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Der Hafen von Kirigakure

J

Jirokou Shunsui

Guest
Tamaki schien eine wertvolle Mischung aus Aufmerksamkeit und Sensibilität zu verbinden, was dem Jirokou bereits mehrfach während dieser Mission aufgefallen war. Zwar etwas in sich geschlossen, doch war er keinesfalls unangenehm, sondern behandelte Shunsui gar rücksichtsvoll! So etwas kam ihm nicht alle Tage unter die Augen. Gerade war wieder ein solcher Moment, in welchem der Suzuya augenscheinlich das Unwohlsein seines „schüchternen“ Teamkollegen bemerkt hatte und sich nach dem Inhalt des Tresors erkundigte – großer Fehler. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, ehe der Kleinste der Truppe ebenfalls so verstört über diesen Anblick war wie der Blondschopf selbst. Lediglich der Kinzoku fand den Anblick amüsant und hatte ihm ein Grinsen aufs Gesicht gezaubert, was dem jungen Mann nicht ganz geheuer war. Stumm wich er den Blicken Tamakis und Kentas aus und setzte sich daran, nach den beiden anderen Shinobi die Klippen hinabzulaufen. Zum Glück verfügte der Jirokou ebenfalls über die Fähigkeit, an den Wänden zu laufen, sonst wäre das ein ziemlich kurzer Abstieg geworden, und er hatte ja keine Badehose dabei. Shunsui vertraute keiner anderen Person wirklich außer sich selbst, aber Tamaki hätte er doch ohne viel Aufsehen hinter sich laufen lassen. Aber was ihren Teamanführer anging, dessen Rücken behielt er im Auge, ansonsten kam er möglicherweise noch auf den lustigen Gedanken, ihn von den Klippen zu stoßen.

Der Abstieg hatte kaum begonnen, als dass Team bereits einen Glücksgriff landete: In der benachbarten Klippe ließ sich ein dunkles Loch erkennen! Das war es doch wert, näher unter die Lupe zu nehmen. Das ungleiche Trio begab sich sofort zu diesem neuen Fund und ehe man es sich versah, befand man sich in einem geheimen Unterschlupf! Der Jirokou hatte zunächst gedacht, dass es sich lediglich um eine nicht nur auf einem natürlichen Vorsprung, oh nein. Ein Stück tiefer in der Höhle – die ganz und gar nicht natürlicher Herkunft war, da hätte er seine falsche Hornbrille drauf verwettet – offenbarte sich den Shinobi gleich ein ganzes Geheimversteck! „Du ha-hast re-re-recht.“, stimmte er dem rothaarigen Chuunin eifrig nickend zu. Wieder mal übernahm der Jirokou das Schlusslicht und betrat das Zimmer nach seinen Kollegen, wobei er seinen Blick sofort hinter dicken Brillengläsern durch den „Raum“ wandern ließ. Der Blondschopf war überrascht, dass es sich hierbei um ein großes Zimmer handelte, inklusive Möbeln und natürlich durfte es nicht an Küchen- sowie Schlafabschnitt fehlen. Doch das war längst nicht alles, was es hier gab: Bücher, Karten, Notizhefte, Pinnwände mit markierten Orten … die ihm verdammt bekannt vorkamen. *Stimmen diese Markierungen nicht mit unseren Tatorten überein?* Bingo, sie hatten das Geheimversteck des gesuchten Mörders gefunden und das befand sich gerade hier in Kirigakure! Kenta kümmerte sich indes professionell um Licht, sodass sie den ganzen Bereich erkundigen und auch die diversen Notizbücher durchforsten konnten. „H-h-hier Tamaki-kun.“, sprach er den scheuen Graufuchs der Gruppe an und übergab ihm eines der Notizhefte, ehe er sich selbst eins griff und zu lesen begann. Es handelte sich dabei um eine Reihe von Tagebucheinträgen:

Tagebucheintrag 21. Juni: Die Suche zermürbt mich, denn [unleserliches Wort] ist einfach nicht zu finden. Ist es alles nur ein Mythos? Das kann nicht sein. Aufgeben darf ich nicht. Mir geht es gut. [Mehrfach durchgestrichene Wörter].

Tagebucheintrag 28. August: Endlich habe ich einen Hinweis auf [der Rest des Eintrages ist unleserlich].

Tagebucheintrag 12. September: Ich denke, die richtige Kontaktperson identifiziert zu haben. Ich muss mich lediglich vergewissern, dass sie auch über die benötigten Informationen verfügt, dann kann ich zuschlagen.

Tagebucheintrag 14. September: … dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Nachdem er mit ansehen musste, wie [unleserlicher Eintrag] verblutete, war er Butter in meinen Händen. Ob ich ihn verschonen könnte? Dass ich nicht lache! Nachdem ich erfahren [unleserlicher Eintrag], hat mir sein Blut für meine Kunst gedient. Es ist einfach [unleserlicher Eintrag]…


Leider waren sie durch die Zeit etwas unleserlich geworden, dennoch war er hier etwas Heißem auf der Spur. „Sch-schaut mal h-h-her, w-was hier ste-steht.“, sagte er den Anderen und ließ seine Stimme vor Aufregung vibrieren. Das musste er tatsächlich nicht gänzlich spielen, da er schon sehr darauf gespannt war, diesen Mörder zu konfrontieren und ihm das Handwerk zu legen! Waren die beiden anderen genauso fündig geworden wie er selbst? „Ha-ha-habt ihr au-auch etwas ent-ent-entdeckt?“ In diesem Augenblick stutze der junge Mann und hielt inne. Sein Blick huschte sofort zum Eingang … was, wenn der Mörder gerade jetzt in sein Geheimversteck zurückkehrte und drei Shinobi hier vorfand? Die Aufregung ließ seinen Puls in die Höhe schießen und er spannte seinen ganzen Körper an. Nein, das wäre sicherlich zu viel des Guten. Aber was wenn doch? Wären sie ihm gewachsen und würden ihn bezwingen können? Oder würden drei weitere blutige Fragezeichen Kirigakure bereichern?

@Kinzoku Kenta @Yagami Tamaki
 

Yagami Tamaki

Chuunin
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Da waren sie nun also in der sprichwörtlichen Höhle des Löwen, bei der es sich in diesem Fall sogar um eine tatsächliche Höhle handelte. Nicht natürlichen Ursprungs, so viel war sicher. Es sei denn, Mörder-san hatte hier kürzlich ein Rudel Maurer durchgejagt, um die Wände so blank zu putzen, dass sie wie geleckt aussahen. Möglich. Aber nicht wahrscheinlich, so wie Tamaki den Gesuchten mittlerweile einschätzte. Dennoch war seine Neugier nicht verstummt und nagte weiter beharrlich an ihm. Wenn er nur mal einen ganz kurzen Blick auf die Aurenspuren hier in der Höhle werfen könnte. Nur einen ganz, ganz kleinen ... ’Sei nicht dumm. Das wäre nun wirklich der schlechteste Zeitpunkt überhaupt.‘. Er fürchtete den Tag, an dem die Stimme seiner Mutter nicht mehr stark genug wäre, um ihn von spontanen Dummheiten (also nicht den kleinen alltäglichen, sondern richtigen) abzuhalten. Aber hier und heute, auf der Jagd nach einem unberechenbaren und zweifellos gefährlichen Serienmörder, flankiert von zwei unberechenbaren und zweifellos gefährlichen Teamkollegen, konnte sich der Suzuya gerade noch beherrschen. Also sah er sich auf herkömmlichem Wege in dem erschreckend biederen Unterschlupf um. Das Aufregendste waren in der Tat die zahlreichen Karten und Aufzeichnungen im Arbeitsbereich. Aufmerksam und still wie immer ließ Tamaki den Blick über die Zettel- und Kartenwirtschaft an der Pinnwand streifen. ’Ein Schwert...?‘. Die Zeichnung war exakt in der Mitte angepinnt und wenn der Mörder sie nicht aktiv verscheißern wollte, besaß das Bild damit auch zentrale Bedeutung. Die Karte mit den bisherigen Tatorten war dann letztlich nur noch der Zuckerguss auf der dreistöckigen Torte der Beklemmung. Mit verhaltenem Nicken nahm Tamaki das Notizbuch von Shunsui entgegen. “Danke...“, murmelte er und vergrub sich schnell in den Aufzeichnungen. Sehr viel zu lesen gab es in seinem Fall allerdings nicht. Neben einigen kryptischen Randnotizen, die so schnell hingeschludert waren, dass der Suzuya sie nicht entziffern konnte, bestanden die meisten Einträge aus aufgezeichneten oder eingeklebten Kartenstücken. Immerhin mit lesbarem Datum – das letzte von vorgestern. Der dazugehörige Eintrag zeigte etwas, das wie eine Mini-Schatzkarte aussah. Eine namenlose Insel mit angedeuteten Niveaulinien, die eng beieinanderlagen, zu Mitte hin immer dichter wurden und sich dann wieder von einander entfernten. ’Ein Krater oder so?‘, natürlich befand sich genau an dieser Stelle eine dicke, rote Markierung: !!! Die Fragezeichen waren zu Ausrufungszeichen geworden. “Er hat gefunden, was er gesucht hat.“, stellte Tamaki nüchtern fest. Fragte sich nur, wo genau. Er blätterte das Notizheft nach vorn durch. Dort waren die Einträge noch nicht von Hast und Ungeduld gezeichnet und entsprechend besser lesbar. “Tief unter sturmumtostem Fels verborgen liegt achtfach behütet des Himmels eig’ne Klinge ...“, las er leise vor. “... wartend den Händen des Würdigen in der Mitte des aufblühenden Lotos.“. Der eingeklebte Zettel war mit blutigen Fingerabdrücken verschmiert. Darauf ließ sich jedoch noch die Zeichnung einer geöffneten Lotosblüte erkennen, über der ein Schwert schwebte, das der Zeichnung an der Pinnwand erschreckend (aber nicht mehr überraschend) ähnlich sah. All das wurde von einer gigantischen achtköpfigen Schlange bewacht, die ihre Häupter über Schwert und Lotos breitete. Und wie es sich begab, verriet eine zweite Zeichnung, dass sich das ganze Spektakel (die Aufzeichnungen sprachen allerdings von „Tempel“) in der Mitte einer felsigen Insel befinden sollte, deren Reliefskizze durchaus zu den Niveaulinien auf der ersten Karte passen könnte. Ein paar Seiten weiter vorn erweiterte sich der Maßstab dann endlich – zumindest für Tamaki. Der Suchende war freilich den umgekehrten Weg gegangen und hatte den Zielort immer weiter eingeengt. “Ich glaube, wir brauchen ein Boot ...“, schloss Tamaki leise, gerade als Shunsui von seinen Entdeckungen berichtete. Der Jirokou hatte wohl so etwas wie das persönliche Tagebuch des Mörders in die Hände bekommen. So fügte sich ein Puzzleteil in das andere. “Der Kerl hat sein Ziel vielleicht schon erreicht. Ihm scheint es um dieses Schwert da zu gehen. Des Himmels eig’ne Klinge. Und er ist dafür über Leichen gegangen.“. Was bei einem Psychopathen nicht viel heißen musste. Es konnte völlig wertlos sein. Wenn er es haben wollte, wollte er es haben. “Der letzte Eintrag ist von vorgestern. Wir könnten ihn noch finden...“.

tbc: Kleine Inseln des Wasserreichs

@Kinzoku Kenta @Jirokou Shunsui
 
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Eigentlich hatte sich der Pinkschopf zu Beginn noch gefreut, dass Oita mit so viel Elan bereit war, ihm zu helfen. Dies änderte sich jedoch sehr schnell, als sich heraus stellte, dass die zwei die Definition von Äpfeln wohl sehr unterschiedlich sahen. Jetzt stand er da, planlos, was er sagen sollte. Sein Kollege war offensichtlich stolz auf sich, mehr als zufrieden mit seiner Leistung. Wie sollte er ihm denn so sagen können, dass kandierte Äpfel definitiv nicht das waren, woran er gedacht hatte? Es war unmöglich! Auf keinen Fall konnte er den Schwarzhaarigen jetzt enttäuschen. Sein Blick glitt zu Shunsui, doch dieser lachte bloß und verabschiedete sich, um die Tickets zu besorgen. Somit schwand auch seine letzte Hoffnung, aus dieser Situation ohne einen Zuckerschock wieder herauszukommen. Er gab sich geschlagen. "N-nein, nein. Das ist genau das ... was ich wollte. Vielen Dank." versicherte er, mit einem halbherzig erzwungenem Lächeln. Schweren Herzens trat er also an die Theke. Die Frau dahinter erfüllte ihm freudig seinen "Wunsch" nach einem der Äpfel. Doch dann hielten sowohl sie, als auch Ryouta inne. Ein Grummeln. Die Aufmerksamkeit fiel auf den Furasaki. War das gerade sein Magen gewesen....? Hatte er etwa Hunger? Wieso sagte er dann nichts? "Machen Sie bitte zwei draus." mit dieser Bitte schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder der Dame hinter der Theke. Yen wurden gegen Süßigkeiten getauscht.
Nun stand er da, mit den zwei Tüten in den Händen und suchte nach den richtigen Worten. "Du - naja- ich dachte, vielleicht. - du weißt schon-..." Manchmal waren diese jedoch unmöglich zu finden. Er kam sich blöd vor. Vielleicht hätte er doch lieber zuerst fragen sollen, ob der Kleingewachsene überhaupt etwas wollte. Doch jetzt war es zu spät. So drückte er Oita schließlich einfach einen der Äpfel in die Hand und machte dann schnurstracks auf dem Absatz kehrt. "Äh, Jirokou-san wartet sicherlich bereits auf uns."
Es hatte nicht lange gedauert, da war der Blondschopf auch schon eingeholt und die drei hatten sich auf den alten Kutter begeben.
Ausgerechnet heute hatte das Wetter entschieden, sich einen Spaß zu erlauben und mit starkem Wind Wellen zu erzeugen, die das komplette Schiff zum beben brachten. Eigentlich hatte der Brillenträger keinerlei Probleme mit Bootsfahrten.... außer es herrschte starker Wellengang. Die alten Holzplanken, die den Kutter zusammenhielten knarzten und ächzten, als ob sie jede Sekunde ihren Dienst aufgeben würden. Und das ständige Hin- und Hergeschaukle sorgte dafür, dass er nicht nur kreidebleich wurde, sondern auch mit jeder Sekunde mehr kämpfen musste, nicht gleich über die Reling zu kübeln. Sein starrer Blick war auf einen einzigen Punkt auf dem Boden fixiert. Natürlich musste ihn bei seiner allerersten Aufgabe als Shinobi direkt eine Pechsträhne verfolgen? Wann war diese Qual bloß vorüber? Noch konnte er die Strecke zurück zum Hafen bestimmt schwimmen. "Wie lang genau dauert eigentlich die Überfahrt?" Irgendwie musste er sich ja von seiner Folter ablenken, da war sogar sprechen angenehmer! Er konnte an nichts anderes mehr denken, als endlich in Kirigakure anzukommen und wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Allerdings wurde ihm zeitgleich bewusst, dass er genau den selben Horror später noch einmal durchleben musste. Die Rückfahrt würde er nicht umgehen können. Außer er zog zurück zu seiner Mutter.... nein. Definitiv nicht. Da war die erneute Überfahrt definitiv das geringere Übel.
Zu seinem Glück trudelte das Schiff schließlich recht schnell im Hafen ein. Kaum hatte es angelegt und die Passagiere waren erlaubt, es zu verlassen, hatte der Pinkschopf auch schon die Beine in die Hand genommen und war schnurstracks als erster wieder auf dem Festland. Für einige Momente schaukelte noch immer alles um ihn herum, doch nach bald hatte er sich auch schon an die verbesserte Lage gewöhnt. Die Übelkeit schwand langsam und die Farbe in seinem Gesicht kehrte zurück. Noch nie in seinem Leben war er so froh gewesen, sich in Kirigakure zu befinden! Er kannte den Hafen, er kannte fast jede Straße, jede Gasse und jede kleine Ecke. Doch die Erinnerungen an dieses Dorf waren bei Weitem nicht alle gut. Doch nun war er nicht hier, um seine Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Die Zukunft lag vor ihm und sie verlangte, einen Häftling festzunehmen. Genau das würde er auch tun. Komme was wolle! Schlimmer konnte es ja nun eigentlich nicht mehr werden. Seine ockergelben Augen wanderten zu seinen Teamkameraden. "Haben wir einen Plan?" Seine Stimme war wie immer vorsichtig. Er hatte doch keinen Plan, wie so eine Mission vor sich ging. Aber sicherlich musste sich der Anführer doch mit ihrem Vorgehen auseinander gesetzt haben, oder? Falls nicht, so konnte der frisch gebackene Shinobi sicherlich mit dem ein oder anderen Vorschlag dienen, falls dies erwünscht war ... auch wenn seine Gedanken dank der Überfahrt noch immer recht schwammig waren.

@Furasaki Oita @Jirokou Shunsui
 
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„Kirigakure, eh?“
Mit einem breiten Grinsen watschelte Oita über die schmale Planke zwischen Schiff und Dock, warf Ryouta, der es plötzlich richtig eilig zu haben schien, einen verwunderten Blick hinterher, und drehte sich dann einmal im Kreis, um den Hafen der Stadt versteckt im Nebel in seiner vollen Pracht zu bewundern.
„Nicht schlecht, aber kein Vergleich zu Iwa.“
Es war nicht ganz Mittag, als Oita und seine Kameraden die Überfahrt von Getsurin nach Kiri hinter sich brachten und damit die erste Station auf ihrer Reise Richtung Schwarzlichttheater erreicht hatten. Der Iwaler hatte den Weg bis hierhin gut überstanden, oder zumindest besser als sein neuer bester Freund Ryouta. Der Junge hatte auf dem Meer die ganze Zeit über so ausgesehen, als wolle er seinen kandierten Apfel sofort wieder loswerden. Dabei hatte das Teil echt super geschmeckt!
*Und er hat mir sogar einen ausgegeben…*
Oitas Grinsen wurde noch breiter, als er an die nette Geste seines Kameraden dachte. Ob Ryouta wollte oder nicht, mit einem ganz einfachen Apfel hatte er sich die anhaltende Loyalität seines kleinen Kameraden zweifellos gesichert.
*Trotzdem schade, dass er auf der Fahrt hierher nicht in Plauderlaune war…*
Der Genin aus dem Felsenreich hatte wahrhaft alles versucht, Ryouta ein paar Tipps in Sachen Genjutsu aus dem Kreuz zu leiern, doch der Junge war wie gesagt arg angeschlagen gewesen aufgrund des heftigen Seegangs. Oita selber hatte das Wetter ganz gut überstanden, was ihn mehr verwundert hätte, hätte er keine so gute Laune gehabt.
*Vielleicht war das ne Nebenwirkung von Shunsuis Tablette, die ich zum Apfel geschluckt hab. Oder vielleicht hab ich’s auch einfach drauf. Jap, das wird’s sein.*
Fröhlich gesellte sich der Knabe zu seinem Kameraden, als der wieder einigermaßen bei Sinnen zu sein schien. Erst da bemerkte Oita Ryoutas Stirnband, woraufhin sein Blick zwischen Shunsui und Ryouta wechselte.
„Ihr seid beide aus Kiri? Dann ist das ja eine Art Heimspiel für euch zwei.“ *Ein Grund mehr, mich mal schön bedeckt zu halten.* „Ihr kanntet euch vorher aber nicht, oder?“
Als Ryouta später fragte, ob die Gruppe bereits einen Plan hatte, was ihre Mission anging, verschränkte Oita die Arme hinter dem Kopf und zuckte mit den Schultern. „Kommt auf unseren werten Teamleiter an. Zum Theater gehen, den Flüchtling finden, fertig. Das wäre mein Plan.“
Plötzlich furchte sich Oitas Stirn. „Augenblick, ja richtig… Wir sollen einen Flüchtling finden, stimmt’s? Was is’n das überhaupt für ein Kerl? Was hat er angestellt? Und woher ist er überhaupt geflohen? Aber nicht aus irgendeinem Hochsicherheitsding oder so?“
En kalter Schauer lief Oita über den Rücken und ließ den Genin kurz aber sichtbar schaudern. „Denen ist aber schon klar, dass das hier als D-Rang-Auftrag läuft, oder? D-die können ja wohl nicht von uns erwarten, dass wir einen Abtrünnigen schnappen, oder? Oder?!“
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Wie immer, wenn er den Elementen und der rauen See ausgesetzt war, breitete sich eine Art Frieden im turbulenten Inneren des jungen Mannes aus. In tiefen Zügen nahm er sie auf, wodurch sich Klarheit in seinem Verstand breit machte. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass er gerade nicht wirklich bei der Sache war. Der Häftling war die geringste seiner Sorgen im Moment. Einige seiner Gedanken kreisten nach wie vor um die Geschehnisse der letzten Mission, als sie auf den Spuren eines Mörders und abtrünnigen Ninjas waren. Und seine restlichen Gedanken kreisten um sein nächstes Vorhaben, die alte Hütte im Wald aufzusuchen. Wie er Oita und Ryouta jedoch loswerden konnte, sodass er sich in aller Ruhe darum kümmern konnte, stand noch nicht fest. Apropos Ryouta – der andere Kiri-Nin schien nicht gerade begeistert über die Bootsfahrt zu sein und war der Erste, der von Bord sprang, kaum dass sie angelegt hatten. Während der gesamten Fahrt hatte er auch nicht den gesundesten Eindruck von sich gegeben und ständig nachgefragt, wann sie denn endlich da waren. Nicht gegensätzlicher hätte Oita’s Auftreten sein können, der topfit und bestens gelaunt war. *Ob das die Pillen sind?*, fragte sich auch der Chuunin beim Anblick des munteren Genins. Hoffentlich hatte er ihm auch ja die richtige Medizin verabreicht! Wie dem auch sei, den Blick auf die Stadt und die Herausforderung vor sich gerichtet, tat es der Jirokou seinen beiden Kollegen nach und setzte seinen ersten Schritt in Kirigakure. Jetzt wurde es ernst!

Der Furasaki bewies erneut, in welch vorzüglicher Stimmung er war, denn er quasselte vor sich hin und war nicht still zu kriegen. Geduldig ließ der Chuunin all diese Worte auf sich einwirken, ehe er zu einer Antwort kam. *Eins nach dem Anderen.* „Nein, wir kennen uns nicht.“, beantwortete der junge Mann die erste Frage des Schwarzhaarigen, wobei er mit seinem Kopf auf den anderen aus Kirigakure stammenden Brillenträger nickte. „Ich denke, wir sollten uns als Erstes einen Überblick über die Lage vor Ort machen. Unser Auftraggeber ist der Direktor des Schwarzlichttheaters, er wird uns sicherlich genauere Informationen nennen können.“, sprach der falsche Brillenträger und blickte vom aufgedrehten Oita hin zum etwas mitgenommenen Ryouta. Als der kleinere der beiden Genin gar nicht mehr aufhören wollte zu reden, und seine Gedanken immer weiter fantasierten, hob der Jirokou die Hand. „Schon gut, mach dir jetzt mal nicht in die Hose. Das ist nur eine D-Rang Mission, wir haben es hier mit keinen abtrünnigen Shinobi zu tun. Und selbst wenn es einen gäbe, wäre ja immer noch ich da.“ Das klang vermutlich nach einer eher arroganten Aussage, aber Shunsui meinte jedes einzelne Wort ernst. Das letzte Mal war er knapp mit seinem Leben davongekommen und hätte noch nicht mal das geschafft, wenn ihn nicht Kenta und Tamaki gerettet hätten. Aber er war nicht mehr derselbe Mensch wie damals. Mittlerweile waren seine Kräfte um ein Vielfaches gewachsen und je öfter er den Kampf vor seinen Augen Revue passieren ließ, desto sicherer war er, dass er es heutzutage sogar alleine mit dem Nuke-Nin hätte aufnehmen können. Aber da er ja mittlerweile unter der Erde war, gab es keinerlei Grund zur Besorgnis. „Der entflohene Häftling ist zwar gefährlich, aber nur für gewöhnliche Menschen. Er ist jedoch ziemlich gewieft, ist er immerhin schon fünf oder sechs Mal aus dem Gefängnis entflohen. Haltet also die Augen offen und unterschätzt ihn nicht, nur, weil es ein gewöhnlicher Mensch ist.“ So weit, so gut. Hoffentlich hatte er nun alle Fragen beantwortet und sie konnten sich endlich auf den Weg machen, denn Wurzeln schlagen wollte der junge Mann hier nicht wirklich.

Shunsui blickte einen kurzen Augenblick in die Ferne, in die Richtung, in welchem er die Hütte im Wald vermutete, ehe er wieder zurück im Hier und Jetzt war. „Ryouta, du müsstest wissen, wo sich das Schwarzlichttheater befindet, oder? Dann kannst du uns gerne hinführen.“ Er selbst war so lange nicht mehr hier gewesen, dass er sich danach hätte erkundigen müssen. Aber wenn sie sowieso noch wen anderes dabei hatten, der hier aus der Gegend stammt, konnte man das genauso gut nutzen. „Also los, gehen wir.“ Und wie ein Schäfer seine Schäfchen vor sich hertrieb, so trieb der Jirokou seine beiden heutigen Mitstreiter vor sich her. Auf zum Schwarzlichttheater!

@Nishizawa Ryouta @Furasaki Oita
 
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