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Der Prüfungsraum

Sato Yuuta

New Member
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200
Größe
1.69 Met
[FONT=&quot]Geninprüfung[/FONT][FONT=&quot]


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[FONT=&quot]Prüfer:[/FONT]
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- Kenji
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[FONT=&quot]- Ayaka[/FONT]


[FONT=&quot]Sonstige NPC:
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[FONT=&quot]-Ito Mikako[/FONT]
[FONT=&quot]-Kato Akio
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[FONT=&quot]Satu Yuuta[/FONT]

[FONT=&quot]Sprache[/FONT][FONT=&quot] / Gedanken / Jutsus[/FONT]

[FONT=&quot]Warten auf die Prüfung[/FONT]
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[FONT=&quot]Yuuta saß in der vorletzten Reihe auf seinem Stuhl, die Hände ineinander gefaltet auf den Tisch gelegt, der Blick gedankenversunken auf die Wolken gerichtet, die sich auf dem blauen Himmel fortbewegten. Frei und groß, klein und frei. Eine jede eine Kunstwerk gleich und sich scheinbar mit jeder Bewegung veränderten und mit den anderen ein ganzes neues Bild abzeichnend. Hier ein großer Saal, ein Gerichtssaal, alles sehr prunkvoll und gewichtig, ernst. Ein starker Wind und eine größer Wolke, die die Sonne teilweise verdeckte, veränderte das Bild, das er eben sah und die Sonnenstrahlen brachen durch die Wolken und ließen das Ganze zu einem Tanzsaal wechseln. Ein sanftes Lächeln machte sich auf Satos Lippen breit. [/FONT]
[FONT=&quot]Ein Stupsen riss ihn aus diesem Tagtraum und sein Kopf wandte sich abrupt zu seiner rechten Seite, wo ihn eine Mitschülerin anlächelte, Ito Mikako. Die braunhaarige Schülerin war zwei Jahre jünger als er, aber wohl eine der Besten in seiner Stufe. Wenn nicht sogar die Beste. Und eine seiner wenigen Freunden. Zwar ärgerte es ihn ein wenig, das sie ihn so aus seinem Tagtraum gerissen hatte, es war ihm ein wenig peinlich, das er so leicht abzulenken war um ehrlich zu sein, aber das Lächeln blieb. „Na, mal wieder mit dem Kopf in den Wolken? Lass dich nicht von Sensei Ayaka erwischen.“ Er erwiderte ihr breites Grinsen. „Ach, von mir aus. Wenn alles gut läuft, kann sie mir bereits heute Abend nichts mehr sagen.“ „Da ist ja jemand sehr zuversichtlich. Nicht einmal das kleinste Zeichen von Unsicherheit. Und wie immer fünf Minuten zu früh.“ Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. Pünktlichkeit war nun mal eine Tugend. Er sah sich um und verfolgte, wie langsam sich der Übungsraum fühlte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch eine Minute war, bis die Prüfer erschienen. Soviel er wusste unter anderem auch Sensei Ayaka. [/FONT]
[FONT=&quot]Immer noch lächelnd, jetzt jedoch nicht mehr sanft, sondern fast schon arrogant, blickte er wieder zu Ito. „Das ist die Gelassenheit des Alters. Nicht, das du so etwas je erlenen könntest.“ Mikako war trotz ihrer stets guten Leistungen davon überzeugt über all etwas zu finden, das sie verbessern musste. Und wie erwartet zierten nun ein breiter Schmollmund und eine zusammengezogene Stirn das Gesicht des Mädchens, das ihn anfunkelte. „Pffft, der Herr will sich also nicht mit jungem Gemüse abgeben. Dann interessiert ihn wohl auch nicht, das ein gewisses junges Häschen ihm ein Frühstück mitgebracht hat, weil er sein eigenes vermutlich vergessen hat.“ Sato kicherte, als er zusah wie sie kurz einen giftgrünen Apfel aus ihrem weiten Ärmel hervor zauberte, kurz vor seinem Gesicht auf ihrem linken Zeigefinger balancierte und ihn dann in sicherer Reichweite ihm vorzuenthalten. Mikako war in ihrem Bemutterungsdrang ihm gegenüber manchmal fast so schlimm wie seine Schwester, seit sie es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich um ihn zu kümmern. Sie wusste jedoch auch, wie er es gemeint hatte und wollte ihm bereits den Apfel reichen. Doch da verschwand auch schon der Apfel in der Hand eines drahtigen Junge, der sein braunes Haar zu einem langen Zopf gebunden hatte und frech grinsend in den Apfel biss, bevor Ito was sagen konnte. Dann setzte er sich hinter die beiden. Kato Akio. Ein Schelm, immer zu einem Witz aufgelegt, der perfekt Sensei Ayaka nachahmen konnte. „Hach, es ist doch immer noch auf unsere gute Ito verlass und das du sie aufziehst. Ich färbe doch nicht ab?“ „Ich hoffe er schmeckt.“ Meinte Ito beleidigt und wandte sich mit vor der Brust verschränkten Armen von den beiden ab. „Gut, dass ich noch einen Apfel mitgebracht habe. Ohne mich wärt ihr ganz schön aufgeschmissen.“ Dabei reicht sie Sato einen weiteren Apfel, den dieser dankend ergriff. Bevor er jedoch in diesen hineinbeißen konnte, erschien auch schon bereits Sensei Ayaka, gefolgt von Sensei Kenji. Augenblicklich stellte sich Schweigen unter den Schülern an und ein jeder setzte sich auf seinen Platz und blickte angespannt zu den beiden Lehrern. Beide wirkten ausgesprochen ernst und stellten sich neben den Lehrertisch und warteten einen Moment, bevor Sensei Ayaka zu sprechen begann.[/FONT]
[FONT=&quot]„Guten Morgen, Schüler. Heute ist eure Geninprüfung. Sie wird in zwei Teilen erfolgen. Einer wird sich mit der Theorie befassen, der zweite widmet sich der Praxis. Die theoretische Prüfung wird hier stattfinden. Die praktische Prüfung… Überraschung.“ Sie lächelte dabei, während neben ihr Kenji die Brille zu recht rückte und nach vorne trat. „Gut. Jeder verlässt jetzt den Raum, wir werden euch nacheinander hineinbringen. Bringt Geduld mit. Ito Mikako? Du kannst gleich hier bleiben.“[/FONT]
[FONT=&quot]Ito lief bei der Nennung ihres Names für einen Moment blass an, bevor ein für sie recht energischer und forscher Ausdruck ins Gesicht trat und sie sich erhob. Als Yuuta an ihr vorbei ging, legte er ihr kurz die Hand auf die Schulter und zwinkerte ihr zu. „Zeig es ihnen, Häschen.“ „Danke.“ Sagte sie lächelnd, dann verlies er auch den Raum und ließ sich neben Akio nieder, der mittlerweile nicht mehr lächelte, sondern auf der Lippe kaute. „Sensei Kenji. Ausgerechnet er. Das wird eine verdammt harte Prüfung.“
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[FONT=&quot]1. [/FONT][FONT=&quot]Aufgabe "Oh wie schön: Die berühmte Theorie"[/FONT][FONT=&quot]

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[FONT=&quot]Während er seine Mitschüler musterte, die sich im Gang befanden, stellte er fest, dass Nervosität wie eine Krankheit um sich griff. Gewiss, die meisten blieben ruhig, aber ein gelegentliches Kauen auf den Fingernägeln oder der Unterlippe, zu recht rücken der Kleidung, überprüfen der mitgebrachten Ausrüstung, sich leise Wissen aufsagen, dies sah man überall. Auch er musste sich eine gewisse Nervosität eingestehen, er hatte noch keinen Bissen vom Apfel gekostet, sondern hielt ihn immer noch in der Hand, während er sich leise mit Kato besprach, um sich abzulenken.[/FONT]
[FONT=&quot]Sato unterhielt sich gerade mit Kato darüber, was sie gedachten nach der Prüfung zu unternehmen, die sie, um irgendwelche Nervosität zu vermeiden, konsequent ausließen aus ihrem leisen Gespräch, da öffnete sich die Tür und ein jeder Schüler im Gang, ob ruhig und in sich gekehrt, nervös und aufgedreht oder gar selbstsicher und amüsiert, blickte zu Sensei Ayaka. Es war mittlerweile über vier Stunden vergangen, aber noch keine sieben Schüler waren im Raum gewesen. „Sato Yuuta? Du bist als nächster dran.“ Yuuta atmete tief aus und wieder ein, bevor er sich langsam aus dem Schneidersitz erhob. Akio wünschte ihm noch viel Glück, aber der Schüler hörte es nur am Rande, nickte schwach, während er den Raum betrat. Vor dem Lehrertisch stand ein einzelner Stuhl und Sensei Ayaka, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, bedeutete ihm, sich dort nieder zu lassen. Ihm gegenüber saßen nun beide Lehrer und musterten ihn kurz, bevor Sensei Ayaka begann ein Blatt auf einem Block auszufüllen und dann wieder aufblickte. Kenji nickte ihr nur kurz zu, dann hob er die Stimme an. [/FONT]
[FONT=&quot]„Sei gegrüßt Sato. Wie wir schon sagten, hier findet die theoretische Prüfung statt. Von ihr hängt nicht nur ab, ob du ein Genin werden kannst, bist du zu schlecht, darfst du dich nicht einmal an der praktischen Prüfung versuchen, kannst also gleich gehen. Ansonsten ist deine Aufgabe denkbar einfach.“ Sato schluckte kurz, als er eines der selten Lächeln auf den Lippen des Leiters der Akademie sah. Nur selten ein gutes Zeichen. Aber er hatte keinen Grund zur Sorge. Die Theorie lag ihm. Das war sein Feld. Er würde es schaffen. Hoffentlich. „Du wirst nun einen Vortrag über die verschiedenen Rängen der Shinobi und ihren Gruppen halten, gehe dabei auf ihre einzelnen Aufgaben ein. Du kannst anfangen.“[/FONT]
[FONT=&quot]Sato hielt kurz inne und blickte zu Boden. Die Ränge der Shinobi. Einfach. Ihre Aufgaben. Wenn man aufgepasst hatte im Unterricht, dann sollte auch das kein Problem sein. Und mehr war nicht verlangt, oder? War das bereits die theoretische Prüfung? Nun, er musste wohl anfangen. Und gegebenenfalls improvisieren. Aufgeben würde er gewiss nicht. Er blickte wieder auf, erhob sich, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und begann.[/FONT]
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[FONT=&quot]„Die Ränge der Shinobi beginnen im Grunde genommen bereits beim Akademieschüler. Zwar ist der Shinobi erst beim Bestehen der Geninprüfung ein Shinobi, doch wird auf der Akademie bereits ja das Fundament gelegt, von einfachstem Taijutsu, über die sogenannten Grundtechniken bis hin zur Chakrakontrolle. Dem Akademieschüler folgt wie gesagt der Rang des Genin. Mit dem Bestehen der Prüfung erhält der Shinobi das Stirnband seines Heimatdorfes und wird somit anerkannt, gleichzeitig wird erwartet, dass er ab sofort in Aufträgen für sein Dorf sein Bestes gibt. Diese Aufträge werden hierbei anhand ihrer Wichtigkeit, sowie dem Gefahrenpotential in den Rängen D aufwärts bis A und als höchste Stufe S unterschieden. Genin, organsiert in Teams und angeführt von einem höherrangigen Shinobi, übernehmen normalerweise nur Missionen der Stufe D. Von dem Genin wird nicht nur Pflichtbewusstsein in der Mission und Schutz des Dorfes verlangt, sondern auch, dass er sich selbst weiter entwickelt und so höhere Ränge erreichen kann und so das Dorf stärkt. [/FONT] [FONT=&quot]Der nächste Rang nach der Stufe des Genin ist hierbei der des [/FONT][FONT=&quot]Chūnin. Dem Shinobi ist es möglich diesen Rang in der Chūnin-Prüfung zu erreichen, die zweimal im Jahr stattfindet, an der Genin aus allen Dörfern und Ländern teilnehmen können. Ein Team darf jedoch nur teilnehmen, wenn sein Gruppenleiter dieses für fähig genug hält. Wenn die Shinobi bestehen, so werden sie nun mit Missionen der Stufe C und B betraut werden, unternehmen aber auch Missionen einzeln oder in anderen Gruppen als ihrem ursprünglichen Team oder sogar die Führung einer Gruppe, wenn der Kage des Dorfes dies so befiehlt. Einige Chunin übernehmen weiterhin Sonderfunktionen und erhalten den Rang eines Tokubetsu Jōnin, ihr Aufgabenfeld beschränkt sich hierbei auf ein bestimmtes Feld und hierunter fallen zum Beispiel die Lehrer der Ninjaakademie, Prüfer, aber auch Leibwächter. In ihren jeweiligen speziellen Bereichen sind sie auf einem Level mit Jōnin, aber ansonsten auf dem Rang eines Chunin, weswegen sie auch Spezial-Jōnin genannt werden.[/FONT]
[FONT=&quot]Es folgt der Rang der[/FONT][FONT=&quot] Jōnin. Dies ist der zweithöchste reguläre Rang in der Karriere eines Shinobi und nur die Besten der Besten können diesen Titel beanspruchen, da sie in allen Bereichen außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen müssen und die Elite eines Dorfes darstellen. Sie übernehmen Missionen der Stufe und S, stehen aber auch Teams von Genin als Sensei vor. [/FONT]
[FONT=&quot]Daneben gibt es verschiedene Organisationen, die von Dorf zu Dorf unterschiedlich aufgebaut sind, so zum Beispiel die Iryōnin, Shinobi, die in der Kunst der Heilung ausgebildet wurden und Teams aktiv auf Missionen begleiten und Verletzten versorgen, wie auch in den Dörfern im Krankenhaus arbeiten. Jōnin, die sich besonders ausgezeichnet haben, können außerdem den sogenannten ANBU-Einheiten beitreten, Ninjas, die direkt dem Kage unterstehen und spezielle Aufträge ausführen, die die Sicherheit des Dorfes betreffen, wie zum Beispiel die Verfolgung von Nukenin, abtrünnigen Ninjas, wobei zum Beispiel im Dorf Kirikagure speziell dafür Oinin ausgebildet werden. Die Angehörigkeit zur ANBU-Einheit wird zum Schutze der Mitglieder geheim gehalten.[/FONT]
[FONT=&quot]Der höchste Rang, den ein Shinobi erreichen kann, ist der eines Kages, der Anführer eines Dorfes. Sie entscheiden über die Zukunft eines Dorfes und in ihren Händen ruht das Schicksal. Sie nehmen oder lehnen Missionen ab, entscheiden, welche Shinobi diese ausführen sollen und leitet das Dorf sowohl im Inneren wie auch im Äußeren. Das Wort des Kage ist Gesetzt.[/FONT]
[FONT=&quot]Das wären die grundsätzlichen Ränge der Shinobi. Von Dorf zu Dorf, von Land zu Land gibt es zwar Besonderheiten, so zum Beispiel die Oinin als spezielle Jagdninja im Dorf Kirigakure, doch allgemein kann man die Shinobi in zu vorgenannte Ränge und Gruppierungen unterscheiden. Ich bin fertig.“[/FONT]
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[FONT=&quot]Damit ließ er sich nieder und befeuchtete sich die Lippen. Er hatte nicht zu schnell geredet und war seiner Meinung nach gut verständlich gewesen. Der Vortrag war gut strukturiert gewesen, ging auf die einzelnen Ränge ein, ohne sich in Details zu verlieren. Er hatte gesagt, was er wusste. Oder? Hätte er eventuell die Titel der Kage der wichtigsten Dörfer erwähnen sollen? Oder weitere Beispiele für besondere Gruppierungen geben sollen? Er biss sich kurz auf die Lippe, bevor er wieder zu den beiden Lehrern aufblickte, die sich flüsternd unterhielten, bevor Kenji nickte und aufstand, während Ayaka sich einige Notizen machte. [/FONT]
[FONT=&quot]„Soweit in Ordnung. Es geht weiter mit der praktischen Prüfung. Folg mir.“[/FONT]

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2. Aufgabe: "Ein kleines Suchspiel"

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[FONT=&quot]Sensei Kenji führte ihn aus der Akademie raus zum Waldstück, das gerne von den Lehrern zum Trainieren genutzt wurde, ebenso gerne aber von den Schülern zum Erkunden und Spielen. Das bedeutete schon einmal, dass es nicht ein simpler Kampf war. Soweit, so gut. Aber es machte dies keineswegs einfacherer. Vor einer Eiche hielten sie an. Nachdem Sensei Kenji seine Brille wieder zu recht gerückt hatte, begann er die Aufgabe zu erläutern.[/FONT]
[FONT=&quot]„Erneut eine denkbar einfache Aufgabe.“ Erneut dieses Lächeln. Warum sagt er nicht gleich, dass ich umkehren kann und nach Hause gehen soll? Nervosität wich der Entschlossenheit. Einem Dickkopf sagte man nicht, dass er etwas nicht konnte. „Es gibt in diesem Waldstück drei Schriftrollen mit den Nummern 1, 2 und 3. Diese sollst du finden. Du hast 30 Minuten Zeit. Da diese Aufgabe höher bewertet wird, kannst du hier deine Fehler in der theoretischen Prüfung wiedergutmachen. Sag, wenn du bereit bist.“ Auf Yuutas Gesicht war keine besondere Begeisterung zu sehen. War er so schlecht im ersten Teil gewesen? Oder wollte der Sensei ihn nur ködern? Und das konnte nie und nimmer alles sein. Aber weggehen und aufgeben, das gab es für ihn auch nicht. „Ich bin bereit.“ Sprach der Junge mit fester Stimme und Kenji nickte. [/FONT]

[FONT=&quot]Es war nicht alles gewesen. Nach etwa fünf Minuten, einigen blauen Flecken, aber auch der ersten echten Schriftrolle, saß Sato auf einem umgefallenen Baumstamm, der mit Moos bewachsen war und bedachte seine Lage, während er Ameisen betrachtete. Erstens, es gab nicht nur die drei echten Schriftrollen. Zweitens, es gab Fallen. Und zwar verdammt viele Fallen. Er hatte Fünf bereits kennen gelernt. Die ersten Zwei waren sehr simpel gewesen und hatten eine Schriftrolle geschützt, die sich jedoch als Reinfall erwies. Die Dritte war ein Explosionssiegel unter einer weiteren Täuschung gewesen, wobei er auf der spontanen Flucht ein weiteres Siegel ausgelöst hatte und sich nur durch ein [/FONT][FONT=&quot]Kawarimi no Jutsu noch rechtzeitig hatte retten können. Ironischer weise hatte dann jedoch Falle Nummer Fünf, eine Drahtschlinge, in die er getappt war und die ihn die Luft befördert hatte, zu der Schriftrolle mit der Nummer 1 gebracht. Sie hatte genau genommen direkt vor seiner Nase gehangen, während er sich drei Meter über dem Boden kopfüber an der Schlinge baumelnd befand. Wenn dies jemand gesehen hätte, er wäre vor Scham im Boden versunken. [/FONT]
[FONT=&quot]Seine Ziele waren klar. Es gab noch zwei Schriftrollen in einem Gebiet das ungefähr 200 Meter mal 200 Meter groß war. Es gab ein, zwei Höhlen, genügend Hasenbaue um ganze Shinobis zu verstecken, einem mit Blättern bedeckten Boden. Nicht zu vergessen die Fallen. [/FONT]
[FONT=&quot]Er fuhr sich kurz übers Gesicht mit der linken Hand. Eine schlechte Situation. Er hatte keine Ahnung wo die weiteren Schriftrollen waren. Wie sollte er sie also innerhalb der verbleibenden Zeit rechtzeitig finden? Er biss sich auf die Lippen und schlug mit der rechten Faust wütend gegen das Holz. Er spürte, wie die Wärme in ihm aufstieg. Wie sollte er es schaffen? Verdammt nochmal. [/FONT]
[FONT=&quot]Dann schloss er die Augen und wartete, bis sein Puls sich wieder beruhigt hatte. Wut brachte ihm hier nichts. Er wusste nicht wo die Schriftrollen waren. Das war sein Hauptproblem. Aber die Senseis wussten es. Gewiss, sagen würden sie es ihm nicht, aber sie hatten sie bewusst versteckt. Angenommen, dass eine Schriftrolle nur bei einer sehr guten theoretischen Prüfung reichte, war die Erste am einfachsten versteckt. Und sollte vermutlich die Schwierigkeiten der Prüfung verdeutlichen. Nun, das war seiner Meinung nach gelungen. Schriftrolle Nummer zwei war somit sein nächstes Ziel. Gesetzt dem Fall, die Schwierigkeit stieg von Nummer zu Nummer. Logisch war es zumindest. Nur wo hatte man sie versteckt? Moment mal, wo würde ich solch eine Schriftrolle verstecken? An einem Ort, wo ich den Prüfling testen kann. Schriftrolle Nummer Zwei soll ja noch eher beweisen, dass man auch mit Fallen klar kommt, die anspruchsvoll sind. Somit an gut geschützten Orten, die schwer zugänglich sind. Voller Zuversicht grinste er, als er im Kopf mögliche Ziele durch ging. Schon machte sich der Schüler auf.
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[FONT=&quot]15 Minuten und viele Fallen und einige falsche Schriftrollen saß er auf einem Ast, der sein Gewicht aushielt und verschnaufte, während er den Eingang in eine Höhle betrachtete. Umso mehr er sich ihr genähert hatte, umso anspruchsvoller und öfter waren ihm Fallen im Weg gewesen, von denen er die meisten hatte umgehen oder ausschalten können. Nur ein vorschnellender Ast hatte ihm um einen wahrscheinlich großen blauen Fleck auf dem Bauch bereichert und Sterne vor seinen Augen tanzen lassen, als er ihm die Luft aus der Lunge geschmettert hatte. Von den Kunais, die seinen linken Armen mit einigen noch immer blutenden Narben versehen hatten, ganz zu schweigen. Oder dem Explosionssiegel, das einen ganzen Baumstamm umgeworfen hatte, auf dem er sich befunden hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]Aber die Höhle war gerade zu perfekt. Vorsichtig näherte er sich ihr und umging einige weitere Fallen, bevor er in ihr stand und sich umblickte. Und er hatte recht behalten. Auf einem Felsvorsprung lag eine Schriftrolle mutterseelenallein und schien ihn regelrecht zu rufen, während sie durch ein kleines Loch in der Decke von Licht beschienen wurde. Aufgrund der mangelnden Lichtverhältnisse würde es jedoch noch schwerer. Vorsichtig setzte er gebückt Fuß für Fuß voran, seine Umgebung genau betrachtend. Doch er konnte keine Falle erkennen. Als er an der Wand angekommen war, an der sich der Vorsprung befand, hielt er inne und zog eines seiner Kunai, die er mitgenommen hatte und warf es Richtung Eingang, während er ein weiteres in den Mund nahm. Für das Klettern brauchte er beide Hände, während das andere Kunai ihm die Möglichkeit zu einem schnellen Körpertausch gab. Wenn es eine der Schriftrollen war, dann musste er mit allem rechnen. Vorsichtig begann er seinen Aufstieg.[/FONT]
[FONT=&quot]Und erneut geschah nichts. Unsicher blickte Yuuta auf die Schriftrolle, die unschuldig auf dem Fels lag. Langsam zog er sich hoch und blickte sich ein letztes Mal um, bevor er die Schriftrolle ergriff und öffnete. Die Nummer 2 prangte ihm deutlich entgegen und zufrieden rollte er sie zusammen und packte sie ein, als ein plötzliches Zischen ihn aufschrecken ließ und er zur Decke blickte. Hier war die Falle. Die Decke war mit Briefbomben zugepflastert. Geistesgegenwärtig blickte Yuuta zu dem Kunai am Höhlenausgang und formte sofort die Handzeichen für das Körpertauschjutsu, bevor daran dachte das Kunai im Mund auszuspucken und Kawarimi no Jutsu sprach. Als in der Höhle die Hölle ausbrach und die Decke zusammenbrach, wurde Sato von der Wucht noch erwischt, hatte jedoch bereits seine Position gewechselt und wurde bloß ins Gras vor der Höhle geworfen. [/FONT]
[FONT=&quot]Sein Körper schmerzte, er glaubte auf dem linken Ohr nicht richtig zu hören und er hatte sich auf die Zunge gebissen. Aber er hatte zwei Schriftrollen. Er konnte gar nicht anders, als zu kichern, während er sich erhob, seine Kleidung kurz abklopfte und sich dann umblickte, bevor er weiter eilte und sich Gedanken um Schrifttrolle drei machte. Das seine Nase blutete nach dem Aufschlag, das hatte er noch nicht mitbekommen.[/FONT]

[FONT=&quot]Er hatte kaum noch Zeit, doch Rolle 3 wollte einfach nicht auftauchen. Und für eine genauere Suche hatte er im Grunde kaum noch Zeit. Wo hatte man sie nur versteckt? Er bezweifelte, dass er wieder danach gehen konnte nach den meisten Fallen zu suchen. Das war zu einfach. Während die Finger seine linken Hand im Takt gegen den Ast klopften, auf dem er grad saß, ging er im Gedanken die Fundorte der anderen Schriftrollen durch. Echte, wie auch Falsche. Und berührte immer mal wieder probewiese die mittlerweile schmerzhaft pochende Nase. Man konnte von zwei Klassen ausgehen. Einfach zu findende Schriftrollen, die jedoch von einer Falle gesichert wurden und den Schüler bloß auf die Anwesenheit von „Hindernissen“ aufmerksam machen sollten, wenn er nicht gerade einfach rein schritt. Die andere Gruppe waren gut versteckte Schriftrollen an schwer zugänglichen, gut gesicherten Orten. Schriftrolle Numero Drei war also vermutlich eine eigene Kategorie. Noch mehr Fallen. Oder nicht viel eher noch besser versteckt? Der Takt wurde schneller. Aber dafür gab es schlichtweg in diesem Wald tausende Möglichkeiten. Aber wo waren Dokumente am besten versteckt? Dort, wo man nicht suchte. Die Finger hielten inne, als er zum Ausgangspunkt zurück eilte. Er hatte eine Idee.[/FONT]

[FONT=&quot]„Du hast noch eine Minute.“ Erklang es von Kenji, der dem Schüler zusah, wie dieser den kompletten Waldrand absuchte, regelrecht umgrub. Seit vielleicht einer weiteren Minute suchte er nun schon hier, aber er fand die Schriftrolle nicht. Auch wenn er absolut überzeugt war, das sie sich hier irgendwo befinden musste. Vielleicht im Vogelnest dort oben?[/FONT]
[FONT=&quot]„Sucht er jetzt Eier fürs Mittagessen, nachdem er das Feld um gepflückt hat?“ „Keine Ahnung.“ Sato biss sich auf die Lippen, während er Antworte auf die Kommentare runterschluckte und wieder vom Baum runter stieg und sich umsah. Wo war diese Schriftrolle? „Möchtest du aufgegeben? Zwei Schriftrollen hast du ja schon.“ „Nein.“ Er räusperte sich, als er merkte, dass er ein wenig laut geworden war. „Ich meine, nein, noch nicht, Sensei Ayaka. Verzeihung.“ Er drehte sich um und blickte zu den beiden Lehrern. Er war sich so sicher gewesen, das die Schriftrolle sich hier am Anfang befand. [/FONT]
[FONT=&quot]Dann fiel sein Blick auf den Gürtel von Sensei Ayaka. Eher zufällig und er hatte sogar wieder weggeblickt, bevor sein Blick wieder dorthin fiel. Ein Schriftrollenbehälter. Schnell ging er auf sie zu, da Kenji gerade „Noch 30 Sekunden sagte.“ „Sensei Ayaka, die Schriftrolle an ihrem Gürtel.“ „Ja, Sato?“ „Könnte ich sie haben?“ Grinsend reichte ihm die Lehrerin die Schriftrolle auf der eine 3 prangte. Sato atmete tief aus.[/FONT]
[FONT=&quot]Die Spannung wich von seinen Schultern und er beugte sich vorneüber, während Kenji bestätigte, dass er die Schriftrolle noch rechtzeitig bekommen hatte. Langsam begann das Adrenalin der letzten Minuten wieder aus seinem Körper zu entweichen, während sein Herzschlag leise wurde und er das Zittern seiner Hände wahrnahm. Der Apfel in seiner Tasche fiel ihm ein und er musste lachen, als sein Magen knurrte.[/FONT][FONT=&quot]

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[FONT=&quot]Schlussakt[/FONT]

[FONT=&quot]„Geht es wieder?“ Fragte Ayaka, als Yuuta sich aufrichtete und den Schweiß von seiner Stirn mit dem Ärmel abwichte. Er nickte. „Gut. Dann können wir dir auch das Ergebnis verkünden, oder Kenji?“[/FONT]
[FONT=&quot]Dieser nickte, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, der Gesichtsausdruck ruhig und ernst.[/FONT]
[FONT=&quot]„Nun, dann wollen wir mal. Zuerst die Theorie. Du hast bewiesen, dass du dich mit der Materie auskennst. Du konntest die wichtigsten Punkte nennen, ohne das es den Anschein hattest, dass du dir unsicher wärst, alles war gut geordnet. Dein Beispiel für die Organisation einer speziellen Gruppierung eines anderen Dorfes zeigt, dass du auch mehr weißt, als in der Akademie erwartet wird. Aber dafür hättest du an einigen Punkten genauer werden können, so zum Beispiel bei der Verleihung des Jōnin-Ranges oder des Kage, der an sich ja auch nicht wirklich direkt die Laufbahneines Shinobis ist, wenn man es genau nimmt. Nichts desto trotz geben wir dir 36 von 40 möglichen Punkten.“Aha. Und mir erst Angst machen. Der Sensei lächelt doch wieder. Ich sehs doch.„Nun zur Praxis. Du hast alle 3 Schriftrollen gefunden, sogar die letzte. Gut gemacht. Das sind eigentlich volle 60 Punkte. Aber die Fallen. Nun ja, man kann gewiss Fallen auflösen, in dem man in sie rein läuft und ihnen dann ausweicht, aber ich glaube seit heute weißt du, dass das ein sehr schmerzhafter Weg ist. Und die Wälder drohen einem auszugehen Du solltest vielleicht ein Iryōnin wegen der Nase aufsuchen. 54 Punkte.“ Er wusste, dass er bestanden hatte, nichts desto trotz lief er hoch rot nach der letzten Bemerkung an. Ob sie bloß von seinem Aussehen Rückschlüsse gezogen hatten oder gar etwas gesehen hatten? So senkte er ein wenig beschämt den Blick, als Ayaka lächelnd den Punktestand verkündete. „Damit hast du zusammengerechnet 90 Punkte. Herzlichen Glückwunsch. Du darfst dich ab heute als einen vollwertigen Shinobi Shirogakure bezeichnen. Hier, dein Stirnband.“ [/FONT]
[FONT=&quot]Sato nahm das blaue Tuch mit der Metalplatte entgegen, auf der das Symbol seines Dorfes eingraviert war, der weiße Lotus. Er hatte es geschafft. Seine Hände ballten sich zusammen, als er wieder aufblickte und sich vor beiden Senseis verbeugte. „Habt vielen Dank, Sensei Kenji und Sensei Ayaka, ich werde das Dorf nicht enttäuschen.“ Dann machte er sich freudestrahlend auf den Weg zurück zur Akademie, wo er sich mit Ito und Kato treffen wollte und wo seine Familie sicher auf ihn warten würde. Die Sonne strahlte hell hinab. Der Himmel war klar. Konnte es besser werden? Das Lächeln von einem Ohr zum anderen, der Gang locker und beschwingt, die Brust stolzgeschwellt, steckte er das Band erst mal in die Tasche und aß dafür endlich den Apfel, bevor er noch umkippte. [/FONT]
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
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Geninprüfung


Prüfer:
- Mufu Katsumi
-
Iwamoto Yuto


Andere:
-Minashi
-Minashis Gedanken
-Jutsus


Die Wolken über Soragakure kündeten von baldigem Regen, Minashi saß am Fenster und blickte zu den Wolken empor. Warum soll meine Geninprüfung nur an einem solchen Tag sein? Naja, jammern hilf nicht. Es klopfte an der Tür des Zimmers, welches Minashi bewohnte, seit er auf der Akademie war. Als Minashi die Tür öffnete stand Sensei Katsumi vor der Tür, von dem Minashi wusste, dass er ihn prüfen würde und sagte: “Deine Prüfung findet in einer halben stunde statt, wir mussten sie vorziehen, da ein Sturm aufkommt. Oder willst du bis nach dem Sturm warten?“ „Nein, ich komme schon, ich muss nur meine Ausrüstung holen.“ Minashi griff nach seinen Schuhen, er würde sie während des praktischen Teils der Prüfung brauchen und er schnappte sich das Kurzschwert, welches er von seinem Vater bekommen hatte, da es für ihn eine Art Glücksbringer war, obwohl er damit noch nicht umgehen konnte. Als er sein Zimmer verließ war er noch damit beschäftigt seine Ausrüstung an seinem Gürtel zu befestigen, doch er folgte Katsumi in den Hof wo der Wind schon recht kräftig blies und den nahenden Sturm ankündigte. „Wir treffen uns im Prüfungsraum, bitte sei pünktlich“ Als Katsumi diese Worte gesprochen hatte, löste er sich in einer Rauchwolke auf. Na toll, nur ein Bunshin, er wollte wohl so kurz vor dem Sturm nicht mal das Akademiegebäude verlassen.Minashi beschleunigte seinen Schritt, denn zu spät kommen wollte er sicher nicht.

"Oh wie schön: Die berühmte Theorie"

Minashi betrat das Akademiegebäude gerade als der Regen einsetzte. E trat sich den Staub von den Füßen und ging in Richtung Prüfungsraum, da er noch genug Zeit hatte entschied er sich für eine gemächlichere Gangart und schlenderte durch die große Vorhalle der Akademie. Um noch rechtzeitig zu kommen, ohne hetzen zu müssen, entschied sich Minashi die Nebentreppe zu benutzen, da diese gleich neben dem Prüfungsraum für die Theorieprüfung endete. Als er an der Tür, an der ein Schild hing, welches Theorieprüfung besagte, klopfte er leise und betrat den Raum. Das erste was Minashi sah, als er den Raum betrat, waren die beiden Prüfer, die mit nicht näher definierbarem Gesichtsausdruck zu Minashi blickten. Der eine war Sensei Katsumi, der andere Prüfer war jedoch jemand, den Minashi noch nie in der Akademie gesehen hatte. „Willkommen Minashi zu deiner Geninprüfung“, war die Begrüßung durch Sensei Katsumi, danach erklärte er noch worum es beim theoretischen Teil der Prüfung ging, „Die theoretische Prüfung ist ein Vortrag deinerseits, Minashi, und eine Vorführung eines deiner Jutsus, welches du nicht im grundlegenden Unterricht gelernt hast. Dein Thema für den Vortrag lautet Bluterbe, bitte fange an.“ „Nun gut, was lässt sich denn zu Bluterben sagen? Zum einen werden Bluterbe auch Kekkei Genkai genannt und sie lassen sich in drei Gruppen aufteilen. Die erste Gruppe ist das Klan Kekkei Genkai, welches durch Vererbung innerhalb eines bestimmten Klans bleibt, dies ist zum Beispiel das Byakugan des Hyuugaklans oder auch das Blutelement des Hinketsuklans. Wo ich schon von Elementen rede, es gibt auch die Kekkei Genkai, die nicht durch Klans vererbt werden, sondern frei auftreten, wenn rezessive Gene durchschlagen. Die meisten solcher Kekkeis sind Elementarverbindungen oder neue Elemente, wie Shouton, um ein neues Element zu nennen oder Hyouton, als Verbindung zwischen Suiton und Fuuton, solche Elementarverbindungen können auch ganze Klans ausmachen, die zu diesem Element eigene Jutsus entwickelt haben. Als dritte Gruppe kann man die Hiden nennen, auch wenn sie nicht direkt vererbt werden, sondern nur Jutsus sind, die innerhalb eines Klans bleiben, wie die Schattentechniken des Nara-Klans aus Konoha. Ähm... Nun zu Bluterben lässt sich noch sagen, dass sie getrennt von der Klassifizierung, die ich eben genannt habe, noch in verschiedene Formen aufgeteilt werden können, die Kekkei Genkai des Hyuugaklans und des schon ausgestorbenen Uchihaklans werden auch Doujutsu genannt, da sie sich auf optische Fähigkeiten beschränken. Für Kekkei Genkai wie dem Blutelement der Hinketsu hingegen, wurde keine solche Bezeichnung entwickelt. Das wäre dann das Ende meines Vortrages.“ Minashi holte einmal tief Luft und sah die Prüfer an.„Jetzt zeige uns bitte noch ein Jutsu, welches du schon beherrschst.“ „Natürlich Sensei, Suiton:TeppoudamaMinashi formte die Fingerzeichen während des Sprechens und nach dem letzten Zeichen schoss ein Schwall Wasser aus seinem Mund gegen eine der elektrischen Trainingspuppen am anderen Ende des Raumes. Die Puppe wurde kurzgeschlossen und gegen die Rückwand des Raumes gedrückt, wo sie zu Boden fiel. „Nun gut Minashi, wenn das alles war, werden wir uns beraten und die Punktzahl festlegen, du hast jetzt etwa eine Viertelstunde Zeit um dich auf die praktische Prüfung vorzubereiten und kannst uns dann hinter der Akademie treffen. Die Punktzahl erfährst du wenn du den zweiten Teil der Prüfung abgeschlossen hast.“Nach diesen Worten verließen die Prüfer den Raum und Minashi blieb allein zurück. Der zweite Prüfer hat nicht einmal den Mund aufgemacht. Er wirkte so als ob er nicht so oft an Prüfungen dieser Art teilnähme. Vielleicht ist es besser so. Obwohl Sensei Katsumi war auch eher wortkarg. Ich hoffe mein Vortrag war nicht zu durcheinander. Mein Jutsu war jedoch kraftvoll, jedenfalls konnte ich da keine Probleme erkennen, aber bei Ninjutsu habe ich ja kaum Probleme beim Erlernen.Minashi trat aus dem Raum und stieg die Treppe hinunter um in die Vorhalle zu gelangen, da er sich die Schuhe für den Praxistest nicht mitten in einem Gebäude anziehen wollte, obwohl sie sauber waren, da er sie fast nie benutzte. Das eintönige Klatschen seiner Füße auf den Steinstufen der Akademie beruhigte Minashi etwas.

"Hindernis Ahoi"

Der Regen war innerhalb der etwa zwanzig Minuten, die die theoretische Prüfung Minashi gedauert hat, stärker geworden und behinderte die Sicht ein wenig. Als Minashi nach seiner Pause zu seinen Prüfern trat ließ sich nicht mehr der gesamte Akademieplatz überblicken und Minashi fragte sich was für eine Art Prüfung das werden solle. Er stellte sich seinen Prüfern gegenüber und sah sie erwartungsvoll an, doch als sie nicht reagierten sagte Minashi: „Sensei ich bin bereit für meine Aufgabe“ „Es ist sehr lobenswert, dass du bereit bist, doch sei nicht ungeduldig, deine Prüfung wird ein Hinderniskurs sein, den du bewältigen musst bevor zehn Minuten um sind. Keine Sorge der Weg ist von uns markiert worden. Regeln sind nur, dass du es innerhalb des Zeitlimits schaffen musst und dass du nur einmal deine Shuriken und Kunai benutzen darfst. Es wird eine Anzahl an Hindernissen geben, die entweder statisch sind wie Wände oder Bäume und es gibt bewegliche Hindernisse, wie die elektrischen Trainingspuppen und natürlich uns Prüfer. Und nur weil ich dir hier Beispiel genannt habe heißt das nicht, dass diese Hindernisse auch wirklich auf dich zukommen, denn es können auch noch andere sein.“ „Verstanden Sensei“ „ Nun gut Minashi, ich hoffe wirklich, dass du deine Sache gutmachst und bestehst, denn du bist kein schlechter Schüler, doch ich muss objektiv bleiben. Okay, dann beginnen wir deine praktische Prüfung. Bereit?... Los!“ Nach diesen Worten lief Minashi los und folgte den Pfeilen in den Wald, welcher sich hinter der Akademie erstreckte. Perfekt wenn ich durch den Wald muss habe ich einen Vorteil. Okay da hinten ist wohl ein Graben über den ich muss.Minashi hastete auf den Graben zu. Mist zum Springen zu weit.Minashi sah sich um und bemerkte eine Gruppe von Bäumen, die wie dafür gemacht schienen um als Brücke zu dienen.Dann geht es eben über die Bäume weiter.Er rannte auf die Bäume zu, peilte einen der unteren Äste an, sprang auf ihn drauf und durch ihn hindurch. Mist, ein Genjutsu ein paar von den Ästen sind wohl falsch, das habe ich ja elegant angefangen. Autsch.Minashi kratzte sich am Kopf und fragte sich, ob man die echte Äste von den Falschen unterscheiden könnte. Sein Blick fiel auf den Ast, durch den er eben hindurch gesprungen ist und er merkte, dass der Regen nicht von dem Genjutsu beeinflusst werden konnte und deshalb durch die falschen Äste drang. Klasse. Minashi testete seine Theorie indem er auf einen Ast sprang von dem der Regen abprallte und der Ast hielt ihn. Minashi sprang zum nächsten Ast, der das Wasser nicht durchließ und so schwang er sich von Ast zu Ast, immer auf den Regen achtend, den er nun weit weniger störend empfand. Auf der anderen Seite angekommen, blickte Minashi zurück und sah wie sich die falschen Äste auflösten, diesen Test hatte er wohl bestanden. Er setzte sich wieder in Bewegung und fand sich am Rand des Hauptplatzes des Akademiegeländes wieder, welcher direkt an den Wald angrenzte. Ein wenig zu einfach einfach über den Platz aber die Pfeile zeigen in diese Richtung. Er lief los, doch nach wenigen Schritten bemerkte er die Prüfer, welche am Rand des Platzes standen und das Fingerzeichen für Jibaku Fuda: Kassei formten. Er blieb abrupt stehen und das rettete ihn vor den zwei kleinen Explosionen, die direkt vor ihm stattfanden. Doch nun musste Minashi sich entscheiden, die Zeit arbeitete gegen ihn, er konnte in Sicherheit bleiben und einen Plan durchdenken oder er könnte versuchen über den Platz zu laufen und ein Muster in den Explosionen zu erkennen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch folgen würden. Er entschied sich aus Zeitdruck, er hatte noch etwa sieben Minuten, für die zweite aber auch gefährlichere Möglichkeit und lief, den Pfeilen folgend, los über den Platz. Er kam jedoch nicht weit, denn direkt unter seinen Füßen explodierte ein weiteres Siegel und schleuderte ihn in die Luft, wo er nur durch Glück in eine aufrechte Position gebracht wurde. Diese Glück half ihm sogar ein Muster in den Explosionen unter ihm zu entdecken. Die Explosionen folgten einem festgelegten Pfad in zwei nebeneinander liegenden Reihen, wenn er in der Mitte zwischen den Explosionen bleiben könnte, hätte er die Chance durch das Minenfeld zu kommen, ohne sich wirklich schwer zu verletzen. Die Explosionen waren zwar nicht stark, dennoch war das Verletzungsrisiko sehr groß und Minashi bemühte sich zwischen den Explosionen auf den Boden zurückzukommen, da ein weiterer Freiflug ihn nur unnötig Zeit kosten würde. Die Planung an sich war natürlich gut, doch der erste Fehler darin bestand für Minashi auch diesen schmalen Pfad zu treffen. Er schaffte es zwar mit etwas Mühe und einigen wenig eleganten Drehungen in der Luft, doch war er nicht genau mittig zwischen den Explosionen aufgekommen, was dazu führte, dass er den schmalen Pfad eher entlang geflogen ist,durch die Explosionen hin und her gestoßen, als dass er ihn lief. Plötzlich hörten die Explosionen auf und Minashi wusste, dass er das zweite Hindernis gemeistert hatte, auch wenn eher schlecht als recht. Doch das dritte Hindernis ließ nicht lange auf sich warten, direkt vor Minashi öffnete sich ein Graben, den man anscheinend extra für die Prüfung angelegt hatte, in den auch der Pfeil wies. Da hatte Minashi natürlich keine Wahl er musste dem Pfeil folgen, wenn er bestehen wollte und so trat er in den Graben, der sich immer tiefer in das Material der Plattform grub. Nach einigen Metern standen zwei elektrische Trainingspuppen direkt vor ihm und versperrten mit ihren rotierenden Armen und Beinen den Weg. Dieses Hindernis war vergleichsweise leicht, denn Minashi musste nur ein Jutsu benutzen um die Puppen kurzzuschließen, er entschied sich für ein Suiton:Teppoudama, mit dem er die Puppen zum Stoppen brachte, wie er es schon im theoretischen Teil seiner Prüfung getan hatte.. Die nun stillstehenden Puppen konnten einfach überklettert werden, was für Minashi bedeutete, dass er das dritte Hindernis bewältigt hatte und er musste sich für dieses Mal nicht einmal schämen. Doch freuen konnte er sich darüber nicht, denn schon dahinter verbarg sich, nach einer Kurve, das nächste Hindernis, welches sich als massives Metalltor präsentierte. Minashi stoppte vor dem Tor, denn er sah nirgends einen Schalter oder etwas ähnliches, bis ihm auffiel, dass der Regen nicht bis zu ihm durchdrang, was ihn veranlasste nach oben zu blicken. Als er seinen Blick hob bemerkte Minashi eine große Zielscheibe, die den Regen abschirmte, viele Meter über ihm und er wusste sofort, dass er sie irgendwie treffen musste ohne seinen Kunaiwurf zu vergeuden. Doch während der Wind außerhalb des Grabens noch ohne hohe Intensität wehte, wurde er innerhalb des Grabens durch seine Form verstärkt, was für Minashi bedeutete, dass er einfache Shuriken oder auch Kunai vergessen konnte, da diese zu leicht waren und einfach weggeweht würden. Er setzte sich gegen das Metalltor und dachte über seine Alternativen nach. Nach einigen Überlegungen über Steine an den Kunai, was es jedoch nicht besser gemacht hätte, entschloss sich Minashi sein Familienerbstück, welches er von seinem Vater bekommen hatte, zu seinem Nutzen zu verwenden. Er konnte zwar nicht mit dem Kurzschwert als Waffe an sich umgehen, doch war er in der Lage es hoch genug zu werfen um das Tor zu öffnen, was er auch, nach seinen Überlegungen, tat. Das Kurzschwert flog geradewegs auf die Zielscheibe zu, als eine Windböe durch den Graben schoss und das Schwert ins Trudeln brachte. Mit einem leisen Klonk stieß das Kurzschwert schwach gegen die Zielscheibe am oberen Rand des Grabens und Minashi hoffte, dass der kurze Kontakt mit der Scheibe ausreichen würde. Er trat einen Schritt nach hinten und das Schwert fiel zu Boden, wo es mit der Schneide zuerst stecken blieb. Während Minashi das Schwert aus dem Boden zog, öffnete sich das Tor um Minashi hindurch zu lassen. Ja, ein weiteres Hindernis umgangen, aber ich hab leider nur noch vier Minuten. Ich muss es einfach schaffen und vielleicht gehen die nächsten Hindernisse schnell. Hoffentlich jedenfalls. Minashi trat durch das Tor und konnte das Ende des Grabens schon sehen. Um die Prüfung schnell hinter sich zu bekommen beschleunigte Minashi seinen Schritt, nach einigen Metern spürte er ein Ziehen am Fuß, doch er kümmerte sich nicht weiter darum. Das Geräusch eines reißenden Drahtes erklang und das nächste was Minashi wahrnahm, waren die Shuriken, die auf ihn, von allen Seiten, zuflogen. Verdammt. Minashi sprang nach vorne und versuchte den Shuriken auszuweichen, wurde jedoch an mehreren Stellen getroffen, bevor er hinter einem Felsen in Sicherheit war. Mist, das tut weh. Ich muss es bis zum Ende des Grabens schaffen. Er sprang auf und griff sich dabei einige seiner eigenen Shuriken, um die herannahenden Shuriken aufzuhalten. Die Shuriken flogen auf Minashi zu und er sprang nach vorne um den meisten auszuweichen, doch einige flogen genau auf den Punkt zu, an dem Minashi landen wollte, darum warf er seine Shuriken und lenkte die meisten davon ab, jedoch trafen ihn auch einige Shuriken in die Schulter und das Bein und blieben stecken. Minashi hastete, noch immer von Shuriken attackiert auf das Ende des Grabens zu und errichte die Oberfläche. Direkt vor ihm standen Sensei Katsumi und der zweite Prüfer, von dem Minashi den Namen nicht einmal wusste. „Ich habe es Geschafft Sensei und wie es aussieht habe ich sogar noch zwei Minut...Arrgh“ Die beiden Prüfer hatten jeweils einen Tritt gegen Minashi angebracht und ihn hart getroffen, doch nach dem ersten Stöhnen verschwand Minashi in einer Rauchwolke und ein Holzklotz blieb vor den Prüfern liegen. „Gute Reaktion Minashi, damit ist die Prüfung beendet, du darfst dich wieder zeigen und bedenke immer, dass der Gegner sich auch unfairer Mittel bedienen kann. Komm bitte mit in den Prüfungsraum, dort besprechen wir deine Ergebnisse.“ Minashi trat hinter einem Felsen einige Schritte hinter den Prüfern hervor und folgte ihnen ins Gebäude.

Auswertung der Prüfung:


Minashi trat hinter den Prüfern in den Raum und wartete, bis sie sich gesetzt hatten. „Minashi wir werden dir jetzt deine Punktzahlen in den beiden Tests nennen und du hast bestanden wenn du mindestens 80 von 100 Punkten hast. Auf die Theorie kann es maximal 40 Punkte geben und für die Praxis höchstens 60. Zu dem Vortrag lasse ich Yuto etwas sagen, da er selbst ein Bluterbe besitzt, nämlich das Hyouton Bluterbe, welches du erwähntest. Yuto, würdest du bitte beginnen?“ „Natürlich, also Minashi zu deinem Vortrag muss ich sagen, dass du fast alles Wichtige genannt hast, jedoch war es sehr komprimiert, wodurch man Vieles nicht gut verstehen konnte. Dafür war gut, dass du die Hiden erwähnt hast, was zwar nicht als Bluterbe gewertet werden kann, aber dennoch zu den Thema gehört. Ich würde sagen, dass du durch Abzüge wegen des schnellen Sprechens und dem Stottern zwischendurch 29 Punkte bekommst.“„Gut dann mache ich jetzt bei der Praxis weiter. Also zuerst einmal war es wirklich amüsant, wie du durch den Ast gesprungen bist und auch deine Lösung bei dem Minenfeld war eher unorthodox.“ Wohl eher ungeplant. „ Natürlich ist dies keine Herangehensweise, die einem in Feindgebiet das Leben rettet, das selbe Problem war auch beim fünften Hindernis zu sehen, hättest du nur ein wenig mehr aufgepasst, wärst du ohne es auszulösen durch den Graben gekommen. Doch bei dem Tor hast du das Wetter gut berücksichtigt und deinen Shurikeneinsatz für dieses Hindernis nicht verschwendet, was dir wiederum Pluspunkte einbringt, genau wie die Tatsache, dass du unsere kleine Attacke abgewehrt hast. Ich würde dir auf die Praxis 54 Punkte geben, auch für den Unterhaltungsfaktor bei den ersten beiden Hindernissen. Das macht dann gesamt 83 Punkte und du hast bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Minashi hiermit erhältst du das Ninjastirnband mit dem Symbol Kirigakures.“ Minashi trat einen Schritt vor und konnte keine Worte finden, die seine Gefühle beschrieben, er nahm das Stirnband wortlos entgegen und verbeugte sich vor den Prüfern. „Vielen Dank Sensei“. Nach diesen Worten verließ Minashi den Raum und band sich das Stirnband um den Hals.
 
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Kazegawa Toru

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Geninprüfung Yuzuki Kaoru




Prüfer: Kenji
Katsumi Mufu / ‘Onkel’ Vogelfänger

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Prolog: Tage wie dieser…

Es war doch wirklich zum verrückt werden. Seit fast 6 Jahren trainierte er nun schon an der großen Ninja- Akademie von Shirogakure, um die Geheimnisse und Künste der Shinobi zu erlernen und sein Können, seinen Körper sowie seine Sinne für den Einsatz als fähiger Teil einer Schattenarmee im Dienst der großen Reiche zu verbessern. Unzählige Stunden hatte er auf dem Übungsplatz verbracht, an seinem Taijutsu und seinen Bewegungen gefeilt, Fingerzeichen geschlossen, Chakra geschmiedet und eine Kunst nach der anderen geübt. Tage und Nächte hatte er über seinen Aufzeichnungen und Ausarbeitungen gebrütet, monatelang Schriftrollen in der Bibliothek entrollt (die teilweise von beachtlicher Länge gewesen waren) und sich deren Inhalt ins Hirn gebrannt. Eine halbe Ewigkeit, die Kaoru nun, da er allein in der kleinen Küche seiner Mietwohnung saß, wie ein paar Wochen oder bloß Tage vorkamen. Es schien erst ein Tag verstrichen zu sein, seit sein Lehrer an der Akademie, Sensei Kenji, ihm das Datum der Geninprüfung bekannt gegeben und ihm die groben Umstände dieses Leistungsnachweises erklärt hatte. Am liebsten hätte Kaoru die Prüfung sofort an Ort und Stelle abgelegt, so aufgeregt war er. Er konnte es kaum erwarten, endlich zu einem vollwertigen Ninja zu werden und so in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten, ihrerseits eine ehemalige Kunoichi des großen Ninjadorfes Konohagakure. Und jetzt saß er hier an dem kleinen, mit Aufsätzen über Chakrakontrolle, Geschichte der Großreiche und Ninjadörfer und Jutsu- Schriftrollen überlagene Esstisch inmitten des winzigen, quadratischen Raumes und starrte gedankenverloren aus dem Fenster gegenüber. Sein weißer Mantel hing schlaff auf der Lehne seines Stuhls. Um Kaoru herum hingen sowohl aktuelle als auch veraltete Einkaufslisten für Lebensmittel und verschiedenste Haushaltsgegenstände, zum Teil von Coupons und Zeitungsausschnitten mit Sonderangeboten oder Gewinnspielen verdeckt, an der Wand. Der kleine Kühlschrank hinter ihm gab ein dauerndes monotones Zischen von sich, das Tropfen des Wasserhans, in der Spüle zu seiner Rechten, fügte seinen Takt ebenfalls zu dem kuriosen Konzert, dessen Hauptelement allerdings der Wind dirigierte, der draußen vor dem offenen Fenster die Blätter der Ginkobäume in einen rauschenden Tanz versetzte. An diesem Morgen schien er sich damit besondere Mühe zu geben. Alles in allem entstand so ein Geräusch, das die Nerven strapazierte und auf das Trommelfell drückte. Das Geräusch des Wartens. Kaoru atmete tief ein und ließ die Luft mit einem hörbaren Seufzen entweichen. Morgen nun war es soweit, die Prüfung würde stattfinden. Alles was er bis dahin tun konnte, war zu warten. Die Sekunden zogen sich schier endlos in die Länge und ein unerträgliches Gefühl der Untätigkeit legte sich auf Kaorus Körper. Schrecklich. Tage wie dieser waren es, die er am wenigsten leiden konnte. Wie damals, als er sich endlose Diskussionen mit seinem Vater liefern musste…. Immer wieder hatte er gehofft, das Familienoberhaupt würde seine Meinung ändern und ihn nach Shirogakure gehen lassen, nur um dann nach tagelangem Warten enttäuscht zu werden. Nein, daran wollte er nicht denken, nicht jetzt. Nicht hier. Nie mehr. Er musste etwas tun, um sich abzulenken und die Zeit dadurch hoffentlich etwas schneller vergehen zu lassen.
 

Theoretischer Teil: Oh, wie schön! Die berühmte Theorie!

,,Uuaaah!’’ Kaoru streckte sich und blickte verschlafen in die Runde. Sein Gähnen handelte ihm einige verärgerte Blick der anderen Geninanwärter ein, die sich in dem großen Klassenraum der Akademie versammelt hatten. Ein Großteil der schräg zum hinteren Teil des Raumes hin erhöhten Bankreihen war besetzt und überall sah er andere Akademieschüler aus den verschiedenen Dörfern, die sich im Bündnis um Shirogakure zusammengetan hatten, ihre Waffen polieren, Ausrüstungen durchgehen oder in ihren Taschen suchend herumwühlen. Kaoru hätte schwören können, dass er die von all der Nervosität und Anspannung angereicherte Luft im Raum mit seinem Kunai entzwei zu schneiden vermochte. Jetzt war er fast ein wenig froh darüber, dass er den Vortag bis spät in die Nacht hinein mit körperlichem Tai- und Ninjutsu- Übungen verbracht hatte und nun beinahe zu müde war, um aufgeregt zu sein. Sein normalerweise weißer Mantel war von den Spuren des Trainings noch gezeichnet: der untere Saum war im besten Falle als beige bis hellbraun zu bezeichnen und noch immer von Dreck und trockenem Schlamm verkrustet. Hastig zog Kaoru seine eigene Tasche von der linken Schulter um sie zu öffnen und ihren Inhalt noch einmal auf Vollständigkeit zu überprüfen. Hmm… Papiertags mit Exlosionssiegel, ein Behälter mit Wurfsternen, meine Kunai, jepp, soweit alles da. Moment, meine Schnüre! Aufgeregt tastete er alle Fächer seiner Tasche ab und untersuchte danach seine Mantel- und Hosentaschen. Sein Herz setzte fast einen kleinen Moment lang aus, als Kaoru mit der Fingerspitze im Inneren seiner rechten Hosentasche an etwas hängen blieb. ,,Puh!’’ Erleichtert zog er die dünne, aufgewickelte Drahtschlinge aus der einen Tasche und verstaute sie in der anderen, direkt neben zwischen Explosiv- Tags und Kunai.
Kaum hatte er die kleine Inventur beendet, da öffnete Sensei Kenji die Tür des Klassenzimmers und trat ein, gefolgt von einem weiteren Lehrer, der in eine dunkelrote Robe gekleidet war und einen sehr ernsten Eindruck auf Kaoru machte. Nicht das Kenji mit seiner strengen Brille und dem blauen Kimono nicht ernst war. Sein Gesicht zeigte den ruhigen, abwartenden Ausdruck eines Mannes, der etwas wichtiges bekannt zu geben hat. In seiner linken Hand hielt er ein Blatt Papier, man konnte allerdings nicht erkennen, was darauf stand. Das hektische Gewühle hörte auf und die aufgeregten Gespräche der Schüler verstummten beinahe zeitgleich mit dem Eintreffen der beiden Prüfer. Kaoru schluckte und beobachtete mit ernster Miene die beiden Sensei.
Kenji ergriff mit einem kaum merklichen Lächeln das Wort:
,,Wie ihr offensichtlich alle bemerkt zu haben scheint, werden wir gleich mit der Geninprüfung beginnen, allerdings gibt es vorher noch ein paar Dinge zu klären, die mit dieser Herausforderung in Zusammenhang stehen.’’ Er hielt kurz inne und ließ seinen Blick über die Menge der gespannten Zuhörer schweifen, bevor er mit einer hinweisenden Geste auf den zweiten Lehrer deutete, der nun einen kleinen Schritt näher kam, und damit direkt neben Kenji stand. ,, Als Prüfer für diesen Test werden Sensei Katsumi aus Kirigakure sowie ich selbst über eure Leistungen entscheiden und anschließend die Bewertung jedes einzelnen vornehmen.’’ Mit diesen Worten deutete er auf das Papier in seiner Hand. ,, Sollte es unter den Anwesenden jemanden geben, der sich noch nicht bereit fühlt und seine Meinung ändern möchte, dann ist dies die letzte Gelegenheit, die Prüfung abzubrechen. Während des Examens gibt es weder ungeplante Auszeiten, noch wird auf plötzliche Stimmungsschwankungen Rücksicht genommen. Es ist keine Schande, wenn ihr euch lieber noch einige Zeit dem Training an der Akademie widmen wollt, insbesondere da sich die Bedeutung eurer Leistungen nach der Wichtigkeit für das Wohl des Dorfes richtet und nicht nach der Zeit, die ihr mit dem erlernen dieser verbracht habt.’’ Kaoru dachte gar nicht daran, aufzugeben. Ich habe lange genug auf diesen Tag hingearbeitet, jetzt ziehe ich das auch durch! Nach einer weiteren Pause, in der eine handvoll Anwärter den Raum verließen, begann der zweite Prüfer, Sensei Katsumi, den genauen Ablauf zu klären: ,,Als erstes werdet ihr eine mündliche Prüfung ablegen, die euer Wissen und eure theoretischen Fähigkeiten testen wird. Dazu werdet ihr der Reihe nach geprüft. Wer aufgerufen wird, geht ins Nebenzimmer und wird dort von uns Prüfern befragt. Weitere Anweisungen ob und wann ihr euch dem zweite Teil des Examens stellen dürft, werden wir jedem Anwärter im Anschluss an seine Theorieprüfung bekannt geben.’’ Damit endete der Lehrer und sah zu Kenji herüber. Der hatte ein aufmunterndes Lächeln aufgesetzt, mit dem er nun in die Runde blickte. ,,Da wir jetzt alles geklärt hätten beginnen wir mit der Prüfung. Ich wünsche allen Anwesenden viel Erfolg!’’
Mit diesen letzten Worten wand sich der Sensei zur Tür und folgte seinem Kollegen, der diese bereits öffnete und hinaus auf den Gang trat. Kurz darauf wurde auch schon der erste Prüfling ausgerufen und ging auf dem selben Weg wie seine Lehrer nach draußen. Wieder schien die Zeit sich zu dehnen. Kaoru nutzte die Zeit damit, in Gedanken noch einmal sein theoretisches Wissen über die Ninja künste durchzugehen. Hoffentlich bekomme ich nachher genug zusammen, um die Fragen von Kenji und Katsumi-sensei zu beantworten. Noch dazu wenn ein Prüfer aus Kirigakure kommt, Vaters Heimatdorf… Nur ungefähr die Hälfte der Anwärter war übrig geblieben, als der Name ,,Yuzuki, Kaoru’’ vom Gang her durch die geöffnete Tür drang. Endlich. Mit einer Mischung aus Erleichterung und Nervosität stand Kaoru auf, schwang sich seine Tasche über die Schulter und ging aus dem Klassenzimmer über den Gang zum Nebenraum. Er atmete noch einmal tief durch. Die Tür war geschlossen und so klopfte er einmal, bevor er sie öffnete und eintrat. Der Raum war etwas kleiner als der andere und bis auf einen langen Tisch und zwei Stühle vollkommen ausgeräumt worden. Dort saßen die Prüfer jetzt und sortierten gerade ihre Aufzeichnungen der bisherigen Prüfungen. Als Kaoru eintrat, sah Kenji kurz auf und fischte ein Blatt Papier von einem der Stapel. Sensei Katsumi musterte Kaoru mit undurchdringlicher Mine. Dem wurde dadurch nicht gerade wohler, doch er bemühte sich, dies nicht allzu deutlich zu zeigen. Er war hier um Ninja zu werden! ,,Ah, genau. Kaoru. Nun dann… du bist bereit nehme ich an?’’ Kaoru nickte entschlossen, ,,Ja, das bin ich. Was wollt ihr wissen, Sensei?’’ Kenji wirkte anfangs etwas überrascht von Kaorus plötzlichem Eifer obwohl er auf den zweiten Blick wohl eher belustigt zu sein schien. Katsumi räusperte sich und griff die Gegenfrage auf: ,,Gut. Also dann gib uns doch bitte einen Einblick in dein Wissen um das Chakra, erkläre uns einfach, was du darüber weißt und wenn möglich so, dass es auch ein weniger erfahrener Schüler der Akademie verstehen würde.’’ Kenji nickte zustimmend: ,,Fang an, wenn du soweit bist.’’ Chakra? Na gut, darüber hat mir Mutter schon etwas beigebracht, noch bevor ich zur Akademie gekommen bin! Also wie fang ich am besten an…? Kaoru räusperte sich nun ebenfalls, und begann, möglichst ruhig, seine Kenntnisse zu dem wichtigen Bereich darzulegen: ,,Ok. Zuallererst ist das Chakra eine wichtige Grundlage für viele Künste eines Ninja. Um das Chakra zu ‘schmieden’, muss man die beiden Bestandteile, die körperliche Kraft in jeder Zelle des Körpers und die geistige Kraft, die durch Konzentration, Erfahrung und lange Übung angesammelt wird, bündeln und zusammenpressen. Wenn man so genug Chakra aufbringen kann, schließt man Fingerzeichen, die einem dabei helfen, die richtige Menge Chakra für die benutzte Nin-, Gen-, oder auch zur Unterstützung mancher Taijutsu zu sammeln und für die Anwendung freizusetzen. Das geschieht, indem das Chakra durch spezielle Bahnen im Körper, die Keirakukei, fließt und so zu den jeweiligen Stellen des Körpers geleitet wird, an denen es durch eigene ‘Ventile’, die 361 Tenketsu, die über den ganzen menschlichen Körper verteilt sind, in benötigter Menge ausgegeben wird.’’ Kaoru atmete kaum merklich ein. Und weiter! ,,Das Chakra muss genau kontrolliert werden, damit eine Kunst auch gelingen kann. Man nimmt Einfluss darauf, indem man sich der Gestaltmanipulation, mit der man dem Chakra eine bestimmte Form verleiht und der Elementmanipulation, die die Natur des Chakra verändert, bedient. Die Eigenschaften der Chakranatur hängen auch von dem Ninja ab der es schmiedet und können den Elementen Feuer für Katon-, Wind für Fuuton-, Blitz für Raiton-, Wasser für Suiton- und Erde für Doton-jutsu, zugeordnet werden. Dabei steht jedes Chakraelement in direkter Wechselwirkung mit jeweils zwei der anderen Elemente. Erfahrenere Ninja können mit ihrem Chakra auch mehrere Elemente imitieren und dann gibt es noch Mischelemente, wie das Mokuton und einige weitere besondere Anwendungen, die durch Kekkei- Bluterbe innerhalb der Familien weitergegeben werden.'' Kaorus Hände zitterten leicht. Habe ich nicht noch was vergessen? Verdammt noch mal, ich muss doch noch irgendwas darüber wissen, das ich noch nicht gesagt habe! Wenn ich doch nur wüsste was! Die beiden Sensei saßen noch immer schweigend an dem Tisch vor ihm, hörten aufmerksam zu und Kenji notierten ab und zu etwas auf dem Papierbogen vor sich. Katsumi nickte mit einem seltsamen Grinsen. ,,Noch etwas? Oder bist du damit am Ende deines Vortrages angekommen?’’ Kaoru gefiel die Frage gar nicht. Das klingt, als hätte ich ziemlich viel vergessen. Aber mehr habe ich wirklich nicht. Mist. Er nickte widerwillig. ,,Das wäre alles… denke ich.’’ Kenji schrieb wieder etwas auf sein Blatt, legte es dann bei seite und erhob sich vom Stuhl. Der zweite Prüfer tat es ihm nach. ,,Gut, das war doch schon mal was!’’ Gott sei dank. ,, Nun noch ein weiterer kleiner Beweis deines Chakra- Verständnisses: Zeige und doch bitte kurz eine Anwendung deiner Kunst.’’ Kaoru war baff. Hä? War es das etwa schon? Er versuchte, seine Verwirrung nicht weiter zu beachten und sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Kühlen Kopf bewahren! Hatten ihm seine Ausbilder an der Akademie immer zugerufen, wenn er sich beim Training hatte ablenken lassen. Kaoru schloss die Augen um sich zu beruhigen, stellte sich Sensei Katsumi in seiner roten Robe vor und sammelte sein Chakra. OK! Er schloss die nötigen Fingerzeichen und wendete die Kunst an: Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik) Der echte Katsumi lachte plötzlich, als er einer genauen Kopie seiner Selbst gegenüberstand, die ihn etwas erschrocken anglotzte. Findet der sich selbst so komisch? Kaoru löste die Kunst auf und machte ein erwartungsvolles Gesicht. Und nun? Hatte er diesen Test bestanden? Konnte es endlich weiter gehen? Wieder nickte Kenji und gab dann das vorläufige Ergebnis bekannt: ,,Soweit so gut, du hast dich für den zweiten Teil der Geninprüfung qualifizieren können. Jetzt hast du vorerst etwas Zeit, um dich zu sammeln und dich kurz auszuruhen. Die nächste Aufgabe wird eine praktische Anwendung des an der Akademie gelehrten, sowie ein Test deiner mentalen Eignung zum Genin sein. Sei in einer Stunde am Ninja- Hospital von Shirogakure, dort wirst du von uns die genaueren Umstände der zweiten Prüfung erhalten.‘‘
 

Praktischer Teil: Hot Trail oder der Vogelfänger von Shirogakure…

Wieder warten! Langsam hatte er es satt! Ich hoffe, die haben mich über den ganzen anderen Prüfungen nicht einfach vergessen! Aber so richtig konnte Kaoru das ja selbst nicht glauben. Die Leute, die ihn da Prüften waren schließlich Ninja, und dazu noch hochrangige! Der Abstand zwischen ihrem und seinem Können war vermutlich beinahe ebenso breit wie der zwischen Shirogakure und Kirigakure…. Nun gut, vielleicht auch nur bis nach Soragakure! Zumindest im Moment noch! Aber irgendwann bin ich auch so weit, irgendwann werde ich ein fähiger Ninja sein und Vater schon zeigen, dass … In dem Moment holte ihn ein kleiner stechender Schmerz am linken Ohr aus seinen Tagträumen. Im Halbschatten eines kleinen Baumes mit dichtem Blattwerk an die Wand des Shiro- Krankenhauses gelehnt und auf die Prüfer wartend, war er wohl kurz weggedöst und wurde nun von einer kleinen Amsel hartnäckig in die Realität zurückgeholt. Was zum… Am Bein der Amsel hing eine sehr kleine, zusammengerollte Schriftrolle. Kaoru nahm die Rolle vom Bein der Amsel ab, die sich dabei nicht einmal anschickte scheu oder widerspenstig zu sein, und öffnete sie. Sie war so klein, dass Kaoru sie nur mit Daumen und Zeigefinger halten konnte, als er die Botschaft in winziger Schrift darauf las:


Betreff: Genin- Examen praktischer Teil (2)

Anwärter: Yuzuki Kaoru

Hallo Kaoru,
Deine zweite Aufgabe zum Erlangen des Genin- Ranges wird es sein, mich (Kenji) und den zweiten Prüfer (Katsumi- sensei) zu finden, bevor dein Zeitlimit abläuft. Wir haben und an zwei verschiedenen Orten im Dorf versteckt, die du nacheinander aufsuchen musst. Zur Unterstützung wirst du kleine Hinweise bekommen, die dir zur Interpretation überlassen werden. Ziehst du die richtigen Schlüsse, geben sie die ungefähre Informationen über unseren Aufenthalt. Du darfst bei dieser Prüfung all dein Wissen, sowie Nin-, Gen-, Taijutsu und Waffen einsetzten, da wir schließlich dein Können als Ninja testen wollen.
Das Zeitfenster für diese Aufgabe beträgt 2 Stunden ab erhalt der Botschaft.
Den ersten Hinweis findest du auf der Rückseite.

Viel Erfolg!


Hastig wendete Kaoru das Papier und fand auf der Rückseite den einfachen Satz:


Der Vogel führt dich zum Ziel.


Schweißperlen bildeten sich auf Kaorus Stirn. W… was? Er sah den Vogel an, der jetzt von seiner Schulter gesprungen war und ihn mit zur Seite geneigtem Kopf aus seinen schwarzen Knopfaugen anstarrte. ,,Wie bitte soll mich der komische Vogel zum Ziel führen?’’ Schnell überflog er noch einmal den Text. Und noch mal. Nichts. Keine verschlüsselten Botschaften (außer des offensichtlichen ‘Hinweises’) und keine überlesenen Passagen. Das war alles?! Wie soll ich zwei Leute, nein, zwei Shinobi- Ausbilder in einem großen Dorf wie Shirogakure finden? Er hatte eine Idee! ,,Hey, du! Piepmatz! Bist du sowas wie ein vertrauter Geist oder so? Das ist es, hab ich recht? Kannst du mir sagen, wo die Prüfer sind?’’ Keine merkliche Reaktion seitens des Vogels. Kaoru ließ den Kopf hängen. Wie soll mich eine einfache Amsel durch eine Prüfung führen? So finde ich die Lehrer nie vor Ablauf der Zeit! Verdammt, was ist das für eine blöde Aufgabe, ich will doch Ninja werden und kein Vogelfänger… ,,Moment mal, ja, das ist es!’’ Von neuem Eifer gepackt sprang Kaoru auf. Der Vogel folgte seinen Bewegungen mit dem Blick, regte sich sonst aber immer noch nicht. ,,Die Amsel hat mir die Botschaft gebracht! Das bedeutet, dass die Amsel jemandem gehört. Jemandem, zu dem die Prüfer Kontakt hatten und das vor noch gar nicht allzu langer Zeit. Der Vogel führt ich zum Ziel! Wenn ich den Besitzer des Vogels finden kann, dann habe ich eine Spur, die mich zu den Lehrern führt!’’ Er sah aufgeregt und mit einem breiten Lächeln im Gesicht zu der Amsel hinab. ,,Flieg! Flieg nach hause und führe mich zu deinem Besitzer!’’ Immer noch keine Reaktion, außer eines ungläubigen ,,tschilp?’’ Wieder zeigte Kaorus Haupt gen Boden, das Lächeln und der Eifer aus seinem Gesicht gewischt. Dieser Vogel macht mich fertig! Aber halt, ich bin ein Ninja… zumindest fast. Ich finde den Vogelfänger auch so! Er nahm seine Tasche, die neben ihm auf dem Boden gelegen hatte, warf sie sich mit Schwung über die Schulter, den Mantel darin zusammengeknüllt.
Circa eine halbe Stunde später war er völlig mit der Befragung der Dorfbewohner beschäftigt. Er befragte junge, alte, Zivilisten und Ninja, Leute auf der Durchreise und alteingesessene Bewohner und Passanten, doch niemand konnte ihm so recht Auskunft darüber geben, wer die Vögel für solche Verwendungszwecke trainiert. Nur eine etwas untersetzte, blonde Frau im grünen Kimono kannte den alten Vogelfänger, der in einem kleinen Haus mit Voliere auf dem flachen Dach, der angeblich schon sein ganzes Leben in Shirogakure verbracht haben soll und nie verreiste. Kaoru machte sich auf den Weg und fand das Haus kurze Zeit später, nahe des großen Waldes im Norden des Dorfes abgeschieden von den anderen Bauten stehen. Merkwürdige Bude. Man sollte meinen, einer der sein Leben lang in dem Dorf wohnt sei irgendwie… mittendrin. Hoffentlich wohnt hier nicht irgendein komischer alter Kauz, der sich an nichts und niemanden erinnert. Also dann… Er trat vor die Tür des kleinen Hauses und klopfte dreimal laut dagegen. Bitte sei da! Bitte, bitte, bitte sei da! Da keine Antwort kam, wiederholte er seine Bearbeitung der Tür. ,,Verd…’’ Langsam und mit knarren und quietschen öffnete sich die Tür nach außen, sodass Kaoru einige Schritte zurückgehen musste, wollte er nicht einen Abdruck vom Türblatt im Gesicht tragen. ,,Was hämmerst du denn so gegen die Tür, na? Ich bekomm sie ja unter deinen Schlägen gar nicht richtig auf, na? Willst du einen armen, alten Mann etwa überfallen, na?’’ Na toll. Vor Kaoru stand ein kleiner, dürrer alter Mann, dessen Augen mitsamt des Großteils seines Gesichtes hinter einer großen, staken Hornbrille verborgen waren. Der spärliche Restbestand seines weißen Haars fusselte wild auf seinem Kopf herum und sein offen stehender Mund gab den Ausblick auf einen einsamen, gelblichen Zahn frei. Na, das wird spannend. Mit einem gedanklichen Seufzen begann Kaoru sich zu erklären: ,,Guten Tag Onkel, ich bin Kaoru.’’ ,,HÄ?’’ ,,KAORU!’’ ,,Schrei doch nicht so, ich bin ja nicht taub, na!’’ ,,grmln…’’ ,, HÄ?’’ Kaoru war am verzweifeln. Seine Zeit verstrich mit jeder Sekunde und dieses ‘Gespräch’ hier würde wohl eher negativ dazu beitragen, etwas daran zu ändern. ,, Hast du vor kurzem einen deiner Piep-... ahm, ich meine einen deiner Vögel einem Ninja zur Verfügung gestellt, Onkel?’’ ,,Ninjavögel? Na! Du bist lustig Kakao! Das find ich gut, na! Komm rein, komm rein!’’ Jetzt seufzte Kaoru richtig. Sein Gefühl sagte ihm, dass schon bald die Hälfte der Prüfungszeit verstrichen sein würde und er war noch immer nicht viel weiter gekommen. Nein, ich muss den Onkel zum reden bringen, so schnell gebe ich nicht auf, na! Oh, nein… Mit bedrückter Miene folgte er dem Onkel nach drinnen. Der, soweit Kaoru auf den ersten Blick sagen konnte, einzige Raum, in der Mitte durch eine breite Bambusleiter zum Dach führend, wirkte recht groß im Vergleich zum äußeren Anschein, den das Haus erweckte. Überall hingen Bilder und Fotografien, meist Luftbilder, von fernen Orten in den anderen Großreichen. Der Onkel stand gerade vor einem zugebauten Tischchen am anderen Ende des Raumes und wühlte aufgeregt suchend darauf herum. Das kann was werden. Kaoru ging näher zu einem Bild von Kirigakure. Es schien noch nicht allzu alt sein sein, genau wie all die anderen Bilder hier. Sogar das Geschäft seines Vaters war deutlich zu sehen. Eigenartig, dass ein steinalter Mann, der Shirogakure nie verlassen haben soll, so viele neue Bilder von anderen Dörfern besitzt. Sogar das Bild an sich ist seltsam, was ist… ,,Pfoten weg, Kakao!’’ KLATSCH ,,Autsch!’’ Wie auch immer der Onkel so schnell unbemerkt an Kaoru herangekommen sein mag, er hatte ihm mit einer Wucht, die der Möchtegern- Genin ihm gar nicht zugetraut hätte, einen alten Gehstock auf die zum Bildrand hin ausgestreckte linke Hand gepfeffert, dass Kaoru diese nun vor Schmerzen hin- und herwedelte. Dieser alte Trottel, was fällt dem ein so auf mich loszugehen! Wo kam der so plötzlich her? Wer ich wirklich so abgelenkt gewesen? Und was war das da eben in seiner Stimme, als mich angebrüllt hat? Irgendwas war doch faul! Plötzlich kam Kaoru eine Idee! Er richtete sich auf und steckte seine schmerzende Hand in die linke Hosentasche. ,,Tut mir wirklich Leid Onkel, aber ich glaube ich gehe jetzt besser.’’ Und noch bevor der verdutzte Onkel etwas erwidern konnte, hatte der Besucher sich zur Tür gewandt und diese zügig durchschritten. Draußen vor dem Haus ging Kaoru gewollt gleichgültig ein Paar schritte vom Haus weg, bis er hinter einem hohen Baum außer Sicht war. Als er sich versichert hatte, dass der Onkel ihm nicht gefolgt war, schloss er eilig Handzeichen und schmiedete dabei sein Chakra, wie er es heute Morgen schon einmal hatte tun müssen. Diesmal jedoch würde er seine Kunst etwas variieren. Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik)! Mit einem leisen Plopp! kam nun eine Person hinter dem Baum hervorgeschlendert, die für ungeübte Augen für Sensei Kenji gehalten werden konnte. So getarnt ging Kaoru nun geradewegs zurück zum Haus des Onkels, klopfte an die Tür und wurde ungefragt eingelassen. Also doch! Der Vogel hat mich zum Ziel geführt. KLATSCH Diesmal konnte Kaoru den Stock gerade noch so mit dem Ellbogen abfangen, bevor dieser in seinem Gesicht landete. ,,Versuch nich, mir was vorzugaukeln, Kakao!‘‘ Der alte Onkel war voll in Fahrt! ,,Ich hab doch gleich erkannt, das du auch einer von diesen Ninjavögeln bist….. na!‘‘ Kaoru löste die Kunst der Verwandlung auf und stand nun wieder in seiner wahren Gestalt vor dem Onkel. Jetzt war er mit seiner Geduld langsam am Ende. ,,Und du..‘‘ er deutete mit dem Finger auf den Alten ,,Du bist auch nicht der, für den du dich ausgibst! Von wegen nichts mitbekommen, du hast bestimmt jedes Wort verstanden, das ich gesagt habe! Du hast dich blitzschnell unbemerkt an mich rangeschlichen und sogar meine Verwandlungstechnik auf Anhieb durchschaut!‘‘ Der Alte grinste mit funkelnden Augen. ,,Ich hab halt was auf dem Kasten Kakao, na!‘‘ Kaorus Stimme wurde lauter: ,,Unsinn! Die Bilder hier im Raum doch sicher sind allesamt neue Abbildungen von Ninjadörfern und Orten aus teils weit entfernten Großreichen! Die Leute sagten aber, dass du schon dein ganzes Leben in Shirogakure verbracht hast und nicht ein einziges mal verreist bist! Du bist entweder sehr viel schlauer, als alle im Dorf denken oder einer meiner Prüfer!‘‘ Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Der Onkel lächelte immer mehr und fing dann richtig an zu lachen. Jetzt wusste Kaoru, woher er die Stimme von vorhin kannte. Mit einem weiteren Plopp! Stand ihm an der Stelle des Onkels jetzt sein Prüfer, Katsumi Mufu, gegenüber und schien sich köstlich über den Anblick, den er von Kaoru geliefert bekam, zu amüsieren. Dem war die ganze Sache auf einmal zu viel geworden. Klar, hatte er so etwas vermutet, aber dass er damit wirklich Recht hatte, ließ ihn für den Moment ein wenig staunen. ,,Nun mach nicht so ein Gesicht, na? Oh je, das werde ich jetzt wieder ewig nicht loswerden.‘‘ Der Ninja runzelte kurz die Stirn. ,,Naja, sei es drum, du hast mich gefunden, das bedeutet dir bleibt noch eine dreiviertel Stunde Zeit, Kenji ausfindig zu machen.‘‘ Mit welcher Freude er die Zeit betont hat! Wie soll ich das so schnell schaffen? ,,Und du bekommst dafür einen weiteren Hinweis von mir:


Das Ziel führt dich zum Vogel!


Was guckst du denn so?‘‘ Die Mimik der Akademieschülers war bestenfalls als versteinert zu bezeichnen. Na wunderbar! Noch so ein Rätsel, nein, das gleiche nur andersherum. Das gleiche… Natürlich! ,,Was ist denn, Yuzuki? Beeil dich besser, sonst wartet die Schulbank auf dich!‘‘ Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Mit einem hastigen Nicken und einem, schon in der Bewegung herausgepressten ,,Danke!‘‘ verabschiedete sich Kaoru und machte sich so schnell er konnte auf den Weg zurück zum Krankenhaus. Der Vogel führt mich zum Ziel, das Ziel führt mich zum Vogel! Na klar! Seit dem Anfang der Aufgabe vor mehr als anderthalb Stunden am Krankenhaus war Kaoru einmal kreuz und quer durch Shirogakure gehastet und hatte auf diesem Wege den Großteil seiner Zeit verbraucht. Dabei war die Lösung eigentlich die ganze Zeit so einfach gewesen.. so nah! Dort vorn ist es! Und da sitzt auch noch die Amsel! Ich hatte Recht! Aber die Zeit ist fast um, jetzt oder nie! Er achtete während er auf das kleine Haus zustürmte darauf, dass der Bereich zwischen ihm und dem Schatten spendenden Baum am Hang gleich neben dem Krankenhaus frei war. Noch 100 Meter, 90 Meter, 75 Meter, 60 Meter, JETZT! Schnell formte er Fingerzeichen um Fingerzeichen, während sich sein Chakra in seinem Körper sammelte und im Mund zusammenzog: Teppoudama (Wassergeschoss Technik)! Ein Fußballgroßer Wasserschwall schoss aus Kaorus Mund hervor und flog nun mit hohem Tempo auf die dichte Krone des Baumes zu! Eine normale Amsel würde jetzt die Flucht ergreifen, egal wie gut dressiert die ist! Wenn dort aber ein versteckter Prüfer … PLATSCH! Mit aufgeregtem tschilpen flog der arme Vogel davon! Kaoru kam zum abrupt zum stehen und starrte ihr mit offenem Mund nach. Das Wassergeschoss war einfach zerplatzt, noch bevor es den Baum erreichte. Wie? WAS? Aber… Ich hatte doch… Ich… Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
 

Auswertung: Kaorus Ergebnis

Noch immer völlig perplex saß Kaoru auf seinem Stuhl. Er war wieder in der Akademie, in dem selben Raum, in dem er auch seine Theorieprüfung abgehalten hatte. Mit einigen kleinen Unterschieden: Neben dem Tisch und den beiden Stühlen, auf denen die Prüfer Kenji und Katsumi auch jetzt saßen, hatte man noch einen weiteren für Kaoru gebracht und die nach dem missglückten Anschlag geschockte Amsel befand sich in einem kleinen Käfig auf dem Tisch vor ihm. Kenji hielt den Prüfungsbogen locker in der Hand und überprüfte scheinbar noch einmal seine Notizen. Das wars. Ich… Ich… habe versagt. Warum bin ich nur nicht früher darauf gekommen? Verdammt! ,,Nun denn, Kaoru, wir werden dir jetzt das Ergebnis deiner Geninprüfung bekannt geben und dabei auf einige Punkte besonders eingehen, von denen wir glauben, dass du deine Fertigkeiten in den Bereichen noch etwas ausbauen solltest.‘‘ Bedeutet soviel wie: War wohl nichts, bis zum nächsten mal? ,,Zuerst einmal zum theoretischen Teil: Dein Vortrag über das Chakra war wirklich sehr ausführlich und hat einen großen Bereich der Lehren der Akademie abgedeckt, allerdings hättest du die nötigen Informationen auch in einer etwas… gekürzten Version wiedergeben können. Später im Dienst musst du dazu in der Lage sein, gesammelte Informationen so schnell wie möglich weiterzugeben. Außerdem hast du zwar ruhig und gleichmäßig mit nur wenigen kurzen Pausen geredet, bist aber zum Ende hin etwas hastig geworden. Wir geben dir alles in allem 36 von 40 möglichen Punkten.‘‘ Naja, wenigstens das hab ich geschafft. ,,Jetzt zum praktischen Teil.‘‘ Katsumi Mufu erhob sich und verschränkte die Arme. ,,Du hast ganz schön auf dich warten lassen, Kaoru!‘‘ Er hat den alten Onkel wohl doch nicht nur gespielt. ,,Hättest du das Verhalten der Amsel gleich zu Anfang der Aufgabe richtig gedeutet, dann hätte dir wohl schon da auffallen können, dass der Vogel nicht weggeflogen ist, als du ihn dazu aufgefordert hast, weil sein Besitzer Kenji die ganze Zeit über in unmittelbarer Nähe war im Krankenhaus wartete. Außerdem war es leichtsinnig von dir, sofort nachdem du mein Haus verlassen hattest, wiederzukommen, wenngleich in anderer Gestalt. Zum einen hätten wir dem echten Onkel ja auch eine Botschaft oder Losung gegeben haben können, zum Beispiel: Öffne uns nicht die Tür, wenn wir vor Ablauf der Zeit zurückkommen sollten! Oder statt mir hätte Kenji sich als Onkel ausgegeben. In dem Fall hätte dir deine Tarnung ebenfalls wenig genutzt, da er nicht darauf hereingefallen wäre. Obwohl es bei mir natürlich auch nichts brachte. Dagegen hättest du mich beinahe zufällig erwischt, als du das Bild von Kirigakure berühren wolltest, hinter dem noch ein gerahmtes zweites Bild hing, das den echten Onkel mit seiner Frau und seinem Enkel zeigt, die ebenfalls beide in dem Haus wohnen. Du hättest es natürlich merkwürdig gefunden, dass der Onkel gerade dieses Bild mit einem anderen verhängt, deswegen musste ich handeln. Aber ich nehme an, ich habe dich genau dadurch auf meine Spur gebracht.‘‘ Kaoru sagte nichts. Ich habe also alles falsch gemacht. Es war pures Glück, dass ich darauf gekommen bin! ,,Allerdings…‘‘ Er horchte auf. ,,… hast du auch den Zusammenhang zwischen der Amsel und dem Vogelfänger- Onkel herausbekommen und dir diesbezüglich auf direktestem Weg Informationen besorgt, indem du die Dorfbewohner befragt hast. Hättest du sie dagegen direkt nach uns ausgefragt, hätten wir ja wie beim Onkel Vorkehrungen getroffen haben können. Nach einer Dritten Person zu fragen war da wesentlich subtiler. Und du hast dich vor Onkel, also vor mir, nie als Ninja zu erkennen gegeben, was den echten Onkel ebenfalls hätte aufmerksam machen können. Du hast auch die Ungereimtheit zwischen der Behauptung, dass der Onkel nie verreist wäre und den vielen neuen Bildern von fernen Orten bemerkt, weshalb du denke ich nach dem Bild greifen wolltest. Darum hat mein Eingreifen den Verdacht sicher nur bestätigt. Und auch unvorhersehbare Zufälle wie dieser kommen im realen Dienst vor, wobei es darauf ankommt, diese dann auch als solche zu erkennen und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Auch der Gebrauch deiner Jutsus war, bis auf die bereits erwähnten Einwände, effektiv. Wenngleich du, als du mit dem Wassergeschoss auf den Baum zieltest, in dem du Kenji vermutet hast, etwas daneben lagst, hast du es doch im Prinzip richtig angewendet, um dein Ziel trotz der räumlichen Entfernung noch rechtzeitig zu markieren. Außerdem war der Ort, an dem du dein Ziel vermutet hast, das Krankenhaus, richtig. Mit nur ein wenig mehr Zeit hättest du Kenji im Haus wohl gefunden. Du hast also auch den zweiten Hinweis verstanden und richtig interpretiert! Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, dir für diese Aufgabe 44 von 60 Punkten zu gewähren. Damit sind wir, beide Teile der Prüfung zusammengenommen, bei 80 von 100 zu erreichenden Punkten. Ein recht knappes Ergebnis, weshalb ich die raten würde, noch sehr an deinen Fähigkeiten zu feilen und besonders deine Schnelligkeit und deine Reaktionen zu trainieren.‘‘ Na toll, also wieder auf den Übungsplatz und… knappes Ergebnis? ,,Heute denke ich, hast du erst einmal Grund genug um zu feiern!‘‘ ,,Was?‘‘ Feiern? Knappes Ergebnis? Aber ich habe doch nur knapp 80% der Punkte, das heißt… Mit dem Kaoru bekannten Gesicht, dem ruhigen, abwartenden Ausdruck eines Mannes, der etwas wichtiges bekannt zu geben hat, erhob sich auch Kenji und legte ein zusammengefaltetes, dunkelblaues Stoffbündel vor Kaoru auf den Tisch. Doch viel wichtiger war die reflektierende, leicht gebogene Metallplatte mit der eingravierten Lotusblüte, die darauf befestigt war. ,,Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung, Genin Yuzuki Kaoru!‘‘ Wäre der Hikarikage persönlich erschienen, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren, Kaorus Augen hätten kaum weiter geöffnet, sein Grinsen nicht breiter und seine Freude nicht größer sein können. ,,D… Danke! Danke Sensei!‘‘
 

Sano Kosuke

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Prüfer:
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Yasu:
- spricht
- denkt
- Jutsu

1. Ein Friedlicher Morgen mit blauem Himmel

Dieser Morgen, so normal er doch schien, war etwas ganz Besonderes, der Morgen der Prüfung. Langsam setzte sie sich auf und sah sich um. Es war dunkel und einsam, wie jeden Morgen seit sie hier angekommen war. Wie sollte es auch anders sein. Seit sieben Jahren war sie nun schon hier und nun erst sollte sie die Geninprüfung ablegen. Es hatte eine lange Debatte gegeben, ob man sie überhaupt hier behalten sollte, denn die Gründe ihrer Anwesenheit, waren schon sehr fragwürdig gewesen.
Ein kleines Mädchen, was alleine die Treppe hinauf kommt um in Soragakure zu leben. Auf die Frage, wo seine Eltern wären, war die Antwort gewesen, dass ihr Vater in eine andere Fraktion gewechselt hatte. Wenn man tiefer bohrte, begann sie einfach kläglich zu weinen, bis man es aufgab, mehr von ihr zu verlangen. Inzwischen weinte sie nicht mehr, ihr Leben beschränkt sich auf den Gang zur Akademie, die notwendigsten Einkäufe, einsames Training, essen und schlafen.
Warum sie nicht mit Anderen Zeit verbringt, vielleicht hatte sie Angst, vielleicht war es auch einfach nur Ignoranz oder Hochnäsigkeit.
Irgendwie hatte sie es geschafft auf diese Weise bis zu einer Prüfung zugelassen zu werden, doch ihr war schon jetzt klar: „Es wird nicht mehr reichen, allein zu handeln.“ Mit diesem Gedanken erhob sie sich und zog sich an. Nachdenklich saß sie am Tisch, während sie ihrem nervösen Magen ein dürftiges Frühstück gönnte. Auch wenn es nur die Geninprüfung war, so verlangte sie einem eine Menge ab und sie fürchtete, dass es ihr nicht gelingen würde, sie zufrieden stellend abzuschließen.
„Ich kann nicht mal ein Jutsu was wirklich Schaden anrichtet, hoffentlich ist es etwas, was man auch ohne einen Kampf lösen kann.“ Es war wie ein Gebet, was sie zum Himmel schickte. Leise begann sie, ihre Tasche zu packen. Darin war ein Buch, was sie immer mit sich führte. Dazu kamen eine Siegelrolle, welche die wenigen Kunai und Shuriken beinhaltete, die sie besaß, eine handvoll Briefbomben und etwas alten Draht.
„Erbärmlich“, dachte sie, „Ich glaube es hat selten einen so schlecht ausgerüsteten Ninja gegeben.“ Wieder einmal war sie glücklich, dass man ihr das Zimmer im Schülerwohnheim zugestanden hatte, doch wenn sie endlich Genin war und somit durch Missionen ihr Geld verdienen konnte, würde sie wahrscheinlich mehr dafür zahlen müssen.
Schon jetzt fiel es ihr schwer genug, das Geld für die wichtigsten Sachen aufzubringen. Zum Glück gab es in der Nachbarschaft genug Leute, die ab und an doch lieber einige Dinge im Haushalt nicht selbst erledigen wollten. Dafür bekam sie gerade genug um ihrem schnell wachsenden Körper neue Kleider und abgenutztes Shniobi-Handwerkszeug zum Üben zu kaufen.
Beim Einpacken fiel ihr das alte Stirnband ihres Vaters entgegen. Ihr Glücksbringer und das letzte Andenken an ihn, seit er damals mit ihrer Mutter verschwunden war. „Heute werde ich auch ein Ninja“, wortlos drückte sie das Stirnband an ihren Körper und legte es danach sorgfältig zusammen und an die Seite, danach griff sie nach dem Beutel. Nach einmaligem tiefem Durchatmen macht sie sich leise auf den Weg um niemanden zu wecken.
Die Luft ist noch kühl am Morgen und nur langsam wärmt die aufgehende Sonne sie mit ihren Strahlen an. Die Akademie liegt noch im Schatten, doch bald würde die Sonne darauf scheinen und sie wärmen. Sie setzte sich auf die Türschwelle und wartete, bis die Tore geöffnet wurden. Langsam begab sie sich in den Prüfungsraum und wartete auf Schüler und Lehrer.

2. Rein theoretisch…

Es dauerte nicht all zu lang, bis der Raum sich mit noch zwei weiteren Schülern bereichert. Kaum waren die Schüler anwesend, traten die Sensei ein. Kenji und Ayaka, beide waren den Schülern und auch Yasu aus ihrer Akademiezeit bekannt. Wie eine Ewigkeit schien es sich hinzustrecken, bis die zwei Lehrer sich aufgestellt hatten. Aber dann, ohne weitere Verzögerung richtete Kenji das Wort an die drei Prüflinge: „Guten Morgen Prüflinge, ich bin Kenji und das ist Ayaka. Ihr werdet gleich in alphabetischer Reihenfolge in den Nebenraum kommen, um vor mir einen Vortag über ein Thema zu halten, was ich euch nennen werde. Danach erwartet euch Ayaka draußen vor der Tür für die praktische Prüfung. Viel Erfolg“ Er wendet sich zur Nebentür und verschwindet im Raum. Ayaka ließ ein kleines Schmunzeln erkennen: „Viel Erfolg auch von mir und bis gleich“, damit verabschiedete sie sich nach draußen.
„Wieso muss ich eigentlich einen Nachnamen haben, der mit A beginnt …“, langsam erhob sich Yasu von ihrem Stuhl und ging zu dem Prüfungsraum. Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Tür öffnete und eintrat. Kenji saß an einem Tisch und vor ihm lang ein Klemmbrett. Neugierig musterte er Yasu, wie er es gerne im Unterricht tat, wenn er aus seinen Schülern eine Antwort herauskitzeln wollte. Diese positionierte sich schweigend vor der Tafel, die dort aufgestellt war.
Er schien es sich bequem zu machen und sagte dann: „Sag mir etwas zu den Gruppierungen, der Rängen und den Klassen die es in einem Shinobi leben gibt.“ In ihren Gedanken fuhr gerade irgendwas Karussell und suchte nach den geeigneten Informationen. „Okay fangen wir unten an“, sie nickte, um ihren Gedanken zu bestätigen.
„Also der erste Ninjarang ist der Genin. Genin nehmen meist an D und C Rang Missionen teil, außerdem vertraut man ihnen gerne einfache Jobs an, wie beispielsweise verlorene Katzen wieder finden. Der Rang darüber ist der Chunin. Da er über mehr Erfahrung verfügt als der Genin, werden Chunin gerne als Gruppenführer von einem Team Genin eingesetzt. Ihr Einsatzgebiet bezieht sich also auf Missionen von D bis B oder auch schon A. Über ihnen befinden sich die Jonin, diese haben oft jahrelange Erfahrung und werden zu Missionen ab Rang B herangezogen. Es ist natürlich für einen Jonin auch möglich, eine niedrigere Arbeit zu verrichten, aber dies wäre Vergeudung von Potenzial.“
Während sie redete, hatte sie an die Tafel nach und nach ein Tafelbild gezeichnet an dessen oberste Stelle sie nun „Kage“ schrieb.
„Das Oberhaupt eines Dorfes ist der Kage. Er leitet das Dorf, verteilt Missionen, repräsentiert gegebenenfalls sein Dorf in Gesprächen mit anderen Dörfern oder wichtigen Persönlichkeiten. Im Falle eines Krieges übernimmt er auch den Platz des Heerführers. Dem Kage untersteht eine Sondereinheit welche sich Anbu nennt. Diese Gruppierung besteht aus besonders begabten Jonin und gelegentlich auch Chunin. Sie bildet die Elite eines Dorfes und sie bestreiten Missionen vom Rang S.“
„Okay eine einzige Gruppe zu nennen war vielleicht ein bisschen wenig, aber nun gut, vielleicht mach ich dann einfach mal mit den Klassen weiter“, sie hatte noch krampfhaft nach einer zweiten Gruppe gesucht, doch sie war ihr nicht in den Sinn gekommen. Während sie nun die Anbu rechts als Gruppe auf die Tafel schrieb schien Kenji sich Notzien zu machen.
„Gut zum Schluss ist noch zu sagen, dass selbst innerhalb eines Ranges die Ninja in verschiedene Klassen zu unterteilen sind. Medizinische Ninja die ihre Gruppenmitglieder medizinisch betreuen und heilen sollte denen im Kampf etwas zustoßen. Dann gibt es viele Genjutsunutzer die auch Musiker sind, einfach daher, dass ihre Genjutsus mit Klängen wirken“, sie atmete aus um das Ende ihres Vortrages einzuleiten, „Also komme ich zu dem Ende, dass es noch viele andere Dinge zu erzählen gäbe, aber dann stände ich morgen noch hier.“
Kenji schrieb noch eine Weile, bis er aufsah und nickte: „Du kannst zu Ayaka nach draußen gehen.“ „Okay“, sie nickte und leichtes Unbehagen machte sich breit, er war doch recht kurz angebunden, hoffentlich lag das nur daran, dass er sich konzentrierte. Leise ging sie hinaus und zu Ayaka vor die Akademie.

3. Wo ist die Oster-Schriftrolle

Draußen angekommen bot sich ihr der Anblick von Ayaka, die in einem Lehnstuhl saß und gemütlich ihr Frühstück genoss. Ayaka-sensei?“, vorsichtig näherte sie sich mit der Frage und wartete auf eine Antwort. Neugierig sah Ayaka zurück und richtete sich auf. „Sehr schön, da bist du ja schon. Also okay, dann spann ich dich auch nicht weiter auf die Folter. Also ich habe einige Schriftrollen versteckt. In drei von ihnen stehen die Zahlen eins, zwei und drei, die anderen sind Nieten, und wenn du sie öffnest, könnte es sein, dass sie dir um die Ohren fliegen“, sie grinste leicht Unheil bringend, „Dafür hast du ganze 30 Minuten Zeit.“
Gerade wollte sie schon überlegen wie lange sie wohl brauchen würde um dort hin zu gelangen als Ayaka sagte: „Einer meiner Doppelgänger begleitet dich dahin, und sobald er weg ist, startet die Zeit. Viel Spaß.“ Der Doppelgänger, den sie erschuf, machte sich schnell auf den Weg und Yasu musste sich mühen, dass er ihr nicht davon lief. Mit diesem Tempo kamen sie dann bald im Waldgebiet an, wo die Prüfung stattfinden sollte. Der Doppelgänger sagte nochmals die Zeitvorgabe an und verschwand in einer Rauchwolke.
Ein paar Sekunden lang betrachtete sie den Wald, die Schriftrollen konnten doch überall sein, im kleinsten Astloch zum Beispiel, es wäre Ayaka wirklich zu zutrauen. Vorsichtig betrat sie den Wald sich immer wieder umsehend. Nach einer Zeit, die für sie fast ewig schien, fühlte sie etwas an ihrem Bein, es war ein Draht. Um ihn nicht auszulösen, folgte sie mit den Fingern seinem Verlauf. An seinem Ende hing wirklich eine Schriftrolle, die sie vorsichtig aus dem Draht heraus fischte. Da sie noch die Warnung von Ayaka im Hinterkopf hatte entfernte sie sich etwas von der Falle, bevor sie die Schriftrolle öffnete. Neue Zuversicht erfasste sie, als der Inhalt der Rolle keine weitere Falle, sondern eine Zwei war.
„Ich hab tatsächlich eine gefunden“, sie grinste vor sich hin und steckte die Rolle sorgfältig weg. Etwas zügiger setzte sie ihren Weg fort. Wieder keisten ihre Gedanken in ihrem Kopf, wo suchen es gab viel zu viele Möglichkeiten. Abgelenkt von ihren Gedanken strauchelte sie und stürzte. Der erwartete Aufprall blieb aus, ein saugendes Gefühl ergriff sie als würde etwas sie tiefer in den Boden ziehen. Vorsichtig öffnete sie die Augen und Panik ergriff sie. Denn statt des Waldbodens floss Sand an ihren Augen vorbei. „NEIN!“, sie wand sich herum und erblickt den Kegel, der sich gebildet hatte und wie ein einer Sanduhr langsam in den Boden sickerte. Unaufhaltsam rutschte sie auf dieses Loch zu, vor Panik fast unfähig sich zu bewegen. Doch im Durchlauf des Sandes erblickte sie plötzlich eine Schriftrolle, diese Bewegte sich nicht, sauber floss der Sand durch sie hindurch.
Ihr Kopf schaltete sich wieder ein und sie schien zu begreifen, ein Genjutsu. Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie auf so etwas hereingefallen und so in Panik geraten war. Schnell brachte sie die Finger in die Position:

„Kai!“

Der Sand löste sich in Wohlgefallen auf und sie fand sich auf dem Waldboden wider. Fast direkt vor ihrer Nase lag die Schriftrolle, welche sie vorsichtig an sich nahm und öffnete. Die Nummer eins stand darin und sie lächelte glücklich. Nun fehlte nur noch eine, die Nummer drei. Leicht erschöpft richtete sie sich auf und sah sich um. Kein Anzeichen von einem Versteck, doch dann kam ihr doch eine Idee. Im Wald gab es drei Bäume, die nah zusammenstanden und innen hohl waren. Zu diesen ging sie nun, um nachzusehen, ob sie dort vielleicht die letzte Rolle versteckt hatte. Auch sagte ihr Zeitgefühl, das sie davon nicht mehr viel hatte. An den drei Bäumen angekommen stellte sie fest, dass in jeder Baumhöhle eine Schriftrolle lag, nur eine konnte die echte sein, aber welche.

„Bunshin no Jutsu!“

Der Doppelgänger erschien neben ihr und ging vertrauensvoll zum ersten Loch und entnahm ihm die Schriftrolle. Als er sie öffnete und ihr zeigte, sah sie, dass sie blank war. Eine Niete also, nah ja es waren ja noch zwei übrig. Schnell nahm der Doppelgänger auch die zweite Rolle an sich, doch als er diese öffnete explodierte sie und der Doppelgänger löste sich in Wohlgefallen auf. „Dann ist es wohl die Schriftrolle in Baum Nummer drei, wie praktisch.“ Yasu ging zum Baum und griff nach der Schriftrolle, alles schien okay, doch als sie die Rolle herauszieht macht es laut klick und aus einem Versteck innerhalb der Baumhöhle schießen Nadeln heraus.
„Aua! Mist …“, fluchte sie und zog Schriftrolle und verletzte Hand heraus. Drei Nadeln steckten darin und es roch verdächtig nach Gift. „Wie dumm bin ich eigentlich, ja klar greifen wir da einfach rein, wird schon nix passieren.“ Während sie sich über ihre eigene Dummheit ärgerte, zog sie ihren Ärmel über die Hand und entfernte so die Nadeln. In dem Buch, was sie mit sich führe, suchte sie an einer Pflanze die ihr helfen könnte der Vergiftung vorzubeugen. Glücklicherweise fand sie etwas große Klette, die zumindest eine blutreinigende Wirkung hatte.
Richtige Hilfe würde sie allerdings erst zu Hause finden. Anschließend galt ihre Aufmerksamkeit wieder der Rolle in ihren Händen. Mit zittrigen Händen öffnete sie diese: „Nummer Drei“, keuchte sie erleichtert. Nicht ganz so schnell wie Hinwegs machte sie sich auf den Weg zur Akademie.


4. Eine letzte Entscheidung

Langsam und leicht betäubt von dem Pochen in ihrer verletzten Hand erreichte sie die Akademie. Dort jedoch warteten zwei Personen, die sie nicht auf Anhieb erkannte. Bei näherer Betrachtung kamen sie ihr jedoch unangenehm bekannt vor. „Nicht noch mehr, das kann doch gar nicht sein, dass sie denken ich falle auf so ein Genjutsu herein …“, dachte sie und formte erneut das Sigel:

“Kai!“

Doch nichts geschah, die Personen waren weiterhin anwesend und hatten sie wohl entdeckt. Es waren perfekte Abbilder ihrer Eltern, wie sie damals ausgesehen hatten Yasu du bist groß geworden, wie von uns erwartet. Die Prüfung hast du leider verpasst, deine Prüfer sind gerade gegangen und haben gesagt wir dürfen dich mitnehmen, damit du es woanders noch mal versuchen kannst“, die Stimme ihres Vaters klang so echt, dass sie sich gerne dem Glauben hingegeben hätte und einfach alles genommen hätte, was er sagte. Doch so einfach durfte es doch nicht sein.
„Schatz wir führen jetzt wieder ein geregeltes Leben und alles ist vorbereitet für dich, du musst nur ja sagen“, ihre Mutter breitet die Arme aus. Yasu hielt inne und betrachtete die zwei Gestalten, die den geliebten Menschen so ähnlich sahen. Gründlich richteten sie sich auf, bis sie das Gefühl hatte, wieder stark und selbstbewusst zu wirken.
“Nein, selbst wenn ihr es wirklich seid, selbst wenn ich wirklich versagt habe, selbst wenn sie mich hier nicht haben wollten, würde ich nicht gehen. Ich habe mich dafür entschieden Ninja in Soragakure zu werden, weil ich davon überzeugt bin, dass ich hier hingehöre und das gebe ich nicht auf“, sie verschränkt die Arme.
„Epische Rede“, mit einem Kichern verpuffte die vermeintliche Mutter und Ayaka lächelte ihr entgegen, auch der Vater verwandelt sich in einer Rauchwolke zu Kenji. Yasus Beine gaben nach, das war wirklich ein schlechter Scherz, aber nun gut, damit hätte sie wohl rechnen müssen, dass man ihre Treue infrage stellte. Fast mechanisch kramte sie die drei Schriftrollen heraus und hielt sie Ayaka und Keji hin.
„Dann können wir ja mit der Auswertung anfangen, fang du an Kenji-kun, Ayaka schob ihn vor. „Nun gut, also deine Ausführung über die Ränge war ganz okay, nur hättest du noch erwähnen können, dass der Kage ebenfalls an S Missionen teilnehmen kann, wenn er mag. Dann was die Gruppen angeht, hätte ich gerne noch eine weitere gehört und ansonsten hast du dich wacker geschlagen und zumindest bewiesen, dass du solide Grundlagen hast. Ich gebe dir 30 Punkte von 40.“
Ihr rutschte das Herz in die Hose und ihre Hände klammerten sich an ihre Kleidung während Ayaka langsam vortrat. „Also das mit dem Draht hast du sehr nett gelöst, doch dann bist du etwas übermütig geworden und bist kopfüber im Genjutsu gelandet. Aber nun gut, du hast es ja am Ende doch in den Griff bekommen nicht war. Ach ja und bei den Bäumen hast du einen schlauen Anfang gemacht, den du dann aber bei der letzten Rolle wieder vergessen hast und es hat dich verletzt“, sie nahm ein Fläschchen aus der Tasche, „Hier ist übrigens das Gegengift, gute Idee die Klette draufzuschmieren. Schön, dass du zuhörst, wenn man im Unterricht mit dem Zaunpfahl winkt.“
Schnell nahm Yasu einen Schluck des Gegenmittels. „Also ich gebe dir hübsche 51 Punkte, womit wir dann bei 81 Punkten währen, also“, sie kramte in ihrer Tasche, „Bestanden!“ In ihren Flachen Händen bot sie ihr ein Stirnband dar, was mit dem Zeichen von Soragakure bestückt war. Zittrig nahm sie das Stirnband an sich und flüsterte leise: „Ich hab’s geschafft.“ Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie aufstand, um sich zu verbeugen: Arigato Kenji-sensei, Ayaka-sensei, ich danke Ihnen.
Mit einem Nicken bestätigen die zwei Lehrer den Dank und wünschten ihr noch einen schönen Abend, denn sie erwarteten bald den nächsten Schüler. Mit der Freude beseelt bestanden zu haben machte sie sich auf den Weg zurück zum Wohnheim.
 

Yamamoto Ren

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Geninprüfung von Yamamoto Ren


Prüfer

- Sensei Kenji
- Sensei Ayaka



Der Morgen vor der großen Prüfung


Unruhig wälzte sich die bildhübsche Brünette im Bett und fand einfach keinen Schlaf. Obwohl sie wie verrückt für die bevorstehende Geninprüfung gelernt und alles wiederholt hatte, bereitete ihr der praktische Teil nach wie vor Magenkrämpfe. Sie war keine besonders gute Kämpferin auf dem Gebiet Taijutsu und kannte sich demnach mit diesem Bereich nicht besonders gut aus, doch wenn es um Ninjutsu ging, war sie ihren Mitschülern ein ganzes Stück voraus, wohlgemerkt. Dies bewies einmal wieder, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen hatte. Obwohl die aufgehende Sonne den Himmel bereits in ein stechendes Rot getaucht hatte, rieb sich Ren die geschwollenen Augen und ging im Kopf die grundlegendste Theorie durch, von der sie dachte, dass die Prüfer diese wohl abfragen würden. Wahrscheinlich wollen sie die Ränge von uns wissen, und ... Nervös wie eine Braut vor der Hochzeit, fand sie dann schließlich doch ihre innere Ruhe und es gelang ihr in einen kurzen, aber wirkungsvollen Schlaf zu fallen.
»Möchtest du dich nicht langsam fertig machen, Ren-chan? Immerhin ist heute dein großer Tag«, sprach eine schlanke Frau mit schulterlangem braunen Haar. Diese war adrett gekleidet, mit einem weiten Rock und einer Schürze um die Hüfte gebunden. Das Sonnenlicht durchflutete das Zimmer des jungen Mädchens, welches aufschreckte und verwundert mit den Wimpern klimperte. Hatte sie sich so eben noch unter der Decke hin und her gerollt, so musste sie sich nun bereit für die wichtigste Prüfung ihrer Laufbahn als Ninja machen. »Hai, Ka-san. Ich stehe schon auf«, erwiderte sie gehorsam und schlug die dünne Bettdecke zurück. Nachdem sie sich geräkelt hatte, marschierte sie auf Zehenspitzen ins Badezimmer, um sich frisch zu machen. Der Blick in den Spiegel war erfreulich, keine dunklen Augenringe zierten ihr reiner Gesicht. Lediglich wirkte sie noch etwas verschlafen.
Ren durfte sich zur Abwechslung ihre Kleidung selbst zurecht legen und dies nutzte sie auch vollends aus. Zum großen Ärger ihrer Eltern trug sie eine kniehohe graue Hose und ein dunkelrotes Shirt mit silbernen Schnallen an den kurzen Ärmeln, als sie in das Esszimmer stürmte, aufgeregt, aber dennoch gut gelaunt. Am Nachmittag würde sie endlich ihren Protektor in die Hände schließen können, wenn alles so lief, wie sie es sich in ihren Träumen ausgemalt hatte. Sprich, wenn sie die Theorie nicht verpatzte und die Praxis ohne Probleme bestand. Die Zwölfjährige hoffte bloß, dass es keine allzu schwere Aufgabe sein würde. »Ohio, Ka-san, To-san«, begrüßte Ren die am Tisch sitzenden. Diese musterten ihre Tochter von oben bis unten, tauschten zweifelnde Blicke unter einander und tranken weiter ihren Tee. Eine dampfende Tasse Jasmintee stand bereits für die angehende Kunoichi bereit. »Ich weiß doch, dass euch mein Verhalten missfällt, aber versteht mich doch. Es ist mein größer Wunsch Ninja zu werden.«
Sie nahm einen Schluck von dem heißen Tee und blickte in die Augen ihres Vaters, der die Augenbrauen zusammen geschoben hatte und scheinbar innerlich mit sich rang. »Ren, du bist ein erwachsenes Mädchen und sehr selbstständig. Wir wollen nur dein bestes und sorgen uns um dich, mehr nicht. Du musst uns verstehen, als deine Eltern bedeutest du uns viel.« Die Brünette nickte und sah als nächstes ihre Mutter erwartungsvoll an. »Dein Vater hat vollkommen Recht. Du bist ein großes Mädchen und trotz aller Sorge wollen wir dich unterstützen. Also mach deine Familie stolz und bringe den Stirnprotektor nach Hause, einverstanden?« Mit strahlenden Augen lächelte sie ihre Mutter an. Mehr als diese Bestätigung hatte sie nicht gebraucht. Nun fühlte sie sich aufgebaut und bekräftigt in ihrer Entscheidung; alle Zweifel waren aus dem Weg geräumt. »Ich sollte jetzt gehen. Die Prüfung wartet immerhin nicht auf mich«, informierte Ren ihre Eltern und hievte sich vom Boden hoch, um diese ein letztes Mal zu umarmen, bevor es los ging. Kräftig drückte sie zunächst ihren Vater und dann ihre Mutter. »Du wirst stolz auf mich sein, Ka-san«, flüsterte sie und stolzierte mit hoch erhobenem Haupt zur Tür.
Noch bevor sie in die dunkelblauen Schuhe schlüpfen konnte, ertönte ein Schrei hinter ihr und jemand warf sich ihr um den Hals. »Nee-san! Du machst das schon!« Ren drehte sich im Kreis und kniete sich schließlich hin, um ihre kleine Schwester zu Boden zu befördern. Mit einem liebevollen Klaps auf den Kopf wand sie sich etwas ab und schob die Tür auf. »Ich bin kein Kind mehr, Nee-chan. Du wirst sehen, heute Mittag komme ich zurück und bin eine richtige Kunoichi.« Mit einem überzeugten Lächeln, wohl dem überzeugten ihres ganzen Lebens, spazierte Ren hinaus und machte sich auf den Weg zur Akademie. Obwohl es noch recht früh war, wärmte die Sonne die Luft auf, sodass es gemäßigte 20 Grad sein mussten. Sie hoffte bloß, dass die Temperatur bis zur praktischen Prüfung nicht noch anstieg. Sonst würde es die Sache um einiges erschweren, da war sie sich sicher.




Mögen die Spiele beginnen: Theorie


Im Klassenzimmer war die Luft bereits recht stickig und ein Stimmengewirr schlug dem Mädchen entgegen als sie die Tür auf schob und hinein trat. Zu erst ließ sie ihren Blick durch die Sitzreihen gleiten; überall quatschende Schüler, die von ihrer Angst und Nervosität oder aber ihrem Tatendrang und ihrem Ehrgeiz erzählten. Sie hörte nur mit einem Ohr zu, lieber konzentrierte sich die Brünette auf sich selbst, versuchte sich zu beruhigen und sich auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Es sollte eigentlich kein Problem werden, da sie mit der Theorie keine Probleme hatte, dennoch packte sie die Angst als sie sich in die vorletzte Reihe setzte und stumm mit den Schnallen ihres Shirts spielte. Einige neugierige Blicke streiften das sonst so adrette und brave Mädchen, welches normalerweise einen Rock und ein rosafarbenes Oberteil trug. In solch dunklen und kampftauglichen Kleidern kannte man sie so gar nicht, daher drehte sich ihr Sitznachbar verwundert um und musterte sie.
»Das Prinzesschen in Kampfkleidung?«, fragte dieser nur mit erhobenen Augenbrauen und ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. »Tut mir leid, aber das sieht man doch recht selten.« Ren wusste, dass er Toshiro hieß, vierzehn Jahre alt war und eine große Klasse hatte, weiteres war ihr aber nicht über ihn bekannt. Unwillkürlich lief ihr Gesicht leicht rot an und sie klammerte sich an ihre Hose fest. Sie war weder schlagfertig, noch extrovertiert, solche Gespräche konnte die Brünette nicht leiden. »Ähm, nun .. ja. Wegen, also wegen der Prüfung«, stammelte sie atemlos und wand den Blick von ihm ab. Insgeheim fand sie Toshiro schon ganz attraktiv, doch heute musste sie sich auf andere Dinge konzentrieren. »Wieso denn immer so schüchtern? Du hast mit deinem Aussehen doch gar keinen Grund dazu, so ...«
Glücklicherweise betrat Sensei Ayaka den Raum, bevor der Dunkelhaarige fortfahren konnte. Die junge Schülerin rutschte ein Stück von ihm weg und widmete ihre volle Aufmerksamkeit der Prüferin. Ihr erschien diese immer recht sympathisch, wenn auch etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. »Ohio, meine Prüflinge. Ich bin Sensei Ayaka, aber das dürfte den meisten hier bereits bekannt sein. Heute ist also euer großer Tag, also stellt euch möglichst geschickt an.« Die Dunkelhaarige machte eine kleine Pause und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. »Ich werde euch nun in alphabetischer Reihenfolge eurer Familiennamen in den Prüfungsraum bestellen, in dem ihr von Sensei Kenji abgefragt werdet. Versucht gar nicht erst zu schummeln, sonst fliegt ihr augenblicklich raus und bleibt für immer an der Akademie, verstanden?« Sie beendete ihre Ansage mit einem diabolischen Lächeln, welches Ren das Blut in den Adern gefrieren ließ. Da sie nicht vor hatte zu betrügen, musste sie sich diesbezüglich auch keine Sorgen machen, soviel stand fest. »Du hast Glück mit Yamamoto, nicht wahr?«, kam es wieder von Toshiro, der ein Stück näher gerückt war. »Ich muss gleich schon rein, immerhin heiße ich Benji Toshiro.« Ren schenkte ihm nur ein gnädiges Lächeln und richtete ihren Blick wieder nach vorne. »Ruhe auf den billigen Plätzen, sonst können die Ersten schon ihre Sachen packen und gleich gehen, wenn sie es nicht einmal schaffen ruhig zu bleiben! Und jetzt bitte Akahashi Maya«, lautete die Durchsage der Prüferin. Ein zierliches Mädchen erhob sich widerwillig von ihrem Platz und schritt mit holprigem Gang in den Raum, den alle Anwesenden noch betreten mussten.
Nach knapp zwanzig Minuten wurde Toshiro hinein gerufen. Er lächelte der 12-jährigen aufmunternd zu und verließ guten Willens das Klassenzimmer. So ging es gefühlte zwei Stunden, bis endlich der Name „Yamamoto Ren“ Ayaka Senseis Lippen verließ. Aufgeregt wie selten stieg Ren die Treppenstufen hinunter, bis sie an der Prüferin vorbei kam, die sie gleichgültig musterte. »Viel Glück«, murmelte Ayaka und überließ die Brünette ihrem Schicksal. Es war sehr still im Prüfungszimmer, einzig und allein der Bleistift, welcher im Takt gegen das Klemmbrett schlug. Über die Brillenränder hinweg musterten sie die Augen von Sense Kenji, der hinter einem breiten Schreibtisch saß. Ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend bereitete Ren leichte Übelkeit und für einen Moment wurde ihr gar schwindelig. Doch bevor die Aufregung vollständig Besitz von ihr ergreifen konnte, riss sie sich zusammen und stellte sich so selbstbewusst wie möglich vor Sensei Kenji. Ohne ein Wort der Begrüßung zu verlieren, stellte er direkt die Frage, welche es nun so gut wie möglich zu beantworten galt. »Halte einen Vortrag über Waffen und Taijutsu, sowie ihre Vor- und Nachteile.« Sie fing an zu schwitzen, ihre Hände waren bereits feucht. Ausgerechnet Taijutsu musste abgefragt werden, der Bereich, indem sie sich überhaupt nicht gut auskannte. Und dann auch noch die Vor- und Nachteile. Ohne länger zu Zögern schluckte Ren und fing mit ihrem Vortrag an.


»Das Taijutsu, auch Körpertechnik oder Nahkampf genannt, macht Gebrauch von Händen und Füßen, beziehungsweise der Körperkraft, um den Gegner zu verletzen. Es werden keine Handzeichen geformt, allerdings ist eine gute Chakrakontrolle notwendig. Beim Taijutsu wird die Kraft und Geschwindigkeit eines Ninja beträchtlich gesteigert. Ein Vorteil ist, dass man sein Chakra nicht regulieren muss, sondern seine ganze Kraft für die Technik selbst nutzen kann. Allerdings kann man den Gegner nicht aus größerer Entfernung angreifen und hat es somit mit Gegnern schwerer, die auf den Kampf aus großer Distanz spezialisiert sind. Außerdem belastet diese Kampfkunst den eigenen Körper, vor allem die Gelenkte stark. Es gibt verschiedene Taijutsu-Techniken, die sich unter anderem dadurch unterscheiden, dass sie den Gegner entweder von innen, zum Beispiel Jūken, oder von außen, beispielsweise Gōken, Schaden zufügen.
Zu den wichtigsten und am meisten verwendeten Waffen gehören Kunai und Shuriken. Ein Kunai ist ein Wurfmesser mit einem Ring am Ende, um es besser festhalten zu können. Es dient einem Ninja auch als Werkzeug, zum Beispiel als Haftung beim Klettern, beim Anbringen von Schriftrollen oder zum Abblocken von Stichwaffen, die man anderenfalls nicht anders abfangen kann. Es gibt unterschiedliche Formen des Kunai, so wie das gezackten Kunai mit einer doppelten Klinge, um Zettel daran befestigen zu können. Shuriken sind sternenförmige Wurfgeschosse, die in einer Tasche aufbewahrt werden und zwar schneller als Kunai sind, die Gegner dafür aber weniger verletzen. Es gibt auch hier verschiedene Formen, wie das größere Riesenshuriken oder das Fūsha-Shuriken, welches vier Klingen besitzt, die man zusammen legen kann, um Platz zu sparen. Die Vorteile von Waffen sind, dass man seine Gegner auch aus großer Distanz angreifen und mit Jutsus kombinieren kann. Der Nachteile hingegen ist, dass man nur einen Versuch hat, und falls dieser schief geht, man möglicherweise keinen weiteren bekommt.«


Recht zufrieden mit ihrem Vortrag schnappte Ren nach Luft und schaute Sensei Kenji erwartungsvoll an. Dieser hatte während der ganzen Zeit Notizen auf seinem Klemmbrett gemacht und nur wenige Male zu ihr hochgeschaut. »Gut. Nun begebe dich zu Sensei Ayaka, um die praktische Prüfung zu absolvieren.« Er hatte sie tatsächlich gelobt, obgleich es sich auch nur um einen Täuschungsversuch oder dergleichen handeln konnte. Es fühlte sich an als wäre der angehenden Kunoichi ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Mit einem hastigen Nicken stürmte sie aus dem Raum. Im Klassenzimmer saß niemand mehr, sie war scheinbar die Letzte gewesen. Das Mädchen ging durch die Eingangstür der Akademie hinaus und traf auf Sensei Ayaka, die ihr von weitem zu winkte.




Mögen die Spiele beginnen, Klappe die Zweite: Praxis


Mit leicht zitternden Knien erreichte sie den Trainingsplatz, welcher ein Stück außerhalb des Grundstücks der Akademie lag und knapp 200x200 Meter groß war. Außerdem war dieser durch einen Maschendrahtzaun abgegrenzt. Ayaka Sensei hatte ihren Arm inzwischen wieder sinken lassen und musterte die Brünette mit einem freundlichen, aber überlegenen Ausdruck. »So, du hast also die Theorie bestanden.« Sie holte tief Luft und hakte nach, »Das hast du doch, oder?« Zögernd nickte Ren und erwiderte ein leises »Hai.« auf die Frage der Prüferin. Obwohl sie die theoretische Prüfung nun hinter sich gelassen hatte, musste sie immer noch eine praktische Aufgabe erledigen, von der sie nicht wusste, welche man gewählt hatte. Sie hoffte inständig, dass es nicht allzu schwer war und sie zumindest den Hauch einer Chance hatte. »Deine Aufgabe wird es sein, Sensei Kenji in einem Wettstreit zu schlagen. Du hast allerdings nur zehn Minuten Zeit, was die Hektik steigert und alles etwas spannender gestaltet«, sie lachte kurz voller Vorfreude auf und fuhr fort. »Das Besondere ist aber, dass der Prüfer nur die Ausrüstung benutzen darf, die der Prüfling wählt. Daher .. hast du nun freie Auswahl.«
Kurz nachdem Ayaka eine kleine Schriftrolle aus ihrer Tasche hervor geholt hatte, tauchte Sensei Kenji auf, der in einem langsamen Marsch an Ren vorbei ging, diese keines Blickes würdigte und sich schließlich neben die Lehrerin stellte. Mit prüfendem Blick betrachtete er die Schriftrolle, welche von Sensei Ayaka aufgerollt wurde. Eine beachtliche Anzahl aus Waffen landeten auf dem Boden, darunter Kunai und Shuriken. »Wähle weise und denk daran, dass dein Gegner die Waffen gegen dich verwenden kann«, sprach sie und trat einen Schritt bei Seite. Ren kaute einen Augenblick auf ihrer Unterlippe und ließ ihren Blick über die Auswahl schweifen. Mit Wurfmessern- und Sternen war sie sicher nicht schlecht dran, daher nahm sie sich jeweils fünf und verstaute diese in der Tasche, welche an ihrem rechten Bein hing. Außerdem nahm sie sich eine Kemuri Dama und eine Briefbombe, zum Schluss noch etwas Drahtseil. Zufrieden mit ihrer Auswahl trat sie einen Schritt zurück und wartete, bis Sensei Kenji sich exakt die selbe Ausrüstung genommen hatte. Er schien das Mädchen kurz aus den Augenwinkeln gemustert zu haben, jedoch ließ sie sich davon nicht irritieren.
»Wie Sensei Ayaka sicher schon mitgeteilt hatte, hast du zehn Minuten Zeit, um den Kampf für dich zu entscheiden und damit den praktischen Teil zu bestehen. Kannst du mich nicht besiegen, scheiterst du mit null Punkten. Noch Fragen?« Ren richtete ihren Blick zu Boden und auf einmal fiel ihr das Atmen schwer. Wie um alles in der Welt sollte sie einen Chuunin besiegen, der außerdem ihr Sensei gewesen und Leiter der Akademie war? Das war absolut unmöglich, sie konnte nur scheitern. Trotz allem schüttelte sie den Kopf und folgte Sensei Kenji durch das Tor in der Absperrung, welches darauf krachend zu fiel. Augenblicklich fühlte sie sich wie ein Tier in der Falle und wollte nur noch flüchten, doch was hatte sie sich heute morgen geschworen? Den Stirnprotektor zu bekommen, komme was wolle. Sie wollte nicht mehr das schwache Mädchen sein, das alle für wertlos und schutzlos hielten. Sie wollte endlich beweisen, dass man auch ohne Muskeln, sondern mit Köpfchen ein guter Ninja werden konnte.


Ein schriller Pfiff ertönte – somit konnten die Spiele also beginnen! Ren sah sich ruckartig um, ein kleines Wäldchen erstreckte sich zu ihrer linken, dieses konnte sie gut nehmen, um in Deckung zu gehen. Doch hatte sie sicher keine Zeit sich zu verstecken, immerhin ging alles von ihrer Zeit ab. Mit jeder Sekunde, die sie zum Nachdenken nutzte, verstrich eine Chance ihren Sensei anzugreifen und damit die Chance auf den Sieg. Schließlich hatte sich das Mädchen für eine Technik entschieden, die ihrer Meinung nach idiotensicher war. Geschickt angelte sie die Rauchbombe aus der Tasche und warf diese im Sprung ihrem Lehrer entgegen. Dieser hatte zwar nichts damit gerechnet, konnte allerdings blitzschnell reagieren und sich nach rechts werfen, um den Versuch zu starten dem Rauch zu entkommen. Zu Rens Glück konnte er nicht vollständig entkommen und verfing sich im dichten Rauch, welcher wie eine Gewitterwolke über dem Boden schwebte. Sie rannte auf das Waldstück zu und schwang sich auf einen benachbarten Baum, der ihr einen hervorragenden Überblick auf die Lage bot. Perfekt, jetzt muss ich erst einmal abwarten.

Obwohl die Angst zu versagen an ihr nagte, fühlte es sich so an, als hätte sie alles im Griff. Sensei Kenji hatte scheinbar noch mit der Rauchbombe zu kämpfen und diese Tatsache verschaffte ihr etwas Zeit. Kaum kniete sie sich auf einen dicken Ast, um das Drahtseil aus der Tasche zu holen und ihren Plan zu vervollständigen, hörte sie ein zischendes Geräusch hinter ihrem Rücken und drehte sich schnellstmöglich um. Nicht schnell genug, denn eine Faust traf sie in der Magengrube und schleuderte sie zu Boden. Hart kam Ren unten auf; alles drehte sich und für einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen. Der Schmerz bereitete ihr Übelkeit, doch zwang sie sich dazu sich wieder zu erheben und den Kampf fortzusetzen. Wie konnte das passieren? Sensei Kenji war doch im Rauch gefangen, oder etwa nicht …? Während sie sich den Bauch hielt, machte Ren einige große Schritte zurück und suchte die Gegend nach ihrem Prüfer ab, der wieder verschwunden zu sein schien, mit ihm leider auch die Rauchwolke. Diese hatte sich beinahe vollständig aufgelöst.


»Chiho no Doro!«, hörte sie ihren Sensei rufen. Verwundert machte Ren einen Sprung nach oben, bestieg eine hohe Eiche und betrachtete ihn von oben. Er hatte seine Hand auf den Boden gelegt, welcher nach und nach matschiger und feuchter wurde. Überrascht und mit offenem Mund errechnete sie sich daraus einen gewaltigen Nachteil, da sie den Wasserlauf nicht beherrschte und die Fortbewegung daher recht schwierig sein würde. Was aber, wenn ich den Wald nutze und ... Plötzlich raschelte das Geäst und Sensei Kenji kam den Baum hoch gesprungen. Wie kann das sein? Er war doch gerade noch unten. Ren kam der zündende Gedanke, dass es sich lediglich um einen Schattendoppelgänger handelte zu spät. In ihrer Panik griff sie verzweifelt nach der Tasche und griff nach einem Kunai. Da ihre Hand zitterte und sie panischer denn je wurde, rutschte sie vom Ast ab und sämtliche Wurfmesser- und Sterne rieselten auf den matschigen Boden. »Verflucht!«, stieß sie aus und versuchte sich zu fangen. An einem schmaleren Ast gelang ihr dieses mit Hilfe des Kunai in ihrer Hand.
Mit einer geübten Bewegung zielte Ren auf den Doppelgänger, der ebenfalls herunter gestürmt kam, und traf diesen mit voller Wucht am Bauch. Mit einem leisen Knall löste sich dieser in Rauch auf und dem Mädchen fiel es wie Schuppen von den Augen. »Nein ..«, flüsterte sie geschockt und sprang zu Boden. Bei all der Hektik hatte sie komplett vergessen, dass dieser feucht war und rutschte dummerweise aus. Wieso müssen mir diese dummen Anfängerfehler passieren? Verärgert rappelte sie sich auf. Es mussten nun bereits vier Minuten ihrer Zeit abgelaufen sein und alles was sie geschafft hatte, war ihre Waffen zu verlieren, auszurutschen und sich von einem Doppelgänger täuschen zu lassen. Was hatten sie denn im Unterricht gelernt? Ren versuchte sämtliches Wissen aus der Akademie wieder in ihr Gedächtnis zu rufen und tatsächlich – ihr kam ein perfekter Plan in den Sinn. Dazu brauchte sie nur noch die Briefbombe, das Drahtseil, ein wenig Feuer und etwas mehr Zeit. Ja, die musste unbedingt Zeit gewinnen. »Bunshin no Jutsu!« Zehn Kopien des Brünette erschienen vor ihr und bewegten sich auf Sensei Kenji zu, der sein Jutsu vollendet hatte und den Boden der Arena zu einer einzigen matschigen Pfütze gemacht hatte. Mit den Doppelgängern kann ich ihn zwar nicht besiegen, aber ihn zumindest etwas beschäftigen. Auch wenn diese Strategie nicht einer ihrer besten Einfälle war, musste sie nun auf diese vertrauen. Mit schnellen Schritten lief Ren in das Waldstück und befestigte an den Bäumen, die jeweils parallel zueinander standen etwas Drahtseil. Sie machte es möglichst geschickt, sodass die Fallen nicht auffielen und nur schwer zu erkennen waren. Schließlich befestigte sie eine Briefbombe, die ausgelöst wurde, sobald das Drahtseil berührt wurde. Doch diese Bombe war bloß ein Nebeneffekt, um Sensei Kenji zu überraschen und abzulenken. Der eigentliche Angriff würde sofort folgen, nämlich hatte sie vor, ein Stück Drahtseil um den von der Briefbombe abgelenkten Sensei Kenji zu wickelt und dieses mit Hilfe ihres Feuerelements zu entzünden. Zwar brachte sie nur eine schwache Flamme zu Stande, doch reichte es um einige Meter des Drahtseils zu entzünden.
Nachdem die Installation erfolgreich verlaufen war, beschwor Ren noch einen Doppelgänger herauf und schickte diesen in Richtung des Senseis. Jedoch diente dieser nicht zu Ablenkung, sondern um den Prüfer in den Wald zu locken, wo eine großartige Falle auf ihn wartete. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, doch das Adrenalin geflügelte sie beinahe. Bald schon kamen schmatzende Geräusche näher. Mit diesem Wasser Jutsu hat sich Sensei Kenji selbst ein Bein gestellt. Hinter einem Baumstamm sitzend, wartete sie auf den Knall, der einfach nicht zu kommen schien. Dann endlich, nach geraumer Zeit schien Sensei Kenji achtlos gewesen zu sein. Die Briefbombe explodierte und weißer Rauch füllte das Waldstück. Nun hatte sie endlich ihre Chance. Mit geschickten Bewegungen sprang Ren aus ihrem Versteck, orientierte sich im Rauch durch ihr Gehör und packte schließlich den Arm ihres Lehrers. Rasch wickelte sie das Drahtseil um dessen Körper und verschwand wieder im Hinterhalt. Sie formte die nötigen Fingerzeichen und ließ eine relativ kleine Flamme aus ihren Fingern empor steigen. Diese schlug direkt auf das Drahtseil über. Das Feuer wurde immer weiter, hinein in den sich auflösenden weißen Rauch geleitet. Sich ihrer Sache sicher kam Ren aus dem Versteck heraus, um sich zu vergewissern, dass sie ihren Sensei wirklich getroffen hatte. Folgender Anblick war eine schreckliche Enttäuschung. Nein, nein .. Kawarimi no Jutsu?
Statt Sensei Kenji brannte ein Baumstumpf ruhig knisternd vor sich hin. Ein erneuter Pfiff signalisierte das Ende der praktischen Prüfung. Mit rasselndem Atem und hängenden Schultern verließ sie den Wald und kam auf das Tor zu. Dort standen Sensei Ayaka und Sensei Kenji, dessen Kleidung zwar verrußt und dreckig war, der jedoch ansonsten völlig gesund und fir wirkte. Ich habe es nicht einmal geschafft ihm ein Haar zu krümmen ... Mit diesen trüben Gedanken machte sich die Akademistin auf die Auswertung bereit.




Das Zittern vor der Auswertung


Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie bei ihren Prüfern an kam. Diese musterten das Mädchen, tauschten Blicke aus und Kenji betrachtete kurz sein Klemmbrett, welches woher auch immer nun in seiner Hand lag. »Aber, aber. Du brauchst doch nicht zu weinen, Ren-chan«, munterte Sensei Ayaka diese auf und lächelte ihr aufmunternd zu. Die Trauer des Mädchens ließ sich jedoch nicht zügeln, selbst nicht durch die tröstenden Worte Ayakas. Sie hatte es nicht geschafft die Geninprüfung zu bestehen, es war alles vorbei. »Ich habe es nicht geschafft Sensei Kenji zu schlagen, sie werden mir null Punkte geben und ich scheitere bei der wichtigsten Prüfung in meinem Leben«, erwiderte sie schluchzend und wischte sich die Tränen aus dem dreckverschmierten Gesicht.
»Nun höre uns doch erst einmal zu, dann hast du immer noch die Chance dir die Seele aus dem Leib zu heulen«, sagte Ayaka und übergab das Wort mit einer Handbewegung an Kenji. »Richtig. Im ersten Teil, der theoretischen Prüfung hast du mich positiv überrascht. Dein Wissen über Waffen, Taijutsu und deren Vor- und Nachteile war im sehr guten Bereich, daher bekommst du dafür satte 38 Punkte. Ich hatte es von dir aber auch nicht anders erwartet, Ren-chan. Nun kommen wir zum schwierigeren Teil, der Praxis. Ich hatte zugegebenermaßen Probleme damit dies zu bewerten, da du dich anfangs zurückhaltend und etwas trottelig angestellt hast. Bereits in der ersten Minute die Rauchbombe einzusetzen mag vielleicht auf den ersten Blick ganz sinvoll erscheinen, jedoch hast du nicht damit gerechnet, dass ich womöglich einen Doppelgänger beschwören würde. Zudem hast du vor lauter Panik beinahe alle deine Waffen verloren. Ich brauchte in dem Kampf praktisch keine Waffen, was mich etwas enttäuscht hat. Allerdings hast du es am Ende geschafft mein eigenes Jutsu irgendwie gegen mich zu nutzen und durch die Konstruktion mit den Drahtseilen, der Briefbombe und deinem Feuerelement hast du mich doch beeindruckt. Das hätte ich dir so niemals zu getraut. Somit gebe ich dir für den praktischen Teil 48 Punkte, was einen Gesamtpunktestand von 86 Punkten ergibt. Herzlichen Glückwunsch, Yamamoto Ren!«
Mit ungläubigem Blick starrte Ren ihre Prüfer an. Sie konnte es nicht fassen, dass sie doch bestanden hatte. »Aber, aber sie sagten doch, wenn ich sie nicht besiege, bekomme ich null Punkte.« Kenji schmunzelte und holte aus einer Tasche den Stirnprotektor von Shirogakure heraus. »Das habe ich nur gesagt, um deinen Ehrgeiz zu wecken. Nimm schon, du hast ihn dir verdient.« Überglücklich schnappte sich Ren den Protektor und band sich diesen um den Hals. »Er steht dir wirklich sehr gut!«, jubelte Ayaka und grinste. Mehr als zufrieden nickte Ren. »Domo Arrigato Sensei Ayaka und Sensei Kenji! Ich verspreche, dass ich den Stirnprotektor mit Stolz tragen werde.« Mit diesen Worten wurde der Genin entlassen, um endlich ein Leben als Ninja anzufangen und dem Dorf zu dienen.
»So selbstbewusst habe ich die Kleine noch nie erlebt«, kicherte Ayaka und verließ mit Kenji ebenfalls den Trainingsplatz.
 

Inuzuka Lya

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Geninprüfung Inuzuka Lya
Prüfer:
- „Kenji“
- „Mufu Katsumi“




THEORIE


„Blah, blah, blubb. Sie sind zur Geninprüfung zugelassen, blubb. Bitte beachten sie, blah, ihre Prüfer sind…“. Lya gab einen leichten Würgereiz von sich, als sie sich den Brief zum zweiten Mal durchlas. „Blah, bitte finden sie sich um…“ – alles klar, sie war pünktlich. Früh am Morgen trabte Lya mit Pain an ihrer Seite zum Haupteingang der Akademie und war frohen Mutes, die Prüfungen zu bestehen. Zwar hatte sie keine Ahnung, was auf sie zukommen würde, doch sie hatte die letzten Tage Theorie gebüffelt wie eine Idiotin, was ihr die Sicherheit gab, dass sie gut vorbereitet war. Die Praxis bereitete ihr nicht so viel Sorgen, immerhin wusste sie noch nicht, dass sie diese ohne ihren tierischen Begleiter bestreiten musste. So ging sie den Blick voller Coolness und den Schritt voller Stolz zu ihrem Prüfungsraum. Der Zettel wurde zusammengeknüllt und versehentlich fallen gelassen – für so was gab es schließlich Personal. Lya strich sich noch einmal über den kurzen, karierten Rock, zupfte das schwarze Top zurecht und klopfte dann an den Raum „7A“. Pain hatte sich neben ihr niedergelassen, er war ganz die Ruhe selbst, immerhin war es nicht seine Prüfung. Sein schwarzgraues Fell war frisch gebürstet und seine roten Augen strahlten munter durch die Gegend. Es war menschenleer in der Akademie, denn für alle Nicht-Anwärter gab es heute ganz normalen Unterricht. Plötzlich öffnete sich die Tür und Lyas Blick hörte abrupt auf über den leeren Schulflur zu geistern. Vor ihr stand Kenji – und sie musste Schlucken. Er war nicht die Art von Lehrer, die sie gerne mochten, aber immerhin hatte sie das Glück nur etwa ein Dutzend Mal von ihm bestraft worden zu sein. Welch ein Glück. Mit immer eifriger pochendem Herzschlag schlüpfte Lya mit Pain an ihrer Seite durch den Türschlitz und fand sich in einem hellen Klassenraum wieder. Am Pult stand ein zweiter Stuhl, auf dem sie augenblicklich Platz nahm.

„Ich möchte, dass du einen Kurzvortrag über Bluterbe hältst. Du hast dreißig Minuten Zeit um dich vorzubereiten. Danach möchte ich eine präzise Erläuterung einer beliebigen D-Rang Technik sehen, die du bitte fehlerfrei ausführst“.

Kenji nahm Platz, noch bevor er sie begrüßt oder sie die Zeit hatte etwas zu erwidern. Lya presste die Lippen aufeinander. Schule war nie ihr Ding gewesen und sie hatte vielleicht ein oder zwei Stunden über Bluterbe mitbekommen. Doch sie versuchte all ihr Wissen zusammenzukratzen, dass sie in den vergangenen Tagen aus Büchern gelernt hatte, die in solch schwieriger Sprache geschrieben waren, dass sie tatsächlich Reue empfunden hatte, weil sie so selten zur Schule gegangen war. „Du schaffst das“, sagte Pains Blick, der ihre Nervosität selbstverständlich fühlte.

Lya kritzelte eine halbe Stunde lang Stichpunkte auf Karteikarten. Sie hatte keine Möglichkeit zu schummeln, denn Kenjis Blick wachte die ganze Zeit über ihr. Das verringerte den Druck nicht gerade, aber nach dreißig Minuten hatte sie etwas Passables zusammengeschrieben. Als Kenji ihr mitteilte, dass die Zeit um war, stand sie selbstsicher auf, ging ein paar Schritte zurück und bereitete sich darauf vor, ihrem Prüfer etwas über Bluterbe zu berichten. Mit fester Stimme begann sie zu sprechen.

„Ich werde zum Anlass der heutigen Geninprüfung etwas über Kekkei Genkais, also über Bluterbe, wie das der Hyuugas berichten. Kekkei Genkais werden mit den Genen vererbt, deswegen auch Bluterbe. Bei einigen dieser Bluterben gibt es jedoch Fälle, in denen das Bluterbe nicht an alle Nachkommen weitervererbt wurde. Grundsätzlich werden hier spezielle Fähigkeiten weitervererbt. Bei den Hyuuga ist es das Byakugan, das weitervererbt wird, eine spezielle Augentechnik, bei der sich zunächst optisch das Auge verändert, sodass es weiß wird und die Adern an den Seiten hervortreten. Den Hyuuga ist es so möglich Chakraflüsse zu erkennen. So können sie beispielsweise… die Chakrapunkte eines Menschen sehen und diese durch gezielt punktierte Schläge ihrer Hände blockieren, bis ihr Gegner nicht mehr fähig ist Chakra zu sammeln. Ihre Schläge enthalten immer eine gewissen Menge Chakra, um besagte Punkte zu blockieren…“.

Während Lyas Vortrag hielt sie mit beiden Händen ihre Kärtchen fest umklammert, damit sie damit nicht sinnlos in der Gegend herum gestikulierte, auch wenn sie damit ein wenig verkrampft wirkte, sprach sie trotzdem locker und ruhig. Dann nickte sie fest entschlossen und sagte: „So viel zu den Kekkei Genkais“. Sie lächelte Kenji selbstbewusst an, doch dieser machte nur „Hm“. Immerhin war es sein Job sich nichts anmerken zu lassen. Die junge Inuzuka ging zum Pult und legte ihre Karten darauf ab, nur um gleich darauf zurück zu treten und sich auf den zweiten Teil der Prüfung vorzubereiten. „Ich kann euch leider nur D-Rang Clantechniken zeigen, mit denen ihr vermutlich nicht so viel anfangen könnt“, entschuldigte sie sich im Vorhinein, dann räusperte sie sich kurz und sprach dann weiter. „Das Jutsu was ich zeigen werde basiert auf dem Verwandlungjutsu, also dem Henge no Jutsu. Damit verwandel ich mich in eine perfekte Kopie Pains“, sie deutete auf das grauschwarze Wollknäuel neben ihr,

„Das Jutsu wird noch wirkungsvoller, wenn man es mit dem Shikyaku no Jutsu zusammen benutzt, denn dann ist man zeitgleich noch etwas stärker. Wenn ich angegriffen werde, löst sich die Verwandlung auf. Ist ganz gut, um den Feind zu verwirren…“.

Lya formte hastig einige Fingerzeichen, sah auf Pain hinab und sprach den Namen des Jutsus aus. Ihr Körper beugte sich und im nächsten Moment gab es Pain ein zweites Mal. Einen kurzen Moment überlegte Lya ihr Bein zu heben und an den Tisch zu pinkeln, aber das war dann wohl doch zuviel des Guten. Einige Sekunden ließ sie das Jutsu so, dann nickte Kenji und sie löste es auf.

Das nächste was kam, überraschte Lya. Sie wartete auf Kenjis Anweisungen, doch es kamen keine. Er notierte sich einige Dinge auf einem Zettel, den Lya nicht einsehen konnte. Nach einer gefühlten Unendlichkeit setzte er den Stift ab, legte ihn sorgfältig neben sich und sah sie dann an. „Dein Team wurde nach einer einfachen Mission auf dem Heimweg in einen Hinterhalt gelockt – du entkommst als einzige. Alle anderen werden geschnappt. Was tust du?“. Lya verengte die Augen zu engen Schlitzen und sah ihn skeptisch an. Was wollte er hören? Dennoch gab es selten eine Frage, auf die Lya so spontan geantwortet hatte.

„Ich würde die Mission zu Ende bringen, insofern ich sie alleine schaffe und mich dann um die nötige Hilfe kümmern, die ich zur sicheren Befreiung des restlichen Teams brauche. Wenn das Team in Lebensgefahr schwebt und es mir möglich ist sie zu retten und ich sie auch brauche, würde das natürlich vorgehen. Alles Kampfkraft, die gerettet werden muss“

Sie wirkte erstaunlich unterkühlt bei diesen Worten – nicht so wie ein naives kleines Mädchen. Kenji rümpfte die Nase und Lya versuchte gar nicht erst etwas hinein zu interpretieren. Es war besser so, für ihre eigenen Nerven. Sie atmete erleichtert aus, als Kenji verkündete, dass das alles an Theorie gewesen war. Jetzt konnte es ja nur noch besser werden. „Dein Begleiter bleibt bitte hier und du folgst mir nach draußen“, sagte er kühl und Lya wich augenblicklich jegliche Farbe aus dem ohnehin schon blassen Gesicht. Sie wusste, dass sie wenig entgegenzusetzen hatte und biss sich in einem Hauch von Verzweiflung auf die Unterlippe. Dann schluckte sie entschlossen. Sie wollte diese verdammte Prüfung bestehen und aus diesem Drecksloch raus. Koste es was es wolle. Auf die Knie gehend fasst sie Pains Gesicht mit beiden Händen und rieb ihre Nase an der seinen. Noch einmal grub sie ihr Gesicht in sein dichtes Fell, dann verabschiedete sie sich. Pain mit einem Jaulen, sie mit einer stummen Lippenbewegung. Dann eilte sie hastig Kenji hinterher, der wenig Rücksicht auf ihr herzzerreißendes Verabschiedungsszenario genommen hatte. Lya hingegen sah mehrfach zurück zu der geschlossenen Tür, hinter der Pain auf sie wartete. Ihm ging es sicherlich keinen Deut besser als ihr. Was Lya nicht mitbekam, war dass Pain gar nicht in dem Raum blieb, sondern als sie bereits draußen war, unter kräftigem Gezeter in einen Käfig gepackt wurde…





PRAXIS


Durch die langen Flure der Akademie ging es nach draußen, wo sie ihr zweiter Prüfer bereits erwartete und sie mit einem freudigen Pokerface anstrahlte… Haha. Mufu Katsumi stand in seinem roten Kimono da wie in Stein gemeißelt und seine Miene erstrahlte in eben jener Begeisterung, die Lya für ihn empfand. Es gab ihrer Meinung nach keinen Lehrer, der unsympathischer war als dieser. Ein Meister der alten Schule, der seine Schüler wohl am liebsten noch mit dem Rohstock verdreschen würde, ginge es nach ihm. „Folgende Aufgabe“, sagte Katsumi ernst und sein Blick durchbohrte sie dabei fast. Lya schluckte eingeschüchtert. Da hatte jemand bei der Lehrerauswahl aber gut aufgepasst keine Weicheier zu ihren Prüfern zu machen.

„Kenji wird sich mit mir innerhalb des Dorfes verstecken. Find einen von uns innerhalb von zwei Stunden, sonst kriegst du deinen Hund nicht wieder“
.

„WHAT THE FUUUUCK?“
, rief Lya wütend, als Kenji und Mufu zeitgleich in einer Staubwolke verstanden. Sie stand da mit offenem Mund und blickte entsetzte Mufu und Kenji hinterher, die jedoch bald außer Sichtweite waren. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, ehe ein pickliger junger Mann neben ihr erschien. Seine Augen waren nur halboffen und er sah aus wie von einem anderen Stern, wahrhaft. In seiner Hand hielt er einen Zettel, den er in einer derart monotonen Art vorlas, dass sie kaum folgen konnte.

„Einer der beiden hat dein Schmusekätzchen, du musst ihn innerhalb von zwei Stunden finden oder den Hund gibt’s nicht wieder. Du bekommst jetzt von mir einen Hinweis, also pass gut auf. >Ich kann gehen, hab aber keine Beine. Manchmal stehe ich, dann bin ich nur zweimal am Tag richtig<. Hauste rein“.


Mit diesen Worten machte der Jüngling kehrt und ging von dannen – und ließ ein ratloses Inuzuka-Mädchen zurück. Diese stand einfach nur da und wusste nicht weiter. Die Ratlosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie hatte wirklich ein wenig Angst um Pain. Zwar wusste sie, dass ihr Vater niemals zulassen würde, dass man ihr Pain wegnahm, doch wusste sie, wer sterben würde, wenn er ohne Stirnband nachhause kommen würde. Den großen Kloß in ihrem Hals hinunter schluckend setzte sie sich einfach in Bewegung. Sie hatte kein Ziel und ohne Pains Nase war es unmöglich einen der beiden Lehrer auszumachen. Auch Pain konnte sie nicht riechen, egal wie oft sie schnupperte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als das Rätsel zu lösen. Das einzige Problem war – sie hatte keine Ahnung. Mindestens eine halbe Stunde streunerte sie durch Gassen und Straßen, ohne irgendeinen Plan. Dann kam ihr die Idee, die Menschen zu fragen. Also rannte sie zu einem nach dem anderen und trug ihnen das Rätsel vor, aber keiner konnte ihr helfen. Allmählich packte sie die Verzweiflung. Das konnte doch nicht so schwer sein… „Es kann gehen, keine Beine… es steht und ist dann nur zweimal richtig… HÄ?“. Lya war wirklich frustriert, so schwere Rätsel waren wirklich nicht ihr Ding. „Hey du, hast du ne Ahnung was das sein könnte?“, fragte sie einen alten Mann, der offenbar nahezu blind war und sich furchtbar erschreckte. Aber alte Leuten waren ja bekanntlich die Weisesten. Der Alte gab etwas von sich, das wie buhähähäh klang. Dabei sah Lya, dass er offenbar keine Zunge mehr hatte. Angewidert wollte sie sich abwenden, als der Alte auf die große Uhr zeigte, die mitten in der Stadt an einem großen Turm befestigt war. Vor Idiotismus schlug sich Lya mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Danke, Alter. Wie konnte ich nur so blöd sein eh?“. Buhähähähähä.

Lya war nun schon seit mehr als einer Stunde unterwegs – allmählich wurde die Zeit etwas knapp, aber sie war sich sicher damit hin zu kommen. Den großen Turm zu besteigen war kein Problem. Es war ein Alarmturm, dessen Glocken geläutet wurden, wenn das Dorf angegriffen wurde. Lya raste die Treppen des Turms hinauf und als sie oben ankam, sah sie bereits Kenji, der lässig an einen Pfahl gelehnt war. Lya schnupperte. Kein Pain. Sie schluckte und sah ihn verwirrt an. „Hat aber lang gedauert“, sagte Kenji abfällig und Lya sagte lieber gar nichts. Ihre Unterlippe blutete, weil sie die ganze Zeit darauf herumgekaut hatte vor Nervosität. Und jetzt wo sie noch knapp vierzig Minuten hatte, war sie offenbar nicht mal am Ende der Aufgabe angekommen. Kenji schien den Ansatz eines Lächelns zu zeigen, doch Lya war ganz und gar nicht zum Lächeln zumute. „Er steht auf Knochen, doch nicht auf seinen eigenen“. Sagte Kenji und ging dann wortlos die Treppe hinab – vermutlich um sich einen schönen Nachtmittag zu machen. Lya ließ sich erschöpft auf den Boden fallen und beschloss diesmal erst nachzudenken, ehe sie irgendwohin ging. Mit „Er“ war entweder Mufu oder Pain gemeint, was aber irrelevant war, denn beide waren am gleichen Ort, insofern Lya den pickligen Jungen an der Akademie vorhin richtig verstanden hatte. Als sie noch eine halbe Stunde Zeit hatte war sie zu dem Entschluss gekommen, dass wohl beide übereinander gestapelt irgendwo rum lagen – aber das war eher unwahrscheinlich. Sie hasste Rätsel ab dem heutigen Tag – das war doch keine faire Prüfung! Irgendwie hatte sie das Gefühl man wollte sie lediglich ärgern. Der schmerzhafte Gedanke, dass Pain auf irgendwelchen Knochen herumlag tat wirklich weh und stach ihr ins Herz. „Knochen – Tote… woah Lya, du setzt echt alles aufs Spiel“, dachte sie sich und stand hastig auf. Der Weg zum Friedhof lag von hier aus etwa zwanzig Minuten weit weg. Da es keine Straßenbahnen gab musste sie wohl rennen. Und sie lief. Und wie sie lief. Ihre Füße taten weh und ihre Lunge brannte. Ihr Atem rasselte, während sie zum Friedhof hastete. Sie vermied es auf die Uhr zu sehen, um sich nicht noch nervöser zu machen. Buhähähähähähä. Lya rannte an dem Mann ohne Zunge vorbei und dankte ihm gedanklich ein weiteres Mal. Hoffentlich fand niemand heraus, dass sie nicht selbst auf die Lösung des ersten Rätsels gekommen war.
Sie schlug den Pfad zum Friedhof ein und konnte von hier an ihrem Geruchssinn folgen, der sie zielgenau zu Pain führte. Auf der Friedhofsmauer saß Mufu, um den Lya sich jedoch, wie sonst auch, einen Dreck scherte. Sie nestelte an dem Holzkäfig herum, an dem Pain bereits eifrig gekaut hatte, und ließ das Pelzknäuel dann in ihre offenen Arme laufen. Über und über mit Friedhofserde beschmutzt sah sie Mufu an. Ihre Augen leuchteten, doch das Leuchten erstarb jäh, als Mufu sie vor Tatsachen stellte. „Du hast zwei Stunden und zweiunddreißig Minuten gebraucht“. Lya öffnete den Mund um etwas zu entgegnen, doch sie hatte keine Chance. „Die Turmuhr geht falsch. Tut mir Leid.“. Lya hätte schwören können seine Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus, doch vielleicht interpretierte sie das auch nur. Sie sah schwer enttäuscht aus und fühlte sich noch viel mieser.




PRÜFUNGSERGEBNISS


Voller Friedhofserde am Körper und voller Gewissensbisse, dass sie nicht schneller gehandelt hatte, traf sie an der Akademie ein, um ihre Prüfungsergebnisse zu hören. Statt Mufu sprach Kenji, was Lya ganz Recht war, denn er hatte eindeutig die sympathischere Art. Zwar machte ihn das noch lange nicht zu einem netten Menschen, aber es war ein Anfang. Er hielt ein Klemmbrett in der Hand und las ihre Ergebnisse vor.

„In der Theorie hast du dich erstaunlich gut geschlagen, trotz deiner vielen Fehlstunden. Ich hab dir hier von vierzig möglichen Punkten 35 gegeben. Die Praxis lief für dich nicht so gut, obwohl die Rätsel wirklich leicht waren und du sehr viel Zeit hattest“


Lya sah demütig zu Boden – so ganz und gar nicht ihre Art. Sie sah die Prüfung bereits als nicht bestanden an und wollte sich beinahe umdrehen und gehen, als Kenji fortfuhr.

„Weil du aber Hilfe erbittet hast und nicht im Alleingang vorgegangen bist, als du nicht weiter wusstest, haben wir beschlossen dir einige Punkte mehr zu geben. Somit hast du in der Praxis 48 von sechzig Punkten bekommen, womit du zusammengerechnet 83 Punkte bekommst und somit zwar sehr knapp, aber immerhin bestehst. Glückwunsch.“.

Lyas Kopf zuckte nach oben und sie grinste breit, als er ihr das Stirnband überreichte. „Wusste ich doch die ganze Zeit“, sagte sie stolz und Pain schien mit den Augen zu rollen, als sie so überheblich wurde. Ohne sich zu verabschieden machte Lya auf dem Absatz kehrt und stolzierte beinahe davon. Nie mehr Akademie! Als sie um die Ecke verschwunden war, hörte man nur noch ihr mädchenhaftes Gekreische. Kenji lächelte ein mildes Lächeln und Mufu… nun er blieb eben Mufu.
 
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Michiyo Kumiko

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Kumo
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Geninprüfung

Prüfer:
- Ayaka
- Mufu Katsumi



DIE Einleitung

Anzunehmen, dass Kumiko-chan diese Nacht so gut wie schlaflos verbracht hatte, war eigentlich im Pflichtprogramm. Desto überraschender maß die Tatsache an, dass die junge Dame, die Nacht schlafend wie ein Stein hinter sich gebracht hatte. Zwar mag das angesichts der anstehenden Geninprüfung verwunderlich sein – nicht jedoch gegenüber den Aufgaben, die ihre Vermieterin bereits für sie bereitgestellt hatte, kaum dass Kumiko den gestrigen Vorabend von ihrem täglichen Training heimgekehrt war.

Schön, dass du auch endlich mal da bist, Kind! Es wartet ein Berg voller Arbeit auf dich, den du heute über den Tag eigentlich hättest erledigen sollen.“. Die Eisprinzessin erinnerte sich noch erschreckend gut an den gleichgültigen Gesichtsausdruck des Hausdrachen, als ihr Dieser einen Haufen dreckiger Bettwäsche ins Gesicht warf. Kumiko-chan war ihren Aufgaben spät am Abend wieder einmal schweigend nachgekommen … möglicherweise war dies das letzte Mal, den schließlich hatte sie sich bereits entschieden, aus dieser Kaschemme auszuziehen, sobald sie die Prüfung erfolgreich hinter sich gebracht hatte.

Viel stand nicht in ihrem kümmerlichen Zimmerchen, eigentlich nur ein alter Kleiderschrank und ein zu klein geratener, halb zerstörter Kinderspiegel. In einer Ecke lag noch ein ordentlich zusammengelegter Haufen Schriftrollen mit Verhaltensregeln und sonstigem Unterrichtsstoff, den sie in der Akademie benötigte – und in der anderen fand ihr Futon platz, wenn sie ihn denn einmal ordentlich zusammenfaltete. Gegenüber der alten Tür fand sich das einzige „Fenster“ dieses Raumes, das gerade mal eine Elle lang und eine Handbreit hoch war und das sie nur öffnen und schließen konnte, wenn sie sich einen Stuhl aus einem der Nachbarzimmer holte.
Die Scheibe dieses Fensterchens hatte ihre besten Jahre definitiv hinter sich, was ein diagonal durchgehender Riss darin unterstreichend offenlegte. Selbst die Lage dieses Zimmers hätte besser sein können, denn das einzige direkte Licht, das Kumiko in diesem nach Schimmel riechenden Zimmer einmal zuteilwurde, waren stets die letzten Strahlen, die jeder Tag zu spenden bereit war. Der Umstand dieser schlechten Lichtverhältnisse hatte für Kumiko aber auch einen Vorteil: Da sie sich selbst als Licht und Wärme empfindlich sah, war zumindest das alte Fenster eine Sache, die an diesem Zimmer besser nicht hätte sein können, obwohl sie einräumen musste, dass es relativ unangenehm war, in diesem Raum zu leben, in dem jeden Sommer die Luft förmlich stand, während es des Winters zog wie Hechtsuppe. Vielleicht waren die alten Tapeten, die die Wände ihres Zimmers zierten deshalb so fleckig, jedoch waren an einigen Wänden noch verblichen Überreste kindlicher Kritzeleien erkennbar, die mehr oder weniger sorgsam – und aller Wahrscheinlichkeit nach unter Tränen – mit einem Radiergummi wieder entfernt worden waren.

Zwar hatte das Mädchen nicht das geringste Problem, am Abend … eigentlich eher am Morgen einzuschlafen, allerdings fühlte sich Kumiko nicht bedeutend besser, als ihr Wecker sie penetranter weise um sechs Uhr morgens aus dem Bett fallen lies. Die Matte Müdigkeit in ihren Gliedern, die sowohl vom gestrigen Training, als auch von der darauf folgenden Arbeit herrührten, lies sich auch dann noch nicht abschütteln, als die kleine Eisprinzessin sich bereits aus ihrem Nachthemd geschält hatte und nach einer kurzen aber gründlichen Wäsche in ihre kampftaugliche Alltagskleidung geschlüpft war – die trüben Lichtverhältnisse in ihrem winzigen Zimmerlein taten ihr Übriges, Kumikos Müdigkeit auf einem unangemessen hohen Level zu halten.
Ein wenig ratlos stand sie schließlich vor ihrem relativ kleinen Zimmerspiegel, der offensichtlich für noch kleinere Kinder gemacht war, als sie es war – schließlich musste sie sich ein wenig bücken, um sich darin vollständig zu erkennen. Die kleinen, planlosen Kinderkritzeleien an dem morsch wirkenden Holzrand des Spiegels taten ihr Übriges, um diesen Eindruck zu erhärten. Wo diese Kritzeleien herkamen, fragte sich Kumiko eigentlich nicht, während sie sich das Haar zu einem seitlichen Pferdeschwanz arrangierte. Sie glaubte, dass ihr der leichte Versatz ihres Pferdeschwanzes ein geringfügig verwegeneres Auftreten verlieh, als es ihr mit einem züchtig wirkenden normalen Pferdeschwanz möglich gewesen wäre – Psychologie war eben alles. Dennoch lag ihre Konzentration eher auf dem Spiegelbild ihres Zimmers, das sie hoffentlich nicht mehr lange bewohnen würde.

Darin sah sie die zerknautschten Überreste ihres Futons, der schon so lange sie sich zurückerinnern konnte ein gigantomanisches Loch an einer Seiten-naht aufwies, in dem sie sich regelmäßig im Schlaf verhedderte, sowie die offenstehende Tür ihres nicht besonders großen Kleiderschranks. In der Tat war ihr Kleidersortiment eher winzig ausgefallen – verglichen mit den Kleiderbergen, die andere Mädchen in ihren Schränken haben mochten. Dieser schwere Schrank stand bereits in diesem Raum, als Kumiko-chan dieses modrige Minizimmerchen an ihrem ersten Arbeitstag bezogen hatte. Seine eichen-hölzernen Wände waren bereits von der Zeit angegriffen, aber noch stabil – auch, wenn die alten Bohlen, die die Fächer voneinander trennten, bei jedem Handgriff bedenklich knarzten. Selbst die Drehknöpfe der beiden Schranktüren wiesen deutliche Altersspuren auf. Einer der Beiden hatte vor Kurzem erst ersetzt werden müssen, da er sich bereits seit längerem Splitter für Splitter auflöste.

An diesem unpassend wirkenden neuen Drehknopf des Kleiderschranks hingen zwei schmale Stoffbänder herab. Kumiko würde beide auf je etwa 30 Zentimeter Länge schätzen. Zuerst nahm sie das Rote zur Hand, das an einer Seite bereits mehrfach umgenäht war, weil es begonnen hatte, einzelne Fäden zu ziehen. Früher, so erinnerte sich Kumiko-chan, war das Rot des Bändchens noch leuchtend hell gewesen. Mittlerweile sah man allerdings nicht mehr viel davon – inzwischen war es dunkel und fleckig geworden, nicht zuletzt, weil sie sich weigerte, es auch nur zum Waschen aus der Hand zu geben. Das junge Mädchen zögerte nicht lange, bevor sie es sich um den linken Oberschenkel band. Im Vergleich zu dem roten Bändchen sah das Azurblaue geradezu neu und strahlend hell aus. Beinahe ehrfürchtig nahm Kumiko-chan auch dieses Bändchen in die Hand erlaubte sich eine Sekunde, in Erinnerungen zu schwelgen.

'Bitte … sieh mir heute zu … Sei bitte stolz auf mich!'

Sie umschloss dies kleine Stück Stoff fest in der Hand, als wolle sie noch ein Quäntchen Entschlossenheit daraus hervor pressen, bevor sie es bedächtig über dem anderen, roten Bändchen befestigte.

Kumiko nahm sich einige Sekunden Zeit, die Bedeutung dieses Tages zu begreifen, bevor sie sich an das Ausrüstungsdesaster während des letzten Trainings erinnerte, sie hatte damals nur fünf Kunai bei sich gehabt. Dieses Mal würde sie ihre gesamte Ausrüstung mit sich führen, um mehr Spielraum bei der Ausarbeitung von Taktiken zu haben. Obwohl sich in ihrem kleinen Köpfchen die Frage breitmachte, wie sie die Zulassung zur Prüfung bekommen hatte, nachdem ihr Mufu-Sensei die vollständige Wiederholung der gesamten Akademiezeit nahegelegt hatte, versuchte sie, sich auf den Tag zu konzentrieren, der vor ihr lag, dieses Ereignis, das über ihre Zukunft entscheiden könnte, und vielleicht ein Tag werden würde, an den sie sich ihr gesamtes restliches Leben erinnern wollte.

„Keine Sorge, das schaffst du schon!“, raunte sie sich noch zu, während sie durch die Tür hinaus in den Gang trat, in dem die Gaststättenbesitzerin sie schon zu erwarten schien. Seltsam genug, dass diese nicht das Wort ergriff, sie drückte Kumiko-chan auch diesmal keine widerlichen Plastiksäcke oder Ähnliches in die Hand, wie sie es sonst oft tat, wenn das kleine Mädchen das Haus verließ. Kumiko setzte ihren Weg schweigend durch den dunkel gehaltenen Flur des Gasthauses fort, vorbei an den Gästezimmern und der Küche – nach Frühstück war ihr heute wirklich nicht – in Richtung des Eingangsbereichs, der noch den prunkvollsten Teil des Hauses ausmachte, mit seinem zerschlissenen, dunkelroten Teppich, der den Boden verzierte, den leicht vergilbten Wänden, die diesem Raum eine warme Atmosphäre spendeten, der hohen Decke, die den Eindruck räumlicher Weite vermittelten und den Topfpflanzen, die im Überfluss im Raum verteilt waren und unter anderem die offen stehende Eingangstür flankierten.

Ohne eine sichtbare Emotionsregung trat die Eisprinzessin ins Freie. Unmittelbar stieg dem Kind die Frische Tauluft des Morgens in die Nase, die Sonne wies noch eine morgendlich, rötliche Färbung auf – sie war vor Kurzem erst aufgegangen. Nach wenigen Sekunden jedoch kroch Kumiko-chan die Nostalgie in die Glieder, sie wandte sich um und fragte sich mit Blick auf die alte Rezeption, der es trotz aller Heimeligkeit, die dieser Raum ausstrahlte, irgendwie schaffte, dieses Zimmer zu beherrschen, wie viele Stunden sie schon dahinter verbracht hatte, seit sie hier in Shirogakure angekommen war.
Wenigstens war es Kumiko gelungen, dafür zu sorgen, dass niemand auf die bescheuerte Idee kam, sie zu besuchen – sie war sicher, dass ihr Ruf ernsthaften Schaden nähme, sollte sie irgendjemand, der sie kannte, in Dienstmädchenkleidern sehen.

Kumiko-chan schüttelte den Kopf, um diesen überaus verstörenden Gedankengang zu vertreiben, der sich unfreiwillig ihrer bemächtigt hatte, wie es ihr heute häufig passierte – geradezu untypisch. Das Mädchen atmete einmal tief durch, bevor sie ihren Weg in Richtung Akademie fortsetzte. Sie durchquerte den kleinen Kieshof der Gaststätte zielstrebig, vorbei an dem grundsätzlich offen stehenden Holztor, dessen rote Farbe allmählich abblätterte, auf die Straße, die zum Suzaku-Bezirk führt, die Straße, die sie zum ersten Mal in Lumpen und vor Dreck starrend zurückgelegt hatte, als sie hier ankam, und die zur Akademie führte, sie musste ausgesehen haben, wie ein Bettler.

Ihr Weg endete, als das große, schwarze Tor Shirogakures in Sichtweite gelangte. Gegen dieses Massiv wirkende Stadttor, wirkte das Akademiegebäude eher zerbrechlich, auch wenn es nicht nach ästhetischen, sondern nach funktionellen Maßstäben errichtet war. Kumiko schätzte, dass ihr noch etwa 15 Minuten blieben, ein klein wenig zu trainieren, oder sich zumindest aufzuwärmen, abzulenken, von dem, was bald kommen sollte – sicher standen die Sensei drinnen schon bereit.


1. DIE Theorie

Wenig später legte der Prüfling seine Hand auf den kühlen Türknauf zum Prüfungsraum, an der ein widerliches rosa Herzchen prangte … einer ihrer Prüfer war Ayaka-Sensei ... garantiert … nur sie brachte es fertig, Kumiko am Tag ihrer Prüfung mit solchen vor Niedlichkeit quietschenden Dingen zu quälen. Kumiko-chan hatte wohl keine Strafe zu erwarten, weil sie zu spät kam, schließlich hatte sie peinlichst genau darauf geachtet, die Türklinke möglichst auf die Minute betätigen zu können. Hier also würden die Prüfer sie testen, ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen, aber wer war der Zweite? War es Tenchiro-Sensei, oder war es Mufu-Sensei? Oder vielleicht gleich Kenji-Sensei?
'Das schaffe ich schon … hoffentlich …', versuchte sie sich selbst zu ermutigen, während ihr Blick auf dem langweilig gemusterten Flurboden des Akademiegebäudes haftete. Eigentlich hatte sie sich die Nervosität vorhin weg trainieren wollen, allerdings hatte sie wohl das Gegenteil bewirkt … sie war nervöser als noch vor wenigen Minuten.
Kumiko ging noch einige Sekunden lang in sich, um ihre innere Fassung zurückzuerlangen, bevor sie leise an die Tür klopfte, an deren Griff sie sich unwissentlich gekrallt hatte und trat ein, ohne auf Antwort zu warten, da sie ja sowieso erwartet wurde.
Mit gewohnt kühlem Gesichtsausdruck trat sie in das Stickige, hastig für die Prüfung umfunktionierte Klassenzimmer, in dem Ayaka-Sensei, sowie Mufu-Sensei sie bereits erwarteten.
Das Mädchen grüßte beide mit einer schweigenden Verbeugung, die – wie gewohnt – eine Nuance tiefer war, als es notwendig gewesen wäre, bevor sie beide eingehend musterte. Ayaka-Sensei konnte man ihre Ambitionen bereits in den geradezu leuchtenden Augen ansehen, Kumiko fühlte sich von so viel Wohlwollen auf einem Haufen geradewegs zerdrückt – selbst das rosa Schweinchen-Stofftier mit dem selbst aufgenähten „Good Luck!“ Schriftzug war dabei.
Kumiko-chan hätte am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht, aber hier ging es schließlich nicht um irgendwas, was sie jederzeit hätte wiederholen können. Sie ertrug die rosa leuchtende Seite des Lehrerpults, an der Ayaka-Sensei saß schweigend und wandte ihren Blick Mufu-Sensei zu – das genaue Gegenteil auf der anderen Seite des Lehrerpults. Kalt und distanziert wie immer gab sich Mufu-Sensei auch heute; und, ebenfalls wie immer, trug er sein rotes Standardgewand, von dem er vermutlich Dutzende in seinem Kleiderschrank haben musste – wenigstens war es eher zweckdienlich denn ausgefallen. Kumiko kam nicht umhin, ob des grotesken Schauspiels der hellen und der dunklen Seite des Lehrerpults, an zwei, sich gegenseitig verschlingende Drachen zu denken, obgleich beide keinerlei Anstalten machten, sich in näherer Zukunft anzugreifen.
'Noch ein Grund, diese Prüfung möglichst heute zu bestehen …'

Die beiden Sensei wechselten einen schnellen Blick, woraufhin Mufu-Sensei das Wort ergriff: „Kumiko-chan, du wirst einen kurzen, aber präzisen Vortrag über Bluterben halten“, gab er knapp und ohne Umschweife zum Besten.
Kumiko überlegte kurz, wie sie ihren Vortrag am besten beginnen sollte und begann ihren Vortrag mit gewohnt trockener Kälte, die sich in ihrer Stimme niederschlug:
“Bluterben stellen besondere Fähigkeiten dar, die genetisch weitergegeben werden und sich ebenfalls aus bestimmten Kombinationen zufälligen Erbgutes entwickeln können, daher der Name Bluterbe, oder auch Kekkei Genkai, wie es häufiger genannt wird.“
Kumiko schwieg für einige Sekunden, um ihre Einleitung wirken zu lassen: „Grundsätzlich lassen sich diese Kekkei Genkai in drei übergeordnete Kategorien einteilen. Sie werden bemerken, dass ich in drei Kategorien einteile, obwohl der Lehrstandard nur zwei vorsieht, dies werde ich Ihnen gerne erläutern: Die beiden Kategorien, die auch in den Lehrschriften stehen, sind Familien-, sowie Clan gebundene Fähigkeiten, zu denen zwei der Vier bekannten Dôjutsu gehören, als auch freie Chakra-Elementkombinationen aus zwei oder mehr Elementen, die tendenziell eher frei und nicht Clan-gebunden auftreten, wie das beispielsweise bei dem legendären Rin-Negan zwei Mal der Fall war, und auch bei dem Mokuton-Element zutage getreten ist, dessen erster dokumentierter Nutzer Hashirama Senju mit seinem als legendär bekannten Hijutsu, Jukai Kotan, gewesen ist.
Wieder gewährte sich Kumiko-chan eine kurze Gedankenpause. Nicht zuletzt, um die Reaktionen der Sensei abschätzen zu können, die ihr bis hierher schweigend zugehört hatten. Diese taten ihr allerdings nicht den Gefallen, eine Reaktion zu zeigen, daher entschied Kumiko, zum finalen Teil ihrer Erklärung zu kommen.
„Ein Beispiel für Elementkombinationen, die als Basis für weitere Jutsu benutzt werden können, habe ichRanton, also das Sturmelement ausgewählt. Das Ranton, das auch Arashi genannt wird, bildet sich aus der Kombination von Raiton und Fuuton aus. Ranton zeichnet sich durch seine extreme Geschwindigkeit bei gleichzeitig noch großer Kontrollierbarkeit aus und sucht in puncto Effektivität so seinesgleichen“, sicherlich war der Kleinen anzumerken, mit welcher Begeisterung sie diesen Teil des Vortrags hielt, da Kumiko große Schwierigkeiten hatte, sich ihre Zuneigung zu Stürmen und Gewittern als Naturschauspiele nicht anmerken zu lassen: „Bekannte Jutsu dieses Mischelements sindŌgi: Rankiryū, Laser Circus und Raiunkûha.
Nun zu der Kategorie, die ich als Dritte angefügt habe, als ich mit diesem Vortrag begonnen habe. Diese nenne ich für mich selbst, die 'täuschenden' Bluterben. Diese Jutsu sind solche, die den Anschein erwecken, auf einem Kekkei Genkai zu basieren, oder ein solches zu bilden, wie es mit beispielsweise mit den Jutsu, die in Yukigakure genutzt werden und als dem Hyoton, dem Eiselement zugehörig zu sein, jedoch tatsächlich auf normalen Elementen oder gar auf elementlosem Chakra basieren, sowie dem Enton-Element, dessen genaue Natur nicht klar definiert ist. Ich hoffe, die Informationen, die ich in diesem Vortrag erwähnte, waren schlüssig und informativ.

Mit diesen Worten schloss das Mädchen den Vortrag ab, der länger geworden war, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Dennoch hatte sie es sich nicht nehmen lassen, sich bei dem Teil über Ranton ein wenig mitreißen zu lassen.
Die beiden Sensei sahen den kleinen Prüfling mit ausdrucksloser Miene an, jedoch glaubte Kumiko-chan in Ayaka-Senseis Augen ein stolzes Leuchten zu erkennen, bevor Mufu-Sensei abermals das Wort ergriff, um der Kleinen mit einem knappen Nicken ihre nächste Aufgabe zu erteilen:

„In Ordnung, jetzt wirst du uns eine Technik veranschaulichen und diese im Anschluss vorführen.“

Kumiko ging kurz in sich, um eine geeignete Technik auszuwählen, bevor sie ihr azurblaues Bändchen am Oberschenkel zurechtrückte und zu einer Erklärung ausholte. Mit ehrlicher Reue in der Stimme begann sie ihren Vortrag über das ausgewählte Jutsu, der hoffentlich kürzer sein würde, als der Vorhergehende: „Natürlich Sensei. Ich bin allerdings gezwungen, Ihnen mitzuteilen, dass ich nicht das Jutsu erklären werde, das ich gerne vorführen würde, da ich Suiton: Suiryūdan no Jutsu noch nicht beherrsche. Stattdessen würde ich gerne Nijû no Tsutsuku abhandeln und vorführen.“ Die Eisprinzessin war fest entschlossen, ihre gewohnte emotionale Kälte beizubehalten, in der Hoffnung, dass diese ihr das notwendige professionelle Auftreten, sowie die nötige Glaubwürdigkeit verlieh:
„Das Nijû no Tsutsuku, genannt: Doppeltes Picken ist eine der Tai-Jutsu Techniken, die den Garuda Stil Kumogakures ausmachen. Das Jutsu ist mit einer Abfolge von einem vorgetäuschten, sowie einem zielführenden Tritt in eine vitale Region des Körpers des Gegners, wie beispielsweise Hals, Solarplexus oder den Magen darauf ausgelegt, mit der notwendigen Geschwindigkeit eine Deckung zu durchbrechen, und den Gegner außer Gefecht zu setzen oder zu töten … ein recht qualvoller Tod, bei lebendigem Leibe einen Herzstillstand zu erleiden, oder zu ersticken, wenn die Anmerkung gestattet ist. Grundsätzlich ist die Intention des seitlich an-getäuschten Tritts …“ mit diesen Worten nahm Kumiko die Haltung ein, die sie während der Ausführung innehielte und ließ ihr rechtes, in die Luft tretendes Bein erhoben, während sie fortfuhr: „... diejenige, den Feind zu verleiten, eine Deckungsposition einzunehmen. Sollte dies nicht gelingen, steht es dem Anwender des doppelten Pickens noch frei, den eigentlich zum Antäuschen gedachten tritt noch durchzuziehen und so den gewollten Schaden anzurichten.
Anderenfalls sieht die korrekte Ausführung von Nijû no Tsutsuku vor, das Trittbein nahe an den Körper anzuziehen, um dem Feind einen frontalen Tritt an anfangs besagter Stellen des Körpers beizubringen.“ Kumiko-chan führte auch diese Bewegung langsam und anschaulich vor, indem sie aus ihrer einbeinigen Position heraus das rechte Knie heranzog, um es in steilem Winkel mit höherer Geschwindigkeit auf Schulterhöhe wieder auszuklappen. 'Diese Position könnte ich ewig halten, aber langsam wird meine Zunge taub … Ernsthaft, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Zeug auf einmal erzählt habe', bemerkte das Mädchen in Gedanken trocken, bevor sie mit ihrer Ausführung fortfuhr und dabei zurück in einen lockeren Stand ging: „Wie Ihnen sicher bewusst ist, sollte der zweite, frontale Tritt möglichst schnell erfolgen, solange der Opponent noch mit der Deckung des ersten Tritts beschäftigt ist, da sonst der Kraftaufwand, der nötig ist, dem Gegner Schaden zuzufügen unverhältnismäßig steigt. Zuguterletzt werde ich diese Technik in ihrer Gänze ausführen, damit Sie sich ein Bild meiner praktischen Eignung machen können.“

Das Kind vergewisserte sich zuerst, ob in ihrer Nähe irgendetwas herumstand, das bei der Vorführung des Jutsus zerstört werden könnte, schließlich wollte sie mit ihrem Abschluss nach Hause gehen, anstatt mit einer Einrichtungsrechnung.
Zufrieden stellte Kumiko fest, dass sich nichts besonders Empfindliches in ihrer Nähe befand, als diese die Ausgangsposition des Garuda einnahm. Unvermittelt schoss ihr rechtes Bein auf Kopfhöhe, einen seitlichen Bogen schlagend hervor und bremste abrupt ab, bevor es ihre geografische Körpermitte erreichte. Dort zog sie es schnell an sich und vollendete ihren Angriff auf einen imaginären Feind mit einem genauso kraftvollen wie schnellen Fußstoß auf Kinnhöhe.
'Hoffentlich war das alles an Theorie, viel mehr halten meine Stimmbänder nicht aus', dachte Kumiko bei sich, während sie sich zum Abschluss ihrer Demonstration den Handschweiß an der Kleidung abwischte, die ihr ebenfalls schon recht klamm vorkam.

Die beiden Prüfer verzogen auch bei der Erklärung und Aufführung eines Jutsus ihrer Wahl keine Miene, vielleicht hätte sie doch versuchen sollen, das Wasserdrachen Jutsu auf die Reihe zu bekommen. Vielleicht war es ja der Sinn dieser Prüfung gewesen, etwas auf die Beine zu stellen, dass der Prüfling eigentlich für unmöglich gehalten hatte. Kumiko wurde plötzlich sehr kalt, als ihr ein Schauer über den Rücken lief, sie könnte soeben ihren Abschluss vergeigt haben. Diese anhaltende Stille, die nur von einem leisen Summen irgendwo im Hintergrund gestört wurde, machte dieses Gefühl nicht im Mindesten angenehmer.

In dieser unangenehmen Stille hörte Kumiko zum ersten Mal, seit sie den Raum betreten hatte Ayaka-Senseis Stimme: „Schön! Gleich hast du die Theorie hinter dir, ich mag die Praxis nämlich eigentlich lieber, weißt du? Aber eine Sache gibt es da noch: Dein Team wurde nach einer einfachen Mission auf dem Rückweg in einen Hinterhalt gelockt, du entkommst als Einzige. Alle anderen werden gefangen genommen. Was würdest du tun?“, das glänzen in Ayaka-Senseis Augen hatte mittlerweile eher etwas Raubtierhaftes angenommen, der Grund dafür entzog sich Kumiko-chan. Allerdings vermutete sie, dass Ayaka-Senseis Vorfreude über den nahen Beginn der praktischen Prüfung größer war, als ihre eigene – das beunruhigte Kumiko ungemein: „In Anbetracht der Tatsache, dass ich als Einzige entkam, müssen die Feinde, mit denen mein Team es in diesem Fall zu tun hätte, uns – im Speziellen, mir allein – überlegen sein. Daher ist auszuschließen, dass eine hastig geplante Rettung meinerseits zielführend wäre. Zur Auswahl bleibt also nur, das nächstgelegene Dorf unseres Bündnisses aufzusuchen, und dort Bericht zu erstatten und auf die Möglichkeit zu hoffen, ein Rettungsteam zusammenstellen zu können.“
'Das war ja halb so wild … vielleicht kann ich mit der Praxis doch noch etwas raushauen.'

Die beiden Sensei wandten sich einander zu – aller Wahrscheinlichkeit nach besprachen sie gerade, wie sie der kleinen Kumiko wohl beibringen sollten, dass es sinnlos war, noch an der praktischen Prüfung teilzunehmen … zu gut erinnerte sie sich an das Bestrafungsdesaster, in dem Mufu-Sensei ihr vor allen anderen nahegelegt hatte, wieder im ersten Jahr zu beginnen. 'Argh! Das ist nicht der Zeitpunkt für solche Gedanken, die kannst du dir bis zum Straftraining aufsparen!' … in der Tat hat die kleine Anwärterin sich bereits einen mörderischen Trainingsplan zusammengestellt, den sie abarbeiten würde, sollte sie heute nicht bestehen. Weiter kam sie mit diesem recht unangenehmen Gedanken nicht, da die beiden Sensei ihre sehr leise Unterhaltung gerade beendeten: „So, Kumiko-chan“, erklang es glockenhell, beinahe sehnsüchtig vor Freude aus Ayaka-Senseis Richtung: „Damit hättest du die Theorie abgeschlossen, es ist Zeit für den praktischen Teil.“


2. DIE Praxis

Ein wenig angespannt, aber bei Weitem nicht mehr so nervös, wie vor der Theorie Prüfung, betrat Kumiko nach den beiden Sensei, in gehörigem Abstand den Trainingsplatz hinter dem Akademiegebäude. Beide blieben abrupt etwa in der Mitte des Trainingsgeländes stehen. Kumiko-chan hatte es nicht besonders eilig, zu den Beiden aufzuschließen, denn bevor die Prüfung begann, wollte sie sich unbedingt noch ein Bild von ihrer Umgebung machen. Eindringlich lies die Eisprinzessin ihren Blick durch ihre Umgebung schweifen. Von dem hellen, gemauerten Akademiegebäude, das in diesem fast idyllisch wirkenden Trainingsgelände irgendwie fehl am Platze wirkte. Umrahmt von einem hohen Holzlattenzaun, der vorbeigehende Passanten vor etwaigen, quer schlagenden Ninjawaffen schützen sollte, war dieses Gelände nicht viel mehr, als eine Grasfläche, die hier und dort schon deutliche Anzeichen von Abnutzung aufwies.
Ein paar Steine unterschiedlicher Größenordnung lagen auf dieser Wiese verteilt herum – das würde sich gut als Deckung eignen. Weiter hinten standen einige Geräte herum, die der körperlichen Ertüchtigung dienten. Mit Geräten waren in diesem Fall einfache Metallstangen gemeint, die in unterschiedlicher Höhe aufgestellt oder aufgehängt waren, sowie einige Holzblöcke und 'die Strafecke', die alle Schüler fürchteten, eigentlich nicht mehr als ein extra markierter Bereich hinter dem Akademiegebäude, in dem sich in den Pausen alle ungezogenen Schüler aufhalten mussten. An der vom Gebäude abgewandten Seite des Platzes gab es keinerlei Begrenzungen, dort lag nur ein kleiner Wald, der – 'Wald? Och nö!', unterbrach Kumiko ihren kleinen Panorama Ausflug, als sie sich vorstellte, was für Prüfungen man in so einem Gelände veranstalten könnte.

Trotz ihrer Versuche, einige Sekunden herauszuschinden, war Kumiko-chan jetzt auch bei den beiden Sensei angekommen, die ihrerseits gerade eine weitere Absprache beendet hatten: „Kumiko-chan!“ Begann Ayaka-Sensei mit sichtlicher Vorfreude. Dieser Mädchen-besessene Sensei würde sie höchst wahrscheinlich nur ihres Geschlechts wegen Gewinnen lassen, wenn sie alleine die Punkte vergeben würde. Daher war Kumiko zu gleichen Teilen froh, wie auch traurig darüber, dass das nicht der Fall war … Wie oft hatte sie die Jungen in ihrer Klasse in Ayaka-Senseis Unterricht bemitleidet: „... in der praktischen Prüfung ist es deine Aufgabe, einen von uns zu fangen. Das heißt, entweder Mufu-Sensei oder ich werden gleich davon rennen … Du hast zehn Minuten zeit, denjenigen von uns wieder einzufangen.“

„Ich nehme an, mein Tod würde mich disqualifizieren?“, raunte sie voller triefendem Sarkasmus eher zu sich selbst, aber so, dass die beiden Sensei es auf jeden Fall noch mitbekamen. Damit konnte sie Mufu-Sensei zumindest eine nach oben wandernde Augenbraue abringen … die vermutlich ausschweifendste emotionale Reaktion, die er je in seinem Leben gezeigt hatte.

Das war also ihre Aufgabe … sie musste schon wieder einen Jounin jagen … und diesmal ohne Team … 'Irgendwie komme ich mir mit der Aufgabe ein wenig hinters Licht geführt vor. Also mal sehen … Ayaka-Sensei wirkt wie ein Genjutsu Typ. Das heißt, wenn die mein Gegner ist, hilft eigentlich nur noch Kapitulation, weil ich mit Genjutsu absolut nicht umgehen kann. Es sei denn, ich kann sie schnell genug in einen Tai-Jutsu Kampf verwickeln, dann könnte ich eine Chance haben.' Ihr Blick wanderte zu Mufu-Sensei, während sie langsam vier Kunai hervorholte. 'Wenn es aber Mufu-Sensei ist, kann ich es zumindest aus der Genjutsu-Sicht stressfreier angehen lassen'.
Weiter kam das Mädchen nicht, als dieser sich plötzlich in Bewegung setzte. Er zog sich zuerst einmal zurück, vermutlich um Zeit zu gewinnen, sich einen Schlachtplan auszudenken, oder sie in eine Falle zu locken, sollte sie ihn einfach stumpf verfolgen, daher stürmte Kumiko diagonal hinter ihrem Sensei her, um diesem gegebenenfalls den Weg in den Wald abschneiden zu können, denn das war ideales Gelände zum Flüchten, soweit wollte sie ihn nicht kommen lassen. 'Ich darf ihn keine Jutsu anwenden lassen … wenn er Kirigakure no Jutsu benutzt, bin ich mit der Prüfung fertig!'
Mit diesem verstörenden Gedanken warf sie ihrem Sensei eines der Kunai hinterher, in der Hoffnung eine seiner Hände zumindest ein wenig zu beschäftigen und ihn so vom Formen von Fingerzeichen abhalten zu können.
Weit konnte Mufu-Sensei nicht mehr rennen, denn er näherte sich langsam dem Holzlattenzaun. Dann hatte er nur noch die Wahl, sich dem Kampf dort zu stellen, oder aber ihr über den Weg zu laufen, wenn er versucht den Wald zu erreichen. Das Kunai, das Kumiko ihrem Sensei hinterher warf, wurde ohne jegliche Mühe von diesem in der Luft gefangen und zurückgeworfen.
Mit einem leisen „Verdammt!“, wich Kumiko ihrerseits nun wenig geschickt aus, ohne ihre Richtung allzu sehr verändern zu müssen, da sie das abgewehrte Kunai durch ein Neues ersetzen musste.
Endlich erreichte Mufu-Sensei das Ende des Trainingsgeländes, mangels Alternativen warf Kumiko ihrem deutlich erfahreneren Sensei ein weiteres Kunai entgegen, um ihn von dummen Jutsu-Spielchen abzuhalten. So wirklich glaubte sie nicht daran, dass es ihn effektiv störte, wenn sie ihm ab und zu ein Kunai entgegen warf, doch als Mufu-Sensei das Kunai abwehrte, das das Mädchen nach ihm geworfen hatte, sodass es sich in hohem Bogen von ihm entfernte, kam Kumiko auf eine Idee, die vermutlich nicht den Effekt haben würde, den sie sich verspräche, wohl aber für einige Verwirrung sorgen könnte.
Kumiko-chan passte den Augenblick ab, in dem sie Mufu-Sensei noch ein drittes Kunai entgegen warf, diesmal aber versteckte sie ein weiteres im Schatten des Vorherigen, damit auch er sich mal ein wenig anstrengen musste. In der Tat schien das ihren Sensei im ersten Augenblick zu überraschen, da dieser schlagartig zur Seite auswich, nachdem er das Lockvogel-Kunai wie gehabt abgewehrt hatte.
In diesem Augenblick jedoch, warf Kumiko das letzte Kunai, das sie noch in ihrer Hand hielt so, dass es das erste Kunai traf, das gerade im Sinkflug war. Auf diese weise wurde das letzte Kunai etwa in Mufu-Senseis Laufrichtung gelenkt.
'Hm! Das trifft niemals', Kumikos Können war bei Weitem noch nicht ausgeprägt genug, eine solche Technik zu beherrschen, aber das musste Mufu-Sensei ja nicht wissen.

Das hastig geworfene Kunai, das Kumiko ihrem Sensei entgegen geworfen hatte, verfehlte den mürrischen alten Mann um mindestens einen Meter. Insgeheim hoffte Kumiko-chan, Mufu zumindest lange genug abgelenkt zu haben, um den Nahkampf eröffnen zu können, ohne dass ihr der Sensei so leicht durch die Lappen ginge, wie es vormals bei Tenchiro-Sensei gewesen war. Ob diese „Ablenkung“ bei Mufu-Sensei Erfolg gehabt hatte, oder er sie an sich herankommen lies vermochte Kumiko in dem Moment nicht zu sagen, als sie endlich zum direkten Angriff überging. Ihr Hauptaugenmerk lag darin, ihren Gegner zu erreichen, bevor dieser auf die Idee kam, sich mit einem seltsamen Mufu-Jutsu aus der Affäre zu ziehen.

>> „Noch neun Minuten~!“ <<
Trällerte es aus der Ferne, als Kumiko den Sensei erreichte, gerade als dieser seine Hände zu einem Jutsu zusammenführen wollte. „Hm!“, quittierte dieser die rasche Abfolge von Schlägen und Tritten, mit der Kumiko ihn zur Begrüßung von den Fingerzeichen abhielt, die er gerade zu formen im Begriff gewesen war. So alt Mufu-Sensei in den letzten Jahren auch geworden sein mochte, hielt er den Angriffen des kleinen Mädchens mühelos stand, das sich gerade in einen Wahren Adrenalinrausch steigerte. 'Mal sehen, ob der mir überhaupt in der Theorie zugehört hat', war der weiteste Gedanke, den sie in ihrem Zustand noch fertig brachte, als sie sich anschickte, ihrerseits in die Jutsu Trickkiste zu greifen.
>> Nijû no Tsutsuku <<
Nach einer einleitenden Schlagfolge zielte Kumiko mit einem schlecht getarnten Tritt auf die Achselhöhle ihres Gegners. Als dieser Anstalten machte, diesen Tritt abzublocken, zog sie ihr Knie schnell an den Körper heran, um Mufu durch seine Deckung hindurch einen geraden Tritt in den Magen zu versetzen, der ihn außer Gefecht setzen sollte.
Allem Anschein nach führte diese Technik zum Erfolg, denn Mufu-Sensei reagierte nicht schnell genug. Der Grund für dessen zuckenden Mundwinkel war aber wohl ein anderer, als die Schmerzen, die dieser Tritt verursachte, denn innerhalb kürzester Zeit zerfiel der Mufu-Sensei, dem Kumiko gerade einen Tritt verpasst hatte zu einem Haufen Dreck. 'Verdammt … verdammt. Verdammt! Wann hat er das …' schalt sie sich selbst, noch während sie sich dem Wald zu wandte, in dessen Dickicht gerade noch Mufu-Senseis Fuß verschwand. Wie von einer Tarantel gestochen rannte sie ihm hinterher, suchend nach Plänen, Möglichkeiten, Chancen, ihn noch einzuholen. 'Wenn ich es schaffe, ihn in Richtung des Wurfwaffen Trainingsplatzes zu locken, hätte ich genügende Objekte für eine Reihe Kawarimi no Jutsu' ging es ihr durch den Kopf.
Kumiko versuchte, über sich hinauszuwachsen, um mit Mufu-Sensei schritt halten zu können, während sie gleichzeitig ihre Richtung so änderte, dass der flüchtende alte Mann ihr hoffentlich den Gefallen tat, seine Fluchtrichtung entsprechend zu korrigieren.
Obwohl Kumikos Konzentration durch die frische, moosig riechende Waldluft beflügelt wurde, fiel ihr partout nichts Besseres ein, als die Übungsziele am Wurfwaffenübungsplatz zu nutzen, da sie das Material für eine größere Anzahl Kawarimi no Jutsu nicht unbedingt immer in ihrer nicht vorhandenen Gesäßtasche mitführte.

>> „Noch acht Minuten!“ <<
Drang es aus der Ferne an Kumiko-chans Ohr. Sie hätte nicht gedacht, dass zehn Minuten derart lang sein könnten. Glücklicherweise tat ihr Mufu-Sensei wenigstens den Gefallen und änderte seine Richtung entsprechend ihren dezenten Lenkversuchen. 'Dass der es ohne Krücke noch so weit schafft, ist ja auch schon fast so etwas wie ein Wunder.'

Der Prüfling sah sich noch einmal hektisch um, ob nicht noch ein Mufu-Klon existierte, der ohne ihr Wissen die Richtung geändert hatte. Das Mädchen verzichtete darauf, sich selbst zuzunicken, als sie keine Hilfs-Mufus in der näheren Umgebung ausmachen konnte und ging nach erreichter Idealentfernung zu Phase zwei des „Fang den Mufu“-Plans über. Sie formte die notwendigen Fingerzeichen und zielte auf eine der Übungspuppen ab, die in der Lichtung aufgestellt waren und die in Mufu-Senseis Laufrichtung lag: >> Kawarimi no Jutsu <<
Umgehend wandte sie sich erneut Mufu-Sensei zu, um ihn unter Druck zu setzen. Dieses Mal würde sie mit ihren Angriffen mehr auf Geschwindigkeit setzen, als sie es bei dem früheren Schlagabtausch getan hatte. Überraschenderweise war Mufu dieses Mal offensiver und deckte Kumiko seinerseits mit schnellen Schlagkombinationen ein, die sie ob ihrer kleineren Statur nur mit Schwierigkeiten abwehren konnte. Kumiko zog sich mit ein paar schnellen Sprüngen aus der Lichtung zurück – nicht ohne Mufu dabei jeden Augenblick lang zu beobachten, falls dieser flüchten wollte. 'Das mit der Krücke nehme ich zurück, aber ich sollte dringend etwas gegen meine Ausrüstungsverschwendung tun', grummelte sie in sich hinein, als sie in ihre Tasche griff, und ein weiteres Kunai sowie eine Rolle Draht hervorzauberte. Hastig band sie beides zusammen und zielte knapp an Mufu-Sensei vorbei auf eine der Übungspuppen, die hinter ihm standen.

>> Noch sieben Minuten~! <<
Erst drei Minuten waren vorbei, und dennoch war Kumiko aufs Äußerste angespannt, als ihr Lehrer ihr den Gefallen tat, ihrem Kunai auszuweichen, an dem der Draht hing. Die Eisprinzessin hatte nun die Wahl, ob sie weitere Drähte in Mufus Umgebung befestigen sollte, um sein Handlungsfeld einzuschränken oder aber ob sie dem Kunai folgen sollte, um ihn in dem einen Draht im Nahkampf unauffällig verheddern zu können.
Sie entschied sich für Letzteres, aber bevor sie loslegte, wickelte sie sich das andere Ende des Drahtes locker um das Handgelenk, und ging einen Bogen laufend an zwei Übungspuppen vorbei wieder zum Angriff über. Im Lauf befestigte sie an jeder dieser beiden Puppen, die sich am ehesten als Fluchtbasis eigneten – ihrer leicht abgeschiedenen Position wegen – je ein Explosionssiegel, da Mufu-Sensei solche Vorgehensweisen zu schätzen schien.
Auf diese Weise vorbereitet, griff sie Mufu-Sensei nun unverwandt an, Kumiko versuchte in der Unzahl an Schlägen und Tritten, die den Besitzer wechselten ein wenig um ihren Lehrer herumzutänzeln, damit sie ihn später in ihrem Draht einfangen konnte, allerdings wechselte dieser oft den Standort, was es erschwerte, ihn effektiv einwickeln zu können.

Fast zwei Minuten dauerte es, bis Kumiko-chan den Draht für ausreichend Wickelfest befand und sich mit ihrem Ende des Drahtes in der Hand, kräftig ziehend, einige Meter von ihrem Opponenten entfernte.
In der Tat sah es so aus, als könnte Mufu-Sensei dieses Mal nicht entkommen, denn sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, als sich die Drähte um ihn zuzogen … doch wie schon zuvor, sollte sich Kumiko in ihrem Sensei täuschen, er stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er ebenfalls das Kawarimi no Jutsu beherrschte, er tauschte den Körper mit der Puppe, die am weitesten von dem ehemaligen Kampfschauplatz entfernt gewesen war. Kumiko verlor keine wertvolle Zeit mit fluchen und warf sich ihrerseits hinter eine der Übungspuppen, während sie Fingerzeichen formte >> Jibaku Fuda: Kassei <<

Zwei Explosionen donnerten durch den ansonsten ruhigen Wald, schon wieder hatte Kumiko-chan dem Drang zu sprengen einfach nicht widerstehen können. Kumiko nahm wenig Rücksicht auf sich selbst, was in Anbetracht der Tatsache, dass das Schlimmste, was ihr bisher passiert war, der Erdregen war, der vor wenigen Augenblicken auf sie niedergeregnet ist, auch nicht notwendig schien. Sie hastete ohne Umschweife zu der Stelle, an der sie die Siegel befestigt hatte, um einen … Haufen frischer Erde zu finden …
'Der Typ hält mich zum Narren' Kumiko-chan war der Verzweiflung nah, war beinahe so weit, dass sie Tränchen unterdrücken musste, als sie sich wie automatisiert schalt, konzentriert zu bleiben, und nachzudenken, wo ihr Sensei stecken könnte.
Eine gefühlte Ewigkeit kreisten ihre Gedanken um den Hergang der Prüfung, ohne, dass sie darin auch nur den geringsten Anhaltspunkt über den Verbleib des Sensei fand.

>> Die letzte Minute! Streng dich an, Kumiko-chan! <<,
setzte sie die lieblich klingende Stimme Ayaka-Senseis weiter unter Druck, die sich wohl ganz in der Nähe aufhielt, als Kumiko sich gerade in Bewegung setzte – das 'Ganbatte' stand der Lehrerin geradewegs quer ins Gesicht geschrieben. Zum Startpunkt der praktischen Prüfung, um dort hoffentlich schnell genug einen brauchbaren Hinweis zu finden. Unbarmherzig trieb sie sich selbst an, der Zeitdruck war nun einfach zu groß, ihre Lungen brannten nun förmlich, dennoch hetzte Kumiko-chan weiter, in der Hoffnung doch noch etwas erreichen zu können.

In dem Moment in dem Kumiko durch das Dickicht brach, das die natürliche Grenze des Waldes markierte, wurde sie der beiden Sensei gewahr, die sich gelöst unterhielten … an genau der Stelle, an der die praktische Prüfung begonnen hatte. In dem Mädchen kochte plötzlich eine unbändige Wut heran, die den Titel „Eisprinzessin“ zur Lächerlichkeit verdammte. Sie stürmte auf die etwas größere Gestalt Mufu-Senseis zu und stieß ihm ungebremst ihr Knie in den Rücken, da er sie wohl trotz ihrer mangelnden Tarnung nicht früh genug entdecken konnte. Genau in diesem Moment verkündete Ayaka-Sensei:
„Deine Zeit ist um!“

Kumiko-chan wollte sich gerade von den Strapazen der letzten Minuten erholen, als Ayaka-Sensei fortfuhr:
„Und du hast es nicht geschafft Mufu-Sensei einzufangen.“ diesmal allerdings war Ayaka-Senseis Stimme hinter dem Mädchen. Sie drehte sich langsam um, immer noch auf Mufu-Senseis Rücken kniend und blickte diesen danach an … Und fand einen Haufen Erde. Vor ihr stand Ayaka Sensei, und hinter ihr stand ebenfalls eine Ayaka-Sensei … Die Verwirrung, die sich in Kumikos Augen widerspiegelte, löste sich nach wenigen Augenblicken von selbst, als sich die Ayaka-Sensei, die sich vormals mit dem Mufu-Klon unterhalten hatte in einer Rauchwolke in Mufu verwandelte.


3. DAS Ergebnis

Kumiko kämpfte noch mit ihren brennenden Lungen, ihrem wild pochenden Herzen, ihrem fast zur Gänze aufgebrauchten Chakra, aber am meisten mit ihrer unglaublichen Wut und Verzweiflung, die sich in diesen, letzten zehn Minuten in diesem kleinen Körper angesammelt hatten. 'Und jetzt sagen die mir auch noch, wie unglaublich lächerlich meine Leistungen waren, wie schön … eine Sache mehr, auf die ich heute gerne verzichten würde … So ähnlich, wie das Aufstehen heute früh!'

„Du, Kumiko-chan, warst sehr pünktlich.“ begann Ayaka-Sensei: „Deine Ausführungen über Bluterben waren detailreich, aber ein wenig zu lang, daran musst du noch arbeiten.“
Kumiko verzichtete auf einen entsprechend negativen Gedankengang, da dieses Statement an sich schon irgendwie negativ klang, so, wie es war. „Deine Erklärung zum Nijû no Tsutsuku war sehr … lebendig, deine Erklärungen waren ziemlich detailliert.“ 'Aber du hättest eben doch das Jutsu der Wasserdrachenbombe nehmen sollen', fügte Kumiko-chan diesmal in Gedanken an.
„Deine Lösung zu der Problemstellung, die du zu lösen hattest, war in Ordnung, denn wenn du keine Chance gegen die Angreifer hast, wäre es sinnlos, dich in den Kampf zu werfen.“ 'Und spätestens hier sollte ich dankbar sein, dass Mufu-Sensei nicht derjenige ist, der die Theorie bewertet, oder?'
„Für die Theorie bekommst du 32 Punkte, deine praktische Bewertung bekommst du von Mufu-Sensei.“

Kumiko hatte nicht die Zeit, sich ihrer sicheren Verdammnis bewusst zu werden – zu früh begann der alte Griesgram mit seinem obligatorischen Redeschwall: „Früher oder Später wird jeder Ninja einmal vor Probleme gestellt sein, die sich anders Verhalten, als es anfangs den Anschein hat. Das heißt, wenn du diese Prüfung bestehen solltest, wird der Lernprozess für dich nicht aufhören, im Gegenteil! Dann erst wirst du wirklich gezwungen sein, jeden Tag dazu zu lernen, denn ab dem Tag geht es nicht mehr um Noten, sondern um Leben und Tod!“ 'So wie es aussieht, werde ich mir seine Reden wohl auch noch eine Weile anhören müssen', warf Kumiko in Gedanken ein, während Mufu fortfuhr: „Der Gedankengang, mich von dem direkten Zugang zum Wald abzuhalten war korrekt, allerdings war die Ausführung minderwertig. An dem Spielchen mit den Kunai, die sich gegenseitig ablenken, solltest du noch dringend arbeiten, schließlich hast du mich um mehr als einen vollen Meter verfehlt, Kumiko-chan. Solche Fehler dürfen einem Ninja auf einer Mission nicht passieren, das ist der kleine Unterschied zwischen Leben und Tod, an dessen Schwelle alle Ninjas von Zeit zu Zeit wandern.“
Kumiko ödete die langatmige Rede Mufu-Senseis einfach nur an, warum sagte er ihr nicht einfach, dass sie sich schämen sollte, er sie mit einem sadistischen Grinsen für irgendwas bestrafen würde und damit hätte sie es hinter sich.
„Als Nächstes“, fuhr Mufu fort: „War da die Situation am Wurfwaffen Übungsplatz! Zwar hast du dich relativ geschickt angestellt, aber darüber hinweg vergessen, dass auch deine Feinde über Jutsu verfügen können, die sie sowohl einsetzen werden, um dir zu schaden, oder aber auch, um sich selbst zu schützen. Von dem Abschluss des praktischen Tests will ich nicht erst anfangen. Zudem wolltest du schon wieder jemanden in die Luft sprengen!“

Lange konnte es nicht mehr dauern, bald war Mufu-Sensei fertig mit seiner Rede. Schon sehr bald konnte Kumiko von hier verschwinden, und sich ihrem mörderischen Straftraining unterziehen.
Aus lauter Langeweile hatte Kumiko begonnen, mit den Zeigefingern in den Resten des letzten Mufu-Klons herum zu popeln, als hoffte sie dort drinnen Ohrenstöpsel zu finden. '300 Liegestütze, 150 Situps, 30 runden ums Dorf … was war da denn noch?'
„Alles in allem, Kumiko-chan, hast du in deinen Handlungen weit gedacht, wenn auch nicht weit genug. Eine Eigenschaft, die dir, wenn du sie ausbaust, noch das eine oder andere Mal das Leben retten kann. Für deine praktische Prüfung bekommst du 53 Punkte. Du benötigst 80 Punkte, um zu bestehen – du hast 85 erreicht.“

Einen Augenblick lang hielt Kumiko diesen Satz für einen der überaus seltenen Scherze Mufu-Senseis, sie verfluchte sich gerade dafür, dass sie das „Kai“ noch nicht beherrschte, um das Genjutsu aufzulösen, in dem sie gerade gefangen sein musste. 'So viele Mitleids punkte … ich muss echt erbärmlich gewesen sein, wenn die mich schon anlügen müssen, damit ich hier nicht zusammenbreche'
„Glückwunsch, du hast bestanden, Kumiko-chan“, in Anbetracht der Situation, war es Kumiko nicht möglich – wahlweise auch völlig gleichgültig, welcher der beiden Sensei das gerade gesagt hatte.

Erst jetzt wurde das, was sie bisher für ein verkapptes Genjutsu gehalten hatte, für sie zur Realität, sie hatte bestanden … sie hatte wirklich bestanden. Der Stirnprotektor, der vor ihr baumelte, der den Lotus von Shirogakure trug, war dafür mehr als Beweis genug.
 

Sakkaku Hebi

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1,79m
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Geninprüfung

Prüfer:

Kenji
Mufu Katsumi
Tetsuya Daisuke (Chuunin nach Wahl/Praxis)

Die Einleitung

Es war Tag und die Sonne schien so gut sie konnte auf alle Häuser und Passanten der zahlreichen Straßen hinunter. Die Vögel zwitscherten und alles schien harmonisch seinen Lauf zu gehen. Wie könnte es denn auch anders sein? An einem solch wundervollen Tag sollte man doch nicht in Furore ausbrechen, mit irgendwem Streit anfangen oder gar das Ende der Welt einläuten, nicht? Zumindest würden normale Leute jetzt so denken.
Aber wer war ganz und gar nicht normal? - Richtig! Ein komischer Typ namens Sakkaku, Hebi! Oder? Hm, ja, doch. Er war oder besser gesagt, er ist nicht normal. Nein, keineswegs. Und zwar ist er so abnormal, dass er selbst an einem solchen wundervollen Tage für Stress und Streit sorgen musste. Er fand es eben einfach zu langweilig und konnte der Versuchung auch einfach nicht widerstehen, den Klodeckel oben zu lassen, im Stehen zu pinkeln, die Schuhe ordentlich hinzustellen oder eben alles dort stehen und liegen zu lassen, wo er es hervor gezerrt hatte. Die alltäglichen Dinge, die seine Eltern jedes Mal zum Ausrasten verlangten. Hach, sie hatten es aber auch schwer mit ihm und konnten sich natürlich auch nicht erklären, warum er denn eigentlich so ist, wie er ist. Dass sie selbst daran schuld sind, würde ihnen doch nie im Traum einfallen. Genauso wenig, wie Hebi der Meinung ist, dass er Fehler machen würde. Pff, er doch nicht. Es war ihm immer wieder ein großes Fragezeichen über dem Kopf, wie sie überhaupt erst einen solchen Gedanken fassen konnten. Unerhört! Blasphemie? Ja, genau – Blasphemie. Der Wahrheit kann es einfach nicht entsprechen! Zumindest nicht so sehr, wie die Eltern eben an seinen Handlungen schuld sind und ihn natürlich sofort aufsuchten, nachdem sie entdeckt haben, wie unordentlich es schon wieder in ihrer Bude aussah. Ihr Wut war schon wieder unbändig. Zum Glück hatte er sich in irgendeinem der Schränke des Hauses versteckt und lauerte nur darauf, bis man ihn finden würde. Und bis es soweit war, überlegte er sich schon einmal seine Verfahrensweisen, immerhin musste er hierbei auch zwischen Vater und Mutter differenzieren. Er war Jonin und man sollte sich vor ihm eventuell ein klein wenig mehr in Acht nehmen, und sie.. Naja, sie war einfach sie. Es tut schon gar nicht mehr weh, wenn sie zu schlägt. Undzu Hebi's Glück war es auch seine Mutter, die wütend an dem Schrank vorbei stampfte, in dem er sich versteckte. Natürlich ließ er dies nicht ungeschehen und streckte kurzerhand eines seiner Beine nach draußen, wobei sie natürlich sogleich drüber flog und auf dem Gesicht landete. Und es sah so unglaublich lustig aus, wie sie da nun lag! Er stellte sich neben sie, hielt sich mit einer Hand vor lachen den Bauch und zeigte mit der Anderen auf sie, um ihr allen Spott entgegen kommen zu lassen, den er gerade so für sie hatte. Am liebsten hätte er noch mal drauf getreten, doch dann stand plötzlich Hiroshi hinter ihm und gab ihm einen Arschtritt, der sich gewaschen hatte und dazu führte, dass Hebi selbst auch ein paar METER durch das Haus flog. Ehrlich gesagt, hat er sogar eine Tür mitgenommen und ist von einem Raum in den Nächsten geflogen und liegt nun erhobenen Hinterns auf dem Gesicht – Mit der Tür im Anschlag natürlich. „So gewalttätig wie immer“, sagte er lachend zu seinem Vater, der mittlerweile wieder neben ihm stand und auf ihn herab schaute, während Hebi sich wieder auf die den Rücken rollte und versuchte, sich von den Splittern der Tür zu befreien. „Hehe, ich habe heute Prüfung und ihr habt nichts Besseres zu tun als mich zu verprügeln, eh? Wer weiß, ob ich sie überhaupt bestehe, wenn ich irgendwie gehandicapt dort hingehe“, erzählte er ihm ein weiteres Mal als Daddy wieder versuchte auf ihn einzuschlagen, es aber aufgrund dessen dann doch lieber sein ließ. Oh, hat er da etwa wieder einen wunden Punkt getroffen? Wunderbar!
Und zwar ist es so wunderbar, dass Hiroshi mit einem angekotzen Gesicht einfach wieder kehrt machte und in in Ruhe ließ.„Haha, so ist gut. Ich wusste, dass du so reagieren würdest. So stark, aber doch so durchschaubar blöd“, kommentierte er es eher für sich selbst und stand wieder auf, um dann einfach wieder zu gehen und den Weg zur Akademie einzuschlagen. Man möchte ja nicht zu spät kommen.

Die Theorie

Kurze Zeit später fand Hebi sich dann auch auf dem Akademiegelände ein und watschelte frohen Mutes Richtung eingangs des riesigen Gebäudes. Wobei... Watscheln? Er hüpfte regelrecht fröhlich auf sie zu und hatte dabei natürlich ein richtig fettes Grinsen im Gesicht, da er ohnehin der Meinung ist, dass er es locker schaffen würde. Durchfallen? Er doch nicht. Nei~n. Niemals. In Anbetracht der Tatsache, dass er kein Stück dafür gelernt hat, ist wohl bereits zu erahnen, wie er sich in der theoretischen Prüfung schlagen wird. Vielleicht erzielt er ja ein paar Mitleidspunkte, oder er hat vielleicht doch ein umfassendes Wissen über das anstehende Thema? Man munkelt, man munkelt.
Drinnen angekommen, schaute er sich noch ein wenig um, um in Betracht zu ziehen, dass er die Akademie sicher nie wieder von innen sehen würde, sollte er bestehen. Auch das erfreute ihn, da er es hasste, sich mit in die Theoriestunden zu setzen und zuhören zu müssen, was er zwar nur selten tat und lieber schlief, aber es ihm immer noch lieber war als irgendwelche Bücher lesen zu müssen. Irgendeinen Vorteil musste es ja haben. Und wenn nicht diesen, welchen denn dann? Hebi wusste ausnahmsweise mal keine Antwort darauf und stolzierte zu seinem Prüfungsraum, den er dann mit einer netten Drehung und einem langen „Heee~y!, hier bin ich! Das Warten hat ein Ende!“ betrat und mal eben die Arme winkend in die Luft warf, um seine Prüfer zu begrüßen, die ihn vielleicht eines Blickes würdigten, allerdings nichts zu seinem Auftritt sagten. Und das, obwohl er doch so nett war und ihnen sogar entgegen winkte. Aber was soll's? Sei nett zu den Lehrern und alles sollte schon gut werden. Und wenn nicht, na, dann eben nicht. Hat er halt Pech gehabt.
Ein kurzes Räuspern erfolgte von Mufu, der wohl gerade sein Wort an den, sich noch immer freuenden Hebi richten möchte. Gott, er nervte Hebi jetzt schon. Zum Glück muss er ihn nicht mehr so oft wieder sehen, wenn er bestanden hat.
„Gut, Hebi... Schön, dass du dann auch hier eingetroffen bist“, fing Mufu recht gleichgültig an zu sprechen, ehe er fort fuhr: „Ich denke, du bist so nett und möchtest uns etwas über Jutsus und alles, was dazu gehört aufklären, huh?“
Also von „wollen“ war in Hebi's Augen schon einmal überhaupt nicht die Rede.Wenn es nach ihm ginge, würde er auch nicht nur einen Fuß in dieses Gebäude setzen, geschweige denn es auch nur ansehen. Denn genauso wie er es hasst zu lernen, hasst er alles, was damit verbunden ist. Dies bedeutet natürlich nicht gleich, dass er strohdoof ist oder etwas dergleichen, er hat eben einfach nur keine Lust seine Zeit „sinnlos“ zu verschwenden. Lieber verbrachte er sie damit, andere Leute zu ärgern und zu quälen, egal in welchem Sinne. So dauerte es auch nicht lange, ehe er Mufu einen verstohlenen Blick zu warf und sein falsches Grinsen beständig aufrecht erhielt, da er dazu auch noch auf Sympathiepunkte spielte, bei denen ein normal denkender Mensch sagen würde, dass gerade er sie niemals bekommen würde. Dazu kommt, dass er auch noch ein schweine Glück hat, das Thema Jutsu behandeln zu dürfen, denn von diesen hatte er jetzt mehr Ahnung als wenn es sich jetzt zum Beispiel, um irgendwelche Geschichtsthemen gehandelt hätte oder gar ganzen Klanen.
„Hai, hai, Mufu-taichoo~o, wie sie möchten!
Jutsu... Hm... Wie fange ich jetzt am besten an? Ich denke, es ist wichtig zu sagen, dass sie auf jeden Fall auf der Grundlage von Fingerzeichen basieren, welche auf den 12 großen Tierkreiszeichen beruhen. Toll, nicht?“
, sagte er zu seinen Prüfern und zwinkerte ihnen zu, um zu verdeutlichen, dass er noch nicht fertig war.
„Dazu gilt es, in 3 unterschiedliche Teile zu unterscheiden, die wie folgt lauten: Genjutsu, Ninjutsu und Taijutsu. Erstes ist für Illusionen und Derartiges zuständig. Zweites für elementaren Schaden und Drittes, um den Gegner ordentlich Eins in die Fresse zu hauen, hehe!
Bei Ninjutsu ist es noch wichtig anzumerken, dass es sich um 5 verschiedene Elemente handelt – Auch Chakranaturen genannt. Da hätten wir Feuer, Wasser, Erde, Luft und das gute, alte Blitzelement. Oft passiert es, dass es Leute gibt, die zwei Elemente vereinen können, genauso wie es ganz selten jemand schafft, sogar drei davon zu erlernen. Mensch!, das müssen ja mords Burschen sein!“
, gab er zu seinem besten und wollte fast schon sagen, dass er nun fertig mit seinem Vortrag sei, doch dann fiel ihm noch etwas ein, dass ihm vielleicht auch nur einen halben Punkt noch einbringen könne. „Oh, wie sie entstehen, fragen Sie sich? Mir fällt jetzt nur ein, dass sie neben den Fingerzeichen auch noch auf dem Nutzen des Chakras basieren. Wie das allerdings von statten gehen soll, habe ich keine Ahnung“, beendete er nun vollends und schaute ein weiteres Mal zu Kenji und Mufu herüber, die während des ganzen Vortrages nicht nur eine Wimper gehoben haben. Schlechtes Omen? Egal – Hebi interessierte es nicht. Alles, was für ihn wichtig war, war weiter zu kommen und auf Mission gehen zu können, um feindliche Ninja ein wenig zu tritzen. Wer weiß, was für eine Vorstellung er trotz der zahlreichen Warnungen vom Ninjaleben hat.
„Nun denn...“, richtete Kenji mal das Wort an denn immer grinsenden Hebi und erhob sich aus dem Sitzen in den Stand, um zu verkünden, wie es nun weiter geht. In diesem Moment gesellte sich auch Tetsuya, Daisuke mit in den Raum, der wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein scheint. Auch er wirkte nicht gerade erfreut, Hebi zu sehen, was sicher nicht einmal daran lag, dass er ihn so verachtete, sondern eher daran, dass es ihm allgemein ziemlich egal zu sein scheint, wer vor ihm steht. Hebi selbst hatte noch nie von ihm gehört, aber er war ein Chuunin und die Tatsache, dass man ihn nicht aus dem Raum verbannte, sagte Hebi, dass er wohl auch einer der Prüfer sein muss. Also bleib stark Hebi! - Immer schön nett sein!, auch wenn es weh tut!, und du ihn jetzt schon hasst!
„Wie dem auch sei“, wandte sich Kenji dann ein weiteres Mal Hebi zu und sprach dann weiter, als der Akademieschüler endlich damit fertig war, Daisuke von oben bis unten zu mustern und er sich sicher war, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. „Wir werden jetzt alle nach draußen gehen und die Prüfer verstecken sich und decken sich mit Waffen ein, damit du uns nicht so schnell finden wirst. Du hast zehn Minuten Zeit uns zu finden. Brauchst du länger, bedeutet das für dich Punkteabzug, verstanden?“ - „Jaja, ist schon okay“, winkte er dann sofort verständnisvoll ab und folgte den Lehrern bis zu einem kleinen Waldstück hinter der Akademie.

Die Praxis

Und als sie dann im Laufe der Zeit irgendwann ankamen, ging es auch schon sofort los und die 3 Prüfer verschwanden in dem kleinen, ohne auch nur ein Wort an denn noch immer lächelnden Hebi zu richten. Wieso sollten sie das auch auch tun? Die Aufgabenstellung war klar und Hebi ist guter Dinge, was das Finden der drei angeht. Also so guter Dinge, wie er auch sonst ist. Wann ist er das mal nicht? Aber so viel dazu. Es spielte im Moment keine Rolle, darüber zu sinnieren, wie toll man doch eigentlich ist. Viel wichtiger ist doch das Faktum, dass es sich hier um eine Geninprüfung handelt und er schnell los machen muss, um auch wirklich alle zu finden, denn wie besagt: Je länger man braucht, umso mehr Punkte werden ihm auch dafür abgezogen. Also legte er natürlich sofort los und formte ein paar Fingerzeichen, während er die Worte „Bunshin no Jutsu“ aussprach, um so zwei Doppelgänger von sich zu erschaffen. Sofort rannten alle drei los – In verschiedene Richtungen natürlich.
Und wie gedacht, blieb das Ganze auch nicht unbemerkt und einer der Doppelgänger wurde sofort von einem Kunai beworfen, schaffte es jedoch irgendwie auszuweichen. Ein Stückchen weiter links und er wäre sich in sich verpufft und Hebi könnte zusehen, wie er zurecht kommt. Den ewig Chakra hat selbst er nicht. Außerdem hatte die Aktion auch etwas Positives: So konnte er in etwa bestimmen, wo sich einer der Prüfer befindet und rannte mit dieser Erkenntnis auch natürlich weiter in diese Richtung, bis er dachte, von da sei das Kunai gekommen. Und siehe da! Er erkannte hinter einem Bäumchen ein paar Haare hervor gucken, die nur zu einem gehören konnten: Mufu-Sensei. „Nummer eins gefunden“, schrie er sofort los und lief weiter auf seinen Sensei zu, um sich zu vergewissern, dass er es auch wirklich war und wie sich heraus stellte, handelte es sich auch tatsächlich um ihn. Nur noch zwei von Dreien zu finden. Dazu hat er jetzt noch sieben Minuten,, um die anderen beiden ausfindig zu machen, die es ihm schwerer zu machen schienen. Na, gut, das Leben ist kein Zuckerschlecken und es wäre auch ein wenig komisch, wenn sie es ihm so einfach machen würden. Dennoch gab Hebi auch noch nicht auf. Da war er gar nicht Typ für. Und genau aus diesem Grund ging Doppelgänger Nummer zwei nur sehr zaghaft voran, um seine Umgebung genauest in Beobachtung zu halten. War etwas anders? Sehe ich vielleicht die Fallen? Führen sie mich auch zu meinem Ziel? Fragen über Fragen, die ihm durch den Kopf schossen, bis er dann plötzlich ein paar silberne Fäden zwischen den Bäumen hat aufblitzen sehen als er dann auch schon fast reinrennen wollte. Gott, war das knapp. Und er atmete erst einmal erleichtert aus. Wie es aussah wollte da jemand nicht, dass er näher kommt. Dieser Verdacht wurde auch sogleich bestätigt als er sich in einer Rauchwolke wiederfand, die ihn komplett umnebelte. Sich verwirrt umherblickend sah er jedoch nichts. Nichts. Gar nichts. Es war einfach niemand zu sehen. Bis auf die Drahtseile, mit denen man ihn sicher in ein paar mundgerechte Häppchen zerteilt hätte, hätte er nicht aufgepasst. Dennoch hat er dies zum Glück getan und alles ist noch dran. Es würde sicher auch nicht mehr lange dauern, ehe er den zweiten Prüfer finden würde. Er glaubte fest daran. Und so fest, wie er daran glaubte, machte er auch einen Schritt nach dem anderen, immer weiter in das kleine Wäldchen, bis er bei einer Art See angekommen ist, der zu einem Fluss mündet und am oben Rand einen kleinen Wasserfall zu seinem Besten gibt. Eigentlich war es sogar ein recht schöner Anblick, das Ganzr. Überall schönes Grün. Die Sonne schien durch die Kronen der Bäume hindurch und das Wasser war glasklar. Man konnte jeden einzelnen Fisch darin sehen. Oh, und nicht nur Fische! Hebi dachte, er könnte hinter dem Wasserfall jemanden sehen und nahm sich sofort ein paar Kunais, um sie sogleich in den Wasserfall zu werfen. Nun gut, der Wasserfall hat es überstanden und mit wahnsinngiger Schwungkraft einfach nach unten gerissen, ehe es den vermeintlichen Versteckten dahinter zu treffen. Zu doof aber auch allerdings, dass er trotzdem zuckte und dem angehenden Genin somit bewies, dass sich jemand dahinter befand. Auch hier verlor er keine Zeit und sprang über ein paar Steine, die den Weg zum Wasserfall säumten, um sich seiner Sache auch sicher sein zu können. Dort fand er dann auch Kenji vor, der allem Anschein nach auch für die Drahtseile verantwortlich war, in die Hebi's Doppelgänger fast gerannt wäre. Aber wie dem auch sei. So konnte er nun endlich auch diesen auflösen, als er „Nummer zwei gefunden!“ rief. Warum er das tat sei dabei jetzt einmal dahin gestellt. Das wusste sicher selbst er nicht einmal. Niemand wusste das.
Mit einem kurzen Nicken machte sich dann auch schon der echte Hebi daran, Nummer drei der Prüfer zu finden. Wenn er sich recht erinnerte, dann handelte es sich hierbei um diesen Weißhaarigen Typen, dessen Namen und Rang er nicht kannte, es ihm aber auch egal war. Er war ja schließlich nicht hier, um Freundschaften zu schließen oder Ähnliches, auch wenn eine Bekanntschaft mit einem Prüfer sicher auch hin und wieder positiv ausfallen könnte. Allerdings hatte dies hier nichts zu suchen, weswegen er einfach weiter suchte. Er hatte nur noch 4 Minuten für das ganze Spiel und er müsste ihn dann auch so langsam in den vier Minuten finden, wenn er nicht durchfallen möchte. Seine Ausführungen des theoretischen waren nämlich schon ein wenig lau, wie man vielleicht merken konnte. Zwar wusster er viel, allerdings hätte er den letzten Part eventuell lieber weglassen sollen. Lieber keine Themen anschneiden, von denen man eh keine Ahnung hat. Dennoch zeigte dies, wie gut er Situationen überspielen konnte. Ist später auch ein großer Vorteil in der harten Welt eines Ninja. Und das stand jetzt im Moment auch nicht zur Debatte. Es galt, Daisuke endlich zu finden und diese Prüfung zu beenden. Hebi verging langsam die Lust als von den anfänglichen vier Minuten nur noch Eine über blieb. Doch er wollte nicht aufgeben. Lieber sammelte er sich noch ein paar Sekunden, die das Anlehnen an einen Baum beinhaltete. Doch der Baum fühlte sich irgendwie komisch an. Er war weich. Er gab seinem Gewicht sozusagen nach. Er fühlte sich fast schon menschlich an. Moment! Menschlich!? Ja, menschlich! Da hatte sich doch tatsächlich jemand in einen Baum verwandelt. Und wer sollte das sonst tun, außer er wäre dieser Daisuke? Andere hatten keinen weiteren Grund mehr dafür. So dachte jedenfalls Hebi, bis er sich dann irgendwann umdrehte als er es endlich realisierte. Mit einem Kunai in der Hand ging er auf den Baum los und wollte es gerade in ihn hinein rammen als er plötzlich merkte, dass Daisuke vor ihm stand und seinen Arm mit seiner bloßen Hand zum Stillstand brachte. Der Typ hatte wirklich Kraft. Das musste man ihm wirklich lassen. Nur... War das jetzt wirklich relevant? Nein. Hebi hatte nun endlich den dritten und den letzten Prüfer gefunden. Dabei war der Letzte eigentlich eher ein ziemlich dummer Zufall als wirkliches Können. Glück hatte er also auch noch. Coolicool~

Die Auswertung

Hach, ja. Da waren sie nun. Hebi noch selbstsicher als zuvor. Und Hebi noch selbstverliebter als zuvor. Für ihn war es fast so als hätte er das Unmögliche möglich gemacht, indem er die Drei gefunden hatte. Dass diese es ihm allerdings nicht unbedingt schwer machten, schien ihn nicht im geringsten zu interessieren. Er war der Meinung, dass er es voll drauf hatte und mehr brauchte es nicht, um ihn glücklich zu machen. Selbst das mehrfache einreden würde an dieser stelle nichts mehr bringen.
Mit einem selbstgefälligen Grinsen schaute er einen Prüfer nach dem anderen an, als diese sich wieder langsam vor ihm versammelten und dann irgendwann auch wieder vollzählig waren, um ihm das Ergebnis zu verkünden. Sie fackelten auch nicht sonderlich lange und kamen gleich zu Wort. Es hätte keinen Sinn ergeben, jetzt noch weiter, in irgendeiner Weiße herumzualbern.
„Fein, fein, Hebi. Wie es aussieht, hast du doch tatsächlich bestanden, auch wenn dein Vortrag ziemlich viele Lücken offen ließ. Dennoch hast du uns die wichtigsten Dinge genannt, weswegen der Punkteabzug nicht ganz so stark ausfällt, als wir eigentlich erwartet hätten. Du hast uns sogar überrascht, weißt du? Wir hätten erwartet, dass du uns gar nichts dazu sagen könntest. Hast ja im Unterricht lieber geschlafen oder Papierflugzeuge gebaut, als dem Stoff zu folgen“, sagte Kenji zu ihm und bemerkte, wie Hebi lieber Vögelchen beobachtete. Dieser hatte schon längst aufgehört zuzuhören, als der Prüfer sagte, dass es so ausschaut als hätte er bestanden. Mehr wollte er auch eigentlich gar nicht wissen. „Doch lass dir Eines gesagt sein, lieber Hebi“, wandte sich dann aber doch Mufu wieder an ihn und fand damit seine Aufmerksamkeit - „Du bist nur sehr, sehr knapp durch gekommen. Du musst unbedingt etwas an deiner Einstellung ändern, hörst du? Du wirst nicht ewig so weiter machen können. Irgendwann fliegst du damit so richtig auf die Schnauze“ Dieser winkte jedoch ab und ging, nachdem er sein Stirnband entgegen nahm, mit einem „Leck-mich-am-Arsch-Jaja“ seine Wege, ohne auch noch ein weiteres Wort an die Drei zu wenden. Er hatte mit ihnen abgeschlossen.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
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Geninprüfung


Prüfer:
~ Kenji
~ Katsumi


Andere NPC:
~ Aiko – kleine Schwester
~ Yue – Mutter
~ Shirou – Vater




Prolog:

Sie wusste, nun war es endlich soweit. Das dritte Mal flog der Blick des Mädchens über die Zeilen des Papieres, welches sie in Händen hielt. Es war der Beweis, dass der letzte Schritt, der sie und den Rang einer Kunoichi trennte, gemacht werden konnte. „Zugelassen..“ fast lautlos kam dieses Wort über die Lippen des Mädchens, wandte dabei für keinen Moment den Blick von dem Brief. So lange hatte sie auf diesen Moment hingearbeitet. Hatte sich gewünscht, die Akademie abschließen zu können und nun wo es soweit war.. wie fühlte sie sich? Sollte sie nicht aufgeregt sein? Nervös? Vielleicht sogar einen Anflug von Panik ausstrahlen? Nein, nichts von alldem war der Fall. Sogar ganz im Gegenteil, das Mädchen strahlte eine Ruhe aus, die es einem Außenstehenden unmöglich machte die Wichtigkeit, welche diese bevorstehende Prüfung für sie einnahm, zu erahnen. Stille kehrte ein und schweigend legte sie den Zettel zurück auf den Tisch. Noch ein letztes Mal überprüfte sie ihre Ausrüstung, erhaschte einen Blick im Spiegel, bevor sie den Raum verließ. Es war ihr persönliches Schlafgemach in der heimischen Villa und sie wusste, das nächste Mal, wenn sie hier eintreten würde, wäre sie entweder ein Stirnband reicher oder einen Kopf kürzer..

Als sie die Küche betrat herrschte Schweigen. Auf der einen Seite des Tisches saßen Aiko und ihre Mutter, auf der anderen ihr Vater. „Onesan!“ Ihre kleine Schwester war die erste, die das Wort ergriff.Mari-chan, setz dich. Du wirst heute sicherlich Kraft brauchen, schließlich steht dir ein wichtiger Tag bevor.“ Mit einer kurzen Handbewegung deutet Yue auf den freien Platz neben ihrem Vater. Ein stummes Nicken der Hyuuga-Angehörigen folgte, bevor sie sich neben ihrem Vater niederlies. Während der Dauer des Frühstücks wurde wenig gesprochen. Vielleicht gab es nach außen hin den Eindruck, als herrschte beklommene Stimmung, doch dies war nicht der Fall. Schon seit Mari denken konnte wurde wenig beim Essen gesprochen, höchstens nach Beendigung von selbigen erhoben entweder Yue oder Shirou ihr Wort. Und Mari wusste sofort, wer heute von beiden etwas zu sagen hatte. „Du wurdest also endlich zur Genin-Prüfung zugelassen, das wurde aber auch Zeit.“ Mari hatte gewusst, dass ihr Vater heute beginnen würde zu sprechen. Wie hätte es auch anders sein können, hatte er doch die meiste Zeit für Mari aufgeopfert, während diese in der Vorbereitungsphase gewesen ist. Und nicht nur dann, auch schon die vielen Jahre zuvor, in denen beide zusammen trainiert hatten. „Zuerst die Theorie, dann die Praxis. Ich schätze, bei ersterem wirst du entweder die Grundjutsus vorführen müssen oder aber einen Grundbegriff wie Chakra erklären. Beherrscht du das?“ Shirou sah seine Tochter nur mit einem Seitenblick an, schließlich saß sie direkt neben ihm. Diese zuckte mit den Schultern und lies sich in ihren Gesichtszügen weiterhin nicht den Hauch von Aufregung ansehen. „Die Grundjutsus sind leicht und diese Grundbegriffe konnte ich bereits eine Woche nach meinem Eintritt in die Akademie erklären.. wenn nicht sogar früher.“ Kein Stolz klang in der Stimme der Hyuuga, nicht einmal Überheblichkeit. Sie hatte sich recht neutral gehalten und sah es weniger als besondere Leistung. Für jeden, der sich nach dem Unterricht Zuhause noch einmal auf den Hosenboden gesetzt hatte, sollte das eine Leichtigkeit sein. Nach der Bestätigung, die er von seiner Tochter erhalten hatte, drehte Shirou sich nun doch vollends zu Mari und sah sie an. „Sehr gut, du bist eben meine Tochter. Ich bin mir sicher, dass diese Prüfung heute sehr zu unserer Zufriedenheit verlaufen wird.“ Das Mädchen erwiderte den Blick mit einem erneuten Nicken. „Natürlich.“ Sie hatte erst etwas wie 'Ich werde mein bestes geben' antworten wollen, hatte es sich dann aber doch unterdrückt. Eine solche Aussage gab die Chance des Versagens und Mari wusste, dass ihr Vater versagen nicht duldete. Bisher hatte die Hyuuga ihn noch nicht erleben müssen, nachdem sie in irgendetwas versagt hatte und wenn Mari ehrlich war, dann konnte sie darauf auch gut und gerne verzichten. Sie besaß großen Respekt vor diesem Mann und wusste, dass er sehr viel auf sie setzte. Jahre hatte er damit verbracht Mari zu trainieren, zu lehren, zu formen.. und er wollte, dass seine Arbeit Früchte trug. Umso faszinierender war es, wie Mari trotz dieses Wissens ihrer Familie überzeugend das Selbstbewusstsein zum Bestehen vorspielen konnte. Niemanden lies sie die Nervosität, die sich in ihrem Innern aufbaute, spüren. Es ist besser so schloss die Hyuuga in Gedanken.


Teil 1

Bereits eine halbe Stunde später fand sich Mari in der Akademie wieder. Das Frühstück war schließlich beendet gewesen und der Morgen bereits vorgeschritten, daher hatten ihre Eltern sie nicht länger aufhalten wollen. Weder zu diesen noch zu ihrer kleinen Schwester hatte Mari ein weiteres Wort gesagt, bevor sie das Haus verlassen hatte, lediglich ein kurzes Lächeln mit Aiko ausgetauscht, während sie sich vom Essenstisch erhoben hatte. Auch auf dem Weg war nichts ungewöhnliches passiert, es herrschte trotz der frühen Stunde geschäftiges Treiben in Shirogakure und die wenigsten haben Mari mehr Aufmerksamkeit als nötig zukommen lassen. Dachte die Akademistin darüber nach, wie man sich hier verhielt, wenn man einem Hyuuga begegnete und gegenüber die Erzählungen ihres Vaters stellte, wie Angesehen ihr Clan in Konoha wäre und von dem Respekt, den sie dort erhielten, musste Mari doch zumindest innerlich stutzen. Sie war in Shiro aufgewachsen, konnte sich also nicht an diesen Respekt, den Hyuuga in Konoha erhielten, erinnern, doch er war Maris Meinung nach begründet. Und schon lange hatte die angehende Kunoichi den Entschluss gefasst dafür sorgen zu wollen, dass der gleiche Respekt, mit dem man dem Hyuuga-Clan in Konoha begegnete, auch in Shiro zum Alltag werden sollte. Das Mädchen hatte sich vorgenommen ihrem Clan aus der Menge der hier in Shiro lebenden Clans heraus zu helfen und ihn wieder zu etwas besonderem zu machen. Ein großes Ziel, dessen Weg mit einer bestandenen Genin-Prüfung beginnen sollte.
Und genau diese stand nun bevor. Den ihr zugeteilten Klassenraum zu finden war keine Schwierigkeit, schließlich besuchte Mari dieses Gebäude bereits seit Jahren und in einer solchen Zeit lernte jeder, die einzelnen Räume wie seine Westentasche zu kennen. Trotzdem passierte es fast automatisch, dass die Hyuuga begann die letzten Räume abzuzählen. Vor der entsprechenden Tür angekommen kontrollierte Mari noch ein letztes Mal die Uhrzeit mithilfe einer der vielen Uhren, die den Flur der Akademie zierten, bevor sie ohne weiteres zögern die Tür mit sicherer Hand öffnete, eintrat und hinter sich wieder schloss. Durch die vielen Fenster hatte das Licht keine Probleme jede Ecke des Raumes zu beleuchten und somit konnte auf die künstliche Variante durch Lampen verzichtet werden. Das Mädchen stellte fest, dass der Raum wie immer aussah, doch wenn sie ehrlich war, hatte sie auch nichts anderes erwartet. Wie ihr Vater gesagt hatte, würde die Prüfung mit theoretischem Wissen beginnen und dafür mussten keine sonderlichen Vorbereitungen im Raum getroffen werden. Ruhig schritt sie in die Mitte des Zimmers, drehte sich schließlich um 90° und stand zum Schluss mit dem Gesicht zur Tafel. Als sie dort zwei Männer – ihre Prüfer – erkannte, folgte eine kurze Verbeugung der Hyuuga zur Begrüßung. Als sie sich wieder erhob, fand sich auf dem vorher neutralen Gesicht plötzlich ein schmales Lächeln wieder. Es war zwar nur aufgesetzt, doch Mari wusste, dass es seinen Sinn erfüllte. „Kenji-sensei, Katsumi-sensei“ sie sah beide jeweils kurz an „Ich bin dann bereit, zur Prüfung anzutreten.“ Danach schwieg die Hyuuga, behielt dabei aber das stumme Lächeln in den Zügen. Es war das übliche Auftreten des Mädchens, daher waren auch die beiden Prüfer nicht verwundert, schließlich hatte Mari beide während ihrer Zeit an der Akademie schon oft genug gesehen und umgekehrt war dies auch der Fall. Die neutrale Miene konnte sich so schnell in die verschiedensten Gemütszustände ändern wie das Wetter wechselte, doch das Lächeln war jener Gesichtsausdruck, der meist die Oberhand gewann. „In Ordnung, Mari-san. Deine Pünktlichkeit ist schon einmal ein guter Anfang.“ Kenji war der erste von beiden, der zu sprechen begonnen hatte, nachdem die Akademistin den Raum betreten hatte. Da Mari durch die namentliche Nennung beider Personen bereits eine weitere Vorstellung von ihren Prüfern unnötig gemacht hatte, übersprang er diesen Teil. Mari merkte sofort, dass er schon so viele Prüflinge vor sich gehabt haben muss, dass die Worte wie ein auswendig gelernter Text klangen. „Katsumi-sensei und ich werden deine heutige Prüfung leiten. Zuerst werden wir dein theoretisches Wissen prüfen, danach wird in der Praxis getestet, ob du dieses auch anwenden kannst.“ Er sah zu seinem Kollegen und wortlos schienen beide zu entscheiden, wer den theoretischen Teil leiten sollte. Mari sah diesem Schauspiel zwar schweigend, aber doch interessiert zu. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich die beiden Männer nur mithilfe des Blickes geeinigt hatten und Kenji weiter sprach. Er rückte die Brille auf seiner Nase zurecht, bevor er nach einem kurzen Räuspern erneut seine Stimme erklingen lies. „Dann beginnen wir nun mit dem ersten Teil, du musst nichts weiter tun als zu antworten, wie du es für richtig hältst. Wir möchten dein taktisches Wissen testen und daher sollst du dir eine Situation vorstellen, zu der es während jeder Mission kommen könnte.“ Die ganze Zeit über hatte die Hyuuga sich nicht gerührt, hatte nicht einmal mit dem Mundwinkel gezuckt. Ein Grundjutsu vorführen? Falsch! Einen Grundbegriff erklären? Ebenfalls falsch! Entschulige, Vater, aber da hast du mir falsche Informationen zukommen lassen Egal, Mari klammerte sich nicht lange an den Gedanken, dass sie nun improvisieren müsste, denn darin war sie eine Meisterin. Verlief etwas nicht nach Plan, so durfte man sich dies nie anmerken lassen und nach diesem Prinzip schauspielerte auch die Hyuuga. Sie behielt also das freundliche Gesicht ohne Unterbrechung bei und gab durch ein Nicken ihr Verständnis zu erkennen. „Stelle dir folgende Situation vor: Als Genin bildest du ein Team zusammen mit einem erfahrenen Chunin wie einem weiteren Genin. Eure Mission besteht in einer simplen, aber wichtigen Eskorte. Auf halber Strecke wird das Team in einem Waldstück von Feinden angegriffen, die es auf den Verlust der eskortierten Person abgesehen haben und dabei wird das Team getrennt.“ Kenji stoppte kurz in seiner Erläuterung, bevor er nun die eigentliche Aufgabe ergänzte „Wie würdest du nun reagieren? Schildere Überlegungen, Handlungen, alles, was du als wichtig erachtest.“ Als Mari ihren Kopf ein wenig nach vorne verlagerte, fielen ein paar ihrer braunen Haarsträhnen in ihr Gesicht, doch dies ignorierte das Mädchen vollkommen, sondern sprach in ruhigem Ton „Zu dieser Situation könnte es zwar immer kommen, doch sollte man eigentlich Vorbereitungen dafür treffen, dass bei einer Eskorte das Team sich niemals komplett trennt.“ Sie sprach es mit Leichtigkeit aus, was wahrscheinlich daher kam, dass die Hyuuga noch Akademistin war und somit nie bei einer Mission kennen gelernt hat, wie schnell es trotz Vorbereitungen während einem Auftrag anders als geplant laufen konnte. Mari hatte eben immer nur in der Theorie gelernt, praktische Erfahrungen würde sie als Genin beginnen zu sammeln und dann vielleicht auch anders bei diesem Thema denken. „Aber gut, es ist dann eben soweit gekommen und nicht mehr zu ändern.“ Sie hob weiterhin mit einem Lächeln ihre rechte Hand auf Brusthöhe und spreizte zwei Finger ab. Es hatte die Form eines Peace-Zeichens, wurde in diesem Fall aber für etwas anderes von Mari genutzt. „Es gäbe zwei Möglichkeiten, wie ich vorgehen würde. Die erste wäre recht simpel: Der Chunin war sicherlich der Team-Leiter, falls dieser mir und meinem Teamkollegen bereits einen Befehl für solch einen Fall gegeben hätte, so würde ich diesen genau so befolgen, wie dieser es mir gesagt hätte.“ Ein Finger senkte sich, so dass nur noch der Zeigefinger aus der Faust heraus sah. „Falls mir noch kein Befehl gegeben wurde, so läge meine Priorität in der Sicherheit der zu eskortierenden Person. Durch mein Byakugan würde ich mir zuerst einen Überblick über die Situation verschaffen. Da weder Bäume noch Sträucher ein Hinderniss für mein Blickfeld darstellen, sollte dies ohne Probleme möglich sein.“ Mari senkte nun die zuvor gehobene Hand und verschränkte ihre Arme auf dem Rücken, während sie lächelnd weiter sprach „Auch hier würde meine Reaktion wieder variieren. Ist es nur eine kurze Entfernung, die mich von der eskortierten Person trennt, so würde ich diese zurücklegen. Ist es eine größere und ich in keinem Kampf mehr mit einem Angreifer verwickelt, so würde ich das Henge no Jutsu einsetzen und mich in die Zielperson verwandeln, auf die es die Angreifer abgesehen haben. Damit könnte ich die Aufmerksamkeit auf mich lenken, was die Zielperson sichert. Die Handlungen ebenfalls beeinflussen würde die Stärke und Zahl des Gegners. Sie meinten, dass wir angegriffen wurden, die Frage ist jedoch, wie viele Gegner sind es? Und vor allem, ob es einfache Räuber sind oder Shinobi-Niveau besitzen. Bei ersterem wäre ein Kampf möglich, bei feindlichen Shinobi sollte je nach Stärke an Flucht gedacht werden. Die Ablenkung würde durch das Henge no Jutsu bereits bestehen, der Rest des Teams könnte in dieser Zeit zusammen mit der zu beschützenden Person flüchten und diese näher zum Missionsziel bringen.“Mari schwieg kurz und schien zu überlegen. Sie merkte während des Sprechens, dass viele ihrer Entscheidungen je nach Situation variieren würden. Die Informationen, die sie von Kenji erhalten hatte, empfand die Hyuuga als unzureichend, um eine genaue Antwort geben zu können. Die Frage dabei war natürlich, ob er mit Absicht so wenig gesagt hatte oder nicht. Was auch der Fall sein sollte, Mari entschloss, sich damit zu arrangieren und weiter zu sprechen, wie sie begonnen hatte. Dann musste sie eben versuchen jeden Fall selbst zu benennen. „Die nächste Situation, welche ich anspreche, ist jene, wenn ich es zur Zielperson geschafft habe. Treffe ich dort den Team-Leiter, so höre ich auf dessen Anweisung, ist dieser nicht da, so würde ich als oberstes Ziel versuchen die Zielperson aus der Gefahrenzone zu bringen. Dies kann wie vorhin genannt durch Ablenkung eines Teamkollegen geschehen, aber auch durch abwehren der Feinde. Ich denke, dass ich in einem solchen Fall -zumindest auf mein Sichtfeld bezogen- eine der besten Leibwachen wäre. Einen Angriff aus dem Hinterhalt zu starten ist bei einem Byakugan-Nutzer fast unmöglich, daher könnte ich die Zielperson von allen Seiten her schützen.“ Sie verstummte und atmete plötzlich tief aus „Es ist schwer von einer solchen Situation zu sprechen, wenn man selbst nicht vor Ort ist. Viele Dinge, die in der Aufgabenstellung nur unzureichend genannt werden, würden mein Handeln beeinflussen.“ Zuerst hatte Mari sich vorgenommen nicht darauf einzugehen, aber jetzt hatte sie es eben genannt. Ob das Lächeln, welches weiterhin ungestört in ihrem Gesicht lag, die indirekte Kritik wieder gut machte, konnte die Hyuuga nicht sagen. Als durch kurz eingetretene Stille klar wurde, dass Mari nichts mehr an ihre Antwort anfügen wollte, nickte auch ihr Prüfer. Es war nicht möglich, seine Gedanken zu deuten und insgeheim faszinierte das Mädchen diese Perfektion des Pokerface. „In Ordnung, damit wäre die Theorie beendet. Folge uns bitte zum praktischen Teil, dieser wird nicht in der Akademie statt finden.“ Mit der Sicherheit, dass Mari folgen würde, trat Kenji nun in Richtung Tür und auch Katsumi folgte seinem Kollegen mit festem Schritt. Als die beiden Shinobi der Akademistin den Rücken zugedreht hatten, verschwand das vorher durchgehend im Gesicht vorhandene Lächeln und mit argwöhnischem Blick sah sie die beiden Männer aus dem Raum treten. Ob ich von Katsumi-sensei überhaupt noch etwas zu hören bekomme?


Teil 2

„Das sollte machbar sein.“ erwiderte Mari während sie die Karte begutachtete, die ihr in die Hände gedrückt worden war. Das Lächeln hatte wieder die Oberhand gewonnen und zu ihrer Überraschung war es nun Katsumi, der sprach „Vergiss nicht das Zeitlimit, du hast nur drei Stunden um die Kiste zu holen. Überschreitest du diese Zeit, verlierst die Kiste oder wird diese beschädigt, musst du mit Punktabzug rechnen.“ Die Hyuuga schwieg, was Katsumi anscheinend als Bestätigung sah, dass Mari verstand, worin ihre Aufgabe bestand. „Noch irgendwelche Fragen?“ Schweigend schüttelte das Mädchen den Kopf und blickte ihre Prüfer noch einmal freundlich an. „Dann beginnt deine Prüfung jetzt. Komme hier her zurück, sobald du die Kiste gefunden hast und übergib sie uns. Viel Erfolg.“ Auf mehr hatte die Hyuuga nicht gewartet und mit sicherem Schritt drehte sie den beiden Männern den Rücken zu und verließ das Dorftor, an dem sie sich gerade noch befunden hatte.
Kaum waren Kenji und Katsumi außer Sichtweite, verließ das Lächeln endlich wieder die Züge Maris und mit einem innerlichen Seufzer fand sie wieder zurück zu ihrer neutralen Miene. Kurze Bestandsaufnahme, was war nun auf dem Weg zu ihrer praktischen Prüfung passiert und warum verließ sie gerade das Dorf? Nunja, passiert war nicht viel, bis auf die Tatsache, dass Katsumi der Hyuuga den praktischen Teil ihrer Prüfung erklärt und ihr eine Karte in die Hand gedrückt hatte, mit den Worten, dort wäre die Umgebung Shiros aufgezeichnet. Sie sollte einem markierten Weg folgen, eine Kiste aufsammeln und sie unbeschadet zurück zu den beiden Prüfern bringen. Und das Zeitlimit betrug drei Stunden. Drei Stunden, in denen sie durch Shiros Umgebung marschieren durfte.. Etwas besseres kann es doch gar nicht geben. dachte sich das Mädchen und selbst in ihren Gedanken konnte sie den sarkastischen Ton hören. Aber in Ordnung, das Wissen, dass sie nach dieser Aufgabe als Ninja in die Dienste Shiros gestellt werden würde, gab Mari die Motivation, die sie benötigte. Sie ließ es sich nicht ansehen -wie so oft- aber die Hyuuga konnte es kaum noch abwarten eine Kunoichi zu werden. Mit ihrer rechten Hand strich sie dabei über das türkise Band, welches um ihre Hüfte gebunden war und sie stellte sich bereits vor, wie dort bald eine Metallplatte mit dem Zeichen ihres Dorfes hängen würde. Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln kam die Braunhaarige zurück in das Hier und Jetzt, überprüfte noch einmal ihren Weg auf der Karte, bevor sie sich sicher war, dass sie noch auf dem richtigen Weg war. Zuerst muss ich diese Kiste unbeschadet zurückbringen, dann kann ich mir um alles weitere Gedanken machen.
Wie erwartet hatte man der Hyuuga nicht den Luxus gegönnt, auf dem Weg zu bleiben. Schon bald führte die Karte das Mädchen mitten durch den Wald, durch Gestrüpp und über Äste hinweg, an Unmengen von Bäumen vorbei, sodass sich eine Person, die keine Karte besaß oder nicht fähig dazu war, sie ordentlich zu lesen, sich schnell verlaufen hätte. Zum Glück war bei Mari beides nicht der Fall. Sie begann sich bereits in gefährlicher Sicherheit zu wiegen, da sie ihrem Ziel bisher ohne Probleme näher zu kommen schien, als dem Mädchen jedoch auch diese mit einem Schlag genommen wurde. Laut Karte -und wie sie beim Aufblicken auch selbst erkannte- stand ein nicht gerade kleines Hindernis zwischen ihr und ihrem Ziel: Vor Mari eröffnete sich eine Felsspalte, die gerade zu groß war, um mit einem einfachen Sprung hinüber gelangen zu können. Langsam trat das Mädchen näher und sah nach unten, um mit einem leisen Grummeln fest zu stellen, dass circa fünfzig Meter in der Tiefe ein kleines Bächlein durch diese Spalte floss. Fazit Maris: Fällt sie dort hinunter, würde diese winzige Menge Wasser sicherlich keinerlei Schutz vor dem harten Boden darstellen. Sie sah auf die Karte um einen anderen Weg zu finden und tatsächlich: Würde das Mädchen einen Umweg in Kauf nehmen -einen nicht gerade kleinen- könnte sie an eine Brücke kommen, die sie über das Hindernis führen würde. Allerdings sah die Hyuuga in dem Ganzen ein Problem: Ihr Zeitlimit. Würde sie einen solchen Weg auf sich nehmen, um zu der Brücke zu gelangen, würde sie die drei Stunden wahrscheinlich nur noch einhalten können, wenn keinerlei sonstige Hindernisse mehr auf sie warten würden.. und waren wir ehrlich: Wie wahrscheinlich war das? Daher verwarf sie diesen Gedanken und versuchte sich eher in ihrer Umgebung umzusehen. Mari befand sich mitten im Wald, daher standen genug Bäume hier, die gut als Brücke genutzt werden konnten. Die Hyuuga packte in ihre Tasche und schien etwas zu suchen, mit dem sie einen der Bäume zum Fällen bringen konnte und sie wurde schnell fündig. Eine aus der Tasche gezogene Briefbombe platzierte das Mädchen an einem Baum, der möglichst nahe an dem Abgrund stand, nahm Abstand und formte dann aus sicherer Entfernung ein Fingerzeichen Kassei“ Wie erwartet explodierte die Briefbombe, durchtrennte damit den Stamm und unter einem lauten Krachen fiel der obere Teil des Baumes Richtung Erdspalte. Ein schmales Lächeln zog sich über die Lippen Maris, als dieser nun eine Verbindung zwischen beiden Seiten der Spalte darstellte. Der Plan hatte genau so funktioniert, wie das Mädchen es sich vorgestellt hatte. Natürlich bedeutete es Kozentration, sein Gleichgewicht zu halten, während man über den Stamm balancierte, doch am anderen Ende angekommen stellte die Hyuuga zufrieden fest, dass das erste Hindernis überwunden worden war, ohne den großen Umweg in Kauf nehmen zu müssen.
Weiter ging der Weg und natürlich folgte Mari weiterhin der Karte. Bisher hatte sie keinerlei Probleme damit, ihren Standort gedanklich auf das Papier zu übertragen und somit die Orientierung zu behalten. Es wurde wieder eine recht angenehme Wanderung, allerdings flog der Blick der Hyuuga immer wieder zum Himmel. Sie hatte keine Uhr, an der sie die genaue Zeit ablesen konnte, somit war es ihr nur möglich, am Stand der Sonne eine Schätzung abzulegen. Ich schätze, mittlerweile ist eine Stunde vergangen Ihr Zeitgefühl sagte, dass dieser Gedanke stimmen müsste und somit fand Mari sich damit ab, dass der Rest der Prüfung innerhalb von zwei Stunden beendet sein musste. Auf dem restlichen Weg passierte nicht mehr viel, lediglich ein Fluss musste überquert werden, was durch Sprünge auf ein paar herausschauende Steine aber nicht viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Erst als sie den Punkt erreichte, an dem auf der Karte das lang ersehnte Kreuz zu finden war, stand das nächste Problem an. Die Hyuuga befand sich mitten im Wald, egal wo sie hin sah, nichts als Bäume und die Führung der Karte war hier zu Ende, was nur die Schlussfolgerung zuließ, dass die gesuchte Kiste hier irgendwo sein musste. Leider konnte ihr Blickfeld jedoch nichts, was auch nur Annähernd nach dem Missionsziel -oder Prüfungsziel- aussah, erkennen. Gut, dann musste das Sichtfeld eben erweitert werden. Kurz schlossen sich die Augen Maris, sie konzentrierte sich und Adern begannen nun um ihre Seelenspiegel herum sichtbar zu werden. Als die Hyuuga sie nun wieder öffnete, boten die Blätter der Bäume und Sträucher keinen Schutz mehr vor dem Blick der Braunhaarigen. Sie sah nach rechts, dann nach links. Als sie auch vor und hinter sich die Kiste nirgends erblicken konnte, hob sie ihren Kopf und erneut hoben sich ihre Mundwinkel etwas an. Im Blätterkleid des Baumes versteckt lag die Kiste, anscheinend mit der Absicht, es Mari schwerer zu machen diese zu finden. Hatten die Prüfer vergessen, dass sie eine Hyuuga war? Oder hatten sie es gerade darauf abgesehen, dass sich die Akademistin an ihr Bluterbe erinnerte? Sie steckte die Karte in ihre Tasche und begann sich danach mithilfe tiefer hängender Äste langsam den Baum hinauf zu hangeln. Es erforderte Kraft und Konzentration, damit man nicht abrutschte, doch schon bald war sie auf einer Höhe mit dem gesuchten Prüfungsziel. Wie das Mädchen nun feststellte, war dieses größer als gedacht. Geplant war gewesen, die Kiste in der Tasche zu verstauen, doch die Größe eines Schuhkartons machte das unmöglich und so müsste es wohl unter einem Arm transportiert werden. Mit gleichmäßigen Schritten trat Mari auf den dicken Ast, auf welchem die Kiste lag, bis sie schließlich vor dieser zum Stehen kam. Um keine Zeit zu verlieren, hob sie diese schnell auf, doch dies war ein Fehler gewesen, wie sich nun herausstellte. An der Unterseite der Kiste war ein Draht befestigt gewesen, an dem die Hyuuga nun ebenfalls gezogen hatte. Ihr Byakugan war zwar noch aktiv gewesen, doch hatte sie sich nicht mehr auf das durchblicken von festen Gegenständen konzentriert gehabt. Ehe sie verschwinden konnte sah sie in ihrem Rücken ein Kunai auf sich zufliegen und gerade noch im letzten Moment konnte sich Mari bücken, sodass die Waffe kurz über ihren Kopf hinweg flog. Ohne die Rundsicht wäre ich jetzt aufgeschmissen gewesen stellte sie gedanklich fest und war schockiert darüber, dass ihr ein so dummer Fehler unterlaufen war. Zwar hatte sie sich noch davor retten können, doch wer wusste, ob es beim Nächsten Mal auch der Fall sein würde? Das Zeitlimit hatte sich so in ihrem Kopf fest gebissen, dass sie ihre Aufmerksamkeit vernachlässigt hatte. Ein Fehler, für den ihr Vater sie nun sicher tadeln würde und das nicht zu wenig. Nachdem sie sich mit dem Fehlgriff abgefunden hatte erhob Mari sich wieder und klemmte die Kiste nun unter ihren linken Arm, als sie wieder von dem Baum hinunter kletterte. Am Boden angekommen kramte sie mit ihrer freien Hand wieder die Karte hervor. Während sie erneut sicher ging, dass sie auch den richtigen Rückweg nehmen würde und sich nicht kurz vor dem Ziel verlaufen würde, bildeten sich die Adern um die Augen wieder zurück und nahmen ihre übliche Form an. Mari musste ihr Chakra sparen und wer wusste schon, wann sie noch das ein oder andere Jutsu brauchen würde. Natürlich könnte jeder sich fragen, warum die Braunhaarige sich mit einer Karte herum schlug, wenn verlaufen mithilfe des Byakugans doch unmöglich schien. Das Problem war allerdings, dass die Hyuuga noch am Anfang stand, dieses zu nutzen und somit noch keine weiten Strecken durchblicken konnte, wie die Meister des Clans. Verlaufen würde sie sich auf dem Ganzen Weg also trotzdem.
Mit schnellerem Schritt, als es beim Hinweg der Fall gewesen war, durchquerte Mari nun den Wald. Sie kannte den groben Weg, musste also nicht mehr so oft auf die Karte blicken und leider spielte die Zeit immer weiter gegen sie. Der gesamte Hinweg hatte länger als geplant gedauert und somit waren mittlerweile nach Schätzungen der Hyuuga bereits zwei Stunden vergangen. Punktabzug wollte sie nicht riskieren, also beeilte sie sich. Allerdings durfte die Kiste laut den Worten des Senseis auch nicht beschädigt werden, denn ansonsten würde die Hyuuga genauso Punkte verlieren. Es war eine Zwickmühle, doch das Mädchen versuchte die richtige Mischung aus Vorsicht und Geschwindigkeit zu finden, außerdem hielt sie sich bereit, jederzeit ihr Byakugan wieder zu aktivieren. Dann konnte sie zumindest nicht mehr mit irgendetwas überrascht werden und dies war wohl jene Sorge, die einen in solch einer Prüfung am meisten beunruhigte. Zu ihrem Glück fand sie den Fluss genau so vor, wie beim Hinweg: Über die großen Steine war es eine Leichtigkeit, bis zur anderen Seite zu springen. Erneut huschte ihr Blick zu der Karte in ihrer Linken, danach unter ihren rechten Arm, wo sich noch immer die Kiste befand. Noch war das gute Stück unbeschadet und Mari würde es in ihrem momentanen Tempo auch schaffen rechtzeitig zurück bei den Prüfern zu sein, um die Prüfung zu bestehen. Ohne groß darüber nachzudenken entschied sich die Hyuuga dazu, noch einmal ihr Byakugan zu nutzen, um den Weg vor ihr, den sie noch beschreiten würde, durchblicken zu können. Was zum-?! Zu spät, um noch richtig darauf reagieren zu können, sah sie eine versteckte Fallgrube direkt vor ihren Füßen. Schnell leuchtete dem Mädchen ein, dass die Prüfer den Weg manipuliert haben mussten, nachdem sie beim Hinweg schon einmal hier vorbeigekommen war. Sie hatten damit gerechnet, dass sich Mari sicher fühlen würde, da sie den Weg nun kannte und gerade das wollten sie ihr zum Verhängnis machen. Mit einem Fuß direkt auf der Kante der versteckten Fallgrube stehend sprang die Hyuuga ab, in der Hoffnung, über die gesamte umgegrabene Stelle zu gelangen. An der Stelle, auf der kurz ihr Gewicht gelastet hatte, begann es bereits zu bröckeln und das Loch darunter wurde erkennbar. Knapp am anderen Ende der Grube landete Mari wieder und amtete kurz aus. Im sicheren Stand tippte Mari einmal mit ihrem linken Fuß auf die Fläche, unter der das Loch bestehen musste und ehe sie sich versah, fielen alle Blätter und Erde, die die Grube hatten verstecken sollen, hinab und offenbarten nun die Falle. Zufrieden, im letzten Moment noch darauf reagiert zu haben, wandte die Hyuuga dem Ganzen den Rücken zu und rannte weiter. Wieder ging ihr Blick zur Sonne, danach konzentrierte sie sich auf ihr eigenes Zeitgefühl. Vielleicht noch eine halbe Stunde? Die Braunhaarige konnte es nicht genau sagen, nun ging es langsam auf eine Genauigkeit, bei der nicht einmal ihr ach so tolles Zeitgefühl noch mithalten konnte. Auch der beim Hinweg gefällte Baum war noch an Ort und Stelle, wodurch er eine schnelle Überquerung der Erdspalte ermöglichte. Das Byakugan nun durchgehend aktiv -es war schließlich nicht mehr weit- legte Mari auch das letzte Stück an Strecke zurück. Übermütig stieß sie ein wenig Luft aus der Nase, als sie kurz vor dem gepflasterten Weg, von dem aus sie am Anfang von der Karte aus ins Gestrüpp gelenkt worden war, noch ein unter Blättern verborgenes Drahtseil erkennen konnte. Kein Byakugan-Träger, der sein Doujutsu aktiv hat, würde auf eine solch einfache Falle reinfallen! Außerdem hat mich ein Drahtseil heute schon einmal ausgetrickst Dabei ging ihr Blick ungewollt kurz hinab zu der Kiste. Da sie von der Falle wusste, sprang sie einfach über das Drahtseil hinweg und erreichte endlich den gepflasterten Weg, von dem aus sie das Dorftor sehen konnte. Nachdem sie die letzten Meter noch zurücklegte, kam sie endlich zum Stillstand und wie auf Kommando erschienen Katsumi und Kenji aus einer Rauchwolke. Noch das Byakugan aktiv sah das Mädchen die beiden Männer an, atmete dann einmal durch, bevor sich die Adern wieder zurückbildeten und den beiden gerade erschienen Personen das Prüfungsziel entgegen gehalten wurde. „Da ist sie.“ waren die einzigen Worte, die die Hyuuga dazu zu sagen hatte und das Lächeln war wieder in ihren Zügen. Eigentlich war das Mädchen völlig außer Atem, aber davon ließ sie sich vor Kenji und Katsumi nichts ansehen. „Noch pünktlich. Fünf Minuten später und du hättest das Zeitlimit überschritten.“ Mari nickte, als ihr Leiter der praktischen Prüfung die Kiste entgegen nahm. Ihr Zeitgefühl hatte das Mädchen nicht völlig im Stich gelassen, wie sie nun feststellte.


Das Schlusswort

Super. Nun saß Mari hier auf einer Bank und konnte nur aus der Entfernung die Rücken von Kenji und Katsumi sehen. Sie hatten sich zur Beratung zurückgezogen und der Hyuuga gesagt, sie solle hier warten, bis sie fertig wären. Schweigend schlossen sich die Augen des Mädchens und für einen Moment versuchte sie sich nur auf ihren eigenen Atem zu konzentrieren. Sie musste einfach bestanden haben, nicht nur, dass sie eine Hyuuga aus der Hauptfamilie war, also eine gewisse Verantwortung trug, ihr Vater würde ihr ansonsten den Kopf abreißen. So lange hatte er mit ihr trainiert, versagen kam für ihn nicht in Frage.. und deshalb genauso wenig für Mari. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Die Braunhaarige hatte niemals Probleme gehabt zu warten, hatte immer Geduld gezeigt, da sie wusste, es würde sich lohnen. Aber ein Gefühl, wie sie nun in ihrer Magengegend verspürte, hatte Mari dabei nie kennengelernt. War es vielleicht das Wissen, völlig machtlos zu sein? Zu wissen, dass andere nun eine Entscheidung trafen und egal wie lange die Hyuuga hier warten würde, es würde nicht dazu beitragen, Erfolg zu haben. Die Gefahr, dass sie hier nur wartete, um durchgefallen zu sein, war ein Gedanke, dem Mari gar nicht erst erlauben wollte bis in ihr Bewusstsein vorzudringen. Sie schob ihn zurück und ignorierte ihn, das war ihrer Meinung nach das Beste, was man mit ihm machen konnte.
„Mari-san, wir sind zu einem Ergebnis gekommen.“ Die Stimme von Kenji drang zu der angehenden Kunoichi hindurch und schlagartig öffnete sie ihre Augen wieder. Auch Katsumi stand nun vor der Hyuuga, im Gegensatz zu dem ganzen Tag zuvor war nun kein Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Sie behielt die neutrale Miene, innerlich gespannt, was nun kommen würde. „Zum praktischen Teil gibt es nicht viel zu sagen, du hast die Kiste unbeschädigt und innerhalb der vorgegebenen Zeit zu uns zurückgebracht.“ Da er auf keine Einzelheiten einging war sich Mari nicht sicher, ob sie während dem praktischen Teil beobachtet worden war oder nicht. Wussten sie, dass die Hyuuga eine Falle aus Leichtsinn aktiviert hatte? Oder sprachen sie es nicht aus, weil sie unwissend über diesen Fehler waren? „Auch den theoretischen Teil hast du gut beantwortet. Du hast weit gedacht und dir ist aufgefallen, dass es unmöglich war eine bestimmte Reaktion zu schildern, wenn man nur so wenige Informationen vorliegen hat. Du hast versucht, auf die einzelnen Situationen einzugehen, warst dabei jedoch manchmal etwas oberflächlich. Diese Erfahrungen wirst du aber sammeln, sobald du die ersten Missionen absolviert hast.“ Ruhig sah Mari nun Kenji an, ihr Blick hatte sich vollkommen auf ihn fixiert. Sobald sie die ersten Missionen absolviert hat? Sollte das heißen, was die Hyuuga vermutete? „Mari-san, du hast deine Genin-Prüfung bestanden. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.“ Die Braunhaarige erblickte das Stirnband in Händen Kenjis, stand von ihrem Platz auf und nahm es nach einer kurzen Verbeugung entgegen. Anscheinend wird mein Kopf die Ankunft Zuhause überleben.
 

Riri Kaori

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Die Geninprüfung


Prüfer:
• Ayaka
• Mufu Katsumi
• Tetsuya Daisuke

Der Tag vor der Prüfung.

Ein Abend voller Freude, ein Abend voller Glück und ein Abend voller Hoffnungen, es ist der Abend, an dem Kaori ihrem Ziel endlich einen Schritt näher kommt. Auch wenn der Tag normal anfing, sagte irgendetwas in ihr, dass das Glück heute auf ihre Seite stehen wird.

Der Tag fing ganz normal an, Kaori ging mit ihrer Freundin Mai, die sie in der Akademie kennen gelernt hatte, in ein Teehaus. Um ihren Alltag zu entkommen, entschloss sie sich dort eine Zeit lang zu verweilen. Umgeben von der friedlichen Ruhe, die im Teehaus herrschte, genoss sie die Zeit mit ihrer Freundin, da sie wusste, dass solch eine Möglichkeit für sie nur selten kommen würde, da der Drill und der Druck, den ihre Mutter an ihr ausübt enorm ist und sie somit kaum Zeit für ihr privates Leben hat.
"Diese Pause habe ich wirklich gebraucht, ich bin froh, dass du mich überredet hast hierhin mitzukommen" sagte Kaori mit einem entspannten Gesichtsausdruck."Das ist kein Thema! Aber ich muss schon sagen, obwohl dein Leben sehr stressig ist, beneide ich dich. Ich meine, dein Leben ist für viele das Leben, dass sie sich schon immer gewünscht haben, ich verstehe nicht wie man eine Pause von solch einem Alltag braucht" erwiderte Mai während sie ihren Kopf an ihrer Hand stützte. Durch ihren Blick erkannte man schon, dass sie neugierig auf Kaoris Antwort war" "Ist eine normale Straße nicht langweilig?" fragte Kaori während sie ununterbrochen ihren Tee rührte. "Was meinst du damit?" fragte Mai."Pass mal auf, wenn man durch eine Straße geht, will man natürlich, dass diese sauber leer schön und rein ist, das ist ganz verständlich. Aber wenn du dein Leben lang durch diese Straße gehst, dann wünscht du dir im Laufe der Zeit irgendwann ein paar Steine die auf dieser Straße liegen." Erklärte Kaori, dabei zog sie den Löffel aus dem Tee als wolle sie damit auf ihre Erklärung hinweisen. Sie wartete, bis ihr Tee aufgehört hatte sich zu bewegen. Sie blickte in den Tee und schaute sich in ihm ihr eigenes Spiegelbild an und sprach "Denn weißt du... die Steine die auf deiner Straße liegen, müssen nicht unbedingt Probleme bedeuten, sie sind einfach da, um die Straße zu ändern, um mehr Leben in sie zu bringen, sie können dir im Weg stehen, aber sie können dich auch in eine andere Richtung führen. Und mit jedem Stein lernst du mehr und mehr zu vermeiden über welche zu stolpern." Kaori lächelte vom ganzen Herzen, griff nach den Mais Händen und führte sie zu sich,"Außerdem, mein Leben ist auch nicht perfekt, diesen Eindruck möchte ich nur hinterlassen. Ich warte auf den Stein, der mich endlich von dieser Straße runterholt, du bist meine Freundin, daher fällt es mir nicht sonderlich schwer dir zu sagen das ich schon fast dich beneide." Lachend und mit glücklichen Gesichtern plauderten sie weiter, bis Kaori aufgrund ihres Zeitplans nachhause musste. Dort erwartete sie eben der Stein, von dem sie geredet hatte und nach dem sie so lange griff. Sie erhielt einen Brief. Als sie erst las, von wem dieser war, blieb ihr Herz stehen, da dieser von jenen war, die ihre Zukunft ändern sollen und sie zu ihren Zielen tragen sollen. Fassungslos starrte sie auf die Zeile, in der stand dass sie für die Geninprüfung zugelassen war. Statt eines Freudentanzes, lachte sie stumm und lobte sich selbst. Ihre Freude lies sie lediglich auf eine sehr arrogante Art aus, doch auch nicht lange, da sie wusste sie müsse sich noch vorbereiten, also lies sie alles stehen und liegen. Von Nervosität war keine Spur. Komplett zuversichtlich machte sie sich an die Arbeit. Sie wusste, dass sie eine menge Zeit verlor, da sie den Brief erst jetzt gelesen hatte, doch verzagte sie deswegen nicht. Das erste was sie tat um sich optimal vorbereiten zu können war, ihrer Mutter über diesen Brief zu berichten und sie um Rat zu bitten. Als Kaori in den Tanzsaal ihrer Mutter hereinstürmte und ihr den Brief zeigte, schloss ihre Mutter die Augen und sagte "Da hat die kleine es tatsächlich geschafft. Naja, als ob ich was anderes von einer Riri erwarten würde." Gemeinsam lachten sie auf die selbe arrogante Art und Weise, wie es Kaori auch tat, als sie diesen Brief gelesen hatte. "Okay genug gelacht, du musst mich unterrichten auf was ich vorbereitet sein muss.", sagte Kaori in einem ernsten Tonfall während sie ihrer Mutter in die Augen starrte um ihren Gesichtsausdruck ablesen zu können. Kaoris Mutter lachte erneut. "Gar nichts" erklärte Kaoris Mutter. "Ich habe mein Wissen nicht ohne Grund an dich weitergegeben, du bist intelligent genug um mit dem theoretischen Teil fertig zu werden, davon bin ich überzeugt. Doch beim praktischen Teil ist das etwas anderes. Ich bezweifle nicht, dass es bei der Praxis zu Auseinandersetzungen zwischen dir und anderen kommen wird und da du lediglich trainiert hast und nie wirklich gekämpft hast, könnte sich das als Problem für dich herausstellen. Wie dem auch sei, du kannst dich auf so etwas so oder so nicht direkt vorbereiten.“ Kaoris Mutter nahm ihre Hand und führte Kaori durch den Flur, wo unzählige Portraits von ihnen und ihrer Familie hingen. „Wenn sich eine von uns Riris etwas vornimmt, dann schafft sie es auch, so war es schon immer, in jeder Generation, also wage es nicht zu versagen. Solltest du es aber nicht schaffen, dann versuchst du es wieder, solltest du es danach wieder nicht schaffen, dann versuchst du es ein weiteres mal, ganz gleich wie du dich dabei fühlst, denn wenn du aufgibst... bist du nichts weiter als eine jämmerliche Augenwischerin, die es nicht Wert ist diesen Namen zu tragen und ihn lediglich durch den Dreck zieht." Kaoris Mutter hielt an, sie lies die Hand ihre Tochter los als sie vor dem Portait von Kaori anhielten. Neben diesem Portrait, hing das Portrait ihrer verstorbenen Schwester, die sehr erfolgreich war und auch alles zu Ende brachte was sie sich vornahm. Schon am Rahmen des Portraits erkannte man, dass die Taten ihrer Schwester weitaus mehr gewürdigt wurden, als die Taten Kaoris, dies erkennt man an den Busschmückungen des Rahmens, der Rahmen Merodis war mit jeglichen Dingen beschmückt, die ihre Taten und ihre Geschichte wiedergaben. Besonders auffallend war ihr Stirnband, das oben an der Ecke ihres Portraits hing, dieses gab den Stolz und die Würde wieder, die Merodi mit sich trug. Einen kurzen Augenblick starrte Kaoris Mutter die Portraits an, bis sie anfing zu sprechen: "Was du jetzt durchmachen musst ist lediglich der Anfang. Also würde ich vorschlagen du bringst auch dementsprechend viel Erfolg, denn wenn nicht, enttäuscht du nicht nur dich und mich, sondern auch jeden in deinem Umfeld und ganz besonders deine Schwester. Merke dir, eine Riri versagt nie und eine Versagerin ist keine Riri.“ Kaori blieb stehen und schaute sich das Portrait von ihr an. Sie verlor keinen einzigen Gedanken daran, was wäre wenn sie versagen würde, was wäre wenn ihr Willen gebrochen sein würde oder was wäre, wenn sie erkennen würde dass es der falsche Weg ist, den sie geht. Sie schaute sich ihr Portrait noch genauer an und schaute auf ihren stolzen, ehrenvollen und arroganten Blick. „Als ob jemand wie ich versagen würde, ganz gleich was meine Aufgabe sein wird, ich werde es schaffen, ohne jeden Zweifel, das solltest du langsam begriffen haben. Ich werde meine Ziele erreichen, egal was es ist, wo ich durch muss. Schließlich bin ich doch die Willensstärkste Frau des ganzen Dorfes." Ihre Mutter sagte nichts, sie zeigte nur ein Lächeln, da sie wusste, dass ihre Tochter zu der Person geworden ist, zu welcher sie sie machen wollte. Kaori begab sich zurück in ihr Zimmer. Sie nahm ihre Bücher raus und studierte noch einmal das Grundwissen eines Shinobis, sie überflog Zusammenfassungen und ähnliches, damit sie bei der Theorie nichts vergessen oder auslassen würde. Sie klappte ihre Bücher zu und dachte über das Lächeln ihrer Mutter nach. "Das ist das erste mal, dass sie mich gelobt hatte, ohne mich zu kritisieren oder zu beleidigen..." wunderte sie sich. Sie starrte den Fächer ihre Schwester an. Als sie ihn in ihre Hände genommen hatte, schloss sie ihre Augen. "Eine Riri versagt nie und eine Versagerin ist keine Riri... das ist was Mutter Merodi immer mit auf den Weg gegeben hat."dachte Kaori. Tief in ihrer eigenen Gedankenwelt eingeschlossen, dachte sie ständig über eine Zeile nach. "Eine Riri versagt nie... eine Riri versagt nie... versagt nie... nie... niemals..." Kaori richtete ihren Blick nach unten. Den Fächer hielt sie fest in ihren Armen, so als wäre es ihr Kind, dass sie nicht aufgeben wollen würde. Sie erinnerte sich an den Erfolg ihrer Schwester und an ihr versprechen, ihren Traum zu Ende zu leben. Ein schon beinahe trauriges Lächeln zierte ihr Gesicht. "Eine Riri versagt nie, deswegen... deswegen werde ich es schaffen. Ich werde dein Ziel erreichen Merodi, wenn ich jetzt versage, versagst somit auch du und das werde ich nicht zulassen... niemals. Egal ob ich falle, ich werde aufstehen, egal ob ich Leide, ich werde weitergehen. Ich verspreche es." Als würde sie aufwachen, rüttelte Kaori ihren Kopf. Sie war sich ganz sicher, dass es für Zweifel nie Zeit gäbe, nervös war sie wie immer auch nicht, da sie zu 100% von sich überzeugt war. Sie begab sich zu Bett. Auf ihrem Gesicht ein Lächeln, dass ihre Zuversicht wiedergab, ihre Hände an ihr Kissen geklammert, als wolle sie damit sagen, dass ihre Träume zum greifen nah sind. In dieser Nacht schlief sie ruhig, denn anstatt sich zu fürchten, war sie davon überzeugt, dass sie es schaffen wird.

Der theoretische Teil der Geninprüfung.

Schon früh am Morgen stand Kaori auf, sie benötigt diese Zeit, da sie sich, erst Recht für besondere Anlässe, im Bad die Zeit der Welt nimmt, Kaori sah so aus als wolle sie eher tanzen gehen, ihr Parfüm bildete schon fast eine Wolke, die ihren kompletten Körper umhüllte. Doch hat dies einen bestimmten Grund. Kaori möchte sich keineswegs verstellen, sie möchte SICH präsentieren und ändert daher nichts ab, ganz im Gegenteil. Schon an ihrem Gang erkennt man, dass sie nur so vor Selbstbewusstsein strotzt. Auf ihrem Gang schaut sie sich noch einmal ihr Portrait an, ein kurzes Stummes lachen und schon macht sie sich auf den Weg zu der Akademie. Als sie angekommen war, begab sie sich augenblicklich in den Prüfungsraum, genau pünktlich und ohne vorher tief einatmen zu müssen oder zu stoppen. Sie betrat den Raum, stellte sich vor den Prüfern und auch dort zeigte sie keine Spur von Nervosität. Ihr war es auch wichtig, dass die Prüfer dies sehen. Kaori begrüßte die Prüfer freundlich, doch dann nickte Kaori und erwähnte mit einem falschen Lächeln und geschlossenen Augen
" Lassen wir die Förmlichkeiten heute bitte einfach raus, ich weiß ja nicht wie es bei euch aussieht, geehrte Senseis, doch erlaubt mir mein Zeitplan es nicht unnötige Zeit in Anspruch zu nehmen." Somit wollte sie ihren Charakter noch einmal genauer wiedergeben, da sie wusste, dass sie etwas Farbe zeigen muss. Einen kurzen Augenblick sagte niemand etwas, stattdessen gab es nur verwirrte und genervte Gesichter."Wie auch immer" sagte Mufu Katsumi, "Deine Aufgaben ist es, uns etwas Jutsus zu erzählen. Kaori lächelte erneut und hatte sich, bevor sie anfing noch schnell kurze Gedanken gemacht. "Okay Kaori, du darfst weder ähm, noch öh, noch also, noch naja sagen." Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden, fing Kaori an zu reden.

Was sind Jutsus? Jutsus sind Techniken, oder wie ich es auch nenne, eine Kunst, die von Ninjas größtenteils für das Kampfgeschehen verwendet werden. Um ein Jutsu zu verwenden, benötigt man Chakra, die Menge des benötigten Chakras, hängt von der Art des Jutsus ab. Um meinen Vortrag etwas detaillierter zu gestalten, unterteile ich diesen Vortrag in verschiedenen Abschnitten. Als erstes möchte ich die Arten der Jutsus präsentieren, es gibt Ninjutsus, Taijutsus und Genjutsus. Jedes dieser drei Jutsus erfüllt einen bestimmten Zweck.

Das Ninjutsu ist hauptsächlich für Attacken bestimmt, es erlaubt dem Anwender Dinge zu verwenden, bzw. zu tun die man als solches eigentlich nicht tun könnte. Wie z.B Flammen spucken. Meistens braucht man gewisse Fingerzeichen um diese zu benutzen, doch gibt es auch Ninjutsus, bei denen das nicht nötig ist. Ninjutsus gibt es in 5 verschiedenen Elementen, aber es gibt auch Ninjutsus ohne ein bestimmtes Element, aber die Elemente lege ich erstmal zur Seite, ich werde später auf sie zurückkommen.

Zu den Taijutsus, Taijutsu ist das Kämpfen mit der eigenen Körperkraft, es gibt verschiedene Arten und Stile des Taijutsus. Beim Taijutsu werden keine Fingerzeichen benötigt, doch ist die Kontrolle des eigenen Chakras beim Taijutsu unabdingbar. Wie schon erwähnt gibt es verschiedene Kampfstile, wie Jūken, Gōken und Rakanken und auch verschiedene Arten des Taijutsus, damit meine ich das kämpfen mit Waffen wie z.B Schwerter, Kunais, Shuriken etc. Diese Waffen können auch zusammen mit dem elementaren Chakras des Anwenders agieren, doch das ist nicht das Thema.
Dann gibt es noch das Genjutsu, doch dieses ist nicht dazu gedacht seinem Feind direkten Schaden zuzufügen, nein. Das Genjutsu manipuliert die Chakraverläufe eines Gehirns, somit kann man seinen Gegner Illusionen sehen lassen, in anderen Worten man kann seine Gegner psychisch angreifen oder auch lähmen. Es gibt verschiedene Arten des Genjutsus, und auch unterschiedliche Methoden es zu verwenden. Es kann in sofern passieren, das ein Genjutsu durch ein Geräusch ausgelöst wird, oder durch Blicke an bestimmten stellen.
Aber es gibt auch andere Arten von Jutsus wie z.B das Iryōninjutsu ,das dazu gedacht ist, Verbündete zu heilen.
Nun komme ich zu den Rängen der Jutsus. Da wären erst einmal die E Rang Jutsus, die lediglich zu den Grundtechniken eines Ninjas gehören, besonders effektiv sind sie nicht. Dann gibt es die D Rang Jutsus, dass sind die Jutsus die größtenteils von Genin benutzt werden, es sind ebenfalls keine wirklich besonderen Jutsus. C Rang Jutsus sind schon mächtigere Jutsus die oft von Chuunin verwendet werden, doch auch Genin besitzen solche Fähigkeiten manchmal, dennoch gehören die C Rang Jutsus nicht zu den hohen Rängen, ganz im Gegensatz zu den B Rang Jutsus, die meist von Jounin verwendet werden. Des Weiteren existieren noch die A Rang Jutsus, diese sind sehr mächtig und nur schwer zu erlernen, manche dieser Jutsus haben eine unvorstellbare Zerstörungskraft. Und zu guter Letzt kommen noch die S Rang Jutsus. Die meisten von denen sind verbotene Jutsus, da sie unvorteilhafte Auswirkungen haben, oder manchmal auch einfach nur unmoralisch sind. Meiner Meinung nach sind sie sehr nutzvoll, aber wer bin ICH um zu sagen ob es richtig oder falsch ist.
Der letzte Punkt wäre die verschiedenen Elemente der Jutsus, Doton, Suiton, Katon, Raiton und das von mir bevorzugte Element Fūton. Wie schon vorher erwähnt haben die Jutsus unterschiedliche Elementnaturen. Alle Elemente haben ein Element gegen jenes sie effektiver wirken, und eins wogegen sie weniger effektiv wirken, bzw. dieses Element sogar verstärken. Katon ist schwächer als Suiton aber stärker als Fūton, Fūton ist stärker als Raiton, Raiton ist effektiver gegen Doton, aber Doton ist dafür effektiver gegen Suiton. Es gibt auch Shinobi, die mehr als nur ein Element besitzen, somit können Kombinationen entstehen, wie z.B die Kombination zwischen Erde und Wasser, diese beiden Elemente ergeben zusammen Holz, außerdem gibt es auch Bluterben, das bedeutet, dass die Elemente von der einen, zur nächsten Generation weitergeleitet werden und somit die Kombination zwischen diesen Elementen für jedes Mitglied des Clans möglich ist. Das wäre dann alles.
Kaori hatte bei ihrem Vortrag sehr auf ihre Mimik und Gestik geachtet, sie betonte wichtige Wörter deutlich und redete schneller wenn es um unwichtige Details geht, um zu zeigen, dass sie weiß welche Tatsachen von Bedeutung sind und welche nicht. Ansonsten hat Kaori versucht den Vortrag kurz und bündig zu halten, Details die sie für wichtig hielt lies sie nicht raus. Kaori hat ihren Vortrag fließend gehalten, sie musste nie wirklich nachdenken und sprach sehr deutlich und in einem angemessenen Tempo. Sie sprach so, als wolle sie ihren Prüfern etwas beibringen. Sie verwendete ebenfalls ihre Hände um gewisse Dinge deutlicher zu machen und anderes besser zum Ausdruck bringen zu können. Kaori hatte gezielt auf die traditionelle Art des vortragens verzichtet, in dem sie teilweise auch ihre eigene Meinung mit eingebracht hatte, damit wollte sie den Vortrag lebendiger und farbiger machen. Gespannt war Kaori nicht wirklich auf das Urteil der Prüfer, da sie es nach ihre Meinung nicht besser hätte machen können. In den Augen der Prüfer sah sie, dass sie so blickten, als wurden sie zufriedengestellt."Gut, dann wollen wir zum Praktischen Teil der Prüfung kommen, wenn du uns bitte folgen würdest." Kaori war von den Blicken ihre Prüfer nicht überrascht, sie gab ein stummes Gelächter von sich und sagte: "Dann habe ich diesen Teil wohl mit Bravour bestanden ha! "Was anderes habe ich auch nicht erwartet.". Kaori folgte den Prüfern, sie zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass sie sowohl die theoretische Prüfung perfekt bestanden hat, als auch die nächste Prüfung schaffen wird.

Der praktische Teil der Geninprüfung.

Kaori ging mit den Prüfern in ein Waldstück. Sie liefen einige Minuten lang. Kaori versuchte in dieser Zeit über die nächsten Schritte der Prüfer nachzudenken, sie versuchte zu raten was die Prüfung sein könnte.
" Also... wir sind in einem Waldstück... warum würden sie ausgerechnet ein Waldstück aussuchen... in einem Wald gibt es Bäume und... Büsche... und... das ist es! Ein Versteckspiel! Im Wald kann man nie genau wissen wo sich jemand versteckt, man kann Fallen gut richten weil sie nicht sichtbar sind und es gibt eine menge Hindernisse! Eine perfekte Prüfung! Kaori lachte kurz, dann drehte sie sich mit geschlossenen Augen um und sagte: "Okay Leute, wann wollt ihr euch denn verstecken, hm?" Als ihr keiner eine Antwort gab öffnete sie die Augen und bemerkte, dass sie bereits weg waren. "Ahhh ich glaubs ja nicht die haben mich ausgetrickst! Ich drehe denen den Hals um!" schrie Kaori, bis sie versuchte ruhig zu bleiben. Sie ging an einem Baum, wedelte mit ihrer Hand ein wenig Dreck weg und setzte sich dort zum nachdenken hin."Okay, keine Panik Kaori, du kannst ihnen sowieso erst den Hals umdrehen wenn du sie gefunden hast. Denk nach, was weißt du alles... drei Prüfer verstecken sich, ich habe nicht sonderlich viel Chakra und das ist eine Prüfung... das wohl bedeutet dass hier überall Fallen auf mich warten... und da drüben ist... ein Junge!? Was macht der denn hier? Ahh ich verstehe, vermutlich ist diese Prüfung für mehrere bestimmt. Wenn ich mir den Jungen so anschaue hat er es ziemlich eilig, das heißt... oh Mist! Es gibt möglicherweise ein Zeit Limit! Wenn ich mir hier eine Taktik ausdenke, verliere ich Zeit, aber ich denke ich würde mehr Zeit verlieren, würde ich, wie dieser Knallkopf dort drüben, willkürlich nach ihnen suchen. Das ist eine Prüfung das würde ebenfalls bedeuten, dass sie nicht allzu weit weg sein können, da sie mich und die anderen ja beobachten müssen... ich muss mir mein Chakra gut einteilen, erst einmal muss ich nach Fallen in dieser Umgebung suchen. Dazu bräuchte ich Doppelgänger. Sobald ich genügend Informationen über dieses Gebiet habe, sollte ich diesen eifrigen Typen dort hinten aus dem Weg schaffen... doch hab ich keinerlei Kampferfahrung, kämpfe ich also, werde ich nicht nur verletzt, sondern verliere auch unglaublich viel Zeit, außerdem scheint er so, als wisse er mehr über das Zeit Limit, diese Information sollte ich ihm auch abknöpfen. Dann muss ich die Prüfer fangen. Sie auszutricksen wäre keine Option, sie sind sehr erfahren, das wird nichts bringen. Das heißt, ich muss mit den Doppelgängern die ganze Gegend nach anderen Akademie Schülern durchsuchen, dann wäre ich in der Lage durch die Positionen der einzelnen Personen, einen Mittelpunkt zu erstellen, dann sollte ich ungefähr berechnen, wie weit die Prüfer Blicken können. Wenn ich dann Glück habe, weiß ich ungefähr wo sie sind. Wenn ich beobachte, welche Stellen die anderen Schüler durchsuchen, kann ich einige mögliche Verstecke ausschließen. Da wir hier alle noch keine Genin sind, nehme ich an sie verstecken sich in Büschen, hinter oder auf Bäumen, oder hinter Felsen und ähnlichem. Ich bezweifle ebenfalls, dass sie besondere Techniken benutzen um sich zu verstecken, dann sollten sie sich auch nicht in der Erde verstecken. Mit meinem Rest Chakra könnte ich dann noch mit meinem Kisoku Jutsu die Blätter ein wenig zur Seite schieben und möglicherweise jemanden finden. Ich sollte auch darauf achten, mich während meiner Aktionen auch umzuschauen, so spare ich kostbare Kraft und Zeit. Gut ich habe jetzt genug Zeit verschwendet. Los gehts!" Bunshin no Jutsu! Kaori rief drei Doppelgänger, diese teilten sich auf und suchten nach fallen. Nicht lange danach, stolperte einer von Kaoris Doppelgänger über ein Drahtseil. Von oben kamen Kunais angeflogen die Kaoris Doppelgänger ausschalteten. Zwar hatte Kaori damit einen Doppelgänger verloren, aber dafür einige Kunais gewonnen, mit diesen Kunais, die sie mit ihren Doppelgängern teilte, konnten die Doppelgänger die Fallen besser entdecken, da sie an den leeren Stellen die Kunais werfen können um zu sehen ob es dort Fallen gibt und können es so vermeiden getroffen zu werden. Während die Doppelgänger weiter nach Fallen suchten, beobachtete Kaori die Lage des Jungen. Der Junge stand in einem 40° Winkel 19 Meter nördlich vor dem Baum, an dem Kaori vorher saß. (Baum A) Ein weiterer Baum (Baum B) stand nördlich in einem 70° Winkel 32,5 Meter von Baum A entfernt. Parallel zu Baum B, stand nördlich Baum C. Kaori versteckte sich hinter Baum B, um den Jungen erst zu beobachten, doch dabei entdeckte sie am Boden ein Seil. Sie erkannte, dass dieses eine weitere Falle sein musste. Nicht lange nachher, hatte sie schon einen Plan. Sie ging in einem großen Bogen hinter ihrer Zielperson und tat so, als ob sie gerade vom Westen kommen würde. Sie zeigte mit dem Finger auf diese Person und schrie: "Hey! Wag es bloß nicht hier zu suchen, das ist mein Platz! Also verpfeif dich besser wenn du nicht willst das ich dich wegputze! Glaub mir, die 10 Minuten Zeit die wir haben um je einen Prüfer zu finden sollte genug dafür sein!"Der andere Junge lachte, man hatte direkt erkannt, dass er sich jedem überlegen fühlt. "Du mich wegputzen? Hahaha, ein kleines Mädchen im Kleid will etwas zu sagen haben? Und schlau bist du auch nicht oder? Wir haben nur 5 Minuten für jeden Prüfer!" Sagte der Junge lachend. Kaori war geschockt doch lies sie sich das nicht anmerken, stattdessen lächelte sie ihn giftig an und dachte dabei "Verdammt! Nur 5 Minuten pro Prüfer, dann bin ich für den ersten wohl etwas zu spät, aber was solls, zumindest habe ich diese Information erfolgreich erhalten. Wenn mein Plan funktioniert, sollte ich die anderen zwei pünktlich finden können.Auch wenn schon, ich gib dir jetzt eine letzte Chance abzuhauen, oder ich mache kurzen Prozess!!!... Gegen ihn habe ich im Kampf vielleicht keine Chance, aber wenn es um Taktik geht, wird er den Kürzeren ziehen." Der Junge lachte noch einmal und griff sie dann an, er lief auf sie zu. Kaori tat das selbe, als sie aufeinander trafen, schlug der Junge Kaori, zwar gelang es ihr ihr Gesicht zu schützen, doch fiel sie zu Boden. Kaori stand auf, sie machte einen wütenden Gesichtsausdruck, obwohl sie im Inneren lachte. Sie fand heraus, das ihre Vermutungen der Wahrheit entsprachen, er war wesentlich schneller als sie. Diese Tatsache war für ihren Plan unabdingbar, doch noch wichtiger als das war es, dass ihr Feind dies auch bemerken musste. Kaori stand auf und warf einige Kunais, dann lief sie auf ihn zu. Erst hatte sie geplant seine nächste Attacke mit ihrem Kisoku Jutsu abzublocken, doch als ihr Feind "Katon" rief, erinnerte sie sich an ihren Vortrag, wo sie erzählte, dass Fuuton nicht gegen Katon funktioniert, sie wusste das, wenn sie ihr Kisoku Jutsu verwenden würde, würden die Flammen stärker werden und sie würde großen Schaden erleiden. Also beschloss sie ihren Plan sofort durchzuziehen. Bevor er das Jutsu verwendete, rief sie: "Hab ich dich!" als Kaori dann in einem Bogen an ihm Vorbei lief und direkt in die Falle lief, die sie vorher entdeckt hatte und von der ihr Feind nichts wusste, dachte der Junge es würde sich dort einer der Prüfer aufhalten und da er wusste, dass er schneller als Kaori war, rannte er ebenfalls in die Falle, das war Kaoris Plan, er hatte Kaori überholt und rannte unbewusst in die Falle, als er Kaori überholt hatte blieb Kaori einfach stehen und sagte: "Was für ein...". Als er dann in die Falle trat, schnappte das Seil sein Bein und zog ihm nach oben, so das er kopfüber in der Luft fest hing. Also Kaori ihn dann dort oben sah, beendete ihren Satz, sie schrie "Loser!". Kaori näherte sich den Jungen und rief: "Und jetzt du großer Junge? Bist du jetzt immer noch so cool? Oder bin ich es, die hier im Rampenlicht steht?." Als sie gerade gehen wollte, erinnerte sie sich an etwas. Als sie hinten am Baum saß und nachdenken wollte, stand der Junge immer im selben Bereich, als hätte er eine Ahnung, wo sich einer der Prüfer ungefähr befindet. Als sie dann ihre Doppelgänger entsandte, stand der Junge immer noch dort. Was ihr auch auffiel war, dass er nie nach oben geschaut hatte, sondern immer nur hinter Objekten. Dann war es Kaori klar, einer der Prüfer befand sich irgendwo auf einem Baum und tatsächlich, als sie auf einen der dort stehenden Bäume geblickt hatte, sah sie in den Blättern einen Schatten, doch um kein Chakra zu verschwenden, warf sie lediglich einen Kunai und schrie: "Ich hab dich Sensei, komm runter!". Es war Ayaka, Ayaka sprang vom Baum und sagte: "Interessanter Auftritt, doch hast du zu viel Zeit verschwendet, du hast 7:34 Minuten gebraucht" Doch das fand Kaori nicht weiter schlimm, da sie immer noch davon überzeugt war, dass sie in der Theorie gut gepunktet hat und dass sie die anderen zwei rechtzeitig finden würde. Als einer ihre Doppelgänger besiegt wurde, erhielt sie die Information, dass sie einen weiteren Prüfer gefunden hatte, im glaube es wäre eine Falle, näherte sich ihr Doppelgänger dem Prüfer, der zwischen Büschen lag. Doch wurde der Doppelgänger ohne Vorwarnung von weiteren Schülern angegriffen. Kaori erschaffte einen weiteren Doppelgänger, der ihr ebenfalls mehr Informationen über das Gebiet geben sollte. Obwohl Kaori sehr viel Chakra gespart hatte, hatte sie nicht sonderlich viel übrig. Kaori lief, obwohl sie sehr erschöpft war, zu dem Ort an dem der nächste Prüfer war. Als sie dort angekommen war, schaute sie sich erst einmal um, ob die anderen Schüler noch da waren, die sie vorher attackiert hatten. Als sie niemanden sah rannte sie in die Büsche und wühlte dort rum. Sie wusste nicht mehr genau wo sich der Prüfer befand, und befürchtete schon er sei verschwunden oder bereits von anderen entdeckt worden. Doch fand sie ihn, wegen seiner auffälligen Haarfarbe schließlich doch. Es war der Chuunin unter den Prüfern Daisuke. Genervt stand Kaori vor dem regungslosen Prüfer, sie trampelte auf seinen Rücken und schrie: "Steh endlich auf du Faulpelz, so viel Zeit hab ich nicht du Faulpelz!!!." "Ist ja schon gut, ich stehe ja schon auf" sagte der Prüfer, während er langsam aufstand."Du hast nicht mehr sonderlich viel Zeit, beeile dich lieber, du hast mich gerade noch rechtzeitig gefunden." erklärte Daisuke ihr. Kaori atmete aus und rannte, ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen weiter."Ich brauche jetzt die Informationen meiner Doppelgänger, löse ich sie aber jetzt auf, verschwende ich zuviel Chakra wenn ich sie wieder brauche und herbeirufen muss. Um mein Chakra für Notfälle optimal rationieren zu können, sollte ich Jutsus so gut wie möglich vermeiden. Südwestlich hat die Prüfung für mich angefangen, dort habe ich auch in der nähe einen der Prüfer gefunden. Nordwestlich fand ich den zweiten. Ich vermute, dass der dritte sich also östlich des Waldstücks befinden muss, da sie so die optimale Überwachungsmöglichkeit haben. Am besten ich treffe mich mit meinen Doppelgängern im östlichen Teil des Gebietes, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich bei der Ankunft näher an dem Prüfer dran bin. Ein Doppelgänger sollte gerade im Norden sein, parallel zu mir, der andere südlich. Um in einem Hinterhalt zu entkommen, sollten die Doppelgänger mich schon vorher, in der ungefähren Mitte des Gebietes treffen, das bedeutet, dass ich ich einem 40° Winkel in richtung Osten laufen muss und die Doppelgänger in einem 15° Winkel in Richtung Osten laufen müssen. Am Treffpunkt können sie mir dann Berichten, was sie wissen. Den Rest meiner Kunais werde ich verwenden um Fallen aus dem weg zu gehen, das wird mich zwar Zeit kosten, doch mit dieser Taktik gewinne ich genügend Zeit. Leider bin ich nicht mehr in der Lage den Mittelpunkt des Gebietes herauszufinden, da diese Witzfigur von vorhin zuviel Zeit in Anspruch genommen hat, aber das sollte kein Problem darstellen." Kaori rannte erneut los, als sie schon am ungefähren Treffpunkt war, hielten sie zwei Jungs auf, die ebenfalls an dieser Prüfung teilnahmen, doch glücklicherweise, hatten es ihre Doppelgänger bereits geschafft und versteckten sich hinter Bäumen, ganz dicht an Kaori dran. "Da bist du ja! hm? Aber ich glaube diesmal ist das die echte, das ist unsere Gelegenheit den Spielraum endgültig frei zu machen." sagten die beiden zu Kaori, Kaori hingegen zog lediglich eine Augenbraue hoch und sagte: "Ihr schon wieder? Habt ihr euch denn nicht schon genug blamiert als ihr einen Doppelgänger von mir besiegt habt im glauben es wäre ich? Na los, geht beiseite." "Das hättest du wohl gerne du Zicke, du gehst keinen Schritt weiter, das verspreche ich dir"betonten die beiden. Kaori sprang etwas zurück und versuchte nachzudenken. "Wenn ich jetzt gegen die beiden kämpfe, werde ich nicht nur verlieren sondern auch keine Zeit mehr haben. Diese scheinen mir wesentlich stärker zu sein als den Idioten den ich vorher getroffen habe. Die beiden kamen von Richtung Osten hierher, außerdem sagten sie "den Spielraum ENTGÜLTIG" frei machen, wenn sie also von Osten kommen, bedeutet das, dass dieser Weg jetzt frei von Fallen oder sonstigen Feinden ist und ich bezweifle dass sie direkt nach den Prüfern gesucht haben, sie haben sich wohl erst darauf konzentriert ihre Mitspieler auszuschalten, das würde allerdings wenig Sinn ergeben wenn sie das Zeitlimit kennen würden. Und so wie sie sich anhören, sind sie zu überheblich, als dass sie an ein Zeitlimit denken würden, ich sollte es herausfinden." Kaori versuchte die selbe Taktik, die sie auch vorher benutzt hatte, um herauszufinden ob sie etwas über das Zeitlimit wussten, da sie zu zweit waren und sie sich sicher nicht telepathisch austauschen können, haben sie keine Möglichkeit um diese Information zu verheimlichen. " Wir haben zwei Stunden um alle drei Prüfer zu finden, ein Bruchteil davon sollte genügend sein um euch aus dem Weg zu räumen." schrie Kaori. Die beiden liefen in ihre Falle und fragten den jeweils anderen: "Es gibt ein also ein Zeitlimit. Und das beträgt 2 Stunden, verdammt ist sie blöd. Sie plaudert die nützlichen Informationen einfach raus. Und wie es aussieht sind wir gut in der Zeit." "Perfekt! Sie haben es geschluckt. Wenn ich sie also jetzt irgendwie ablenke, werden sie sich nicht beeilen, da sie denken sie sind gut in der Zeit. Aber wie nur... ich muss erst herausfinden was für Fähigkeiten sie haben, außerdem habe ich noch zwei Doppelgänger im Hinterhalt, das wird auch helfen, doch habe ich nur noch genug Chakra für einen Angriff, außerdem würde ich Rauchbomben und ähnliches gebrauchen. Ich hoffe nur, dass das klappt, diese Narren haben meinen ganzen Plan ruiniert." Kaori fing an zu lächeln und rief: "Worauf wartet ihr? Habt ihr Angst? Na los macht schon!" "Als ob du darum noch bitten müsstest, Suiton: Teppodama!" Kaori überkam eine Idee die sie als letzte Chance sah. "Wenn ich einen Gegenangriff starte und sein Wassergeschoss mit meinem Hauch blocke, zerfällt die Wasserschicht, da es kein fester Gegenstand ist und das Wasser wird sich in der Luft zerteilen, so können die beiden für einige Augenblicke nichts sehen und dann kann ich..." Bevor Kaori es in ihrem Kopf zu Ende aussprechen konnte, begann ihr Feind damit das Jutsu zu verwenden. Fūton: Kisoku! Mit dem Hauch spaltete sie das Wasser, so gelang es Kaori, das Wasser zu verteilen. Sie versteckte sich mit einem ihrer Doppelgänger hinter einem Baum, der andere Doppelgänger versteckte sich hinter dem Baum dahinter. Sofort rannte der Doppelgänger am hinteren Baum los als die beiden wieder anfingen die Augen zu öffnen, doch ahnten beide das dies möglicherweise nur ein Doppelgänger ist. Beide verfolgten den Doppelgänger, bis Kaori sich dann vom Baum wegschlich und versuchte heimlich zu entkommen. Doch da die Feinde schon ahnten, dass sie vorhat sich auf dieser Art und Weise aus dem Staub zu machen, teilten sie sich auf und verfolgten beide, was sie aber nicht wussten, BEIDE waren lediglich Doppelgänger. Die echte Kaori nutzte die Chance, als ihr erster Doppelgänger los lief, um auf den Baum zu klettern und sich dort in den Blättern zu verstecken. Da beide Doppelgänger viele Informationen haben, rannten beide gezielt auf die Orte zu, in denen es noch andere Teilnehmer gibt. Als die beiden aus ihrem Sichtfeld verschwanden, versuchte sie hinter die Logik der Prüfer zu kommen. "Einige haben die Details wohl von den Prüfern erhalten, wie dieser Jungen den ich vorher traf, er wusste über das Zeitlimit bescheid und seiner Reaktion nach zufolge, bezweifle ich, dass er es selber herausfand, schließlich sagte er ich seie unterbelichtet, als ich eine falsche Angabe gemacht hatte, er muss diese Information von den Prüfern erhalten haben. Ich und diese anderen Jungs haben anfangs nichts vom Zeitlimit gewusst. Die Prüfer haben wohl gezielt darauf geachtet, dass die, mit einem weitreichenderen Informationsnetzwerk keine genauen Details bekommen. Meine Schwester war selber Genin, außerdem lese ich viele Bücher, das könnte der Grund dafür gewesen sein, dass ich keine genauen Informationen erhalten habe." dachte sie, doch erkannte sie, dass sie für solche Gedanken keine Zeit mehr hatte, also verlor sie keine weitere Zeit und rannte in Richtung Osten in der Hoffnung, sie würde den letzten Prüfer dort finden. Während des Rennens machte sie sich noch weiter Gedanken, da ihr Plan letztendlich nicht ganz aufging, da sie keine Gelegenheit hatte, sich mit ihren Doppelgängern auszutauschen. " Okay, ich habe kein Chakra mehr, bin verloren wenn meine Doppelgänger angegriffen werden, weil mein Vorsprung nicht groß genug ist und habe keine genaue Ahnung wo sich der letzte Prüfer befindet. Na toll! Ich kann nur schätzen, finde ich den Prüfer nicht an der Stelle an der ich ihn vermute, habe ich versagt. Außerdem bin ich verletzt, aber ich darf jetzt nicht schlapp machen, ich muss mich zusammenreißen und weiter laufen. Jetzt kommt es auf mein Glück an. Ich werde nicht versagen..." Kaori stolperte aufgrund ihrer Verletzungen auf dem Weg oft, doch hat sie nicht aufgegeben. Als sie da war hatte sie noch weniger als eine Minute, sie schaute sich genau um doch fand nichts. "Hahahaha, was für eine Ironie, ich habe bis jetzt alles beiseite geschafft, das mir im Weg stand und jetzt... kurz vor meinem Ziel versage ich..." sagte sie, doch trotzdem wollte sie noch nicht aufgeben, dieser Kampfesgeist hatte sie letztendlich zum Erfolg geführt. Als sie vor einem Felsen stolperte, hörte sie ein leises Atmen, sie hielt ihren eigenen Atem an um erkennen zu können,ob es ihr eigenes war war, doch das war es nicht. Mit voller Kraft und einem fetten Grinsen stand sie auf, legte ihre Hände auf den Stein, beugte sich Kopfüber zum Gesicht des Prüfers und sagte in einem leisen aber dennoch glücklichen Tonfall: "Gefunden... haha!". Ihre Sicht war verschwommen, doch war sie dennoch davon überzeugt, das es Sensei Katsumi war, die hinter diesem Stein saß, womit sie auch recht hatte. Kaori lies sich auf den Stein nieder, diese Pause hatte sie gebraucht und sich auch verdient.

Das Finale.

Stolz stand Kaori aufrecht neben allen anderen Genin die auch an dieser Prüfung teilgenommen haben, doch zur Feier, gönnte sie sich noch ein wenig Dreistigkeit und stellte sich vor allen anderen um ihr Stirnband als erste zu bekommen, warum? Weil ihrer Meinung nach, die Nummer eins immer an erster Stelle steht. Ayaka überreichte ihr ihr Stirnband mit einem freundlichen Gesicht und sagte:
"Herzlichen Glückwunsch! Ich muss dir sagen, dass du dich wirklich toll geschlagen hast. In der Theorie hast du bewiesen, dass du wirklich ein sehr intelligentes Mädchen bist, ich war beeindruckt. In der Praxis warst du leider nicht so erfolgreich, da du den ersten Prüfer nicht rechtzeitig entdeckt hast. Dennoch hast du uns bewiesen, dass du vieles drauf hast, obwohl du körperlich nicht sonderlich stark bist, hast du allein mit Taktik deine Aufgabe erledigt und obwohl du am Ende nicht mehr konntest, bist du immer weiter gegangen und hast nicht aufgegeben bis du dein Ziel erreicht hast, deswegen hast du dir mit 95 Punkten dieses Stirnband wirklich verdient. Ich glaube das du ein wunderbarer Genin wirst." Kaori blickte zu ihr auf und sah so glücklich aus, wie sie es nur selten war. "Dankeschön... vielen Dank...", doch dann übernahm ihre hochnäsige Persönlichkeit das Reden und Kaori äußerte: "Aber genug der schönen Worte, sie wissen ja, meine Zeit" Kaori zwinkerte und beide lachten fröhlich. Kaori sah sich das Stirnband genau an. " Es ist so schön... ich bin so glücklich... ich hab es geschafft, ich bin endlich von dieser leeren Straße weggekommen..." "Was ist los Kaori? Möchtest du dir es nicht an die Stirn binden und sehen wie es aussieht?" sagte Daisuke. Doch Kaori zog wieder ihre Augenbraue hoch und sagte: "Du spinnst doch! Das würde doch total schrecklich aussehen! Ich binde es mir lieber... um die Taille, sieht das nicht viel besser aus? Hahahaha " Voller Glück und Fröhlichkeit lächelte sie den ganzen Tag so weiter. Und zur Feier, ging sie mit einigen Freunden noch in ein Teehaus, denn sie liebte es, mit ihrem neuen Stirnband durch die Straßen zu laufen.
 
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Yamasaru Souta

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Plan A der Welteroberung- A wie: Plan A- Die Genin-Prüfung

Die Genin-Prüfung

Prüfer:


  • Ayaka (Ayakas Pink ;) )
  • Mufu Katsumi
  • Tetsuya Daisuke
Der Prolog:

Es war ein ganz normaler Tag, oder? Nein, das war es eben nicht. Wieso es das nicht war? Ganz einfach, dieser Tag war eben so besonders, weil heute die Genin-Prüfung war. Nun würden die meisten wohl sagen, dass der Tag alleine deshalb besonders ist, weil die Genin-Prüfung heute stattfand, doch freute sich Hisake nur indirekt darüber, dass er Genin wurde, da dies ein Mittel zum Zweck war. Für welchen Zweck, wäre wohl die nächste Frage und auch die Antwort ist genauso kurz wie die Frage. Zu aller erst freute er sich natürlich, dass er ein Genin werden würde, Versagen war gar keine Möglichkeit, keine Option, da er doch unbedingt einer werden musste. Denn erst dann würde er größere Herausforderungen haben, stärker werden und lernen. Denn wie sollte er jemals als Akademieschüler stark werden? Nun, natürlich wäre dies möglich gewesen, doch hätte er dann keine Missionen bekommen, was wohl unweigerlich dazu geführt hätte, dass er ein ganz normales Leben als Bauer, oder Händler führen müsste, was wohl ziemlich lächerlich gewesen wäre, konnte er stattdessen wohl ein Shinobi werden. Eine andere Möglichkeit, stärker zu werden gab es natürlich schon, aber wie sollte er denn in Kontakt mit kriminellen Organisationen treten? Und woher sollte er denn wissen, ob er so auch wirklich geschult wird, um Anbus auszulöschen? Nein, sagte er sich selber, woher will ich denn wissen, ob mir das überhaupt einen Vorteil verschafft. Es wäre doch lächerlich, so naiv zu sein und daran zu glauben, als krimineller stark zu werden und Dörfer gegen sich aufzuhetzen. Und für ersteres gibt es nicht einmal eine Garantie, wenn ich lediglich ein paar Kleinkindern den Lollipop klauen muss. Also was sollte ich stattdessen tun? Kurz überlegte er ein wenig und dachte natürlich mal wieder an die einzig passable und akzeptable Alternative, nun ja, war das Leben als Krimineller wohl eigentlich eine, wenn auch dumme, Alternative. Denke ich gerade eigentlich wirklich darüber nach, irgendeiner dahergelaufenen Bande von Kriminellen beizutreten um.... stärker zu werden??? Hmm, ich sollte wohl wirklich an irgendetwas anderes denken, bevor ich mich noch wahnsinnig machte. Hmm... woran könnte ich denken? Ja, genau! An meine Genin-Prüfung. Wenn ich sie bestehe, kann ich endlich von zu Hause weg und muss meine scheiß Eltern nicht mehr sehen. Als Shinobi werde ich schließlich genug zu tun haben und mir auch irgendwo eine Wohnung wohnen. Hmm... ob ich mir mit 12 Jahren bereits eine Wohnung kaufen kann? Oder mieten? Naja, ich werde wohl bestimmt genug Geld durch Missionen verdienen, da sollte das alles kein Problem sein.
Kurz schaute er ein wenig an die Decke und dachte weiterhin nach, was sollte er denn auch sonst tun, ohne Schläge von seinen Eltern zu erhalten?
Ja, ich bin schon ein Genie, schließlich mache ich mir schon jetzt Gedanken um meine Zukunft und plane alles genauestens. Nun, ich bin ja auch viel reifer als alle anderen und eh ein viel besserer Mensch.Von daher ist es ja auch klar, dass ich eh alles viel besser kann und genau deshalb werde ich meine Prüfung mit der Bestleistung bestehen. Und sollte es jemand wagen, mich wider erwarten nicht bestehen zu lassen, werde ich einfach auf die Tränendrüse drücken und jedes Problem verschwindet wie im Flug.
Doch nun wurde es langsam Zeit, endlich zur Akademie aufzubrechen und ein neues Leben mit vielen Abenteuern zu beginnen und dabei an Herausforderungen zu wachsen. Zwar war Hisake vieles egal, doch war er trotzdem sehr ehrgeizig und liebte es zu trainieren, oder zu üben, wenn man sich auf seine Flöte und das Klavier bezieht. Solange es sich nicht um Tai-Jutsu drehte, war dies auch relativ einfach für ihn. Natürlich brauchte jedes Jutsu eine andere Zeit, um etwas zu lernen, wobei er klar sein Doujutsu favorisierte und deshalb mit sehr viel Spaß und Freude dazu trainierte. Dies spiegelte sich natürlich auch auf seine Lernerfolge wieder, hatte er doch schließlich schon sein erstes Jutsu erlernt, mit dem er einem Gegner die Welt verkehrt herum widerspiegeln konnte. Und auch schon eine kleine Kugel aus Luft konnte er formen, dies würde er sicherlich in die theoretische Prüfung mit einbinden können, insofern er denn von seinem Blatt hoch sehen dürfte. Ob es überhaupt eine schriftliche Prüfung war? Was wäre, wenn es sich um einen Vortrag gehalten hätte? Nun, das wäre sogar noch besser gewesen, konnte er doch so auch noch mit Sachen punkten, die gar nicht erst abgefragt wurden. Aber worum würde es denn genau gehen? Jedenfalls wusste er nur, dass es um Jutsus ging. Na toll, da hätten sie auch direkt sagen können, es ging um Ninjakram, da konnte sich Hisake genauso viel drunter vorstellen. Doch nun wurde es langsam mal Zeit, endlich aufzubrechen, schließlich hatte sich Hisake vorbereitet. Die Klamotten saßen, das blöde Hemd war ausgezogen und der Pullover und die Jacke saßen richtig. Gelernt hatte er auch, wobei er sich am meisten auf Gen-Jutsus konzentrierte, weshalb er doch sehr hoffte, einen auf diese Jutsus spezialisierten Test zu schreiben, wobei er immer noch auf einen Vortrag hoffte, um so besser zu punkten. Kurz ging er noch einmal schnell alles durch und ging dabei aus dem Haus.
Die Grundlagen der 3 verschiedenen Arten kannte ich alle schon lange, bevor ich auf die Akademie ging und auch weiterführende Techniken kenne ich schon. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich etwas über Gen-Jutsus erzählen darf, aber wahrscheinlich werde ich das nicht dürfen, da es sicherlich einen Lehrer gibt, der etwas über mein Bluterbe weiß. Nun, das wird wohl auch das einzigste sein, zu dem diese inkompetenten Schwachköpfe fähig sind. Wahrscheinlich denken diese Idioten auch noch, ich würde das Gen Jutsu mit Tai Jutsu kombinieren, was heißen würde, dass es in diesem Fall um Nin Jutsus geht. Aber in diesem Fall sollte doch wohl jeder erkennen, dass ich nicht wirklich dazu gemacht bin, Tai Jutsu einzusetzen. Man sollte sich lediglich mal meinen Körper angucken, welcher wohl klar dazu bestimmt ist, als Gott gemütlich über der Erde zu sitzen und alle zu kontrollieren. Ein Nahkampf als majestätisches Wesen? Nein! Das wäre doch vollkommen lächerlich.
Doch war nun keine Zeit zum überlegen, weshalb er langsam und bedacht die Treppe runter ging, stets darauf achtend, nicht bemerkt zu werden und öffnete langsam die Tür. Anscheinend hatte er es geschafft, seine Eltern sahen ihn nicht und hatten so auch keinen Grund dazu, ihn anzuschreien, da er das Hemd nicht trug. Dieses hatte er natürlich in der hintersten Ecke seines Kleiderschrankes deponiert, damit seine Mutter dies bloß nicht in naher Zukunft fand. Es war ein Tag wie jeder andere in Soragakure, es war schönes Wetter und auch schön windig, wie sollte es in solcher Höhe auch anders sein. Doch wie wurde die Stadt eigentlich im Himmel gehalten? Hisake hatte ein paar Gerüchte gehört, es sollte wohl etwas mit einer unnatürlichen Kraft und Macht im Gange sein, welche dies war und wie mächtig sie war wusste er jedoch nicht.

Die theoretische.... Zeitverschwendung

Nun war er endlich soweit. Endlich konnte er den anderen beweisen, wie gut er war. Beweisen? Nein, es war ihm vollkommen egal, was die anderen von ihm hielten. Einzig und allein den Lehrern musste er etwas beweisen, damit diese ihn zum Genin beförderten. Was sie nun persönlich von ihm hielten, war ihm relativ egal, Hauptsache, er wurde befördert und musste sich nicht mehr dem Niveau seiner Mitschüler anpassen. Jedenfalls, ohne viel drumherum zu reden, ging er nun, wie er es die letzten Jahre täglich tat, in die Akademie herein, wobei sich Hisake fragte, warum diese denn bitte so hieß. Auf einer Akademie würde man lernen, sich weiterbilden und mit intellektuellen Personen sprechen können. Das hier konnte man jedenfalls nur als eine Schule bezeichnen, mehr war sie schließlich nicht, hat sich doch schließlich kein intelligenter Akademiker über seine geistigen Ergüsse ausgetauscht. Eine Zeit lang wartete er in der Eingangshalle, die Schüler wurden alle nacheinander aufgerufen, damit sie alle nervös und zitternd ihre theoretische Prüfung absolvieren konnten. Wie sie alle schwitzten, auf den Stühlen saßen und manche sogar von ihren Eltern begleitet und aufgemuntert wurden. "Das packst du schon", versuchte eine Mutter ihren Sohn aufzumuntern, was anscheinend nicht klappte, da diesem gerade das Wasser aus der Hose lief. Armselig, empfand Hisake dies, aber was sollte er schon sagen? Er konnte nur so tun, als würde er es ignorieren und nicht einfach auf diesen zu laufen und ihn auslachen. Das würde er zwar liebend gerne tun, aber würde er sich dann sicherlich anhören müssen, wie dessen Mutter ihn dann böse anschaute und es wagte, ihn zu tadeln. Dazu würde ihr Sohn noch mehr heulen und schnoddern und sie müsste ihm diesen abwischen. Schon ekelhaft, wie kleine und niveaulose Kinder doch sein konnten. Nein, nicht nur ekelhaft, sondern auch noch widerlich. Zum Glück war dies sein letzter Tag an dieser schäbigen Akademie, nun konnte er endlich wo anders hin und sich mit interessanteren Sachen beschäftigen und vielleicht, aber auch nur vielleicht, sogar etwas lernen. Jedoch sollte Hisake nicht allzu naiv sein, schließlich könnte er mit einer solch hohen Erwartungshaltung auch direkt an den Weihnachtsmann glauben und zu Toastbroten beten. Ein Schüler nach dem anderen wurde aufgerufen und langsam wurde auch der eher geduldige Hisake ein wenig ungeduldig. Auch der weinerliche Junge von vorhin wurde aufgerufen und durfte nun endlich seine Prüfung. Schon ironisch, dass der Junge, der bei jeder Gelegenheit losheulte eine andere Person deswegen verabscheute. Nun, vielleicht lag es daran, dass Hisake dies nur deswegen tat, damit er andere manipulieren, oder zumindest zu seinen Gunsten überreden konnte. Doch der triefende Junge sah nicht so aus, als würde er es tun, er sah eher so aus, als würde er bei jeder Gelegenheit losheulen. Natürlich sah Hisake auch so aus, jedoch tat er dies nur, um andere reinzulegen und sich einen Vorteil zu verschaffen.

Nun war es endlich so weit. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde sein Name dann endlich aufgerufen. Wobei Ewigkeit nicht gleich Ewigkeit bedeutet, wenn dieses Wort aus dem Mund eines Menschen kommt.

"Sakkaku, Hisake! Sakkaku, Hisake, du bist der nächste.", schrie eine sichtbar genervte Stimme, dessen Besitzer wohl am liebsten einfach irgendwo anders gewesen sein würde. Hisake blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam, sie gehörte wohl einem der Prüfer. Da Hisake nun der einzige und letzte im Raum war, sollte auch der Prüfer schnell merken, wer denn dieser geheimnisvolle, gut gekleidete Hisake war. Dieser stand nun einfach von seiner Sitzgelegenheit auf, ging in Richtung des Prüfers und direkt an ihm vorbei in den Raum. Er wusste nicht so Recht, was ihn dort erwarten würde, sondern hoffte einfach nur, so schnell wie möglich fertig zu sein. Von seinem Bruder hatte er gehört, dass es insgesamt wohl um die 100 Punkte zu verteilen gab. Wie sich diese Punkte verteilten, wusste er nicht. Als er im Raum war, durfte er sich direkt vor die Tafel stellen, während die drei Prüfer alle hinter ihren Tischen, direkt in der ersten Reihe saßen und mit ihrem bereits gezückten Bleistift auf den Notizblock schauten, den sie in ihren Händen hielten.
"Hallo, Hisake, schön das du dich eingefunden hast. Wir drei werden deine Prüfer sein und heute testen, ob du bereit dazu bist, ein Genin zu werden."
Was für eine Frage, jeder Idiot konnte schließlich Genin werden, warum dann nicht auch Hisake?
Doch lächelte Hisake seine Prüfer freundlich an und entgegnete ihnen mit viel Charme:
"Natürlich bin ich bereit dafür, sonst wäre ich doch heute gar nicht erst hier!" Daraufhin verbeugte er sich natürlich, wie es der Anstand gebietete und malte sich schon aus, irgendwann unhöflich sein zu können. Zwei der Prüfer kannte er nicht, lediglich die pink haarige war eher dafür bekannt, eine der netteren Lehrer gewesen zu sein, doch wollte Hisake ihr Name nicht einfallen. Nun gut, hatte er die meisten Lehrer einfach mit Herr Lehrer-Sama, oder mit Frau Lehrerin-Sama angesprochen und konnte sein Gehirn so für wichtigere Sachen freihalten.
"Also", fing die stets lächelnde und fröhliche Lehrerin an zu reden, "wie du siehst, stehst du gerade vor der Tafel, am Pult und wir sitzen hier auf den Plätzen. Was glaubst du, wird wohl jetzt passieren?"
Hisake dachte kurz nach und kam recht schnell auf die Lösung. Er war vor dem Pult, bekam keinen Fragebogen, keinen Test und stand dazu auch noch. Seine Lehrer saßen alle vor ihm, dort wo eigentlich die Schüler waren und sahen gespannt zu, nun ja, bis auf den Mann, der ihn vorhin rein bat. Dieser noch recht junge Prüfer machte einen sichtbar genervten Eindruck und würde wohl lieber schlafen.
"Ich denke, ich werde einen Vortrag halten, ist das richtig, Frau Lehrerin-Sama?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln und einer wohlklingenden Stimme.
"Das ist korrekt", antwortete die Lehrerin, "du wirst einen Vortrag zu Nin-Jutsus halten. Sag uns alles, was dir dazu einfällt. Ganz spontan und ohne Vorbereitung."
Ganz spontan und ohne Vorbereitung? Das wäre ja lächerlich gewesen, ginge Hisake einfach unvorbereitet in die Prüfung. Nun, einen Vortrag über Nin-Jutsus hatte er schon gut und wochenlang eingeübt, wobei er ja lieber über Gen-Jutsus reden würde. Doch war ihm dies auch recht, da er wenigstens nichts über Tai Jutsus berichten musste. Und auch musste er keinen Vortrag über geschichtliche Ereignisse halten, die irgendwann vor hunderten von Jahren geschahen und eh vollkommen verfälscht, um Personen zu indoktrinieren.
Kurz atmete er ein, ging in seinem Kopf die Schritte des Vortrags durch und fing nun mit seinem Vortrag an. Dabei achtete er darauf, keinesfalls so zu wirken, als würde er alles was er wüsste einfach runterzuleiern, sondern so spontan und fröhlich wie möglich zu wirken. Deshalb entschied er sich, ein wenig Pepp in seinen Vortrag zu bringen und wie schon oft geplant, mehrere Beispiele zu geben.
"Die Damen und Herren", begann sein Vortrag, "was sind Nin-Jutsus?"
"Nin-Jutsus sind besondere Techniken der Shinobi, die auf der Verwendung von Chakra basieren. Diese sind in sehr vielfältiger und großer Zahl vorhanden und unterscheiden sich meist erheblich von anderen ihrer Art. So gibt es sehr viele verschiedene und anders aufgebaute Jutsus, die für allerlei Strategien konzipiert sind. Jedoch lässt sich zu den meisten Nin-Jutsus sagen, dass diese für den Kampf bestimmt sind. Für jedes Jutsu wird eine gewisse Menge an Chakra benötigt, die so eingesetzt wird, dass ein Jutsu entsteht. Ein Ninja hat nicht unendlich viel Chakra, weshalb sehr darauf geachtet werden sollte, die richtige Ausgewogenheit zwischen Chakramenge und Chakrakosten der einzelnen Jutsus zu finden. Verschiedene Jutsus verbrauchen auch eine verschiedene Anzahl an Chakra, doch lässt sich zusammengefasst sagen, desto höher der Rang des Jutsus ist, desto höher sind auch die Kosten. Bei den Rängen unterscheidet man zwischen den E-Rang Jutsus, welche einfach nur normale und Grundtechniken sind, die jeder Akademieschüler beherrschen sollte, wie zum Beispiel das Bunshin no Jutsu, welches erlaubt, eine exakte Kopie von sich zu erstellen."
Kurz stoppte er seinen Vortrag, formte das benötigte Fingerzeichen und erstellte eine exakte Kopie von sich. Er und seine Kopie verbeugten sich kurz, woraufhin Hisake seinen Doppelgänger auflöste.
"Dann kommen die D-Rang Jutsus, welche wohl zu den meist genutzten Jutsus der Genin gehören und relativ schwach im Vergleich zu anderen Jutsus sind, weshalb sie wirklich nur für schwache Gegner, oder zur Ablenkung und Kombination mit anderen Jutsus genutzt werden sollten. Daraufhin folgen die C-Rang Jutsus, welche die Hauptjutsus der Chuunin sind und meistens einfach nur noch von diesen als Standardjutsus raus gehauen werden. Aber auch Genin beherrschen C-Rang Jutsus, insofern sie denn erpicht darauf sind, stark zu sein und viel üben und lernen. Darauf folgen die B-Rang Jutsus, welche schon wirklich zu den stärkeren Jutsus gehören und auch noch zu den Hauptjutsus von Chuunin, aber auch von Jonin gehören. Dies wären die meisten normalen Jutsus, nun sollten wir jedoch auch zu den sehr starken A- und S-Rang Jutsus kommen, welche wirklich zerstörerische Ausmaße annehmen können und keinesfalls zu unterschätzen sind. Manche dieser Techniken sind so zerstörerisch und machtvoll, dass sie verboten sind. Dies hängt bei manchen jedoch auch damit zusammen, dass sie grauenhaft, qualvoll, unmoralisch sind, oder darauf hinabzielen, tote und auch lebendige Körper zu kontrollieren."
Kurz machte er eine künstlerische Pause, schaute den Prüfern ins Gesicht und fuhr fort.
"Aber wie starten wir ein Jutsu, was benötigen wir dazu? Wie wir gerade beim Bunshin no Jutsu gesehen haben, sind dazu zusätzlich zum Chakra auch noch Fingerzeichen nötig.
Kurz machte er eine weitere künstlerische Pause, streckte den Zeigefinger seiner linken Hand aus und umfasste sie mit der rechten Hand.
"Dies ist die Ratte"
Daraufhin formte er beide Hände gleich, umschloss sie mit den Fingern und formte die Zeigefingern zu Dreiecken.
"Das Pferd"
Als nächstes formte er die benötigten Fingerzeichen für das Pferd, streckte den Zeige- und Mittelfinger aus und umschloss den Rest der Hand mit der jeweils anderen.
"Dies ist der Tiger, welcher oft für Jutsus des Typ Katon benutzt wird, dazu jedoch später mehr"
Nun folgte der Affe, wofür Hisake beide Hände übereinander legte.
"Hier haben wir den Affen"
Auch der Ochse, der Hund, das Wildschwein und der Hase folgten.
"Zum Hasen lässt sich außerdem noch sagen, dass dieser oft für Raiton-Jutsus benutzt wird."
Nun formte er letztendlich noch das Schaf.
"Dieses Fingerzeichen habe ich vorhin beim Bunshin no Jutsu eingesetzt. Auch wird es meistens nur für Standard- und E-Rang Jutsus benutzt."
Nach diesem Kapitel seines Vortrages verbeugte er sich erneut und fuhr nun mit seinem Vortrag fort.
"Was für Jutsus gibt es eigentlich? Da kann man zwischen elementlosen und auf Elementen basierenden Jutsus unterscheiden. Zu elementlosen Jutsus gehören auch die Medic-Jutsus, welche speziell von Medizinninjas entwickelt wurden und dazu ausgelegt sind, Kameraden im Krieg, oder auch einfach nur Verletzte zu heilen. Mit diesen werden die Chakrastränge beeinflusst und angeregt, um sich auch schneller selbst zu heilen und ebenfalls gegen Gifte vorgehen zu können. Jedoch können mit dieser Art von Jutsus auch direkt Verletzungen, meist äußere, aber bei talentierten Shinobi auch innere, geheilt werden. Wer denkt, dass Heil-Ninja schwach seien, der irrt sich gewaltig, da das beeinflussen der Chakra-Stränge auch sehr effektiv im Kampf eingesetzt werden kann. So kann diese beispielsweise lahmlegen und sich außerdem auch immer wieder, wenn auch teilweise, heilen. Weitere elementlose Jutsus gibt es auch, wobei sich diese meistens durch besondere Effekte auszeichnen und meistens gar nicht mit anderen Jutsus vergleichbar sind. Von diesen gibt es sogar A-Rang und S-Rang Techniken. Doch sind viele dieser Techniken so mächtig, dass sie verboten sind. So soll es eine alte Technik gegeben haben, die es ermöglicht hat, tote wiederzubeleben und sie nach seinem Willen zu kontrollieren."
Eine weitere Pause folgte, die zeigen sollte "Nun ist der Punkt vorbei, machen wir weiter".
"Jetzt haben wir viel über elementlose Jutsus geredet, doch dürfen wir die Elemente keinesfalls auslassen. Es gibt insgesamt 5 Elemente, welche alle einen Vorteil gegenüber ein anderes und auch eine Schwäche gegen ein anderes haben. Die 5 Elemente sind, man kann sie sich wie auf einer Uhr vorstellen, Katon, Futon, Raiton, Doton und Suiton. Mit welchem der Elemente man geboren wird, weiß meist nur das Schicksal. Doch kommen bestimmte Elemente in manchen Klans öfters vor, fast schon regelmäßig, mit nur wenigen Ausnahmen. Außerdem hat jeder Shinobi eine gewisse Neigung zu einem der Elemente und besitzt eines schon von Anfang an. Dies erkennt man mit einem speziellen Blatt, welches man zwischen seine Hände halten muss und so herausfindet, welches Element man selber besitzt. um noch einmal auf die eben genannten Elemente zurückzukommen, kann man sich dies, wie eben schon gesagt, wie einen Kreis, oder eine Uhr vorstellen. Ich werde diesen Kreis einmal veranschaulichen", sagte er, griff sich ein Stück Kreide und malte den Elementkreis an die Tafel. Bei seiner folgenden Aufzählung und Erklärung schlug er die Kreide jedes mal gegen das entsprechende Element und deutete auf dieses. "Dies ist Katon, oder auch Feuer. Das Katon Element kann man wohl als das meist genutzte und auch ausgeglichenste betrachten. Die Chakrakosten sind im Vergleich zu den Auswirkungen eher mittelmäßig, weshalb man dieses Element wohl als Standard einschätzen kann. Man kann es oft einsetzen und auch die Auswirkungen sind recht gut. Jutsus vom Element Feuer sind stark gegenüber Luft-Jutsus und haben eine natürliche Schwäche gegenüber Wasser-Jutsus."
Nun nahm er die Kreide und tippte kurz auf das Zeichen der Elementgruppe Futon.
"Gehen wir nun den Kreis entlang und reden wir nun über dieses Element. Dies ist das Futon- oder auch Wind-Element. Es besitzt hohe und auch zerstörerische Ausmaße, hat aber gleichzeitig auch sehr hohe Chakrakosten. Wer mit viel Chakra und diesem Element gesegnet ist, hat schon sehr viel Potenzial, einmal sehr stark zu werden. Nun, ich bin ein Nutzer des Futon-Elementes und möchte ihnen mal zeigen, was man damit tun kann."
Direkt nach diesem kurzen Vortrag formte er auch schon die benötigten Fingerzeichen für das Renkugan, welches das Standard-Luftgeschoss der Futon-Nutzer ist und schmiedete einen Luftball aus seinem Mund heraus, welcher die Größe eines Medizinballs hatte. Diesen ließ er vor seinem Mund, damit ihn jeder der Prüfer bestaunen konnte. Schließlich beherrschte noch lange nicht jeder, oder wohl eher kaum ein Genin sein Element, oder wusste überhaupt davon, dass es welche gab. Nachdem er sich dann schließlich sicher war, dass sie jeder der Prüfer ausreichend betrachtete, ließ er die Kugel verschwinden und fuhr nun mit seinem Vortrag fort.
Natürlich tippte er nun mit der Kreide auf das Raiton Element, um mit diesem seinen Vortrag fortzusetzen. Er redete nun schon eine ganze Weile und hatte keinen Zweifel daran, weitaus mehr als jeder andere geredet und die volle Punktzahl bereits jetzt schon erreicht zu haben. Der Prüfer, der ihn vorhin hereinbat, sah sichtbar gestresst aus, weshalb ihm wohl jeder taubstummblinder ansah, dass ihn der Vortrag nervte.
"Pah, das ist ja wirklich lächerlich. So etwas schimpft sich Prüfer?!? Das Niveau der Schule ist wirklich gesunken, oder war es überhaupt jemals hoch?", dachte er sich still in sich hinein.
"Hier sind wir nun bei Raiton-Jutsus, welche noch gewaltigere Chakrakosten als die Jutsus des Futon-Typs haben. Es ist unglaublich schwierig, das Raitonchakra in eine Form zu bringen und benötigt außerdem sehr viel Erfahrung. Selbst erfahrene Jounin können noch große Probleme mit dem Element haben, was auch damit zusammenhängt, dass es zusätzlich auch sehr schwer ist, die Form zu halten und nach ein paar Angriffen nicht ohne Chakra zu Boden zu gehen. Doch wer dieses Element gemeistert hat, ist wirklich zu einer tödlichen Kampfmaschine geworden, gegen die wohl niemand freiwillig kämpfen würde, da die meisten der Jutsus wohl zum sofortigen Tod führen. Jedoch hat dieses Jutsu eine natürliche Schwäche gegenüber Futon und eine Stärke gegenüber Doton."
Und wie es schon die ganze Zeit der Fall war, folgte eine kurze Pause, die signalisieren sollte, dass der Teil des Vortrages nun vorbei gewesen war.
"Da wir schon bei Doton sind, dies ist auch direkt der nächste Punkt im Elementkreis.
Die sogenannten Erde-Jutsus sind meist auf Zerstörung und brachiale Kraft ausgelegt. Die meisten der Techniken kann man größtenteils mit eigener, großer Körperkraft ausführen, weshalb die Chakrakosten auch relativ gering gehalten sind. Dies soll jedoch nicht heißen, dass die Auswirkungen nicht brachial und zerstörerisch sind. Doch insofern man Raiton Jutsus benutzt, hat man relativ gute Chancen gegen einen Doton Nutzer. Als Suiton Nutzer hingegen, hat man es gegen einen Dotonnutzer ziemlich schwer, da diese einen Vorteil gegenüber Suiton-Nutzern besitzen.
Für diese braucht man übrigens meistens eine eigene Wasserquelle"
, fuhr er seinen Vortrag nun direkt fort, ohne eine Pause zu machen, da er sich dachte, dass sich der Vortrag wohl viel besser anhören würde, wenn er einfach alles miteinander verbinden würde. Hisake war aber schon sichtbar froh darüber, dass sich sein Vortrag endlich seinem Ende näherte und er nun bald ein Genin werden würde, was gleichzeitig auch einen besseren Teamleiter versprach, der wohl hoffentlich etwas drauf hatte.
"Doch was macht man, wenn man nicht zufälligerweise im Reich des Regens, oder in Amegakure lebt? Ganz einfach, Suiton-Nutzer sollen ihre eigene Wasserquellen aus Chakra formen können und so ganze Bereiche überschwemmen. Doch lassen sich damit allerlei wunderbarer Waffen aus Wasser formen, da man das Wasser in die Form zwängen kann, in der man es haben will. Über Schwerter zu Schilden und auch ausgefalleren Kreationen, wie zum Beispiel Drachen."
Nun war er endlich mit seinem Vorschlag zu den Elementen fertig und konnte sich nun ganz auf die Klans und Bluterben konzentrieren, wobei dies wohl eher dürftig ausfallen dürfte. Erst einmal wusste er natürlich noch relativ wenig über diese und außerdem würde er einem Außenstehenden doch nichts über seinen Klan bekannt geben, nur um eine bessere Note zu erhalten. Zwar gab es vieler solcher Idioten, die alle ihre Geheimnisse preisgaben, um zum Beispiel zu prahlen, oder einfach eine bessere Note zu erhalten, doch war Hisake nicht so dumm, einen möglicherweise späteren Feind mit seinen eigenen Informationen zu speisen.
"Nun lässt sich zu Nin-Jutsus nicht sonderlich viel mehr sagen, doch sollten wir noch ein wenig auf die sogenannten Bluterben eingehen. Dies sind spezielle Fähigkeiten, welche vererbt werden und wirklich sehr stark sind. Manche von diesen Bluterben ermöglichen es zum Beispiel, verschiedene Elemente zu kombinieren und so neue zu entwickeln. Diese nennen sich Mischerben. Alle aufzuzählen, würde zu viel Zeit gebrauchen, die ich und sie bestimmt noch gebrauchen können. Außerdem gibt es so viele davon, dass es schon fast unmöglich wäre, auch nur die Hälfte davon zu kennen.
Aber zu den Bluterben, auch Kekkei Genkai genannt, gehören auch die speziellen Dou Jutsu. Das sind zumeist in Klans vererbte Augentechniken, welche daran zu erkennen sind, dass sich dieses verfärbt und eine manchmal auch andere Gestalt annimmt. Manche erlauben es, etwas zu durchschauen, so haben Dou Jutsu Nutzer oft den Vorteil, leichter Gen-Jutsus durchschauen zu können. Doch erlauben diese Augentechniken dem Nutzer auch, spezielle Techniken einzusetzen, die ohne das spezielle Auge gar nicht erst möglich gewesen wären."

Nun war er endlich mit seinem Vortrag fertig und hatte auch alles gesagt, was er gewusst hatte. Mehr konnte man von einem Genin, wenn auch von einem so wunderbar genialen und gut aussehenden nicht erwarten.
Natürlich folgte das, was jeder von Hisake erwartet hatte; er verbeugte sich.
"Ende"
Die Prüfer berieten sich kurz und tuschelten ein wenig. Währenddessen lächelte Hisake natürlich und malte sich gleichzeitig aus, wie er später einmal über ihnen stehen und sie befehligen würde. Ja, das wären gute Zeiten, wenn er mächtig sein würde und andere seine Drecksarbeit erledigen lassen könnte. Doch nun hatte er eine Zeit lang nachgedacht und die Prüfer waren endlich fertig gewesen, schließlich hatten sie ja auch lange genug gebraucht. Wobei der Prüfer mit den weißen Haaren und den eisblauen Augen endlich erleichtert war, gehen zu können.
"Man, das wurde ja auch mal endlich Zeit", sagte er, "tschüss", und ging daraufhin aus dem Raum raus, doch noch im selben Moment standen die restlichen beiden Prüfer auf und schauten zu Hisake.
"Gut gemacht, folge uns bitte zur zweiten Prüfung", entgegnete ihm die Lehrerin freundlich, mit einer wohlklingenden Stimme. Sie war auch als eine der nettesten Lehrerinnen bekannt, doch sind es meistens diese Lehrer, die wenn sie wütend sind, am lautesten schreien und am bösartigsten sind, weshalb sich Hisake sehr in Acht vor ihr nehmen sollte.
Nach einer Weile kamen sie endlich vor dem Wald des Prüfungsgelendes an und blieben stehen.

Damm damm da: Die praktische Prüfung
Wer findet die Rollen?

"Also Hisake, dein Ziel ist es, 3 der Schriftrollen zu finden, die hier überall im Wald sind. Du musst aufjedenfall die beiden Schriftrollen mit den Nummern 8 und 12 finden, die letzte kannst du dir selber aussuchen. Wenn du es nicht innerhalb von 25 Minuten schaffst, wirst du Punkte abgezogen bekommen. Ist soweit alles klar?"
"Ja, Frau Lehrerin-Sama. Ich vermute, es werden alle zukünftigen Genin zu dieser Prüfung antreten?", fragte er sie noch einmal höflich und erwartete schnell eine Antwort. Doch als er sich umdrehte, da alles so still war, sah er schon, dass die beide Prüfer weg gewesen waren, weshalb er sich wohl alles selber zusammenreimen musste. Wie sollte er denn nun vorgehen, um die 3 Schriftrollen zu finden? Er hatte keine Ahnung; es gab sicherlich auch kein System, mit dem er herausfinden konnte, wo sich Schriftrollen befanden. Und genau deshalb musste er sich wohl einfach auf den Weg machen und andere Schüler beobachten, schließlich blieb ihm nichts anderes übrig. "Ok, Hisake. Also, bleib ganz ruhig, schließlich hast du 25 Minuten Zeit, das wird ja wohl reichen. Außerdem brauchst du die Schriftrollen mit den Nummern 8 und 12, ok, ok, ok, ok, ok. Also....". Hisake dachte ein wenig nach und war schon leicht gestresst, da er mit so einer Situation gar nicht gerechnet hatte, was sollte er denn tun? Noch immer gestresst dachte er kurz über seinen Prüfungsablauf nach.
"Hmm... das einzigste, das ich tun kann, ist, den anderen Genin die Schriftrollen zu klauen, oder irgendwie anders an diese zu kommen. Hmm, manche würden jetzt sagen, dass dies unmoralisch oder unsportlich ist, aber das hier ist kein Spiel, sondern eine Prüfung, um Shinobi zu werden. Und das einzigste, was ein Shinobi soll, ist seine Mission zu vollster Zufriedenheit auszuführen. Sollen die anderen Kinder doch rumheulen, wenn sie merken, dass ich sie verarscht, oder bestohlen habe. Mir ist es egal."
Ja, so war Hisake. Er war ein wahrer Shinobi, der das tat, was er sollte. Er führte seine Missionen und Aufträge immer so aus, wie es sein musste und tat dies schon sehr lange. Auch schon damals, als er seine Tests in der Akademie schrieb, ließ er entweder andere nicht abschreiben, oder sagte ihnen die falschen Antworten vor. Warum sollte er sein Verhalten also jetzt ändern und anderen helfen? Um sein Gewissen zu beruhigen, nett, oder moralisch zu sein? Nein, danke, das hatte er sicher nicht nötig und wäre eh vollkommen hirnrissig, würde er doch so noch Zeit verlieren. Nun ging er jedenfalls ein wenig durch den Wald, der Wind wehte ihm durchs Gesicht, war es doch wie immer ein windiger Tag gewesen. Aber musste er sich nun beeilen, schließlich hatte er nur 25 Minuten Zeit gehabt. Die Augen hatte er offen gehalten, um eventuelle andere Mitbewerber und mögliche Fallen zu sehen, die hier sicher irgendwo versteckt waren. Und nach einer kurzen Zeit sah er auch schon den ersten der wohl zahlreichen anderen Mitbewerber. Er hatte kurze, blonde Haare und sah orientierungslos herum. Doch hatte es dieser komische Junge geschafft, eine der begehrten Schriftrollen zu ergattern, weshalb Hisake den Jungen ein wenig aus der Ferne beobachtete, um zu erfahren, welche Schriftrolle er denn hatte. Gerade als er durch ein paar Büsche lief, fand er auf dem Boden eine Schriftrolle, weshalb er natürlich direkt an diese griff und sie öffnete. Die Schriftrolle hatte die Nummer 6, nun, genau diese Nummer konnte er gar nicht gebrauchen. Doch würde ihm gleich schon einfallen, was er mit der Schriftrolle tun würde. Der komische Junge posaunte nämlich laut hinaus, welche Nummer er trug. Nun, Hisake freute sich darüber, da der Junge genau die Nummer hatte, die Hisake benötigte und er nicht mehr suchen musste. "Och man! Was zum Teufel soll ich denn mit der Nummer 8, ich brauche doch die 9. Man, was soll das eigentlich, diese blöde Prüfung", meckerte er und trat gegen einen Stein, welcher direkt gegen einen Baum flog und eine Sprengfalle auslöste. "Was zum Teufel?!? Sprengfallen.. in einer Genin-Prüfung???" Und auch der Junge war sichtbar schockiert und ließ die Schriftrolle fallen. Das wäre der richtige Moment für Hisake gewesen, dem Jungen die Schriftrolle zu klauen, weshalb er schnell aus dem Gebüsch sprang und von hinten an sie heran rann. Aber der angehende Genin bemerkte Hisake und merkte schnell, was er vorhatte. Sauer darüber, dass Hisake dem Jungen die Schriftrolle klauen wollte, wollte er ihn schon fast angreifen, doch konnte Hisake die Situation noch beruhigen.
"Halt, ich habe gehört, dass du die 8 hast und die 9 brauchst! Ich habe die Nummer 9 und brauche die Nummer 8, also können wir doch tauschen, oder? Oder glaubst du, wenn ich die Nummer habe und tauschen könnte, würde ich es auf einen Kampf ankommen lassen?", versuchte er sein Gegenüber zu überzeugen und ließ ihn die Schriftrolle aufheben. Daraufhin sagte der Junge ihm, Hisake solle erst die Schriftrolle mit der Nummer 9 zeigen. Nun, umdrehen konnte Hisake die Schriftrolle nicht, da der Junge genauestens aus Hisakes Bewegungen guckte, weshalb Hisake mal etwas ausprobieren konnte, wofür er bisher noch keine Begründung sah.
Er aktivierte das Yume Utsutsu und blickte dem Jungen zwei Sekunden in die Augen. Daraufhin begann sich für den Jungen alles zu drehen und die Welt stellte sich für diesen wohl auf den Kopf. Genau das nutzte er aus und öffnete die Schriftrolle, die er bereits in der Hand hielt. Dies tat er so, dass sein Gegenüber dachte, er drehte die Schriftrolle nicht auf den Kopf und hätte wirklich die 9 in der Hand. "Was ist das? Mir ist total schwindelig, als ob alles auf dem Kopf stehen würde.. Wenn das ein Trick ist dann...", sagte er und viel auf den Boden, als er versuchte, sich zu bewegen. Zum Glück hatte es Hisake hier mit einem Akademieschüler zu tun, der wahrscheinlich noch nicht einmal wusste, dass er von einem Gen-Jutsu betroffen war.
"Halt, ich will erst überprüfen, ob das ein Trick ist", sagte er konzentriert auf seine Worte und blickte auf seine Schriftrolle.
"Ok, das ist eine 8 und sie ist nicht umgedreht, das heißt also, mir ist nur ein wenig schwindelig. Ok, tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe."
Das diese Schüler auch so unglaublich dämlich sein mussten. Natürlich sah eine umgedrehte 8 noch wie eine 8 aus, aber man sollte mal versuchen, dies einem Kind zu erklären. Nun ging Hisake zu dem Jungen, der wieder versuchte, aufzustehen und seine Schriftrolle in der Hand hielt. Damit dieser nichts merkte, rollte Hisake seine Schriftrolle zusammen, steckte sie dem Jungen in die Jacke und nahm sich die Nummer 8. Nun hatte er nur noch 20 Minuten Zeit gehabt, seiner Meinung nach wäre er schon in 5 Minuten fertig gewesen. Aber dies war nicht so einfach gewesen, wie es sich der kleine Sakkaku gedacht hatte. Doch sah er schon eine Schriftrolle, die er aufnahm und öffnen wollte. Doch gerade als er dies tun wollte, explodierte diese und schleuderte Hisake ein paar Meter zurück. Ein großer Knall leitete dies ein und machte auf sich aufmerksam. Es waren ungefähr 10 Minuten, bis eine junge Schülerin den verletzten Hisake fand und wachrüttelte. "Aaah, das tat weh", teilte er seiner Mitschülerin mit und machte ganz gezielt einen Mitleid erregenden Gesichtsausdruck. "Ooh, geht es dir gut, Hisake, was war das für ein Knall?"
"Ach, diese Schriftrolle ist direkt vor mir explodiert und hat mich zurückgeschleudert. Und nun habe ich nur eine Schriftrolle und nur noch 10 Minuten Zeit." Natürlich musste er einfach eine Träne über seine Wange laufen lassen, um ihr Mitleid zu erregen und sagte dann ein wenig schniefend: "Entschuldigung, dass ich dich aufgehalten habe, das tut mir Leid."
"Ach, das ist schon ok, ich habe eh noch eine Schriftrolle, die ich nicht brauche. Es ist die Nummer 12, hast du vielleicht die Nummer 3?"
Dies war der Moment, auf den Hisake gewartet hatte. Er benötigte nämlich die Nummer 12 und sah hinter sich die explodierte Schriftrolle liegen. Sie war wieder versiegelt und auch wieder zusammengerollt. Woher Hisake wusste, dass es nicht seine war? Nun, seine hatte er unter seiner Jacke deponiert und fühlte sie noch. Jedenfalls hatte er Recht gehabt und genau das trat ein, was er vermutet hatte. Die Prüfer beobachteten die Schüler und stellten die Fallen absichtlich. Auch erneuerten sie diese wohl. Einer hatte es anscheinend getan, als Hisake ohnmächtig war, was dieser nun ausnutzte. "Schon erstaunlich, dass ich jetzt so für meinen Leichtsinn belohnt werde" Also griff er nun nach der versiegelten Schriftrolle und gab sie dem Mädchen, im gleichen Moment griff er sich auch die andere Schriftrolle und steckte sie genauso wie die andere unter seine Jacke.
Er bedankte sich bei dem Mädchen, schaute ihr in die Augen und lächelte.
"Ich danke dir", verabschiedete er sich und ging weg. Nach ein paar Sekunden konnte er auch schon die Explosion hören, die wohl davon ausging, dass das Mädchen die Rolle öffnete. "Dieses Jahr haben wir wohl einen Genin weniger", dachte er sich und entschied sich dazu, das Geschehen von oben zu betrachten. Nun brauchte er also nur noch eine einzige Schriftrolle, was sicherlich schnell gehen würde, wenn er sie sich geschickt von dem Baum aus holen würde, auf den er hochkletterte.
Nun, er war noch ziemlich angeschlagen und hatte Probleme damit, auf den Baum zu kommen und sein Chakra genug zu konzentrieren, weshalb dafür schon wieder 2 Minuten verschwendet wurden und nun nur noch 6 Minuten Zeit war, die Prüfung zu beenden. Nur gut, dass direkt vor seinen Augen ein Junger Schüler herumstolzierte und seine Schriftrolle in der Hand hielt. Der Wind würde die Schriftrolle direkt in Hisakes Richtung bewegen, jedoch sah der Junge nicht so aus, als würde er diese loslassen. Und genau deshalb formte er seine Fingerzeichen und schoss ein Medizinball-großes Stück Luft auf die Füße des Schülers, welcher diesen zu Boden riss und den Griff zur Schriftrolle löste. Und da der Wind dieses mal so günstig stand, trieb sie der Wind direkt in Hisakes Arme, wo er diese auffangen konnte.
"Nummer 9, ahaha, der Junge von vorhin wird sich nicht darüber freuen", erfreute er sich über den Misserfolg des Jungen von vorhin und wahrscheinlich auch des Misserfolges von diesem Jungen, dem nun eine Rolle fehlte. Hisake rutschte vom Baum hinunter und verschwand in den Gebüschen, natürlich hatte er auch die letzte Rolle mit der Nummer 9 in seiner Jacke versteckt, um später wieder in der Akademie aufzutauchen.

Der Epilog:
Sie haben bestanden!

Nun fanden sich alle Personen, die bestanden haben, oder zumindest dachten, bestanden zu haben in der Akademie wieder. Auch die Verlierer und die, die zu lange gebraucht haben, waren hier, da es sicherlich einige von diesen Faulpelzen noch mit ihrer theoretischen Prüfung ausgleichen konnten. Alle Schüler wurden einzeln nach vorne aufgerufen und von den Schülern und Eltern beglückwünscht, die da waren. Natürlich waren Hisakes Eltern nicht da, da sie wahrscheinlich wieder damit zu tun hatten, die Zwillinge anzuschreien und zu verprügeln.
"Sakkaku, Hisake, komm bitte nach oben", sagte der bisher stille Prüfer und rief Hisake nach oben. Natürlich folgte er diesem Aufruf und ging nach oben. Dort wurde ihm das Zeugnis und ein freundlicher Händedruck überreicht.
Der Prüfer flüsterte ihm leise zu: "Gut gemacht, das was du gemacht hast, erwarten wir von einem richtigen Shinobi. Junge, du hast Potenzial und außerdem mit einer sehr guten Punktzahl abgeschnitten. 97 Punkte, ich gratuliere dir. Du bist kreativ, skrupellos und effizient. Der Patzer mit der explosiven Schriftrolle hat dir letztendlich aber die volle Punktzahl gekostet, doch hast du dich vor weiterem Punktabzug geschützt, als du diese Situation zu deinem Vorteil genutzt hast. Ich bin sicher, dass du einmal ein guter Ninja werden wirst." Natürlich überreichte er Hisake daraufhin auch direkt das Stirnband. "Ich danke ihnen", antwortete ihm Hisake und verbeugte sich. Daraufhin verschwand er und ging nun als Genin und mit dem neuen, stolz getragenen Stirnband hinaus. "Tzz, 97 Punkte?!? Lächerlich, dieser Mann wird noch dafür büßen, dass er mir nicht die volle Punktzahl gegeben hat.
 
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Waguchi Sho

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Die Geninprüfung
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Waguchi Kanaye (Shos Vater)

Vor der Prüfung

Am Morgen vor der Prüfung wachte Waguchi Sho sehr früh auf. Heute war ein wichtiger Tag, der Tag an dem seine Laufbahn als Shinobi begann. Er musste natürlich noch die Prüfung bestehen. Eigentlich war er sich sicher gewesen, dass es klappt. Die Tage vorher hatte er für die Theorie gelernt und alle seine Fähigkeiten für die Praxis trainiert. Er war gut vorbereitet seiner Meinung nach. Doch es wäre ihm wohler, wenn seine Mutter daheim gewesen wäre und mit ihm übte, leider war sie unterwegs, eine Mission für Kumogakure. Er war schon etwas nervös, war ja auch verständlich vor so einer Prüfung. Er ging in die Küche, zum Frühstücken. Es war noch genug Zeit um alles in Ruhe anzugehen, Hektik wäre auch nicht förderlich. Shos Vater Waguchi Kanaye war ebenfalls wach. Er war wie immer gut gelaunt und lächelte, während der Vater den Frühstückstisch deckte. Sho aß mit seinem Vater, welcher ihm auch einen guten Tipp gab, obwohl er ja kein Ninja war.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe zwar keine Ahnung von so einer Ninja-Prüfung, doch auch da gilt: Wenn du daran glaubst zu bestehen, schaffst du es auch. Selbstzweifel führen zum Scheitern. Doch auch Überheblichkeit ist schädlich. Du musst selbstkritisch bleiben und sicher sein es zu schaffen, das hilft in jeder Lage. Jetzt geh, damit du nicht zu spät kommst und viel Glück“, sagte Kanaye bevor Sho sich zur Akademie aufmachte.

Theorieprüfung, kurzer Vortrag


Pünktlich fand sich Sho am Prüfungsraum ein. Die Nervosität stieg etwas an, doch hatte der Junge alles im Griff. Wie immer wirkte er nach außen hin ruhig und gelassen. Sicheren Schrittes betrat der angehende Genin den Raum, als er an der Reihe war. Er begrüßte die drei Prüfer freundlich und höflich, wie es ihm seine Eltern beigebracht hatten. Nun bekam er die Aufgabe für seine Prüfung gestellt. Ayaka-sensei teilte ihm mit, dass die Theorie aus einem Vortrag über Jutsus bestand. Spontan sollte Sho sein Wissen über Jutsus im Allgemeinen halten und dabei möglichst alle Punkte zu erklären, welche an der Akademie gelernt wurden, verstand er. Ja mit Theorie hatte der junge Waguchi keine Probleme gehabt, einzig Genjutsu konnten ein Problem werden, zwar verstand er das Thema, hatte jedoch nicht viel dafür über. Nun gut, spontan hieß keine großen Gedanken machen.
„Als Jutsus bezeichnet man die Techniken der Ninja. Diese sind für unterschiedlichste Zwecke einsetzbar, meistens jedoch für den Kampf. Es gibt drei Kategorien, in denen man sie unterteilt, Taijutsu, Ninjutsu und Genjutsu.“
Der Anfang wäre gemacht. Sho war nervös, doch dieser bunt angezogene Prüfer Matsuo Ryiochi half eher ungewollt gegen die Nervosität. Er sah einfach komisch aus, mit diesem orangenen T-Shirt, dem Pflaster über dem einem Auge und den blauen Haaren. Es besserte die Laune des jungen Prüflings.
„Um ein Jutsu einzusetzen benötigt es in der Regel eine bestimmte Menge an Chakra, welches man im Körper schmieden muss, und das Formen von Fingerzeichen. Taijutsu bilden hierbei eine Ausnahme, da beides nicht benötigt wird. Taijutsus sind Techniken für den Nahkampf, Kombinationen aus Tritten, Schlägen und Abwehr jener. Da dies allein durch Körperbewegung geschieht, wird kein Chakra benötigt.“
Dies war doch hoffentlich richtig beschrieben, oder? Shos Laune sank etwas, die Nervosität stieg an. Er hatte sie jedoch souverän im Griff. Seine Stimme war ruhig und gut verständlich. Auch die Lautstärke, mit der er sprach, empfand der Junge für angemessen.
„Ninjutsu steht für ein weites Feld an Techniken die vorwiegend zum Angriff verwendet werden. Dabei ermöglichen sie einem Dinge zu tun, welche normalerweise für einen Menschen nicht möglich sind. Es gibt fünf Elemente und elementarlose Techniken, welche das Ninjutsu weiter unterteilen.
Genjutsu werden eingesetzt um den Gegner zu täuschen, um ihn so beispielsweise ungeschützt für Angriffe zu lassen, oder zu verwirren. Genjutsus arbeiten mit den Sinnen, das heißt man keinen mit einer aufs Hören basierenden Technik fangen, wenn das Ziel nichts hört. Bei diesen Täuschungen greift man die Psyche an und nicht den Körper.“
Genjutsus senkten immer Shos Laune, doch behielt er immer noch die Kontrolle darüber. Es wäre sehr frustrierend, würde ausgerechnet zur Prüfung das aufgebaute Bild von Sho ins Wanken geraten. Doch genauso schnell stieg die Laune auch wieder, selbst wenn seine Nervosität weiter stieg. Der Junge konnte sich nicht absolut sicher sein, ob er bisher alles richtig und verständlich erklärt hatte. Auch wenn er etwas anderes nach außen zeigte. Logisch, bei einem Vortrag und noch dazu zur Prüfung musste man den Eindruck erwecken Bescheid zu wissen. Deshalb versuchte Sho seinen Vortrag ohne Unterbrechung fortzuführen, was ihm auch fast gänzlich gelang.
„Möglich werden diese Jutsus durch den Einsatz von Chakra. Chakra ist eine Energie, welches man aus Körper- und Geistenergie erschafft, dem Chakraaufbau. Durch das Formen von bestimmten Siegeln wird die benötigte Menge an körperlicher und geistiger Energie gemischt und zum entsprechenden Jutsu geformt. Dabei benötigt man aber neben der richtigen Menge auch eine ausreichende Kontrolle über das Chakra. Kontrolliert man nämlich die eingesetzte Energie nicht richtig, kann die Technik fehlschlagen und man verausgabt sich umsonst. Der Mensch besitzt kein unbegrenztes Volumen, wurde alle Energie verbraucht, dann kann man sterben. Ergo sollte man sich immer im klaren sein, welche Reserven man zur Verfügung hat und die verwendete immer gut Kontrollieren, damit nichts verschwendet wird. Einmal erstelltes Chakra kann auch nicht mehr zurück in körperliche und geistige Energie gewandelt werden.
Wie bereits erwähnt gibt es auch elementare Ninjutsus, welche ein entsprechendes elementares Chakra benötigen. Es gibt dabei fünf, Raiton, Fuuton, Suiton, Doton und Katon. Dabei besitzt jedes Element stärken und schwächen gegenüber andere Elemente. Mein Raiton zum Beispiel ist stark gegenüber Doton und schwach gegenüber Fuuton. Es ist möglich mehrere Elemente zu beherrschen und manchen Ninjas ist es sogar möglich diese zu mischen, wie zum Beispiel Suiton und Doton zum Mokuton. Das Mischen von Elementen ist allerdings nur wenigen Shinobis möglich.“
So, damit wäre doch alles gesagt. Die Nervosität war nun am Höhepunkt während der Theorieprüfung und doch konnte Sho sie noch unterdrücken, wobei es ihm nun schwer viel sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, den Vortrag. Deshalb war es nicht so geordnet, wie er es gerne hätte.
„Damit wäre mein Vortrag beendet. Ich danke für ihre Aufmerksamkeit“, fügte Sho noch hinzu um einen guten Abschluss zu erzielen. Jetzt fingen seine Hände auch langsam an zu zittern. Würde es gleich eine Bewertung geben, oder doch erst zum Schluss? Die Prüfer hatten sich jedenfalls fleißig Notizen gemacht. Was würde man nicht alles dafür geben einen Blick auf die Notizzettel zu werfen. Es ging hier ja darum Genin zu werden und dies war der erste Schritt zur Erfüllung seines Zieles.
„Gut, damit wäre der erste Teil der Prüfung beendet. Für den zweiten Teil verlassen wir die Akademie.“ Irgendwie war Sho nun erleichtert. Seine Laune besserte sich schlagartig und auch seine Nervosität ging zurück, erreichte fast den Nullpunkt. Dabei war er sich sicher nicht den besten Vortrag abgelegt zu haben, es gab bestimmt einige Kritikpunkte und daraus folgend auch Punktabzüge. Überhaupt, wie viel Punkte konnte man denn erreichen? Wie viele bräuchte man um zu bestehen? Sho wusste dies nicht trotzdem ging es ihm besser.



Praktischer Teil

Mit den Prüfern ging es in einen ruhigen Wald. Hier würde also die praktische Prüfung stattfinden. Sho sah sich um. Der Wald war etwas abgelegen und bat einige Möglichkeiten sich zu verstecken, oder eben Objekte. „Die Aufgabe ist es uns Drei zu finden“, stellte Ayaka die Aufgabe, während der Blick des Jungen umher wanderte. Bevor weitere Fragen gestellt werden konnten waren die Prüfer auch schon verschwunden. Er hatte kurz seine Augen abgewandt um sich den Wald anzusehen, schon waren sie weg. Ein Versteckspiel war also die praktische Prüfung. Dem angehenden Genin blieb nichts weiter übrig als sie zu suchen, weitere Informationen gab es nicht. Vermutlich sollte er selber dahinterkommen.
„Es ist eine Prüfung. Kein einfaches Verstecken“, begann Sho zu analysieren. Dabei blieb er aber nicht stehen. Er schaute sich genau um und ging los. „Bestimmt haben wir nicht ewig Zeit. So eine Prüfung soll ja nicht tagelang dauern. Was für ein Zeitfenster gibt es? Keine Ahnung. Fakt ist, es wird sicher nicht einfach nur Suchen nach den Dreien sein. Ich muss mit Fallen rechnen. Was noch? Sicherlich werde ich beobachtet, klar wie soll man sonst beurteilen. Also werden sie sich entsprechend verstecken.“ Jetzt blieb er kurz stehen. „Wie soll ich ran gehen? Fakt ist alleine den Wald abzusuchen dauert ewig. Ich könnte es mit Bunshin no Jutsu natürlich probieren. Ich schaffe allerdings nur einen, ist ja eine Genjutsu.“ Er sah sich seine Umgebung genauer an. Dabei blieb er aufmerksam. Seit dem Ende der ersten Prüfung war er kaum noch nervös. Das spielte natürlich in seine Karten. Doch darauf bauen, dass es so blieb konnte der Junge nicht. Seiner Launenhaftigkeit war er sich voll bewusst und mit der Zeit würde er sicher nervöser werden. „Okay überlegen wir mal. Wo können sie sich verstecken, damit ein zukünftiger Genin sie auch findet. Jedenfalls nicht mit Hilfe von Jutsus. Das ist bestimmt zu schwer. Also normale Verstecke, Baumkronen dichtes Gestrüpp und Ähnliches.“ Damit hatte er eine Ahnung wo er schauen musste. Er vermutete, dass sie Fallen so aufgestellt hatten um Hinweise zu geben. Die man aber auch richtig deuten musste. Es half also nichts, erst mal würde sich Sho umsehen müssen.
Nach kurzer Zeit fand er weitere Personen im Wald, Schüler die ebenfalls die Prüfung ablegten. Zumindest war dies für Waguchi Sho das Logischste. Was sollte er jetzt machen, darauf hatte er eine Antwort. Er konnte sich natürlich nicht sicher sein, dass es so Erwünscht war. Ninjas arbeiteten meistens in Gruppen und wenn er mit anderen zusammen arbeiten würde, war die Suche einfacher. Er traf als Erstes auf einen Jungen und ein Mädchen. Scheinbar waren sie aneinander geraten und dachten sie müssten die Anderen Teilnehmer ausstechen. Jedenfalls würden sie gleich Kämpfen, ein guter Zeitpunkt um Kontakt zu knüpfen, empfand Sho. Es fiel ihm im leicht auf Andere zu zugehen. So war es einfach mit den beiden Streitenden ins Gespräch zu kommen.
„Wartet, lasst das Kämpfen sein.“ Sho trat in den Zwischenraum der Beiden und hatte sofort die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „Ihr verschwendet damit zu viel Zeit.“ Es ging natürlich auch Zeit drauf den Kampf zu stoppen, doch empfand er es als besser die Suche gemeinsam zu vollziehen. So konnte er selber ja auch Energie sparen, wenn er die beiden überzeugte. Sho schaute beide abwechselnd an. Sie wirkten skeptisch und auch verwundert, sie rechneten wohl nicht damit, dass sich jemand einmischte.
„Was willst du?“, fragte der Junge scharf nach. „Verschwende nicht meine Zeit.“
„Davon rede ich doch. Warum kämpfen, wenn man sich zusammen tun kann“, begegnete Sho den Jungen, ohne seine ruhige und gelassene Art zu verlieren. Sie ließen zumindest ihre Kampfhaltung fallen, ein Anfang. „Soweit ich weiß gibt es nichts, was dagegen spricht. Anstatt Zeit und Kraft zu im Kampf zu vergeuden, ist es viel besser gemeinsam zu arbeiten. Dadurch spart man viel ein.“ Es war nicht einfach sie zu überzeugen, verstand er. Beide blieben bei der Skepsis. Natürlich gab es keine Garantie, dass sie so bestanden. Vielleicht würden sie direkt durchfallen, doch glaubte Sho nicht daran. Der Junge war sich sicher, dass es richtig war und musste nun die beiden Überzeugen ohne zu viel Zeit zu verbrauchen.
„Klingt gut, aber warum werden wir dann nicht von Anfang an in Teams eingeteilt?“, hackte das Mädchen nach. Eine gute Frage, Sho musste sofort Antworten, damit er das Gefühl übermitteln konnte, zu wissen was er tat. Je mehr er nachdachte umso eher würde sein Plan scheitern.
„Vermutlich wollen sie schauen, wie wir mit dieser Situation umgehen“, antwortete Sho. „Es geht bei der Zusammenarbeit eher um einen Tauschhandel. Jeder kann einen anderen Teil durchsuchen und gibt dann die Informationen weiter und erhält dafür von den Anderen ihr gesammeltes Wissen.“ Es ging voran, scheinbar konnte er sie langsam überzeugen. Doch bedarf es der Zustimmung, bevor alles in trockenen Tüchern war. „Natürlich müsst ihr dafür einander Vertrauen. Aber umso ausführlicher eure Berichte sind, desto mehr könnt und sollt ihr auch von den Anderen erwarten.“ Jetzt mussten sie nur noch darauf eingehen. Sho blieb ruhig, auch wenn er viel aufs Spiel setzte. Mittlerweile war er auch wieder sehr nervös, immerhin waren schon ein paar Minuten vergangen, seit Start der Prüfung. Er musterte beide kurz. So wie es aussah hatte er wohl beide überzeugt. Sie waren aber noch nachdenklich, vermutlich waren sie nicht hundertprozentig einverstanden.
„Ich finde die Idee nicht schlecht. Aber wie sollen wir das denn machen? Wenn wir getrennt suchen, dann können wir uns kaum austauschen.“ Der Junge brachte die rechtlichen Zweifel auf den Punkt, die Sho zu erkennen meinte.
„Mit Doppelgänger natürlich.“, erwiderte Sho. „Wir können jeder Einen losschicken und sie in verschiedenste Teile des Waldes schicken, während wir zusammen suchen.“ Genau so konnte der Junge ein weiteres Gebiet absuchen, er schaffte ja nur einen Doppelgänger. Natürlich könnte es genauso für die Anderen beiden sein, oder schlimmer einer konnte gar keinen. Dies war jedoch unwahrscheinlich, immerhin wurden sie zu der Prüfung zugelassen und mussten also die Grundtechniken können.
„Na gut, wenn ich so die verlorene Zeit einholen kann.“, meinte das Mädchen. „Ich bin dabei.“ Auch dieser Junge stimmte nun zu und so konnte Sho mit den Beiden arbeiten. Er formte sofort die Fingerzeichen für Bunshin no Jutsu, genau wie die Anderen. Jeder stand nun doppelt da. Sho schickte seinen los und auch von den anderen angehenden Genin lief jeweils eine Version los. Vermutlich die Doppelgänger, doch äußerlich entdeckte er trotz guter Beobachtungsgabe keinen Unterschied. „Wir sollten auch los, schaut am besten auf jede Kleinigkeit, alles Ungewöhnliche könnte ein Hinweis auf ein Versteck sein.“, meinte Sho. „Das ist mein Rat.“ Scheinbar hatte Sho sie weites gehend hinter sich, sie schienen zumindest keine Einwände mehr zu haben und waren völlig von ihm eingenommen zu sein, wobei das vielleicht auch an der verstrichenen Zeit lag. In eine vierte Richtung schritten nun Sho mit seinen neuen Verbündeten voran. Dabei achtete der junge Waguchi auf alles. Er wusste besonders der bunt angezogene Prüfer sollte recht einfach zu finden sein, immerhin passte seine Kleidung farblich nicht in den Wald. Darauf achtete Sho erst mal. Er entdeckte jedoch nichts. Sein Doppelgänger war nördlich von ihnen unterwegs. Bisher fand dieser auch nichts. Vermutlich waren nun schon vier oder fünf Minuten vergangen. Es würde wohl Punktabzüge geben, da sich die Prüfer nicht so einfach finden ließen und er mit seiner Gruppe vermutlich zu lange brauchte. Seine Laune kippte also langsam wieder nach unten. „Denk nicht so, dein Vater hatte doch gesagt, du musst daran glauben.“, dachte der Junge. „Verdammte Launen, irgendwie muss man die doch abstellen können.“ Sie nervten schon immer wieder, außerdem musste Sho sie so unterdrücken. Er wollte es zumindest. Gerade jetzt während der Prüfung empfand er es als ungeeignet schlecht drauf zu sein. Der Genin würde sie gerne ganz abstellen und glaubte dies auch zu tun, indem er nicht zeigte wie es ihm wirklich ging.
Es dauerte einen Moment, bis etwas passierte. Der Junge, mit dem sich Sho zusammengetan hatte ließ ein leises aber verständliches hey erklingen. „Ich hab was gefunden.“, meinte er und machte sich in die Richtung seines Bunshins auf. Sho folgte ihm, wie auch das Mädchen, die zweite Person mit der sich Sho zusammentat. Nach kurzer Zeit entdeckte er etwas auf dem Boden. „Halt“ Seine Stimme klang ruhig und doch deutlich und seine Verbündeten stoppten augenblicklich. Sho sah sich die Stelle genauer an. Es war kaum zu erkennen, dass der Boden umgegraben wurde. Der Prüfling suchte etwas um den Fundort nachzuprüfen und mit einem passenden Ast entschärfte er so die Fallgrube. So was half Vertrauen untereinander aufzubauen, damit die Zusammenarbeit besser von statten ging. Sho vermutete einen Prüfer in der Umgebung, warum sollte sonst eine Falle hier sein? „Ich denke wir haben fast den Ersten gefunden“, verkündete Sho. Er umging die Falle und achtete darauf eine Zweite nicht zu übersehen. Währenddessen war sein Doppelgänger verpufft, vermutlich durch eine Falle. Wieder meldete sich der Junge zu Wort. Er verdeutlichte, dass er einen Prüfer gefunden hatte. Er deutete auf ein großes Buschwerk, wo etwas Orangenes herausstach. Er war der erste, der den Busch untersuchte und den Chunin der drei Prüfer freilegte. „Gefunden, ihr habt aber zu lange gebraucht, 6:45 Minuten.“ Damit war klar, dass es nicht mehr die volle Punktzahl gab. Sho wusste aber schon ungefähr wo ein zweiter Prüfer zu finden war und verdeutlichte dies seinen Mitstreitern durch ein Handzeichen. Er ging voran, geführt durch die Informationen seines Bunshins. „Mein Bunshin hat den Zweiten gefunden.“, erzählte Sho den Anderen. Sho dachte über die Zeit nach. Scheinbar wusste keiner von ihnen was für ein Zeitfenster gestellt wurde, oder sie sagten nichts. Wobei letzteres eher selbstschädlich war, wollten sie zusammenarbeiten.
„Mein Bunshin wurde von anderen Schülern angegriffen.“, berichtete das Mädchen. Das wäre ein weiteres Problem, also gab es noch weitere Schüler, die ebenfalls nach den Prüfern suchten. Was war, wenn sie schneller waren? Vielleicht versteckten sich die Prüfer dann wo anders. Doch brachte es ja nichts, nachsehen mussten sie. „Wir müssen nachsehen, ob die noch da sind und eventuell ‘nen Prüfer gefunden haben.“, schlug der Dritte im Bunde vor. Ein Junge, dessen Name Sho immer noch nicht kannte auch von dem Mädchen hatte er keinen Namen, aber brauchte er diese überhaupt? Scheinbar waren sie auch nicht daran interessiert den Namen der jeweils anderen herauszufinden. Es war eben doch nur eine Zweckbekanntschaft um die Prüfung zu bestehen. Mehr hatte der junge Genin Waguchi Sho sowieso nicht im Sinne, hatte er doch eh kein Interesse daran enge Freundschaften zu schließen. Es war ihm nicht mal richtig bewusst, tief aus dem Unterbewusstsein kam diese Einstellung. „Wir können neue Bunshins hinschicken“, dachte er. „Doch damit verbrauche ich Chakra. Glücklicherweise sind wir in einer dreier Gruppe unterwegs, damit kann man vielleicht einzelne Schüler davon abhalten einen Kampf zu starten.“ Es galt nun seine Reserven richtig einzuteilen, sollte es doch zu einem Kampf kommen. Hier war ein weiterer unbekannter Faktor, wie Kampfstark waren seine Kameraden. Nach Shos bisheriger Einschätzung, die vor allem aus herumlaufen gezogen wurde, waren sie in etwas gleich. Keiner der Drei stach durch seine Geschwindigkeit heraus und weitere Fähigkeiten wurden auch noch nicht gezeigt. Des Weiteren schienen sie doch recht einfach zu beeinflussen zu sein. Sho hatte damit gerechnet, dass es deutlich länger dauern würde. Zum Glück für ihn. Von sich selber konnte er sagen, dass seine Kampffähigkeit eher Durchschnitt war. Es war ihm bewusst, dass Körperkraft fehlte, zeigte sich dies doch bisher eher wenig. Solange es nicht gegen einen Taijutsuka ging, konnte Sho also durchaus den Nahkampf antreten. Eine große Gefahr durch Genjutsu abseits des Bunshin no Jutsus würde es wohl kaum geben, kaum ein Genin war gut genug um eine Gruppe damit effektiv auszuschalten. Alles weitere konnte der Junge nur Planen, wenn es zum Kampf kam. Hauptaugenmerk musste das Finden der Prüfer sein. Immerhin waren mehr als sechs Minuten anscheinend nicht gut. Dadurch gelangte der angehende Genin wieder zu der Frage wie das Zeitfenster eingeteilt war. Bei einer gesamt Zeit, würde es bedeuten, dass ein Großteil der Zeit verbraucht war und nicht mehr viel übrig blieb. Bei Zeit pro Prüfer wäre die Zeit für den Ersten abgelaufen, doch wussten sie ja die ungefähre Position der weiteren und konnten bei ihnen Zeit sparen. Wie groß das Fenster war, konnte man weiterhin nur erahnen."Lasst uns einen neuen Bunshin erschaffen und ihn dort hin schicken, dann wissen wir was dort los ist.", schlug Sho vor. Mit einem nicken stimmten die Beiden zu und schnell waren neue Doppelgänger erschaffen, welche auch gleich losgeschickt wurden. Es durfte keine Zeit mehr verschwendet werden, deshalb gingen sie dorthin, wo Shos Bunshin verpuffte. Nach den Informationen war der Prüfer vermutlich irgendwo in einer Baumkrone versteckt. Leider wusste er nicht wo, der Bunshin wurde hier irgendwo von einer Falle entschärft und in den Bäumen war etwas merkwürdig, daher musste das Versteck zwangsläufig dort oben sein. Es dauerte aber nicht lange und schon entdeckte er die Stelle. Bei genauerer Betrachtung konnte dort oben nur ein Prüfer sein. „Hab dich“, sagte Sho und wollte gerade den Baum hochklettern und nachsehen. Es handelte sich um Mufu Katsumi, damit hatten sie bereits zwei gefunden, einer fehlte noch. „Du hast mich gefunden. Es ist bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit.“ Das half nicht weiter, sollte es sicher auch nicht. Der Junge war als erstes hochgeklettert und machte auch sofort wieder kehrt. Die anderen aus der Gruppe folgten herauf und vermutlich wusste der Lehrer dies auch. Nachdem alle wieder vom Baum runter waren, ging es auch schon weiter. Dieses Mal ging es zu den Bunshin. Noch existierten sie, was bedeuten könnte, dass die Schüler weitergezogen waren. Vielleicht lagen sie auch auf der Lauer, doch wirkte dies unwahrscheinlich, wollte man doch alle Prüfer finden. Es waren keine anderen Schüler auf dem Weg. Sehr gut, so gab es wenigstens keinen Kampf. Sho entschied seinen Bunshin aufzulösen. Zwar kostete es eine gute Menge seines Chakras um einen zu erschaffen, da aber die Doppelgänger der ganzen Gruppe auf einem Fleck waren, konnte er so schon mal Informationen einholen und die anderen Bunshins konnten weiter als Spähposten dienen.
„Ich habe meinen Bunshin aufgelöst und scheinbar ist niemand mehr in der Gegend.“, berichtete Sho. Es brachte zwar ihm jetzt nicht viel ein, sollten die anderen Beiden jedoch Informationen erhalten, konnte man sie einfordern. „Dafür bietet die Gegend ein paar gute Verstecke.“ Es dauerte nicht lange bis sie dort ankamen, zum Glück. Bis jetzt wusste keiner, wie viel Zeit sie hatten. Sie teilten sich auf und durchforsteten die Möglichkeiten. Auch die Bunshin nahmen sie zur Hilfe. Alles in der Annahme, dass sich der letzte Prüfer hier versteckte. Mit so vielen war alles sehr schnell durchsucht und am Ende fanden sie auch Ayaka-sensei. Dieser Teil des Waldes war hügelig und einer war groß. Der große Hügel hatte eine Einkerbung die mit Steinen und Gestrüpp bewuchert war und ein feines Versteck abgab, aus dem man auch noch gut herausspähen konnte. „Damit habt ihr Drei auch alle Prüfer gefunden und diese Prüfung beendet.“, verkündete die Lehrerin. „Ihr solltet zurück zur Akademie, dort erhaltet ihr eure Bewertung und vielleicht auch eure Stirnbänder.“ Das Mädchen und der Junge klatschten sich in die Hände vor Freude, diese Prüfung war einfach. Nicht zuletzt weil sie Zusammengearbeitet hatten, natürlich war auch etwas Glück dabei. Eher viel Glück. Sho lächelte den Beiden zu und streckte den Daumen nach oben. Er ließ sich nicht weiter auf sie ein. Trotzdem war er natürlich glücklich, die Prüfung geschafft zu haben. Seiner Meinung nach gab es genug Punkte um sicher zu bestehen. Die Best Zahl sicher nicht, dafür war sein Vortrag nicht gut genug außerdem hatte Matsuo Ryiochi gesagt es hätte zu lange gedauert. Seine Laune schwankte wieder einmal auf und ab. Anmerken konnte man dies aber nicht, wie fast immer.

Der Abschluss

Waguchi Sho und alle Prüfungsteilnehmer fanden sich vor der Akademie ein. Die drei Prüfer standen ihnen Gegenüber. Einzeln wurde man aufgerufen, dann erhält man seine Punktzahl und es wird erklärt wie es zu ihr kam. Hat man bestanden, gab es das Stirnband. So stellte sich Sho vor, was gerade geschah. Natürlich konnte er nicht hören, was vor ihm erzählt wurde. Dafür war es zu leise und wie immer wenn man eine Meute von Kindern seines Alters zusammen führte wurde auch getuschelt. Immer wenn ein Schüler oder nun Genin wieder zur Menge schritt wurde es ruhig, damit man hörte wer als nächstes aufgerufen wurde. Irgendwann war auch Waguchi Sho an der Reihe und er ging nach vorne. Er versuchte sich die Anspannung und Nervosität nicht anmerken zu lassen, welche wieder gestiegen war. Mit recht sicheren und ruhigen Schritten trat Sho vor die Prüfer. „Waguchi-kun, für die theoretische Prüfung gab es 24 von 30 Punkten. Du hast fast alle wichtigen Punkte genannt. Dein Vortrag war meist sauber und verständlich. Bei der Praxisprüfung hast du zwei von dreien rechtzeitig gefunden, wobei du dies natürlich im Team mit zwei weiteren Kandidaten durchgezogen hast. Zumindest hast du gutes Teamwork gezeigt und bewiesen, dass du bereit bist in einem Ninja Team zu arbeiten. Natürlich mussten wir dir Punkte abziehen, weil du einen Prüfer nicht rechtzeitig gefunden hast. Auch in Eile hast du Fallen entdecken können und auf diese entsprechend reagiert. Insgesamt haben wir dir 62 Punkte gegeben.“, erklärte Ayaka-sensei. „In der Summe macht das 86 Punkte, damit hast du bestanden und bist ab heute Genin. Herzlichen Glückwunsch.“ Sho freute sich. Alles viel von ihm ab. Nervosität und Anspannung waren wie weggeweht. Völlige Erleichterung aufgrund der bestandenen Prüfung machte sich breit. Seine Laune sprang in unbekannte Höhen, doch auch dies merkte man ihn nicht an, was ganz schön anstrengend sein konnte. Auf jeden Fall hatte er bestanden. Von nun an war er Genin und konnte anfangen, sich einen Namen zu machen und zu einer Legende zu werden.
 
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Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Prüfer:[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]-Ayaka[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]-Mufu Katsumi[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]-Tetsuya Daisuke[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Die letzten Stunden als Schüler[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Selbstvertrauen? Einigermaßen vorhanden. Schleife? Sitzt perfekt. Nesrin? Schläft immer noch in der Tasche, die Glückliche. OK, dann wollen wir mal los, Kapuze auf und weg. Endlich war es so weit, Rikku würde aus der dummen Masse an idiotischer Mittelmäßigkeit heraussteigen und zu einem Werkzeug des Friedens werden. Doch gab es da noch ein Hindernis zu überbrücken, das den ganzen Ausgang der Geschichte hätte ändern können. Denn egal wie selbstsicher sich der zugeknüpfte Schatten auch gab, innerlich streute sich das Mädchen gegen diese baldige Aufmerksamkeit, man könnte sogar von lähmendem Lampenfieber reden. Die eine Seite Rikkus wollte schnell wieder nach Hause, wo keine lästigen Aufgaben auf sie zukommen. Die andere Seite schöpfte Mut aus einem Brief, der gestern Abend per Mäuseexpress bei ihr ankam und dem schüchternen Mädchen viel Glück bei der Prüfung wünschte. Da blieb Rikku auch keine Möglichkeit mehr sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Sie musste sich den zerreißenden Qualen stellen und einfach immer nur weiter gehen, auch wenn es ermüdend werden würde. Dennoch waren diese Schmerzen immer noch besser als sich nicht aufzurappeln und aus einer Depression heraus alles nur noch schwarz zu sehen, so als ob niemand um sie trauern würde. Ich werde es schon schaffen - hoffe ich zumindest -, immerhin will ich Soranos vertrauen nicht enttäuschen. Auch wenn ich diese Entscheidung später vielleicht bereuen werde. Ich will aber niemanden töten müssen, nur weil ich dazu gezwungen werde. Aber als Ninja muss ich auch töten könne. Dazu bin ich einfach nicht bereit, ich sollte umdrehen und ... Nein, nicht umdrehen, das ist der vollkommen falsche Gedanke, ich will ein Genin werden, um die Welt zu verändern.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war kurz vor sieben Uhr, als sich die Silhouette eines vermummten Mädchens aus dem noch immer dunklen Schatten der Akademie erhob. Drinnen war es - durch die Uhrzeit bedingt - noch menschenleer, was sich aber wegen des zeitlichen Fortschritts schnell änderte. Zuerst kamen zwar nur vereinzelnde Prüflinge, dann aber auch ganze Gruppen, die sich mit den neugierigen noch Schülern über ihre zukünftige Karriere als Ninja unterhielten oder einfach nur über eventuelle Prüfungsantworten diskutierten. Rikku selbst gehörte zu den wenigen Außenseitern, die sich größtenteils von allen Kontakten absonderten und nur eine Art Mantra vor sich her raunten. Keiner wollte etwas mit ihnen zu tun haben und auch die Außenseiter selbst wollten nur ihre Ruhe. Während Rikku mit eher gemischten Gefühlen - sie versuchte möglichst gelassen auszusehen - alle paar Minuten auf die Uhr schaute, wurde sie zunehmend nervöser. Dann um kurz vor zehn Uhr war es endlich so weit, ihre letzte Stunde als Schülerin hatte geschlagen. Na dann, Tür auf, Augen zu und durch. Mei... Mei... Mein Name ist Rikku Yamashi un... und ich würde gerne die Geninprüfung ablegen.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Schmerzhafte Theorie[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Schließen Sie bitte die Tür hinter sich und kommen Sie zu uns. Rikkus Prüfung fand in einem kleinen Klassenraum statt, höchstens hätten in diesem Zimmer gerade mal zehn maximal zwölf Schüler Platz gefunden und dementsprechend wenig Freiraum gab es auch. Rikku selbst fühlte sich hier drin seltsamerweise richtig wohl, fast wie bei ihr zu Hause und mit jedem weiteren Schritt, hörte ihr Herz zwar nicht auf wie wild zu pochen, aber immerhin wunde es auch nicht schlimmer. An je einem Schreibtisch saßen die drei Prüfer. Zu Rikkus Linken war Mufu Katsumi, ein ziemlich streng aussehender Lehrer, von dem allerhand Schauergeschichten im Wartezimmer kursierten. Auf der rechten Seite war eine neue Person, die ihr noch vollkommen unbekannt war, wenigstens sah er für einen Pauker noch zu frisch aus. Und schlussendlich befand sich Ayaka direkt vor ihr. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Um ehrlich zu sein, kannte Rikku eigentlich keinen von ihnen, denn seit ihrer Einschulung, kam sie gerade mal nur dann, wenn die Fernsehsender irgendwelche sinnfreien VIP-Talks hielten oder irgendeine Sportübertragung die Animes verschob. Somit waren ihr die Lehrkräfte einfach nur fremd. Guten Tag Miss Yamashi, mein Name ist Ayaka, - wir kennen uns ja kaum - zu meiner Rechten befindet sich Mufu Katsumi und als Protokollführer für Ihre heutige Prüfung begrüßen wir Tetsuya Daisuke. REIZ MICH NICHT, ich hab darauf kein Bock. Sie brauchen nicht nervös zu sein, er scherzt nur, heute ist uns wenigstens noch niemand durchgefallen, da wollen wir bei Ihnen am besten gar nicht erst anfangen. Wenn sie keine Fragen mehr haben, werden wir nun die Prüfung beginnen. Das Ihnen zugewiesene Thema handelt über die Jutsus, also zum Beispiel, was sind Jutsus, was für Arten gibt es, wie werden sie gewirkt, was sind Chakranaturen, gibt es Besonderheiten und so weiter. Sie werden damit schon klarkommen, ich weiß es, Sie schaffen das. Nun würde sich Rikkus großes Allgemeinwissen als sehr nützlich erweisen, immerhin hatte sie schon einige Bücher über das Thema gelesen, die sogar teilweise schon auf Geninniveau waren. Also ein ... Einen Augenblick bitte dürfte ich Sie kurz unterbrechen. Ich würde es durchaus schätzen, wenn Sie Ihre Kapuze abnehmen würden. Wären Sie so freundlich. Es klang zwar wie eine Bitte aber Rikku war klar, dass es keine war. Somit blieb dem Mädchen auch kein Ausweg mehr als ihren Selbstschutz auszugeben und in die Richtung der Prüfer zu sehen, die jeden ihrer Handlungen beurteilen würden. Sie dürfen anfangen. Al... Als... Also ei... ein Jut... Jutsu ist... Scheiße ich weiß, was ein Jutsu ist, aber ich krieg es nicht raus, mir fehlen einfach die Worte. Ich will etwas sagen, den Mund aufmachen, Nezumi es geht um deine Zukunft - kämpfe dafür - spring über deine Schatten. WENN DU KANNST. DU schaffst es einfach nicht. DU bist schlecht, ein hoffnungsloser Fall. DU hast keine Zukunft. DU kannst nichts ändern. DU wirst einsam und allein sterben. DU kannst kein Genin werden. DU ... Autsch, verdammt meine Hand. Alles in Ordnung? Ja, ich hab mir nur die Hand an meinem Glücksbringer verletzt. Aber nichts Ernstes. Nesrin, wenn ich dich erwische, bist du dran. Dann ist es ja gut, Gedenken Sie nun uns etwas über die Jutsus zu erzählen? Der Schmerz war zwar nicht unerträglich, aber es tat dennoch höllisch weh. Deshalb dauerte es einige Sekunden, bis Rikku registrierte, dass diese schrecklichen Stimmen in ihrem Kopf plötzlich ganz still waren. Fast so als ob ihr lähmendes Lampenfieber vor der Verletzung fliehen würde und nur einen messerscharfen Verstand übrig gelassen hätte. Natürlich würde Rikku diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Wenn ich mich recht erinnere, bedeutet Jutsu so viel wie "Technik" oder "Kunst" und ist im Allgemeinen die Bezeichnung für die besonderen Fähigkeiten eines Ninjas. Für den Großteil der Jutsu benötigt man Chakra, welches zunächst im Körper aufgebaut werden muss, bevor es durch eine Kombination aus verschiedenen Fingerzeichen nutzbar gemacht wird. Dabei besitzt jedes Chakra basierst Jutsu eine andere Abfolge der zwölf Tierkreiszeichen, die nur in der richtigen Anordnung mit einer passenden Menge an Chakra maximale Effizienz erreicht. Denn zu viel Chakra ist ebenso ineffizient wie zu wenig Chakra. Dabei teilt man die alle Techniken in drei hauptsächliche Jutsuarten auf. Da wären zuerst die Genjutsus, die für eine Art Hypnose sorgen, die den Gegner durch Täuschung verletzen oder zumindest verwirren. Zum anderen die Ninjutsus, welche üblicherweise in die fünf Chakragruppen Katon, Suiton, Doton, Fuuton und Raiton aufgeteilt werden. Diese Jutsus dienen zum Angriff, da sie Elemente manipulieren, um den Gegner zu verletzen. Und als Letztes gibt es da noch die Taijutsus, die auf der körperlichen Kraft eines Ninjas aufbauen und somit keine Fingerzeichen benötigen. [FONT=Verdana, sans-serif]War das alles was Sie uns zu berichten haben? [/FONT]Ich hab in einigen Literaturen zwar von besonderen Formen der Jutsus gelesen, so gibt es zum Beispiel Kekkei Genkais, die ein ständiges Jutsu darstellen oder erzeugen können oder sogar den Zugang zu seltsamen Jutsu ermöglichen. Oder die Iryōninjutsus die zur Untergruppe der Ninjutsus gehören aber eher für die Heilung und Genesung zuständig sind. Aber das sind - glaub ich - nur Feinheiten, die jetzt eher unwichtig erscheinen. Wenigstens, wenn man den Anspruch der Bücher glauben will, in denen so etwas steht. Das glaube ich auch. Wenn Sie nun nichts mehr hinzuzufügen haben, machen wir nun weiter mit der praktischen Prüfung und werten beide Teile zusammen aus. Möchten Sie vorab noch Ihre Hand verarzten lassen oder geht es auch so?[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Praktisch ein Kinderspiel[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ein Schuss Wunddesinfektionsspray und ein kleiner Verband später machte sich der Trupp auf den Weg zu einer Lichtung inmitten eines angrenzenden Waldstückes. Rikku, die wieder in ihrer Kapuze verschwunden war, ahnte noch nichts vom kommenden Test. Aber ihr war das auch zur Zeit etwas egal, solange es nicht zu kompliziert werden würde und die Verletzung ihren Verstand weiter fokussierte. An einer kleinen Lichtung fiel dem Mädchen plötzlich eine Schriftrolle auf, die auf einem Baumstamm lag - seltsam. Lies die verdammte Rolle und glotz sie nicht nur an. Oder warum glaubst du haben wir dich hier hergeführt, ich will endlich Action. Das Einzige was auf der Rolle steht ist dieses merkwürdige Symbol, was soll ":-)" eigentlich ... Mit einem Mal - ohne Vorwahrung - explodierte auf der Rolle ein heller Lichtblitz, der Rikkus Wahrnehmung sekundenlang blockierte. Aber erst, als auch die Farbe zurückkehrte, war dem Mädchen klar, dass die Rolle nur eine Falle war. Wer hätte das schon ahnen können? Höchstens war das merkwürdige Zeichen genau wie die Prüfer verschwunden und stattdessen stand auf dem Pergament ihre Aufgabe. Ein einfaches, klassisches Versteckspiel. Genau das Richtige für junge Shinobis, oder eher die, die es mal werden wollen. In der Theorie klingt das ganz einfach. Alle drei Prüfer haben sich in diesem abgelegenen, ruhigen Waldstück versteckt und Sie müssen sie finden. Für jeden der Prüfer haben Sie nur fünf Minuten Zeit, also bloß keine Müdigkeit vorschützen. Rikku musste den Text zwei weitere Male lesen, bis sie ihn verstand. Doch nun waren ihre Fähigkeiten gefragt, nicht nur als Ninja, sondern auch als Meisterin der Unauffälligkeit. Unter anderem stand zunächst einmal fest, dass die Prüfer wohl keine Jutsus anwenden würden, um sich zu verstecken. Immerhin wäre das unfair gewesen, auch wenn man solche Verstecke nie von vornherein ausschließen sollte. Die zweite Sache, die direkt danach auffiel, war, dass Rikku nicht alleine suchen würde. Denn wie aufs Stichwort, sprang plötzlich ein rothaariger Junge mit Sommersprossen aus dem Gebüsch. Och nee, nicht noch ein Schüler. Aber du wirst genau wie alle anderen vor dir auch die mächtige Faust von Mankey schmecken. Ich will aber nicht kämpfen, sondern nur die Prüfung erledigen. Immerhin verschwenden wir so doch nur unsere Zeit, wenn eine Zusammenarbeit viel zweckmäßiger wäre. Nein, ich bin jetzt angepisst und muss meine Wut bei jemandem auslassen. Mit diesen Worten rannte der Junge auf das Mäuschen Rikku zu. Es folgte ein Tritt von links, ein Schlag von rechts und ein kräftiger Stoß mit dem Kopf. Doch Rikku verteidigte sich nur. So ging es Minuten lang weiter, bis sie beide - deutlich außer Atem - etwas fünf Meter voneinander entfernt standen, nur um sich zu belauern. Ich will ihn zwar nicht wirklich verletzen, aber anders wird sich dieses Treffen wohl nicht beenden lassen. So Monkey, MANKEY!, mir doch egal. Ich werde dir mal ein paar Fakten an den Schädel werfen, an denen du zu knabbern hast. Weißt du schon, dass es mehr Mäuse auf der Welt gibt als Menschen. Das will man sich gar nicht vorstellen, oder? Höchstens hat sich mein Clan darauf spezialisiert, diese Mäuse zu Kontrolliren, somit gehorchen sie allen meine befehlen. Ich gebe zu, Nesrin mit dem Bunshin no Jutsu zu kopieren ist zwar nicht sehr genial, aber als Ablenkung wird es reichen. Ich vertrau dir kleine Rose. Plötzlich tauchten hinter Rikku etwas fünf Mäuse auf, man konnte sie nicht genau zählen, dazu huschten sie zu schnell hin und her, aber Mankey fühlte sich sichtlich bedrängt. Je näher sie kamen, des so mehr erinnerten seine Gesichtszüge eher an die einer Frau, die kurz davor drauf und dran war, schreiend auf einen Stuhl zu springen. Vollkommen von Nagetieren umringt, ging ihm unerwarteterweise plötzlich ein Licht auf - die Mäuse hätten ihn längst angreifen können. Ich muss zugeben, beinah hätte ich es geglaubt, aber das sind alles nur billige Kopien. Demonstrativ trat er auf die Mäuse zu seinen Füßen, was ihn ein diabolisches Lächeln aufs Gesicht zauberte. Es waren alles Kopien, bis auf eine! Erst Kawarimi no Jutsu und dann Raiton: Hári Hitónui. Rikku tauchte plötzlich hinter Mankey auf, während die original Nesrin auf Rikkus Position wechselte. Vollkommen verdutzt traf ihn jeder der zweiunddreißig Nadelstiche in die Beine, die darauf hin ihren Dienst versagten und Mankey zu Fall brachten. Tja, ich könnte jetzt behaupten, dass ich zuletzt lache, aber das wäre gemein. Darum sag ich ganz einfach nur, dass die Prüfung für dich vorerst gelaufen ist, mach dir aber keine sorgen in etwa drei Minuten lässt die Wirkung der Akupunktur wieder nach, damit du mir zum Sieg gratulieren kannst. Einen schönen Tag noch.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nachdem der dämliche Affe erledigt war, konnte sich Rikku die ersten Punkte schon mal abschreiben, denn immerhin waren mittlerweile sechs Minuten vergangen und keiner der Prüfer würde so freundlich sein, um ihr einfach über den Weg zu laufen. Fest stand nur, dass Nordosten (die Richtung aus der Mankey kam) wohl unbrauchbar wäre. Gerade fing sie damit an auf ihren Nägeln zu kauen, als ihr Nesrin ins Ohr piepste. Die kleine Maus reckte sich hoch in die Luft, bis sie von Rikkus Schulter sprang und zu einem Gebüsch lief. Anfangs wunderte sich Rikku noch über das eigenartige Verhalten, bis sie näher kam und ebenfalls einen seltsamen Duft vernahm. Ich hab sie gefunden Sensei Ayaka, ihr Blümchen Parfüm riecht man schon von hier aus. Kein wunder, dass Nesrin sie wittern konnte, sie riecht fast so wie ihr Tierfutter. Aber ich glaube das sollte ich Ayaka lieber nicht sagen. Gut gemacht, Sie konnten mich finden. Ihnen fehlen aber noch zwei Prüfer, also halten Sie die Augen offen und passen sie auf, wo Sie hintreten. Durch den positiven Fund schöpfte Rikku wieder Hoffnung auf den Sieg. Auch wenn die Zeit gegen sie arbeitete und das Waldstück nicht gerade klein war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ganz ehrlich, bei Daisukes durchaus leisem Sprachorgan, wäre es fest ein Wunder gewesen, wenn ihn nicht jeder gefunden hätte. Denn kaum zwanzig Meter nach einem Stolperdraht, einer Schlammfalle und einem Fallnetz, konnte ihn Rikku schon hören. Also sprang sie schnell über eine komische Felsformation, um die Quelle dieses Radaus zu suchen. Was ist denn daran nicht zu versteh? Ich verstecke mich hier und ihr zieht mir zu viele eurer Mitschüler an. Also verschwindet alle! Somit hatte sich das zweite Ziel auch erledigt und Mufu war zum Abschuss freigegeben. Doch die Chance ihn innerhalb von fünf Minuten zu finden, war nicht gerade hoch. Wenigstens, wenn man den anderen Prüflingen glauben wollte, die ihn offensichtlich auch nicht fanden. Warum war Rikku nur zu nett, um den ganzen Wald einfach abzufackeln. Nun kam sie schon zum dritten Mal an ein und derselben Felsformation vorbei, ohne auch nur einen blassen Schimmer zu haben, wo Mufu stecken könnte. Das ist doch hoffnungslos. Ich sollte mich einfach nur hinsetzen und aufgeben, ich hab verloren. Ich bin einfach zu schlecht, um ein Ninja zu werden, es tut mir leid Sorano. Die Prüfer verstecken sich doch nicht hinter jeden ... Felsen. Heureka! Als Rikku zum vierten Mal an der eigenartigen Felsformation ankam, war ihr Mufus Versteck klar. Es war aber auch ziemlich gemein, sich in einen Stein zu verwandeln. Aber immerhin hatte Rikku die Täuschung doch noch enttarnt und ihn entdeckt. Nun Sie haben mich ja doch noch gefunden in gerade mal sechzehn Minuten. Zwar hätte ich Sie früher erwartet, aber so schlecht sind Sie auch nicht. Wenn Sie nun so freundlich wären und sich wieder zur Akademie begeben würden, wir erwarten Sie auf dem Übungsplatz.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Der Abschluss[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Rikkus Name wurde aufgerufen und das erschöpfte Mädchen begann den sicherlich zweit schwersten Weg am heutigen Tag. Es war ihr sichtlich unangenehm vor allen Schülern aufgerufen zu werden, aber die Meisten waren eh schon mit Jubel beschäftigt. Sodass Rikku die Treppe eher unscheinbar erklomm, um sich ihrer Auswertung zu stellen. Wir haben Ihre Prüfung ausgewertet und Ihnen im Bereich Theorie 25 Punkte von 30 Möglichen zugesprochen. Sie haben uns gezeigt, dass Sie Ahnung vom Thema haben, aber Ihre Aussagen erinnern noch viel zu sehr an reines Buchwissen. Im praktischen Bereich haben wir uns entschieden, Ihnen 58 Punkte von 70 Möglichen zu geben. Sie haben zwei von uns außerhalb des Fünfminutenlimits gefunden, deshalb kam es zu einem deutlichen Punkteabzug. Das macht eine Gesamtpunktzahl von 83. Damit können sie sich ab jetzt ein Genin nennen. Herzlichen Glückwunsch Miss Yamashi, hiermit überreichen wir Ihnen das Stirnband aus Amegakure, tragen Sie es mit Stolz.[/FONT]
 
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Nendo Kaiku

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Genin-Prüfung: Nendo Kaiku

Prüfer:
• Ayaka
• Mufu Katsumi
• Tetsuya Daisuke


1. Akt: Ein großer Shinobi oder doch lieber ein Künstler?
Ein ruhiger Nachmittag begann, als Kaiku in einem kleinen Arbeitszimmer im Lehmgeschäft seiner Eltern ein wenig mit dem Lehm herumexperimentierte. Er dachte, daran wie die Schule lief, dass er doch ein recht guter, wenn auch sehr tollpatschiger Schüler ist und dass es ihm sehr viel Spaß macht, neue Bekanntschaften zu schließen. Er dachte an einen Freund aus der Akademie: Sadara Tori. Er war ein guter Freund von Kaiku, der in der Theorie zwar immer wieder Probleme hatte, aber dafür ein guter Kämpfer war und sich keinen Übungskampf entgehen ließ. Außerdem hatte er am Abend zuvor eine Mitteilung von der Akademie bekommen, dass er zur Geninprüfung zugelassen ist. Kaiku erzählte dies später seinen Eltern und sein Großvater meinte, dass er bestimmt auch bald eine Zulassung bekommen und dann als richtiger Ninja durchstarten könnte. Sein Vater wiederum meinte, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn er lieber Künstler wie er werden würde und das andere vergessen würde. Leider war der junge Ninja bereits zu dem Entschluss gelangt, dass er nur mit Kraft und mit Training den Leuten helfen und sie beschützen könnte, die er so sehr liebt und wertschätzt. Er würde nie vergessen, wer er ist und wo er herkommt. Das Leben in dieser Welt sei die größte Kunst, die man erreichen könnte und dafür möchte er sich nicht nur im Haus aufhalten, sonder die Menschen und andere neue Orte kennenlernen. Diese Worte teilte er seinem Vater mit und plötzlich sah das Gesicht des Erwachsenen ganz anders aus. Er sah den Kleinen respektvoll an und gab ihm einen Brief, den er versteckt hielt. „Denke nicht schlecht von mir, mein Sohn“, sagte der Vater, „aber ich wollte einfach feststellen, ob du dich in dieser Welt der Ninjas zurechtfindest und wie ernst es dir wirklich ist. Ich bin stolz auf dich, mein kleiner Kaiku.“ Kaiku öffnete den Brief und sah das Siegel der Akademie. „Sie haben sich mit diesem Brief das Recht erworben", las er, „die Geninprüfung abzulegen und damit ein vollwertiger Ninja zu werden.“ Ich bin zugelassen, dachte er, Ich kann es gar nicht glauben. Seine Eltern beglückwünschten ihn zur frohen Botschaft und sein Vater bekam von Kaikus Großvater eine satte Kopfnuss, aber auch ein verständnisvolles Nicken. Sie beredeten sich, was der Junge Shinobi jetzt am besten machen sollte, aber dieser winkte sie mit einem leichten Lächeln ab: „Ich werde das schon machen. Da die Prüfung schon morgen ist, werde ich heute nicht mehr trainieren oder anderen körperlichen Tätigkeiten nachgehen. Ich werde gut zu Abend essen und dann meine Sachen für morgen vorbereiten. Jetzt möchte ich erst einmal meine Arbeit im Geschäft erledigen.“ Lachend klopfte ihm sein Großvater auf die Schulter. „Du lässt dich wohl durch nichts aus der Ruhe bringen“, sagte er, „aber vergiss bitte den Ernst der Lage nicht. Die Prüfer werden dein Wissen in einem theoretischen Teil prüfen und auch um die Praxis wirst du nicht herumkommen. Aber das schaffst du schon.“ Kaiku hörte die Worte des Alten kaum. Er war zu sehr in Gedanken versunken, wie es wohl morgen sein wird und ob er gute Chance hatte, das Stirnband seines Dorfes zu bekommen. Er freute sich irgendwie und ging zurück an seine Arbeit.

2. Akt: Morgenstund hat Verstand im Mund
Pünktlich um 7 klingelte Kaikus Wecker und holte ihn aus einen doch recht unruhigen Schlaf. Zwar war der junge Shinobi kein Mensch, der sich gerne aus der Ruhe bringen ließ, aber diese Umstände erforderten doch eine gewisse Anspannung. Kaiku wusch sich zuerst, dann zog er sich an und schaute noch einmal abschließend in den Spiegel. Zähne? Geputzt. Haare? Gekämmt. Glückslocke? Liegt leicht auf der Schulter. Und nun zur Ausrüstung: Kunai für junge Ninja? Steckt gut befestigt am Gürtel. Ein paar kleine Shruiken? Bereit in einer Tasche. Linke Tasche? Ein wenig Lehm für den Fall der Fälle. Rechte Tasche? Explosiver Lehm vorbereitet für einen schönen Knalleffekt. Das war alles, was er seiner Ansicht nach braucht. Aber halt! Da war doch noch was! Richtig! Ein schönes Lächeln, was Berge versetzen kann. So gut ausgerüstet stolperte Kaiku über seine eigenen Füße direkt gegen seine Zimmertür. Nur gut, dass er sich schon früh seiner Tollpatschigkeit bewusst wurde und deshalb ein kleines Kissen an der Tür befestigt hatte, sodass es doch nur ein weicher Aufprall wurde. Wieder aufgerappelt verließ Kaiku das Zimmer und machte sich auf Richtung Hausküche. Dabei ging er am Zimmer seines noch schlafenden und recht laut schnarchenden Großvaters vorbei. Eine kleine „Viel Glück bei der Prüfung!“-Nachricht war aber an dessen Tür aber angebracht. Kaiku musste ein wenig lachen und ging die Treppe hinunter. In der Küche stand seine Mutter und bereitete das Frühstück vor. Kaiku saß sich an seinen Stammplatz und schmierte sich ein Brot. Dazu gab es ein schönes Glas kalte Milch. Seine Mutter wollte wissen, wie es ihrem Sohn geht und dieser nickte nur schmatzend und sagt etwas von „gut“ und „wird schon“. Kaiku war jetzt nicht fürs Reden und das wusste seine Mutter. Deshalb verstummte sie auch und setzte sich neben ihren Sohn. Nach dem Essen umarmte sie ihn noch und wünschte ihm „Viel Erfolg“ und dann machte Kaiku sich auch schon auf den Weg zur Akademie. Er verließ das Haus und sah noch einmal kurz in das Lehmgeschäft rein. Sein Vater begrüßte ihn und gab ihm eine Umarmung und einige Aufmunterungsworte mit auf den Weg und schob seinen Sohn langsam aus der Tür. Der Kleine wusste nicht genau, wie er dieses Schiebe-Verhalten deuten sollte, aber er hatte auch gerade zu viele andere Sachen im Kopf, als sich darum zu kümmern.
Im Akademiegebäude angekommen suchte Kaiku sofort den Prüfungsraum und fand ihn auch ohne Schwierigkeiten. Er schaute auf eine Uhr an der Wand und dachte sich nur: Gut. Ich hab noch 10 Minuten Zeit, um mich ein wenig zu entspannen und mich geistig vorzubereiten. Er saß sich gegenüber der Tür an eine Wand und dachte ein wenig über die Akademie nach. Er hatte schon gute Erfahrungen gesammelt, viele Freunde kennengelernt und ist auch ein wenig stärker in den Nahkämpfen geworden, auch wenn er seinem Kumpel Tori leider Taijutsu-technisch nicht das Wasser reichen konnte.
Die Zeit verging. Kaiku schaute sich um und beobachtete das Kommen und Gehen im Akademiegebäude. Plötzlich stand ein etwas eigenartig und dennoch interessant aussehender Mann vor Kaiku. „Einen schönen guten Morgen, Katsumi-sensei!“, begrüßte der junge Shinobi freundlich wie immer seinen Lehrer. „Ahh, Nendo-kun!“, murmelte der Mann, „Guten Morgen! Freut mich, dass du wie immer ein Lächeln aufgesetzt hast. Lass uns schon mal in den Raum gehen.“ Er kramte in einer Tasche nach einem Schlüssel und öffnete die Tür. In dem hinter der Tür liegenden Raum war nicht außer ein großer Tisch mit 3 Stühlen, sowie ein Stuhl, auf dem wohl Kaiku während der Prüfung Platz nehmen musste. Sein Lehrer setzte sich hin und holte ein Blatt Papier und einen Stift hervor und fing an, die Formalitäten aufzuschreiben. Nach kurzer Zeit betrat ein etwas wüst aussehender Tetsuya Daisuke, ein Chuunin, den Kaiku schon öfters mal im Akademiegebäude gesehen hatte, den Raum. Er setzte sich auf den Platz neben Katsumi, kramte einen etwas älteren Zettel aus der Tasche und zückte einen leicht abgekauten Bleistift hinter seinem Ohr. Dies konnte nur heißen, dass er auch zu den Prüfern gehörte. Kaiku konnte sich nur entsinnen, dass ihm einige Schüler sagten, dass er recht streng und frech sein kann, aber das machte dem Akademieschüler nichts aus. Er stand auf und ging zum neuen Prüfer an den Tisch und sagte: „Schönen guten Morgen Tetsuya-san!“ Dabei lächelte er den Chuunin freundlich an, seine Nervosität bestens versteckt. „Hrmpf“, erwiderte Daisuke, „Dir auch nen schönen guten Morgen! Mach deine Sache anständig, ja?“ Kaiku nickte nur verlegen und setzte sich wieder auf seinen Platz. Dann warteten alle auf den letzten Prüfer. Sie warteten. Und warteten. Die Prüfung hatte bereits seit 2 Minuten angefangen und in Kaiku staute sich eine leichte Wut auf. Er war es zwar gewohnt, dass seine Lehrerin öfters mal zu spät kommt, aber in so einer Situation wie dieser? Damit hatte er nicht gerechnet. Und dann kam sie leicht keuchend zur Tür herein. Die Rosahaarige setzte sich auf den noch leeren dritten Platz, kramte schnell in ihrer Tasche Stift und Papier hervor. „Guten Morgen, Ayaka-sen...!“, wollte Kaiku gerade sagen, aber seine Lehrerin unterbrach ihn nur mit: „Entschuldigung für die Verspätung, aber lasst uns jetzt keine Zeit mehr verlieren.“ Katsumi erhob sich von seinem Stuhl und begann. „Du bist heute hier, weil du eine Zulassung für die Geninprüfung von der Akademie erhalten hast.“, sprach Katsumi, „Wir fangen sofort mit der Theorie an. Wir möchten von dir, Kaiku-kun, alles wissen, was du über Ninjutsu weißt. Worin unterscheiden sie sich von den anderen Jutsu? Wie werden sie gewirkt? Was sind Chakranaturen? Gibt es da Besonderheiten?“ Kaiku starrte mit einem Lächeln in die Runde und überlegte. Es sah zwar nicht so aus, aber er war sehr nervös und suchte in seinem Gehirn nach der passenden Schublade mit der Aufschrift Ninjutsu, eines seiner Lieblingsthemen. Dann holte er tief Luft und begann seinen Vortrag. „Also Ninjutsu sind wohl die umfangreichste Jutsu-Art.“, begann Kaiku noch ein wenig unsicher, „Neben den körperlichen Taijutsu und den nicht physischem Genjutsu bilden diese Jutsu die Grundfertigkeiten eines jeden Shinobi und man sollte schon einiges zu ihnen wissen. Also Ninjutsu sind, wie auch Taijutsu, eher für den körperlichen Schaden verantwortlich, während die Genjutsu dem Gegner einer Art Illusionswelt vorgaukeln und keinen direkten Schaden zufügen. Sie sind abhängig von der Chakramenge und natürlich auch ihrer Kontrolle und benötigen Handzeichen um aktiviert zu werden. Dabei wird das Chakra im Inneren gebündelt und durch die entsprechenden Bahnen weitergeleitet zum gewünschten Ziel. Weiterhin haben wir gelernt, dass Ninjutsu auch für elementare Techniken benutzt werden können, also für die Kontrolle der 5 Elemente Erde, Wasser, Luft, Blitz und Feuer, den sogenannten Chakranaturen. Nicht jeder Shinobi kann dabei allerdings beliebig viele Elemente kontrollieren und es ist ein hohes Maß an Training nötig, um überhaupt eines perfekt zu beherrschen. Da mein Element die Erde ist, habe ich leider eine Schwäche gegen Ninjutsu der Blitz-Natur. Dafür habe ich aber wohl eine gewisse Stärke gegenüber dem Wasserelement. Jede Natur hat ihre Stärken und Schwächen und es gibt dabei keine Ausnahmen Dann soll es natürlich noch einige erblich bedingte Mischnaturen geben, bei denen ein Shinobi 2 Elemente zu einem Neuen vereinen kann. Das sagte mir mein Großvater einmal, aber ich weiß nicht mehr genau, was es da alles gibt. Das war es erst einmal soweit von mir.“ Kaiku verstummte und schaute zu seinen Prüfern. Diese machten sich eifrig Notizen, nickten sich zu und Ayaka richtete sich auf. „Gut“, sagte sie, „Dann kommen wir jetzt zum praktischen Teil.“ Alle Prüfer standen auf und sie machten sich auf den Weg nach draußen. Kaiku wusste gar nicht, wie er jetzt abgeschitten hatte, aber die erste Hürde war für ihn genommen.

3. Akt: Auf in den Wald zum Schriftrollen-Suchen
Vor einem kleinen Wald machten sie eine Rast und Ayaka begann damit, die nächste Aufgabe anzukündigen: „Wir haben in diesem Wald etliche Schriftrollen ninjatypisch versteckt und möchten nun, dass uns einige davon besorgst. Im richtigen Ninja-Leben kann es vorkommen, dass man auf seiner Reise etwas Wichtiges verliert und es schnellstmöglich finden muss, um die Mission zu erfüllen. Wir möchten, dass du uns die Schriftrollen mit den Nummer 1 und 4 besorgst und eine Schriftrolle mit einer Nummer deiner Wahl. Fallen und andere Gemeinheiten sind ebenfalls im Wald und auch einige andere Genin-Anwärter sind auf der Suche nach den begehrten Rollen. Zudem ist deine Suche auf 25 Minuten begrenzt. Ist soweit alles klar?“ Kaiku nickte nur und sah, wie Katsumi und Ayaka verschwanden. Daisuke richtete sich zu ihm und sagte nur grinsend: „Pass auf, dass du keine Niete erwischt!“ Dann verschwand auch er. Kaiku machte sich alleine auf in den Wald.
Bloß keine Panik!, dachte er sich, Ich brauche einen Plan, der mir die Suche einfacher macht. Hmmm…Am besten ist es, wenn ich den Wald in Quadranten aufteile und dann absuche. Gut, dass wir hier schon öfters trainiert haben. Er kritzelte mit einem kleinen Stock eine recht gute Skizze auf den Boden und versuchte sich zurechtzufinden. Da die Zahlen meinem Geburtstag entsprechen, kann ja gar nichts schieflaufen, dachte er bei sich. Dann lief er neu orientiert. Nach ein paar Minuten bremste er plötzlich. Auf dem Boden war ein dünnes Band gespannt. Kaiku schaute sich genauer um und entdeckte, dass die Bandenden jeweils in einer Sprengladung endeten. Er überlegte kurz und plötzlich fielen ihm die Worte seines Großvaters ein. Wer das Auffällige sieht, dem entgeht das Versteckte, dachte er, Das waren seine Worte. Und tatsächlich. Gut versteckt hinter dem ersten Band war hauchdünn ein zweites gespannt. Eine Doppelfalle! Kaiku fackelte nicht lange, nahm Anlauf und sprang über die beiden Fäden hinweg. Leider sah er den Baum dahinter nicht und schon war sein Kopf in einem Astloch gelandet. Gut, dass es da war, denn sonst hätte er jetzt eine dicke Beule an der Stirn. Und dann sah er sie. Versteckt unter ein paar Blättern lag in dieser kleinen Baumhöhle tatsächlich eine Schriftrolle. Er betrachtete sie und konnte sogar die Nummer 1 lesen. Da musste Kaiku lachen. Im Unglück Glück zu haben war für ihn eine Seltenheit, aber er versteckte die Schriftrolle schnell in seinen Taschen. Dann lief er weiter. 8 Minuten waren bereits um und der erste Erfolg war gesichert. Kaiku lief auf einen Baum mit seiner erst kürzlich erlernten Baumlauf-Technilk und entschied sich, von oben aus weiter fortzuschreiten. Nach einigen Minuten sah Kaiku eine Schriftrolle an einen Baum hängen. Gerade als er sie abnehmen wollte von einem Faden, hielt er inne und überlegte. Warum sollte etwas so offensichtlich hängen?, fragte er sich und da wieder fielen ihm die Worte seines Großvaters von vorhin ein. Ein raffinierter Trick. Die Schriftrolle war ausbalanciert an einer Schnur angebracht und würde diese Konstruktion aus dem Gleichgewicht gebracht werden, so würde der Ast unter seinen Füßen abbrechen und ihn hinein in eine Grube befördern, die aussah, als wenn da einige eher eklige Dornen absichtlich verteilt waren. Der junge Shinobi dachte kurz nach und setzte zum Sprung an. Er hoffte, dass er im Flug die Schriftrolle erwischen kann und auf einen anderen Ast landen könnte. Er nahm kurz Anlauf und sprang. Dann ging alles recht fix. Es gelang Kaiku tatsächlich, die ersehnte Schriftrolle zu greifen und auf einen anderen Ast zu springen. Leider war dieser Ast auch präpariert und neigte sich nun dem Boden mit Kaiku als Mitfahrer zu. Eine unsanfte Landung auf den Hintern blieb ihm auch nicht verwehrt. Sofort rappelte sich der Junge wieder hoch und schaute sich die Schriftrollen an „Älla Bätsch. Dies ist eine Niete. Liebste Grüße von Tetsuya Daisuke!“ war darauf zu lesen und Kaiku schmunzelte kurz über Worte, machte sich dann weiter auf den Weg. Nach einigen Minuten, sowie Nieten und Fallen später fand Kaiku endlich die nächste Schriftrolle. Zwar hatte sie nicht die gewünschte Nummer, aber eine Nummer ist besser als keine Nummer. Fehlt nur noch eine. Leider lief die Zeit langsam aus. Nur noch 10 Minuten blieben, um die letzte Schriftrolle zu finden. Kaiku gab aber nicht auf und machte sich weiter auf die Suche. Nach einigen Augenblicken hörte er jemanden „Nummer 4 brauche ich zwar nicht, aber immerhin!“ sagen. Er folgte leise der Stimme und sah plötzlich seinen alten Freund Sadara Tori mit einer Schriftrolle mit der Nummer 4 in der Hand stehen. Kaiku wollte sich nicht zu erkennen geben und versteckte sich lieber, um dem anderen Akademieschüler zu folgen, um ihn die Schriftrolle abzunehmen, die ihm noch fehlte. Dann ging es weiter. Tori machte sich auf den Weg und es sah nicht so aus, als ob er schon alle Rollen hätte. Nach einiger Zeit sprang er auf eine Lichtung zu. Leider musste Kaiku wegen dem Sonnenlicht blinzeln und schon hatte er ihn aus den Augen verloren. Na toll, dachte er sich, Und nun? Was soll ich nun machen? Plötzlich griff jemand von hinten an. Kaiku konnte sich noch gerade umdrehen und die Faust seines Freundes auf sein Gesicht zurasen sehen. Dann flog Kaiku auch schon durch den Schlag und landete etwas benebelt auf dem Boden der Lichtung. „Ich wusste doch, dass mich jemand verfolgt“, begann Tori, „aber dass ausgerechnet du mir folgst, konnte ich nicht wissen. Vermutlich bist du aber nicht aus Zufall hier und möchtest gerne meine Schriftrollen haben. Hab ich recht? Und hör auf so zu grinsen! Das hier ist kein Spaß mehr und ich werde mir zur Not mit Gewalt deine Rollen holen.“ Kaiku stand auf und antwortete nur: „Ich weiß, dass kein Spaß mehr ist, aber lächeln darf man doch wohl. Ich bin erstaunt, dass du mich bemerkt hast und ich habe eigentlich keine Lust gegen dich kämpfen zu müssen, da ich dir körperlich unterlegen bin.“ Er entstaubte sich ein wenig und rappelte sich auf. Plötzlich sprintete Kaiku auf seinen Freund zu. Dieser war völlig überrascht und wollte gerade ausholen, als Kaiku plötzlich etwas Sand in Toris Gesicht warf. Dieser rieb sich erschrocken die Augen und sagte: „Du mieser Hund…“ Gut, dass Kaiku etwas schneller als sein stämmiger Freund war und so leichter davonlaufen konnte. Allerdings benötigte er noch diese Schriftrolle und die Zeit ging langsam auch zur Neige. Wütend über die Sandattacke setzte Tori zur Verfolgung an. Er sprang auf den Ast zu, auf dem Kaiku bis vor wenigen Augenblicken bei seiner Flucht noch stand. Der etwas in Führung liegende Ninja murmelte nur: „KATSU!“ und plötzlich brach der Ast, auf dem sich sein Freund befand. Kaiku hatte vorsorglich etwas Lehm an den Ast verteilt, damit er Zeit hatte, sich eine Gegenmaßnahme einfallen zu lassen. Mit wütenden Beschimpfungen sah er seinen Freund näher kommen. Dann kam ihm die rettende Idee. Er wusste, dass Tori leicht cholerisch war und sich nicht gerne reizen ließ, also machte Kaiku genau das. „Fang mich doch!“, rief er feixend, „Eher fängt mich mein Großvater als du.“ Nach einigen Augenblicken wurde Kaiku klar, dass seine Prüfungszeit gerade abgelaufen war, aber er wollte nicht aufgeben. Er hatte einen Plan. Als er endlich an der richtigen Stelle anhielt, musste er nicht lange auf seinen wütenden Widersacher warten. Dieser sah, dass auf dem Boden Schnur gespannt war und machte einen Schritt rüber. Leider war es die Stelle vom Anfang, an der die 2 Schnüre hintereinander gespannt waren. Tori wollte gerade triumphieren, als plötzlich der Boden unter ihm nachgab und er in eine Fallgrube stürzte, weil er den zweiten Mechanismus betätigt hatte. Es staubte ein wenig und von Kaikus Freund war nichts mehr zu sehen. Dann hörte er ein lautes „VERDAMMT!“ aus der Grube hinaus schallen und wagte einen Blick in die Grube. Dort stand sein Freund, unfähig, hinauszukommen. „Hol mich hier raus!“, sagte der Grubenbewohner flehend, „Ich…ich…ich will meine Prüfung doch bestehen.“ Kaiku war sich nicht ganz sicher, was er nun machen sollte. Nach kurzen Überlegen meinte er: „Wenn du mir die Nummer 4 hinauswirfst, dann sorge ich dafür, dass du da raus kommst. Aber zuerst wirf mir die Rolle zu!“ Tori begriff, dass er verloren hatte und warf die Rolle hinaus. Nach kurzer Überprüfung nahm Kaiku etwas von seinem Lehm und befestigte ihn an einem Ast. Er sagte nun zum Gefangenen Tori: „Ich werde den Ast aus sicherer Entfernung zu dir runter schicken, aber erst, wenn ich aus der Gefahrenzone bin.“ Dann entfernte er sich von der Grube und löste sein Explosionsjutsu aus. Es machte KNACK! Und der Ast fiel in die Grube und nach einem kurzen Moment kletterte Tori hinaus. Kaiku war allerdings schon auf den Weg hinaus aus dem Wald. Unterwegs nahm er noch die recht schlecht versteckte Schriftrolle mit der Nummer 8 mit. So endete auch dieser Prüfungsteil.

Letzter Akt: Ende eines harten Tages
Am späten Nachmittag fanden sich alle Akademieschüler, welche an der Geninprüfung teilgenommen hatten, vor dem Akademiegebäude zusammen, um der Bekanntgabe der Ergebnisse beizuwohnen. Auch Kaiku und Tori befanden sich unter den versammelten Schülern und waren gespannt auf die Ergebnisse. Als endlich Kaiku aufgerufen wurde nach vorne zu treten, richtete Katsumi einige ausführende Worte an den jungen Shinobi: „Meinen herzlichen Glückwunsch! Hiermit bist du nun offiziell ein Genin. Bei der theoretischen Prüfung konntest du uns beweisen, dass du über sehr gute Grundkenntnisse verfügst. Wir haben dir für deinen Vortrag 27 von 30 Punkten gegeben. Für den praktischen Teil gab es leider einen Punkteabzug wegen verspätetem Finden einer Schriftrolle, aber du hast uns dafür eine weitere gebracht. Darüber hinaus warst du in der Lage, Fallen richtig zu erkennen und bist mit geeigneter Strategie ans Werk gegangen. Auch konntest du dich einem Gegner, der dir von der körperlichen Statur überlegen ist, stellen und hast dir durch einen guten Plan die fehlende Schriftrolle erkämpft. Wir geben dir hierfür 64 Punkte. Damit hast du insgesamt 91 von 100 möglichen Punkten und kannst dich somit als Genin bezeichnen. Herzlichen Glückwunsch noch einmal!“ Er überreichte Kaiku das Stirnband. Dieser freute sich sehr und konnte seine Freude und auch Erleichterung gar nicht mehr verbergen. Er lief zu seinen Eltern, die sich nun mit ihm freuten und bekam von seinem Großvater ganz feierlich das Stirnband aufgesetzt. Dazu gab es einen guten Spruch: „Erwarte das Unerwartete!“ Endlich bin ich ein Genin und kann von nun an anderen Menschen helfen und die Welt entdecken, dachte sich Kaiku erschöpft und voller Freude, Ich bin gespannt auf die Abenteuer.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Geninprüfung


Prüfer:
  • Ayaka
    [*]Mufu Katsumi
  • Mameha Junko

Prüfling:
  • Tatsumaki Hei

Farben der wörtlichen Rede:
  • "Mufu" (Prüfungskommission)
  • "NPC"

Einführung:

Ein ganz normaler Morgen für den Jungen, der sich wie immer bei den ersten Sonnenstrahlen, die durch das offen gelassene Fenster fielen, aus dem Bett quälte. Oder es zumindest versuchte: In Wirklichkeit nämlich benutzte er die Sonnenstrahlen nur als Vorwand, um noch einige Minuten liegen zu bleiben und sich ein wenig aufzuwärmen. Seine wirklich spärliche Schlafkleidung landete schließlich in einer Ecke des kleinen Schlafzimmers, wie auch die Kleidung der Tage davor. Dieser Haufen war mittlerweile von einem Kleiderhaufen (klein, übersichtlich) zu einem Kleiderberg (groß, unbändig) mutiert, den der junge Mann weder überblicken wollte noch es konnte. Er reinigte seine Kleidung meistens erst, wenn er alles einmal getragen hatte, alles auf einmal. Man konnte ihm vielerlei bezichtigen – aber Ordnung konnte man Hei wirklich nicht nachsagen. Und das hatte er auch nie vor sich hergetragen: Man sah es dem äußeren des Jungen durchaus an, dass er vielleicht nicht der ordentlichste Mensch war, den das Reich des Windes, Sunagakure, je hervorgebracht hatte. Die braunen Haare zwar mit einem dünnen Band in die Form eines kleinen Zopfes gebannt, sah er eher lustlos und antriebslos aus, als aktiv und frisch. Aber wer Hei kannte, der wusste, dass er meistens diesen Ausdruck vor sich her trug – aber auch, dass sich hinter der Fassade der Lustlosigkeit mehr verbarg. Potential, und ein durchaus fürsorgliches Wesen… natürlich erst, wenn man sich sein Vertrauen erst einmal verdient hatte.

Ein leises Seufzen folgte, als Hei sich in dem großen Spiegel, der das Bad dominierte, betrachtete. Sein dünner Körper sah aus wie immer. Die braune Haut, die eher an Kupfer erinnerte, die straffen Muskeln, die wohl eher aufgrund mangelnder Ernährung zu sehen waren, nicht etwa wegen intensivem Krafttraining, und die hellblauen Augen, die wie immer trotz seines Verhaltens wach und interessiert in die Welt blickten – auch, wenn sie in diesem Moment das, was sie sahen, als höchstens ‚mangelhaft‘ wahrnahmen. Ja, seine Augen waren schon zwei unzuverlässige und vor allen Dingen gnadenlose Biester. Ein leises Lachen entfuhr Hei, als er sich einer mehr oder weniger gründlichen Wäsche unterzog, wobei er allerdings wenig Wasser benutzte und mehr seinen Sand: So hatte er es gelernt. Die Wüste machte aus einem Etwas, was man in der Form in dem behüteten Land des Feuers niemals geworden wäre. Jedenfalls war das seine Überzeugung, und prinzipiell hatte es sich bisher so auch bewahrheitet. Hier war alles, wie er es sich vorgestellt hatte. Meistens ruhig, angenehmes Wetter, hübsche Frauen und Mädchen und eine unglaublich nervige Akademie. Jedenfalls wenn man von den praktischen Stunden absah. Hei war sich absolut sicher, wenn ihm die Inhalte nicht zufliegen würden wie Motten dem Licht, wäre er schon lange von der Akademie geflogen – hochkant. Die Lehrer hatten ihm auch sicher seine langen Fehlzeiten nicht verziehen… genauso wie einige der Schüler, die sich darüber ärgerten, dass er damit durchkam.

„Vielleicht solltest du dir mal eine Freundin suchen.“, brummte Hei zu sich selbst, strich sich durch das müde Gesicht, griff nach der neuen Kleidung, die er sich am Vorabend bereits hingelegt hatte. „Nur blöd, dass die Mädchen nicht nach einem suchen. Es ist doch viel zu anstrengend, sich aktiv zu bemühen…“ Seufzend zurrte er seinen Gürtel fest, überprüfte noch einmal den Sitz aller seiner Kleidungsstücke – von den weiten Hosen bis zu dem genauso weitem Oberteil – und natürlich seine Accessoires. Und das wichtigste war seine kleine Tasche am Bein, in der er seinen Sand aufbewahrte. Unbedingt zu beachten! Zufrieden trat er an einen kleinen Tisch, der einer der wenigen Einrichtungsgegenstände war, die der junge Mann überhaupt vorweisen konnte, und betrachtete die geöffnete und ziemlich achtlos hingeworfene Schriftrolle, von der er erfahren hatte, dass er sich der Geninprüfung annehmen durfte. Nachdenklich betrachtete Hei das Schriftstück einen kleinen Moment, schüttelte dann den Kopf. Ein weiterer, leiser Seufzer, dann öffnete er die Tür seines kleinen Wohnsitzes und trat hinaus, schloss die Tür und atmete die frische Luft des neuen Tages ein. „Hallo, Welt.“, schmunzelte er leise. „Heute werde ich durch eine Prüfung fallen. Oder, mit Glück, bestehen. Wer weiß das schon…“

Und wieder stieß der Junge einen Seufzer aus, nämlich als er den Raum betrat, in dem die anderen werdenden Genins darauf warteten, von der Prüfungskommission durch den Fleischwolf gedreht zu werden. Aber er seufzte nicht, weil dieser Raum unschön war oder sich zu wenig weibliche Individuen darin aufhielten, nein, er seufzte, weil er absolut überfüllt war, weil eben gerade dieser eine Warteraum nämlich nicht für zweihundert, sondern sehr viel eher für dreißig, vierzig oder fünfzig Leute ausgelegt war. Jedenfalls kam es dem Jungen so vor, als er sich durch die Massen von Menschen zwängte, und wahrscheinlich konnte keine Unterstadt von sich behaupten, eine solche Vielfalt an Kulturen in sich zu vereinen: Hier gab es alte, junge, dunkelhäutige, hellhäutige, große, kleine, dicke, dünne und vor allen Dingen: schwitzende Menschen. Wieso waren die Eltern der zukünftigen Ninjas eigentlich größtenteils bei ihren Kindern? Ab hier würde die neue Generation langsam das Ruder übernehmen; Hier hörten sie auf, Kinder zu sein, und traten in eine neue Welt, die sich nicht einfach mit den Ausdruck ‚Ninja sein‘ beschreiben lassen würde. Soweit Hei das bisher erlebt hatte, war es sehr viel mehr die reale Bedrohung, die anfangen würde, für die jungen Menschen zu existieren. Die ständige Anwesenheit des Todes, um es anders auszudrücken. Kopfschüttelnd schob er eine alte Dame beiseite, die offensichtlich kurz davor war, einen Hitzeschlag zu bekommen, und kämpfte weiter. Wenn er nicht bald das Aushängebrett fand, auf dem stand, wer als nächstes dran kommen würde, wäre er allerdings derjenige, der als Erstes ins Gras beißen würde. Da, endlich, das schwarze Brett, wie es die Schüler nannten, wenn die Lehrkräfte nicht in der Nähe waren. Eher desinteressiert betrachtete Hei den Aushang – und musste sich seinen Kopf halten, um ihn nicht im nächsten Moment an die Wand zu schlagen. Die Prüfer heute konnte er in gewisse Gruppen einteilen, und das war sicher kein gutes Zeichen. Erst einmal war dort Mufu-Sensei, mit dem der Junge ja bereits einschlägige Erfahrungen hatte. Der Mann wusste zwar, was er tat, war aber auch nicht besser als die anderen Senseis. Ayaka-Sensei, las er, überlegte, ob er diese Frau schon einmal gesehen hatte. Sicherlich. Aber wenn, dann hatte er wohl ihren Unterricht verschlafen. Beinahe tat es ihm leid, aber sein Gedächtnis ließ ihn im Stich, was genauere Details anging, deshalb versuchte er, diesen Umstand, nämlich, dass er weder Ayaka-Sensei noch den Dritten im Bunde kannte. Der Name war… Mameha Junko. Unbekannt. Definitiv. Hei fragte sich, wann er dran sein würde… und entdeckte seinen Name tatsächlich am untersten Ende der Liste der theoretischen Prüfung. „Verdammt!“, beschwerte er sich halblaut, und verzog sich nach draußen, an die frische Luft. Brummend bemerkte er erst jetzt, dass er länger hätte schlafen können, wenn er seine Schriftrolle sorgfältig gelesen hätte. „Tja… selbst schuld.“, murmelte er sich zu, lehnte sich gegen den Baum und wartete ab. Wartete darauf, dass er endlich seine Prüfung machen konnte… und hoffte, nicht einzuschlafen. Eigentlich war seine Gelassenheit beängstigend.

Prüfung, Teil 1: Theorie​

„Sei Willkommen, Hei-Kun.“, ließ ein stoisch aussehender Mufu verlauten, als der Junge wohl als Letzter in den Prüfungsraum der theoretischen Prüfung kam. Die Prüfer sahen weniger erschöpft, sondern eher gelangweilt aus, wenn Hei es denn beurteilen konnte. Während Mufu generell immer ausdruckslos zu sein schien, war Sensei Ayaka ganz offensichtlich leichter zu durchschauen. Der andere anwesende Chuunin war da schon etwas anderes: Sie sah genauso ausdruckslos aus wie Mufu, allerdings auf eine sehr viel weniger freundliche Art. Irgendwie. Allerdings war sie schön, also verzieh Hei ihr innerlich die etwas genervte Ausstrahlung und lächelte leicht. „Guten Tag. Morgen ist es ja mittlerweile nicht mehr.“, seufzte Hei leise, sah seine Prüfer an, schien total entspannt zu sein – auch wenn er und sicherlich auch die Lehrer wussten, dass er eigentlich überhaupt gar keinen Grund dafür hatte. „Ich nehme an, Sie hatten schon jede Menge Arbeit heute Morgen.“, fuhr Hei schmunzelnd fort, verbeugte sich leicht. „Tun Sie sich keinen Zwang an. Ich bin bereit.“

„… Gut, fangen wir an. Es geht in der theoretischen Prüfung um Taijutsu.“, fing Mufu an. „Wir wollen wissen, was du uns dazu sagen kannst. Fang an.“
Leise seufzte Hei. Nein, es musste natürlich wieder eine Frage sein, für die ein normaler Mensch wahrscheinlich ungefähr zwei Jahre lang büffeln musste, um alles zu wissen, und selbst ein normaler Schüler der Akademie wusste nicht einmal genau, wie er Taijutsu beschreiben sollte. Jedenfalls war das oft so; Ganz einfach, weil die praktische Erfahrung fehlte. Jedenfalls hatte er das bisher so wahrgenommen. „Taijutsu…“, fing Hei an, machte eine dramatische – oder eher nachdenkliche Pause. „Ist einer der drei grundlegenden Stile, die Shinobi verwenden, um ihr Chakra zu verschwenden.“, meinte er ernst, auch wenn er innerlich schmunzelte. „Allerdings gibt es einige Unterschiede zu Ninjutsu und Genjutsu – wobei Taijutsu schon vom Wort her die einzige Kampfkunst zu sein scheint. Während wir bei anderen Kampfkünsten unser Chakra mit Fingerzeichen bündeln und es so in eine für uns annehmbare Form pressen, um uns dann von Weitem oder im Geiste miteinander zu messen, benutzen Anwender von Taijutsu ihren eigenen Körper, den sie mit ihrem Chakra förmlich aufpumpen und sich dadurch stärker, schneller und manchmal wohl auch größer machen.“ Kurz schwieg er. Ja, das stimmte. Es war umgangssprachlich, vielleicht, aber es ging ja nicht darum, wie er es ausdrückte. Hoffte er. „Wenn man sagt, dass es ungefähr genauso viele Taijutsustile wie Volksstämme auf der Welt gibt, würde das hypothetische ‚man‘ wohl nicht lügen. Ich selbst kenne die Stile des Shiro-Bündnisses. Konoha, Ryûsha und Garuda, und es soll noch einige geben, die sich nicht genau einordnen lassen. Ich selbst praktiziere – theoretisch – den Ryûshastil, jedenfalls, wenn ich einmal Zeit dafür habe.“ Eigentlich hatte er ja genug Zeit, aber das wusste ja keiner. Hoffte er… er hoffte eindeutig zu viel. „Um Taijutsu jeglicher Art zu praktizieren, muss man sein Chakra hervorragend unter Kontrolle haben. Wenn man die Kontrolle verliert, ist man nicht nur angreifbar, sondern auch verdammt schwach.“ Nachdenklich strich er sich durch die braunen Haare. Soweit zum Basiswissen… das hatte er so selbstsicher vorgetragen, dass die Prüfer unweigerlich mehr erwarten mussten. Allerdings gab es da nicht mehr so wirklich mehr. „Mein Vater praktiziert Ryûsha, wie ich. Er sagte mir einmal, dass die Krieger aus Suna sich nicht auf kleine, viele schwache Angriffe wie die Krieger aus Konoha verlassen. Wir haben von der Wüste gelernt, dass ein einzelner, gezielter, und fester Schlag sehr viel mehr bewirken kann als viele Kleine. Die Stile haben sich ihrer Herkunft angepasst und wurden von und für bestimmte Regionen entwickelt.“ Wieder schwieg er, nickte dann zufrieden. Plötzlich fiel ihm noch etwas ein. „Oh, das hätte ich beinahe vergessen.“ Es klang gespielt. „Es gibt zwei Arten Taijutsu, die sich grundlegend unterscheiden. Gōken und Jūken, die Kunst der sanften und der harten Faust. Während die harte Faust den Gegner äußerlich verletzt, ihm Knochenbrüche beschert und ähnliches, ist die sanfte Faust prinzipiell noch schlimmer. Das eigene Chakra wird verwendet, um den Organismus des Gegners durch den Schlamm zu ziehen. Ihn innerlich zu vernichten, ohne, dass man äußerliche Anzeichen sehen könnte. Der Hyuuga-Clan ist, soweit ich weiß, der einzige, der diese Kunst anwendet.“ Seufzend kratzte er sich am Kopf, nickte. „Mehr weiß ich nicht.“ Ein abruptes Ende, und er war sich beinahe sicher, dass er jetzt in der praktischen Prüfung alles geben musste, um überhaupt noch bestehen zu können. Immerhin sprachen sie ihm nicht gleich alle Erfolgschancen ab, sondern standen auf, nickten. Jedenfalls einer davon. Mufu.

„In Ordnung, Tatsumaki-kun. Das wird erst einmal reichen. Ich denke, die anderen Schüler warten auch schon. Du wirst von uns nachher erfahren, was du für eine Punktzahl erreicht hast.“ Hei atmete durch, wenn auch kaum merklich. Ja, er hatte noch eine Chance, auch, wenn sie wahrscheinlich verschwindend gering war. In so einer Situation hätte er ab und zu gerne einmal seine beste Freundin, Shika Nara, bei sich gehabt, allerdings hätte sie sich wohl über ihn lustig gemacht. Nun aber war er gespannt auf das Paradestück: Die praktische Prüfung. Immerhin wollte die noch ein ganzes Stück schwieriger und auch schwerwiegender als die mündliche Prüfung sein. Zufrieden nickte er. Hier würde er seine Punkte holen. Hoffte er.

Prüfung, Teil 2: Praktisch

„Habt ihr das verstanden?“ Das Prüfertrio sah alle Prüflinge noch einmal kritisch an, nickten dann. „Gut, noch einmal in aller Kürze, damit es auch der letzte Unachtsame verstanden hat. Hier hinter uns seht ihr das Waldstück, in dem eure Prüfung stattfinden wird. Es sind überall Schriftrollen versteckt, auf denen Zahlen vermerkt sind. Diese Zahlen sind dafür da, Eure Prüfung noch ein wenig schwieriger zu gestalten… jeder von euch bekommt zwei dieser Zahlen zugeteilt. Die Schriftrollen, auf denen eure Zahlen stehen, müsst ihr ergattern, um zu bestehen. Allerdings braucht ihr insgesamt nicht nur zwei, sondern drei Schriftrollen. Diese dritte Schriftrolle darf jegliche Nummer tragen. Ihr werdet gegen andere Prüflinge im Kampf antreten müssen, wenn ihr bestehen wollt. Fallen inklusive. Und nun tretet der Reihe nach vor!“
Hei musste grinsen. Dieses Mal ordnete er sich absichtlich hinten ein, denn wenn er dran war, würden schon einige im Wald sein und suchen – und auch finden. Es war sehr viel einfacher, Menschen die Rollen abzunehmen als sie aufzusammeln. Denn die Verstecke würden nicht einfach zu finden sein. Einige Zeit verging, bis er endlich an der Reihe war. Ein ausdrucksloser Blick von Mufu. „Tatsumaki-kun, wir haben uns schon gefragt, ob du aufgegeben hast.“ Ein Schimmer eines Lächelns. „Du hast die Zahlen 11 und 23. Viel Erfolg.“ Ohne etwas zu erwidern, seufzte Hei, spannte sich an und fing jetzt endlich an, aktiv zu werden. Sein ganzer Körper stellte sich auf die kommende Anstrengung an, und plötzlich schien er tatsächlich bei der Sache zu sein. Mit einem schnellen Sprung verschwand er im Wald, sah sich um, lief einen Baum hinauf, hockte sich auf einen Ast, sah sich um. Eine kurze Entfernung weg befand sich ein wunderbarer Aussichtspunkt, auf den er sich verzog, die Augen schloss und sich auf seine Ohren verließ. Wer war in der Nähe? Wer hatte schon etwas gefunden? Wen konnte er sich gefahrenlos vornehmen? Mindestens drei Menschen waren in der Nähe, einer bewegte sich, wenn Hei das richtig beurteilte, mit einer zu großen Eleganz und Sicherheit, als das er ein einfacher Akademiker sein konnte. Die anderen Beiden waren interessant… plötzlich fiel Hei etwas auf. Unterhalb des Astes, auf welchem er saß, war, total unauffällig, eine Schriftrolle platziert. Er pflückte sie ab, öffnete sie und seufzte leise. Eine Niete. Natürlich, dafür war es zu einfach. Aber er hatte einen Verhandlungsgegenstand. Schnell stieß er sich ab, näherte sich dem ersten Ninja, der sich in der Nähe befand. Es war ein Junge, sogar etwas jünger als er, vermutete Hei, gab sich aber nicht zu erkennen. Der Junge hatte offensichtlich schon eine Schriftrolle gefunden – allerdings half das Hei nicht weiter. Er musste wissen, welche Nummer auf der Schriftrolle geschrieben stand. Noch im Sprung formte Hei ein Handzeichen. „Kunst der Verwandlung!“, murmelte er, und verwandelte sich in ein kleines Eichhörnchen, huschte den Baum hinab und verbarg sich in dieser Gestalt in einem Busch. Offensichtlich hatte ihn der Junge nicht bemerkt: Der Blondschopf suchte gerade in einem anliegenden Busch nach einer Schriftrolle – so sah es jedenfalls aus. „Elf, Elf, Elf.“, sang der eifrige Schüler, der offensichtlich einen leicht femininen Touch hatte – was Hei aber nicht kümmerte, denn er kannte ihn nicht einmal. Mit einer großen Rauchwolke löste Hei seine Kunst auf, tauchte hinter dem Jungen auf, hielt ihm seinen Kunai an den Hals. „Keine Bewegung, Kleiner.“, drohte Hei mit dunkler Stimme. „Was für eine Nummer hast du auf deiner Rolle? Vielleicht kann ich dir einen Handel vorschlagen…“
„W-Was?“ Der Junge war überrascht. Und anscheinend nicht vorbereitet. „D-du bluffst nur. Du tust mir sowieso nichts! Du bekommst die Rolle nicht.“ Hei antwortete nicht, aber die Spitze der Klinge näherte sich bedrohlich dem Kehlkopf seines Opfers. „Okay, okay, ist ja gut. Es ist die Elf. Ich habe die Elf. Ich brauche sie aber nicht…“ Immer noch sagte Hei nichts, sondern entriss dem Hilflosen seine Rolle, versetzte ihm einen harten Tritt und warf ihm die Schriftrolle mit der Niete vor die Nase. „Ein Abschiedsgeschenk von mir.“, höhnte er, und verschwand dann, so schnell er konnte.

„Verdammt.“, brummte Hei, der sich seit seinem Teilerfolg in den Baumkronen des Waldes aufgehalten hatte, um nicht entdeckt zu werden. Das Problem war, dass er so selbstverständlich auch keine Schriftrollen ergattern konnte. Der junge Mann sah für sich zwei Möglichkeiten: Entweder, er suchte nach den Schriftrollen. Allerdings war das anstrengend und nicht sein Stil, fand Hei – und fragte sich, ob er nicht einfach versuchen sollte, so viele angehende Genins wie möglich auszuschalten. Möglich, aber selbstmörderisch. Er selbst kannte zu wenig Jutsus, um sich auf die Dauer durchzuschlagen. Also gab es da nur noch eine Möglichkeit: Nämlich warten. Warten, bis die wirklich Schwachen aussortiert waren. Das würde nicht mehr lange dauern… eigentlich müsste das schon der Fall sein. Also gab es wirklich nur noch eine Möglichkeit… Verhandlungen. Und Glück. Seufzend drückte er sich ab, sah sich nach möglichen Gegnern um. Einer fiel aus dem Raster, er hing kopfüber an einem Baum und war offensichtlich in einer Falle gelandet. Die Schriftrolle, an die er hatte rankommen wollen, nahm Hei im vorbeigehen mit, indem er sich einfach des Gefangenen bediente und so die mögliche Falle umging. Aber es war die 14 – nutzlos für ihn. Nach einigen weiteren Nieten begann Hei schon zu fühlen, dass seine Zeit ablief. Vielleicht noch vier, fünf Minuten. Dann würde diese Prüfung schon zu Ende sein, und er hatte gerade einmal eine verdammte Schriftrolle. Das konnte doch nicht wahr sein…
Aber da, ein Lichtblick. Es waren wohl kaum noch Shinobis im Wald, denn entweder hatten sie aufgegeben, hatten ihre Nummern gefunden oder suchten noch. Aber einer der angehenden Ninjas fiel Hei ins Auge. Er war ruhig, obwohl er nur drei Schriftrollen hatte – allerdings konnten diese nicht die Richtigen sein, denn er wäre nicht hier im Wald, wenn er die Aufgabe erfüllt hätte. Allerdings strahlte er eine Zuverlässigkeit aus, die Hei beunruhigte. Aber es war seine letzte Chance… „Hallo.“, rief Hei dem Jungen zu. „Du bist einer der Wenigen, die noch in dem Wald sind… hast du nicht alle Schriftrollen?“ Der Junge bewegte sich nicht, nur seinen Kopf. „Allerdings. Mir fehlt die Elf. Und die hat einer, der noch hier im Wald ist. Ich möchte nicht kämpfen… aber ich möchte auch bestehen.“ Woher hatte der Junge diese unermessliche Selbstsicherheit? Hei blieb auf Distanz, begab sich allerdings zum Boden. „Nehmen wir an, ich hätte diese Elf… was würde ich dafür bekommen?“
„Nun.“, meinte der Junge, lachte. „Ich habe drei Schriftrollen. Du kannst dir nicht eine aussuchen. Allerdings scheint es nicht so, als wärest du damit auf der besseren Seite. Wieso sollten wir einen Deal aushandeln, der dir nichts bringt?“

Hei grinste. Der Junge hatte etwas auf dem Kasten, und konnte ihn sicherlich schlagen, wenn er wollte. Er musste auf den Überraschungsmoment hoffen. „Ich weiß nicht, wieso ich dir das sagen sollte. Nun, wollen wir nun einen Austausch machen, oder ziehst du den Schwanz doch noch ein?“ Ein lautloses und vor allen Dingen kurzes Blickduell folgte, in dem sich die Kontrahenten maßen, und offensichtlich entschied sein Gegenüber, dass es das Risiko wert war. „In Ordnung… du kommst her. Langsam. Hol die Schriftrolle erst einmal raus und zeig sie mir.“ Hei befolgte den Befehl, zeigte die Rolle vor. „In Ordnung…“, fuhr der Junge fort. Hei lächelte zuversichtlich, trat zu dem Jungen, reichte ihm die Schriftrolle. Gerade, als sein Gegenüber danach greifen wollte, kicherte Hei. „Du solltest mir nicht so schnell vertrauen...“ Schnell leitete er ein wenig Chakra in seine Stirn, um wenigstens ein wenig Puffer zu haben, und rammte dem Jungen seinen Kopf gegen das Gesicht. Mit einem Schmerzenslaut und einer mindestens verstauchten Nase brach der Schüler zusammen, krümmte sich wimmernd am Boden. „Du warst sicher stärker als ich.“, urteilte Hei kühl, schnappte sich die drei Schriftrollen des Jungen. „Aber du vertraust zu schnell. Also Shinobi darfst du nicht einmal deiner Mutter wirklich… vertrauen. Ich habe bestanden. Habe die Ehre.“, fuhr er fort, um dann wieder im Wald zu verschwinden und sich zum Anfangspunkt zu begeben. Dort hatten sich die schon bestandenen Schüler bereits versammelt. Anscheinend bekam man hier – je nach Beurteilung – sofort das Stirnband und damit seinen Abschluss. Nachdenklich sah sich Hei seine Schriftrollen an. 11, 23, 14, 19 und 3 – zwei davon waren unnütz. Er brauchte sie nicht. Aber sie einfach liegen zu lassen wäre wohl auch nicht das einzig Wahre gewesen. Also nahm er sie mit, wollte sich gerade dem Stand nähern, an dem die Prüfer standen – offensichtlich war er wirklich der Letzte gewesen, denn normalerweise überwachten sie die Prüfungen ja auch – da fiel ihm ein junges Mädchen auf, hübsch im Gesicht, ausbaufähig, was den Körper anging. Sie schien kurz davor, zu weinen – sie hatte nur eine Schriftrolle in der Hand. Hei wusste nicht, ob er etwas Gutes tat – aber er warf ihr zwei seiner überflüssigen Schriftrollen zu, grinste leicht, und ging, ohne mit der Wimper zu zucken, weiter. Sie würde wahrscheinlich sowieso nicht bestehen. Aber es sah vielleicht immerhin nicht so aus, als hätte er ein Herz aus Stahl. Was auch nicht der Wahrheit entsprach.

„Tatsumaki-Kun, du bist wieder da. Und anscheinend mit der richtigen Anzahl von Schriftrollen – die Nummern stimmen auch überein. Willst du eine Beurteilung hören oder einfach nur, ob du bestanden hast oder nicht?“ Hei rollte mit den Augen. So ein Blödsinn. Aber es war respektlos, jetzt noch ablehnend zu sein. „Ich bin mir meiner selbst durchaus bewusst, Mufu-Sensei, aber… ich hätte nichts gegen eine kritische Beurteilung.“
„…. Hm. Du musst noch viel lernen. Vor allen Dingen musst du Lernen lernen; Denn sonst wirst du in der breiten Masse untergehen. Du hast in dieser Prüfung 81 von 100 Punkten erreicht, Tatsumaki-Kun: Das ist nicht viel, aber genug. Es war eine knappe Entscheidung, aber schließlich haben wir uns dazu entschlossen, deine ruhigen Charakterzüge als positiv anzumerken… und nun nimm dein Stirnband. Du hast bestanden.“ Schmunzelnd nickte Hei, nahm sich das Stirnband, knotete sich das Band mit dem Zeichen Sunas darauf an den Gürtel und verneigte sich tief. „Vielen Dank. Es war mir eine Ehre.“ Und das meinte er ernst – was ihn selbst überraschte. Ein letzter Blick auf die verbliebenden Akademieschüler, die nicht bestanden hatten, und einen auf die, die bestanden hatten. Eigentlich waren die, die durchgefallen waren, beinahe entspannter, wenn er das von außen beurteilen hätte können. Vielleicht… wäre es einfacher gewesen, durchzufallen. Aber Hei wusste: Mit der Einstellung würde er niemals wirklich interessante Jutsus lernen. Und das war immerhin einer seiner Ziele. Seinen Sand komplett unter Kontrolle zu bekommen. Seufzend drehte er sich um, verschwand in Richtung der Stadt. Hei hatte niemanden, mit dem er feiern konnte. Er würde sich zu Hause einen warmen Tee gönnen und dann eine ganze Menge Schlaf. Den hatte er sich redlich verdient… da war er sich sicher.
 

Nara Shika

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  • Mufu Katsumi
  • Ayaka
  • Hyuuga Itoe
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  • Nara Chyio
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Die Vorbereitung

Endlich war der große Tag für Shika gekommen, obgleich die frohe Botschaft nicht so überraschend kam, wie manch Außenstehender vermuten würde. Es war vielmehr eine unausweichliche Tatsache, dass sie bald den Zulassungsbescheid für die Genin-Prüfung bekommen würde, denn eigentlich war das Mädchen schon längere Zeit, laut den Aussagen ihrer Sensei, bereit gewesen, um bei dieser anzutreten. Nicht aber, dass ihr vorher der Ehrgeiz dafür gefehlt hätte, nein, es ging der zukünftigen Kunoichi mehr darum, dass sie größtmöglich auf diesen einen wichtigen Tag in ihrem Leben vorbereitet sein würde. Immerhin wollte sie nicht der Scham der Niederlage erlegen sein und dann auch noch die Prüfung wiederholen müssen. Deswegen saß sie nun, am Abend vor der Prüfung, auch immer noch am Schreibtisch in ihrem Zimmer und las nochmal all die Dinge, die für die Theorie wichtig sein könnten, in ihren Büchern nach. Jutsu, Chakra, Kekkei Genkai, jedes Thema konnte in der Theorie abgefragt werden, wobei sich das Mädchen selbst am besten über den Bereich der Ninjutsu auskannte und darauf hoffte, dass dieses Thema auch drankommen würde. Andererseits war das vielleicht auch zu einfach gedacht. Warum sollten die Prüfer gerade ein Gebiet nehmen, bei dem sie am meisten wusste? Es gab keinen einzigen Grund dafür. Vielmehr war es logischer, dass ihre Sensei das Thema nehmen würden, bei dem sie am schwächsten war: Taijutsu. Da Shika all diese Überlegungen aber auch nicht wirklich weiterbrachten, steckte sie ihren Kopf lieber wieder in ihre Bücher. Schon bald würde sie nämlich ins Bett gehen, um genügend Kraft für die Prüfungen zu haben. Wer würde dabei schon gerne hundemüde sein?
Am nächsten Morgen ging dann alles seinen gewohnten Gang. Nachdem sich das Mädchen fertig ausgeschlafen, gewaschen und angezogen hatte, diesmal jedoch mit ihrer Kampfkleidung und den typischen Anfängerwaffen eines Akademieschülers anstatt eines gemütlichen Yukatas, stieg sie die Treppe zum Frühstückstisch hinunter und setzte sich an den Tisch. „Hallo Mein Liebling“, begrüßte sie dort dann auch schon fröhlich ihre Mutter, welche sie selbst mit einem „Ohio.“ grüßte. „Ich habe extra an deinem großen Tag Misosuppe für dich gemacht. Die magst du doch so gern.“ Während sich das Mädchen also ohne große Umwege daran machte nach einem „Itadakimasu.“ die Einlagen der Suppe mit den Stäbchen herauszufischen und zu essen, sprach Chyio weiter. „Leider ist dein Vater noch nicht von seiner Mission zurück, aber ich denke, dass ich auch in seinem Namen spreche, wenn ich dir viel Glück wünsche. Mach uns stolz.“ Mit einem Stückchen Tofu zwischen den Stäbchen hielt Shika kurz inne. „Hai, Oka-san.“, war alles was sie zunächst erwiderte, bevor sie dann die Schüssel zwischen ihre Hände nahm, um die Brühe trinken zu können. Als sie letztendlich die Schüssel bis auf den letzten Tropfen geleert hatte, stürzte sich das schwarzhaarige Mädchen für einen Augenblick in die Arme ihrer Mutter und umarmte sie. „Ich werde euch nicht enttäuschen. Ich gebe mein Bestes!“

Theoretische Prüfung


Schließlich war es dann soweit. Shika war nur noch wenige Momente davon entfernt ihr für ihr Alter umfangreiches Wissen auf die Probe stellen zu können. Wie würde sie wohl abschneiden? Was für Fragen würde es geben? Seufzend schüttelte das Mädchen kurz ihren Kopf. Warum machte sie sich wieder so viele unnötige Gedanken? Es war quasi unmöglich für sie im theoretischen Teil durchfallen zu können, zumindest nach ihren gestellten Ansprüchen. Mit neuem Mut öffnete sie dann die Tür zum Klassenzimmer, in dem jeder angehende Genin vor der theoretischen Prüfung wartete. Der Raum war durch die Menge an Schülern mit stickiger Luft, dem Angstschweiß des möglichen Versagens und dem ewigen Getuschel zwischen Mädchen und Jungen erfüllt. Die angehende Kunoichi ließ sich davon jedoch nicht irritieren. Damit sie weiterhin ihre Konzentration aufrechterhalten konnte, suchte sie sich einen Platz abseits all der anderen Schüler an einem der großen Fenster des Zimmers. Zum Glück für Shika wurde sie zudem nicht weiter von den anderen beachtet. Zwar erntete sie manchmal ein paar seltsame Blicke von vorübergehenden Schülern, das störte sie aber keineswegs. Solange sie sie nicht ansprachen und in eine unnötige Konversation ziehen würden, könnte sie sich weiter mental auf die Prüfung vorbereiten.
Nach ein paar Minuten des Wartens, das Mädchen konnte nicht genau sagen, wie viel Zeit wirklich vergangen war, war es dann endlich soweit. Ihr Name wurde aufgerufen. „Nara Shika“, ertönte es aus den Lautsprechern, die an der Decke hingen. „Nara Shika bitte in den Prüfungsraum.“ Erst registrierte sie gar nicht, dass für sie nun wirklich die Zeit gekommen war. Doch dann stand die Schwarzhaarige plötzlich durch den Schreckmoment kerzengerade vor ihrem Tisch und bewegte sich wie automatisch auf die Tür des Zimmers zu, in der die Prüfer schon auf sie warteten. Als sie dann die Hand auf die Klinke legte, atmete sie nochmal tief ein, bevor sie sie schlussendlich runter drückte. Was sie am anderen Ende des Raumes erblickte, verwunderte sie jedoch etwas. Eigentlich hatte sie mindestens einen männlichen Prüfer erwartet wie zum Beispiel Sensei Mufu, stattdessen saßen mit Sensei Ayaka und einer weiblichen Chuunin nur zwei Frauen hinter dem Tisch. Besonderes Augenmerk legte sie dabei auf die ihr unbekannte Person oder präziser gesagt ihren Augen. Sie waren milchig weiß. Wenn sie sich nicht irrte, war das ein unweigerliches Zeichen dafür, dass sie aus dem gleichen Dorf wie sie kam, Konohagakure, und außerdem zum Hause der berühmten Hyuuga gehörte. „Willst du nicht näherkommen?“, riss sie Itoe schließlich aus ihren Gedanken. „Wir beißen auch nicht.“ Mit einem verlegenen Lächeln näherte sich Shika etwas zögerlich ihren beiden Prüferinnen und verbeugte sich leicht vor ihnen. „S-Sicher.. gomen.“ „Um nun auf deinen Test zu sprechen zu kommen.“, setzte Ayaka an. „Wir möchten, dass du uns in einem Vortrag dein ganzes Wissen über Taijutsu, Waffen, ihren Gebrauch sowie Vor- und Nachteilen erzählst.“ Als Bestätigung nickte Shika kurz ihrer Sensei zu und sammelte für einen Moment ihre Gedanken. Glücklicherweise hatte sich das Mädchen auf genau diesen Vorfall vorbereitet.
„Das Taijutsu, umgangssprachlich auch als Nahkampf oder Körperkunst bezeichnet, ist eines der drei grundlegenden Stile, die sich jeder Shinobi aneignet. Dabei bedient man sich bei diesen Techniken der eigenen mentalen und körperlichen Kraft, um dem gegnerischen Körper direkt Schaden zuzufügen. Durch diese Voraussetzungen werden außerdem Fingerzeichen, die man beim Nin- sowie Genjutsu anwendet um das körpereigene Chakra in das entsprechende Jutsu zu formen , obsolet, weswegen man das Taijutsu viel schneller und flexibler anwenden kann als seine Brüder. Das bedeutet jedoch gleichzeitig nicht, das Chakra unbedingt eine unbedeutende Rolle bei deren Ausführung innehat. Zwar stimmt es, dass, wie ich schon vorher ausgeführt habe, es meist allein auf der eigenen körperlichen Stärke und Beweglichkeit aufbaut und somit vor allem durch hartes Training profitiert, dennoch gibt es auch den umgekehrten Fall, bei dem es auf eine gute Chakrakontrolle ankommt. Diese Unterschiedlichkeit spiegelt sich vor allem in den Stilen des Jūken, der sanften Faust, und des Gōken, der starken Faust, wider. Beim Jūken, der claneigenen Kampftechnik der Hyuuga, wird die Chakrakontrolle soweit ausgeweitet, dass der Anwender das Chakra durch alle Körperteile abgeben kann. Dadurch ist die Person unteranderem in der Lage seinem Gegner direkt innere Verletzungen zuzufügen, sowie seinen Chakrafluss zu beeinträchtigen oder gar ganz zu unterbrechen. Beim Gōken hingegen verlässt man sich einzig und allein auf die rohe Kraft einer Attacke, die dem Gegner schwere, äußere Verletzungen oder sogar Knochenbrüche zufügt. Zudem gibt es viele verschiedene Eigenheiten, die sich die jeweiligen Dörfer über die Zeit angeeignet haben. Während die einen sich so auf einzelne kräftige Tritte verlassen, die den Gegner mit ihrer Wucht außer Gefecht setzen sollen, setzen die anderen mehr auf Schnelligkeit und vielen kleinen Angriffen, damit der Gegner aus der Balance gerät.“, das Mädchen unterbrach kurz ihren Vortrag, um etwas Luft zu holen. „Jetzt möchte ich gerne näher auf den Bereich der Waffen eingehen.“, Shika räusperte sich kurz. „Zu den typischen Waffen eines Ninjas, die in jede Standardausrüstung gehören, zählen sowohl Kunai, als auch Shuriken. Das Kunai, ein kleines Wurfmesser, das am Ende seines Griffes über einen Ring verfügt, wird durch dieses unscheinbare Detail mehr als nur eine einfache Nah- und Fernkampfwaffe. Dieser kleine Ring erhöht nämlich nicht nur die Griffigkeit der Waffe, sondern dient auch dazu, Fäden oder Explosionsnoten dort anzubinden, wodurch die Effektivität dieses Werkzeuges ungemein erhöht wird. Die Shuriken, sternförmige kleine Wurfgeschosse, teilen hingegen diese Vielseitigkeit nicht. Zwar kann man aufgrund ihrer Größe jeweils mehrere von ihnen in einer kleinen Tasche mit sich tragen und auch werfen. Allerdings dienen sie meist nur als Ablenkungsmanöver, da ihre kurzen Klingen keinen ernsthaften Schaden an einem feindlichen Shinobi anrichten können. Aufgrund dessen gibt es aber noch besondere Formen des Shuriken wie Riesenshuriken oder eine andere Form davon, das Fuuma-Shuriken, welche in ihrer Schlagkraft ungleich höher anzusiedeln sind.“
Zufrieden strich sich der Abkömmling der Nara kurz mit der rechten Hand durchs Haar. Das war alles, was sie über das Thema wusste, es musste einfach ausgereicht haben eine gute Punktzahl zu bekommen. Auf den Gesichtern ihrer beiden Prüferinnen konnte sie jedoch keinerlei Einschätzung über ihr Abschneiden ablesen. „Vielen Dank für deinen Vortrag“, meldete sich nun wieder Sensei Ayaka. „Ich denke wir sind uns einig, dass er ausreichend detailliert war. Finde dich nun bitte am Rand des Waldes vor der Stadt wieder, damit du mit deiner Prüfung fortfahren kannst.“

Die praktische Prüfung


„Hmm..“, drang aus dem Munde Mufus, während er über die Köpfe seiner Schüler hinwegsah. „Hmm..“ Anscheinend schien er auf irgendetwas zu warten. „.. Sind nun alle da?“, fragte er auf einmal überraschend in die Menge und erntete nur Bestätigungen. „.. Gut, ich werde mich nämlich nicht wiederholen. Wie ihr vermutlich schon wisst, wird euer nächster Prüfungsteil im Wald stattfinden. Dabei handelt es sich um ein einfaches Versteckspiel. Überall im Waldstück sind Schriftrollen mit verschiedenen Nummern versteckt, von denen ihr drei sammeln sollt. Allerdings bekommt jeder Schüler zwei unterschiedliche Zahlen zugewiesen. Die dritte Schriftrolle darf aber frei gewählt werden.“, Sensei Mufu räusperte sich kurz. „Damit die Prüfung aber nicht zu einfach ausfällt, sind einige Schwierigkeiten eingebaut. So gibt es unter den Schriftrollen Nieten und angebrachte Fallen, die euch am Sammeln hindern sollen. Natürlich ist auch das Stehlen der Schriftrollen untereinander erlaubt. Außerdem..“, er sah ernst in die Gesichter der Kinder vor ihm. „.. ist der Test in einem Zeitlimit von 25 Minuten zu bewältigen, sonst gibt es Punkteabzug. Habt ihr alles verstanden..?“ Er schien für einen Moment mögliche negative Reaktion abzuwarten. „Gut, dann nehmt euch jeder einen Zettel aus dem Korb hier.“ Rasch bildete sich eine Schlange aus den Prüflingen, in der Shika sich irgendwo in der Mitte wiederfand. Nach einiger Zeit, es waren schon etliche Schüler vor ihr im Wald verschwunden, konnte sie nun auch endlich ihren Zettel ziehen und öffnete diesen auch gleich, geschützt vor den Blicken anderer. Drei und Siebzehn, gab sie in Gedanken wieder. Diese beiden Zahlen musste sie sich gut einprägen müssen, damit sie diesen Test bestehen konnte.
Mit einigen schnellen Schritten war das Mädchen dann schon im Unterholz verschwunden und legte sich eine passende Strategie zurecht. Ihre wohl größte Schwäche, den direkten Zweikampf mit ihrem Gegenüber, musste sie irgendwie umgehen. Sie war sich nämlich sicher, dass es fast unmöglich war, diesen Wald wieder zu verlassen, ohne einen anderen Prüfling getroffen zu haben. Vielleicht sollte sie sich einfach nur leise verhalten und die frei herumliegenden Schriftrollen, sofern es keine Nieten waren, einsammeln. Das barg jedoch wiederum die Gefahr zu viele falsche Nummern zu sammeln, bevor sie die richtigen in ihren Besitz brachte. Zudem trugen manche sicherlich auch jetzt schon mehrere Schriftrollen bei sich. So konnte man also mit geschicktem Handeln oder Kämpfen einen Coup landen. Wenn man aber realistisch blieb, war das doch wieder recht unwahrscheinlich. Die Möglichkeit, dass man selbst eine Schriftrolle verlor, war außerdem auch noch gegeben. Was sollte sie also nun tun?
Mit immer noch nachdenklichem Gesicht sprang das Mädchen von Ast zu Ast, bis es plötzlich etwas vor sich aufblitzen sah. Direkt vor ihrem Gesicht hing eine Schriftrolle, gut sichtbar für jeden, an einer Schnur. Offensichtlich musste es sich dabei jedoch um eine Niete handeln, was das Öffnen der Schriftrolle dann auch bestätigte. Nichtsdestotrotz konnte sie diesen Gegenstand gut gebrauchen. Shika hatte nämlich unlängst einen Plan entworfen, mit dem die benötigten Schriftrollen ganz allein zu ihr kommen würden und sie selbst minimaler Gefahr ausgesetzt war. Zuerst einmal brauchte sie aber den richtigen Ort dafür. Nach kurzer Suche entschied sie sich für eine kleine Lichtung in der Nähe des Waldrands. Die Möglichkeit schien hier am besten zu sein. Ihr nächster Schritt bestand dann daraus, dass sie die vorher entdeckte Niete offen auf einem Ast am Rande der Lichtung ablegte, sich mittels Henge no Jutsu knapp darunter in einen Haufen Laub verwandelte und nur noch abzuwarten brauchte. Es dauerte sogar nicht lang und da hatte ein Opfer schon ihren Köder bemerkt. Ein Junge, er sah eindeutig kräftiger als sie aus, näherte sich der Niete, schaute sich noch einmal genau um und packte dann zu. Genau in diesem Moment löste Shika ihr Jutsu auf, formte in aller Eile das Fingerzeichen der Ratte, woraufhin ihr Schatten auf den ahnungslosen Jungen stürzte und ihn bewegungsunfähig machte. Kagemane no Jutsu, die Kunst des Schattenbesitzes, zwang das Opfer die Bewegungen des Anwenders auszuführen und genau das machte sich das Mädchen jetzt zum Vorteil. „W-Was hast du mit mir gemacht?“, schrie der Junge schon fast, ohne aber, dass sie irgendeine Reaktion darauf zeigte. Sie wollte nur eins, seine Schriftrollen. Da konnte sie doch keine unnötige Zeit damit vergeuden irgendwelchen Gegnern, zumindest war er in diesem Test für sie einer, bestimmte Mechaniken zu erklären. Mit der nötigen Ruhe lenkte sie also nun seine Hände, als ob es ihre eigenen wären. Diese tasteten den Körper des Jungen ab und fanden auch schließlich das Objekt der Begierde in einer kleinen Tasche, drei Schriftrollen. Bingo! Ohne es zu wollen, warf ihr Opfer diese mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck nun der Reihe nach vor ihre Füße, woraufhin sie sie selbst einsteckte. Da Shika jedoch nicht mehr viel Zeit blieb, bevor ihr Schattenbesitz nachlassen würde, fesselte sie einfach die Füße ihres Gegenübers zusammen und trat einen eiligen Rückzug an. In sicherer Entfernung vergewisserte sie sich dann ihrer Beute. Siebzehn, Vier, Zwanzig. Viel besser hätte es nicht für sie laufen können. Allerdings saß ihr das Zeitlimit durch ihre anfängliche Trödelei ziemlich im Nacken. Dadurch sah sie sich gezwungen doch mehr Risiken eingehen zu müssen als vorher geplant. So verlief die nächste Begegnung zwischen ihr und einem weiteren Vertreter des männlichen Geschlechts auch ganz anders. Shika konfrontierte diesen nämlich ganz offen und bot einen Tauschhandel an. Ihr Kontrahent schien aber wenig interessiert daran zu sein. Offenbar besaß er schon alle nötigen Schriftrollen für sein Bestehen. Zwei weitere Versuche eines Tauschgeschäfts scheiterten ebenso und langsam breitete sich eine gewisse Panik im Hinterkopf des Mädchens aus. Sollte sie vielleicht doch lieber auf ihre anfängliche Idee zurückgreifen? Immerhin konnte ihr Gegenüber dann nicht einfach ablehnen. Ob sie dafür jedoch noch genügend Chakra hatte, konnte sie nicht sagen. Damit sie sich schneller fortbewegen konnte, hatte sie nämlich mehrmals kurz die Technik des Baumlaufs benutzt. Logisch betrachtet blieb ihr also noch eine mögliche Option. Shika musste auf die versteckten Schriftrollen zurückgreifen. Wo aber sollte sie welche finden? Mittlerweile war der Großteil sicher schon gefunden worden. Es musste also ein Ort sein, der recht unscheinbar erschien, gleichzeitig aber genau aus diesem Grund als Versteck vor neugierigen Blicken schützte.
Ihr Blick führte sie nach oben. Die Baumwipfel, dort war vielleicht noch etwas versteckt. Welche anderen Schüler würden auch auf die Idee kommen dort oben zu suchen? Es war ein Versuch wert. Wiedermal kletterte das Mädchen also den vor ihr liegenden Stamm mit Hilfe der Technik des Baumlaufs nach oben, diesmal aber bis ganz zum Wipfel. Nachdem Shika dann ein freies Sichtfeld über das Blättermeer hatte, erspähte sie auch schon das, was sie so sehr erhofft hatte. Ganz in der Nähe war eine Schriftrolle am obersten Ast einer Tanne angebunden worden. Mit mehreren kleinen Sprüngen von Baum zu Baum erreichte sie die Stelle kurz daraufhin, nahm das Schriftstück in ihren Besitz und öffnete es. „Drei!“, jubelte ihr inneres Ich. Endlich konnte sie diesen Prüfungsteil hinter sich lassen. Zurück am Anfangspunkt bei Sensei Mufu, musste sie jedoch registrieren, was sie die ganze Zeit befürchtet hatte. Sie war einige Minuten zu spät gewesen. Das bedeutete aber nicht, dass sie jetzt schon durchgefallen war. Es musste also nicht alles umsonst gewesen sein.

Der Abschluss

Nach all den Strapazen fand sich das Mädchen erschöpft in einem Saal der Akademie mit den anderen Prüfungsteilnehmern wieder. Keiner wusste wirklich, ob er nun durchgefallen war oder bestanden hatte, wodurch eine gewisse Aura der Nervosität sich unter den angehenden Genin verbreitete. Vorne standen Sensei Mufu, Sensei Ayaka und Hyuuga Itoe mit fein säuberlich aufgereihten Stirnbändern auf dem Tisch, die darauf warteten ihren neuen Besitzer empfangen zu dürfen. Als schließlich Shika aufgerufen wurde, schritt sie etwas unsicher auf ihre Prüfer zu. Sie wusste nur zu gut, dass sie beim letzten Prüfungsteil zu viel Zeit gebraucht hatte und deswegen einen satten Punkteabzug hinnehmen musste. Trotzdem hatte sie noch etwas Hoffnung in sich, dass sie gut genug war. Vor allem der mündliche Teil sollte diesen Fauxpas ausgeglichen haben können und so war es dann auch. „.. Nara Shika.“, begann Mufu mit stoischer Ruhe. „Ich darf dir sagen, dass du bestanden hast.“ Beinah wär dem Mädchen ein kreischender Freudenschrei entglitten, äußerlich gab sie sich aber weiterhin entspannt. „Du hast im theoretischen Prüfungsteil durch deinen ausführlichen Beitrag 38 von 40 möglichen Punkten bekommen und im praktischen Prüfungsteil, aufgrund deiner Verspätung, leider nur mit 45 von 60 Punkten abgeschnitten. Das macht insgesamt 83 Punkte. Dein Einfallsreichtum und deine Ausdauer haben uns zudem positiv überrascht.“ Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht wandte sich nun Ayaka zu ihr und übergab dem Mädchen ihr ganz eigenes Stirnband. Anstatt dieses nun aber wie wohl jeder andere glückliche Genin vor ihre Stirn zu binden, legte es sich Shika um den Hals, bevor sie schließlich mit stolz geschwellter Brust den Rückweg unter den neidischen Blicken der anderen Schüler antrat. Endlich war sie ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Es war jetzt keine Utopie mehr in die Fußstapfen ihrer Eltern, insbesondere ihrer Mutter, zu treten. Auch wenn sie vielleicht noch viel Erfahrung und Zeit dafür benötigen würde.
 
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Fraktion
Sora
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Tag der Geninprüfung

Prüfer:

  • Ayaka-Sensei
  • Mufu Katsumi-Sensei
  • Tetsuya Daisuke
Sonstige:

  • Ichinose Kotomi
  • männlicher Genin 1
  • weiblicher Genin 2
  • männlicher Genin 3
Es war so weit. Endlich war der Tag gekommen, an Tsubasa seine Geninprüfung durchführen durfte. Nach jahrelangen Training und Unterricht, die ihm viel Energie und Kraft gekostet hatten, kann er heute herausfinden, ob sich all die anstrengenden Jahre auszahlen werden. Gleich, nachdem er diese Tür betreten wird, erwartet ihn die Prüfung, die sein Leben ändern könnte, sofern er sie besteht. Bis dahin hatte er noch eine viertel Stunde Zeit.
Frühmorgens begann heute schon für Tsubasa der Tag, denn der sonst nicht sehr motivierte Junge und leidenschaftlicher Langschläfer wollte heute sicher gehen nicht zu spät zu der Prüfung zu kommen und sich lieber, bevor er losgehen wollte, gut vorzubereiten, noch etwas zu wiederholen und früh von zu Hause loszugehen. Nachdem er aufgewacht war, spürte er schon die Besonderheit dieses Tagen, verglichen mit den sonst üblichen unmotivierten aufstehen. Seine Mutter, die viel beschäftigte Medizin-Kunoichi, war mal wieder fort und so dachte Tsubasa heute seinen wichtigen Tag alleine starten zu können. Es ist zwar eigentlich nicht normal, wenn sich ein Kind freut, dass seine Mutter für längere Zeit von zu Hause fort ist, aber bei seinem Fall würden sich alle Kinder freuen. Denn Tsubasa wusste, dass wenn er die Prüfung nicht bestehen würde, seine Mutter ihn sozusagen die Hölle heißt machte. Und da er sich nicht sicher war, ob er diese Prüfung bestehen würde, sollte seine Mutter seiner Meinung nach noch lange weg bleiben. Nachdem seine Wahrnehmungen aus dem Schlaf zurück kehrten, roch seine Nase einen wunderbaren Geruch, den Geruch von frisch gedampften gefüllten Hefeklößen. Er sprang schnell aus dem Bett und folgte seine Nase im Schlafanzug in die Küche. Dort stand Ichinose-San in Schürze und holte gerade die Hefeklöße aus dem Dampfgarer, bis sie ihn bemerkte. „Ohio, Tsubasa! Hast du gut geschlafen oder hast du vor Aufregung nicht schlafen können?“ „Ohio, Kotomi-San! Natürlich konnte ich schlafen. Sogar sehr gut.“ Obwohl sich Tsubasa sonst sehr erwachsen verhält, hatte er zu dieser alten Frau eine gute Oma-Enkel Beziehung, bei der er sich nicht so wie sonst erwachsen benahm. So rannte er zu ihr hin und gab seiner Beziehungsperson eine Guten-Morgen-Umarmung, dabei war sein Blick auf die Hefeklöße gerichtet. Kotomi-San verstand seinen Wunsch, suchte einen abgekühlten Hefekloß und reichte ihn Tsubasa. Während er gierig sein Frühstück in sich hinein stopfte, fragte er seine Frühstücks-Macherin: „Was machst du überhaupt hier?“ „Deine Mutter hat mich gebeten nach dir heute zu gucken, damit du auch ja nicht verpennst.“ „Ich verschlafe doch nicht meinen Prüfungstag. Für wie sorglos hältst du mich eigentlich?“, entgegnete er ihr empört. „Mhhh… sorglos? Sehr viel. Außerdem, sicher ist sicher, denn du weißt ja wie viel Wert die Prüfer auf Pünktlichkeit legen. Außerdem kannst du dich doch freuen, denn wer würde dir sonst heute Morgen frische leckere Hefeklöße machen.“ Mit diesem Signalwort überreichte die nette alte Frau den jungen noch momentanen Akademie-Schüler einen weiteren Hefekoß, den auch diesen er mit großen Bissen verschlang.
Nach einen weiteren Hefekloß, also insgesamt drei war endlich Schluss, denn Kotomi-San sagte, dass er genug habe und erst wieder welche bekommen würde, wenn er heute Nachmittag mit einen blauen Stirnband nach Hause kommen würde und er bis daher nur noch den Geruch in Erinnerung als Motivation in Gedanken haben dürfte. Dabei trieb es noch in die Spitze, indem sie genüßlich in einen Hefekloß reinbiss. Die Reaktion auf ihre Motivationsidee gefiel Tsubasa natürlich ganz und gar nicht, aber da sie es war, sagte er nur, sie werde schon sehen, dass sie dann nicht genug Hefeklöße hätte und zeigte ihr ein strahlendes Lächeln.
Die restliche Zeit, die der kleine Mizuiro zu Hause noch am Morgen verbrachte, nutzte er, um sich startklar zu machen, dass heißt Sachen zu machen, die man am Morgen halt so macht, wie Zähneputzen und sich umzuziehen, natürlich seinen glücks-orangenen-Sweatshirt und seine braune kurze Hose. Nachdem er schon startklar war, nutzte er die restliche Zeit, um sich auch noch körperlich, aber auch geistig vorzubereiten. An normalen Tagen, wäre er nie auf den Gedanken gekommen, auch nicht in seinen Träumen, so etwas zu tun. Da hat wohl der Zwang seiner Mutter den vor-ihr-Angst-habenden-Sohn doch etwas geprägt. Punkt halb acht war sein letzter Schritt zu Hause getan, nämlich seine Ninja-Sandalen anzuziehen. Der Abschied verlief nach an Tsubasa gerichtete Viel-Glück-Wünsche und einer Umarmung ganz schnell. Es war schon viel mehr, als Tsubasa normalerweise gewöhnt war, denn normalerweise hörte er sonst nur etwas, wie wenn seine Mutter etwas negatives über ihn hören würde, er sich auf was gefasst machen konnte.
Auf dem Weg zur Akademie hatte der junge Mizuiro zum ersten Mal heute Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Er hatte in den letzten paar Wochen vieles gelernt, vor allem dass die Welt viel schöner ist, wenn man genauer hinschaut. Auch wenn er oft draußen war, waren die vielen Schönheiten ihn oft früher nicht bewusst gewesen, denn seine Umwelt war voll davon. Da waren zum Beispiel die vielen herrlichen Blätter, die zur Herbst Jahreszeit vom Baum in ihrer bunten Vielfalt zu Boden glitten, wie eine graziöse Feder.
An der Schule angekommen packte ihn langsam die Nervosität. „Was, wenn alles, wofür ich gearbeitet habe, umsonst war?
Nun stand er vor der Tür, der Tür, die er gleich betreten würde und hinter der seine Prüfung beginnen wird. Sobald er von einen der Prüfer hereingerufen wurde, würde er in die Klasse reingehen, seine Aufgaben erfüllen und mit einer spitzen Punktzahl nach Hause gehen, viele Hefeklöße essen und wenn seine Mutter nach Hause kommt, sie ihn als besten Sohn bezeichnen würde. Diese Gedanken waren zumindest die Gedanken des träumerischen Tsubasa, aber er wusste nur allzu gut, dass dies nur Träume waren und seufzte enttäuscht. Die restliche Zeit, etwa drei Minuten vergingen viel länger. Die Zeit, die er warten musste, quälte ihn, obwohl er ja eigentlich ein sehr ruhiger Typ war. Allgemein benahm sich der Junge heute etwas anders. Dies lag bestimmt an seiner Nervosität, die ja für ihn nicht alltäglich waren. Die Uhr, die im Flur war, in der er stand, machte seine Stimmung auch nicht besser, da er alleine im ruhigen Flur war und jedes einzelne ticken hören konnte. Ein Blick aus dem Fenster brachte ihn zwar kurz ein Lächeln, da er die vielen anderen glücklichen Akademie-Schüler sah, die keine Gedanken an eine Prüfung verschwanden.

Doch schließlich war es so weit. Ayaka-Sensei war es, die ihn die Tür öffnete. Sie war, wie sonst immer, eine strahlende-sorglose-glückliche Person. Wie gern hätte er nur ein bisschen davon. „Ohio, Tsubasa-Kun! Komm rein.“ Nachdem auch er die Pinkhaarige-Sensei gegrüßt hatte, folgte er ihre Anweisung und betrat den Raum. Im Raum warteten schon die restlichen zwei Prüfer. Der eine war Mufu-Sensei, einen Sensei den Tsubasa zwar schon oft in der Akademie gesehen hatte, aber noch nicht viel mit ihm zu tun hatte, und der andere war ein Chuunin, namens Tetsuya Daisuke, den Tsubasa zwar schon vom sehen kannte, aber mehr als kurze Worte und Begrüßungen austauschten, nicht viel mit ihm zu tun hatte. Alle drei Prüfer standen vor ihm, mit kritischen Blicken, die einen (damit Ayaka-Sensei gemeint) auf eine fröhliche Art, die anderen mit einer eher skeptischeren Miene. Da fing Ayaka-Sensei auch schon an: „Ich denk mal du weißt, warum du hier bist, denn heute ist ja deine Geninprüfung. Da ich dich am besten kenne, werde ich die Einführung halten. Jetzt aber erst mal etwas zum formalen. Die Prüfer sind die neben mir, zum einen ist da Mufu-Sensei, zum anderen der Chuunin Tetsuya Daisuke. Und nicht zu vergessen ist meine Wenigkeit, Ayaka-Sensei. Wir werden dich heute gemeinsam theoretisch, sowohl praktisch prüfen. Während deiner Prüfung werden wir dich beobachten und am Ende der Prüfung das Ergebnis bekannt geben. Falls du keine Fragen mehr hast, werden wir beginnen.“ Nach ihrer kurzen Ansprache guckte sie erst den kleinen Jungen vor den drei erfahrenden Shinobis an, wartete einen kurzen Augenblick, um Sicher zu sein, dass er keine Fragen mehr hatte und wandte ihren Blick dann ihren Kollegen Mufu-Sensei zu. Da es so schien, dass Tsubasa keine Fragen mehr hatte, fuhr der Männliche-Sensei fort. „Ich werde dir heute die Theoretische-Prüfung vorstellen. Ich denke mal wir reden nicht um den heißen Brei herum und ich sage dir sofort deine Aufgabe, falls du nichts dagegen hast.“ Er wartete kurz, um zu gucken, ob Tsubasa, der sehr aufgeregt, aber trotzdem aufmerksam zuhörte, noch etwas zu sagen hatte und fuhr fort: „Deine Theoretische-Aufgabe wird es sein, uns einen Vortrag über Jutsus vorzustellen. Wir geben dir eine Minute, um dir noch mal alles im Kopf durch gehen zu lassen, bevor du beginnen sollst. Bist du bereit?“ Tsubasa brauchte ein wenig, bis er die Worte wahrnahm und verstand und bestätigte mit einem Nicken. „Dann fängt deine Minute genau jetzt an.
Mit diesen Worten löste sich Tsubasa von der realen Welt und blendete die drei Prüfer, seine Umgebung mit Tafel, Schultischen und –stühlen, die Fenster und all das andere in den Klassenraum aus, um in sich einzukehren. All die Tage, die er Theorien und Fakten gelernt hatte, ließ er sich jetzt noch mal im Schnelldurchlauf durch den Kopf gehen. Der viel zu Kinder-Schädlich-Frontalen-Unterricht mit seiner Mutter, die durcheinander gewesenen Schulstunden in der Akademie. All diese Ereignisse ließ Tsubasa noch mal in einem Kurzdurchlauf durch seinen Kopf laufen zu lassen, bis Mufu-Sensei ihn wieder in die Realität zurück holte. „Ich hoffe du hattest genug Zeit. Lass uns mal sehen, was du alles im Kopf hast. Wenn du dann so weit bist, bitte ich dich anzufangen.“ Die Nervosität stieg und man konnte ihn dies auch ansehen. Von seiner erst lockeren Haltung ging er jetzt in seine verkrampfte Haltung ein, in der er seine Kordel an seinem orangefarbenen Sweatshirt anfasste. Die Blicke der drei Prüfer durchbohrten ihn förmlich und warteten auf eine Aktion, doch die einzige erkennbare Aktion waren paar wenige Schweißtropfen, die ihm die Stirn runterliefen. „Jetzt nicht durchdrehen Tsubasa, du schaffst es! Nur Mut!“, kam eine Stimme aus seinem Kopf. „Atme tief ein und lass dein Wissen einfach aus dir heraus fließen, Tsubasa. Du, also ich weiß doch das ich das kann!“ So befolgte er die Anweisungen seiner innere Stimme und holte tief Luft, die in seinem Bauch drangen und atmete wieder aus. „Also, ähhm. Ju-jutsus sind Nin-nin-ninja Tech-techniken, die man durch Cha-chakra einsetzen kann. Nin-ninjas können diese Techniken im Kampf zur-zur Unterstützung, Verteidigung oder zum An-angriff benutzen, aber auch im Nin-nin-ninja-Alltag können Jutsus eine große Hilfe sein.“ Es herrschte wieder eine Stille, in der sich Tsubasa sein Gesagtes noch mal kurz durch den Kopf gingen ließ. Dabei eilte er einen kurzen Blick zu den drei Prüfern. Obwohl er sonst ganz gut war, in Gefühle erkennen, konnte er diesmal nichts deuten. Alle drei Gesichter waren irgendwie ausdruckslos, obwohl Ayaka-Sensei immer noch ihr Lächeln am Mund zeigte. Na ja egal, denn er musste sich auf wichtigeres konzentrieren. Er musste ruhiger werden, denn so wie er angefangen hatte, durfte er auf keinen Fall weiter machen. So nahm er noch mal tief Luft in den Bauch ein, atmete wieder aus und fing wieder an zu reden: „Grundsätzlich gibt es drei-drei Arten von Jutsus. Näm-nämlich Taijutsu, Genjutsu und Nin-ninjutsu. Schaden können alle drei Arten der Jutsus anrichten, allerdingst verursachen Genjutsus im Gegenteil zu Nin- und Taijutsus, die körperlichen Schaden zufügen, geistigen Schaden.“ Jetzt kam er zu einem Zeitpunkt, an den er weiter überlegen musste, was er noch nicht erwähnt hatte. Er hatte ja schon die Zeit zum überlegen und wenn er sich jetzt noch viel Zeit lässt, wird es sich bestimmt nicht besonders positiv auf die Punktevergabe auswirken. „Ich hoffe die merken nicht, dass ich mir noch etwas überlegen muss, was ich sagen möchte. Auf jeden Fall kann ich ja noch etwas sagen … .“ „Um Ju-jutsus bilden zu können braucht man auf jeden Fall Chakra, welches in jeden Ninja vorhanden ist. Die Chakramenge und Kontrollfähigkeit spielen eine große Rolle, denn diese zwei Fa-Faktoren beeinflussen die Stärke der Jutsus. Der Ninja muss sein Cha-chakra freisetzen und bei Nin- und Genjutsus noch per Fingerzeichen, ähhmmm, aktiviert werden. Es gibt so weit ich weiß zwölf Fingerzeichen, nämlich Schwein, Ochse, Schlange, Hund, Pferd, Ratte, Hase, Tiger, Hahn, Affe, Schaf und zuletzt der Drache.“ Er half sich dabei, indem er die Fingerzeichen selbst formte und dies half ihn auch seine weiteren Gedankengänge zu finden. Mit neuer Motivation fuhr er fort, und seine Aufgeregtheit und somit die Stotterei wurden auch mit jedem Wort weniger. „Desweiterem hat jeder Ninja bestimmte Chakranaturen, die bei Geburt in ihm vorhanden sind. Die fünf Haupt-Chakranaturen, auch Haupt-Elemente genannt sind Doton, Futon, Suiton, Katon und Raiton. Jedes, der fünf Elemente, hat gegenüber einem anderen Element einem Vorteil und somit auch einem Nachteil. Wenn man zum Beispiel Suiton nimmt, so hat Suiton gegenüber Katon einen Vorteil, denn Wasser löscht ja wie man weißt Feuer, aber einen Nachteil gegenüber Doton, denn die Erde saugt das Wasser ein oder lässt es absickern.“ Nun war Tsubasa, so glaubte er zumindest am Ende seines Wissens über Jutsus. Doch er wollte nicht aufgeben und den neutral schauenden Prüfer noch etwas sagen, aber er wusste nicht mehr was. „Es musste doch noch etwas geben, aber was?“ Er strengte sein Köpfchen an und wenn er eine Maschine wäre, würden jetzt viele kleine Zahnrädchen sich sehr schnell drehen bis ihm eine Idee eingefallen wäre. Es vergingen Sekunden, die Tsubasa nicht wie Sekunden wahrnahm. Von einem Moment auf den anderen bekam er endlich sein Wissen, das er brachte. Der Junge mit wiedererlangten Erinnerungen über Jutsus wollte gerade seinen Mund öffnen und seinen Vortag fortfahren, doch Mufu-Sensei war schneller als Tsubasa und unterbrach seinen Gedankenfluss. „Wir denken wir haben genügend von dir gehört, um ein Ergebnis über dein geistiges Wissen erhalten zu können. Oder hast du noch etwas Wichtiges zu sagen?“ Er wollte etwas ergänzen, doch mit dem Blick zu den strengen emotionslosen wirkenden Prüfer verlor Tsubasa sein erst eben Erinnertes über Jutsus, aber auch sein kurz entwickeltes Interesse etwas sagen zu wollen und schüttelte einfach wenig den Kopf. „Dann kann ich ja wohl sagen, dass hiermit der erste Teil der Geninprüfung, also die Theoretische Aufgabe beendet ist. Die Ergebnisse deiner Theoretischen Prüfung wirst du nachher mit den Ergebnissen der Praktischen Prüfung bekommen. Mein Part ist fürs erste beendet. Weitermachen mit jetzt Daisuke-San mit der Praktischen Prüfung“.

Dies war wohl ein Zeichen, denn der Ablauf, wie der Chuunin und der Lehrer die Plätze tauschten lief harmonisch und flüssig. Kaum stand Tetsuya Daisuke vor Tsubasa fing er schon auch gleich an. „Konichiwa Tsubasa-Kun. Ich werde zuständig sein dir den Ablauf der Praktischen Prüfung zu erklären. Da wir diese Prüfung außerhalb der Akademie machen werden, bitte ich dich dich zu der kleinen Waldhütte vor dem Wald zu begeben. Dort werden wir uns treffen und dort wirst du auch deine Praktische Aufgabe erhalten. Wir geben dir fünf Minuten, um dort hin zu kommen, also beeile dich. Wenn du es nicht rechtzeitig in dieser Zeit erreichst, hast du die Prüfung leider automatisch nicht bestanden… Natürlich nicht, war natürlich ein kleines Späßchen. Dann sag ich mal bis nachher. Ach ja Tsubasa, wenn ich darüber nachdenke, kann es sein, dass es doch kein Spaß ist.“ Auch diese Worte konnten ein Signal sein, denn die drei Prüfer gingen nacheinander fließend zu der Tür und verließen nacheinander den Raum und bogen ab. Nachdem die Prüfer aus dem Raum verschwanden waren, ging Tsubasa auch los. Obwohl Tsubasa nicht lange wartete, um den Raum nach den Prüfern zu verlassen, waren alle drei Prüfer schon fort, wie vom Erdboden verschluckt. Auf jeden Fall musste sich Tsubasa, wie schon von Daisuke erwähnt, sich beeilen, denn um die Waldhütte zu erreichen, brauchte man beim normalen spazieren schon zehn Minuten. So musste er, gewollt oder nicht gewollte rennen, um rechtzeitig anzukommen. Es war aber noch kurze Zeit, um sich ein lautes seufzen zu gönnen, bis er auch schon losgerannt ist.
Angekommen an der kleinen Waldhütte am Waldrand waren schon alle drei Prüfer zu sehen. Kaum hatte der Chuunin den Prüfling gesehen, fing er an zu lachen. „Du bist ja ganz aus dem Atem. Sag nicht du bist wirklich gerannt. Das war doch nur ein Scherz.“ Man konnte deutlich sehen, dass Daisuke seinen Spaß hatte, während Tsubasa diesen Spaß, wie man vorstellen kann, als keinen empfand. Daisuke hielt eine Wasserflasche in der Hand, die er den erschöpften Jungen überreichte. „Während du eine kleine Pause machst, kann ich dir ja schon mal die Aufgabe stellen. Also hör gut zu während du trinkst. Also da du so klein bist, haben wir uns gedacht, dass wir mit dir ein kleines Versteckspiel spielen. Deine Aufgabe ist es also uns, die drei Prüfer ausfindig zu machen, die sich in diesen kleinen Stück Waldgebiet, versteckt haben. Allerdings hast du für jeden Prüfer nur fünf Minuten Zeit. Hab ich außerdem schon erwähnt, dass es Fallen und Genins gibt, von denen es die Aufgabe ist dich aufzuhalten? Von meiner Seite aus gibt es nichts mehr zu sagen, wenn du noch welche Fragen hast, kannst du sie gerne stellen. Wenn du keine mehr hast, wird der erste Prüfer, den du finden musst, Mufu-Sensei sein. Er wird dir dann sagen, wen du als nächstes suchen sollst. Die Zeit wird anfangen zu laufen, sobald du in den Wald läufst. Wir wünschen dir dann viel Glück.“ Mit diesen Worten verschwanden die drei Prüfer mit einen Geräusch. Tsubasa, der von Daisuke durch seine Provokationen aufgewühlt wurde, bekam dadurch neue Kraft. Er wusste zwar nicht, ob er sich freuen sollte, da er vielleicht eine einfachere Praktische Prüfung bekommen hat oder ob er beleidigt sein sollte, da man ihn nicht ernst nahm. Nichts desto trotz rannte er in den Wald los. Den ersten, den Tsubasa finden musste, war also der männliche Lehrer. Doch wo könnte er sein? Überall um den kleinen Jungen herum waren lauter große Waldbäume. Wenn der Junge nur einen Hinweis bekommen würde. Alles sah für Tsubasa gleich aus, doch dann hörte er auf einmal Schritte und rannte in die Richtig, wo Tsubasa den Ursprung der Schritte vermutete. Er lief und wollte auf keinen Fall die Fährte verlieren bis er zwei Leute sah. Schnell wollte er wieder in Deckung gehen, aber er war zu spät. „Da ist er, lass uns ihn außer Gefecht setzen.“ „Du Schwachkopf! Jetzt weiß er doch, dass wir hinter ihn her sind. Hey Junge! Bleib stehen, wir wollen dir doch nichts!“ Doch Tsubasa hörte nicht drauf und wollte von den beiden nur weg. „Dies sind wohl die Genins, dessen Aufgabe es ist mich aufzuhalten.“ „Halt, stopp! unsere Aufgabe ist es doch nur Tetsuya-San vor dir zu finden, damit er unser Team zum Essen einlädt. Wärst du so nett dich von uns fangen zu lassen?“ „Bist du irgendwie hohl, jetzt wird er nie zu uns kommen. Beeil dich und fang ihn einfach!“ Die beiden waren ihn auf der Spurt, doch Tsubasa war schnell genug, um von ihnen wegzurennen. Doch während er rannte sah er auf einen Baum jemanden. „Dies könnte Mufu-Sensei sein, doch wenn ich mich jetzt umdrehe fangen die mich und ich kann gleich aufgeben. Ich muss mir irgendwas einfallen lassen.“ So musste Tsubasa überlegen, während er vor den beiden weglief. Doch dann kam die Idee. Er formte paar Finger zeichen, setzte das Bunshin no Jutsu ein, während seine Verfolger ihn nicht sehen konnten. Sein Bunshin lief weiter und er sprang in einen Busch. Das Herz von Tsubasa pochte immer schneller. Haben sie ihn gesehen, während er in den Busch gesprungen ist. Er hielt die Luft an, bewegte sich kaum, bis sein Plan funktioniert ist. Die beiden Verfolger liefen an Tsubasa vorbei und folgten den Doppelgänger. Tsubasa wartete noch ein bisschen, bis er aus seinem Versteck kam und wieder zurück zu dem Ort ging, an den er vielleicht auf einen Baum jemanden gesehen hatte. Beim laufen sah er schon von weitem, dass er sich zum Glück nicht geirrt hatte und das wirklich jemand auf dem Baum war. Es war Mufu-Sensei, sein erstes Ziel gewesen. Als er am Baum ankam, beglückwünschte ihn der Sensei, beauftragte ihn nun Ayaka-Sensei zu suchen und sagte ihn noch, dass nachdem er verschwand die fünf Minuten um Ayaka-Sensei zu finden begannen und dass sie sich zur Ergebnis-Besprechung wiedersehen werden. Tsubasa nickte nur mit einen schwachen Lächeln und schon verschwand der Sensei mit einem Flimmern. Nun war es an der Zeit den pinken weiblichen Sensei zu finden. Schon wieder war die Frage, wo sie nur sein könnte. Fürs erste hatte er sich vorgenommen einfach nur rumzujoggen und auf die Umgebung zu achten. Doch schon schnell konnte merkte er, dass die Zeit dafür nicht reichte und musste überlegen. „Wenn ich Ayaka-Sensei wäre, wo wäre ich dann?“ Nach paar sekundenlangen überlegen, wusste er auch schon, wohin er gehen sollte. Er rannte los, denn Ayaka-Sensei würde sich bestimmt einen schönen Ort aussuchen und der schönste Ort hier im Wald war am Fluss, an einem freien Platz, der von Bäumen und Büschen umrundet wurde. In der Mitte des Platzes war aber noch mal alles voll gewachsen, also ein super Versteck. Dort angekommen sah er immer noch keine Ayaka. „Wo kann sie bloß sein?“ Der Boden war voll von bunten Blättern, die den Boden ganz verdecketn und als der Junge darauf trat, trat er auf irgendetwas, dass knatschte. Kurz darauf hörte er etwas, dass man einen Mechanismus zuordnen könnte. Kaum wollte er anfangen zu überlegen, raste auch schon ein Kunai auf ihn zu. Glücklicherweise war die Zielrichtung des Kunais sein Bein, denn sonst hätte er Schwierigkeiten gehabt, es auszuweichen. Dank seiner Schnelligkeit und einer Menge Glück verfehlte das Kunai sein Ziel, so dass Tsubasa unverletzt davon kam. „Das ist ja tödlich!“ Wenn man es aber recht bedenkt, dann wollte das Kunai ihn nur bewegungsunfähig machen. Das hätte zwar zur Folge, dass er die Geninprüfung nicht mehr schaffen konnte, aber er würde immer noch leben. Er musste also irgendwie das gefährliche Feld überwinden, um in die Mitte zu kommen, ohne dass irgendein Kunai ihn trifft. Wenn er rüber springen würde, würde er immer noch im Gefahrenbereich landen. Die einzige Möglichkeit, die da war, war dass er durch die Fläche, mit den vielen Fallen durchlaufen musste. Allerdings hatte er schon die Idee, denn wenn die Blätter weg wären, könnte er die Fallen einfach umgehen. Dies war die Möglichkeit mal wieder sein Fuuton-Element zu zeigen, dass er sonst sehr selten benutzte. Er stellte sich vor dem mit Blättern bedeckten Boden, konzentrierte sich, formte die nötigen Fingerzeichen atmete tief ein und setzte Fuuton: Kisoku ein. Der Windhauch aus seinen Mund fegte die Blätter, wie ein Windgebläse weg, zwar nicht so stark, wie ein Windgebläse, hatte aber dennoch den gleichen Effekt. Der Boden wurde also von den Blättern befreit und zeigte die Fallenauslöser. Es wurde aber nur ein Teil des Weges gesäubert, so dass Tsubasa noch mehrere Male vor den bedeckten Boden gehen musste und das Jutsu anwendete. Zwischendurch wurden auch öfters paar Fallen ausgelöst, die dann Kunais ins Leere schossen. Nachdem er sich sicher war, dass er nur noch einmal dieses Jutsu anwenden musste, um den Rest des Weges frei zu machen, sammelte er noch mal genug Chakra, und setzte es erneut an. Dabei wurden auch die Büsche, in der Mitte des Platzes vom Windhauch bewegt und Tsubasa konnte etwas pinkes erkennen. „Etwas pinkes im Wald? Das kann doch nur Ayaka-Sensei sein.“ Hastig rannte er zu dem Busch, passte aber immer noch auf, dass er auf keinen Auslöser trat und es war Ayaka-Sensei. „Hey Tsubasa-Kun! Hast du mich endlich gefunden?“ Sie strahlte und lächelte wie immer, als ob es keine Sorgen gäbe. „Du siehst erschöpft aus. Setzt dich solange hin, bis ich verschwinde, denn ab dort wird die Zeit gestoppt. Den letzten den letzten den du finden muss, ist der Daisuke-Kun. Wenn du ihn hast, sind die Prüfungsaufgaben vorbei.“ Tsubasa, der auf Ayakas Vorschlag gehört hatte und sich hingesetzt hatte, nahm ihre Worte nur halb wahr. Die mehren Anwendungen des Fuuton Jutsus waren zu anstrengend für ihn. „Na dann Tsubasa! Ich wünsch dir noch viel Glück, um Daisuke zu finden. Wir sehen uns dann nachher.“ Mit diesen Wörtern nahm sie ein Kunai, stach sich in die Hand und somit verschwand Ayaka-Sensei, beziehungsweise der Bunshin von Ayaka. „Na dann los! Auf geht es den letzten zu suchen.“ Tsubasa stand auf, klopfte sich mit den Händen die Hose ab und joggte aus den Gefahren gebiet wieder heraus. Ein allerletztes Mal stellte er sich die Frage, wo Tetsuya-San nur im Wald sein könnte. Wenn er vermuten sollte, würde er denken auf irgendeinen hohen Ort, da Daisuke denken würde, dass Tsubasa zu klein ist und ihn daher nicht finden würde. „Aber die Prüfung ist eine ernste Gelegenheit, daher hat er sich bestimmt ein besseres und ernsteres Versteck ausgesucht." Da der Elfjährige ihn nicht wie Ayaka schon kannte und ihn ein Versteck zuordnen konnte, blieb ihn nichts anderes mehr übrig, als drauf los zu laufen. Er lief und lief bis er erschrocken zusammen zuckte. Es rief nämlich jemand „HALT!“ Tsubasa drehte sich kurz um, damit er wusste mit wem es zu tun hatte und erhöhte sein Tempo. „Das ist bestimmt schon wieder ein Genin, dessen Aufgabe es ist mich aufzuhalten.“ Kaum merkte der Verfolger, dass Tsubasa nicht anhalten wollte, nahm er die Verfolgung auf. Dieser hier war viel schneller, und würde Tsubasa bestimmt einholen. Dies tat er auch und verperrte ihn den Weg. „Ich hab heute wirklich Glück im Unglück. Du musst wissen ich habe mich verlaufen und mein Team verloren, aber wenn ich dich aufhalte, und nachher Daisuke-San finde, werde ich am meisten vom Essen bekommen, dass uns Daisuke-San ausgeben wird. Also wirst du dich ohne Wehr von mir Fesseln lassen oder muss es zu einen Kampf kommen?“ Es sah schlecht für Tsubasa aus. Die Zeit, um den letzten Prüfer zu finden lief und wie eben von dem anderen Verfolgern wegzulaufen klappte diesmal wahrscheinlich auch nicht, denn dafür war der Verfolger zu schnell. Also musste er sich zunächst etwas überlegen, um von dem Verfolger wegzukommen. Doch um zu überlegen ließ der Genin ihn keine Zeit. „Da du mir nicht antwortest, denke ich dass du dich nicht von mir fesseln lassen willst und ich gezwungen bin mit dir zu kämpfen.“ Tsubasa begriff seine Worte und machte sich kampfbereit. Schnell kam sein Angreifer auf ihn zu und versuchte ihn mit seinen Bein zu treten, doch diese Attacke konnte Tsubasa leicht ausweichen, indem er rückwärts sprang. Gelandet machte er einen Schritt vorwärts und auch er versuchte ihn zu treten, doch der Gegner konnte seinen Angriff einfach mit seinem Arm blocken. „Ich bin zu erschöpft, und die Zeit läuft immer noch. Ich muss mir schnellstens etwas einfallen lassen. Wieso muss er auch ein Taijutsuka sein?“ Der Gegner kam schon wieder, diesmal mit der Absicht ihn mit seiner Faust zu treffen und diesmal war es knapper seinen Angriff auszuweichen. Es kam Tsubasa vor, als ob sein Gegner immer schneller werden würde, während er langsamer wurde. Tsubasa ging wieder in die Offensive, setzte seine Hiza kossori haku Technik ein, doch alles was passierte war, dass sein Gegner ein Bein packte und ihn in den Busch warf. Obwohl die Landung nicht besonders angenehm war, hatte er die gesuchte Idee. Er wollte versuchen wieder seine Hiza kossori haku Technik anzuwenden und wieder zu hoffen, dass sein Gegner ihn wegschmeißen würde. Nein, Tsubasa hatte nicht den Verstand verloren, allerdings hatte er einen Plan, der viel Glück beanspruchte. „Nun aber weg von der Theorie und auf zur Praxis.“ Tsubasa rannte wieder auf seinen Gegner zu, und setzte wieder die gleiche Technik ein, die wieder vom Gegner gekontert wurde und so landete er wieder im Busch. Im Busch gelandet formte er schnell Fingerzeichen, um das Bunshin no Jutsu anzuwenden. Sein Gegner sagte erst: „Hast du schon aufgegeben, oder warum versuchst du erneut den selben Trick, der schon beim ersten Mal nicht funktionierte. Wenn du keinen Kampfgeist mehr hast, lass dich einfach von mir fesseln, denn dann haben wir beide weniger Probleme“, dann sagte er, nachdem mehrere Bunshin aus dem Busch sprangen und weg rannten: „Hey du! Sowas ist echt feige. Mach mir doch nicht so viel Arbeit!“ Es hatte geklappt, denn der Genin verfolgte die Bunshin. Das Bunshin no Jutsu hatte ihn heute schon zweimal aus einer schwierigen Lage gerettet. Es war zwar wirklich ein bisschen feige, doch die waren ja auch Genin und voller Energie, während er nur ein Akademieschüler mit aufgebrauchten Chakra war. Auf jeden Fall war der echte Tsubasa, der sich mit dem Henge no Jutsu in einen kleinen Baum verwandelt hatte und unentdeckt blieb, verwandelte sich zurück. Er hatte keine Chance mehr Daisuke zu finden, denn erstens hatte er keine einzige Ahnung, wo er sein könnte und zweitens waren seine Kräfte fast aufgebraucht. Das einzigste, dass er in diesen Moment machen wollte, war sich hinzusetzen und die Augen zu schließen, dass er auch Tat. Er atmete tief ein und aus und horchte in die Natur. Et stellte sich schon vor, wie seine Mutter reagieren wird, wenn sie erfahren wird, dass er die letzten Minuten einfach nur da saß und nichts tat. Er horchte der Natur und hörte alles, was halt dazu gehörte, doch da war etwas, was so gar nicht da rein passte. Es war ein Schmatzen. Tsubasa stand auf, und rannte in die Richtung des Schmatzgeräusche. Nicht weit entfernt kam er schon zur Quelle dieses Geräusches. Da war er endlich, der letzte Prüfer, den er ausfindig machen musste. Tetsuya Daisuke hatte sich nicht wirklich versteckt, denn er saß am Fuße eines großen Baumes und aß genüsslich eine Wassermelone. Neben ihn waren noch zwei weitere Achteln der Wassermelone. „Schön dich wieder zu sehen“, kam es von ihm mit vollem Mund. „Möchtest du ein Stück Wassermelone, während ich dir den restlichen Ablauf erzähle?“, fragte er ihn freundlich und reichte ihn schon ein Stück hin. Dankend nahm Tsubasa das Stück Wassermelone an und biss schon einen großes Bissen ab, um wieder etwas Energie zu bekommen. Bevor der Chuunin und Prüfer aber den restlichen Ablauf erklärte, spuckte er die Körner auf dem Boden. „Also Tsubasa-Kun, da du die Praktische Prüfung beendet hast, darfst du jetzt wieder zur Akademie gehen. Dort wirst du dann dein Ergebnis erhalten und somit erfahren, ob du dich ab heute Genin nennen darfst oder nicht. Dann sage ich erneut bis nachher. Achja, diesmal sag ich dir lieber nicht, dass du dich beeilen sollst.“ Tsubasa, der sich nur noch auf den Boden legen konnte, nachdem der amüsierte Daisuke mit dem letzten Stück Wassermelone auf den Baum gesprungen ist und dann von dort von Baum zu Baum sprang und verschwand. „Endlich geschafft, was für ein Tag. Und der Tag dauert noch lange, bis er zu Ende geht. Ob ich wohl die Geninprüfung erfolgreich absolvieren werde oder war alles umsonst war? Wäre aber echt schade. Wie ich mich wohl bei der Prüfung geschlagen habe?“ Diese Fragen und weitere überlegte er sich, während er lag, im ruhigen Wald. Doch nach paar Minuten musste auch er wieder aufstehen, egal ob er noch liegen wollte, oder nicht. Denn die Müdigkeit wurde doch von der Neugier überholt und so machte sich der Junge auf dem Weg zur Akademie. Auf dem Weg gab es nichts Besonderes mehr, oder vielmehr hatte er auf nichts mehr geachtet. Er hatte aber die Genin Gruppe gesehen, von denen es die Aufgabe war ihn aufzuhalten. Beim Blickkontakt hatte die Gruppe nicht besonders freundlich geguckt, aber dies war für ihm egal.

Er stand wieder vor der Tür und wusste, sobald er anklopfen wird, dass Ergebnis bekommen würde, dass sein bis jetziges Leben völlig ändern könnte. Wie schon heute Morgen bekam er ein Gefühl, als ob er vor Aufregung platzen könnte. Er wollte noch ein bisschen warten, doch die Tür ging schon auf und wieder machte ihm die Tür, wie heute Morgen schon, Ayaka-Sensei mit einem sorgenlosen fröhlichen Lächeln auf. „So Tsubasa, komm mal rein. Deine Stunde der Wahrheit ist gekommen.“ Er folgte ihr in den Raum und stellte sich vor den Prüfern, während Ayaka-Sensei sich in die Mitte der Prüfer stellte. „So Tsubasa. Wir sind wieder da, wo wir heute Morgen angefangen haben. Jetzt kommt der langersehnte Moment der Ergebnis Bekanntgabe. Zunächst wird dir Mufu-Sensei das Ergebnis der Theoretischen Prüfung mitteilen.“ Damit gab sie das Wort an ihren männlichen Kollegen ab und trat nach hinten, während Mufu-Sensei vortrat. „Kurz zusammengefasst können wir sagen, dass du eine Menge weißt, und uns auch noch nicht alles vorgetragen hast. Allerdings wirfst du dein Wissen durcheinander, und ordnest es nicht. Weil du durcheinander warst, bist du schnell aus der Fassung gekommen. Dieser Punkt und dein unsicherer Vortag kosten dir leider Punkte, so dass du am Ende im Theoretischen Teil der Geninprüfung fünfzehn Punkte bekommst. Die Fähigkeit alles klar im Kopf zu haben, ist für einen guten Shinobi sehr wichtig. Dann wirst du jetzt dein Ergebnis des Praktischen Teils von Daisuke-San bekommen." Auch diesmal tauschten Mufu-Sensei und Tetsuya-San die Plätze, wie die beiden Lehrer es eben taten. Nun stand Tetsuya-San im Vordergrund und begann, diesmal wieder erster, zu reden: „Bei der Praktischen Prüfung kann man grundsätzlich sagen, dass du gute Konditionen hast, auch taktisch arbeitest und eine Technik vorhanden ist. Was uns sehr gut gefallen hat, ist dass du deine Umwelt gut wahrnimmst, denn sonst hättest du uns ja nicht gefunden. Also kann man sagen, dass du die Praktische Prüfung gut erledigt hast. Da du uns aber alle drei Prüfer erst in letzter Sekunde finden konntest, müssen wir dir Paar Punkte abziehen, sodass du aber immer noch fünfundsechzig Punkte erreichst. Dann wird dir Ayaka-Sensei das komplette Ergebnis verkünden.“ Tetsuya-San konnte sein Grinsen kaum mehr verkneifen und wechselte mit Ayaka-Sensei die Plätze. Diese strahlte wie immer, so dass Tsubasa auch ein Lächeln auf die Lippen bringen musste. „Wenn du Mathe kannst, dann weißt du schon bestimmt, dass du mit achtzig Punkten bestanden hast. Und du weißt bestimmt auch, was das heißt, oder? Denn wenn ich dir das hier gebe…“, sie hielt schon ein nagelneues Stirnband in der Hand, „…kannst du dich Shinobi nennen. Ich will dich mal nicht auf die Folter spannen und gebe es dir sofort. Du kannst es dir sofort umbinden, wenn du möchtest." Das brauchte sie ihn nicht zweimal zu sagen, denn als er das Stirnband in der Hand hielt, band er sich die Binde sofort um. „Im Namen des Prüfer Teams darf ich dich herzlich Gratulieren. Wenn du willst, kannst du dann gehen.“ Auch dies brauchten Sie ihn nicht nochmals sagen, kaum sagte sie diese Worte, bedankte er sich knapp, aber vom Herzen und verließ den Raum. Vor dem Raum blieb er nochmals stehen, guckte nochmal kurz in den Raum, ging weiter und machte einen Freudenluftsprung und ging weiter. Jetzt konnte er sich zu Hause mit Hefeklößen vollstopfen, dann würde er sich ein Plätzchen zum schlafen suchen und seine Mutter ist nicht da. Was für ein perfekter Tag!?
 

Ryo Kaito

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Kaito’s Geninprüfung

Prüfer:

  • Ayaka
  • Mufu Katsumi
  • Tetsuya Daisuke

0. Einige Wochen vor den Prüfungen

Der Atem des jungen Shinobis ging schnell und sein Körper war von kaltem schweiß bedeckt während er leicht Zitternd und kerzengerade aufgerichtet in seinem Bett sich wieder fand, man war das ein seltsamer Traum gewesen. Die schlimmsten Bilder hingen immer noch in seinem Gedächtnis und schnell fühlte er mit seinen Fingern an seinen Fußsohlen entlang. Sachte streiche er mit den Fingerkuppen über die Narben, welche sich dort befanden, und stellte erleichtert fest, dass an ihnen nichts Feuchtes und Warmes zu fühlen war, es war also tatsächlich nur ein Traum gewesen. Erleichtert lies er seinen Kopf wieder zurück auf die Matratze fallen und starrte die Decke über sich an. Nun war eigentlich nicht mehr an Schlafen zu denken, zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum. Diesmal wird dir nichts dazwischen kommen… Reiß dich zusammen Kaito.. komm schon… schallte er sich in seinen Gedanken selbst und wälzte sich weiter in seinem Bett herum, obwohl es im Zimmer relativ kühl war, da der junge Shinobi stets mit offenem Fenster schlief und sich langsam der Winter im Reich des Nebels ankündigte, war sein Körper von einer Art inneren Hitze erfüllt, und ihm wurde es einfach unter der Decke viel zu warm. Nach dem er sich mindestens zehn Minuten erfolglos von einer auf die andere Ecke in seinem Bett gewälzt hatte, gab er es schließlich auf und setzte sich erneut auf. Er konnte ja die Zeit immerhin auch Sinnvoll nutzen, sagte er sich während er seine entblößten Füße aus dem Bett streckte und in seine Schuhe steckte. Seit dem Ayaka-Sensei bekannt gegeben hatte das in wenigen Wochen die Geninprüfung anstand, zog er die Schuhe nur zum Schlafen aus. Natürlich beschwerten sich seine Eltern darüber, doch ihm war das eigentlich egal, zu viel Angst steckte in ihm, erneut wegen seiner eigenen Fehlleistung nicht zur Prüfung antreten zu können. Nach dem er seine Schuhe angezogen hatte, stand er auf und ging zur Türe neben welcher sich auch der Lichtschalter für sein Zimmer befand. Im erstem Moment musste er seine Augen zusammen kneifen, da sich seine Pupillen durch die zuvor herrschende Dunkelheit erst wieder zusammen ziehen mussten, doch nach dem er wieder normal sehen konnte schritt er zu seiner Trainingspuppe aus. In seinem Zimmer herrschte seit dem die Prüfungen bekannt gegeben wurden eine auffallende Ordnung und kein einzelnes Kleidungsstück oder sonst etwas, könnte ihn nun bei seinem Training noch behindern.

Für einen kurzen Moment blieb er regungslos vor der Holzpuppe stehen und sammelte sich innerlich ehe er seinen Körper in Spannung versetzte und sich in eine Abwehrposition begab. Langsam fuhr er mit seinem linken Fuß etwas schräg nach hinten um seinen Stand etwas zu verfestigen während seine Arme seinen Oberkörper abdeckten, ehe er sich in Bewegung versetzte und anfing von rechts nach Links auszuweichen, er steigerte sein Tempo dabei immer mehr bis er schließlich seinen Oberkörper nach innen Weg drehte mit beiden Händen auf dem Boden aufkam und dabei mit seinem Fuß einen Halbmondschlag auf Schulterhöhe der Puppe ausführte. Ein Krachen war zu hören, als die verhärtete Fersenkappe an der Puppe ankam und sich der Körper des Jugendlichen ebenso schnell wieder zurückdreht. Nach einigen weiteren Angriffen auf die Puppe, ging es ihm gleich wesentlich besser und er konnte wieder klarer denken. Nach dem er sich körperlich wieder so weit beruhigt hatte, holte er seine Lernunterlagen hervor und begann etwas Theorie zu lernen, bis ihm erneut die Augen zu fielen und er am nächstem Tag schließlich von der Stimme seiner Mutter aus einem Traumlosen Schlaf gerissen wurde.




1. 30 Minuten in der Hölle

Der Tag der Prüfung war schließlich gekommen und seit dem einem Vorfall, gab es drei weiter Nächte in welchen der Junge um den Schlaf gebracht wurde, doch auch ansonsten war sein Tagesablauf in den Wochen vor der Prüfung einem Strengem Trainings und Lernplan unterlegen, welcher lediglich etwas Zeit für Essen lies, ansonsten Konzentrierte sich der Prüfling lediglich auf sein Bevorstehendes Abenteuer. Am Tag der Prüfung war er schon eine halbe Stunde bevor sein Wecker gehen wollte munter und hatte die Zeit genutzt um sich seit Wochen mal wieder ein Ordentliches Frühstück zu gönnen, denn dafür hatte er sich an dem Tag extra eine ganze Stunde eingeräumt. Nach dem er seine Eier mit Speck, die Waffeln und Reiskekse vorbereitet hatte, ging er noch einmal schnell auf den Markt um noch frisches Obst für einen Fruchtsaft zu holen. Kaito war selbst erstaunt wie ruhig er an jenem Morgen war, doch er fühlte sich sehr gut vorbereitet und so fürchtete er sich nicht im geringstem vor der Prüfung.

Als er wieder vom Markt zuhause war, erwartete ihn schon seine Mutter in der Küche, die sich etwas verwundert umgesehen hatte. „Oh Kaito-kun, du warst das also Herzchen, aber das hättest du doch nicht machen müssen.. Was hast du da? Etwa Obst? Wofür denn ki-ni-íri?“, sie nahm den Jungen die Tüte ab, und entleerte sie auf dem Küchentisch, nach dem ihr ältester Sohn ihr erklärte, dass er damit einen Frischen Fruchtsaft machen wollte, erklärte sie sich bereit ihm jenen zu zubereiten, während sie ihn zum Frühstück mit einer Kanne heißen Jasmin Tee schickte. Erfreut darüber sein Wochen endlich mal wieder in Ruhe und ausgiebig Frühstücken zu können, nahm der Heranwachsende auch danken dieses Angebot an und genoss sein Frühstück in allen Zügen. Kaito hatte mehr als genug Zeit eingeplant und so kam es, dass er selbst nach seiner morgendlichen Routine bezüglich Trainings und Waschen immer noch gut 20 Minuten Zeit hatte und weckte erst einmal seinen jüngeren Bruder auf. Mit einem klopfen an der Zimmertür des Jungen, kündigte er sich an ehe er ihn mit einem freundliche, „O-háyo gozáimasu!“, begrüßte. Verschlafen blickten ihn zwei blaue Augen an ehe aus dem Mund ein leises O-háyo zurück kam und sich der schmächtige Körper seines Bruders noch einmal zur Seite drehte. Für alle jene, die heute nicht zur Prüfung antraten, war die Akademie geschlossen und so hatte Yoshin heute einen freien Tag. Da Kaito nicht so sein wollte, lies er seinen jüngeren Bruder weiter schlafen und machte sich auf den Weg zur Akademie.

Auf dem Weg dorthin traf er einige seiner Klassenkameraden, so kam es, dass eine ganze Traube von Schülern vor den Toren der Akademie standen und sich mehr oder weniger fröhlich unterhalten. Der allgemeine Konsens der Gespräche war ein eher aufgeregter in welcher sich die Mitschüler noch letzte Tipps gaben, doch immer noch war Kaito die Ruhe in Person und wartete darauf, dass die Tore geöffnet wurden. Fünf Minuten vor dem eigentlichen Prüfungsbeginn wurden sie in das Gebäude gelassen und die meisten drängten sich aufgeregt an dem jungen Kirigakure Ninja vorbei. Nach dem er sich auch einen Platz innerhalb des Hörsaales gesucht hatte, wartete er gespannt darauf, bis sich endlich einer der Lehrer des Prüfungskomitees zeigen würde, doch es schien fast so, als würden sie vermeiden wollen sich ihren Prüflingen auch nur eine Minute früher zeigen zu wollen.

Immer noch innerlich total ausgeglichen, als hätte er nie zu vor in seinem Leben Albträume bezüglich dieses Tages gehabt, blickten sich die schwarzen Augen aufmerksam im Saal um, es waren einige Plätze noch frei und er erkannte, wie sich einige Akademisten immer wieder mit suchendem Blick zur Tür wanden, in der Hoffnung dort ihre Freunde eingehen zu sehen. Allgemein herrschte in den letzten drei Minuten ein reges gehen und kommen unter den Akademisten und Kaito war von dieser Unruhe die er ansonsten eher von sich selbst kannte so fasziniert, dass es ihn aus seinen Überlegungen riss als sich ein kleiner rothaariger Junge neben ihn auf einem Stuhl niederlies. „Kaito-kun, na schon aufgeregt? Na komm Junge wir Rocken doch diese Prüfung oder?“, er erkannte an dem etwas gequältem lächeln seines Banknachbarn, dass er unbedingt die Bestätigung suchte und der junge Shinobi war niemand der ihm dies verwehrte, wo er sich doch sowieso schon Siegessicher fühlte. „Natürlich Amari-kun, keine Frage, wetten wir schneiden als beste der Klasse ab?“, erwiderte er auf jene hoffnungsvolle Frage und man konnte förmlich fühlen wie bei seinem Gegenüber ein Stein sich löste. Sie lachten kurz und umarmten sich noch ein letztes Mal als es plötzlich unangenehm Still im Raum wurde, Ayaka-Sensei hatte gefolgt von Mufu-Sensei und einem hochgewachsenem Blonden jungen Herren den Saal betreten. Der letzte dieser dreier Gruppe knallte die Türe mit so einer Wucht zu, dass sich Kaito fast wunderte, dass sie ihm nicht wieder zurück in die Hand sprang, doch die Tür tat ihm nicht den Gefallen. Mit einem Mal, als er sich seinen Prüfern gegenübersah, war es vorbei mit der Ruhe, welche er den ganzen Morgen verspürt hatte und sein Fuß begann zu wippen und sein Herz, um einiges Schneller zu pochen.

O-háyo gozáimasu!“, begann die einzige Frau in der Gruppe der Lehrer sich an ihre Audienz zu wenden und setzte ein freundliches Lächeln zurück, so wie es die Höflichkeit verlangte erhoben sich alle Schüler und verbeugten sich kurz vor ihren Sensei ehe sie jene ebenso mit einem einstimmigen Guten Morgen begrüßten. „Wir wollen euch zur dies Jährigen Geninprüfung begrüßen, zu Erst möchte ich euch den Formalen Ablauf erklären, und danach bitte ich euch den Raum wieder zu verlassen, hat das auch jeder soweit verstanden?“, ihre blauen Augen die sowohl etwas Mütterliches als auch strenges und ehrgebietendes hatten wanderten über die Anwesenden heranwachsenden und jeden den sie etwas länger fixierte beeilte sich, dass er ein Nicken als Zeichen von sich gab. „Nun gut, die Prüfung besteht aus zwei Teilen, einen Theoretischen und einen Praktischen. Den Theoretischen Teil wird jeder von euch alleine Ablegen vor uns als Prüfungskomitee bevor wir zum Praktischen Teil übergehen werden. Zum praktischen Teil werden sich dann erneut alle um exakt dreizehn Uhr am Trainingsgelände drei einfinden, dort werden euch dann weiter Instruktionen übergeben. Gut, dann würde ich mal sagen, die Prüfer stellen sich mal vor.“, damit wandte sich die Lehrerin an den jüngsten in der Gruppe welcher während des ganzen Vortrages gelangweilt in seinem Stuhl gelungert hatte und an seinen Fingerkuppen rumgepuhlt hatte. Nicht einmal als in Ayaka deutlich abwartend ansah, hatte der Shinobi auch nur die geringste eile um sich dazu zu bewegen ihrer Aufforderung nach zu kommen.

Er heißt Tetsuya Daisuke, euch sei es gestattet ihn mit Tatsuya-sama anzusprechen und er wird ein besonderes Auge auf eure Taijutsufähigkeiten werfen..“, während es Tetsuya-sama nicht einmal der Mühe wert fand aufzusehen, als er sich vorstellte, krallten sich die Finger des jungen Kyo bei einer solchen Missachtung jeglicher Höflichkeitsregeln und noch dazu Überheblichkeit, die bis über die höchsten Dächer der Stadt hinaus ragte in das Holz des Tisches vor sich, doch er hatte nicht lange Zeit um über die fehlenden Manieren des jüngsten Prüfers zu grollen als auch schon Mufu-Sensei sich erhob und sein Wort in die Menge richtete. „Ihr kennt mich bereits und für jene die es nicht tun, mein Name ist Mufu Katsumi und ich werde nicht nur auf Taijutsu ein Auge werfen.“, erklärte jener kurz und bündig ehe er sich wieder auf seinen Sessel begab und das Wort schließlich Ayaka überlies. „Und ich bin eure dritte Prüferin, mein Name ist Ayaka und ich werde die Leitung dieser Prüfungen übernehmen. Nun würde ich euch bitten, draußen Platz zu nehmen, ihr werdet nach dem Alphabet aufgerufen und eure Aufgabe gestellt bekommen..“, fügte jene noch hinzu und wartete schließlich, bis sich die Schüler erhoben hatten und sich aus dem Saal begaben. Diesmal wartete Kaito nicht, bis der größte Tumult vorbei war, sondern stand sobald das letzte Wort gefallen war energisch auf und bahnte sich mit Ellbogen und Unterarmen einen Weg durch die Masse, wodurch er durchaus einige miese Worte nach gerufen bekam, doch das war ihm in diesem Moment einfach egal, er brauchte frische Luft.

Als er sich endlich soweit freigekämpft hatte, dass er nicht mehr jeden wegdrücken, musste um voran zu kommen fanden seine Schritte schnell ihren Weg zum Tor der Akademie, wo er zugleich einem anderem schwarz gekleideten Chuunin in die Arme lief, welcher ihn mehr oder weniger barsch darauf hinwies, dass es für die Prüfenden nicht erlaubt war, das Gebäude zu verlassen, solange sie nicht die theoretische Prüfung abgelegt hatten. Einen kurzen Moment überlegte Kaito noch, ob er die Prüfung einfach sausen lassen sollte und dem Chuunin so richtig seine Meinung dazu sagen wollte, dennoch entschied er sich anders, denn immerhin erwartete seine Familie von ihm, dass er heute Abend mit einem Kirigakure Stirnband nach Hause kam. Nach dem er seine Lungen einmal mit einem Tiefenatemzug gefüllt hatte, stellte er sich in eine Ecke und tippelte mit seinem linkem Fuß auf dem Boden herum. Er wollte hier raus, noch einmal etwas Trainieren bevor er sich dieser Prüfung stellen musste, einfach nur um etwas runter zu kommen, doch das war nicht möglich und so entwich seine Energie eben auf andere Weise. „Kaito-kun, alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich plötzlich eine Stimme neben ihn und der dunkelhaarige fuhr so energisch herum, dass sich das Mädchen erschrak und der hinteren direkt auf den Fuß sprang. „AU! Du… trampel!“, beschwerte sich das braunhaarige Kind hinter ihr und schubste sie wieder zurück in die Arme des Jungen. Kaito war einen Moment so perplex, dass er das junge Mädchen etwas enger an sich ran zog anstatt es einfach aufzufangen und musste dabei auch noch völlig unpassend feststellen, dass es sich gut anfühlte ein Mädchen in Arm zu halten.

Völlig durch den Wind, fing jenes nun aber an leicht zu Zittern und man konnte in ihren violetten Augen bereits einige Tränen entdecken, als jene sich stammelnd entschuldige, in jenem Moment ging auch schon die Türe auf und der erste Schüler wurde von Mufu-sama aufgerufen doch in den Saal zu kommen. „Hey.. ist schon ok, das war mein Fehler Arisa-chan..“, versuchte Kaito völlig überfordert mit der Situation nun ein weinendes Mädchen im Arm zu haben, jenes zu trösten, doch dies schein nicht so einfach möglich zu sein, denn eines hatte er bereits heraus gefunden, diese seltsamen Wesen hatten eindeutig ein komplett anderes Gefühlsleben als er selbst und konnten in einer zehntel Sekunde von aufgelöst in unbändige Wut umschlagen und dies war auch jetzt der Fall. Ehe sich Kaito versehen konnte knallte es heftig und seine linke Wange fing zu glühen an und er wurde wüst von gleich zwei Mädchen beschimpft, es war der Chunin welcher ihn vorhin abgewiesen hatte, welcher ihm nun zu Hilfe kam und die aufgebrachten Frauen wieder beruhigte. Doch genau dieser zwischen Fall hatte den Jungen wieder herunter gebracht und er konnte ruhig auf die Theoretische Prüfung warten. Schnell hatte er verstanden, dass die Sensei sehr genau wussten wie sie unterbinden, dass ihre Schüler untereinander sich über die Prüfung austauschen konnten, denn keiner der den Raum betrat, kam durch die selbe Türe wieder heraus und so begannen die ersten an der Türe zu lauschen, scheinbar schien sich niemand so wirklich daran zu stören, denn die Chunin welche zum Bewachen der Eingänge in das Gebäude bestellt wurden standen einfach ruhig an ihren Plätzen und rührten sich nicht vom Fleck.

Immer im viertel Stunden takt wurde ein neuer Prüfling aufgerufen und als schließlich nur noch einer vor ihm dran sein konnte, wurde das kribbeln in seinem Bauch wieder größte. Unruhe stieg in dem jungem Shinobi auf und er fing in dem mittlerweile fast leerem Gang an, auf und ab zu gehen und vollführte einige Fausthiebe, erneut verspürte er den starken Drang nach draußen zu gehen, besann sich diesmal aber darauf, nicht einmal die Türe anzusehen, die ihn von seiner so sehr benötigten Frischluft trennte. Der letzte Name vor seinem im Alphabet wurde aufgerufen und Kaito hopste immer mehr im Gang herum, doch es schien niemanden zu stören, denn die Wachen hatten sich immer noch nicht vom Platz gerührt und man könnte fast meinen, dass sie eigentlich gar nicht da wären und seine Mitschüler waren damit beschäftigt, zu meditieren oder irgendwie anders ihre Gedanken zu fokussieren. Nach dem weitere fünfzehn Minuten vergangen waren, öffnete sich erneut die Türe und der Blondschopf schaute gelangweilt in den Raum ehe er auf seine Liste schaute. „Ryo Kaito.“, war das einzige was er sagte und sich wieder von der Türe abwandte, diesmal jedoch lies sich Kaito von dem offensichtlichem Desinteresse nicht zu sehr aus der Fassung bringen und betrat einfach den Raum.

In jenem Angekommen wurde ihm von dem hochgewachsenem Chunin das Brett mit der Namensliste in die Rippen gepfeffert so das ihm erst einmal ein Moment die Luft wegblieb und er nicht mit bekam, wie jener ihn aufforderte, er solle dort Unterschreiben. Einen kurzen Moment starrte der dunkel Äugige das Brett verwundert an, ehe er erkannte, dass darauf lauter Unterschriften vermerkt waren und er somit ebenso seine Unterschrift neben seinen Namen setzte und sich zu dem Podium begab. Die Prüfer saßen in der ersten Reihe des Saales und auf einmal, war der Raum voller Leute die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, wo waren die alle hergekommen? Kurz schüttelte er den Kopf und versuchte, die Leute einfach auszublenden so gut ihm das gelang. „Ohio Kaito-kun, erneut ein herzliches Willkommen zur Geninprüfung, es freut mich zu sehen, dass du dieses Jahr ohne Verletzungen hier bist.“, begann nun Ayaka zu sprechen und der Jüngling fixierte seine Lehrerin mit seinen pechschwarzen Augen. „In diesem Teil der Prüfung wird dein theoretisches Wissen abgeprüft, das heißt, das wir dir ein Thema geben werden, über welches du etwa eine viertel Stunde referieren wirst. Deine Vorbereitungszeit wird eine Minute sein, dir ist freigestellt ob du zur Verdeutlichung deines Themas irgendwelche Mittel verwendest welche du hier in diesem, und zwar nur in diesem Raum findest.“, erstaunt stellte der Kirigakure Bewohner fest, dass die Stimme seiner Lehrerin einen sehr beruhigenden Effekt auf ihn hat, ein leichtes Nicken sollte seine Zustimmung signalisieren und Ayaka schenkte ihm ein leichtes lächeln, dass sie jenes auch verstanden hatte. „Gut, dein Thema wird das Gebiet der Jutsus sein, wir geben dir eine Minute Zeit in welcher du dir überlegen kannst was du uns sagen willst.“, es folgte eine kurze Pause in welcher der Prüfling nur ein nicken als Zeichen gab, dass er nun bereit war. „Gut deine Minute beginnt genau… Jetzt.“, erklärte die Dame und setzte sich dann schließlich wieder unter die Zuschauer. In Kaitos Kopf hingegen herrschte das Chaos, seine Gedanken spielten mit ihm Achterbahn und er hatte einen Moment das Gefühl, das sich sein Magen zu einem heißen Klumpen Lavagesteins verformte.

Jutsu.. Jutsu… verdammt Kaito jetzt reiß dich zusammen komm schon, du kannst das, du hast die ganzen letzten Wochen genau für diese Prüfung hier gelernt und jetzt reiß dich gefälligst zusammen.Nun Kaito-kun, deine Minute ist nun vorbei, wir sind auf deinen Vortrag sehr gespannt“, erklang die liebliche Stimme seiner Sensei und Kaito war wieder voll da, leider hatte er jedoch keine Sekunde dieser Minute darüber verschwendet um sich über sein eigentliches Thema Gedanken zu machen. Erneut füllte er seine Lungen mit einem tiefen Atemzug und schloss kurz die Augen um sich zu Konzentrieren ehe er die Menge vor sich fixierte, nun ging es um alles oder nichts, würde er die Theoretische Prüfung total versauen, so hatte er auch die Prüfung vergeigt, und dass konnte er sich wirklich nicht leisten. „Kaito-kun?“, erklang erneut sein Name ehe er wieder seine Augen öffnete und seinen Blick kurz auf Ayaka-Sensei richtete. „Tut mir leid Ayaka-Sensei, ich werde nun mit meinem Vortrag beginnen, als erstes würde ich gerne einen kurzen Überblick über das Thema geben, es in einigen wenigen Sätzen zusammenfassen ehe ich mehr ins Detail gehe.“, damit hatte er die volle Aufmerksamkeit seines Publikums erhalten und für einen Moment war der Akademist fast erstaunt über die Ruhe in seiner Stimme, denn er selbst fühlte sich alles andere als ruhig und der Klumpen an Lavagestein welcher mal sein Magen war, lag immer noch schwer in ihm. „Jutsus sind Fertigkeiten welche im Kampfeingesetzt werden können und jeder Shinobi erlernen kann, sie benötigen Chakra weswegen sie von Bürgern nicht erlernt werden können.“, begann der Jüngling seinen Vortrag und wandte sich um, kurz suchten seine dunklen Augen das Auffangbecken der Schiefertafel hinter sich ab ehe er eine Kreide entdeckt hatte und jene in die Hand nahm, sich wieder halb zur Menge drehend, zeichnete er das Zeichen für Jutsu auf. „Dieses Zeichen bedeutet Technik oder Kunst und steht für das Wort Jutsu, es gibt bestimmt mehrere hundert bekannte Jutsu. Um ein Jutsu wirken zu können muss man in der Lage sein Chakra zu nützen, auch hierfür gibt es verschiedene Methoden die üblichste sind die Fingerzeichen welche auf den bekannten Tierkreiszeichen beruhen.“, in einer schnellen Reihenfolge vollführte er alle ihm bekannten Zeichen ohne dabei wirklich Chakra zu schmieden und benannte sie. „Ne“, dabei legte er seine Handflächen aneinander und fuhr mit seiner rechten Hand nach oben um den Zeige und Ringfinger der Linken zu umgreifen und legte die restlichen Finger seiner linken Hand um. Es folgten noch weitere ehe er wieder mit seinem Vortrag fort fuhr. „Doch was ist Chakra?“, erneut wandte er sich seitlich zu seiner Audienz und zeichnete ein etwas krakeliges Jing und Jang Zeichen auf die Tafel, in eine Hälfte schrieb er das Zeichen für Körper und in die andere jenes für Geist. „Chakra teilt sich in zwei Energiearten auf, die eine ist die Körperliche sie steckt in jeder Zelle des Körpers und bei der anderen handelt es sich um die des Geistes, welche man durch die Schulung jenes erlangt, ebenso wie durch Glauben und Erfahrung.“, sprach er schließlich zu der Menge und machte erneut eine kurze Pause, irgendwie musste er schließlich jetzt auch einen Übergang zu den Chakranaturen finden. „Chakra unterteilt sich weiters in verschiedene Naturen, welche als die Elemente bekannt sind. Es gibt Feuer, Wasser, Erde und Luft und die Mischelemente noch dazu.“, leitete er schließlich über und musste sich kurz einmal räuspern, seine Zuhörer waren immer noch gebannt dabei ihm zu zuhören und dennoch hatte er irgendwie ein mulmiges Gefühl. Was konnte er denn noch erzählen, ach genau, wenn er schon einmal bei den Elementen war, konnte er doch sicherlich auf Ninjutsu überleiten. „Diese Elemente finden in den jeweiligen Ninjutsu, den Ninjatechniken Verwendung, neben jenen Techniken gibt es noch die Körpertechniken, also Taijutsu und die Täuschung als Genjutsu. Diese werden weiters noch in verschiedene Schwierigkeitsstufen unterteilt, welche nach dem Alphabet gehen von E bis zum A Rang“, fügte er noch hinzu, bis er schließlich zu dem Punkt angekommen war, wo ihm nichts mehr einfiel und er befand, dass es auch genug gewesen war. „Dann danke ich euch für die Aufmerksamkeit…“, schloss er seinen kleinen Vortrag ab und wartete auf eine Reaktion. „Danke Kaito-kun, du kannst nun zum Trainingsgelände gehen, das Ergebnis deiner Prüfung erfährst du am Ende..“, erklärte Ayaka-Sensei nun dem Jungen und es öffnete sich eine versteckte Türe auf der gegenüberliegenden Seite des Einganges. „Arigatou..“, bedankte sich der junge Ryo noch, ehe er sich verbeugte und das Gebäude durch den Gang verlies.

Er war sehr froh, als er endlich wieder an der frischen Luft war und mit, einem kühlen Windstoß begrüßt wurde. Langsam stellten sich die kleinen Härchen an seinem Oberkörper auf und er bekam eine Gänsehaut, doch dies störte ihn nicht weiter, da der Weg bis zum Trainingsgelände sich etwas streckte konnte er seinen Körper genug an die Umgebungstemperatur anpassen. Mit einem kurzen Blick auf sein Handgelenk stellte er erstaunt fest, dass er jedoch mehr als das fünffache an Zeit hatte, um zum Trainingsgelände zu kommen, und beschloss erneut zum Markt zu gehen um zumindest eine Kleinigkeit sich zu Essen zu holen. Nach dem er sich an einem Stand ein Bento gekauft hatte, machte er sich erst einmal auf den Weg zum Treffpunkt, dort angekommen, sah er, dass er nicht alleine die Idee hatte seine Pause mit einem Mittagessen zu verbringen, denn diejenigen der Klassenkameraden welche bereits vor ihm fertig gewesen waren, hatten sich um einen Tisch versammelt und waren entweder noch dabei zu Essen oder unterhielten sich mit einander. „Ohayo, kann ich mich zu euch setzen?“, erkundigte er sich beim näher kommen und schnell wurde ein Platz für ihn frei gemacht und das Gespräch über die bevorstehende Prüfung wurde fortgesetzt. „Hey Kibo-kun, willst du mein Kushi-age gegen deine Gyouza tauschen?“, erkundigte sich Kaito bei seinem Mitschüler welcher ihm auch sogleich die Teigtaschen rüberreichte und dafür dankend den Spieß annahm. „Und was hattest du für ein Prüfungsthema?“, erkundigte sich Kaitos Sitznachbar und sah ihn gespannt an, kurz erklärte jener, dass er sich mit dem Thema Jutsu befasst hatte und erfuhr, dass noch jemand das selbe Thema gehabt hatte. Danach wurde er auch in die Spekulationen um die praktische Prüfung mit aufgenommen, den meisten war klar, dass es sich hierbei natürlich um eine Aufgabe handelt, in der sie ihr können bezüglich ihrer Fähigkeiten als Genin Unterbeweis stellen müssen, doch wurde wild darüber spekuliert, wie dies der Fall war. Ein Großteil der weiblichen Teilnehmerinnen hielten sich an die Theorie, dass sie einfach einige Jutsus vorführen mussten und es damit dann auch erledigt sein, wohingegen einige der Jungs darauf spekulierten sich einen Kampf Mann gegen Mann erlauben zu dürfen. Kaito selbst schloss sich mehr der Theorie der Jungen an, denn er hatte nicht unbedingt Lust im schlimmsten Fall auch noch ein Genjutsu vorführen zu müssen. Nach und nach trafen alle zu prüfenden Akademisten auf dem Trainingsplatz ein und das Essen wurde langsam aber sicher eingestellt, ebenso wie die Spekulationen und die Geräuschkulisse, welche erzeugt wurde, von den Stimmen der Kinder schwand erneut einem eher Angespanntem schweigen, als sich die Zeiger immer mehr der vollen Stunde näherten.

Soweit es Kaito feststellen konnte, gab es keinen Klassenkameraden mehr, welcher sich nicht am Trainingsgelände befand und erneut, mussten sie nur noch auf die Ankunft der Prüfer warten. Diesmal jedoch war Kaito wesentlich erwartungsfreudiger als bei der Theoretischen Prüfung, denn Praktisch lag ihm oft mehr, solange es nicht darum ging, dass er ein Genjutsu vorzeigen musste. Gerade als er sich bei seinem ehemaligen Sitznachbarn abmelden wollte um noch einmal aufs Klo zu gehen, kam auch schon der erste Prüfer zum Gelände und etwas erstaunt stellte der Ryo fest, dass es sich um den Blondschopf von vorhin handelte. Da er jedoch noch fünf Minuten Zeit hatte, entschuldigte er sich dennoch für einen kurzen Moment und suchte einen Baum auf, um seine Blase noch einmal zu entleeren. Als er wieder zurückkam, stellte er fest, dass bereits alle Prüfer eingetroffen waren und sich vor die Gruppe der Akademisten gestellt hatten. „Nun, ich hoffe ihr seid alle gut ausgeruht und vollzählig hier, denn in diesem Moment wird der Trainingsplatz von außen versiegelt, so dass ihr ihn erst wieder zum Ende der Praktischen Prüfungen betreten könnt.“, erklärte diesmal Mufu-Sensei und erhob dabei seine Stimme so laut, das er sicher sein konnte die ganze Menge zu erreichen. „In dieser Prüfung geht es darum, heraus zu finden ob ihr das Taktische Verständnis habt das Stirnband Kirigakures zu tragen, ihr habt für diese Aufgabe erneut fünfzehn Minuten Zeit sie zu lösen, doch bedenkt, dass Gelände ist groß.“, begann er schließlich die Aufgabe welcher sie sich zu stellen hatten zu erklären. „Ihr seid auf euch alleine gestellt und jeder eurer früheren Mitschüler, stellt einen potentiellen Gegner dar, des Weiteren ist euch nicht bewusst, was euch innerhalb des Waldes erwarten wird“, fügte er noch hinzu und machte eine kleine Pause, diese zeigte ihre Wirkung denn unwillkürlich rückte die Menge etwas weiter auseinander. „Es geht darum, dass ihr jeden Prüfer finden müsst und für jeden einzelnen habt ihr genau fünf Minuten Zeit..“, erklärte er schließlich und blickte zu seinen Kollegen, welche sich kurz zu Nickten und im nächstem Moment schon hinter Nebel verschwanden. „Die Praktische Prüfung beginnt jetzt!“, erklärte er, ehe er es seinen Kollegen gleich tat und ebenso im Nebel verschwand.

Gemurmel brach aus und die Gruppe der Klassenkameraden begann sich zu spalten, Kaito blendete jene als erstes aus und begann sich in Bewegung zu setzen. Wenn er wirklich lediglich fünf Minuten Zeit hatte die betreffenden Prüfer zu finden, so musste er während des Laufens darüber nach denken was seine ersten Schritte sein mussten. Sobald er etwas im Wald verschwunden war, versuchte er eventuelle Verfolger schon einmal dadurch abzuschütteln, dass er sich auf einen Baum hangelte ehe er von dort aus sich von Ast zu Ast weiter bewegte. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass ihm nicht sofort jeder nachkam, sondern, dass er auch vor neugierigen Blicken etwas geschützt war. Welchen Sensei sollte ich zu erst nehmen? Vermutlich sollte ich Mufu Sensei als Erstes versuchen zu finden, immerhin war er der Letzte, welcher sich auf den Weg gemacht hatte.. Dies schien ihm am logischtem und so fasste er den Entschluss nach dem hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann Ausschau zu halten, natürlich würde er auch nach dem anderen Sehen, denn es konnte immer vorkommen, dass er einen der anderen auf seinem Weg zufällig fand. Während er sich von Ast zu Ast springend immer weiter in die Mitte des Waldes begann, versuchte er fieberhaft nach zu denken, wo sich sein ehemaliger Lehrer denn versteckt haben konnte, als er etwas aus den Augenwinkeln bemerkte, doch es war schon zu spät und ein Shuriken streifte ihn an der Wange und hinterlies eine brennende und Blutende Wunde im Gesicht des Heranwachsenden. Verdammte kacke! Fluchte er leicht und wischte sich mit dem Handrücken über die Wange und jenes Blut dann wieder am Saum seines Shirts ab. Davon durfte er sich jetzt nicht abhalten lassen, jetzt galt es den Ursprung dieses Angriffes aus zu machen. Mit hastigem Blick erfasste der junge Kaito seine Umgebung und konnte auf dem ersten Blick niemanden Ausmachen, welcher ihn so schnell angreifen konnte als er über sich etwas hörte. Noch aus den Augenwinkeln sah er wie sich ein Schatten positionierte und erneut wurde ein Shuriken auf ihn abgefeuert. Diesmal jedoch konnte er noch rechtzeitig Ausweichen und nutzte die Gelegenheit auch gleich, um sich auf dieselbe Höhe wie sein Angreifer zu begeben. Doch als er auf jener angekommen war, sah er bereits nur, wie sich eine schwarze Gestalt von ihm weg bewegte. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er jener Gestalt folgen sollte und entschied sich dann doch anders und setzte seinen Weg weiter fort, er hatte nur noch knapp 3 Minuten Zeit um den ersten seiner Sensei zu finden.

Langsam etwas in Hektik geratend, setzte er seinen Weg in den Bäumen fort, ehe er an einer kleinen Lichtung ankam, irgendwie sagte ihm sein Gefühl, dass er hier richtig sein könnte, denn er konnte sich erinnern, dass jene ziemlich zentral gelegen war und so begab er sich von dem Baum herunter und hielt sich einen kurzen Moment am Rand der Lichtung auf, als er etwas Fliederfarbenes am anderen Rand entdeckte, schnell sprintete er einmal quer über die Lichtung als sich genau Ayaka zwischen den Bäumen blicken lies. Einen einzigen Moment nur in welchem er Perplex war und dann sprintete er auch schon seinem Sensei nach. Sobald er wieder das Dickicht erreichte hörte er wie sich ein Mechanismus löste und gerade noch so schaffte er es einer Tritt Falle auszuweichen, mit pochenden Herzen, musste er einmal kurz verschnaufen, ehe er erneut die Verfolgung von Ayaka-sama aufnahm.

Einige Meter noch, konnte er sie teilweise sehen, doch dann schien es, als hätte sich die hübsche Dame in Luft aufgelöst und leicht irritiert, blieb der junge Genin Anwärter stehen. Das konnte doch nicht sein, sie musste irgendwo hier sein … und lies seine Augen über den Platz schweifen, mehr oder weniger per Zufall, entdeckte er, dass einige Blätter eher ungewöhnlich den Boden verzierten, und steuerte direkt auf die Stelle zu. Mit einigen schnellen Fuß Bewegungen hatte er die Erdgrube und das Versteck seiner Sensei freigelegt. „Oh Kaito-kun, du hast mich also gefunden, dann fehlen dir jetzt noch Tetsuya-kun und Mufu-San“, erklärte sie freundlich und kletterte zu gleich wieder aus dem Erdloch, so wie es sich für ihn gehörte bot er natürlich seiner Sensei seine Hand an, diese lachte zwar einen kurzen Moment ehe sie schließlich das Angebot annahm und den Kopf schüttelte. „Du solltest wirklich los, du hast nicht mehr viel Zeit.“, ermahnte sie ihn und verschwand dann auch zugleich wieder. Da hat sie wohl recht.. also jetzt noch diesen Tetsuya und Mufu… damit war sein Entschluss gefasst und er begab sich wieder zurück auf die Lichtung, einen kurzen Moment blieb er schließlich in der Mitte stehen, ehe er sich dazu entschied nach Norden erst einmal zu gehen, dort vernahm er zumindest gerade die meisten Bewegungen.

Schnell war er wieder zwischen den Bäumen verschwunden als ihm eine Gruppe von Genin entgegenkam: „Hey Kaito-kun!“, riefen sie ihm zu und einen kurzen Moment runzelte er die Stirn, dass war irgendwie seltsam, warum waren sie in einer Gruppe unterwegs und warum sprachen sie ihn an? Irgendwie war ihm nicht wohl dabei, und er begann schon einmal Chakra zu konzentrieren, denn er wollte sich eigentlich keiner direkten Konfrontation hingeben. „Hey Kaito! Bleib doch stehen…!“, die drei Fächerten sich auf, so dass sie ihm den Weg versperrten, doch da flackerte einen kurzen Moment etwas seltsam. Moment.. sind das etwa Kage Bunshins? Aber.. von wem? Wo sind die wirklichen Genin? Er hatte sowieso nichts zu verlieren, und so fischte er aus seinem Gürtel drei Kunais heraus die er einzeln und im Lauf auf die drei Genins richtete. Zwei davon lösten sich sofort in Luft auf bis nur noch einer da war, welcher jedoch sehr geschickt dem Kunai auswich. Dies konnte also kein Kage Bunshin sein.. ok.. dann heißt es.. volle Kanne voraus… schnell setzte der Heranwachsende noch etwas an Tempo hinzu und versuchte so gut es möglich war an dem Genin vorbei zu kommen und sich an den nächsten Ast zu hängen. Durch den Schwung, welchen er mit dem Sprung bekommen hatte, konnte er sich an jenem hochziehen und sah sich auf einmal auf demselben Ast mit einem schlafenden Blondschopf wieder. „Was zur…“, im nächsten Moment fühlte der Junge nur einen harten Schlag in die Magen Gegend, welche ihn quer über eine Distanz von etwa drei Metern an den Stamm des gegenüberliegenden Baumes beförderte. Keuchend fing er noch mit seinen Füßen das Schlimmste ab und landete unsanft auf einem breiten Ast, auf welchem auch schon Tetsuya-sama landete. „Idiot!“, schimpfte jener und zog ihn unsanft am Hemdkragen auf die Füße. „Aber gut, du hast mich also gefunden, jetzt fehlt dir nur noch einer, wenn ich das richtig mitbekommen hab.. und wehe du überrascht mich noch einmal so, dann schwör ich dir das du Sterne siehst!“, noch immer außer Atem und leicht schwummrig auf den Füßen lies er Kaito stehen, welcher sich erst einmal auf den Ast setzte. Das war einen Moment zu viel für ihn, er hatte doch wirklich nicht damit gerechnet, dass er ausgerechnet Daisuke am Ast finden würde und dieser Schlag war wirklich nicht von schlechten Eltern. Leider hatte er sich nichts zum Trinken mit genommen, doch er wusste das er nicht mehr lange Zeit hatte bis er schließlich Mufu-san finden musste und so machte er sich mit zusammen gekniffenen Zähnen auf den Weg weiter nach dem letztem verbliebenen Sensei zu suchen.

Mit Tetsuya schienen auch die Genin verschwunden zu sein und ihm blieb nur noch, Katsumi zu finden, doch hatte er irgendwie einen Moment lang keine Idee wo er beginnen sollte als ihm ein anderer Prüfling auffiel welcher sich einige Bäume weiter entfernt auf den Weg gemacht hatte. Eigentlich kann es ja nur sein, dass Mufu-san irgendwo in der Umgebung ist, und es kann doch nicht schaden mich da in der Nähe mal Umzusehen? Überlegte der junge Shinobi einen Augenblick ehe er auch schon den Entschluss gefasst hatte, schnell setzte er seine Suche schließlich fort und erkundete den Teil des Waldes in welchem gerade ein Kollege gesucht hatte.

Einige Minuten später, war er an einem etwas seltsamen Baum angelangt, irgendwie, wirkte er nicht so wie ein normaler Baum wirken sollte, doch Kaito konnte sich nicht entscheiden was es war und so entschied er sich weiter umzusehen und da sah er etwas rotes zwischen den Blättern eines anderen Baumes hervorschimmern. Langsam und leise versuchte er sich an den Ort heran zu schleichen und kletterte dabei drei Bäume weiter, einen etwas größeren Baum hinauf. Fast an der Spitze des Baumes angekommen, wechselte er zu einem nahegelegenen Baum und kletterte wieder etwas weiter nach unten um auf den Baum zu kommen in welchen er Mufu-Sensei vermutete. Von seiner Position aus war er gut durch einen Ast verdeckt konnte aber sein letztes Ziel sehr deutlich erkennen und versuchte auszumachen, wie es am Sinnvollsten wäre, zu ihm zu kommen, da entdeckte er an der Stelle an welche er rüber gehen konnte, ein Verräterisches Zeichen, jemand hatte ein Sprengsiegel dort Angebracht, das hieß, er musste sich einen anderen Weg suchen, oder versuchen das Siegel nicht auszulösen, dazu wäre es gut zu wissen, wo der Auslöser genau war. Doch auf die schnelle konnte er keinen Auslöser ausfindig machen und so entschied er sich, das Hindernis einfach zu umgehen, da es der schnellere Weg zu sein schien und auf jeden Fall sicherer war.

Nach dem er einmal seinen Sensei umrundet hatte, sah er endlich einen Weg wie er zu ihm kommen konnte und hangelte sich auf den dazu entsprechenden Ast als ihn auch schon Mufu begrüßte. „Man ich dachte schon, du traust dich nicht zu mir rüber.. somit hast du auch mich gefunden, kehre nun bitte zur Akademie zurück, die Prüfung ist hiermit beendet“, erklärte er mit einem strengem Gesichtsausdruck und damit war Kaito entlassen. Sobald er den Wald verlassen hatte, kamen auch schon Chunin auf ihn zu, welche erst einmal seine Wange verarzten und einige andere Kratzer beseitigen. Ebenso hatten sie ihm eine Flasche Wasser und ein kleines Bento überlassen welches er bei der Akademie schließlich auch verzerrte während er darauf wartete, dass auch die Prüfer eintraten. Er war eindeutig nicht der erste der Fertig geworden war und auch die anderen hatten leichtere Blessuren erhalten, dennoch konnte er nicht abschätzen wie er die Prüfung schließlich bestritten hatte. Es redete keiner mehr und alle wirkten ziemlich Mitgenommen und waren einfach nur froh über das frische Essen und etwas zu trinken zu haben während sie auf die Sensei warteten.

Zusammen mit einigen Nachzüglern trafen jene auch wenige Minuten nach Kaito ein und stellten sich erneut auf ein kleines Podest, diesmal war es wieder Ayaka welche sich an die Schüler wandte. „Dürfte ich bitte kurz eure Aufmerksamkeit haben? Wie ihr sicherlich seht, sind die Prüfungen jetzt vorbei und wir können auch sagen, dass wir mit euren Ergebnissen größtenteils sehr zufrieden sind, dennoch möchten wir jedem Einzelnem ein kurzes Feedback geben, weswegen wir euch erneut Alphabetisch aufrufen werden und ihr bitte in den Vorlesungssaal kommt.“, damit wandten sich die Prüfer wieder ab und Kaito wurde erneut in Ungewissheit zurück gelassen, doch er war einfach zu erschöpft dazu sich gerade großartig darüber auf zu regen und so wartete er einfach bis sein Name aufgerufen wurde, denn irgendwie war ihm trotzdem einwenig der Appetit vergangen.

Nach dem er einige Minuten gewartet hatte, wurde schließlich sein Name aufgerufen und er betrat den Saal in welchem der ganze Tag heute begonnen hatte. Die drei Prüfer hatten sich wieder auf das Podium gesetzt und diesmal war aus der ersten Reihe ein Stuhl etwas heraus gehoben, sodass sich der Kandidat setzen konnte. „Setz dich bitte Kaito-kun.“, bat ihn Ayaka und ohne lange darüber nach zu denken gehorchte der junge Akademist und setzte sich auf den einzelnen Stuhl vor dem Podium. „Nun, Ryo Kaito, eigentlich müssen wir alle drei sagen, dass wir von deinen Leistungen zum Teil durchaus Positiv überrascht waren, doch kommen wir zuerst einmal zu deinem Theoretischem Teil.“, begann sie dann erneut zu reden und schenkte dem Jungen dabei ein leichtes lächeln, doch jener reagierte nicht sonderlich darauf, denn seine Miene war wie versteinert. Irgendwie war er auf alles gefasst und doch irgendwie auch nicht, er wollte eigentlich nur endlich seine Ergebnisse wissen. „Du hast einen sehr guten und strukturierten Vortrag gehalten, dein Wissen war umfangreich, dennoch hast du manche Punkte ausgelassen, die wir gerne gehört hätten. Doch wir müssen sagen, dass deine Leistung im großem und ganzem Gut war, weswegen du von uns auch 26 Punkte für die Theoretische Prüfung erhältst.“, Kaito musste sich bei den Worten der pink Haarigen wirklich zusammen reißen, dass ihm nicht der Mund aufklappte und er seine Sensei total verdattert ansah während Mufu sich langsam erhob und sich kurz räusperte. „Kommen wir zur Praktischen Prüfung, du warst allgemein sehr direkt und es wirkte auf uns manchmal etwas mehr nach Glück als wirkliche Taktik die dich dazu gebracht haben, dass du zwei von drei innerhalb der Zeit gefunden hattest, bei mir warst du zwar innerhalb der Zeit am entsprechenden Ort, konntest jedoch nicht rechtzeitig an mich heran kommen. Uns hat gefallen, dass du bei Ayaka-sama ein sehr gutes Auge für deine Umgebung gezeigt hast, und das du bei Tetsuya-kun es geschafft hast seine Falle zu enttarnen ebenso wie meine Explosion Siegel. Du erhältst für die Praktische Prüfung von 70 möglichen Punkten dadurch 59 Punkte, womit du insgesamt von 100 möglichen 85 Punkte erreicht hast.“, diesmal konnte sich Kaito nicht mehr zusammen reißen und er sprang auf und lies einen Jubel erklingen. Mufu und der blonde Junge verhielten sich mehr oder weniger ruhig, einzig Ayaka zeigte ein kurzes lächeln während ihm der Chuunin schließlich das Stirnband mit Kirigakures Emblem darauf überreichte. „Somit bist du offiziell ein Genin!“, verkündete sie dann noch und Kaito sprang hastig auf das Podium, ohne lange zu überlegen verbeugte er sich vor jedem Prüfer und bedankte sich für die bestandene Prüfung.
 

Hinketsu Yuzuki

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Prüfer:

Ayaka
Mufu Katsumi
Iwamoto Yuto

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Quälgeist Nr. 1: Hinketsu Isamu (Vater, verstorben)
Quälgeist Nr. 2: Yamamoto Shin (Bester Freund, verstorben)

Vor der Prüfung:

„Yuzuki, Liebes. Frühstück ist fertig!“ Die glockenklare Stimme ihrer Mutter Kazuko, die eine äußerst beruhigende Eigenschaft besaß, ließ Yuzuki erleichtert aufseufzen. Mit Mühe konnte sich die Jugendliche unter Kontrolle halten, da das Adrenalin in ihrem Blut zirkulierte und die junge Akademieschülerin deswegen beinahe schon am Überschäumen war. Wäre dies nicht der Fall, so würde sie im nächsten Moment höchstwahrscheinlich wegen der ganzen Nervosität, die sie plagte, einen Tobsuchtanfall erleiden… Aber der Gedanke an das lecker zubereitete Essen ihrer Mutter, konnte das Tier in Yuzuki sprichwörtlich einigermaßen besänftigen.
„Ich komme sofort runter, Oka-san!“, rief die junge Hinketsu mit zusammen gebissenen Zähnen und klappte den dicken Schinken über Nin- und Genjutsu zu. Ihr Versuch, gelassen zu klingen, scheiterte kläglich. Sich auf die Lippe beißend stand sie auf und schlug die Tür, die zu ihrem Zimmer führte, zu – ein heilloses Chaos von aufeinander gestapelten Sachbüchern, zusammengeknüllten Papierkugeln und durcheinander geworfenen schwarzen Klamotten hinter sich lassend. Für die sonst so ordentliche Yuzuki war dies nicht üblich, doch momentan hatte eine Sache mehr Priorität als ihr unaufgeräumtes Zimmer. Um letzteres konnte sie sich ja auch später kümmern.
Mit einem erneuten Seufzer trat Yuzuki mit einer graziösen Gangart in die relativ kleine Küche der Zweizimmerwohnung ein, die sie zusammen mit ihrer Mutter bewohnte. Es duftete herrlich nach Misosuppe, was dem Mädchen das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Sie hatte das Gericht am Vorband ‚in Bestellung gegeben‘. „Hallo, gut geschlafen?“, hörte sie ihre lächelnde Mutter, die gerade eine Kanne Tee auf den Esstisch stellte, fragen. Yuzuki murmelte nur ein leises „Geht so“, ehe sie sich mit leuchtenden Augen an den Tisch setzte und auf ihre Mutter wartete.
„Du bist gut, Yuzuki“, versuchte ihre Mutter einen Dialog aufzubauen und ihrer Tochter gleichzeitig die Nervosität zu nehmen. „Seit Wochen hast du trainiert und gelernt, recherchiert und wieder gelernt… Versuch einen kühlen Kopf zu bewahren und du wirst deine Geninprüfung meistern.“ Kazuko lächelte immer noch, als sie sich zu Yuzuki an den Tisch setzte. Bei dem Wort ‚Geninprüfung‘ zuckte die angehende Kunoichi allerdings ein wenig zusammen. Wegen genau dieser Prüfung war das Zimmer des jungen Mädchens so unglaublich chaotisch, und das allein schon wegen der ganzen Bücher, aus denen sie insbesondere für ihre mündliche Prüfung gelernt und einige Taktiken für den praktischen Teil der Prüfung erörtert hatte.
„Itadakimasu“, murmelte Yuzuki etwas ruhiger als zuvor, während sie nach Worten suchte. „Vor dem theoretischen Teil habe ich keine große Furcht, es ist viel mehr der- “ VERDAMMTE!!! „-praktische Teil. Deswegen bin ich so aufgeregt.“, erklärte Yuzuki relativ gelassen, als sie mit ihren Essstäbchen nach einem Stück Tofu in der Suppe fischte. Hoffentlich kann ich auch ruhig bleiben… Meine Mutter weiß gar nicht, wie sehr mir mein Bluterbe und seine Nachteile zu schaffen machen… Ihre Mutter erwiderte nichts, sondern aß in Ruhe ihr Essen. „Dein Onkel hat mit dir geübt. Deine Tante hat dir geholfen. Du hast selbst so viel in deine Lernphase investiert. Bewahre einen kühlen Kopf und es wird klappen.“, meinte Kazuko nach einigem Hin- und Herdenken schließlich. „Hm…“, erwiderte Yuzuki gedankenverloren und schlürfte bereits ihre Suppe aus. Sie tupfte sich die Mundwinkel ab und wartete, dass auch ihre Mutter fertig würde. Das grinsende Gesicht draußen am Fenster, welches sie aus den Augenwinkeln wahrnahm, ignorierte die Jugendliche weitestgehend.
„Ich hoffe, ich meistere meine Prüfung heute. Es würde nur unangenehmen Klatsch geben, wenn ich es nicht schaffte.“, meinte Yuzuki selbstsicher, die Hände im Schoß gefaltet. „Mach dir darum keinen Kopf, Liebes. Es wird schon klappen.“, versicherte Kazuko ihr, bevor sie aufstand, um den Tisch abzuräumen. „Wenn du meinst…“ Yuzuki stand ebenfalls auf und machte Anstalten zu gehen, als ihre Mutter noch einmal das Wort erhob. „Auch wenn es nicht immer deutlich zu erkennen war… Ich denke, dein Vater würde stolz auf dich sein. Und Shin auch. Wenn die beiden dich sehen könnten.“ Bei den Worten ‚Vater‘ und ‚Shin‘ sank Yuzuki innerlich zusammen. „Hier hast du noch ein paar süße Teilchen, die dir deine Tante heute Morgen vorbeigebracht hat. Viel Erfolg, Liebes!“, rief Kazuko ihrer Tochter hinterher, als diese mit gesunkenem Kopf und einer Abschiedsfloskel nach draußen verschwand. Ihr Vater und ihr bester Freund warteten bereits draußen vor der Haustür auf sie. Garantiert würden sie ihr den Tag auf ihre Art und Weise den Tag versüßen.

Die Theorie:

„Lass mich in Ruhe!“, schrie Yuzuki mit geschlossenen Augen. Ihre Ohren hielt sie sich dabei feste zu. Seit sie ihre Wohnung verlassen hatte, war Shin darauf bedacht die angehende Kunoichi mit seinen Sticheleien verunsichern zu wollen und er hatte zumindest eines geschafft: Yuzuki war innerlich aufgewühlt, so sehr, dass ihre Arme zitterten. Nahezu krampfhaft versuchte sie sich wieder zu beruhigen, es gelang ihr bloß ein wenig. Solange Shin da sein würde, wäre es vorbei mit ihrer Fassung.
Langsam hob sie eines ihrer Augenlider und blickte vorsichtig durch die Gegend, ehe sie überrascht die Hände von ihren Ohren nahm und sich wie ein aufgescheuchtes Reh im Flur der Akademie umsah. Weit und breit kein Shin. Nur ein weiterer Ninja-Rekrut, der sie mit offenem Mund anstarrte. Augenblicklich schämte sich Yuzuki in Grund und Boden. „Entschuldige bitte, ich leide etwas am Stress“, erklärte Yuzuki und verbeugte sich leicht vor ihrem Akademiekollegen, der nach Yuzuki an der Reihe war und – da niemand sonst außer den beiden Jugendlichen vor dem Prüfungsraum anwesend war – gleichzeitig den letzten Ninjaanwärter für die heutige Geninprüfung darstellte. „Öhm, schon okay“, antwortete dieser mit einer abwehrenden Haltung, und fügte noch hinzu: „Du bist übrigens an der Reihe. Viel Glück.“
„Oh, vielen Dank für den Hinweis. Ich wünsche dir ebenfalls Glück bei deiner Prüfung. Auf Wiedersehen.“, antwortete Yuzuki gefasst und trat in den Prüfungsraum. Hoffentlich hatten die Prüfer sie nicht schreien hören. Vielleicht waren sie ja derart in eine Diskussion versunken gewesen, dass…
„Guten Tag, Hinketsu-san. Ich bin Ayaka und eine der drei Prüfer, die dich heute im Laufe ihrer Prüfung bewerten werden. Meine Kollegen heute sind Mufu Katsumi und Iwamoto Yuto“, begrüßte die freundliche Lehrerin mit den rosafarbenen Haaren die sich in Diskretion übende Yuzuki und deutete mit ihrer Hand auf Katsumi und Yuto. Ayakas Kollegen nickten der Akademieschülerin zum Gruß zu. Ganz ruhig bleiben, sie haben nichts gehört und werden dich für dein jämmerliches Schreien auch nicht bestrafen. Einatmen, ausatmen… Sich auf das Wesentliche konzentrierend verbeugte sich Yuzuki vor ihren Prüfern und grüßte diese ebenfalls. Ayaka fuhr fort. „Wir hörten vorhin einen Schrei… Falls dieser von dir stammt, so versuch Ruhe zu bewahren. Die Aufregung um die Prüfung kann einem schon sehr zusetzen, aber nur keine Sorge. Wenn du dich genügend vorbereitet haben, wirst du erfolgreich sein.“
Mit aufgerissenen Augen starrte Yuzuki die Prüferin mit der Brille an, dann schlug sie ihre Hand vor den Mund und begann zu schluchzen. Den ganzen Morgen über hatte sie versucht solch eine Situation zu vermeiden, aber leider hatte sie ihre Gefühlswelt nicht so sehr unter Kontrolle. Ihr Blut brannte sich seinen Weg durch ihre Adern, die Röte schoss der Hinketsu ins Gesicht und gab ihrem blassen Teint einen Hauch von Frische. Nichts als Wortfetzen kamen aus ihrem Mund. „Ich… Es tut mir Leid… Ich wollte nicht… Bin so nervös…“, stammelte Yuzuki, während eine Träne ihre linke Wange hinablief.
„Na, na, na, Mädchen. Ist doch alles halb so wild.“, hörte sie den Prüfer namens Mufu Katsumi zu Ayakas linken sagen. Leichter gesagt, als getan… „Ganz ruhig bleiben. Es ist alles in Ordnung, wir sind dir auch nicht böse, Hinketsu-san.“, sprach der freundliche Herr zu Ayakas rechten – Iwamoto Yuto. Die Stimmen der Prüfer besänftigten Yuzuki nicht so sehr, wie die Stimme ihrer Mutter es getan hätte oder die Stimme der Vernunft, die irgendwo aus ihrem Hinterkopf brüllte, dass sie sich gefälligst zusammenreißen sollte, aber dennoch bewirkten die Worte, dass die junge Hinketsu ihre wahnsinnigen Vorstellungen einer an sie gerichtete Strafe einigermaßen verdrängen konnte. Sie wischte sich die Träne weg. „In Ordnung“ Ihre Stimme zitterte noch ein wenig. „Ich bin jetzt bereit.“Eigentlich bin ich es nicht mehr, aber mein Vater starrt mich auch der Zimmerecke dort drüben so todernst an, deswegen muss ich es sein…
Ayaka lächelte freundlich. „Wie gesagt, hier wird dir nicht dafür der Kopf abgerissen, weil du nervös bist. Es ist deine erste Geninprüfung und wir drücken noch einmal ein Auge zu. Halte dich einfach an die Anweisungen meiner Mitprüfer und wir können beginnen.“, erklärte sie, ihre Brille rückte sie dabei zurecht. Nach einer Minute des Schweigens sprach sie weiter. „Wie du sicherlich in Erfahrung gebracht hast, besteht die Geninprüfung aus zwei Bereichen, nämlich dem theoretischen und dem praktischen Teil. Zu letzterem werde ich dich nach deiner mündlichen Prüfung weiter in Kenntnis setzen, sodass du dich jetzt in erster Linie auf deinen Vortrag konzentrieren kannst. Lass uns nun endlich mit deiner mündlichen Prüfung beginnen. Ab hier wird mein Kollege Mufu Katsumi das Wort übernehmen und dir verdeutlichen, worüber du uns einen Vortrag halten wirst.“ An dieser Stelle räusperte sich der Herr mit der für Yuzuki seltsamen Frisur. „Gut. Lange Rede, kurzer Sinn: Erkläre uns bitte, was genau Taijutsu ist und erzähle uns alles, was du über diese Kampfkategorie weißt. Wir geben dir zwei Minuten Bedenkzeit, danach beginnt die theoretische Prüfung für dich.“
Tajutsu! Dieses Thema war eines der Themen, mit denen sich Yuzuki am meisten beschäftigt hatte, neben Genjutsu versteht sich. Da sie selbst einer Ninjutsuka war und dementsprechend viel über Ninjutsu wusste, hatte ihr Augenmerk vor allem auf Taj- und Genjutsu gelegen. Schnell kramte sie all ihr Wissen über Taijutsu aus ihrem Gedächtnis und versuchte eine Einleitung zu formulieren. Nach gefühlten zwei Sekunden meldete sich der Prüfer Katsumi wieder und bedeutete ihr endlich anzufangen.Das war zu wenig Zeit… Mit ein prüfenden Blick zu ihrem Vater biss sie sich auf die Zunge, ehe sie anfing zu referieren. Dieser nickte ihr wohlwollend zu und bedeutete ihr ebenfalls zu beginnen. Yuzuki nickte zurück in seine Richtung, bemerkte dabei die verwirrten Gesichter der Prüfer nicht und begann mit ihrem Referat. Ihre Stimme zitterte ein wenig. Aber die Informationen hatte sie parat, so wie immer.
„Taijutsu ist ei-eines der drei Hauptkampfkategorien, unter die auch Nin- und Gen-Genjutsu fallen, und die ein Shi-Shinobi sich durch gezieltes Training aneignet. Weitere Bezeichnungen wären…. Äh… Wären… Hm…“ Mit hochrotem Kopf presste sich Yuzuki wieder die Handfläche auf den Mund, doch diesmal wollte sie kein Weinen unterdrücken, sondern ein Lachen. Shin stand hinter Ayaka und Katsumi und hielt ihnen mit seinen Händen Hasenohren an den Kopf. Yuzuki grunzte. Beinahe hätte sie gelacht. „Alles in Ordnung?“, fragte Yuto sie schließlich mit verständnislosem Gesicht. Yuzuki grunzte erneut. „Ich… Äh… Entschuldigung. Ich bin rausgekommen, darf ich nochmal anfangen? Ich bin rausgekommen.“
„Aber natürlich“, meinte Yuto verständnisvoll. Scheinbar hatten sie ihren erneuten Ausrutscher nicht als verkümmertes Lachen gedeutet. „Fang noch einmal an.“ Yuzuki ignorierte Shin, der an Katsumi Haaren zog, ohne, dass dieser es bemerkte und begann noch einmal von vorne. „Also… Taijutsu ist eines der drei Hauptkategorien, unter die auch Nin- und Genjutsu fallen, und die ein Shinobi sich durch gezieltes Training aneignet.“ Der Neuanfang lief praktisch wie geschmiert, Shin stand bei ihrem Vater in der Ecke und grinste verschmitzt. Während der Prüfung war er wenigstens nicht ganz so gemein, wie er es normalerweise war und vor der Prüfung ja bereits bewiesen hatte. Immerhin hatte Yuzuki ihre Aufregung durch seine lustige Geste überwunden und konnte sich besser auf ihr Referat konzentrieren ohne zu befürchten, dass irgendetwas schief laufen könnte. Shin war ja brav. Ihr Vater auch.
„Weitere Bezeichnungen wären ‚Nahkampf‘ oder schlichtweg ‚Körperkünste‘, aber der Begriff ‚Taijutsu‘ ist am geläufigsten. Es gibt verschiedene Formen davon, doch zunächst möchte ich auf die prägende Eigenschaft und die Besonderheiten des Taijutsus eingehen. Wie wir wissen, nutzt man für Taijutsu seinen eigenen Körper. Im Gegensatz zu Nin- oder etwa Genjutsu nutzt man während eines Taijutsuangriffs also seine Arme und Beine für Schläge und Tritte. Man nutzt die körperliche und geistige Energie, die den eigenen Körper durchläuft, etwa zu gleichen Teilen, sodass man beispielsweise Attacken verstärken oder die eigene Geschwindigkeit erhöhen kann. Das eigene Chakra muss also nicht geschmiedet werden mithilfe von Fingerzeichen, wie es bei Nin- und Genjutsu der Fall wäre, was natürlich ein Vorteil ist, da man im Kampf direkt angreifen kann. Auch braucht man in den meisten Fällen das eigene Chakra nicht. Dafür habe ich ein Beispiel parat, nämlich eine von den beiden großen existierenden Taijutsutypen: das Gōken.“ An dieser Stelle machte Yuzuki eine Pause und blickte zu den Quälgeistern, die immer noch in der Ecke standen. Shin hielt seinen Daumen hoch, was Yuzuki motivierte, sodass sie ihren Vortrag mühelos weiterführen konnte. „Prägend für das Gōken, auch genannt ‚die harte Faust‘, sind die äußerlichen Schäden, die man seinem Gegner zufügen kann. Nicht selten trägt man Blutergüsse, Knochenbrüche oder sonstige Verletzungen davon. Immerhin wird mit roher Kraft quasi zugeschlagen oder –getreten. Bei diesem Taijutsutyp sind also mehr noch auf Beweglichkeit und Kraft wichtig, was beim Jūken oder ‚der weichen Faust‘ anders ist. Ich konnte mithilfe eines Buches aus der Clan-eigenen Bibliothek ein wenig über diese Taijutsuart in Erfahrung bringen, aber mein Wissen dazu ist ziemlich begrenzt. Trotzdem führe ich es hier einmal an. Das Jūken, eine Taijutsuform, die der Hyuuga-Clan aus Konohogakure verwendet, könnte man so gesehen als das Gegenteil vom Gōken betrachten. Man benutzt nicht mehr die eigenen rohe Kraft, sondern das eigene Chakra. Soweit ich weiß, können die Clanmitglieder Chakra durch z. B. die Hände abgeben und so den Chakrafluss des Gegners manipulieren. Es wird also nicht kraftvoll zugeschlagen, sondern geschickt mit dem eigenen Chakra gearbeitet. Wie genau die Hyuugas verfahren, kann ich leider nicht anführen, dazu fehlt mir das nötige Hintergrundwissen. Jedenfalls entstehen bei der Anwendung des Jūken scheinbar innere Verletzungen. Immerhin kann die Kraft, mit der man das Chakra in den gegnerischen Körper stößt, sowie die Chakramenge variieren und daher schlussfolgere ich, dass vor allem Schäden an inneren Organen entstehen können sowie der Chakrafluss dermaßen beeinträchtigt werden kann, dass der entsprechende Shinobi nicht mehr vernünftig sein Chakra schmieden kann.“ Shin applaudierte, was Yuzuki weiter anspornte. „Sicherlich gibt es noch andere Taijutsuformen, doch mir sind sofern noch keine anderen bekannt. Des Weiteren sei noch angemerkt, dass es verschiedene Taijutsustile gibt, aber da ist die Bandbreite so groß, dass ich mich jetzt nur auf meinen claneigenen Taijutsustil als Beispiel beschränken werde. Er wird ‚Akai Inazuma-Stil‘ genannt und ist meines Erachtens ein sehr gutes Beispiel für eine taktisch wertvolle Kampftechnik. Man schlägt also – um es kurz zu fassen - nicht einfach drauf, sondern nutzt die Kraft der gegnerischen Attacken, um sie sich eigen zu machen und gegen den Gegner zu verwenden. Aber weiter möchte ich nicht darauf eingehen, es sollte nur als ein Beispiel für einen Taijutsustil fungieren, weil ich noch ein gänzlich anderes Thema anführen wollte. Nämlich die Ninja-Waffen.“ Puh, das lief ja richtig gut. So war das mit dem Blut, plötzlich ist man total aufbrausend, aber im nächsten Moment kann man sich schon wieder beruhigt haben. Außerdem hatte Yuzuki es schon vorhergesehen, dass sie die mündliche Prüfung mit Leichtigkeit (in ihrem Sinne) angehen würde.
„Mal abgesehen von dem eigenen Belieben für größere Waffen, wie Schwerter oder Stäbe, tragen die meisten Shinobi Kunais und Wurfsterne mit sich. Hierbei handelt es sich um praktische kleine Waffen, die vielseitig verwendet werden können. Kunais werden also nicht nur geworfen, sondern können zur Befestigung von weiteren Hilfsmitteln oder Fallen benutzt werden. Wurfsterne hingegen können auch in Jutsus miteinbezogen werden, in denen sie ebenfalls als Wurfgeschosse verwendet werden. Alles in allem braucht man für Taijutsuangriffe also keine Fingerzeichen, sondern in den meisten Fällen Fäuste und Tritte, selten das eigene Chakra oder eben Waffen. Und damit wäre ich zum Ende meines Vortrags angelangt. Ich bedanke mich für das Zuhören.“
Stifte kratzten über die Notizzettel der Prüfer, während Yuzuki auf ein Statement wartete. Schließlich wurde es still und Ayaka übernahm das Wort. „Sehr schön, Hinketsu-san. Trotz der anfänglichen Probleme hast du einen ausführlichen Beitrag zu deinem Prüfungsthema abgeliefert. Die Auswertung diesbezüglich erfährst du, so wie alle anderen Geprüften auch, allerdings erst am Ende der Geninprüfung, sprich nach der praktischen Prüfung erst. Deswegen machen wir auch zügig weiter. Warte mit den anderen Akademieschülern am Waldrand, dort werden wir euch die nötigen Informationen zur praktischen Prüfung geben. Bis gleich.“

Die Praxis:

Die theoretische Prüfung war vom Thema her relativ einfach gewesen, wären diese Patzer am Anfang vermieden worden, wäre es wahrscheinlich perfekt gelaufen. Das junge Mädchen biss sich aufgrund ihrer wieder aufkeimenden Aufregung auf die Lippe und kaute auf ihr herum. Wenn sie sich besser in Griff hätte, würde so einiges besser in ihrem Leben, aber ihr Blut machte ihr oft zu schaffen. Und Shin und ihr Vater auch. Und ihre Paranoia durfte man natürlich auch nicht vergessen…
„Schön, dass wir alle vollzählig sind.“, hörte sie die Stimme ihrer Prüferin. „Wie ihr seht, findet der praktische Teil der Prüfung in dem Waldstück hinter euch statt. Wenn ihr euch fragt, was ihr dort zu suchen habt… Nun, das ist einfach zu beantworten. Es müssen drei Schriftrollen von euch gefunden werden, die irgendwo im Wald versteckt liegen. Aber bloß die Schriftrollen zu finden wäre ja zu einfach, daher hat die ganze Sache natürlich einen Haken. Jeder von euch geht gleich zu meinen männlichen Kollegen und bekommt dann zwei Zahlen zugewiesen. Ihr müsst dann zwei Schriftrollen ausfindig machen, die eure Zahlen beinhalten und zudem noch eine dritte, deren Zahl aber unwichtig ist. Noch Fragen? Nein? Dann holt euch eure Zahlen ab und die Prüfung kann beginnen. Ihr habt 25 Minuten Zeit eure Schriftrollen zu finden. Und ach ja, Fallen und Nieten könnte es auch geben, also benutzt euren Verstand, um an die richtigen Schriftrollen zu kommen. Viel Erfolg.“
Augenblicklich stürmten die anderen Geninanwärter auf die beiden Urnen zu, die auf dem Tisch vor Yuto und Katsumi standen und Yuzuki fand sich irgendwie in dem Gemenge an Akademieschülern wieder, um erst aus der einen Urne einen Zettel zu ziehen und anschließend aus der anderen. Somit hatte sie ihre beiden Zettel und kämpfte sich durch den Ansturm, um alsbald im Wald verschwinden zu können. Sie hatte nicht ewig Zeit, die ihr zugeteilten Schriftrollen zu finden. Nieten, Fallen, Angriffe durch andere Geninanwärter, die ihr die Schriftrollen entwenden wollten – all dies musste miteinberechnet werden. Und schließlich hatte sie nicht ewig Zeit… Ganz plötzlich begann das Herz der Hinketsu schneller zu schlagen, der Adrenalin-Kick, dem sie nun ausgesetzt war, zeigte seine Wirkung und total angespannt sprang sie von Ast zu Ast. Normalerweise war sie eher ruhig, zumindest versuchte sie es zu sein, doch im Falle einer Konfrontation, wie jetzt mit der Praxis der Geninprüfung, brannten Yuzuki die Sicherungen ein wenig durch, sodass sie hitzköpfig wurde. Wehe demjenigen, der als nächster ihren Weg kreuzen würde…
Und da war dieser jemand auch schon. Bereits nach fünf Minuten. Es war der Junge, dem sie vorhin im Flur begegnet war. Er hatte einen anderen Schüler überwältigt. Yuzuki zwang sich regelrecht anzuhalten und im Laub der Eiche abzuwarten, um zu sehen, was der Junge gerade machte. In diesem Moment fiel Yuzuki ein, dass sie vor lauter Aufregung vergessen hatte, sich die Zettel mit ihren eigenen Zahlen anzuschauen, daher kramte sie diese schnell aus ihrer Tasche heraus und merkte sich die Ziffern 1 und 9. Sofort schnellte ihr Blick wieder zum Jungen. Er hielt zwei Schriftrollen in der Hand und war gerade dabei sie zu öffnen. Wenigstens eine sollte ich ihm abknöpfen, dann habe ich wenigstens schon eine Rolle, die ich brauche…, überlegte Yuzuki fieberhaft, aber für ausgefeilte Taktiken hatte sie gerade keinen Nerv. Sie war zu aufgewühlt, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Nichtsdestotrotz war da auch noch Shin im benachbarten Baum, der sie anfeuerte und somit noch mehr anstachelte. Yuzuki dachte nicht weiter nach und sprang herunter auf den Boden. Überrascht wirbelte der Junge herum und zögerte nicht lange. Sofort drehte er sich um und rannte weg. „Du entkommst mir nicht!“, rief Yuzuki ihm überschäumend hinterher und nahm die Verfolgung auf. Sie fragte sich nicht im Geringsten, warum der Junge sie nicht angegriffen hatte oder warum der andere Schüler auf dem Boden in einem Netz lag, sondern lief ihrem Rivalen mit kochendem Blut hinterher. Wäre sie klar bei Verstand gewesen, hätte sie die Falle bemerkt, auf die sie zurannte und sie umgangen, doch sie übersah sie und wurde dementsprechend aufgehalten. Die Falle war sehr einfach konstruiert, der Flüchtling hatte nur eine feste Schnur von einem zum anderen Baum gebunden, sodass Yuzuki stolperte und hinfiel. Doch das hielt die Hinketsu nicht davon ab sofort aufzuspringen und die Verfolgung weiter aufzunehmen. Dieses Ereignis hatte Yuzuki dermaßen aufgewühlt, dass sie ähnlich wie ein Gepard hinter einer Gazelle hinter dem anderen Schüler mit den zwei Rollen hinterhersprintete. Nur eines hatte sie im Sinn: Dem Jungen seine Schriftrollen wegnehmen.
Yuzukis Blut pulsierte so schnell durch ihre Adern, dass ihr die Ohren rauschten. Sie verließ sich auf ihren Sehsinn, entdeckte den flüchtenden Jungen und holte ihn ein. Wenig graziös warf sie sich nach vorn und konnte sein rechtes Fußgelenk erwischen. Beide stürzten zu Boden, wobei der Junge mit dem Gesicht in einem fast eingetrockneten Matschhaufen landete, Yuzuki hingegen wirbelte mit ihrem Aufprall ein paar bereits getrocknete Blätter auf. Rasch rappelte sie sich auf und krabbelte in die Richtung, wo sie die beiden Schriftrollen, die der Junge beim Fall verloren hatte, in einen Busch hatte verschwinden sehen, und tastete nach ihnen. „Ha! Ich habe dir doch versichert, dass du mir nicht entkommst!“, triumphierte sie, während sie die Schriftrollen unter dem Busch hervorkramte und sie hastig öffnete, um hineinzuspähen. Die erste Rolle trug die Ziffer 9, was für ein Glück! Und die zweite… „AU!“, schrie Yuzuki und spürte augenblicklich einen stechenden Schmerz in der Schulter. Instinktiv umklammerte sie die Rolle mit der 9, doch die andere fiel ihr aus der Hand, als sie nach ihrer schmerzenden Schulter griff. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie ihr Gegner, dessen Gesicht dreckverschmiert war, sich die Rolle auf dem Boden schnappte und erneut die Flucht einschlug. Er warf ihr irgendwelche Beschimpfungen an den Kopf, als er dabei war hinter dem Gebüsch zu verschwinden. So einfach würde er ihr nicht entkommen. Aus war es mit der Freundlichkeit und der Höflichkeit, die sie normalerweise an den Tag legte, ihr Blut war einfach zu sehr in Wallung gebracht worden, dass sie in dem Moment getrost auf diese Eigenschaften verzichtete. Lieber wollte sie ihrem Gegner hinterherhechten und ihm die andere Schriftrolle auch noch wegnehmen. Also sprang Yuzuki auf und lief noch einmal los, wurde dann aber plötzlich von etwas abgelenkt. Eine Schriftrolle!
Unverzüglich brach sie ihre Verfolgungsjagd ab und lief zu der Stelle, an der die Rolle zwischen zwei Steinen lag. Bitte lass es eine 1 sein…, dachte sie hoffnungsvoll, als sie ihren Fund hochhob, doch sie wurde enttäuscht. Auf dem Papier der Rolle war eine 5 aufgemalt. Naja, wenigstens hab ich schon meine dritte Rolle… Hoffentlich habe ich Glück und finde eine Rolle mit einer 1. Total hibbelig von der Hetzjagd zwang sie sich irgendwohin zu setzen. Sie hatte eine Idee. Es musste nur noch ein anderer Geninanwärter vorbeilaufen. Und das hoffentlich auch rechtzeitig, da die Hinketsu nicht mehr wusste, wie viel Zeit ihr blieb. Aber Fortuna war dem jungen Mädchen wohl gesonnen. Es dauerte nicht lange, da sprang auf einmal ein anderes Mädchen aus einem Busch und nahm Yuzuki ins Visier. Die Kampfbereitschaft ihrer Mitschülerin ließ Yuzuki aufzucken, doch sie hatte sich insofern beruhigt, dass sie einen höflichen Plausch beginnen konnte. „Guten Tag, Mei-chan“, begann Yuzuki, während sie Anstalten machte aufzustehen. „Hallo, Yuzuki-chan. Ich weiß, wir verstehen uns gut, aber momentan sind wir Gegner und-“ „Ich weiß. Aber wir könnten ja einen Deal machen. Ich hab bereits drei Schriftrollen, aber eine brauche ich nicht, weil sie überflüssig ist. Ich brauche eine 1 und keine 5.“, bluffte Yuzuki und wartete die Reaktion ihrer Mitschülerin, die sie seit langem kannte, ab. Mei wurde vorsichtig, verriet sich aber trotzdem ein wenig. Yuzuki wusste, dass ihre Mitschülerin nicht so helle im Kopf war, wie sie selbst und freute sich, dass es zu diesem Glücksfall gekommen war. „Ich brauche eine 5, die fehlt mir auch noch…“, meinte Mei, was Yuzukis Gesicht erhellen ließ. „Super! Wenn du eine 1 hast, könnten wir ja tauschen“, schlug die Hinketsu eifrig vor und hoffte, dass Mei endgültig darauf ansprang. „Ich meine, ein Deal zwischen Gegnern ist ja ncht verboten, wie du weißt.“, fügte sie noch zwinkernd hinzu, während Mei nachdenklich zu Boden schaute. Yuzukis Herz pochte. Bitte mach mit, bitte mach mit, bitte mach mit…
„Okay, ich nehme deinen Deal an. Ich vertraue dir mal. Außerdem hast du Glück, ich habe eine Rolle mit der Nummer 1, die ich nicht brauche.“, sagte Yuzukis Gegnerin und kramte die Rolle heraus. „Am besten zeigen wir uns gegenseitig, dass wir im Besitz der Schriftrollen sind, die der Gegner jeweils haben möchte, also zeig mir deine Rolle auch, Yuzuki-chan. Anschließend gehen wir in die Hocke und rollen uns gleichzeitig die Schriftrollen zu.“, forderte Mei, sodass Yuzuki siegessicher ihre Schriftrolle herausholte und Mei die Zahl 5 zeigte, die darin aufgezeichnet war. Beide rollten sie ihre Schriftrollen wieder zusammen und vereinbarten, dass sie sich die begehrten Gegenstände zurollen würden. Yuzukis Plan ging auf. Gerade als Mei Schwung nahm und ihre Rolle mit der Nummer 1 zu Yuzuki rollte, täuschte Yuzuki sie und rollte ihre eigene Rolle nicht über den Boden zu Mei. Stattdessen hielt sie ihre Rolle fest und genoss den Augenblick, als sie sich die Rolle mit der 1 schnappte. Meis Gesichtausdruck war ins Fassungslose übergegangen. „Was soll das? Wir hatten doch einen Deal!“, rief das Mädchen empört. Mit einem Mal tat Yuzuki das Mädchen Leid. „Entschuldige, Mei-chan, aber du musst auch damit rechnen, dass dein Gegner die Abmachung nicht einhält.“ Flink drehte sich Yuzuki damit um, verdrängte die Beschimpfungen von Mei und den Jubel Shins und lief in Richtung Waldrand, wo die Prüfer bereits auf sie warteten.

Das Ergebnis:

„Wunderbar gemacht, Tochter. Ich könnte fast schon stolz auf dich sein.“, meinte Yuzukis Vater anerkennend, während er ihr mit verschränkten Armen durch das Tor zum Wald folgte, das den Durchgang durch den hohen Zaun bildete, der den Wald umsäumte. Die junge Hinketsu ging nicht auf ihren Vater ein, sondern übergab Ayaka ihre Schriftrollen, die sie glücklicherweise ergattert hatte. „Gut gemacht, Hinketsu-san. Du hast die Schriftrollen im Wald ausfindig gemacht, doch leider wird es einen Punkteabzug geben, weil du fünf Minuten zu spät gewesen bist.“, erklärte ihr die Dame mit dem rosafarbenen Haar. Ein flaues Gefühl machte sich in Yuzukis Magengegend breit, aber sie ließ sich ihre Unsicherheit nicht anmerken und blieb weiterhin äußerlich ruhig. „Aber kehren wir doch erst einmal zurück zu deiner mündlichen Prüfung. Es waren insgesamt 30 Punkte zu ergattern, von denen du 25 von uns bekommen hast. Der Grund für den Punkteabzug war deine anfängliche Unsicherheit während des Vortrags, aber vor allem durch die Informationen, die du uns schlüssig vermittelt hast, wurden die kleinen Patzer wieder wettgemacht. Bei der praktischen Prüfung wäre zu erwähnen, dass du in Zukunft deine Zeit besser einteilen solltest, deswegen werden die zehn Punkte wegen deiner Verspätung von den insgesamt 70 erreichbaren Punkten abgezogen. Aber das ist ja kein Grund zum Verzweifeln, die Prüfung hast du mit 85 Punkten bestanden. Herzlichen Glückwunsch. Dein Stirnband kannst du beim Kollegen Iwamoto Yuto abholen. Auf Wiedersehen, Hinketsu-san.“ Hoflich bedankte sich Yuzuki bei Ayaka und verbeugte sich, bevor sie die männlichen Kollegen ansteuerte.
Freudig ging die frisch gebackene Genin zu Yuto und holte sich ihr eigenes Stirnband mit dem Emblem von Amegakure ab. Nun war sie endlich auch ein vollwertiger Ninja und konnte es kaum abwarten, die frohe Kunde zuhause zu verbreiten, ihre erste Mission anzutreten und ihr Zimmer aufzuräumen. Letzteres hatte wieder an Priorität gewonnen. Ach ja, und Yuzuki hatte einen Mordshunger. Ein Murmeln jedoch riss Yuzuki aus ihren Gedanken. Es kam von Shin. Ihr Vater war verschwunden. „Super, Yuyu-chan. Ich wusste, du würdest es schaffen. Aber irgendwie nervt mich das ein wenig, dass du Genin bist und ich nicht… Also, renn lieber ganz schnell nach Hause, bevor ich dich erwische!“ Und Yuzuki rannte los. Die hasserfüllten Blicke von dem Jungen aus dem Wald und Mei ignorierte sie geflissentlich.
 

Kuma Takeru

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Mufu Katsumi
Tetsuya Daisuke


Prolog: Morgenritual
Der Morgen fing für Takeru Kuma eigentlich wie jeder andere Tag an. Kurz bevor die Sonne aufging, weckte sein Großvater den jungen Kuma, wobei er fest mit der Faust gegen die Tür klopfte. Wie so oft erschrak sich Takeru derartig, dass er kerzengerade im Bett saß. Seine Haare standen ungebändigt und zersaust von seinem Kopf ab, wobei sein Blick müde durch den Raum lief.
"Te, bist du wach?", rief sein Großvater, der unmittelbar hinter der dünnen Holztür stand und wie immer klang als würde es Ärger geben. Inzwischen kannte Takeru ihn jedoch und wusste, dass es nichts zu bedeuten hatte.
Dennoch wollte er nicht aufstehen und zog seine Bettdecke wieder über den Kopf, um einfach weiter zu schlafen. "Ich komm heute nicht mit!", antwortete er in einem genauso lauten Ton und vergrub das Gesicht im Kissen. Er wusste schon gar nicht mehr das heute seine Prüfung anstand. Vielleicht lag es daran, dass er es am liebsten verdrängt hätte. Prüfungen waren immer ein Anlass entweder zu zeigen, was für ein Versager man war oder ob man es wirklich drauf hatte ein Ninja zu werden. Te hatte durchaus für diesen Moment gelernt, immerhin wollte er nicht als Blödmann dastehen. Letztes Jahr war er bereits durch die erste Prüfung gefallen - der Grund war eigentlich ziemlich lächerlich. Man hatte ihn gefragt was ein Genjutsu ist. Diese Frage war so behämmert, dass Takeru aus dem Raum gegangen war, ohne etwas zu sagen und damit direkt am Anfang durchgefallen war. Diesmal sollte es anders werden - zumindest hatte sein Großvater ihn nach dem letzten Versagen ordentlich den Kopf gewaschen.
"Dieser faule Bengel", ertönte die leise grummelnde Stimme von seinem Großvater außerhalb des Zimmers, obwohl es den kleinen Kuma nicht sonderlich interessierte - sollte er doch meckern. Lächelnd wollte er sich gerade wieder in seine Decke einwickeln, als er Schritte hörte, die rasch aneilten. Ohne wirklich reagieren zu können, traf das Bett von Kuma ein Schwall kaltes Wasser - gefolgt ein Wassereimer. Ja, genau - ein Wassereimer!
"DU verrückter alter Mann!", brüllte Takeru, während er aus dem Bett sprang und klitschnass im Raum stand um ihn rum waren seine Papierrollen in Mitleidenschaft gezogen worden, während sein Großvater anfing zu lachen. "Wach bist du auf jeden Fall. Und jetzt zieh dich um, deine Prüfung fängt bald an und wir müssen vorher noch die Sachen auf den Markt bringen", erklärte der Alte in einem fast sanften Ton - offensichtlich war die Aktion von eben keinesfalls böswillig gewesen. Denn auch er kannte seinen Enkel genau und wusste, dass er niemals aus dem Bett gestiegen wäre, wenn er nicht solche Maßnahmen ergriffen hätte. Der Tag hatte begonnen.

I. Der Feind, die Höflichkeit!

Viel zu früh war Takeru von seinem Großvater zur Akademie gebracht worden, normalerweise ging er den Weg alleine aber gerade heute bestand der alte Mann darauf ihn persönlich abzugeben. Wie peinlich.
Gerade als er sich abgewandt hatte und schnell so tun wollte als kenne er ihn nicht, brüllte sein Großvater mit lautem Organ über das Gelände. "Viel Glück, Takeru!"
Mit gesenktem Blick stapfte er weiter, ohne darauf zu reagieren. Lächerlich! Ich brauche kein Glück! Die können doch froh sein, wenn ich heute im Klassenraum auftauche! Die Gedanken sollten ihn eigentlich aufmuntern führten aber nur dazu, dass er sich um einiges schlechter fühlte. Was war, wenn man ihn einfach wieder raus schickte? Noch eine so deutliche Niederlage wollte und konnte er nicht verkraften. Takeru fuhr sich durch seine langen aschgrauen Haare und stellte sich direkt neben die Tür des Prüfungsraums - zumindest stand es auf einem Zettel geschrieben, dass er hier wäre. Dann kam das Warten.
Die Minuten zogen sich wie Kaugummi in die Länge und bewirkten nur, dass Takeru inzwischen genervt den Kopf nach oben wandte, als schon die ersten Schüler das Gebäude betraten. Jene, die ebenfalls ihre Prüfung haben würden. Scheu zog sich Te von der Tür weg und machte Platz für die anderen. Ein Mädchen stellte sich direkt neben ihn und zupfte an seinem Ärmel. "Hey Takeru", flüsterte sie leise und lächelte schüchtern zu ihm. Oh mein Gott, ein Mädchen! Was will sie? Warum ausgerechnet heute! Sie soll weggehen!
Verstört von der Tatsache, dass ein Mädchen ihn tatsächlich ansprach, starrte er sie einfach nur an, wodurch sie kicherte. "Viel Glück, Takeru!", sagte sie dann, stellte sich auf die Zehnspitzen und küsste seine Wange, ehe sie kichernd davon lief zu ihrer Herde - die anderen Mädchen.
Zum ersten Mal in Takerus Leben färbte sich sein Gesicht dunkelrot und ihm fiel ein das er das Mädchen kannte - sie schlich ihm ständig nach. Ein schlechtes Zeichen! Wahrscheinlich hatte sie ihn mit diesem Kuss verflucht.
"Kuma Takeru! Du bist an der Reihe!", rief eine Stimme quer durch den Gang und riss ihn aus den Gedanken.
Überstürzt stolperte er durch die Leute, stieß ein paar unhöflich weg und schob sich dann an Ayaka vorbei, wobei sie lediglich ein merkwürdiges Gemurmel entgegen geworfen bekam, was möglicherweise eine Begrüßung sein konnte. Dennoch war seine Unhöflichkeit nicht unbekannt, so ignorierte es die Prüferin dezent und setzte sich zurück an ihren Platz.
"Hallo Kuma-San", begrüßte ihn dann wenig später Mufu und musterte ihn eingehend. Takeru versenkte seine Hände in den Taschen und blies sich genervt eine Strähne aus dem Gesicht. "Hallo Kuma-San!", wiederholte er in einem schärferen Ton um auf die Begrüßung hin zu deuten damit Takeru endlich reagierte. "Ich bin nicht taub...", murmelte er und atmete tief durch. Dann verbeugte er sich etwas. "Hallo Sensei."
Seine Augen liefen durch die Prüfer und ein ungutes Gefühl breitete sich plötzlich in seiner Magengegend aus, so als hätte er eigentlich schon verloren. Mit einmal herrschte leere in seinen Kopf. Selbst die Erklärung und folgende Frage von Sensei Katsumi schien einfach durch seinen Kopf zu laufen ohne das er sie verstand. Dann herrschte Sekunden lang stille und ihm wurde bewusst, dass er antworten sollte. Was war die Frage? Sie hat doch ... ich habe die Frage nicht verstanden. Oh mein Gott, ich weiß nicht, was sie gefragt hat.
"... ich. Könnten Sie die Frage wiederholen, Sensei?", fragte er dann und blickte fast hilflos zu Katsumi rüber, der seine Augen zu engen schlitzen formte und ihn musterte. "Einwenig mehr Aufmerksamkeit bitte. Es geht um Jutsus. Erklär uns etwas zu Jutsus."
Takeru fixierte inzwischen den Chuunin Daisuke und schien nichts sagen zu wollen. Kurz drang ein Nuscheln von einem Prüfer zum nächsten, ehe Takeru plötzlich sprach und alle in diesem Raum damit wohl verwunderte. "Jutsus. Es gibt verschiedene Arten von Jutsus. Allgemein steht jedoch, dass Jutsus eine Technik ist in dem man Chakra sammelt und Fingerzeichen zum Fokussieren benutzt. Das Chakra...", erklärte Takeru und wirkte bei seiner Erklärung abwesend, so als würde er einen langen Text abrattern und nicht auf seine Umgebung achten. Seine Hand deutete bei 'Chakra' auf sich selbst. "Bilde ich in mir. Geist und Körper müssen im Gleichklang sein."
Die Stille hüllte ihn ein, nachdem seine Stimme aufhörte, zu sprechen und die Anwesenden fast überrascht seinen Worten lauschten. Für einen Moment schien es als wüsste er nicht weiter, doch es war ein Trugschluss, denn gerade als Mufu nachfragen wollte, ob das alles war, sprach Takeru weiter: "Es gibt manche Jutsus die beruhen auf Elementen. Die fünf Hauptelemente sind Katon, Suiton, Doton, Fuuton und Raiton."
Erneut folgte eine Gedenkpause, während Kuma eine Haarsträhne aus seinem Gesicht wischte und in den Gesichtern seiner gegenüber nach Gefühlsveränderungen suchte, die darauf hinwiesen, ob er falsch lag. Leider verunsicherte ihn das Ganze nur weiter, wodurch er seinen Blick nach draußen laufen ließ. "Ein Ninja hat die Möglichkeit seine Stärken verschieden auszubauen. So gibt es drei verschiedene Jutsuarten. Das Taijutsu in dem man vor allem seinen Körper als Waffe benutzt. Das Ninjutsu, wobei man mit Fingerzeichen verschiedene Angriffe starten kann... oder das Genjutsu. Genjutsus dienen ausschließlich zur Täuschung und Illusion des Gegners."
Inzwischen schienen fast 10 Minuten vergangen in dem Takeru ausschließlich redete und er hatte das Gefühl, das er so viel wie gerade eben in 10 Minuten noch nie in einem Monat erzählt hatte. Innerlich hakte er die Punkte ab die er erklärt hatte und rieb sich nachdenklich den Hinterkopf. "Naja... es gibt schlussendlich noch das Thema Kekkei Genkai... das ist sowas wie das Sharingan oder Byakugan. Sie werden innerhalb eines Clans weitervererbt. Sie können von Leuten die diese Vererbung nicht haben, dann auch nicht gelernt werden oder kopiert."

Das letzte Thema nagte irgendwie an seinem Ego, denn wer wünschte sich nicht allmächtig und stark? Innerlich hatte Takeru immer gehofft, dass sein Vater irgendeinem großen Clan angehört hatte, so dass er eine seiner Fähigkeiten übernahm. Aber mit der Zeit musste er ernüchternd akzeptieren, dass er stinknormal war.
Seine Gedanken kamen nun mehr in die Realität zurück als sich ein Lehrer mit einem Räuspern Aufmerksamkeit verschaffte. Als der junge Kuma den Kopf drehte, musterte er Ayaka eingehnd, fast skeptisch. "Gut, dass war alles?", fragte sie und lehnte leicht denKopf zur Seite um ihn zu betrachten. Ihre Haltung verunsicherte den jungen Schüler nur mehr, weswegen er die Arme hinter den Kopf verschränkte und einen Moment schwieg. "Ich denke schon."
Mein Großvater bringt mich um, dass ich wieder durchfalle, tauchte der Gedanke in seinem Kopf und ließ ihn niedergeschlagen den Blick abwenden. Gleich daraufhin durfte er den Raum verlassen.

II. Geschicklichkeit ist eine Tugend
Der zweite Prüfungsteil stand nun direkt vor Takeru, mehr oder weniger waren es genau drei Lehrer, die er später suchen sollte. Er fand es lächerlich, dass sie ein Versteckspiel daraus machten, aber auch das würde er überstehen. Zumindest hoffte er es innerlich stark. Seine Moral fand er zumindest in diesem Augenblick nicht wirklich.
Nach fast 20 Minuten waren nur die jungen Shinobi übrig geblieben, die alle darauf warteten los gehen zu dürfen. Sie wurden jeweils auf verschiedene Teile des Waldes aufgeteilt um nicht gleich alle auf einen Sensei zu treffen. Dann ging es los.

Der Wald war zu diesem Zeitpunkt recht ruhig, der Wind ließ die Blätter langsam hin und her schwingen und zerstrubbelte das Haar von Takeru etwas unnatürlich. Doch in diesem Augenblick störte er sich nicht daran. Denn er stand seit einer Minute auf der Stelle und starrte gerade aus. Wie soll ich eine Person in fünf Minuten finden? Es kam ihn fast unfair vor, so eine kurze Zeitspanne nur zu haben, aber dennoch er musste sie finden. Seufzend schob sich Takeru los, mit großen Schritten voran - ehe er anfing zu rennen. Überstürzt lief er durch das Unterholz des Waldes und wurde bald schon von einer Überraschung überfallen.
Irgendetwas traf seine Schienbeine und ließ ihn nach vorne stolpern. Tollpatschig, wie er in diesem Alter war, stieß er mit dem Kopf zuerst gegen einen Baum und brachte ihn zum lauten Rascheln. "Au! Verdammt noch mal! Dieses scheiß Versteckspiel!", fluchte er laut und drückte sich zwei Hände auf die Stirn, während er um den Baum schwankte und den Stolperdraht erkannte. "Bringen wir doch gleich die neue Generation von Ninja um... wir brauchen sie ja auch nicht", knurrte er leise zu sich und spürte das eine Beule auf seiner Stirn wuchs, die sicherlich kaum verkennbar war. Trotzdem fiel ihm beim Fluchen etwas auf. Vor ihm waren Fußspuren, die geradewegs zu einem Busch führten. Misstrauisch wägte er den Kopf zu Seite und runzelte die Stirn. Leise schlich er sich also auf den Busch zu und schob dann ein paar Blätter beiseite rum rein zu spähen.

Ruhig saß Ayaka im Gebüsch, während sie skeptisch den jungen Akademisten beobachtete, der mit dem Kopf zuerst gegen einen Baum gestoßen war. Sie hatte sich eigentlich ein anderes Ergebnis erhofft, aber offensichtlich war ihr die Falle misslungen. Trotzdem beobachtete sie wie Takeru ihrer Position immer näher kam - warum sollte sie ihn also nicht erschrecken, wenn er sie entdeckt hatte? Mit einem breiten Lächeln wartete sie auf das näher kommen, ehe er zu ihr nach drinnen spähte. In diesem Augenblick sprang sie auf und gab kurz ein Geräusch von sich. "Buh!"

Takeru stolperte erschrocken zurück und landete auf seinen Hintern, während er fast verstört Ayaka musterte, die vor ihm aufgetaucht war. "Whoa", stieß er hervor und starrte sie kurz irritiert an. "Sehr gut du hast mich gefunden. Such jetzt die anderen", sagte sie und lächelte kurz freundlich ihm entgegen. Dann verschwand sie um ein neues Versteck für sich zu finden.
Noch immer schlug ihm sein Herz bis zum Hals und machte es ihm fast unmöglich in die Umgebung zu lauschen. Nachdem sein Puls etwas ruhiger wurde, hatte er auch wieder die Möglichkeit in die Umgebung zu lauschen. Takeru sah der Sensei nach, der gerade mehr oder minder überrascht wirkte, dabei hatte er vermutet, dass diese Taktik so gar nicht funktionieren würde. Seufzend wandte sich der 14 Jährige um und lief dann weiter in den Wald. Diesmal achtete er genau auf Fallen, auch wenn er vermutete, dass er trotzdem in sie laufen würde. Lange Zeit schien er niemanden zu finden und Stille war das Einzige zu hören.Bin ich überhaupt noch richtig?
Als der junge Kuma gerade seufzend aufgeben wollte, hörte er ein leises Fluchen nicht fern von ihm. Verwundert drehte er den Kopf in jene Richtung und ging fast automatisch dort hin.
Keine 20 Sekunden später, stand er einem Jungen gegenüber der kopfüber nach unten baumelte. Er versuchte verzweifelt die Fessel von seinem Bein abzubekommen und schien dabei mächtig Probleme zu haben. Aus Gewohnheit schwieg Takeru und beobachtete ihn kurz, ehe ihm einfiel, dass er noch etwas zu tun hatte. Zuerst wollte er sich einfach abwenden bis sein schlechtes Gewissen ihn zu etwas anderes bewegte.
"Hey du", sagte er dann und holte aus der Tasche sein einziges Kunai raus. "Wenn du kurz still hältst schneid ich dich runter." Der Junge Schüler blickte auf und erkannte erst jetzt Kuma. "Eh du bist doch dieser Kuma", warf er ihm entgegen und klang dabei nicht sonderlich erfreut, was vielleicht daran lag, dass der Ruf von Takeru sehr schlecht war. Schweigend zuckte er nur die Schultern und kletterte auf den Baum etwas, ehe er den Jungen befreite.
Nachdem er krachend zu Boden schlug und leise fluchte, sah sich Te wieder um. Er musste noch zwei Sensei finden und die Zeit wurde langsam sehr knapp. "Ich muss jetzt gehen... kommst du klar?", fragte Takeru leise. "Jaja...", antwortete der eben gerettete in einem nicht sonderlich dankbaren Ton, ehe er sich umdrehte und davon lief.
Stirnrunzelnd sah Takeru ihm nach und wandte sich dann um, damit er den nächsten Lehrer sich schnappen konnte. Inzwischen hatte er schon zwei Minuten überzogen. Eigentlich verfluchte sich Kuma dafür, dass er jetzt Strafpunkte bekommen würde, aber er hatte seinen Kameraden nicht hängen lassen können, immerhin sollte er auch durchkommen. Hastig sah sich der Akademist nach den weiteren Lehrern um, inzwischen musterte er sogar die Bäume über sich. Erst drei Minuten später fiel ihm weiter oben im Baum zwei Füße auf. Mit einem kleinen Sprung an jene, holte er die Person aus den Kronen. Ein Körper wälzte ihn halb platt. Der Sensei entpuppte sich als Mufu. Er drückte sich nach oben und klopfte sich dann ab. "Es hätte gereicht zu sagen, dass du mich gesehen hast", brummte er etwas verstimmt, während er Takeru wieder auf die Füße stellte. Er tat es mit solcher Leichtigkeit, dass man glauben konnte, dass er nur sehr wenig wog. Nachdem nur Schweigen folgte, stieß Katsumi den Jungen Akademisten etwas vor, damit er sich in Bewegung setzte. "Los jetzt. Du hast nicht so viel Zeit."

Nun stand der letzte Lehrer an und Takeru hatte keine Ahnung, wie er diesen finden sollte. Gerade als er ein paar Schritte gegangen war, ertönte wenig später ein leises Klacken. Takeru zuckte erschrocken zusammen, als seine Füße mit einem Ruck nach oben gerissen wurden und sein Hinterkopf auf den Boden schlug. Für einen Moment tauchte ein merkwürdiger Schleier vor seinen Augen, während er angestrengt blinzelte. Erst jetzt fiel ihm auf das er in eine Falle getappt war, wie der Junge vor ihm auch schon. Dabei war ihm sein Kunai aus der Tasche gerutscht und ruhte nun vor ihm am Boden. "Oh... nein", flüsterte er und versuchte es zu erreichen. Doch es gab keine Chance freizukommen, auch als ein Akademist an ihm vorbei kam, war die Rettung nicht nahe. Fünf Minuten waren inzwischen lange vergangen und er seufzte leise auf. Er hatte es versaut. Die Prüfung wieder einmal nicht geschafft, nur weil er zu dumm war, sein Kunai ordentlich fest zu binden. Ein kaltes Gefühl breitete sich in dem Jungen aus, als er an die Niederlage dachte.

"Hängst du schön?",
fragte eine Stimme von der Seite. Takeru, dessen Kopf inzwischen etwas röter geworden war, drehte seinem Blick Daisuke entgegen. "Nein, nicht wirklich", entgegnete Kuma schlecht gelaunt. "Das dachte ich mir. Die anderen sind schon längst wieder zurück. Man hat dich schon vermisst. Warum hast du dich nicht befreit?", fragte der Chuunin und klaubte wenig später das Kunai von ihm auf. "Gut, dass beantwortet meine Frage wohl. Bist du verletzt?"
Tetsuya schnitt ihm vom Seil los, sodass er etwas unsanft zu Boden schlug und dann sich sofort aufrappelte. "Nein... nein alles okay... danke", murmelte er und steckte wenig später das Kunai in die Tasche. Offensichtlich betroffen sah er seine Füße an. "Wie viele hast du gefunden?", verwickelte Daisuke dann den jungen Akademisten in ein Gespräch. "Zwei." Der Chuunin lächelte etwas und schob ihn dann langsam voran, um zu den anderen zu gelangen. "Mach dir keinen Kopf. Zwei sind gut. Wenn du theoretisch ordentlich rein gehauen hast, ist es kein Problem." Die Worte sollten wohl aufmunternd sein, aber eigentlich sah sich Takeru schon wieder zu Hause - demotiviert.

Ende: Friede, Freude, Eierkuchen

Ende: Friede, Freude, Eierkuchen
Lustlos stand Takeru an der Seite der Wand, während seine Hände in den Taschen versenkt waren. Die Situation hier stimmte ihn nicht sonderlich glücklich, denn er hatte das Gefühl es vollkommen verhauen zu haben. Als sein Namen aufgerufen wurde, ließ er seinen Blick kurz über die anderen wandern, die schon ihre Stirnbänder hatten. Mit einem tiefen Seufzen trat er in den Prüfungsraum, in dem er schon den Vortrag gehalten hatte. Dort saßen wieder die drei Sensei. Neben ihnen lagen mehrere Stirnbänder mit dem hiesigen Zeichen. Sehnsüchtig blickte Takeru einen Moment auf das kleine Schimmern des Silbers, bis die Stimme eines Prüfers anfing. "Nun denn Kuma-San. Vorab will ich dir sagen, dass deine Schweigsame unhöfliche Art dir irgendwann das Genick brechen wird. Du solltest lernen einwenig mehr Anstand an den Tag zu bringen. Es würde mich nicht wundern, wenn ich die Erste wäre, die dir das sagt."
Da sein Ego gerade schon angefressen waren, minderten sie den Schmerz dieser Kritik etwas ab und er nickte nur knapp. "Kommen wir zum nächsten. Die theoretische Prüfung hast du sehr gut absolviert, weswegen du die volle Punktzahl erhältst. Beim praktischen Teil hast du wohl die meisten Probleme gehabt ... mal abgesehen davon, dass du bei sechs verteilten Fallen in zwei rein gelaufen bist. Du solltest demnach wachsamer werden, beobachte die Umgebung genau", erklärte Ayaka und blickte zu Mufu rüber, der direkt weiter sprach. "Du hast zwei von drei gefunden, wodurch dir 10 Punkte abgezogen werden. Pro überzogene Minute gibt es einen Punktabzug. Das heißt, du hast weitere vier Punkte abgezogen bekommen. Dennoch ... du warst wohl einer der wenigen der einen mit Akademisten geholfen hatte. Die meisten sind einfach an den anderen vorbei gelaufen. Das zeigt, was für ein Mensch du bist und wir suchen solche Menschen wie dich. Du hast riskiert deine Prüfung zu verhauen, um ihm zu helfen. Deswegen werden wir dir das Stirnband geben mit der Anmerkung, dass du an dir arbeiten musst. Halte dich dabei an anderen... sie helfen dir am besten."

Takeru stand mit dem Stirnband vor der Schule, fest umschlossen in seiner Hand, während er auf seinen Großvater wartete, der vom Markt kommen würde. Er hatte es geschafft und das hieß er war auf einen guten Weg auf der Suche nach seinem Vater. Die Worte der Sensei hingen ihm noch immer im Ohr und stimmten ihn nachdenklich. Vielleicht hatten sie recht - aber nur vielleicht.
 
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