Aktuelles

Ein bezauberndes Lächeln - Westtor

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Ein bezauberndes Lächeln

Hyuuga Itoe
Kajiya Himitsu

Kiyama Mura

Als Itoe die Augen aufschlug, war es dunkel und irgend etwas nasses lief ihren Arm herunter. Müde blinzelte sie ihr verschwommenes Zimmer hinfort, erkannte Schreibtisch, Tür, Bett. Bett? Als sie den Kopf drehte, knackten einige der Wirbel und als ihr wieder einfiel, dass sie unter offenem Fenster eingeschlafen war um der stickigen Hitze ihrer Behausung zu entgehen, war es für ihren Nacken längst zu spät.
Die letzten Tage war das Feuerreich von einer regelrechten Hitzewelle heimgesucht worden – der Ersten in diesem Jahr. Drei Tage lang war es schwül, sonnig und heiß gewesen, doch an diesem Morgen war davon nichts mehr zu erkennen. Itoe zog die Schultern zusammen, hüllte sich in die herabgefallene, beige Wolldecke und mühte sich empor um das Fenster zu schließen. Es war eisig und nass. In Kombination tödlich – nicht nur für die gute Laune.
Die junge Frau wischte sich die Überreste des Regens ab, zupfte sich ein Blatt aus dem Haar und muffelte ein wenig, als sie ins Bad schlappte, sich Zähne und Gesicht putzte und danach unter die Dusche hüpfte um zumindest etwas Wärme an diesem wolkenverhangenen Morgen abzukriegen. Wobei es „Morgen“ eigentlich nur bei denjenigen war, die halb vier in der Früh nicht mehr als „Nacht“ bezeichnen. Ohne Wecker wäre Itoe wohl vor dem Fenster krepiert. Festgefroren. Das brachte ihre Gedanken kurz zu Junko; Shampoo und warmes Wasser waren dann aber doch willkommener.
Grund für diese vollkommen brutale Zeit? Mission. Mal wieder. Dieses Mal zwar wieder B-Rang, dafür aber nicht unter der Leitung von Mister Wind-Luft-Laber-Backe. Zumindest ein Lichtblick an diesem schwarzen Horizont. Nach der vollkommenen Blamage von vor einigen Tagen hatte Itoe erst einmal die Schnauze voll von Kayros. Sollte er sich doch in seinem Heimatland den Mund fusselig reden während sie den Tag rettete. Mal wieder.
Aber weg von persönlichen Fehden und zurück zu wichtigen Dingen: Mission. Genau. Worum ging es nochmal? Unsere lieben Genin wussten zumindest genau so viel wie in dem Brief stand, der ihnen gestern Abend gegen zehn Uhr überbracht worden war und in welchem folgendes geschrieben stand:

- Missionseinberufung -

Wir treffen uns um 4:30 am Westtor. Unser Ziel ist Obanna, ein kleines Bergdorf im Kaminari no Kuni, und es wird mehrere Tage dauern, bis wir dort angekommen sind. Denkt also an entsprechende Kleidung und Proviant. Weitere Informationen gibt’s morgen früh.
gez. Hyuuga Itoe

PS: Wer zu spät kommt, dem reiß ich den Kopf ab. Ich steh schließlich auch auf.

- Missionseinberufung -


Mit anderen Worten: Sowohl Himitsu als auch Mura hatten keinen blassen Schimmer, was sie an diesem Morgen erwarten würde, worum es in der Mission ging und wie man am besten mit einer schlecht gelaunten Hyuuga umging. Itoe war da schon etwas schlauer – zumindest die ersten beiden Punkte anging.
Als sie eine gute halbe Stunde später die schwarze Kapuze über den Kopf geworfen und sich selbst in das robuste Leder gezwängt hatte, war der Tag aber auch schon wieder ein bisschen besser. Vertraute Kleidung, vertrautes Gefühl. Shinobileben wie man es kannte. Drei Kaffee hatte sie bereits intus und der Vierte wartete in einem Pappbecher in ihrer Hand darauf, herunter gekippt zu werden. Dazu gab es zwei Äpfel für den Weg zum Westtor und diverses Trockenfleisch und Energieriegel für die restliche Reise.
Der Blick gen Himmel war ein sehr düsterer. Der Mond stand noch voll und rund am Himmel, doch durch die vielen schwarzen Wolken konnte man ihn kaum noch sehen, weshalb die gesamte Stadt in eine kalte Düsternis getaucht worden war. Mit einem Zucken der Schultern ließ die Hyuuga böse Omen hinter sich und die Tür hinter ihr ins Schloss fallen und machte sich mit schnellen Schritten und Sprüngen auf den Weg.
Beide Äpfel fanden ihren Tod und der Pappbecher war leer, ehe ein einziger Tropfen verschütt ging. Nicht nur einmal auf der kurzen Strecke hielt Itoe inne um sich umzusehen – das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ sie an diesem Morgen nicht los. Ihr Byakugan hielt sie dennoch hinter Schloss und Riegel. So weit würde es noch kommen – Kekkei Genkai benutzen um morgendliche Paranoia zu bekämpfen. Nein, nein, nein. So weit war es um Itoe noch nicht geschehen. Trotzdem: War das hinter dieser Ecke nicht ganz eindeutig eine vermummte Gestalt gewesen?
Straßen, Plätze und Läden waren leergefegt; keine Menschenseele wandelte unter dem verdunkelten Himmel, niemand wagte sich aus seiner gemütlichen Bettdecke. Nicht einmal die Bäcker hatten an diesem Morgen Lust, ihre Brötchen zu verdienen. Ihr versteht? Bäcker... Brötchen verdienen... egal, halb so wichtig. Es ist noch früh und ich hatte meinen Kaffee noch nicht!
Am Westtor blickte Itoe gespannt auf die Uhr. Sieben Minuten hatten Mura und Himitsu noch Zeit, wenn ihnen ihr Kopf lieb war. Mit verschränkten Armen lehnte sich Fräulein Weißauge gegen einen der wenigen Bäume und senkte den Blick. Ob man sie überhaupt würde erkennen können, so schwarz in schwarz mit schwarzem Hintergrund auf... ihr versteht schon.
So oder so: Es waren einige Minuten der Warterei angesagt und demnach gab es vorerst nichts mehr, worüber man noch berichten könnte. Außer Weltpolitik. Aber die interessiert keine Sau.
Peace out!
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Ein unheilvoll heulender Nachtwind zog durch die nassen und kalten Straßen von Shirogakure. Keine Menschen Seele fand die Motivation oder auch den Mut, sich in den dichten Nebel zu wagen, der alles in sich zu verschlingen schien. Nur der blutrote Mond schwebte bedrohlich leuchtend über Himitsus Kopf und ließ die Augen nicht in der vollkommenen Unwissenheit der Dunkelheit. Einzelne Rattenschwänze huschten an Himitsus Füßen vorbei und ab und zu hörte er ein Flattern hinter sich, gefolgt von einem spitzen Vogelschrei, der den Tod seines Opfer ankündigte. Himitsu konnte kaum seine Hand vor Augen erkennen und versuchte sich langsam vorwärts zu tasten. Was tat er hier? Warum war er hier? War das wirklich Shirogakure? Nun lichtete sich der Nebel ein wenig, jetzt fand er sich in einen großen nebeligen Wald wieder und Unmengen von Schatten wimmelten hinter den Bäumen und Büschen. Er war umzingelt von lauter rot leuchtenden Augen und wurde bedroht durch Gebrüll, Geraschel und Geknurre. Dann verstummte alles und die roten Augen sahen nun alle in eine Richtung. Himitsu folgt ihren Blicken zu einer Baumspitze. Eine verhüllte Person mit schwarzer Kapuze stand darauf und sah mit ihren leeren, emotionslosen, weißen Augen zu ihm herunter. Im Hintergrund schien weiter der blutrote Mond und verleite der ohnehin düsteren Atmosphäre einen extra guten Schauereffekt. Dann war die Person auf einmal verschwunden und etwas tippte von hinten auf Himitsus Schulter. Langsam drehte er sich um, und sah in die großen weißen Augen, die ohne Zweifel seine Seele aussaugen wollten. Eine helle, grauenhafte Stimme ertönte. "Du bist zu spät Kajiya Himitsu und nun zahle deinen Preis!" Zwei Hände fasten ihn fest am Kopf und reißten ihn einfach vom seinen Körper ab. Doch er konnte weiter alles sehen und hören. Ein lautes schrilles Lachen hallte durch den Wald und es fing an Blut zu regnen. Die Person nahm ihre Kapuze ab und zum Vorschein kam ein großer Hamsterkopf, der anfing zu singen! "Eins und zwei, der Hamster kommt vorbei. Drei und vier, er ist schon gleich bei dir. Fünf und sechs, dazu fällt mir grad nichts ein. Sieben und acht, ja jetzt wirst du umgebracht! Neun und zehn, das musst du nicht verstehen. Und jetzt für die Kinder!" Nun ertönte ein Kinderchor und alles verschwamm.


Schweißgebadet wachte Himitsu auf. Er lag unter der Matratze auf seiner Decke und das Kissen lag neben ihm und darauf wiederum lag eine Gurke. Das konnte nur eins bedeuten. Himitsu befreite sich vom Gewicht der Matratze, stand auf und schaute aus dem Fenster. Ja, das erklärte alles. Es war Vollmond und bei Vollmond konnte Himitsu nie gut schlafen, geschweigenden träumen. Vielleicht lag es heute aber auch daran, dass dieser Tag auch seine erste offizielle Mission bereithielt. Egal was ihn nervös machte, er war nun schon unzählig Male in verschiedenen und eigenartigen Positionen aufgewacht. Dabei war er so müde, dass er ansonsten hätte ganze drei Tage durchschlafen können. Ein Blick auf die Uhr gab ihm die Information, dass seine Mission in einer knappen dreiviertel Stunde anfangen würde, denn dann war halb Fünf. Ja, halb Fünf am Morgen...oder besser in der Nacht. Wer so lebensmüde war einen Kajiya um diese Uhrzeit irgendwo hin zu schicken? Natürlich eine Hyuuga. Ja, seid er ein Shinobi war, wurde er bist jetzt nur mit einem Vertreter des Hyuuga-Clans weggeschickt. Fairer weise muss man aber sagen, dass dies erst sein zweiter Auftrag und seine ertse richtige Mission war. Im Halbschlaf zog Himitsu ein gelbes T-shirt an, natürlich falsch herum. Er setzte an, um es wieder auszuziehen und dann richtig herum anzuziehen, doch er ließ es. Egal. Müdigkeit siegt. Nun schlüpfte er in eine schwarze Hose, oder versuchte es. Ein Bein drin, wo ist das andere Loch? Da! Nein, jetzt waren in einem Loch zwei Beine drin und das war ziemlich eng. Seufz. Diesmal konnte Himitsu es nicht ignorieren. Neuer Versuch. Ok, sitzt und liegt an. Socken. Einer. Wo ist der andere? Dann heute eben verschiedenfarbig. Unterhose? Vergessen. Hose wieder aus, Unterhose an. Die Hose hat ja Flecken! Andere? Nein, wieder anziehen. Mit einem Dauergähnen taumelte Himitsu ins Bad, steckte den Kamm in seinen Mund und bürstete seine Haare mit der Zahnbürste. Fertig. Schuhe und rote Jacke an, drei Äpfel und ein paar Reisbällchen wohlbehütet in Papier eingewickelt in die Tasche und die Reise konnte los gehen. Nein, es fehlte noch etwas. Er machte die Tasche wieder auf und ließ zwei Metallbarren hineingleiten. Die ewigen Versuche, die Schuhe richtig zu binden lassen wir jetzt mal aus. Zu langweilig, zu anstrengend, zu viel. Langsam schlich er sich nun endlich aus dem Haus und schloss leise die Tür.


Er holte langsam den Brief raus, den er gestern bekommen hatte und las ihn sich noch einmal durch. Es dauerte eine Weile, bis seine müden Augen die Schrift entziffern konnten. "Alles klar, also am Westtor", murmelte Himitsu vor sich hin und hätte sich dabei selbst nicht verstanden, wenn er nicht gewusst hätte was aus seinem Mund kommen sollte. Ansonsten war Himitsu immer sehr ausgeruht und konzentriert, aber dies war ein ganz untypischer Tagesstart für ihn. Wie ein betrunkener Blinder stolperte er durch die kalten, nassen Wege bis hin zum Westtor. Dort stand jemand, verhüllt unter einer schwarzen Kapuze und angelehnt an einem der wenigen Bäume. Die Person war schwer zu erkennen in ihrer schwarzen Kluft und umrandet von der Dunkelheit und gelang nur zufällig in das Blickfeld des müden Kajiyas. Zuerst hatte er natürlich an ihr vorbeigeschaut, wurde aber nochmal durch das Rascheln der Blätter, ausgelöst durch den luftigen Nachtwind auf dem Baum aufmerksam und erkannte die schwache Umrandung der Person. Wer war das zu dieser einsamen Stunde und in dieser grauenhaft kalten Nacht? "Das ist der böse Hamstermann und er will meinen Kopf!" Himitsu versteckte sich schnell hinter einer Bank unweit von ihm und spitzelte darüber zu eben jener Gestalt, die dem verhüllten Kopfabreißer aus seinem Traum verdammt ähnlich sah. Doch dann begann er seine Stirn zu runzeln. "Komm schon Himitsu, das war nur ein alberner Killerhamstertraum. Das muss einer deiner Missionsmitglieder sein." Er kam nun langsam aus seinem Versteck hervor und schleifte sich zu der verhüllten Person. Dennoch hielt er sich zum Angriff bereit, denn diese Person sah in der Dunkelheit sehr gruselig aus. "Ich bin Kajiya Himitsu! Bist du auch wegen der Mission hier? Zeige dich!", versuchte er selbstbewusst zu rufen und ertappte dabei aber seine etwas zittrige Stimme. Eigentlich war Himitsu auch recht mutig, aber die Müdigkeit und die damit gesteigerte Fantasie machten einen eben etwas paranoid und schreckhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Noch immer war der Sommer nicht in Shirogakure eingekehrt. Die letzten Tage, die eigentlich viel versprochen hatten und die ersten Kinder unter Schimpfen der Mütter ohne Schal und Jacke aus dem Haus hatten flitzen lassen, waren genau so schnell gegangen wie gekommen. Denn die Nacht war geprägt durch einen kalten Wind, der über die Berge und Wälder des Feuerreiches fegte, um dann in den Straßen Shirogakures pfeifend zu landen. Hier und da klapperten die Fensterläden, wo aus Sorglosigkeit oder Verschleiß der Wind eine Lücke finden und an den Halterungen zerren konnte. Eine Straßenlaterne schwankte und ächzte. Vor zwei Tagen war der Wagen eines unachtsamen Händlers mit dem Pfahl kollidiert und hatte scheinbar die Halterung gelockert. So quietschte und knarrte es vor Muras kleiner Ein-Zimmer-Wohnung. Schlaflos betrachtete der Kiyama die Decke und verfolgte den wackelnden Lichtschein, mit dem die Straßenlampe in sein Heim leuchtete. Doch so störend das alles für die meisten anderen Menschen gewesen wäre, Mura nahm davon kaum Notiz. Seit er den Rang eines Genin errungen hatte, lebte er hier. In der Tat strapazierte die Wohnung seinen Geldbeutel nicht zu sehr, da er über einem kleinen Lokal wohnte. So roch es ständig nach gebratenem Fett und die letzten Gäste traten grölend ihren Heimweg zumeist erst mitten in der Nacht an. Dementsprechend war Mura eigentlich immer irgendwelche Hintergrundgeräusche gewohnt, auch wenn er persönlich Ruhe vorzog. Schließlich durfte man nicht wählerisch sein. Er war ein einfacher Genin und nur wenige seiner bisherigen Missionen waren wirklich lukrativ gewesen. Was sollte er also erwarten? Doch trotz jeder Gewohnheit und Muras Vorliebe für gesunden Schlaf lag er wach. Zu viele Gedanken tobten durch seinen Kopf und ließen ihm keine Ruhe. Es war nun gut eine Woche her, dass er mit Hyuuga Itoe und Hiragana Kayros zusammen eine Mission in Amegakure absolviert hatte. Diese Mission hatte eine Tragweite gehabt, mit der der junge Kumonin in keiner Weise gerechnet hatte. Denn im Laufe des Auftrages waren sie doch tatsächlich auf jemanden getroffen, der sein verschollenen Bruder Buntaro kannte. Irrtümlich verwechselte nämlich dieser Mensch, ein Shinobi aus Amegakure, Mura mit diesem. Diese Worte waren für den jungen Kumonin wie ein Schlag in die Magengegend gewesen. Hätte man ihm unter seinen Füßen den Teppich weggezogen, man hätte keinen größeren Erfolg erzielen können. Vollkommen perplex und verwirrt hatte er irgendwie die Mission überstanden, konnte sich aber kaum an ein Detail erinnern. Es war alles wie ein Traum gewesen, so irreal erschien ihm das alles.
Seitdem hatte sich Mura daheim eingeschlossen und auf dem Boden sitzend und die Wand im Rücken vor sich hin gestarrt. Er musste sein Leben neu ordnen, das über Jahre hinweg aufgebaut, plötzlich in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Er wollte nachdenken: Buntaro lebt also. Er lebt noch… Jedes Mal, wenn diese Erkenntnis zu ihm durchdrang, musste er schlucken. Warum, warum ist er nicht… Warum hat er sich nie gemeldet? Eine Gehirnwäsche?! Natürlich, was sonst. Sein großer Bruder würde ihn nie im Stich lassen, oder? Wo er wohl steckte? Solcherlei Gedanken tobten in seinem Kopf und nahmen den jungen Kiyama voll in Beschlag. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Manchmal tat er beides.
Und dann kam Nanami…
Kiyama Mura, bist du da? Mura, jetzt mach die Tür auf. Junge, ich sag es dir nur einmal. Du machst mir jetzt auf. Reiß dich zusammen und mach die Tür auf. Deine Vermieterin hat mir gesagt, dass du hier steckst… Du lässt mir keine Wahl…
Der junge Kumonin stand derweil unentschlossen hinter der Tür. Er wollte lieber seine Ruhe haben, nachdenken und, viel wichtiger, sich in seinem Selbstmitleid sudeln. Dass er überhaupt reagierte, zeigte schon, wie groß seine Furcht vor den Folgen war, wenn er jetzt nicht aufmachte. Nanami hatte ihn schon oft genug ins Krankenhaus gebracht. Meistens unabsichtlich, während eines Trainingsprogramm. Er wollte gar nicht wissen, was passieren mochte, wenn er ihr jetzt den Zugang zur Wohnung verweigerte. Mura schluckte merklich und entschied sich dann doch dafür, die Tür zu öffnen. Zu spät.
Katon… waren die letzten Worte, die er vernehmen konnte, ehe ihm seine gesamte Wohnungstür in einer Explosion um die Ohren flog.
Und jetzt reden wir… Mura?

Als der Kiyama wieder zu sich kam, musste er feststellen, dass sich seine Lehrerin mit ihrer feinfühligen Art Zutritt verschafft hatte. Nicht nur zur Wohnung, sondern, wie sich auch zeigen sollte, zu seinem Herzen. Er hatte nie sonderlich viel Privates mit dieser Frau ausgetauscht, denn Mögen taten sie einander auch nicht wirklich. Aber irgendwie brach ein Damm. Er hatte damit gerechnet, dass sie ihn in ihrer rüden Art zusammenstauchen würde. Er solle sich zusammenreißen, seiner Familie schreiben und sich über die Tatsache freuen, dass Buntaro noch lebte. Aber nichts solcher Art kam über ihre Lippen. Stattdessen schwieg sie nur, nickte und hörte zu.
Und Mura redete, redete und redete. Wie ein Wasserfall. Noch nie hatte er so viel einem Menschen zu sagen gehabt. Er erzählte von seiner Entdeckung, sprach von seiner Verwirrung und Sorge. Als er schließlich geendet hatte, wurde ihm erst bewusst, dass Nanami in der ganzen Zeit ruhig sitzengeblieben war. Die aufkommende Stille, die dieser Erkenntnis folgte, machte ihn nervös und so schielte er vorsichtig zu seiner Sitznachbarin herüber, die sich wie er auf das Bett gesetzt hatte. Doch in diesem Moment erhob sich die alte Frau auch schon und warf ihm einen Brief entgegen. Du hast eine Mission...
Verblüfft blickte er auf den Brief herunter, während Nanami schon bei der Stelle stand, wo einst Mura Eingangstür gewesen war. Du brauchst eine neue Tür. Mura fasste es nicht. Er schüttete dieser Frau sein Leben aus und das war alles? Ich gl... Ich schaue, was ich über deinen Bruder herausbekomme. Und schon verschwand sie und ließ einen verdutzten Mura zurück, der ihr mit großen Augen hinterherstarrte. Ein Klos steckte in seinem Hals fest, während er den Tränen nahe mit brüchiger Stimme nur ein gehauchtes Danke verlauten ließ. Einige Minuten lang blieb er so in seiner mit Holzspänen übersäten Wohnung sitzen und kämpfte mit den Tränen. Erst dann fiel ihm wieder der Brief ein, den er noch ungeöffnet in der Hand hielt.
Als er den Brief aufmerksam las, wanderte sein Blick zur Uhr. Och nö...

Mit eilendem Schritt rannte Mura die dunklen verlassenen Straßen Shirogakures entlang. Wer konnte auch damit rechnen, dass er so kurzfristig zu erscheinen hatte? Ok, wir klammern einmal aus, dass Mura seit gut einer Woche ohnehin nicht mehr seinen Briefkasten geleert hatte. So oder so kam er schwer atmend und auf den letzten Drücker an. Im Gegensatz zu Itoe stand er da gut sichtbar mit seinem weißen Jimbei-Outfit mitten auf dem Platz und suchte nach seinen Begleitern. Die sind doch nicht weg, oder?
Und überhaupt...Habe ich daran gedacht, die Tür abzuschließen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Ein weiterer, prüfender Blick auf die Uhr. Drei Minuten. Itoes Kiefer schoben sich sachte nach vorn, mahlten geduldig und ihre weißen Augen hatten den Platz vor ihr direkt im Blick, wenngleich man sie unter dem Schatten der Nacht nicht erkennen konnte. Sofort bemerkte sie die Bewegung am anderen Ende des Pflasters. Sie wollte schon die Hand zum Gruß heben, als die Gestalt sich... hinter einer Bank versteckte? Was zum Teufel? Itoes Brauen zogen sich zusammen, ihre Stirn wies Furchen auf und ihr Kiefer setzte sich wieder in Bewegung. War das Kajiya Himitsu? Er wollte, dass Itoe sich... zeigte? Super. Keine sehr angenehme Mission stand bevor und der Typ schiss sich jetzt schon in die Hosen. Mit anderen Worten: Die Hyuuga durfte wohl mal wieder Babysitterin spielen.
"Mission? Ich bin hier für deinen Kopf!", rief sie dem Jungen aus Spaß entgegen und hob den Kopf, sodass man ihre weißen Augen gut erkennen konnte, ehe sie sich dann doch noch ergänzte. "Natürlich bin ich für die verdammte Mission hier, was sollte ich sonst um diese Uhr am Westtor treiben? Jetzt stell dich nicht so an und beweg deinen Arsch hier rüber!"
Man konnte an Itoes Stimmlage allzu deutlich erkennen, dass sie keine gute Laune hatte. Merkwürdige Gebärden seitens ihrer untergebenen Genin halfen nicht weiter. Ob Mura die Sache verbessern würde? Zumindest tauchte er pünktlich auf, denn in just diesem Moment trat er, ganz in weiß gehüllt, auf den Platz und gesellte sich zu der kleinen Gruppe, nachdem er sie endlich gefunden hatte. Itoe seufzte laut und eröffnete dann den offiziellen Teil der Mission: Die Besprechung.
"Wunderschönen guten Morgen. Alle pünktlich und nicht mehr hinter Bänken versteckt - sehr gut. Ich bin Hyuuga Itoe und werde die kommende Mission leiten. Fürs Protokoll: Ihr macht, was ich sage, wenn ich es sage." Normalerweise war die Hyuuga nicht so streng, geschweige denn schlecht gelaunt. In Wahrheit war sie eher ein offener, lebensfreudiger Mensch, der Anderen vertraute, sich um sie sorgte und deren Wohlergehen ihr am Herzen lag. Doch an diesem Morgen machte sie einen kalten Eindruck. "Der Grund für diese Zeit ist, dass wir ein Schiff an der Ostküste des Feuerreiches bekommen müssen. Dieses wird uns ins Blitzreich bringen, wo wir relativ schnell unseren Zielort erreichen sollten: Obanna." Nun zum unangenehmen Teil: Warum sie da überhaupt hin mussten. "In diesem kleinen Bergdorf sind in den letzten Tagen die Menschen umgefallen wie die Fliegen. In zwei Wochen gab es nun dreizehn Leichen. Fragt mich nicht, warum wir erst jetzt eingeschaltet wurden, aber wir sollten keine Zeit verlieren. Uns wurden leider kaum Informationen gegeben, weshalb wir uns erst vor Ort ein Bild machen können."
Mit langsamem Schritt näherte sich Itoe bereits dem Ausgang Shirogakures - sie wollte *wirklich* keine Zeit vergeuden. Doch wer konnte es ihr verdenken? Jeder weitere Tag konnte schließlich ein neues Opfer fordern.
"Diese Mission ist als B-Rang klassifiziert, also passt auf, was ihr macht. Wer oder was diese Menschen umbringt, wird wohl kaum zur freundlichen Sorte gehören." Nun wandte sich Itoe an den Frischling der Gruppe. "Ich weiß, dass dies deine erste Mission ist, also halt dich an meine Anweisungen und ich werde dafür sorgen, dass wir Obanna alle heil überstehen. Habt ihr zwei noch irgendwelche Fragen?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Itoe die beiden Genin an, ehe sie bei Mura hängen blieb. Vielleicht gab es doch noch eine Frage, die sie stellen sollte...
"Kann ich mich auf dich verlassen?"
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
"Mission? Ich bin hier für deinen Kopf!", hallte es immer wieder in Himitsus Kopf hin und her, während seine müden Augen in die weißen Killeraugen des Wesens vor ihm starrten. Es war also kein Traum, sondern eine Vision gewesen. Das Schicksal wollte ihn vor dieser Situation warnen. Den Killerhamster gab es wirklich und er wollte nun seinen Kopf, um sein Bedürfnis nach Blut, Köpfen und schrecklich gesungener Musik zu stillen. Nun war also das Ende gekommen. Die kurze, aber glückliche Karriere von Kajiya Himitsu war vorbei. Bilder von seinen liebsten Personen tauchten vor seinen Auge auf, während er in die weiße Leere starrte, die ihn in kürze erwarten würde. Er erinnerte sich daran, wie er seinem Vater zu ersten Mal dabei zusah, wie er ein Schwert schmiedete oder wie sein Onkel ihn sein erstes Spielzeug aus Metall schenkte. Es war ein Bär gewesen. "Hier, damit du auch mal so stark wirst", hatte er ihm gesagt, als er ihn in seine kleinen vor Freude zitternden Hände legte. Er glänzte so schön und war so detailliert bearbeitet, dass Himitsu ihn überall mit hinnehmen musste, da er dachte er würde ihn beschützen. Er nannte ihn Ismo. Mit sieben schenkte er ihn schließlich seiner Schwester, da war sie gerade einmal ein Jahr alt gewesen. Zum Glück war Ismo groß genug, dass sie ihn nicht verschlucken konnte. Auch sah er, wie er sein Stirnband als Genin bekam. Wahrlich einer der schönsten Momente in seinem Leben. Sollte das alles nun vorbei sein? Nun hallte eine letzte Stimme durch seinen Kopf, deren Worte Himitsu zitternd und flüstern wiederholte. "Eins und zwei, der Hamster kommt vorbei, drei und vi...", was hatte der Killerhamster gerade zu ihm gesagt? Er war doch wegen der Mission hier und solle seinen Arsch bewegen? Himitsu musterte die Gestalt vor ihm genauer. "Schöne weibliche Kurven? Das kann kein Hamster sein." Himitsu schüttelte den Kopf "Natürlich ist das kein Hamster du bescheuerter Idiot. Das ist Hyuuga Itoe und sie ist sowieso schon ziemlich mies drauf, also reiß dich verdammt noch mal zusammen und hör auf rumzualbern." Ja er musste langsam mal wach werden und zu klaren Gedanken kommen. Immerhin war das eine Mission und eine wütende Hyuuga war weitaus gefährlicher als ein Kopf abreißender und dazu singender Hamster. Himitsu hörte nun Schritte und drehte sich um. Eine weiß gekleidete Person betrat sein Sichtfeld und gesellte sich auch gleich zu ihnen. Es handelte sich um den Blondschopf Kiyama Mura, einen weiteren Gefährten auf ihrer Mission. Er hatte keinen auffälligen Namen, der auf einen ihm bekannten Clan hindeutete und so blieb er ein unbeschriebenes und dadurch auch interessantes Blatt. Nun etwas wieder realitätsnäher verbeugte er sich höflich vor der schönen Hyuuga und dem Blondschopf. Kurz darauf wurde ihnen auch schon ihre Mission von dem Fast-Killerhamster erklärt. Bei der Bemerkung mit den Bänken schaute Himitsu einfach nur beschämt nach unten, bis er etwas hörte und erschrocken in die Runde sah. Eine B-Rang Mission, gleich als erste Mission? Das war wahrlich eine ernste Angelegenheit. Auch, dass diese Mission an einem ihm unbekannten Ort stattfand, wo ein Killer frei herumlief, gefiel ihm garnicht. Was, wenn der Killer seinen Opfern die Köpfe abriss? Was wenn er dabei sang? Was wenn es in Wirklichkeit der Killerhamster war? Nein, Schluss damit! Ist es wirklich so schwer, nicht mehr an so etwas Albernes wie diesen Horrorhamster zu denken? Himitsu nickte dem Weißauge mit ernster Miene zu. Wenigstens war sie bei ihm. Eine kampferprobte Hyuuga, auf einem besseren Beschützer konnte man nicht hoffen. Doch er wollte sich bei dieser Mission auch nicht gerade als unfähig präsentieren. Dann wandte sich der Morgenmuffel an Mura. "Was soll das denn heißen? Stimmt was mit diesem Typen nicht?" Die Frage der schönen jungen Frau an Mura gefiel Himitsu garnicht. Himitsu war ein Anfänger und das war ein Risiko. Es reichte schon, dass man sich im Ernstfall auf ihn vielleicht nicht verlassen konnte. Da musste sicherlich keine zweite Risikoperson mitlaufen. Ernst und analysierend betrachtete er den Jungen. Was für ein Problem hatte er, dass er so unzuverlässig war? War dies auch seine erste Mission? Nein, unerfahren sieht er nicht gerade aus. Nun er würde es sicher noch herausfinden.
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Wie sich zeigen sollte, war Muras Befürchtung vollkommen unbegründet. Einmal würde ihm die gute Chuunin nicht symbolisch seinen Kopf abreißen, andererseits war das Team noch nicht aufgebrochen, als er den Platz betrat. Sichtlich beruhigt atmete der Kiyama durch. Er hätte nun wahrlich keine große Lust verspürt, sich in der Dunkelheit auf der Suche nach seinen Teamkameraden zu machen. Dabei war es aber keineswegs verwunderlich gewesen, dass Mura selbige zuerst gar nicht ausmachen konnte. Itoe war kaum auszumachen durch ihre Position unter einem Baum, während sich ein weiteres Mitglied zusammengekauert hinter einer Bank befand. Was zum Henker war hier los? Was sollte dieses seltsame Gebaren? Mura verharrte in der Bewegung und sah aus der Entfernung, wie beide Shinobi nach einem kurzen Wortwechsel ihre Positionen verließen. Leider waren sie aber zu weit entfernt, um ein Wort aufschnappen zu können und ließen so den Jungen erst einmal ratlos zurück. Doch geschickt verbarg der Kiyama seine Irritation in einem Lächeln, als er die letzten Meter zu seinem neuen Team zurücklegte. Bald schon wurde seine Verwunderung aber von einem ganz anderen Gefühlsausdruck abgelöst: Einschüchterung. Denn Itoes Mimik und Körperhaltung verrieten, dass sie nicht gerade die beste Laune hatte. Und das war noch die Untertreibung dieses Morgens. So hatte der Kiyama, der die Kunoichi eigentlich für recht ausgeglichen gehalten hatte, noch nie erlebt. Diese Feststellung hatte aber auch nicht unbedingt den größten Aussagegehalt, war Mura doch erst auf einer einzigen Mission mit der Chuunin unterwegs gewesen. Auf jeden Fall war er auf der Hut, als er seine Teamchefin mit einer Verbeugung begrüßte. Noch ehe der Kiyama die Möglichkeit hatte, den ihm unbekannten Shinobi zu begrüßen, ergriff auch schon Itoe das Wort. Militärisch knapp, mit einer ordentlichen Schärfe in Ton und Ausdruck legte sie die Missionsinfos dar und stellte einige Richtlinien auf. Mura war wohl wirklich den laschen Umgangston des Hiraganas gewohnt, denn er merkte, wie er sich sichtlich versteifte. War es wirklich erst 10 Tage her, dass er mit der Kunoichi ein vertrautes Gespräch geführt hatte? Er konnte es fast nicht glauben. Mura merkte, dass sein an Ehrfurcht grenzender Respekt zurückkehrte und traute sich kaum, ein Wort zu sagen. So nickte er nur immer wieder stumm, als die Hyuuga fortfuhr. Er war so sehr verdattert, dass ihm nicht einmal eine Frage einfallen wollte. Immerhin brachte er noch ein Kopfschütteln zustande und schaffte es, sein Lächeln zu bewahren. Zumindest für einen Augenblick, da Itoe plötzlich ein ihm doch recht unangenehmes Thema ansprach. Die letzte gemeinsame Mission. Dass sie diese Sache noch gerne geklärt haben wollte, konnte er ja verstehen. Immerhin war sie ja dabei gewesen, als er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Trotzdem hätte er sich ein wenig mehr Rücksicht gewünscht, war hier doch ein Außenstehender anwesend, den seine Belange erst einmal nichts angingen. Von solchen Gedankengängen und der Empörung ließ sich Mura aber nichts anmerken, als er mit einem Lächeln auf den Lippen antwortete. Nein, es ist alles in Ordnung. Kurz zögerte er noch, ehe er fortfuhr. Das Reich des Blitzes ist nicht das des Regens. Sein Lächeln wurde ein wenig ungezwungener bei diesen Worten. Ließ er doch damit vollends offen, worauf er sich eigentlich bezog. Sollte sich seine Gegenüber ruhig mal den Kopf zerbrechen, dachte er schelmisch bei sich.
Damit hatte er sich der Hyuuga auch genug gewidmet, denn nun wandte er sich dem zweiten Genin des Teams zu und verbeugte sich. Wenn ich mich kurz vorstellen darf,…Kiyama Mura. Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Er musterte den Jungen aufmerksam, während er ihm sein offenstes Lächeln schenkte. Wir werden aber bestimmt noch auf dem Schiff Gelegenheit zum Reden haben.
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Das Problem war nicht, dass Itoe Muras Nervenzusammenbruch miterlebt hatte. Sie ging davon aus, dass er ihr irgend eine Form der Schuld zuschob. Sie hatte eine Fährte begraben; ihn von Informationen fern gehalten. Danach hatte sie mit etwas Hilfe zwar seinen und den Arsch von Kayros gerettet, aber das hatte der Genin vermutlich nichtmal wirklich mitbekommen – das Ende der letzten Mission hätte schließlich kaum mehr Chaos beinhalten können.
Muras Antwort reichte Itoe. Deshalb sah man für einen winzigen Augenblick ein minimales, zufrieden und erleichternd wirkendes Lächeln unter der schwarzen Kapuze aufblitzen.
„Dann verlasse ich mich auf euch zwei.“, sagte sie mit einem leichten Nicken. Ihr Blick wanderte gen Himmel – die vereinzelten Regentropfen auf ihrem Kopf hätten unter anderen Umständen beruhigend gewirkt. Nicht heute. Die Tatsache, dass sie Himitsu auf seine erste Mission führte und es sich bei dieser um eine sehr ernste handelte... es war ein Risiko. Itoe hatte unter ihrem Kommando noch keine Verluste hinnehmen müssen und hatte auch vor, es dabei zu belassen. Der junge Blauschopf würde nicht ihr Erster sein.
Das war doch ein schönes Wort zum Sonntag; Wort zum Dorfausgang und Verabschiedung für Shirogakure. Einem weiteren Nicken Itoes folgend machte sich die kleine Gruppe nämlich auf in die Dunkelheit, den finsteren Wald des Feuerreichs und den geschlängelten, schlammigen Pfaden, die sie an die Küste führen würden.

Itoe verblieb stumm an der Spitze und legte ein gemäßigtes Tempo vor. Alleine hätte sie die Strecke vermutlich in der Hälfte der Zeit geschafft ohne ins Schwitzen zu kommen, aber sie musste Rücksicht auf ihre Gefährten nehmen. Gelegentlich waren von der Hyuuga Anweisungen zu hören, die aber meist nur aus einer Richtungsangabe bestanden. Hin und wieder wurden kleine Pausen eingelegt in denen die Genin verschnaufen und Itoe sich ihrer Lage versichern konnte.
Irgendwann stand die Sonne am Himmel – theoretisch, denn sie wurde konsequent von dunklen Wolkenzügen verdeckt. Der Regen hatte im Laufe des Tages nicht mehr zugenommen sondern sich auf einem trübseligen Rieseln festgefahren, der eher den Gemütern als der Kleidung zusetzte. So hatte sich die Umgebung auch am Nachmittag nicht sonderlich verändert. Durch herabfallendes Wasser, leichte Nebelschwaden und die allgemeine Düsternis konnte man im Wald nicht sehr weit sehen.
Nach einigen weiteren Stunden ergriff Itoe von sich aus das Wort – bevor sie das Schiff in Richtung des Blitzreiches nahmen, wollte sie zumindest noch eine Kleinigkeit klären.
„Ich möchte, dass ihr beiden euch mit euren Fähigkeiten vertraut macht. Ich für meinen Teil bin vor allem im Nahkampf und Spähbereich zu gebrauchen.“ Hätte man sich ja auch denken können, oder? Dennoch war dieser Teil einer Mission eigentlich fast schon die Norm, da man wissen sollte, mit wem man hier an einer Seite kämpfte und arbeitete.
Lustigerweise erfuhr man sehr selten etwas wirklich nützliches.
Itoe zog das Tempo etwas an. Sie würden das Schiff rechtzeitig erreichen müssen, sonst saßen sie eine ganze Weile auf dem Trockenen. Mehr oder weniger. Sollten sich die beiden Genin unterhalten, während sie die Beine in die Hand nahmen. Ausruhen durften sie sich auf dem Schiff, denn Pausen würde es nun auch nicht mehr geben, hatte Itoe soeben für sich beschlossen, als sie sich einen Energieriegel zwischen die Zähne schob.

Sie waren viele, viele Stunden unterwegs gewesen, als sie endlich in dem kleinen Küstendorf ankamen, das sie in das Reich der Blitze bringen würde. Es gab Fischerhütten, Anglerbedarf in Massen und insgesamt neunzehn hölzerne Stege, an denen kleine und größere Schiffe angebunden waren. Zwei waren derzeit nicht besetzt.
Itoe ließ ihren Blick über die Zahlen streifen, ignorierte die zwei einzigen Anwohner des Dorfes, welche gerade auf den Straßen waren, und blieb bei der Dreizehn hängen. Dort konnte man einen schönen, alten Zweimaster erkennen – das größte Schiff im Hafen. Bei genauerer Betrachtung sah man sogar, dass dort reger Aufruhr herrschte. Matrosen beluden das Schiff mit Fässern, einige schrubbten noch das Deck und andere führten die Passagiere zu ihnen Kabinen. Den Kapitän konnte man sofort an seiner Mütze und Uniform identifizieren.
*Diese Überfahrt ist wohl der einzige Grund, dass dieses Dorf stets neue Gesichter sieht*
„Auf geht’s.“ Heute war Itoe wirklich nicht die Gesprächigste. Mit forschem Schritt ging es direkt in Richtung der Havoc und die erhobene Hand deutete dem Kapitän an, sich doch kurz auf ein Gespräch mit der Hyuuga zu treffen.
Die beiden Genin konnten nicht verstehen, was zwischen den beiden gesprochen wurde, aber es wurde mehrmals zum Himmel gezeigt – der Regen hatte inzwischen zugenommen und hier an der Küste konnte man deutlich den aufkommenden Wind spüren, der die eh schon nassen Kleider bis zum Zerbersten quälte.
Es dauerte nicht lange, bis Itoe ihren beiden Teamkollegen zuwinkte und eine Tür ins Schiffsinnere öffnete.
„Unsere Dorfverwaltung ist sparsam wie immer – wir haben eine kleine Kabine mit einem Doppelbett und einer Matratze für mich auf dem Fußboden. Das Kapitän meint, dass wir aber morgen Vormittag im Blitzreich ankommen sollten. So oder so: Er legt in einer Viertelstunde ab und bittet darum, dass man während der Reise keine Abenteuer auf Deck sucht – das Wetter ist schlecht, das Holz rutschig und der Wind wird stärker werden.“
Itoe hatte eh das Gefühl, dass Himitsu und Mura viel lieber schlafen wollten – die lange Reise saß auch der Hyuuga längst in den Knochen. Nächtliche Erholung war da sehr willkommen.
Mit einem etwas erschöpftem Lächeln zog sich Itoe die Kapuze vom Kopf und fuhr sich einige Male durch die feuchten Haare. Ja, nächtliche Erholung war wirklich sehr willkommen.

Bei der Größe der Kabine hatte der Kapitän übrigens nicht übertrieben – an der Seite war ein Hochbett, auf dem Boden eine dreckige Matratze. Es gab weder Tisch noch sonstige Einrichtung – die Sanitäranlagen befanden sich auf dem winzigen Flur. Itoe krallte sich eine der Wolldecken plus Kissen, warf beides auf ihren Schlafplatz und seufzte.
„Husch, husch ins Bett, Kinderchen.“, frötzelte sie noch in nachgeahmter Oma-Stimme, schälte sich dann selbst aus ihren Kleidern und legte sich mit etwas getrocknetem Fleisch im Mund ins Bett.

[out: 2 von 3 Problemen sind gelöst - genug, um endlich wieder posten zu können.]
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Immer noch musterte Himitsu den Blondschopf, der sich ihn nun als Kiyama Mura vorstellte. Kein Name, der ihm etwas sagte. Anders wie bei der schönen Hyuuga, vermittelte ihn der Name Kiyama keinerlei Informationen, was es besonders spannend machte, wer sich hinter jenem Namen verbarg. "Auch mir ist es eine Freude und eine Ehre dich kennenzulernen. Mein Name ist Kajiya Himitsu und ich werde mich auf dieses Gespräch freuen." Mit einer tiefen Verbeugung und einem erwidernden Lächeln, rundete er seine Vorstellung ab. Irgendeine Geschichte stand wohl zwischen diesem Blondschopf und der Hyuuga, aber so lange es die Mission und ihre Sicherheit nicht gefährdete, war Himitsu das egal. Er war schon lange nicht mehr sonderlich neugierig gewesen, denn zu oft wurde seine Neugier bestraft. Ja, er erinnerte sich noch gut daran, wie er sich Nachts im Schutz der Dunkelheit in die alte Schmiede seines Vater schlich. So viele Waffen lagen darin, so viele interessante Dinge. Sie lockten erst seine Augen an und schließlich auch seine Hände. Er weiß mittlerweile nicht mehr wie viele Schnittwunden nötig waren, bis er begriff, dass ungeübte Hände keine Waffe inspizieren sollten oder wie viele Bestrafungen seines Vaters ihm erteilt werden mussten, bis er verstand, dass Neugier sich nicht lohnte. Natürlich war es verlockend ein Geheimnis zu enthüllen, doch die meisten Geheimnise waren den Preis nicht wert, welche ihre Enthüllung forderte. Himitsu erwiderte das Nicken des Weißauges und ihre Reise konnte beginnen. Ihr Weg wurde von einem Nieselregen begleitet, der bei den vielen dunklen Wolken am Himmel wohl noch lange anhalten würde. Weinte der Himmel um ihren Abschied? Oder wollte er nur ihre Moral und ihr Eifer trüben? Wahrscheinlicher war aber, dass der Himmel gar nichts wollte und nur das tat, für was er bestimmt war, und zwar seinen Garten zu bewässern, den er Erde nannte. Doch Himitsu hatte keine Zeit über so etwas nachzudenken. Die Hyuuga war schnell und wenn sie wollte hätte sie wohl noch viel schneller sein können. Es bereitet ihn viel Mühe sich durch den Regen zu kämpfen, durch Finsternis und Nebel zu spähen, seine Trägheit zu überwinden und zumindest einigermaßen mit der durchtrainierten Kunoichi mitzuhalten. Ohne die gelegentlichen kleinen Pausen hätte er das wohl nicht lange durchgehalten, aber die Hyuuga wusste wohl, wie sie mit Neulingen umzugehen hatte. Der Weg kam ihm lange vor und jeder Schritt viel ihm schwerer als der vorherige, zumal er sich immer mehr von seinem Heimatdorf entfernte. Es war das erste Mal, dass er es verließ und er hätte sich wirklich schöneres Wetter gewünscht. Eigentlich mochte Himitsu ja Wasser, und auch den Regen, doch jetzt war er nervig. Die Wolken verwehrten ihnen die Begrüßung der Sonne, deren Energie sie jetzt eigentlich hätten gut gebrauchen können. Ja, er hatte sich die Welt hinter den Toren des Dorfes ganz anderes vorgestellt. Weite, saftige und grüne Graslandschaften, wilde Bäume, die jedem Besucher ein paar ihrer Früchte schenkten und lauter bunte Blumen, die im kühlen Wind miteinander tanzten. Doch stattdessen empfing ihn eine graue Welt voller Düsternis, Kälte und schlechter Laune. Natürlich lag all das nur am Wetter und die Welt würde mit klarem Himmel und etwas Sonnenschein ganz anders aussehen, aber wie würde er die Welt nach ihrer Reise sehen? Als Shinobi, der seine erste Mission absolviert hatte, der vielleicht zum ersten Mal getötet hatte ? Konnte er die Welt dann wie immer sehen, oder würde sie in seinen Augen für immer ergrauen und von Düsternis und Nebel getrübt werden? Nun richtet ihre Teamführerin das Wort an ihn und Mura. Diesmal war es kein Kommando, dass eine Richtung angab, nun sollten sie sich mit ihren Fähigkeiten vertraut machen. Die Hyuuga war natürlich eine Nahkampfkünstlerin und ein Adlerauge, was nicht gerade seltene Stärken für diesen Clan waren. Doch welche Stärken hatte er selbst? Wahrscheinlich könnte er es in keiner Disziplin mit seinen Kameraden aufnehmen. Nun zog Itoe das Tempo auch noch an, was es nicht gerade leicht machte dabei zu sprechen. "Nun...ich bin gerade...frisch aus der Akademie...und meine wohl einzige momentane Stärke...ist die Veränderung von Metall...und ich bin wohl er für den Nahkampf geeignet", hechelte er dem Kiyama zu, während er sich anstrengte an seinen Versen zu bleiben.

Himitsu hatte jegliches Zeitgefühl und auch das Gefühl in seinen Beinen verloren, als sie endlich das Küstendorf erreichten. Es gab bestimmt viel zu sehen, doch der junge Kajiya war zu müde und zu erschöpft, um seine Augen großartig die Umgebung auskundschaften zu lassen. Ein paar Stege, ein paar Bote, ein paar Seevögel und Matrosen und viel viel Wasser. Seevögel ?! Nicht mal hier war man vor diesen Luftmonstern sicher und, dass seine Kollegen von seiner Phobie nichts wussten, machte die Sache auch nicht angenehmer. Itoe verschwand und schien mit einem Kapitän die Überfahrt zu regeln, da blieb also nur Mura hinter dem sich Himitsu ängstlich vor den Vögeln verstecken konnte. Dauernd schaute Himtisu hinter dem Blondschopf hervor, um zu sehen was Itoe da machte und um darauf zu achten, dass die Federviecher nicht näher kamen. Schließlich winkte die Hyuuga sie aber zum Schiff rüber und erklärte ihnen was Sache war. Abenteuer suchte Himitsu im Moment sowieso eher weniger, da war das Wort "Bett" doch schon weitaus angenehmer.

Misstrauisch betrat Himitsu mit seinem Team das Schiff. Er mochte keine Schiffe, sie knarrten zu viel. Als würden sie jeden Moment auseinander fallen. Auch dieses Schiff war nicht gerade ein Luxusdampfer, wie er an ihrer Kabine sah. Viel Platz gab es darin nicht und es reichte gerade so ein Hochbett und eine Matratze rein zu bekommen. Itoe machte sich gleich fertig fürs Bett und lud mit einer Omastimme auch sie dazu ein, sich etwas Ruhe zu gönnen. "Das lass ich mir bestimmt nicht zweimal sagen". Mit einem müden Lächeln stieg er das Hochbett hinauf und kuschelte sich in die Matratze. Mit geschlossen Augen murmelte er noch: "Ich hoffe es ist ok für dich, wenn ich oben schlafe Mura?" Himitsu war wirklich totmüde und fiel sofort in den Schlaf, ohne die Antwort seines Kollegen noch richtig mitbekommen zu können. Er hatte sich noch nicht einmal die Kleider ausgezogen, was sonst garnicht seine Art war, aber das Marschtempo und die lange Reise war er nicht gewohnt gewesen. Wahrscheinlich würde er nun einen Dornröschenschlaf halten, selbst wenn sich der Ort um ein fahrendes Schiff handelte.

Ein lautes Knarren weckte Himitsu aus seinem Schlaf, in der Kabine war es so gut wie dunkel. Es musste schon Abend sein. Immer noch ziemlich müde rieb sich Himitsu die Augen und wollte sich gerade wieder umdrehen, um seinen Erholungsschlaf fortzuführen, als er eine verhüllte Gestalt in ihrer Kabine sah. Seine Kollegen schliefen wohl noch und bekamen die Anwesenheit von was immer das auch war nicht mit. Was wenn es ein Dieb war, der ihre Ausrüstung stehlen wollte, oder ein Attentäter, der auf sie angesetzt war? Langsam bewegte sich Himitsu, ohne das die Gestalt es mit zu bekommen schien in Richtung Bettkannte. Als die Person gerade zu Itoe gehen wollte, erstarrte sie plötzlich, als sie seine Stimme hörte. "Hey, wer ist da?" Die Person antwortete nicht, sondern ging schnell wieder aus der Kabine raus. Schnell sprang Himitsu vom Hochbett und rannte ebenfalls aus der Kabine. Das verhüllte Wesen war nicht weit gekommen und stand nun fast vor Himitsu. Sie war sehr klein und schmächtig, doch der Mantel und die Kapuze in dem sie verhüllt war, machten die Person verdächtig. Himitsu schnappte ihren Arm und drückte sie an die Wand. "Wer bist du und was hast du in unserer Kabine gemacht? Sag schon!" Plötzlich spürte er wie der Arm, den er festhielt zu zittern begann. Himitsu strich die Kapuze vom Kopf der Person und zum Vorschein kam das Antlitz eines kleinen, verängstigten Mädchens. Verwundert ließ Himitsu sie los. "Verzeihung ich wusste nicht, dass du...ich wollte dir keine Angst machen. Ist alles ok?" Das Mädchen musterte ihn kurz nervös und nickte dann leicht. Als sie gerade den Mund aufmachte, hallte eine Stimme zu ihnen rüber. "Das bist du ja!" Eine dicke Frau, die von ihrem Gesicht her aber garnicht dick zu sein schien, quälte sich zu ihnen herüber und wedelte streng mit dem Finger vor dem kleinen Mädchen herum. "Ich hab doch gesagt, dass du in meiner Nähe bleiben sollst. Du weißt ganz genau, dass ich solche Sorgen im Moment nicht gebrauchen kann" Himitsu musterte die Frau nochmal genau, bevor sie sich dann schließlich lächelnd zu ihm drehte. "Entschuldigung, ich hoffe sie hat keinen Ärger gemacht." Himitsu wandte nun den Blick vom Bauch ab und starrte der Frau, wie es die Höflichkeit gebot, in die Augen. "Nein ganz und garnicht, sie hat sich wohl nur in unsere Kabine verirrt. Das ist kein Problem, wirklich." "Nun dann bin ich aber beruhigt. Dieses Stirnband? Sie sind ein Ninja oder? Sind sie auf einer Mission?" Himitsu lächelte die Frau breit an. Nun da er ein Genin war, erkannte jeder sofort seinen Status und das gefiel ihm sichtlich. "Ja, aber keine Angst. Auf diesem Schiff droht ihnen keine Gefahr, außer durch die See selbst." "Nun es beruhigt mich zu wissen, dass ein paar nette und tapfere Shinobi zu unserer Sicherheit an Bord sind. Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nacht. Komm, wir gehen junge Dame!" Die dicke Frau verabschiedete sich mit einer kleinen Verbeugung von ihm und packte dann das kleine Mädchen, um sie mit sich zu zerren. Himitsu lächelte den beiden noch hinter her und blickte vor allem zu dem kleinen Mädchen, dass immer wieder den Kopf zu ihm drehte, bis sie in einer der anderen Kabinen verschwunden waren. "Seltsames kleines Mädchen. Hmm, ich glaube das war ein Schwangerschaftsbauch, ja eindeutig!" Nun ging Himitsu wieder zurück in die Kabine, wo seine Kollegen anscheinend von der ganzen Sache nichts mitbekommen hatten. Als er wieder zurück in sein Bett kletterte, meinte er Itoe schnarchen zu hören, was sich dann aber doch wohl nur als Hirngespinst entpuppte. Er schloss die Augen und ließ sich vom Schiff langsam wieder in den Schlaf schaukeln.

Gepolter und Geknarre schreckten Himitsu erneut aus dem Schlaf. Das war wirklich eine unruhige Schiffsfahrt. Draußen musste wirklich die Hölle los sein. Der ganze Raum schwankte hin und her und in den Nebenkabinen schienen Sachen auf den Boden herum zu rollen. Plötzlich schwankte das Schiff so stark, dass Himitsu, der sich hingesetzt hatte und die Füße von der Matratze runter hängen ließ, von oben herunter viel. Er landete weich, genau auf Itoe. Schnell richtet er sich wieder auf und hoffte, dass sie nichts mitbekommen hatte. "Natürlich hat sie das gemerkt, du bist von oben auf sie drauf gefallen!" Ja diese Hoffnung war schwachsinnig, aber darauf zu hoffen, dass sich der Zorn der tödlichen Nahkämpferin in Grenzen hielt nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Auch wenn düstere Wolken und erste Tropfen die Abreise überschatteten, die grantige Art der Hyuuga die Laune der Gruppe gedrückt und das frühe Aufstehen das Seinige dazu getan hatte, hätte Muras Laune durchaus schlechter sein können. Grund dafür war allein das Verhalten Himitsus, der es mit seiner offenen und unbeschwerten Art verstand, dem Kiyama ein echtes Lächeln zu entlocken. Nichts Gekünsteltes war deshalb in seiner Miene, als er seinem Gegenüber noch einmal lächelnd zunickte. Doch diese kleine Hochphase war schon wieder längst verschwunden, als sie die Tore Shirogakures durchquerten. Mura hatte sich zwar zur Teilnahme an dieser Mission bereit erklärt -genau genommen hatte er gar keine Wahl gehabt, war doch der Missionsbescheid extrem kurzfristig eingegangen- und er würde sich auch seine Mühe geben, seinen Teil an dem Erfolg der Mission beizutragen, aber es würde noch einige Tage, wenn nicht Monate ins Land gehen, bis Mura wieder ganz der Alte werden würde. Wenn überhaupt…
Entgegen seiner üblichen Art ließ er sich so zum Beispiel von keiner Sache, sei es ein exotischer Duft oder ein atemberaubender Anblick ablenken. Träumend wäre er dann seinen Gefährten gefolgt und doch ganz in seiner eigenen Welt gewesen. Stattdessen war der Kiyama vollends auf ihre Mission fixiert, denn an Buntaro oder die ganzen Geschehnisse der letzten Woche wollte er nicht denken. Das tat er allein schon deswegen, weil sich seine Teamführerin Itoe auf ihn verließ. Und der Fall, der vor ihnen lag, war mehr als brenzlig. Sammeln wir die Fak…
Gerade in diesem Moment unterbrach die Hyuuga die allgemein vorherrschende Stille, legte in kurzer Form eine Liste ihrer Fähigkeiten dar und forderte sie nun auf, ihrem Beispiel zu folgen. Himitsu kam ihm zuvor, der ungleich unsicherer antwortete. Eine Verhaltensweise, die Mura nur zu gut nachvollziehen konnte. Er selbst war auch nicht gerade der selbstsicherste Mensch. Hatten auch die letzten Jahre dem Abhilfe geschaffen, konnte er sich gut in den Jungen hineinversetzen. War man mit Dienstälteren unterwegs und lauschte deren Schilderungen, erschienen einem die eigenen Fähigkeiten noch recht unbedeutend. Eine Selbsteinschätzung, die so gar nicht zutraf. Du kannst Metall verändern? Beeindruckend. Mura verzog anerkennend das Gesicht und nickte Himitsu aufmunternd zu. Mit solchen Fähigkeiten kann ich nicht aufwarten. Ich bin eher ein Allrounder. Taijutsu, Genjutsu oder Ninjutsu. Ich kann von allem ein bisschen; je nach dem, was die Lage erfordert. Mura schaute einen kurzen Moment geradeaus, fühlte sich aber dann doch gemüßigt, eine Kleinigkeit anzufügen: Ich bin gespannt, dich in Aktion zu erleben. Wieder präsentierte er sein bestes Lächeln und zwinkerte dem jüngeren Genin zu.
Ok, nächster Versuch… Sammeln wir die Fakten: Obanna…dreizehn Leute…zwei Wochen… Dass die Informationen ihre Zeit brauchten, irritierte den Jungen im Gegensatz zu seiner Teamleiterin kaum. Je nach Größe Obannas waren hier und da ein Gewaltdelikt nicht weiter verwunderlich. Bis die Menschen eine Regelmäßigkeit feststellten, konnte es immer ein wenig dauern. Dann wurden Boten entsandt, lokale Verwalter eingeschaltet, Maßnahmen überlegt und so weiter. Man unterschätzte einfach manchmal die Zeit, die solche Distanzen erforderten, wenn man als Shinobi in hoher Geschwindigkeit und ohne Umwege ganze Landstriche hinter sich lassen konnte. Trotzdem… dreizehn Leute. Überlegte man sich die Zahl der Leute, wollte man es kaum glauben. Er hoffte nur, dass sich sein Verdacht nicht bestätigte und an jedem einzelnen Tag ein Mensch starb. Dann hätten sie wahrlich eine haarsträubende Regelmäßigkeit. War der Täter dann ein Mensch, konnte das nur bedeuten, dass der Mörder irgendeine Botschaft vermitteln wollte. Religiöser Fanatiker, Wahnsinnige, Serienmörder und und und: Die Liste derjenigen, die so ritualhaft Morde begingen, war lang. Die Vorstellung, es mit einem solchen unberechenbaren Menschenschlag zu tun zu bekommen, war dennoch alles andere als erstrebenswert. Der Kiyama konnte also verstehen, dass Itoe so zur Eile drängte. Was sie wohl erwarten würde?
Zumindest eine Sache konnte er definitiv sagen. Ein Unwetter würde sie erwarten. Mura betrachtete erst beiläufig, dann immer aufmerksamer die Wolkenentwicklung. Hatte es im Laufe des Tages nur hier und da ein bisschen getröpfelt, hatte sich das Wetter gegen Abend zusehends verschlechtert. Immerhin schafften sie es gerade noch rechtzeitig bis zu ihrem Schiff, Havoc mit Namen. War das Schiff auch nur eine Karavelle, die eher durch ihre Geschwindigkeit als durch ihre Größe brillierte, füllte sie doch ohne weiteres den größten Steg des Hafens aus. Links und rechts davon waren nur kleinere Boote, die den jungen Kiyama eher an Nussschalen erinnerten. Auf der anderen Seite sprachen diese kleinen Boote auch für den Wagemut der Schiffer, die in ihnen den Unwägbarkeiten des Meeres trotzten. So viel Hochachtung er auch für diese Leistung der Seeleute empfand, zog er doch die Karavelle vor. Vor allem bei diesem Wetter… Mura bemerkte, dass die meisten Stege mit Booten besetzt waren, die gut vertäut wurden oder teilweise sogar ans Land gezogen worden waren. Wenn die hartgesottenen Seeleute sich auf diese Weise wappneten, würde wohl die Überfahrt für sich schon ein Abenteuer werden. Dementsprechend mulmig war Mura zumute, als er über den schwankenden Steg das Schiff betrat.

Seine erste Befürchtung bestätigte sich leider. Das ohnehin nicht übermäßig große Schiff wurde kaum, dass sie abgelegt hatten, zusehends zum Spielball der Wellen. Das half es auch nicht, dass er Itoes großzügigem Angebot folgend eines der Betten erwischte. Das Schwanken und Rütteln machte ihm immer mehr zu schaffen. Jedes Mal, wenn er glaubte, dass er sich allmählich an die Geräusche und Bewegungen des Schiffes gewöhnt hätte, sorgte eine weitere Welle dafür, dass ihm schlecht wurde. Mit seiner Übelkeit kämpfend hörte er über sich die Matrosen fluchen und schimpfen. Auch sie schienen alles andere als erbaut, bei diesem Unwetter eine Überfahrt zu wagen.
Das ist doch Wahnsinn! Hatte er das richtig verstanden? Die Worte des Matrosen jagten ihm einen Schauer über den Rücken. War diese Fahrt wirklich so gefährlich. Warum wurde sie dann unternommen? Ganz einfach, weil es um Menschenleben ging, versuchte sich der Junge einzureden. Außerdem bezweifelte er nicht, dass die mächtige Allianz Shirogakures einem Kapitän genügend Druck zu machen, dass er dieses Wagnis einging. Oh Mann…ist mir schlecht. Um sich zu beruhigen, schloss er die Augen und versuchte seine Atmung zu beruhigen. Doch seine Bemühungen hatten nur begrenzten Erfolg. Zwar gelang es ihm tatsächlich ein ums andere Mal, in einen unruhigen Schlaf zu versinken, aber bald darauf sorgte ein etwas heftigerer Wellenschlag, dass er leichenblass vor sich hinstarrte. Doch so sehr auch der Kumonin unter dem Seegang litt, ganz täuschte er sich nicht. Denn tatsächlich hatte das Unwetter beträchtliche Ausmaße angenommen. Die Lichter des Schiffes waren gelöscht worden, um einen potentiellen Brand vorzubeugen, während mittlerweile die gesamte Crew durchgängig das Schiff gegen die Wellen verteidigte. Der junge Kiyama wusste nicht….Bruch!!! Ein wirklich heftiger Schlag ließ das Schiff unter seiner Wucht taumeln. Hätte Mura nicht wieder einmal wach gelegen, er hätte sich wohl auf dem Boden des Schiffes wiedergefunden. Etwa so wie Himitsu. Mit einem überraschten Ausruf verlor nämlich sein jüngerer Teamkollege den Halt und landete unversehens mit einem gehörigen Rumsen auf Itoe. Ist euch etwas passiert? Besorgt stürzte er aus dem Bett. Alles in Ordnung?
Und ganz tief im Hinterkopf tobten noch ganz andere Fragen: Wie ging es dem Schiff? Und wie lange wird es dem Sturm noch trotzen können?
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Egal wie unbequem ein Bett war – nach der Reise, die das Team um Hyuuga Itoe hinter sich hatte, machte sich über so etwas niemand Sorgen. Binnen weniger Minuten war die Chuunin in einen tiefen Schlaf gesunken und zeigte der um sie tosenden Welt gedanklich richtig schön den Mittelfinger. Sie träumte sogar kurzzeitig davon, wie die Wellen des Meeres sie hinfort spülen wollten, sie aber einfach mit einem Surfbrett darüberflog. Irgendwann verwandelte sich eben dieses Fortbewegungsmitte dann in Mura, aber zu dem Zeitpunkt war Itoes REM-Phase dann auch schon wieder vorüber.
Probleme mit dem Wellengang oder Sturm hatte sie nicht. Es war eine merkwürdige Eigenart des Hyuuga Clans, doch sie besaßen eine angeborene Orientierungsgabe und Resistenz gegen Übelkeit – zumindest war das Itoes These, denn sie hatte noch nie einen Hyuuga gesehen, der nach der Anwendung des Kaitens erst einmal aufs Klo gerannt war.

Der Besuch des kleinen Mädchens und ihrer schwangeren Mutter ging daher an Itoe vorüber, genau wie Muras Schlafprobleme, der Ärger der Matrosen und der stärker werdende Sturm. Sie mussten schon viele Stunden unterwegs gewesen sein, als die Hyuuga unsanft geweckt wurde.
„Alles in Ordnung?“
„Ich versteh' ja, dass man bei Unwetter Schutz sucht, aber könntest du bitte von meinem Gesicht runter rollen? - Sehr liebenswürdig Danke..“, sagte Itoe und richtete sich auf. Zu zweit auf der kleinen Matratze war es schon deutlich enger und wenn man sich dann noch vor Augen führte, was während den vergangenen Stunden alles durchs Zimmer geflogen oder umgefallen war, konnte man sich auch nicht mehr groß bewegen. Koordination war übrigens eh ein Problem, denn das Schiff wurde so stark von einer Seite zur anderen geworfen, dass man kaum stehen konnte. Unter Deck war das ein noch größeres Problem, denn man hatte keine Indikatoren, wann es das nächste Mal wackeln würde, konnte sich nicht am Horizont oder den Wellen orientieren und spürte auch nicht den Wind auf der Haut.
Lediglich die Ohren schienen zu funktionieren, denn man hörte wütende Schreie der Matrosen. Einige Zimmer weiter heulte ein Kind und immer mal wieder eilten schwere Schritte durch die Gänge. Das Holz knarrte laut und bog sich unter den endlosen Kräften der Natur. Itoes Kopf und Körper wurde hin und her geworfen und auch wenn Himitsu nun nicht mehr auf ihr Saß sondern daneben, konnte man nicht sonderlich viel dagegen tun, in regelmäßigen Abständen gegeneinander geschleudert zu werden.
Leiste fluchend zog sich die Hyuuga daher auf die Füße und schlüpfte in das enge Leder – sie hatte vor aufs Deck zu gehen und zu sehen, ob man irgendwo anpacken konnte und das wollte sie dann nicht unbedingt in Unterwäsche erledigen.
„Ihr könnte ja noch ein wenig schlafen, wenn ihr wollt... und das irgendwie hinkriegen könnt.“ Sie selbst hätte wohl zu viel Schiss, dass sich das Schiff einmal auf den Kopf drehte, während sie im Reich der Träume wandelte.
Ein heftiger Ruck zuckte durch den Boden und die Hyuuga wurde unsanft gegen die Kabinentür geworfen. Zu einem erneuten Fluch kam es jedoch nicht, denn just in dem Moment spürte die junge Frau, wie sich langsam ihr Gewicht zur Seite verlagerte, die Schrauben der Hochbetten jaulten und ihre Füße den Halt verloren.
Die Lautsrärke der Schreie nahm um ein Vielfaches zu und an Stelle von Ärger war nun Panik zu hören. Selbst die tapfersten Männer bekamen es mit der Angst zu tun, wenn sie sich einer Macht gegenüber sahen, gegen die sie nicht ankämpfen konnten. Und ganz ehrlich? Itoe ging es nicht anders, als sich alles umdrehte und sie mit dem Rücken auf die Decke knallte.

Das Herz der Hyuuga schlug bis zum Anschlag, Adrenalin wurde durch ihre Adern gepumpt und sie brauchte einen Moment um sich überhaupt wieder zu fangen und ihre Teamkollegen auf die Beine zu ziehen – nur weil das Schiff nun gedreht war, hieß das leider noch lange nicht, dass es nicht mehr von den Wellen hin und her geworfen wurde. Viel schlimmer noch: Jeder einzelne Matrose an Deck war in die schwarze, tosende Tiefe geworfen worden und die restlichen Passagiere hatten mit Todesangst zu kämpfen.
Schrecken und Entsetzen war ins Gesicht Itoes geschrieben. Es würde nicht lange dauern bis die Kabinen voll liefen, das Schiff komplett auseinanderbrach und dem Grund des Meeres entgegen segelte.
Und niemand konnte etwas dagegen tun.
„Holt die Leute raus!“, brüllte Itoe plötzlich gegen das Dröhnen des Sturms und ließ einen blauen Stier aus ihrer Faust hervorbrechen, der die Kabinentür zerlegte. Anschließend schoss sie noch ein großes Loch in Decke und Boden der Kabine.
„Kümmert euch um die Passagiere!“
Sie selbst zerlegte sich mit roher Gewalt und Kraft ihren Weg nach Oben um von dort aus zu versuchen, die Matrosen irgendwie aus dem Wasser zu fischen und … Himmel, was dann? Sie waren dem Meer ausgeliefert und wenn dieser Sturm sich nicht bald legte, waren ihre Überlebenschancen zu gering um sie überhaupt noch zu beachten.
Ohne einen weiteren Blick zu ihren Genin trieb Itoe sich durch das Holz nach Außen und als sie hart von Wind und Wasser ins Gesicht getroffen wurde, aktivierte sie ihr Bluterbe und sprang mit dem Kopf voraus in die schwarze, tosende Tiefe.
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Die unbändige See, an manchen Tagen war sie so ruhig, als würde sie all den Frieden der Welt in sich vereinen und an Anderen, war sie so stürmisch, als wollte sie das Ende aller Dinge einläuten. Ja, sie war sehr launisch. Nicht umsonst gingen viele Seemänner davon aus, dass eine Frau über das Leben auf hoher See gebietet und nichts ist schlimmer, als eine zornige Frau.

Da konnte Himitsu auch ganz froh sein, dass die Hyuuga seinen Sturz auf sie, nicht übel nahm. Der nette Kyiama war natürlich gleich besorgt aus seinem Bett gesprungen und erkundigte sich über ihr Wohlbefinden. Etwas rot angelaufen, sah Himitsu beschämt zur Hyuuga. "Verzeihung, ich habe das Gleichgewicht verloren. Ich hoffe dir ist nichts passiert?", dann wandte er sich an den Blondschopf "Danke, mir geht es gut. Ich bin ja recht weich gelandet", zwinkerte er ihm lächelnd zu und rieb sich dann etwas schmerzhaft den Kopf. Er saß noch eine Weile neben der Chuunin, denn er hatte sich bei dem Sturz leicht den Kopf gestoßen und war noch etwas benommen. Natürlich wollte er seine Kameraden nicht mit so einer Aussage belasten oder vor ihnen als Schwächling dastehen. Es war ja auch nicht schlimm, nur eine kurze Pause, dann würde es wieder gehen. Aber die Schwerkraft hatte andere Pläne, Wellen preschten gegen die Seiten des Schiffes und brachten es immer wieder stark zum schwanken, was zur Folge hatte, dass Itoe und der junge Kajiya immer wieder aneinander rumpelten. Himitsu hatte natürlich das Glück, dass er andauernd mit seinem Kopf gegen sie knallte. Er hörte die sterbenden Hirnzellen immer förmlich schreien, wenn eine Welle gegen das Schiff schlug, vielleicht waren es aber auch nur die Matrosen an Deck, die um das Schiff und ihr Leben kämpften. Endlich stieg die Hyuuga auf und zog sich an, wahrscheinlich um sich über den Zustand des Schiffes zu informieren. Auch Himitsu machte sich Sorgen um ihr Wassergefährt, denn es war diesem Unwetter sicher nicht gewachsen, egal wie gut die Crew war. Schlafen ? Jetzt noch ? Ist das ihr Ernst? Nein, schlafen ging jetzt gar nicht mehr. Nicht bei diesem Krach, nicht bei diesem Schwanken und vor allem nicht bei diesen verdammten Kopfschmerzen. Als sich nun auch noch das komplette Schiff umdrehte und Himitsu auf die Decke der Kabine knallte, war auch der letzte Zweifel darüber beseitigt, dass es nun unmöglich war sich noch etwas auszuruhen. Der sonst weitaus mutigere Kajiya bekam es mit der Angst zu tun und war im ersten Moment nahc dem Aufprall wie erstarrt. Das Itoe ihm wieder auf die Beine half, ihnen etwas zurief und mit einem Art blauen Stier, der aus ihrer Hand strömte, ein paar Löcher in den Raum schlug, nahm er nur beiläufig war. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen, er hatte absolut Panik und jede Zelle in seinem Körper befahl ihm sich aus dem Schiff rauszukämpfen. Ja, das war der egoistische Überlebensgedanke, doch das galt nun mal nicht für einen Shinobi, da gab der Missionsleiter den Ton an und der lautete nun: „Kümmert euch um die Passagiere!“ Dies war auch die richtige Entscheidung, sie hatten die Fähigkeiten unschuldiges Leben zu bewahren, also hatten sie diese auch einzusetzen. Himitsu befreite sich allmählich aus den Klammern der Angst, als er ein Kinderschreien hörte. "Das war doch bestimmt..." Ein Flashback schoss dem Kajiya durch den Kopf und er sah das kleine Mädchen, mit seiner schwangeren Mutter von vorhin. Die Bilder von den Beiden, weckten seinen Beschützerinstinkt und verwandelten seine Angst in pure Energie und den Willen sie zu retten. Er ballte die Fäuste und taumelte durch die schwankende Kabine. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren, als wieder eine Welle gegen das Schiff hämmerte, doch er konnte sich gerade noch so an Mura festhalten, der gerade so gut wie neben ihm stand. "Ein kleines Mädchen und eine schwanger Frau sind an Bord des Schiffes. Ich muss sie retten.", vermittelte er seinen Kollegen mit entschlossener Stimme und kämpfte sich dann bis zu Ende des Raumes.

Immer mehr Wasser kam ihm entgegen und verlangsamte seine Schritte, als wollte es ihn aufhalten, als würde es ihn daran hindern wollen, die verzweifelten Seelen aus der tödlichen Hand des Meeres zu entreißen. Doch er war bald da, die Schreie der Kleinen wurden immer lauter und verzweifelter. Noch ein paar mühselige Schritte und er stand vor ihrer Kabinentür, er öffnete sie, noch mehr Wasser strömte in den Gang. Himitsu brauchte einen Moment, um die Lage zu analysieren, als er die Kabine betrat. Das Mädchen kniete im Wasser und versuchte vergeblich ihre Mutter zu befreien, auf die ein Bett gefallen war. Auf dem Bett war eine ziemlich große und wohl auch schwere Kiste, die es der Frau unmöglich machte, das Bettgestell hochzuheben. "Bitte hilf mir, ich krieg sie da nicht raus. Hilf mir! Bitte!", schrie das Mädchen weinend und drückte gegen die Kiste, wirkungslos. Schnell huschte Himitsu durch das Wasser zu ihr rüber und half ihr beim drücken. Die Mutter war wohl bewusstlos, sie regte sich nicht und gab keinen Ton von sich, aber sie atmete, das war das Wichtigste. "Die Kiste rührt sich nicht, was zu Teufel ist da drin? Los, noch mal mit aller Kraft!" Mit voller Wucht stemmten sich Himitsu und das kleine Mädchen gegen die Kiste, aber auch diesmal bewegte sie sich keine Millimeter. "Bitte rettet mein Baby...rettet es", flüsterte die Mutter ihnen zu. Sie war also wieder wach, aber noch nicht ganz da. "Keine Sorge, ich bekomme sie da schon irgendwie raus." Aber wie ? Vielleicht kann ich...ja das klappt bestimmt. Himitsu konnte die schwangere Mutter aus eigener Kraft nicht befreien, aber vielleicht mit der Kraft der See. Schnell schnappte er sich ein Seil, dass an einem Hacken im Raum aufgehängt war und band es um die Kiste. "Ok, wenn ich es dir sage, dann ziehst du mit mir so fest an dem Seil, wie du kannst, ok? Wir schaffen das schon, vertrau mir." Mit kullernden Tränen im Gesicht und einen leichten Wimmern, nickte sie ihm zu. Es war soweit, das Schiff schwankte wieder, vielleicht sogar zu sehr. "Jetzt!" Der Anfängergenin und die Kleine zogen so fest an dem Seil, dass ihre Köpfe vor Anstrengung rot anliefen. Und als das Schiff noch weiter kippte, da rutschte die Kiste endlich vom Bett, doch leider begrab sie dafür Himitsus Beine unter sich. Das Bett war nun leicht genug, dass die Mutter es hochheben konnte. Nun versuchte die kleine Familie Himitsu von der Kiste zu befreien, doch das war bei ihren körperlichen Möglichkeiten schlichtweg unmöglich. "Macht das ihr hier rauskommt, dass hat keinen Sinn. Ich komm schon klar, wichtig ist jetzt, dass sie ihre Tochter und ihr Baby in Sicherheit bringen. Sucht einen blonden Jungen, mit einem Stirnband. Er wird euch helfen. Beeilt euch!" Die Mutter und das Mädchen zögerten, sie wollten ihren Retter nicht zurücklassen, aber sie hatten keine Wahl. Es gab nichts, was sie tun konnten. Die Schwangere nickte schließlich ernst, packte die Hand ihrer Tochter und zog sie raus. Das Mädchen wehrte sich und wollte wieder zu Himitsu, doch ihre Mutter war stärker. Dann waren sie aus der Kabine verschwunden. Der Wasserspiegel in der Kabine stieg immer höher, er musste sich befreien und das schnell. Denk nach Himitsu, denk nach. Komm schon! Verdammt ich will hier raus!
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Während Mura sich noch kurz einen neidischen Gedanken darüber gönnte, dass der glückselige Neuling der attraktiven Itoe ungestraft näher gekommen war, als Mura es wohl je in seinem Leben schaffen würde, wurde er unversehens von seinen Beinen gerissen. Waren seine beiden Gefährten auch nicht so weit von der Wand entfernt, zu der sich das Schiff neigte, war die Entfernung für den Kiyama, der noch bei den Betten stand, ungleich weiter. Als er schließlich die Wand erreichte, krachte er mit solcher Wucht gegen Selbige, dass ihm auf einen Streich jegliche Luft aus den Lungen getrieben wurde. Für einen kurzen Moment wurde Während Mura sich noch kurz einen neidischen Gedanken darüber gönnte, dass der glückselige Neuling der attraktiven Itoe ungestraft näher gekommen war, als Mura es wohl je in seinem Leben schaffen würde, wurde er unversehens von seinen Beinen gerissen. Waren seine beiden Gefährten auch nicht so weit von der Wand entfernt, zu der sich das Schiff neigte, war die Entfernung für den Kiyama, der noch bei den Betten stand, ungleich weiter. Als er schließlich die Wand erreichte, krachte er mit solcher Wucht gegen die Wand, dass ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde. Ein greller Lichtblitz vernebelte seine Sicht für einen kurzen Moment, ehe er sich wieder fasste. Hustend machte er Anstalten, sich wieder zu erheben, als er merkte, dass das Schiff seine Bewegung noch nicht ganz eingestellt hatte. Sein Husten blieb ihm im Halse stecken, als er allmählich realisierte, was da gerade passierte. Denn die Drehung hörte nicht auf, vielmehr hatte sie nur kurz einen toten Punkt erreicht. Es war beinahe so, als zögere das Schiff unsicher darüber, in welche Richtung es sich drehen sollte. Sprachlos, ein gehauchtes "Bitte" auf den Lippen erstarrte Mura voller Entsetzen, denn sein Befürchtung wurde bestätigt: Das Schiff würde sich von diesem Schlag nicht erholen...
Itoe war ihrer Erfahrung entsprechend die erste Person, die reagierte, und so blaffte sie ihre Lage analysierend schnell einige Befehle. Mura rappelte sich mühsam auf und suchte instinktiv in dem Wust der durcheinandergekegelten Sachen nach seinem Gürtel mit der Ausrüstung. Ok, die Leute suchen. Das ist wohl das Klügste... Im Gegensatz zu Himitsu hatte er schon einmal die blauen Chakraabsonderungen um Itoes Fäuste herum gesehen, kannte aber noch nicht den vollen Umfang ihrer verheerenden Fähigkeiten. So blieb er auch kurz verblüfft stehen, als er sah, wie die Chuunin aus ihrer verklemmten Zimmertür Kleinholz machte. Ganz anders als der Kajiya, der wie von der Tarantel gestochen an ihm vorbeischoss. Dabei geriet er durch das schwer schwankende Schiff ins Straucheln und hätte ihn fast umgerissen. Mura wollte schon den jüngeren Genin zurechtweisen, da es gerade in ihrer Postion unabdingbar war, einen kühleren Kopf zu behalten, als er plötzlich etwas von Kindern auf dem Schiff vernahm.
Wann hatte er...? Gut, geh schon mal. Ich kümmer mich dann um die anderen Räume.

Immer schneller stieg der Wasserpegel. Anfangs hatte er noch den Wasserlauf aktiviert und war ungleich eleganter als Himitsu vorangekommen. Wenn man mal davon absah, dass er unter Deck einen Dreck sah... Aus diesem Grund tastete er sich eher voran, suchte die Türen und stemmte sich mehr oder weniger erfolgreich gegen diese. Irgendwann war das aber kaum noch möglich, weil das Gewicht riesiger Maßen an Wasser zu beiden Seiten der Tür jegliche Öffnungsversuche im Keim erstickten. So verlegte sich Mura schon bei der dritten Tür auf Klopfen und Rufe und musste schließlich auch auf den Wasserlauf verzichten, um sich bei dem steigenden Wasser und seiner recht ausgeprägten Körpergröße nicht noch zu allem Überfluss den Kopf zu stoßen. Doch seine Suche blieb erfolglos, was in diesem Falle dann doch eher positiv zu bewerten war. Trotz der furchtbaren Gesamtlage zeichnete sich ein erleichtertes Lächeln auf Muras Lippen ab. Blieb nur der Raum von... In diesem Moment konnte Mura eine Bewegung ausmachen, die sich ihm aus der entsprechenden Richtung näherte. Kajiya-san bist du das? Doch anstelle der erhofften Stimme musste er eine ungleich weiblichere und panischere Stimme vernehmen. Ich...Dein Freund...er ist eingeklemmt. War ja klar. Was konnte er sich denn erlauben, einmal kurz positiv zu denken. Doch der Kiyama ließ sich seinen Gedankengang nicht anmerken. Gleiches galt für die Sorge, die langsam aber sicher in Panik umzuschlagen drohte. Das Wasser hatte nämlich nun so einen hohen Stand erreicht, dass es ihm bis zu den Knien ging. Dem armen Himitsu musste es schon bis zum Hals stehen. Er musste sich beeilen. Darauf bedacht, die beiden Zivilisten nicht unnötig zu erschrecken, setzte er wieder sein typisches Lächeln auf. Mochten sie Selbiges auch nicht sehen, war es doch dem Kiyama so sehr ins Blut übergegangen, dass es ganz automatisch zum Vorschein kam. Machen Sie sich keine Sorgen. Er ist ein Shinobi. So schnell passiert dem schon nichts. Gehen Sie nur hier rein. Mit einer ausladenden Geste, die selbst in der Dunkelheit irgendwie wahrgenommen werden musste, deutete er auf die von Itoe eingeschlagene Tür. Dort ist ein Ausgang und Hilfe. Mit aller Ruhe, die er so gar nicht empfand, ließ er die beiden passieren und nickte ihnen aufmunternd zu. Doch kaum waren sie aus seinem Blickfeld verschwunden, eilte er auch schon los. Immer wieder kamen ihm alle Arten von Gegenständen in die Quere, während er mit rudernden Armen durch das Wasser watete. Himitsusan...Himitsu...Wo steckst du? Oh, Gott. Wenn ihm jetzt etwas passiert ist... Wäre ich doch nur bei ihm geblieben. Doch dann hörte er endlich einen Ruf und ein Poltern. Die Kammer wurde durch eine kleine Kerze erleuchtet, die Teile des Bettes in Flammen gesetzt hatte. Der kleine Brand war aber nun wirklich ihr kleinstes Problem. Stattdessen stellte er einen Segen dar, konnte Mura auf diese Weise sich doch ein genaues Bild über die Lage machen. In der Tat konnte sein Begleiter nur noch mit Mühe, den Kopf über das kalte Nass halten. Er war keinen Moment zu spät gekommen. Halt durch. Das kriegen wir schon hin. Zwar kam er nicht wie der Kajiya vor ihm auf die Idee, irgendwelche Gegenstände zu Hilfe zu nehmen, dafür verfügte er aber über eine ungleich größere Körperkraft als ein kleines Mädchen. Jetzt würde sich mal zeigen, was das Krafttraining bei seinem Sensei gebracht hat. Und doch...Obwohl er die Kiste gut greifen konnte, bedurfte es doch noch der tatkräftigen Hilfe seines Gefährten, um die Kiste auch nur ein Stück zu bewegen. Nur wenige Zentimeter rührte sich der Gegenstand. Schnell, versuch dich zu bewegen. Ich...halte das. Mit zitternden Armen stand Mura da und verfluchte innerlich das Gepäck der beiden Frauen. Gerade, als seine Kräfte zu erliegen drohten, war Der Kajiya durch. Keuchend ließ er die Truhe platschend fallen und wäre beinahe hinterher gefallen. Sein Kopf dröhnte nur so von der Anstrengung. Kannst du dich bewegen? Dann los... Mit unsicheren Schritten lief er zur Tür. Erholen konnte er sich später. Sie mussten hier raus. Und zwar schnell...
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Als Kind unterschätzte man die Kraft der Natur.
Eine einzelne Pflanze vermochte es, eine Mauer zu Fall zu bringen – doch ein Kind konnte sie herausreißen, womit sie all ihre Gefährlichkeit verlor.
Die Gezeiten konnten einen ausgewachsenen Mann packen und nie wieder aus ihren Klauen entlassen – doch ein Kind planschte im Wasser, womit das Nass keine Autorität mehr besaß.
Kinder waren dumm.

Als Itoe kopfüber in die unendliche Schwärze eintauchte, musste sie sich zusammenreißen um nicht per Schnappatmung einen Schwall Wasser in ihre Lungen zu lassen. Es war eisig kalt und es hatte kaum eine Sekunde gedauert, ehe eine Welle Itoe einmal durchwirbelte und irgendwo am anderen Ende des Schiffes ausspuckte.
Eine Person mit normalen Augen erkannte in der Dunkelheit der Nacht vermutlich gar nichts. Das Schiff ging langsam unter, während harte Wellen weiterhin nicht davon abließen, das Holz mit harten Schlägen zu bearbeiten. Ob es wieder kippen würde? Selbst wenn, es wäre nicht mehr in der Lage zu schwimmen sondern würde sinken wie ein Stein.
Zurück zu den Augen. Das Byakugan sah Chakra als blaues Leuchten – je mehr Chakra, desto heller. Das bedeutete, dass Itoe die meisten Menschen um sie herum wahrnehmen konnte, wenngleich das aufgewühlte Meer ihre Sicht stark beschränkte. Für einen kurzen Moment realisierte sie, dass sie nie im Leben alle Matrosen würde retten können – doch diesen Gedanken schlug ihr eine weitere Welle sofort wieder aus dem Kopf. An so etwas durfte sie sich jetzt nicht aufhalten.
Itoe holte ein letztes Mal Luft um sich anschließend mit harten Beinschlägen und energischen Armzügen so tief unter die Wasseroberfläche zu befördern wie es ihr nur irgendwie möglich war. Solange sie an der Oberfläsche schwamm, war sie eine leichte Beute. Je tiefer sie kam, desto weniger würden sie die Wellen beeinflussen und desto freier konnte sie jemanden packen, nach oben ziehen und ihm irgend ein Stück Holz in die Hand drücken – und dann beten, dass das helfen würde.
Würde man die Szenerie von Außen betrachten, so sähe man hauptsächlich Chaos. Hier und dort versuchten tapfere Matrosen gegen die Wellen anzukämpfen und suchten in Todesangst irgend ein Stück Holz an dem sie sich festklammern konnten. Im Schiff drin befanden sich auch noch einige Menschen – manche suchten gerade den Weg nach draußen, andere wurden (endlich) befreit und würden ihnen bald folgen. Andere hatten durch die ruckartige Drehung des Schiffes das Bewusstsein verloren und lagen verschüttet in ihren Kabinen – man würde ihnen nicht mehr helfen können.
Unter Wasser konnte man ebenfalls den ein oder anderen Menschen erkennen. Itoe war der einzige davon, der gewollt in die Tiefen trieb. Drei Besatzungsmitglieder waren es insgesamt, die inzwischen regungslos herab sanken und ihren Kampf gegen die Gezeiten aufgegeben hatten.
Itoe trieb sich mit aller Kraft weiter, streckte die Hand aus und umschloss den Arm eines Mannes mit grimmiger Entschlossenheit. Der Sauerstoff in ihren Lungen wurde knapp – doch der Weg gen Himmel war deutlich langsamer als der nach unten. Nicht nur hatte sie die offensichtliche Belastung eines ausgewachsenen Mannes an sich hängen, auch ihre Kleidung hatte sich inzwischen vollkommen mit Wasser voll gesogen. Leder war in manchen Momenten wohl doch nicht die beste Wahl.
In diesem Moment traf Itoe eine Entscheidung. Würde sie es mit vollgesogenem, schweren Leder und dem Mann an ihrer Seite nach oben schaffen? Wie sähe es aus, wenn sie das Leder los werden würde – was war mit dem Mann?
Sie entschloss sich dazu, dass es keine Option war, das Leben dieses Matrosen zu opfern – nicht, wenn schon genug Menschen unter ihrer Nase wegstarben. Mit einem einzigen Handgriff löste sie ihren Gürtel (sämtliche Utensilien, Wertsachen und sonstige wichtige Gegenstände befanden sich in Schriftrollen daran befestigt), öffnete eben so flink einige Schnallen und zwängte sich aus der schwarzen Kluft.
Die Erleichterung war sofort spürbar – genau wie die Tatsache, dass der Sauerstoff immer knapper wurde und sie nicht einmal das Licht über der Meeresoberfläche sehen konnte – alles um sie herum war schwarz. Ohne Byakugan wäre sie womöglich nicht einmal sicher gewesen, nach oben zu schwimmen.
Mit all ihrer Kraft und diversen Chakrastößen, die ihre Geschwindigkeit erhöhen sollten, kämpfte sich die Hyuuga nach oben. Immer stärker wurde die Strömung und die Wellen. Winzige Sternchen traten vor Itoes Augen und ihr wurde schwindelig. Sie trieb ihren Körper weiter voran, wenngleich sie kaum noch Kraft zu haben schien. Wenn der Körper zu schwach war musste der Geist ihn tragen.
Es dauerte zu lange. Itoe wurde schlecht und ihr Bewusstsein schien ihr zu entgleiten, als sie überraschenderweise den Kopf ins Freie steckte und mit einem lauten Röcheln so viel Luft in sich hineinsog wie es einem Menschen nur möglich war. Das wiederholte sie zwei Mal, spuckte das Salzwasser aus, dass ihr währenddessen in Mund (und Lunge) gespritzt war und begann anschließend dem Mann neben ihr auf die Brust zu hämmern.
Sie war keine Medizinerin, doch die theoretischen Grundlagen kannte sie. Nur wie sollte sie ein vernünftige Beatmung machen, wenn Wellen sie von Links nach Rechts warfen? Schockiert stellte sie fest, dass das Schiff nicht mehr in greifbarer Nähe war – mindestens fünfzig, vielleicht sogar hundert Meter trennten sie vom Rest der Mannschaft, den Genin ihres Teams und all den anderen ertrinkenden Menschen – doch das wurde ausgeblendet. Wenn Itoe diese eine Person hier retten konnte, hatte sie ihren Teil getan – bei diesem Gedanken erkannte sie die Abzeichen auf der Uniform des Mannes und realisierte, dass sie den bewusstlosen Kapitän in den Armen hielt.
Eine weitere Welle hob die Beiden hoch und ließ sie wieder herabfallen, während das Wasser über ihnen zusammenbrach. Dann traf Itoe etwas hart am Hinterkopf und nachdem der Schmerz nachließ war Itoe gerade noch geistesgegenwärtig genug um nach dem Trümmerteil zu greifen, den Kapitän darauf zu hiefen und weiter auf seine Brust einzutrommeln. Sie musste die Zeit nutzen, die sie zwischen den einzelnen Wellen hatte.
In mehr oder weniger vernünftigem Rhythmus drückte Itoe die Brust des Mannes ein, presste ihren Mund auf sein Gesicht und tat, was sie nur konnte, um wieder Leben in den Körper vor ihr zu hauchen.
Sie hatte Erfolg. Kurz bevor die nächste Welle auftauchte, sprudelte ein Schwall Wasser aus des Kapitäns Mund und wurde durch Luft ausgetauscht. Itoe hielt sich an dem Mann und den Holztrümmern fest und als sich die Lage wieder für einen Moment beruhigt hatte, schrie die Hyuuga gegen den tosenden Lärm an.
„Geht es ihnen gut?!“
Der Kapitän antwortete nicht, sondern hustete weiteres Wasser aus seinen Lungen, nickte aber energisch. Er war die Sorte Mann, die man nicht so leicht klein bekam. Zwar wäre er gerade beinahe ertrunken, doch nun trat wieder Leben in seine Augen, Kraft in seinen Körper und grimmige Entschlossenheit in sein Gesicht.
„Schaffen sie es allein zum Schiff?“
Erneutes Nicken.
„Suchen sie einen der Genin und sagen sie ihm, er soll SOS-Lichtzeichen geben.“ Mura beherrschte die passende Technik – Itoe hatte sie bereits bei ihm gesehen.
„Los!“, bellte die Hyuuga und ließ los. Sie selbst würde weder zum Schiff zurückkehren, noch wieder hinab in die Tiefe des Meeres tauchen – niemals würde sie von dort noch jemanden hochholen können. Sie hatte es zuvor schon befürchtet, doch war sich nun sicher: Ohne Hilfe würden hier früher oder später alle ertrinken. Sie waren zu weit von der Küste entfernt um sie zu erreichen und bis jemand merkte, dass das Schiff verloren gegangen war, hätte hier niemand mehr die Kraft, gegen das Meer anzukämpfen – selbst wenn es sich bald beruhigen würde.
Aus diesem Grund wuchtete sich Itoe mit all ihrer Kraft und höchster Konzentration hinauf aufs Wasser – trotz Itoes überragender Chakrakontrolle fiel es ihr unglaublich schwer, tatsächlich einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die Wellen warfen sie hin und her und es passierte nicht einmal, dass sie hin und her geschleudert wurde, bevor sie halbwegs den Dreh raus hatte und so schnell sie nur konnte über das schwarze Wasser fegte – fort vom Unglück, fort von ihrem Team und fort von all dem Leid, dass die See an diesem Tag über die Menschheit gebracht hatte.
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Ertrinken gehörte eindeutig zu den grausamsten Todesarten. Es war lang und qualvoll, besonders dann, wenn es aussichtlos war, sich aus einer solchen Situation befreien zu können und man praktisch gezwungen war zu zusehen, wie das Wasser langsam anstieg, um einen die Luft zu rauben. Als würde Gevatter Tod erst noch in Ruhe seine Tasse Jadetee austrinken wollen, bevor er seine Arbeit fortsetzte. Und während der Tod mit wohl einem ziemlich schweren Seelenbeutel auf der Kiste zu sitzen schien, die auf Himitsus Beinen lag, ließ er sich viel, sehr viel Zeit beim trinken. Einen guten Tropfen in Ehren kann eben niemand verwehren, wie man so schön zu sagen pflegte. Himitsu hingegen verspürte natürlich keine Ruhe. Mit aller Kraft versuchte er die Kiste von sich wegzudrücken. Lächerliche Versuche, nicht nur weil er es schon vorhin in einer etwas freieren Position und mit Verstärkung nicht geschafft hatte, sondern er wurde auch mit jedem neuen Versuch schwächer. Je mehr Wasser in die Kabine floss, desto mehr ran die Energie aus Himitsus Körper. Das Schiff schwankte nun wieder und ein Schwall von kalten Wasser überschwemmte kurzzeitig Himitsus Gesicht, bevor es wieder wich. In der Bewegung des Schiffes löste sich eine entzündete Kerze aus einer Halterung und setzte das Bett in Brand. Na toll, Wasser oder Feuer ? Was kriegt mich wohl zuerst? Als Himitsu nach eine kurzen Überlegung darüber, ob es bessere wäre zu verbrennen als zu ertrinken, zu dem Schluss kam, dass beides ziemlich unangenehm war, entschloss er sich lieber panisch um Hilfe zu rufen, in der Hoffnung die schwangere Mutter und das kleine Mädchen hätten Mura gefunden und auf ihn aufmerksam gemacht. Er musste nun angestrengt den Kopf hochheben, um sich über Wasser zu halten. Kiyama-san! Kannst du mich hören? Ich bin hier! Hilfe!" Tatsächlich hörte er nach kurzer Zeit die Stimme der sehnlichst erwarteten Person. Halt durch. Das kriegen wir schon hin. Endlich würde er hier rauskommen, oder? Im ersten Moment schien es so, als wäre auch Mura nicht stark genug die Kiste zu bewegen, doch mit vereinten Kräften wich sie schließlich ein paar Zentimeter und ließ Himitsu die Chance, sich raus zu quetschen. Mura musste ziemlich hart trainiert haben, denn er konnte die Kiste doch tatsächlich lange genug alleine halten, bis der junge Genin auch den letzten Fuß unter ihr herausgezogen hatte. Geschafft, zumindest vorerst. Nun mussten sie so schnell wie möglich das sinkende Schiff verlassen, bevor es mit ihnen unterging. Der gierige Mund des Meeres, würde das Schiff schon sehr bald völlig verschluckt haben und Fischfutter zu werden stand eigentlich nicht auf seiner Zielliste als Shinobi. Er nickte seinen Kollegen ernst zu, auf die Frage hin, ob er sich bewegen konnte und folgte ihn mit schweren Schritten durch das immer weiter ansteigende Wasser. Er war so gut wie blind in den dunklen Gängen des Schiffes, nur die Geräusche von Mura und seine Erinnerung über die visuelle Umgebung lieferten ihn die nötigen Informationen, wohin er seine vorsichtigen Schritte fortsetzen sollte. Seine Schritte wurden immer langsamer, denn das Wasser stieg an und machte jeden Schritt schwerer. Bald würden sie durch das Schiff schwimmen können. Da war das Loch, das Itoe aufgeschlagen hatte, oder zumindest glaubte er es in der Dunkelheit zu sehen. Wie es Itoe wohl da draußen so erging, in der Wildnis der tobenden See? Hatte die See sie bereits verschluckt, wie schon so viele arme Seelen zuvor? Nein, sie schien sehr kompetent und effizient zu sein, sie war eben schon eine Art Vorbild als Chunnin. Wenn es nach Himitsus Vorstellung ging war Itoe unverwüstlich. Ein schöner Gedanke, würde er doch nur der Realität entsprechen. Wahrscheinlich stand ihr das Wasser bis zum Hals. Sie waren nun in ihrer Kabine angekommen, die aber nun mehr einen Schwimmbad glich und der Ausgang war in Sichtweite. Es wurde Zeit sich dem wahren Schrecken der See zu stellen und eine Kraft kennenzulernen, vor der sich jeder Shinobi fürchten sollte. Er blickte noch einmal ernst zu seinen Gefährten. "Bereit das Schiff zu verlassen?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Geistesgegenwärtig riss Mura noch ein Stück des brennenden Lakens ab, um sich selbst und seinen Teamkameraden mit einer ausreichenden Lichtquelle zu versorgen. Es musste ja nicht lange halten, sondern ihnen nur zur Orientierung in dem dunklen Flur helfen. Hastig wateten sie durch das Wasser, wobei der Kiyama seine freie Hand ständig nutzte, um Wrackteile und Teile der Inneneinrichtung beiseite zu räumen. So ruhig er auch zu wirken versuchte, Mura hatte Angst. So wollte er nicht sterben...ehrlich gesagt: er wollte überhaupt nicht sterben. Und so erschien ihm das Tempo des vor ihm laufenden Kajiya so quälend langsam, dass er einen immer stärker werdenden Trieb verspürte, seinen Kameraden schlicht zur Seite zu drängen. Er merkte schon, wie sein Hinterkopf die Tat zu rechtfertigen suchte, als ihn ein Geräusch auffahren ließ: er vernahm es, als er gerade ein kleines Körbchen von sich stieß. Ein richtig klägliches Maunzen war da zu hören. Während Mura seinen Überlebenswillen ignorierend inmitten seiner Bewegung verharrte, setzte Himitsu seinen Weg fort und hatte sogar schon ihre Kajüte erreicht. Mura griff nach dem Körbchen, das für seine Verhältnisse recht schwer war und siehe da: Unter einem Tuch verborgen hatte eine Katze vor den Fluten Schutz gesucht. Der Kumonin war so verdutzt, dass er seine Lage komplett vergaß. Wer bist denn du? Komm, hier wird es gleich ungemütlich. Mura kannte Tiere aus seiner Zeit auf dem Land zur Genüge und wusste deswegen, dass die Katze nicht gerade begeistert reagieren würde, wenn er sie aus dem Korb zu heben versuchte. Also schnappte er sich einfach das kleine Boot des Tieres und ließ stattdessen die brennenden Leinen fallen. Zwar büßte er so mit einem Zischen seine einzige Lichtquelle ein, aber er brauchte die andere Hand, um sich in dem schwankenden Schiff abstützen zu können. Gerade als er in der Kajüte ankam, rief der Kajiya ihm einige Worte zu, der die Abstinenz seines Kameraden gar nicht bemerkt hatte.
Ja, jetzt aber schnell. Scheinbar hatten die beiden Frauen schon den Weg nach draußen genommen. Wahrscheinlich hat ihnen Itoe geholfen. Aber selbst ohne Itoes Hilfe war das Klettern durch das geschaffene Loch keine unlösbare Kunst. Zumindest nicht mehr. Denn das Schiff hatte auch auf dem Bauch liegend eine Schräglage entwickelt. So befand sich das Loch, das bei seiner Erschaffung noch über ihnen gewesen war, nun auf Augenhöhe der beiden Shinobi. Mit einer Großzügigkeit, die er, da nun auch langsam wieder sein Überlebenswille zum Vorschein kam, so gar nicht empfand, ließ Mura seinem Kameraden den Vortritt. Freilich schickte er ihm aber noch ein paar Worte hinterher. Beeil dich! Du musst noch ein paar Sachen annehmen. Damit war nicht nur das Kätzchen gemeint, sondern auch noch ein paar Holzplanken, die er mit ein paar Schlägen aus der Tür brechen wollte. So wandte sich der Kiyama auch nochmal um, setzte das Körbchen ab und hämmerte mit einem Kunai auf die Tür ein. Dass das nicht so leicht wie bei Itoe vonstatten ging, musste er schnell schmerzhaft feststellen. Denn in der Dunkelheit rutschte er bereits nach wenigen Schlägen ab und jagte sich einen stattlichen Splitter in den rechten Unterarm. Scheiße! entfuhr es ihm, während ein furchtbarer Schmerz in seinem Hirn explodierte. Vorsichtig tastete er seinen Arm ab und spurte, dass ein Stück Holz von der Größe eines Bleistiftes aus seiner Haut ragte. Fluchend riss er sich den Stachel aus dem Arm und griff zumindest die eine Planke, die er hatte lösen können. Mit einer an sich kleinen Kraftanstrengung, die ihn aber dank des verletzten Armes aufstöhnen ließ, konnte er immerhin eine Planke lösen, die einen, vielleicht zwei Menschen halten konnte. Wieder erzitterte das Schiff unter einem enormen Schlag, sodass der Kumonin ins Stolpern geriet. Jetzt wird es aber Zeit. Mit unsicheren Schritten gelangte er zu dem Loch, das von Himitsu bereits passiert worden war. Hier!!! Und so warf Mura dem jungen Genin erst das Holzbrett und dann ungleich vorsichtiger das Katzenkörbchen zu. Er hoffte einfach, dass der Kajiya verstehen würde. Und dann...endlich...war er dran. Nur raus aus diesem Wrack. Vorwärts robbend kämpfte er sich an die frische Luft. Wasser peitsche ihm in das Gesicht und benetzte die Teile der Kleidung, die bis dahin noch trocken geblieben waren. Das Gleiche tat sein Arm, der den rechten Ärmel zusehends rot färbte. Dann hatte er es geschafft. Doch kein Hochgefühl stellte sich ein, als er das Szenario vor sich sah. Langsam stemmte er sich hoch, kam ins Wanken und ließ sich dann doch lieber auf seine Knie fallen. Er sammelte erst einmal Chakra unter seinen Füßen, um sich einigermaßen sicher erheben zu können und versuchte im Anschluss die Situation zu analysieren. Als erstes bemerkte er zu seiner eigenen Überraschung, dass die Chuunin des Teams nicht auf dem Rumpf des Bootes anzutreffen war. Sollte sie etwa...Nein! Ein Kopfschütteln verscheuchte den furchtbaren Gedanken. Dann der nächste Schock: Mit ihm befanden sich nur sieben Menschen auf dem sinkenden Rumpf. Drei Reisegäste und ebenso die gleiche Zahl Matrosen hatten sich hier retten können, er konnte noch hier und da andere Gestalten ausmachen, die ein Stück Holz umklammernd oder gar schwimmend den Wellen zu trotzen suchten. Wie grausam. Wie viele musste es schon in die Tiefe gerissen haben? Was sollte er nur tun? Via Wasserlauf den treibenden Menschen helfen? Sich um das Mädchen und ihre Mutter kümmern? Holzplanken suchen? So alt Mura auch war. Er war gewohnt, dass ihm andere Befehle erteilten. Doch Itoe war weg. Mura atmete durch. Nun galt es.
Himitsu! Er schrie geradezu gegen den Sturm an, ging aber doch auf Nummer sicher, indem er den Genin mit Handzeichen zu sich beorderte. Pass auf. Gib der Mutter die Planke und halt dich auch dran fest. Ich kümmer mich um das Mädchen. Wir müssen bald weg vom Boot. Der Sog. Er wusste nicht, was sein Teammitglied von den Worten verstanden hatte, aber Himitsu setzte sich in Bewegung. Mura wollte ihm schon folgen, als ihm das kleine Körbchen wieder ins Bewusstsein kam. Gerade noch rechtzeitig, denn ein Welle drohte es zusammen mit seinem Inhalt fortzureißen. Das Gezeter des Tieres ignorierend griff er einfach in den Korb hinein und stopfte sich mehr forsch als liebevoll das Katzentier und die Decke in sein Oberteil. Solange sein Gürtel nicht nachgab -und er selbst nicht unterging- dürfte das kleine Lebewesen relativ sicher sein. Zumindest hoffte er das. Und dann folgte er endlich Himitsu. In der Zwischenzeit hatten auch die Matrosen zusammen mit dem anderen Passagier die Zeichen der Zeit erkannt und sich, sofern es ihnen möglich war, Holzstücke gegriffen. Doch Mura schenkte dem kaum Beachtung. Zuerst einmal musste er sich um das Mädchen kümmern. Hey! Ich bin Mura. Pass auf! Er hatte gerade die ersten Worte an das kleine verängstigte Kind gerichtet, als er seine Schärpe von seiner Brust löste und sich diese als Gürtelersatz um die Hüfte band. Du hast die Ehre, auf meinem Rücken reiten zu dürfen, wie klingt das? Mit großen Augen starrte ihn das kleine Mädchen stumm an, zeigte sonst aber keine Reaktion. Naja, er hatte jetzt auch keine großen Begeisterungsstürme erwartet. Hauptsache, sie konzentrierte sich auf ihn. Mittlerweile hatte er sich seinen Gürtel abgeschnallt und entfernte mit einer Ausnahme alle Taschen. Komm! Mein Freund hilft schon deiner Mutter. Tatsächlich hatte sich die Kleine gerade ihrer Mutter zugewandt und er meinte ein Wimmern vernehmen zu können. Und doch... Als er ihr den Rücken zuwandte, klammerte sich die Kleine prompt an ihn. Aber da ja bekanntlich Vorsicht besser ist als Nachsicht, schnallte er das Mädchen mit seinem Gürtel an sich fest. Himitsu? Bereit? Wir müssen hier runter!
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Kaum waren Muras Worte verstummt, da machte sich Himitsu daran das sinkende Schiff durch das Loch zu verlassen. Er wollte so schnell wie möglich hier raus, auch wenn er mindestens genauso viel Angst vor dem Schicksal hatte, das ihn da draußen erwarten würde, wie das hier drin. Der Unterschied war nur, dass es draußen wenigstens überhaupt eine Überlebenschance gab. Himitsu versuchte so schnell wie möglich sich durch das Loch ins Freie zu kämpfen, so wie es Mura wollte. Auch wenn seine Bemerkung völlig unnötig war, denn seine Angst hätte ihn ohnehin Beine gemacht. Kaum hatte er das Loch verlassen, preschte eine kleine Welle auf ihn ein, die ihn fast vom Schiff weggerissen hätte. Es kostete ihn viel Kraft sich an einem Holzstück, das auf der anderen Seite des Loches herausragte festzuhalten und nicht vom zornigen Wasser mitgerissen zu werden. Gespannt beobachtet er seinen Kollegen durch das Loch und verfolgte seine Handlungen. Der Kiyama wollte etwas Holz abtrennen. Ja, das war in der Tat wichtig, wenn sie nicht gleich da draußen in die Tiefe gerissen werden wollten. "Gute Idee Mura-kun, beeil dich!" Dann meinte Himitsu irgendwo ein Schreien hinter sich zu hören und schaute zurück. Er spähte durch die Dunkelheit und versuchte weitere Geräusche aus dem stürmenden Wind herauszufiltern, doch er hörte nichts mehr. Vielleicht war es nur Einbildung Das dies der letzte Schrei eines Passagiers oder gar von Itoe gewesen sein konnte, bevor die See ihn bzw. sie verschlang, verdrängte Himitsu einfach. Ein weiterer Ruf von Mura ließ ihn wieder zum wesentlichen zurückkehren. "Alles in Ordnung?", rief er gegen den Sturm dem Blondschopf zu, der sich wohl beim lösen des Holzes verletzt hatte. Nun stolperte der Genin endlich zum Loch, worauf er Himitsu das Brett entgegen warf. Gekonnt fing er es mit beiden Händen, indem er das Holzstück kurz los ließ. Dabei trieb er etwas weg, aber mit kräftigem strampeln konnte er sich wieder ans Loch kämpfen, wo Mura ihm schließlich vorsichtig einen… Korb zuwarf. "Was sollen wir mit...?" Als Himitsu den Korb lässig mit einer Hand fangen wollte, beantwortete sich die angesetzte Frage ganz von selbst, als beinahe eine Katze heraus fiel. Gerade noch so konnte Himitsu den Korb in seiner Hand stabilisieren und stellte ihn vorsichtig auf die Planke, die ihn Mura gegeben hatte. Natürlich hielt er den Korb zusätzlich noch mit einer Hand fest, um sicher zugehen, dass es er nicht fortgespült wurde. Sichtlich verwirrt betrachtet er nun kurz die Katze und hätte Mura am liebsten gefragt, wo er diese auf einmal her hatte. Er war doch die ganze Zeit hinter ihm gewesen, oder? Doch dafür war jetzt leider nicht die richtige Zeit. Jetzt ging es darum zu überleben und wenn möglich noch andere Leben zu retten. Auch Mura hatte es endlich aus dem Wrack geschafft und sie schwammen zum Rumpf des Schiffes. Dort angekommen warteten drei hilfsbedürftige Passagiere und drei verängstigte Matrosen auf sie. Nun begann der blonde Shinobi sich mithilfe von Chakra zu stabilisieren, während Himitsu beim gehen weiter ins schleudern geriet und letztendlich auf die Knie fiel. Zu gerne würde Himitsu dieses Jutsu jetzt auch beherrschen. In diesem Moment, wo Mura sich langsam aufrichtete und die Gegend auskundschaftete, wurde dem Kajiya traurigerweise bewusst, wie wertlos er doch in dieser Situation war. Seine traurigen Blicke hängten sich an Muras blutenden Arm auf, er hatte sich verletzt, weil er ein Brett für ihn ausgeschlagen hatte. Er war nur eine Last, die an den Beinen des Kiyamas klebte. Er konnte weder über Wasser laufen, noch jemanden effektiv helfen, er brauchte selbst Hilfe. Während er den Blondschopf betrübt ansah, sah er auch in seinen Augen keine guten Zeichen. Es schien ihm nicht zu gefallen, was er erblickte. Kein Wunder, bei näherer Betrachtung sah man nur Menschen, die um ihr Leben kämpften und die sie unmöglich alle retten konnten, aber das schlimmste war, keine Itoe weit und breit, niemand der ihnen sagen konnte was zu tun war. War sie wirklich bereits ertrunken? Auf ewig in der Dunkelheit versunken? Nein, das konnte nicht sein, nicht Itoe. Dies war jetzt aber nur noch ein Wunsch, der von zerbrechlicher Hoffnung getragen wurde und kein fester und unumstrittener Glaube mehr, wie zuvor. Nun fixierte ihn Mura wieder an und rief ihm etwas zu, wobei er ihm auch Handzeichen gab. Zum Glück, denn die Worte "Pass....der Mutter die Planke...fest. Ich...weg vom...Sog", gaben durch den Sturm wohl nicht so viel Sinn. Die Fingerzeichen machten ihn aber auf die Mutter und seine Planke aufmerksam, mit der er ihr wohl aushelfen sollte. Außerdem gab er zu verstehen, dass er sich um das Mädchen kümmern würde, soweit so gut. Dann mal los Mit vorsichtigen und wackligen Schritten machte sich der junge Kajiya auf in Richtung schwanger Mutter, als er abrupt in der Bewegung stoppte. Einen Moment... Entgeistert starrte Himitsu auf die leere Stelle des Rumpfes, wo eigentlich ein Korb mit einer Katze darin hätte stehen sollen. Panisch schaute er sich um und entdeckte ihn schließlich, wie er ein gutes Stück weiter weg von ihm auf dem Holz hin und her rutschte. Eine Welle raste voller Mordlust auf sie zu und würde garantiert den Korb wegfegen. "Mura wird mich umbringen", flüsterte das Blauhaar und hielt kurz dem Atem an, als Mura in letzter Sekunde die Katze aus dem Korb zog. Erleichtert atmete der Schmiedelehrling auf und ging auf die Mutter zu. "Der See sei Dank, ihnen geht es gut", begrüßte sie ihn gleich, aber die Angst stand ihr dennoch ins Gesicht geschrieben. Das Mädchen drückte sich währenddessen fest an seine Mutter und wimmerte, doch auch sie schien froh zu sein ihn zu sehen. "Ja, dank ihnen. Ich bitte sie nun mit mir zu kommen. Sie und ich werden uns an der Planke festhalten. Wir müssen weg vom Schiff, der Sog wird uns sonst alle in die Tiefe reißen." "Aber was ist mit meiner Tochter? Nehmen sie lieber sie mit!", sagte die Mutter panisch und versuchte das Mädchen an Himitsu zu drücken, worauf er mit beschwichtigenden Handbewegungen und einer ruhigen, so wie klaren Stimme versuchte, die Mutter zu beruhigen. "Keine Sorge, der blonde Shinobi den sie vorhin gesehen haben kommt gleich, um sie zu holen. Dort ist sie in sicheren und fähigen Händen." Himitsu beugte sich nun zu der Kleinen runter und streichelte ihr den Kopf. "Ich verspreche dir, dass dir nichts geschehen wird, ok? Warte hier einfach auf meinen Freund mit den blonden Haaren." Das Mädchen nickte Himitsu zu, während ein paar Tränen über ihre Wangen glitten und von ihrem Kinn kullerten. Die Mutter umarmte noch mal ihre Tochter und wollte dann nicht mehr los lassen. Himitsu blieb nichts anderes übrig als die Mutter gewaltsam wegzuziehen. Er hörte ihre verzweifelten Rufe und spürte wie die Tränen der Mutter auf seine Haare tropften. "Es wird alles gut Liebling, wir sehen uns gleich wieder, ok? Mama lässt nicht zu, dass dir etwas passiert. Bleib da und warte." "Tut mir leid gnädige Frau, ihrem Kind wird nichts passieren, dafür garantiere ich." Das konnte Himitsu zwar nicht, aber er musste die widerspenstige Mutter irgendwie beruhigen. Als er sie nun an den Rand des Rumpfes gezogen hatte, sprangen sie Hand in Hand mit dem Brett ins Wasser. Für einen Moment befand sich Himitsu in tiefer, nasser Dunkelheit, ohne Kontrolle, ohne Luft, nur voller Angst. So musste sich der Tod anfühlen. Als er wieder die Kontrolle über seinen Körper hatte, schwamm er wieder nach oben und zog die Mutter, deren Hand er immer noch festhielt nach oben. Das Brett hatte er beim Aufschlag ins Wasser leider verloren, doch es trieb nicht weit vor ihnen her. "Halten sie sich an mir fest!" Himitsu spürte wie eine Hand seine rechte Schulter ergriff und bewegte sich dann zum treibenden Holz. "Gut, halten sie sich nun an der Planke fest. Wir müssen uns vom Schiff wegbewegen, verstanden?" Die Mutter ergriff die Planke und nickte Himitsu ernst zu. Beide strampelten so fest und so schnell sie konnten, um vom Boot wegzukommen. Als sie ein gutes Stück zurückgelegt hatten kam ihnen ein Mann entgegen, der sich ebenfalls an einem Holzstück festklammerte. "Los da zu dem Mann" Sowohl der Mann, als auch die schwangere Mutter und Himitsu bewegten sich aufeinander zu. Der Mann hatte die Kleidung des Kapitäns an, der er wohl sicherlich auch war "Geht es ihnen gut? Das ist die falsche Richtung Kapitän, wir müssen weg vom Schiff, sonst erwischt uns der Sog." Der Mann war extrem blass, als wäre er gerade von den Toten auferstanden. Er brauchte einige Sekunden bis er Himitsu genau gemustert hatte, aber als sein Blick auf sein Stirnband fiel, schrie er sofort los. "Ich habe eine Anweisung für sie von einer Shinobi! Sie sollen mit SOS-Lichtzeichen sofort um Hilfe rufen." "Itoe lebt?" Der wackere Mann nickte ihm ernst zu und Himitsu begann breit zu grinsen. Diese Naricht gab ihn mehr als genug Hoffnung, um zu glauben, dass sie dem Schlund des Meeres erfolgreich entkommen konnten. "Worauf warten sie? Los machen sie die SOS-Zeichen!" Verdammt gute Idee, nur wusste Himitsu nicht wie. Er konnte es nicht. Itoe hätte diese Anweisung aber sicher nicht gegeben, wenn sie nicht gewusst hätte, dass einer von ihnen es auf jeden Fall tun könnte. Mura... "Hören sie zu, ich befürchte nur mein Kollege beherrscht die nötige Technik dafür. Geben sie mir ihr Holzstück und halten sie sich an der Planke fest. Ich suche den richtigen Shinobi." "Soll das ein schlechter Scherz sein? Wie viele Shinobi schwimmen denn hier auf offener See herum? Und vor allem, warum kann keiner von euch ein paar einfache Lichtzeichen machen?" "Beruhigen sie sich. Ich sagte doch, mein Kollege kann das. Wir kommen hier alle heil raus, keine Sorge. Sie warten einfach hier und passen auf die Dame auf." Ohne sich weiter mit dem Kapitän zu beschäftigen, schnappte er sich sein Holzstück, beförderte ihn mit einem Handzeichen zur Frau und machte sich auf den Weg zurück zum Schiff. Nach einer kurzen Zeit waren der Kapitän und die Mutter nicht mehr in Sichtweite und er hatte keine Ahnung wo er eigentlich gerade war. Er konnte nur hoffen, dass Mura sich in der Nähe befand. "Mura! Mura! Hörst du mich?! Muraaa!" Himitsu schrie so laut er konnte und hoffte, dass der Wind seine Stimme zu ihm trug. Plötzlich baute sich eine große Welle vor ihm auf. Verdammt! Die überwältigende Kraft drückte ihn und das Holzstück einige Meter unter Wasser. Schnell wollte er wieder auftauchen, doch ehe er oben war schleuderte ihn wieder eine Welle nach unten. Er hatte nicht viel Luft mit unter Wasser nehmen können, er musste jetzt hoch. Ein paar kräftig Tritte ins Wasser und er erreichte endlich wieder die Oberfläche. Keuchend spuckte er etwas Salzwasser aus und holte tief Luft, als würde er sich wie ein Ballon aufblasen wollen. Sein Holzstück war weg, die Situation wurde nun gefährlich. Mura musste ihn nun finden. "Mur..." Bevor er weiter rufen konnte, erwischte ihn wieder eine Welle und trieb ihn hinab in die Dunkelheit. Die See hatte ihm nur eine kurze Pause gegönnt. Sie wollte mit ihm spielen, wie eine Katze die mit einer Maus spielt, bevor sie die Qual beendete. Er hatte nun kaum noch Kraft und würde sich nicht mehr oft hoch kämpfen können. Mura...
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Letzte Vorbereitungen wurden getroffen und dann verließen alle das Schiff. Den Anfang machten die Matrosen mit den übrigen Passagieren, denen als erfahrene Seeleute schon längst bewusst war, dass sich der vermeintlich sichere Platz auf dem Schiff als trügerisch erweisen konnte. Ihnen schloss sich auch der Kajiya an, der nach einigen beruhigenden Worten gegenüber den beiden Frauen auch sein Glück in den nassen Tiefen der stürmischen See suchte. Aufmunternd nickte Mura seinem Teamkameraden nochmal zu, ehe er sich wieder seinem übrigen Umfeld widmete. Immer stärker wurde das Schiff zum Meeresboden gedrückt und Mura merkte, dass eine unsichtbare Macht bereits an seinen Füßen zerrte. Sicherlich gab es gerade bei kleineren Booten die Möglichkeit, dass sie auch gekentert einem Sturm trotzen konnten, aber ein Passagier- und Frachtschiff, das zu einem guten Teil mit Wasser vollgelaufen war, hatte darauf schon gar keine Option. Und doch hatten die Seeleute zuerst ihr Heil darin gesucht, sich an die Planken des Rumpfes zu klammern. Immerhin konnte man so seine Kräfte sparen, die in der kalten, stürmischen See schnell verbraucht sein würden. Mura wünschte sich, er hätte irgendwelche Seile zur Verfügung gehabt, um die Menschen an ihre rettenden Trümmerstücke zu binden. Aber die befanden sich irgendwo im Rumpf des Schiffes und er hatte schlicht beim Verlassen nicht daran gedacht, dass er sie vielleicht gebrauchen könnte. Das war ja auch nicht weiter verwunderlich, schließlich war dies sein erster und hoffentlich auch letzter Schiffbruch, den er miterleben musste. Trotzdem nagte sein schlechtes Gewissen an Mura, als er einen seiner Mitstreiter nach dem anderen ins Wasser springen sah. Wäre doch nur Itoe hier...Sie hätte gewusst, was zu tun ist. Mura mochte die Verantwortung nicht, die gerade auf seinen Schultern lastete. Als schließlich der Letzte das Schiff verlassen hatte und er mit dem Mädchen auf dem Buckel alleine zurückgeblieben war, schaute er sich noch einmal um. Zu den Leuten, die sich auf das Schiff für eine Pause hatten retten können, gesellten sich diejenigen, die sich schon eine Weile im Wasser befanden. So gut es eben ging, versuchten sie beieinander zu bleiben. Gute Idee! Denn das Schlimmste, was ihnen jetzt noch passieren konnte, war, dass sie im Meer verstreut umherirrten. In der Zwischenzeit war auch Mura auf den Wasserlauf umgestiegen und bereute zugleich, dass er selbst nicht größeren Abstand zum Schiff gesucht hatte. So musste er mehr Chakra in seine Füße leiten als gewöhnlich, um dem Sog zu entkommen, als das Schiff endgültig in den Tiefen des Meeres verschwand. Obwohl er in dem Wust aus Körpern und Trümmerteilen wie ein Koloss von Rhodos wirkte, täuschte dieser Eindruck. Schließlich hatte er auf den tosenden Wellen selbst mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen, wobei das Mädchen das Ihrige dazu tat, um ihm seine Bemühungen zu erschweren. Zudem spritzte ihm immer wieder Wasser entgegen, sodass er ebenso durchnässt war wie die Leute um ihn. Am meisten machte ihm aber sein Arm zu schaffen, dessen Wunde durch den Kontakt mit dem Salzwasser furchtbar brannte. Der Schmerz zerrte an seiner Konzentration und so brauchte der "Koloss" eine gewisse Zeit, um sich an den unruhigen Untergrund zu gewöhnen. Als ihm dies schließlich gelang, versuchte er sich zu orientieren und einzelne Personen auszumachen. Vor allem aber suchte er den Kajiya und die Mutter der Kleinen, deren Wohlergehen ihn doch kümmerte. Doch der Regen, die dunklen Wolken und die Wellen erlaubten es ihm nicht, einzelne Gestalten zu identifizieren.
Wo ist Mama? hörte er das Mädchen hinter sich wimmern. Obwohl er ihre Worte gut verstanden hatte, tat er so, als er hätte sie aufgrund des pfeifenden Windes nicht wahrgenommen. Er hatte keine Ahnung, wo die beiden steckten. Was sollte er die Kleine also beunruhigen? Stattdessen irrte er durch die versprengten Reste der Überlebenden und versuchte zu helfen, wo er konnte. Vor allem ein verletzter Matrose schien am Ende seiner Kräfte, sodass Mura in an seinem Kragen packte und... erst einmal unter Schmerzen aufstöhnte. Zwar hatte er den dankbaren Mann wieder weiter auf seine Planke gehievt, aber er hatte dabei aus Gewohnheit seinen rechten Arm zur Hilfe genommen. Kaum hatte er seine Muskeln belastet, als sich die Verletzung wieder in Erinnerung rief. Sein Gesicht noch immer vor Schmerz verzerrt konnte er nur knapp einen nicht ganz jugendfreien Fluch unterdrücken. Auch das Mädchen merkte, dass etwas nicht stimmte, sodass ihr Jammern und Quengeln irritiert verstummte. Ein Zittern ging durch seinen Körper und seine Füße versanken ins Meer, als er die Kontrolle über den Wasserlauf zu verlieren drohte. Nur mit Mühe fing er sich und richtete sich nur langsam auf. Nicht nur das kleine Mädchen sondern auch der Matrose hatte den Moment der Schwäche bei seinem Retter bemerkt. Alles in Ordnung? Mura versuchte sich an einem Lächeln, das bei der vor Schmerz bleichen Haut und der Grimasse kurz zuvor alles andere als überzeugend wirkte. Doch Mura sollte nicht wirklich zu Ruhe kommen, denn plötzlich machte sein Gepäck eine hastige Bewegung. Da, da...Mama ist da vorne. Ruckartig sah auch der Kiyama auf, der aufgrund der überraschenden Nachricht seinen desolaten Zustand vergaß. Tatsächlich...Wenige Meter entfernt von ihnen konnte er die Mutter des Mädchens sehen, an deren Seite Him... Moment mal! Das war doch gar nicht.... Anstelle des jungen Genin klammerte sich der Kapitän des Schiffes an den Holzbalken. Wo war Himitsu? Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Die Vorstellung, dass dem Genin etwas zugestoßen sein könnte, ließ ihn wie unter einem unsichtbaren Hieb taumeln. Panisch rannte er los. Obwohl er nur wenige Sekunden brauchte, um die Mutter –wie hieß die Gute überhaupt?- zu erreichen, kam er sich selbst so unendlich langsam und träge vor.
Wo ist er? Muras Stimme, die bisher Mühe hatte, den Sturm zu durchdringen, war nun so deutlich zu hören, dass Kapitän und Frau gleichermaßen überrascht aufschauten. Die Antwort des Seefahrers verstand der Genin zwar nicht, aber die Handzeichen des Mannes taten ihr Übriges. Scheinbar hatte sein Begleiter das Brett losgelassen und war nun ganz auf sich gestellt. Dieser Narr! Er hatte gerade erst die Akademie hinter sich gelassen. Wie konnte man nur so seine Kräfte überschätzen? Mura, der die Vorsicht in Person war, schüttelte nur unwillig den Kopf. Wahrscheinlich hätte er in der gleichen Situation ähnlich gehandelt… Doch Mura hatte im Moment nicht die Muße, um sich selbst zu reflektieren. Stattdessen rannte er dem ausgestreckten Arm des Seebären folgend in die See hinaus.
Zum Glück des Kajiyas hatte der Kapitän dessen Kampf mit dem Meer aufmerksam verfolgt, sodass er die Richtung kannte, in die der jüngere Genin getrieben worden war. Während Mura über die Wellen sprintete, verstand er so langsam, was passiert war. Obwohl sich sein Brett mit am weitesten vom Schiff entfernt befunden hatte, hatte sein Teamkamerad anscheindend versucht zu ihm zu kommen. Er hatte das Schiff angepeilt und war dabei nach rechts abgedriftet worden. So hatte ihn auch keiner der übrigen Schicksalsgemeinschaft bemerkt, die sich weiter links vom Schiff befanden. Himitsu… Hey, Himitsu… Und dann endlich konnte er den Jungen sehen. Schon beinahe hilflos kämpfte er gegen die Wellen an und schien am Ende seiner Kräfte. Welch Wunder… Vermutlich hatte er einen Großteil der Arbeit getan, um sich zusammen mit der schwangeren Frau vom Boot entfernen zu können, und trotzdem war er noch einmal aufgebrochen. Ein anerkennendes Lächeln huschte über Muras Miene, als er dem Jungen unter die Arme half. Steckt ja ein kleiner Held in dir…

Wenige Minuten später hatten sich die Schiffbrüchigen zusammengefunden. An den Trümmern hängend hatten sie einen Kreis gebildet, in dessen Mitte die schwächsten und erschöpftesten gerückt wurden. So verhinderten die anderen nach Kräften, dass sie abtreiben konnten. Um diesen Kreis herum lief Mura umher und erinnerte dabei von oben wahrscheinlich an einen Schäferhund, der seine Schaffe, sofern sie sich von der Herde absonderten, sogleich zu ihrer Gruppe zurückführte. Und sonst?!?... Und sonst tat der Kiyama genau das, was ihm der Wasser ausspeiende und hustende Kajiya gesagt hatte, indem er Furraschu um Furrashu abfeuerte und die Dunkelheit der Nacht durchbrachen. Immer stärker merkte der Kumonin, wie seine Jutsus an seinen Kräften nagten. Und somit lief alles auf die eine, die alles entscheidende Frage hinaus: Wo war Itoe?
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Es war nun schon fast zwei Stunden her, seit die Havoc von den Wellen genommen wurde. Inzwischen befand sie sich auf dem Grund des Meeres und nur noch vereinzelte Holzplanken und Splitter des Schiffes trieben an der Wasseroberfläche. Der schwarze Himmel hatte sich von seinen stürmischen Wolken befreit und ermöglichte inzwischen einen Blick auf vereinzelte Sterne. Der Wind war weitergezogen, hatte er schließlich genug Unheil und Zerstörung auf seinem Weg hinterlassen. Der Mond stand voll und rund über dem Wasser und warf sein schwaches Licht auf es herab.
Itoe war in all der Zeit nicht aufgetaucht. Genau genommen war überhaupt gar nichts für die armen Seelen geschehen, die müde, ausgelaugt und frierend hin und her dümpelten. Das von Mura gesendete SOS hatte nicht die Wirkung gehabt, die sich Itoe erhofft hatte. Kein Schiff hatte es gesehen, niemand war zu Hilfe geeilt. Wie lang wohl noch die Kräfte der Schiffsbrüchigen ausreichen würden?

Itoe hatte sich in einen einfachen, beigen Kimono gewickelt und hielt eine brühende Tasse Tee in den Händen. Mit besorgter Miene blickte sie hinaus auf das Meer. Wie viele hatten sie verloren? Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, bis die Hyuuga ihre Teamkollegen endlich wiedergefunden hatte. Es war nicht unbedingt einfach, mit dem Byakugan ein ganzes Meer abzusuchen – besonders dann, wenn mehrere Stunden verstrichen waren, in denen Mura, Himitsu und all die anderen Menschen kilometerweit abgetrieben waren.
Die Hyuuga drehte sich um und sorgte dafür, dass ein alter, bärtiger Mann weiterhin in die richtige Richtung segelte. Die Nuisance war ein kleineres Schiff als die Havoc und nicht für den Passagiertransport geeignet sondern für den Fischfang. Hikura Kei war letzten Abend gemeinsam mit seinem Neffen vom Blitzreich aus losgefahren um seinen Lebensunterhalt verdienen und hatte ziemlich geschockt aus der Wäsche geschaut, als plötzlich eine halb nackte Frau über das Meer auf sein Schiff zu rannte. Kei hatte sein ganzes Leben auf dem Meer oder seinem kleinen Heimatdorf verbracht – einen Shinobi hatte er nie gesehen. Das war wohl auch der Grund dafür gewesen, dass er Itoe erst einmal mit einer Angelrute zurück ins Meer werfen wollte und sie mit panischem Ausdruck auf dem Gesicht als „trügerische Kappa“ bezeichnet hatte.
Nachdem dieses kleine Missverständnis aufgeklärt war, hatte Itoe den beiden Männer sofort vom Unglück der Havoc berichtet und war unendlich dankbar darüber gewesen, dass Hikura Kei in einem sofortigen Verständnis und einer Ehre der Schiffsmänner, wie er sich nannte, ihren Richtungsanweisungen folgte um die Überlebenden des Unglücks zurück an die Küste zu schaffen.
Da Itoe bereits über Wasser laufen konnte, schien es ihn auch nicht zu überraschen, dass sie sich in völligster Dunkelheit auf dem Meer zurecht fand und ihre Augen so merkwürdig aussahen. Wer wusste denn schon, wozu diese Kappa alles fähig waren?

Waren Himitsu und Mura noch wach und aufmerksam? Und was war das da für ein Licht am Horizont? Ein schwaches, regelmäßiges Leuchten schien sich über die Wellen hin zu den Verunglückten auszubreiten. In kurzen Intervallen und stärker werdend – Itoe stand mit erhobener Hand am Bug des Schiffes und benutzte die gleiche Kunst, mit welcher auch Mura bereits versucht hatte um Hilfe zu rufen. Indes sendete sie allerdings kein SOS sondern wollte nur darauf aufmerksam machen, dass sich das Licht am Ende des Tunnels endlich auf sie zubewegte um sie zu erlösen und in die wenigen warmen Decken zu wickeln, die man auf und unter Deck hatte finden können. Während Kei mit grimmiger und leicht furchtsamer Miene (des Kappas Blitze schienen ihn zu beunruhigen) das Ruder in den Händen hielt, war sein Neffe damit beschäftigt, sämtliche Tassen der Nuisance mit heißem Tee aufzufüllen und mehr Honig darin zu verrühren als sich auflösen würde. Itoe leerte ihre Tasse, stellte sie Beiseite und begann damit, das kleine Rettungsboot zu lösen und langsam ins Wasser zu lassen.
Sie selbst wählte den direkten Weg; mit einem kräftigen Satz stürzte sie sich über die Reling und preschte über die ruhige, wellenlose Meeresoberfläche auf den kleinen Pulk an Menschen zu, der sich so tapfer über Wasser gehalten hatte.
In ihrem Gesicht konnte man vor allem ein Gefühl erkennen: Erleichterung. Darauf folgte jedoch ein Stich des Entsetzen, denn sie wusste ungefähr, wie groß die Mannschaft der Havoc gewesen war und hier befand sich kaum mehr als die Hälfte.
„Ab ins Trockene mit euch.“

[out: Postet bitte beide noch einmal auf dem Meer und beschreibt, wie alle aufs Schiff gefrachtet werden. Ich werde uns dann in meinem nächsten Post ins Blitzreich schaffen. Hat mir übrigens sehr gefallen, was ihr so geschrieben habt :)]
 
Beiträge
144
Alter
14
Größe
1,67m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Wasser ließ Metall rosten und hier gab es viel zu viel davon. Nein, die See war nichts für einen Kajiya und auch nichts für Himitsu. Eine Erkenntnis, die wohl zu spät kam, denn das Meer hatte ihn bereits gefangen und sobald er versuchte auszubrechen, drückte es ihn wieder nach unten. Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen, nicht gegen den puren Zorn der Natur. Wasser so kalt, wie der Hauch des Todes, Wellen so gewaltig, wie die Fäuste eines Giganten und ein Wind, so tobend, wie das Schreien eines Dämons. Was kann ein frischer Genin dagegen schon tun? Nur verzweifelt versuchen wieder nach oben zu kommen, bis auch der letzte Funken Kraft aufgebraucht war. An diesem Punkt war Himitsu jetzt. Ein letztes Mal konnte sich der junge Kajiya noch mal nach oben kämpfen, ein Mal noch saugte er so viel Luft ein wie möglich und dann hatte die See in da, wo sie ihn haben wollte. Eine müde und entkräftete Seele, bereit in die Tiefe gezogen werden, auf das sie auf immer dort verweile. Ein grausamer Gedanke einem solchen Schicksal zu erliegen. Wie ein gewaltiger Faustschlag boxte ihn eine Welle wieder nach unten und Himitsu streckte seine Hand in Richtung Oberfläche aus, als ob er sich am Wasser festhalten könnte, um sich wieder nach oben zu ziehen. Er war am Ende, seine Beine hatten kaum noch Kraft und würden ihn nicht mehr nach oben bringen können. Sie strampelten nur noch langsam und brachten ihn zumindest etwas nach oben, doch dann reagierten sie nicht mehr auf seine Befehle. Himitsu schloss die Augen. Das wars, ich bin am Ende. Ich habe keine Kraft mehr und auch keinen Sauerstoff. Verzeih mir Vater, ich konnte nicht die Waffe werden, die ich gerne für dich gewesen wäre. Ich werde nur ein zerbrochenes und rostiges Schwert am Grund des Meeres sein. Vielleicht gehöre ich auch genau dahin, in den Abgrund, vielleicht hatte Isamu recht, vielleicht hatte ich nie das Zeug zum Shinobi. Wollte er wirklich kurz vor seinem Ende noch in Selbstzweifel versinken? Sollten jetzt nicht Bilder kommen, die ihm nochmal die schönsten Momente seine Lebens zeigten und sollte er sich nicht lieber noch mal innerlich von alle Geliebten verabschieden. Ich bin noch nicht bereit dafür, ich bin doch erst 13 Jahre. Ich habe doch noch alles vor mir, verdammt ich hatte noch nicht mal eine Freundin! Bitte, ich will nicht! Himitsu kniff ängstlich und traurig die Augen zusammen und das Bild seines Onkels erschien ihm "Hey du alter Schmollmops, weißt du was du tun musst, wenn du traurig bist. Einfach schwimmen!" Plötzliche wurde seine ausgestreckte Hand ergriffen und er wurde nach oben gezogen. Onkel ? Unmöglich! Der Retter entpuppte sich schließlich als Mura, Himitsus persönlicher Schutzengel, der ihn heute schon zum zweiten Mal gerettet hatte. Er war ihm eindeutig etwas schuldig. Kaum war er an der Oberfläche im sicheren Halt des Kiyamas, spuckte er Wasser aus und tauschte es gegen Luft ein. Er brauchte einen Moment, um wieder zur Besinnung zu kommen und seinen Körper wieder mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Schließlich konnte er aber die Worte wieder finden, wegen denen er die schwangere Mutter verlassen hatte. "Mura...Itoe" Er stoppte kurz, um zu husten, er war immer noch ziemlich mitgenommen. Nur noch ein paar kleine Worte, dann war es geschafft. "Du...Leutchtsignale...ruf nach Hilfe." Himitsu erholte sich nur kurz, dann ging es weiter. Während der Blondschopf gemütlich über das Wasser zu laufen zu schien, (was es zwar ganz sicher nicht wahr, aber wenn man so kämpfen musste, wie der beinahe ertrunkene Himitsu, dann kam einem das schon so vor,) schwamm Himitsu ihm hinterher. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis sie zu den anderen Schiffbrüchigen fanden. Im Wasser bildeten sie einen Kreis, die schlechten Schwimmer in die Mitte und die guten nach außen. So konnten die Guten den Schlechten helfen. Mura stand derweil auf dem Wasser, er war ihr Wächter und konnte einschreiten, wenn jemand wirklich gar nicht mehr konnte. Himitsu hätte in seiner Verfassung wohl auch in die Mitte gemusst, doch er war ein Shinobi und hatte eine Verantwortung gegen über den Schiffbrüchigen. Sie hatten Hilfe zu erwarten und nicht umgekehrt, also blieb Himitsu am Rand. Es war nun ein echter Kampf geworden, sich übers Wasser zu halten und hin und wieder tauchte Himitsu kurz unter. Ein wackerer Seemann neben ihm bemerkte das und stützte ihn. "Lass mich dir helfen, das ist kein Grund sich zu schämen Kleiner." Ja, unter diesen Umständen war es das wohl wirklich nicht. Doch die Ehre eines Kajiyas grenzte nun mal schon fast an Dummheit, so versicherte Himitsu dem Seemann schon nach wenigen Minuten, dass wieder alles ok war und er alleine zurechtkommen würde. Wenn es nur so wäre, jeder Knochen von ihm war müde und kraftlos, doch lieber würde er noch etwas Salzwasser schlucken, als sich helfen zu lassen. Himitsu hätte gerne Mura für seine Rettung gedankt, doch brauchte er jetzt jeden Atemzug, um noch weiter durchzuhalten. Die erstaunlichen Lichtgeschosse, die der Genin abgefeuert hatte, hatte Himitsu nicht wirklich wahrgenommen. Dafür war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen. Doch wäre er noch fit gewesen, hätten sie ein lautes "Wow" aus seinem Mund entlockt. Nach einigen quälenden Minuten und vielen Schlücken von dem widerwärtigen Salzwasser, ließ sich Himitsu letztendlich doch helfen. Die Zeit verging und Himitsu wurde immer müder, seine Augen vielen sogar ab und an zu. Dann war es so, als würde er immer wieder ein Licht in der Ferne aufsteigen sehen, ähnlich wie das von Mura. War er denn schon so müde und kaputt, dass er Dinge sah, die gar nicht da waren? "...Mura? Du siehst das Licht da hinten doch auch, oder?", fragte das Grünauge dann zögernd das Blauauge. Doch dann war es klar, es war Itoe und sie kam, um sie zu retten. Zu wissen das jemand kam, weckte so viel Hoffnung und Willen in jedem Einzelnen von ihnen, dass sogar Himitsu sich wieder etwas munterer und kräftiger fühlte, zumindest noch um lange genug durchzuhalten, bis sie gerettet wurden. Als Itoe per Wasserlauf endlich angekommen war, gefolgt von einem Rettungsschiff, war ihre, in einen Kimono gewickelte Erscheinung ebenso schön und elegant, wie die eines Engels. Ihre Stimme war wie eine Erlösung von allem Leid. „Ab ins Trockene mit euch, wie toll sich das anhörte. Himitsu ließ zuerst alle anderen an Bord gehen, bevor auch er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Sobald auch er im Trockenen war, suchte er sofort Itoe und als er sie fand, umarmte er sie mit seinen nassen Kleidern. Er war einfach so glücklich, dass sie wieder da war, dass es ihr gut ging und dass sie jetzt in Sicherheit waren. Himitsu fühlte sich nun geborgen, wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter. Sobald er die Umarmung gelöst hatte, entledigte er sich seiner nassen Kleidung, trocknete sich ab und beschaffte sich neue Kleidung, die leider viel zu groß für ihn war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Jutsu um Jutsu wurde Mura schwächer. Anfangs hatte der Kiyama noch die Sorge gehabt, durch das Licht seines eigenen Blitzes geblendet zu werden, aber der dichte Regen verhinderte die schlimmsten Auswirkungen. Immer wieder darauf bedacht, auch nach seinen Kameraden zu schauen, war die Belastung für den Jungen immens. Er spürte, wie kalter Schweiß ihm den Rücken herablief. Sein junge Passagierin war ebenso wie das kleine Katzenwesen an seinem Bauch in unruhigen Schlaf gefallen. Zwar war es nicht gerade ungefährlich, durchgefroren einzunicken, aber irgendwann merkte selbst Mura, dass er ihm die Kraft fehlte, durch ständige Schulterbewegung die Kleine wieder wach zu bekommen. Immer träger und monotoner wurden seine Bewegungen, bis er nur noch auf der sich spürbar beruhigenden See still verharrte. Die anderen Schiffbrüchigen überließ er nun ihrem Schicksal, denn es war nun einmal wichtiger diese Lichtzeichen von sich zu geben. Außerdem hatte sich dieser Kreis, den die Schicksalsgemeinschaft gebildet hatte, bewährt. Vor allem die gesunden Matrosen war für ihre Verhältnisse geradezu liebevoll und kümmerten sich um die schwächeren Mitglieder in diesem Kreis. So konnten sie immerhin noch die Leute retten, die es bis hierhin geschafft hatten. Und so warteten sie...
Muras Erschöpfung hatte irgendwann ein Level erreicht, dass er so seit seiner ersten Mission nicht erlebt hatte. Damals war er in einem Höhlensystem ohne jede Orientierung gestrandet und hatte zu allem Überfluss seine verletzte Kommandantin im Schlepptau, die ihre Besinnung verloren hatte. Das übrige Team war verloren und die Kommunikationskanäle hatten nur noch statisches Rauschen ausgestoßen. Hm... ihm fiel gerade wieder ein, dass die damalige Leiterin der Mission auch eine Hyuuga war. Zwangsläufig kamen ihm weitere Missionen mit diesem Geschlecht aus Konohagakure ins Bewusstsein und sein Resümee war alles andere als positiv. Man konnte beinahe meinen, dass Kiyama plus Hyuuga eine verfluchte Kombination ergab. Doch viele Gedanken verschwendete er nicht auf seine These, viel zu sehr strengten ihn die Jutsu an. Schweiß lief ihm die Wangen herab, als er merkte, dass einer seiner Füße bis zum Knöchel im Wasser versunken war. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er seinen Kameraden im Wasser Gesellschaft leisten würde und dann wären ihre Chancen, gefunden zu werden, nicht mehr gegeben. Außer die Hyuuga hatte Erfolg gehabt und kam zusammen mit ihrer alles sehenden Augentechnik zurück.

Schließlich kam doch noch die erlösende Rettung in Form der hübschen Hyuuga. Bis zuletzt hatte Mura Lichtzeichen gesendet. Als aber Himitsu ein anderes Signal entdeckte, ging auch ein Beben durch den Körper des Kiyamas. Eine letzte Ladung feuerte er noch ab und dann war sein Limit auch erreicht. Mit einem lauten Platschen landete er im Wasser unter dem Protest seiner beiden Passagiere, was sich gerade bei seinem tierischen Begleiter in einem kläglichem Maunzen äußerte. Tut mir Leid, mein Kleiner. Nur mit Mühe konnte er sich über Wasser halten, sodass ihm einige Matrosen sein Gepäck abnehmen mussten. Am Ende mussten sie sogar ihm selbst helfen, weil er nicht mehr die Kraft besaß, sich an einem Brett festzuhalten. Mochte das auch ein wenig unwürdig sein, es war ihm egal.
Nur am Rande nahm er den Kutter wahr, den Itoe da aufgetan hatte. Erschöpft hatte er seinen Kopf auf das Brett gelegt und schluckte immer wieder Salzwasser. Er merkte nicht einmal, dass sich Itoe mit einem kleinen Beiboot näherte. Es war viel mehr ein Traum, den er durchlebte. Ein starker Arm hob ihn auf das Beiboot und noch immer war er nicht ganz bei Sinnen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis er wieder ganz zu sich kam. Auslöser waren die Krallen seines Katzenkameraden, der nun endlich aus seinem feuchten Gefängnis hinauskommen wollte. Dabei bemerkte er, dass er in einer Wolldecke gehüllt war. In einem nächsten Schritt merkte er, dass seine Hände etwas Warmes umschlossen. Sie waren gerettet. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, ehe ihn Dunkelheit umhüllte und er sein Bewusstsein verlor.
 
Oben