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Die Straßen des Viertels

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cf: Das Büro der Akademieleitung

Isamu war zugleich irritiert und angenehm überrascht. Irritiert, weil er die Namensliste nicht an Jun weitergeben konnte, was ihn erstmal in die unangenehme Situation des Zugzwanges brachte. Angenehm überrascht, weil er scheinbar mit einer sehr direkten Teampartnerin gesegnet war. So waren bisher nur die wichtigsten Worte gewechselt worden und es gab kein langes Vorstellen, wie andere Shinobi es als angemessen empfanden. Auch mit dem Direktor wurden keine unnötigen Gespräche geführt, was Isamu sehr begrüßte. Als Jun also die erste Möglichkeit nutzte das Büro zu verlassen, tat Isamu es ihr gleich, denn die Liste war übergeben und der Auftrag war klar.
Warum hat sie die Liste nicht genommen? Isamu hatte eigentlich ein sehr gutes Gefühl bei Jun. Sie schien sehr dominant zu sein, was auf Führungsqualitäten schließen ließ. Auch das Fehlen von unnötigem Gerede sprach dafür, dass sie genau die richtige war, um den Ton anzugeben. Isamu dachte sogar darüber nach, sie für Regel 82 in Betracht zu ziehen, aber warum hatte sie die Liste nicht genommen? Der Gedanke begleitete ihn bis vor die Akademie. Er war Jun die ganze Zeit dicht auf den Fersen gewesen, also hielt auch er sofort an, als sie stoppte und sich zu ihm umdrehte. Isamu machte große Augen und schaute sie fragend an. Erwartete sie jetzt doch eine Vorstellung? Oder wollte sie etwa, dass er sich die Liste anschaute und einen Vorschlag machte? Vielleicht einfach von oben nach unten?
Scheinbar gehörte Jun nicht zu den geduldigsten Shinobi des Reiches und so löste Isamus Schweigen das Problem ganz von alleine, denn der Zettel wurde ihm unsanft abgenommen, was ihm ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte. Er mochte es, wenn jemand die Kontrolle übernahm, und die Inbrunst, mit welcher Jun das Steuer an sich riss, war großartig. "Nein. Nicht mit Absicht.", brachte er noch kurz und schob dann noch ein "Danke." hinterher.
Es folgte das, was Isamu mit am liebsten mochte: Jun legte fest, wie sie vorgehen würde, und Isamu stimmte dem Ganzen nickend zu. Auch sie entschied sich zwar einfach für den ersten Namen auf der Liste, aber bei so einer banalen Aufgabe war es vielleicht auch einfach das beste Vorgehen.
Als Jun dann Isamu das Bild des ersten Ziels zeigte, zogen sich seine Mundwinkel nach unten und Mitleid drang in seine Gefühlswelt ein. Arishima Takumi sah nicht nur so aus, als würde er sein Geistiges vernachlässigen, auch die körperliche Ertüchtigung schien für ihn zweit… dritt… maximal viertrangig zu sein. Isamu konnte sich gar nicht vorstellen, wie dieser Junge den ganzen Tag füllte, doch Jun hatte dazu prompt eine Vermutung. Isamu war sich noch nicht ganz sicher, was das Ganze mit Spaß zu tun hatte, aber eins war klar. "Wir müssen diesen armen Jungen helfen." Als Yamakabe war es immerhin seine Pflicht, denen zu helfen, die selbst nicht dazu in der Lage waren. Der Weg dahin war jedoch Auslegungssache. "Wenn er sich wehrt, dann eben mit Gewalt. Es ist nur zu seinem besten." Isamus Mimik ließ dabei keinen Schluss darauf zu, ob ihn das freute oder nicht. Im besten Fall war es ein gutes Training für den Tag und eine gute Tat auf seinem Konto. Er begann schon mal damit auf der Stelle zu laufen, denn er merkte, dass seine Muskulatur ein wenig auskühlte und das war nie gut. "Ich wäre bereit. Du führst, ich folge?" Jun schien erstmal keine Einwände zu haben und das ungleiche Pärchen machte sich auf den Weg in Richtung Geschäftsviertel.

Den Weg konnten die beiden schnell hinter sich lassen, denn es schien der allgemeine Konsens zu herrschen, das für den Moment alles klar war. Höchst angenehm. In Getsurin angekommen bedurfte es jedoch wieder einiger Worte. Auch zur frühen Stunde waren die Straßen gut gefüllt. Innerlich fragte sich Isamu, wie es sein konnte, dass jetzt schon Leute vor der Kneipe lungerten. Vielleicht tat er ihnen aber auch Unrecht und sie hatten bereits ein nächtliches Workout hinter sich? Dann hatte jeder ein Recht, seine Entspannungsphase individuell zu gestalten. Die wichtigere Frage war aber, wo Arishima Takumi zu finden war. Leider stand nirgendwo ein Junge, der wild mit den Armen zappelte und 'Hilfe! Hilfe! Rettet mich aus meinem Elend!' rief. Zu schade aber auch. "Wie finden wir ihn? Laufen wir solange durch das Viertel, bis er uns vor die Füße gerät?" Seinen Blick hatte er weiterhin starr auf sie Straße gerichtet, die sich vor ihnen eröffnete. Vielleicht würden sie ihn verpassen, wenn sie sich jetzt unterhielten, und er wollte den Faulenzer definitiv erwischen. Das stand außer Frage.

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Also, eigentlich konnte Jun die Menschen, mit denen sie gerade zutun hatte durch bloße Gestik und Mimik kategorisch einordnen. Eigentlich. Bei der Glatze wollte das noch nicht funktionieren. Ihr kam bisher nur schräg in den Sinn, beim Schubladendenken stößt sie mit ihm nur gegen Kanten, die sie davon abhielten ihn irgendwo reinzustopfen. Er schien, wie die Ikari selbst, einen dauerhaften Bewegungsdrang zu haben, vielleicht sogar ein wenig stärker. Seine Statur konnte Jun nicht wirklich ausmachen, da ihn die lockere Kleidung mehr verschleierte. Fett war der Kleine jedenfalls nicht. Dann war Isamu dazu bereit Gewalt anzuwenden, obwohl er gar nicht wie so jemand wirkte. Aber gegen diese Tatsache hatte sie natürlich nichts einzuwenden. 'Danke', wofür? Das war irritierend und sinnlos. Wieso schnappte er sich den Infobogen, wenn er gar nicht führen wollte? Jun hatte zwar keinen Bock drauf, aber dann stünden sie wahrscheinlich immer noch schweigend vor der Akademie und stierten sich gegenseitig zu Tode, oder so. Was solls. Besonders schräg war aber der Fakt, dass sie (noch) keine Abneigung verspürte, da war einfach nur Neutralität. Das war Neuland. Und dennoch interessant.
Nach der aktuellsten Frage kramte Jun das Bild von Takumi aus der Manteltasche, versuchte, das zerknüllte Papier erneut zu glätten. Sie stellte sich neben Isamu, damit auch er noch mal einen Blick auf den fetten Jungen werfen konnte. "So wie der aussieht, sollten wir Fressbuden aufsuchen." Mit dem Zeigefinger tippte Jun auf einen Stichpunkt darunter. "Letztes Mal wurde er aber in einer Spielhalle aufgegriffen. Normalerweise würde ich vorschlagen, uns aufzuteilen, aber ich will den Spaß nicht verpassen, wenn du ihn findest und bekehrst." Vorfreude ließ die Genin breit grinsen, als sie auch schon das Innere des Viertels betrat. Irgendwie vermutete sie keine Widerrede, wieso also Zeit verschwenden und auf Antwort warten?

In der Passage standen wie auf dem Markt vereinzelt bunte Buden und Stände, an denen Händler einen Teil ihrer Ware außerhalb der Geschäfte präsentierten, oder mit Flyern herumfuchtelten, um die Besucher in eben jene Geschäfte zu locken. Ein Verkäufer, der gerade dabei war, so richtig ins Schwärmen für seine Ware zu geraten, erhob seine Stimme, sodass er ziemlich gut in der Straße zu hören war. Soweit nichts Außergewöhnliches. Alles, was hier an Gesocks herumlungerte, wie Jun gewisse Humanoide so schön betitelte, verhielten sich in diesem Viertel anders als irgendwo sonst. Ein paar Betrunkene schoben taumelnd die restliche Nacht vor sich her, begannen auszunüchtern. Andere Taugenichtse schlichen beinahe unmerklich den Weg entlang, verschwanden in Kneipen, Spielhallen, Fressbuden, um dort ihre Lebenszeit zu vergessen. Hier traf man so ziemlich jede Sorte Mensch. Alt, nicht so alt, jung, für jeden war an diesem Ort etwas dabei. Doch Jun kannte sich hier kaum aus, da sie nur hin und wieder einen Fuß in dieses Viertel setzte, um in einem ganz bestimmten Ramenrestaurant zu speisen. Der Rest interessierte sie nicht die Bohne. "Kennst du dich hier zufällig aus? Ich nicht.", fragte sie also den schweigsamen Isamu, erhöhte aber das Schritttempo, weil sie bei der Antwort gegen 'nein' tendierte und nicht so viel Zeit auf die Suche verschwenden wollte. Und dann stoppte sie plötzlich, als sie feuerrotes Haar aufblitzen sah. Wiederholt zückte Jun zerknüllte Zettel hervor, die langsam Risse bekamen, und ließ die Finger über die Fotos wandern. "Koizumi Misaki.", stellte die Genin fest und zeigte auf die Rothaarige, die gerade von zwei großen Muskelprotzen belästigt zu werden schien. Das Mädchen wurde gemächlich an den Rand des Geschehens gedrängt, in die Nähe einer kleinen, verlassenen Gasse. Sie wirkte verängstigt, versuchte aber zwischen den beiden Männern hindurchzuschlüpfen, keine Chance. Wut flammte in Jun auf, ihre Finger knackten laut, als sie ihre Hände fest zu Fäusten ballte. "Sieh mal, die beiden sehnen sich nach mindestens 206 Knochenbrüchen!", meinte die Ikari zähnefletschend, als sie auch schon die Passanten aus dem Weg rempelte. Das Tempo zog sie rasch an, als das Trio in der Gasse verschwand. Blind vor Wut tackelte Jun einen großen, dicken Jungen um, ließ sich davon aber nicht von ihrem Weg abbringen und zog ungerührt weiter, als er auf dem Rücken lag und empört grunzte.

@Yamakabe Isamu
 
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Zufrieden lief Isamu durch das Viertel. Warum zufrieden? Es machte den Anschein als würde Jun alle Anforderungen erfüllen, die Isamu an einem Anführer so schätzte. Sie hatte klare Vorstellungen und gab den Ton an. Sie schien keine unnötigen Umwege zu machen und auch keine allzu unnötige Konversation führen zu wollen. Außerdem schien es ihr auch wichtig zu sein die Faulenzer zu bekehren, was ihm auch auf persönlicher Ebene imponieren konnte.
Aufmerksam schaute er jedem vorbeiziehenden Passanten mehrere Sekunden direkt ins Gesicht, denn schließlich konnte sich hinter jedem auch eine Zielperson verbergen. Viele schienen verdächtig, denn sie konnten seinem manischen Starren nicht standhalten. Kein Wunder bei den vielen Faulenzern, die sich hier aufhielten. Es würde nicht schaden hier mal einen ganzen Trupp durchzuschicken, um die armen Seelen mal ein bisschen auf Spur zu bringen. Er war sich mittlerweile nämlich sicher, dass nicht alle von ihrem nächtlichen Workout kommen konnten, um abzuschalten. Diese schmächtigen Beine, die dünnen Lauchärmchen und verkrusteten Bärte. Das alles sah so gar nicht nach Training aus.
"Nein.", erwiderte Isamu auf die Frage, ob er sich hier auskannte. Für seine Verhältnisse bot dieser Teil von Getsurin kein Potenzial für ein ausgiebiges Training. Gleichzeitig war es aber auch viel zu trubelig für seine Entspannung. Überall waren Leute und es gab kaum ein ruhiges Plätzchen. Ihm blieb also nichts anderes übrig als weiter zu starren und Leute zu verstören.
Dann ging es plötzlich ganz schnell: ein Name, ein ausgestreckter Zeigefinger und Jun, die sich zügig auf den Weg machte. Isamu sah noch, wie zwei Schlägertypen mit einem rothaarigen Mädchen in einer Gasse verschwanden, hatte aber nicht mehr wirklich viel Zeit das Vorgehen zu kommentieren. Juns Kommentar war eindeutig. Sie war auf dem Weg in einen Kampf und Isamus Meinung dazu war nicht relevant, auch wenn der plötzliche Angriff ihn nervös machte. Einzig relevant war, was er daraus machte, und das war für ihn keine schwere Entscheidung. Er hatte Jun für diesen Job als Leitung bestimmt, was hieß, dass sie die Befehle erteilte: Er würde also den Angriffsbefehl nehmen und ausführen.
Also gab er Hackengas und setzte sich in Bewegung, um zu Jun aufzuschließen. Das gestaltete sich sehr einfach, denn diese hatte auf dem Weg zum Ziel eine regelrechte Bresche hinterlassen, durch die Isamu problemlos schlüpfen konnte. Der Schweinsmann grunzte erneut, als er sich wieder erheben wollte und von Isamus Gewicht zu Boden gedrückt wurde, als dieser seinen Bauch als Sprungbrett nutzte, um seinen Weg in die Gasse zu zu finden und Jun zu überholen. Da das Ziel klar war, brauchte er sich auch nicht zurückhalten. Das Dreiergespann hatte es noch nicht weit geschafft und die beiden Muskelprotze waren so sehr damit beschäftigt, das rothaarige Mädchen zu belästigen, dass sie die Glatze gar nicht bemerkten, die soeben die Gasse betreten hatte und jetzt auf sie zuschnellte. Regel 15: Helfe denen, die dazu nicht selbst in der Lage sind. Eine einfache Begründung für das, was gleich passieren würde. Kurz bevor Isamu die beiden erreicht hatte, bremste er leicht ab, um sich in Kampfstellung zu bringen. Der Mann vor ihm schaute verdutzt auf den Zwerg herunter, sah den seitlich geführten Schlag des Jungen aber nicht mehr kommen. Eine Nase für den Clan, dachte Isamu bevor seine Faust schmetternd im Gesicht des Mannes landete und der ohnehin krummen Nase einen weiteren Knick verlieh. Ein wenig verdutzt war er aber schon, denn er hatte damit gerechnet, dass sein Gegner wenigstens seinem ersten Schlag entgehen würde. Falsch gedacht.

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Dass Jun nicht gerade die schnellste unter den Kunoichi war, im Gegenteil, hatte natürlich ein paar Nachteile. Diese Schwäche war ihr durchaus bewusst, aber die machte sie durch andere Eigenschaften wieder wett. Jedenfalls war das einer dieser Momente, in denen sie sich ein bisschen mehr Tempo wünschte, denn Isamu holte Jun problemlos ein und preschte sogar an ihr vorbei. "Hey, lass' mir bloß was von den Idioten übrig!" Keifte Jun, als ihr Partner um die Ecke verschwand. Vielleicht hätte sie ihm konkrete Anweisung geben sollen, ob er überhaupt ihren Protest verstand? "Übrig lassen" konnte so einiges bedeuten. Denn seine erste Aktion verpasste sie um Sekunden und vernahm bloß ein himmlisches Knacken, ehe sie endlich einen Fuß in die Gasse setzte, und die lädierte Nase von einem Widerling in Augenschein nahm. Schlitternd kam Jun zum Stehen und die Zeit schien wie gefroren zu sein, da die Idioten so dermaßen verblüfft waren und dadurch wie eiserne Staturen wirkten. Auch Isamu wartete ab. Allmählich machte die Starre wohl Platz für den aufsteigenden Schmerz in der geknickten Nase, denn die Augen des Prolls glitzerten verdächtigt wässrig und sein anfängliches Wimmern steigerte sich zu einem lauten Schmerzensschrei. Oh, was für ein exzellenter Klang in Juns Ohren. Sie pfiff anerkennend und gab Isamu einen kräftigen Klaps gegen den Rücken. "Voll ins Schwarze getroffen.", das freudige Grinsen war nicht zu überhören. Kurz schaffte sich die Genin einen Überblick, während also der eine immer wieder aufbrüllte, versuchte sein Buddy ihn zu beruhigen. Misaki kauerte in der hintersten Ecke zwischen zwei wuchtigen Mülltonnen und wollte scheinbar eins mit der dreckigen Wand werden. "Alsoooo." Jun verflocht ihre Finger ineinander und bog sie übertrieben, damit sie schön laut knackten. "Isamu, du nimmst dir den Großen, bereits Angeschlagenen vor. Schlag ihn nicht sofort K. O., der soll noch ein bisschen länger leiden." Die Ikari sprach lauter als nötig, damit die Männer angestachelt wurden - der Kampf soll ja nicht der Langeweile verfallen. "Was, der kleine Junge soll MIR die Fresse polieren?! Dass ich nicht lache!" Und er lachte. Hm? War doch schon passiert, aber na ja. Jun ignorierte ihn. "Halte das Mädchen aus deinem Radius." Fügte sie jedoch etwas leiser hinzu. Auch ihr Nacken knackte geräuschvoll, als sie ihn dehnte. "Ich nehme mir den Kleinen vor. Ach, und falls du vor mir fertig bist, will ich keine Hilfe. Kümmere dich um die Heulsuse, die sich lieber in Müll suhlt als ein paar Verteidigungstechniken aus der Akademie zu lernen." Der "Kleine" teilte sich etwa die gleichen Maße mit Jun und leckte sich gierig über die Lippen. Scheinbar gefiel ihm die Idee, gegen sie zu kämpfen. "Viel Spaß."

Mit energischen Schritten überwand Jun die kurze Distanz zum Kontrahenten, der einige Meter überrascht zurückwich. Sie blieb stehen, rollte die Augen und seufzte schwer. Plötzlich grinste er und zauberte eine Eisenstange hinter muffigen Kartons hervor. Seine Muskeln waren also nutzlos. Die Stange wirkte einfach lächerlich zwischen seinen unebenen Hügeln aus Fleisch. Der Proll stürmte mit einem Kampfschrei auf Jun zu, die Stange mit beiden Händen umgriffen. Obwohl er noch außer Reichweite war, fuchtelte er bereits wie wild damit durch die Luft und stieß dabei gelegentlich scheppernd gegen die Wände. Die Kunoichi schmollte und ließ die Mundwinkel sinken, hatte sie wirklich einen spannenden Kampf erwartet? Enttäuschung machte sich breit. Na, lieber überschätzen, statt unterschätzen, nicht wahr? Als das Ende des Eisens ihre Grenze erreichte, schnellte ihre Hand nach vorn und stoppte das Teil mit festem Griff. Der Muskelprotz grunzte vor Anstrengung bei dem Versuch seine Waffe von ihr loszureißen, doch Jun hatte anderes vor. "Was ist denn los, Dicker? Geht dir schon die Puste aus?" Sie grinste amüsiert, als er rot anlief und stockend schnaufte. Seine hervortretenden Adern am Hals drohten zu explodieren. Mit einem Ruck entriss sie ihm die Stange aus seinen Händen und pfefferte diese achtlos zu Boden. Die Lust, sich weiter mit ihm abzugeben, sank gen null, also würde sie das lächerliche Getue nun doch vorzeitig beenden. Es war weder eine Herausforderung, noch sonst irgendwie nützlich für die Weiterbildung und Spaß machte das auch nicht wirklich. Pure Zeitverschwendung. Jun machte einen Satz nach vorn und drückte ihren rechten Unterarm gegen seinen Kehlkopf, sodass er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Den Druck verstärkend, beobachtete sie gespannt die Reaktion des Mannes. Er rang qualvoll nach Luft und seine Gesichtsfarbe wurde ganz dunkelrot. Die Augen quollen aus seinem Kopf. In seiner Panik fiel ihm nichts anderes ein, als auf Juns Unterarm zu hämmern, die Beine nutzte er nicht. "Nichtsnutz." Die Stimmlage der Ikari war todernst. Sie umgriff eines seiner Handgelenke mit der linken Hand und brach es, ohne mit der Wimper zu zucken. Weil der Mann noch kaum reagieren konnte, seine Glieder erschlafften und seine Augäpfel verdrehten, ließ Jun ihn auf den Boden sacken. Sie spuckte neben ihm aus, während er verzweifelt nach Luft rang und sein hängendes Handgelenk umfasste. Die Genin war überhaupt nicht zufrieden. "Mon... ster!" Stieß er rau und abgehackt aus. Jun lachte leise, es klang seelenlos. Dem Elend wandte das Monster den Rücken zu und schritt gemächlich zur schwänzenden Akademistin, die ... Sehr begeistert wirkte, je näher es kam. Nicht. Falls Isamu bereits bei ihr war, so hatte sie ihn gerade nicht im Blick.

@Yamakabe Isamu
 
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Hatte Isamu dem riesigen Mann tatsächlich mit einem Schlag schon Tränen in die Augen getrieben? Interessant, wie leicht das gewesen war. Den Schrei nahm er noch nicht als ein Signal zum Aufgeben wahr und bereitete sich darauf vor nachzusetzen, als er Juns zustimmenden Klapps spürte und ihre Worte vernahm. Offenbar hatte er in ihrem Interesse gehandelt, was ihn zufrieden stimmte. Er nahm sich noch ein wenig mehr Zeit für die Vorbereitung seines nächsten Schlags, da er das Gefühl hatte, dass Jun noch ein wenig mehr Konversation mit den beiden führen wollte. Als diese jedoch abgeschlossen war und Jun die krumme Nase als Isamus Gegner bestimmte, schlug er sofort zu, nachdem dieser seine höhnischen Worte ausgespuckt hatte. Jun hatte sich gerade abgewandt, als Isamus Faust in die Magengrube seines Gegenübers krachte. Diese erreichte er bei dem Größenunterschied eh viel besser. Die lange Vorbereitungszeit und Isamus Zufriedenheit machten sich dabei sicher in einer Extraportion Schmerz bemerkbar. Äußerlich zeigte sich der Schmerz dann praktischerweise darin, dass der Tölpel sich an die Einschlagstelle fasste und leicht in die Knie ging, was wieder eine angenehme Distanz zwischen Isamus Faust und der Nase von Captain Krummnase herstellte. "Urgh. Du mieser, kleiner…"
Isamus Faust schnellte erneut vor und traf diesmal nicht die Nase, sondern etwas tiefer, seitlich auf die Kauleiste. Weitere Worte konnten deshalb nicht ausgespuckt werden, dafür bahnte sich aber ein Zahn seinen Weg aus dem Mund des Hünen. Gleichzeitig wankte der massige Körper nun aus seiner vorgebeugten Haltung zurück, versuchte vergeblich das Gleichgewicht zu halten und fiel dann rücklings auf den Hosenboden. Isamu schaute nun in ein verdutztes Gesicht mit krummer Nase, Zahnlücke und ein wenig Blut. Schlag ihn nicht sofort K.O., der soll noch ein bisschen länger leiden. War es jetzt vorbei? Isamu wollte immerhin den Befehl korrekt ausführen und der Kerl machte nicht den Eindruck, dass er sich wirklich wehren und noch lange Widerstand leisten konnte. Wahrscheinlich hob er nur ein paar Gewichte, um seine Muskeln aufzupumpen, war aber nicht dazu in der Lage diese effektiv zu nutzen. Ein Blender also. Er machte aber auch nicht den Anschein, als wolle er sich ergeben. Langsam machte Isamu einen Schritt auf den Mann zu und gab ihm Zeit über seine Kapitulation nachzudenken. Mehr als er einem Gegner sonst geben würde, aber heute schien es wie der beste Weg, um auch Juns Anweisung gerecht zu werden. Er legte den Kopf schief und betrachtete ihn. Der Mann rieb sich das Kinn und schien Schmerzen zu haben, aber wenigstens die Tränen waren verschwunden. Sie waren einem wütenden Blick gewichen, der nun Isamu fixierte. Sieht nicht nach Aufgeben aus.
Dieser Gedanke wurde auch prompt mit einem Tritt beantwortet, der Isamus Beine erwischen sollte. Leider war der ohnehin schon langsame Sack vom Boden noch viel langsamer. Problemlos wich Isamu aus und brachte sich über dem armen Schwein in Stellung. Er beschloss, dass Sofort jetzt vorbei war und packte den Mann am Kragen. Dieser hatte sich noch nicht ganz von seinem Fehltritt erholt und schaffte es deshalb nicht, sich gegen die folgenden Schläge zu wehren, die direkt in in seinem Gesicht landeten. K.O.
Isamu ließ den nassen Sack zu Boden sinken und schaute sich suchend um. Jun war noch zu Gange, aber jeden Moment fertig. Er sollte sich nicht einmischen. Da waren ihre Worte klar gewesen. Also ließ er sich auf dem nassen Sack nieder und schaute zu, wie Jun dem kleinen Mann den Rest gab. Sehr effektiver Kampfstil. Hinter Jun sah er im Augenwinkel Misaki, die ihn geschockt anschaute. Als Isamus Blick ihren traf, wandte sie sich jedoch sofort ab, nur um Jun zu finden, die energisch auf sie zumarschierte. Oh. Auch schon fertig. Schnell erhob er sich und erreichte das junge Mädchen nur wenig später. "Und? Geht sie freiwillig wieder zur Schule oder soll ich noch nachhelfen, Boss? … äh, Jun." Immerhin hatte er sie nur als Leitung auserkoren. Offiziell waren sie in dieser Sache ja gleichgestellt.

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Jun gab Isamus Frage spöttisch an das rothaarige Mädchen weiter. "Ja, Misaki, soll mein Untertan ...", sie schmunzelte ihrem Partner kurz amüsiert zu. " ... noch nachhelfen?" Die Ikari baute sich bedrohlich vor dem Mädchen auf, damit es auch bloß keine falsche Antwort geben würde. Es wimmerte und nuschelte irgendwas leise, Jun stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich herunter. "Hör auf zu flennen, was hast du gesagt?" Misaki machte große Augen, zuckte zusammen und presste sich noch mehr an die Wand. Als das Mädchen nicht reagierte, hielt Jun einen Augenblick inne und taxierte es, dann richtete sie sich wieder in voller Größe auf und trat einen Schritt zurück. Misaki schien sofort ein bisschen erleichtert und wagte einen vorsichtigen Blick auf die bewusstlosen Männer, hinter ihren Rettern. "Die tun dir erst mal nichts mehr. Die Betonung liegt auf erst mal." Jun verschränkte die Arme vor der Brust. "Du solltest die Akademie besuchen, jeden Tag, und aufmerksam dem Unterricht folgen, wenn du dich gegen solchen Idioten behaupten willst. Also?" Meinte die Genin streng, aber sachlich. " ... Ich bin aber nicht so stark wie ihr." Jun winkte unbeeindruckt ab. "Ausrede, eine richtig schlechte noch dazu." Wieder kramte sie die Liste, die bereits mitgenommen wirkte, aus der Tasche hervor und besah sich die Infos über Misaki. "Zeigt Begabung in Ninjutsu. Na, das ist doch was. Welches Element?" Erneut taxierte Jun das Mädchen, aber nicht bösartig, sondern interessiert. "... Raiton ...", stammelte es. Die Schläfe der Ikari pochte und ein Augenlid zuckte genervt. Sie konnte Heulsusen und Jammerlappen überhaupt nicht ausstehen, aber wenn das hier funktionieren soll, musste sie sich erheblich zusammenreißen. Auf Isamu setzte die Größere nicht sonderlich viel Hoffnung, der Kleine agierte wie ein Roboter, der bloß stumpf Befehle entgegennahm und ausführte. "Raiton. Magst du Raiton?" "Ja." Zum Teufel noch mal, konnte sich hier denn niemand mehr vernünftig unterhalten? Dieses beschissene aus der Nase-Zieherei, argh! Jun warf Isamu einen nichtssagenden Blick zu, seufzte und startete einen neuen Versuch. "Weißt du, Kleine, mein Partner und ich haben die Aufgabe erhalten, schwänzende Schüler zu bekehren. Und wenn wir den Job deinetwegen verkacken, bin ich deine nächste Gegnerin. Willst du etwa so enden wie die da?" Sie zeigte auf die reglosen Idioten am Boden, der eine K.O., der andere schwer am Röcheln. Misakis Augen weiteten sich wieder voller Angst und sie schüttelte energisch den Kopf, sodass die roten Haare wie ein Feuerwirbel wirkten. Sie stand zitternd auf und klopfte sich Staub und Dreck von der Kleidung. Die Genin lächelte und machte ihr den Weg frei. "Es ist noch nicht zu spät den heutigen Unterricht zu besuchen. Ich werde deinen Werdegang verfolgen, solltest du bis zum Abschluss noch einmal nicht dort aufkreuzen ..." Sie ließ den Satz bewusst unvollständig und lächelte ein bisschen breiter. Die Koizumi nahm die Beine in die Hand.

"Da bleiben noch vier. Ich glaube, das Gör, das ich wie einen nassen Sack aus dem Weg räumte, war Takumi. Vielleicht haben wir Glück, und der liegt da noch." Jun trat aus der Gasse und rieb sich die Hände. Als sie zwei Polizisten erblickte, die gerade die Gegend patrouillierten, hüpfte sie auf die beiden zu, unterhielt sich kurz mit ihnen und zeigte auf die Gasse. Große Lust, die Idioten weiterhin zu beoabchten hatte die Ikari nicht, da durften sich jetzt andere drum kümmern. Da ihr rechter Unterarm zu kribbeln und ziehen begann, was normalerweise ein schlechtes Zeichen war, schmiss Jun ein paar Nüsse aus dem Holster in den Mund und kaute schnell. Und dann noch mal. Und noch mal. Dabei suchte sie die Nähe mit den Augen ab, in der sie den dicken Jungen zum Fall gebrachte hatte. Mittlerweile war es Mittag und die Straße viel belebter als vorhin und schwieriger einen bestimmten Menschen auszumachen. "Hach, wie gerne würde ich die Leute einfach einzeln aus dem Viertel kicken." Das Kribbeln hörte langsam auf. Sie schüttelte den Arm ein paar Mal. "Kann dein Pfeil auf der Stirn was Besonderes?", fragte Jun Isamu beiläufig, weil sie gerade nicht weiter wusste. Sie war ein Kind der Tat, nicht des Aufspürens.

@Yamakabe Isamu
 
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Beeindruckt beobachtete der Yamakabe die Darbietung Juns und war sehr zufrieden damit. Zufrieden, weil sein Part in dieser Darbietung nur darin bestand, neben ihr zu stehen und Misaki anzustarren und das konnte er ganz gut. Er selbst hätte die Situation nicht mit solch "sozialer Raffinesse", wie er es betitelte, lösen können. Er hätte einmal gefragt und das Mädchen wenig später in die Schule gezerrt. So sparten die beiden sich natürlich einen Weg, denn das Mädchen nahm die Beine in die Hand und machte sich aus dem Staub. Hoffentlich mit dem richtigen Ziel, sonst mussten sie später nochmal raus, aber er hatte den Eindruck, dass Juns Message gut angekommen war. Zudem wirkte Misaki nicht wie das willensstarke Mädchen, das sich jetzt auf eine zweite Konfrontation vorbereitete, indem es sich mit zwei weiteren Schülern zusammenschloss. Oder doch? Isamu rieb sich die Schläfen. Er wollte sich heute nicht neu erfinden. Die Planung überließ er lieber Jun, denn die hatte heute schon bewiesen, dass sie eine geborene Anführerin war. Und die machte sich schon wieder auf den Weg zur Hauptstraße.
Oh? Der Schweinsmann? Isamu erinnerte sich gerade noch an ihn. Immerhin hatte sein fetter Wanst ihm die nötige Starthilfe gegeben, um schnell in den Kampf einzutreten. Dafür war Isamu dem dicken Takumi sehr dankbar und würde ihm vielleicht mit ein paar Ernährungstipps aushelfen. Das war aber jetzt noch Zukunftsmusik, denn erstmal musste er wiedergefunden werden.
Isamu spähte bereits die Umgebung aus, als Jun eine kleine Ladung Nüsse vertilgte. Nüsse waren gut und Isamu hatte heute noch nicht wirklich viel gegessen. Vielleicht sollte er Jun nach ein paar Nüssen fragen? Die gesunden Fette konnte er heute gut gebrauchen. Vielleicht später. “Einige könnten den Tritt in den Hintern sicher gebrauchen.” Er wollte sich gerade wieder der Suche widmen, denn schließlich konnte der Dicke noch in der Nähe sein, als Jun ihren Arm ein paar Mal schüttelte. Ein merkwürdiges Verhalten. Vielleicht sollte er Jun lieber nach ihrem Wohlbefinden fragen? Er legte den Kopf schief und entschied sich gerade dazu, das in die Tat umzusetzen, als Jun ihm zuvor kam. “...der Pfeil?” Ein wenig verlegen schaute er zur Seite. Der Pfeil war ziemlich cool und hatte zudem scheinbar erfolgreich über die falschen Augenbrauen hinweggetäuscht. Zugeben wollte er das jetzt allerdings nicht, also musste etwas anderes her. Isamu dachte nach, während sein Kopf immernoch zur Seite und damit auf die andere Straßenseite gerichtet war. “Nunja… Der Pfeil…” Was war das? Hinter einem Strommast lugte ein vertrautes Gesicht hervor. Er dachte erst, dass es sein Mittagessen sein könnte, denn ab und zu tat ein wenig Bacon viel für die Seele, aber nein. Auf der anderen Seite fand sich kein Tier, sondern ein Junge, der die beiden und wahrscheinlich auch den vorherigen Kampf gebannt beobachtete. Ein Junge, der aber verdächtig Ähnlichkeit mit einem Schwein hatte und nicht ganz erfolgreich damit war, seinen voluminösen Körper hinter den Mast zu zwängen. “...zeigt immer in Richtung des nächsten Ziels.”
Isamu riss ruckartig seinen Arm hoch und deutete mit dem Finger auf den Jungen. “Schweinsmann!” Der dicke Schulschwänzer riss die Augen auf und wich vom Strommast zurück, wobei er fast auf den Boden plumpste. Offenbar fühlte er sich direkt angesprochen. “Stehen bleiben! Es ist Zeit für die Akademie!” Die Diät-Tipps würde er gratis oben drauf bekommen. Egal wie die Sache ausging.

@Ikari Jun
 
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Ikari Jun

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Auch wenn sich Isamu gesitteter ausdrückte, wenn er denn mal den Mund aufmachte, hatte er dieselben Pläne wie Jun. Allerdings war sie zum ersten Opfer quasi nett, das Verhalten musste natürlich angepasst werden! Die Freundlichkeit lag wahrscheinlich daran, dass das ein Mädchen war und viele die Norm teilten, das weibliche Geschlecht wäre schwächer und müsste vor der Welt beschützt werden. Aber das ausgerechnet Jun die Lehre vergeigte, ärgerte sie, durften die beiden Genin doch ruppiger als erwartet vorgehen. Akademisten waren schließlich keine Zivilisten, die beim kleinsten Klaps zusammenbrachen, sie brauchten Disziplin! Jun runzelte versonnen die Stirn, während in ihr der Gedanke keimte, die Lehrer an der Akademie ließen nach. Das wäre richtig scheiße und katastrophal. Aber wie könnten die Gören sonst auf die beschissene Idee kommen, einfach den Unterricht zu schwänzen, ohne die Konsequenzen zu fürchten? Sie hatte damals nie den Gedanken daran verschwendet, ihre Talente ungenutzt zu lassen, im Gegenteil. Der ganze Fokus lag und liegt weiterhin auf der körperlichen und seelischen Weiterbildung, wenn man kein Interesse daran hegte, wieso dann überhaupt in die Akademie einschreiben? Das machte null Sinn. Man wurde schließlich nicht dazu genötigt, und wenn doch, hatte man kein Rückgrat und konnte sich gleich ein Loch buddeln. "Du hast recht, ich habe mich gehen lassen. Das passiert nicht noch mal.", machte Jun klar, auch wenn sie erst nicht sicher war, worauf sich Isamu dabei bezog. Dann huschte Erkenntnis durch ihr Gesicht, als sie unwillkürlich auf ihre vorletzte Aussage kam, nahm eben Gesagtes aber nicht zurück, die stimmte trotzdem. Als Jun zu Isamu herunterblickte, weil die Antwort auf die letzte Frage immer noch ausstand, wanderten aus Verblüffung die Augenbrauen nach oben, als er ihrem Blick auswich und stammelte. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet, nicht bei ihm. Leichte Zornesfalten bildeten sich zwischen den Brauen, als die Enttäuschung über Isamus Verhalten anklopfte und wuchs. Das brachte der bisherigen Neutralität ihm gegenüber einen Minuspunkt, aber den konnte Jun noch verkraften. "Stehe zu dem, was du trägst und zeigst.", grummelte sie, bevor er plötzlich das nächste Opfer irgendwo lauthals ausmachte und dorthin zeigte.
Jun folgte seinem Finger und ihre goldenen Augen peilten einen Augenblick ungenau auf den Ort zu, ehe sie das Ziel mit frostigem Blick fixierten. "Kein Erbarmen.", meinte sie grinsend, als die Genin auch schon in Bewegung kam. Takumi stolperte ängstlich vom Strommast weg und zerquetschte dabei den fettigen Hotdog in seiner Hand. Ketchup lief seinen Fingern zum Unterarm hinab, eine Gurke klatschte auf seinen Schuh und ein Stück vom Würstchen landete auf dem Boden. Ekelhaft. Die Ikari ging betont langsam auf ihn zu, um der Bedrohlichkeit in ihrer Haltung besonders Nachdruck zu verleihen und die Angst in dem Jungen zu schüren. Demonstrativ schob sie ihre Ärmel nach oben, ließ nacheinander die Schultern kreisen und knackte anschließend mit den Knöcheln. Sie ging einfach mal davon aus, dass Isamu ihr dicht auf den Fersen war. "Was hälst du davon, wenn wir den Schweinsmann langsam flankieren? Das hätte bestimmt einen guten Effekt, weil wir uns in seinem Tempo nähern. Vielleicht hat er dann Lust abzunehmen, um wirklich flüchten zu können. Ich werde ihn in deine Arme treiben, es ist dir überlassen, wie du ihn empfängst. Wenn wir jetzt schon Spaß haben wollen, könntest du auch mal plötzlich vor ihm auftauchen, ihn erschrecken und seine Furcht Anstacheln, damit er die Geschwindigkeit erhöht und keine Pause bekommt.", sinnierte Jun und blieb einige Momente stehen, um Takumi ein bisschen Sicherheit vorzutäuschen, als der Abstand größer wurde. Er war so sehr auf sie fokussiert, dass er Isamus Verschwinden gar nicht bemerken würde. Dann ging sie langsam weiter.

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Kein Erbarmen. Check. Isamu hatte die Aussage bereits verinnerlicht und in der Kategorie “Arbeitsanweisung” abgelegt. Wahrscheinlich eigentlich mehr ein Memo an Jun selbst als ein richtiger Befehl, aber jetzt war nicht die Zeit, um das genauer auszudifferenzieren. Jun hatte sich schon in Bewegung gesetzt, um die Straße zu überqueren, und Isamu wollte auf jeden Fall bereit sein. Jun handelte schnell und bestimmt, sodass nicht sonderlich viel Zeit für Planung drauf ging. Er liebte ihre Arbeitsweise.
Weniger gefielen ihm dann die Worte “Es ist dir überlassen”, die Jun nur wenige Momente später von sich gab. Immerhin war es nichts Kompliziertes und Jun schob noch einige Gedanken nach, die er verarbeiten konnte. “Verstanden.” Isamu beobachtete noch ein wenig, wie Jun Takumi fixierte und wartete einen passenden Moment ab. So geschockt wie Takumi aussah, war jedoch wahrscheinlich jeder Moment passend. Er konnte die weit aufgerissenen Augen gar nicht von Jun lassen. Wenn er so weiter machte, sprangen die bald aus seinem Gesicht und rollten über die Straße.
Dabei konnte Isamu es ihm nichtmal verübeln, dass er Angst hatte. Immerhin stand es zwei gegen eins. Sinnvoller wäre es jedoch, dann wenigstens beide im Blick zu behalten und den richtigen Moment für eine Flucht abzupassen. So erwartete Takumi nur ein noch schlimmeres Erwachen, denn Isamu mischte sich problemlos in eine Gruppe, die auf der Straße unterwegs war, und ließ sich mit ihr einige Meter durch die Straße treiben, ehe er sich wieder löste. Schnell huschte er auf die andere Seite der Straße und machte sich erneut ein Bild von der Situation. Bei dem, was er sah, konnte er nur den Kopf schütteln.
Takumi stand immernoch wie angewurzelt da, während Jun langsam auf ihn zuhielt. Noch machte er keine Anstalten zu fliehen, und es sah fast so aus, als müsste Isamu sich nichtmal beeilen, um die Falle zuschlagen zu lassen. Jämmerlicher Typ. Körperlich und mental hat er seit dem Kindesalter keine Fortschritte gemacht, dachte Isamu, der Leute eigentlich nicht so schnell verurteilte.
Schnell verschwand Isamu in einer Seitenstraße und schaute sich ein wenig um. Vom Dach aus hätte er einen guten Blick auf Takumi und könnte ihn aufhalten, egal in welche Richtung er sich verziehen wollte. Für ein plötzliches Auftauchen war eine erhöhte Position auch nicht verkehrt. Leider beherrschte Isamu im Gegensatz zu vielen anderen Shinobi nicht den Baumlauf, weshalb er altmodisch zur Feuerleiter griff. Auch damit war er schnell genug, und als er den Rand des Daches erreichte, war Takumi genau unter ihm. Standort unverändert. Nur sein Zittern wurde immer merkbarer und Isamu hatte Angst, dass es bald den ganzen Erdboden in Schwingungen versetzen würde.
Isamus Sorge war unbegründet, denn als Jun beinahe die andere Straßenseite erreicht hatte, schien Takumi zu realisieren, dass die Zeit zur Flucht schon lange gekommen war. Er löste seinen wuchtigen Körper von dem Mast, hinter dem er sich vergeblich versteckt hatte, und machte eine Kehrtwende, um in die Gasse hinter ihm zu fliehen. Ein wenig beeindruckt von der Geschwindigkeit des pummeligen Schülers sprintete Isamu an der Kante des Daches entlang, um Takumi zu überholen. Kraftvoll drückte er sich vom Dach ab, um sich auf ein kleines Vordach zu befördern. Von diesem schloss sich ein weiterer Satz an, mit dem er nun den Boden anvisierte.
Isamu landete kurz vor Takumi. Kurz dachte Isamu, dass es jetzt so weit war und Takumis Augen den Kopf verlassen würden. Sie waren vor Schreck derart geweitet, dass es Isamu selbst fast schon errschreckte. Stattdessen versuchte Takumi vergeblich zu bremsen. Isamu beschloss, ihm dabei ein wenig Hilfestellung zu geben. Kein. Er nahm die Grundstellung des Omezu Okusetsu ein und holte zu einem Schlag aus. Erbarmen. Mit einem schwungvollem Schlag beförderte Isamu sein treues Sprungbrett mit der Schweinsnase auf den Boden. Dort schlitterte es rücklings ein paar Meter in Richtung Anfang der Gasse und kam dann zum Stehen.
Als er die Augen öffnete, war sein Blick Richtung Hauptstraße gerichtet. Für sein Herz war es sicher nicht gerade gut, dass dort gerade Jun eintraf und ihn mit einem diabolischen Lächeln begrüßte.
Isamu hatte sich bereits vor Takumi gekniet und tippte ihm gegen sein Knie, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. “Hallo Takumi. Ein paar Gratistipps: Akadamie ist wichtig. Iss mehr Karotten.” Isamu schaute den Schweinsmann mit großen Augen an. Dieser glotzte nur zurück und regte sich nicht. “Hast du verstanden? Sonst muss ich dich wahrscheinlich nochmal schlagen.” Isamu schaute fragend zu Jun. Das musste man Takumi nicht zweimal sagen. Er richtete sich auf - mehr mühsam als schnell - und schaute noch einmal geschockt zwischen Jun und Isamu hin und her. Dann legte er den Sprint seines Lebens hin. “Die Richtung scheint zu stimmen. Wer sind die Nächsten?”

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Tja, viel brauchte Jun für die Verbreitung von Angst und Schrecken nicht tun, sie hatte einfach so eine gewisse Präsenz, wieso auch immer. Gut für den Job. Allerdings keimte bald Langeweile, da bisher kein Kind ein bisschen Rückgrat zeigte. Dass die sich dennoch zum Schwänzen trauten, war merkwürdig. Als Jun gemächlich um eine Ecke bog, schlitterte der dicke Junge plötzlich rücklings vor ihre Füße. Er glotzte ihr mit panischen Augen entgegen und schien die Luft anzuhalten, Isamu, der sofort bei ihm kniete, stupste ihn an. "Hey, weiter atmen." Befahl Jun mit einem Ton, der nichts anderes duldete und gab dem Leidenden einen Klaps gegen die schweißfeuchte Wange, als sie vor seinem riesigen Kopf ebenso kniete. Urks - zum Glück trug sie Handschuhe. Takumi röchelte überrascht und schnappte nach Luft, so als hätte er wirklich vergessen, sie zum Leben zu brauchen. Dann sah sie ihn einfach nur durchdringend an und beobachtete die schrumpfenden Gesichtszüge, gefasst auf ihren nächsten Schritt wartend. Schließlich lächelte Jun zuckersüß, während sie Takumi weiter ansah, sagte aber weiterhin nichts. Es war schon beinahe faszinierend, wie sie und Isamu ihm quasi dabei zusehen konnten, wie sich seine Mimik daraufhin sofort neu ordnete. Dem Jungen waren so einfach die Gefühle abzulesen wie die einzelnen Buchstaben eines Buches. Er wirkte nun verwirrt und überrascht zugleich, sein massiver Körper entspannte deutlich und glich nun einen Wackelpudding, der seine Form verlor. Wenn er zuvor so was wie eine Deckung hatte, war diese nun völlig vernachlässigt. Dass der Ausdruck seines Gegenübers schon so eine Auswirkung auf ihn hatte ... So ein hoffnungsloser Fall. Vielleicht lag es daran, dass Jun weiblich war? Und wenn schon, das hatte Takumi nicht zu kümmern. Sie wechselte das Lächeln mit den gewohnt harten Zügen und schnipste ihm mit zwei Fingern fest gegen die Stirn. Er heulte laut auf, schlug beide Hände auf seinen Schädel und ehe Jun etwas sagen konnte, lenkte Isamu seine Aufmerksamkeit mit einem Tippen gegen das Knie auf sich und ergriff überraschenderweise das Wort. Zwar kurz und knapp, aber wirkungsvoll, denn der dicke Junge nahm nach dem schwerfälligen Aufrichten die Beine in die Hand. Jun schnaubte amüsiert und holte ohne Weiteres die Liste hervor.

"Haruki und Harumi, ein Junge und ein Mädchen, Zwillinge. Anscheinend haben es beide faustdick hinter den Ohren und haben gute Noten. Ich schätze, das sind solche lästigen Kinder, die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen können. Machen wohl häufig Ärger in der Spielhalle." Da Jun mittlerweile wusste, dass Isamu nicht mehr dazu sagte, beließ sie es auf den Informationen und machte sich zügig auf den Weg zum Ziel. Hoffentlich waren die beiden Gören genauso wie beschrieben, denn diese Bekehrung könnte wirklich interessant werden. Eigentlich hatten sie Potenzial zum Shinobi, brauchten aber mentale Streicheleinheiten und Honig um den Mund Schmiererei. Hm. Isamu und Jun mussten vermutlich besonders psychisch Nachdruck verleihen. Aber falls die körperlich mehr als die anderen drauf hatten, könnten die auch härter angepackt werden. Ach mal sehen, so oder so, es würde ihnen schon eine lustige Strafe einfallen. Ein lautes Krachen ertönte, gefolgt von schallendem Gelächter, als das Duo kurz vor der Spielhalle eintraf. Als Jun die Schwelle übertreten wollte, kam ihr ein Stuhl entgegengeflogen, sie hatte kaum Zeit zum Zurückziehen. Ein Stuhlbein streifte noch ihre linke Schulter, ehe sie ausweichen und neben dem Türrahmen Schutz suchen konnte. "Was zum Teufel!?", knurrte sie aufgebracht und rieb die leicht schmerzende Schulter. Die Genin wagte einen vorsichtigen Blick in die Spielhalle und sah ein Schlachtfeld vor sich. Spielautomaten und was dazu gehörte, Greifarmautomaten und deren Inhalte, Tische sowie Stühle lagen verstreut und zerstört verteilt im Laden. Und auf gestapelten Trümmern thronten kichernd die beiden Zwillinge, drei Angestellte der Spielhalle kauerten wimmernd in einer Ecke. Oh wow, okay. Das waren wohl Psychopathen. "Isamu, wir müssen erst die anderen Leute hier herausschaffen, bevor wir uns die beiden Gören vorknöpfen."

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Als nächstes also Zwillinge in der Spielhalle? Isamu nickte interessiert, ließ alles weitere jedoch in seinen Gedanken stattfinden, während er Jun wortlos folgte. Gute Noten sagten einiges aus. Sie konnten für Strebsamkeit stehen und so die Grundlage für ein erfülltes Leben bieten. Sie konnten allerdings auch nur einen Hinweis auf bestehendes Talent geben, was häufig weniger lobenswerte Charakterzüge hervorbrachte. Nicht selten erwuchsen aus Talent hochnäsige, überhebliche Schwätzer, die sich auf ihrem Vorsprung ausruhten und niemand, wirklich niemand brauchte dumme Schwätzer. Anfangs mochten ihre Prahlereien noch stimmen, doch irgendwann würden sie von den Fleißigen überholt werden und trotzdem weiter mit erhobener Brust auf andere herabschauen. So waren jedenfalls Isamus Erfahrungen und mit den Zwillingen hatten Jun und Isamu vermutlich eher diese Art von Schüler vor sich. Widerwärtig, aber es würde sich zeigen, ob Isamu recht hatte.
Was sie dann in der Spielhalle erwartete, hatte Isamu jedoch nicht erwartet. Glücklicherweise ging Isamu nicht voran, sondern folgte Jun, wie es sich gehörte. So hatte er das Glück, dass er nicht Gefahr lief von dem heranfliegenden Stuhl niedergeschlagen zu werden. Instinktiv platzierte Isamu sich auf der anderen Seite der Tür und schaute zu Jun. Hat sie sich verletzt? Wenn ich etwas schneller wäre, hätte ich mich dazwischen werfen können... Glücklicherweise schien Jun nicht wirklich Verletzungen davongetragen zu haben, aber Isamu nahm sich trotzdem vor, jetzt ein wenig aufmerksamer zu sein, denn eigentlich war er schnell genug. Was jetzt? Isamu musste seine Frage nicht einmal auszusprechen, denn Jun hatte direkt den richtigen Befehl zur Hand: Zivilisten schützen. “Aye. Wird gemacht.” Isamu wagte einen kurzen Blick in das desaströse Innere der Halle.
Bestandsaufnahme. Ein großer Teil der Spielhalle war leergeräumt, sodass sich um den Trümmerhaufen, den die beiden Zwillinge bewohnten, nicht wirklich viel Deckung fand. Einige Angestellte kauerten hinter einer Theke in der Ecke und suchten Deckung vor der weiteren Verwüstung. Die Gäste waren größtenteils geflohen, aber Isamu konnte zwei Gäste entdecken, die noch nicht den Mut aufgebracht hatten zu fliehen. Insgesamt gab es also drei Orte, die sie abklappern mussten. Wie gingen sie am besten vor? Es gab nicht genug Deckung, um unbemerkt ins Innere vorzudringen. Es bestand das Risiko, dass die Zivilisten in einer schnellen Rettungsaktion etwas abbekamen und das wäre nicht dem Auftrag entsprechend. Eine Ablenkung wäre wahrscheinlich die beste Lösung. So könnte Jun ohne Probleme die Zivilisten rausbringen, bevor sie die zwei Störenfriede niedermachten. “Ich ziehe ihre Aufmerksamkeit auf mich.” Isamu machte einige Schritte rückwärts und griff sich den Stuhl der eben noch an Jun vorbeigerauscht war. “Dann kannst du in Ruhe die Leute rausbringen.” Eine passende Aufteilung, denn immerhin hatte Jun zuvor schon als Ablenkung fungiert. Jetzt war er dran. Zu zweit wäre er zwar unterlegen, aber Jun war hoffentlich schnell fertig und schnell zur stelle, sodass es ein ausgeglichener Kampf werden könnte.
Langsam trat Isamu in den Laden. Der Stuhl gab ein lautes Quietschen von sich, als Isamu ihn über den Holzboden schleifte. Wie geplant sorgte es dafür, dass die beiden Querköpfe ihn fragend anschauten, während er eine kleine Linkskurve vollzog, um sich so zu platzieren, dass die Zivilisten aus dem Blickfeld der beiden gelangten. Mit einer plötzlichen Bewegung stellte er den Stuhl dann krachend auf den Boden und ließ sich breitbeinig auf diesem nieder. “Ich hätte gerne ein paar Snacks!”, rief Isamu den beiden zu. Er hatte lange an diesem Dialog gefeilt. Die beiden, die wohl mit etwas anderem gerechnet hatten, schauten sich fragend an, ehe sie in Gelächter ausbrachen und eine Antwort von sich gaben. “Snacks? Was ist denn mit dir los, du winziger Nacktmull?” Isamu gab sich große Mühe unwissend zu wirken, konnte jedoch wieder nur einen undefinierbaren Gesichtsausdruck auf sein Gesicht zaubern. “Das hier ist doch die Spielhalle oder etwa nicht? Normalerweise gibt es doch immer Snacks, wenn ich mein Geld hier lasse.” Mal sehen, wie lange Isamu die beiden mit seinem Dialog beschäftigen konnte. Im Zweifelsfall konnte er sie immernoch mit dem Stuhl bewerfen, um ihre Aufmerksamkeit zu halten. Er glaubte jedoch nicht, dass das nötig war, denn er hielt seinen Dialog für fabelhaft.

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Ikari Jun

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Mann, war das nervig. Jun hatte bekannterweise Probleme damit feinfühlig und vorsichtig zu agieren, oder kurz - Zurückhaltung üben. Leider forderte die aktuelle Lage sehr viel davon, zu heikel und unberechenbar war die Situation, die jeden Moment kippen konnte. Ein falscher Schritt, ein falsches Wort und die Hölle brach aus. Eigentlich war es doch Juns Part mit dem Kopf durch die Wand zu brechen, aber sie hatte als Genin leider ein paar Regeln zu befolgen. Besonders dann, wenn unschuldige Zivilisten beteiligt waren und keinen Schaden nehmen durften. Auf der Akademie hatte sie solche Rettungsübungen häufig verkackt, da sie einfach keine Geduld und nicht die nötige Wortgewandtheit aufbringen konnte, um in die Rolle einer Heldin zu schlüpfen. Deshalb zog die Ikari unwillkürlich schmollend die Mundwinkel nach unten, als Isamu kurzerhand den Part der Ablenkung verkündete und ohne ihre Antwort an die Arbeit ging. Leise murrend folgte Jun noch immer versteckt am Türrahmen, dem quietschenden Stuhl mit den goldenen Augen. Die Nervosität ob ihrer Aufgabe stieg weiter, die Hände schwitzten, und sie konnte kaum ruhig stehen. Dass die persönliche Feuertaufe bereits im ersten Job anstand, hätte sie nun wirklich nicht gedacht, klang der Auftrag an sich doch eher wie ein Witz. Aber gerade konnte so viel durch das eigene Handeln schrecklich schief gehen. Als Isamu schließlich den Stuhl lautstark in den Raum stellte und lässig darauf Platz nahm, das Gespräch einleitete, schlug Jun eine Hand vor den Mund und zog sich zurück. Erst fand sie ihren Kollegen zum ersten Mal so was ähnliches wie cool, und dann haute er so einen komischen Satz raus? Jun musste sich zusammenreißen, nicht in das Gelächter der Zwillinge einzustimmen. Auch seine Antwort auf die Frage, die von der Ikari selbst hätte sein können, klang eher sinnlos und fehl am Platz in den Ohren. Allerdings wusste sie nicht, ob man in Spielhallen tatsächlich Snacks bekam oder nicht. Jedenfalls kam ihr der innere Lacher nur zu Gute, die Nervosität sank ein bisschen. Und weil Isamu die Aufmerksamkeit trotzdem erfolgreich auf sich zog, steckte Jun mutig den Kopf in den Raum, um die Gäste besser im Blick zu haben. Die waren näher als die Angestellten und kaputte Automaten lagen so günstig, dass Jun unbemerkt zu ihnen gelangen konnte.

Die Genin huschte unter Adrenalin in die Halle hinter den ersten Automaten, hielt kurz inne und lauschte. Scheinbar wurde sie bisher nicht bemerkt. Aber ein Gast, ein Mädchen, vielleicht in Juns Alter, entdeckte sie und machte Anstalten, den Mund aufzureißen. Energisch legte die Ikari einen Zeigefinger über den Mund, machte einen bösen Gesichtsausdruck und bedeutete ihr, dringend zu schweigen. Um ihr den Schrei gänzlich zu nehmen, zeigte sie noch schnell auf den Oberarm, auf dem das Zeichen Iwas prangte und Jun als Kunoichi auszeichnete. Dass sie nicht sonderlich vertrauenswürdig wirkte und eher zu den Zwillingen gehören könnte, war ihr natürlich bewusst. Das Mädchen konnte gerade noch an sich halten und biss auf die Unterlippe. Puh, Göttin sei Dank. Dann schob sich ein Junge an ihre Seite mit einem Greifhaken bewaffnet und starrte Jun argwöhnisch entgegen. Hm. Na toll. War ja klar, dass die Rettungsaktion nicht so einfach werden würde. Wut klopfte an, ein genervtes Seufzen entwich. Zu ihrer Überraschung boxte das Mädchen dem Jungen gegen den Arm und machte ihm durch hektische Handbewegungen deutlich, dass er bloß keinen Blödsinn anstellen sollte. Er schmollte kurz, legte den Greifhaken leise zu Seite und beide waren bereit für Juns Anweisungen. Großartig. Noch einmal lauschte die Genin, Isamu gingen scheinbar noch nicht die Worte aus, zum Glück. Die Zwillinge schienen sehr amüsiert und grölten weiterhin, auch gut. Sie suchte zunächst den Boden nach verräterischen Dingen ab, winkte die beiden dann zu sich. Vorsichtig und ungelenk stießen sie zu Jun, die die beiden einfach weiter zum Ausgang schob und schließlich eine scheuchende Geste machte. Die nahmen die Beine in die Hand, sobald sie das Gebäude verließen. Okay, und jetzt die Angestellten. Aber wie kam Jun nun auf die andere Seite? Warum zum Teufel machte sie sich überhaupt solche Gedanken, das waren doch bloß überhebliche Blagen. Was solls. In voller Größe aufrichtend umkreiste die Ikari die Störenfriede vom Rand aus und bewegte sich so auf die Angestellten zu. "So, ihr Scheiß Blagen, jetzt ist Schluss mit lustig! Habt gefälligst Spaß an der Akademie!" Jun grinste fies und ließ die Finger knacken.

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“Dude.” Einer der beiden Zwillinge schüttelte überheblich den Kopf. “Checkst du eigentlich, was hier abgeht?” Ein Schweißtropfen lief Isamu langsam die Wange herunter. Hatten sie sein grandioses Schauspiel vielleicht durchschaut? Egal. Er würde einfach weitermachen. Er verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl ein wenig. “Ist heute…” Er setzte seinen enttäuschten Gesichtsausdruck auf. “Ist heute etwa Ruhetag? Bitte nicht! Ich hab mich so auf die Snacks und das Geld gefreut.” Er rutschte ein wenig auf dem Stuhl hin und her, während er auf die Antwort wartete. Vielleicht sollte er es neben der Malerei noch mit dem Schauspiel versuchen? Er hatte wirklich Talent. Wahrscheinlich war es aber besser dem nicht nachzugehen, denn zwischen Training, Yoga, Training und Malerei war gar nicht mehr so viel Platz.
Während Isamu diesem Gedanken nachgegangen war, hatten die beiden Zwillinge erneut ein paar verwirrte und gleichzeitig etwas amüsierte Blicke ausgetauscht. Nun wandte sich das Mädchen an ihn. “Mach die biege, Kleiner.” Sie fuchtelte mit der Hand, als wolle sie ein Insekt verscheuchen. Nicht sehr höflich, wie Isamu fand. “Heute gehört der Laden uns.” Oh? Das änderte vielleicht einiges. Wenn es wirklich eine Vereinbarung gab, dass der Laden heute ihnen gehörte, dann durfte sie hier wahrscheinlich schon machen, was sie wollen. Isamu dachte kurz nach, ob er dem nachgehen sollte, aber erinnerte sich dann, dass es für ihre Mission tatsächlich gar nicht relevant war. Jetzt mussten sie in der Schule sein und nicht hier. Wenn sie schlau gewesen wären, hätten sie den Laden besser am Wochenende mieten sollen! “Aber…” Jetzt hatten die beiden ihn doch ein wenig aus dem Konzept gebracht. Dabei hatte er sich eine so schöne Geschichte zurechtgelegt. “Aber ich habe doch Hunger…” Im Augenwinkel konnte er beobachten, wie Jun die ersten Zivilisten aus dem Laden beförderte. Dann blieben nur noch die Angestellten. “...und natürlich ganz viel ungenutztes Geld! Was soll ich denn jetzt damit machen?”
Diesmal gab es keine amüsierten Blicke, sondern ein Tablett. Der Junge warf es mit ordentlich Kraftin Isamus Richtung. Gar nicht mal so schlecht. Die beiden hatten vermutlich wirklich Potenzial, wenn sie ihre Einstellung überdenken würden. Schade, dass sie es hier so verschenkten. Isamu schmiss sich nach vorne auf den Boden, um dem Tablett auszuweichen, sodass est gegen den Stuhl knallte und diesen zu Fall brachte. Dann war es wohl vorbei mit seiner Schauspielerei. Seine Karriere hatte ein jähes Ende genommen. Dann würde es wohl doch der Weg der vollkommenen Abhärtung werden.
Er schaute durch den Gerümpelhaufen vor sich, auf dem die Zwillinge thronten, und erblickte Jun auf der anderen Seite. Er hatte nicht mitgekriegt, ob sie mittlerweile alle Zivilisten gerettet hatte, aber ihre Mimik konnte sogar Isamu deuten. Das war kein “Los! Lass uns die Zivilisten retten”-Blick. Nein. Eher ein “Los! Lass uns diese Blagen verhauen”-Blick. Das freute Isamu, denn dann war er nicht mehr in der Unterzahl.
Er ging also langsam wieder auf die Knie, um sich aufzurichten, als sein Blick noch einmal auf den Gerümpelhaufen fiel. Irgendwie sah dieser kleine Tisch am Rand so aus, als hätte er eine essentielle Rolle für die Stabilität des Haufens. Hm… Isamu legte den Kopf schief und zuckte dann mit den Schultern. Warum eigentlich nicht? Er fasste den Tisch und riss ihn mit einem Ruck aus dem Gebilde. Tatsächlich handelte es sich um ein tragendes Element, sodass der Haufen in sich zusammenzufallen begann. Mit etwas Glück fielen die zwei Zwillinge in Juns Richtung. Dann wäre diese Sache hier schnell erledigt.

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"Eeeek! Sind die alle wirklich Ninja?!" quiekte und zischte es aufgebracht aus der Angestellten-Ecke, der sich Jun mehr oder weniger langsam näherte, während sie den Zwillingen gegenüber die Zähne fletschte. Eigentlich war das eine sehr berechtigte Frage, denn wie Ninja verhielten sich die hier Anwesenden wohl kaum. Viel mehr konnte man den Haufen Kids als ungezogene Rabauken bezeichnen, die sich gerne mal Luft machten und keine Konsequenzen fürchteten - zumindest vermittelte es so das derzeitige Bild. Dass der Job nicht gesittet zuging, war aber schon von Anfang an klar, war Isamu eben anders seltsam und Jun cholerisch veranlagt. Die Verwaltung hatte sich bei der Konstellation bestimmt genug Gedanken gemacht und Optionen abgewogen. Vielleicht waren die Gören, die die Akademie abschließen wollten, schon so sehr in persönliche Löcher gefallen, dass nette Worte ohnehin nichts brachten und eine Ausdrucksweise brauchten, die sie zur Zeit ähnlich verwendeten. Allerdings wussten Außenstehende um den Umgang nicht Bescheid und der Eindruck warf wahrlich kein gutes Licht auf die Ausbildung und den Methoden der Lehrkraft ... "Jetzt tu doch irgendwas!" Zischte es erneut diesmal eindeutig an Jun gerichtet, die sogleich abrupt stehen blieb. Sie warf den beiden Angestellten einen scharfen Blick zu und kickte energisch gegen einen umgefallenen Automaten, der daraufhin laut schepperte. "Haltet die Klappe und verschwindet endlich, oder ich werfe euch persönlich aus dem Scheißladen!", blaffte Jun unverhohlen und sichtlich genervt. Sie hatte kein Bock auf solche Verantwortung, immerhin trug sie nicht den Titel 'Mutter' oder 'Lehrerin' und war für keine Erziehung zuständig. Es war nur allzu offensichtlich, dass die Zwillinge keine Gewalt gegenüber Menschen ausüben wollten, sondern bloß Aufmerksamkeit brauchten. War ja nicht so, dass die Zivilisten besonders gut versteckten waren und man sie auch nicht schon längst bemerkte. Im Grunde hätten Isamu und Jun den Laden einfach von Anfang an stürmen können, aber so was weiß man erst im Nachhinein.

Während die Angestellten also nur zu gerne durch das Chaos türmten und dem Besitzer hoffentlich von alleine Bericht erstatteten, damit die Kosten und so weiter geklärt werden konnten, wandte sich Jun dann auch mal an die Randalierer. "Also", begann die Ikari und klatschte einmal in die Hände, ehe sie ein künstliches Lächeln aufsetzte. "Welcher Elternteil ist denn sooo gemein zu euch, dass ihr euch wie Idioten aufführen müsst?" Jun riet natürlich bloß, aber woher sollte der Knacks sonst stammen? Sie selbst hatte ähnliche Probleme, die sie bei Zeiten und Gelegenheit herunterspielte, wenn miese Familienverhältnisse Thema waren. Explizit darüber reden würde sie selbstverständlich nicht, das würde nur in einer Katastrophe enden. Doch ehe irgendjemand antworten konnte, machte sich Isamu bereits daran, den 'Thron' der Zwillinge zu sabotieren, indem er einer Tischplatte die Beine wegzog. Jaa ... Er schien tatsächlich kein Mensch vieler Worte zu sein und Jun hatte zuvor schon Anstalten gemacht, die beiden anders anzupacken. Da hatte sie doch glatt vergessen, dass der Yamakabe ohne Widerspruch alles sehr wörtlich nahm. Als die Geschwister auf dem selbst gebauten Konstrukt wankend Halt suchten und schließlich schreiend fielen, wich Jun ohne Hilfe und Bedenken zurück. Stöhnend und murrend hielten sie den schmerzenden Kopf und andere Körperteile, bevor die Genervte einen Fuß auf die Brust von Haruki drückte und ihn somit am Boden festsetzte. Als Harumi empört aufsprang und ihn von Jun befreien wollte, schubste sie das Mädchen grob in Richtung Isamu, sollte er sich doch um die Schwänzerin kümmern. Ihre goldenen Augen blitzten bedrohlich, als sie den Jungen eindringlich ansah. "Wer?", wiederholte Jun nur ungern und wartete. "Hä, was? ... Wie wer?" Stammelte Haruki verwirrt, "Aua! ... Ach so, unser Vater!", spuckte er unter zunehmenden Druck hervor und fing an zu wimmern. War ja klar. Sofort entlastete die Genin den Jungen und zog den Fuß zurück, der röchelnd nach Luft schnappte. "Wenn ihr regelmäßig die Akademie besucht und erfolgreich abschließt, kann er euch nichts mehr antun. Ihr habt Potenzial, nutzt das." Ohne Weiteres verließ Jun die Spielhalle und drückte dem Yamakabe die zerknüllte Liste in die Hände, als er ebenfalls heraustrat. "Für das letzte Gör bist du zuständig, ich hab' keine Lust mehr." Worauf? Ein schlechtes Vorbild zu sein. Demonstrativ verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Du sprichst, ich handle."

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Fasziniert beobachtete Isamu die Folgen seiner Handlung. Es war wie im Film, als der Hügel aus Gerümpel binnen weniger Sekunden wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel und sich seine Bestandteile überall in der Umgebung verteilten. Ein Stuhl rutschte polternd in die Ecke, ein Automat geriet durch die Wucht des Mobiliars ins Wanken, konnte sich aber noch fangen, und die Zwillinge landeten unsanft - man hätte es nicht besser planen können - vor den Füßen von Ikari Jun. Diese nahm sich dem männlichen Teil des Duos an und übergab das Mädchen wenige Momente später mit ein wenig Nachdruck in Isamus Obhut.
Wirklich viel Zutun seitens Isamu brauchte es glücklicherweise nicht mehr. Harumi, die ohnehin schon sichtlich überfordert mit den neuen Entwicklungen war, klebte mit ihrem Blick an Jun und war wie eingefroren. Sie konnte von hier jedes Wort hören, das Jun von sich gab, und so beließ Isamu es bei einer freundlichen Geste zum Abschluss, als Jun ihre Lektion beendet hatte. Er kniete sich ganz dicht hinter Harumi, die seit dem Schubser von Jun auf ihrem Allerwertesten saß, und legte seine Hände auf ihre Schultern. Das Mädchen - von der Situation immer noch abgelenkt - zuckte zusammen und gab ein kleines Quieken von sich. “Wenn das hier der Ernst des Lebens gewesen wäre, wärst du jetzt wahrscheinlich tot.” Harumi hatte dem scheinbar nichts hinzuzufügen, denn sie war mucksmäuschenstill. Scheinbar hatte sie verstanden, dass die ganze Aktion hier ziemlich dumm war. “Also…” Er griff ihre Schultern etwas fester, was ihr ein erneutes Quieken entlockte, und zog sie dann zurück auf beide Füße, während er sich aufrichtete. Gar nicht so leicht, denn Harumi war einige Zentimeter größer als er. “...Hör auf die Lektion, die gerade auch dein Bruder bekommen hat. Ab in die Schule und fleißig sein. Sonst kommen wir wieder.” Dann ließ er von ihr ab und huschte Jun hinterher, die bereits im Begriff war den Laden zu verlassen. Das lief doch wieder ganz gut.
Doch was dann folgte, lief gar nicht gut. Er wusste gar nicht wie ihm geschah, als Jun ihm die Liste mit den Namen wieder in die Hand drückte. Was? “Ähm…”, stotterte es aus ihm heraus. Ich? Zuständig? Bei dem Ablenkungsmanöver in der Spielhalle war er schon sehr aus sich heraus gekommen und hatte mehr Eigeninitiative gezeigt, als man eigentlich von ihm erwarten konnte. Nun rasselte Jun in Isamus interner Liste einige Plätze nach unten, weil sie die Führungsrolle, die sie bisher so wunderbar ausgefüllt hatte, an ihn abtrat. “Ähm…” Aber was sollte er tun? Sie hatte es kurz und knapp formuliert, so wie er es liebte. Mit einem anderen Inhalt wäre es der perfekte Befehl gewesen, aber auch wenn er es nicht war, musste er immer noch damit arbeiten. Er steckte seine Nase also in den Zettel und las die Informationen zum letzten Schüler vor. “Yamaguchi Naoki.” Soweit so gut. “Fähiger Taijutsuka. Mehrmals durch die Abschlussprüfung gefallen, weil er sich nicht auf die theoretische Prüfung vorbereitet und den Unterricht schwänzt.” Jammerschade. Hier scheint Potenzial zu sein. “Stur und leicht reizbar. Treibt sich oft bei seinem Stiefbruder in der Kneipe, gegenüber der Spielhalle rum.” Isamu schaute auf. Gegenüber war tatsächlich eine Kneipe. Etliche Stimmen waren aus ihrem Inneren zu hören. Offensichtlich ein umsatzstarker Tag.
Isamu war niemand für ausgefeilte Planungen. Glücklicherweise handelte es sich um den letzten Vertreter auf der Liste, was einige Schritte deutlich vereinfachte. Als er alles einmal im Kopf durchgegangen war, nickte er Jun angestrengt zu. “Folgender Plan: Es ist zu anstrengend ihn in der vollen Kneipe zu suchen. Wir rufen ihn einfach raus. Er wird sicher kommen.” Isamu nickte weiterhin angestrengt, während er die Teile des Plans zusammenfügte. “Wir fragen ihn dann, ob er freiwillig mit in die Schule kommt. Wenn nicht, nehmen wir ihn einfach mit. Immerhin hat er zur Schule zu gehen und ich habe keine anderen Argumente.” Für Isamu war es so der beste Weg. Sie konnte sich viel Gerede sparen und zur Schule mussten sie eh zurück. um die Schulleitung zu informieren. Dann konnten sie den letzten Schwänzer auch gleich mitschleifen. Also wandte er sich der Kneipe zu, ohne groß auf eine Antwort Juns zu warten, und holte tief Luft. “Yamaguchi Naoki, du fauler Sack! Komm sofort heraus und beweg deinen Hintern in die Schule! Wenn du nicht gehst, ist das sehr schlecht für dich!” Das sollte definitiv keine Drohung sein. Es war einfach ein Fakt, dass es nicht gut war die Schule zu schwänzen.

@Ikari Jun
 

Ikari Jun

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Zähneknirschend und offensichtlich ungeduldig betrachtete Jun die Glatze beim mühsamen Herunterstottern der Informationen über den letzten Jungen. Es fiel ihr wirklich, wirklich schwer Isamu die Liste nicht wieder zu entreißen und sich selbst um die Sache zu kümmern. Die Entscheidung, ihm die Leitung zu überlassen, bereute sie direkt. Allerdings musste sie und auch Isamu die jeweils andere Rolle einnehmen können, nicht immer war die Entscheidungsfreiheit gegeben. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Finger in den Stoff des weißen Mantels gekrallt, während ein Fuß unruhig auf den Boden klopfte. Wenn Blicke töten könnten ... Als der letzte Buchstabe über seine Lippen purzelte, stieß Jun einen erleichterten Seufzer aus, löste die Arme voneinander und fasste sich kurz massierend an die Nasenwurzel. "Okay, cool. Stur und leicht reizbar. Damit kenne ich mich aus, das wird lustig!" Auch wenn Jun gerade mehr Bock auf eine große Kneipenschlägerei hätte, war Isamus Plan gar nicht übel. Denn so konnte das Team den jungen Mann vielleicht vor seinen Kumpel blamieren UND mindestens eine kleine Prügelei anzetteln. Da der Yamaguchi im ähnlichen Alter von dem Yamakabe und der Ikari sein musste oder sogar ein bisschen älter, wäre das obendrein nicht mal eine Schande für die beiden, wenn er ein bisschen mehr aufs Maul bekam! Die Genin klatschte einmal freudig in die Hände und rieb sie grinsend aneinander. "Das ist ein guter Plan, Kleiner!" Lobte Jun ihren Kollegen, als er sich auch schon auf den kurzen Weg machte und ohne Weiteres seine Stimme an den besagten Schuppen erhob. Nun ... Der Inhalt ließ zu wünschen übrig, klang der doch viel zu nett und anständig. Jun rollte mit den Augen, holte tief Luft und riss die Eingangstür zu den Losern auf.

"YAMAGUCHI NAOKI, DU SCHLAPPSCHWANZ! DEINE FREUNDIN HATTE GESTERN NACHT GANZ VIEL SPAß MIT MEINEM KUMPEL HIER DRAUßEN!" Jun drehte den Kopf, streckte Isamu die Zunge entgegen und zwinkerte frech. Die Tür offen stehen lassend, huschte sie zügig an die Seite ihres Kollegen und wartete sichtlich neugierig auf Reaktion. Zunächst waren klirrende Gläser und tiefes Geschnatter zu hören, das jedoch nach und nach verstummte, nachdem die beiden Genin besagte Person herausforderten. Stühle wurden unachtsam quietschend über den Boden geschoben und näherkommendes Stampfen war auszumachen. Jun lachte leise, als fünf Halbstarke aus dem Laden torkelten, die deutlich einen im Tee hatten, die Wangen hochrot und die Körper auf der Stelle wankend. Doch dann senkten sich ihre Mundwinkel - in deren Zustand konnten die wohl kaum kämpfen. "Herrje, wie enttäuschend. Da waren die Kids widerstandsfähiger.", gab sie den Rückschlag grummelnd an die Glatze weiter. "Weeer wagt es, Hand an meine Süße zu leg'n?!", lallte der Typ in der Mitte, der unkontrolliert vorwärts stolperte. Jun spürte weder Mitleid noch irgendwas anderes, als der Taugenichts näher kam und beinahe von selbst umfiel. "Ich denke, der sollte die Ninjakarriere aufgeben, was meinst du?" Als Naoki in Reichweite kam, schnippste Jun ihm grob gegen die Stirn, allein das reichte aus, um ihm auf den Hintern plumpsen zu lassen. Fähiger Taijutsuka hin oder her, er schwänzte regelmäßig die Schule und betrank sich offenbar lieber. Vielleicht hatte er in Zukunft Chance auf eine körperliche Arbeit, aber als Shinobi konnt sie sich ihn gar nicht vorstellen. Nicht für jeden Menschen mit ein bisschen Talent war dieser Weg mit Erfolg gekrönt. Isamu und Jun sollten ihn vielleicht lieber zum Austritt der Akademie bewegen; so oder so müsste er für die Unterschrift mit zur Akademie.

@Yamakabe Isamu
 
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Isamu zuckte zusammen, als Jun auf die Herausforderung lauthals noch einen drauf legte. “Aber…” Isamu konnte sich nicht daran erinnern, dass er gestern Nacht noch unterwegs gewesen war. Was meinte Jun damit nur? Hatte sie ihn wohl mit jemand anderem verwechselt? Und was warf Jun ihm für einen Blick zu? “... ich hab doch gar nicht…”, flüsterte er leise, während sich eine große Verwirrung in ihm breit machte. Die rausgestreckte Zunge, die Haltung ihres Kopfes, ihre Aussage, ihre Handlungen... Isamu fügte die Puzzleteile in seinem Kopf zusammen und… gab dann ziemlich schnell auf. Er hatte keine Ahnung, was hier gespielt wurde, und beschloss, dass es ergiebiger war, sich auf den Auftrag zu konzentrieren. Jedenfalls schien irgendeine der Strategien zu fruchten und einige Herren mit Haltungsproblemen kamen aus dem Laden. Eins, zwei, drei… Isamu schluckte. Fünf Personen. Vielleicht sollten sie lieber fliehen?
Während Isamu sich den Kopf zerbrach, wie sie dieser brenzligen Lage entkommen konnten, machte Naoki bereits den ersten Schritt und wurde ohne große Anstrengung von Jun auf die Bretter geschickt, was Isamu aus seinen Gedanken riss. “Ähm… Vielleicht.” stammelte er, während die große Überzahl ihn immer noch ein wenig überforderte. Erstmal zurück zum eigentlichen Plan. “Ähm… Yamaguchi Naoki! Willst du wieder zur Akademie gehen?” Erwartungsvoll schaute Isamu den Jungen an, auch wenn sogar Isamu nicht die Hoffnung auf eine positive Antwort hatte. Alkohol während der Schulzeit. Das war wirklich unerhört. Schlecht für den Körper, schlecht für die Seele. Es zerstörte einfach Fortschritte. “W-Was soll das heißen?” Naoki hatte es noch nicht geschafft, sich in der Situation zu orientieren, und auch die anderen vier Kollegen hatten heute wohl nicht den schnellsten Tag. “Has’ du dich an meiner Freundin vergangen, Knirps? Akademie? Das ich nich’ lache. Ich...” Er stieß ein wenig auf, bevor er seinen Dialog mit Isamu beendete. “...mach dich fertig!” Mit diesen Worten sankt er auf das wohl niedrigste vorhandene Niveau, denn er zückte ein Messer. Isamu verdrehte enttäuscht die Augen, fackelte nicht lang und versenkte sofort seinen Fuß in Naokis Gesicht, der das Messer damit auch schon wieder fallen ließ und zusammensackte. “Hoffnungslos. Er sollte den Platz an der Akademie wirklich für jemanden mit Ambitionen frei machen.” Die Überzahlsituation hatte sich inzwischen deutlich verändert, denn vor Schreck hatten die anderen vier Würmer auch kleine, ranzige Messer gezogen. Ekelhaft. Es war klar, was zu tun war.

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