versengte sie ihm damit nicht den Draht. Raku ließ kurz ein wenig lockerer, spürte aber, wie... die Leine lockerer wurde und sich nicht mehr so schwer halten ließ. Schnell fing er an einzuholen und Ai half wieder mit. So dauerte es nur kurze Zeit bis die beiden Genin das Monstrum in flachere Gewässer gezogen hatten. Raku schüttelte fassungslos den Kopf. "Wie zur Hölle ist der hierhin gekommen?", keuchte er , während er das Vieh noch ein wenig mehr Richtung Ufer zog. "So eine Scheiße", brummte der Manako gedankenlos und ließ sich kurz erschöpft am Ufer nieder, ließ den Anblick kurz auf sich wirken. Sein Pfeil hatte sich in die Seite des Fisches gebohrt, aber soweit er das wusste, würde er so einen Koloss damit nicht töten. Ein Blick in die Augen dieses Fisches sagte ihm, dass dieser hier nicht hingehörte. Naja, es reichte ein Blick auf den massiven Körper, eigentlich. "Ihn hier reinzusetzen war Schwachsinn. Das ist ein riesiger Flussfisch. Nicht gut im Tümpel." Raku sah zu Ai, dann zu dem Fisch. "Haemasu-san, ich möchte ihn nicht töten. Wir sollten der Verwaltung Bescheid sagen. Dieser Fisch ist alt und selten. Willkür, ihn zu töten." Es war einfach nicht seine Art, ein gejagtes Tier zu töten - ohne Grund. Und der einzige Grund hier war, dass Ais Stolz ein wenig angekratzt war. Raku stand auf. Kurz schwieg er, sah dann zu der zerrissenen Bluse des Mädchens, unter der sich blasse Haut zeigte. "Ich repariere dir auch die Bluse, wenn du möchtest. Kein Problem." Ein Zucken seines Mundwinkels war Indikator für ein kurzes Lächeln, dann wand er sich wieder zu dem Fisch. Er würde nicht sterben, solange er Wasser hatte, aber sie hatten auch nicht ewig Zeit. Er würde wieder Kraft sammeln.

In Eile holten sie einige Experten von der Stadtverwaltung, die den Fisch aus dem Wasser hievten und in einem Tank abtransportierten. Nachdem die Prozedur abgeschlossen war, standen Ai und Raku noch kurz an der Stelle wo das Ungetüm aus dem Wasser gezogen worden war, und mit einem Mal tauchten aus dem Dickicht die Schwäne auf, ein paar von ihnen - gefolgt von einigen kleinen grauen Federbällen, die ihnen folgten. "Auftrag erledigt", stellte Raku fest. "Ich erledige den Papierkram. Falls ich mich um die Bluse kümmern soll, findest du mich...", fing er an und erklärte ihr kurz, wo er wohnte. Dann verneigte er sich recht förmlich, bedankte sich für die Zusammenarbeit und... ging. Rakus sonst unbewegter Geist war ganz positiv überrascht. Ai war eine pfiffige Kollegin und irgendwie hatte der Auftrag fast ein wenig... Spaß gemacht. Ob sie das auch so sah?
 
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Schritt für Schritt näherte sich die Inuzuka mit ihrer Begleitung dem Tempel. Seine gewaltigen Wände reckten sich eindrucksvoll in die Höhe und brachten sogar die Labertasche zum ersten Mal seit einer ganzen Weile zum Schweigen. So lange und ausführlich wie möglich genoss der Rotschopf die Stille, bevor er schließlich doch wieder anfing, zu quatschen: "Wow, awesome! So etwas Beeindruckendes habe ick ja noch nie gesehen!" Zugegeben, irgendwo hatte er Recht. Sie war nicht sonderlich religiös, aber trotzdem hatte die Aura des Tempels immer etwas Ehrfurcht-erweckendes an sich. Wirklich erklären konnte sie es sich nicht. "Stimmt!" erwiderte sie schließlich und ließ ihren Blick noch einmal ausführlich über das Gebäude wandern. Wie es wohl Yakumo erging? Nachdem er das Henge angewendet hatte, hatten sich die Hausfrauen auf ihn gestürzt wie auf eine Designerbluse im Ausverkauf. Komplett ohne Rücksicht auf Verluste. Tatsächlich hatte die Rothaarige für einen Moment daran gezweifelt, dass es sich bei ihnen tatsächlich um simple Zivilisten handelte! Selten sah man Erwachsene so motiviert rennen. Doch dank dem verwandelten Genin konnten Jumeina und Asami zumindest gelassen und ohne weitere Zwischenfälle ihren nächsten Treffpunkt erreichen, dafür war sie ziemlich dankbar. Zweifelsohne würde sie auch jede Chance nutzen, ordentlich auf den Putz zu hauen und den Fanfrauen ordentlich die Hölle heiß zu machen, aber zumindest ein Weilchen wollte sie sich noch in Geduld üben. Sie würde schon noch auf ihre Kosten kommen. Irgendetwas in ihr sagte, dass das noch lange nicht die letzte Begegnung mit der Meute war. "Hey, ihr sucht doch bestimmt einen Tourguide, nicht wahr?" rief auf einmal eine Stimme und eine bisher unbekannte Frau näherte sich. Bevor die Inuzuka auch nur annähernd reagieren konnte, kam von dem Saxophonist auch schon die Antwort: "Oh yes, of course! Sie müssen unser Guide sein! Nice to meet ya!" Aus irgendeinem Grund hatte die Inuzuka eher mit einem braungebrannten Jungspund mit breitem Grinsen und lockigen Haaren gerechnet. Das jetzt jedoch eine Dame, vielleicht mitte 50, mit Hochsteckfrisur und ordentlicher Bluse vor ihr stand, überraschte sie. Für einen Moment befürchtete sie, dass es sich hierbei nur um einen weiteren Fan handelte, doch diese Sorge bestätigte sich glücklicherweise nicht. Der Touristenführer war absolut entspannt und kein bisschen hysterisch aufgeregt. "Wir sind Inuzuka Asami und Okami und heute da, um euch sämtliche verrückte Weiber vom Hals zu halten ... eigentlich bin ich nicht alleine. Mein Kumpel wird sicherlich gleich auftauchen" stellte sie sich schließlich vor und schüttelte höflich die Hand der Neuen, welche die Geste mit einem Lächeln erwiderte.
Der Ninken hatte die Situation konzentriert beobachtet und schnell festgestellt, dass es sich bei dem Menschen nicht um eine Gefahr handelte. Aus diesem Grund hatte er seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf seine Umwelt gerichtet. Hier und da schlenderten immer wieder Fußgänger vorbei, doch bis auf den vereinzelten Blick schenkte ihnen Keiner weiter Aufmerksamkeit. So sollte es sein! Treu platzierte er sich bei Fuß seines Frauchens und schob ihr seinen Kopf unter die Hand. Der Akita Inu war sicherlich kein Schmusehund, doch die Nähe zu zu ihr half ihm trotzdem, zu entspannen und ein wenig der selbst auferlegten Kontrolle abzugeben.
Geistesabwesend kraulte der Wildfang ihren Vierbeiner, während sie den Worten des Tour-Guides lauschte. Diese erzählte gerade von den Ursprüngen des Tempels und die Legenden und Sagen, die sich um dessen Entstehung rankten. Glauben schenkte sie diesen Geschichten nicht, doch trotzdem waren sie spannend anzuhören. Anders schien es da dem Weltstar zu gehen. Dieser hatte inzwischen seine verspiegelte Brille abgenommen und kommentierte immer wieder mit funkelnden Augen die Aussagen. Schließlich wurde die Aufmerksamkeit der 16-Jährigen jedoch von etwas Anderem auf sich gezogen. Eine Gestalt mit schneeweißen Haaren kam gelassen auf sie zugeschlendert. Yakumo! Er hatte es geschafft! Je näher er jedoch kam, desto klarer wurde, dass die Verfolgungsjagd nicht ohne Spuren an ihm vorbei gegangen war. Hier und da konnte sie Kratzer und leichte blaue Flecken erkennen. Sie konnte sich ausmalen, wie aus den Hausfrauen reine Furien geworden waren, als sie hinter ihrem Idol herhetzen und nun war sie doch ganz erleichtert, den "langweiligen" Part ihres Plans übernommen zu haben. Einige Schritte lief sie ihrem Teampartner entgegen, bevor sie ihn über die bisherigen Geschehnisse in seiner Abwesenheit informierte: "Was auch immer du getan hast, es hat funktioniert! Wir hatten keine einzige Begegnung. Bloß der Guide ist aufgetaucht und quatscht nun unseren geliiiebten Saxophonisten zu." Dann hielt sie jedoch inne, musterte ihn noch einmal genauer. "Die haben dich echt ordentlich zugerichtet, was? Geht's dir gut?" Ein wenig Leid tat er ihr schon. Doch sogar von Okami erhielt der Genin einen anerkennenden Blick, er konnte sich wirklich glücklich schätzen! Dieses Privileg erhielten nicht viele. "Du musst mir unbedingt erzählen, was da abgegangen ist!" Der Weltstar und die Touristenführerin waren immer noch vertieft in ihr Gespräch über den Tempel, also blieb den beiden Shinobi zumindest eine kurze Auszeit, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. "Was meinst du, wie wir weiter machen sollen? Glaubst du, du hast sie komplett abgehängt?" Ihre Augen waren auf den jungen Mann vor ihr fixiert, während ihre Hand auch weiterhin auf dem Hinterkopf ihres Ninken ruhte, welcher aufmerksam die Gegend für sie unter Beobachtung hielt. "Ich glaube nicht, dass wir die heute zum letzten Mal gesehen haben ... vielleicht sollten wir sie einfach ordentlich wegprügeln, dann lassen sie uns bestimmt in Ruhe!" Zugegeben, der beste Plan war dies definitiv nicht, doch eine andere Möglichkeit fiel dem Wildfang nicht ein. Wie sonst sollte man eine verrückte Herde an Hausfrauen dauerhaft loswerden?

@Shiromori Yakumo
 
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Der große Tempel, der seinem Namen alle Ehre machte, war so eindrucksvoll wie das letzte Mal, als Yakumo hier gewesen war, bei seiner Genin-Prüfung. Dieses Mal würde er allerdings keine Schreine putzen müssen; es würde also wohl ein angenehmerer Besuch werden. Tatsächlich freute Yakumo sich sogar etwas darauf, den Yumeina Otoko auf seiner Tour zu begleiten, zumindest solange sie im Tempelgebiet waren. Das Letzte Mal hatte Yakumo ja keine Zeit gehabt sich wirklich umzuschauen. Hoffentlich war der Saxophonspieler keiner dieser Touristen, denen der Kopf explodierte, wenn sie dem Guide nicht mindestens zwanzig Fragen stellten. Das wäre nicht zum Aushalten.

Es war zum Glück sehr einfach die kleine Gruppe wiederzufinden: Selbst wenn der Yumeina Otoko nicht ein stereotypisch "unauffälliges" Ensemble sein Outfit nennen würde, Asami Inuzuka war mit ihren roten Haaren und der Gesichtsbemalung leicht zu erkennen. Ganz zu schweigen von ihrem großen Hund. Nach wie vor guter Laune ging Yakumo auf die Gruppe zu und hob lässig die Hand, als Asami ihn entdeckte. Leider hatte die Tour bereits angefangen wie es schien. Hoffentlich hatte Yakumo nichts zu wichtiges verpasst; was der Tour-Guide jedenfalls gerade eben erzählte klang sehr interessant. Eine Einschätzung, die offenabr nicht von seiner Teampartnerin geteilt wurde, da Asami sofort auf ihn einzureden begann. "Ja, Ja, mir geht es gut," antwortete er während er versuchte der Tour-Dame zuzuhören. Leider hörte Asami nicht auf zu reden, also blieb Yakumo kaum etwas anderes übrig, als am Gespräch teilzunehmen. Er konnte ja versuchen der Tour mit halben Ohr mitzuhören.
Yakumo verbrachte die nächsten Minuten damit, Asami von der Verfolgungsjagd zu erzählen, von der wilden Hatz durch die Straßen und Gassen, wie er beinahe durch ein zerbrochenes Fenster gezogen worden wäre, oder wie seine Imitation des Yumeina Otoko auf die Probe gestellt worden war, und seine Fähigkeit, den Akzent des Mannes zu kopieren. Dabei steigerte sich Yakumo recht rasch in seine Erzählung hinein und vergaß ganz der Tour zu lauschen. Er erzählte sogar davon wie er in einer Mülltonne gelandet war. Das mit den Lockenwicklern aber ließ er doch weg. Die Geschichte war, wie ihm selbst auffiel, schon unglaubwürdig genug. "Und dann bin ich auf direktem Weg hierher," schloss er seine Erzählung, "Ganz los sind wir sie aber bestimmt noch nicht. Die sind hartnäckig."

Yakumo blinzelte. Einmal, dann zweimal. In Gedanken ratterte alle Regeln durch, die Ninja hatten, die sich mit dem Umgang mit Zivilisten befassten. Dann noch einmal alle Lektionen, die seine Familie ihm für solche Dinge beigebracht hatte. Durften sie das? Es war im Sinne der Mission, und Yakumo war nichts wenn nicht pragmatisch. Und gegen ein bisschen Taijutsu-Übung hatte er nichts einzuwenden. Aber... ging das überhaupt in Ordnung? War es wirklich im Sinne ihres Klienten? Der Yumeina Otoko würde es bestimmt nicht schätzen wenn sie auf seine Fans losgingen. Schlussendlich entschied sich Yakumo für den praktikablen Zwischenweg: "Wenn unser Klient nichts dagegen hat." Und er ging hinüber zum Yumeina Otoko. "Hey." unterbrach er das Gespräch der Erwachsenen. Die Tour-Dame - sie kam Yakumo ein wenig bekannt vor - sah ein wenig genervt drein. Offenbar mochte sie es nicht, wenn jemand ihr Spiel störte. Aber bevor sie Yakumo wegscheuchen konnte fragte Yumeina Otoko bereits: "Boy, is' alles in Ordnung? Du siehst nich' gut aus." "Mir geht es gut. Ich wollte nur fragen, ob es irgendeine Grenze gibt, die Sie wollen, dass wir einhalten, wenn es um ihre Fans geht." Der Mann schaute verdutzt. "Well öhm... Also das sind ja meine heiß geliebten Fans, also will ich jetzt nicht dass ihr... also ihr Ninja seid ja usually bewaffnet, nich?" Yakumo winkte ab. "Keine Sorge, heute nicht. Es ging mir mehr um... schlagkräftiges." "Ah, I see... Also lieber wär mir, wenn ihr meinen Darling Fans nicht wehtut, wenn es avoidable is, ja?" Yakumo nickte. "Alles klar, da halten wir uns natürlich dran." Er wandte sich auch noch zu der inzwischen sehr ungeduldig dreinsehenden Tour-Dame; woher kannte er nur ihr Gesicht? "Entschuldigen Sie bitte die Unterbrechung." Und er ging wieder zu Asami zurück. "Wie kreativ kannst du sein?" fragte er, und begann selbst in Gedanken bereits Pläne zu schmieden.
 
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Die Erzählungen des Shiromori waren wirklich zu verrückt! So verrückt sogar, dass man sie kaum glauben konnte. "Als ob!" Warum jedoch sollte er lügen? Er hatte keinen Grund dazu und wenn Asami mal ganz ehrlich war ... sie würde diesen Frauen alles zutrauen. Sie hatte die ersten Sekunden der Verfolgsjagd noch mit angesehen und das hatte gereicht, um sich ein ausführliches Bild zu machen. Doch auch wenn diese Weiber gerissen waren, mit ein paar waschechten Shinobi und einem Ninken konnten sie es nicht aufnehmen. "Die sind ja fast so gefährlich wie Auftragsmörder." stellte sie fest und grinste dabei.
Es schien jedoch, dass der Hellhaarige nicht sonderlich begeistert von der Idee war, sie einfach alle zu verprügeln. Der Wildfang verstand gar nicht wieso. Es war die einfachste und schnellste Methode. Vielleicht nicht die Freundlichste .... aber sie waren ja schließlich nicht hier um Freundschaften zu schließen! Zu ihrer Enttäuschung musste sie jedoch feststellen, dass Yumeina Otoka genau das Selbe von der Idee hielt ... Seine treuen Fans sollten so wenig wie möglich verletzt werden, obwohl sie bereits bewiesen hatten, dass sie den Star vermutlich zerfetzen würden, sobald sie ihn in ihren Klauen hatten. Seufzend ließ sie die Schultern hängen. Na gut, dann halt nicht. "Aber wenn mich eine von den Ollen da boxt, box' ich zurück. Da kannste dir sicher sein!" grummelte sie missmutig. Für gewöhnlich war sie gar nicht so sehr auf Streit aus, irgendwas war heute anders. Sie wartete regelrecht darauf, die Fäuste schwingen zu lassen. Aber genauso, wie sie nicht hier waren, um neue Freunde zu finden, waren sie genauso wenig hier, um ihre Gefühle an Zivilisten auszulassen. Sie atmete tief durch und vergrub eine ihrer Hände in Okamis Fell. Wo kam bloß plötzlich ihre miese Laune her? Das war doch normalerweise gar nicht ihre Art. "Kreativ?" Sie kratzte sich am Hinterkopf. Diese Frage kam unerwartet. "Öhm, gute Frage! Ich und kreativ ... naja, ich werde dir hier jetzt sicher kein selbstgeschriebenes Saxophonsolo hinlegen können wie unser Klient, wenn du das meinst." Sie blickte hinab zu ihrem Ninken. "Okami, bist du kreativ?" Er blickte zurück, wuffte: 'Was 'ne dumme Frage!' Also nein. "Sieht schlecht aus. Höchstens, wenn es um neue Kampftricks geht. Aber ich glaube darauf willst du nicht hinaus." Oder etwa doch? Sie hatte keine Ahnung.
Jedoch unterbrach eine Stimme recht schnell das Gespräch der Beiden. "Ähem, wenn es den Ninja recht wäre, würden wir unsere Führung nun mit einem Rundgang um den Tempel fortführen." Der Blick des Mädels huschte sofort zu der nobel gekleideten Dame, welche höflich zurück lächelte. "Ja, ja, selbstverständlich!" Sie war wirklich froh, dass zumindest eine Frau mittleren Alters heute nicht total durchgeknallt war, sondern freundlich und zuvorkommend. Die Tourguidin nickte dankbar und begann, das Trüppchen langsam um den Tempel herum zu führen. Immer wieder machte sie kurz halt, um die Architektur oder sonst irgendwas langweiliges zu erklären. "blablabla...." Sie verdrehte die Augen. Die Inuzuka hatte schon lange aufgehört, zuzuhören. Stattdessen beobachtete sie lieber die Umgebung, die Vögelchen, die auf den Wiesen herumhüpften und die gelegentlichen Fußhänger, die vorbei huschten. Anders schien da ihr Teamkollege zu sein. Er wirkte tatsächlich interessiert an den Worten der Frau! "Findest du das echt spannend?"
Doch womit sie beim besten Willen nicht gerechnet hatte, war der Anblick, der sie erwartete, als sie um die Ecke liefen um die Hinterseite des Bauwerkes zu bewundern.
Menschenmenge.
Scheiße.
Von Null auf Hundert war innerhalb von Sekunden Geschrei ausgebrochen. Die Menge spaltete sich auf und schloss sich wie ein gewaltiges Maul um die Truppe. "Gebt ihn uns! Gebt ihn uns!" Augenblicklich hatte sie den Weltstar am Arm. "Oh dear lord!" entgegnete der Schmalzlockenträger, als er von ihr ruckartig nach hinten, zwischen die Beiden Shinobi, bezogen wurde. Okami sprang hinter sie, um Rückendeckung zu geben. Zwar tat es Asami leid, doch die Touristenführerin musste nun erst mal für sich selber sorgen. Die Prioritäten lagen wo anders.
Wie ein wildes Tier hatte Okami sein Nackenfell aufgestellt. Der Anblick seiner scharfen, weißen Zähne schien einen Großteil der Fanfrauen abzuschrecken. Niemand wollte sich mit einem wilden Tier anlegen, bis auf vereinzelte Ausnahmen traute sich keiner so recht an den Ninken heran. Sobald er diese jedoch auch nur mit seinem Blick fixierte, wichen auch sie auf der Stelle kreischend zurück. Er war noch lange nicht bereit, zu beißen. Da musste schon mehr kommen. Die Meisten schienen jedoch zu glauben, dass er bloß darauf wartete, seine Fänge in das zarte Fleisch der Damen zu graben. Immer wieder blickte er aus den Augenwinkeln zu seinem Team.
Mit Händen und Füßen versuchte die Inuzuka irgendwie, die Hausfrauen so weit wie möglich auf Abstand zu halten - doch dies entpuppte sich als alles Andere als einfach! "Meine Fresse, was wie verrückt muss man denn sein!" fluchte sie, als sie sich mit ausgestreckten Armen ein Weib vom Leib hielt, dass mit ihren krallenähnlichen Fingernägeln immer wieder nach ihr ausholte. Hilfesuchend richtete sie ihre grünen Seelenspiegel auf den Shiromori. Sie konnten sich nicht viel länger im Auge des Fansturms ausharren, oder sie würden allesamt in kleine Fetzen gerissen werden! "Dein Plan?"

@Shiromori Yakumo
 
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Yakumo hatte nicht erwartet, dass seine, in seinen Augen recht einfache, Frage auf diese Art und Weise missverstanden werden konnte. "Nein, darauf wollte ich tatsächlich nicht hinaus," erwiderte er verwundert. Er hatte irgendwie mehr von einem Clanmitglied erwartet. "Ich dachte eher daran, dass wenn wir handgreiflich werden müssen, wir überlegen sollten, wie wir mit unseren Gegnern fertig werden, ohne unsere Job-Parameter zu überschreiten." Yakumo hatte da schon die eine oder andere Idee. Zum Beispiel die Häkelpullis, die ein paar der Damen getragen hatten, konnten bestimmt ganz gut als Fessel herhalten. "Aber wir haben sowieso einen argumentativen Ausweg. Wir sollen uns ja nur zurückhalten, wenn es vermeidbar ist, den Fans wehzutun." Er grinste. Vage Angaben waren schon etwas Tolles. "Sieh es einfach als eine Herausforderung." Eine Herausforderung, in der Yakumo sich fest vornahm, besser abzuschneiden als Asami und ihr Hund.

Die Führung um den Tempel war nach Yakumos Meinung nicht ganz so spannend, wie die einleitende Erzählung über die Geschichte des Gebäudes. Architektur war nicht wirklich sein Gebiet. Aber die Ausführungen der Tour-Dame enthielten immer wieder auch mythologische Aspekte, Begründungen, warum so, und nicht anderes gebaut worden war, und das wiederum interessierte den Genin sehr. Also hörte er aufmerksam zu, um die spannenden Teile de Führung auf keinen Fall zu verpassen.
Leider sah Asami das anders. "Die mythologischen Teile, ja, also bitte sei ruhig," antwortete er etwas giftig. Durfte er keine Interessen außerhalb des Ninja-Lebens haben? Nur weil sie es nicht interessierte musste er ja nicht so tun, als fände er die Tour zur Gänze uninteressant. Abgesehen davon, sie durften praktisch gesehen umsonst an einer offiziellen Tour teilnehmen, und noch dazu in sehr kleiner Gruppe. Da konnte man sich doch auch einfach mal glücklich schätzen.
Weswegen natürlich alles zu einem abrupten Ende kommen musste, kaum, dass sie um die Ecke kamen. Yakumos traute seinen Augen nicht.

Eine halbe Stunde.

Eine halbe Stunde, wenn man sehr großzügig war, hatte die Meute an Fans gebraucht, um sie hier ausfindig zu machen. Nachdem Yakumo sie in die GEGENrichtung vom großen Tempel hatte abmarschieren sehen. Und bei den Kami waren es viele. Die Menge schloss sich um die kleine Gruppe Ninja, Superstar und Tourguide wie der Kiefer einer gewaltigen Schlange. Asami besaß zum Glück genug Geistesgegenwart, um den Yumeina Otoko zurückzuziehen. Yakumo hingegen hatte breit zu grinsen begonnen. Das war eine Herausforderung nach seinem Geschmack.
Etwa zehn Sekunden später war Yakumo sich relativ sicher, dass er sich hier übernommen hatte. Taijutsu-Training half einem nur wenig, wenn von allen Seiten auf ihn eingedrungen wurde; es war praktisch unmöglich, auch nur eine ordentliche Haltung anzunehmen! Stattdessen musste er sich mit Händen, Füßen und seiner reinen Intuition wehren! Wenn er nicht so stur daran festhalten würde, den Frauen nicht zu sehr wehzutun, dann wäre das viel einfacher! Der einzige Trick, der ihm in dem Stress wirklich in den Sinn kam, war auszunutzen, wie unkoordiniert die Fans vorgingen. Einer der Frauen ein Bein zu stellen reichte aus, um gleich mehrere von ihnen zu Fall zu bringen. Es tat allerdings auch ziemlich weh; die meisten der Damen waren größer und schwerer als Yakumo selbst.
Man konnte es nicht wirklich eine Atempause nennen, aber es gab für einen Moment doch genug Ruhe, dass Yakumo Asami antworten konnte. "Sie fürchten sich vor deinem Hund! Nutz das aus um uns einen Weg hinaus zu bahnen! Ich halt euch den Rücken frei!" Yakumo hoffte zumindest, dass das funktionieren würde. Während die meisten Fanfrauen sich dem Tier kaum auch nur zu nähern trauten war es eben nur ein Hund. Sie hätten eher zwei gebraucht. Aber echte Fangzähne konnten bestimmt auch durch reine Zahlen ersetzt werden. So schnell er konnte schloss Yakumo seine Hände zu den nötigen Fingerzeichen. "Bunshin no Jutsu!" Die das Jutsu begleitende Rauchwolke trieb die Fans für einen Moment zurück. Lang genug, dass die nun drei da stehenden Yakumos eine ordentliche Kampfhaltung annehmen konnten. Hoffentlich hatte Asami auf ihrer Seite ebenfalls alles im Griff, dann sollte die Sache gut ausgehen.

@Inuzuka Asami
 
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Irgendwie kam Asami nicht so recht mit dem Hellhaarigen auf die gleiche Wellenlänge. Das war auch kein Weltuntergang, sie kannten sich schließlich noch nicht sonderlich gut. Zumindest bis eben. Hatte er es gerade ernsthaft gewagt, ihr zu befehlen, ruhig zu sein? Gehts noch? "Ts! Spiel dich nicht so auf. Wir sind nicht wegen der blöden Rundführung hier, falls du das schon vergessen hast!" meckerte sie. Es fiel ihr schwer, ihre Stimme leise zu halten, der Klient sollte nicht unbedingt mitkriegen, dass sie hier gerade einen Streit anzettelte. Sie warf Yakumo noch einen bösen Blick zu, bevor sie sich demonstrativ von ihm abwand und begann, mit Okami zu sprechen: "So ein Dummkopf! Wer glaubt der, wer er ist?"
Dieser hatte jedoch keine große Lust, sich mit den Zoffereien seines Frauchens auseinander zu setzen. Der Typ war ihr Jobpartner, nicht mehr, nicht weniger. Der Akita interessierte sich schlichtweg zu wenig für ihn, um ihm ebenfalls böse zu sein. 'Is doch egal' wuffte er, verdrehte dabei die Augen 'Ich will das einfach nur hinter mich bringen'
Frustriert schnaubte die Inuzuka. Dann regte sich der Ninken eben nicht mit ihr auf. Sie konnte sich auch gut mit sich selber beschäftigen! Die nächste halbe Stunde hielt sie also die Klappe. Jedoch nicht, ohne den Genin immer wieder böse anzublicken und leise vor sich hin zu murren.
Sicherlich hätte sie das auch noch stundenlang weiter durchziehen können. Doch dazu kam es nicht.
Die Meute war zurück gekehrt. Noch wütender und aufgewühlter als bisher.
Stur und zornig hielt sie sich mit aller Kraft die Weiber vom Leib, doch das Mädchen war einfach nicht sehr ausdauernd. Sie hätte zu gerne gewusst, woher die Fanfrauen all diese Energie nahmen. Schließlich blickte sie doch zu dem Shiromori, welcher vorschlug, Okami als "Angstmacher" voraus zu schicken. Das könnte tatsächlich funktionieren. "Pah, da wäre ich auch von selber drauf gekommen. Hatte gehofft, du hast ne andere Idee." Doch den Erfolg wollte sie ihm trotzdem nicht gönnen. Und sie würde noch einen drauf setzen. Während ihr Partner Fingerzeichen vorbereitete, tat sie das selbe. "Gijyuu Ninpou: Shikyaku no Jutsu" Die Meute hatte Angst vor Hunden? Konnte sie haben. Ihre Wirbelsäule knackste einmal laut, dann ließ sich der Rotschopf auf alle Viere fallen. "Schön hinter uns bleiben, ja?" befahl sie dem Klienten. Zeit zu zeigen, was eine Inuzuka so drauf hatte! Sie sprang neben ihren Vierbeiner, viel sagen brauchte sie nicht. Schließlich hatte auch er Yakumos Vorschlag gehört. "Los." Der Rauch verzog sich langsam und gab die Sicht frei auf einen ganzen Haufen an Shiromoris, sowie dem Raubtier-ähnlichem Mädel. Ein Raunen ging durch die Menge. Das Überraschungsmoment lag eindeutig auf der Seite der Shinobi.
Laut knurrend hatte Okami bereits die Menge vor ihnen geteilt. Es war ihm ein Leichtes, für die Damen sein wildestes Selbst zu zeigen, mit allem drum und dran. Gefletschte Zähne, zurück gezogene Lefzen, triefender Sabber und aufgestelltes Haar. Wie schön war es doch zu sehen, dass die Menschen ihn mal nicht als Teddybär sahen, sondern als das, was er wirklich war: Ein wildes Tier! Der Rüde ging regelrecht in seiner Rolle auf. Seite an Seite mit seinem Frauchen drängten sie ihre Gegner sowohl links, als auch rechts von ihnen zurück.
Offensichtlich war die tierische Form, die der sonst so lieb aussehende Wildfang angenommen hatte, den Weibern ebenfalls nicht Geheuer. Vermutlich hatten die Wenigsten von ihnen bereits von den Fähigkeiten ihres Clans gehört. Doch auch die Doppelgänger des Hellhaarigen schienen einen gewissen Effekt hervor gerufen zu haben: Verwirrung. Niemand wusste, welcher jetzt der Echte war. Das gab dem jungen Mann einen guten Spielraum! Doch den Respekt, den sie dem Hund-Mensch-Duo entgegen brachten, durfte er nicht genießen. Schließlich sah er immer noch aus wie ein ganz normaler Mensch! Auch wenn er es nicht war. Doch die Frauen waren nunmal simpel gestrickt.
Langsam aber sicher erreichten sie das Ende der Menge. Die Inuzuka war bereits siegessicher, doch dann passierte das Undenkbare! Eine riesige Dame, bestimmt zwei Meter, durchbrach den Schutz und hatte es erfolgreich geschafft, Yumeina Otoka am Arm zu packen und ihn sich über die Schulter zu werfen. "Oh my! Hilfe!" rief dieser und sah verwirrt und gleichzeitig hilfesuchend zu den Shinobi. Scheiße! Jubeln brach aus während die Riesin versuchte, zu entkommen. Doch Okami stellte sie, Asami folgte kurz darauf. "Keinen Schritt weiter!" befahl die Rothaarige, fast schon knurrend wie ein Hund. Doch sie schien nicht beeindruckt, sie stapfte einfach weiter. Verdammt! Wieso durften sie nicht einfach angreifen? Dann wäre diese Geiselnahme innerhalb von Sekunden gelöst. Doch sie hatte keine Wahl, auch wenn sie sich das Gegenteil wünschte. Sie musste sich den Forderungen ihres Klienten fügen. Widerwillig löste sie den Effekt ihres Jutsus und erhob sich wieder auf zwei Beine. Viel länger hätte sie es eh nicht aufrecht erhalten können. Jetzt gab es nur noch eine Möglichkeit: Bluffen. Ihr Blick huschte zu Yakumo. Ob er das Selbe dachte? Würde er verstehen, was sie da tat? "Na gut. Ihr habt gewonnen." Erneuter Jubel brach aus. "Doch wir sind Ninja, wir geben nicht auf, bevor wir unser Ziel erreicht haben. Deswegen hast du nun die Wahl: Entweder wir jagen dich bis ans Ende der Welt, so lange, bis wir ihn wieder haben, oder du gibst ihn zurück. Jetzt. Dein Leben ist zweitrangig." Entsetztes Raunen. Zweifel begannen, sich in der Meute auszubreiten. Würde ihr Vorhaben nun doch, so kurz vor dem Erfolg, scheitern? "Dafür machen wir dir ein Angebot: Du, und nur du, hilfst uns, ihn hier heraus zu bekommen. Dafür kriegst du einen Kuss von deinem Helden." Ein entsetzter Blick des Weltstars flog der Inuzuka entgegen. "Auf die Wange. Was sagst du?" Es sah so aus, als würde die Riesin ernsthaft überlegen. Die Meute jedoch wurde immer unruhiger. Niemand wusste so recht, was sie nun tun sollten. Würde sich ihre Verbündete gegen sie wenden? Erneut sah sie zu dem Shiromori. Sie brauchte die Hilfe dieses Idioten sicherlich nicht! Aber vielleicht konnte er ja noch ein oder zwei überzeugende Worte hinzufügen ... nur um sicher zu gehen! Denn eigentlich hatte sie keine Ahnung, was sie da gerade tat und ob sie wirklich glaubhaft herüber kam. In so einer Situation war sie noch nie gewesen!

@Shiromori Yakumo
 
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Yakumo war kein besonderer Fan des gewöhnlichen Bunshin-Jutsu gewesen. Es erschien ihm wie eine besonders nutzlose Technik, die mehr zum Erlernen der Grundregeln für Jutsu-Anwendung gedacht war, als praktische Vorteile zu haben. Vor allem im Vergleich zu den vorangeschrittenen Doppelgänger-Techniken, die sein Vater gerne nutzte. Aber nun musste Yakumo zugeben, dass sich selbst für ein Werkzeug wie dieses Jutsu ein Nutzen fand. Er mochte das Bunshin-Jutsu zwar trotzdem nicht, aber es war ganz nett zu sehen, wie die Fanfrauen vorsichtig zwischen ihm und seinen Doppelgängern hin und her sahen. Ein paar davon zumindest, diejenigen, die weiter weg von Asami und ihrem Hund standen. Yakumo gestattete sich einen kurzen Blick auf seine Jobpartnerin. Clantechniken waren schon etwas faszinierendes: Er war sich ziemlich sicher, dass wenn er versuchen würde so auf allen vieren zu stehen, er sich ordentlich die Wirbelsäule verletzt hätte. Aber es wirkte! Während die Frauen auf Yakumos Seite vorsichtig Abstand hielten wichen die bei Asami und Okami jedes Mal entsetzt zurück, wenn einer der beiden Anstalten machte sich in ihre Richtung zu bewegen. Yakumo grollte still in sich hinein und beschloss, sein Training zu verschärfen. Er musste wollte auch so etwas Cooles können!

Leider nutzte eine der Fanfrauen Yakumos Ablenkung gleich aus: Die riesengroße Dame preschte urplötzlich los, vorbei an einem Klon-Yakumo und warf sich den Yumeina Otoko wie einen Sack Kartoffeln über die breiten Schultern. Yakumo wirbelte herum, das Kunai aus seiner Tasche gezogen machte er sich bereit zum Wurf, wenn er sie ins Bein traf dann - "No, No, Young Man!" - und hielt inne, die Hand mit der Waffe über den Kopf gehoben. Er ließ den Arm sinken und nahm die Verfolgung der davonstapfenden Hünin auf, seine Klone bei ihm im synchronen Gleichschritt. Zum Glück stellte sich Asami in den Weg der Fliehenden.

"Dein Leben ist zweitrangig." Yakumo gab sein bestes um keine Verblüffung zu zeigen. Asami war sowieso schon wütend auf ihn - warum auch immer - er durfte ihren Bluff nicht auffliegen lassen! Ihre Dreistigkeit allerdings nötigte ihm großen Respekt ab. Eine Zivilistin töten, weil sie ein furchtbarer Fan war? Der Tag, an dem der Kage das guthieß war der Tag, an dem Yakumo zum Nukenin werden würde. Die Hünin jedenfalls schien die Drohung ernst zu nehmen - ihr Blick hing angstvoll auf Asami und Okami, ehe sie über die Schulter zu Yakumo blickte. Er lächelte freundlich und zog sich mit dem ausgestreckten Daumen über den Hals. (Er hätte die Geste auch mit seinem Kunai machen können, aber ehrlich gesagt war ihm schon etwas unwohl dabei, mit einem scharfen Messer seiner Kehle so nahe zu kommen.) Der Effekt wurde vermutlich noch verstärkt dadurch, dass seine Doppelgänger die Geste zeitgleich durchführten. Zweifel und Furcht machten sich unter den Fans breit und Yumeina Otoko sah ein wenig grün um die Nase aus; vielleicht würde er in Zukunft keine Ninjas mehr anheuern. Aber das Theater der zwei Shinobi genügte leider nicht ganz um die riesengroße Frau zum Absetzen ihrer Beute zu bewegen.
Yakumo grinste in sich hinein. Er hatte doch praktisch genau denselben Trick verwendet, um der Meute zu entkommen als sie ihn gejagt hatten! Hatte Asami sich an diesen Teil der Geschichte erinnert? Es hatte bestimmt einen glaubhaften Effekt, der Yumeina Otoko "selbst" hatte ja schon eine solche "Belohnung" angedeutet. Yakumo zwinkerte Asami zu, und versuchte die ganze Show noch etwas abzurunden: "Wir Ninja sind zu allem bereit, um unseren Auftrag zu erfüllen. Inklusive Abmachungen mit unseren Gegnern. Vor allem dann, wenn wir nur den Worten unseres Klienten folgen." Die Aufmerksamkeit ruhte auf ihm für den Moment, vor allem die des Yumeina Otoko, der wirklich gerne zu wissen wollen schien, was zur Hölle Yakumo da laberte. "Aber es ist noch nich' over, Darlings! After all, kann ich nur einer lieblichen Dame meine volle Attention geben. Das waren doch seine Worte, bevor wir ihn das erste Mal vor ihnen gerettet haben, oder?" Die große Frau sah den den Mann auf ihren Schultern erstaunt und fragend an, während der Lärmpegel der Fans begann anzusteigen. Der Yumeina Otoko besaß genug Geistesgegenwart um zurück zu lächeln.

Einen Augenblick später schoss die Ninjatruppe samt Hünin und immer noch auf den Schultern getragenem Yumeina Otoko wie ein Pfeil durch die wütende Meute an Fanfrauen; die große Frau bahnte sich ihren Weg wie ein Keil und Yakumo, Asami und Okami brauchten nur im Windschatten folgen. Einige Minuten und mehrere scharfe Kurven auf dem Tempelgelände später hatten sie die Fans abgehängt. Yakumo - mittlerweile wieder ohne Doppelgänger an seiner Seite - lehnte sich leicht keuchend an eine nahe Wand und ignorierte so gut es ging die bösen Blicke, die ihr Klient den beiden Ninjas immer wieder zuwarf, während er mit der freudig aussehenden Hünin sprach. Sie hatten es geschafft! Und nur mit minimalen Verlusten (der Würde des Yumeina Otoko)! Er sah zu Asami. Sie war vermutlich noch immer sauer auf ihn, auch wenn er nicht ganz wusste warum. War er vielleicht einfach zu unfreundlich gewesen? Sollte jetzt auch egal sein. Sie hatten gut zusammengearbeitet. "Was glaubst du, wie viel Ärger bekommen wir dafür, unseren Klienten verscherbelt zu haben?"

@Inuzuka Asami
 
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Sekunden fühlten sich an wie Minuten und zogen sich wie ausgekauter Kaugummi, als die gewaltige Frau sichtlich angestrengt über die Worte der Ninja nachdachte. Die Zahnräder in ihrem Kopf ratterten. Asami hoffte. Zum Glück hatte Yakumo ihren Bluff erkannt und mitgespielt. Allerdings war dies kein Garant für den Erfolg.
Doch dann, langsam, kaum merkbar, breitete sich ein Hauch eines Lächelns auf dem großen Gesicht aus. Dann ein Nicken. Jackpot! So schnell konnten aus Feinden Freunde werden. Triumphierend ballte das Hundemädchen ihre Hände zu Fäusten und ließ einen kleinen Jubelschrei ertönen. Dann streckte sie den verdutzt guckenden Fanfrauen die Zunge heraus. Hahaha! Sie hatten einmal mehr gewonnen! Auch Okami konnte man die Erleichterung ansehen. Selbst für den taffen Rüden wäre die Riesin keine einfache Beute gewesen. Mit einem selbstzufriedenen Peacezeichen verabschiedete sich der Wildfang von der Menge und begann, ihren Kameraden hinterher zu laufen. Dank der neuen Verbündeten war es ein Kinderspiel, den Klienten aus der brenzligen Situation herauszuholen und in Sicherheit zu bringen. Und das Alles für den billigen Preis eines kleinen Küsschens. Da konnte sich doch nun wirklich keiner beschweren. In flottem Schritt bildete das Hund-Mensch-Gespann das Rücklicht. Bloß für den Fall, dass doch noch jemand versuchen sollte, ihnen zu folgen. Wer auch immer so dumm sein sollte. Einen strammen Lauf (zumindest für Leute, die keine zwei Meter Schritte machten) später konnte das Trüppchen endlich behaupten, in Sicherheit zu sein. Sie lauten Rufe der enttäuschten Hausfrauen waren verklungen.
Als der Blick seines Frauchens auf dem Akita Inu landete, wusste dieser genau, was sie von ihm wollte. Er schloss die Augen und öffnete leicht das Maul. Doch weder seine feine Nase, noch seine scharfen Ohren erhielten irgendwelche Hinweise, die auf übrig gebliebene Verfolger hindeuteten. Es war ruhig und friedlich. Nur der Duft von feuchtem Gras und ein Hauch von Weihrauch lag in der Luft. Sichtlich entspannt nickte er. Die Luft war rein. "Okay." Zum Dank erhielt er ein sanftes Tätscheln des Kopfes.
Jetzt, wo endlich wieder Ruhe einkehrte, hatte Asami endlich wieder Zeit, beleidigt zu sein. Doch bevor sie Yakumo erneut böse Blicke zuwerfen konnte, packte etwas Anderes ihre Aufmerksamkeit. Das Gespräch zwischen Yumeina und der Riesin, die anscheinend den Namen 'Okibo' trug. Sie hatte ihm gerade ihre Adresse auf einen Zettel (mit viel zu vielen Herzchen daneben) geschrieben und in die Jackentasche geschoben und forderte nun den Preis für ihre Mithilfe ein. Zurecht, wie der Rotschopf fand. Doch wirklich begeistert schien der Weltstar noch immer nicht. Sie beugte sich hinunter und er musste sich noch immer auf die Zehenspitzen stellen, um überhaupt auf die Höhe ihres Gesichtes zu kommen. Langsam spitzte er die Lippen und kam ihr immer und immer näher ... bis sie letztendlich die Lücke zwischen ihnen schloss und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Momentmal, benutzten die da gerade Zunge? Die Inuzuka hielt sich die Hand vor den weit geöffneten Mund und drehte sich eilig weg. Das wollte sie beim besten Willen nicht sehen. Sie hatte rein gar nichts gegen ein wenig Romanze und Knutschen aber das?! Bah! Zwei Erwachsenen bei solchen Dingen zuzusehen stand nicht auf der Liste von Momenten, die sie unbedingt einmal miterleben wollte. Auch der Ninken hatte deutlich zu viel gesehen und meldete sich mit einem 'Igitt' zu Wort. Nach etwa einer Minute, die sich anfühlte wie eine Ewigkeit, war es endlich vorbei und sie konnte sich wieder dem Pärchen zuwenden. Was auch immer da gerade geschehen war, es schien, als hätte es einen Schalter in Yumeina Otoka umgelegt, denn seine ursprüngliche Hemmung schien verschwunden, er wendete seine Augen gar nicht mehr von der Frau ab. "Tell me, Hunny, kommst du von hier?" Blinzelnd sah sie zu ihrem Teamkollegen. "Ich befürchte, das Problem hat sich gerade von selbst gelöst." Sie zuckte mit den Schultern. "Außerdem, der Zweck heiligt die Mittel. Wir sollten ihn beschützen, das haben wir. Da darf sich keiner beschweren." Offensichtlich sah der Hellhaarige die Situation bei Weitem nicht so gelassen wie die Inuzuka. Doch wirklich stören ließ sie sich davon nicht. Wieso sollte sie sich deswegen verrückt machen? "Hey ihr Zwei! Wirds bald? My dear Okibo hat uns angeboten, die Stadtführung fortzusetzen." Stimmt! Wo war eigentlich die Stadtführerin hin? Nachdem sie die Truppe in die Fangirl-Meute gelockt hatte, war sie regelrecht in den Massen verschwunden. Dabei schien sie so normal gewesen zu sein. Sie machte eine innere Notiz, das in ihrem Jobbericht zu erwähnen und vergaß es dann wieder.
Die gewaltige Dame hatte ihren Saxophonisten erneut auf ihre Schulter gehoben und schlenderte davon. Die Beiden schienen so auf sich selbst konzentriert, dass sie die Gegenwart der Ninja kaum noch bemerkten. Mit ein wenig Abstand schlich Asami neben Yakumo und Okami hinter ihnen her. Ob das nun das Ende war? Die Fanfrauen mussten einen schwerwiegenden Verrat einstecken. Sie hatten eines ihrer stärksten Mitglieder an den Gegner verloren. Ob sie damit wohl klar kamen? "Verziehen habe ich dir das übrigens noch nicht, Idiot." stellte sie nebenbei fest. Sie wollte nicht, dass er glaubte, sie wäre nicht mehr beleidigt. Das war sie sehr wohl! Schließlich hatte er ihr befohlen, die Klappe zu halten!

@Shiromori Yakumo
 
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"Das befürchte ich auch," erwiderte Yakumo. Anders als Asami sah er nicht weg, konnte nicht wegsehen. Es war wie ein Unfall, keiner wollte es sehen, aber keiner konnte nicht hinsehen (außer der Inuzuka). Yakumo hatte nicht gewusst, dass man die Zunge so bewegen konnte und das ohne Ninjutsu, und war das überhaupt hygienisch wie die beiden... "Widerlich," stellte Yakumo fest mit all der Sicherheit eines Jugendlichen, der noch nie von jemand anderem als seiner Mutter auch nur auf die Wange geküsst worden war. Vielleicht konnte er sich ja damit ablenken, Asamis "Der Zweck heiligt die Mittel" Aussage zu widersprechen: "Das ist schon richtig , aber als Ninja haben wir ja auch die Verantwortung, dass wir unseren Job so erledigen, dass wir in der Zukunft auch weitere bekommen. Und der durchschnittliche Zivilist hat andere Standards als wir Ninja." Wobei... wenn sich die Geschichte hier rumsprach - und Yumeina Otoko war anscheinend berühmt - dann würden bestimmt dutzende Singles demnächst Jobs ausschreiben... und vielleicht sogar spezifisch nach Shiromori Yakumo und Inuzuka Asami fragen. Yakumo schauderte bei dem Gedanken. Er und Asami, als Dating-Coachs! Lieber ging er in den Wald und ließ sich von Wölfen fressen!
Wo war eigentlich die ursprüngliche Stadtführerin abgeblieben? Sie war irgendwie in der Fanmenge wohl untergetaucht... Hatte sie dazugehört? Yakumo hatte ja gedacht, dass sie ihm bekannt vorkam... hatte sie eine Schwester unter den Fans gehabt und deswegen diesen sogar geholfen? Das würde erklären, warum die Fans sie so schnell wieder gefunden hatten. Nun, es war auch egal. Die große Frau - Okibo also - übernahm nun die Führung und das war Yakumo ganz Recht. Sonst hätten er und Asami das auch noch machen müssen und er war sich ziemlich sicher, dass Tourguide nicht auf der Liste seiner Stärken vermerkt war. Vor allem, weil er den erwachsenen Yumeina Otoko wohl kaum auf den Schultern tragen könnte.

"Wenn du mir verrätst warum du sauer auf mich bist, dann könnte ich zumindest versuchen mich zu entschuldigen," antwortete Yakumo ebenso beiläufig. Er hatte eine vage Theorie, warum Asami wütend auf ihn war (oder gewesen war, wirklich sauer klang sie eigentlich nicht mehr) aber er war sich nicht sicher. Und er würde sich bestimmt nicht entschuldigen, wenn er nicht einmal wusste wofür. Außerdem wollte er sich generell nicht entschuldigen, einfach weil er das nicht leiden konnte. Aber! Er wollte sich auch nicht den Ruf erwerben, dass man mit ihm nicht zusammenarbeiten konnte. Ergo würde er wohl seinen Stolz herunterschlucken müssen. Sobald er wusste, was Asami verstimmt hatte. Wie sie ihm glücklicherweise auch gleich mitteilte. "Ah, ich verstehe." Er brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Asami hatte nicht unrecht, er war ziemlich unfreundlich gewesen. Auch wenn er fand, dass sie ein wenig überreagierte. Er hatte gesagt "Sei ruhig", nicht "Halts Maul!" Aber gut. Für die Karriere. (Und vielleicht auch, weil er Asami ganz gut leiden konnte, auch wenn er das nicht einmal sich selbst gegenüber zugab.) "Tut mir Leid." ...Huh. Fühlte sich gar nicht so unfassbar schlecht an, wie er gedacht hatte. Er würde es trotzdem nicht so schnell erneut tun.

Der Rest des Jobs lief recht ereignislos ab: Nur ein besonders hartnäckiger Fan ließ sich noch blicken, aber ehe Yakumo oder Asami etwas tun konnten hatte Okibo den Störenfried bereits mit einem bösen Blick in die Flucht geschlagen. Ein paar mal versuchte sie dasselbe auch bei den beiden Ninja - was hatten die beiden bitte auf offener Straße vor, dass sie nicht vor Jugendlichen machen wollten? - scheiterte aber natürlich. Schließlich aber neigte sich der Tag und damit der Job seinem Ende; vor dem Hotel, in dem Yumeina Otoko zu nächtigen dachte verabschiedeten sich die Ninja von ihrem Klienten. Yakumo ignorierte dabei gekonnt, dass Okibo den Mann offensichtlich hinein begleitete. Der Auftrag war vorüber, es musste ihn nicht mehr kümmern, und der Yumeina Otoko beschwerte sich offensichtlich auch nicht. "Na dann," sagte Yakumo zu Asami, "War ganz nett mit dir gearbeitet zu haben." Yakumo musste sich eingestehen, dass er ziemlich furchtbar war, was das "Auf Wiedersehen"-Sagen anging. "Wenn du mal Lust auf gemeinsames Training hast gib mir Bescheid." Schon besser. Glaubte er zumindest.

@Inuzuka Asami
 
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cf. ⇨ Südtor

Der Tsugari war wirklich sehr dankbar, dass Hei ihn zum Wagen geschickt hatte. Selbstverständlich wusste er nur zu gut, warum er das getan hat und das rechnete er ihm hoch an. Also ging der junge Mann, nachdem er ihn einen kurzen Dank zugeraunt hatte, zum Gefährt und schloss kurz die Augen um die Stille zu genießen. Das Wetter war wirklich sehr schön und die Sonne wärmte ihn. Nicht auf eine unangenehme Art und Weise. Es war die Mischung aus warmen Strahlen und kühler Brise, die er als angenehm empfand.

Ein paar Momente später verließ er das Fahrrad wieder und trat den Herrschaften bei, nur um zu sagen, dass alles in Ordnung war. Offenbar hatten sie alles aufgegessen und sie waren bereit zum Aufbruch. Die Dame Yokusaki schien erleichtert zu sei, dass es Nibori wieder gut ging. Bei dem Satz, dass er vor Kraft nur so strotzte, spürte er ein wenig Stolz in sich aufkommen. Ja, das hatte er sich alles hart erarbeitet! Er machte auch keinen Hehl daraus, dass er so stark war. Er grinste gut gelaunt: „Aber natürlich! Machen Sie sich keine Gedanken.“ Es überraschte ihn ein wenig, dass sich die Herrschaften Gedanken um sein Wohlergehen machten. Aber wahrscheinlich war das eine von vielen höflichen Floskeln, die in den hohen Kreisen üblich waren. Scheinbar wendeten sie es auch beim Pöbel an, oder die Shinobi hatten für sie einen höheren Rang, als Ottonormalbürger. Das erklärte dann auch, dass sie sich den Beiden gegenüber verhältnismäßig ziemlich respektvoll verhielten.
Die Gruppe ging zurück zum Gefährt und Hei setzte sich schon auf den Sattel, nachdem die Familie hinten Platz gemacht hat. „Jap, bin bereit,“ beantwortete er auf seine Frage, setzte sich auch und sie fuhren los.

Die nächste Station führte zum Onmyô-Tempel. Sie würden sich aber natürlich nur außerhalb des Gebäudes aufhalten und nicht reingehen, das hatte sich jedenfalls Nibori gedacht. Auf dem Weg sind sie noch kurz an einem Laden angehalten, weil der kleine Akira unbedingt noch ein paar Sammelkarten kaufen wollte. Wieder gab die Mutter nach, ist mit ihm zusammen reingegangen und ein paar Minuten später wieder herausgekommen. Der Kleine hatte einen ganzen Stapel gekauft und packte sie, als er wieder saß, aus. Freudenschreie und resigniertes Seufzen trugen zur allgemeinen Unterhaltung bei. Oder auch nicht, wie man’s nahm. Für Nibori wurde er nach einigen Minuten ziemlich nervig, verkniff sich dieses Mal aber eine Bemerkung und hielt es stumm aus.
Mittlerweile schlug die Uhr Mittagsstunde. „Glaubst du, wir müssen uns rechtfertigen, wenn die Familie später kommt, als geplant?“, fragte er in Richtung dem Tatsumaki. „Viel Zeit haben wir nicht mehr.“
Als sie das Doppelfahrrad abstellten, stiegen auch die Adligen aus und Akira rannte sofort Richtung Tempel. Ohje, die armen Mönche. „Aki-chan, komm sofort zurück!“, rief sein Vater streng. „Aber Pa! Ich will gucken!“, protestierte der Kurze. Du meine Güter ist der verzogen. Da der Kleine offensichtlich nicht hören wollte, musste ihn wohl jemand schnappen und zurückbringen. Und der Vater stieg tatsächlich genervt aus, eilte in langen Schritten auf ihn zu und zog ihm am Ohr. „Du benimmst dich und gehorchst mir!“ Nibori hatte seine Arme verschränkt und schaute sich die Szenerie amüsiert an. Endlich verhielt sich der Vater mal ein bisschen konsequenter! So war das richtig. Kindern musste man auch Grenzen zeigen. Klar, Nibori kannte sich nicht so gut mit denen aus, aber er wusste, je mehr man ihnen alles durchgehen ließ, desto unverschämter und verzogener wurden sie. Das kannte er von sich selbst und das hat er auch in der Akademie oft gesehen. Vor allen bei Kids mächtiger Eltern. Es gab natürlich auch ehrenhafte unter ihnen, die das Ansehen ihrer Familie nicht schädigen wollten und sich auch entsprechend gut verhalten. Es war nicht so, dass alle Reichen automatisch Verzogen waren. Aber es war nun mal ein Vorurteil, das seine Berechtigung hatte.

Auch die Mutter ist ausgestiegen und ging zu ihrem Ehemann und dem quengelnden Sohn. Der Tsugari schaute grinsend zu seinem Kameraden. „Endlich zeigt der Mal, wo es langgeht.“ Dann verließ auch er das Rad und gesellte sich im respektvollen Abstand zur Familie. „Leider können wir nicht das innere des Tempels besichtigen, weil dort gerade reger Betrieb ist und die Mönche nicht gern gestört werden wollen.“ Nibori schaute kurz hilfesuchend zu Hei. Er war immerhin Chuunin und kannte sich wahrscheinlich mit den Details besser aus, als er, auch wenn der Indigohaarige schon öfter hier vorbeigegangen ist. Ihm hatte es einfach nicht so gereizt, sich über die Geschichte oder generell die Gegebenheiten des Onmyô-Tempels zu informieren. Vielleicht konnte sein Kamerad ja etwas über den Ort hier erzählen. Außerdem hatte er das Gefühl, dass der Schwarzhaarige viel bessere und eindrucksvollere Reden schwingen konnte. Er war eher der praktische Typ der anpackte. Die Feinheiten sollten ruhig die Anderen machen, da war er viel zu grob für.

@Tatsumaki Hei
 

Tatsumaki Hei

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Der Tatsumaki hoffte wirklich, dass Nibori alle Mageninhalte beisammenhalten konnte und mit der kleinen Verschnaufspause ein wenig seiner Eloquenz zurückbekam. Es stellte sich aber schnell heraus, dass er sich unnötigerweise Gedanken gemacht hatte - der Tsugari hatte nicht nur alles beisammen, sondern schien nahezu erholt zu sein nach der kurzen Pause. Respekt für die schnellen Regenerationskräfte, die der große Körper wohl beinhaltete. Der Wüstensohn trat in die Pedale und die sichere Straßenführung von Nibori führte sie (mit kleinen Umwegen - der Kleine wollte schon wieder etwas haben...) zum Tempel. Es war mittlerweile Mittags, und Hei runzelte bei der Frage seines Kollegen leicht die Stirn. "Gute Frage. Wahrscheinlich schon. Wir sollten versuchen, sie pünktlich abzuliefern - die Stadtrundfahrt ist ja nichts weiter, als ihnen ein wenig die Zeit zu stehlen. Egal wie 'wichtig' sie dem Kage sind, er hat nun einmal einen ziemlich vollen Terminkalender..." Nachdenklich kratzte sich der Tatsumaki am Kopf, nickte dann aber. "Ich denk' mir was aus. Vielleicht reicht ihnen ja auch ein Blick..." Der Schwarzhaarige warf einen Blick nach hinten und seufzte leicht. Schneller als er und Nibori war der Sohn der Adligen abgesprungen und flitzte los, ab in Richtung Tempel. Tatsächlich interessierte sich Hei gar nicht so furchtbar dafür - wenn er störte, würde es schon jemand sagen. Viel amüsanter war, dass selbst dem Vater jetzt der Kragen platzte und er seinen Sohn relativ nachdrücklich wieder unter Kontrolle brachte. Ui ui, das war ja auch schon wieder ein harter Schwung. Hei vermutete, dass der Kleine später ein etwas verwirrter Junge werden konnte. Die Bandbreite von 'Du wirst gehorchen' zu 'Du darfst alles kriegen und haben was du willst' war einfach zu groß, er konnte sich nicht vorstellen, dass da eine konsequente Erziehung stattfinden konnte. Hei fing den Blick von Nibori auf, und ein schmunzeln huschte über sein Gesicht. "Stimmt", antwortete er und strich sich ein paar schwarze Strähnen aus dem Gesicht. "Aber denkst du nicht auch, dass ein konsequenter Mittelweg bessere Ergebnisse erzielen würde?" Kurz schwieg er, nachdenklich, dann trat er ein paar Schritte an die Familie heran. Sie hatten sowieso nicht mehr allzu viel Zeit.​

"Das ist der sogenannte Onmyô-Tempel", erklärte er. "Man sagt ihm Verbindungen zu den Mönchen nach, die über Shirogakure und Jôsei wachen. Seine besondere Schönheit und Eleganz machen ihn zu einem beliebten Punkt in der Stadt, und der öffentliche Park ist jedem zugänglich. Der Tempel selbst ist nur zur Besichtigung freigegeben, wenn die Mönche gerade keine Zeremonien abhalten." Der Tatsumaki deutete auf den See, der direkt am Tempel lag. "Berühmt sind auch die Schwäne des Tempels. Große, weiße, majestätische Tiere, die auch aufgrund ihrer Farbe als eines der Symboltiere von Shiro gelten." Hei glaubte, dass das so war. Und selbst wenn nicht, naja, dann würden die das nicht wissen. Wie auf Kommando glitten ein paar der eleganten Vögel ins Bild und verschwanden in einem bewachseneren Teil des Sees auf der anderen Seite. "Oh, was für wunderbare Tiere~", flötete die Dame. "PAPA, ich will auch so einen haben!" "So ein Quatsch, Junge, das sind gefährliche Tiere! Sie sehen schön aus, aber lass dich nicht täuschen! Sie sind bösartig und beißen dich, wenn du ihnen zu nah kommst." Der Alte schien kurz abwesend in Erinnerungen zu schwelgen. "Dabei wollte ich ihm doch nur ein bisschen Fu-... ach, egal!" Er stand wieder gerade, nachdem er kurz traurig ausgeehen hatte. Hei blinzelte und ließ dem Mann ein paar Momente. Die kleine Familie bewunderte den Tempel und die Architektur, schaute einmal zum See hinunter und trollte sich dann wieder zurück zu den Ninja, die brav gewartet hatten. "Außerdem...", fuhr er fort und sein Antlitz verdüsterte sich ein wenig. Nur für einen Moment. "Gibt es hier unterirdische Katakomben, in dem unter anderem Wein von den Mönchen gekeltert wird. Es soll verlassene Gänge und Zisternen geben, die lange niemand mehr betreten hat, geheime Türen inklusive." Hei sprach aus eigener Erfahrung. Der Geruch von tausenden gerösteten Ratten und Müll drängte sich ihm auf, als wäre er da - wenngleich er sich natürlich nur an einen anderen Job erinnerte. Der Kleine stierte ihn fasziniert an, plusterte die Wangen auf und holte schon einmal tief Luft. "WIE. COOL. IST DAS DENN!? PA-" Der Vater hatte wohl endgültig genug. "Nichts da! Der Kage wartet! Wir haben keine Zeit mehr, irgendwelche Gänge zu erforschen, und außerdem ist das sicher viel zu schmutzig. Und unterstehe dich in dieser Gossensprache zu sprechen!" "Oh", machte die Frau des Mannes und nickte. "Wir haben nicht genug Wechselkleidung dabei, Aki-chan. Du musst doch schick sein, wenn wir nachher mit dem Onkel Kagen sprechen." "Richtig. Meine Herren, vielen Dank für die Eindrücke. Würden Sie uns nun bitte zum Anwesen des Kage geleiten?" Er musterte die Ninja und stolzierte zurück. ​
 
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